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B. H. ÖLACKWELL Ltd.
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William M. Spacicman '27

B. H. BLACKWELL LTD.
Booksellers
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Oxford
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Das

Großmeister-Turnier
im Kerkau-Palast zu Berlin
im Oktober 1918.

(Weltmeister Dr. E. Lasker A. Rubinstein C. Schlechter


und Dr. S. Tarrasch.)

Mit Anmerkungen von Dr. Emanuel Lasker

Herausgegeben von

Bernhard Kagan.

Preis Mark 2.—

Verlag Bernhard Kagan, Berlin W 8, Behrenstr. 24


Vorwort.

Das Jahr 1918 war an schachlichen Ereignissen:


sehr reich
schon bei Beginn des Jahres
wurde ein Zweikampf zwischen den
Großmeistern Rubinstein und Schlechter ausgefochten. Die ge
spielten Partien erschienen in meinem Verlage in Form einer
Broschüre und wurden eine längere Zeit hindurch den Verwundeten
und Kranken in Lazaretten unentgeltlich zugestellt. Das Interesse,
welches die Schachwelt dem Zweikampf entgegenbrachte, war
schon damals so groß, daß der Gedanke auftauchte, auch den
Wellmeister Dr. E. Lasker und den Großmeister Dr. Tarrasch mit
den obengenannten Meistern spielen zu sehen.

Es war dafür als Zeitpunkt der Monat April 1918 ins Auge
gefaßt worden, leider war es jedoch Herrn Dr. Tarrasch nicht
möglich, sich zu dieser Zeit von seiner ärztlichen Praxis frei zu
machen, dagegen verpflichtete er sich für den Monat September
d. J., womit sich auch die anderen Meister einverstanden erklärten.
Im April d. J. wurde aber auch ein Turnier veranstaltet, an dem
die Meister Mieses, Rubinstein, Schlechter und Dr. Vidmar teil
nahmen. Die Partien dieses Turniers sind ebenfalls in Buchform
in meinem Verlage erschienen.
Inzwischen bildete sich ein Komitee für das Großmeister
turnier im September aus den bekanntesten und angesehendsten
Schachfreunden Deutschlands.
Den Vorsitz hat in liebenswürdiger Weise der Herr General
der Infanterie von Fräncois übernommen, während Herr Komerzkn-
rat B. Manasse als stellvertretender Vorsitzender die Freundlich
keit hatte, in sehr gewissenhafter Weise die schriftlichen Arbeiten
ausführen zu lassen. Dem Komitee haben sich aus dem Felde
angeschlossen die Herren Oberst van den Bergh, Major Max
Freiherr von Feilitzsch-Geitan, Oberstleutnant Fritz Freiherr von
Feilitzsch, Generalmajor Freiherr von Grüter, während aus der
Heimat die Herren: S. Aks, St. Abonyi, Budapest, Hugo Benario,
Kommerzienrat Bödiker, Hamburg, Leutnant Bernhardt, Dr. v.
Claparede, M. Dobrin, H. C. Emery, Alphonse Ehrlich, Breslau, A.
Elliot, S. Enderis, J. Freund, Otto Fuß, Hannover, Prof. Gebhardt,
"V
Coburg, W. Grodzenski, C. Goetz, Leo Joseph, M. Konschewski,
E. Leser, Lüdecke, Justisrat F. Lobe, Th. Loewenberg, Kommerzien-
rat B. Manasse, G. Ruhstadt, Kommeizienrat Otto Rosenfeld, Stutt
gart, A. Rothschild, Frankfurt a. M., N. Schochott. Dr. Thesing,
Leipzig, Stern, Robert Stein, Max Schmidt, Toplowitz, P. Wolff
und Herr H. Wollheim beitraten.
Die Kosten des Turniers haben sich auf ca. 8000 M. belaufen,
welche durch Eintrittsgelder, Stiftungen der Gönner und Unter
stützungen meiner sämtlichen Schachfreunde gedeckt wurden.
Ein besonderer Dank gebührt dem Inhaber des Kaffeehauses
Kerkau-Palast, Herrn König, welcher alle schachlichen Unterneh
mungen, und auch diese, finanziell kräftig unterstützt hat.
Kurz vor Beginn des Turniers kam noch eine kleine an
genehme Überraschung für die Teilnehmer des Turniers an, indem
Herr Generalkonsul Komme rzienrat Zietz, Inhaber der weltbekann
ten Zigarettenfabrik „Yenidze" in Dresden, einen Spezialpreis für
den ersten Sieger, bestehend aus 1000 Zigaretten bester Sorte,
in sehr schöner Verpackung mit folgender Widmung stiftete:

Im Weltkrieg nicht vergessen wir


Den Friedenswettstreit edler Geister,
Das zeigt auch dieses Schachturnier
Der vier berühmten Meister.

Es stammt aus orientalischer Welt,


Das große Spiel auf kleinem Brette,
Und sinnreich sich zu ihm gesellt
Die orientalische Zigarette.

Beim Schachspiel auch, „wie anderswo" —


Aus Zigarettenwolkenreigen
In Sorg1 und Zweifel hoffnungsfroh
Gar glückliche Gedanken steigen.

Drum sei als kleiner Ehrenpreis


Dem „Salem Gold" beschieden
Sieger
Verheißend — was dem Erdenkreis
Das schönste Ziel jetzt, — Goldnen Frieden !

„Yenidze", Dresden.
— 4 —

In Anbetracht der allgemein herrschenden Zigarettenknappheit


hat dieser Spezialpreis dem Weltmeister Dr. Em. Lasker eine große
Freude bereitet.
Das Ergebnis ist aus nachstehender Tabelle zu ersehen :

Dr. Rubin Schlech Dr. Sa.


°)10 Preis
Lasker stein ter Tarrasch zusammen

Dr. Em. Lasker + 72 Va Va 1 1 1 4Va 75

'
A. Rubinstein Va Va + Va 1 Va 1 4 662/3 ir.

C. Schlechter Va 0 Va 0 + Va Va 2 337:3 III.

Dr. S» Tarrasch 0 0 Va 0 Va Va + 1Va 25 IV.

Um der Nachwelt die von den bedeutendsten Meistern der


Welt gespielten Partien vor Augen zu führen, habe ich mich ent
schlossen, dieselben in Form eines kleinen Büchleins erscheinen
zu lassen. Die Anmerkungen zu den Partien in demselben sind
von dem Weltmeister Dr. Emanuel Lasker verfaßt.
Um den Leser auf die Neuerungen in den Eröffnungen be
sonders aufmerksam zu machen, hat der bekannteste und belieb
teste deutsche Theoretiker Dr. S. Tarrasch eine Broschüre in meinem
Verlage unter der Bezeichnung:

„Kritische Betrachtung der Eröffnungen


des Großmeisterturniers"
erscheinen lassen.

Indem ich noch allen meinen Gönnern und Schachfreunden


für die gütige Unterstützung in allen meinen schachlichen Unter
nehmungen herzlichst danke, hoffe ich sämtliche hochgeschätzte
Schachfreunde, welche sich dem Komitee angeschlossen haben, bei
der nächsten schachlichen Veranstaltung im Jahre 1)19 begrüßen
zu dürfen, und in dieser angenehmen Erwartung beehre ich mich,
der Schachwelt die Broschüre zu übergeben.

Der Turnierleiter: r^Kagan


Erste Runde.
Partie Nr. 1, e4xd5 geschehen, z. B. Se6 — f4,
Weiß Schwarz Ddl— g4 (mit der Drohung Dxf4).
Lasker Rubinstein Folgerechter aber ist DXd5, z.
1. e2— e4 e7— e5 B. Se6— d4, Tel— cl, und Weiß
2. Sgl — f3 Sb8— c6 hält den Druck auf die Punkte
Lfl— b5 a7— a6 a6 und c5 aufrecht.
....
3.
4. Lb5— a4 Sg8— 16 21. Ddl— g4
5. Sbl— c3 Lf8— e7 Um der starken Dame des
6. 0-0 b7— b5 Schwarzen ein Paroli zu bieten.
La4— b3
7. d7— d6 Es drohte schon Ta8 — d8.
8. d2— d3 .... 21. . . . . Dg5xg4
Weiß will die Schwäche, die 22. h3Xg4 f7 — f6
auf der schwarzen Damenseite 23. Sd5— e3 Tf8— d8
durch das Vorrücken des b-Bau- 24. f2- f3 Td8— d6
ern entstanden ist, folgerecht 25. Sg3— e2 Ta8— d8
ausnützen. 26. Se2 — cl c7 — c5

8 Sc6— a5 27. b4Xc5 Se6Xc5


Schwarz hält sich schadlos, in 28. b2— b4 Sc5— e6
dem er sich zwei Läufer ver 29. Scl— b3 Kg8— f7
schafft. 30. Kgl— f2 Td8—c8
9. h2— h3 0-0 Dieser Zug versperrt dem
10. Lcl— g5 Lc8— b7 Läufer ein wichtiges Feld und
11. Sf3— d2 h7-c6 ist daher bedenklich.
12. Lg5— h4 Sa5Xb3 31. Tal— dl ....
13. a2Xb3 d6— d5 Der Weiße hätte dem Schwar
14. Tfl— el d5Xe4 zen mehr Schwierigkeiten be
15. d3Xe4 Sf6— d7 reiten können, hätte er hier
,16. Lh4xe7 Dd8Xe7 Sb3 — a5 gezogen ; denn bei Lb7-
17. Sd2— fl Sd7— c5 a8 bliebe der Läufer eingesperrt,
18. Sfl-g3 g7-g6 und bei Tc8 — c7 wäre Tal — dl
19.b3— b4 Sc5— e6 wuchtig.
20. Sc3— d5 De7— g5 31 Tc8-d8
Wenn LXd5, kann allenfalls Nicht etwa Kf7— e7, TXT,
KxT, Thl, Th8, c2— c4 und Weiß Ein unvorsichtiger Zug, statt
sollte gewinnen. dessen erst Sc6 — b4 geschehen
32. Tdlxd6 Td8Xd6 sollte.
33. Tel— hl ■ Kf7— g7 55 Sb5— c3
34. g2— g3 Lb7— c8 56. Kg3— f3 f6— f5'
35. Thl— cl .... Als remis abgebrochen. Hätte
Vorbereitung für c2- c4. Schwarz statt seines letzten Zu
35 Lc8— d7 ges h5 — h4 gespielt, so wäre
36. Tcl— al Ld7— c8 e4 -e5 gefolgt, und auf f6 — f5,
37. c2-c3 Td6— d3 Kf3 — g2. Auch in diesem Falle
38. Tal— cl Lc8— d7 wäre es zum Remis gekommen.
39. Kf2— e2 Td3— d6
40. Tcl— al Ld7-c8
41. Sb3— a5 Se6— c7
Partie Nr. 2.
42. c3— c4 b5Xc4
Weiß Schwarz
Die Spannung entladet sich
Dr. Tarrasch Schlechter
nun.
43. Se3Xc4 Td6— d4 1. e2— e4 e7 - e5
44. Tal— cl Sc7— b5 2. Sgl - f3 Sb8— c6
45. Sa5 — c6 .... Lfl— b5 a7-a6
-
3.

Anscheinend gewänne Sa5 4. Lb5— a4 Sg8— f6


b3 — c5, aber es ist nichts damit, 5. Sbl— c3 Lf8— e7
denn nach Sa5 — b3 führt Td4x 6. 0-0 b7— b5
c4 nebst Lc8 — e6 zum Ausgleich. 7. La4— b3 0—0
45. .... Td4— d7 8. d2— d3 d7— d6
46.Sc4— a5 .... 9. Sc3— d5 Sc6— a5
Wenn Sc4— b6, Td7— c7, 10. Sd5xe7f Dd8xe7
droht Schwarz Txc6 nebst Sd4f . 11. Lcl— g5 h7— h6
Der weiße König steht nun auf 12. Lg5— h4 Sa5xb3
e2 ungünstig, aber er hatte keinen 13. a2><b3 De7— e6
anderen Platz, wenn er an den 14. Tfl— el ....
Ereignissen teil nehmen wollte. Wenn Weiß Vorteil zu haben
46 Td7— c7 glaubte, so mußte er hier b3 — b4
47. Tel- c5 Lc8— e6 ziehen, um den Bauern a6 rück
48. Sc6— d8 Le6~g8 ständig zu halten, etwa Lc8 — b7,
49. f3— f4 Tc7xc5 Sf3— 62, d6— d5, Sd2— b3, d5X
50. b4xC5 e5xf4 e4, Sb3 — c5. Keineswegs aber
51. g3xf4 h6— h5 durfte er so viel Zeit verlieren,
52. g4xh5 g6xh5 als er es tat; wenn nicht b3 — b4,
53. Ke2— f3 Kg7— f8 so mußte er Lxf6 ziehen, um
54. Sd8— c6 Kf8— e8 nach DXf6, Sd2 sich sicher und
55. Kf3— g3? • * * * elastisch aufzubauen.
14 Lc8— b7 20. Lh4— g3 Se6-d4
15. Ddl— d2 Sf6-d7 21. Tal-cl Df5-g6
16. Dd2-e3 f7— f5 22. b3-b4 a6 — a5
Durch seine drei letzten 23. b4Xa5 Ta8xa5
Züge hat Schwarz seine Ent 24. Sd2-e4 Ta5— a2
wicklung gewaltig gefördert, 25. c2 — c3 Sd4-f5
Weiß aber nicht ; daher steht 26. De3— d2 Sf5Xg3
Schwarz nun überlegen. 27.h2xg3 Dg6— f7
17. e4xf5 De6xf5 Wenn L X e4, d3 X e4,
Doch hier war Tf8xf5 stärker Dxg3, Dd5f
(Sd4? Dg6), beispielsweise Sf3- 28. Tcl— al Ta2Xal
d2, c7 — c5, und Schwarz baut 29. Telxal Tf8— a8
eine mächtige Mitte auf. 30. TalXa8f Lb7Xa8
18. Sf3— d2 Sd7-c5 Remis.
19. f2— f3 Sc5-e6

Zweite Runde.
Partie Nr. 3. 11. Tal— dl e5xd4
Weiß Schwarz 12. Le3Xd4 Tf8-e8
Rubinstein Schlechter 13. f3— f4 Ta8-d8
1. d2-d4 Sg8— f6 14. Tdl— d2 ....
2. Sgl— f3 d7— d6 Scharfen Blickes erkennt
3. c2-c4 Lc8— g4 Weiß die einzige Schwäche
4. Sbl— c3 Sb8— d7 des Schwarzen (die selbstge
5. h2— h3 .... schaffene), den zurückgebliebenen
Der naheliegende Zug war Bauern d6.
e2-e4; wenn dann e7 — e5, 14 a7— a6
Lfl— e2, steht Weiß recht gut. Vorbereitung für b7 — b5.
Doch auch der Textzug ist stark, 15. Tfl— dl Sd7— f8
denn er zwingt Schwarz, sich 16. Ld4— e3 Sf8-e6
zu erklären, ob er den Abtausch Zweite Vorbereitung für
will oder nicht. b7-b5.
5 Lg4Xf3 17. a2— a4 a6— a5
6. e2Xf3 e7— e5 18. f4-f5 Se6-c5
7. Lcl-e3 c7— c6 19. Le3— f4 Le7— f8
Scheint unnötig. Zunächst 20. Le2— f3 Sf6- d7
einmal sollte Schwarz Lf8 — e7 Schwarz opfert einen Bauern,
nebst 0—0 ziehen. um dem Weißen einen Tripel-
8. Lfl-e2 Lf8— e7 bauern zu schaffen und sich da
9. 0—0 0-0 durch aus seiner gedrückten Lage
10. Ddl-c2 Dd8-c7 (es droht z. B. g2-g4) zu befreien.
21. Lf4xd6 Lf8xd6 38. Dc5— e7 De6— c8
22. Td2xd6 Sd7-e5 39. c4 — c5 g6— g5
23. Td6xd8 Se5xf3f Auf Dc8 — a8 käme Dd7
24. g2xf3 Te8xd8 nebst Vormarsch des Bauern f3.
Sc3— e4!
25. .... 40. h4Xg5 h6xg5
Weiß verwertet den Tripel- 41. De7— e3 Dc8— e6
bauern sehr geschickt. 42. De3Xg5f Kg8— f8
25 Td8 <dl f 43. Dg5— g7f Kf8— e8
Unnötig. Nun beherrscht 44. Dg7— g8f Ke8 -d7
Weiß die d-Linie. Warum nicht 45. Dg8— g4 Kd7— e8
b7— b6 Und sodann f 7 — f 6 ? 46. Dg4xe6f f7xe6
26. Dc2xdl b7— b6 47. Kg2-g3 Ke8— f7
27. Ddl-d4! Sc5xa4 48. Kg3— f4 Kf7xf6
Schwarz ist in Schwierig 49. Kf4— e4 ....
keiten. Bei Sc5 x e4, f3 x e4, Weiß stellt seinen K nach
f7 — f6, c4 — c5 beherrscht die e5 oder erzwingt e6 — e5: in
weiße Dame die Lage. Nicht beiden Fällen kann er den Bauern
anders ist es bei Sc5 — d7, f5 -16, f3 gegen den e-Bauern tauschen
-
weil nach g7 g6? c4 — c5 den und gewinnt dann leicht durch
Schwarzen lahm legt. Die ein sein Übergewicht. Daher gab
zige Möglichkeit bot Sc5 — d7, Schwarz hier auf.
f5— f6, Sd7xf6, Se4xf6f, g7xf6,
Dd4xf6, Dc7— d7, Kgl— g2 und Partie Nr. 4.
nun etwa b6- b5. Weiß Schwarz
28.f5— f6 Sa4— c5 r. Lasker Dr. Tarrasch
Weiß gewinnt nun zwangs 1. d2— d4 d7— d5
weise. 2. Sgl— f3 c7— c5
29. Se4Xc5 b6Xc5 3. c2— c4 e7- -e6
30. Dd4— g4 g7— g6 4. c4xd5 e6xd5
31. Dg4— g3 De7— d8 5. Sbl— c3 Sb8-c6
32. Dg3— e5 a5— a4 6. g2— g3 Sg8— f6
Um b2— b3 zu hindern, das 7. Lfl— g2 Lf8-e7
c4 dec en würde. Aber das 8. 0—0 0—0
spielt keine Rolle mehr. 9. d4xc5 Le7xc5
33. h3— h4 h7— h6 10. Lcl— g5 d5— d4
34. Kgl— g2 Dd8— c8 Ein Versuch, die Initiative
35. Kg2— g3 Dc8— d8 zu erlangen; der Zug öffnet aber
36. Kg3— g2 Dd8— c8 dem Läufer g2 die Diagonale
37! De5xC5 .... nach c6, b7, a8.
Dies ist ein klarer Weg zum 11. Sc3— e4 I c5— e7
Gewinn. 12. Lg5xf6 Le7Xf6
X 37. ...
. Dc8— e6 13. Tal-cl Tf8— e8
14. Sf3— el 29. Tb5— f5 Df6— b6
Dieser Springer strebt nach 30. Tf5-b5 Db6— f6
d3, von wo er auf Schwarz stark 31. ä3 — a4 Df6— d6
drückt. Schwarz ist in Schwierig 32. Dd3— c4 Ld8— f6
keiten. 33. Lf3-d5 Te8~e7
14. ... . Lc8— f5? 34. Tb5-c5 Te7— d7
Wenn das ginge, wäre alles 35. a4 — a5
gut; der Haken ist eben, daß das Weiß strebt nun den Durch
nicht geht. — Noch am besten war bruch b4- b5-b6 an, wartet aber
Ta8— b8. natürlich ab, bis die dafür günstige
15. Se4— c5 Lf5— c8 Stellung erreicht ist.
Am besten; auf Sc6 — a5 35 g7-g6
würde b2 — b4 iolgen. Sichert den schwarzen König,
16. Sc5Xb7 Lc8Xb7 ölfnet aber Angriffswege, z. B.
17. Tc4Xc6 Dd8— a5 -
h2- h4 h5, Qualitätsopfer usw.
18. a2— a3 Ta8— b8 36. h2— h4 Lf6— e5
19. Tc6— c2 Lb7-a6 37. Kgl— g2 Kg8— g7
20. Se1— d3 La6Xd3 38.Ld5—e4 Dd6— e7
Wenn La6 — b5, so Tc2- c5. 39. Le4— c6' Td7— d8
Schwarz baut auf die un 40. Lc6— d5 De7— f6
gleichen Läufer. . . 41. Tc5— c6 Df6— f5
21. DdlXd3 Te8— c8 42. Tc6— c5 Df5— f6
22. Tfl— cl Tc8xc2 43. Ld5— f3 d4— d3
23. TclXc2 h7-h6 Eine grandiose Geste, der
24. Lg2— e4 .... Wirkung nach aber Selbstmord.
Der Rest ist bloße Technik. Schwarz sollte abwarten, wie Weiß
Weiß muß mit seinem Mehrbauern seinen Angriff durchzuführen ge
vorrücken, aber ohne irgend et denkt und zunächst einmal h6- h5
was zu überstürzen. In solchen ziehen, um h4— h5 zu hindern.
Stellungen trägt auch der kleinste Gegen das Vorgehen b4 — b5 — b6
Umstand zur Entscheidung bei, ist zwar kein Kraut gewachsen,
daher ist da das oberste Gesetz, Schwarz durfte aber die Aufgabe
sich Zeit zu lassen, um die ge des Weißen keineswegs erleich
ringfügigen Umstände mit zur tern.
Geltung zu bringen. 44. e2xd3 Le5— d4
24 Tb8— e8 45. Tc5— c6 Df6— e5
25. b2— b4 Da5— e5 46. Tc6— c7' De5— f6
26. Le4— f3 Lf6— d8 47. b4-b5 g6-g5
27. Te2— c5 De5-e7 48. h4xg5 h6Xg5
28. Tc5— Jb5 De?— f6 49. Dc4— a2 Td8— h8
Auf Ld8 — b6 käme a3 — ä4. 50. Lf3— d5 Th8-f8
— 10 —

51. b5— b6 a7Xb6 54. Kg2-fl Dh6— d6


52. a5— a6 55. Tc7Xf7f Tf8Xf7
53. a6 — a7 Df6-h6 56. Ld5xf7 Aufgegeben.

