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ERSTER GESANG
ZWEITER GESANG
DRITTER GESANG
I-Se und Ma-Ma waren in Ba-xian,
Das nahe dem Bo Hai, der Bucht im Norden
Des Gelben Meeres oder Huang Hai.
Die Ma-Ma war geboren auf der Insel
Mit Namen Cheju-Do, die liegt im Osten
Im Gelben Meer, der Wasserstraße von
Tshushima nah. I-Se, er war vom Südland
Gekommen. Als sie einst die Ehe schlossen,
War Überschwemmung von dem Gelben Strom,
Dem Huanghe, nach einem großen Deichbruch.
Dann hatten sie gewohnt im Ort Ba-xian,
Wo weite Wälder sind, mit sieben Söhnen.
Jedoch nach jener himmlischen Erscheinung
War anders nun die Schwangerschaft als sonst.
Neun Monde wachsender Glückseligkeit
Ging sie und wurde stets von innen froher,
Wie Tropfen Tau im Wasser Kreise ziehen,
Dass sie vielleicht vor Glück gestorben ist.
Sie ist entschlafen zu den Gelben Quellen.
Doch die Geburt im Hause in Ba-xian
War von dem Elternpaar gewollt. Sie lag
Im Bett, wo Ziegelsteine aufgeschichtet
Und Matten drüber, Seidenkissen mit
Brokat bestickt. Da lag sie niederkommend.
Bei ihr war eine Hebamme, ein Arzt,
Die Mutter von I-Se, die Oma Pau.
Das Kind kam aus dem Mutterschoß hervor,
Die Mutter fiel in eine tiefe Ohnmacht.
Die Amme hatte dieses Kind, das mit
Dem Kopf zuerst nach unten auf die Welt kam,
Vorsichtig mit der Hand am Kopf gefasst
Und sacht herausgezogen. Und der Arzt,
Er trennte ab die Nabelschnur (die Hand
Hat nicht gezittert) und er gab das Kind
Der Oma Pau in ihre guten Hände,
Die wusch das Kind in einer Messing-Wanne
Und wichelte das Kind. Die Windel war
Der weiße Hochzeitsschleier seiner Mutter.
Das Kind lag da, geschlossner Augenlider,
Es wimmerte. Drei Tage später konnte
Sich Ma-Ma immer noch erheben nicht
Vom Lager, immer häufiger sank sie
In Schlummer, bis am dritten Tage sie
Entschlief. I-Se fand sie, da war sie kalt.
Das ganze Haus brach aus in lautes Weinen.
Nach dem Begräbnis, bei der Trauerfeier,
I-Se zum Trost den Trauernden den Wein
Kan-Peh aus großem Kruge schenkte aus.
Die sieben Söhne waren alle da:
Tam, Fu, Tsing, Meng, Sung, Jin und Ping der Jüngste.
Sie sprachen Sprüche aus als Angedenken.
Drei Monde später kam zum Ort Ba-xian
Der Priester der Kapelle des Erbarmens.
Der war schon alt und hatte weiße Haare
Und ging an einem krummen Knotenstock,
Der eben diesen Tag begann zu sprießen.
Er kam in einem langen blauen Kleid
Mit einem purpurroten Überhang,
Gegürtet, an dem Gürtel war ein Onyx.
So kam er in das Haus I-Ses und Oma Paus.
Da stellten sie ein Becken auf von feinem
Und weißem Porzellan und schön gemustert,
Da zwischen Zweigen eine junge Dame
Gemalt, die schwarzen Haare aufgebunden,
Das weißliche Gewand hernieder wallend,
Von einem purpurroten Band gehalten,
Das an der Seite lang hinunter fiel.
In diesem Becken war gewärmtes Wasser
Und rosa Pfirsichblüten schwammen drauf.
Das Buch vom Himmel und der Erde und
Vom Menschen schlug der alte Priester auf
Und las ein Wort: Das Tao ist die Mutter.
VIERTER GESANG
FÜNFTER GESANG
SECHSTER GESANG
SIEBENTER GESANG
ACHTER GESANG
NEUNTER GESANG
ZEHNTER GESANG
ELFTER GESANG
ZWÖLFTER GESANG
DREIZEHNTER GESANG
VIERZEHNTER GESANG
FÜNFZEHNTER GESANG
SECHZEHNTER GESANG
SIEBZEHNTER GESANG
ACHTZEHNTER GESANG
Die Unschuld hat im Himmel einen Freund.
