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AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE

Landesrat für Gesundheit, Breitband und Genossenschaften Assessore alla Salute, alla Banda larga e alle Cooperative

Bozen, 29.06.2020 An die Landtagsabgeordneten


Sven Knoll
Bearbeitet von: Myriam Atz Tammerle
Paolo Bramezza Landtagsfraktion Süd-Tiroler Freiheit
Tel. 0471 418166
paolo.bramezza@provinz.bz.it
Silvius-Magnago-Platz 6
39100 Bozen

Zur Kenntnis: Herrn Präsidenten


des Südtiroler Landtages
Herr Josef Noggler
Silvius-Magnago-Platz 6
39100 Bozen

Antwort auf die Landtagsanfrage Nr. 874 „Kein Interesse an Schutzausrüstung?“

Sehr geehrte Landtagsabgeordnete,

in Bezug auf Ihre Landtagsanfrage teile ich Ihnen laut Auskunft des Südtiroler Sanitätsbetriebes folgendes
mit:

Ad 1, 2, 3 und 4:
„Stimmt es, dass der Sanitätsbetrieb Angebote von heimischen Betrieben für funktionierende
Schutzausrüstung erhalten, jedoch abgelehnt hat?“
“Falls ja, um welche Betriebe handelt es sich hierbei? Bitte um Auflistung der einzelnen
Angebote?“
„Warum wurden die jeweiligen Angebote abgelehnt? Wir ersuchen um Übermittlung der
Korrespondenzen in diesem Zusammenhang.”
„Auf welche Angebote wurde nicht eingegangen und warum?“

Vorausgeschickt, dass unmittelbar vor der Lieferung der Firma Oberalp alle Gesundheitsbezirke mitgeteilt
haben, dass ihre Schutzausrüstung und medizinisches Material für höchstens 2-3 Tage reichen würden,
sowie die Tatsache, dass zum Zeitpunkt des Ankaufs der Oberalp-Lieferung es keine Alternativen auf dem
Markt gab. Weiters sie an dieser Stelle gesagt, dass während des Covid-19-Notstandes der staatliche
Zivilschutz für die Lieferung und Zurverfügungstellung von persönlicher Schutzausrüstung (PSA) für die
Betreuung von Covid-Patienten zuständig ist. Jedoch in Ermangelung von ausreichender
Zurverfügungstellung von Schutzausrüstung seitens des staatlichen Zivilschutzes hat der Südtiroler
Sanitätsbetrieb in Eigenregie Schutzausrüstung angekauft, um Patienten und Personal in angemessener
Form vor Ansteckungen schützen zu können.

Aus obgenannten Gründen hat der Südtiroler Sanitätsbetrieb - um höchstmögliche Mengen an Vorrat von
Schutzmaterialien zu garantieren - ständig auch an zahlreiche einheimische und ausländische Lieferanten
konstant Anfragen um Angebote gestellt. Lieferungen sind, wenn auch aufgrund des weltweiten
epidemiologischen Notstandes nur in geringerem Ausmaß, eingegangen.

Nach Überprüfung und Bewertung durch die Einkaufsbüros wurden folgende Arten von Angeboten nicht
berücksichtigt:
 Angebote die Produkte ohne Begleitdokumentation von unbekannten Firmen anboten;
 Angebote aus rechtlich nicht zuverlässigen Quellen, Firmen im Ausland ohne irgendeine Beziehung

Landhaus 3A, Silvius-Magnago-Platz 4  39100 Bozen Palazzo provinciale 3A, piazza Silvius Magnago 4  39100 Bolzano
Tel. 0471 41 35 80 Tel. 0471 41 35 80
Steuernr./Mwst.Nr. 00390090215 Codice fiscale/Partita Iva 00390090215
Prot. Datum | data prot. 29.06.2020 Prot. Nr. | n. prot. LTG_0002876 Prot. Typ | tipo prot. Eingang - entrata
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mit europäischen Handelsreferenzen;


 Angebote die nicht gesetzeskonforme Lieferbedingungen verlangten (100%ige Vorauszahlungen für
Ware im Ausland, ohne Garantie für den effektiven Versandt);
 Angebote, die weit (˃ 50%-70%) über dem Durchschnitt liegende Preise anboten (bis 10-mal den
normalen Preisen). Einige Beispiele:
- FFP3 Normaler Einkaufspreis Euro 3,95 – Angebot Euro 21,70;
- FFP2 Normaler Einkaufspreis Euro 1,35 – Angebote Euro 15,00 oder Euro 10,35;
- Chirurgische Masken Einkaufspreis Euro 0,10/0,13 – Angebote Euro 1,83 oder Euro 1,35 oder
Euro 1,25;
Aus obgenannten Gründen konnten auch die von Ihnen, Herr Abgeordneter Knoll, vermittelte Angebote
nicht finalisiert werden. Teilweise waren die Datenblätter nicht lesbar, Dokumente nicht regelkonform, die
Angebote widersprüchlich und der Ankauf nur mit Vorkasse möglich. Somit müssten Sie wissen, wieso
nicht alle Angebote finalisiert werden können und der Titel Ihrer Anfrage das Thema verfehlt.

Ad 5:
“Stimmt es, dass es im Lager des Bozner Krankenhauses und/oder in anderen Krankenhäusern
noch Schutzausrüstung gibt, die in der aktuellen Corona-Epidemie nicht eingesetzt wird?“
Das Krankenhaus in Bozen verfügt noch über 60 für Ebola gekaufte Gesichtsmasken mit Filter, die
allerdings für den vorgesehenen Einsatz bei der aktuellen Epidemie nicht geeignet sind.

Ad 6:
„Falls ja, warum und wie viel Schutzausrüstung wird gelagert?”
Siehe Ad 5.

Mit freundlichen Grüßen

Der Landesrat
Thomas Widmann
(mit digitaler Unterschrift unterzeichnet)

Prot. Datum | data prot. 29.06.2020 Prot. Nr. | n. prot. LTG_0002876 Prot. Typ | tipo prot. Eingang - entrata

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