Dritte Runde.
Partie Nr. 5. 20. . f7-f6
Weiß Schwarz 21. Te5— el Ta8— c8
Dr. Tarrasch Rubinstein 22. Sa6— b4 Dd8— d7
1. e2— e4 e7 — e5 23. Sb4Xd5 c6xd5
2. Sgl— f3 Sb8— c6 24. Dc3— b3 Sd6— c4
3. Lfl-c4 Lf8— c5 25. Tdl— cl Sf5— d6
4. c2— c3 Sg8-f6 26. Lfl— d3 Tf8— e8
5. d2— d4 e3xd4 27. Telxe8f Dd7xe8
6. c3xd4 Lc5— b4f 28. Tcl— el De8 - d7
7. Lcl— d2 Lb4xd2f 29. Ld3-bl Tc8— e8
8. SblXd2 d7— d5 30. Db3— d3 g7— g6
9. e4Xd5 Sf6xd5 Remis.
10. Ddl—b3 Sc6— e7
11. 0—0 0—0 Partie Nr. 6.
12. Tfl— el c7— c6 Weiß Schwarz
13. Sd2— e4 Sd5— b6 Schlechter Dr. Lasker
14. Lc4-fl .... 1. e2— e4 e7— e5
Ist der Besitz des Läufers 2. Lfl— c4 Sg8— f6
ein Tempo wert? Mir scheint es 3. Sbl— c3 Sb8-c6
nicht. Statt des Rückzuges war 4. d2— d3 Lf8— e7
Se4 -c5 zu erwägen, z. B. Sxc4, Diese eingeschränkte Art der
DXc4, b7— b6, Sd3, Le6, Dc2, Entwicklung hat ihre Vorzüge,
Ld5, Sf3— e5. z. B., daß sie den Läufer längere
14. ; . . . Se7-f5 Zeit erhält und so der Stellung
15. Tal—dl Lc8— e6 ihre Plastik bewahrt.
16. Db3-a3 Sb6- -c4 5. Sgl-e2 d7— d6
17. Da3— c3 Sc4— d6 6.0—0 Lc8— e6
18. Se4— c5 Le6— d5 7.Lc4xe6 f7Xe6
19. Tel— ; 5 b7— b6 8. f2— f4 e5xf4
.

Dies ist übereilt. Hier konnte 9. Se2xf4 Dd8— d7


zunächst Dc8 oder Se7 geschehen, 10. d3— d4 e6~e5
um Sxb7 zu hindern und die Das sieht gewagt aus, hat
Vertreibung von Sc5 auf einen aber den Vorzug, den weißen
gelegenen Moment verschoben e-Bauern zu vereinzeln, und vor
werden. diesem realen Gewinn fällt das

20. Sc5— a6 .... Wagnis, das mehr gefühlsmäßig


als tatsächlich besteht, nicht ins a2 — a3, c6 — c5, b4xc5, Tc4xc5,
Gewicht. Kfl— el, a6-a5, Kel— d2 ver
11. d4xe5 Sc6xe5 mag Schwarz keinen entschei
12. Sf4— d5 0-0 denden Voiteil zu erringen.
Damit opfert Schwarz einen
Bauern: Sxf6f, Le7Xf6, Dd5f,
31. Tdl— d3 ....
Verlockt zu d6- d5, wogegen
Kh8, DXb7; aber es folgt Se5—
i
Td4 eine genügende Antwort ist,
c6, und dann steht Schwarz aus
z B. Kf6, g3, Ke5, Tb4, d4, Se2,
gezeichnet.
c5, Txb7.
13. Lcl— g5 Sf6xd5
31 Kg6— f6
14. Ddlxd5f Se5— f7
So vermeidet Schwarz Bau
32. Td3— f3f Kf6— e7
ernverlust und erhält ein gutes Kf6- e5 würde wegen Tf7
Spiel. zu nichts führen, denn Sc3 wan
15. Lg5Xe7 c7— c6 dert über e2 nach g3 und steht
Dd5-c4 dort sicher.
16. Dd7xe7
17. Tal—dl Ta8— e8 33. Tf3— f4 Sg4— e3
18. Tdl— d2 De7— e6 34. Tf4— f2 b7— b5
19. Dc4— d4 a7— a6 35. Tf2— e2 Se3— g4
20. b2— b3 Te8-e7 Nun ist Weiß in Schwierig
Weiß ist nun in Verlegenheit, keiten. Es droht z. B. b5 — b4
nebst d6 — d5, oder, vielleicht
da zur Fortsetzung des Angriffs
keine Kräfte vorhanden stärker, Ke7 -f6 — e5.
sind,
und wartet daher die feindlichen 36. Sc3— dl ....
Maßnahmen ab. Daher entschließt sich Weiß,
21. Td2— f2 Tf8— e8 einen Bauern zu opfern, um An
22. Tf2— f4 h7— h6 griff zu erlangen.
23. Dd4— f2 36 d6-d5
De6— g6
Nun droht Sf7— g5. 37. Sdl— f2 ....
24. h2— h4 Sf7— e5 Wenn Sdl — c3, so d5 — J4,
25. Tf4— f8f Kg8— h7 und dann steht Schwarz vor
26. TXT TXT züglich.
27. Df2-f4 Sg4 37. .... Sg4xf2
28. Df7 Te5! 38. Kglxf2 d5xe4
Bietet den Bauern b7 zum 39. Kf2— e3 Ke7— d6
Opfer, aber nach Dxb7 gewinnt 40. Te2— d2f Kd6— e5
Se3, Tf2, Dg3. 41. Td2— d8 Te6— g6
29. Dxg6f Kxg6 42. Td8— e8f Ke5— d5
30. Tfl-dl Te5— e6 43. Te8-d8f Kd5— e5
Mit Te5— c5, Tdlxdöf, Dies führt Gewinn,
zum
Kg6-h5, Td6~d3, Kh5Xh4, Kgl- doch auch bei Kd5 — c5, Td8
fl, b7— b5, b3— b4, Tc5-c4, — d2, Tg6— g4, h4— h5, Kc5— b4
— 12 —

Ke3-d4, c6-c5t, Kd4-d5, e4 - e3, e4f und macht remis) Tg6 — g3f
Td2 — e2, Tg5f würde Schwarz nebst h2 — hlD und Schwarz
Gewinnstellung erlangen. gewinnt.
44. Td8— e8f Ke5— f5 50. a4— a5 g7— g5
45. Te8-f8f Kf5— g4 51. Tao— b6 Te6-e5
46. Tf8— a8 Kg4Xh4 52. Tb6><c6 h6— h5
47. Ta8xa6 Kh4-g3 Ich erkannte hier den Fehler
48. a2— a4 b5Xa4 meiner Berechnung. Ich hatte
49. b3Xa4 Tg6 - e6? beabsichtigt Txa5, Txh6, Ta5-
Damit gibt Schwarz den Ge c5, Kxe4, TXc2 und gewinnt,
winn aus der Hand. aber übersehen, daß statt Kxe4,

, Richtig war h6 — h5, z. B. Th3t, KXg2, Th5 remis macht.


a4— a5, h5— h4, Ta6— b6, KXg2, 53. a5— a6 g5-g4
a5 — a6, h4- h3, a6 — a7, h3 — h2, 54. Tc6— h6 h5— h4
Tb6xc6! zuerst von 55. a6— a7 Te5— a5
(Dieses
Meister John dargelegte Turm 56. Th6— h7 KXg2
opfer darf nicht angenommen 57. T><h4 g4— g3
werden: TXc6?, a7— a8D, Tc6— Remis.
c3f, Ke3— e2, h2— hlD, Da8X

Vierte Runde.
Partie Nr. 7. 12. Sc3— d5 ....
Weiß Schwarz Anscheinend sind Weiß wie
Schlechter Dr. Tarrasch Schwarz um eine wirksame Fort
1. e2 — e4 e7— e5 setzung verlegen. Mir scheint
2. Lfl-c4 Sg8— f6 hier Sc3 — e2 — g3 aussichtsvoll.
3. d2— d3 Lf8— c5 Wenn dann d6- d5, so e4Xd5,
4. Sbl— c3 d7-d6 worauf sich die Partie lebendig
5. Lcl— e3 0 0 gestaltet.
6. Sgl— f3 Sb8— c6
12 Le6Xd5
Das verlockt zu Le3Xc5,
13. e4Xd5 Sc6— d4
d6Xc5, Lc4 — b5, wogegen sich
14. Sf3Xd4 Lc5xd4
Schwarz mit Sc6 — d4, Sf3xe5,
15. c2-c3 Ld4—b6
Sd4xb5, Sc3Xb5, Dd8— e8 aus
16. d3-d4 Sf6— d7
reichend verteidigt.
17. Ddl— h5 h7-h6
7. h2— h3 Dd8— e7
8. 0-0 Lc8— e6 Folgerecht wäre f7 — f6,
9. Lc4— b3 Ta8-d8 Lb3 — c2, g7 — g6 nebst Tf8
10. Tfl— el Lc5— b4 — f7 ; Schwarz stünde dann
11. Le3— d2 Lb4— c5 sicher genug. Das Vorgehen
des - Bauern
h schwächt die Ein letzter Versuch, aber die
Stellung unnötig. Kräfte sind ausgeglichen und
18. Dh5-f5 g7— g6 das Remis schon greifbar.
19. Df5— g4 Kg8-g7 47 h5-h4
20. Lb3-a4 f7— f5 48. g3xh4 Sf6-h7
21.Dg4-g3 Sd7-f6 49. b4-b5 De7xh4
Um auf d4xe5 mit Sf6-h5 50. De5-g3 Dh4— f6
zu erwidern. 51. Dg3-f4f Kh6— g7
22. Dg3-f4 Tf8— h8 52. Df4-c7f Kg7-h6
23. Df4-f3 e5— e4 Remis.
24. La4— b3 c7— c6
Dies war dringend nötig, um Partie Nr. 8.
dem Angriff c3 — c4 — c5 vorzu Weiß Schwarz
beugen Rubinstein Dr. Lasker
25. d5xc6 b7xc6 1. d2-d4 d7— d5
26. Df 3 - e2 d6— d5 2. Sgl— f3 c7— c5
27. Ld2— f4 Lb6— c7 3. c2- c4 e7 — eb
28. Lf4xc7 De7Xc7 4. c4Xd5 e6xd5
29. c3-c4 Dc7-b6 5. Sbl— c3 Sb8— c6
30. Tal— cl Td8— c8 6. g2— g3 Sg8— f6
Schwarz läßt sich auf Dxd4 7. Lfl-g2 Lc8-e6
nicht ein, jedoch kommt er auch 8. 0—0 Lf8— e7
dabei nicht in Nachteil. 9. d4xc5 Le7xc5
Z. B.: Dxd4. cxd, cd, Tc7f, 10. Lcl— g5 0—0
Kg8, Tdl, De5, TXa7, Th7l 11. Tal -cl Lc5-b6
31. De2— d2 Th8— d8 Dieser Zug ist ein wenig
32. Tcl— c3 d5Xc4 spekulativ, aber er scheint doch
33. Tc3xc4 Td8— d6 der rechte. Bei Lc5 — e7, Sf3-d4
34. Tel-cl Tc8— d8 steht Weiß jede nf alls recht günstig.
35. Dd2— f4 Td8-d7 12. b2— b3 ....
36. Tc4— c5 Db6-b4 Weiß verteidigt den Bauern
37. Tc5xc6 Td6xc6 b2, der in der Variante h7 — h6,
38. Tclxc6 Db4xd4 Lxf 6, DXf 6, Sxd5 einstehn würde.
39. Lb3— e6 Td7— e7 12. ... . Tf8— e8
40. Tc6— c7 Dd4— dlf 13. e2— e3 Sc6— b4!
41. Kgl— h2 Ddl— d8 Nun droht h7— h6, Lxf6,
42. Txe7f Dxe7 Dxf6,a2-a3,Sb4-c6,Sxd5, Db2.
43. Df4— e5 h6— h5 14. Sf3-d4 h7— h6
44. g2— g3 Kg7-h6 15. Lxf 6 Dxf6
45. De5— f 4 f Kh6-g7 16. a2— a3 Sb4— c6
46. Df4— e5 Kg7— h6 17. Sc3xd5 Lxd5
47. b2— b4 .... 18. Lxd5 Sxd4
- - 14

19. e3xd4 Te8— e7 h2^h3, zum Gewinn genügt auch


20. Ddl—g4 LXd4 das nicht, dennWeiß kann schwer
Besser wäre Dxd4, Tc8f, lich die e-Linie mit dem König
T><T, DXc8f, Kb7 L><b7, g7-g6, überschreiten, ohne den Turm zu
La6, Tc7 oder Tel und Schwerz tauschen, und doch ist seine ein
hat als Kompensation für sein zige Gewinnchance ein Qualitäts
Bauernminus eine günstige Stel opfer auf a5, wozu er den König
lung. notwendig auf der Damenseite
21. Lxb7 Td8 braucht.
Natürlich nicht Txb7, wegen 35 Le1
Tc8f. 36. Td5 Lb4
22. Tc6 De5 37. f2-f3 Le1
23. Tc8 TXT 38. g3-g4 h5Xg4
24. DxTf Kh7 39. f3Xg4 Ta7
25. Dc2f g7-g6 40. h4— h5 g6Xh5
26. Lf3 Lb2 41. Txh5 Te7
27. a3— a4 a7— a5 42. Kf3 Ld2
28. Tdl Dc3 43. Td5 Lb4
29. DXD LXD 44. Ld3 Kf8
30. Kg2 Kg7 45. Tb5 Tel
31. Td6 Lb4 46. Le4 Ld2
32. Td8 Lc3 47. Tb8f Kg7
33. Ld5 h6— h5 48. Ld5 Te3f
34. Lc4 Lb4 Kf2 Te7
35. h2— h4 .... 49|
50/ Tb5.
Etwas stärker wäre wohl Remis.

Fünfte Runde.
Partie Nr. 9. Anlage der Partie, wiewohl un
Weiß Schwarz gewöhnlich, gesund, aber den
Schlechter Rubinstein Ld5 sollte Weiß nicht ohne
1. e2 -e4 e7-e5 weiteres tauschen lassen. Nach
Ld5 — b3, Se7 — g6, Sgl —
2.
3.
Lfl— c4
Sbl— c3
Sg8— f6
Sb8-c6 Dd8 — f6, Se2 — c3, c7 - e2,
c6,
4. d2— d3 Lf8-c5 Ddl-d2 steht Weiß so gut wie
5. Lcl— g5 h7— h6 Schwarz.
6. Lg5-h4 d7— d6 10 Se7xd5
7. Sc3— d5 g7— g5 11. e4Xd5 Dd8-f6
8. Lh4-g3 Sf6Xd5 12. Ddl-d2 Th8-g8
9.Lp4xd5 Sc6— e7 13. h4Xg5 h6Xg5
10. h2— h4 .... 14. Sgl-e2 Lc8— d7
t Bis zu diesem Punkt ist die
- - 15

15. d3— d4 e5Xd4 33. KXD Lxf2


16. 0-0-0 0-0-0 34. Tfl La7
17. Se2Xd4 Tg8— h8 35. Txf7 Tg8
18. Sd4— b3 Lc5— b6 Weiß verteidigt sich nun ge
Schwarz ist nun im sichern schickt und erlangt ein Remis.
Besitz zweier Läufer gegen Läu Ein solches Ergebnis wäre frag
fer und Springer, und seine lich gewesen, wenn Schwarz im
Läufer sind sehr beweglich, er 31. Zuge auf den Bauerngewinn
hat also einen deutlich erkenn verzichtet hätte, und dem Ab
baren Vorteil. tausch der Damen ausgewichen
19. Thlxh8 Td8xh8 wäre.
20. Tdl— el Ld7— f5 36. Sb3— d2 Tg8Xg2
21. Dd2— e2 Lf5— g6 Kc2— d3 La7— c5
....
37.
22. a2— a4 38. b2— b3 d6— d5
Diese Angriffsversuche sind 39. Tf7— f5 Lc5— b4
nicht nachhaltig und schaden nur. 40. Sd2— f3 Tg2— b2
Besser war f2 — f3 nebst Lf2. Auch bei LXa5 41. TXd5
22 a7— a6 kann Schwarz nichts erreichen,
23. a4— a5 Lb6— a7 weil b3 leicht zu verteidigen ist.
24. f2— f3 g5— g4! 41. Tf5Xd5 Tb2Xb3f
25. f3xg4 Df6— g5f 42. Kd3-c4 Tb3-bl
26. De2— d2 Dg5xg4 43. Sf3— d2 Tbl-b2
27. Lg3xd6 .... 44. Sd2— b3 Lb4— e7
A.uf c7xd6 würde Dc3f ge 45. Kc4-c3 Tb2— a2
winnen. 46. Td5— h5 Ta2— a4
27 Dg4— c4 47. Th5— h8f Kc8— d7
28. Ld6— g3 Th8— d8 48. Th8— h7 Kd7-d6
29. d5^-d6 c7xd6 49. Sb3— c5
....
Ta4— a3f
30. Tel-dl?? 50. Sc5— b3 ....
Beide Gegner waren hier in Auch Kc3 - c4 hätte ausge
äußerster Zeitnot, Weiß hat hier reicht; überhaupt hat Weiß hier
nichts besseres als Lg3 — f2, da die Wahl.
Kbl wegen D><b3 nicht angeht. 50 Ta3— a2
30 Lg6 - e4 51. Th7— h6f Kd6— d7
Natürlich hätte Le3 die Dame 52. Th6— b6 Kd7— c7
gewonnen. 53. Tb6— e6 Le7— d6
31. Lg3— f2 Le4Xc2 54. Te6— e4 Ta2-h2
Dadurch gewinnt Schwarz 55. Te4-c4f Kc7-d7
einen Bauern; indessen kam La7x 56. Sb3-c5f Ld6Xc5
f2, Dxf2, f7— f5 stark in Betracht, 57. Tc4Xc5. Remis.
z. B.: Sd4, Da2 oder Td4, Dc7.
32. DXc2 DxDf
— 16 —

Partie Nr. 10. 22. Tfl - f2 De3— b6


Weiß Schwarz 23. Dc6-c4 Ta8— e8
Dr. Tarrasch Dr. Lasker 24. Tal-fl Te8-e6
1. e2— e4 e7— e5 25. d3-d4 Db6-c6
2. Sgl — f3 Sb8— c6 26. Dc4-d3 f7~f6
3. Lfl— c4 Sg8— f6 27. Tf2-f3 Tf8-e8
4. d2— d3 Lf8— c5 28. d4-d5 . . • .

5. Sbl— c3 d7— d6 Dieser vorschne He Angriff bringt


6. Lcl — e3 Lc5— b6 Weiß in einige Schwierigkeiten.
7. 0-0 Lc8— e6 28 Dc6-c5f
8. Lc4— b3 h7— h6 29. Dd3-d4
9. Ddl-d2 Lb6-a5 Sonst käme natürlich Te3.
10.Dd2— cl La5Xc3 29 DxDf
Das ist übereilt. Schwarz 30. c3xd4 Te6- a6
Dd8— d7 31. Tfl-f2 Te8-elf
....
sollte rochieren oder
oder Sc6 — e7 ziehn, um dann die 32. Kgl-g2
Türme ins Spiel zu bringen. Auf Tf2-fl hätte Schwarz
11. b2xc3 d6— d5 Te4 antworten können, wobei
12. Lb3-a4 Dd8— d6 er Vorteil behauptet z. B. Tcl,
13. Dcl— b2 0 0 TXd4, TXc7, Txd5, Te3, TXa2.
Db2Xb7 Le6— d7 32 Tel-cl
....
14.
15. La4xc6 33. Tf3-b3 Kg8-f7
Mit Db7-b2 hätte Weiß einen 34. Tb3 b8 Ta6-a5
geringen Vorteil behauptet, nicht 35. Tb8-d8 Tcl c4
aber mit Db7 — a6, denn darauf 36. Td8-d7f Kf7-g6
folgt d5Xe4, d3Xe4, Sc6— e7, 37. d5— d6 c7Xd6
DXd6, c7Xd6, Lxd7, SXd7, 38. Td7Xd6 Tc4- a4
Tfl— dl, Se7-c8, c3— c4, f7 f6, 39. h2-h4 Ta4-a3
Tal— bl, Sd7— c5, Le3xc5, d6x Schwarz droht nun Ta3~d3
c5 und der Doppelbauer des nebst Ta5- a3.
Weißen ist wertlos, z. B. : Tb5, 40. Tf2-f3 Ta3xa2f
Sb6, Txc5, Tf8— c8 usw. 41. Tf3-f2 Ta2xf2f
15 Ld7xc6 42. Kg2xf2 Kg6-f5
16. Db7— a6 d5xe4 43. h4-h5! • * ■ ■

17. Sf3 - e5 Dd6>e5 Dieser ausgezeichnete Zug

18. Da6xc6 Sf6— g4 sollte remis halten.

19. g2— g3 Sg4Xe3 43 Kf5-e4


Bei Dh5, h2~h4, f7-f5, Le3- 44. Td6-d7 Ta5— g5
f4 vermag sich Weiß ausreichend Wenn Ta5— a2f, darf Weiß
zu verteidigen. nicht etwa Kf2-gl ziehen, denn
20. f2xe3 e4xd3 dann gewinnt der Vorstoß des a-

v 21. c2xd3 De5Xe3f Bauern: a7-a5, TXg7, a5-a4, Tg6,


— 17 —

a4- a3, TXf6, Tb2 nebst a3- a2 Ke4— e5, Ta4— h4.
und Tblf
oder a7— a5, TXg7,
; 47. .... Tg5 - f5f
a5— a4, Ta7, KXd4, und zuletzt Dies ermöglicht das Eingrei
gehn dem Weißen die Bauern fen des schwarzen Königs und
auf der Königsseite verloren. bringt die Entscheidung.
Trotzdem hat Weiß gegen Ta5- 48. Kf2 - g2 Kd3— e3
a2f eine genügende Verteidi 49. Th4— g4 Tf5— g5
gung, nämlich durch Kf2 - el, 50. Tg4— h4 ....
a7-a5, Kel-dl, a5-a4, Kdl- Der Abtausch verliert natür
cl, a4— a3, Kcl— bl. lich.
45. Td7Xa7 Ke4Xd4 50 f6— f5
46. Ta7— a4f Kd4— d3 51. Kg2— h2 ....
47. Ta4-h4? .... Wenn Kg2— h3, so Ke3—
Hier Ta4 — a3f ge
mußte e2!. Dann kann Th4 seinen
schehen, z. B. Kd3 — e4, Ta3 — Platz nicht mit Schachgebot ver
a4f, Ke4— f5, Kf2— f3, Kf5— e6, lassen und Schwarz gewinnt
Ta4— a6f, Ke6— f7, Ta6— a7f, Zeit für Tg4.
-
Kf7— g8, Ta7 a8f , Kg8— h7, 51 Tg5-g4
g3-g4, f6-f5, g4xf5 und hält 52. Th4— h3 Ke3 f3
remis, oder Kd3 — e4, Ta3 — a4f, und gewann.

Sechste Runde.