Tau Ti sah in des Gelben Stromes Wasser,
Das war ein Spiegel fernen Geschehens.
Es war am Meer, ein Punkt nur Raum und Zeit,
Tau Ti sah in den Punkt hinein, wie einer,
Der schaut ein Kerzenflämmlein an im Spiegel
Und meditiert darüber. Und er sah
Und nahm die Vision mit seiner Seele auf,
Die war voll junger Traurigkeit und Tugend.
Da sah er seine beiden Brüder reiten,
Sah Sung und Meng, sie ritten da entlang
Der Küste an dem Gelben Meere zur
Halbinsel Shantung. Dort wird einmal säen
Der Himmelsmeister mit dem gelben Turban
Den Samen seiner stillen Weisheitslehre.
Meng rit auf einem feurig roten Ross
Und Sung auf einem weißen Ross, sie flogen.
Am Saum des Meeres hielten sie, ganz nah
Dem Ort Penglai, dort sahn sie grünen Tag
Wie Efeu an den Ufersteinen hängen.
Meng sprach: Wonach mir nun der Sinn steht, das
Sind Betten, Schüsseln, irdene Gefäße,
Mehl, Weizen, Mandeln, Bohnen, Linsen, Erbsen
Und Honig. Sung sprach: Lass uns reiten zur
Poetin Sarl. Ein todeswürdiges
Verbrechen ists, zu einer Zauberin
Zu gehen, um die Leibesfrucht zu morden.
Sarl weilt ja dort mit ihrem Sohne An-To.
Meng sprach: Das soll mir recht sein, lass uns reiten
Zum Ort Peng-lai. Du weißt ja, Peng-lai-shan
Die Insel der Glückseligen den Namen
Gab diesem Ort. Das Eiland selber soll
Im Gelben Ostmeer liegen. Von der Küste
Von Shatung wollt ich mich schon auf die Reise
Zur sagenhaften Geisterinsel machen,
Nach Peng-lai-shan zu den Unsterblichen.
Sarls Vater war Kirgise und sie selbst
Studierte eine Zeit in Alma Ata,
Wo Tao sie, die schöpferische Mutter,
Genährt mit ihrem Wort. Voll Liebe dachte
Sie an die Mutter, die begraben lag
Beim schönen Kloster Sera Sela Si.
Sarl sprach zu Sung: Wir wollen uns nun tausend
Gelehrte Reden um die Ohren schlagen.
Sung sprach zu Sarl: Wir wollen auch zehntausend
Verliebte Lieder singen mit der Schönheit
Der Stimme und der Pipa Saiten spielen.
Vorm Fenster hüpfte eine Siamkatze
Durchs Beet von Thymian und Petersilie.
Sie tranken den Jasmintee und besahen
Die Porzellanmimosen ihrer Sammlung.
Mir, sagte Sarl, mir steht der Sinn danach,
Das Heiligtum des Berges Taishan heute
Mit euch, o meine Freunde, zu besteigen.
Der Stein schläft in dem morgenroten Ostwald. -
Der Berg Taishan ist Ostberg auch genannt,
Ist einer von den fünf verehrten Bergen,
Gab Antwort drauf der junge Bruder Sung.
Und Sarl zog ihren neuen Mantel an,
Genäht von vielen Vliesen, auch darunter
Das Vlies von einem purpurroten Füchslein.
Dann gingen sie zu dritt hinaus ins Offne.
Da waren sie allein auf weitem Felde.
Da plötzlich Sarl den neuen Mantel nahm
Und riss ihn in ein Dutzend Teile, sprechend:
Nimm du neun Teile dir, mein lieber Sung,
Die Königreiche sinds im Kaiserreich,
Nimm du dir an dein Herz die Tochter Xian!
Sie gingen eilig nun in Richtung Ostberg.
NEUNZEHNTER GESANG
ZWANZIGSTER GESANG
EINUNDZWANZIGSTER GESANG
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DREIUNDZWANZIGSTER GESANG
VIERUNDZWANZIGSTER GESANG
FÜNFUNDZWANZIGSTER GESANG
SECHSUNDZWANZIGSTER GESANG
SIEBENUNDZWANZIGSTER GESANG
ACHTUNDZWANZIGSTER GESANG
NEUNUNDZWANZIGSTER GESANG
DREISSIGSTER GESANG
EINUNDDREISSIGSTER GESANG
ZWEIUNDDREISSIGSTER GESANG
(Fragment)