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Sekundarstufe II Q3.

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Biologie Neurobiologie

Wirkungsweise und Risiken von Ritalin (LK)

Arbeitsaufträge:
1. Stellen Sie die Wirkungsweise von Ritalin in einem Schaubild dar, welches die
Materialgrundlage für die folgende Klausuraufgabe sein könnte: „Beschreiben Sie die
Wirkungsweise von Ritalin an Synapsen anhand des Materials.“
Formulieren Sie dafür eine stichpunktartige Lösung.
Hilfe 1: Abbildung aus der Stunde zum Thema Kokain.
Hilfe 2: Fertigen Sie ebenso eine Legende an.
2. Beurteilen Sie die ärztlich nicht beaufsichtigte Nutzung von Ritalin durch Studenten zur
Leistungssteigerung.

Material 1: Welche Wirkung hat Ritalin? Das müssen Sie über das Medikament wissen. (-)

Ritalin ist ein ADHS-Medikament, das sich als Aufputschdroge besonders unter Studenten großer
Beliebtheit erfreut. Die Wirkung und Nebenwirkungen des Medikaments haben wir in diesem Artikel für
Sie zusammengefasst (von Sebastian Follmer).

Ritalin - Wirkstoff Methylphenidat

• Ritalin ist der Oberbegriff für Medikamente, die den Wirkstoff Methylphenidat enthalten. Er ist
mit der Gruppe der Amphetamine verwandt und wirkt ähnlich aufputschend.
• Die Wirkung wurde Mitte des 20. Jahrhunderts entdeckt. Marguerite Panizzon, Ehefrau des
Mitarbeiters eines Schweizer Pharmakonzerns, testete den Wirkstoff. In Anlehnung an ihren
Spitznamen "Rita" gaben die Forscher ihrem Medikament den Namen Ritalin.
• Der Wirkstoff fällt heute unter das Betäubungsmittelgesetz und ist verschreibungspflichtig. Ritalin
wird in erster Linie bei der Aufmerksamkeitsstörung ADHS verschrieben.
• Bei Menschen mit ADHS werden die Botenstoffe Dopamin und Serotonin von den Nervenenden
im Gehirn zu schnell wieder aufgenommen. Daraus folgen unter anderem
Konzentrationsschwäche, motorische Unruhe und Reizbarkeit.
• Ritalin hemmt den Abtransport von Nervenbotenstoffen (Transmittern) im Gehirn, insbesondere
von Dopamin.
• Je höher die Konzentration von Dopamin zwischen den Nervenenden ist, desto schneller werden
Signale zwischen den Zellen weitergeleitet. Die Leistungsfähigkeit des Gehirns steigt.
• Bei ADHS-Erkrankten führt das im besten Fall zu einer Normalisierung der
Konzentrationsfähigkeit. Bei Gesunden bewirkt das Medikament eine starke Steigerung der
Konzentration.
• Nicht alle Erkrankten sprechen auf das Medikament an. Die Wirkung hält je nach Medikament
zwischen drei und fünf Stunden an.

Welche Nebenwirkungen hat Ritalin?

• Die Einnahme von Ritalin bewirkt Veränderung der Kommunikation und des Sozialverhaltens,
eingeschränkte Kreativität, Appetitlosigkeit und Blutdruckveränderungen.
• Auch vermehrtes Schwitzen, Juckreiz und Haarausfall können durch die Einnahme auftreten.
• Hinzu kommt, dass nach dem Abklingen der Wirkung die Symptome von ADHS-Erkrankten
verstärkt auftreten können.
• Bei der Einnahme über einen längeren Zeitraum kann Ritalin das Wachstum bei Kindern
einschränken. Zur Sucht führt die regelmäßige Einnahme jedoch neueren Untersuchungen zufolge
nicht.
Sekundarstufe II Q3.1
Biologie Neurobiologie

Missbrauch von Ritalin


• Ritalin ist vor allem unter Studenten als leistungssteigerndes Mittel vor Prüfungen beliebt. Es
stärkt die Konzentration und vermindert Müdigkeit und das Hungergefühl.
• Ärzte warnen vor der unbeaufsichtigten Einnahme. Eine Überdosis des Medikaments hat eine
ähnliche Wirkung wie Kokain.
• Der illegale Kauf des Medikaments auf der Straße oder im Internet birgt außerdem die Gefahr, an
gefälschte Medikamente zu geraten, deren Wirkung mitunter sehr gefährlich sein kann.

[Auf der nächsten Seite zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre Konzentration ohne gefährliche Medikamente wie
Ritalin steigern können. – Für Interessierte!]
Verändert nach: https://praxistipps.focus.de/welche-wirkung-hat-ritalin-das-muessen-sie-ueber-das-medikament-
wissen_96949 (letzter Abruf: 27.10.2019).

Material 2: Dopamin ()

Dopamin […], ein Neurotransmitter des Zentralnervensystems, der als ein biogenes Amin in
catecholaminergen bzw. dopaminergen Nervenzellen (Zellgruppen A8-A15) aus Tyrosin entsteht (siehe
Abb. 1 ). […] Das im Cytoplasma entstehende Dopamin wird dann in synaptischen Vesikeln gespeichert.
Dopamin bildet zusammen mit Adrenalin und Noradrenalin die Gruppe der Catecholamine. Es ist
unmittelbare Vorstufe von Noradrenalin und Adrenalin sowie der Melanine. Dopamin stellt
mengenmäßig 80% aller Catecholamine im Gehirn, jedoch ist die Zahl der dopaminergen Nervenzellen
mit 1 Million relativ gering. […] Seine weitreichenden psychotropen, motorischen, Hormon-
modulierenden Wirkungen im Zentralnervensystem und im vegetativen Nervensystem (Dopamin scheint
auch in einigen peripheren postganglionären sympathischen Neuronen Transmitterfunktion zu besitzen)
entfaltet Dopamin über Stimulation von prä- und postsynaptischen Dopaminrezeptoren der Typen D1-D5.
Bei der Depolarisierung der Zellmembran einer dopaminergen Nervenzelle erfolgt eine Calcium-
abhängige Freisetzung des Dopamins in den synaptischen Spalt, wo es durch Diffusion die Rezeptoren
erreicht und mit ihnen in Wechselwirkung tritt. Das Dopamin-Signal wird durch Wiederaufnahme des
Dopamins in das präsynaptische Neuron und Wiederauffüllung der synaptischen Vesikel oder durch
Desaminierung [=Als Desaminierung bezeichnet man die chemische Abspaltung einer Aminogruppe als
Ammonium-Ion oder Ammoniak.] des Moleküls durch Monoamin-Oxidase zeitlich begrenzt. Aktivierung
von präsynaptischen Rezeptoren (Autorezeptoren) reduziert die pro Impuls freigesetzte Menge an
Dopamin und die Dopamin-Synthese. […] Dopamin ist an folgenden Funktionen maßgeblich beteiligt:
1) Steuerung der […] Motorik in der Substantia nigra (nigrostriatales System). Die Degeneration dieses
Areals bei der Parkinson-Krankheit führt zu einem Dopaminmangel und bedingt ein Überwiegen
cholinerger Reaktionen. Hieraus resultiert vermutlich eine verminderte Erregung des Motorcortex durch
den Thalamus, was zu den motorischen Störungen bei dieser Krankheit führt. Durch die Gabe von L-
Dopa, der Vorstufe von Dopamin, welche die Blut-Hirn-Schranke passieren kann (eventuell in
Kombination mit Dopa-Decarboxylase-Hemmstoffen), versucht man, den Dopaminmangel
auszugleichen.
2) Beteiligung am Suchtverhalten (Sucht). Die dopaminerge mesolimbische Bahn ist
wahrscheinlich die entscheidende anatomische Struktur für die Auslösung von
Suchtverhalten (z.B. durch Amphetamine, Cocain, Ethanol, Nicotin, Opiaten sowie
bei durch Stress verstärktem Suchtverhalten). Chronischer Opiatmißbrauch
verändert die Signaltransduktion im mesolimbischen dopaminergen System. Es
kommt im Nucleus accumbens zur Erhöhung des extrazellulären Dopamins, das vor
allem für die initiale Konditionierung und Sensibilisierung der Sucht verantwortlich
ist. Während der Entzugsphase sind im Nucleus accumbens die
Dopaminkonzentrationen vermindert. Die suchtauslösende Wirkung von Dopamin
wird über D1- und D2-Rezeptorgruppen vermittelt. Die genaue Rolle beim
sogenannten Belohnungsverhalten (Belohnung) ist noch unklar. […]

Dopamin Abb. 1: chemische Struktur von Dopamin


Verändert nach: https://www.spektrum.de/lexikon/neurowissenschaft/dopamin/2959 (letzter Abruf: 27.10.2019).

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