Partie Nr. 11. schehen, aber aüch das löst


Weiß Schwarz das Problem nicht endgültig.
Dr. Lasker Schlechter 11. f4— f5 ....
1. d2— d4 . Sg8-f6 Wenn Lb5 -a4, Le6 — g4
2. Sgl— f3 d7— d5 nebst b7 — b5, und Schwarz ver
3. c2 — c4 e7 — e6 mag sich notdürftig zu verteidigen .
4. Lcl— g5 c7— c5
11 a6xb5
5. c4xd5 e6Xd5
12. f5Xe6 Sd7-e5
6.
7.
Sbl— c3
e2-e3
Lc8— e6
Sb8— d7?
Lg5— f4
13. ....
Naheliegend war e6xf7f,
Der
Springer gehört nach SXf7, Lxf6, Lxf6, Se6, doch
c6, um auf d4 zu drücken; auf
Schwarz erwidert Lxc3f, bc,
d7 hemmt er die eigenen Figuren.
Dc8, und nun ist der Erfolg
8. Lfl— b5! c5Xd4 nicht abzusehen, z. B. Sxg7f,
9. Sf3xd4 Lf8-e7 Kf8, Sh5, Dxc3f, Kf2, Tg8, Sg3,
10. f 2 — f 4 ! a7— a6 De5, Tel, Sd6.
Sonst müßte Le6 — g4 ge 13 Se5— g6
— 18 —

14. e6xf7f Ke8xf7 Dxd5f, Kh7, h2— h3, Txh3,


15. 0—0 .... De4f oder Kh8, Tfl, T><c3,
Bei Sc3xb5 hat Weiß einen Tf8f usw. nur zum Remis führt)
Bauern mehr, aber Weiß ge Tcl (nun nutzt Tfl nichts, weil
winnt den Bauern später bei Schwarz ruhig Txc3 spielen
bequ?merer Stellung. darf, ohne Remis durch ewig
15 b5— b4 Schach zu befürchten) Kh8! (um
16. Sc3— e2 Th8-e8 auf Dxd5 mit Td3 und auf Sx
17. Tal— cl Ta8— c8 d5 mit Te2 zu antworten) und
18. Ddl - b3 vDd8— d7 Schwarz steht auf Gewinn.
19. Tclxc8 Te8Xc8 31. Kgl— hl Dg4Xd4
20. Lf4— g5 Kf7-g8 Nicht Lxd4 wegen h2-h3.
21. Lg5xf6 Le7Xf6 32. Dd3— b5 Dd4— e5
22. Db3xb4 Sg6-e5 33. TdlXd5 De5— e7
23. b2— b3 Se5-c6 34. Td5— d7 De7— f6
24. Db4-d2 35. Td7— dl Te8— f8
36. Sc3— d5 , Df6— f2
Von hier bis zur Abbruch
37. Sd5Xe3 Df2xe3
stellung (seinem dreißigsten
außerordent 38. h2-h3 b7-b6
Zuge) spielt Weiß
Klar, daß Db4- 39. Db5— d3 De3— f2
lich schwach.
b5 geboten war, um den Druck 40. a2-a4 h7— h6

aufrecht zu erhalten.
41. Dd3-d4 Df2— e2
42. Khl— h2 Kg8— h8
24 , Sc6xd4
43. Tdl— d3 - Tf8 -f6
25. e3Xd4 Tc8-e8
De2— fl
26. Se2-c3? .... 44
45.
Td3— e3
Te3 -e8f Kh8— h7
Stärker stand der Springer 46. Dd4— e4f g7— g6
auf g3. Bei Df5, DxD, TXD, Te6,
26 Dd7-g4 b5, Ta2, bxa, bXa, Ta5, Ta2
27. Tfl-f4 Dg4-e6 würde Weiß gewinnen, weil
Tf4~fl De6-g4 König nach b4 zu
....
28. der weiße
29. Tfl-dl?? gelangen droht. So wird der
Weiß sollte Tfl— f4, De6, schwarze König gezwungen,
h2— h4 ziehen und stünde dann nach der Damenseite zu wan
immer noch weit überlegen. dern. Dann opfert sich der
29 Lf6- -g5 a- Bauer und der weiße König
30. Dd2-d3 Lg5— e3f?? . dringt in die schwarzen Bauern

Schwarz läßt sich durch die ein.


Drohung des Weißen, Db5 zu 47. Te8— e7f Tf6— f7
von dem starken Te3 48. Te7— e6 Tf7— f6
....
ziehen,
abschrecken. Nach Te3, Db5, 49. De4— b7f
h7 — h5 ! (nicht h7 — h6, das wegen Auch T><b6, Txb6, De7f
— 19 —

nebst und D <b6 hätte


Dd8f Lcl— Sb8— d7

9. 8. 7.
g5
gewonnen. Und auch der Turm Lfl— e2 0—0
tausch führt zum Gewinn, z. B. 0-0 Sd7— b6
Txf6, DXf6, Db7f, Kh8, Db8f, Schwarz bereitet das be
Kh7, Dc7f, Kh8, b4, sodann b5, freiende d6 - d5 vor, und Weiß
a5, b6, b7, b8. kann es nicht hindern; daher
49 Tf6- f7 hat Weiß nicht die stärkste Ent
50. Db7— b8 b6-b5 wicklung gewählt, denn die Er
51. a4Xb5 Dfl— f4f öffnung des Schwarzen führt
Sonst, z. B. auf ,h6— h5, bei beslem Spiel sicherlich nicht
zieht Weiß Te6— e4. zu baldigem Ausgleich.
52. Db8xF4 Tf7Xf4 10. Ddl-d2 d6-d5
53. Te6— e7f Kh7— g8 Hiermit wird Ausgleich er
54. b5 — b6 Aufgegeben, reicht.
denn auf Tb4 folgt b7 nebst 11. e4Xd5 Sb6>cd5


Tc7 und Tc8f. 12. Sc3xd5 Dd8xd5
13. Dd2xd5 Sf6Xd5
14. Lg5Xe7 Sd5Xe7
Partie Nr. 12. 15. Tfl— el h7— h6
Weiß Schwarz Warum nicht Se7 — c6, wo
Rubinstein Dr. Tarrasch doch der Springer sicher und
1. d2— d4 Sg8— f-s zugleich drohendsteht?
2. Sgl— f3 c7— c5 16. Le2— c4 Le6Xc4
Dieser frühe Vorstoß ist 17. Telxe7 Lc4— d5
fraglich. Das Spiel des Schwarzen 18. Tal— dl ....
wird nun eingeengt. Mir hier Sf3 — el
scheint
3. d4— d5 d7 d6 vorzuziehen freilich ist der
;

4. Sbl-c3 e7— e5 Stellungsunterschied fast un


5 d5Xe6 i. V wägbar.
Aber hier war e2 — e4 stärker. 18 Tf8-d8
Der Sb8 hat dann Entwicklungs 19. a2-a3 Kg8-f8
schwierigkeiten. 20. Te7— c7
Ld5— c6
Beispielweise : 5. Lc8 — g4 21. Tdl-el
Ta8--c8
6. h2— h3, Sg4-h5 7. g2— g4, 22. Tc7xc8 Td8xc8
Lh5— g6 8. Sf3— d2, Sb8— d7 23. Sf3-e5 Tc8— e8
24. Tel— e3
f'3,

9. h3— h4, h7— h6 10. f2— Te8— d8


Lf8— e7 11. Ddl— e2, Sd7— b6 Natürlicher war Te8 — e6.
12. De2— f2, Sf6— d7 13. a2— Kgl— Lc6-e8
fl

25.
a4. Die Initiative verbleibt ganz 26. Kfl— el Td8— d4
und gar dem Weißen. 27. g2 -g3 Le8— a4
Lc8Xe6 28. b2— b3 La4— e8
6. 5

e2-e4 Lf8— e7 29. f2-f3 Td4-d6


- 20 —

30. Se5— d3 b7— b6 falsch, weil Weiß einen Gegen


31. Kel— d2 Le8— b5 angriff hat.
32. Kd2— c3 Lb5-d7 40. Sdl-e3 Kf7— g6
33. a3— a4 Kc3— d3
41. Kg6— h5
34. f3-f4 f7 — f6 Der König überläßt dem
35. Te3— el Td6-e6 Gegner die Mitte : das muß sich
Schwarz scheint hier in rächen.
dem Wahne befangen, daß er den 42. Kd3— e4 Le6— c8
Vorteil habe, denn sonst bliebe Auf Kh5 — h4 fürchtet .

es unerklärlich, warum er hier


Schwarz Se3— f5f. Auch drohte
nicht seinen König nach f7, den f4— f5 nebst Kf4.
43. Ke4— d5 Kh5— h4
Läufer nach e6 spielt und dann
abwartet. Tatsächlich ist die Stel 44. Kd5-d6 Kh4-h3
45. Kd6— c7 Lc8— e6
lung derart,
Aussicht auf
daß keine Partei
Gewinn hat. 46. f4— f5 ....
36. TXe6 Ld7Xe6 Hierdurch wird der Läufer
von c8 abgedrängt und die
37. Sd3—b2 Kf8— e7
38. Sb2— dl g5><f4
Partie entschieden.
Ke7— 46 Le6— f7
39. g3xf4 f7
nun die 47. Kc7— b7 h6— h5
Schwarz glaubt
Partie durch Angriff auf die 48. Kb7-a7 Kh3>*2
schwachen Bauern des Königs
49. Ka7- b6 Kh2-g3
50. a4— a5 Kg3— f3
flügels gewinnen zu können. Die
51. a5 — a6 Aufgegeben,
weißen Bauern des Damenflügels
auf der Farb.e des Läu oder c2 — c4 und der a-Bauer
stehen
eine denn auf Kxe3 folgt Kxc5 ist
fers, scheinbar günstige
aber die Rechnung ist nicht aufzuhalten.
Aussicht :
Turnierpartien
des Jahres 1919

Wettkampf: Reti - Dr. S. Tartakower


• und

Viermeisterturnier :
Bogoljubow - Reti - Spielmann - Selesnieff

Herausgegeben von B. Kagan

Mit Anmerkungen der vier Meister

Preis 1 Mark

Verlag B. Kagan, Berlin W8, Behrenstraße 24


Alle Rechte vorbehalten.
Wettkampf Dr. Tartakower— Reti.

Dieser Wettkampf wurde von dem kürzlich gegründeten


„Komitee zur Pflege und Förderung des Schachspiels in
Wien", dem die Herren Fabrikant Georg Halle, Schrift
leiter, Dr. Siegmund Kann er, Schriftsteller Otto Soyka
und Dr. phil. Hans Sperber angehören, arrangiert. Be
ginn des Kampfes war am 27. Jänner, gespielt wurde täglich
in einem separierten Räume des Kaffees „Zentral".
Die Partien zeichneten sich im allgemeinen durch große
Lebhafligkeit aus. Theoretisch bemerkenswert war besonders
eine neuartige Angriffsführung gegen die von Dr. Tartakower
beliebte Paulsensche Verteidigung der sizilianischen Partie.
Bis zur letzten Partie war das Resultat des Kampfes
zweifelhaft. Schließlich siegte Dr. Tartakower mit 3 : 2 bei
5 Remisen. Doch ist diese Differenz wohl zu klein, als daß
sie einen Maßstab für die beiderseitigen Spielstärken abgeben
könnte, zumal z. B. Reti noch in der 8. Partie ein Remis
angebot seines Gegners ablehnte und beim Versuch, um jeden
Preis zu gewinnen, schließlich verlor.
Es folgen nun 5 interessante Partien des Matches.
3. Partie.

Damenbauernpartie.

Reti Dr. Tartakower 19. Dd2^g5 h6xg5


1. d2— d4 d7— d5 20. f5-f6 Sg7-e8
2. Sbl— c3 .... 21. Tel-e3! ....
Breyers Lieblingszug. e2 — Bevor Weiß sich mit Sf3
e4 soll forciert werden. auf den Bauern g5 stürzt, sichert
2 Sg8— f6 er sich erst das Zentrum und
3. Lcl— g5 Sb8— d7 den Damenflügel gegen Gegen
4. f2-f3 h7— h6 angriffe.
5. Lg5— h4 e7— e6 21 Tf8-h8
6. e2— e4 Lf8— e7 Schwarz ist gezwungen, sei
7. e4— e5 Sf6— h5 nen Turm so zu deplacieren,
8. Lg5xe7 Dd8xe7 da Weiß sonst durch Ver
9. g2— g3 0—0 doppelung seiner Türme auf der
10. f3— f4 g7— g6 h-Reihe auf Matt zu spielen
11. Ddl— d2 Sh5— g7 droht.
12. Sgl — f3 c7— c5 22. Tfl— dl Kh7 -g8
13. Lfl-h3! Kg8— h7 23. a2— a3 Ta8-c8
14. 0-0 c5Xd4 24. Lh3— fl? ....
15. Sf3><d4 a7— a6 Danach hat Schwarz Gelegen
16. Tal— el .... heit zu einer Remiskombination
Auf sofort 16. g4 folgt f6. Richtig war 24. Lg2, später Sc3
16 b7-b5 — e2, Sd4 — f3, Se2 — d4 und
17. g3-g4! Lc8-b7 eventuell b2 — b3.
18. f4-f5 De7-g5 24 Se8xJ6ü
Die einzige Möglichkeit, dem 25. e5xf6 e6-e5
Angriff entgegenzutreten, aber 26. Sd4— f3! ....
etzt wird Bauer g5 sc! wach. Am besten. Auf Andere
— 5 —

Züge werden die schwarzen 29. h2-h3 Kg8-g7


Bauern zu stark. 30. Lfl-g2 Lb7Xg2
26. ... d5-d4 31. Kglxg2 Th8-d8
27. Sf3xd4 e5xd4
28. TdlXd4 Sd7xf6 und die Partie wurde remis.

*
5. ]Partie.

Sizilianisch.
OlZlll

Reti Dr. Tartakower tion. zu dessen Annahme


c7-c5 Schwarz gezwungen ist, da
1. e2-e4
Sgl-f3 e7-e6 Weiß 18. Le 3 droht.
2.
3. Sbl-c3 a7-a6 17 f7-f5

Sb8-c6 Zu dieser Schwächung der
4. g2-g3!
5. Lfl-g2 Sg8-f6 Punkte e5 und e6 ist
6. 0-0 Lf8-e7 Schwarz genötigt, da Weiß
7. e4-e5! .... auf
durch
sofort
folgende
17
schöne Kom
Dxd3

Da Weiß einen Entwick- bination gewinnen würde :


lungsvorsprung hat, ist er
18. Lxh6!, gh 19. Tadl,-DbS
bestrebt, das Spiel zu öffnen.
20. Dxh6 (droht 21. Sf6 1,
7 Sf6-g4
Lxf6 22. Le4) 20. f5 21.
8. Ddl-e2 Dd8-c7 Dg6f. Kh8 22. Lxg5 23.
Sg5,
9..Tfl-el d7-d6 Dh5f, Kg7 24. Dxg5f, Kh8!
10. e5xd6 Dc7xd6 24 Kf7 so Lf3,
(falls
Falls 10. LXd6, so 11. d4, falls 24 Kh7, so 25.
cd 12. Sd5, Dd8 13. SXd4. Te4!) 25. Te4 ! !, fe 26. Dh6 f,
11. d2-d3 0-0 Kg8 27. Dg6f, Kh8 28. LXe4.
12. Sf3-g5 Sg4-f6 Tf5 29. Lxf5. ef 30. Td6 mit
13. Sc3-e4 Dd6-d8 baldigem Matt.
14. Se4Xf6f Le7Xf6 18. Se4-d2 Dd8xd3
15. Ddl-h5 h7-h6 19. Sd2-f3 , Dd3— c4
16.Sg5-e4 Lf6-e7 In der Absicht Dc4- g4.
Um 17. S><c5? mit g6, 17. Besser war aber 19. Ld7,
Le3 mit Sd4 zu beantworten. worauf Weiß mit 20. Se5, S
17. c2-c3 ! ! .... Xe5 21. TXe5. Le8, 22. Df3
Ein Bauernopfer auf Posi- seinen Bauern bei über-
legener Stellung zurückgewinnt. 25. Se5Xc6! b7Xc6
20. Lcl— f4 Lc8— d7 26. Dh5— f3 Le8— d7
21. Lg2-fl Dc4— a4 27. Tal— dl Ta8— a7
2a Lf4— e5 Tf6-f7
Falls 21. Dd5, so 22. c4
29. TdlXd7! Ta7Xd7
22. b2— b3 Da4— a5 30. Lc4Xe6 Le7— f8
23. Lfl— c4 Tf8— 16 31. Df3Xf5 Da5Xa2
Falls 23. DXc3, so 24. Se5. 32. TölXe3! und gewinnt mit
24. Sf3— e5 Ld7— e8 Te3— f3.

Partie.
f>.

Wiener Partie.

Dr. Tartakower Reti 15. Tdl— d3 Sd7— e5


e2— e4 e7-e5 16. Td3— g3f Se5-g6
3. 2. 1.

Sbl— c3 Sg8-f6 17. Tal -dl Lc5-f8


Lfl- c4 c7— c6 18. Lh6— cl Lc8-d7
Ein untheoretischc ZuiJ, nacli 19. f2-f4
r

welchem Schwarz in große Auch 19. h4 führt zu keinem


Schwierigkeiten gerät. Resultat, z. B. 19. h4, Ld6 20.
4. d2 d4! Lf8— b4! h5, Lxg3 21. hg!, Lxf2f 22.
d4Xe5 Sf6Xe4 Kxf2, hg oder f4, Kf8
8. 7. 6. 5.

20. 21.
Ddl-d4 d7-^-d5! Sb3, Le6!.
e5xd6 0—0 Ta8-d8
....
19
Sgl-f3 20. h2— h4 b7— b5
wäre 8. Lf4, Lxd6
Interessant
Lxd6, Sxd6 10. 0-D-O, Dg5f
21. Lc4-d3 ....
9.

Falls 21. Lb3, so c5.


11. f4, DXg2.
Se4xc3 21 c6— c5
8

22. h4— h5 c5Xd4


9. b2Xc3 Lb4Xd6
10. 0- Dd8-f6! 23. h5Xg6 h7Xg6
0

Am besten. Sonst wird der


24 c3Xd4 Ld7-c6
weiße Angriff zu stark. Schwarz hat nunmehr den an
11. Dd4xf6 g7Xf6 scheinend gefährlichen Angriff
12. Tfl— dl Ld6— c5 von Weiß völlig abgeschlagen.
13. Sf3— d4 Sb8— d7 Für die bessere Bauernstellung
14. Lcl— h6 Tf8-e8 des Weißen bietet das bessere
— 7 -
Figurenspiel des Schwarzen 31. Lcl— e3 Te8— b8?
genügende Kompensation. 32. Kf2-e2 Lf8— b4
25. c2— c3 b5— b4 33. Tc3— c7 a7— a5
26. Ld3— c4 b4Xc3 34. Tdl— cl Tb8-d8
27. Tg3Xc3 .... Tc7— c8
35. Kg8-f8
Schlecht wäre 27. Txg6f, 36. Ke2— d3 Kf8— e7
Lg7. 37. Tcl— c6 Td5— d6
27 Lc6— a4 38. Kd3— c4 Td6Xc6f
28. Lc4— b3 La4Xb3 39. Tc8Xc6 Td8—d6?
29. a2Xb3 Td8— d5 Dies verliert rasch. 39.
d4 — d5 mußte verhindert . . ., bot noch einige Chan
werden. cen.
30. Kgl-f2 f6— f5 40. d4— d5! Td6^d7
Am besten war 30. ... Es drohte 41. Lc5.
Te8— d8 31. Le3, Lc5, 32.Tc4, 41. Le3— c5f Lb4Xc5
Lb6 nebst Heranziehen des 42. Kc4Xc5 Td7— b7
Königs. Schwarz, der von 43. d5-d6f Ke7— d8
hier ab in großer Zeitnot
Auf Kd7 entscheidet 44.
war, verliert so viele Tem
Tc7f.
pi, daß Weiß Zeit hat, mit
44. Tc6 — b6 und gewinnt,
seinem König entscheidend ein
z. B. 44 Ta7 45. Tb8f.
zudringen. Kd7 46. Kb6.

7, Partie.

Sizilianisch.

Reti Dr. Tartakower 10. e5 nicht angeht. Aber


jetzt Weiß durch
kommt eine
1. e2— e4 c7 — c5
hübsche Kombination in ent
2. Sgl— f3 e7 — e6
scheidenden Vorteil.
3. Sbl— c3 a7-a6
g2-g3 10. a2— a4! b5— b4
4. Sb8— c6
Lfl— g2 11. Sc3— d5! Dc7— a5
5. Dd8-c7
6. 0-0 b7— b5 Falls ed. so 12. SXc6, LX
7. d2— d4 c5Xd4 c6 13. edf.
8. Sf3Xd4 Lc8— b7 12. Sd4Xc6 Lb7Xc6
9. Tfl— el . d7-d6 13. Ddl— d4! Sg8-f6
Bauer b4 ist nicht zu dek-
kcnz.B. 13 Tb8 14. Ld2, 16.Sd5xf6f g7xf6
LXd5 15. cd, e5 16. Txe5f!. Falls DXf6. so 17. Db6.
14. Lcl— d2 17. Dd4 — d3 und Weiß ge-

e6— e5
15. Ld2Xb4 Da5 — d8 wann nach längerem Kampfe.

9. Partie.

Sizilianisch.

Reti Dr. Tartakower 16 Le6xh3


1. e2-e4 c7 — c5 17. e4— e5 Sf6— e8

2. Sgl— f3 a7— a6 18. Dd4-h4 Lh3xg2
3. g2— g3 g7-g6 19. Kglxg2 Dd7-c6f
4. Lfl— g2 Lf8— g7 20. f2— f3 d6Xe5
5. 0-0 Sb8-c6 21. Se3— d5 Kg8— h7
6. c2-^c3 d7-d6 22. Lcl— e3 Se8-f6ü
7. d2— d3 .... Schlägt den Angriff ab und
gewinnt die Partie.
Falls 7. d4, wäre cd 8. cd,
Db6! unbequem. 23. Sd5xf6f ....
7. . . . . Sg8— 16 Weiß hat nichts Besseres.

0-0 Falls 23. Tacl, so ^f6xd51


8. Sbl— a3
9. h2— h3? .... 23
24. Dh4xf6
Dc6Xf6
Lg7xf6
Schwächend und Tempover 25. Tdl— d7 Kh7— g7
lust, da ja ohnedies Sa 3 nach
Es drohte 26. Lc5,
e3 geführt werden soll.
9. .... . h7~h6
26. Le3— b6! ....
26. Txb7, Tb8 wäre aus
10. Sa3— c2 e7— e5
sichtslos.
11. Sc2— e3 Lc8— e6
26 Ta8— c8
12. d3- -d4 c5xd4
27. Lb6— c7 Tf8-e8
13. c3xd4 e5Xd4
28. Tal— el Te8— e6
14. Sf3xd4 Sc6xd4 29. b2— b3 Tc8— e8
15. Ddlxd4 Dd8-d7 Tel— e4
16. Tfl— dl .... 30.
31. a2-a4
b7-b5
g6— g5
Ein unkorrektes Bauern 32. g3— g4 Kg7-g6
opfer. Nach 16. h4 hatte Weiß 33. a4Xb5 a6Xb5
einen minimalen Positionsvorteil. 34. Td7— d5 Lf6-g7!l
Falls 34. Te6 — e7, so 35. 40. Lb8— a7 Te8— d8
Ld8, Tb7 36. LXf6, KXf6 37. 41. Te4— el ....
Tb4, Teb8 38. Te4, Te7 39.
Falls 41. Td4, so T X d4 42.
Tb4 usw. L^d4, h4f 43. Kh3, Kf4.
35. Td5Xb5 f7-f5
36. g4Xf5f Kg6Xf5 41 Td8—d2
37. b3-b4? .... Aufgegeben.
Besser war 37. Td5. Falls 42. Lgl, so Tg2f 43.
37 Te6— c6 Kh3, g4f 44. fgf, hgf 45. Kh4,
38. Lc7— b8 Tc6— c2f Lf6f 46. Kh5, Th2f 47. Lxh2,
39. Kg2— g3 h6-h5 TXh24=.
I
— 10 —

Viermeisterturnier: Bogoljubow, Reti,


Spielmann, Selesnieff.
1
Viermeisterturnier 2 3 4
Berlin 1919 Bogol Spiel Se
jubow Reti Total
mann lesnieff
1 Bogoljubow — 1 1 1 1 V, 72 + 5 I
2 Spielmann —
0 0 1 0
+ 2 in/iv
3 Reti 0 0 0 —
1
V. 7, r 2 III/IV
4 Selesnieff V, —
V. V. V.
72 72 + 3 II

1. Partie.
Spielmann
Reti Deshalb verzichtet Weiß auf
1. d2-d4 Sg8— f6 Bauerngewinn und trachtet lieber,
2. c2— c4 e7-— e5 durch schleunigste Figurenent
3. d4Xe5 Sf6— g4 wicklung in Stellungsvorteil zu
4. e2-e4 kommen.
Mit dem Versuch, den 4
Bauern e5 zu behaupten, Sg4Xe5
hat 5. f2— 14 Se5— g6
Rubinstein im Viermeisterturnier
April 1918 schlechte
Erfahrungen
6. Lc1— e3
Um den Königsläufer
....
gemacht. nicht
Nach 4. Sf3, Sc6 5. auf das günstige Feld c5
Lf4, Lb4f zu
6. Sc3, LXc3f 7. lassen.
bxc, De7 8. Dd5, Da3 ist der 6
Damenflügel
Lf8— d6
von Weiß gefährdet.
Da der Läufer auf d6 doch

i
— 11 —

nicht bleiben kann, erweist 14 Lb4— c5


sich dieser Zug nur als ein 15. 0-0-0 d7— d6
Tempoverlust. Es sollte gleich 16. Ld3— c2
6 , Lb4 geschehen, wo
Schon droht gelegentlich Dd3
rauf nach 7. Sc3!, De7 8. Ld3,
nebst e5, wogegen Schwarz
f5 9. Dc2 das weiße Spiel
schwer ankämpfen kann.
ebenfalls vorzuziehen ist. Die
Budapester Verteidigung, so 16 Sb8— d7
sinnvoll auch erdacht, ist eben 17. Dd2-d3 Lc5><e3f
unkorrekt, und die vorliegende 18. Dd3Xe3 f7-f6
Partie deckt in besonders drasti
Ermöglicht das folgende, ent
scher Weise alle Schwächen,
scheidende Bauernopfer. Wenn
die dem schwarzen Spiel an
aber Schwarz zur Verhinde
haften, auf.
rung von Dd3 18 , Sc5
7. Ddl— d2 Dd8— e7 spielt, so geschieht ebenfalls
8. Sbl— c3 Ld6— b4 19. e5 und nun droht sowohl
9. Lfl— d3 b7— b6 20. b4 nebst 21. Dd3, als auch
10. Sgl— e2 Lc8-b7 20. f5.
11. Se2— g3 0—0
19. e4— e5! f6xe5
Schwarz sollte mit 11 , 20. De3— d3 Sd7— f6
Sc6 die lange Rochade vor 21. Sc3— e4 Lb7xe4
bereiten. Die kurze Rochade 22. Sg3xe4 Sf6xe4
gibt Weiß Gelegenheit zur 23. Dd3xe4 Tf8xf4
Einleitung eines nachhaltigen
Es gibt keine ausreichende
Angriffs.
Verteidigung. 23 , Tf5
12. h2— h4 De7— d8 oder 23 würde an
, Sf5
Natürlich kann der Bauer h4 24. g4 scheitern. Auch 23 ,

wegen 13. f5 (droht Lg5), h6 g6 24. h> g würde zu einer un


14. Lxh6, gXh 15. DXh6 heilbar kompromittierten Königs
nicht genommen werden. Der stellung führen.

Textzug soll dem Springer das 24. Kg8— f7


De4xh7f
Feld e7 freimachen. 25. Tdl— fl Dd8— h8
13. h4— h5 Sg6— e7 26. Tflxf4f e5Xf4
14. a2— a3 27. Dh7 -e4 Ta8— e8

14. h6, g6 wäre nicht so stark, Oder 27 , Tf8 28. Tel,


weil die Läuferlinie d3 — h7 un Te8 29. De6f, Kf8 30. Lg6
terbrochen wird. usw.
— 12 -
28. De4Xf4f Kf7— g8 31. Thl—fl Aufgegeben.
29. h5— h6 g7— g6 Anmerkungen von R. Spiel
30. h6— h7f Kg8— g7 mann.

2. Partie.

Bogoljubow Selesnieff Jetzt geht der übliche gute


Zug 7 , b5 — b4 nicht an
1. e2— e4 e7— e5 Lb3 — d5, da Schwarz
wegen 8.
2. Sgl— f3 Sb8— c6 seinem Springer das Feld b4
3. Lfl— b5 a7— a6
berauben würde.
4. Lb5— a4 Sg8— f6
5. d2— d3 .... 8. a4xb5
9. Talxa8
a6xb5
Dd8Xa8
Der Andersensche Lieblings- 10. Sbl— c3 b5— b4
zug zur Deckung des Bauern 11. Sc3— d5 Sf6xd5
e4 gewährt einen nachhaltigen 12. Lb3xd5 d7— d6
Angriff; 13. Lcl-d2 Sc6-d8!
5. ... . ., b7— b5 Nicht 13 Sc6-a5?
Dieser frühzeitige Zug ist die wegen 14. Ld2xb4 und nun
darf Schwarz sich nicht den
Quelle späterer Verlegenheiten
für Schwarz. Zunächst sollte Bauer d5 schadlos halten we
5 , d7 — d6 geschehen.
gen der Fortsetzung 14 ,

Lb7Xd5 15. e4Xd5, Da8Xd5


6. La4— b3 Lf8— e7 Dd5-a8 17. Ddl-
7. a2— a4 .... 16. c2-c4,
a4f usw., was ihm eine Figur
Weiß könnte jetzt nicht mit kosten würde.
dem Zuge 7. Lb3 — d5 auf Bau 14. Ld5-b3 c7-c5
erngewinn spielen, denn es folgt 15. 0-0 0-0
7 Sf6xd5 8. e4Xd5, 16. Ddl-al Sd8-c6
Sc6— b4! 9. Sf3xe5 (9. c2— c4, 17. Lb3-d5 Da8Xal
b5xc4 10. d3xc4, e5— e4 11. 18. TflXal h7-h6
Sf3— e5, Le7— f6 usw.) Le7— f6 Schwarz wollte nicht sei
(nicht 9 Sb4Xd5? we nem Gegner nach 18 ,
gen 10. Ddl— f3!) und Schwarz Tf8-a8 TalXa8, Lt»7X
19.
gewinnt seinen Bauern zurück a8 20. Sf3-g5!, .Le7Xg5 21.
bei gutem Spiel. Ld2Xg5, Kg8-f8 usw. den
7 Lc8-b7 Vorteil der beiden Läufer
— 13 —

einräumen und überläßt einen g-Bauern oder deckt mit Lf6-


noch größeren. Die Wichtigkeit e7 den eigenen.
der Öffnung der b-Reihe hat er
nicht in Erwägung gezogen.
24. .... h6Xg5
25. Ld2xg5 e5-e4!
19. c2— c3! b4Xc3
Nimmt dem weißen Springer
20. b2Xc3 Sc6-d8!
das Feld e4 und erzwingt Remis.
Noch das beste. 20
Verderblich wäre dagegen 25.
Tf8-a8 geht jetzt wegen 21.
Lf6xg5 26. Sf3Xg5,
Tal-bl, Ta8-a7 22. TblXb7! f7-f6 27. Sg5-e4!, Sd8-f7
natürlich nicht mehr an. 28. Ta7xf7 ! und gewinnt.
21. Tal-a7 Lb7xd5 26. d3Xe4 Lf6xg5!
22. e4xd5 Tf8-e8 27. Sf3xg5 f7-f6
23. g2-g4! 28. Sg5-h3 Te8Xe4
Schwarz drohte sich mit den Ta7 -a8 Te4-e8
Zügen f7 - f5 nebst Sd8~f7 zu
29.
30. Sh3-f4 Kg8-f7
befreien. 31. Ta8-a6 Te8 - e4
23 Le7-f6! 32. Sf4-g2 Kf7-e7
Die einzige Möglichkeit, die 33. Ta6-a7f Ke7-f8
Partie zu halten. Bei 23 34. Ta7-a8 Kf8-e7
Le7 -f8 giage er nach 24. Ta7- 35. f2-f3 Te4-e5
d7 an der Erstickung zugrunde. Nicht 36. Te4- c4? wegen
24. g4-g5! .... 37. Sg2— e3!.
Bei 24. Tf7 -d7 holt sich 36. c3— c4 g7— g5!
Schwarz nach 24 e5 — 37. Kgl— f2 Remis.
e4 25. d3xe4, Te8xe4 den Anmerkungen von A. Selesnieff.

3. Partie.

Bogoljübow Spielmann 7. d2-d3 Sg8-e7


1. e2- e4 e7-e5 8. Sbl— d2 0-0
2. Sgl-f3 Sb8-c6 9. Ddl-h5 d7-d5
3. Lfl-b5 Sc6-d4 10. La4-b3 Lc8 -e6
4. Sf3xd4 e5xd4 11. f2 — f4 f7-f5
5. 0-0 c7-c6 Weniger angenehm für Weiß
6. Lb5-a4 .... wäre 11 f7 - f6.
Vorzuziehen ist 6. Lb5- c4. 12. Sd2-f3! h7-h6
6 Lf8-c5 Nicht 12 , f5Xe4? 13.
— 14 —

Sf3-g5, Le6-f5 14. d3Xe4 usw. 36. Sf3— d2 Ta8— e8

13. e4-e5! a7-a5 37. Sd2— b3 . Te8-e7


14. a2-a4 Dd8-e8 38. Khl-g2 g5— g4
15. Dh5-h4 Lc5-b6 39. Kg2— f2 f5— f4
16. Kgl-hl c6-c5 40. Sb3— d2 Kf7-g6
c2-c3 d4xc3 41. Sd2-e4 Td7-d8
....
17.
18. b2Xc3 Se7-c6 42. Se4— c5!
19. Lcl-a3! Tf8-f7 Entscheidet. Wenn 42
20. Dh4-f2 d5— d4 Td8-d5, so 43. Tb5-b6, f4x
21. Df2— a2! g3f 44. Kf2xg3, Td5xe5 45.

Interessantes Damenmanöver, S:e6, T:e6 46. T:e6f und 47.


Weiß beherrscht jetzt das Spiel. Tc4:d4.

21. . . . Sc6— d8 42 Se6xc5


43. Tc4xc5 f4xg3f
22. c3Xd4 c5xd4
44. Kf2xg3
23. La3-d6 Lb6- -a7
24. Tal— bl Le6Xb3 Hier überschritt Herr Spiel
25. Da2xb3 De8— e6 mann die vorgeschriebene Be
26. Tfl-cl De6Xb3 denkzeit und mußte daher kon
27. Tblxb3 Sd8-e6 tumaziert werden. Die Partie
28. g2-g3 Ta8-d8 war aber für ihn in jedem Falle
29. Tcl— c4 Tf7— d7 verloren. Es könnte noch folgen:
30. Tb3— b5 La7— b8 44 Td8-h8 45. Kg3:g4,
31. Ld6xb8 Td8Xb8 Th8xh2 Tb5— b6f, Kg6-
46.

32. Tb5Xa5 g7— g5 g7 47. Kg4-f5 und Weiß ge

33. f4xg5 h6xg5 winnt noch den Bauern d4.


34. Ta5— b5 Kg8— f 7 Anmerkungen
35. a4— a5 Tb8— a8 von E. Bogoljubow.

4. Partie.

Selesnieff Reti 7. Lb5Xc6 b7xc6


1. e2— e4 e7-e5 8. d4xe5 Sd6-b7
2. Sgl - f3 Sb8-c6 9. Sbl— c3 0-0
3. Lfl— b5 Sg8-f6 10. Tfl— el Sb7— c5
4. 0—0 Sf6Xe4 11.Lcl— e3 Sc5 — e6
5. d2-d4 Lf8— e7 Auf 11. . . , Lc8 — a6 ant-
6. Ddl- e2 Se4— d6 wortet Weiß 12. De2— d2
— 15 —

und nun droht schon Tal— dl blüffend gespielt, aber hilft


mit Angriff auf Punkt d7. nichts, denn Weiß ist nicht ge
12. Sf3— d4 Se6xd4 zwungen, das Opfer anzuneh
13. Le3xd4 c6— c5 men.
14. Ld4— e3 d7- d5
30. Kf2— g3! Lc6— d7
15. e5xd6 Le7Xd6
31. Td3xd6 Ld7-e6
16. Sc3— e4 Lc8— b7
32. Tdl— el ! Te4>-el
17. Se4^d6 c7xd6
33. Dd2xel Df6— f5
18. c2— c4 Tf8- e8
34. Del-e5 Df5Xe5
19. f2— f3! . . .

Auf 19. Tal — dl folgt 19. Der Damentausch ist er


Dd8-f6. 19 , d6- zwungen, denn sonst geht nach
d5 geht nicht wegen 20. c4 Td8 und Dh5f die Qualität ver
X d5, Dd8 X d5 21. De2 f2 — loren.
Ta8 — c8 22. Tel— cl, Te8 —
35. Lf4Xe5 f7— f5
e5 23. Le3 X c5!, Tc8xc5?
36. Kg3xh3?
24. Tcl — dl und gewinnt.
19 Dd8-h4 Bis hierher hat Weiß die
20. b2— b3 Te8-e6 Partie gut behandelt und sollte
21. De2— d2! Te6— g6 mit dem einfachen Zuge 37.
22. Le3— f4! Dh4-f6 Td6 — a6! gewinnen, denn nach
Natürlich nicht 22 Lb7 37 f5 X
Ta6 X a7,
g4 38.
X f3? wegen 23. Lf4 — g3! g4 x f3 f 39. Kg3 x f 3
hat Weiß
und gewinnt. die Möglichkeit, den Bauern c5
23. Dd2— e3 h7-h5 zu erobern, wobei er mit seinen
24. Tal— dl Ta8— d8 verbundenen Bauern mit leichter
25. Tdl-d3 h5— h4 Mühe gewinnt. Der Textzug ist
'
26. Tel— dl h4— h3 eine Verrechnung und bringt
27. g2— g4! Lb7— c6 Weiß um die Früchte seines
28. Kgl— f2 .... vorzüglichen Spieles.
Auf Td3 X d6 folgt 29.
29.
36 f5xg4f
Td8xd6
30. Tdl X d6,
37. f3xg4 Le6xg4f
Df6— alf usw. Weiß schlägt
38. Kh3-g3 Lg4— f5f
nicht frühzeitig los, denn der
Bauer läuft ja so wie so nicht Dieses Schach hat Weiß
davon. in der Vorausberechnung acht
28 Td8-e8 gelassen und nur 38 . . .,

29.De3— d2 Te8— e4! Lg4-e6f in Betracht gezogen.


Sehr geistreich und ver Nun ist das Spiel remis.
— 16 —

39. Kg3— f4 Tg6Xd6 44. Kf4— e5 Kf7— e7


40. Le5Xd6 Lf5-bl 45. c5— c6 Ke7-d8
41. Ld6Xc5 Lblxa2 Remis.
42. Lc5xa7 La2Xb3 Anmerkungen von A. Selesnieff.
43. c4— c5 Kg8— f7

5. I

Reti Bogoljubow 17. c2^c3 0-0-0


1. e2— e4 e7— e6 18. Dd3-e2 h7-h5
2. d2— d4 d7— d5 19. Kg2-f2 e6-e5!
3. Sbl— c3 Sg8— f6 Das führt zu einem lebhaf
4. Lcl— g5 Lf8— b4 ten Angriff und bringt bald
5. e4xd5 Dd8xd5 die Entscheidung. Der Bauer
6. Lg5Xf6 Lb4xc3f darf nicht genommen werden:
7. b2Xc3 g7xf6 20. d4Xe5?( Th8-e8 21. Sel-
8. Sgl— f3 b7— b6 d3, Sd7Xe5 usw.
9. g2-g3 .... 20. Sel-g2 Th8-e8
Einfacher ist 9. Lfl — e2 21. De2-c2! e5-e4!
und 10. 0—0. 22. f3-f4 ....
9 Lc8-b7 Wenn 22. Sg2-e3, so 22
10. Lfl— g2 Dd5-e4f f5 — f4! 23. g3Xf4, Dc6-f6 24.
11. Kel-fl .... Se3-g2, e4-e3f 25. h2-h3, h5-
Auf 11. Kel — d2, wie Dr. h4 und Schwarz hat einen
Tarrasch gegen Alechin spielte, heftigen Angriff.
22 Sd7-f6
De4 — g6 und steht gut. Auf 23. h2-h3 folgt e4-e3f
nebst Sf6-e4.
11 De4— c6 !
23. Sg2-e3 Sf6-g4f
12. Sf3— el Dc6— c4f
24. Kf2-e2 Sg4Xe3
13. Ddl— d3 Lb7xg2 f
25. Ke2Xe3 Dc6Xc4
14. KflXg2 Dc4— c6t
Thl-dl
15. f2— f3 .... 26.
27. Dc2-b3
h5-h4
Dc4-c6
Weiß plant auf 15 Sb8 28. a2-a4 h4Xg3
— d7 16. Dd3~ e4, worauf er Te8-g8
29. h2Xg3
ein gutes Endspiel bekommt. 30. Tdl-gl a7-a5
15 f6-f5 31. Tal-cl Tg8-g7
16. c3— c4 Sb8— d7 32. c3-c4? * * * ■

— 17 —

Es mußte 32. Üb3— b5 ge 36. Kf2— g2 Tg8Xg3f


schehen. Jetzt folgt eine Ka 37. Dc3Xg3 Df4Xcl
tastrophe. Auf 32. Tgl- g2 wäre 38. Dg3— g8f Kc8-b7
32.. . . Td8xd4 entscheidend. 39. Dg8xf7 Del—g5f
32 Dc6-d6 40. Kg2— fl Dg5— f4f
33. Db3-c3 'Td8— g8 Weiß gibt auf.
34. Ke3—f2 Tg7— g3 Anmerkungen
35. TglXg3 Dd6Xf4f von E. Bogoljubow.

6. Partie.

Selesnieff Spielmann 11. Dd2Xd3 h7— h6


1. d2— d4
e7-^6 12. Lg5— h4 Tf8— e8
2. e2— e4 d7— d5 13. Se2— cl Sf6-h7!
3. Sbl— c3 Sg8— f6 14. Dd3— e3 Lc8— e6
4. e4xd5 e6Xd5 15. Lh4Xe7 Dd8Xe7
5. Lcl— g5 Lf8-e7 16. Scl— d3 ....
Alechin hält die sofortige 16. 12— H
wäre jetzt offen
Entwicklung des Springers bar ein Schlag ins Wasser, denn
5 Sb8 — c6 für besser. Schwarz erwidert 16. . . De7 —
6. Lfl-d3 Sb8-c6 d7.
7. Sgl-e2 Sc6— b4 16 De7— d6
8. 0—0 0—0 17. Sc3-dl ! Te8— e7
9. Ddl— d2 .... 18. De3— f4 Dd6Xf4
19. Sd3xf4 Ta8— e8
Eine andere Spielweise ist
20. Tel— e3 g7— g5
hier 9, Se2 — g3, um auf 9. . . .
auf 20. . . . Le6—f5 folgt 21.
h7 — h6 den Läufer über f4 nach
Tfl— el, Te7Xe3, 22. TelXe3,
e5 zu spielen. Weiß wollte aber
Te8Xe3 23. SdlXe3 und der
die Fesselung aufrecht erhalten.
Bauer c2 ist gedeckt.
9. . . . c7— c6
21. Sf4xe6 Te7xe6
10. Tal— el Sb4Xd3
22. Tfl-el Sh7— f8
Jetzt drohte Weiß den Läu 23. c2— c3 Kg8— h7
fer mit dem Springer cl zu 24. f2— f3 f7— f5
decken und nachher ihn über 25. Kgl-f2 f5— f4
d3 nach e5 zu postieren. 26. Te3Xe6 Te8xe6
— 18 —

27. TelXe6 Sf8Xe6 30. Sf2— d3 Sf8— d7


28. Kf2— e2 Kh7— g6 31. h2— h4! Kg6-f5
29. Sdl-f2 Se6— f8 32. h4xg5 h6xg5
Damit nimmt Schwarz dem 33. Ke2— f2 Remis.
weißen Springer die Felder c5
und e5. Remisschluß ist daher Anmerkungen vonA. Selesnieff
unvermeidlich.

7. Partie.

Selesnieff. Bogoljubow. Auch jetzt geht 13


Sc6Xe5? nicht an wegen 14.
1. e2— e4 e7 — e5 LeXc5, Se5xf3f. 15. g2 X f3
2. Sgl— f3 Sb8— c6 und Schwarz hat eine Figur ein
3. Lfl-b5 a7 - a6 gebüßt
4
5.
Lb5-a4
0-0
Sg8— f6
Sf6Xe4
14. Ddl—bl ....
14 Lh5— g6
6. d2— d4 b7-b5
15. Lc2—f5 I.g6Xf5
7. La4— b3 d7— d5
Dblxf5 Dd8-c8
....
16.
8 d4Xe5 Lc8— e6
17. Df5xc8
9. c2— c3 Se4— c5
Da Weiß zu viel Bedenk
An dieser Stelle geschieht zeit verbraucht hat, löst er jetzt
gewöhnlich Lf8 — e7 oder c5. das Spiel zu frühzeitig auf. Be
Auf den wenig gebräuchlichen deutend stärker war es 17. Df5-
Textzug, der in Verbindung mit c2, worauf Schwarz am besten

den folgenden sehr lästig zu mit 17 , Sc5 — e6 fortfahren


sein schien, habe ich nicht mußte; 17 Dc8— g4 geht
weniger als erstmale nachgedacht wegen 18. Sf3 — d4 nicht an;

und es scheint, daß es mir ge den auf 18 Sc6 X e5;

glückt ist ihn zu widerlegen. 19. Sd4 — f5 verliert Schwarz


eine Figur; auch 17. . . . .,
10. Lb3— c2 Le6-g4 Dc8 — e6 ist wegen derselben
11. Tfl— el Lf8-e7 Antwort schlecht.
12. Lcl— e3! 0-0
17. . > . . Ta8xc8
Schwarz kann den Bauern 18. Le3xC5 Le7xC5
augenscheinlich nicht nehmen. 19. Sd2— b3 Lc5-b6
13. Sbl-d2! Lg4-h5 20. Tal— dl Sc6-e7
19 —

Als Remis abgebrochen. Stellungsvorteil ist ungemein


Auch jetzt noch steht Weiß schwierig zur Geltung zu bringen.
eine Kleinigkeit besser, aber der Anmerkungen von A. Selesnieff.

8. Partie.

Reti Spielmann 14. Sc3— d5 f5— f4


1. e2-e4 e7- e5 15. Le3— d2 Le7-h4
2. Sgl— f3 Sb8— c6 Nunmehr erzwingt Weiß den
3. Lfl— b5 d7— d6 Gewinn.
4 d2— d4 Lc8-g4 16. Ld2— a5 Tf8— f7
Ein von Marshall häufig ge
17. c4— c5! ....
Droht 18. S X c7!, T X c7.
spielter Zug. Dagegen hat Dr.
19. cd. Falls 17 Dc8, so
Tarrasch bereits im Nürnberger
18. cd, cd 19. Sb6.
Kongreßbuch 1906 die folgende
Fortsetzung (5.-8. Zug) als Wi
17 Ta8-c8
derlegung angegeben, die aber
Um 18. S X c7?, Tf xC7
merkwürdiger Weise bis heute
19. cd mit Txc6f zu beant
worten.
praktisch nie erprobt wurde.
d4— d5 a7 — a6
18. Kcl— bl ....
Droht wieder 19. S X c7.
Lb5— a4
7. d5<c6
b7— b5
b5xa4
Falls jetzt 18. ..... De8, so
19. Sxc7!f Tf <c7 20. Lxc7,
8. c2— c4 Sg8— e7
T X c7 21. cd, Txc6 22. d7,
9. Ddlxa4 Lg4xf3
Da8 23. d8Df, Lxd8 24. Txd8f,
10 g2xf3 Se7— g6
D x d8 25. D X c6. Daher ist
11 Lci— e3 Lf8— e7
der folgende Zug von Schwarz
12 Sbl— c3 0—0
erzwungen.
13 0-0-0
18 Lh4— e7
Weiß ist im Vorteil. Nicht 19. La5xc7ü Tc8Xc7
weil er einen Bauern mehr hat, 20. Sd5Xe7f Tc7xe7
dies fällt bei der zerrissenen 21. c5xd6 Te7— e8!
Stellung wenig ins Gewicht, 22. Da4— c4 Te8-f8
aber in Positionsvorteil. Am besten, da d7 nebst e7
13 f7-f5 drohte.
— 20 —

23. Tdl— d3 Dd8-c8 25 Tf7-d7


Falls 23. . . . ., Kh8?, so 24. 26. Dc4— d5 Td7-a7
d7, Dc7 25. DXf7! 27. Dd5-c5 Ta7-d7
24. Td3-b3 Kg8-h8 28. Dc5— b6 Aufgegeben.
25. Thl-dl .... Anmerkungen von Reti.
Droht wieder 26. d7.
I

9. Partie.

Spielmann Bogoljubow Daher macht Herr Spielmann


1. e2— e4 e7 — e5 eine Verzweiflungskombination.
2. f2— f4 e5Xf4 12. g2-g3? Lc8-h3
3. Sgl— f3 Sg8— f6 13. g3xf4 g5xf4
Eine sichere Verteidigung Einfach und unerwartet.
4. Sbl— c3 d7— d5
5. e4-e5 .... Weiß könnte jetzt das Spiel ru
hig aufgeben.
Es sollte 5. e4xd5 geschehen.
14. Lclxf4 Th8-g8f
Schwarz behauptet jetzt den
15. Lf4-g3 Lh3Xfl
Bauern ohne besondere An
»
16. Ddlxfl Se4xg3
strengungen.
17. h2Xg3 Le7-h4
5 Sf6-e4
18. e5-e6 Tg8Xg3f
6. Lfl— e2 g7-g5
19. Kgl-hl Dd8-f6
7. 0-0 Sb8— c6
20. e6Xf7 Df6Xf7
Schwarz will, mit Recht den
Punkt e4 behaupten.
21. Dfl-elf Df7-e7
22. Del-fl De7-f6
8. Le2-b5 a7-a6!
9. Lb5xc6 b7xc6
23. Tal-elf Ke8-d8
24. Tel-e3 Lh4-g5
10. d2-d3 Lf8-c5f 25. Te3-d3 Df6-h6f
11. d3— d4 Lc5-e7!
26. Sf3— h2 Tg3Xd3
Jetzt ist das weiße Spiel
Weiß gibt auf.
ganz aussichtslos. Schwarz be
herrscht das Zentrum und kann Anmerkungen von E. Bogoljubow.
den Druck ruhig verstärken.
- 21 —

10. Partie.

Reti Selesnieff 18. TflXf3 Ta8-e8


1. e2— e4 e7 — e5 19. Tel-fl Sc6 e5

2. f2— f4 Lf8— c5 20. Tf3-f5 Dh5-h4


3. Sgl— f3 d7— d6 21. Ld2-g5 Dh4-g3
4. c2— c3 Sg8— f6 22. Lg5-f4! Dg3-h4
5. f4xe5 d6xe5 Natürlich nicht 22 ,
6. Sf3xe5 Dd8— e7.
Dg3Xd3 23. Dc2xd3, Se5xd3
7. d2— d4 Lc5— d6
24. Lf4xd6 und Weiß gewinnt
8. Se5— f3 Sf6xe4
die Qualität.
Lfl— e2 0—0
10.
9.
0-0 c7-c5! 23. c3xd4 ....
11. Sbl-d2 Nach Beendigung der Par
Weiß konnte mit 11. Le2 tie stellte man dieBehaup
- d3 au,f Bauerngewinn spie tung auf, daß 23. Ld3 — b5 an
len, was aber nicht günstig dieser die Partie ge
Stelle

gewesen wäre, da er in der wonnen hätte. Sie scheint nicht


Entwicklung zurückgeblieben richtig zu sein. Wenn Schwarz
wäre und konnte den Bauern auf 23. Ld3-b5 23 d4
- d3 spielt, dann gewinnt Weiß
kaum halten. Z. B. 11. Le2-
d3, c5xd4 12. Tfl-el, f7-f5 mit den Zügen 24. Dc2- b3,
13. c3Xd4, Sb8-c6 14. Sb'l - Te8- e6 (Te8-e7 geht wegen
d2, De7 c7 15. Sd2xe4 (oder Lf4-g5 nicht an) 25. Lf4X
LxS) f5Xe4 16. Ld3xe4, Lc8 e5 und nun entscheidet auf
- g4 und Schwarz hat eine 25 Te6Xe5
Tf5xf7 26.
schöne Stellung und muß den und auf 25 , Ld6xe5
Bauern zurückerobern. 26. Db3xe6! Aber Schwarz
kann 23. Ld3- b5 stärker mit
11 c5Xd4
23 , Te8-e6 beantworten
12. Sd2Xe4 De7xe4
und auf 24. c3Xd4 (offenbar
13. Le2-d3 De4-g4
das beste) mit 24 Se5- c6!
14. Ddl-c2 Dg4-h5
fortfahren. Auf 25. Lb5 X
15. Lcl-d2 Sb8-c6
c6 folgt dann 25 b7X
16. Tal-el Lc8 -g4
c6. Auf d4-d5,
25. Sc6-
Besser wäre es 16. . . . d4 26. Dc2-d3, Sd4Xf5 27.
Lc8-d7. d5Xe6, Ld6-c5f 28. K ^

17. h2-h3! Lg4xf3 f7Xe6 usw. und auf 25. Dc2


— 22 —

— d3, Te6 — g6 und SchWarz In dieser Stellung wurde


ist der unmittelbaren Gefahr die Partie abgebrochen und
entronnen und scheint sich ver später ohne weiteren Kampf
teidigen zu können. Remis gegeben. Es folgt na
23 Se5Xd3 türlich ein Generalabtausch,
24. Dc2xd3 .... worauf das Remis
Endspiel
ist. Z. B. 37. Tdl X d5, Dd6
24. Lf4 X d6 geht natürlich
Dh4 X d4 f xd5 38. Dc7xd5, Td7Xd5
wegen 24
nicht an. 39. Tc8 — c7, b7 — b5 40. a4

24 Ld6xf4 xb5, Td5Xb5 (oder 40 ,

25. Tf5xf4 Dh4— h7 a6Jb5 41. Tc8 — c5, Td5xc5


26. d4— d5' De7— d6 42. b4xc5, b5— b4 43 c5— c6
27. Dd3— b3 Te8— e7 und das Damen - Endspiel ist

28. Tf4— b4 T18— b8! Remis). 41. Tc7-c6, Tb5x


Punkt b4 42. Tc6xa6 usw. Das End
Schwarz darf den
c6 nicht ohne Kampf preis spiel ist nur bei inkorrektem
Spiel zu gewinnen. Anstatt
geben.
29. Tfl-cl h7— h6 aber in der Zeitnot abgegebe

Db3— c4
30. .... nen
könnte
Zuge 36
Schwarz
Te5xd5
Td7 — e7!
30. Tcl — c6 geht nicht we
36.
spielen und hätte dann gute
gen 30 b7xc6 31. Tb4x
— h7 und nun darf Aussichten, die Partie zu ge
b8"f , Kg8
winnen Auf 37. Dc4 — c5?
32. Db3 — c2f nicht geschehen,
folgt dann 37. . . . ., Dd6— g6
da der Turm b8 hängen bleibt.
mit Drohung 38
der
30. Tb8— d8
und auf 37. Dc4-fl
. .
Te5— e2
31. Tb4— b5 a7— a6
37 Dd6xb4 mit der
32. Tb5— c5 Te7— e5
Drohung 38 Te5 — el.
33. Tcl— dl Kg8— h7
34. b2-b4 Td8— d7 Anmerkungen von A. Seles-
'
35. a2— a4 f7 f5
nieff.
36. Tc5— c8 Te5Xd5

11. Partie
4. Sbl— d2 g7— g6
Bogoljubow Reti
5. e2— e4 Lf8-g7
d2— d4
1. Sg8— f6 6. Lfl— d3 0—0
2. Sgl — f3 d7— d6 7. h2— h3 c7 — c6

3. Lc1— f4 Sb8— d7 8. 0-0 Dd8— c7


— 23 —

9. Lf4—h2 e7— e5 Spiel etwas geschlossen und


10. c2— c3 Sf6— h5 hat den weissen Springer die
11. a2— a4!. .... besseren Felder genommen.
In ähnlichen geschlossenen 23. Tfl— el ! Sb6-d7
Stellungen ist der Zug, b7 — 24. Df3-d5 Dc8 -b8
b5 für Schwarz von beson 25. f5-f6! Sd7f6
derer Wichtigkeit. 26. Dd5-f5 Db8-d8
11 a7— a6 27. f2 - f 3 ! Kg8-g7
12. Sd2— c4 b7— b5 28. Kgl -f2 Dd8-c8
13. a4xb5
14. Sc4— e3
c6Xb5
Sd7-b6
29. Sg2 -h4! ....
Es ist ganz überraschend,
15. g2— g4! Sh5— f4
daß der Springer
weiße mit
Jetzt verschärft sich das
solcher Schnelligkeit sich im
Spiel, wobei Weiß die bes
Angiiffe beteiligen kann. Das
seren Chancen hat. Eine an
hat Weiß mit seinen 27 und
dere mögliche Fortsetzung 28 Zügen vorbereitet.
war 15 , e5xd4 16. Sf3
29 Tf8-h8
Xd4,
Lc8— b7
Sh5— f6
18.
17.
Df3— f4
Ddl— f3,
usw.
30. Te l-t7(?) ....
Weiß verpaßt die Möglich
Weiß hat das bessere Spiel.
keit, sogleich das Spiel • zu
16. Lh2xf4 e5Xf4 beenden mit den Zügen : 30.
17. Se3— g2 h7— h5 Df5xc8!, Ta8-vc8 31. Sh4
18. g4xh5 . Lg7— h6 f5f, Kg7-f8 32. Talxa6
Auf 18 Lc8xh3 folgt usw.
19. Sf3-g5 mit gutem Angriff 30 Dc8Xf5
\üt Weiß. 31. Sh4*f5f Kg7 g8
19. Sf3-h4 Lc8xh3 32. Te7-b7 Lh6 18
20. Ddl— f3 Dc7— c8! h5 h6
33. Lf8xh6
21. Sh4— f5 Lh3xf5 Ld3Xb5
.34. Lh6-f8
22. e4Xf5 g6— g5 35. Kf2-g2 a6-a5
Schwarz verteidigt sich 36. c3-c4 Schwarz gibt
ausgezeichnet! Er hat das auf. Anm. v. Bogoljubow.

12. Partie

Spielmann Selesnieff 3. Sbl-c3 d5xe4


1. e2-e4 e7-e6 4. Sc3><e4 Sb8-d7
2. d2-d4 d7-d5 5. Sgl-f3 Lf8-e7
— 24 —

Um eventuell mit dem Weiß will 30. Ld6— c7 fol


Läufer auf f6 zu schlagen. gen lassen, was jetzt nicht an
6. Lfl-d3 Sg8-f6 geht wegen der Antwort 29 ,

7. 0-0 0-0 Ld8Xc7 30. TclXc7, Te8— c8.


8. Se4Xf§f Le7Xf6 Auf 30. Ld6- b8 würde Schwarz
9. Tfl-el c7-c5 30 , e5 — e4 ziehen mit
10. c2— c3 c5Xd4 der Fortsetzung 31. Lb8Xa7,
11. Sf3Xd4 e6— e5! f5-f4 32. La7— b8, e4— e3 33.
12. Sd4— b5 Sd7-c5 f2Xe3, Te8Xe3, wobei Schwarz
13. Ld3— c2 Dd8Xdl für den Bauern etwas Angriff
Vielleicht wäre 13 , hat.
Lc8 — d7 besser gewesen. Ld8— e7
29
14. Tel X dl Lc8-d7
30. Tcl— c7 Le7xd6
15. Sb5— c7 Ta8-c8 Ld6— c5
31. Tc7Xd7 !
•16. Sc7-d5 Lf6-d8 e5— e4
32. Td7Xa7
17. Lcl-e3 Ld7— e6
33. Ta7— c7 e4 — e3
18. b2— b4 Sc5— a6
34..Tc7— c6f Kf6— g7
19. Lc2-b3 b7-b6 Te8xe3!
35. f2><e3
20. Tal-cl Sa6-c7
36. b6xc5
21. c3-c4 Sc7Xd5 fc6xcö!
37. Lb3— c2 Te3-c3
22. c4Xd5 Tc8Xcl
38. Lc2xf5
23. TdlXcl Le6 d7
24. a2-a4 g7-g5! In dieser Position wurde die
Nun geht Schwarz energisch Partie abgebrochen und nachher
zur Gegenaktion, auf deren Ge Remis gegeben. Es könnte noch
lingen die einzige Rettung beruht. folgen: 38 Tc3— a3 39.
25. b4— b5 f7— f5 — b6, Ta3Xa4 40. b6-b7,
....
b5
26. Le3— d2 Ta4— b4 41. Lf5-c8!, Kg7-f7
Auf 26. Tcl — c6 folgt 26. 42. d5 - d6f e8 und nun
Kf7 -
Kg8— g7 27. Tc6d6, Tf8 sind die schwarzen Fi
beiden
— f7 und nun droht Ld8 — c7. guren engagiert und Schwarz
26 Kg8-g7 kann nicht mehr gewinnen. Weiß
27. Ld2— b4 Tf8— e8 aber auch nicht. .

28. Lb4— d6 Kg7— f6 Anmerkungen von A. Selesnieff,


29. h2— h3 ....
Vorwort.
Von J. Mieses.

Der kleine Schachwettkampf Rubinstein — Schlechter,


der im Januar 1918 zu Berlin stattfand, wurde von der
ganzen Schachwelt mit großer Spannung verfolgt. Ganz
besonders war dies bei den Schachkreisen der Reichshaupt
stadt der Fall. Das Schachinteresse war hier, trotz des
Krieges, ein so lebhaftes, daß es durch den kurzen Wett
kampf nur unvollkommen befriedigt wurde. Viele Freunde
und Gönner des edlen Spie'ls sprachen daher den Wunsch
nach einem neuen, größeren Schach ereignis aus, und der
Veranstalter des Wettkampfes, der bekannte Schachverleger
und Schachlehrer B. Kagan, verstand es, das Eisen zu
schmieden, so lange es warm war. Er ging sofort mit
Energie- und Geschick an die Vorbereitungen für ein Vier-
meisterturnier, zu dem die Meister Mieses (Berlin),
Rubinstein (Warschau), Schlechter (Wien) und Dr.
V i d m a r (Wien) eingeladen wurden. Unter dem Vorsitze
des Herrn Kommerzienrats M a n a s s e bildete sich ein
Komitee, bestehend aus den Herren Abonyi-Budapest, Kom-
merzienrat Bödicker-Hamburg, Dr. Claparede, Alphonse
Ehrlich-Breslau, Otto Fuß-Hannover, Julius Freund, Grod-
zenski, Goetz, Kaßner, Leser, Lüdecke, Loewenberg, Ruh
stadt, Georg Rosenberg, Albert Rothschild-Frankfurt a. M.,
Stein, Max Schmidt, H. Wollheim und Dr. Korn.
Das Turnier begann programmgemäß am 20. April und
dauerte bis zum 1. Mai. Das Interesse, das von seiten des
Publikums und der Presse — nicht nur der deutschen, son
dern auch der des neutralen Auslandes — dem Turnier ent
gegengebracht wurde, war ein unter den jetzigen Verhält
nissen überraschend großes.
Vier-Meister-Turnier.
Mieses — Rubinstein — Schlechter — Dr. Vidmar.

Erste Runde.
Gespielt am 20. April 1918.

Partie Nr. 1.

Unregelmäßige Eröffnung. 7. c4Xd5 Dd8Xd5


Dr. Vidmar Mieses 8. DdlXd5 Le6Xd5
Weiß Schwarz 9. Sbl— c3 Ld5— c6!
1. d2— d4 Sg8— f6 Auf f3 zu schlagen, ist
2. Sgl— f3 c7— c5 nicht gut. Weiß bekommt
3. d4— d5 zwar einen Doppelbauern,
Den Bauern zu nehmen, aber er hat dafür den Vorteil
ist nicht empfehlenswert. der zwei Läufer, und außer
Schwarz kann ihn sofort dem wird ihm der Vorstoß
durch Üa5f zurückgewin e3 — e4 ermöglicht.

nen, noch besser aber ist 10. Lfl— c4 Sb8— d7


3 , e6. Falls darauf 4. 11. 0—0 Lf8— d6
b4, so 4 , a7 — a5. Wenn 12. Tfl— dl Sd7— e5!
Weiß aber den Bauern durch 13. Lc4— e2 0—0—0
4. Le3 deckt, so ist seine 14. b2— b3 Td8— d7
Entwicklung sehr gehemmt, 15. Lcl— b2 Th8— d8
und der Bauer ist auf die 16. Sf3Xe5 Ld6Xe5
Dauer doch nicht zu halten. 17. TdlXd7 'Td8Xd7
3. .... d7— d6 18. Tal— dl Td7Xdlf
4. c2— c4 e7— e5! 19. Sc3Xdl
5. d5Xe6 Als remis abge
Notwendig, da sonst e5 — brochen. — Nach 19 ,
e4 droht. Lb2: Sb2:, Se4 21. Lf3.
20.
5 Lc8Xe6 oder 21. Sdl ist das Remis in
6. e2— e3 d6— d5! der Tat kaum vermeidlich.
Partie Nr. 2.
Spanische Eröffnung. 19 Se5Xf3f
Schlechter Rubinstein 20. Df5Xf3 Le7— d6
Weiß Schwarz 21. g2— g3 , d5— d4
1. e2 — e4 €7 — e5 22. c3Xd4 c5— c4
2. Sgl— f3 Sb8— c6 23. d4— d5 Tf8— e8
3. Lfl— b5 a7— a6 24. Lcl— d2 Te8— e7
4. Lb5— a4 Sg8— f6 25. Tfl— el • ....
5. 0—0 Sf6Xe4 Es könnte auch 25. Lf4
6. d2— d4 b7— b5 geschehen. Falsch wäre da
7. La4— b3 d7— d5 rauf 25 , Lf4:? wegen
8. d4Xe5 Lc8— e6 26. d5— d6.
9. c2— c3 Lf8— e7 25 Ta8— e8
10. Lcl— e3 0—0 26. TelXe7 Te8Xe7
11. Ddl—d3 Sc6— a5!
Eine gute Erwiderung. Stellung nach dem 26. Zuge
Weniger zu empfehlen wäre von Schwarz.
12 , Sc5, was Olland in

einer Turnierpartie gegen


Spielmann (Stockholm 1912)
Lc5:, Lc5:
spielte. Nach 13.
■ ■ ■
14. Sbd2 und Tadl erlangt
Weiß das bessere Spiel. I£ II ä
12. Sbl— d2 c7— c5! iW« %
*
"i mm
m
13. Lb3— c2 .... ',

H B Bl B!
Nicht Se4: ?, denn nach
13.
13 , c4 14. De2, de ver

liert Weiß eine Figur.


'
13 Le6—f5
14. Sd2Xe4 Lf5Xe4 27. Ld2— f4! g7— g6
15. Dd3— e2 Sa5— c4 28. Lf4Xd6 Dc7Xd6
16. Tal— dl Dd8— c7 29. Df3— c3 h7— h5
17. Le3— cl Le4Xc2 30. Dc3-d4 Te7— e5
18. De2Xc2 Sc4Xe5 31. a2— a4
19. Dc2— f5! Die Partie wurde hier mit
Hiermit gewinnt Weiß den Recht als remis abge
Bauern zurück. brochen.
_ 4 —

Zweite Runde.
Gespielt am 21. April 1918.
Partie Nr. 3.
Unregelmäßige Eröffnung. Stellung nach dem 14. Zuge
Dr. Vidmar Schlechter von Weiß.
Weiß Schwarz
1. d2— d4 Sg8— 16
2. Sgl— f3 d7— d6
3. g2— g3 Sb8— d7
4. Sbl— c3 e7— e5
5. e2— e4 Lf8— e7
6. Lfl— g2 0—0
7. 0—0. e5Xd4
8. Sf3Xd4
9. Sd4— f5
Ein zweischneidiges
Sd7— e5

Unter
if mm
Jüäül illi.
m
nehmen. Weiß will der Par
tie einen scharfen Charakter
15. Sc3— e2 Sc4— d6
geben, indem er mit einem
16. Lcl— d2 Da5— c7
Bauernsturm auf der Königs
17. Se2— g3 Le7—f8
seite droht und dafür dem -
18. Ld2— f4 Te8Xelf
Gegner das Übergewicht auf
19. DdlXel Ta8— e8
dem Damenflügel einräumt.
20. Del— fl r Dc7— a5
9 Lc8Xf5 21. Dfl— d3 Te8— elf
10. e4Xf5 c7— c6
22. TalXel Da5Xelf
11. h2— h3
23. Dd3— fl Del— b4
Auf 11. f2— f4 geschieht
24. Dfl— cl Sd6— e4
Se5 — c4.
25. Sg3Xe4 Sf6Xe4
11 d6— d5 Lg2Xe4
26. Db4Xe4
12. g3— g4 Se5— c4
13. Tfl— el Tf8— e8 Die Partie wurde-
14. b2— b3 hier als remis abge
(Siehe Diagramm.) brochen, und wohl mit
14 Dd8— a5! Recht. Schwarz hat zwar
Dies ist besser als 14 die etwas bessere Bauern-
Lb4, worauf 15. TeS?, De8: Stellung, aber, da die Damen
16. bc, Lc3: 17. Tbl folgen auf dem Brette sind, so wird'
würde. Falls dann 17 , er sie schwerlich zur Gel
b6, so 18 , g4— g5. tung bringen können.
5

Partie Nr. 4.

