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Klausurtraining Bauphysik
Eva Lübbe
Klausurtraining
Bauphysik
Prüfungsfragen mit Antworten zur Bauphysik
4., überarbeitete und aktualisierte Auflage
STUDIUM
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
<http://dnb.d-nb.de> abrufbar.
Die promovierte Physikerin Eva Lübbe unterrichtet Bauphysik, Mathematik und Statik an
berufsbildenden Schulen und arbeitet als Dozentin für Weiterbildungen von
Bauingenieuren und Architekten zu Energieberatern.
Email: EvaLuebbe@aol.com
1. Auflage 1997
2. Auflage 2003
3. Auflage 2007
4.,überarbeitete und aktualisierte Auflage 2009
ISBN 978-3-8348-0593-5
Inhaltsverzeichnis
1. Wärmeschutz
1.1 Grundlagen der Wärmelehre............................................ 1
1.4 Lüften......................................................................................................... 41
1.5 Energieeinsparverordnung............................................................................ 53
2. Feuchteschutz ...................................................................................................
3. Schallschutz .....................................................................................................
4. Brandschutz .....................................................................................................
5. Licht ................................................................................................................
Tabellen............................................................................................ I
1. Wärmeschutz
2. Wie wirkt sich die Erwärmung eines Körpers auf die Moleküle dieses
Körpers aus?
Durch die Erwärmung erhöht sich die Bewegungsenergie der Moleküle. In Gasen
und Flüssigkeiten findet eine ungeordnete Bewegung der Moleküle statt, während
im Festkörper die Moleküle Schwingungen um eine Ruhelage ausführen.
3. Wie kann man sich den absoluten Nullpunkt in bezug auf die
Bewegungsenergie der Moleküle vorstellen?
Bei -273,15 ˚C würde die Wärmebewegung der Moleküle völlig zum Stillstand
kommen. Dieser sogenannte absolute Nullpunkt ist nicht vollständig erreichbar.
• Thermoelemente
11. