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AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE

Landeshauptmann Presidente della Provincia

Bozen, 05/11/2021 Herrn L.Abg.


Sven Knoll
Vorbereitet von:
Frau L.Abg.
Myriam Atz-Tammerle
Südtiroler Landtag
Im Hause

Zur Kenntnis: Frau Präsidentin


Rita Mattei
Südtiroler Landtag

Im Hause

Antwort auf die schriftliche Anfrage Nr. 1874/21 vom 04.10.2021

Sehr geehrte Landtagsabgeordnete,

in Beantwortung ihrer im Betreff genannten Anfrage teile ich ihnen Folgendes mit:

1. Gibt es ein Gesetz, das besagt, dass ein Straßenname in jedem Fall mit dem Zusatz „via“ versehen
werden muss – selbst dann, wenn das Äquivalent in der Ausgangsprache fehlt?
Die Zuständigkeit im Bereich der Benennung von Straßen, Plätzen und öffentlichen Gebäuden liegt gemäß
Artikel 10 des Gesetzes vom 24. Dezember 1954, Nr. 1228 bei den Gemeinden. Das Gruber-De-Gasperi-
Abkommen (auch Pariser Abkommen genannt) legt in Art. 1 Absatz 2 (b) den Grundsatz der
Zweisprachigkeit im Bereich der topografischen Bezeichnungen fest („bilingual topografic naming“).
Darüber hinaus sieht Artikel 8 Absatz 1 Nummer 2) des Autonomiestatuts die Gesetzgebungsbefugnis des
Landes im Bereich der Ortsnamengebung vor und verknüpft diese mit der Verpflichtung zur
Zweisprachigkeit in der Provinz Bozen. Auf der Grundlage der genannten Bestimmungen hat der Rat der
Gemeinden im Jahr 1997 eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die Richtlinien bezüglich der Toponomastik in
Südtirol erarbeitet hat. Diese Richtlinien sehen unter Punkt 4.) bestimmte, bei der Benennung von Straßen
zu beachtende Regeln vor. Darunter fällt zum einen die zweisprachige Angabe von Toponymen, für die
es eine amtliche Übersetzung oder eine Bezeichnung in den jeweils anderen Landessprachen gibt, zum
anderen die Übersetzung der Wörter „Straße“ oder „Platz“.

2. Sollte es ein diesbezügliches Gesetz nicht geben, warum erscheint dann in der italienischen Über-
setzung dann dennoch – unnötigerweise! – der Zusatz „via“?
Siehe Antwort 1

3. Gibt es ein Gesetz, das besagt, dass die Übersetzung von Straßennamen in den zweisprachigen
Süd-Tiroler Gemeinden verpflichtend ist, dagegen in den dreisprachigen (= ladinischen) Gemein-
den nicht?
Die Beantwortung dieser Frage wurde mit den Ausführungen zu Frage Nr. 1 vorgenommen. Darüber hin-
aus wird in Bezug auf die Situation in den ladinischen Tälern auf die Bestimmung des Artikels 102 Absatz
1 des Autonomiestatuts verwiesen.

4. Sollte es ein diesbezügliches Gesetz nicht geben, darf es – rein juristisch betrachtet – dann auch
außerhalb Ladiniens beispielsweise nur eine einnamige „Bahnhofstraße“ geben?
Siehe Antwort 1
Mit freundlichen Grüßen
Firmato digitalmente da:Arno Kompatscher Arno Kompatscher
Data:05/11/2021 17:20:10
Landeshauptmann
(mit digitaler Unterschrift unterzeichnet)

Landhaus 1, Silvius-Magnago-Platz 1  39100 Bozen Palazzo 1, Piazza Silvius Magnago 1  39100 Bolzano
Tel. 0471 41 22 22  Fax 0471 41 22 99 Tel. 0471 41 22 22  Fax 0471 41 22 99
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Landeshauptmann@provinz.bz.it presidente@provincia.bz.it
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Prot. Datum | data prot. 08.11.2021 Prot. Nr. | n. prot. LTG_0006040 Prot. Typ | tipo prot. Eingang - entrata

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