Mittelgambit. 25. Kcl— d2 b7— b5


Mieses Rubinstein 26. a2 — a3 a6 —a5
Weiß. Schwarz. 27. b2— b3 Kf8— e7
1. e2— e4 e7— e5 28. Sh5— f4 Te8— g8
2. d2— d4 e5Xd4 29. h2— h3 Sd7— b6
3. DdlXd4 Sb8— c6 30. c2— c4 b5Xc4
4. Dd4— c4 .... 31. Ld3Xc4 Sb6Xc4f
Ein neuer, nicht uninteres Es drohte Sf4— d3.
santer Zug, der Lf8— c5 hin 32.b3Xc4 Ke7— d7
dern soll. . 33. Sf4— h5 Kd7— e7
34. Sh5— f4 Ke7— d7
Sg8— f6
35. Sf4— h5 Kd7— e7
5. Sbl — c3 Lf8— e7
36. Sh5— f4 Ke7— d7
6. Lcl — e3 0—0
37. Sf4— d5
7. Q— 0— 0 Sf6— g4
8. Dc4— e2 Sg4Xe3 Mieses verschmäht das
Remis, weil er hofft, die
9. De2Xe3 d7— d6
Schwäche des feindlichen
10. 12— f 4 Le7— f6
Sgl— f3 Doppelbauern ausnützen zu
11. Lf6Xc3
können.
12. De3Xc3 Dd8— f6
13. Dc3Xf6 g7Xf6 37 Lc6Xd5
14. Lfl— b5 Sc6— e7 38. c4Xd5 Tg8— b8
15. f4 — f 5 ! a7 — a6 39. Te2— e3 Te5— e8
16. Lb5— d3 Se7— c6 40. Te3— c3 Tb8— b2f
17. Sf3^-gl! 41. Kd2— e3 Te8— b8
Damit unternimmt Weiß 42. Tel— cl Tb8— b3
ein feines Springermanöver. 43. Ke3— d4 Tb2— d2f
Der Springer zielt nach f4 u. 44. Kd4— e3 Td2— h2
h5, wo er sicher und drohend 45. Ke3— d4 Tb3— b7
steht. 46. Tcl— c2 Th2—hl
k 47. Tc2— cl Thl— h2
17 Sc6— e5
Sgl— h3 48. Tcl— c2 Th2Xc2
18. Lc8— d7
19. Sh3— f4 Ld7— c6 Nun vermeidet Rubinstein
20. Sf4— h5 Se5— d7 das bei Wiederholung der
21. g2— g4 Tf8— e8 Züge eintretende Remis.
.22. Tdl— el Te8— e5 Tc3Xc2
49. Tb7—bl
23. Tel— e2 *
Ta8— e8 Tc2— c4
50. Tbl— hl
24. Thl— el Kg8— f8 SL Tc4— c3 Thl— h2
— 6 —

52. Kd4— c4 c7— c6 65. Ka6— b5 Ta4— f4


Das gibt der Partie eine 66. Tb3— c3f Kc7— d7
neue Wendung, aber sie ist 67. a3— a4 h7— h5
kaum zum Vorteil des 68. Tc3— c4 Tf4— f3
Schwarzen. Nach dem Turmtausch
53. d5Xc6f Kd7Xc6 würde Weiß gewinnen.
54. Kc4— d4f Kc6— d7 69. a4— a5 Tf3— b3f
55. Tc3— b3 Kd7— c6 70. Kb5— a4 Tb3Xh3 .
56. Tb3— c3f Kc6— d7 71. a5— a6 h5Xg4
'
57. Kd4— c4 Kd7— c6 72. a6— a7 Th3— h8
58. Kc4—b3f Kc6— b5 73. Ka4— b5 d6— d5
59. Tc3— d3 Kb5— c6 74. Tc4Xg4 Kd7—d6
75. Tg4— f4I
Stellung nach dem 59. Zuge
von Schwarz. Weiß verteidigt den. f-
Bauern und gewinnt dadurch
Zeit, seinen König ins Spiet ,

zurückzuführen.
1 In 75 Kd6— e5
H «r ff§ i, 76. Tf4— fl d5— d4
77. Kb5— b6 d4— d3
78. Kb6— b7 d3— d2
79. a7— a8D Th8Xa8
80. Kb7Xa8 d2— dlD
81. TflXdl Ke5Xf5
82. Ka8— b7 Kf5— e4
83. Tdl— elf
60. Kb3— a4 Tb2— e2 Das gewinnt einen Zug.
61. Ka4Xa5 Te2Xe4 83 Ke4— d4
62. Td3— c3f ! Kc6—b7 84. Tel— fl Kd4— e5
63. Tc3— b3f Kb7— c7 85. Kb7— c6 f6— f5
Etwas besser wäre wohl 86. Kc6— c5 Ke5— e4
Kc6, worauf a3 — a4 folgen 87. Kc5— c4 f5— f4
würde. 88. Tfl— elf Ke4— f3
64. Ka5— a6 89. Kc4— d3 Kf3— g2
Jetzt droht Tb3— b7t. 90. Tel— e2f Kg2— g3
64 Te4— a4f 91. Te2— e7 Aufgegeben.
— 7 —

Dritte Runde.
Gespielt am 22. April 1918.

Partie Nr. 5.
Sizilianische Eröffnung. Stellung nach dem 16. Zuge
Schlechter Mieses von Schwarz.
Weiß Schwarz
1. e2— e4 c7— c5
2. Sgl— f3 e7— e6
3. d2— d4 e5Xd4
4. Sf3Xd4 a7— a6
Eine sichere und solide
Spielweise, die schon Louis
Paulsen bevorzugte.
5. Lfl— e2! Dd8— c7
6. 0—0 Sg8— f6
7. Le2— 13 d7— d6
8. Lcl— e3 Sb8— d7
9. Sbl— d2! Lf8— e7 17. c4Xd5 e6Xd5
10. c2— c4! 18. e4Xd5 - Tc8Xcl
Die von Weiß gewählte 19. TflXcl Ld7— c8?
Behandlung der Eröffnung
Ein starker Fehler. Mit
ist eine recht empfehlens
19. , LeS 20. Sf5, Lf8
werte.
würde Schwarz bei gleichem
10 0—0 Spiele den Bauern zurück
11. Tal— cl Sd7— e5
gewinnen.
12. Lf3^e2 Lc8— d7
13. h2— h3 Ta8— c8 20. Sd4— c6! Se5Xc6
14. a2— a3 21. d5Xc6 Sf6— d5
Um eventuell b2 — b4 zu 21 , Dc7 ist wegen
spielen, was zunächst an d6 Lf3 nicht zu empfehlen.
— d5 scheitern würde.
22. Le2—f3 Lc8— e6
14 Dc7— b8 23. Lf3Xd5 Td8Xd5
15. Ddl— b3 Tf8— d8 24. Db3Xb7 Db8— d8
16. g2— g4 d6— d5 c6— c7
25. Dd8— c8
(Siehe Diagramm.) 26. Db7Xc8 Le6Xc8
Bei richtiger Fortsetzung 27. Sd2— c4 Le7— c5
würde dieser Vorstoß zum 28. Le3Xc5 Td5Xc5
Ausgleiche führen. 29. Tcl — dl Aufgegeben.
Partie Nr. 6.

Budapester Partie. 8. b2Xc3 De7— a3!


Rubinstein Dr. Vidmar 9. Tal— cl
Hier wäre ein frühzeitiger
Weiß Schwarz
Remisschluß denkbar, näm
1. d2— d4 Sg8— f6 lich 9. Dd2, De7 10. Dd5, Da3
2. c2— c4 e7— e5 usw.
Eine erst ganz vor kurzem 9. f7— f6!
von dem ungarischen Out und energisch gespielt.
Schachmeister Abonyi er 10. e5Xf6 Sg4Xf6
fundene, in Budapester 11. Dd5— d2 d7— d6
Schachkreisen analysierte 12. Sf3— d4 0—0
Spielweise, die x in der \ 13. e2— e3 Sc6Xd4!
Schachliteratur den Namen Mit feinem Positionsblick
„Budapester Partie" erhalten erkennt Vidmar, daß dieser
hat. Sie scheint korrekt zu Abtausch, obwohl er die
sein. Weiß kann diese Spiel feindliche Bauernstellung
weise vermeiden, wenn er verbessert, den einzig rich
2. Sf3 zieht, wie dies Dr. Vid tigen Weg zur chancen
mar gegen Mieses in der reichen Fortsetzung des An
ersten Runde tat. griffs bildet.
3. d4Xe5 Sf6— g4 14. c3Xd4
4. Lel— f4 Schlecht wäre 14. ed, we
Wenn Weiß Bauern
den gen 14. Se4 nebst Te8.
behaupten will, kann er
so 14 Sf6— e4
außer diesem Zuge noch 4. 15. Dd2— c2 Da3— a5f
f4, 4. Sf3, 4. Dd4 und 4. Dd5 16. Kel— e2
tun. Bei keinem von diesen Falls 16. Kdl, so 16
Zügen scheint ein greifbarer Lf5 17. Ld3! Sf2'f usw.
Vorteil für Weiß herauszu
(Siehe Diagramm.)
kommen. Auf 4. f4 folgt 4.
Lc5 5. Sh3, d6! 6. ed, 16 Tf8Xf4!
0—0 7. dc, Dc7: und der Elegant und stichhaltig!
Stellungsvorteil von Schwarz 17. e3Xf4 Lc8— f5
ist wohl zwei Bauern wert. 18. Dc2— b2 Ta8— e8
4 Sb8— c6 19. Ke2— f3 Se4— d2f
5. Sgl— f3 Lf8— b4f 20. Kf3— g3 Sd2— e4f
6. Sbl— c3 Dd8— e7 21. Kg3— h4? ....
7. Ddl— d5 Lb4Xc3f Dies führt zu sofortigem
Stellung nach dem 16. Zuge Verlust. Weiß mußte nach
von Weiß. f3 zurückgehen , aber
Schwarz braucht sich dann
A HP
SHP mm nicht mit Remis zu begnü
gen, sondern kann den An
griff mit h7 — h5! fortsetzen.

21 Te8— e6
m^w%^mrm
mmmm
22. Lfl— e2 Te6— h6f
23. Le2—h5 Th6Xh5f
was wn, 24. Kh4Xh5 Lf5— g6f
my mm, ,

und Matt im nächsten Zuge.

Vierte Runde.
Gespielt am 26. April 1918.

Partie Nr. 7.

Budapester Eröffnung. fünften Runde gegen Rubin


Rubinstein Schlechter stein spielten.
*
Weiß. Schwarz. 8. e5Xf6 Lb4Xc3t
1. d2— d4 Sg8— f6 9. b2Xc3 Sg4Xf6
2. c2— c4 e7— e5 10. Dd5— d3 d7— d6
Die Budapester Eröffnung 11. e2— e3 0-0
hat in diesem Großmeister 12. Lfl— e2 Sf6— e4
turnier seine erste Feuer Vielleicht ist hier Sc6 — e5
probe bestanden — und mit eine stärkere Fortsetzung.
Erfolg. 13. Dd3— c2 Se4— c5
3. d4Xe5 Sf6— g4 Auf Lf5 wäre Ld3 gekom
4. Lcl— f4 Sb8— c6 men.
5. Sgl— f3 Lf8— b4f 14. Sf3— d4 Sc6--e5
6. Sbl— c3 Dd8— e7 15. 0—0 Lc8— d7
7. Ddl— d5 f7— f6 16. f2— f3 Ta8— e8
Besser scheint der Ab 17. Lf4— g3 De7— f7
tausch auf c3 mit nachfolgen 18. Lg3Xe5 Te8Xe5
dem Da3 zu sein, wie Vidmar 19. e3— e4 a7— a6
in der dritten, Mieses in der 20. Tal— el Ld7— e6
— 10 —

21. Sd4Xe6 Df7Xe6 Stellung nach dem 29. Zuge


22. Tfl— f2 Tf8— e8 von Schwarz.
23. Le2— fl De6— d7
24.Tf2— d2 Dd7— c6
Schwarz hat zwar einen
Bauern weniger, aber dafür
eine sehr feste Stellung. Der
Springer auf c5 steht wie ein
„rocher de bronce". Es ist
kaum ersichtlich, wie Weiß
die feindliche Stellung durch
brechen soll.
25. Tel— bl Dc6— d7
26. Td2— d5 Dd7— f7
27. Dc2— d2 b7— b6 g2— g3
31.
28. Tbl— dl h7— h6 Die Partie wurde hier ab
29. Dd2— f2 Kg8—h8 gebrochen, aber vor Wieder
(Siehe Diagramm.) aufnahme des Spiels einigte
30. Df2— e3 Df7— f6 man sich auf ein Remis.
\

Partie Nr. 8.
Spanische Eröffnung. 9. e4Xd5 Sc6Xd4
Mieses , Dr. Vidmar 10. Lb5Xd7f Dd8Xd7
Weiß. Schwarz. 11. DdlXd4 0—0
1. e2— e4 e7— e5 12. Lc1— d2 Le7— f6
2. Sgl— f3 Sb8— c6 13. Dd4— d3 Tf8— e8
3. Lfl— b5 d7— d6 14. Ld2— c3 Lf6Xc3
4. d2— d4 Lc8— d7 15. Dd3Xc3 Te8— e5
5. Sbl— c3 Sg8— f6 16. Dc3— d3 ■<>•
6. 0—0 ■
e5Xd4 In Betracht kommt hier
7. Sf3Xd4 , Lf8— e7 16. Db3, b6 17. Tfel.
8. Sc3— d5 16 Ta8— e8
Bei dieser Variante kommt 17. Tal— dl f7— f5
nichts heraus. Eine sehr be 18. c2— c4 Dd7— e7
achtenswerte Behandlungs- 19. b2— b4 De7— h4
weise dieser Eröffnung ist 8. 20. a2— a3 Dh4— e/
Tel nebst Lfl. 21. Tdl— cl f5— f4
8 Sf6Xd5 22. h2— h3 De7— fr
23. Tcl— c3 h7— h5 35. Tbl— b4 f4 — f3
24. Dd3— f3 Df7— f5 36. Tc4— U Tf7Xf4
25. Df3— d3 Df5— f7 37. Tb4Xf4 |3Xg2
26. Dd3— f3 Df7— f5 38. KglXg2 ä7 — a5
27. Df3— d3 Di5— f7 39. h3— h4 g7— g6
28. Dd3— f3 b7— b6 40. Kg2— g2 Kg8-g7
29. c4— c5 b6Xc5 41. f2— f3 g6— g5
30. b4Xc5 Df7Xd5 42. h4Xg5 Td5Xg5f
43. Kg3—h4 Tg5— d5
Stellung nach dem 30. Zuge 44. Kh4— g3 Kg7— g6
von Schwarz. 45. Kg3-h4 Td5— d3
46. Kh4— g3 Kg6— g5
47. Ti4— a4 Td3— d5
48. Ta4—f4 Kg5— h6
■ ■ w fJm wm wm 49. Tf4— e4 Kh6— g6

jߣ
...m wm. wm,

■r mm
<m%.
50. Te4— f4 Kg6-g5
51. a3 — a4

H lH 4m wM: Weiß verteidigt sich best

m,r m möglichst, aber bei der tadel


losen Spielweise des Qeg
ners ist der Kampf aussichts
los.
51 Td5— d3
31. Df3Xd5?? 52. Tf4— c4 Kg5— f6
Eine unbegreifliche Ver 53. Tc4— e4 Td3—d5
blendung. Mit c5Xd6 waT 54. f3 — f4 Kf6— f5
die Partie glatt remis. 55. Te4— c4 Td5— d3f
31 Te5Xd5 56. Kg3— h4 Td3— f3
32. c5Xd6 c7Xd6 57. Tc4— c6 Tf3Xf4f
33. Tc3— c4 Te8— f8 58. Kh4Xh5 Kf5— e5
34. Tfl— bl Tf8— i7 Weiß gibt auf.

Fünfte Runde.
Gespielt am 27. April 1918.

Partie Nr. 9.
Spanische Eröffnung. 2. Sgl — f3 Sb8— c6
Schlechter Dr. Vidraar 3. Lfl— b5 Sg8— f6
Weiß. Schwarz. 4. 0—0 d7— d6*
1. e2— e4 e7— e5 5. d2— d4 Lc8— d7
- 12

6. Sbl— c3 . e5Xd4 und, wenn Schwarz den


7. SföXd4 Lf8— e7 Bauern d6 mit Te6 deckt,
8. b2— b3 0—0 so Lf4 — g3 mit nachfolgen
9. Lcl— b2 Tf8— e8 dem f2— f4.
10. Tfl— el Le7—f8
11. Lb5Xc6 . b7Xc6 Stellung nach dem 21. Zuge
12. Ddl—d3 Sf6— g4 von Weiß.
13. Sd4— f3 f7— f6
14. Sf3— d4!
Auf 14. Tadl würde
Schwarz mit gutem
Sg4— e5 erwidern.
Spiele
WM. Ii« fl
14. .... Sg4— e5 ü VM». WM...
15. Dd3— g3 Dd8— c8
Schwarz will Sd4 — f5 nicht
zulassen, weil Weiß dann
nach Ld7Xf5, e4Xf5 mit Sc3
— e4 eine vorteilhafte Stel
lung einnehmen würde.
16. h2— h3 c6— c5 21 Tb8— b4
17. Sd4— f3 c7— c6 Die einzige Parade, die
18. Tal— dl Ta8—b8 dem Nachziehenden zu Ge
19. Lb2— cl! bote steht. Auf 22. Lf4 er
Nun droht der Abtausch widert Schwarz nunmehr
auf e5 mit nachfolgendem Tb4—d4.
f2— f4. 22. Dh4— g3 f6— f5
19 Se5— g6 23. f2— f3 Te8— e6
20. Sf3— h4 Sg6Xh4 24. e4Xf5 te6Xelf
21. Dg3Xh4 25. TdlXel Ld7Xf5
Die Stellung ist für 26. Sc3— e4 Lf5Xe4
Schwarz etwas kritisch ge 27. TelXe4
worden. Es droht Lcl —f4 Als remis abgebrochen.

Partie Nr. 10.


Gespielt am 28. April 1918.
Budapester Partie. 2. c2 — c4 e7 — e5
Rubinstein Mieses 3. d4Xe5 Sf6— g4
Weiß. Schwarz. 4> Lcl— f4 Sb8— c6
1. d2— d4 Sg8— f6 5. Sgl— f3 Lf8— b4f
6. Sbl— c3 Dd8— e7 Stellung nach dem 18. Zuge-
7. Ddl— d5 Lb4Xc3f von Weiß.
8. b2Xc3 - De7— a3
Hü m
9. Dd5— d3 m mm • iL... cm
mm*mmw
ml
Gegen Vidmar spielte Ru
binstein Tal— cl.
9 Da3— a5
«•
Dies führt zu einer sehr
interessanten Spielweise.
10. Tal— cl Sg4Xe5
11. Sf3Xe5 Sc6Xe5
12. Dd3— g3 d7— d6
13. Dg3Xg7 Se5— g6
14. h2— h4.
Besser wäre der natürliche Dies führt auch zum Ge
Entwickelungszug e2 — e4. winn der Partie. Schöner
14 . h7— h5 aber wäre folgende Fortset
15. e2— e4 Lc8— e6 zung gewesen: 21 , Sh4:
16. Lf4— g5 22. Tf2, Tg5: 23. Te2:, Sf3f
Dies soll den Vorstoß des usw.
f-Bauern vorbereiten, aber
der ganze Angriffsplan er 22. f5Xg6 Te8Xe4
weist sich als verfehlt, da die 23. Dd4Xa7 Tg8Xg6
feindliche Offensive ihm zu 24. Tfl— f2 De2— d3
vorkommt. 25. Da7Xb7 Te4— e2
16 Ke8— d7 ' 26. Tf2Xe2 Dd3Xe2
17. f2— f4 Ta8— e8 27. Tcl— al Tg6— g8
18. Lfl— e2 28. Tal— a7 De2— elf
(Siehe Diagramm.) 29. Kgl— h2 Del— e5f
18 Da5Xa2! 30. Kh2— gl? De5— c5f
Damit kommt Schwarz in 31. Kgl— hl Lc4— d5
entscheidenden Vorteil.
Weiß gibt auf, denn es
19. 0—0 Th8— g8
droht Figurenverlust durch
20. Dg7— d4 Da2Xe2
f7— f6. ;
21. f4— f5 Le6Xc4
— 14 —

Sechste Runde.
Gespielt am 30. April 1918.

Partie Nr. 11.

Damengambit. Ein Fehler, der einen wich


Dr. Vidmar Rubinstein tigen Bauern kostet und da
Weiß Schwarz mit den Verlust der Partie
vi 1. d2— d4 zur Folge hat. 16 , Lf6
d7T-d5'/
v 2. c2— c4 e7 — e6 v war der gebotene Zug.
v3. Sbl— c3 Sg8— f6v 17. De2— f3! f7— f6
- 4. Lcl— g5 Lf8— e7 v 18. Se5Xc4 Ta8— c8 .

5. e2 — e3 b7— b6 « 19. Sc4— d2 Le7—d6


* 6. Sgl— f3 Lc8— b7^ Nun darf Sc3Xd5 wegen
-7. c4Xd5 e6Xd5- Ld6 — b4 nicht geschehen.
- 8. Lfl— d3 0—0' 20. a2— a3 Ld6— b8
^ 9. 0—0 c7— c5 21. Lbl— a2 Kg8— h8
« 10. Tal— cl Sb8— d7 - 22. g2-g3!
11. Ddl— e2 c5 — c4 Dr. Vidmar vermeidet hier
12. Ld3— f5 Tf8— e8 mit die Falle, die ihm Rubin
13. Sf3— e5 Sd7— f8 stein gestellt hatte. Auf 22.
14. Lg5— h4 Si6— e4 La2Xd5? erfolgt Tc8Xc3,
15. Lf5Xe4 Le7Xh4 23. Ld5Xb7, Dd8— c7 und
16. Le4—bl ■• >• gewinnt.
22 Tc8Xc3
Stellung nach dem 16. Zuge
■Wenn Schwarz nicht die
von Weiß.
Qualität aufgibt, so geht der
d-Bauer verloren. Der Rest
der Partie bedarf nun keines

W/////,
Kommentars.
W/M \
23. TclXc3 Sf8— e6
^ ^^«^^^H 24. Tfl— cl Se6 — g5
25. Df3— g2 Dd8— d7

tja, mr;ßrw
26.
27.
28.
h2— h4
Dg2— f3
La2— bl
Sg5— f7
Sf7— h6
Dd7— e6
29. e3— e4 Lb8— d6
30. Lbl— a2 d5Xe4
31. La2Xe6 e4Xf3
16. Lh4— e7? 32. d4— d5 f6— f5
— 15 —

33. Sd2Xf3 g7— g6 37. TclXc6 Ld6— e5


34. Sf3— g5 Te8— e7 38. d5— d6 Te7— e8
35. b2— b4 Kh8— g7 39. Tc6— c7f
36. Tc3— c6 Lb7Xc6 Schwarz gibt auf.

Partie Nr. 12.


