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Der Begriff Business Process Reengineering geht auf die Arbeiten von den
amerikanischen Autoren Michael Hammer und James Champy zurück. Das
Buch, das die beiden Wissenschaftler im Jahr 1993 herausbrachten, hat
das Titel „Reengineering the Corporation“ (in deutscher Übersetzung
„Business Reengineering. Die Radikalkur für das Unternehmen“), und
vertrat die These, dass Führungskräfte es nötig haben, sich neuen
Prinzipien und Einstellungen zuzuwenden und so „eine Renaissance ihrer
Unternehmen herbeiführen und sie für den Wettbewerb in einer neuen
Welt rüsten können.“ Das beschriebene Konzept steht im Gegensatz zu
den bisher bekannten und angewandten Managementtheorien und wird
als eine Revolution bezeichnet.
2 Ausgangslage
Ausgangslage für den Einsatz des Konzepts Business Process Reenigeering
sind die veränderten Anforderungen an die Unternehmen. Die beiden
Autoren Hammer und Champty haben drei schon bekannte Kräfte
analysiert/beobachtet, die entweder einzeln oder zusammen eintreten und
deren Entwicklungsrichtung aber beängstigend und unbekannt für die
Führungskräfte war. Diese drei Faktoren sind Kunden, Wettbewerb und
Wandel. Im folgenden Punkt wird die Entwicklung ihrer Eigenschaften
vorgestellt, das an sich auch die Rahmenbedingungen zu einer
Veränderung erklärt.
2.1 Kunden
Das bedeutete, dass Kunden nicht mehr an ein bestimmtes Produkt oder
Dienstleistung angewiesen sind, sondern sich nur das Beste für das
individuelle Nutzen und Möglichkeiten aussuchen und auch bekommen
können. Dementsprechend wurde auch das Wettbewerb auf eine ganz
neue Grundlage aufgebaut und nämlich – besser und erfolgreicher wäre
nicht derjenige, der z.B. bei der Produktion mehr Herstellungskosten spart,
sondern derjenige der sich flexibler an die Bedürfnisse der Kunden
orientieren kann und ihre Vorlieben und Anforderungen festhalten kann.
2.2 Wettbewerb
Die Globalisierung und der Abbau der Handelsschranken haben noch dazu
geführt, dass die ausländische Konkurrenz z.B. aus China, Indien oder
Russland, die heimische Märkte verunsichert und der Wettbewerb noch
intensiver gemacht haben. Das Streben sich in diesem Wettbewerb
überhaupt behaupten zu können, hat auch einen enormen Anstieg der
technologischen Entwicklungen mit sich gebracht. Das hat innovativen
Unternehmen ermöglicht mit dem Einsatz der Technologie z.B. vollkommen
neue Servicetechniken zu entwerfen und damit den Kunden noch mehr
Erwartungen zu geben.
2.3 Wandel
3.1 Definition
3.1.1 Schlüsselworte
Als erstes stellt das Konzept alle bisherigen Vorgaben und Annahmen
„fundamental“ in Frage. Beim Business Process Reengineering wird zuerst
festgelegt, was ein Unternehmen zu tun hat, und erst danach wird die
Vorgehensweise bestimmt. Grundlegende Fragen, auf die sich die
Unternehmensleitung konzentrieren sollte sind, ob die richtigen Dinge
getan werden (doing the right things) und ob sie auch richtig getan
werden (doing the things right).
▪ schwer substituierbar,
3.3.2 Prozessorientierung
Als Folge ist einen Vorrang der Prozesse über die Unternehmensstruktur
offenbar, indem eine Organisation in der Form gestaltet ist, dass sie zur
Implementierung anfangs dargelegter Strategien („structure follows
strategy“) passend aufgeht.
Der Erfolg hängt von dem Überraschungseffekt ab und der Fähigkeit des
Managements, die entstehenden Reibungsverluste und Widerstände zu
brechen.
Der Reengineering Zar ist die Schnittstelle zwischen dem Team und soll es
dabei alle laufenden Aktivitäten unterstützen, kontrollieren und
koordinieren.
Meistens verlaufen BPR- Projekte mit dem Einsatz eines externen Beraters,
der auch aktiv mitarbeitet und das Projekt in jedem Aspekt unterstützt,
meistens durch Workshops, Coachen der Führungskräfte, Teamtrainings
etc.
4.2 Die fünf Phasen des BPR
Das Konzept BPR und seine Idee durch radikale Umgestaltung der
Unternehmensprozesse eine dramatische Leistungssteigerung zu bewirken
gewann seit der 90er Jahre an Popularität und Beachtung.
5 Kritikpunkte
Der erste Hauptkritikpunkt des BPR – Ansatzes bezieht sich auf die
Methodik des Reorganisationsprozesses. BPR – Projekte verlaufen nämlich
im Sinne einer Bombenwurfstrategie, die von der Unternehmensleitung
initiiert wird und unwiderruflich in Kraft gesetzt wird. Das Wissen und die
Ideen der betroffenen Mitarbeiter werden nicht berücksichtigt, weil bis zur
Implementation das ganze Projekt geheim gehalten wird. Die soziale
Dimension des Arbeitslebens wird nicht beachtet, was mit sich die Gefahr
bringt, dass so ein Konzept gegen einen erheblichen Widerstand stossen
kann und schwer akzeptiert wird. In der Mühe, alte Strukturen durch völlig
neue zu ersetzten, werden nämlich auch Werte, Einstellungen,
Arbeitsweisen und Verhaltensweisen als falsch interpretiert und auch
abgeschafft. Das bringt den Betroffenen das Gefühl, dass sie bislang alles
falsch gemacht haben und könnte als Folge eine ausbleibende
Arbeitsmotivation im neugestalteten Unternehmen oder Ängste den
eigenen Arbeitsplatz zu verlieren, haben. So werden Mitarbeiter durch
einen enormen Druck gesetzt. BPR ist aus dieser Sicht mit unzureichender
Anpassung und Schulung für Mitarbeiter und somit auch mit keinen
Lernprozessen verbunden.