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GESAMTKONZEPT MOUNTAINBIKE
SEKUNDARSCHULEN
LAMBORELLE NATHALIE
2017
Erklärung
SEKUNDARSCHULEN
von mir selbst und ohne jede unerlaubte Hilfe angefertigt wurde.
Nathalie Lamborelle
Nathalie Lamborelle
Professeur - Candidat
GESAMTKONZEPT MOUNTAINBIKE
SEKUNDARSCHULEN
Luxembourg, 2017
ZUSAMMENFASSUNG
Der Bereich Mountainbike hat sich im Radsport in den letzten Jahren immer
mehr von der Trendsportart zur festen Größe entwickelt. Vor allem im Freizeit-
bereich kennt diese Sportart einen regen Zuwachs und bietet einige interessan-
Der Hauptteil der Arbeit besteht darin, ein Gesamtkonzept für die Schule zu
erstellen. Zu Beginn werden die Argumente für die Aktivität in der Schule sowie
Mountainbike präsentiert. Neben der Planung, dem Aufbau und der Durchfüh-
Analyse mittels Fragebogen über die aktuelle Lage zum Thema Mountainbike
Mit dem Ziel möglichst viele interessierte Sportlehrer auf den gleichen Wis-
1 E INLEITUNG ....................................................................... 13
2 M OUNTAINBIKESPORT .......................................................... 14
4.2.1 Beispiel des schuleigenen Lehrplans des Lycée Michel Lucius ........................... 51
5.4.1 Einführung ins Mountainbikefahren auf 7e am Beispiel der 7IEC2 im LML ......... 83
5.4.2 Technikzyklus ................................................................................................... 85
5.4.3 Projektorientierter Unterricht (4e LJBM) ............................................................ 89
5.4.4 Ausdauerbetonter Zyklus .................................................................................. 92
5.4.5 Allgemeiner MTB Zyklus ................................................................................... 93
außen der leichteste, mittig der etwas Schwierigere und links der Schwierigste
Slalom. ............................................................................................................ 68
Abbildung 6: Versetzter Slalom wo das Hinterrad folgt einer anderen Spur folgt als
Abbildung 10: Korridore zum "auf der Stelle stehen bleiben" üben ......................... 75
Markierungsteller das Spielfeld, die später noch als Slalom genutzt werden
können. ........................................................................................................... 76
Abbildung 12: Schüler beim Bewältigen einer relativ leichten Treppe auf dem
Abbildung 17: Gesamte Gruppe der Zweitagestour vor dem Start in Marienthal ...... 97
Abbildung 19: Strecke der zweiten Etappe Kautenbach - Luxemburg .................... 101
Abbildung 20: Vergleich der Einschreibungen und tatsächlichen Teilnehmern am
Abbildung 22: Plan der Stationen der ersten Auflage des BIKE DAY 2013 ............. 110
Abbildung 23: Skizze des Four Cross Race 2013 .................................................... 111
Abbildung 27: Höhenprofil der LASEL Mountainbikemeisterschaft auf der "Drëps" 116
Abbildung 28: Strecke MTB Randonnée LASEL 2017 mit den Straßenüberquerungen
Abbildung 31: Verteilung des Niveaus des Fahrkönnens der Umfrageteilnehmer ... 127
Abbildung 32: Vergleich der Gesamtzahl an Schulen, den Antworten aus den Schulen
Abbildung 33: Anzahl der Mountainbikes in den Schulen (Vergleich aller Antworten)
...................................................................................................................... 129
Abbildung 36: Anzahl der Schüler im Mountainbike Unterricht in Prozent .............. 131
Abbildung 37: Vergleich von drei Aussagen bezüglich des Mountainbike Unterrichtes
Abbildung 40: Fazit der Weiterbildung "MTB in der Schule unterrichten" (Summe der
Tabelle 9: Startzeiten und Rundenanzahl der jeweiligen Kategorien (Kopie aus der
1 Einleitung
Mit einer jahrelangen aktiven Karriere im Radsport im Gepäck, erkannte ich mit der
Besichtigung des Radkellers meiner ersten Schule relativ schnell mein bevorzugtes
Arbeitsfeld. Dem Ziel, den Schülern meine Begeisterung für den Sport und die Be-
nächsten, darum entwickelte sich auch recht schnell der Gedanke in diesem Bereich
Vor allem im Freizeitbereich erfährt die Sportart Mountainbike einen regen Zu-
wachs an faszinierten Biker und Bikerinnen, die den Reiz der freien Bewegung in der
oder kurvenreiche und steinige Pfade, Mountainbike kann fast überall betrieben wer-
In und rund um die Schulen hat das Fahrrad schon länger seinen Platz, sei es als
Transportmittel dorthin oder als Aktivität in der Schulfreizeit. Jedoch bietet der
Mountainbikesport auch diverse Möglichkeiten für den gesamten Sport in der Schule.
schon seinen Platz im Bewegungsfeld sieben. Wie die Integration in den schuleige-
nen Lehrplan nun funktionieren kann und was sonst noch alles rund um das Thema
Mountainbike bewegt werden kann, soll anhand eines Gesamtkonzeptes für die Schu-
2 Mountainbikesport
Wie die Geschichte des Mountainbikesports genau anfangen hat, kann nicht klar
definiert werden. Fest steht nur, dass eine Gruppe radsportbegeisterter Amerikaner
als Pioniere des Mountainbikesports gelten, da sie in den siebziger Jahren den Reiz
hatten auf Schottenpisten den Mount Tamalpais hinabzufahren. Einer der Bande Joe
Breeze sagt “Die Evolution des Mountainbikes bestand aus vielen Schritten – einen
Zunächst versuchte die Gruppe mit Cyclocrossrädern, die damals in Europa gefah-
ren wurden, den Mount Tamalpais zu erkunden. 1974 vertrauten sie dann wieder den
alten stabilen Fat Tire-Bikes mit Ballonreifen, auf denen sie auch bald Wettrennen
veranstalteten. Die Räder, die nicht für den Einsatz im Gelände gebaut wurden, ka-
men rasch an ihre Grenzen und so wurde versucht die Räder stabiler zu machen. 1977
schweißte Joe Breeze den ersten Rahmen, der von der Geometrie her einem aktuel-
len Mountainbike relativ ähnlich war. Gebremst wurde damals mit Trommelbremsen
und Gangschaltungen gab es anfangs nicht. Die Downhill Rennen, die die Gruppe um
Breeze, Guy, Kelly und Fisher veranstalteten wurden Repack Rennen genannt, da sie
nach jeder 3,3 Kilometer-Abfahrt die Trommelbremsen zerlegen mussten um sie neu
einzufetten. 1979 lud Fisher den Rahmenbauer Tom Ritchey zu einem Repack Rennen
ein um ihm die neuen Mountainbikes schmackhaft zu machen. Fisher und Kelly grün-
deten eine Firma, öffneten einen reinen Bikeladen und seitdem war der Boom des
Vereinigten Staaten von Amerika durch einen Artikel eines großen amerikanischen
Firma „Specialized“ kaufte Ritchey Mountainbikes auf, verlagerte die Produktion nach
Japan, das die Preise deutlich senkte. Dies führte dazu, dass die neuen Sportgeräte
Für den oben erwähnten Boom des Mountainbikesports ist die Wandlung der
Sinnzuschreibung des organisierten Sportes in den letzten Jahren sicherlich mit ver-
antwortlich. Früher beschäftigte sich der organisierte Sport hauptsächlich mit dem
wettkampforientierten Ausüben einer Sportart. Heute ist eine klare Hinwendung zum
gefühle, Freiheit, uvm. Der Trend zur erlebnisorientierten Freizeitgestaltung ist deut-
lich erkennbar (Kerndler, 2009, S.38, zitiert nach Bässler, 1989, S.63-67). Das Fahren
in der freien Natur mit einem Gerät, das geländetauglich ist und jederzeit einen Ab-
stecher neben die asphaltierten Straßen auf Schotterwege oder sogar kleine Pfade
ermöglicht, deckt viele Bedürfnisse des modernen „Lifestyles“ ab. Neben dem omni-
präsenten Naturerlebnis steht auch das Erleben von Geschwindigkeit, das Spiel mit
dem Gleichgewicht sowie das Verwachsen von Körper, Gerät und Umwelt (Scheid &
Prohl, 2012). In diesem Kontext wird auch oft vom „Flowerlebnis“ gesprochen.
Eine umfassende Studie von Beier (2001) hat sich mit den „Anreizstrukturen von
Fragestellung hierbei war „Was reizt Menschen an sportlicher Aktivität in der Natur?“
sowie „Wozu betreiben Menschen sportliche Aktivitäten in der Natur?“ (Beier, 2001,
erforscht:
• Sensorische Erfahrungen
• ästhetische Erfahrungen
• Leistung
• Soziale Erfahrungen
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 16
• Gesundheit
– 221)
Schlussendlich brachte die Studie kein eindeutiges Ergebnis über „den“ definier-
ten Outdoorsportler, bzw. den Mountainbiker, den Skifahrer oder den Kletterer. Nur
wegen dem gesundheitsfördernden Aspekt übt niemand eine Natursportart aus, bei
der man sich in risikoreiche Situationen begeben kann. Die Anreize sind vielfältig und
Kategorien einteilen:
• Ausführungsorientierte Leistungssportler
• Leistungsorientierte Fitness-Sportler
• Erlebnisorientierte Sportler
• Erholungsorientierte Natursportler
sportaktivität besser und zeigen, dass die Motive sportartübergreifend sind. Des Wei-
teren konnte noch festgestellt werden, dass das Naturerlebnis bei Frauen stärker
2.3.1 Wettkampfdisziplinen
Cross-Country Marathon, Downhill und Four-Cross. Olympisch ist lediglich das Frau-
weise auch sehr populär im Freizeitbereich sind, stehen meistens unter der Schirm-
herrschaft des nationalen Radsportverbandes. Diese Rennen werden nach den Wett-
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 17
kampfbestimmungen des Bund Deutscher Radfahrer weiter unten aufgelistet und er-
örtert.
bereich. Spannend und spektakulär zum Teil, werden diese Rennen durch technisch
se. Mittlerweile werden die Strecken teils künstlich angelegt um die Ansprüche an die
Fahrer weiter zu steigern und den rund 20.000 Zuschauern (bei Weltcups und Welt-
Bei Weltcups und Weltmeisterschaften, sowie auch bei nationalen Rennen werden
im Rahmen der Cross Country Disziplin auch Eliminator und Team-Relay Wettbewer-
kurz erklärt.
Beim Hauptrennen, dem „Cross Country Olympic“ wie es auch genannt wird, fin-
den die Rennen auf Rundstrecken statt, die zwischen fünf und neun Kilometer haben.
Der Start erfolgt als Massenstart und die offizielle Renndauer beträgt 1,5 Stunden.
Cross Country Eliminator Rennen sind kurze Ausscheidungsrennen die über mehre-
re Läufe ausgetragen werden. Die Strecke soll eine Länge zwischen 500 und 1250
Team Relay Rennen gibt es auf internationaler Bühne lediglich bei großen Meister-
schaften wie Europa- und Weltmeisterschaften. Ein Team besteht dabei aus je einem
Fahrer oder Fahrerin jeder Altersklasse und es wird in der Regel eine Runde auf dem
2.3.1.2 Marathon
Cross Country Marathon Rennen stellen die langen Versionen des Cross Country
Rennens dar. Der Start erfolgt ebenso als Massenstart, jedoch ist die Renndistanz mit
60 bis 120 Kilometern im Schnitt eine ganz andere. In diesem Rennen können sowohl
professionelle Sportler wie auch Freizeitsportler teilnehmen und sich messen. Viele
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 18
Veranstalter haben schnell das Potential für den Breitensport erkannt und bieten an
an Teilnehmern. Dies ist allerdings nicht alleine durch den gemeinsamen Start mit
den Profis bedingt, sondern durch die Streckenführung, die in der Regel wesentlich
einfacher ist als im normalen Cross Country Rennen und über eine große Runde führt.
2.3.1.3 Downhill
Downhill Rennen unterscheiden sich klar von den beiden vorherigen Disziplinen.
Es sind Rennen, die gegen die Uhr auf einer abgesperrten Strecke stattfinden, die
fast ausschließlich bergab geht und sehr hohe technische Anforderungen an den Fah-
ven, Absätze und hohe Sprünge bewältigt werden. Dabei werden Geschwindigkeiten
Auch diese Disziplin wurde in den letzten Jahren für den Breitensport ausgelegt,
um ihr Sommerloch zu füllen. Liftanlagen und Shuttles werden genutzt um die Biker
2.3.1.4 Four-Cross
Bei dieser Art von Rennen starten vier Teilnehmer gleichzeitig auf einen gemein-
samen Kurs mit Steilkurven und Sprüngen. Die Rennen sind sehr kurz (zwischen 30
und 60 Sekunden) und sind auf wilde und enge Körperkontakte zwischen den Teil-
nehmern ausgelegt, solange dies in sportlich fairer Weise von statten geht. Der Sie-
ger ist der erste, der die Ziellinie überquert und die Rennen werden über mehrere
Qualifikationsrunden ausgetragen.
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 19
2.3.1.5 Enduro
Ein Enduro Rennen setzt sich aus mehreren Verbindungsetappen und Wertungs-
prüfungen zusammen. Sieger ist derjenige, der die geringste Gesamtzeit aller Wer-
lizenzierte sowie nicht lizenzierte Fahrer starten. Die Rennstrecke sollte vorwiegend
bergab sein und eine Mischung aus schnellen und langsamen sowie engen und wei-
2.3.1.6 Etappenrennen
Etappenrennen sind eine Serie von Cross Country Rennen, die über mehrere Tage
2.3.1.7 Sonderwettbewerbe
Neben den großen und bekanntesten Wettbewerben gibt es noch folgende Wett-
bewerbe, die offiziell unter der Schirmherrschaft des Bund Deutschen Radfahrers lau-
fen:
• Dual Slalom
• Dual Eliminator
• Team Relay
• 24 Stunden Rennen
• Kombinationswettbewerb
Neben den offiziellen Wettkämpfen, die von einem Verband geregelt und geneh-
migt sind gibt es weitere Disziplinen, die im spaßorientierten Freizeitbereich und bei
vielen Jugendlichen Anklang finden. Bekannte Disziplinen sind Trial und Dirtjump.
Beim Trial müssen die Fahrer einen Hindernisparcours möglichst fehlerfrei überwin-
den und beim Dirtjump geht es darum einen möglichst spektakulären Sprung über
einen Erdhügel zu absolvieren. Solche Dirtbikes kommen auch auf einem Pumptrack
zum Einsatz.
Ein Pumptrack ist eine angelegte Mountainbikestrecke die aus vielen Wellen und
2.3.3 Einsatzzwecke
Denkt man nicht gleich an Wettkämpfe, kann man den Mountainbikesport auch
nach Einsatzzwecken einteilen. So fällt die Wahl zwischen den vielen verschiedenen
Bikearten, die der Markt mittlerweile bietet, leichter. Tabelle 1 soll einen kleinen
Cross Country / Race Primär Trainings- & Wettkampfmittel für kürzere Rennen (bis 2-3h)
mit höchster Intensität. Leichte Räder die ihre Vorteile beim Berg-
auffahren haben.
Marathon Trainings- & Wettkampfmittel für die Langstrecken (>2h). Komfort
spielt eine größere Rolle.
Tour Von gemütlichen Biergartenfahrten bis hin zu Mehrtagestouren
auf Forststraßen und leichten Trails mit angenehmem Komfort.
All Mountain Entspannte Tages- bis Mehrtagestouren wo es mehr auf den Spaß
und Komfort bei den Abfahrten oder auf Singetrails kommt als auf
das Bergauffahren.
Enduro Das Hauptaugenmerk liegt auf fahrtechnisch anspruchsvollen Sin-
gletrails oder gröbere Abfahrten.
Freeride Vor allem auf Abfahrten in grobem Gelände mit Sprüngen ausge-
legt. Bergauffahren kaum noch möglich.
Downhill Ausschließlich abfahrtsorientiert mit Sprüngen und mit maximalem
Tempo.
Dirt Für speziell angelegte Bikeparks wie Pumptrack mit Sprüngen und
Steilkurven.
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 21
2.4 Materialkunde
Ein Fahrrad ist ein Sportgerät, das sich in seiner Vielfältigkeit an kleinen techni-
höchsten Komfort und Sicherheit. Jedoch möchte ich in diesem Kapitel nicht auf all
diese Einzelheiten eingehen, sondern eher ein Fahrrad und genauer ein Mountainbi-
ke gröber betrachten, die einzelnen Fachbegriffe aufzählen sowie die groben Eintei-
Die Rahmengeometrie eines Mountainbikes hängt vom Einsatzzweck ab, die in Ta-
belle 1 beschrieben wurden. Durch die Veränderung der einzelnen Winkel des Rah-
mens wird das Rad entweder eher auffahrts- oder eher abfahrtsorientierter.
Je nach Hersteller und Preisklasse kann das Material des Rahmens Aluminium,
Stahl, Carbon oder Titanium sein. Mittlerweile haben sich die Aluminiumrahmen für
durchgesetzt.
2.4.2 Dämpfung
Auch hierbei kommt es stark auf den Einsatzzweck des Bikes an. Während ein
rennorientiertes Cross Country Hardtail lediglich eine Federgabel vorne mit 80-
100mm Federweg hat, verfügen Endurobikes über eine Federgabel mit 160mm und
aufwärts an Federweg und einem hinteren Dämpfer, der einen ähnlichen Federweg
haben kann. Der Mechanismus besteht aus der Federung, die durch Luft oder einer
2.4.3 Bremsen
Bis auf wenige Einsteigerbikes sind mittlerweile (Müller, Maier, Schmid, & Wehrlin,
zur Felgenbremse bieten sie eine größere Bremskraft sowie ein präziseres Bremsen.
2.4.4 Antrieb
Der Antrieb besteht aus Kette, Kassette und Kettenblätter. Je nachdem aus wie
vielen Ritzeln eine Kassette besteht oder wie viele Kettenblätter ein Mountainbike
hat, kann die Ganganzahl zwischen 11 und 30 variieren. Zunächst waren drei Kette-
blätter vorne Standard und die Kassette hinten ging bis 10 Ritzel. Durch die neuen
werden, die den Triple vorne überflüssig machten. Mittlerweile gibt es schon Kasset-
ten mit 12 Ritzeln die von 50 zu 10 Zähnen abgestuft sind und demnach die kom-
plette Schaltbreite abdecken. Auch wenn dies auf Kosten der Feinabstufung geht, so
bringt das einzelne Kettenblatt vorne viele Vorteile und Reduzierung an Gewicht und
2.4.5 Laufräder
Die ursprüngliche Laufradgröße 26 Zoll ist kaum noch auf dem Markt zu finden.
Mit 29 Zoll und 27,5 Zoll gewinnen die Mountainbikes deutlich an Komfort, Rollfreu-
2.4.6 Bereifung
Schlauchreifen und Drahtreifen, die mit Schlauch gefahren werden, boten bis vor
kampf zum Einsatz kamen. Drahtreifen mit Schlauch sind dagegen sehr pannenanfäl-
lig und daher ist die etwas neure Technologie des Tubeless Systems die bessere
Wahl. Eine schweizer Studie, die im Rahmen der olympischen Spiele in Rio durchge-
führt wurde, hat sogar bewiesen, dass das Tubelesssystem in Kombination mit einem
guten Reifen schneller ist als die alt bewährten Schlauchreifen. (Müller, Maier,
Schmid, & Wehrlin, 2017) Bei diesem Mechanismus wird ein spezielles, dichtes Fel-
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genband eingelegt und mit Milch gearbeitet, die im Falle eines leichten Defektes des
2.4.7 Pedalen
Klickpedale wo der Fuß anhand einer Platte am Schuh im Pedal festsitzt sind für
Sie bieten beste Kraftübertragung, Halt und Sicherheit, da kein Abrutschen möglich
ist und im Falle eines Sturzes die Pedalen meistens auslösen. Im Enduro sowie
Downhill kommen viele Flatpedals zum Einsatz, wo der Fuß lediglich auf dem Pedal
steht. Spezielle Noppen verhindern das Rutschen vom Pedal. Von Riemchen, die an
gewöhnlichen Pedalen befestigt sind, ist abzuraten, da man im Fall eines Sturzes aus
diesen „Käfigen“ kaum den Fuß befreien kann. Diese sieht man auch nur noch ganz
selten.
Der Sattel ist meistens eine ganz persönliche Angelegenheit. Auf dem Markt gibt
Lediglich bei günstigen Modellen, die oft im Verleih oder in der Schule genutzt wer-
den läuft man die Gefahr, dass die Streben sich mit der Zeit verbiegen und den Sat-
tel nach hinten rutschen lassen, das die Sitzposition stark verändern kann. Die Positi-
Wohlbefinden auf dem Rad geht. Ist die Distanz zwischen Sattelspitze und Lenker zu
groß, kann die Kontrolle des Fahrrades negativ beeinflusst werden. Daher sind die
meisten neuen Einsteigerbikes von der Rahmenlänge her sehr kurz, haben eine gera-
de Sattelstütze montiert und relativ kurze Vorbauten. Dies bringt eine verbesserte
Der Lenker eines Mountainbikes ist meistens quasi gerade. Je nach Modell gibt es
verschiedene leichte Krümmungen. Anfangs waren die Lenker noch relativ schmal,
aber mittlerweile sind sie um die 70cm breit, das wiederum die Kontrolle über das
Bike verbessert.
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zählt, verlangt der Mountainbikesport um einiges mehr an Fahrtechnik als der Stras-
tern ungebremst und Techniktrainings von den Basics bis hin zum Bikepark liegen
voll im Trend. Ob nun Profisportler, Freizeitradler oder Bikeanfänger, eine gute Rad-
sich und sollte deshalb im Mountainbike-training sein festes Standbein haben. Aus
viel Wert auf die Schulung der koordinativen Fähigkeiten auf dem Rad gelegt.
Beim Analysieren dieser Grundfähigkeiten auf dem Rad kann man folgende Bewe-
dabei die Grundposition zu vergessen aus deren all diese Bewegung kommen.
2.5.1 Grundposition
Die Grundposition ist eine stabile und zentrale Position auf dem Mountainbike.
Hierfür sollen die Pedalen waagerecht stehen, sodass beide Füße das Gewicht des
dabei leicht gebeugt um eine Muskelvorspannung zu erzielen, die ein schnelles Rea-
gieren auf Hindernisse oder Abfedern ermöglicht. Zudem sollen die Knie und Ellbo-
gen etwas nach außen gedreht sein, damit das Rad jederzeit zum Gleichgewichtsaus-
gleich etwas gekippt werden kann. Die Hüfte soll zentral über dem Sattel sein, denn
aus dieser neutralen Position kann die Hüfte je nach Gelände nach vorne oder hinten
sowie oben oder unten und rechts oder links verschoben werden. Ein bis zwei Finger
sollen dabei immer auf den Bremshebeln liegen und der Blick in Fahrtrichtung ausge-
2.5.2 Balance
Wie bei allen Roll- und Gleitsportarten bildet die Balance den Grundstein für alle
erhöht die Sicherheit in schwierigen Passagen erheblich. Jedoch spielt die Balance
nicht nur im Stand in der Grundposition eine wichtige Rolle. Beim Bremsen z. B. wird
Kräften, die beim Bremsen entstehen, nach hinten verlagert wird. Bei diesem Zu-
nach vorne verlagert werden. Das Fahren im Gelände verlangt demnach eine ständi-
2.5.3 Beschleunigung
Die Beschleunigung ist der Vortrieb des Rades, der durch die muskuläre Kraft der
Beine erzeugt wird. Diese Kraft wird durch die Tretbewegung über die Pedale, Kur-
bel, Kette und Zahnkränze auf das Hinterrad übertragen und sorgt so für den Antrieb.
