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Affekten- &

Figurenlehre
Inhaltsverzeichnis

• Was ist Affektenlehre?


• Welche Affekte gibt es?
• Affektwirkung
• Johannespassion
• Was ist Figurenlehre
• Welche Figuren gibt es
• Quellen
Was ist Affektenlehre?

• Affekt: lat.affectus
• Bedeutung: Zustand, Gemütsbewegung, Gefühl
• Affektenlehre:
- hat ihren Ursprung in der griechische Antike
- Affekte lassen sich musikalisch ausdrücken
- Ziel: Affekte beim Zuhörer auslösen
• Athanasius Kircher
kategorisierte es in Affekte:
 Liebe
 Traurigkeit
 Wut
 Mut
 Mitleid
 Furcht
 Verzweifelung
• Johann Mattheson war ein Opernsänger,
Komponist, Musikschriftsteller
• Fügte noch zu Kirchers Affekten zusätzliche
hinzu:
 Demut
 Hoffnung
 Begierde
 Hartnäckigkeit
 Eifersucht
Johann Mattheson

*1681 †1764
• Friedrich Wilhelm Marpurg
war ein deutscher
Musiktheoretiker,-Historiker,-
Kritiker
• teilte in 27 Affekten!
• führte erste Systematisierung
von Affekten aus
Friedrich Marpurg

*1718 †1795
Affektwirkung
• Tonarten:
- Dur klingt eher hell und klar – Moll dagegen trübe und matt:
 F-Dur
 C-Dur
 e-Moll
 g-Moll

• Harmonie(=Abfolge von Akkorden) :


- Auch hier werde Dur-Akkorden positive Emotionen zugeschrieben und Moll-Akkorden
negative Emotionen:
 D-Dur
 A-Dur
 a-Moll
 e-Moll
• Dynamik(= Lautstärke) :
- Cresendo (= lauter werdend): baut Spannung auf
- Decresendo (= leiser werdend): baut Spannung ab

• Tempo:
- Prestissimo (= sehr schnell): dramatisch,mitreißend
- Lento (=langsam): traurig oder feierlich-majestätisch

• Artikulation (=Spielweise mehrerer aufeinander folgender Töne):


- Legato (= gebunden Töne): gefühlvoll
- Staccato (=kurze,getrennte Töne): energetisch,dynamisch
Johannespassion

• Wurde im 18 Jahrhundert von Johann Sebastian Bach komponiert


• Die Uraufführung war am 7.April und dauerte 130 min
• Sie handelt von Jesu und seiner Leidensgeschichte auf dem Weg zum Kreuz
• Das Libretto drückt in jeder Arie jeweils ein Affekt aus, die mithilfe der
Affektenlehre musikalisch untermalt wurde

Johann Sebastian Johannespassion


Bach
Was ist Figurenlehre?

• die Lehre von der Anwendung musikalischer Figuren als Ausschmückung und
als Textausadeutung
• Wechselbeziehung von Musik und Sprache
• wegen der Menge der Figuren einer Rhetorik zu vergleichen, deshalb auch
als musikalisch-rhetorisch Figuren bezeichnet
• stärkste Entfaltung: Barock
Welche Figuren gibt es?
• Es gibt ingesamt über 150 musikalisch-rhetorische Figuren
• Durch Mischen von Figuren sind unendlich viele Figuren möglich
• Es wird zwischen dekorativen und affektgeladenen Diguren unterschieden, allerdings ist
die Grenze fließend
• Es werden laut Bernhard Figuren in Kategorien aufgeteilt:

Bildhafte Pausenfigur
Figuren Melodische
Figur Satzfigur
Bildhafte Figuren
Katabasis Anabasis

• Abwärtsführende • Aufwärtsgerichtete musikalische Linie


musikalische Linie • Es ist eine rein musikalische
• Soll Schmerz, Unterwürfigkeit Figur(keine rhetorischen Bezug)
und Ehrfucht zum Ausdruck • Verdeutlicht Affekte wie Freude, Jubel
bringen oder Auferstehung
Melodische Figur
Exclamatio Interrogatio
 ist ein Sprung mindestens größer als eine Terz aufwärts  am Ende einer Frage findet man
diese Figur als eine
 Je nach gewünschten Affekt kann sie konsonierend oder aufwärtsgerichtete Sekunde
 Dient zur Stärkung eines Affekts
dissonierend sein

 Je größer die Intervalle und die Lage der Intervalle ,

desto heftiger der Affekt

 dissonante Intervalle lösen traurige Affekte aus und

konsonante Intervalle lösen glückliche Affekte aus


Pausenfigur
• basiert auf das Nichtpausieren
• Ihre Figuren kommen dort vor, wo normalerweise keine Pause steht,
deshalb hat es eine überraschende Wirkung

• Beispiel:
- Suspiratio:
 „Seufzer”.  Abbruch der Melodie durch Pausen

Affekt: Sehnsucht oder des Seufzen


Satzfigur
• auch Wiederholungsfiguren genannt
• ihre Figuren verdeutlichen Aussagen mithilfe von Wiederholungen

• Beispiel:
- Climax:
 mehrfache Wiederholung auf einer Sinneinheit gesteigerten Form
 Sehr affektstarkes Stilmittel in der Instrumentalmusik
 Joachim Burmeister verstand darunter ein ‘’stufenweises
Fortschreiten’’
Einflussreiche Personen der Figurenlehre

Joachim Burmeister Anthasius Kircher Christoph Bernhard


*1564 †1629 *1602 †1680 *1628 †1692
• entwickelte als erstes die musikalische
Figurenlehre
• bekanntes Werk Musica Poetica 1606
• unterscheidet in harmonische,
melodische und harmonisch-melodische
Figuren
• durch eine zu große Vielfalt sind keine
einheitliche Regeln möglich
• es sind laut ihm unendliche viele Figuren
möglich
• Figuren sind das, was die Individualität
eines Werks und des Kompositionsstils
eines Komponisten ausmacht
• war ein Universalgelehrter
• sein bekanntestes Werk: Musurgia
Universalis(1650)
• musikalische Figuren entsprechen den
rhetorischen Mitteln wie bei Burmeister
• fokusierte sich mehr auf die Affektwirkung
• teilt Figuren in zwei Gruppen ein:
 1.figurae principales
 2.figurae minus principales
• war ein Komponist
• Fokus: Dissonanzen
• durch Korrigieren von Dissonazen
enstanden mehr Figuren
• Einteilung verschiedener Stile und
Figuren
• legt seine kompositorische Praxis in
Schriften nieder
Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes-Passion_(J._S._Bach)
https://starkconductor.com/de/doctrine-of-affects/
https://de.wikipedia.org/wiki/Figur_(Musik)
https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Mattheson
https://www.ulmer-kantorei.de/Kritiken/2009_Bach_MP_Duellma
nn_Figurentabelle.pdf
https://www.youtube.com/watch?v=Gkg6GxoYL_o
https://ronaldkah.de/affektenlehre/
https://de.wikipedia.org/wiki/Affektenlehre
http://www.wellermusik.de/Padagogik/Figuren/figuren.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Joachim_Burmeister
https://de.wikipedia.org/wiki/Christoph_Bernhard
https://de.wikipedia.org/wiki/Tonartencharakter#:~:text=Unter%2
0Tonartencharakter%20versteht%20man%20den,als%20tr%C3%BC
be%2C%20matt%20und%20d%C3%BCster
.
https://en.wikipedia.org/wiki/Harmony

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