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HiFi in Stuttgart
Den guten Ton hörbar machen will die
Messe Stuttgart zusammen mit dem
Deutschen High-Fidelity-Institut,
Frankfurt, bei der zum ersten Mal
veranstalteten Hi-Fi-Messe Stuttgart
vom 15. bis 19. Oktober 1986. Dort
werden Audio- und Videogeräte in
HiFi-Qualität bis hin zum High-End
Bereich mit allem Zubehör, also auch
Satelliten-Briefmarke Auto-HiFi, Schallplatten und Com-
pact-Discs (CD) sowie die gesamte
Am 20.6. gibt die Deutsche Bundes- Hard- und Software vorgestellt.
post eine Sondermarke mit dem
Thema Satelliten-TV heraus. Gezeigt
wird der Rundfunksatellit TV-SAT.
Mehrnormen-Videorecorder
Grundig bringt als Ergänzung seines
„Multi-System"-Geräteangebots (Ab
Werk für mehrere Normen ausgerü-
stete TV-Geräte) den neuen VHS-Vi-
deorecorder „VS 267 RC" auf den
Markt. Das Gerät ermöglicht sowohl
Aufnahme wie Wiedergabe in den
PAL-Normen B,G,H,I,D,K, den SE-
CAM-Normen B,G,D,K und darüberhi-
naus auch NTSC mit sowohl Farb-
trägern auf 3.58 (Norm M) wie 4.43
MHz (nur Video). SECAM-L (Frank-
reich) kann wiedergegeben werden.
Die Normumschaltung erfolgt dabei
weitgehend automatisch, die Normen
I und Farbträger-Umschaltung müssen
per Hand umgeschaltet werden. Der
sowieso eingebaute Kabeltuner macht
das Gerät universal einsetzbar.
Foto: Grundig
FERNSEHEN FÜR EUROPA
Europas
Programm
Satellit
Der wichtigste europäische Programm-Verteilsatellit
ist der „EUTELSAT I-Fl". TAV-Redakteur
Rainer Bärmann beschreibt den Satelliten.
Zeichnung: Annähernd
wirklichkeitsgetreue
Beginn Ansicht des
EUTELSAT I-Fl.
Die Bedeutung, die der Satellit
EUTELSAT I-Fl heute als wichtigster Zeichnung:
Programm-Verteilsatellit besitzt, be- Rainer
gann ganz klein. In den frühen 80er Bärmann
Jahren beendete der Satellit OTS-2 ge-
rade seine Testphase. Es stellte sich he-
raus, daß er noch für eine Weile funk- Start
tionieren würde und so wurde der neu-
gegründeten englischen „Satellite TV" Im Januar 1984 startete die 1977 ge-
im April 1982 gestattet, über diesen gründete EUTELSAT-Organisation
Satellit ihr Unterhaltungsprogramm in ihren damals noch ECS-1 genannten
europäische Kabelnetze zu verteilen. Satelliten. „Satellite TV" wechselte
sofort von dem unsicher gewordenen
Um den Testcharakter des Satelliten OTS-2 und begründete so den EU-
nicht zu verletzen, wurde aber das Ver- TELSAT I-Fl als Programm-Verteil-
scramblen (Verschlüsseln) des Bildes satellit. Satellit
verlangt. Die Entschlüsselung konnten
nur die Empfangsstellen durchführen, Denn ursprünglich war der Satellit gar
die dazu berechtigt waren. Alles in al- Neben den vielen Sendeanlagen hat
nicht als Programmsatellit gedacht, der Satellit auch eigene Raketenmoto-
lem erwies sich diese Art der Pro- sondern zur Übermittlung von Tele-
grammverteilung finanziell günstiger, fon- und Datensignalen. Zusätzlich ren. Nach dem Abkoppeln von der
als Kabel- und Richtfunkstrecken an- sollten bei Bedarf Fernsehprogramme Trägerrakete und nach einer Beruhi-
zumieten. zwischen einzelnen EBU-Ländern gungsphase wird der Satellit mit sei-
übertragen werden und die terrestri- nem Apogäum-Motor aus der ellipti-
Auch dem Projekt „EURIKON" wur- schen Richtfunknetze entlastet bzw er- schen Umlaufbahn in eine geostationä-
de seinerzeit das Verscrambeln aufer- gänzt werden. re Umlaufbahn in exakt 35.870 km
legt. Einige EBU-Rundfunkanstalten Höhe über dem Äquator gebracht.
testeten damals 1982 Satelliten-TV. „Satellite TV" aber hatte zu dem Zeit-
TAV berichtete in der Nr. 11 ausführ- Von der Kontrollstation in Belgien aus
punkt schon fast eine halbe Million gesteuert, regulieren kleinere Flüssig-
lich darüber. Zuschauer über die an das Satellitensig- gas-Düsen das genaue Verbleiben auf
nal angeschlossenen Kabelhaushalte. der Position und die Ausrichtung der
So wurde der Wechsel auf den EUTEL- Antennen. Die Genauigkeit beträgt da-
Foto linke Seite: Der „EUTELSAT I- SAT I-Fl schnell genehmigt und bei ein Zehntel Grad. Der Treibstoff-
F 1 " während der Montage. Deutlich heute werden von diesem Satellit aus- vorrat für diese Hilfsdüsen ist für eine
zu erkennen die Parabolantennen: die schließlich TV-Programme ausge- Betriebslebensdauer von 7 Jahren be-
großen zum Senden, die kleinen zum strahlt. Die ursprünglich geplante Auf- rechnet. Die 14m langen Solarzellen-
Empfang des TV-Signals von den Bo- gabe der internen Programmüberspie- paddel geben zusätzlich noch ein
denstationen. lung wurde auf den EUTELSAT I-F2 günstigeres Trägheitsmoment, was Tru-
Foto: C.E.F, Bernard PARIS verlegt. delerscheinungen mindert.
Die von den Transpondern ausgesende-
ten Programme belegen eine Bandbrei-
Sender te von 36 MHz, sodaß theoretisch zwei
Programme gleichzeitig einen Trans-
ponder belegen könnten. Davon wird
Das Gewicht des Satelliten ist immer- zugunsten der sonst verminderten Ab-
hin 700 kg. Genutzt werden können ^trahlleistung und etwaiger Nachbar-
12 Mehrzwecktransponder (Sender), kanalstörungen kein Gebrauch ge-
die im Bereich 10.95 bis 11.20 und macht. Vielmehr werden die auf gegen-
11.45 bis 11.70 GHz arbeiten und so- polarisierten Transpondern abgestrahl-
wohl für Telefon-, Daten- wie auch ten Programme mit einem Frequenz-
Fernsehsignalen gleichsam nutzbar versatz von bis zu 36 MHz der Mitten-
sind. Die jeweils 72 MHz breiten frequenz ausgestrahlt, was die Polari-
Transponder können nach bestimmten sationstrennung noch erhöht.
Plan auf die einzelnen Sendestrahler
geschaltet werden.
A U S L E U C H T Z O N E N DER S A T E L L I T E N D E R E U T E L S A T - S E R I E
gültig für die Satelliten:
EUTELSAT I
E U T E L S A T I-F1 auf 13 Grad Ost
E U T E L S A T I-F2 auf 7 Grad Ost
E U T E L S A T I-F4 auf 10 Grad Ost
Ausleuchtzonen der EUTELSAT-Antennen mit Angabe des Mindestdurchmessers der Parabolantennen. Der Atlantikbeam
ist in der Bundesrepublik faktisch nicht zu empfangen, der Ostbeam nur mit geringem Pegel. Die angegebenen
Mindestdurchmesser gelten für befriedigenden Privatempfang. Bei Einspeisung in Gemeinschaftsantennenanlagen ist der an-
gegebene Paraboldurchmesser mit 1,5 zu multiplizieren; bei Privatempfang mit geringen Ansprüchen kann auch ein um je-
weils 0,3m kleinerer Spiegel gewählt werden, das empfangene Bild ist dann leicht verrauscht. Zeichnung: Rainer Bärmann
Der „Raketenbahnhof" in Kourou in Französisch-Guayana. Von hier aus werden die EUTELSAT-Satelliten mit der Träger-
rakete ARIANE in den Weltraum geschossen. Im Vordergrund ist die zweite Startrampe „ELA-2" zu sehen, im Hintergrund
die erste Startrampe „ELA-1" (ELA = Ensemble de Lancement ARIANE). Foto: Centre Optique du C.S.G./CNES
Fortsetzung von S. 8 direkte Videoreportagen mit Antennen Satelliten dieser Baureihe im Orbit zu
bis ca 3m Durchmesser. plazieren, der nächste wird der F5
de) geschützt, die restlichen Transpon- sein, der jedoch Reservesatellit ist und
der fallen während der Abschattungs- den Satellit ersetzen soll, der zum
Startzeitpunkt (1987) am schwächsten
zeiten aus.
Planung ist. Damit wird die jahrelange Unsi-
Die Sende-Endstufen liefern 20 Watt cherheit bei Ausfall des Fl aufgeho-
Ausgangsleistung, die von den Parabol- Im August 1985 stürzte bei einem ben.
antennen mit einer EIRP von ca 42 Fehlstart der Trägerrakete ARIANE
dBW abgestrahlt werden, sodaß im der EUTELSAT I-F3 ins Meer. Er soll- Für die 90er Jahre plant die EUTEL-
Kernbereich der Ausleuchtzonen der te auf dem geplanten Orbit-Standort SAT Erweiterungen der Satelliten auf
Spot-Beams ca 45 dBW entstehen, der 10 Grad Ost weitere TV-Programme 16 Programmkanäle vor und die Er-
ganz Europa umfassende „Euro- verteilen und den 3-Grad-Abstand zu höhung der Sendeleistung auf ca 50
Beam" liefert nur mehr 40 dBW. den Fl und F2 vervollständigen. Der dBW (Medium Power). Ein Empfang
verlorengegangene F3 wird nun durch wäre dann auch mit 1.2 m Parabol-
Der EUTELSAT I-F2, der im Oktober den F4 ersetzt, der baugleich mit dem spiegeln möglich.
1984 gestartet wurde, verfügt bereits F2 ist, also zwei Transponder mehr be-
über zwei weitere Transponder, jedoch sitzt als der Fl und darüberhinaus 9
Transponder mit Batteriepufferung ge- Noch aber sind für einen halbwegs ein-
im Bereich 12.5 bis 12.75 GHz. Dieses wandfreien Empfang 1.8m Spiegel
Frequenzband ist für „Multi-Service" gen Solarzellenausfall schützt.
notwendig.
vorgesehen, denkbar wären Business-
TV (Videokonferenzen) und mobile, Insgesamt plant die EUTELSAT, sechs D Rainer Bärmann
EUTELSAT Sendetechnik
BEREICH 10.95 bis 11.70 GHz
1 2 3
Horizontale (X)
Polarisation
Vertikale (Y)
Polarisation
10 11 12
14
BEREICH 12.5 GHz
OBEN:
Die Transponder der EUTELSAT-Satelliten
RECHTS:
Einzel-Transponder
Satelliten-
Stand: Mai 1986
Programm-
Tabelle
INTELSAT VA-F12:
TELE-audiovision 36 1986
Verteilsatelliten 11 GHz Redaktion:
Rainer Bärmann
Erste Programmpleiten
BUSINESS Ein sehr erfolgversprechendes Projekt ist ein
12 36 1986 TELE-audiovision
Satelliten Empfangstechnik
Neuer Satellitenempfänger
Der neue Satelliten-Receiver von Blaupunkt, der im Sommer auf den Markt kommen wird. Foto: Blaupunkt
SATELLITEN-BUCH
Unter dem Titel „Satellitenfernsehen in Europa" erscheint möglichen Ausleuchtzonen und Frequenzlisten. Die DXer
im Herbst 1986 ein ca 230 seitiges Buch der Autoren Rai- werden durch besondere Tips zum Empfang von Exoten,
ner Bärmann und Norbert Kaiser. Es behandelt nicht nur besonderen Ausrüstungen usw, voll auf ihre Kosten kom-
den DBS-Empfang, sondern darüberhinaus Grundlagen des men. Das Buch wird die gesamt Bandbreite des Empfangs
Satellitenempfangs, Nachrichten- und Verteilsatelliten, Bild- abhandeln und zu einem erschwinglichen Preis erhältlich
und Ton-Normen, Antennenberechnungen und Auswahl, sein.
Berechnungen von Azimut und Elevation und enthält alle
Neu dabei:
TELE-audiovision 36 1986 17
Fortsetzung von S. 16 automatischen Polarisationsumschal- programmieren. Es reicht allerdings
tung, die uns noch bei keinem anderen eine Stellung voll aus, um die drei übli-
wählte für ihren Satelliten-Receiver Satelliten-Receiver begegnete, ist die chen Tonabstände zu empfangen. Der
SRE-80L ein Raster mit 80 Kanälen. „Standby-Schaltung". Unter den Satel- Tondemodulator ist so ausgelegt, daß
Da der gesamte Empfangsbereich 800 litenpraktikern gibt es nämlich zwei sowohl die 6.5, 6.6 sowie 6.65 MHz
MHz breit ist, entspricht bei MASPRO Philosophien, was die Speisung der Tonfrequenz-Ablagen anstandslos ge-
ein Kanal also 10 MHz. Downconverter betrifft: Die einen fangen werden.
meinen, daß die Downconverter nur
Grundig aber teilte den Gesamtbereich dann Spannung bekommen sollen, Die zweite mögliche Einstellung beim
in 100 Kanäle auf. Für den Empfang wenn empfangen wird; überwiegend Receiver wird künftig auf die Frequenz
des Programms „RTL-Plus" vom aber herrscht die Meinung, daß die 5.8 MHz intern eingestellt (Bei unse-
EUTELSAT I-Fl muß bei MASPRO Downconverter ständig unter Span- rem Testgerät war es noch 4.5 MHz).
die Zahl „14" eingegeben werden, bei nung stehen sollten, damit sich beson- Damit wird auf die abweichende
Grundig ist es „17". Das ist allerdings ders während der kalten Jahreszeit Ton-Ablage der Aussendungen des
nur einmal von Belang, nämlich bei der kein Kondenswasser bildet und gleich- französischen Nachrichtensatelliten
Erstinbetriebnahme und Abspeicher- zeitig die Frequenzdrift nach dem Ein- TELECOM eingegangen. Die Fre-
ung der Programmplätze. Da Grundig schalten verhindert wird. quenzablage kann aber auch auf jede
in der Gerätebeschreibung eine voll- andere Variante einjustiert werden, al-
ständige Eingabetabelle mitliefert, ist lerdings intern und vom Fachmann.
diese Problematik auch von geringer So bietet sich auch die Frequenz 7.38
Wichtigkeit. MHz an, die vom Programm „EURO-
PA" mit dem deutschsprachigen Be-
Wichtiger sind die Anschlußmöglich- gleitton belegt wird.
keiten. Denn diese sind ganz hervor-
ragend: es stehen gleich zwei SCART- Im praktischen Empfangstest ließ der
Buchsen zur Verfügung, eine zum An- PLUSPUNKTE: Grundig-Receiver keine Wünsche of-
schluß des Fernsehgeräts, eine für den fen. Mittlerweile haben die Satelliten-
Videorecorder. Zusätzlich liefert auch • Vollintegrierte Polarisationsum-
Receiver aller Hersteller wohl ein Ni-
noch eine DIN-AV-Buchse das kom- schaltung
veau erreicht, daß Ausreißer nicht
plette Video samt Audio, sodaß ggfs • Komplette Anschlußmöglichkeiten
mehr erwartet zu werden brauchen.
zwei TV-Geräte und/oder Videore- • Gleichzeitiger Anschluß beider Po-
Lediglich bei schwachen Signalen
corder angeschlossen werden können. larisationen
kommt der Grundig in Schwierigkei-
• Standby-Schaltung zur Energieein-
ten und gibt vorzeitig auf. Auf dem
sparung bei gleichzeitiger Fernspei-
Um die Geschichte komplett zu ma- Bildschirm erscheinen dann Effekte,
sung
chen, steht auch noch ein modulierter die an den MASPRO-Receiver erin-
Ausgang zur Verfügung. Auf deutsch: nern: wenige, aber dafür relativ große
ein normaler Antennenanschluß, an MINUSPUNKTE: drop-outs, kleine Bildpunkt-Aussetzer.
dem das empfangene Satellitensignal • Abhören anderer Ton-Begleitfre-
auf einem UHF-Kanal liegt, sodaß quenzen nur nach Eingriff ins Gerät Die Verwischungsfrequenz, bei Satelli-
auch ein TV-Gerät ohne AV-Buchse möglich ten-TV obligatorisch, wird im Bildein-
angeschlossen werden kann. Eine Be- • Feldstärkeinstrument fehlt druck einwandfrei ausgeglichen
sonderheit ist der Antennen-Eingang: (Clamp-Schaltung), was nicht unbe-
Das bedeutet aber, daß auch die Satel-
liten-Receiver ständig eingeschaltet
Das Antennensignal kommt rein sein müssen, da diese ja via Fernspei- Alle überflüssigen Knöpfchen
und wieder raus sung die notwendige Spannung (meist wurden weggelassen
12 — 18 Volt) an die Downconverter
liefern.
Wie von den Videorecordern bekannt, dingt selbstverständlich ist. Dem bei
wird hier das Antennensignal der Haus- Grundig löste das Problem elegant und extrem dunklen Bildern schwächer
antenne eingespeist und kommt aus energiesparend: Der Satelliten-Recei- werdenden Synchronimpuls bei den
der danebenliegenden Buchse wieder ver hat eine Standby-Schaltung. Das Geräten der Vorserie wird bei der inz-
heraus, allerdings um einen Kanal mit Gerät wird dabei durch Druck auf die wischen angelaufenen Produktionsserie
dem Satellitenprogramm angereichert. Taste mit der Ziffer „0" auf der Fern- durch eine aktive Klemmschaltung ab-
Diese Durchschleiftechnik bietet von bedienung ausgeschaltet, bleibt aber in geholfen.
den uns bekannten Satelliten-Recei- Bereitschaft. Wie von den Fernsehge-
vern nur der Grundig. räten gewohnt, kann der Receiver Zusammenfassend läßt sich sagen: Der
Man kann jedoch nicht oft genug wie- durch Druck auf jede beliebige Pro- Grundig-Receiver ist voll auf den täg-
derholen: die vom Satelliten ausge- grammtaste auf der Fernbedienung lichen Gebrauch durch Laien abge-
strahlte Bildqualität ist derart ausge- wieder eingeschaltet werden. stimmt. Alle als überflüssig erachteten
zeichnet, daß sie um Himmels willen Schalter und Knöpfchen wurden weg-
nicht durch das Aufmodulieren auf Das Besondere während der Standby- gelassen, dafür wurden notwendige
einen UHF-Kanal wieder abgeschwächt Phase ist die Durchschaltung der Fern- Bedienungsvorgänge voll integriert, wie
werden soll. Einzige Ausnahme ist speisung für die Downconverter. Diese die Umschaltung der Polarisation oder
nach wie vor lediglich der Fall, wenn sind also, ganz egal, ob der Receiver in die durchgehende Fernspeisung der
das Satellitensignal in eine Hausanten- Standby steht oder voll eingeschaltet Downconverter. Der Receiver STR
nenanlage eingespeist werden soll. Hier ist, ständig unter Betriebsspannung — 200 erfüllt damit vollständig seine
ist es eine äußerst einfache Angelegen- slange der Receiver am Stromnetz an- eigentliche Aufgabe, den problemlosen
heit, dieses zusätzliche UHF-Signal Satellitenempfang, und das zu einem
geschlossen ist. relativ günstigen Marktpreis.
über einen Verstärker miteinzuspeisen.
Die Begleittöne lassen sich beim
Eine weitere Besonderheit: Neben der Grundig-Receiver in zwei Stellungen D AW/RB, Fotos: Klaus Kirchberger
18 36 1986 TELE-audioVision
FERNSEH-UNTERHALTUNG
Filme aus NL
Viele Pay-TV-Kanäle, die zur Verbreitung in Kabelnetze vorgesehen sind,
werden über Satellit ausgestrahlt. Eines ist ATN FilmNet aus Holland.
en ersten Geburtstag konnte der Kabelnetz eingespeist. Das Programm- belnetz von Integan (Antwerpen) wird
D holländische Spielfilmkanal „ATN
FilmNet" am 29.3.1986 feiern. Sein
schema wird schon von mehreren
Zeitschriften und Zeitungen veröffent-
FilmNet ausgekabelt.
Erstmals gibt es FilmNet-Werbespots
Programm ist auch bei uns sehr be- licht. in beiden niederländischen Fernseh-
liebt. Denn daß die Zentrale von ATN Eine erste Befragung im Mai 1985 be- kanälen im Januar 1986.
FilmNet in Amsterdam liegt, merkt man stätigt, daß FilmNet in erster Linie
nur an den niederländisch untertitelten Im März 1986 kommt FilmNet nach
von kinderreichen Familien gesehen Schweden. In den schon angeschlosse-
Filmen und Serien des Programms: der wird. Das Kabelnetz in Wassenaar
Begleitton ist in der Originalsprache nen 24 niederländischen Gemeinden
kommt dazu und die Gewinner einer wird das Scrambling-Verfahren geän-
des jeweiligen Films/Serie, also in der FilmNet-Preisfrage reisen nach Lon-
Regel in englisch und damit für alle dert, um den Selbstbaü von Decodern
don und wohnen der Premiere des unmöglich zu machen. Im gleichen
Zuschauer mit Englischkenntnissen ein neuen James Bond Films bei.
Super-Unterhaltungsprogramm. Monat unterzeichnet FilmNet einen
mehrjährigen Vertrag mit einer der
Im August 1985 kommt FilmNet nach größten Spielfilm-Produktionsgesell-
Es begann am 29.März 1985 in Den Kopenhagen. In dem dänischen Privat- schaften der USA, mit Columbia
Haag. Nach der Fusion der beiden Fir- TV „Kanal 2" wird das Programm Pictures. Die Anzahl der Premieren-
men „FilmNet" (Esselte/Rob Hou übernommen. Ab 1. September 1985 filme pro Monat wird auf ca 25 er-
wers) und „ATN (Abonnee Televisie können auch die Kabelzuschauer in höht.
Nederland)" (VNU/UIP) zu „ATN Amsterdam dabei sein.
FilmNet" war die neue Firma der Am 29. März 1986 wird der erste Ge-
einzige seriöse Kandidat für ein Pay- Im November 1985 wird Peter Wood- burtstag gefeiert. Bis Ende des Jahres
TV-Programm für die niederländischen ward zum Generaldirektor von Film- 1986 will FilmNet 1.8 Mio Kabelhaus-
Kabelnetze. Viel Prominenz, darunter Net ernannt, Jörgen Nilsson und Her- halte in Europa erreichen. Neben dem
der niederländische Kulturminister man Melzer übernehmen den Bereich Stammland Niederlande ist FilmNet
Brinkman, wohnten der ersten Spiel- FilmNet International. Im Radio wer- jetzt auch in Belgien, Schweden, Finn-
fümausstrahlung am 29.März 1985 den FilmNet-Werbespots ausgestrahlt. land, Norwegen, Dänemark und Portu-
bei. gal vertreten. Weitere Länder werden
Im Dezember 1985 wird mit dem bri- folgen.
Im April 1985 werden die ersten Ver- tischen Pay-TV-Kanal „Screen Sports"
handlungen mit verschiedenen Kabel- ein Abkommen getroffen: dessen Pro- D Nach Informationen von ATN
gemeinden geführt. Ab dem 25. April gramme werden sonntags übernom- FilmNet - aus dem Niederländischen
1985 wird FilmNet ins Rotterdamer men. Belgien kommt hinzu; im Ka- übersetzt von Gijs Hinnen.
Rechts: Titelblatt
des monatlichen Pro-
grammheftes von
A T N FilmNet. (Zah-
lende) Abonnenten
des Kanals erhalten
das Heft zugesandt.
Das größte Problem bei der Planung steten den Empfang in München. Nun ursprünglich gar nicht für unser Gebiet
einer Satelliten-Empfangsanlage ist liegt aber der Südosten der Bundesre- konzipiert sind. Satellitenfans in euro-
wohl der Empfangsspiegel. Bei der Fra- publik weder im direkten Strahlbe- päischen Randländern haben es da
ge, welchen Satelliten-Receiver man reich des Westbeams noch des Ost- weitaus schwerer, möglichst viele Sa-
wählt, kann man sich eine Checkliste beams des EUTELSAT I-Fl, noch im telliten zu empfangen.
zusammenstellen, was das Gerät alles Bereich des Westbeams des INTELSAT
können soll. Auch die Frage der/des VA-F11. Betrachtet man sich die Aus-
Downconverters läßt sich recht schnell leuchtzonen der einzelnen Satelliten- Unter diesen Aspekten betrachtet, be-
lösen: einer oder zwei oder einer dreh- sender genauer, so bemerkt man, daß kommt der Offset-Spiegel nun doch
bar. Mit dem größten Bauteil, dem Pa- wir hier in der Bundesrepublik so rich- mindestens einen Pluspunkt: im un-
rabolspiegel, läßt sich die Entschei- mittelbaren Kernbereich der Aus-
tig schön voll nur vom INTELSAT leuchtzonen ist der Empfang nämlich
dung nicht so schnell finden. VA-F 12 sowie vom Ostbeam des voll akzeptabel. Im Raum München
INTELSAT VA-F 11 „getroffen" wer- fällt sowohl der Ostbeam des INTEL-
Einen grundsätzlichen Unterschied hat den. Die anderen Satellitensender fal- SAT VA-F 11 wie der Beam des
TAV schon in der letzten Ausgabe an- len jeweils nur immer irgendwie/wo INTELSAT VA-F 12 mit voller
gesprochen. Es gibt zusammensetzbare am Rande in unser Gebiet hinein. Wucht herein und beim Empfang mit
Spiegel, die Segmentspiegel, und es dem Offset-Spiegel war nicht die ge-
gibt Vollspiegel aus einem Stück. Und Das ist durchaus positiv. Denn so em- ringste Beeinträchtigung feststellbar;
seit nicht allzu langer Zeit werden pfangen wir hier in Zentraleuropa auch das Bild war so astrein wie mit dem
auch sog. Offset-Spiegel angeboten. alle möglichen Nachbarsatelliten, die 1.8m Spiegel.
Wir haben einen solchen Spiegel ein-
mal aufgebaut und ausprobiert.
Steilheits- Vergleich:
Das Ergebnis überzeugte nicht unbe- links im Hintergrund
dingt. Die Satellitensignale waren nen- die Offsetantenne,
nenswert schwächer. Programme, die im Vordergrund die
mit dem 1.8m Parabolspiegel noch Parabolantenne üb-
ohne jede Bildbeeinträchtigung herein- lichen Formats. Bei-
kamen, hatten mit dem Offsetspiegel de Spiegel sind auf
schon erste Bildausreißer und die den gleichen Satellit
schon mit dem 1.8m Spiegel schwach (hier E U T E L S A T I-
einfallenden Programmen waren mit F1) ausgerichtet.
dem Offset-Spiegel noch schlechter Deutlich zu erken-
zu empfangen. Ein Wunder ist das nen, wie der Offset-
nicht, schließlich ist die Reflektions- Spiegel praktisch
fläche des Spiegels um einiges kleiner senkrecht steht im
als bei einem Vollparabolspiegel.
Gegensatz zum Pa-
rabolspiegel. In be-
Diesen eindeutigen Nachteilen stehen engten Verhältnis-
jedoch Vorteile gegenüber, die eine sen (z.B. Balkon in
gründliche Überlegung notwendig Stadtwohnungen)
machen. So muß erst einmal der Em- eine nennenswerte
pfangsort relativiert werden: wir te- Platzersparnis.
Soweit der erste Pluspunkt für den Ein weiterer Vorteil des Offset-Spie-
Offset-Spiegel. Der zweite ist seine gels gegenüber normalen Parabol-
„Steilheit". Und zwar bezogen auf Mit dem Offset-Spiegel in München
spiegeln ist seine Schneefreiheit im
seine Elevation. Das ist der Winkel zwi- Winter. Liegenbleiben kann wegen der
aufgenommen: Programm,, Lifestyle"
schen Erdboden und Satellit. Der Steilheit nichts. Bei Ausrichtung auf
vom INTELSAT VA-F11. Sehr starke
bleibt natürlich immer gleich, schließ- niedrige Elevationen, z.B. auf den
Störungen, die den Sehgenuß stark mi- Satellit INTELSAT VA-F12, der prak-
lich interessiert es den Satelliten im
nimieren - trotz „Dr. Ruth Good tisch auf Horizonthöhe liegt, „schaut"
Weltraum wenig, mit welchem Spiegel
Sex Show" um 11 Uhr vormittags. . . der Offsetspiegel rein optisch sogar in
er empfangen wird.
liegt nun mal woanders als beim nor- die Erde. Bei Schneefall würde der
Und dennoch ändert sich die Elevation malen Parabolspiegel. Schnee gar auf der Spiegelrückseite
rein optisch. Durch seine Konstruktion liegenbleiben.
bedingt scheint der Offset-Spiegel gar Dadurch ergibt sich jetzt, daß ein Off-
nicht in den Himmel zum Satellit setspiegel zum Empfang eines Satellit Welchen Spiegel legen Sie sich nun zu?
hochzuschauen, sondern irgendwo in mit z.B. 34 Grad Elevation fast senk- Für optimalen Empfang und als feuda-
den fernen Horizont. Eine optische recht stehen muß. Ein Vorteil, der in ler Gartenbesitzer natürlich den nor-
Täuschung, unwillkürlich und gewohn- bestimmten Fällen die Empfangsnach- malen 1.8m Spiegel. Und als beengter
heitsmäßig geht man auch beim Offset- teile ausgleichen kann: ein Offset- Stadtbewohner, der glücklich ist, über-
Spiegel davon aus, daß die Verlänge- Spiegel benötigt damit wesentlich we- haupt eine Chance zu bekommen, Sat-
rung seines Mittelpunkts schließlich niger Platz und kann, voila, ggfs auch TV empfangen zu können, wenn auch
nach 36.000 km auf den Satelliten auf einem Balkon aufgestellt werden, bei vielen Programmen mit Qualitäts-
trifft. Vollends verwirrt die Position was Stadtbewohnern eine Chance er- einbußen, den auch preisgünstigeren
der Downconverter, die glatt in die Er- öffnen kann, doch noch Anschluß ans Offsetspiegel.
de hineinzuschauen scheinen. Der
Brennpunkt einer Offset-Konstruktion neue Zeitalter zu bekommen. Wenn
der Balkon nicht gerade nach Norden D Alexander Wiese
is zu 164 km/h schnell können
FESTIGKEITSPRÜFUNG
B diese Parabolantennen sein — aller-
dings weniger auf der Autobahn als
Cw Okay
zuhause im Garten; noch bei Wind-
geschwindigkeiten von 164 km bleiben
die Schüsseln stabil.
Die ARD startete unter allerlei Hindernissen ein neues, nur via Satellit ausgestrahltes Programm.
TAV-Redakteur Alexander Wiese hat sich die erste Programmstunde angesehen.
o richtig örA-like ging's los. Tags- Wunderbar auch die farbliche Kenn-
S über konnte auf der Frequenz
11.55 GHz vom INTELSAT VA-F12
zeichnung der verschiedenen Pro-
grammschwerpunkte; Serien werden -
ein „FuBK"-Testbild mit der Einblen- orange gekennzeichnet, die obligatori-
dung „ARD/BDN 1PLUS" bewundert sche „Tagesschau"-Übernahme, „die
werden. Als Begleitmusik gab's einen tagesaktuelle Visitenkarte der ARD"
1000 Hz Ton. Erst um 1800 Uhr an (Gerd Krystof im ARD-Magazin) in
diesem Ostersamstag, 29.3.1986, wur- hellblau usw.
de der Begleitton auf das UKW-Pro-
gramm von SWF-2 umgeschaltet. Vier- ARD 1-PLUS
tel vor sieben ein Dia, das den „Be- Sendefrequenz: 11 [55 GHz
ginn" auf „19.00" ankündigt. Dazu im Sender: INTELSAT VA-F12
Off eine Endlosansage, die ständig die Position: 60 Grad Ost
Worte „Aintz Pluhß" leiert und einem Auch die klare Gliederung des Pro-
was erzählt, daß dies „das deutsch- gramms, das zwar mit vier bis fünf
sprachige Kulturprogramm in Europa" Fotos: Identifikations-Logos von Stunden täglich lächerlich gering ist,
sei. ARD-1-PLUS. Oben vor Programm- läßt ohne viel Risiko vorhersagen, daß
start, darunter Programmvorschau, da- „1-Plus" jedenfalls mehr Zuschauer
Aber dann, Überraschung, ein her- runter Programm-Logo und ganz un- wie das im Vergleich dazu chaotische
vorragend gemachter Identifikations- ten Sigi Harreis als Moderatorin. „3-SAT"-Programm des ZDF gewin-
Spot und eine prima gemachte Vor- Fotos: A-Wiese nen wird. Die Verpackung macht's,
schau auf das weitere Programm des der Programminhalt, nämlich Wieder-
holungen noch und obernöcher, ist
schließlich bei mittlerweile allen Pro-
Die örAs können also doch — grammen die Regel.
wenn die Konkurrenz groß
genug ist.
Wie wichtig eine ansprechende und aus
einem Guß bestehende Präsentation
ist, beweist tagtäglich aufs Neue ein-
Abends. Die öffentlich-rechtlichen An- drucksvoll „RTL-Plus"; der viele Pro-
stalten können also doch professionell grammkäse wird derart schmackhaft
arbeiten, wenn die Konkurrenz groß zubereitet, daß einem die mangelhafte
genug wird. Vollends überraschte in Programmqualität gar nicht richtig be-
der ersten Programmstunde Sigi Har- wußt wird.
reis als souveräne Moderatorin einer
Gesprächsrunde, die das künftige Pro- „Mangelhafte Programmqualität" kann
grammangebot erörterte und dabei man „1-Plus" kaum nachsagen. Bis auf
nicht nur Eigenlob absonderte. Zu- „Graf Yoster", der sich die „Ehre
schauer in Rheinland-Pfalz konnten gibt" und anderen Uralt-Vorabendse-
diese Erstsendung übrigens auch ter- rien der ARD, die, wie auch anders —
restrisch über Südwest-3 verfolgen. Einschaltquoten werden immer wichti-
ger — in brutaler Konkurrenz zum nor-
Wohltuend in der Erstsendung die malen Abendprogramm geschaltet wer-
Zwangsunterbrechungen der Ge- den, nämlich um 2015 Uhr. „1-Plus"-
sprächsrunde, bei denen erst der Iden- Zuschauer können so nahtlos vom re-
tifikations-Spot und dann ein Kurzfilm gulären Vorabendprogramm zum Wie-
gezeigt wurde. So wird Fernsehen ge- derhol-Vorabendprogramm im Abend-
macht!! Beim Kommerz fernsehen über- programm des Satellitenprogramms
nimmt die Zwangsunterbrechung die umschalten. - Ansonsten besteht das
Werbung. Daß es aber auch ohne diese übrige Programmangebot durchaus aus
geht und daß darauf eine örA, nämlich anspruchsvolleren Beiträgen.
der SWF, der das Programm gestaltet,
kommt, läßt direkt hoffen, daß der- Praktisch alles stammt aus den Archi-
einst auch mal das „Erste" aus seinem ven der ARD-Anstalten. Die Rechnung
Amateurstatus erwacht. Denn erst die- lautet daher ganz einfach, EINS und
se Unterbrechungen zwingen Teilneh- Nichts Neues gibt EINS-PLUS Nix.
mer und Moderator von jedweden Ge- Nur die Verpackung ist neu — aber die
sprächsrunden, sich am Riehmen zu macht's aus.
reißen und nicht ins endlose Palavern
hineinzugeraten. D Alexander Wiese
TELE-audioVision 36 1986 25
PRIVATER SATELLITENEMPFANG
it der Verfügung des Bundesmini- Damit - um im Beispiel zu bleiben — lungsrechte, um einen Empfang hierzu-
M sters für das Post- und Fernmelde-
wesen vom 9.7.1985 (z.B. veröffent-
die RAI also auch weiterhin ihre Spiel-
filme von den Produzenten so einkau-
lande überhaupt gestatten zu können.
licht in TAV-31) wurde grundsätzlich fen kann, daß sie die Ausstrahlungs- Ende der Fahnenstange? Keineswegs,
einmal die „Genehmigung zum Errich- rechte nur für Italien bezahlen muß, denn all diese Überlegungen beziehen
ten und Betreiben einer Fernmelde- kann die RAI keineswegs den Empfang sich auf den Empfang durch die Öf-
(Verteil)-Satellitenempfangseinrich- ihres vom Satellit EUTELSAT I-Fl fentlichkeit. Aber sind Sie, lieber
tung" erteilt, wie es im schönen Amts- ausgestrahlten Programms freigeben. TAV-Leser, als Einzelperson eine „Öf-
deutsch heißt. Allerdings bezieht sich Die Filmproduzenten würden flugs fentlichkeit"? Zum Glück nicht!
die Genehmigung zunächst einmal auf Nachzahlungen verlangen.
den „technischen Empfang" von zur
„Einspeisung in die Breitbandnetze der So muß die RAI mithin hochoffiziell
darauf bestehen, daß eine Empfangs- Programme sollte man für
Deutschen Bundespost vorgesehenen
Ton- und Fernsehsignale von Fernmel- genehmigung nicht erteilt wird. sich behalten
de(Verteil)-Satelliten". Verweigert die RAI den Empfang in
der Bundesrepublik (und allen anderen
Ins Deutsche wörtlich übersetzt heißt Wer nämlich ein nicht für ihn bestimm-
das zunächst, daß nur der Empfang tes Programm empfängt, dies aber für
freigegeben ist von Programmen, die Sind TAV-Leser als Privatperson sich behält und nicht einer sonstwie
in Kabelnetze eingespeist werden. Dies eine „Öffentlichkeit"? gearteten Öffentlichkeit zugänglich
sind z.Z. die folgenden Programme: macht, der kann alles und jedes
empfangen. Ein sehr interessantes
• SAT 1 aus der Bundesrepublik Rechtsphänomen: es bedeutet, daß der
• 3SAT aus der Bundesrepublik Ländern), so kann auch kaum unsere Empfang SÄMTLICHER existierender
• RTL-plus aus Luxemburg Deutsche Bundespost den Empfang ge- Satellitenprogramme frei ist, unter der
• Sky Channel aus Großbritan- nehmigen. Ausdrücklich dreht sich die Voraussetzung, daß
nien Sache ja auch um „Fernmelde(Ver-
• TV5 aus Frankreich, Belgien, teil)-Satelliten". Sowohl der Begriff a) eine technisch genehmigte Em-
Schweiz, Kanada „Fernmelde" wie „Verteil" lassen er- pfangsanlage benutzt wird (dies ist
• Musicbox aus der Bundesrepu- kennen, daß es sich bei diesen Satelli- gegeben, wenn alle aktiven elek-
blik ten um Sonderdienste handelt, die an- tronischen Bauteile eine FTZ-
deren Regelungen unterliegen wie die Nummer tragen)
In Bearbeitung befindet sich noch das künftigen „Rundfunk-Satelliten".
andere „Music Box"-Programm aus b) die empfangenen Programme
Großbritannien. Dieses sowie fünf der Da sind wir ja schön weit gekommen. NICHT weiterverbreitet werden.
genannten Programme werden vom Lediglich sechs bzw sieben Programme
Satellit EUTELSAT I-Fl ausgestrahlt, sind zum Empfang freigegeben. Die
die bundesdeutsche Version der „Mu- restlichen Programme können wir ab- Wer also eine Satellitenempfangsanlage
sicbox" kommt vom INTELSAT VA- schreiben. Die Pay-TV-Kanäle wie Te- aufstellt, und die empfangenen Pro-
F12. leclub und FilmNet wollen sich den gramme NICHT nur im eigenen Haus
Empfang bezahlen lassen und die ande- empfängt sondern z.B.- in einer kleinen
Diese sechs bzw wohl bald sieben Pro- ren haben gar nicht erst die Ausstrah- Siedlung in eine Gemeinschaftsanten-
gramme sind also grundsätzlich einmal
freigegeben zum Empfang. Jedenfalls
aus Sicht der Post. Denn all diese Pro-
gramme besitzen die Ausstrahlungs-
rechte auch für das Gebiet der Bundes-
republik, sodaß einem hochoffiziellen
Empfang nichts im Wege steht.
Satelliten Markt
Welche Firmen sind in der Bundesrepublik auf dem Gebiet des Sateliiten-Privat-Empfangs
aktiv. Eine erste Marktübersicht von TAV.
m Ihnen zu helfen, sich in der Fül- mit Polarmount betrifft (und der Mög- teuren und reinen Händlern nicht zu
U le des Angebots einen Überblick zu
verschaffen, hat TAV einen Fragebo-
lichkeit, daran Motoren anzuschließen)
ist z.Z. noch wenig auf dem Markt.
definieren ist, enthält die Marktüber-
sicht alle Firmen, die auf dem Gebiet
gen an eine Reihe von einschlägigen Auch drehbare Downconverter sind des Satelliten-Privatempfangs in der
Firmen gesandt. Eine erste, noch lan- noch kaum erhältlich. einen oder anderen Form tätig sind
ge nicht vollständige, Übersicht gibt und überregional (z.B. über Versand-
die folgende Marktübersicht. handel) ihre Produkte direkt (an
TAV wird die Marktübersicht mit Hilfe Endkunden) oder nur über Zwi-
Da der Satellitenmarkt noch gar nicht der Satellitenfirmen ständig aktualisie- schenhändler anbieten.
voll in Fahrt gekommen ist, kann die ren. Da auf dem Satellitenmarkt der
Marktübersicht nur eine Momentauf- Unterschied zwischen reinen Herstel- Die Marktübersicht erhebt keinerlei
nahme des jetzigen Marktangebots lern (die nicht an Endkunden verkau- Anspruch auf Vollständigkeit. Stand:
sein. Insbesondere was Parabolspiegel fen), reinen Großhändlern bzw Impor- April 1986.
DOWNCONVERTER PARABOLSPIEGEL
Herst. /Importeur Typ FTZ-Nr Besonderheiten Herst. /Importeur Typ Durchm. Mount Besonderheiten
ASTRO SCX 113 D 3099 S Rauschzahl 2,3 dB, Verst. 50 dB ASTRO SAT 120 120 cm Mastmontage
SCX 117 D 3099 S Rauschzahl 2,7 dB, Verst. 50 dB SAT 180 180 cm
C.ITOH SCE-750 X D 310511 Rauschzahl 2 - 2.7, Verst. 50 dB SAT 240-1 240 cm für 1 Pol-Ebene
KATHREIN UAS 17 W361 S Rauschzahl 2,3-2,5, Verst. 50 dB SAT 240-2 240 cm für 2 Pol-Ebenen
UAS 18 W361 S Rauschzahl 2,7-3,0, Verst. 50 dB SAT 300 300 cm
D3101 S C.ITOH BSQ-120E 120 cm Az/El Offset,Gewinn41dB
MWC Mega 800 Rauschzahl 2.1-2,5
SALORA D 3099 S Rauschzahl 2,5, Verst. 50 dB KATHREIN CAS 18 180 cm Az/El Vollspiegel
SDC 8000-2.E
SDC 8000-2,3 D 3099 S Rauscnzahl 2,3, Verst. 50 dB CAS 22 220 cm Az/El Vollspiegel
CAS 28 280 cm Az/El Vollspiegel
SCHNATMEYER C2,3 D 3099 S Rauschzahl 2,3 d8 CAS 37 370 cm Az/El Vollspiegel
C2,0 Rauschzahl 2,2 dB PF 4006 180 cm
MWC Az/El Segmentspiegel
VONVON LNB Rauschzahl 2,5 dB, Verst. 50 dB
- E-Ring
PM
240 cm
280 cm Az/El
Erweiterungsring
Vollspiegel
POLARISATIONSWEICHEN SALORA SA 1200 120 cm Az/El Vollspiegel
Herst. /Importeur Typ Bauart Besonderheiten SA 1500 150 cm Az/El Vollspiegel
ASTRO SPW2 HV SA 1800 180 cm Az/El Vollspiegel
C. ITOH BO 800 VSWR 1:1,3, Einfügungsdäm- SA 1800 A 180 cm Polarmount Vollspiegel
pfung 0,25 d8, Entkopplung 30 dB SA 2400 240 cm Az/El Vollspiegel
KATHREIN (siehe Feed) SA 3000 300 cm Az/El Segmentspiegel
SCHNATMEYER 156 cm 3 mm Alu
MWC OMT
— 200 cm 3 mm Alu
SALORA SMT 11 Entkopplung 30 dB "
MOTORSTEUERUNG FÜR SPIEGEL
FEED Herst. /Importeur Typ Dreh weite Besonderheiten
Herst. /Importeur Typ Bauart
Besonderheiten
C.ITOH Actuator ca 180 Programmierbar, Begrenzungs-
ASTRO SHR 1 Für 1 Polarisation schalter - lieferbar ab Mitte 86
SHR 2 HV Für 2 Polarisationen (in Vorbereitungl
SCHNATMEYER
C. ITOH FD-75 EC für lineare (1) Polarisation,
VSWR 1:1,2, F/D 0,4-0,5 LEITUNGSVERSTÄRKER
FD-120EC Zirkular (für 2 Polarisationen) Herst. /Importeur Typ FTZ-Nr Besonderheiten
KATHREIN ISpeisesysteme komplett rnontiertl
ASTRO SLV 120 Verstärkung 20 dB
EAS 11 1 x UAS 17 für 1 Polaris, für 1.8/2.2/2.8m Sp.
EAS 12 2 x UAS17 für 2 Polaris, für w.o. C.ITOH LA-750 E D 3110 Verst. 20 dB, Rauszahl 6 dB max
EAS 13 1 x UAS18 für 1 Polaris, für w.o. KATHREIN VPP90 W361 Fernspeisung über Koax, geeignet
EAS 14 2 x UAS18 für 2 Polaris, für w.o. für Außenmontage
MWC Imit Downconverter) SALORA 1909754-01 beantragt Verstärkung 20 dB
SALORA SFD 120 Rillenfeed für 1 Polarisation SCHNATMEYER SEZ2
SFD 140 Rillenfeed für 2 Polarisationen -
SCHNATMEYER PZ60 Alu-Guß, bes glatte Innenfläche FERNSCHALTRELAIS
Herst. /Importeur Typ Bauart Besonderheiten
SATELLITENRECEIVER ASTRO SPS 2 HV
Herst. /Importeur Typ FTZ-Nr Besonderheiten C.ITOH VH-8SS Durchgangsdämpfung 2 dB
ASTRO SEM 12 22/192 8 Stationstasten Entkopplung 30 dB, Schalt-
SEM 112 22/192 mit Sendersuchlauf spannung 5 V
C.ITOH SRE-800S 22/221 Prof.Ausführung, PLL-Frequenz- KATHREIN EXR04 Koaxrelais geeignet für Außenmontage,
synthesizer, Modultechnik Schaltspannung über eigene
SRE-80L 22/221 12 Stationstasten, CPU-Netzaus- Steuerleitung
fallsicherung SALORA 1909764-01 Innenmontage
KATHREIN UFD08 A 600 019 U IR-Fernbedienung, 2 Eingänge 6295 Außenmontage
29 Programmplätze
MWC SRV 11 22/192 8 Programmtasten HF-VERTEILER
Mark 2 22/192 Fernbedienung, Steuerausgänge Herst. /Importeur Typ Bauart Besonderheiten
Grundig 22/501 IR-Fernbedienung, 29 Speicherpl. ASTRO SVT04 4-fach Verteiler
SALORA SRV 11 22/192 8 Programmtasten C.ITOH SS-4We Aktiv 4-fach, Verstärkung regelbar,
Mark 2 22/192 IR-Fernbedienung, Steuerausg. Rauschzahl 8 dB, Entkopplung
SCHNATMEYER SRV 11 22/192 8 Stationstasten 20 dB
Mark 2 22/192 IR-Fernbedienung 2SPN8 Passiv 2-fach, Dämpfung 4,2 dB, Ent-
VONVON Sat-El 24 Kanäle, variable Audiokanäle kopplung 20 dB
- 4SPN 8 Passiv 4-fach, Dämpfung 7,6 dB, Ent-
kopplung 20 dB
ANSCHRIFTENLISTE: KATHREIN UFS40 Aktiv Verstärkung 4,5 dB (950 MHz)
ASTRO: Adolf S robel Antenne nfabrik, D-5060 Bergisch-Gladbach, Postfach 67 bis 7,5 dB (1.750 GHz)
C.ITOH: C.ITOH & Co, MASPRO Division, D-4000 Düsseldorf, Cantador- SALORA 1909752-04 Passiv 4-fach, Dämpfung 6 dB, Ent-
str. 3 K A T H R E I N : Kathr in Werke K G , D-8200 Rosenheim 2 MWC: kopplung 19 dB min
Micro Wave Components, D-5305 Alfter 4, Waldstr. 16 S A L O R A : Salora
GmbH, D-2000 Hamburg 26, Eiffestr. 600 - — S C H N A T M E Y E R : Horst-Jürgen
Schnatmeyer, D-4901 Hiddenhausen, Falkendieker Str. 28 — — V O N V O N :
Stefan von Rohr, CH-4500 Solothurn, Loretc Str. 21.
Privat Te-Vauli
I n der Schweiz senden jetzt schon - wenn auch nur wenige Stunden - mehrere private Lokalfernsehstationen.
Der Schweizer TAV-Redakteur Max Kleiner hat sie besucht.
Niederhasli
Das erste „richtige" private Lokalfern-
sehen heißt Hasli TV. Gesendet wird auf
dem UHF-Kanal 54 in Zweitontechnik. Die
anderen Regionalfernsehversuche werden
in der Schweiz bislang „nur" über die Kabel-
netze durchgeführt.
Das Programmschema sieht so aus: Eigenkarrikatur von ZRF, dem „Zuger Re-
1830: „Achtung Sendung" - 1900: Signet gionalfernsehen".
Zug
Das Zuger Lokalfernsehen verfügt über ein
Kabelnetz mit über 20.000 Anschlüssen. Ge-
sendet wird über das Kabelnetz der Wasser-
werke Zug und über „CATV Zug", schon
seit vier Jahren auf den Kanälen S12 und
ST.
TELE-audiovision 36 1986 31
Eine Stunde vor Sendebeginn betrete ich ein Abspann mit dem Studio im Hinter-
das Studio im Pressezentrum des Ringier- grund gezeigt.
Verlags in Zürich. Dem Ringier-Veriag ge-
hören viele Schweizer Unterhaltungsmaga- Die Gäste verlassen langsam aber sicher das
zine und Zeitungen. So unter anderem die Studio. Es ist inzwischen 2215 Uhr. Nur
Boulevardzeitung „Blick". noch die Macher des privaten Fernsehens
von Zürich sitzen zusammen, um über die
Im Studio ist man gerade beschäftigt, die Sendung zu diskutieren.
Kameras und Mikrofone bestmöglich zu pla-
zieren, damit ab 2000 Uhr alles einwandfrei Die Tageszeitungen bezeichnen später mehr-
in den vor dem Pressehaus stationierten, heitlich die Sendungen als gelungen und gut.
mobilen Übertragungswagen gelangt. Lang- Ob der Schweizer Bundesrat es auch gut ge-
sam erscheinen auch die ersten geladenen funden hat? Dies wird sich bald zeigen,
Gäste. Mit dabei war jeder, der eine Platz- wenn es um die endgültige Konzessionser-
karte vorweisen konnte. Diese konnte man teilung geht. Einige Projekte, so auch die
bestellen, indem man eine Postkarte ein- Zürivision, haben Anträge gestellt.
sandte. Wegen der vielen Zuschriften wur-
den die 90 Plätze verlost. Privat-TV in der Schweiz. Wird die SRG
schon bald Konkurrenz bekommen?
Nun ist es 1945 Uhr geworden. Jetzt sollte Die privaten Fernsehmacher voll in Aktion.
jeder Gast seinen Platz eingenommen haben, Blick in die Livesendung der „Zürivision". D Max Kleiner
wie es auf dem Ticket steht.
Es kommen aber immer noch
welche hereingeschneit. Die
Stadtratskandidaten setzen
sich langsam. Als Gesprächs-
partner mit dabei Radio 24-
Chef Roger Schawinski. 1955:
das Testbild wird abgeschaltet
und schon erscheint ein Spot,
der die Ziirivision kurz vor-
stellt. Die Kamera richtet sich
auf Frank Baumann. Frank,
bekannt als schlagfertigster
und witzigster Moderator bei
Radio 24, kündigt an, was die
Zürcher in den nächsten 90
Minuten alles zu sehen be-
kommen.
32 36 1 9 8 6 TELE-audioVision
NEUESAUS FRANKREICH
Ici France
Über die jüngsten Entwicklungen im Radio-und Fernseh-Bereich in Frankreich
berichtet TAV-Frankreich Redakteur Wolfgang Bleher
unächst noch ein Nachtrag zu mei- statt einer einzigen gleich mehrere Sta- versteht sich — dieses Rahmenpro-
Z nem Artikel in TAV-35 über den
Start des fünften und sechsten TV-Pro-
tionen zu betreiben. Obwohl die ein-
zelnen Stationen (noch) nicht zu einer
gramm übernehmen und je nach seinen
Vorstellungen durch eigene Produktio-
gramms in Frankreich. Obwohl dieses Senderkette zusammengeschaltet nen ergänzen. Vielleicht sogar durch
Programm im Volksmund immer noch ein „lokales Fenster"? Tja, es lebe der
als La Six bezeichnet wird, heißt es of Lokalfunk!
fiziell TV 6. Wie man aus dem Pro-
grammschema sieht, ist an TV 6 auch Und was macht die Haute Autorite de
Radio NRJ beteiligt. Radio NRJ be- 1' Audiovisuel dagegen? Nichts, ganz
treibt in mehreren Städten Frankreichs im Gegenteil: Die beiden kommerziel-
private Rundfunkstationen und len Stationen Europe 1 (auf Langwelle
scheint nun auch auf dem TV-Sektor 182 kHz) und RTL (das französisch-
Fuß gefaßt zu haben. sprachige Programm auf Langwelle
236 kHz) dürfen mit höchster Geneh-
Übrigens: Man trifft immer wieder migung je ein UKW-Netz aufbauen.
(deutsche) Frankreichbesucher, die
von einem Radio Energy berichten. Dazu bekommt jede Station eine Fre-
Nun kann es zwar durchaus sein, daß quenz zugeteilt, auf der sie dann
es irgendwo in Frankreich eine Station Gleichwellensender betreiben kann.
dieses Namens gibt, aber in 99,9% der Europe 1 erhält 104.7 MHz, RTL
Fälle handelt es sich um Radio NRJ. 104.0 MHz, wobei je nach den ört-
Die drei Buchstaben N, R und J wer- lichen Gegebenheiten leichte Abwei-
den auf französisch nämlich wie „enn chungen möglich sind. Da es sich um
err schie" ausgesprochen. Gleichwellennetze handelt, ist eine flä-
chendeckende Versorgung nicht mög-
Daß es mit der Bezeichnung „privat" lich und wird sich somit auf die größe-
so seine Bewandtnis hat, wurde ja ren Städte beschränken. Im Juni soll es
schon in dem Beitrag von Burkhard in Paris losgehen, Europe 1 auf 104.7
„Börks" Bogenschneider in TAV-35 MHz und RTL auf 104.4 MHz.
deutlich. Aber auch andere Ausdrücke
haben da so ihre Eigenheiten, bei- Die Anhänger eines reinen Lokalradios
spielsweise die Bezeichnung „lokal". sind damit natürlich überhaupt nicht
Nachdem die privaten Rundfunksta- einverstanden und weisen auf die Ge-
tionen in Frankreich zunächst „radios fahr hin, daß, wenn diese Entwicklung
libres" - also freie Radios - hießen, anhält, die kleinen und unabhängigen
wurden sie im Laufe der Zeit zu „ra- Radios bald verschwunden sein wer-
dios locales", also lokalen Radios. Was den.
„lokal" bedeutet, wurde von der für
Rundfunk und Fernsehen zuständigen Noch eine Neuigkeit zu Europe 1: Der
„Haute Autorite de 1' Audiovisuel" im von der Bundesrepublik Deutschland
vergangenen Jahr eindrucksvoll de- (Felsberg bei Saarlouis) aus sendende
monstriert, als einige lokale Rundfunk- Privatsender ist jetzt tatsächlich ganz
stationen wegen Überschreitung ihrer privat, oder besser gesagt, „entstaat-
zulässigen Sendeleistungen und damit licht". Die staatliche Gesellschaft
auch des maximal zulässigen Sendera- Programmschema des neuen privaten SOFIRAD, die bisher die Station kon-
dius von ca 30 km eins aufs Dach be- Fernsehprogramms „ T V 6". trollierte, verkaufte ihre Anteile an
kamen oder kurzerhand ganz geschlos- Europe 1 an die Verlagsgruppe Hache-
sen wurden. Diese Maßnahme bekam tte.
ja auch Radio Dreyeckland zu spüren, sind, ist doch die ganze Sache nicht
das deshalb von Colmar nach Freiburg mehr so „lokal" wie ursprünglich ge- Weiterhin gehen schon seit längerem
umziehen und unter die Schwarzfun- dacht. Gerüchte um, daß das Zweite Fernseh-
ker gehen mußte. programm, die staatliche Antenne 2,
Überhaupt nicht mehr „lokal" ist die privatisiert werden soll. Eventuell soll
Wer nun aber glaubt, „lokal" einfach folgende Zukunftsvision, die man gele- das auch mit dem Dritten Programm,
mit einem maximalen Senderadius von gentlich hört: Eine Station produziert FR 3, geschehen, sodaß mit dem Er-
30 km gleichsetzen zu können, sieht eine Art „Rahmenprogramm" und bie- sten Programm TF 1 nur noch
sich getäuscht. Denn einige private tet dies über Kabel und/oder Satellit ein staatlich kontrollierter Fernseh-
Rundfunkveranstalter — allen voran an. Möchte nun ein „Privater" eine sender übrig bleibt.
das vorher erwähnte Radio NRJ, gehen Rundfunkstation betreiben, so kann
in letzter Zeit verstärkt dazu über, er — gegen entsprechende Bezahlung D Wolfgang Bleher
Wellenjagd
Frequenzänderungen, neue Programme, technische Stationswechsel:
Redaktion: Eckhard Müller, Bahnhofstr. 17, D-6803 Edingen und TAV-Zentralredaktion
UKW
Bayern: Neuer Sender Tschechoslowakei: Stereo Südtirol: Bayernsender
Am 2 1 . März nahm der Bayerische Rund- Seit 1.5. senden die beiden Sender Praha A n f a n g A p r i l ging tatsächlich Radio Tele
funk auf dem Dillberg einen Sender auf Cukrak u n d Bratislava Kamzik von 1700 bis Schwarzenstein in die L u f t , wie schon in
94.0 M H z für das Programm Bayern 2 in 1400 Uhr ihr Stereoprogramm. Der erste T A V - 3 4 vorab berichtet. Benutzt wurde
Betrieb. A l s Regionalprogramm w i r d das strahlt auf 102.5 M H z , der zweite auf 101.8 aber nur eine provisorische Sendeanlage
für Niederbayern/Oberpfalz übertragen. M H z , also nicht im O I R T - , sondern im (3-Element-Antenne). Die alten Geldgeber
C C I R - F r e q u e n z b e r e i c h . A b 1990 sollen hatten sich wieder zurückgezogen, da die
Württemberg: Neue SDR-Sender auch die anderen UKW-Sender auf den west- Frequenzwahl keine langfristige Perspektive
Einen 3-Watt-Sender nahm der Süddeutsche lichen Bereich umstellen. zuließ (BR würde sofort Störsender a la
Rundfunk in Blaubeuren in Betrieb. Gesen- O s t b l o c k auf die Frequenzen legen). Der
det werden SDR-1 auf 89.6 M H z , SDR-2 Sendeversuch auf 105.0 sollte lediglich
auf 91.5 M H z und SDR-3 auf 98.9 M H z . neue Geldgeber a n l o c k e n .
Österreich: BDR gewechselt Die „sprechende B i l d z e i t u n g " Radio Bren-
Südwestdeutschland: Korrektur ner (wegen der endlosen Zeitungsvorleserei)
Das internationale Programm des O R F für
konnte die Miete im protzigen S t u d i o b a u
Zur Senderliste in T A V - 3 5 , S. 5 3 : S W F - 2 die U N O - M i t a r b e i t e r und andere Ausländer
nicht mehr zahlen und ist in kleinere R ä u -
Hohe M ö h r strahlt mit 5 kW. Der neue in Wien Blue Danube Radio wechselte am
me innerhalb Sterzings umgezogen.
DLF-Schwarzwald-Sender befindet sich 2 0 . 3 . von alt 102.2 M H z auf neu 102.5
nicht auf dem Blauen, sondern auf dem M H z . Sendestandort ist nach wie vor Wien
Kaiserstuhl. Kahlenberg. Stefan Gaupmann Aachen: Bürgerradio im Test
Für ein Wochenende testete der „ A r b e i t s -
Österreich: Neues Regionalprogramm kreis R u n d f u n k A a c h e n Ä R A " künftigen
Schweiz: Stereo Der auch in Wien hörbare Sender aus Resch- L o k a l f u n k . In der Aachener V o l k s h o c h s c h u -
Seit 15.1. sendet nun auch das U K W - P r o - nitz auf 89.7 M H z überträgt neu das Pseudo- le wurde Radio trocken geübt.
gramm in italienischer Sprache der Schweiz programm 03 Steiermark mit einer Regio- Rolf Kieselack
RSI in Stereo, zunächst jedoch nur v o m nalsendung „ H a l l o G r a z " von 1805 bis 1825
Sender San Salvatore. Uhr.
Bundesrepublik: Privatradios
E i n aktueller Ü b e r b l i c k : Über terrestrische
Deutschsprachige Privatradios Frequenzen sind z . Z . folgende private P r o -
gramme zu empfangen:
Stationsname Frequ. Polar. Leistung Gebiet Anschrift M ü n c h e n : Radio Eins auf 89,0 MHz, M i s c h -
programm auf 92.4 M H z , Radio Gong 2000
DEUTSCHE SCHWEIZ auf 96.3 M H z , neu seit 1.4.: Radio Chariva-
Alternatives Lokalradio 88.1 V 50 W Zürich Postfach 4 7 7 , C H - 8 0 3 4 Zürich ri auf 95.5 M H z .
Canal3 98.8 V 30 Biel Sesslerstr. 7, C H - 2 5 0 2 Biel R h e i n l a n d - P f a l z : Seit 1.5.: Radio Vier auf
Radio Aktuell 101.5 H 100 St.Gallen Magnihalden 4 5 , CH-9001 St.- 103.6 M H z .
Gallen In Kabelnetzen sind weiterhin auf S e n d u n g :
Radio Basilisk 94.5 H 300 Basel Am Fischmarkt, CH-4051 Ba- Berlin: Hör-1 auf 89.15 M H z , U F A - R a d i o /
sel R T L auf 88.2 M H z (z.Z. noch 88.15 MHz),
Radio Eulach 102.1 H 100 Winterthur Postfach 600, CH-8401 Win- Antenne Berlin auf 90.55 M H z (z.Z. noch
thur 90.7 M H z ) ; a b U u l i k o m m t h i n z u : Radio
Radio Extra Bern 97.7 V 100 Bern Postfach 2 0 9 7 , CH-3001 Bern Berlin auf 93.10 M H z . Radio B1 auf 91.75
Radio Förderband 104.2 V 100 Bern Neubrückenstr. 4 3 , C H - hat vorläufig den Betrieb eingestellt.
3012 Bern Bayern: Nürnberg: Radio F und Neue Welle
Radio Matterhorn 96.0 H 50 Zermatt Bahnhofstr., C H - 3 9 2 0 Zermatt Franken, Kempten: Radio Tele Allgäu,
Radio Munot 91.5 H 100 Schaffhausen Pfarrhofgasse 2, C H - 8 2 0 0 Radio Session 85, K a u f b e u r e n : Neue Welle
Schaffhausen Ostallgäu.
105.3 V 20 Klettgau
105.9 H 10 Stein am Rhein
Radio Pilatus 99.5 H 100 Luzern Lidostr. 5, C H - 6 0 0 6 Luzern Schleswig-Holstein: Privatradio
Radio Raurach 102.9 V 100 Sissach Hauptstr. 93, C H - 4 4 5 0 Sissach Voraussichtlich ab 1. J u l i w i r d Radio Schles-
106.4 V 10 Pratteln wig-Holstein den Betrieb aufnehmen k ö n -
Radio Riesbach 100.6 V 5 Zürich Seefeldstr. 93, C H - 8 0 0 8 Zü- nen. Vorgesehen sind folgende Sender:
rich Flensburg 103.3 M H z (20 k W ) , Kisdorf
Radio Sunshine 93.1 V 200 Zug Postfach 1, C H - 6 3 4 3 R o t k r e u z 102.9 M H z (20 k W ) , Kiel 102.4 M H z (15
Radio Thurgau 90.0 H 100 Weinfelden Schulstr. 4, C H - 8 5 0 0 Frauen- k W ) , Heide (103.8 M H z (15 k W ) , Sylt 102.8
feld M H z (5 kW) und Helgoland 100.0 M H z
Radio Wil 99.3 V 50 Wil Postfach 1156, C H - 9 5 0 0 Wil 2 (50 W ) . Einige der Standorte wurden jedoch
Radio Z 100.2 H 50 Zürich Postfach 245, C H - 8 0 3 2 Zürich noch nicht genehmigt, andere wie Kisdorf
Radio Zürisee 90.1 H 100 Zürichsee Postfach 113, C H - 8 7 1 2 Stäfa (bei Hamburg) nur mit geringerer Sendelei-
89.4 V 20 stung. Bei Sendebeginn am 1. J u l i w i r d w o h l
Radio 24 101.8 H 50 Zürich Postfach, CH-8031 Zürich zunächst die Ostseeküste abgedeckt sein.
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Radio Charivari 95.5 H 200 München Pressehaus Bayerstr., D-8000 Nürnberg: Radioneugründung
München 2 Unter dem Namen Radio Arena hat sich ein
Radio Eins 89.0 H 200 München Bahnhofstr. 3 3 , D-8043 Unter- weiteres Privatradioprojekt etabliert. Grün-
föhring dungsmitglieder sind der Rechtsanwalt U t z
Radio Gong 2000 96.3 H 200 München Nordendstr. 6 2 , D-8000 Mün- U l r i c h , der Verein Fränkisches Landesor-
chen 40 chester sowie das größte T o n s t u d i o N o r d -
Radio Vier 103.6 H 2 kW M a n n h e i m Turmstr. 8, D-6700 Ludwigs- bayerns, die F i r m a Colosseum-Schallplatten.
hafen Geplant ist ein „ J u g e n d - R a d i o " .
(Mischprogramm) 92.4 H 200 München (keine gemeinsame Anschrift) Martin Schmidt-Bredow
Ungarn: Touristenradio
Der Ungarische R u n d f u n k Magyar Radio
und der österreichische O R F bieten in die-
sem Sommer gemeinsam über einen Sender
am Plattensee das Touristenprogramm R a -
d i o Danubius an. Die Sendungen werden
auf der Frequenz 100.5 M H z ausgestrahlt.
TELE-audioVision 36 1986 35
ERFOLGREICHER RADIOMACHER
ie Luxemburger Privatradioma- aus dem Einfamilienhaus von Heinz herzen; zwei Millionen schlagen sonn-
D cher haben einen neuen Hit gelan-
det. Nach der Devise „so nah an den
Siebeneicher in Reinheim, im hessi-
schen Odenwald. Nur die Musikein-
täglich für ihn.
Hörer wie möglich" läßt RTL sein Fa- spielungen und die Telefonpartner Daß Siebeneicher in Pantoffeln und im
milienprogramm jetzt im Wohnzimmer werden von der Luxemburger Regie Morgenmantel quasi vom heimischen
produzieren. zugeschaltet. Sessel aus moderiert, bringt die beson-
dere private Note über die Lautspre-
Das Programm „Wünsch dir was bei Siebeneicher, ehemaliger Südwestfunk- cher. Er erreicht damit mehr Hörer als
RTL", inzwischen zum Dauerbrenner und HR-Moderator, plaudert sich mit jede andere Sendung im RTL-Pro-
avanciert, kommt jeden Sonntag live Pfiff und Schalk locker in die Hörer- gramm. Seine ist auch die längste: 4
Stunden sonntags von 1000 bis 1400
Uhr.
Das Telefonklingeln k o m m t
vom Band
TELE-audioVision 36 1986 37
tel und Interpret der nächsten zuge-
sprochen. Namen und Grüße erreichen
mich auf demselben Weg."
D HS
Oh, Roger
Lokalfunk, Kabelfunk, Satellitenfunk, Privatfunk -
alles Horrorvisionen für die ARD-Anstalten.
Um dem drohenden Hörerschwund Einhalt zu gebieten,
hat sich TAV-Redakteur Roger Kirk von Radio
Foto: Geheimaufnahme von TAV-Re-
Victoria überlegt, wie den verbehördeten Kollegen dakteur Roger Kirk bei seiner Tätig-
zu helfen sei. Im Prinzip einfach: Man schreibe die bisherigen keit als „Radio Victoria"-Moderator.
Radioregeln nur einmal fest: Foto: Theokratius Bombasticus
Radioregel Nr.1: Poptitel sollten prinzipiell nur anhand der Media-Control-Top-75-Liste zusammengestellt werden, da diese
den breiten Publikumsgeschmack reflektiert. Experimente wie neue, unbekannte & gute Scheiben konsequent anderen
Sendern überlassen. Man kann diese Scheiben ja dann einsetzen, wenn sie sich endlich plaziert haben.
Radioregel Nr.2: Der Anteil deutschsprachiger Musiktitel darf 50% der Sendezeit nicht unterschreiten. Um diese Prozent-
marke einzuhalten, ist jedes Qualitätsniveau erlaubt. Außerdem arbeitet man hier langjährigen Forderungen der Musik-
industrie entgegen.
Radioregel Nr.3: Die Programmfarbe muß optimal mit der Tageszeit übereinstimmen. Hohe Schock-und Erinnerungswerte
erreicht man mit Jazzrock während des morgendlichen Rasierens. Oder mit progressiven Liedermachern zum gemütlichen
Ampelstau während der Heimfahrt von der Arbeit.
Radioregel l\lr.4: Oldies immer dann einsetzen, wenn einem sonst nichts mehr einfällt. Besonders dann, wenn der zuständi-
ge Musikdirektor zuhören könnte oder der Chauffeur des Intendanten dessen Ehefrau zum Wochenmarkt fährt. Über-
haupt, wer weiß schon, wer überhaupt zuhört?
Radioregel l\lr.5: Größte Priorität haben die Scheiben, die der Promoter der Schallplattenfirma gerade wärmstens empfoh-
len hat. Das bringt lobende Erwähnung beim Vorgesetzten und sichert den eigenen Arbeitsplatz.
Radioregel IMr.6: Stücke aus LP's sind deshalb solche, weil sie nicht zu einer Single taugen. Somit auch für ein flottes
Radioprogramm ungeeignet. Außerdem mit erheblicher Mehrarbeit wie gesonderter Anforderung beim Redakteur im
Archiv und eigenes Anhören der Stücke verbunden.
Radioregel IMr.7: Platten mit textlicher Aussage grundsätzlich nur in fremdsprachigen Versionen spielen. Alles Wichtige
kommt sowieso in Deutsch während der Nachrichten.
Radioregel Nr.8: Pro Sendestunde den Wortbeitrag auf unter zwei Minuten einschränken. Dann aber witzig sein, um die
eigene ,.Personality" zu demonstrieren.
Radioregel l\lr.9: Als Musikredakteur drauf achten, einen willfährigen Moderator zum Abspielen der ausgesuchten Schei-
ben zu haben. Möglichst einen Vorleser von getippten Texten ohne eigene Kenntnisse von (Aus)Sprache(n) oder Musik.
Seit wann wissen die Hörer besser als ein Moderator, wie man diesen oder jenen Titei ausspricht? Außerdem erhält dieses
System die eigene Überlegenheit als Musikredakteur, vertieft die Kluft der Erfahrung zu den Mikrofonstimmen und sichert
so den eigenen Arbeitsplatz. . .
Radioregel Nr.10: Verkehrsdurchsagen möglichst alle fünf Minuten direkt in die Titel einblenden. Auch so wichtige wie
„heute KEIN Stau auf der XY 007", denn Service wird großgeschrieben.
Radioregel Nr.11: Musikwünsche von Soul-, Disco-, Reggae-, New Wave-, Rock- und Popanhängern nicht beachten, da alles
Minoritäten. Immer Radioregel Nr.2 beachten!
Radioregel IMr.12: Hörerwünsche sind sowieso nur dann zu berücksichtigen, wenn der Musikredakteur/Moderator nachweis-
lich mit dem/den betreffenden Hörer verwandt, verschwägert oder gut befreundet ist.
Radioregel IMr.13: Niemals aus eigenem Antrieb neue, unbekannte — aber gute — Scheiben einsetzen. Siehe dazu Radio-
regel Nr.l und Nr.2, es sei denn, Radioregel Nr.5 träfe zu. Alleingänge bringen Verärgerung unter den Kollegen, Unruhe
schadet dem täglichen Trott.
Radioregel Nr.14: Sollte der Fall eintreten, keine passenden Musiktitel mehr zu finden, niemals die eigenkomponierten ein-
setzen! Sondern immer nur die Eigenprodukte eines anderen Kollegen, der sich dann dafür revanchieren muß.
Radioregel IMr.15: Wenn gar nichts mehr hilft, einfach das Programm des Vorjahres wiederholen. Wird sowieso keiner mehr
merken
TEiE-audiovision 36 1986 39
MEDIENVERBOT IN DER DDR
eit dem Jahre 1968 beschäftige ich somit erst einmal gestorben. Wir te man geplant haben, denn ich ging
S mich mit Radioweitempfang, dem
„DXing". Meine ersten QSL's (Em-
mußten unterschreiben, daß wir nicht
wieder ein nichtgenehmigtes Magazin
immer eine Abkürzung, um Zeit zu
sparen. Man kannte genau meinen
pfangsbestätigungen) kamen aus den herstellen werden. Uns wurde Haft an- Weg. Ich wurde sofort in die Unter-
benachbarten Ländern wie von Radio gedroht. suchungshaft des SSD nach Potsdam
Prag, Sveriges Radio usw. 1970 folgten gefahren. Die Fahrt war gespenstisch,
die ersten Offshore-QSL's - meine kein Wort wurde gesprochen, ich
Meine Ambitionen zum Freien Radio konnte nur ahnen, wohin die Reise
Vorliebe zum Freien Radio wurde hier konnte man mir jedoch nicht nehmen.
geboren. geht.
In meinem Keller richtete ich mir ein
kleines Tonstudio ein, tapezierte die
Einige Jahre später stieß ich durch Zu- Wände mit Reproduktionen von Off- Vormittags begannen die ersten Ver-
fall auf eine 227m-Piratenstation, die shore-Schiffen und andere Sachen höre. Ich war festgenommen wor-
den Namen Black Shadow Radio trug. (eigenes Fotolabor hatte ich) und be- den — das erfuhr ich erst jetzt vom
Von der Existenz solcher auf dem gann dort mit dem Herstellen von
Land operierender Stationen wußte halbstündigen Programmen für einige
ich bisher nichts. Ich stellte fest, daß holländische Freie Radios. Haupt- Wegen einer Tonbandcassette
diese Sender sehr viel Wert auf Kon- sächlich stellte ich Rockmusik aus der
takte zu ihren Hörern legten, und da- wurde ich festgenommen
DDR vor, um diese etwas populärer
durch echte Freundschaften entstan- zu machen.
den.
Fortan interessierte mich das soge- Das ging wieder einige Zeit gut, bis Vernehmer - weil der DDR-Zoll eine
nannte BC-DXing (BC = Broadcast = genau zwei Jahre später, nach der Tonbandcassette gefunden hatte, die
Rundfunk) nicht mehr so sehr. Meine ersten Begegnung mit dem SSD, am von mir mit der Post nach Holland ge-
Vorliebe galt den nichtlizenzierten Ra- 9.März 1983 das Ministerium für schickt werden sollte. Darauf befand
diostationen, deren Sendungen und Staatssicherheit der DDR erneut zu- sich ein Programm, das von mir pro-
das ganze „Insider-Drumherum". Das schlug. Morgens auf dem Weg zur Ar- duziert worden war. Tonträger aus der
alles geschah noch in der DDR, ge- beit wurde ich in einer dunklen Ecke DDR auszuführen, wird dort jedoch
nauer in Rathenow, nahe Berlin. festgenommen. Diese Festnahme muß- als Zollvergehen geahndet.
40 36 1986 TELE-audioVision
und vier Autos voll beladen mitgenom- Stasi-Haftanstalt Karl-Marx-Stadt. Bei-
men hat. Fotos, Super-8-Filme, Briefe, de mit Ostberliner Kennzeichen, da-
QSL's, alle Hobbysachen, elektrische hinter der Daimler von RA Dr. Vogel,
Bastelsachen - fast der ganze Keller ebenfalls Ost-Berlin.
wurde ausgeräumt.
Ohne vorher die Heimatstadt wieder-
Während ich mir die Stadt Potsdam an- gesehen zu haben, fuhr man uns in
sah, durchsuchte der SSD alle meine Richtung Westen, in eine Welt, die uns
vorübergehend eingezogenen Sachen. jahrelang verschlossen blieb. Tausend
Zwischen meiner Post fand man eine Gedanken durchquerten meinen Kopf.
Weihnachtskarte, unterschrieben mit
Schwester Charitona. Diese Frau ist
beim SSD so bekannt, daß man sofort Wenn es aufhört zu stuckern,
wußte, daß ich Verbindung zu einer habt ihr es geschafft
Menschenrechtsorganisation der
IGFM Frankfurt/Main hatte. In Wirk-
lichkeit habe ich mich dort nur einmal
erkundigen wollen, was deren Mission Es war totenstill im Bus. Sicher hatten
sei. Diese Weihnachtskarte war außer- alle die gleichen Gedanken. Was erwar-
dem zwei Jahre alt. Wegen dieser ober- tet uns in dieser anderen Welt, wann
flächlichen Verbindung - ich habe da- wird die Familie nachkommen dürfen
mit nichts bezwecken wollen — warf und vieles andere. „Wenn es aufhört zu
man mir „Landesverrat" vor. stuckern, dann habt ihr es geschafft"—
das waren die Worte des Busfahrers, an
die ich mich noch gut erinnern kann.
Als ich also mittags meinen Personal-
ausweis abholen wollte, wurde ich
gleich in den Gefängnistrakt eingelie- Als wir bundesdeutschen Boden unter
den Rädern hatten, machten wir Rast.
Wir konnten nun feststellen, daß unse-
re Busse auf einmal hessische Kennzei-
Tage unendlicher Verhöre chen hatten. RA Dr. Vogel und einige
Der Autor unseres Abenteuerberichts:
zermürbten mich Begleitfahrzeuge der Stasi blieben auf
Rainer Schütte, auf dem Foto in seiner
der anderen Seite. Wir waren frei.
West-Berliner Wohnung, ex-DDR-Bür-
ger, der wegen seines Hobbys ausge- fert. Ich wußte, daß es nun etwas län-
wiesen wurde. Foto: R-Schütte ger dauern wird. Die Ungewißheit über Der Weg führte uns nach Gießen in das
mein Schicksal zermürbte mich. Tage dortige „Bundes-Notaufnahmelager".
Ich flog dann am 31.1.1984 nach Ber-
unendlicher Verhöre folgten nun. Ein- lin-West, wo ich mein Leben neu be-
Der Grund meiner Verhaftung war zelhaft und völlige Isolation zu mei-
aber weniger dieses Zollvergehen, als ginnen wollte. Zwei Monate später
ner Familie taten den Rest. folgte meine Familie. Wir fanden eine
vielmehr die Tatsache, daß ich unter
anderem den Lindenberg-Titel „Son- schöne Wohnung im Süden Berlins,
Nach sechs Monaten U-Haft folgte die weitab vom Großstadtgedränge. In
derzug nach Pankow" in mein Pro- Gerichtsverhandlung - natürlich unter meinem Beruf als Werkzeugmacher
Ausschluß der Öffentlichkeit. Mein Ur- fand ich auch bald wieder eine Stel-
teil: 16 Monate (U-Haft angerechnet) lung. Wir haben uns alle gut eingelebt.
Wegen eines Lindenberg-Titels erleichterte mich. Die restlichen zehn Hobbymäßig hat sich bei mir alles wie-
wurde ich verhört. Monate sollte ich im Strafvollzug der eingepegelt, alte Brieffreundschaf-
Naumburg (Saale) absitzen. ten wieder aufgenommen.
gramm eingebaut hatte. Um diesen Ti- Beim ersten Besuch meiner Frau — es
tel und meinen Kommentar dazu ging war in Naumburg sehr großzügig - er- DXer werden in der DDR von behörd-
das ganze Verhör. licher Seite (sprich: SSD) als Risiko-
fuhr ich, daß DDR-Rechtsanwalt Dr. gruppen angesehen, weil sie sich insbe-
Vogel bereits von meinem Fall unter- sondere mit dem Medium Rundfunk
Nach meiner ersten Übernachtung in richtet sei und daß die Abschiebung
der U-Haftanstalt sagte man mir am und teilweise TV beschäftigen, also in-
100%ig ist. Es war nur noch eine Frage tensiver, als jeder gewöhnliche Radio-
nächsten Morgen, daß ich in die Stadt der Zeit.
gehen kann — ich sei frei. Ich sollte hörer. So versucht man mit allen Mit-
mittags gegen 1300 Uhr wieder in die teln, Kommunikationen unter den
Haftanstalt kommen und meinen Per- Hobbyfreunden zu boykottieren. Er-
Karl-Marx-Stadt ist die fahrungsgemäß platzen dort immer ge-
sonalausweis in Empfang nehmen und
nach Hause fahren können. Mein Fall „Drehscheibe in den Westen". plante Treffen von DXern an irgend-
sollte an das Kreisgericht Rathenow welchen organisatorischen Problemen.
übergeben werden, sodaß es bei einer
Geldstrafe und Einziehung der elektro- Am 9.1.1984 wurde ich dann zusam- Da erhalten z.B. eingeladene DXer tags
nischen Geräte, die zum Programm be- men mit 50 anderen politischen Häft- vorher ein Telegramm, womit das Tref-
nutzt werden, bleiben sollte. lingen nach Karl-Marx-Stadt verlegt. fen abgesagt wird. Von dem Veranstal-
Wir wußten vom Hören-Sagen, daß ter wurde aber nie ein Telegramm ab-
Etwas erleichtert rief ich meine Frau KM-Stadt die „Drehscheibe in den geschickt!
an, daß alles geklärt sei und ich abends Westen" ist. Tatsächlich wurden hier
mit dem Zug wieder nach Hause kom- alle notariellen und ärztlichen Vor- Dennoch: mich brachte mein Hobby
me. Aber das Schicksal wollte es an- kehrungen für die Übersiedelung ge- in den Westen.
ders. Von meiner Frau erfuhr ich, daß schaffen. Am 25.1.1984 standen dann
man eine Haussuchung gemacht hatte zwei Mercedes-Busse auf dem Hof der D Rainer Schütte
TELE-audioVision 36 1986 41
UKW N A H - UND FERNEMPFANG
Redaktion:
Günter Lorenz
TAV-Leser listen auf, was sie alles mit ihrem U KW-Radio empfangen können.
Diesmal Michael Schnitzer aus Haßfurt.
Michael Schnitzer: Ich bin 33 Jahre alt und seit nunmehr 13 Jahren. Die Frequenzübersicht enthält nur Statio-
wohne in dem 10.000-Einwohner Städtchen Meine Anlage besteht aus dem Tuner nen, die mehr oder weniger regelmäßig zu
Haßfurt, welches zwischen Bamberg und Kenwood KT-1100, Vorverstärker Bürde- hören sind. Reine troposphärische und iono-
Schweinfurt am Main liegt. Seit 16 Jahren wick MMV 2400 und einer Antenne UKS 18 sphärische Überreichweiten sind bewußt
bin ich DXer, besonders aktiv auf dem Tro- mit Rotor. Meine Wohnung befindet sich nicht enthalten.
penband. UKW-Fernempfang betreibe ich auf einem Berg in etwa 300m über d.M.
UKW-Skala
Ständig empfangbare UKW-Stationen in Haßfurt Stand: April 1986
Freq. Land Standort Programm Leistung Entf. 88.8 D Heidelberg SDR-2 100 140
(MHz) (ITU) (kW) (km) 88.8 D Langenberg WDR-1 100 270
88.9 D Dillberg BR-1 25 100
87.6 D Dillberg BR-4 25 100 88.9 LUX Luxemburg RTL 100 300
87.8 F Strasbourg France-Cult. 50 270 89.0 D Würzburg BR-4 5 50
87.7 DDR Karl-Marx-Stadt R-DDR-1 100 190 89.1 D Bonn DLF 5 260
87.8 D Bad Mergentheim SDR-1 10 80 89.2 D Blauen SWF-1 8 310
87.9 DDR Inselsberg R-DDR-1 50 90 89.2 DDR Schwerin R-DDR-1 30 400
88.0 D Ochsenkopf BR-4 100 95 89.3 D Hof RIAS-1 20 110
88.2 D Büttelberg BR-2 25 65 89.3 D Großer Feldberg HR-3 80 150
88.3 D Coburg BR-2 5 40 89.5 D Meißner HR-3 90 140
88.4 D Pfaffenberg BR-2 25 90 89.6 D Bamberg BR-2 25 45
88.5 D Geislingen SDR-2 0.5 170 89.8 DDR Karl-Marx-Stadt Berl.Rundf. 100 190
88.6 DDR Suhl R-DDR-1 1 65 89.8 D Bad Marienberg SWF-1 25 220
88.7 D Wittgenstein WDR-1 15 170 89.9 D Harz NDR-3 100 200
88.7 D Grünten BR-2 100 260 90.0 D Würzburg BR-2 5 50
88.8 D Berlin SFB-1 80 360 90.1 D Stuttgart SDR-2 100 160
42 36 1986 TELE-audiovision
90.2 DDR Inselsberg Berl.Rundf. 100 90 97.8 D Heidelberg SDR-1 100 140
90.3 D Nordhelle WDR-1 35 230 97.9 D Dillberg BR-3 25 100
90.4 DDR Leipzig Berl.Rundf. 100 200 98.0 D Harz NDR-1 100 200
90.50 D Gelbelsee BR-2 25 140 98.1 D Aalen SDR-3 50 130
90.6 D Hardberg HR-1 20 130 98.3 D Kreuzberg BR-1 100 50
90.7 D Ochsenkopf BR-1 100 95 98.4 D Hornisgrinde SWF-3 80 220
90.9 D Würzburg BR-1 5 50 98.5 DDR Leipzig R-DDR-Mes. 10 200
91.0 D Biedenkopf HR-1 95 180 98.5 D Wendelstein BR-3 100 270
91.1 D Aalen SDR-2, 50 130
91.2 D Hof RIAS-2 20 110
91.3 D Rimberg HR-1 30 120
91.3 D Göttelborner Höhe SR-2 100 250
91.4 D Büttelberg BR-1 25 65
91.5 DDR Brocken Berl.Rundf. 100 200
91.6 D Hoher Bogen BR-2 50 160
91.7 DDR Sonneberg Berl.Rundf. 100 60
91.9 D Rimberg HR-4 10 120
91.9 D Hühnerberg BR-1 25 150
92.0 D Donnersberg SWF-2 60 190
92.1 D Harz NDR-2 100 200
92.1 D Brotjacklriegel BR-1 100 220
92.2 D Stuttgart SDR-3 100 160
92.3 D Dillberg BR-2 25 100
92.4 D Linz&Witthoh SWF-1 87.5 280
92.5 DDR Inselsberg R-DDR-2 100 90
92.5 LUX Luxemburg RTL 50 300 „Ist es denn
92.7 D Hardberg HR-3 20 140 zu fassen.
92.8 D Bad Marienberg SWF-3 25 220 Liebster, daß
92.8 D Hohenpeißenberg BR-1 25 280 Opa noch auf
92.8 DDR Karl-Marx-Stadt R-DDR-2 100 190 Bäumen le-
92.9 D Mühlacker SDR-1 5 170 ben mußte?"
93.1 D Kreuzberg BR-2 100 50
93.2 D Bad Mergentheim SDR-2 10 80
93.4 D Pfaffenberg BR-3 25 90 98.6 D Dillberg BR-4 25 100
93.5 D Coburg BR-1 5 40 98.7 D Frankfurt AFN 60 150
93.5 D Hornisgrinde SWF-1 80 220 98.8 D Waidenburg SDR-1 100 120
93.7 D Wendelstein BR-1 100 270 99.0 D Meißner HR-1 90 140
99.0 AUT Gaisberg 0-3 75 330
99.1 D Donnersberg SWF-1 60 190
99.2 D Coburg BR-3 5 40
UKW-Fernempfang: Sender aus mehr als 400 km 99.2 D Hohenpeißenberg BR-3 25 250
Entfernung können empfangen werden. 99.3 D Büttelberg BR-3 25 65
99.4 D Ochsenkopf BR-3 100 95
99.6 D Hohe Linie BR-3 25 160
99.7 D Bad Mergentheim SDR-3 10 80
93.8 D Waidenburg SDR-2 100 270 99.8 D Bamberg BR-3 25 45
93.9 DDR Leipzig R-DDR-2 100 200 99.9 D Heidelberg SDR-3 100 140
94.0 D Koblenz SWF-2 10 210 99.9 SUI Säntis DRS-1 58 300
94.1 D Münster WDR-2 25 320 100.4 D Langenberg WDR-4 50 270
94.2 DDR Sonneberg St.der DDR 100 60 100.4 D Hohenpeißenberg BR-4 25 250
94.4 D Großer Feldberg HR-1 80 150 100.6 BEL Leglise RTBF-R21 5 400
94.4 D Brotjacklriegel BR-3 100 220 100.7 SUI La Dole RSR-3 45 350
94.6 D Wertheim SDR-3 0.05 75 100.7 BEL Egem BRT-2 50 400
94.6 DDR Brocken R-DDR-2 100 200 100.9 D Bonn WDR-4 5 260
94.7 D Stuttgart SDR-1 100 160 100.9 SUI Solothurn DRS-1 1.5 380
94.7 D Hoher Bogen BR-3 50 160 101.0 D lllesheim AFN 0.375 60
94.8 D Bamberg BR-1 25 45 101.0 D Grünten BR-4 100 270
95.0 D Rimberg HR-2 30 120 101.0 A U T Gaisberg Ö-Regional 8 330
95.0 F Strasbourg France-Mus. 50 270 101.1 I Hühnerspiel Radio C 10 380
95.1 D Aalen SDR-1 50 130 101.3 SUI Rigi DRS-3 30 370
95.1 D Langenberg WDR-3 100 270 101.4 F Strasbourg R-F-Alsace 50 290
95.3 D Hardberg HR-2 20 140 101.45 I Zirog R-Tirol 2 380
95.4 D Bad Marienberg SWF-2 25 220 101.6 D Gelbelsee BR-1 25 140
95.4 DDR Dresden R-DDR-1 100 260 101.7 SUI Bantiger DRS-3 0.6 430
95.4 SUI Säntis DRS-2 58 300 101.75 D Pirmasens AFN 0.8 230
95.5 D Büttelberg BR-4 25 65 101.8 A U T Kitzbühler Hörn Ö-3 5 320
95.6 D Pfaffenberg BR-4 25 90 102.2 DDR Inselsberg DT-64 100 90
95.7 F Mulhouse France-Inter 50 350 102.2 D Kaiserslautern AFN 5 190
95.8 D Wittgenstein WDR-3 15 170 102.3 D Stuttgart AFN 100 160
95.8 D Grünten BR-3 100 270 102.3 D Wendelstein BR-4 100 270
95.9 D Weinbiet SWF-1 25 210 102.5 TCH Prag Hvezda 60 280
96.0 D Ochsenkopf BR-2 100 95 102.7 D Bärbelkreuz WDR-4 10 300
96.1 D Hühnerberg BR-2 25 150 102.7 SUI Ütliberg DRS-3 1.8 310
96.2 D Hornisgrinde SWF-2 80 220 103.0 D Bielefeld BFBS 70 260
96.3 D Kreuzberg BR-3 100 50 103.1 D Donnersberg SWF-3 30 190
96.5 D Waidenburg SDR-3 100 120 103.2 D Ismaning BR-4 5 220
96.6 DDR Leipzig St.der DDR 100 200 103.5 SUI St.Chrischona DRS-3 25 250
96.6 SUI Rigi DRS-2 30 370 103.6 D Waldburg SWF-1 60 240
96.7 D Großer Feldberg HR-2 80 150 103.7 F ? France-Cult ure
96.8 D Hoher Bogen BR-1 50 160 103.8 D Bärbelkreuz WDR-2 10 300
96.9 D Aalen SDR-4 5 130 103.9 SUI Schaffhausen DRS-2 0.1 290
97.0 D Pforzheim SDR-3 5 180 104.05 I F latschspitze R-Brenner 380
97.0 DDR Karl-Marx-Stadt St.der DDR 100 190 104.5 I Hühnerspiel Radio C 10 380
97.0 LUX Luxemburg RTL 100 300 104.7 D Herzogstand BR-4 0.1 280
97.15 DDR Inselsberg St.der DDR 100 90 105.6 SUI Säntis DRS-3 58 300
97.3 F Strasbourg France-Inter 50 270 105.8 SUI Niederhorn DRS-3 35 440
97.4 D Bamberg BR-4 5 45
97.6 D Würzburg BR-3 5 50
97.7 D Coburg BR-4 0.5 40 D Michael Schnitzer
nter uns gesagt — Gespräche mit se Meckerer mit der Zeit frustiert schauerinnen) wird einfach schlicht-
U den Hörern" heißt es jeden Sonntag
in der vierten Sendestunde der Deut-
schweigen würden, erfüllte sich offen-
bar nicht.
weg ignoriert. Sie haben nicht zu Wort
zu kommen, sondern sich mit dem ab-
schen Welle (DW), dem Auslandsdienst zufinden, was beschlossen wird.
der BRD. Friedlich ging es jahrelang in Ob man nun im DW-Funkhaus in Köln
dieser Briefkastensendung zu. Die Hö- die Taktik geändert hat (Kritiken ab- Aber zurück zur DW und der Hörer-
rerinnen) aus nahen und fernen Lan- werten und den Härer(innen) zum Zer- postsendung. Da wagte es doch wahr-
den fanden viele lobende Worte für das reißen vorwerfen) oder ob sich die nun haftig vor einiger Zeit ein junger Bur-
tägliche vierstündige Programm, das umfangreichen Stellungnahmen zum sche aus Übersee, das Programm der
hauptsächlich auf der Kurzwelle ausge- Programm von selbst ergeben haben — DW schlichtweg als eines von 80-Jähri-
strahlt wird. jedenfalls geht es recht abwechslungs- gen für 80-Jährige zu bezeichnen! Da
reich zu. war aber was los! Es prasselte in den
Als herausrragend zu bezeichnen war folgenden Briefkasten-Sendungen nur
vor einiger Zeit eine längere Hörerdis- so von zustimmender und vernichten-
kussion über typisch deutsche Eigen- Die bestehenden Gesetze der Kritik. Erstaunlicher weise war sie
schaften. Ansonsten wurde kräftig für werden geschickt umschifft klar nach Generationen getrennt: die
eine Lieblingssendung der Sendelei- jungen Hörerinnen) schlössen sich der
tung geworben, für den „Stadtbum- Meinungsäußerung an, die älteren kri-
mel". Diese Sendung ist ein Zusam- Zuerst handelte es sich bei den Pro- tisierten aufs schärfste und lobten die
menschnitt einer Liveveranstaltung im grammkritiken um die politische Ein- Sendungen der DW in allen Tönen.
Saal der Stadt, die porträtiert wird. ordnung des Senders (vornehmlich
rechts = ^regierungsnah). Erfahren in Bader betont zwar öfters, man möge
Ab und zu wurde im „Gespräch mit solchen Dingen, antwortete Werner schreiben, wie einem der Schnabel ge-
den Hörern" auch einmal eine Kritik Bader bürokratisch, daß alle derarti- wachsen sei, jedoch bezieht sich diese
vorgebracht. Auf eine diesbezügliche gen Eindrücke völlig unbegründet Bitte offensichtlich nur auf die Wort-
Hörerfrage antwortete Werner Bader, seien. Erst einmal würde ja in der ge- wahl (z.B. dialektische Redewendun-
der Leiter des deutschprachigen Pro- äußerten Kritik nicht gesagt, wann gen, die den Deutschsprachigen im
gramms, daß eben nicht mehr Kritik und bei welcher Sendung bzw Nach- Ausland noch in Erinnerung sind usw),
richt und in welchem Zusammenhang nicht aber auf den inzwischen not-
dieser Eindruck entstanden sei. So wendig gewordenen „Tonfall".
könne man das nicht nachprüfen und
nichts für die Zukunft daraus lernen.
Kritik ist pauschal, polemisch
Zweitens jedoch könne die DW schon und natürlich ungerechtfertigt
vom Gesetz und vom Programmauftrag
her keine politische Partei bevorzugen;
ferner verhindere das schon der plura- Die Beantwortung der mäkelnden Brie-
listisch besetzte Rundfunkrat. Beim fe läuft nun folgendermaßen ab: ano-
Abspulen dieser Standardphrasen hat nyme Stimme zitieren aus dem Schrei-
er aber leider vergessen, die Realität ben — Bader geht aber nicht auf
programmauftragsgemäß darzustellen: alles ein. Vielmehr sucht er sich die
schon lange weiß jeder im Rundfunk Stellen aus, die er leicht mit Ausre-
Tätige, daß die bestehenden Gesetze den bedenken oder auf die er nach
geschickt umschifft werden und die dem gleichen Muster anworten kann:
kommen würde; die Hörerschaft sei of- politische Waage in den ARD-Anstal- die Kritik sei pauschal oder polemisch
fensichtlich mit dem Programm ganz ten mal in die eine, mal in die andere und natürlich ungerechtfertigt.
zufrieden.
Bei dem ganzen Hin und Her bemerkt
In Wirklichkeit sieht es aber so aus, Radio von 80-Jährigen für Werner Bader offenbar nicht, daß es
daß einmal unbequem gewordene 80-Jährige in „Unter uns gesagt" um einen reinen
Hörer(innen) eine Markierung im Spei- Generationskonflikt handelt, bei dem
cher erhalten und es somit sehr schwer er selbst nicht in der Lage ist, die
haben, ihre kritischen Stellungnahmen Richtung tendiert. Wenn es einem „Mauer" in seinem Kopf, die die alt-
über den Äther zur Diskussion gestellt noch nicht bei der damaligen NDR- eingefahrene Denkungsweise begrenzt,
zu hören. Wie sonst ist es erklärbar, Affäre aufgegangen sein sollte, so doch zu durchbrechen.
daß auf Hörertreffen anderer Sender spätestens bei den aktuellen Medien-
in Gesprächen unter Kurzwellenhörern umbrüchen in den Bundesländern: Während die jungen Leute sich flexib-
zu hören ist: Kritik habe ich an die ständig stehen die Politiker im Vorder- ler im Denken zeigen und weitgehend
DW schon oft geschickt — aber zitiert grund, als würde das Programm nur für widerspiegeln, wie sich ihnen das Pro-
wurde ich nie?! Die Hoffnung, daß die- sie ausgestrahlt; der Rest der Zu- gramm darstellt, beweisen die älteren
Hörer(innen) mit ihren Stellungnah- aus den Schlagzeilen verschwundene selbstverständlich diskret behandelt.
men deutlich, wie wenig sie in der La- Schlesien-Hupka geblieben ist: er ist Wir verfügen in der Bundesrepublik
ge sind, darauf einzugehen. Eher füh- bei der DW als Programmdirektor ein- Deutschland über einen Datenschutz,
len sie sich in aggressiver Weise ange- gestellt worden. der uns neuerdings gesetzlich auffor-
griffen. Einigen ist es auch nicht zu dert, ohne Ihre Zustimmung Ihre An-
billig, zu Klischees zu greifen und der Den nächsten, allerdings internen Kon- gaben nicht zu verwenden. Ihren Na-
Jugend beispielsweise Unerfahrenheit flikt, hat die Hörerforschung vorpro- men benutzen wir für die Auswertung
zu unterstellen. grammiert. Ihr Fragebogen, der nie." Soweit ist ja noch alles in Ord-
„Deutsch sein", deutsche Nationalität nung.
Zu hoffen bleibt, daß Bader bald die usw zum Thema hat, gleicht eher einer
Leitung des deutschsprachigen Pro- Bestandsaufnahme für Behörden, die Im folgenden werden aber dann alle
gramms einem jüngeren Kollegen über- Interesse daran haben könnten, was Daten abgefragt, die zusammengestellt
läßt, der einen anderen Kurs ein- Deutsche im Ausland denken. Aber zu ein völlig neues Bild dessen ergeben,
schlägt und in dem täglichen, vierstün- behaupten, daß die DW in einem sol- der den Fragebogen ausgefüllt hat.
digen Programm versucht, stärker als chen Auftrag handeln würde, wäre na- „Ihren Namen benutzen wir für die
bisher alle Altersgruppen anzuspre- türlich eine Unterstellung, die erst Auswertung nie", den ermitteln wir
chen. Denn bisher trägt die Deutsche noch bewiesen werden müßte. oder andere nach Bedarf selbst.
Welle mit ihren Programmen eher da-
zu bei, das alte Deutschlandbild bei Ein komplizierter Fall, der den Peti-
den Auslandsdeutschen aufrecht zu er- tionsausschuß des Deutschen Bundes-
halten. Interessanter ist da aber im Beginn des tags noch beschäftigen wird.. .