Diese Kraft sollte möglichst effizient eingesetzt werden um einen effektiven Vortrieb
zu erzeugen, der durch die Schalttechnik und eine angepasste Gangwahl beeinflusst
wird. Besonders im Gelände spielt dies eine große Rolle, da es auf schmalen Wegen
ständig auf und ab geht und in technisch anspruchsvollen Passagen die korrekte Be-
2.5.4 Verzögerung
Im Bereich der Bremsen gab es in den letzten Jahren einen regelrechten Innovati-
sind kaum noch von einem modernen Mountainbike wegzudenken. Durch die Kraft
der Scheibenbremsen ist aber auch ein gewisses Feingefühl nötig, um diese richtig
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einzusetzen. Ziel sollte es sein, ein Blockieren der Reifen zu vermeiden, denn dies
vermindert die Radkontrolle und erhöht das Sturzrisiko. Allgemein gilt, dass immer
beide Bremsen eingesetzt werden sollten. Dabei darf man aber nicht außer Acht be-
halten, dass die Vorderradbremse deutlich mehr Kraft hat als die Hinterradbremse.
So sollte die Bremswirkung zu 70 Prozent vom Vorderrad und nur zu 30 Prozent vom
Hinterrad ausgehen. Die Bremsen werden nur mit einem oder zwei Finger betätigt
hinten verlagert wird. Je nach Bremsintensität wird die Hüfte entsprechend hinter
den Sattel verschoben. Bei einer optimalen Verzögerung findet also ein perfektes
2.5.5 Steuerung
Sie wird in erster Linie durch den Lenkimpuls der Hände ausgelöst. Steuern ist nicht
nur in Verbindung mit Kurvenfahren zu verstehen, sondern auch in Bezug auf das Ge-
stabiles und gleichmäßiges Führen des Lenkers, sowie ausreichend Druck auf dem
Vorderrad. Vor allem bei steilen, technischen Spitzkehren bergauf muss Druck auf
2.6 Singletrail-Skala
Die Singletrail-Skala basiert auf der Idee die Schwierigkeit der Wege die von
Pfad der so schmal ist, dass er von der Breite her keine zwei Personen nebeneinander
laufen oder fahren können. Dieser Begriff ist im Mountainbikebereich sehr verbreitet,
da es diese schmalen Wege sind, die größtenteils den Reiz der Sportart ausmachen.
Die Skala, die von den deutschen Philipp und Werner an Anlehnung an Schymick und
der zuvor erstellten Skala des Österreichers Hofer definiert wurde, dient mittlerweile
file der Kondition, der Fahrtechnik und der Gefährlichkeit eines solchen Singletrails.
eingeteilt: Blau für leicht, Rot für mittel und Schwarz für schwer. Orientiert an den
kers werden zudem sechs Schwierigkeitsgrade (S-Grade) unterteilt. Für diesen gilt S0
als locker fahrbar und S5 als unfahrbar. In diese Einstufung fallen nur flache oder ab-
fallende Wege die ohne Berücksichtigung auf fahrtechnisch beeinflussbare bzw. sub-
jektive und variablen Faktoren wie dem Gefahrengrad (Absturzgefahr), dem Wetter
(Nässe, Wind, Nebel und Schnee), den Lichtverhältnissen und der Fahrgeschwindig-
Bei der Rede von Mountainbike Bewegung in Luxemburg müssen zwei Bereiche
klar unterteilt werden: der Freizeitbereich und die Verbandsebene. Mountainbike als
sind es vor allem die Sportbegeisterten, die Mitte Zwanzig bis Dreißig das Bike ent-
decken. Zum einen zieht es diese in die Wälder um dem Verkehr zu entkommen, zum
anderen wegen dem Funfaktor der das Mountainbiken mit sich bringt.
Daneben gibt es den Sport auch in organisierter Form auf Verbandsebene. Jedoch
tut sich dieser seit Jahren schwer seine Existenz neben dem Straßenrennsport und
2.7.1 Verband
Mit zwei Rennen für die nationale Elite in der Saison 2017, die beide zugleich die
nationalen Meisterschaften im Cross Country und Marathon sind, und 4 Rennen für
wenn die Nachwuchsradsportler bis zum Alter von 11 Jahren ausschließlich Moun-
tainbike Rennen bestreiten, zieht es danach fast alle auf das Rennrad. Später kommt
dann noch Cyclo Cross im Winter dazu. Diese beiden Disziplinen werden zudem
komplett vom Verband in Sachen Training und Wettkampf unterstützt, derweil den
Diskussionen werden geführt wie man die olympische Sportart, die in vielen anderen
Ländern die Jugend begeistert aufblühen lassen kann, jedoch derzeit noch ohne Er-
folg. Seit 10 Jahren kann man hier eher eine Achterbahnfahrt beobachten. Es gaben
schon mal mehr Rennen, ein Mountainbike Cup, usw. jedoch ist dies derzeit in weite
Ferne gerutscht.
Auch im Freizeit Bereich hat der Mountainbikesport auf Verbandsebene nur ein
band gemeldet. Es werden jedoch schätzungsweise gute 20 pro Jahr innerhalb des
2.7.2 Freizeit
Wie schon in der Einleitung erwähnt, boomt der nicht organisierte Bereich des
mischen Wäldern. Auch hierzu gibt es keine Angaben, aber allein die Anzahl der
Mountainbikefahrer unter den Befragten Sportlehrern liegt bei 108 von 167 Befrag-
ten.
Die Gesetzeslage für das Befahren der luxemburgischen Wälder ist derzeit noch
nicht eindeutig und es ist auch nicht leicht ohne Sekundärquelle an Informationen zu
kommen. Dies gilt nicht alleine für Luxemburg, denn im DAV Alpin Lehrplan Moun-
tainbike (Head & Laar, 2013, S. 51-53) ist auch zu lesen, dass die Gesetzeslage in
man als Mountainbikefahrer in Luxemburg viele Freiheiten und kann in der Regel alle
Wege im Wald benutzen, außer man begibt sich in ein klassifiziertes Naturschutzge-
(réserves naturelles + réserves forestières)“, die als „geschützte Zonen von nationa-
Gesetz vom 19. Januar 2004 betreffend den Schutz der Natur und der natürlichen
Ressoucen. Jedes Gebiet und Reservat ist mit Auflagen belastet, die durch großher-
de la Topographie)
Für manche dieser Gebiete gibt es ausdrückliche Verbote für das Verkehren mit
Unter den sieben verbindlichen Inhaltsbereichen für den Sportunterricht wird die
gleitenden Geräten“ klassiert. Als zentrale Elemente werden die Gleichgewichts- und
Skaten oder Rollbrettfahren nur das Radfahren. Zudem bietet Mountainbiken speziell
wie auch dem nötigen Gefühl für die Wahl der richtigen Spur. Hierfür braucht man
sogar nicht gleich einen anspruchsvollen Trail im Wald, selbst ein Slalom fordert ge-
die Aktivität „Mountainbike“ darüber hinaus viele weitere Dimensionen um den Sport
schen Kompetenzbereichen für den Sportunterricht zitiert und können fast alle im
reiche werden später im Kapitel 4.1 auf Seite 47 beschrieben, wo es um die einzelnen
Schüler Körpersignale, die sie so von ihrem Alltag her nicht kennen. Als ersten Kom-
deln. Für das Radfahren bedeutet dies, dass sie bei Eintreten der Befindlichkeit der
Anstrengung und leichter Müdigkeit nicht sofort aufgeben. Sie sollen versuchen die-
Darüber hinaus bietet das Mountainbikefahren durch den ständig wechselnden Un-
Auf das Trainieren der Ausdauer ausgerichtete Zyklen erlauben auch die Vermitt-
lung der zweiten Kompetenz in diesem Bereich. Durch ein gezieltes Ausdauertraining
auf dem Rad, können Schüler lernen wie sie ihre Fitness steigern und erhalten kön-
nen. Zudem sollen sie lernen wie sie ihren Alltag gesünder und bewegungsorientier-
ter gestalten können. In vielen Städten und Gemeinden Luxemburgs wird derzeit die
Im Sport gibt es oft Situationen die auf soziale Handlungen und Interaktionen ba-
sieren, bei denen Kommunikation und Kooperation mit den Mitstreitern unabdinglich
sind. Beim Mountainbiken in der Gruppe und vor allem im Sportunterricht ist die
raussetzung. Nur im gegenseitigen Respekt und mit Rücksicht auf den Anderen ist
das Fahrradfahren in der Gruppe möglich. Besonders, wenn nur eine Begleitperson
dabei ist, muss jeder einzelne Verantwortung für die Gruppe übernehmen und aus-
gemachte Regeln einhalten. Die Radgruppe muss als Team funktionieren, in dem je-
der seine Aufgabe hat und für den anderen da sein sollte. Beispiele hierzu wären das
dicht zusammen bleiben als Gruppe oder Halten an einer Kreuzung, wenn die Grup-
pe sich auseinander gezogen hat und der nächste Schüler eventuell nicht mehr sieht
wohin die Gruppe gefahren ist. Des Weiteren kann die Lehrperson einen Schüler be-
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 33
auftragen, den „letzten Mann“ zu stellen, damit sie oder er schneller weiß, dass die
Gruppe komplett ist. In dem Fall muss dieser Schüler seine Position während der
kompletten Tour beibehalten. Bei Problemen ist es auch wichtig, dass die weiteren
Gruppenmitglieder informiert werden und dass man sich gegenseitig hilft. Zu guter
Letzt gilt es auch einfache Regeln, wie Abstand halten auf den Vordermann, rechtzei-
Ein Hauptziel der Schule ist es Könnens- und Leistungsbereitschaft bei den Schü-
vermitteln. Auf den ersten Blick eignet sich Radfahren hierfür sehr gut, da der Sport
man beim Radfahren relativ gut feststellen wer Leistungsbereitschaft zeigt und wer
nicht. Jedoch verbirgt sich hier auch schon die Kehrseite der Medaille, die vor allem
in der Schule schwer zum Tragen kommt. Die Leistungsunterschiede der reinen phy-
sischen Fähigkeiten sind meistens sehr groß innerhalb einer Schülergruppe. Manche
sind schon relativ gut ausdauertrainiert und agieren auf einem ganz anderen Niveau
als andere. Bewertet man nur die reine Leistung, werden die schwächeren Schüler nie
eine Chance haben. Auch die kurze Zeit der sechs Wochen Zyklen mit je einer Dop-
pelstunde Sport wird die Schüler auf kein viel höheres Niveau setzen können. Den-
noch kann allein die Anstrengungsbereitschaft den einzelnen weiterbringen und vor
allem in dem Maße, dass er versteht was er tun muss, um seine individuelle Leistung
zu verbessern.
Eine weitere wichtige Erkenntnis zu der alle Schüler in einem können- und leis-
tungsorientierten Zyklus kommen sollten, ist das Akzeptieren und Einschätzen der
dann soll die Leistung des Schwächsten genauso gewürdigt werden, wie die des Bes-
ten. Darüber hinaus sollen sie auch verstehen lernen, dass individuelle Leistungen
Neben den rein Leistungsfähigkeiten gehören aber auch die Fertigkeiten wie Len-
ken, Bremsen, Schalten und Gleichgewicht halten zu den angestrebten Zielen in ei-
nem Mountainbikezyklus. Wie weiter oben schon erwähnt, sollen die Schüler auch mit
menhang trägt eine gute Ausbildung zur Fahrsicherheit unter anderem zur längerfris-
tigen Bindung an das Fahrradfahren bei. Hierzu sollten demnach die eben genannten
Um von einem Erlebnis sprechen zu können, muss etwas Besonderes, etwas nicht
Alltägliches von statten gehen. Einerseits kann dies die Ausfahrt mit dem Mountain-
bike in die Natur sein, die im Vergleich zum Sport in der Halle etwas Außergewöhnli-
Herausforderungen gebunden die sich auf einem schmalen Grat zwischen Gelingen
und Misslingen abspielen. Die gewonnenen Erlebnisse und Eindrücke machen dabei
den Reiz für wagnisreiche Situationen aus. Beim Mountainbike gibt es viele Möglich-
keiten sich an die subjektive psychisch mentale Grenze zu bringen. Dies kann für den
Einsteiger eine leichte Abfahrt auf Schotter sein und für den geübten Fahrer eine
knifflige Wurzelpassage. Hinzu kommt die Tatsache, dass Mountainbike immer eine
Für die Schüler bedeutet dies, dass sie durch die Ausübung solcher Sportarten die
Sportunterricht“ unterteilt und gelistet wird, kann vollständig mit dem Bewegungs-
nehmen. Zu Beginn sollen die Schüler gleich lernen ihre eigenen Fähigkeiten realis-
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 35
tisch einschätzen zu können um dann später die eigenen Fähigkeiten und Grenzen
kann aber schon eine Fahrt in der Gruppe auf einem schmalen Weg sein, wo es Ab-
das Gefahrenpotenzial einzuschränken, ist die Kontrolle über das Bike. Die Schüler
sollen auch lernen Sportausrüstung zu schätzen, adäquat zu nutzen und vor allem zu
lich gestalten“ wird ebenso mit der Gruppenausfahrt in der Natur erarbeitet. Verhal-
tensregeln und Respekt vor der Natur sind hier essentiell um die Aktivität in diesem
Sinne durchführen zu können. Gegen Ende der Schulkarriere sollten die Schüler theo-
retisch fähig sein, ihre eigene Mountainbikeaktivität nach den erlernten Prinzipien
durchführen zu können.
Das Mountainbikefahren erlaubt es dem Sportlehrer mit einer ganzen Klasse und
mit allen Altersgruppen zu arbeiten. Diese Aktivität bietet den Schülern zudem ein
anderes Verhältnis zum Sportlehrer, der in diesem Unterricht meistens selbst mit aktiv
werden muss. Gibt es Platzprobleme für den Sportunterricht kann ein Mountainbike-
Eine große Rolle spielt natürlich auch der Standort der Schule. Ein freies Feld oder
die Nähe zu Wald oder Park sollte gegeben sein um einen vielfältigen und interes-
3.2 Rechtswesen
Die Rechtsgrundlage für die Leitung einer Klassengruppe außerhalb eines ge-
schlossenen Raumes ist in Luxemburg sehr offen gestaltet. Es gibt, nach meinen Re-
cherchen, keine allgemeinen Richtlinien mit wie vielen Schülern man alleine eine Ak-
tivität im Außenbereich leiten darf. Dies kann man als Vorteil sehen, da man als Leh-
rer so unabhängig mit seiner Klasse in den Wald fahren kann. Nachteil dabei ist aber,
Auch auf die Frage nach der Benützung des Waldes mit einer Gruppe gibt es kei-
ne eindeutige Antwort. Für eine Veranstaltung muss eine Anfrage beim Naturverwal-
tungsamt eingereicht werden, für ein regelmäßiges Befahren mit Gruppen sei das
Informieren des zuständigen Försters ratsam, laut der Direktion des Naturverwal-
tungsamtes. Auch das Informieren der eigenen Direktion ist Pflicht, denn wenn eine
Aktivität von dieser eingewilligt wird, sollte man bei Zwischenfällen auf deren Unter-
Budget. Die Erstanschaffung eines Fuhrparks für eine Schule liegt um die 15.000€,
die investiert werden müssen um 20-25 Räder zu haben. Da sie zum Materialbestand
der Sportabteilung gehören, laufen auch die später folgenden Wartungskosten über
Oft, vor allem in den neuen Schulen, wo auch die Einrichtungen für Mountainbikes
direkt mit eingeplant wurden, werden die Mountainbikes über die Grundausstattung
bezogen. Jedoch veraltet diese irgendwann oder das Material muss aufgrund der
Abnützung ersetzt werden. Diesen Fall erlebte ich in Mamer, wo die alten Mountain-
bikes 6 bzw. 10 Jahre alt waren, viel genutzt wurden und immer wieder sehr viele
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 37
Reparaturen anfielen. Mit dem Antrag eines „budget extraordinaire“ konnten hier 25
Ähnlich verlief es im Lycée Michel Lucius (LML). Hier standen lediglich 15 Bikes zur
MTB zu fahren, braucht man mindestens 30 Bikes in verschiedenen Größen. Mit der
Erfahrung aus Mamer, kümmerte ich mich auch diesmal wieder um die Anschaffung
neuer Bikes. Mit denen in Punkt 4.1 genannten Argumenten und einem Kostenvoran-
schlag für die Erweiterung des Bestandes gab es auch hier grünes Licht für die An-
bis 1 re /13 e ) fahren zu können. Folglich bedarf es bei der Bestellung der Größen be-
reits einer guten Kalkulation der einzelnen Rahmengrößen. Im LML wurde ein XS Rad
bestellt, 4 S, 5 M und 5 L. Auf Bikes mit XL Rahmengröße haben wir bewusst verzich-
tet, da ein großer Schüler zur Not auch noch auf einem kleineren Rad fahren kann,
Um flexibler mit den Größen zu sein, wurden zusätzlich 5 Sattelstützen und Sättel
bestellt, um diese abzusägen und somit den Sattel weiter bei den M Rahmen absen-
ken zu können.
Die Ausstattung der Bikes sollte nicht zu sparsam ausgewählt werden. Ein gewisses
Maß an Qualität ist bei Schulbikes von Vorteil, da sie meistens viel und zudem von
Abnützung aushalten können. Wichtige Teile auf deren Qualität und Handhabung
man achten sollte, sind die Bremsen, Schaltwerk und eventuell noch die Federgabel.
Allerdings hat man mittlerweile keine große Auswahlmöglichkeit mehr. Die Räder
werden aus Kostengründen alle komplett angeboten und ausgeliefert, sodass man
immer nur die angebotenen Kompletträder eines Herstellers mit dem anderen ver-
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 38
gleichen kann. So ist es dann nicht zu vermeiden, dass bei Räder zwischen 600 –
In diesem Sinne gibt es auch keine Wahl beim Schaltsystem. Aktuelle Bikes im
eben genannten Preissegment sind je nach Hersteller mit einer 3-Fach oder 2-Fach
Kurbel ausgestattet und haben hinten 10 Ritzel. Die 2-Fach Kurbel hat den Vorteil,
dass die Schüler nur mehr die Auswahl zwischen dem „großen“ und „kleinen“ Ket-
tenblatt haben. Beim 3-Fach fahren sie relativ oft auf dem großen Kettenblatt, das
dann aber direkt einige Zähne mehr hat und dazu führt, dass die Schüler oft zu
schwer übersetzt fahren oder das Material durch Schieflaufen der Kette stark bean-
sprucht wird. Persönlich habe ich das Gefühl, dass die 3-Fach Kurbel mit dem mittle-
ren und dem kleinen Kettenblatt die optimale Auswahl für die Fahrten mit den Schü-
lern ist. Da die Geschwindigkeit kaum hoch ist, wird das große Kettenblatt kaum be-
nötigt.
spielt bei Schulbikes kaum eine Rolle. Man muss nur bei Ausfahrten auf die Ersatz-
schlauchauswahl achten. Was wiederum interessanter ist und eine Rolle spielt, ist die
Auswahl an Bereifung. Auch hier sollte man nicht zum günstigsten Reifen greifen,
denn ein guter Pannenschutz verringert die Anfälligkeit für Plattfüße während des
Unterrichtes. Zudem spielt die Breite eine Rolle sowie der Gripp des Reifens. Da die
Bikes etliche Kilometer durch die Wälder rollen und die Schüler doch ab und zu eine
Bremsspur ziehen (obwohl man es ihnen grundsätzlich untersagen sollte), sollten die
Stollen am Reifen etwas dicker ausgeprägt sein. An Breite sind 2,2 bis 2,4 Zoll rat-
sam. Diese bieten viel Komfort und Schutz vor Durchschlägen im Falle von zu gerin-
gem Luftdruck. Breitere Reifen kommen für den Einsatz in Cross Country Bikes, wel-
che in den Schulen zur Verfügung stehen, nicht in Frage, da sie nicht für diese Bikes
Als Pedal eignen sich einfache Metallpedale oder wenn sie nicht zu kostspielig
sind, sogenannte „Flatpedals“ oder „Bärentatzen“. Diese bieten eine größere Aufla-
gefläche und einen besseren Halt des Fußes mit normalen Sportschuhen.
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 39
Flaschenhalter müssen keine an den Bikes sein, jedoch ist es vor allem im Sommer
ein praktisches Anbauteil. Bei einer Ausfahrt nehmen doch viele Schüler gerne etwas
zu trinken mit. Jedoch muss man sich bewusst sein, dass die Flaschenhalter sich sehr
schnell verbiegen oder abbrechen, vor allem wenn versucht wird eine Wasserflasche
aus Plastik darin zu klemmen. Bei manchen klappt dies sogar einigermaßen ohne den
Bei der Helmauswahl gilt es lediglich auf verschiedene Größen zu achten. Ein paar
ganz kleine und 2-3 große Helme sollten unter der Auswahl sein. Ansonsten verfügen
Helme, bei welchen man die seitlichen Riemchen nicht verstellen kann. Diese sind
allerdings selten. Helme sollten bei regelmäßigem Gebrauch immer wieder kontrol-
liert werden und irgendwann ausgetauscht werden. UV Licht beeinträchtigt die Zu-
sammensetzung des Styropors des Helmes, daher wird geraten den Helm je nach
Fahrrad-Club rät in seiner Zeitschrift "Radwelt" (Ausgabe 6/2014) den Helm nach drei
kers, Federgabel usw. an, jedoch bin ich der Meinung, dass die Bikes so eingestellt
sein sollten, dass die Schüler sich wohl fühlen und die Positionen am Rad dem Opti-
Zunächst lege ich viel Wert darauf, dass der Lenker geradesteht und dieser auch
so im Vorbau geklemmt ist, dass die ergonomische Krümmung des Lenkers korrekt
eingestellt ist. Eine weitere Einstellung, die man leicht vornehmen kann, ist die Posi-
tion der Schalt- und Bremsgriffe am Lenker. Mountainbikeexperten raten die Schalt-
und Bremshebel so einzustellen, dass der Bremsfinger in der Verlängerung des Un-
terarms liegt.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Einstellung des Sattels. Dieser sollte möglichst
waagerecht und mittig in der Sattelklemme stehen. Eine starke Neigung oder ein
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 40
nach hinten abgerutschter Sattel verringert die Kontrolle über das Bike deutlich.
in luftgefederte Gabeln zu pumpen. Hier muss ggfls. auf Komfort verzichtet werden
um den Durchschlag der Gabel zu verhindern. Darüber hinaus sollten die Gabeln im-
mer „offen“ sein. Aktuelle Federgabeln lassen sich fast alle sperren, indem die
Dämpfung blockiert wird und das Wippen durch Antriebseinflüsse verhindert wird.
Die Beanspruchung einer gesperrten Gabel ist auf Dauer nicht ratsam.
3.3.4 Lagerung
Eine durchdachte Lagerung der Mountainbikes hat gleich mehrere Vorteile. Zum
einen sollte man darauf achten, dass die Bikes nicht zu dicht aneinander stehen. Bau-
teile wie das Schaltauge am Schaltwerk sind sehr anfällig. Des Weiteren sollten die
Bikes möglichst wenig bei der Lagerung beschädigt werden. Zum anderen spart ein
Im Lycée Josy Barthel in Mamer war genug Platz vorhanden um ein durchnumme-
riertes Lagersystem zu installieren. Hier sind die Bikes nach der Größe durchnumme-
riert. Die Nummer ist jeweils am Bike und an der Wand, sodass jedes einzelne Bike
seinen Platz hat. Die Nummerierungen der Bikes ermöglicht den Schülern sich die
Nummer zu merken und während des kompletten Mountainbike Zyklus immer wieder
Auch für defekte Bikes sollte es ein durchdachtes System geben, um ein aufeinan-
der Lagern der defekten Bikes, wie es links auf Abbildung 1 zu sehen ist zu vermei-
den. Die Bikes könnten z.B. an ihrer jeweiligen Position hängen bleiben und mit ei-
nem DINA4 Blatt gekennzeichnet werden auf dem die zu erledigende Reparatur oder
Im Lycée Michel Lucius dagegen konnte ich dieses bewährte System aus Platz-
gründen noch nicht installieren. Hier steht lediglich der Raum unter dem Schwimm-
bad zur Verfügung um die Bikes zu lagern. Anders als in Mamer, stehen die Bikes hier
entweder mit dem Vorderrad oder dem Hinterrad in einem Ständer, der auf beiden
Seiten Klemmen für die Laufräder hat. Hier ist der Raum viel enger und dunkel, so-
bäude. Der Klassenraum wäre gut erreichbar und hier wäre mehr Platz um das be-
schriebene Lagersystem von Mamer zu übernehmen. Allerdings ist die Nähe zur
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 42
Werkstatt hier nicht gegeben und der Raum müsste noch etwas umgestaltet werden.
Die Helme sollten alle ihren Haken an der Wand der Garage haben und so schnell
der Bikes. Am besten wäre eine Anschlussmöglichkeit für den Wasserschlauch neben
dem Lagerplatz.
3.3.5 Wartung
Die Wartung der Mountainbikes in der Schule ist, wie die Umfrage ergeben hat, in
den meisten Schulen schwierig zu organisieren. Die Pflege der Schulbikes bleibt si-
cherlich in den meisten Fällen fern vom Optimum. Da die Wartung und Pflege jedoch
die Gewährleistung gibt, dass das Bike in einem technisch einwandfreien Zustand ist,
ist dies ein wichtiger Aspekt bei der Anschaffung sowie Nutzung der Mountainbikes.
Wie im gesamten Mountainbikeunterricht spielen auch hier die Schüler eine Rolle
und können eine wichtige Unterstützung sein. Sobald sie einen technischen Mangel
an ihrem Bike feststellen, sollen sie diesen bei ihrer Lehrperson melden. Dann emp-
fehlt es sich, das mangelhafte Bike auszusondern. Können die Bikes nicht sofort repa-
riert werden, sollten sie nicht einfach nur abgestellt werden und im Laufe der Zeit
sich in der Ecke stapeln, denn so können weitere Schäden entstehen, wie z.B. die
Krümmung der Schaltauges, das ein schlecht funktionierendes Schaltwerk als Konse-
quenz hat. Des Weiteren könnten Kabel und Leitungen beschädigt werden. Um die-
sen Problemen aus dem Weg zu gehen, bleiben die Bikes (bei guter Lagerung) bes-
ser an ihrem gewöhnlichen Platz stehen und werden gut sichtbar gekennzeichnet.
Wer sich um die Wartung der Mountainbikes kümmert, bleibt leider in vielen Schu-
len eine ungeklärte Frage. Teilweise kümmert sich der technische Service der Schule
um die Wartung, wenn sie über genügende Kenntnisse verfügen. Ist dies nicht der
Fall werden die Bikes teilweise von einer externen Fachkraft repariert. Dies kann
eventuell logistisch aufwendig sein, die Bikes zum Mechaniker zu bringen und zudem
kostspielig. Falls sie nicht sofort zum Mechaniker gebracht werden können oder der
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 43
Mechaniker in die Schule kommt, wenn es sich lohnt, kann dies bedeuten, dass über
Aus diesen Gründen greifen manche Sportlehrer in ihrer Freizeit selbst zum Werk-
zeug und reparieren die Bikes soweit ihre Kenntnisse es ermöglichen. Wenn der
Sportlehrer sich gut mit der Materie auskennt und somit die Verantwortung tragen
kann und möchte, sollte dies rechtlich kein Problem darstellen. Vorteile gibt es eini-
ge, wenn der Sportlehrer oder jemand aus dem „Service technique“ sich um die War-
tung kümmert. Die Räder sind meistens vollzählig einsatzbereit, sie werden eventuell
öfters und vor allem sofort gewartet, sobald eine Schaltung z.B. nicht mehr ganz rund
können und Material, das man zu Ersatzzwecken in der Werkstatt bereitliegen haben
Zunächst wird das unabdingliche Material aufgeführt und deren Zweck beschrie-
ben.
nen Größen vorhanden sein, denn ohne Ersatzschlauch sollte man das
rung).
• Kettenöl
Des Weiteren kann die Werkstatt noch über folgendes Werkzeug und Material verfü-
• Reifen
• Ketten
• Schaltzüge
• Bremsbeläge
• Flaschenhalter
• Dämpferpumpe
Als Leiter einer Gruppe muss man immer einen Rucksack mit Ersatzmaterial und
einem Erste-Hilfe-Set dabeihaben. Für die Schule empfiehlt es sich einen „Bikeruck-
sack“ vorzubereiten und diesen in der Nähe der Fahrräder zu lagern. In der folgen-
man auch einen 29 Zoll Schlauch in ein 26 Zoll Laufrad einbauen. Bei 27,5
Zoll passt beides. Ein 26 Zoll Schlauch in ein 29 Zoll Laufrad geht allerdings
Ventil kann man auch in eine Felge einbauen, die für die dickeren Autoven-
• Pumpe: es muss eine Mountainbikepumpe sein und es lohnt sich auch hier
eine Qualitätspumpe zu wählen, denn sie wird unterwegs relativ oft ge-
• Reifenheber: die meisten Reifen lassen sich leichter mit Reifenheber von der
Felge ziehen. Zwei bis drei sollten es sein, ein Schlüssel oder ähnliches kann
• Multi-tool: an einem solchen Werkzeug sollten Schlüssel sein für die meis-
• Missing-link: kann bei Kettenriss aushelfen, jedoch kann man ein Schüler
3.4.1 Material
Wie in Punkt 3.3 beschrieben gehören in Luxemburg die Mountainbikes zum Mate-
Neben der Anschaffung der Mountainbikes und des dazugehörigen Materials, darf
die Wartung des doch hochwertigen Materials, wie eben schon erwähnt, nicht außer
in der Schule braucht jeder einzelne Schüler ein Equipment bestehend aus funktions-
Im Mountainbikeunterricht steht zum größten Teil die aktive Teilnahme des Leh-
rers am Unterricht außer Frage. Sobald das Schulgelände verlassen wird und eine
Tour gefahren werden soll, muss der Lehrer die Rolle des Gruppenleiters überneh-
men. Abgesehen von der notwendigen körperlichen Fitness sowie der technischen
Ablauf geltern, übernimmt der Lehrer als Gruppenleiter auch eine erhebliche Verant-
wortung. Anders als in einem geschlossenen Raum oder Feld, wie in der Sporthalle,
im Schwimmbad oder draußen auf einem Spielfeld, können sich die Schüler frei be-
wegen ohne dass der Lehrer zu jedem Moment, durch seine aktive Teilnahme, alles
Des weiteren ist die genaue Kenntnis des Wegenetzes im zu befahrenen Waldge-
biet von großer Bedeutung. In einer Schulstunde ist man immer an die Zeit gebun-
den und muss deshalb jederzeit die Runde an die Bedingungen anpassen können.
Die Bedingungen sind dabei relativ unterschiedlich und abhängig vom Fitnesszu-
stand der Gruppe, von der Motivation und Anstrengungsbereitschaft der Gruppe,
von der Wegebeschaffenheit und den technischen Einflüssen des Materials. Auch
Kenntnisse wie Platten reparieren, Schrauben anziehen und Kette sprengen gehören
will.
xe Aufgabe an den Lehrer. Während er sich selbst auf seine Fahrt konzentrieren
muss, soll er gleichzeitig die Strecke im Kopf haben, auf Gefahren während der Fahrt
hinweisen, die Gruppe im Auge behalten und ebenso einen Schritt weiterdenken
1
Aus Gründen der Vereinfachung wird ausschließlich die männliche Form verwendet. Perso-
nen weiblichen wie männlichen Geschlechts sind darin gleichermaßen eingeschlossen.
.
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 47
gen den Komponenten der sportlichen Leistungsfähigkeit. Dabei steht die Kondition
mit der Ausdauerleistungsfähigkeit und der Kraft an oberster Stelle. Häufig entschei-
det hauptsächlich die ausdauernde körperliche Leistung über die Länge der Tour.
Daneben können die technischen Fähigkeiten der Gruppe über die fahrtechnische
Schwierigkeit der Tour entscheiden. Vor allem die Fahrtechnik ist eng an die Risiko-
anzunehmen, wird sich auf der fahrtechnischen Ebene nur schwierig verbessern kön-
nen. Diese psychisch emotionalen Faktoren der Überwindung spiegeln sich auch in
sich aus der „Komfortzone“ zu entbinden um neue Erlebnisse der Körpersignale und
Emotionen zu erfahren.
In Tabelle 3 sind die vier Kompetenzbereiche mit den jeweiligen Erwartungen für
Tabelle 3: Kompetenzbereiche und Kompetenzerwartungen mit Ideen zur spezifischen Umsetzung im Mountainbikeunterricht (Ministère de
5e-4e SuS können Sicherheitsvorkehrungen treffen Straßenüberquerungen für die Gruppe absichern
10e-11e Schwächeren SuS bei Bedarf helfen
KB3 KÖNNENS- UND LEISTUNGSORIENTIERTE BEWEGUNGSHANDLUNGEN
Schwerpunkt Klassen Erwartungen Spezifische Umsetzung
Leistungsbereitschaft zeigen 7e-6e SuS lassen sich auf neue Aufgaben ein und üben zielge- Bereitschaft zeigen das Sportgerät MTB zu entdecken
und individuelles Können 7e-9e richtet Zeigen die Bereitschaft ihre Fahrtechnik zu verbessern
steigern (Balance, Steuern, Beschleunigen, Verzögern)
7e-6e SuS können koordinative Anforderungen bewältigen Gleichgewichtsverlagerungen bei gleichzeitigem Brem-
7e-9e sen
Schalten vor dem Beschleunigen
Hindernisse überwinden
5e-4e SuS zeigen die Bereitschaft zur optimalen individuellen Schwierigere technische Passagen versuchen
10e-11e Leistungssteigerung Maximale körperliche Leistung erbringen
Die eigene Leistungsfähigkeit 7e-6e SuS schätzen die eigenen Fähigkeiten richtig ein Lernen ihre physiologischen Grenzen kennen
einschätzen und mit der Leis- 7e-9e Wissen was ihr Körper leisten kann
tungsfähigkeit anderer ver- 5e-4e SuS erkennen die Grenzen der eigenen Leistungsfähig- Die Grenzen der eigenen körperlichen Leistungsfähig-
antwortungsvoll umgehen 10e-11e keit keit ausloten, bei einem Rennen an das Maximum ge-
hen
Eigene körperliche Verfassung erkennen und Motivati-
on schöpfen sie zu verbessern
5e-4e SuS erbringen eine gemeinschaftliche Leistung In Teams ein Staffelrennen auf Zeit auf einem Rundkurs
10e-11e möglichst erfolgreich planen und bewältigen (evtl. die
schwächeren weniger Runden fahren lassen)
Leistungskriterien im Sport 7e-6e SuS kennen vorgegebene Leistungskriterien Setzen sich mit vorgegeben Aufgaben auseinander
erkennen, verändern und er- 7e-9e (Hindernisparcours bewältigen, Rennen fahren)
arbeiten
5e-4e SuS loten die eigenen Fähigkeiten und Grenzen verant- Sich überwinden um auf das nächsthöhere Schwierig-
10e-11e wortungsvoll aus keitslevel zu kommen ohne es zu übertreiben
Gefahren erkennen, einschät- 7e-6e SuS erkennen mögliche Gefahrensituationen und Verlet- Erkennen was mit einem MTB befahrbar ist und was
zen und adäquat handeln 7e-9e zungsrisiken und können damit umgehen eventuell nicht
5e-4e SuS erkennen den Einfluss von Angst auf Bewegungs- Trotz Angst versuchen Vertrauen in das eigene Können
10e-11e handlungen und das Material aufbauen um ein neues Wagnis ein-
zugehen
7e-6e SuS setzen die erforderliche Ausrüstung unter Anleitung Materialrespekt (eigenständiges sauberes aus- und
7e-9e funktionsgerecht ein einräumen)
Helm richtig einstellen, Sattelhöhe korrekt einstellen,
Schalten (bergauf / bergab)
5e-4e SuS verfügen über Materialkenntnisse und setzen Angemessenes Schalten in schwierigeren Passagen
10e-11e die erforderliche Ausrüstung funktionsgerecht ein Materialschonender Umgang (Kette nicht über Kreuz
laufen lassen, keine Bremsspuren, usw.)
Wissen wie man kleine technische Probleme beheben
kann (eine heruntergesprungene Kette wieder aufle-
gen, helfen beim Platten reparieren, usw.)
Eigene Bewegungsaktivitäten 7e-6e SuS handeln nach allgemeinen Verhaltensregeln in un- Respekt vor der Umwelt: fahren auf den ausgezeichne-
umweltverträglich gestalten 7e-9e terschiedlichen Bewegungsräumen ten Wegen, vermeiden Vollbremsungen, werfen keine
Abfälle in die Natur, usw.
5e-4e SuS wenden allgemeine Verhaltensregeln in unter- Respekt vor der Umwelt: fahren auf den ausgezeichne-
10e-11e schiedlichen Bewegungsräumen respektvoll an ten Wegen, vermeiden Vollbremsungen, werfen keine
Abfälle in die Natur, usw.
3e-1re SuS gestalten Bewegungs- und Sportaktivitäten umwelt- MTB Radausfahrt eigenständig als Projektunterricht
12e-13e verträglich planen und durchführen
Anmerkung: Manche Kompetenzschwerpunkte gelten auch für die älteren Schüler (ab 5 e bzw. 10 e ), wenn sie im „Cycle inféri-
gen für die einzelnen Klassenstufen kann man folgende grobe Ideen für die Integra-
stattfinden.
keit abzielen. Hierzu wäre ein 5-6 Wochenzyklus mit Doppelstunden sinn-
voll.
• 3e – 1re / 12e – 13e: Spezifischere Zyklen die verstärkt auf einen Kompe-
Hierzu sollten allerdings noch erwähnt werden, dass es sich bei diesem Modell um
den Optimalfall handelt und die Schüler hiernach mindestens drei Mountainbike Zyk-
len in ihrer Schulkarriere durchlaufen müssten. In der Praxis ist dies eher kaum der
Fall. Viele werden erst ab 10e mit dem Thema Mountainbike konfrontiert, sodass ein
anbieten kann.
Für das Schuljahr 2016/2017 wurde der schuleigener Lehrplan (SLP) im Lycée Mi-
chel Lucius neu strukturiert und Mountainbike auf 7 e und auf 12 e fest eingeplant. Auf
7 e wurde ein Zyklus in der Einzelstunde vorgesehen. Hier geht es vor allem um die
sich die Möglichkeit die Einheiten in Einzelstunden im Wechsel mit der anderen Klas-
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 52
se durchzuziehen. So wurden die Bikes von der einen Klasse ausgeräumt und von der
4.3 Führungsstile
Der klassische Mountainbike Unterricht basiert auf der Idee des Frontalunterrich-
tes, der geprägt wird durch einen meist autoritären Führungsstil. Aufgrund der Si-
cherheitsgewährleistung der Gruppe und der begrenzten Zeit während des regulären
Unterrichtes bleibt kaum Spielraum für einen alternativen Führungsstil, bei dem die
Schüler mitbestimmen können. Es bedarf einer klaren Organisation und einer Ent-
aufgelockert werden, da hier die Gruppengröße oft deutlich kleiner ist. Eine gemein-
same Zielführung und Entscheidungsfindungen über den weiteren Verlauf einer Tour
Neben dem Frontalunterricht, wäre noch die Form des projektorientierten Unter-
5 Mountainbike unterrichten
immer wieder beim Lehrenden in den Überlegungen beim Unterrichten präsent sein,
denn Radfahren im Gelände steht immer eng zusammen mit Risikomanagement, bei
dem es besonders wichtig ist, Vertrauen ins eigene Können beim Lernenden aufzu-
bauen. Weitere allgemeinen Grundsätze des Unterrichtens werden nicht weiter erläu-
tert, da das Unterrichten von Mountainbike auf dem Schulgelände sich nicht groß von
dem in der Halle unterscheidet. Hier hat der Lehrende auch meistens eine fixe Positi-
on aus deren er den gesamten Unterrichtsverlauf im Blick hat. Handelt es sich jedoch
um eine Tour, die während dem Unterricht gefahren wird, sind Gruppenführungsfä-
erwähnt wurde, stattfinden. Erstens gibt es den klassischen Unterricht mit der gesam-
ten Klasse. Hierzu ist keine besondere Organisation im Vorfeld nötig. Es müssen le-
diglich genügend Bikes für die Schüler vorhanden sein. Zweitens kann man zwei Klas-
sen, die parallel laufen in zwei Leistungsgruppen aufteilen. Dies würde sich am ein-
fachsten organisieren lassen, indem man in der ersten Stunde alle zusammennimmt
und dann die Stärkeren von den Schwächeren für die kommende Unterrichtseinheit
abtrennt.
Vor Beginn des Unterrichtes muss sichergestellt sein, dass genügend Mountain-
bikes einsatzbereit und Helme vorhanden sind. Im Rucksack sollte das komplette Er-
Bei der Planung des Zyklusses oder der einzelnen Unterrichtseinheit sollte man
sich bereits Gedanken über die Wahl des Geländes in Zusammenhang mit dem Un-
terrichtsziel und des Niveaus der Gruppe gemacht haben. Auf dem Schulgelände
beispielsweise soll bereits feststehen in welchem Hang die Übungen von Statten ge-
hen werden und welche Fläche genutzt werden kann. Werden Paletten oder sonsti-
ges sperriges Material im Unterricht verwendet, muss im Vorfeld vielleicht schon eine
Absprache mit dem Hausmeister stattgefunden haben, damit der beim Aus- und Ein-
räumen hilft. Handelt es sich um eine Ausfahrt in den Wald, ist die Planung etwas
genauer zu gestalten und der Verlauf der Tour muss genau überlegt sein, denn der
Faktor Zeit ist hier wichtig. Je nach Niveau der Gruppe muss auf die Anstiege auf
eventuelle schwierigere Passagen, auf die Gesamtlänge der Tour und auf das Wetter
geachtet werden. Je nach Zielsetzung werden mehr Anstiege oder mehrere techni-
touren so planen, dass sie eine kleine physische Anforderung beinhalten sowie auch
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 55
mindestens einen Abschnitt, der entweder technisch schwieriger ist oder wo das
Tempo erhöht ist, um den Schülern eine gewisse Abwechslung und Spannung wäh-
rend der Tour zu bieten. Schlussendlich spielt das Wetter noch eine große Rolle. In
regenreicheren Zeiten verändern sich viele Wege im Wald und werden technisch an-
spruchsvoller zu befahren. Darüber hinaus sollte man bei Gewitter und Sturm die
Auf den meisten Schulgeländen findet man kleine Hindernisse wie schräge Wiesen,
kleine Absätze, Treppen oder Flächen wo man die oben beschriebenen Übungen
durchführen kann. Ein großer Vorteil für die Lehrperson ist dabei der ständige Über-
blick über die gesamte Gruppe, das minimierte Sicherheitsrisiko und die immer in der
Diskussion stehende Verantwortung, wenn man alleine mit einer Gruppe der Größe
einer Schulklasse auf dem Rad unterwegs ist. Zudem stellt das Unterrichten von
Mountainbike auf dem Schulgelände auch kaum Anforderungen an das eigene fahr-
technische Können, da man ähnlich wie in der Sporthalle, einen Schüler als Experte
vorführen lassen kann. Ein Nachteil für die Kollegen anderer Fächer, die im Gebäude
bei offenen Fenster unterrichten ist der Lärm des Schulgeländes, der zu den Klassen-
räumen drängt.
Wer sich seinen eigenen Fahrkünsten und der Verantwortung der Gruppenleitung
nicht scheut sollte jedoch mit seiner Gruppe in den Wald fahren. Vor allem die älte-
ren Schüler freuen sich auf kleine Touren. Auch im Wald kann man ein gutes Tech-
Wie schon öfters in dieser Arbeit erwähnt, stellt die Durchführung einer Mountain-
handelt, der durch viele Faktoren beeinflusst werden kann. Dennoch erleichtern man-
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 56
ner Tour. In dieser Arbeit wird spezifisch auf die Führung einer Schulgruppe einge-
gangen, denn diese unterscheidet sich in manchen Aspekten von der Führung von
Kleingruppen (bis max 8 Personen), die in der Literatur als Optimum beschrieben
werden. Egal mit wie vielen Personen man unterwegs ist, beim Mountainbiken in der
Gruppe gilt immer der Grundsatz des Teams. Jeder einzelne muss ein gewisses Ver-
Als Gruppenleiter bringt die erste Position, in der man die Gruppe zwar nicht im-
mer komplett im Blick haben kann, viele Vorteile. Als Führungsperson kann das Tem-
po reguliert werden, die Belastung an Anstiegen der Gruppe angepasst, sowie das
Tempo in Abfahrten als Risikominimierung gebremst werden. Darüber hinaus ist die
Gruppe zu jedem Moment unter Kontrolle und kann beispielsweise angehalten wer-
den. Auf leichten Wegen oder an längeren Anstiegen kann die Lehrperson sich aber
auch mal zurückfallen lassen um beispielsweise den Schülern Tipps zum optimalen
Gang zu geben. Dies verlangt jedoch genaue Streckenkenntnisse, damit man den
führenden Schülern einen klaren Haltepunkt angeben kann, sowie etwas Vertrauen in
die Schülergruppe.
Die Reglung des Abstandes bringt im Gelände viel Sicherheit in die Gruppe. Zum
einen sollten die Schüler nicht zu nah aufeinander fahren, sodass sie zu jedem Mo-
Zum anderen darf der Abstand auch nicht zu groß werden, da so die Gruppe sich
leicht enorm verlängert und für die Lehrperson an erster Stelle sehr unübersichtig
wird. Auf leichten Wegen kann man als Faustregel 2-3 Fahrradlängen als optimalen
Abstand festhalten.
Die Reihenfolge kann bei einer Schulgruppe je nach Zielsetzung während dem Un-
Teilstücke fahren, wird geraten die schnelleren und besseren vorne fahren zu lassen
sollten, die Schwächeren nicht immer hinten fahren. Vorne hinter dem Lehrer lernen
sie zum einen die richtige Spur zu wählen, eventuell die richtigen Gänge zu wählen
und zum anderen gibt dies ihnen auch ein gutes Gefühl, das sie wahrscheinlich zu
die Gruppe alleine geleitet wird, bietet sich die Methode des „letzten Mannes“ an.
bleibt während der kompletten Ausfahrt an letzter Stelle. Sehr hilfreich ist es, wenn
dieser Schüler einen auffälligen Helm trägt. So weiß man vorne, wann alle Schüler da
sind ohne ständig durchzählen zu müssen. Darüber hinaus kann dieser über eventuel-
le Stürze oder technische Probleme in der Gruppe berichten. Komplett sollte man
sich dennoch nicht auf diesen „letzten Mann“ verlassen, vor allem nicht wenn eine
Kreuzung zwischen drin war. Auch mit einem definierten „letzten Mann“ sollte die
5.1.3.4 Verhaltensregeln
malen Sportunterricht. Hinzu kommt allerdings die Komponente, dass die Schüler ein
Fortbewegungsmittel haben und sich im freien offenen Feld bewegen können. Dar-
über hinaus ist die Lehrkraft Teil der Gruppe und kann nicht jederzeit überall sein und
alles sehen und überwachen. Demnach gibt es einige Aspekte die beim Mountain-
dies auf dem Schulgelände oder draußen im Wald ist. Vor allem bei Ausfahrten in
den Wald oder allgemeinem Verlassen des Schulgeländes, ist es wichtig, dass die
umgeht. In der Regel leitet die Lehrperson die Gruppe und fährt an erster Stelle. Sie
abbiegen zu lassen. Wenn die Gruppe nun aber über 20 Personen geht, zieht sie sich
erheblich auseinander und das permanente Stehenbleiben kostet viel Zeit. Dann sind
sie sehen, dass hinter ihnen eine Lücke ist. So kann man 1-2 Kreuzungen ohne Ste-
henbleiben überbrücken.
Wenn die Straße befahren werden muss, müssen alle in einer Reihe hintereinan-
thoden. Gilt es nur kurz die Straßenseite zu überqueren und ein Zebrastreifen genutzt
werden kann, funktioniert das „Sperren“ der Straße anhand von zwei Schülern, die
die Autos anhalten gut. Findet das Überqueren auf einer gefährlichen Straße statt,
stellen sich am besten alle Schüler neben ihr Rad und laufen auf Kommando in klei-
neren Gruppe über die Straße. Gilt es nun auf der Straße einzubiegen über eine Am-
pel mit viel Verkehr, habe ich gute Erfahrungen mit der sogenannten „Busformation“
gesammelt. Alle Schüler fahren dicht auf einander und bilden einen „Bus“. Wenn die
Ampel auf Grün schaltet fahren alle gemeinsam in der kompakten Formation ab. So
verläuft das Einbiegen am schnellsten und man vermeidet, dass die Ampel sich wäh-
5.1.3.5 Führungstechniken
Grundsätzlich ist es leichter und sicherer an jeder Kreuzung stehen zu bleiben, je-
doch beeinträchtigt dies erheblich den Fahrfluss. Deshalb bietet es sich an, sobald
man merkt, dass die Gruppe sich in die Länge zieht, vorne etwas Geschwindigkeit
zu vermeiden.
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 59
nach Bedarf mit einer Vorbereitung des Geländes. Der Schwierigkeitsgrad des Ge-
ländes sollte bekannt und eventuell anpassbar sein. Darüber hinaus eigenen sich
und erhöhen deutlich die Übungszeit. Auf solchen kleinen Parcours können die Schü-
ler ihre Runden drehen und selbst erfahren wie gewisse Schwierigkeiten am besten
gelöst werden können. Zudem kann man sich als Lehrperson ggfls. gezielt um dieje-
nigen kümmern, die sich eventuell nicht trauen oder erweiterte Erklärungen und
Tipps brauchen. Ein Parcours lässt sich auch schnell vereinfachen oder erschweren.
und dies sogar während die Schüler weiter in Bewegung bleiben können. Solche
Der Kommunikation während des Unterrichts kommt ein hoher Stellenwert zu, da
über sie wichtige Informationen an die Schüler übermittelt werden. Vor allem beim
Besonders wenn es um das Thema Erlebnis und Wagnis geht, muss die Kommunika-
tion angepasst sein. Hier wird vom Schüler ein Verlassen seiner Komfort Zone erwar-
tet, so sollte der Lehrende auch versuchen den Schüler mit zumutenden, aber gleich-
zeitig realistischen Worten hierhin zu bewegen. Hierbei braucht die Lehrkraft viel
Feingefühl um auf die Bedürfnisse der Schüler einzugehen. Beim erfolgreichen Ab-
solvieren einer bestimmten Aufgabe ist ein Lob nie verkehrt, weil dadurch die Moti-
vation des Lernenden zusätzlich gesteigert werden kann. Ein Feedback sollte wiede-
rum präzise auf die konkrete Situation und den Übungsschwerpunkt ausgerichtet
Handlung nachdenken und können verunsichernd wirken. Weniger ist hier sicherlich
mehr.
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 60
5.1.6 Notfallplan
Die Gefahr, dass beim Mountainbiken unterwegs etwas passieren könnte, ist im-
mer gegeben und man sollte stets eine Idee haben wie man Probleme technischer
oder menschlicher Art schnellstmöglich und optimal lösen kann. Vorab sollte auch
schon erwähnt werden, dass egal was passiert, die Gruppe immer zusammenbleibt.
Vor allem bei nur einem Betreuer kommt dann wieder die Idee des Teams zum Tra-
gen. Alle warten oder helfen, wenn dies möglich ist, bis das Problem behoben ist.
Die gängigste Panne am Fahrrad ist sicherlich ein platter Reifen. Ein spitzer Dorn
oder ein Durchschlag kann immer wieder vorkommen und dieses Problem sollte man
als Lehrer beheben können. Ein Schlauchwechsel und die Fahrt kann wieder aufge-
nommen werden. Mit etwas Übung kostet ein Schlauchwechsel zwischen 5 und 10
werden. Vor allem die Klemme des Sattels an der Sattelstütze, die bei günstigeren
Modellen nur mit einer Schraube versehen ist, wird mit der Zeit lose. Einfach wieder
am Rahmen oft sehr, da sie vor jeder Ausfahrt verstellt werden und irgendwann etwas
angezogen werden müssen um die Stütze noch auf gewünschter Höhe im Rahmen zu
halten.
man meistens mit den Händen wieder gelöst. Bei Kettenriss oder Abbruch des
Schaltwerkes kann der Schüler nicht mehr alleine zurückkommen. Die Erfahrung hat
gezeigt, dass bei solchen Problemen die schnellste Lösung ist, das Rad fahrbar zu
machen und den betroffenen Schüler zurück zu schieben oder an Anstiegen zu Fuß
gehen zu lassen. Selbst wenn man die Möglichkeit hat, sich abholen zu lassen, dauert
Zu den technischen Problemen sollte aber auch erwähnt sein, dass Bikes, die re-
gelmäßig gewartet werden und allgemein in einem guten Zustand sind, weniger bis
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 61
kaum Probleme bereiten. Auch Plattfüße können durch pannensichere Schläuche und
Bei einem Sturz ist die erste Reaktion immer die Erste Hilfe Maßnahmen. Geht es
dem Schüler gut und die Wunden sind versorgt, sollte unbedingt das Fahrrad über-
prüft werden. Bremstest, Schaltungstest und Kontrolle ob Lenker und Sattel noch
geradestehen.
Kommt es zu akuteren Verletzungen oder Verdacht auf Bruch und ein Krankenwa-
gen muss gerufen werden, gibt es kaum eine andere Lösung als Hilfe von außen dazu
zu holen. Zumindest das Rad des Verunglückten muss abgeholt werden. Besteht kein
Verdacht auf eine gravierendere Verletzung und der Schüler kann trotzdem die Fahrt
nicht mehr fortsetzen kann dieser auch samt Rad abgeholt werden. Wird die Gruppe
mit Vorsicht geführt, das Tempo auf gefährlicheren Passagen eingeschränkt und wer-
den die Abstandsregeln eingehalten, kann man diese beiden Fälle sehr gut vermei-
den.
Egal wie gut ein Unterricht und eine Tour im Voraus geplant sind, es gibt immer
Faktoren, die den Verlauf beeinflussen können. Hierzu zählen die eben schon erwähn-
ten Materialprobleme oder Stürze. Daneben spielt die Zusammensetzung der Gruppe
eine übergeordnete Rolle, denn die Leistungsfähigkeit der einzelnen Schüler kann als
größter Faktor für den Umfang einer Mountainbiketour gezählt werden. Die Radbe-
herrschung spielt sicherlich auch eine Rolle für das Vorankommen der Gruppe, je-
doch sind diese Fähigkeiten meistens weniger entscheidend als die Ausdauerleis-
Gruppe, die das Tempo bestimmt. Darum ist es oft für alle Beteiligten interessanter,
wenn die Gruppe ein homogenes Ausdauerlevel hat. Jedoch ist dies bei Klassen
kaum der Fall. Hier ist dann das Feingefühl und die Gestaltungskunst des Lehrers
gibt es immer Möglichkeiten, die schnelleren Schüler mit Zusatzaufgaben, wie Still-
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 62
Tempo zu bewältigen versuchen. Daneben schult eine heterogene Gruppe auch den
Eine weitere beeinflussende Rolle spielt das Wetter. Nicht jede Jahreszeit ist in
5 und 6, wobei der 2. und 4. Zyklus eventuell auch noch mit einbezogen werden
kann. Im Grunde genommen ist es nicht die Kälte und die Nässe, die den Unterricht
unter freiem Himmel stoppen können, sondern vielmehr Sturm und Gewitter, die ein
einschränken kann, ist ein Schüler der nicht Radfahren kann. Dieser Fall kann in jeder
Klasse vorkommen. Bei einem Unterricht auf dem Schulgelände kann dieser noch
sehr gut beschäftigt werden, indem er versucht sich das Radfahren mit „Laufrad“
selbst beizubringen. Hierzu kann man ein sehr kleines Rad nehmen und den Sattel so
tief stellen, dass der Schüler sich mit Antreten der Füße fortbewegen kann. Sobald er
es schafft das Rad gerade zu halten, kann er versuchen die Füße zu heben und sich
rollen zu lassen. Die nächste Stufe wäre dann das Pedalieren, das allerdings dann
schon eine recht große Hürde darstellt. Optimal ist es sicherlich nicht, wenn dieser
Schüler das Radfahren quasi alleine erlernen muss, jedoch ist dies ein schwieriger
Spagat für den Lehrer zwischen dem Einzelnen und der ganzen Klasse.
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 63
In diesem Kapitel werden sowohl Erklärungen als auch Ideen und Übungen zur
5.2.1 Unterrichtseinstieg
In der ersten Stunde eines Zyklus lohnt es sich etwas mehr Zeit in gewisse Erklä-
rungen zu investieren. An erster Stelle steht hierbei eine kurze Einführung in das Ma-
terial bevor es den Schülern ausgehändigt wird. Dies ist mir besonders wichtig, da es
teures Material handelt, das ein gewisses Maß an rücksichtsvoller Handhabung erfor-
dert. Zudem lohnt es sich in der ersten Stunde eines Zyklus den Schülern zu zeigen
wie die Mountainbikes eingeräumt werden sollen, damit dies später autonom verlau-
fen kann. Aus organisatorischen Gründen ist es zudem sinnvoll die Helme vor den
Mountainbikes zu verteilen. So entsteht später kein unnötiger Stau, wenn die Schüler
versuchen mit dem Bike in der Hand sich ein Helm zu holen.
Bei der Vergabe der Bikes ist ein gutes Augenmaß von Vorteil. Hier gilt es mög-
lichst schnell und einfach einzuschätzen welche Größe der jeweilige Schüler braucht.
Ein System mit Größenangaben in XS, S, M, L mit einer Durchnummerierung ist hier-
bei von Vorteil. So können sich die Schüler die Nummer ihres Bikes merken und in
den darauffolgenden Stunden auf das gleiche Bike zurückgreifen. Nach der Material-
vergabe sollen die Schüler sich angewöhnen den Luftdruck zu prüfen sowie techni-
sche Mängel die ihnen an ihrem Bike auffallen sofort zu melden. Anschließend folgt
die grundlegende Einführung, die für jede erste Stunde eines Mountainbikezyklus
essentiell ist.
Zur grundlegenden Einführung der ersten Stunde eines Zyklusses gehört neben
der Vermittlung bzw. Wiederholung der korrekten Helm- sowie Sitzposition und der
Basisfertigkeiten wie Lenkerhaltung, Bremsen und Schalten, das Erklären der Verhal-
die in diesem Bewegungsfeld immer sehr groß zu schreiben bleiben. In den nachfol-
genden Unterkapiteln werden nun die einzelnen Punkte der grundlegenden Einfüh-
rung in ihrer jeweiligen Reihenfolge, wie ich sie im Unterricht vermittle, näher darge-
stellt.
Der Helm soll so aufgesetzt werden, dass etwa zwei Finger zwischen Augenbrauen
und Helm Platz haben. Die Größe des Helms soll vor allem durch Drehen am Verstell-
rad hinten am Kopf eingestellt werden. Das Verstellen der Riemchen klappt selten,
jedoch beweist die Praxis, dass immer wieder Schüler versuchen diese zu verstellen
und dadurch sehr ungünstige Helmpositionen zustande kommen. Hier ist es also
wichtig, dass die Lehrperson darauf achtet, dass der Helm allgemein gut auf dem
Kopf sitzt. Schüler mit langen Haaren binden ihren Zopf am besten so, dass das Ver-
stellrad sich über dem Zopf befindet oder der Zopf zwischen Verstellrad und Helm
Platz findet. Dies bietet einen noch besseren Halt des Helmes am Kopf. Die Riemen-
länge spielt keine so große Rolle wie die Einstellung des Kopfumfanges, jedoch soll-
5.2.2.2 Sitzposition
Die optimale Radeinstellung und Sitzposition ist gewöhnlich eine präzise und auf-
wendige Prozedur. In der Schule jedoch, muss es möglichst schnell und effektiv ge-
hen. Darum sollte die Regel gelten, dass die Zehenspitzen knapp den Boden berüh-
ren sollen, wenn die Schüler gerade auf dem Bike sitzen. Nur in seltenen Fällen, wo
ein Schüler sich sehr unwohl auf dem Bike fühlt, kann der Sattel etwas tiefer gestellt
werden, sodass die Fußballen den Boden berühren. Die Sattelhöhe sollte von Anfang
an korrekt eingestellt werden, denn so können die Schüler sich direkt an diese Positi-
on gewöhnen und beim Treten vom optimalen Krafteinsatz auf das Pedal profitieren.
5.2.2.3 Lenkerhaltung
Der nächste wichtige Punkt ist die Lenkerhaltung. Viele Mountainbikeanfänger le-
gen den größten Wert auf die Haltung der Bremshebel. Dabei ist es viel wichtiger
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 65
den Lenker fest in der Hand zu haben. Wie Abbildung 2 zeigt soll nur der Zeigefinger
auf dem Bremshebel liegen. Die aktuellen Scheibenbremsen (die mittlerweile Stan-
dard an allen Mountainbikes sind) haben eine derartige Bremskraft, dass sie eigent-
lich nur mit einem Finger betätigt werden können. An dieser Stelle soll aber auch
erwähnt werden, dass die Bremshebel günstigeren Einsteigerbikes, wie man sie in
den Schulen vorfindet, längere Bremshebel haben, deren Wirkung nicht ganz so stark
ist wie bei einem höherwertigen Bike. Solche Bremshebelmodelle betätigt man am
Weiterhin ist die Position des Daumens unter dem Lenker wichtig. Er verhindert
ein Abrutschen der Hand vom Lenker. Zudem sollen die Zeigefinger im Unterricht
immer auf den Bremshebeln liegen. So ist ein sichereres Fahren in der Gruppe garan-
tiert und die Schüler sind immer bereit für etwaige Hindernisse.
Am Anfang muss diese Position auch immer wieder in Abfahrten kontrolliert wer-
den, da ein Anfänger, sobald er sich etwas unsicher fühlt, schnell wieder in seine ge-
wohnte Position zurückgeht. Eine solche Kontrolle lässt sich auf einem kleinen Rund-
kurs von etwa 200m mit einem kleinen Hügel, wo die Schüler einige Male herumdre-
5.3 Unterrichtsinhalte
und Beschaffenheit sowohl auf dem Schulgelände als auch im Wald genutzt werden.
Oftmals reicht eine kleine Analyse des Umfeldes mit dem Blick für flache Ebenen,
unterricht zu finden. Stattet man sich dann noch mit Markierungsteller und Kreide-
spray aus, steht einem umfang- und abwechslungsreichen Unterricht nichts mehr im
Wege. Beim Aufbau eines Fahrtechniktrainings sollte man das folgende Schema stets
anzuführen.
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 67
5.3.1 Bremsen
Grundsätzlich werden die Bremsen von Anfängern meistens zu stark bis voll ange-
Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Bremsen ist die Benützung beider Bremsen. In
vielen Köpfen ist noch immer die Meinung verankert, dass die Vorderradbremse auf-
grund der Überrollgefahr nicht benutzt werden darf. Während den ersten Abfahrten
dies ein Detail, das während der Fahrt wieder schnell in Vergessenheit gerät.
Ein kleiner Test der Bremsen kann dem Schüler helfen zu verstehen was genau
passiert, wenn er nur die vordere Bremse oder nur die hintere Bremse benutzt. Der
Bremstest vorne sollte dabei aus langsamer Fahrt auf flachem Gelände erfolgen, der
Bremstest hinten eignet sich am besten in leichtem Gefälle das eventuell noch einen
rutschigen Untergrund bietet, sodass die Schüler merken was passiert, wenn das Hin-
terrad blockiert.
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 68
5.3.1.1 Slalomvarianten
Weitere Übungen, die das Bremsen und gleichzeitig das Steuern und Gleichge-
leichtesten Variante rechts außen wurden sieben Teller benutzt, die in einem Abstand
von einem guten Meter liegen so wie der „slalom simple“ in Abbildung 5 einge-
zeichnet ist. Der mittlere derweil ist mit Abständen von knapp einem Meter gelegt
der leichteste, mittig der etwas Schwierigere und links der Schwierigste Slalom.
Neben dem Umfahren mit dem Vorderrad und Hinterrad der Markierungen gibt es
auch noch die Möglichkeit den Slalom versetzt durchfahren zu lassen. Hierbei folgt
das Hinterrad einer anderen Spur als das Vorderrad. Dies kann so erfolgen wie das
letzte Beispiel „slalom quille sous pédalier“ in Abbildung 5 zeigt oder so wie in Ab-
bildung 6 gezeigt.
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 69
Abbildung 6: Versetzter Slalom wo das Hinterrad folgt einer anderen Spur folgt als das
Diese Übungsreihe ist wenig Materialaufwenig, lässt sich leicht organisieren und
ist optimal für jüngere Schüler, da sie neben den Aufgaben auch einen spielerischen
Aspekt aufweist. Wie auf Abbildung 7 zu sehen ist, reichen vier Markierungshütchen.
Die Schüler reihen sich in zwei Gassen auf und warten bis sie freie Bahn haben. Mit
dem gegenüberstehenden Partner starten sie dann zum zweiten Hütchen und erfüllen
bis dorthin Aufgaben. Differenziert vom Leichten zum Schweren könnten dies folgen-
de Aufgaben sein:
Mit Hilfsmittel könnte man sich auch eine Trinkflasche übergeben oder einen Ten-
üben, werden am Kopf des Parcours die Seiten getauscht. Eine Variante wäre noch,
dass die Schüler nach jeder Aufgabenausführung z.B. nach jedem Abklatschen sich
vorne kreuzen. Als Abschluss kann man noch ein Staffelrennen anbieten oder ein paar
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 71
5.3.2 Schalten
sind 3-Fach bzw. 2-Fach Schaltsysteme gängig. Drei oder Zwei Kettenblätter dienen
demnach zur Grobjustierung vorne und je nachdem wie alt die Bikes sind, 8, 9, 10
oder 11 Ritzel der Feinjustierung hinten. Die Gangwahl sollte dabei immer dem Ge-
lände angepasst sein. Grundsätzlich sollte bei einer Kurbel mit 3 Kettenblätter das
Große vermieden werden. Im Gelände führt das Fahren mit zu schweren Gängen oft
dazu, dass kleinste Hügel nicht bewältigt werden können. Demnach soll das mittlere
Kettenblatt für das ebene Gelände und leichte kürzere Anstiege genutzt werden wäh-
rend das kleine Kettenblatt bei steilen und längeren Anstiegen optimal geeignet ist.
Wichtig dabei ist der Zeitpunkt des Schaltens, denn das Schalten unter Volllast
man Druck auf das Pedal und die Kette gibt, rechtzeitig den richtigen Gang einzule-
gen. Muss vorne das Kettenblatt gewechselt werden so sollte dies zuerst erfolgen
bevor man hinten 1-2 Gänge adjustiert, um keinen zu großen Unterschied im Tritt zu
erleben. Daneben sollte die Kette möglichst nicht zu stark über Kreuz laufen, d.h.
vorne das kleine Kettenblatt und hinten das kleinste Ritzel sollte man nicht aufschal-
ten.
Bei den Erklärungen für die Schüler muss man allerdings ganz unten an der Basis
beginnen. Viele wissen nicht welche Schalthebel was genau machen. Sobald geklärt
ist, dass die rechten Hebel für hinten und die linken Hebel für vorne sind, beginne
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 72
ich mit der Erklärung des hinteren Schaltmechanismus. Dabei benutzte ich gerne die
und „mit dem Zeigefinger ziehen“ um einen schwereren Gang, sprich ein kleineres
Ritzel zu wählen. Wenn das Bike eine Schaltanzeige hat, kann diese den Anfängerrad-
ler helfen zu wissen welchen Gang sie fahren. Leider haben die neueren Schalthebel
kaum noch Anzeigen oder zumindest ohne Zahlen, deshalb lege ich Wert darauf,
dass die Schüler sehen und verstehen was passiert, wenn sie welchen Hebel betäti-
gen. Für den Anfang kann eine kleine Demonstration vor der Schülerreihe hierfür aus-
reichen, bevor sie es dann selbst auf flachem Gelände ausprobieren sollen.
Für das Ausprobieren des Schaltmechanismus eignet sich eine ebene Fläche oder
ein Sportplatz auf dem ein Rechteck markiert ist am besten. Hier können die Schüler
Runden drehen während der Lehrer das Geschehen in der Mitte verfolgen und An-
Wichtig ist es, dass man als Lehrer immer die gleichen Anweisungen gibt. Ich be-
vorzuge die Wortwahl „schwer“ und „leicht“, da dies spürbar ist und demnach leich-
ter nachvollziehbar.
„Hinten“ und „Vorne“ mit dem ich das vordere Schaltwerk und das hintere Schalt-
werk meine, interpretieren die Schüler manchmal als den vorderen Schalthebel und
den hinteren Schalthebel. Auch wenn die Schülerinterpretation logisch ist, so möchte
ich sie trotzdem auf den Daumen und Finger verweisen um nicht in Konflikt mit vorne
5.3.3 Gleichgewicht
Ein optimales Gleichgewicht wird auf dem Bike in der Grundposition, wie sie in
Punkt 2.5 auf Seite 24 beschrieben ist, erreicht. Zunächst eignen sich natürlich sehr
einfache Übungen wie das Fahren im Stehen auf gerader Strecke für die Positionsfin-
dung. Etwas schwieriger kann man diese Basisübung gestalten indem man die Schü-
ler eine leichte Abfahrt im Stehen hinunterrollen lässt. Danach bieten sich Übungen
Gradlinig steuern lässt sich entweder durch Fahren auf einer Linie üben oder in dem
man die Schüler über ein langes Brett fahren lässt. Bei der letzteren Variante hat der
Schüler ein direktes Feedback ob er die Linie gehalten hat oder nicht. Schwieriger
könnte man die Aufgabe stellen, indem man das Brett verlängert oder ein zweites
etwas schräg anlegt, sodass auch noch eine leichte Kurve gefahren werden muss.
Eine sehr simple und doch sehr effektive Übung für das Gleichgewicht ist der Still-
stand, sprich das auf der Stelle stehen bleiben. Hierzu kann man wie auf der Fehler!
dem der Übende versuchen soll so lange wie mögliche zu bleiben ohne einen Fuß
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 74
abstellen zu müssen. Damit es auch tatsächlich um das „auf der Stelle stehen blei-
ben“ geht, soll der Korridor nicht viel länger als ein Fahrrad sein. Anfangs zählen 3-4
Sekunden schon als Erfolg. Wenn man dies als „Challenge“ für Bonuspunkte ausgibt,
ist das Bestreben auch groß sich zu verbessern. Bei Anfängern kann man z.B. pro ge-
standene Sekunde ein Bonuspunkt auf die Endnote geben, je nachdem wie die Be-
Für den Anfänger ist es leichter in einem leichten Anstieg oder mit Anlehnen des
Vorderrades an einem Baum oder einer Mauen das Stillstehen auszuprobieren. Hier-
bei sollen die Pedale waagerecht stehen, die Bremsen angezogen, der Lenker einge-
Abbildung 10: Korridore zum "auf der Stelle stehen bleiben" üben
5.3.4.1 Schneckenrennen
Beim Schneckenrennen ist das Ziel sich so langsam wie möglich von A nach B zu
Hierfür eignet sich ein freies und am besten ein geteertes Feld. Die Start- und Ziel-
linie kann anhand von jeweils 2 Markierungsteller definiert werden, die dann auch die
seitlichen Abgrenzungen festlegen. Je nach verfügbarem Platz kann bei diesem Spiel
die gesamte Gruppe miteinander starten. Man kann es auch als kleines Ausschei-
dungsturnier gestalten mit Trostrunde. In dem Fall würde man immer 4 Gruppen bil-
den. Aus jeder Gruppe kommt eine bestimmte Anzahl an Schülern weiter bis hin zum
Finale.
5.3.4.2 Zauberli
In diesem Spiel sind die Steuer- und Bremsfähigkeiten gefragt. Auch hierfür eignet
sich ein freies geteertes Feld am besten, das wenn nötig mit Markierungsteller be-
zwei bis vier böse Zauberer und etwa gleich viele gute Feen ausgewählt. Alle Schüler
fahren auf dem Feld herum. Die bösen Zauberer versuchen dabei die herumfahren-
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 76
den Schüler durch Berühren des Helmes zu verzaubern. Diese müssen dann einhän-
Helm können die guten Feen die verzauberten Schüler wiederum befreien. Das Spiel
geht zu Ende, wenn die Zauberer es schaffen alle Schüler zu verzaubern. Je nach Le-
vel der Schüler kann man die Anzahl an Zauberern und Feen anpassen. (Swiss
Cycling, 2016)
5.3.4.3 Absteigerlis
Bei diesem Spiel werden sowohl die Gleichgewichts- wie auch die Steuerungs- und
Bremsfähigkeit geprüft. In einem klar definierten Feld, am besten eben und geteert,
müssen die Schüler versuchen sich gegenseitig zum Absteigen zu bringen. Wer den
Fuß absetzen muss oder das Spielfeld verlässt, ist raus. Körperkontakt würde ich er-
Abbildung 11: Schüler der Sportsektion beim Absteigerlispiel. Rechts begrenzen Mar-
kierungsteller das Spielfeld, die später noch als Slalom genutzt werden können.
Eine Variante wäre mit Strafpunkten oder Leben zu spielen. Will man immer alle
Schüler in Bewegung haben, kann man die ausgeschiedenen Schüler eine Strafrunde
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 77
fahren lassen bevor sie wieder ins Spiel einsteigen können. Gewonnen hätte dann am
Ende einer bestimmten Zeit, der Schüler mit den wenigsten Strafrunden und Straf-
punkten.
Eine weitere Variante wäre ein Zwei- bzw. Dreifelderspiel. Zunächst kämpfen alle
im ersten Feld. Sobald man im ersten Feld den Fuß absetzten oder das Feld verlas-
sen muss, steigt man in Spielfeld zwei ab usw. Im letzten Feld muss man das Spiel
nach dem Absteigen verlassen. Sieger ist der letzte übriggebliebene Schüler im ers-
ten Feld.
Diese Übung, die spielerisch aufgebaut ist, kennt man aus der Halle. Die Schüler
fahren um den Sportplatz herum und müssen auf bestimmte Signale Aufgaben erfül-
len. Die Signale können die Anzahl an Pfiffen sein, eine gerufene Zahl oder ein Ge-
5.3.5 Gewichtsverlagerung
Auch wenn diese Position in jeder Einführungsstunde wiederholt und eingeübt wer-
den soll, schaffen es viele später im Gelände nicht in schwierigen Passagen aus dem
Sattel zu gehen und diese einzunehmen. Das wichtigste Merkmal bleibt für mich des-
halb, dass sie zumindest die Pedalen waagerecht stellen und so etwas Balance von
den Pedalen her bekommen. Schaffen sie es in die Grundposition zu kommen, kön-
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 78
nach hinten sollte dann soweit erfolgen, dass die Oberschenkel hinten am Sattel
Abbildung 12: Schüler beim Bewältigen einer relativ leichten Treppe auf dem Schulge-
Die Gewichtsverlagerung nach vorne in einem steileren Anstieg erfolgt genau an-
dersherum. Der Körperschwerpunkt muss nach vorne gebracht werden um ein Anhe-
ben des Vorderrades zu vermeiden. Dies erreicht man durch ein nach vorne rutschen
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 79
auf dem Sattel oder der Verschiebung nach vorne des Beckens und der Beugung der
Oberarme, sodass der Oberkörper in Richtung Lenker kommt (siehe Abbildung 13).
barkeit in natürlichem Gelände durchführen oder man nutzt Paletten um kleine Hin-
dernisse zu bauen. Auch eine kleine Sprungschanze kann bei solchen Übungen eine
schöne Variation bilden. Meistens findet man bei genauem Analysieren der Umge-
bung auf dem Schulgelände genügend Möglichkeiten, sodass man auch auf Paletten
verzichten kann, wenn die Lagerung oder die Nutzung sich als schwierig ergibt. Ab-
technischem Können der Schüler und abhängig vom Lernziel des Mountainbikezyklus
sollte viel auf kleinen anspruchsvolleren Rundkursen von maximal 500m gefahren
werden, damit die Schüler die Zeit und Möglichkeit haben das Gefühl der richtigen
Um die Technik des Bergauf und –abfahren zu üben eignen sich kleine Hänge mit
sollte das Üben immer auf einem kleinen Rundkurs stattfinden, den man wiederum
schnell mit einem Markierungsteller abgesteckt hat. Zum Bergabfahren kann man
auch Treppenfahren hinzunehmen. Auch hier kann man auf vielen Schulgeländen dif-
5.3.5.2 Paletten
Wie weiter oben schon erwähnt, können Paletten zum einen natürliche Gegeben-
heiten oder Hindernisse ersetzen. Zum anderen können sie auch eine willkommene
Abwechslung darstellen und eine neue, andere Herausforderung an die Schüler stel-
len. Hinzu kommt die Flexibilität die man mit ein paar Paletten hat. In kürzester Zeit
dung 14 zeigt einen Schüler, der auf eine leichte Palettenkombination auffährt. Die
Paletten sollten bei jeder Übung immer in der Breite liegen, damit bei einem eventu-
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 80
ellen schiefen Auffahren noch genügend Platz auf der Palette bleibt um auf dem Hin-
dernis zu bleiben. Zudem kann ein Mountainbikereifen zwischen den Brettern einer
Europlatte stecken bleiben und einen Sturz verursachen. Ein weiteres wichtiges Detail
beim Arbeiten mit Paletten ist das Kantholz vor der Palette auf die aufgefahren wird.
Ohne diese ist eine Gewichtsverlagerung nach hinten und der damit verbundenen
Druckentlastung auf dem Vorderrad ein Muss. Kommt dies nicht zustande, ist ein
nen wie in Abbildung 15 bauen. Beim obigen Aufbau kann man entweder hinunter-
fahren oder die „Droptechnik“ anwenden, wie sie in Abbildung 16 ausgeführt ist.
Hierfür wird aus der Fahrt heraus das Vorderrad leicht angehoben und nach vorne
stehen und der Körperschwerpunkt leicht nach hinten verlagert werden. Hat man
nicht genug Schwung aus der Fahrt heraus, kann man es mit einem „Wheeliedrop“
versuchen. Hierzu reicht ein kleiner Tritt in die Pedale bevor das Gewicht nach hinten
verlagert wird und das Vorderrad nach vorne oben geschoben wird.
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 81
5.3.6 Hilfestellungen
in die Bewegungen eingreifen, da jeglicher Kontakt von außen eine Einwirkung auf
ner kurzen steilen Abfahrt oder Treppe zu bringen, wäre das Halten und leicht nach
hinten ziehen der Hüfte. So kann man mit einem sicheren Stand hinter dem Schüler
und einem Hinterhergehen etwas mitbremsen und ein direktes Feedback übermitteln.
Dies ist ratsam bei Schülern, die sich alleine nicht trauen oder bei Schülern deren
Radbeherrschung noch nicht so weit vorangeschritten ist, dass sie die Aufgabe in
Ohne direktes Eingreifen bietet sich die Möglichkeit, sich unterhalb der Abfahrt
oder der Treppe zu positionieren und den Schüler nur im Falle einer möglichen Über-
rollgefahr an den Schultern zu halten. Diese indirekte Hilfestellung ist allerdings et-
was schwieriger und heikler, denn ein Eingreifen in den Lenker oder in die Arme wäre
fatal für das Gleichgewicht des Radfahrers. Eine ähnliche Hilfestellung kann man auch
bei Spitzkehren mit abschüssigem Abgrund leisten. Die Idee dahinter, den Sturz zu
vermeiden bleibt gleich, nur, dass man dann eher seitlich steht.
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 83
decken, um den Schülern einen Einblick in die Vielfalt des Sports und der Bewegung
zu geben. In diesem Sinne haben wir uns im LML dazu entschieden eine Einführung
sind sicherlich die drei Sportstunden pro Woche auf den meisten Klassen (außer auf
kann man mit einem Zyklus einer gewissen Sportart das Interesse an dieser bei den
Schülern wecken und sie für LASEL Veranstaltungen, Sportsektionen oder außerschu-
Da es sich inhaltlich um eine Einführung handeln soll, werden vor allem die Basics
der Fahrtechnik thematisiert. Hierfür wurde auch nur eine Unterrichtsstunde einge-
plant. Damit der Zeitverlust bei der Materialvergabe und dem Zurückräumen, wie auf
Seite 40 beschrieben, gering gehalten werden kann, sollten zwei Klassen gekoppelt
werden. In diesem konkreten Beispiel der 7IEC2 standen am Ende des Schuljahres
nikzyklen können auch komplett auf dem Schulgelände von Statten gehen, so wie es
Die Bekanntgabe des Themas Mountainbikefahren löste bei den 7 e Schülern insge-
samt eine hohe Begeisterung aus, das auch einen gewissen Drang nach Bewegung
auf dem Bike mitbrachte. Aus diesem Grund werden hier die Erklärungen auf ein Mi-
nimum reduziert um die Schüler möglichst viel auf kleinen Runden fahren zu lassen.
Vor allem für die Schüler, die schon lange kein Rad mehr gefahren sind oder über-
haupt sehr wenig in ihrer Kindheit, ist es wichtig, dass sie viel fahren um das Gefühl
des Gleichgewichts und des Rollens wieder zu gewinnen. Zu Beginn des Zyklus konn-
te eine Schülerin kaum Radfahren. Sie versuchte sich in der ersten UE mit „Laufrad“
und war offenbar dann so motiviert das Radfahren zu erlernen, dass sie während den
Schulferien, die zwischen der 1. und 2. UE waren, das Radfahren mit ihrer Familie
erlernte. Andersrum hätte ich versuchen müssen, neben den Aufgaben für die Klasse,
mich um sie zu kümmern, dass sie vom „Laufrad“ zum Radfahren kommen würde.
Im Zyklus waren viele kleine Spiele, Wettkämpfe und immer wieder neue Heraus-
5.4.1.3 Fazit
Wie schon erwähnt waren die Schülern sehr motiviert in den einzelnen UE und ver-
langten stets nach neuen Herausforderungen. Ein ähnliches Feedback kam auch von
den Kollegen, die allesamt mit ihren 7 e Klassen eine Einführung in das Mountainbike-
fahren auf dem Schulgelände durchführten. Die Durchführung des Zyklus auf dem
Schulgelände bringt natürlich einige Vorteile für alle mit. Die Leitung der Gruppe auf
dem Mountainbike entfällt komplett, dh es gibt weniger Risiken im Hinblick auf Ver-
antwortung und Sicherheit und zudem muss die Lehrperson nicht ständig selbst mit-
fahren. Eine kleine Demonstration ab und zu reicht hier vollkommen aus. Demnach
hat man als Lehrperson hierbei die Schüler auch ständig im Blick.
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 85
5.4.2 Technikzyklus
Technikzyklus
Ziel Spezifische Fahrtechnik erlernen und verbessern
Klassen 10e – 12e (4e)
Geländewahl Schulgelände: Ebenen und Hänge (evtl. Wald)
Hilfsmittel Hütchen, Kreidespray
Kompetenzbereiche KB3: Könnens- und leistungsorientierte Bewegungshandlungen
KB6: Erlebnis- und wagnisorientierte Bewegungshandlungen
Inhalte Üben an Stationen:
Slalomfahren
steile Abfahrten/Steigungen, Treppen (Gewichtsverlagerung)
Hindernisse überfahren
Evaluation 6 Stationen mit 3 Levels für maximale 10, 8, oder 6 Punkten.
Im Folgenden wird ein Zyklus dieser Art beschrieben, wie er mit einer 10PS Option
Der Grund der Wahl eines Technikzyklusses für diese Option war teils der Zusam-
Zum einen setzte die Gruppe von 22 Schülern sich aus zwei PS-Klassen zusammen,
neuen Sportarten interessiert sind, jedoch vorwiegend weniger sportlich sind. Dar-
über hinaus waren zwei Drittel Mädchen in der Gruppe. Zum anderen standen mir
aufgrund von anderen Schulprojekten nur drei Doppelstunden zur Verfügung. Aus
meiner Zeit in Mamer mit den Technikerklassen hatte ich gemerkt, dass weniger
Zyklus entwickeln.
Aufgrund dessen entschied ich mich die drei Doppelstunden auf dem Schulgelän-
Tabelle 4 zeigt die einzelnen Aufgaben, die zu erfüllen waren um Punkte zu sam-
meln. An den sechs Stationen wurden die Aufgaben weiter in drei verschiedene Le-
vels differenziert. Die Evaluation sollte ein reines Punktesammeln sein, sobald die
Schüler Level C an einer Station erreicht hatten, konnten sie ihre Leistung zeigen und
wurden darauf bewertet, bzw. bekamen die Punkte aufgeschrieben. Schafften sie nun
kurze Zeit später das nächst höhere Level konnten sie sich die Mehrpunktezahl dazu-
schreiben lassen. So sollte die Idee des Zyklusses sein, dass die Schüler eigenständig
üben, sich ggfls. gegenseitig helfen und überwinden um an allen Stationen die
Die Einführungsstunde verlief wie in Punkt 5.2.2 beschrieben. Um nicht den kom-
pletten Zyklus auf dem Schulgelände zu verbringen und um den Schülern die Mög-
lichkeit zu bieten sich vor den spezifischen technischen Aufgaben an das Rad zu ge-
wöhnen, nutzte ich den benachbarten Park „Neumann“. Zunächst wählte ich die fla-
che Runde ohne Schwierigkeit damit die Schüler sich an das Fahrrad gewöhnen konn-
ten bevor es in die kleine Abfahrt mit leichter Kurve und Rindenmulchuntergrund
ging. Diese Stelle bietet sich an, um die Position des Körperschwerpunktes und der
Finger auf den Bremshebel zu kontrollieren und korrigieren. Nach den drei Runden
wurde meine Vorahnung, dass die Schüler wenig ausdauernd seien bestätigt indem
gleich drei Schüler über Schwindel klagten. Diese ließ ich dann etwas zur Ruhe kom-
men, während die anderen bereits das Slalomfahren auf zwei verschiedenen Kursen
In der zweiten Unterrichtseinheit blieben wir nur auf dem Gelände um mit dem in
und die Treppen an. Nach den Erklärungen und der Demonstration der geforderten
Aufgaben mit ihren drei Levels, sollten die Schüler selbstständig üben. Währenddes-
sen zeichnete ich mit Markierungskreide die Linien für den Steilhang, den Querhang
und den Gegenhang ein. Auch diese Aufgaben erklärte und demonstrierte ich und
ließ sie anschließend üben. Während der Übungszeit kümmerte ich mich um die ein-
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 88
zelnen Schüler und stand ihnen mit Ratschlägen zur Seite. Gegen Ende der Einheit,
notierte ich auch schon die ersten Punkte bevor wir zum Asphaltplatz fuhren um dort
die drei Slaloms sowie das Stillstehen auf der Stelle zu üben.
In der letzten und eigentlichen Evaluationsstunde ließ ich die Schüler zunächst auf
der Fläche frei üben. Hier waren die eingezeichneten Kreidelinien von der vorherigen
Woche noch zu sehen, was mir Zeit einsparte. Nach einer gewissen Zeit rief ich die
Schüler dann zusammen und nahm die Punkte von Station zu Station ab. Da ich die
Versuche pro Schüler nicht einschränkte und ihnen die Möglichkeit gab, ihren Ver-
such an einer Station mehrmals zu wiederholen, musste ich auf die Zeit achten um
Am Ende reichte die Zeit gut aus und alle Schüler hätten genügend Zeit gehabt
allerdings frühzeitig dazu aus dem Rennen auszusteigen, wenn punktemäßig ihre per-
Da ich die Sportsektion Mountainbike leitete, berief ich sie dorthin um die geforder-
5.4.2.3 Fazit
Am Ende dieses Zyklus kann festgehalten werden, dass die Erwartungen dieses
Zyklus vollkommen erfüllt wurden. Es stellte sich wiederum heraus, dass präzise Auf-
windung bringen.
Ein ähnlicher Zyklus wurde zuvor auch schon im LJBM mit einer T2CM ausprobiert.
Der Verlauf war ähnlich, nur die Bewertung verlief aufgrund des Schulsystems in Mo-
dulen etwas anders. Hier mussten die Schüler gewisse Aufgaben erfüllen um ihr Mo-
dul zu bestehen. Schafften sie höhere Aufgaben gab es zusätzlich eine „Mention“.
In diesem Zyklus sollten die 18 Schüler einer 10TG in sechs Doppelstunden eine
Mountainbiketour für andere Schüler des LJBM planen und durchführen. Hierzu wur-
den verschiedene Rollen den einzelnen Schülern in Gruppen zugeteilt. Diese Rollen
rung der Tour (Headcoachs sollten die Tourleitung übernehmen und Fotografen das
Projekt in Bilder festhalten). Auf einem Aufgabenblatt, das ihnen zu Beginn der ers-
ten Stunde ausgehändigt wurde, waren diese deutlich beschrieben. So konnten sie
sich während dem lehrerzentrierten Teil des Unterrichtes direkt und bewusst auf ihren
• Sicherstellen, dass am Tag der Tour genügend Bikes zur Verfügung stehen
würden.
• Für die Headcoachs (die Guides am Tourtag): Karte lesen und sich orientie-
ren können
Wie in Tabelle 5 zu erkennen, bestand ein Teil von diesem projektorientierten Unter-
richt aus einem quasi normalen Verlauf eines Mountainbikeunterrichtes, da die Schü-
Schüler verhielten sich diszipliniert und machten den Eindruck sich auf ihre Aufgaben
zu konzentrieren. Jedoch sah es bei der Durchführung ihrer Aufgaben anders aus. Sie
brauchten sehr viel Unterstützung und Aufforderungen zur Arbeit meinerseits um den
fen einigermaßen gut. Der Antrag wurde gestellt, die Verpflegung war organisiert,
nur die Werbung für die Tour verlief etwas bescheiden, sodass am Ende nur sechs
Beim Abfahren der Strecke sollten die Headcoachs versuchen sich mehrmals wäh-
rend der Tour auf der Karte zu orientieren. Allerdings stellte dies eine große Heraus-
forderung dar, da sie sehr wenig bis keine Erfahrung hiermit hatten. So sollten sie
dann auf der Karte orten. Mit etwas Übung funktionierte dies dann aber besser. Die
Fotografen waren am Projekttag gut ausgestattet und konnten auch ein paar schöne
5.4.3.3 Fazit
Der Fortgang des Projektes erwies sich über die komplette Zeit als sehr mühsam
und es fehlte auch ein wenig an Ernsthaftigkeit seitens der Schüler. Dies kann mit
dem doch sehr lehrergesteuerten Projekt zu tun haben oder mit dem Alter der Schü-
ler. Zum einen konnte meiner Meinung nach das Projekt in der kurzen Zeit nicht an-
ders laufen, denn mehr Freiheit für die Schüler bedeutet auch mehr Zeit und im
Schüler nie alleine eine Strecke ausfindig machen können. In der knappen Zeit einer
Doppelstunde hätte man dies, meiner Meinung nach, kaum aus der Hand geben
können. Zum anderen waren die Schüler zwar am Tag selbst überaus motiviert, je-
doch wenig engagiert im Vorfeld. Dies könnte man vielleicht mit der noch fehlenden
Reife erklären und es würde besser mit älteren Schülern funktionieren oder der Ver-
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 92
dacht bestätigt sich wieder einmal, dass die Schüler in der Schule wenig selbst mit-
Dieser Zyklus bietet sich an, wenn im schuleigenen Lehrplan eine Aktivität zum
Thema Training und Leisten vorgesehen ist. Ideal hierfür sind kleine Runden, die in
jeder Unterrichtseinheit variieren können auf denen man die Schüler die einzelnen
Runden können entweder flach sein für ein extensives Intervalltraining oder ein Dau-
ermethodentraining oder mit einem kleinen Anstieg gespickt sein um ein intensives
Intervalltraining durchzuführen.
Nachdem die Schüler in der ersten Einheit eine Einführung ins Mountainbikefahren
bekommen haben, haben sie in den darauffolgenden Einheiten jeweils eine andere
Trainingsmethode kennengelernt. Zudem kann man auch einmal eine große Runde
einplanen, jedoch wird es dann schwierig die Einheit für jeden einzelnen leistungs-
fördern zu gestalten. Kleine Runden bringen den nötigen Spielraum zur Differenzie-
sich ein Rennen an, bei dem man entweder die Schüler unter sich miteinander ver-
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 93
gleicht oder eine Anzahl an Runden festlegt für eine bestimmte Note. Eventuell
5.4.4.3 Fazit
So wie die Idee dieses Zyklusses hier beschrieben wird, habe ich ihn mit dem
lediglich im Laufen ausprobiert. Aus dieser Erfahrung heraus und deren aus anderen
MTB Zyklen kann man aber festhalten, dass es vielen Schülern schwer fällt ihr maxi-
males Leistungspotenzial abzurufen, da sie dieses Gefühl aus ihrem Alltag nicht ken-
nen. Zudem bedarf es einer gewissen Eigenmotivation um seinen Körper aus der
Eventuell könnte man diesen Zyklus attraktiver gestalten indem man die Strava
auf denen die Schüler versuchen können sich mit sich selber und ihren Klassenkame-
raden zu messen.
Allgemeines Fahrkönnen
Ziel Mountainbikespezifische Ausbildung (Abfahrt und Steilhang sowie
angepasstes Schalten beherrschen)
Klassen alle
Geländewahl Wald, Schulgelände
Hilfsmittel Hütchen, Kreidespray
Kompetenzbereiche KB1: Gesundheits- und wahrnehmungsorientierte Bewegungshand-
lungen
KB3: Könnens- und leistungsorientierte Bewegungshandlungen
KB6: Erlebnis- und wagnisorientierte Bewegungshandlungen
Inhalte Technik (Gleichgewichtsverlagerung, Grundposition)
Strecken fahren mit technische Herausforderungen unterwegs
In langen Anstiegen die optimale Übersetzung wählen um effizient
den Anstieg zu bewältigen
Radbeherrschung erweitern (technische Passagen)
Evaluation Rennen im langen Anstieg, Technikevaluation in einer kurzen tech-
nischen Abfahrt
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 94
Dieser Zyklus bietet sich für alle Klassen an, da man die Anforderungen an jedes
len, am besten auf dem Schulgelände, eingeübt. Danach geht es ins Gelände wo die-
se Techniken angewandt werden sollen. Am Ende des Zyklusses sollen die Schüler
bewältigt haben und andererseits effizient in längeren Anstiegen schalten und fahren
können. Diese Art an Zyklus deckt die meisten Kompetenzbereiche ab und ist auch
Einen solchen Unterrichtszyklus habe ich im letzten Schuljahr mit allen 12 e Schülern
durchgeführt. Da unter den 150 Schülern alle Könnensstufen, vom guten Radfahrer
bis hin zum Schüler der gar kein Radfahren kann, vertreten waren, mussten die Inhal-
te natürlich für jede Gruppe angepasst werden. Die in der Tabelle beschriebenen
Inhalte galten lediglich für etwa zwei Drittel der Schüler. Beim restlichen Teil mussten
die Anforderungen drastisch nach unten geschraubt werden, da es sich hier um Schü-
ler handelte, die in ihrem Leben kaum Radgefahren sind und wenn dann Jahre zuvor
zum letzten Mal. Die Technikevaluation dieser Schüler beruhte lediglich auf dem kor-
rekten Schalten und das Bewältigen leichter Anstiege, wo der richtige Gang auf dem
Bereich
6.1 Sportsektion
gesehen für diese Einheit war eine Stunde pro Woche, die für die 7 e Schüler als
Wahlpflichtkurs zählte. Aufgrund dessen war die Sportsektion vor allem von 7 e Schü-
lern besucht und zählte über das erste Trimester hinweg im Durchschnitt 10 Schüler.