Wiener Eröffnung. tung bringen.
zu Schwarz
Mieses Schiechter versteht es aber sehr gut,
Weiß. Schwarz. diesen Gefahren zu begeg
1. e2— e4 e7 — e5 nen.
2. Sbl— c3 Sg8— f6 18 Dd7— c6!
3. g2— g3 d7— d5 19. Tal— cl Ta8— e8
4. e4Xd5 Sf6Xd5 20. Ddl— f3 Dc6— c4!
5. Lfl— g2 Lc8— e6 21. Tfl— el! b7— b6
6. Sgl— e2 Sb8— c6 22. Df3— f2! 17— f5!
7. d2— d3 Lf8— c5 23. b2— b3 Dc4— f7
8. 0—0 0—0 Auf 23 Dc3 folgt Df2
Sc3— e4 — d2, und nach dem. Damen
9. Lc5— e7
Nach b6 darf der Läufer tausche hat Weiß das bes
nicht gehen, wegen 10. c4, sere Endspiel.
Sf6 11. Lg5 und Weiß ist im 24. c2— c4

Vorteil. Oder 10. c4, Se7? Stellung nach dem 24. Zuge
U. c5, La5 12. a3 und der von Weiß.

itii
Läufer a5 ist verloren.
' "
=WZi2^-H Dd8— d7 m ■■■+"
11.
12.
f4Xe5
Se2— f4
Sc6Xe5
Sd5Xf4
■ n
13. Lc1Xf4 Se5— g6
14. Lf4— e3 Le6— h3
15. Lg2Xh3 Dd7Xh3
16. d3— d4 Dh3— d7
17. Se4— f2 Le7— d6 m
I gj§p mm
np
m mkIii
18. Sf2— d3
Weiß droht nun, ein star i
kes Zentrum zu bilden und
das Bauernübergewicht auf 24 f 5 — f4 !
dem Damenflügel zur Gel- Dies führt zum Ausgleich.
— 16 —

25. g3Xf4 Sg6Xf4 34. Sd3— e5f Ld6Xe5


26. Le3Xf4 Te8Xelf 35. Te8Xe5 Tf3— f6!
27. TclXel Ld6Xf4 , 36. Kgl— g2 c7— c6!
28. Kgl— hl Df7— f5 37. Kg2— g3 c6Xd5
29. Df2— e2 Lf4— d6 38. Te5Xd5 Tf6— c6
30. d4— d5 Df5^-f3f 39. Kg3— f4
31. Khl— gl a7— a5 Die Partie wurde hier als:
32. De2Xf3 Tf8Xf3 remis abgebrochen.
33. Tel— e8f Kg8— f7

Nachstehende Tabelle
gibt eine Gesamtübersicht über den Verlauf des Turniers.

Rubin Schlech Gewinn


Mieses Vidmar
stein ter zähler

Mieses — 1 1
%o 3

Rubinstein — V/2 00 1

Schlechter V/. — V/. 31;,

Vidmar 1 1 V/. — 41/. -

Demnach ist Dr. Vidmar mit 4V2 Zählern als erster


Sieger aus dem Turnier hervorgegangen. Zweiter ist
Schlechter mit +3V2, dritter Mieses mit +3, vierter Ru
binstein mit +1.
D er

Sdhachwettkampf

Rubinstein-Schlechter
vom 21. bis 30. Januar 1918 in Berlin.

Herausgegeben von

BERNHARD KAGAN.

Preis M. 1. — , (für Heeresangehörige M. 0.50).

Verlag Bernhard Kagan, Berlin N. 4, Wöhlertsfraße 20.


Vorwort.
In der Zeit vom 21. bis 30. Januar 1918 wurde in Berlin
im „Kerkaupalast" eine Reihe von sechs ernsten Partien
zwischen den Großmeistern C. Schlechter aus Wien und
A. Rubinstein aus Warschau ausgefochten. Diesem be
deutenden Schachereignis ist nicht nur von der Fachpresse,
sondern auch von den' Tageszeitungen ein lebhaftes Inter
esse geschenkt worden. So brachte vor Beginn des Wett
kampfes das „Berliner Tageblatt" nachstehende, von
J. Mieses herrührende Plauderei:
„Trotz des furchtbaren, alle Hilfsmittel unserer Volks
kraft in Anspruch nehmenden Existenzkampfes, den wir seit
dreieinhalb Jahren führen, besteht das Interesse für alle
geistigen Gebiete in unserem Vaterlande mit fast unver
minderter Stärke fort. Das ist eine Erscheinung, auf die wir
mit Recht stolz sein können. Die Tatsache, daß jetzt, mitten
in der waffenklirrenden Zeit, wiederum in der Reichshaupt
stadt ein interessanter Schach wettkampf veranstaltet wird,
ist daher nicht nur vom schachlichen, sondern auch vom
allgemeinen Standpunkte aus freudig zu begrüßen. Dies
mal sind es zwei ausländische Meister, C. Schlechter
aus Wien und A. Rubin stein aus Warschau, die im
„Kerkaupalast", dem Schauplatz so manches spannen
den Schachkampfes, miteinander ringen werden. Von
einem langen, für das Stärkeverhältnis der beiden Kämpfer
wirklich ausschlaggebenden Wettkampf hat man allerdings
mit Rücksicht auf die Zeitumstände absehen müssen. Die
beiden werden nur eine Serie von sechs ernsten Partien
miteinander spielen, aber bei dem wohlbegründeten Ruf,
den beide Matadore seit vielen Jahren in der Schachwelt,
genießen, darf auch ein kürzeres Zusammentreffen zwischen
ihnen als bedeutendes Schachereignis bezeichnet werden.
Das Zustandekommen des Wettkampfes ist in erster
Linie der tatkräftigen Initiative' des bekannten Berliner
Schachverlegers und Schachlehrers B. K a g a n zu ver
danken, der ja auch im Jahre 1916 die Veranstaltung des
Wettkampfes Lasker— Tarrasch in die Hand genommen
hatte. Sein Name erfreut sich ganz besonders bei den
— 3 -
Schachliebhabern in der deutschen und der österreichisch
ungarischen Armee eines guten Klanges, denn ungeachtet
des Krieges hat B. Kagan eine größere Anzahl anregender
Schachbücher herausgegeben und den Schachfreunden an
der Front, in den Feldlazaretten und Sanatorien zumeist
völlig unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Damit hat er
nicht nur in hohem Maße zur Verbreitung und Volkstümlich
keit des edlen Spieles beigetragen, sondern sich auch den
Dank so manches Feldgrauen verdient. Unsere tapferen
Soldaten im Felde und im Schützengraben haben ja außer
den feindlichen Geschossen, außer der Kälte und Nässe des
Winters, der Sonnenglut des Sommers und all den viel
fachen Entbehrungen und Gefahren, die der Krieg mit sich
bringt, noch eines anderen Feindes sich zu erwehren, eines
Feindes, der zwar nicht Leib und Leben bedroht, der aber
doch als ein recht lästiger Geselle gefürchtet wird, denn
seine Angriffe richten sich gegen die Nerven, gegen die gute
Stimmung und somit gegen die geistige Spannkraft unserer
Truppen] Dieser Feind ist die Langeweile. Das Schach
spiel als Ideal eines anregenden Zeitvertreibes feiert daher
hier einen wahren und wohlverdienten Triumph. Noch
mehr als im Felde ist dies in den Lazaretten der Fall. Für
den ans Zimmer gefesselten Rekonvaleszenten, dem das „er
müdende Gleichmaß der Tage" allmählich zur Qual wird,
kann man es geradezu als ein Glück bezeichnen, wenn er
Schachfreund ist. Selbst wenn er keinen Partner zum
Spielen hat, so kann er sich doch durch das Lösen von
Schachproblemen, durch das Nachziehen von Meister
partien in angenehmster, fesselnder Weise über manche
Stunde hinweghelfen. Die Schachrubriken unserer Tages
und Wochenblätter finden denn auch gerade in den Laza
retten ihr eifrigstes Publikum, und wir stehen vor der
sonderbaren Tatsache, daß der Weltkrieg dem Schachspiel
in Deutschland und Österreich-Ungarn eine so große Anzahl
neuer begeisterter Anhänger zugeführt hat, wie dies durch
alle Propagandatätigkeit des „Deutschen Schachburides"
und der Schachvereine nie gelungen wäre. — Ohne Zweifel
werden die Partien zwischen Pubinstein und Schlechter

s
im*
— 4 —

von den so zahlreichen feldgrauen Schachfreunden mit ganz


besonderer Spannung verfolgt und nachgespielt werden.
Der Wettkampf beginnt am 21. Januar und wird im
„Kerkaupalast" stattfinden. Über die gegenseitigen Chancen
der beiden Matadore etwas vorauszusagen, ist eine heikle
Sache. Beide haben in Turnieren wie in Einzelwettkämpfen
ganz Hervorragendes geleistet und sind einander völlig
ebenbürtig. Schlechter ist ja bekanntlich der einzige
Meister, der aus einem Wettkampfe mit dem Weltmeister
Lasker unbesiegt hervorging. Bei einem so kurzen Wett
kampf freilich, wie dem vorliegenden, spielt das Glück eine
nicht zu unterschätzende Rolle, insofern, als der Ausgang
der ersten Partien leicht für das Endergebnis von aus
schlaggebendem Einflüsse sein kann. Es wären daher sehr
wohl „Überraschungen" möglich, die einen Sachverstän
digen gar nicht überraschen können."
Für den Wettkampf hatte sich ein Komitee gebildet, be
stehend aus den Herren Dr. Claperede, A. Ehrlich-Breslau,
J. Freund, Grodzenski, Patentanwalt A. Elliot, Dr. Korn,
Kommerzienrat B. Manasse, Rosenberg, Kommerzienrat
O. Rosenfeld-Sfuttgart, A. Rotschild-Frankfurt a. M., Stein,
Herren H. Wollheim, G. Ruhstadt und O. Fuß-Hannover.
Herr Freund eröffnete den Wettstreit namens des
Komitee-Vorsitzenden mit folgender Rede:
„Meine Damen und Herren!
In seinem bekannten Wegweiser für Schach
freunde hat Schachmeister Kagan, dessen Initiative wir
auch das Zustandekommen des heute beginnenden Wett
kampfes der beiden Großmeister Schlechter und Rubinstein
verdanken, einen Vierzeiler des persischen Philosophen
und Dichters Omar Chaijam wiedergegeben:

Welt ist ein Schachbrett, tag- und nachtgeschrägt,


Wo Schicksal Menschen hin und her bewegt,
Sie durcheinander schiebt, Schach bietet, schlägt
Und nach einander in die Schachtel legt.
Wie wahr! Millionen unserer Volksgenossen kämpfen
und leiden draußen in den endlosen Schützengräben, um un-
— 5 —

serer Heimat Existenz und Qröße zu verteidigen. Millionen


dahinter sichern diesen Kämpfern ihre Notwendigkeiten.
Millionen in der Heimat tragen Trauer, Kampf und Sorge
mit^Stärke. Alle aber beseelt der einheitliche Wille zum
Durchhalten durch diese schwere Zeit, bis das gesichert ist,
was wir in diesem uns aufgezwungenen Kampfe verteidigen
und bis wir in Gewißheit der Sicherung unseres Vaterlandes
denen die Friedenshand reichen dürfen, die uns zu so hero
ischem Kampfe zwangen, mit denen uns aber in fernerer
Zukunft wieder Bande der gemeinsamen Menschheits
interessen verknüpfen sollen und müssen.
In diese Zeit hinein tragen wir einen friedlichen Wett
kampf am Schachbrett. Das Interesse an diesem könig
lichen Spiel blieb auch draußen bei unseren Soldaten wach.
Wenn die Waffen ruhen durften, suchte sich der Geist an
diesem Spiel neue Anregung. Vom einfachen Soldaten bis
zu unseren höchsten Führern haben wir Beweise erhalten,
wie sehr das Schachspiel ihnen Anregung, Zerstreuung und
Erholung bot.
Wenn wir nun das Interesse der Schachfreunde, die
hier erscheinen können und derer, welche erwartungsvoll
den Ergebnissen dieses Turniers fern von hier entgegen
sehen, für diesen Wettkampf in Anspruch nehmen, so dürfen
wir hoffen, damit auf das Verständnis weitester Kreise
rechnen zu dürfen, die es billigen und mit Freude begrüßen,
daß wir in dieser Zeit zwei so bewährte Kämpen zu ein
ander führen, um uns durch anregende und, wie wir hoffen,
lehrreiche Partien, wirkliche Führer in diesem edlen Spiel
zu sein. Die hier gespielten Partien mögen ihren Weg in
die Ferne nehmen und erweisen, daß in Deutschland auch
mitten im gewaltigsten Kampf der Weltgeschichte das edle
Schachspiel gepflegt wird. So mag dieser Wettkampf in
Harmonie verlaufen und den Schachfreunden von nah und
fern einen dauernden Gewinn bereiten.
In diesem Sinne und mit dieser Hoffnung heiße ich die
Herren Großmeister und Sie Alle, verehrte Anwesende, will
kommen und bitte, den Wettkampf zu beginnen."
Hierauf schritt man zur Verlosung des Anzuges in der
ersten Partie. Schlechter bekam die weißen Steine.
l
Erste Partie,
gespielt am 21. Januar 1918.

Schlechter Rubinstein In Betracht kam 12. f4X


Weiß Schwarz
e5, Sc6Xe5 13. Dg5.

1. e2— e4 e7— e5 Schwarz antwortet darauf


2. Lfl— c4 Sb8— c6 am besten 13 , Dd6 14.

3. Sbl— c3 d4 (auf 14. Sb5 folgt Dc5f),


Sf7 15. De3, e5!, worauf sich
Nun ist mit Zugumstellung
das Spiel aufklärt.
eine Wiener Partie entstan
den. 12 e6Xd5
3 Sg8— f6 13. f4Xe5 Sc6Xe5
4. d2— d3 Lf8— c5 14. Se2— d4 Dd8— d7
Dies dürfte besser sein als 15. Tal— el Ta8— e8
Lb4. 16. Dd2— g5

5. Lcl — e3 Lc5— b6 Stellung nach dem 16. Zuge


6. Ddl— d2 d7— d6 von Weiß.

7. Sgl— e2 Lc8— e6!


IHM
■ *■¥■ Mi
8. Lc4Xe6 f7Xe6

JUfJßJß
9. Le3Xb6 a7Xb6
10. 0—0 0—0
11. f2— f4 d6— d5!

In der von Weiß gewähl


ten Eröffnung liegt wenig
darin, und Schwarz kann
ohne Mühe den Ausgleich
herbeiführen.
12. e4Xd5
16. .... Se5— c6! 18. Sb5Xd4 Te8Xel
19. TflXel Tf8— e8
Nach 16 Dg4 17. Dg4,
, 20. Tel— e5 h7— h6
Seg4! 18. Se6, Tf7 19. h3 21. Dg5— e3 Te8Xe5
würde Weiß einen kleinen 22. De3Xe5 Dd7— e8
Positionsvorteil erlangen. 23. De5— e6f De8Xe6
24. Sd4Xe6 Sf6— e8
Auch 16 Sf7 17. Df5
25. Kgl— f2 Kg8— f7
ist für Weiß etwas günstiger.
Als remis abgebrochen.
17. Sc3— b5 Sc6Xd4

Zweite Partie,
gespielt am 22. Januar 1918.

Rubinstein Schlechter 14. Kgl— h2 b7— b5!

Weiß Schwarz Schwarz darf sich, gegen


die Drohung Sc3 — d5 mit
d2— d4 Sg8— f6
1.
nachfolgendem f3 — f4 nicht
2. c2— c4 d7— d6 passiv verhalten.
3. Sbl— c3 Sb8— d7
4. e2— e4 e7— e5 15. c4Xb5 Se6Xd4
5. Sgl— e2 g7— g6 16. Le3Xd4 a6Xb5
6. g2— g3 Lf8— g7 17. a2— a3 Ta8—b8
7. Lfl—g2 e5Xd4 18. f3— f4 Ld7— e6
8. Se2Xd4 0—0
Auf 18. b4 folgt 19. ab,
9. 0—0 Sd7— c5
" Tb4 20. e5, de 21. Se5:; oder
10. h2— h3 Tf8— e8 20. Sh5 21. Sd5, warauf
11. f2— f3 Lc8— d7 Schwarz allerdings das nicht
12. Lcl— e3 a7— a6
chancenlose Qualitätsopfer
Dies bereitet einen Vor- Td4: hat. Besser als der
Damenflügel Textzug wäre aber wohl
stoß auf dem
vor. 18. Ld7— c8.
19. Sc3— d5 c7— c6
13. Ddl— d2 Sc5— e6 20. Sd5Xf6f Lg7Xf6
— 8 -
Stellung nach dem 20. Zuge 25. Lg2Xc6 Dd8— f6
von Schwarz. 26. TelXe5?
Das Oualitätsopfer ist nicht
notwendig. Weiß könnte mit
Tabl sein materielles Über
gewicht behaupten. Aller
dings befand sich Rubinstein
in großer Zeitbedrängnis,
und mit 26. Tabl, d6— d5 be
reitet der freie d-Bauer dem
Gegner mancherlei Schwie
rigkeiten. Von diesem Ge
sichtspunkte aus ist das Op
fer psychologisch begreiflich.
21. f 4 — f5 !

Weiß hat die Partie sehr


26 d6Xe5
gut geführt und macht jetzt 27. Lc6— e4 Tb8— d8
den Qewinnzug.
28. Dd2— e3 Td8— d4
29. Tal— el
21 g6Xf5
Besser ist Tgl nebst Tgl
Auf 21. Lg5? gewinnt — g2.
Weiß in hübscher Weise
durch- 22. fe, Ld2: 23. eff
29. ... . Df6— d8
usw.'* ~ 30. f5— f6

Wenn Weiß das nicht tut,


22. e4Xf5 Le6— c4
so nimmt Schwarz nach f7
23. Tfl— el Te8— e5
— f6 eine sehr feste Stellung

erkennt, daß nach ein.


Schwarz
Lf6Xd4, Dd2Xd4 mit der 30 Dd8Xf6
Doppeldrohung Lc6: und f5
31. Le4— g2 Td4— d3
— f6, seine Stellung unhaltbar
wird. Er entschließt sich Etwas mehr Chancen bot
daher zu einem Oualitäts- wohl e5 — e4.
opfer.
Die Partie wurde hier als
24. Ld4Xe5 Lf6Xe5 remis abgebrochen.
— 9

Dritte Partie.
gespielt am 23., 24. und 26. Januar 1918.

Schlechter Rubinstein 23. de, de 24. Td7 um eine


Weiß Schwarz Kleinigkeit besser.
1. e2— e4 e7— e5 23. c3Xd4 Lc5— b6
2. Sgl— f3 Sb8— c6 24. h3— h4!
3. Lfl — b5 a7— a6 Stellung nach dem 24. Zuge
4. Lb5— a4 Sg8— i6
von Weiß.
Ddl— e2

UUlili
5.

Diese Variante wird selten


'
weil
'<WM i %
gespielt, sie keinen
nachhaltigen Angriff ge
währt.
mr
5 . b7— b5
• Ii « m
& 4

mmMm
6. La4— b3 Lf8— c5
7. a2— a4 Ta8— b8
m, mm{M..wi
8. a4Xb5 a6Xb5
9. d2— d3 0—0
10. 0—0 d7— d6
11. Lcl— e3 Lc8— g4
12. h2— h3 Lg4Xf3 24 Dg5Xh4
13. De2Xf3 Sc6— d4 Falls Dg5— f6, so Se3— g4.
14. Le3Xd4 Lc5X(i4 25. g2— g3 Dh4— f6
15. Sbl— c3 g7— g6
26. Df3Xf4 Lb6Xd4
16. Sc3— dl Sf6— h5 27. Df4Xf6 Ld4Xf6
17. c2— c3 Ld4— c5 28. Tal— a7 Lf6— d8
18. Sdl— e3 b5— b4 Tdl— al
29. Tb8— b4
19. Lb3— c4 b4Xc3 30. Lc4— d5 Tb4— b2
b2Xc3
20. Dd8— g5 Tal— cl
31. h7— h5
"21. Tfl— dl Sh5— f4 32. Tcl— c2 Tb2— blf
Dies ist, wie die Fortset 33. Kgl— g2 Kg8-g7
zung zeigt, kein guter Zug. 34. Ld5— a2
Es sollte Tb8 — b2 geschehen.
'
Der einfachste Weg, ein
d3— d4!
22. e5Xd4? glatt gewonnenes Endspiel
Ein Fehler, der eine Figur herbeizuführen, besteht wohl
kostet. Nach 22 , Lb6 in Se3 — c4 — a5— c6. Schlech-
-lö
ter macht sich den Gewinn bestmöglich, aber er kämpft
unnötigerweise schwer. für eine verlorene Sache.
34 Tbl— el 50. Tc7— c6 Kh6— g7
35. Se3— d5 TelXe4 51.Lg8— d5 Tbl— dl -
36. Sd5Xc7 Te4— e7" 52.Tc6— e6!
37. Tc2— c6 Tf8— h8 Weiß will den Läufer nach
38. Sc7— b5 Te7Xa7 um den g-Bauern
e8 spielen,
39. Sb5Xa7 h5— h4 nochmals anzugreifen.
40. Tc6Xd6 Schwarz ist gegen diesen
Nach 40. g4, h3f 41. Khl, Plan machtlos: wenn er statt
Lg5 wird der h-Bauer für Tdl den Turm nach b8 ge
Weiß etwas unangenehm. zogen hätte, so würde Weiß
40 h4Xg3 den Läufer nach d3 spielen
41. f2Xg3 Th8— e8 mit der Drohung Ld3Xf5.
42. La2— c4 17— f5 52 Tdl— d4
43. Sa7— c6 Ld8-f6 53. Ld5— c6 . Td4— d2f
44. Sc6— d4 Te8— e4 54. Kg2— h3. Td2—dl
45. Sd4— e6f Kg7— h6 55. Lc6— e8 Tdl— hl f
46. Se6— f4 Kh6— g7 56. Kh3— g2 Thl— h6
47. Td6—c6 Te4— el 57. Te6— b6
48. Tc6— c7f Nun ist eine für Schwarz
Hier würde Lc4 — e2 nebst verhängnisvolleZugszwangs-
Le2 — h5 die stärkste Fort stellung entstanden.
setzung bilden. 57 Lf6— e5
48 Kg7— h6 58. Sf4Xg6 Le5—f6
49. Lc4— g8 Tel—bl 59. Sg6— f4
Schwarz verteidigt sich Schwarz gibt auf.

Vierte Partie.
gespielt am 26. und 27. Januar 1918.

Rubinstein Schlechter ist man mit Recht in neuerer


Weiß Schwarz Zeit abgekommen, es ist
nicht recht erklärlich, warum
1. d2— d4 d7— d5
Schlechter sie wählt.
2. Sgl— f3 Sg8— f6
3. c2— c4 c7— c6 4. Sbl— c3 d5Xc4
Von dieser Verteidigung Besser ist wohl Sf6 — e4.
- 11 —

5. e2— e3 Lc8— g4 Geistreich gespielt. Auch


6. LflXc4 e7— e6 das naheliegende Sc3 — a4
7. 0—0 Sb8-d7 führt zu einer Gewinnstel
8. h2— h3 Lg4Xf3 lung für Weiß.
9. DdlXf3 Lf8— e7 16. .... Sf8— e6
10. Tfl— dl! 0—0 Schwarz hat nichts an
11. e3— e4 Tf8— e8 deres.
12. Lcl— f4 Sd7— f8 17. d6— d7 , Te8— e7
Das ist,wie die starke 18. Lf4— d6 Te7Xd7
Antwort des Gegners zeigt, 19. Lc4Xe6 f7Xe6
ein Fehler. Schwarz hat 20. g4— g5
wohl kaum etwas anderes Das ist die Pointe: Der Sf6
als b7 — b5 nebst Db6, aber kann wegen Df3— f8 matt
damit muß er bereits den Bo- nicht wegziehen.
den des gesunden Positions- 20 Td7Xd6
spiels verlassen. 21. TdlXd6 Db6--c5
13. d4— d5! 22. Td6Xd8f Ta8Xd8
Ein Durchbruch im Zentrum. 23. g5Xf6 Dc5 — g5f
13 e6Xd5 24- Df3— g4
14. e4Xd5 Dd8 — b6 Am einfachsten wäre 24.
15. d5— d6 Le7— d8 Khl, Df6 25. Df6:, gf 26. Tdl,
16. g2 — g4! worauf das Endspiel für
Schwarz aussichtslos ist.
Stellung nach dem 16. Zuge
24 Dg5Xf6
e6— e5
von Weiß. —
25. Tal el
26. Dg4— g3 Td8— e8
27. Sc3— e4 Df6— e7
28. Tel— dl
Noch schneller entscheidet
Se4— g5.
28 Te8— f8
29. Tdl— d6 Kg8— h8
30. Dg3— g4 Tf8— d8
31. Td6— e6
Ein anderer, hübscher Weg
zum Gewinn ist 31. Sg5, Td6:
16 g2-g4! 32. Dc8f, Td8 33. Dd8:, Dd8:
34. Sf7f usw. 33. Kgl— h2 Td8— f8
31 De7— b4 34: Te'6— e7
32. Dg4— g5 Db4— elf Schwarz gibt auf.

Fünfte Partie.
gespielt am 27. und 28. Januar 1918.

Schlechter Rubinstein
17 Lb5Xfl
18. KglXfl Kc8— c7
Weiß Schwarz
1. e2— e4 e7 — e5
Das weitere ist Sache der
Sgl— f3 Technik und bedarf" keines
2. Sb8— c6
3. Lfl — b5 a7— a6 Kommentars.
4. Lb5Xc6 d7Xc6 19. Kfl— e2 Kc7— c6
5. Sbl— c3 f7— f6 20. Sc3— bl b6— b5
Dies gilt neuerdings für 21. Sbl— d2 Sg6— e5
eine sehr gute Spielweise. 22. Sd2— fl Se5 — c4

d2— d4 23. Le3 — cl a6 — a5


6. e5Xd4
7. DdlXd4 Dd8Xd4 24. Sfl— e3 Sc4Xe3
' 25. LclXe3 a5 — a4
: 8. SI3Xd4 Lf8— d6
9. Lcl— e3 Sg8— 26. f2— f3 b5— b4
e7
10. 0—0 Lc8— d7 27. Le3— d2 Kc6— b5
11. Tal— dl c6 — c5
28. Ld2— e3 Kb5— c4
12. Sd4— e2 Se7— g6
29. Le3— d2 b4— b3
13. Sc3— d5 0— 0— 0 30. c2Xb3f a4Xb3
31. a2 — a3 b7— b5
Der beste Zug. Zugleich 32. g2-g4 Sd8— a8
stellt Rubinstein damit dem
Gegner eine Falle, in die die Droht Ta8Xa3.
ser prompt hineinfällt.
33. Ld2— cl b5— b4
14. Sd5— b6f? c7Xb6. 34. a3Xb4 Ta8-al
15. TdlXd6 Ld7— b5 35. b4— b5
16. Td6Xd8f Th8Xd8
17. Se2— c3 (Siehe Diagramm.)

Auf 17. Tel folgt Lb5Xe2 Ein amüsanter Scherz, auf


und Weiß kann nicht wieder den sich Rubinstein einläßt.
nehmen. Die Partie schließt nun mit
Stellung nach dem 35. Zuge einem kleinen für die Qalerie
von Weiß. berechneten Knalleffekt.
35 TalXd
36. 1)5—b6 Tcl— c2f
37. Ke2— dl
Auf 37. Ke3 folgt 37 ,

Tc3f! nebst Td3 und Td8.


37 Tc2Xb2
38. b6— b7 Tb2Xh2
Weiß gibt auf, denn
auf 39. b8D folgt b3— b2 und
Weiß hat nur das eine
Schach auf g8.

Sechste Partie,
gespielt am 29. und 30. Januar 1918.

Rubinstein Schlechter 11 Sa4 wegen 12. 0—0,


,

Weiß Schwarz Se4Xc3 13. bc, L oder Sc3:

1. d2— d4 d7— d5 14. a3! und es droht eine Fi

2. Sgl— f3 Sg8— f6 gur von Schwarz verloren


3. c2— c4 e7— e6 zu gehen. Oder 12. . .., Lc3:
4. Sbl— c3 Sb8— d7 13. bc, Sac3: (falls Sec3:, so

5. Lcl— g5 c7— c6 14. Da3) 14. Ld3 zum Vorteil

6. e2— e3 Dd8— a5 von Weiß. Der beste Zug


7. Ddl—b3 Sf6— e4 für Schwarz wäre 11. Sd5.
8. Lg5— h4 Lf8— b4 12. Lc4— d3 Da4Xb3
Zu überlegen war hier die 13. a2Xb3 Se4— f6
Fortsetzung 8 , g5 9. Lg3, 14. Kel— e2 Sb6— d5
h5 10. h4!, g4 11. Sgl, Ld6 15'. Sf3— e5 Lb4— e7
12. Se2, bei der Schwarz 16. Tcl— al Sd5— b4
aber nichts erreicht. 17. Ld3— bl b7— b6
9. Tal— cl Sd7— b6 18. Thl— cl Lc8— b7
10. Lfl— d3 d5Xc4 19. f2— f3 Sf6— d5
11. Ld3Xc4 Da5— a4 20. Lh4Xe7 Ke8Xe7
Nicht empfehlenswert ist 21. Se5— d3 Th8— c8
— 14 —

22. Sc3Xd5 Sb4Xd5 Stellung nach dem 30. Zuge


23. b3— b4! g7— g6 von Weiß.
24. Lbl— c2 f7 — f6
25. Lc2— b3 Tc8— d8
26. Tal— a3
Dasnaheliegende b4 — b5
wird durch Td8 — d6 wider
legt.
26 a7— a6
27. Lb3— a4 Ta8— c8
28. e3— e4 Sd5— c7
29. La4Xc6 Lb7Xc6
30. TclXc6
(Siehe Diagramm.)
30. ... Sc7— b5
33 Sd4— c2f
31. Tc6Xc8 Td8Xc8
34. Ke3— d2 Sc2— d4f
32. Ta3Xa6 Sb5Xd4f
35. Kd2— e3 Sd4— c2f
33. Ke2— e3
36. Ke3— d2 Sc2— d4f
Wenn der König auf die
erste Linie geht, so folgt Pemis durch Zugumstel
Tc8 — c2 mit Gegenchancen lung.
für Schwarz.

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Vorwort
Dem Berliner Schachheim hat die Schachwelt diesen
kleinen interessanten Wettkampf Alechin— Teichmann zu ver
danken. Es wurden zwei Preise gestiftet und zwar 1500 Mark
für den Gewinner und 1200 Mark für den Verlierer.
Teichmann, der seit 1914 in der Schweiz weilte und
keine Gelegenheit hatte, an einem Turnier teilzunehmen, hat
bewiesen, daß er noch außerordentlich stark spielt. Es ist
mit Sicherheit anzunehmen, daß er noch große Erfolge in
Turnieren und Wettkämpfen erzielen wird.

Der Herausgeber.
1. Partie.
Damcnbauerspicl.
Weiß: R. Teichmann. Schwarz: A. Alechin.
1. d2— d4 Sg8— f6
.2. Sgl— f3 b7— b6
3. e2— e3 Lc8— b7
Diese frühe Lauferentwicklung der d-
ist hier, wo
Bauer zurückgehalten wird, sehr stark.
4. Sbl— d2 d7-d6
5. Lfl— d3
....
Sb8— d7
6. e3— e4
Offenbar ein Tempoverlust, aber Weiß wollte die
Wirksamkeit des Läufers auf b7 beschränken. Die Partie
bekommt nun eine gewisse Aehnlichkeit mit der Hanham-
Variante. 6 e7 — e5
7. c2— c3 g7— g6
Lf3—g7
....
8. 0—0
9. d4xe5
Dieser Abtausch, der dem Springer d7 das Feld c5
gibt und die Spannung im Zentrum aufhebt, ist sehr zu
tadeln. 9 d6xe5
Tfl— el
....
10. 0—0
11. Ddl— c2
Weiß muß den Bauern e4 noch weiter decken, um
endlich den Sd2 zu entlasten und Lei entwickeln
zu können.
11 Dd8— e7
Auf Sd7— c5 hätte Weiß nun Ld3— fl gespielt.
12. Sd2— c4 Sd7— c5
Hätte Schwarz jetzt h7 — h6 gespielt, so konnte Weiß
vorteilhaft b2 — b4 antworten.
13. Sc4Xe5 Sc5xd3
14. Se5xd3 . . .
Schlecht wäre Dc2xd3 wegen Ta8— d8 nebst Sf6xe4
mit sehr starkem Spiel.
14 Sf6xe4
15. Sf3-g5 Ta8— d8!
Mit diesem Zuge entgeht Schwarz dem drohenden
Figurenverlust. Die Partie wurde hier remis gegeben, da
die Variante 16. f2— f3, De7— d7 17. Sg5Xe4, Dd7xd3
18. Dc2xd3, Td8xd3 19. Lei— f4 für beide Teile fast
erzwungen ist Das so entstandene Endspiel bietet natürlich
für keinen der beiden Spieler irgendwelche Chancen.
Anmerkungen von R Telchmonn.
— 3 —

2. Partie.
Abgelehntes Königsgambit.
(Mit Zugumstellung.)
Weiß: A. Alechin. Schwarz: R. Teichmann.
1. e2— e4 e7— e5 3. Lfl— c4 Sg8— f6
2. Sbl— c3 Sb8— c6 4. d2— d3 Lf8—c5
Für stärker halte ich hier 4 . . , Lb4 5. Lg5, h6
6. Lxf6, Lxc3f usw.
5. f2— f4 d7— d6
Sgl— f3 Lc8— g4
....
6.
7. Sc3— a4
Der stärkste Zug an dieser Stelle, der dem Weißen
in allen Fällen ein Positionsübergewicht sichert.
7. . . . a7— a6
Von zweifelhaftem Werte. Gewöhnlich spielt man
7 Lxf3 oder 7 exf oder 7 0—0.
8. Sa4xc5 d6xc5 11. Ddlxf3 0—0
9. 0—0 Dd8— e7 12. Lei— e3 e5xf4
10. h2— h3 Lg4xf3 13. Df3xf4 Sc6— e5
14. Lc4— b3 Ta8— e8
Hier mußte 14 , c4 geschehen etwa mit der
Folge 15. de, Sg6 16. Dg5, DXe4 17. Tael usw. Nach
dem Textzuge kommt Schwarz nach und nach in Nachteil.
15. Df4— f2 Sf6— d7
Es drohte auch 16. Lg5.
16. Tal— dl! b7— b6
17. c2— c3 Se5— g6
18. Df2— f5! ....
Bereitet das Hinüberspielen des Läufers nach g3 vor.
18. ... . Kg8— h8
19. Le3— f2 Te8— d8
24. h3— h4! De7— c5f
20. Lf2-g3 25. Kgl— h2
Sd7— e5 f7— f6
21. d3— d4 c5xd4 26. Tdl— cl Dc5— d6
22. c3xd4 Se5— c6 27. Tel— c6 Dd6— e7
23. d4—d5 Sc6— e5 28. Tc6— c3
Um nicht etwa durch einen Zeitnotfehler des Gegners
zu gewinnen. ,
28 De7— d6
29. Tc3— c6 Dd6— e7
30. Tc6— c3 De7— d6
31. Tc3— c6 Dd6— e7
Falls 31 , Dd7, so 32. Dxd7, Txd7 33. h5,
Sg4f 34. Kh2— h3, Sg6— e5 35. Tfcl! und gewinnt.
32. Tc6— e6 De7— d7
33. h4— h5 Sg6— e7
34. Df5— h3 Se5— f7
Erzwungen wegen der Doppeldrohung 35. Lxe5 und
35. h5. 35. Lg3— f4 h7— h6
36. Dh3— c3! Sf7— d6
Etwas besser war wohl 36. Tde8, worauf Weiß
37. Db4! usw. gespielt hätte.
37. Lf4xh6!
Entscheidend.
37. .... Sd6xe4
Verzweiflung.
38. Te6xe4 Se7xd5
39. Dc3— cl! Aufgegeben.
Anmerkungen von A. Alechin.

3. Partie.
Damenbauerspiel.
Weiß: R. Teichmann. Schwarz: A. Alechin.
1. d2— d4 Sg8— f6
2. c2— c4 b7— b6
3. Sgl— f3 Lc8— b7
e7— e5!
4-
?2— g3
Hier ist dieses Bauernopfer korrekt, während es schon
im 2. Zuge, was als Budapester Variante bekannt ist, nicht
zu empfehlen ist.
5. d4xe5 Sf6— g4
6. Lfl~g2 ....
Den Bauern mit Ddl— d4 zu verteidigen, wäre schlecht
wegen h7 — h5 mit der Drohung Lf8 — c5.
6. . < . . Sg4xe5
7. Sbl— d2 Se5xf3
8. Sd2xf3 Lf8— b4f
Wenn Schwarz dieses nicht spielt, erhält der weiße
Damenläufer später eine gefährliche Stellung auf b2.
9. Lei— d2 Lb4xd2f 12. Sf3— d4 Lb7xg2
10. Ddlxd2 0—0 13. Kglxg2 Sb8— d7
11. 0—0 d7— d6 14. e2-e4
Weiß hat jetzt eine ausgezeichnete Stellung, die übrigens
merkwürdigerweise der aus der Steinitzverteidigung der
spanischen Partie entslandenen sehr ähnelt.
Tf8- e8
....
14
15. Tal— el?
Hier . mußte entweder der Königsturm gezogen oder
noch besser f2 — f3 gespielt werden nebst baldigem Führen
— 5

des Springers nach d5. Weiß hätte dann ein sehr starkes
Spiel gehabt.
15 Sd7— c5 ! 17. b2— b3 Dd8— f6
16. f2-f3 a7— a6 1 18. Tel— e2 Sc5— e6
19. Sd4xc6
Diesen Springer, dem so viele Löcher (d5, c6, f5) zur
Verfügung stehen, durfte Weiß nicht abtauschen. Er glaubte
aber mit dem Zuge ' e4 — e5 etwas zu erreichen.
~
19. f7xe6 ! 25. Telxe5 Kg8— f7
20. e4 — e5 d6xe5 26. Kg2— f2 Te8— d8
21. Dd2— e3 Ta8~d8 27. Kf2— e2 Kf7— f6
22. De3xe5 Td8— d2 28. f3— f4 Td8— d4
23. Tfl— f2 Td2xe2 J 29. Te5— e3 c7— c5
24. Tf2xe2 Df6xe5 ; 30. Te3— e5 ....
Es ist nichts zu machen, auf Te3 — d3 folgt c6 — c5!
30. . . . a6 — a5
Remis gegeben.
Anmerkungen von R. Teichmann.

4. Partie.
Spanisch.
Weiß: A. Alechin. Schwarz: R. Teichmann.
1. e2— e4 e7 — e5 7. La4— b3 d7— d5
2. Sgl— f3 Sb8— c6 8. d4xe5 Lc8— e6
3. Ul— b5 a7— a6 9. Lei— e3 Lf8—e7
4. Lb5— a4 Sg8— f6 10. c2— c3 0—0
5. 0—0 Sf6xe4 11. Sbl— d2 Le6— g4
6. d2— d4 b7— b5 12. Sd2xe4 d5xe4
13. Ddl— d5!
Dieser starke Zug wurde meines Wissens zum ersten
ersten Mal von van Gelder gegen Romanowski in Mann
heim 1914 (Hauptturnier) angewendet.
13 Dd8xd5 15. Ld5xc6 f3xg2
14. Lb3xd5 e4xf3 16. Kglxg2 Ta8— d8
17. a2— a4! f7— f6!
Die beste Gegenchance. Schwarz erlangt etwas An
griff gegen die entblößte weiße Königsstellung.
18. a4xb5 a6xb5 20. Lb5— c4f Kg8— h8
19. Lc6xb5 f6Xe5 21. f2— f3 Lg4— h5
22. Tal— a5! ....
Hauptsächlich, um durch das Läufermanöver Lc4-d5-e4
den Königsflügel zu sichern und dann die Damenflügelbauern
vorzustoßen. Teichmann findet aber wieder eine geistreiche
Parade. 22 Td8—dl!
23. Lc4— d5! ....
Der einzige Zug, der den Vorteil festhält 23. Txe5,
Txfl 24. Kxf1, Txf3f 25. Lf2, Lh4 26. Txh5, Txf2f
27. Kgl, Tf4 usw. führte nur zum Remis.
23 Tdlxfl i 25. Ld5xf3 Tf8xf3f
24. Kg2xfl Lh5xf3 Kfl— e2 Tf3— f8
....
| 26.
27. Ke2— d3!
Weiß nimmt den Bauern nicht, sondern stoppt ihn,
um den Wirkungskreis des feindlichen Läufers zu verringern
und bringt -dann seinen Mehrbauer auf der Damenseite zur
Geltung. Es ist schwer, gegen diesen Plan etwas wirksames
zu entwickeln.
27. . . Kh8— g8
28. Kd3— e4 Tf8—b8
Einige Remischancen bot noch vielleicht Tf8 — fl.
29. b2— b4 Kg8— f7 ! 31. c3— c4 Ke6— d7
30. b4— b5 Kf7— e6 ! 32. Ta5— a7!
Starker als 32. c5.
32 Le7— d6
Um auf 33» c5, den Läufer für zwei Bauern zu opfern.
33. Ke4— d5! e5— e4
34. b5— b6! Tb8— f8
35. c4— c5 Tf8— f5f
36. Kd5— c4 Aufgegeben.
Anmerkungen von A. Alcchin.

5. Partie.
Damenbauernspiel.
Weiß: R. Teichmann. Schwarz: A. Alechin.
1. d2— d4 Sg8— f6
2. c2— c4 b7— b6
3. Sbl— c3
4. Ddl— c2
Weiß will ie2 — e4 spielen.
...
Lc8— b7

4. ... Sb8— c6
5. Sgl— f3 e7— e6
6. e2 — e4 e6 — e5
Schwarz spielt noch nachträglich und mit Tempoverlust
das Budapester Bauernopfer. Er gewinnt zwar den Bauern
wieder, bleibt aber in der Entwicklung zurück.
7. d4xe5 Sf6— g4
8. Lei— g5 Lf8— e7
— 7 -
9. Lg5— f4 ....
Auch Lg5xe7 nebst Sc3 — d5 kam in Betracht; der
Textzug ist sicherer,
9. Le7— c5 12. Sf3xe5 Sg4xe5
10. Lf4— g3 Dd8— e7 13. Sc3— d5 Lb7xd5
11. 0—0—0 Sc6Xe5 14. e4xd5 De7— g5f?
Besser war Se5 — g6, obwohl Weiß dann auch das
bessere Spiel hatte, z. B. mit h2 — h4 — h5 usw.
15. Kcl— bl Se5— g4
16. Tdl— elf Ke8— d8
17. Lfl— d3 Th8— e8?
Dieser Zug kostet eine Figur.
17. Telxe8f Kd8xe8
f2— f4
19. Dg5— h5
Auf Dg5— e7 folgt Thl— el, Sg4— e3, Dc2— d2, Ke8
— f8, b2— b4!
Ld3— e2
20. f7— f5
Thl— el!
21.
Auf sofort h2 — h3 rettet Schwarz seinen Springer mit
Dh5— h6 nebst Sg4— f6.
21 Ke8— f8
22. h2— h3 Ta8— e8
23. h3xg4 f5xg4
Schwarz hätte hier eigentlich aufgeben können,
24. Tel—fl Lc5— d6 31. Le2— d3 Ld6— e7
25. Dc2— dl Te8— e4 32. Lg3—el h5— h4
26. Tfl— hl Dh5— f7 33. Lei— c3 Le7— f6
27. Ddl— d3 Df7— f5 34. d5— d6! c7xd6
28. Thl— h5 Df5xh5 35. De4— a8t Kf8— f7
29. Dd3xc4 hl
Dh5—-hl+ 36. Da8— d5f Kf7—e8
30. Kbl— c2 h7 — h5 37. Dd5-g8f Ke8— e7
38. Ld3 — g6 und Weiß setzt in wenigen Zügen
matt. Anmerkungen von R. Teichmann.

6. Partie.
Spanische Partie.
Weiß: A. Alechin. Schwarz: R. Teichmann.
L e2— e4 e7— e5 6. d2— d4 e5xd4
2. Sgl— f3 Sb8— c6 7. DdlXd4 Dd8xd4
3. Iii— b5 a7— a6 8. Sf3xd4 Lf8— d6
4. Lb5xc6 d7Xc6 9. Sd4— e2 Sg8— e7
5. Sbl-c3 f7— f6 10. Lei— f4
Eine neue Idee der Behandlung dieses Endspiels. Viel
scheint dabei auch nicht herauszukommen.
10 Lc8— e6 13. Th— el Le6— f7
11. Lf4xd6 c7xd6 14. Se2— d4 Th8— e8
0—0—0 f2— f3 Kc8— c7
0—0—0
....
12. 15.
a2— a4
16.
Dieser Zug, dessen Zweck nicht klar ist, gibt dem
Schwarzen Gelegenheit, die Initiative zu ergreifen.
16 b7— b5!
a4xb5 a6xb5
17.
b2— b4
18. ....
b2 — b3 war wohl vorsichtiger, aber auch dann hat
Schwarz etwas Angriff.
18 Se7— c8
19. Sd4— f5
20. Sf5— e3
g7— g6
....
Um Sb6 — c4 zu verhindern.
Sc8— b6
20
21. Kcl— b2? ....
Ein Fehler, infolge dessen das weiße Zentrum aufge
brochen wird.
21. ■ d6— d5
22. Tdl— d4 f6— f5
23. Tel— al Sb6— c8
Auf Kc7— b8 folgt Tal— dl.
24. g2— g4 d5xe4
25. Td4xd8 Kc7xd8
26. Tal— dlf Kd8— c7
27. f3xe4 f5— f4!
f5xe4.
Dieses ist stärker als
28. Tdl— fl ....
Dazu hatte Weiß erst das Schach auf el gegeben, sonst
hätte jetzt 28 , f4xe3 29. Tflxf7, Te8xe4! ge
schehen können.
28 g6— g5 | 31. Kb2—cl Kc7— b6
29. Sd4— f5 Sc8— d6 32. Sf5--d4 h7— h5
30. Tfl— al Sd6— c4f 1 33. g4xh5 U7xh5
34. Sd4— b3 f4— f3!
Jetzt ist Weiß ganz verloren.
35. Sb3— d2 Sd4— e3
36. Tal-
a3 f3-f2
37. Sc3— a4i- b5xa4
38. Ta3xe3 Te8— d8
Aufgegeben. Gegen Td8xd2 gibt es keine Parade.
Anmerkungen von R. Teichmann.

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