Fragebogens der Bezug auf das Daten-
Wer sich übrigens fragen sollte, wo der schutzgesetz: „Ihre Antworten werden D Hans Jürgen Püttmann
ZUM LESEN
Bücherwurm » *
Neue Bücher, die für TAV-Leser interessant sind. Erhältlich über jede gute Buchhandlung.
Flug ins All
Leider flog Ulf Merbold nicht zu einem Fernsehsatelliten hoch, aber auch so ist
der sehr persönlich geschriebene Bericht des ersten bundesdeutschen Astronau-
ten ein Leservergnügen besonderer Art. Besonders, wenn man seit neuestem eine
Satellitenanlage im Garten stehen hat und früher oder später sich Gedanken da-
rum macht, wie es wohl da oben in 36.000 km Höhe aussieht und wie die Satel-
litensender da wohl eigentlich hinaufkommen.
In hervorragender Lebendigkeit schildert in diesem Astronautenbuch Merbold
seine mehrtägigen Erlebnisse als Spacelab-Astronaut. Besonders positiv fallen
seine Sachkenntnis auf, als Wissenschaftler ist das zwar kein Wunder, aber
komplizierte Experimente in einfachen Worten und dennoch korrekt zu be-
schreiben, ist eine Seltenheit. Als technisch interessierter Laie kann man den
vielen Vorgängen an Bord der erdumkreisenden Space Shuttle ohne weiteres
folgen. Merbold, gewiß kein Literat, schreibt sympathisch „normal" und schil-
dert auch seine Eindrücke vom Blick auf die Erde usw in nachvollziehbaren
Worten. Der Schalk sitzt ihm dabei oft genug im Nacken, Langeweile kommt bei
der Lektüre wahrlich nicht auf. Besonders pikant die vielen Seitenhiebe auch auf
die NASA. Das Shuttle-Unglück Anfang des Jahres, das im Nachwort des Buches
noch gewürdigt wird, läßt sich zwischen den Zeilen schon fast vorhersehen.
Allerlei wahrlich unnötige Pannen passierten auch während der Spacelab-Mission.
Was unsereins als Fern-Seher/Hörer ja nun wahrlich schwer verstehen kann:
auch Merbold gibt keine Kunde, was denn nun, Himmel nochmal, im Himmel
alles so zu empfangen ist an TV- und UKW-Stationen. Vielleicht beim nächsten
Flug.
„Flug ins All" von Ulf Merbold, Lübbe-Verlag, 352 S, ISBN 3-7857-0399-6
Unser Weg ins All — D l
Um einiges sachlicher fällt dieses im Teamwork entstandene Astro-
nautenbuch aus. Es enthält um einiges mehr an zusätzlichen Infor-
mationen rund um den Weltraumflug und besticht durch die Fülle
der guten Vierfarbfotos, Diagrammen und Schnittzeichnungen bis
hin zur Tabelle der an Bord mitgeführten Lebensmittel (Butterkara-
mellepudding, Tropenpunsch). Zum Durchlesen muß man sich
mehr Zeit nehmen, ist dafür aber auch danach recht umfassend in-
formiert. Als Autoren treten die Astronauten selbst auf, Reinhard
Furrer und Ernst Messerschmid, Wubbo Ockels und Ulf Merbold.
Allgemeinere und historische Kommentare liefert Fernsehonkel
Günter Siefart. Mehr als beeindruckend sind Fotoaufnahmen einer
„Rettungsaktion für gestrandete Satelliten", auf denen zu sehen
ist, wie ein defekter Sendesatellit zur Reparatur eingefangen wird.
Ein schönes Buch, in dem man noch lange Zeit beim Schmökern
Neues entdecken wird.
„ Unser Weg ins All", Hrsgbr:Hermann-Michael Hahn, Westermann-
Verlag, 207S., ISBN3-07-508886-2
Presseagenturen auf KW
Darf man die mit Funkfernschrei-
ben ausgesandten Mitteilungen der
Presseagenturen empfangen? Sicher,
wenn man sich nicht erwischen
läßt. Wohl unter dieser Vorausset-
zung hat der in dieser Hinsicht ein-
schlägige Siebel-Verlag wieder ein
für gewisse Kreise höchst interessantes Sammelwerk herausgebracht. Wer als Besitzer einer
Kurzwellenantenne und einem angeschlossenen Fernschreiber weiß schon, auf welchen
Frequenzen und wer alles zu empfangen wäre — theoretisch. Nach Staaten geordnet werden
alle Presseagenturen, ihre Sendefrequenzen und ihre üblichen Sendezeiten aufgelistet. Eine
nach Frequenzen geordnete Liste im Anhang erleichtert zusätzlich den Empfang.
„Presseagenturen auf Kurzwelle (RTTY)", Siebel-Verlag, 112 S, ISBN 3-922221-17-3
46 36 1986 TELE-audiovision
US-Radio in Germany
Ein interessantes Geschäftskonzept beschrieb die einschlägige Zweimonatszeitschrift „die geschäftsidee": In den USA
von dortigen Rockstationen aufgenommene Tonbandcassetten werden hierzulande im Radioarmenhaus BRD an Bouti-
quen u.a. verkauft, die damit ihre Kunden in die richtige Stimmung bringen, „die geschäftsidee" liefert ausführliche Hin-
weise, wie man ein derartiges Geschäft aufziehen kann.
„die geschäftsidee", Verlag Norman Rentrop, Ausgabe 1/86 Anschrift: Theodor-Heuss-Str. 4, D-5300 Bonn 2
Meine Berliner Jahre
Liebenswerte Erinnerungen an Rundfunk und an Berlin hat Thilo Koch in einem kleinen Büchlein zu Papier gebracht. Er-
gänzt mit vielen zeitgenössischen Fotos wird ein Stück persönlicher Rundfunkgeschichte nacherzählt: „Ich war natürlich
froh, eine feste Anstellung" (beim NWDR) „zu haben, verdiente ich auch nicht mehr als die Miete und die Nahrungsmittel
auf Lebensmittelkarten." Wie lange ist das her? Nicht mal 40 Jahre.
„Meine Berliner Jahre", von Thilo Koch, herausgegeben vom Informationszentrum Berlin, Hardenbergstr. 20, D-1000 B 12
WIE ES BEGANN Folge 3 1901 bis 1909
Radio Scope
Die Geschichte des Rundfunks; zusammengestellt von TAV-Redakteur Gijs Hinnen.
Leserbriefe
Kommentare, Meinungen, Anregungen, Kritik: Leserbriefe senden Sie bitte an:
TELE-audiovision, Redaktion, Postfach 801965, D-8000 München 80
örAs besser stellen wie einem Meßsender mit definiertem mit dämpfungsärmeren Kabeln besser.
Ausgangspegel durchgeführt werden. Die ausschließliche Verwendung von
Jede der TAV-Ausgaben hat mich bis- Testresultate mit subjektiven Bewer-
lang von Inhalt und Aufmachung her RG 213/U oder H 100 auf langen Ka-
tungen wie „starke BÜdausreißer, ver- belstrecken ist bei 75-Ohm-Anlagen
begeistert. Ich begrüsse es, daß Sie rauschtes Bild", etc sind nichtssagend
jetzt auf das grössere DIN-A4-Format allerdings nicht angesagt. Offen bleibt,
und können keine Fakten in Form von was in Fällen getan wird, wenn Con-
umstellen. Nur um eines bitte ich Sie, konkreten Meßwerten ersetzen. Zu-
räumen Sie künftig auch den öffent- verter eine 75-Ohm und Receiver eine
dem wird bei Nichtfachleuten der Ein- 50-Ohm Impedanz aufweisen. Der Ver-
lich-rechtlichen Rundfunkanstalten in druck erweckt, daß die „getesteten"
der Bundesrepublik einen positiveren lust wäre zu verkraften, aber ist es
Receiver in punkto Empfindlichkeit auch die Reflexion ?
Stellenwert ein. nicht ausreichende Daten besitzen. Sicherlich hätten „geeignete Meßgerä-
Klaus Klaiber, D-7240 Horb- Ansonsten hat uns der locker ge-
schriebene Stü Ihres Testberichts sehr te" exakte Zahlenwerte geliefert. Ent-
Nordstetten scheidend aber bleibt der tatsächliche
gefallen.
Abstruse Messungen Bildeindruck, das Resultat wäre so
Rudolf Ille, Jürgen Hügel, D-7850 oder so das Gleiche.
Zum Vergleichstest der Satelliten-Re- Lörrach RB/KK/AW
ceiver in TAV-35:
Redaktion: Zu unserem Receivertest
Insbesondere die bei der Empfindlich- gab es einen regen Meinungsaustausch. Verkabelte Überreichweiten
keitsmessung zugrunde gelegten Meß- Es gilt wie fast überall: Viele Wege fuh-
bedingungen scheinen schlicht gesagt ren nach Rom, und so haben wir unse- Ich vermisse in Ihren Ausgaben die vie-
etwas abstrus. Es dürfte bekannt sein, ren gewählt. len schönen Testbilder, die sonst im-
daß die handelsüblichen Downconver- Der Downconverter empfängt mit sei- mer abgedruckt wurden. Nun erfahren
ter eine Durchgangsverstärkung von nem rauscharmen Vorverstärker wir vieles über Satellitenfernsehen, al-
50 bis 60 dB besitzen; das zur Mes- (LNA) die Satellitensignale. Die lerdings kann ich mir kaum vorstellen,
sung als Dämpfungsglied verwendete Rauschverhältnisse des LNA bestim- daß jemand 2000 - 5000 DM locker
Koaxkabel RG-58/U dürfte in keinem men also maßgeblich die der Gesamt- machen kann, um sich so eine Anlage
Fall den in der Praxis üblichen Be- anlage. kaufen zu können. Jeder hat schließ-
dingungen entsprechen: Mit dem Test der Grenzempfindlich- lich nicht das Geld und den Platz da-
1. man würde in der Praxis nur ein Ka- keit der Receiver wurde absichtlich zu.
bel verwenden, dessen Verluste höch- eine praxisfremde Größe gewählt, um Ich muß außerdem ganz ehrlich sagen,
stens der Durchgangsverstärkung mi- eine Extrembedingung zu schaffen. wenn ich Ihre Zeitschrift lese, verwen-
nus Sicherheitsreserve entsprechen. Dazu eignete sich das Kabel RG 58/CU den Sie so viele Fremdwörter, daß ich
2. der verwendete Kabeltyp wird im hervorragend, da es hohe Dämpfung mir bald ein Lexikon kaufen muß.
Allgemeinen nur im KW- und maximal ohne die in Dämpfungsgliedern übli- Nicht jeder, der sich für Weitempfang
im VHF-Bereich verwendet. Als Ver- chen Querwiderstände aufweist. Die interessiert, hat alle Fremdwörter bzw
bindung von Downconverter und Re- Querwiderstände hätten die Speise- Fachausdrücke parat.
ceiver ließe sich dieses Kabel nur auf spannung auf unzulässig niedrige Werte Außerdem wäre es ganz gut, einmal zu
sehr kurzen Strecken (max. 10—15m), reduziert. Einzelne Receiver waren erfahren, wie es ist, wenn man Kabel-
wenn überhaupt, verwenden. Geeigne- durchaus der Bedingung gewachsen anschluß hat, ob dann auch noch
tere Kabel wären RG-213/U oder bes- und gaben ein störungsfreies Bild zu- Überreichweiten zu empfangen sind,
ser H-100 Kabel. mindest im. unteren Frequenzbereich oder ob die Kabel das abschirmen.
Wir würden uns für die Zukunft wün- auf den Bildschirm. Das beweist, daß Peter Schultheis, D-8832 Weißenburg
mit dem RG 58/CU durchaus längere
schen, daß solche Tests nach objekti- Strecken überwunden werden können;
veren Bedinungen, d.h. konkret in die- Redaktion: Überreichweitenempfang
die Pegelreserve ist selbstverständlich
sem Fall mittels geeigneter Meßgeräte übers Kabel ist nicht möglich.
Kleinanzeigen
Kleinanzeigen nicht-kommerzieller Art sind für TAV-Leser kostenlos. Senden Sie bitte den Text auf einer Postkarte / mit Brief an:
TELE-audiovision, Redaktion, Postfach 801965, D-8000 München 80. Die Redaktion behält sich die Annahme und Kürzung vor.
Suche Mitschnitte der ersten Sendestunden M ü n c h e n : Radio Chari- Cassetten, vorwiegend B A S F , A G F A , P H I L I P S . Karl-Heinz Reyer,
vari, Rheinland-Pfalz, Berlin, Niedersachsen usw: alle neuen Privat- S t u m p e n h o f 4, D-7310 Plochingen.
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TELE-audiovision
Ihre aktuelle Satelliten- und Medienzeit-
schrift, ISSN 0721-5444, Post-Vertriebs-
kennzeichen B 20202 F, erscheint 1986 im
6. Jahrgang. Erscheinungsweise zweimona-
lich, ab Herbst 1986 monatlich. Der Abon-
Vorschau TAV-37
nementsbezug endet automatisch mit Ab- In der nächsten Ausgabe berichtet
lauf, Verlängerung durch Überweisung des der TAV-Korrespondent in Latein-
Folgebeitrags. Im Bezugspreis sind die Ver- amerika, Julian Anderson aus Buenos
packungs- und Versandkosten sowie die ge-
setzliche MWSt enthalten. Aires, über die Entwicklung von Ra-
Verlag und Herausgeber dio und Fernsehen in Brasilien. Satel-
TELE-audiovision Mediengesellschaft mbH,
Aschheimer Weg 19, Postfach 1234, D-8043 liten-TV wird auch in Südamerika
Unterföhring, Redaktionsanschrift: Postfach immer wichtiger, zunächst allerdings
801965, D-8000 München 80, Telefon: mehr als Programmzubringer, wenn
(089-) 9503597 und 4480328, Geschäfts-
führer: Alexander Wiese auch am 29.3.86 die ARIANE III
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Einzelheft: DM 6,50
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giroamt München 2920 22-808 (BLZ 700
100 80) und Stadtsparkasse München 86-
106465 (BLZ 701 500 00); in Österreich:
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Belgien: Hans Jürgen Püttmann gründe über den Betreiber des Kanals,
Schweiz: Max Kleiner Ted Turner, der wohl auch in Europa
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Frankreich: Wolfgang Bleher die Fernsehlandschaft noch gehörig
Mannheimer Str. 118 * D-7500 Karlsruhe 1 aufwirbeln wird. Im Foto links Moment-
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Spanien: Nicolas Barandiaran das Reaktorunglück in Chernobyl, so
C/Valleherm.6 »28015 Madrid * Spanien die englische Schreibweise.
Lateinamerika: Julian Anderson
Casilla 57 * Sucursal 40
1440 Buenos Aires * Argentinien
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mann, Ingo Lorenz, Ludwig Schieffer, Empfänger steht auf dem Programm), Tabelle der Elevations- und Azimuthwin-
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