In dieser Einzelstunde blieb leider wenig Zeit, sodass fast ausschließlich Technik-
übung auf dem Schulgelände sowie im benachbarten Park möglich waren. In den
letzten Einheiten versuchte ich 2-3 Ausfahrten in den Wald zu planen, da dies auch so
von den Schülern gefragt wurde. Jedoch reichte hierfür die Zeit nie aus. Trotz der
Nähe zum Wald wären mindestens 75 Minuten nötig gewesen. Deswegen wurde die
ten, das jedoch keine gute Entscheidung war. Die Schüler merkten sich die Termine
nicht sodass am Ende kaum noch jemand da war. Aus diesen Erfahrungen heraus
der Doppelstunde.
ten Schülern die Möglichkeit sich über Wochen hinweg zu verbessern. Auch für die
Lehrperson ist die Sportsektion interessant, da man die Schüler, die regelmäßig
kommen, auf ein höheres Niveau bringen kann. Aus der Begeisterung einer Gruppe
von Schülern im LJBM, die regelmäßig die Sportsektion besucht haben, entstand
dann auch die Idee einer Zweitagestour. Diese wird im folgenden Abschnitt näher
beschrieben.
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 96
6.2 Tagestouren
Tagestouren bieten sich immer an, wenn es Aktionstage in der Schule gibt oder
eine funktionierende Gruppe, die ein Mindestlevel an Fahrtechnik besitzt, sich gebil-
det hat. Großer Vorteil dieser Touren ist das uneingeschränkte oder zumindest sehr
ausgedehnte Zeitfenster, über das man sonst nicht verfügt. Zudem bieten solche
Touren den meisten Schülern neue und vor allem außergewöhnliche Erlebnisse.
Wie im Kapitel 6.1 der Sportsektion schon angesprochen wurde diese Tour mit ei-
ner Gruppe Schüler aus der Sportsektion am Ende des Schuljahres organisiert, die
über das ganze Schuljahr hinweg sich hierauf vorbereitet hatten. Da die Sportsektion
im LJBM gemeinsam mit der des LGL läuft, konnten 12 Schüler aus beiden Schulen
sich für diese Aktion qualifizieren. Auf dem Programm standen zwei Etappen. Die
erste Etappe startete gegen 14 Uhr in Mamer und führte vom LJBM durch das Ma-
mertal nach Hollenfels. Aus den geplanten 25 Kilometern wurden am Ende 35 Kilo-
meter für die motivierten und begabten Schüler, die bei dieser Tour die Gelegenheit
es hierfür von sehr großem Vorteil, dass wir vier Betreuer waren und somit fast jedem
Schüler und seinen Ansprüchen gerecht werden konnten. Nach einer Übernachtung
Mamer.
Im Vorfeld dieser Tour entschieden wir uns nur mit einem Tagesrucksack zu starten
und das Gepäck mit dem Kleinbus der Schule zur Jugendherberge zu bringen. Diese
Entscheidung trafen wir vor allem auch aus Vorsicht vor der doch relativ langen Tour
und hohem Anspruch an die Schüler. In den Rucksäcken der Betreuer wurden genü-
anzukommen.
Am Ende des ersten Tages waren wir sehr überrascht über die Leistungen unserer
Schüler. Vor allem von denen der Jüngsten, denen wir das kaum zugetraut hätten.
Auch am zweiten Tag schlugen sie sich tapfer, sodass wir uns überlegten in folgen-
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 97
den Ausgaben eventuell auf den Rucksacktransport zu verzichten und komplett unab-
Abbildung 17: Gesamte Gruppe der Zweitagestour vor dem Start in Marienthal
Im Rahmen der Talenttage im Lycée Michel Lucius, die jedes Jahr in der letzten
„Translux“ mit dem Mountainbike für die Schüler. Ziel war es mit dem Zug bis zum
nördlichsten Bahnhof in Troisvierges zu fahren und dann in zwei Etappen bis nach
Aufgrund der verfügbaren Mountainbikes in der Schule und der drei Lehrer als
Guides und einem Extrabetreuer im Minibus, begrenzten wir die Teilnehmerzahl auf
20 Schüler.
Zu Beginn wollten wir die Teilnehmer einladen, sodass wir aufgrund von Vorkennt-
nissen der Leistungsfähigkeit unsere Gruppe einschätzen könnten. Dies klappte aller-
dings nur bedingt und so wurde die Tour doch an alle Schüler ausgeschrieben. Die
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 98
Teilnahmebedingung blieb aber, dass sie alle vorher zum Test in die MTB Sportsekti-
on kommen mussten. Im Vorfeld musste zudem das Projekt bei der Direktion vorge-
stellt werden und der Radtransport bei der CFL angemeldet werden.
Zum Übernachten entschieden wir uns für den Campingplatz in Kautenbach, da auf
der von uns vorgesehenen Trace keine Jugendherberge lag. Dies erforderte jedoch
etwas mehr an Organisation. So mussten wir Zelte besorgen und uns um die Mahlzei-
Verfügung zu haben, fuhr eine weitere Begleitperson mit einem Minibus mit.
6.2.2.2 Tourenplanung
Für die Tour inspirierten wir uns zum größten Teil an einer bestehenden Tour, de-
ren GPS Daten ein Bekannter aufgezeichnet hatte. Um jedoch sicherzustellen, dass
diese Tour zum einen schülergeeignet wäre und zum anderen überall befahrbar ist,
fuhren wir die Strecke im Vorfeld ab. Bis auf das erste Teilstück zwischen Troisvierges
und Maulusmühle und einem kleinen Abschnitt zwischendurch eignete sich die Stre-
cke gut. Neben der Streckenplanung war es aber auch wichtig Treffpunkte mit dem
Gruppentour, die Rucksäcke mussten mit dem notwendigen Ersatzmaterial und einem
1-Hilfe Set ausgerüstet werden, die Schüler mussten über ihre eigene Verpflegung
6.2.2.3 Ablauf
Treffpunkt für den gemeinsamen Start war in der Sporthalle der Schule. Hier wurde
das Gepäck in den Minibus geladen, die Schüler über den Verlauf beider Tage infor-
miert und die Bikes vergeben. Von dort aus ging es mit dem Rad in Richtung Bahnhof
in Luxemburg um hier den Zug nach Troisvierges zu nehmen. Mit 32 Kilometern und
866 Höhenmetern war dies zwar die kürzere Etappe, dafür aber die anspruchsvollere
der beiden, denn sie führte fast ausschließlich über Waldwege und bot kaum flache
Passagen. Nach guten 5 Stunden Fahrt mit Pausen zwischendurch kamen bis auf ei-
nen Schüler, der in einer Abfahrt schwer stürzte, alle ins Ziel nach Kautenbach. Da wir
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 99
auf dieser Etappe keine Varianten vorgesehen hatten für fahrtechnisch und physisch
stärkere Schüler, blieb die Gruppe den ganzen Tag über zusammen. Aufgrund des
physisch anspruchsvollen Geländes (siehe Abbildung 18) brachte dies hin und wieder
längere Wartezeiten für manche mit sich. Mit Vorsicht auf die kommende zweite
Etappe wollten wir in diesem Sinne auch nichts überstürzen und drosselten sogar bei
Nach einer Nacht im Zelt, hieß es dann Abbau und auf in Richtung Luxemburg. Die
zweite Etappe war mit 60 Kilometern doppelt so lang wie die erste und umfasste 930
Gegensatz zur ersten Etappe führte diese Strecke allerdings fast ausschließlich über
über den Radweg neben der Bahnstrecke in Richtung Luxemburg. Da einigen Schü-
lern die Herausforderung auf der ersten Etappe fehlte, lockten wir die Schüler unter-
wegs mit kleinen Wettkämpfen. Der erste Anstieg wurde noch bewusst langsam an-
nach Ettelbrück schickten, denn dieser zweite Anstieg hätte diesen Schülern womög-
lich die letzte Kraft gekostet. Ab Ettelbrück waren alle hoch motiviert und die Gruppe
rollte richtig gut. Gegen Ende erklärten wir den Schülern sogar wie man den Winds-
chatten ausnützt. Hilfreich hierfür waren sicherlich die Bilder der Tour de France, die
drei Tage vorher Luxemburg durchquerte, die in den Köpfen der Schüler noch prä-
sent waren.
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 101
6.2.2.4 Fazit
Am Ende schafften, zu unserem Erstaunen, alle Schüler, wenn auch mit einer klei-
nen Zwischenetappe, es nach Luxemburg ins Ziel. Immerhin sammelten sie in den
zwei Tagen 90 Kilometer und 1800 Höhenmeter auf dem Rad. Zu Beginn des Projek-
tes waren wir alle etwas skeptisch, da die Strecke mit ihren vielen Höhenmetern sehr
physisch war und wir die Schüler eben nicht alle kannten. Für uns war die Gruppen-
führung mit 20 Schülern und drei Betreuer sehr angenehm, da ständig einer vorne,
einer hinten und der dritte Betreuer zwischendrin mitfahren kann. Auch das Voran-
kommen geht deutlich schneller, da man sich leicht aufteilen kann und sich z.B. einer
um eine klemmende Kette kümmert während die anderen schon langsam weiterfah-
ren.
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 102
Wie eben erwähnt ist die Mehrfach-Betreuung eine große Erleichterung bei sol-
durch eine Teilung der Gruppe die Zufriedenheit der Teilnehmer deutlich erhöhen,
indem die Stärkeren eventuell einen schwierigeren Teil fahren, während die Schwä-
cheren sich in dem Moment auf einem leichteren Teilstück erholen können. Zum an-
deren ist der Überblick und die Sicherheit der Gruppe verstärkt.
on und Testfahrten im Vorfeld immer schwierig bleiben, da man die Schüler auf einer
einstündigen Fahrt fahrtechnisch und physisch nie so kennenlernen kann, wie eine
Radsportgruppe beispielsweise, die man 2-3 Mal wöchentlich sieht. Trotzdem sollte
niemand sich hiervon einschüchtern lassen und auf solch besondere Erlebnisse für
6.3 Schulfahrt
Mountainbike bietet sich oft als sportliche Aktivität in der freien Natur bei Schul-
fahrten an. Hier kommen die Bikes meistens für Halbtagestouren zum Einsatz. In den
meisten Fällen haben die Schüler keine Vorerfahrung mit dem Mountainbike, sodass
solche Aktivitäten immer eine allgemeine Einführung beinhalten mit einer anschlie-
ßenden Tour. Hierbei ist es natürlich von Vorteil, wenn die Schüler im Schuljahr der
gewisse Vorerfahrungen, die Lehrer können das Niveau der Schüler besser einschät-
zen und die Tour kann ggfls. länger und anspruchsvoller gestaltet werden.
Beispiele wo Mountainbike als Aktivität angeboten wird, sind die Aktivitäten des
sogar „Offroad-Tandem“ angeboten. Hier wird die Gruppe jedoch von einem zu-
ständigen Lehrer des SNJ geleitet und die eigenen Lehrer der Gruppe sind Begleiter
der Aktivität.
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 103
Bei anderen Schulfahrten, wie z.B. einer Sport- und Naturerlebniswoche in den Al-
pen, bietet sich Mountainbike als willkommene eigens geleitete oder geführte Aktivi-
tät an. Kennt man den örtlichen Bikeverleih und weiß, dass die Verleihbikes in Ord-
nung sind, kann man hier die Tour selbst übernehmen. Je nach Personalbesetzung
hat man sogar eine Begleitperson zur Verfügung, das im Sportunterricht ja eher zur
Ausnahme zählt, und viel Zeit zur Verfügung um eine schöne erlebnisreiche Tour an-
zubieten. Eine solche Aktivität setzt dann aber auch die nötigen Vorbereitungen vo-
raus. Im Vorfeld sollte man sich als Gruppenleiter die Strecken angeschaut haben um
die Tour an das Niveau der Schüler anzupassen. Hilfreich sind hierbei GPS-Daten.
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 104
Nachdem der Radsportbereich bei der LASEL in den letzten Jahren etwas brachlag
sollte dies anhand von Mountainbike wieder neu belebt werden. Zum Neuanfang war
zunächst eine Kooperation mit dem Radsportverband geplant. Da dies jedoch zu trä-
ge voranging wurde die erste Veranstaltung im Oktober 2013 mit zwei Mitinitiatoren,
Bei der ersten Veranstaltung zu Beginn des Schuljahres steht die Verbesserung des
tung im 3. Trimester ist ein reines Mountainbike Rennen wo die LASEL Mountainbike
Meister in den einzelnen Altersklassen ermittelt werden. Neben den beiden genann-
Die erste Veranstaltung im Herbst 2013 wurde im Rahmen des 75-jährigen Jubilä-
ums der LASEL im „Bambësch“ organisiert. Da es für diese Art an Veranstaltung kei-
ne Erfahrungswerte gab und die Erstausgabe des BIKE DAY reibungslos ablaufen
sollte, wurde die Anmeldung auf insgesamt 80 Schüler begrenzt mit der Kalkulation,
dass am Ende wahrscheinlich zwischen 60 und 70 Schüler vor Ort wären. Das Konti-
gent der Anmeldung war schnell gefüllt und schlussendlich nahmen 64 Schüler aus 12
Schulen teil. Nach einem leichten Rückgang der Teilnehmer im darauffolgenden Jahr
(44 Teilnehmer aus 10 Schulen), nahmen 2015 75 Schüler aus 11 verschiedenen Schu-
len teil während 2016 die Rekordteilnehmerzahl mit 124 Schüler aus 21 Schulen er-
reicht wurde.
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 105
Der Vergleich der Altersklassen zeigt, dass verstärkt jüngere Schüler am BIKE DAY
teilnehmen. Dies kann als Ursache haben, dass die älteren Schüler sich allgemein we-
niger in der LASEL engagieren oder aber, dass der BIKE DAY vorrangig als Einstieg
ins Mountainbikefahren gesehen wird. Dabei ist die Veranstaltung nicht zwingend für
schrieben, denn auch ein guter MTB-Fahrer kann hier bei den diversen Stationen sei-
Teilnehmer in Altersklassen
70
60
50
40
30
20
10
0
2013 2014 2015 2016
Abbildung 21: Vergleich der Teilnehmer in den einzelnen Altersklassen (Minimes, Ca-
dets, Juniors/Seniors)
Als Veranstaltungsort eignete sich der „Bambësch“, der zentral und gut erreichbar
für die meisten Schulen liegt, am besten. Oberhalb des großen Spielplatzes im Be-
reich der Spora Tennisanlage gibt es einen Sportplatz sowie genügend freie Fläche
Nachdem die ersten Ideen auf dem Papier entstanden, folgten weitere bei der Er-
kundung des Feldes, sodass schließlich 6 bzw. 7 Stationen wie sie in Abbildung 22
eingezeichnet, zustande kamen. Obwohl der grobe Plan jedes Jahr der gleiche blieb
und wohl auch bleiben wird, ist es wichtig den Veranstaltungsort jedes Jahr besichti-
gen zu gehen. In diesem Jahr hatte die Gemeinde beispielsweise eine neue Hütte auf
dem Gelände errichtet, wegen der wir den Verlauf des Four Cross etwas verändern
mussten. Daneben konnten wir vor Ort die Idee des „Springens“ verwirklichen, da in
auch die Gemeinde und die Forstverwaltung informiert und die Genehmigung einge-
holt werden. Obwohl der Sekretär der LASEL diese administrativen Aufgaben über-
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 107
nimmt, müssen die zeitlichen Abläufe und eventuelle Bedürfnisse an die Gemeinde
zu dem Zeitpunkt schon mit eingeplant sein. Hierbei geht es um die Öffnung der
7.1.2 Ablauf
Wie eben erwähnt soll der BIKE DAY jeden Schüler ansprechen, der Spaß auf dem
Mountainbike haben will. Darum ist die Veranstaltung für alle Altersklassen und alle
Könnensstufen ausgeschrieben. Bei der Einschreibung sollen die Schüler bereits ihre
technischen Fähigkeiten von 1 (schwach) bis 3 (stark) bewerten um sie später in unge-
sogar 9 Gruppen à 10 bis 12 Schüler eingeteilt. So blieb dem einzelnen Fahrer in je-
der Gruppe genügend Zeit um die geforderten Aufgaben jeder Station auszuprobie-
ren und seine technischen Fähigkeiten zu bereichern. Die Dauer der Veranstaltung ist
auf 2,5h angesetzt. Nach einer kurzen Einleitung und Erklärung über den Verlauf des
Nachmittages werden die Gruppen für knappe 90 Minuten auf die einzelnen Statio-
nen geschickt. Später werden dann noch gute 40 Minuten für den Four Cross Battle
benötigt.
7.1.2.1 Stationstraining
(siehe Abbildung 22) die ich jedoch noch am Vortag der ersten Austragung auf sie-
ben erhöhte um die Anzahl der Schüler pro Station zu verringern und mehr Praxiszeit
zu garantieren. 2016 mussten sogar 9 Stationen vorgesehen werden. Vom Prinzip her,
waren die Stationen jedes Jahr ähnlich und doch nahm ich kleine Änderungen vor. So
gab es ab 2015 kein Schneckenrennen mehr. Sie wurde durch einen weiteren Slalom
ersetzt. Zudem gab es in der letzten Ausgabe eine Station mit einem Sprung, der für
Jede Station wird von einem erfahrenen Mountainbiker geleitet, der die fachdidak-
tische Kompetenz besitzt um den Schülern die Technik zu lehren. Da die Stationsver-
antwortlichen den ganzen Nachmittag über an ihrer Station bleiben, werden die be-
treuenden Sportlehrer einer Gruppe zugeteilt, die sie von Station zu Station beglei-
ten um mögliche Verwirrungen oder Irrfahrten zu vermeiden. Des Weiteren sind alle
Stationen nummeriert. Nach Ablauf der Zeit, die je nachdem 10-12 Minuten pro Sta-
tion beträgt, ertönt eine Sirene, die deutlich über das gesamte Gelände hörbar ist.
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 109
Tabelle 6: Die einzelnen Stationen mit der geforderten Aufgabe und Differenzierungs-
Der Ablauf jeder Station ist ähnlich. Zunächst werden die Schüler vom Stationslei-
vorgezeigt und können dann direkt loslegen. Je nach Fahrkönnen der Gruppe wur-
den an manchen Stationen wie beim „Limbo“ oder „Bidon huelen & ofsetzen“ die
Anforderungen erhöht, indem das Seil tiefer gesetzt wurde oder die Flasche vom Bo-
den zu holen war. Beim Slalomparcours wurde nach einem selbstständigen Auspro-
Abbildung 22: Plan der Stationen der ersten Auflage des BIKE DAY 2013
Mit dem Four Cross Battle wird zum Abschluss ein Kräftemessen in einer kleinen
Wettkampfform angeboten. An diesem rund 200m langem „Rennen“ ist die Teilnah-
me freiwillig für diejenigen, die sich noch mit den Altersgenossen anderer Schulen
messen wollen. In dem kurzen Rennen kommt es vor allem auf die Steuerungs- und
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 111
Bremsfähigkeit der Schüler an. Entscheidend ist der Paralellslalom gleich zu Beginn
der Runde. Wie die Skizze der Vorbereitungen der ersten Ausgabe 2013 zeigt, star-
ten vier Schüler gemeinsam in den Kurs. Im Paralellslalom hat jeder einzelne seine
eigene Bahn, die anhand des zugeordneten farbigen Parteiband am Start festgelegt
wird. In den darauffolgenden Jahren wurde der Kurs nach dem Paralellslalom mit 3
Kurven und einem kleinen Hindernis erweitert. Dies machte den Paralellslalom nicht
mehr allein entscheidend und erhöhte die Spannung für das Rennen.
Die Organisation selbst wird sehr einfach gehalten. Es starten jeweils vier Schüler
einer Altersklasse und beider Geschlechter gemeinsam. Jeder bekommt am Start ein
farbiges Parteiband zugeteilt, das über seine Start- sowie Slalombahn entscheidet. In
die nächste Runde kommen immer nur die beiden ersten, die beiden letzten schei-
den aus. Es werden so lange 4er Rennen bzw. 3er Rennen ausgetragen bis nur noch 4
7.1.3 Sponsoring
Für die erste Ausgabe des BIKE DAY 2013, das ja ein Novum im LASEL Kalender
Anträge bei zwei großen Firmen gestellt, die bereits im Radsport oder im Jugend-
sport engagiert waren. Mit Erfolg und ohne größere Verhandlungen konnten einige
Gadgets gewonnen werden, die drei Jahre lang bei LASEL Events an die Sieger ver-
7.1.4 Fazit
Der BIKE DAY ist für mich die optimale LASEL Veranstaltung. In einem ungezwun-
genen lernförderlichen Rahmen können die Schüler während fast der kompletten
und zu guter Letzt sich noch in einem spaßorientierten Rennen mit anderen Schülern
messen. Das Konzept des BIKE DAY wurde in den vier Jahren, in denen es besteht,
immer nur leicht angepasst und, wie die Teilnehmerzahlen bezeugen, funktioniert es
weiterhin hervorragend.
Für die Organisation selbst ist es immer wichtig, dass alle Helfer genau über ihre
über gut zu leiten, bevorzuge ich es als Hauptverantwortliche keine Station zu leiten
und mich allein auf den reibungslosen Ablauf zu kümmern. So nehme ich zu Beginn
die Anmeldungen auf, spreche die Anleitungen und die Erklärungen aus, regele den
Auch wenn die Idee allen von Beginn an sehr gut gefallen hatte, gab es leichte
Zweifel beim Ablauf des Four Cross Battles wegen den vier Schülern, die gemeinsam
starten und sich um die Plätze ringen müssen. Jedoch gab es bisher noch keine grö-
ßeren Probleme und durch das Einteilen der Bahnen beim Slalom ist das Sicherheits-
Da das Konzept, so wie es steht, bisher immer gut verlaufen ist und die Feedbacks
durchaus positiv ausfielen wird der BIKE DAY wohl auch in den kommenden Schuljah-
ren so weiterlaufen.
Neben der eher spaßorientierten Veranstaltung „BIKE DAY“ steht bei der Meister-
schaft ein reines Rennen auf dem Programm. Die Schüler starten in den einzelnen
Altersklassen, wie sie von der LASEL bestimmt sind, in denen jeweils ein lizenzierter
und ein nicht lizenzierter Meister der LASEL ermittelt wird. Da diese Veranstaltung
nicht nur Schüler ansprechen sollte, die schon im Verein Radsport betreiben, war es
mir wichtig auch diejenigen sich untereinander messen zu lassen, die aus reinem
Als Veranstaltungsort wurde die Thillsmillen in Mamer ausgewählt, da man hier ei-
nen Rundkurs von etwa vier Kilometer vorfindet, der von der Schwierigkeit her, schü-
lergerecht ist.
Wie die Statistik in Abbildung 25 zeigt, liegt die Teilnehmerzahl etwa im Bereich
deren vom BIKE DAY. Erfreulicherweise geht die Tendenz nach oben und es gibt im-
mer viele Nicht-lizenzierte Schüler die sich einschreiben. 2016 waren es lediglich 29
Teilnehmer Mountainbike
Meisterschaft
140
120
100
80
60
40
20
0
2014 2015 2016
Auch die genaueren Zahlen aus Tabelle 7 zeigen eine positive Entwicklung. Neben
den steigenden Gesamtteilnehmer, schreiben sich auch mehr Mädchen beim Rennen
ein.
Detail
Die Organisation der Meisterschaft läuft im Vorfeld ähnlich wie die des BIKE DAY
ab. Die Ausschreibung muss an die Schulen versendet werden und die Anträge bei
der Forstverwaltung und Gemeinde gestellt werden. Da für diese Veranstaltung eine
Strecke abgesperrt werden muss, bedarf es einer Genehmigung seitens des „Mi-
tung nicht mit weiteren Aktivitäten im Wald, wie Forstarbeiten, Jagd usw. übereinan-
der trifft und ob der Naturschutz berücksichtigt bleibt. Neben dem Antrag für die
Durchführung der Veranstaltung, muss bei der Gemeinde das Chalet für die Organi-
sation reserviert werden sowie Strohballen für die Absicherung an gefährlichen Stel-
Am Tag selbst, wird die Strecke dann mit Kreide oder Kreidespray markiert und
Warnhinweise aufgehängt und in der langen Abfahrt wird mit Strohballen eine Schi-
7.2.2 Strecke
Eine Mountainbikestrecke soll eine Mischung aus physischen und technischen An-
millen am Ort „Drëps“ eignet sich daher optimal. In 4 Kilometern Streckenlänge und
128 Höhenmeter bietet sie gleich nach dem Start einen längeren leichten Anstieg auf
breiter Fortstraße, biegt dann auf eine kurze technische und knifflige Abfahrt ein,
führt über eine kleine Brücke bevor es in den etwas schwierigeren Anstieg geht. Da-
nach führt sie weiter über Felder um dann zum Abschluss eine längere schnelle Ab-
fahrt genießen zu können bevor es wiederum über eine kleine Brücke ins Ziel geht.
waren die kurze knifflige Abfahrt und der schwierigere Anstieg nie für alle Schüler
machbar. Einige trauten sich nicht die Serpentinen der Abfahrt zu fahren oder muss-
ten im Anstieg absteigen. Um die Strecke demnach gut zu meistern bedarf es einem
sprich einem Rennen ausgehen dürfte. Darüber hinaus wird in der Ausschreibung
Ein weiterer Vorteil dieser Strecke sind die wenigen Abzweigungen, die es unter-
wegs gibt. Sie ist leicht zu markieren und es werden wenig Streckenposten gebraucht
Sie begeben sich mittlerweile bereits vor Beginn der Veranstaltung dorthin um schon
während dem Warmfahren den Schülern dort zu helfen und dessen Sicherheit zu
garantieren. Dann steht noch einer oben auf den breiten Wegen, falls ein Defekt
oder ein Sturz dort passieren sollte und ein weiterer in der langen schnellen Abfahrt,
wobei hier auch immer viele betreuende Lehrer präsent sind. Im Zielbereich haben
sich über die letzten Jahre mindestens drei fixe Helfer bewährt. Einer soll sich um die
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 117
Zielkurve kümmern, damit hier keine bereits ins Ziel gekommene Schüler die anderen
Über die vier Jahre der Organisation der Meisterschaft wurde stets versucht den
noch die Startnummern der LASEL benutzt, die vorne am Lenker fixiert werden soll-
ten. Jedoch dauerte dies viel zu lange, um die Nummer die jeweils aus zwei Buchsta-
det. Die Farben sollten die einzelnen Kategorien untereinander unterscheiden. Zu-
dem sollten aufgeklebte Punkte die lizenzierten Schüler von den nicht-lizenzierten
erkennbar machen. Diese Idee wurde danach wieder verworfen, da die Zieleinfahrt
viel zu schnell war und die Punkte zu schwer zu sehen waren. Mittlerweile ist die Ziel-
gerade in zwei Bereiche aufgeteilt: ein Rundenbereich und ein Zielbereich. Im letzte-
ren sollen nur die Schüler durchfahren, die ins Ziel kommen. Dadurch können die ein-
zelnen Teilnehmer besser und schneller erfasst werden. Vor allem 2016, als knapp
über 100 Teilnehmer in einem Rennen unterwegs waren, war diese Methode sehr
hilfreich. Auch an der Rundenanzahl und Startreihenfolge wurde noch jedes Jahr et-
was verändert, denn mit der Idee alle Kategorien in einem Rennen starten zu lassen,
bedarf es einer genauen Planung im Vorfeld. Letztendlich sah die Starttabelle dieses
Tabelle 8: Startzeiten und Rundenanzahl der jeweiligen Kategorien (Kopie aus der Aus-
Die Abstände zwischen den einzelnen Rennen dürfen weder zu klein noch zu groß
meiden. Sind die Abstände zu groß, werden die letzten Starter von den Ersten zu
gefährlichen Stellen ein größeres Unfallrisiko dar. Neben den Startabständen und
den einzelnen Einteilungen hat sich auch das Programm der Ergebnisauswertung,
dank dem zuständigen Kollegen, stets weiterentwickelt und ermöglicht eine sofortige
7.2.5 Fazit
Wie eben schon beschrieben, hat sich die Organisation der Mountainbike Meister-
schaft der LASEL jedes Jahr etwas weiterentwickelt und sich vom Ablauf her zu einem
reibungslosen Event entwickelt. Das Organisationsteam ist jedes Jahr gleich geblie-
ben, sodass jeder weiß was zu tun ist. Trotz des großen Unfallrisikos bei einem Moun-
tainbike Rennen, gab es bisher nur wenige schwerere Stürze in der schnellen Abfahrt,
die jetzt in der Form und der Geschwindigkeit, dank der eingebauten Abbremsschi-
Anklang bei den Schülern finden, kam die Idee der Radtouristikfahrt auf. Im Grunde
genommen ist der Ablauf ähnlich wie im normalen Unterricht nur, dass an einem
freien Nachmittag das Zeitfenster von rund 70 Minuten auf knapp 3 Stunden erwei-
tert werden kann. Zudem können bei dieser Veranstaltung die begleitenden Lehrer
Die Radtouristikfahrt sollte in ihrer ersten Ausgabe so einfach wie nur möglich von
statten gehen. Darum wurde bewusst auf eine Streckenkennzeichnung verzichtet und
die Idee zurückbehalten Guides einzusetzen, die die Strecke kennen und die Gruppe
darüber hinweg leiten. Grob sollten drei verschiedene Niveaus angeboten werden
Als Start- und Zielort empfahl sich das Lycée Josy Barthel in Mamer, da man von
dort aus schnell und recht sicher, ohne Straßenbefahrung, mit Schülergruppen den
Wald erreichen kann. Daneben bietet eine Schule immer genügend Stellplätze für
Busse, die Möglichkeit die Bikes zu putzen und die Nutzung der Umkleidekabinen.
Wie es bei einer Radtouristikfahrt üblich ist, wurde unterwegs auch eine Verpfle-
gungsstelle vorgesehen.
Die Frage des Zeitraums ließ die erste Auflage etwas warten. Ursprünglich sollte
die Tour im dritten Trimester 2015/2016 angeboten werden. Jedoch gab es neben
den bereits zahlreichen Veranstaltungen kein Datum mehr. Mit der Idee, dass mög-
lichst viele Schüler teilnehmen können, wurde der Termin in den Dezember, nach der
Prüfungszeit verschoben. Hierbei gab es allerdings von Beginn an Bedenken bei mei-
nen helfenden Kollegen. Mit dem vorzeitigen Einbruch der Dunkelheit im Winter,
hätte sich das Zeitfenster auf zwei Stunden verringert und je nachdem hätte es auch
sehr kalt sein können. Dieser Termin sollte nicht lange im Kalender bestehen bleiben.
Spätestens Mitte November wurde der Termin auf den 30. März 2017 verlegt.
Wenn die Rede von einem verlängerten Unterricht geht, dann ist die Tatsache,
dass die Organisation ähnlich verläuft selbstredend. Jede Gruppe sollte somit ihren
Guide haben, der die Strecke vorgibt und die Gruppe leitet. Mindestens ein weiterer
Lehrer sollte dabei der Gruppe zur Verfügung stehen und den Abschluss bilden.
Pflicht für jeden Guide waren sehr gute Kenntnisse des Waldgebietes sowie ein Ruck-
sack mit dem notwendigen Ersatzmaterial und einem Erste-Hilfe-Set dabei zu haben.
Als Notdienst bei völliger Erschöpfung oder bei größerem mechanischem Problem
Da es sich um eine erste Auflage handelte entschieden wir uns auf eine begrenzte
Teilnehmerzahl von acht Schülern pro Schule. So erhofften wir uns rund 100 Ein-
schreibungen, von denen schließlich gute 80 teilnehmen würden. Die Schüler sollten
sich ähnlich wie beim BIKE DAY in drei verschiedenen Kategorien einschätzen um
vorab die Gruppen festzulegen. Sechs Guides sollten die einzelnen Gruppen durch
die Wälder von Strassen, Mamer und Kopstal über gute 20 Kilometer leiten.
7.3.2 Strecke
Die Grundstrecke wurde so gewählt, dass sie einer Schülergruppe mit etwas
fahrten und nicht allzu schwierigen Anstiegen bietet. Nach 16,5 Kilometern sollten
die Teilnehmer sich über eine kleine Verstärkung beim „RAVI“ erfreuen können. Die
Verpflegungsstelle wurde auf die „Drëps“ gelegt, da man dies gut mit dem Auto er-
reichen kann und hier genügend Platz ist um 100 Personen zu versammeln. Wie auf
der Abbildung 28 zu entnehmen ist, kreuzt die Strecke an zwei verschiedenen Punk-
ten die Straße zwischen Mamer und Kopstal. Da diese als besonders gefährlich gilt
ten Querungsstelle nach der Verpflegung zwei Helfer mit gelben Westen die Auto-
Mit einer Gesamtlänge von etwa 20 Kilometern und rund 400 Höhenmetern sollten
die meisten dann auch am Ende ihre Ausdauerleistungsfähigkeit auf den Prüfstand
gestellt haben. Diese Strecke sollte jedoch nur als Grundstrecke für die mittleren
Gruppen dienen. Die Guides sollten frei über ihre Streckenvariante je nach dem Leis-
Abbildung 28: Strecke MTB Randonnée LASEL 2017 mit den Straßenüberquerungen (in
Rot eingezeichnet)
7.3.3 Ablauf
Die Einschätzung der Teilnehmer verlief nach Plan, 101 Schüler waren einge-
schrieben und 84 nahmen teil. Sechs Guides mit jeweils mindestens einem zusätzli-
chen Lehrer übernahmen die Leitung der Gruppen. Aus den Einschreibungen heraus
ergab sich eine schwächere Gruppe, ein bis zwei stärkere Gruppen und drei mittlere
Gruppen. Anfangs sollte die Einteilung der Gruppen auch noch altersabhängig ge-
machen werden und deshalb sollte auch das Geburtsjahr der Teilnehmer angegeben
werden. Da die Strecke jedoch gleich zu Beginn einen längeren Anstieg aufweist, den
alle fahren sollten, bot sich die Variante eines kleinen Ausscheidungsfahrens an.
Der Treffpunkt legte ich auf 13:30 Uhr fest, um gegen 14 Uhr starten zu können.
Alle teilnehmenden Schüler versammelten sich auf dem Außensportplatz des LJBM.
Nach einer kurzen Anwesenheitskontrolle und einer kleinen Besprechung mit den
Guides gab es noch eine kurze Begrüßung und Ansage über den Verlauf der Veran-
staltung. Dann wurden die Schüler in den drei Niveaus, wie sie sich im Vorfeld ein-
schätzten, zu den jeweiligen Guides zugeteilt. Wie weiter oben schon beschrieben
gab es am Start eine große stärkere Gruppe mit zwei Guides, eine große mittlere
Gruppe mit drei Guides und eine kleinere schwächere Gruppe mit einem Guide die
mit etwas Zeitabstand starteten. In den jeweiligen Gruppen bekamen die Teilnehmer
Nachdem der Start der Gruppen erfolgte, machten die Helfer der Verpflegungssta-
tion sich auf den Weg und ich fuhr zum ersten großen Treffpunkt am „Fraiheets-
baam“ wo die Gruppen in kleinere Gruppen eingeteilt werden sollten. Hier hatten
die zu starken Schüler für die mittlere Gruppe z.B. noch die Chance in die nächst
stärkere auf zu steigen und umgekehrt. Aus den Erfahrungen der Ausfahrten im Un-
terricht stellte ich mir diese Einteilung als relativ unproblematisch und deutlich dar.
Jedoch erwiesen sich die teilnehmenden Schüler als sehr motiviert und kamen fast
ununterbrochen oben an. So erfolgte die Einteilung dann doch eher grob in eine
größere stärkere Gruppe die mit zwei Guides bis zum Ende zusammen blieb, drei
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 123
mittlere Gruppen die ähnlich stark waren und eine schwächere Gruppe die dann auch
nennenswerte Stürze bis auf einen Schüler, der sich etwas überschätzte und von An-
fang an das Tempo der schwächsten Gruppe nicht mithalten konnte. Sein betreuen-
der Lehrer kümmerte sich um ihn und fuhr direkt zur Verpflegungsstelle.
Die Verpflegung unterwegs kam gut bei Schülern und Lehrern an. Neben der will-
kommenen Stärkung bot sich auch die Gelegenheit sich unter Kollegen auszutau-
schen. Von dort aus entschieden wir die Gruppen dann relativ nah aufeinander star-
können.
Zwischen 16:30 Uhr und 16:45 waren wieder alle Gruppen zurück beim LJBM, so-
dass der Zeitplan auch gut aufging. Da das Wetter frühlingshaft war und der Wald
trocken erübrigte sich das Putzen der Räder und somit konnten alle wie geplant ge-
gen 17 Uhr in den Bus steigen und sich auf den Heimweg machen.
7.3.4 Fazit
Im Vorfeld bestand die Meinung, dass die Gruppeneinteilung sehr wichtig wäre
damit die Gruppen möglichst homogen wären. Da eine Einschätzung der eigenen
Fähigkeiten beim Mountainbikefahren immer schwierig ist, gab es aber schon Beden-
ken ob das so gut funktionieren würde. Am Ende stellte sich heraus, dass bis auf die
schwächere Gruppe fast alle mehr oder weniger gleich auf waren. In jeder Gruppe
gab es einige die sehr gut zurecht kamen und andere die etwas überfordert waren.
Schlussendlich sind auch fast alle Gruppen die vorgesehene Strecke mehr oder weni-
ger gefahren. In weiteren Auflagen dieser Veranstaltung würde ich wieder genau
gleich vorgehen, die Schüler sich selbst einschätzen lassen und dann drei Niveaus
und quasi fixe Gruppen gleich von Beginn an einteilen. Ein Treffpunkt nach 2-3 Kilo-
metern macht dennoch Sinn, da immer einige Schüler sich über- oder unterschätzen.
Mit dem Aufstellen der Warnschilder an der Straße und der zusätzlichen Absiche-
rung durch zwei Helfer, die die Autofahrer anhielten um die Schüler nach der Ver-
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 124
pflegungsstelle vorbei fahren zu lassen war meiner Meinung nach die Sicherheit der
Die Verpflegung war etwas zu gering berechnet. Zudem wäre es eventuell sinnvoll
dass manche direkt vor dem Tisch sich den Magen vollschlagen.
Insgesamt bot die „LASEL Mountainbike Randonnée“ alles was das Flair einer Rad-
touristikfahrt ausmacht. Für die teilnehmenden Lehrerkollegen bot sie auch die Mög-
diejenigen, die bisher noch keine Gruppe im Wald geleitet haben, Ideen bekommen
wie sie dies in Zukunft eventuell tun könnten, denn im Grunde genommen kann man
diese Veranstaltung sehr gut mit einer ausgedehnten Ausfahrt mit der Klasse verglei-
chen.
Die drei Veranstaltungen sollen nicht nur die Schüler für den Mountainbikesport
begeistern, sondern auch die betreuenden Lehrer. Beim Bikeday gibt es viele Übun-
gen in den einzelnen Stationen die man komplett oder teilweise im Sportunterricht
einbauen kann. Das Four Cross Battle zeigt daneben eine einfache Variante den
nen Format, auf einer kleineren Runde eine Evaluationsmöglichkeit bieten könnte.
Aus Erzählungen heraus, haben Kollegen aus Sicherheitsgründen eher ein individuel-
les Zeitfahren mit verzögerten Startzeiten gemacht. Jedoch stellt der Massenstart
keine gefährliche Situation dar, wenn die Strecke unmittelbar nach dem Start einen
Anstieg beinhaltet wo das Schülerfeld sich auseinanderzieht. So wie auf der Meister-
schaftsstrecke auf der Drëps können danach dann schmälere und technischere Teil-
stücke kommen ohne, dass das Sicherheitsrisiko sich erhöht. Zu guter Letzt ist die
„Randonnée“, wie schon im Fazit kurz angedeutet, das beste Beispiel für die Grup-
zen könnte.
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 125
Nachdem die Ideen und Gründe für Mountainbike in der Schule ausführlich disku-
tiert und beschrieben wurden, sollte auch ein Blick auf die aktuelle Situation gewor-
fen werden. Für die Erhebung der Bestandsaufnahme in den luxemburgischen Se-
kundarschulen wurde eine Befragung ausgewählt. Zum Teil wurde der Fragebogen
nach den Fortbildungskursen ausgehändigt und zum Teil konnte er online beantwor-
tet werden.
Zunächst wurden allgemeine Fragen zur Person und zu ihrem eigenen Mountainbi-
ke Fahrkönnen gestellt. Der Hauptteil des Fragebogens war in vier große Punkte ein-
Im ersten Punkt „Situation in der Schule“ sollte geklärt werden wie die Umgebung
bike Unterricht dort Sinn machen würde. Des Weiteren wurden in diesem Punkt Fra-
Im zweiten Punkt „Argumente für das eventuelle Unterrichten von MTB“ sollte zu-
Unterricht, welche Basiskompetenzen nötig sind sowie auf welchen Klassen und in
folgten. Der Übergang zum nächsten Punkt erfolgte durch die Frage ob man über-
werden auf welchen Klassen dieser Unterricht stattfindet und in welchen Kontexten.
Eigene Erfahrungen sollten hier auch geprüft werden. Wie die Schüler auf Mountain-
bike reagieren, wie man sich selbst dabei fühlt und das Thema Sicherheit sollte kurz
angeschnitten werden. Am Ende dieses Punktes sollte aber auch noch kurz herausge-
funden werden, warum man ggf. noch kein Mountainbike unterrichtet hat.
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 126
Im vierten und letzten Punkt „Weiterbildung“ wurden dann lediglich noch ein paar
Fragen gestellt warum man sich eventuell für oder gegen die Teilnahme an einer
8.2 Ergebnisse
Die Onlineumfrage wurde an 308 Sportlehrer versendet. Zusätzlich wurde der Fra-
fast alle auch per Email angeschrieben worden, sodass etwa 300 Personen ange-
schrieben wurden, von denen 167 an der Befragung teilgenommen haben. Die
2017)
Von der Gesamtzahl der Antworten sind 65% Männer und 35% Frauen. Die gleiche
Aufteilung gibt es bei der Frage ob sie in ihrer Freizeit Mountainbike fahren. Mit 65%
beantwortete die Mehrheit diese Frage mit Ja. Geschlechtergetrennt fahren 85% der
Männer Mountainbike und lediglich 23% der Frauen, die an dieser Umfrage teilge-
nommen haben. Darüber hinaus zeigt die Verteilung des eigens eingeschätzten Fahr-
könnens in Abbildung 30, dass die Meisten sich auf dem Bike recht wohl fühlen dürf-
ten.
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 127
Mountainbike Fahrkönnen
21% 21%
Anfänger
Fortgeschritten
16% Könner/Experte
keine Angabe
42%
Punkten aufgeteilt, dargestellt und beschrieben. Die Ergebnisse beziehen sich alle
auf die Gesamtanzahl an Antworten und werden nicht direkt mit der Schule korreliert.
Die interessanteste Frage zu diesem Punkt ist sicherlich in wie vielen Schulen es
Mountainbikes gibt. Mit 25 Schulen aus 38 Antworten, hat die Mehrheit Mountain-
bikes (Abbildung 31). Aus allen Antworten lässt sich erahnen, dass die meisten 10 –
20 oder 20 – 30 Fahrräder zur Verfügung haben, die dem Zustand gut bis sehr gut
entsprechen (Abbildung 32). Manche geben allerdings an, dass ihre Schulbikes knapp
über 10 Jahre haben und der Fuhrpark erweitert wurde. Die Aufgabe der Wartung
der Mountainbikes derweil liegt zur Hälfte in der Hand der Sportlehrer, die dies in
ihrer Freizeit tun und in deren des Hausmeisters oder des „Service technique“ (siehe
Abbildung 33).
Bei der ersten Frage ob das Bewegungsfeld 7 „Bewegen auf rollenden und glei-
tenden Geräten“ im Unterricht eingebaut wird, waren die Antworten mit 48% zu „Ja“
und 52% zu „Nein“ gleich aufgeteilt. Bei der Frage nach den Klassen, auf denen die-
ses Bewegungsfeld unterrichtet wird, ist keine Tendenz erkennbar. Anders sieht es
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 128
bei der Frage nach den Sportarten aus. Hier überwiegt das Mountainbike (35%) deut-
lich vor dem Skisport (19%), dem Schlittschuhlaufen (10%) und dem Wassersport mit
Kanu, Segeln, Kayak, Stand Up Paddle, usw. (8%). Bei der Frage nach den Basiskom-
de nach den Gewichtungen der einzelnen Items gefragt. „Gruppenleitung“ und „Ers-
te Hilfe“ wurden mit über 60% als sehr wichtig eingeschätzt. „Eigenes Fahrkönnen“,
„Platten reparieren“ und „Orientierung“ wurden auch noch als wichtig bis sehr wich-
tig eingeschätzt, derweil „Kette sprengen“ und „Bike komplett reparieren“ eher als
neutral bis unwichtig eingestuft wurden. Bei der Auswahl der Klassen, auf denen die
Befragten sich vorstellen könnten Mountainbike zu unterrichten gibt es, wie auch
schon bei der Frage nach dem Bewegungsfeld 7, keine eindeutigen Tendenzen. Die-
ses Ergebnis lässt sich leicht mit den Begründungen erklären, die viele dazugeschrie-
ben haben. Diese werden in Punkt 8.3 auf Seite 134 ausführlicher diskutiert. Bei der
Antworten
Schulen insgesamt
0 10 20 30 40 50
Abbildung 31: Vergleich der Gesamtzahl an Schulen, den Antworten aus den Schulen
30 - 40
20 - 30
10 - 20
<10
0 10 20 30 40 50
Abbildung 32: Anzahl der Mountainbikes in den Schulen (Vergleich aller Antworten)
externer Mechaniker
23%
5% nicht geklärt
12%
4%
keine Ahnung
Eigenes Fahrkönnen
Gruppenleitung
Platten reparieren
Orientierung
Kette sprengen
Erste Hilfe
Abbildung 34: Verteilung der Wichtigkeit der Basiskompetenzen als Voraussetzung für
100%)
Mit 64% haben mehr Teilnehmer der Umfrage bereits Mountainbike unterrichtet.
Etwa die Hälfte deren, die noch kein Mountainbike unterrichtet haben, arbeiten je-
doch an Schulen, die Mountainbikes haben. Die Frage nach der Klassenauswahl ist
wiederum nicht relevant, da es keine Tendenzen gibt. Bei der Frage nach dem Kon-
text, gibt es diesmal eine leichte Tendenz zum außerschulischen Bereich. Des Weite-
ren verteilen sich die Antworten relativ gleichmäßig auf den normalen Unterricht, die
Option und die Sportsektion. Bei der Anzahl der Schüler sieht man, dass kleinere
Gruppen bevorzugt werden. Wie auf Abbildung 35 zu sehen ist, geben 44% an mit 8
– 12 Schülern in der Regel unterwegs zu sein, während lediglich 23% mit über 18
Schülern unterwegs sind. 34% werden immer von einer zweiten Person begleitet,
39% selten und 27% können nie auf die Hilfe einer Begleitperson zurückgreifen. Ein
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 131
Zusammenhang zwischen den beiden Fakten gibt es nicht. Darüber hinaus wurden
noch drei Aussagen in Frage gestellt, die auf einer Skala von 1 (sehr schwach) bis 5
(sehr stark) gewichtet werden sollten. Wie auf Abbildung 36 zu erkennen wird die
Begeisterung der Schüler als überwiegend „stark“ eingestuft. Die Frage nach der
Empfindung der eigenen Sicherheit im Unterricht wird auch als überwiegend „stark“
des Mountainbike Unterrichtens an Kollegen gibt es eine leichte Tendenz zur Neutra-
lität. Bei den Gründen warum noch kein Mountainbike unterrichtet wurde, trumpfen
37)
40%
33%
30%
23%
20%
10%
0%
8 - 12 12 - 18 >18
Abbildung 36: Vergleich von drei Aussagen bezüglich des Mountainbike Unterrichtes
Unsicherheit 42%
dies auf allen Ebenen. Zum einen um neue Ideen für den Unterricht zu sammeln
Die letzten Fragen wurden nur an die Teilnehmer der Weiterbildungen „MTB in
der Schule unterrichten“ gestellt. Von den insgesamt 40 Teilnehmer dieser Umfrage
nahmen 14 an der Weiterbildung teil, da sie noch nie Mountainbike unterrichtet ha-
ben und dies nun tun möchten. Hauptsächlich lag die Motivation aber am allgemei-
nem Interesse an Mountainbike und der Hoffnung neue Ideen für den Unterricht
sammeln zu können. Das Fazit der Weiterbildung fiel insgesamt sehr positiv aus. Die
Mehrheit hat nun das Gefühl mehr Sicherheit im Mountainbike Unterricht zu haben
und fühlt sich bereit Mountainbike zu unterrichten. Auch neue Erkenntnisse und
Erwartungen erfüllt
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%
Abbildung 39: Fazit der Weiterbildung "MTB in der Schule unterrichten" (Summe der 5
8.3 Diskussion
ist die Umfrage recht relevant. Auch die Verteilung der Teilnehmer dürfte in etwa die
ge nicht alle von ihnen Mountainbike in ihrer Freizeit und unter denjenigen die dies
tun, sind alle Fahrkönnensstufen vertreten. Daher kann auch von einer Allgemeinheit
ausgegangen werden.
Mit 25 Schulen, verfügt die Mehrheit über Mountainbikes. Im ersten Moment be-
deutet dies, dass diese Aktivität in den Schulen eigentlich weit verbreitet sein dürfte.
Jedoch hat etwa die Hälfte nur maximal 20 Bikes. Diese Anzahl reicht bei einer ge-
ausgehen muss, dass die Rahmengrößen für 7 e sowie für Abschlussklassen reichen
müssen. Viele schätzten ihre Fahrräder auch auf etwa 10 Jahre und gaben teilweise
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 135
an, dass die Anzahl erweitert wurde. Je nach Ausnützung der Bikes, dürften manche
dann auch schon ihre besten Jahre hinter sich haben und sehr wartungsanfällig sein.
Die Frage nach der Wartung lässt dann auch in etwa auf manche Erzählungen schlie-
ßen, dass dies in vielen Schulen ein Problem darstellt. Der Sportlehrer, der sich in der
Freizeit um die Wartung der Bikes kümmern soll, ist sicherlich keine verlässliche,
schnelle und dauerhafte Lösung. Auch wenn es mittlerweile viele Schulen mit Moun-
Knapp über die Hälfte hat bereits Erfahrung mit Mountainbike Unterricht versucht,
allerdings hätte auch etwa die Hälfte, deren die es noch nicht versucht haben, die
Möglichkeit diesen Unterricht anzubieten. Gründe hierfür dürften das Gefühl der Un-
sicherheit sein und das eigene Fahrkönnen, das sowohl als Grund gegen Mountainbi-
ke als auch als Basiskompetenz als wichtig empfunden wird. Die Sicherheit und Ver-
antwortung im Mountainbike Unterricht ist auch für viele ein Ausschluss- oder zumin-
dest Kritikpunkt. Dies erklärt auch, dass die meisten eher mit kleineren Gruppen un-
terwegs sind, bei denen der Überblick deutlich leichter zu handhaben ist. Die Ergeb-
nisse zeigen zwar, dass Mountainbike oft im normalen Unterricht stattfindet, jedoch
wohl öfters in Optionen wo kleinere Gruppen möglich sind. In den Bemerkungen, die
man hinter der Rubrik Klassenauswahl angeben konnte, ist oft zu lesen, dass Klein-
gruppen wegen der Verantwortung bevorzugt werden. Zudem werden die Klassen
bevorzugt, die von Grund auf nicht so groß sind. Die Disziplin und Risikobereitschaft
wird noch genannt, daher bevorzugen manche Lehrer die Klassen der Oberstufe. An-
dere sind der Meinung, dass Mountainbike oder vielmehr Radfahren auf 7 e wieder
gelernt werden soll, da viele fahrtechnisch sehr schwach sind. In manchen Schulen ist
Einführung gibt und später in der Oberstufe Optionskurse. Die entschiedensten Kri-
terien dürften aber das Material pro Schüler, das zur Verfügung steht sein und die
Doppelstunde. Wie schon erwähnt gibt es oft nur große Fahrräder, sodass ein Unter-
richt auf 7 e nicht möglich ist. Zudem haben viele Klassen nur Einzelstunde, in denen
Das Thema Fortbildung hat großes Interesse bei den Befragten geweckt. Hier sind
es wiederum die eigenen fahrtechnischen Fähigkeiten, die man verbessern will. Diese
können. In Diskussionen mit Betroffenen, heißt es bei manchen Mutigen, dass sie sich
andere dagegen haben dermaßen Respekt davor, dass sie sich nicht ans Mountain-
bikefahren herantrauen. Für beide Fälle ist es also wichtig neben den Fortbildungen
Mit dem Ziel den Sportlehrern Luxemburgs die fachdidaktischen Kenntnisse und
Wunsches der ersten Teilnehmer wurde dann eine weitere Fortbildung zum Verbes-
sern des eigenen Fahrkönnens geplant. Der erste Kurs wurde von einem Kollegen
und mir gehalten, während wir uns für den Kurs „Verbesserung des eigenen Fahrkön-
nens“ durch einen dritten Kollegen verstärkten. Als Veranstaltungsort wählten wir die
„base nautique“ in Lultzhausen. Hier fanden wir eine ausreichende Anzahl an Fahrrä-
der in verschiedenen Größen und in einem technisch einwandfreien Zustand vor, die
wir unseren Teilnehmern zur Verfügung stellen konnten. Des Weiteren bot die be-
Teilen der Kurse. Im Folgenden werden die Themen, Inhalte und Verläufe beider
Fortbildungskurse beschrieben.
Da der erste angebotene Kurs am 10. Oktober 2015 relativ rasch ausgebucht war,
entschieden wir uns den gleichen Kurs ein zweites Mal am 12. März 2016 anzubieten.
nensstufen waren die Kurse jedes Mal voll belegt. Der Kurs war jeweils auf sechs
• Rechtswesen
• Notfallplan
Einige Teilnehmer waren begeistert über die doch viele Übungsvarianten, die man
mit einem Fahrrad auf einem geschlossenen Gelände, wie dem Schulhof z.B. durch-
führen kann. Es inspirierte vor allem die Frauen, die zunächst wohl eher kaum das
nach einem Fahrtechnikkurs. Für den 11. Juni 2016 wurde der Kurs „Verbesserung
wie die beiden ersten Kurse waren sechs Stunden für den Kurs vorgesehen.
9.2.1 Organisation
Diesen Kurs sollten wir anfangs zu dritt leiten, haben uns jedoch dafür entschieden
lung dann möglichst nach den vorhandenen technischen Fähigkeiten erfolgen. Hier-
für entschieden wir uns unter den Kursleitern, den Teilnehmern vorab eine Beschrei-
bung der Singletrailskala zu zuschicken, damit jeder einzelne sich selbst einschätzen
kann. Schlussendlich hatten wir vier gleich große Gruppen die von der Selbstein-
schätzung her gut zusammen passten, davon war eine Anfängergruppe, zwei mittel-
mäßige die sich alle zwischen S2 und S2+ einschätzten und eine Gruppe die höhere
Ansprüche hatte.
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 139
Zu den Vorbereitungen auf diese Weiterbildung gehörte auch die Erkundung der
keiten wie sie in Punkt 2.5 beschrieben sind, erlernt und gefestigt werden können.
Schwierigkeiten und Einzeichnung der Linien. Grob sollten in den einzelnen Gruppen
wichtsverlagerung)
9.2.2 Ablauf
Vormittags wurde hauptsächlich auf ausgesuchten Runden und Plätzen in den ein-
zelnen Gruppen geübt und je nach Bedarf Hilfestellung angeboten um dem Übenden
auf das nächst höhere Level weiterzuhelfen. Daneben wurde unter den erfahreneren
Biker viel diskutiert über Fahrtechnik und Material. Meinungen über Umsetzen und
Befahren von Serpentinen und über das Nutzen und die Wichtigkeit von Gleichge-
Nachmittags hatten manche Teilnehmer, die sich eventuell doch nicht so wohl in
ihrer Gruppe fühlten die Möglichkeit zu wechseln, bevor es dann für alle Gruppen auf
9.2.3 Fazit
Allgemein verlief diese Fortbildung bis auf einige kleine Stürze und Materialversa-
gen ganz gut. Vor allem am Vormittag konnten viele Teilnehmer aufgrund der ver-
te sich bei einigen die Müdigkeit bemerkbar, die Konzentration ließ nach, die Stürze
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 140
vermehrten sich und die Risikobereitschaft nahm stark ab. Eventuell hätten insgesamt
Um den Lernerfolg weiter zu steigern, müsste noch mehr auf kleinen Parcours, auf
denen man Runden drehen kann, geübt werden. Auch wenn diese Methode aus Rad-
Effizienz in Schwierigkeiten geht, sehe ich es als Methode der Wahl um eine neue
Technik zu lernen und vor allem zu stabilisieren. Die Differenzierung durch die Stei-
gerung der Geschwindigkeit kann den Übenden so auch relativ schnell auf ein noch
höheres Niveau bringen. Für diese Art an Fahrtechniktraining ist der Standort Lultz-
hausen allerdings begrenzt. Es gibt sicherlich einige Stellen wo man kleine Parcours
anhand von Hilfsmitteln schaffen kann, jedoch nicht genügend um vier Gruppen à 8
see, das an Schwierigkeiten viel bietet, ist meistens sehr schmal und macht es
schwierig für eine Gruppe von 8-10 Mountainbikern eine Schlüsselstelle öfters auszu-
probieren.
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 141
In der Einleitung wird Mountainbike als Trendsportart bezeichnet und etwas als
Exklusivität in der Schule dargestellt. Am Ende dieser Arbeit muss ich aber feststel-
len, dass dies nicht mehr ganz der Fall ist. Wie die Umfrage ergeben hat, hat die
lich noch auf die Sportlehrer, die selbst ein gewisses Maß an eigenem Fahrkönnen
und an technisch mechanischem Know-how mitbringen. Ich denke, dass diese Arbeit
deckt hat und auch die Grenzen dieser Aktivität aufgezeigt hat. Das Thema der Ver-
antwortung und Sicherheit schreckt noch immer viele ab, vor allem diejenigen die
sich selbst nicht sicher auf dem Zweirad fühlen. Ich denke aber, dass die Lehrerfort-
bildungen sowie die LASEL Veranstaltungen neuen Reiz für manche gesetzt haben,
und eben der hohen Verantwortung immer überwiegend lehrerzentriert über die
Bühne geht. Mountainbike ist und bleibt eine Risikosportart, die darüber hinaus in
den meisten Fällen auch ein hohes Maß an Anstrengungsbereitschaft von den Schü-
Persönlich habe ich in meiner abgelaufenen Amtszeit als Sportlehrerin bereits sehr
viele verschiedene und schöne Erfahrungen mit und auf dem Mountainbike mit Schü-
lern sammeln können und hoffe diese weiterhin an möglichst viele Kollegen weiter-
geben zu können.
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 142
11 Literaturverzeichnis
Geoportail.lu:
http://map.geoportail.lu/theme/emwelt?bgLayer=topo_bw_jpeg&lang=de&ve
rsion=3&zoom=8&X=667917&Y=6394482&layers&opacities abgerufen
net.de/html/verwaltung/reglements/wb-mtb-03_2015.pdf abgerufen
http://www.sueddeutsche.de/news/wirtschaft/verkehr-fahrradhelm-
regelmaessig-ersetzen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-141208-99-03445
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Auflage, Neuausgabe Ausg.). (D. A.-u. (AVS), Hrsg.) München: BLV Buchverlag
http://www.bikepage.ch/downloads/fahrtechnik.zip
Linthaler, T., Kaindl, M., & Lewerenz, F. (2008). Das Mountainbike Technikbuch.
http://www.bike-magazin.de/hintergruende/interviews/interview-joe-
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Meyer, H., & Rögner, T. (2014). Bike Fahrtechnik (11. Ausg.). Bielefeld: Delius Klasing
Verlag.
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 143
http://www.men.public.lu/catalogue-publications/secondaire/informations-
generales-offre-scolaire/offre-scolaire/2017-2018.pdf
Müller, B., Maier, T., Schmid, L., & Wehrlin, J. (2017). Rollwiderstandskoeffizienten
news.de/news/2013/11/17/wie-alles-begann-geschichte-klunker/ abgerufen
Swiss Cycling. (16. Februar 2016). Breitensport - Schule und Velo. Von
www.swisscycling.ch: http://www.swiss-cycling.ch/de/breitensport/2016-02-16-
11-54-26/lektionen-kiknet.html abgerufen
Trummer, U. (1. 12 2012). Fit For Trails - Tipps und Technik. Abgerufen am 4. 8 2016
Union Cycliste Internationale. (01. 01 2017). Rules & Regulations. Von www.uci.ch:
http://www.uci.ch/inside-uci/rules-and-regulations/regulations/ abgerufen
N. Lamborelle: Mountainbike in der Schule unterrichten 144
ANHANG
Zyklusplanung
Bewegungsbereich Leisten
Bewegungsfeld Bewegen auf rollenden und gleitenden Geräten
Sportart Mountainbike
Klasse 7IEC2 Uhrzeit 13:15 – 14:05
Schüler 18 Stundenanzahl 4
Zyklus 6 Halle Außenbereich LML
Kompetenzbereiche • Erlebnis- und wagnisorientierte Bewegungshandlungen
& -erwartungen - Fähigkeiten und Grenzen einschätzen und angemessen handeln: SuS
schätzen die eigenen Fähigkeiten realistisch ein
- Gefahren erkennen, einschätzen und adäquat handeln: SuS erkennen
mögliche Gefahrensituationen und Verletzungsrisiken und können
damit umgehen; SuS setzen die erforderliche Ausrüstung unter Anlei-
tung funktionsgerecht ein
- Eigene Bewegungsaktivitäten umweltfreundlich gestalten: SuS han-
deln nach allgemeinen Verhaltensregeln in unterschiedlichen Bewe-
gungsräumen
UE Thema Lernziele Inhalt
1 Einführung Radfahren Radkontrolle Rollen
Bremsen Slalom
2 Tempowechsel meistern Schalten Tempowechsel
Radkontrolle Welliges Terrain
Gleichgewicht Gleichgewichtsübungen
3 Wagnisse meistern Gewichtsverlagerung Hindernis
Abfahrtsposition
Auffahrtsposition
4 Test Runde mit kleiner Abfahrt
Evaluation:
AGIR:
APE: aktive Teilnahme am Unterricht, Motivation beim Üben
Nathalie Lamborelle Lycée Michel Lucius 2016/2017
Material: Rucksack mit Reparierwerkzeug & 1. Hilfe Set, Markierungsteller, Markierungskreide evtl.
Zeit Inhalt Material / Organisation Info / Differenzierung
13:15 Begrüßung, Anwesenheitskontrolle & Vorstellung des Zyklusses SuS geben ihre Wertsachen ab & begeben NTS begleiten die Gruppe nach draußen und kümmern
5’ Vorstellung des Stundeninhaltes sich nach draußen vor die Garage sich um didaktisches Material
13:20 Vergabe des Materials Alle SuS kommen in den Raum und stellen Hierfür wird in der 1. Stunde etwas mehr Zeit eingeplant
10’ • Kurze Erklärung der Organisation des Materials (Helme hängen direkt sich der Größe nach auf
beim Eingang, Bikes stehen unter dem Schwimmbad und müssen sei- Bikes werden verteilt Die Erklärungen finden noch alle vor der Garage statt
tenverkehrt eingeräumt werden)
• Helm wird direkt genommen und aufgesetzt
Einleitung
Bikes werden vor der Garage an der Wand abgestellt für die Parallelklasse
Helme werden zurück an die Haken gehängt
Material: Rucksack mit Reparierwerkzeug & 1. Hilfe Set, Markierungsteller, Markierungskreide evtl., Pfeife
Zeit Inhalt Material / Organisation Info / Differenzierung
13:15 Begrüßung, Anwesenheitskontrolle & Vorstellung des Stundeninhaltes SuS geben ihre Wertsachen ab & begeben NTS begleiten die Gruppe nach draußen und kümmern
5’ sich nach draußen vor die Garage sich um didaktisches Material
13:20 Vergabe des Materials
10’
Einleitung
- Usw.
13:44 Tempospiele SuS fahren weiterhin im Kreis herum
10’ • Auf den Stirnseiten des markierten Quadrats Tempo aufnehmen. Da- Richtung wechseln
zwischen rollen lassen
• Auf den Stirnseiten versuchen einen Sprint zu fahren (aus dem Sattel Markierungsteller
gehen)
• So schnell wie möglich im Kreis fahren
• Rennen: wer ist der schnellste? & wer ist der langsamste (ein Fuß auf Rennen: zwischen 2 Tellern ist Start und Rennen: evtl. Mädchen und Jungen getrennt starten
dem Boden = Ausscheidung)? zwischen den beiden gegenüberliegenden lassen
Tellern ist Ziel
13:54 Atomspiel
6’ • Je nach Angabe der Anzahl versuchen mit den Ellenbogen berühren
und nebeneinander fahren
• Die letzten die keinen Partner oder keine Partner haben müssen eine
extra Aufgabe machen (5x Hock-streck-sprung)
14:00 Rückblick auf die UE & Feedback
Ausblick auf die kommende UE
Abschluss
Bikes werden vor der Garage an der Wand abgestellt für die Parallelklasse
Helme werden zurück an die Haken gehängt
Material: Rucksack mit Reparierwerkzeug & 1. Hilfe Set, Markierungsteller, Markierungskreide evtl., Schanze
Zeit Inhalt Material / Organisation Info / Differenzierung
13:15 Begrüßung, Anwesenheitskontrolle & Vorstellung des Stundeninhaltes SuS geben ihre Wertsachen ab & begeben NTS begleiten die Gruppe nach draußen und kümmern
5’ sich nach draußen vor die Garage sich um didaktisches Material
13:20 Vergabe des Materials
Einleitung
10’
13:30 Gemeinsames Einrollen zum Sportplatz Runde vor dem Unterricht vorbereiten
3’ Aufwärmen / Einrollen
SuS fahren 5 Runden herum zur Aufwärmung und kommen dann zum As-
phaltplatz
13:33 Position auf dem Rad bei Hindernissen und Abfahrten Markierungsteller
20’ Folgende Erklärungen werden gegeben: Markierungskreide evtl.
• Pedalen in der Waagerechte
• Im Stehen fahren mit Pedalen in der Waagerechten
• 2 Finger auf den beiden Bremshebeln
• Schwerpunkt des Körpers muss nach hinten verlagert werden um ein
Überrollen zu verhindern
• Gesäß nach hinten verlagern (Oberschenkel sollten am hinteren Teil
des Sattels sein)
• Ellbogen leicht angewinkelt (zum zusätzlichen Abfedern von Schlägen)
Abfahren und Hindernis in der Praxis SuS fahren immer auf kleinen Runden im Runde beim Tennisplatz und der Weitsprunganlage vor
Hauptteil
• Kontrollfahrt: SuS fahren etwas hoch und zeigen beim Herabfahren die Durchlaufbetrieb dem Unterricht markieren
erklärte Position - Unsicheren SuS Hilfestellung bieten (in der Hüfte fas-
• Steigerung: Abfahrt hinter der Weitsprunganlage Die Runde immer erweitern oder umän- sen und mitgehen als zusätzliche Bremse und Gleich-
• Hindernis: Schanze mit einbeziehen. Vorzeigen und auf die Stellung der dern gewichtskontrolle)
Pedalen hinweisen sowie das Fahren im Stehen und das Abfedern mit + mit etwas mehr Tempo kann auf der Schanze (Hin-
den Armen dernis) gesprungen werden
++ zeigen wie man das Rad anhebt
Position auf dem Rad bei steileren Anstiegen
Folgende Erklärungen werden gegeben:
• Schwerpunkt des Körpers muss nach vorne gebracht werden
• Auf die Spitze des Sattels setzen
• Leichte Übersetzung wählen (kleines Kettenblatt vorne)
• Ellbogen anwinkeln und Nase in Richtung Lenker bringen
Steilerer Anstieg mit in die Runde einbeziehen
Bikes werden vor der Garage an der Wand abgestellt für die Parallelklasse
Helme werden zurück an die Haken gehängt
Material: Rucksack mit Reparierwerkzeug & 1. Hilfe Set, Markierungsteller, Markierungskreide evtl., Schanze
Zeit Inhalt Material / Organisation Info / Differenzierung
13:15 Begrüßung, Anwesenheitskontrolle & Vorstellung des Stundeninhaltes SuS geben ihre Wertsachen ab & begeben NTS begleiten die Gruppe nach draußen und kümmern
5’ sich nach draußen vor die Garage sich um didaktisches Material
13:20 Vergabe des Materials
Einleitung
10’
13:30 Bekanntgabe der Evaluationskriterien Runde vor dem Unterricht vorbereiten
2’ • Position auf dem Rad bei Abfahrten und Anstiegen
• Überwinden vom Hindernis
• Allgemeine Radkontrolle
13:32 Einfahren auf der Runde Runde vorbereiten mit 2-3 Varianten
15 - 20’ Ähnliche Runde wie in der UE davor
Evaluation
Hauptteil
13:55 Gemeinsame Tour zum Neumanns Park und um das Schulgelände herum je
nachdem wie viel Zeit noch bleibt
14:00 Rückblick auf den Zyklus & Feedback
Abschluss
Bikes werden vor der Garage an der Wand abgestellt für die Parallelklasse
Helme werden zurück an die Haken gehängt
Schule:_________________________
ALLGEMEINE FRAGEN
Auf wie vielen Schulen warst du bisher? _________ (Anzahl)
Wie viele hatten davon Mountainbikes? _________ (Anzahl)
Wie sieht die Umgebung Deiner aktuellen Schule aus, was findest Du auf dem Schulgelände
vor?
o Wald o Bäume (zum Slalom- o Brett
o Sportplatz fahren z.B.) o Linien
o Parkplatz o Schräghang o Paletten
o freie Wiese o Steilhang o Markierungshütchen
o schuleigener Park o Treppen o Drop (Absatz ≈30cm)
o öffentlicher Park o Hindernisse o Sonstiges:______________
o Halle (mit MTB befahrbar) o Wippe
Gibt es Mountainbikes in Deiner aktuellen Schule?
o ja (weiter mit Frage 5) o nein (weiter mit Frage 11)
wenn ja:
Wie viele?
o <10 o 10 - 20 o 20 – 30 o 30 – 40
Sind es die ersten Mountainbikes oder wurden sie schon einmal ersetzt?
o nicht ersetzt o 1x ersetzt o 2x ersetzt o >3x ersetzt
o erweitert
Wie schätzt du den Zustand der aktuellen Mountainbikes ein?
o 1 (schlecht) o2 o3 o4 o 5 (sehr gut)
Wer kümmert sich um die Wartung der Mountainbikes?
o Sportlehrer in seiner Freizeit
o Sportlehrer mit „Décharge“
o Hausmeister
wenn ja:
Auf welchen Klassen?
o 7e ES o 7e ST o 7e MO
o 6e o 8e o 8e MO
o 5e o 9e o 9e MO/PR
o 4e o 10e
o 3e o 11e
o 2e o 12e
o 1re o 13e
wenn nein: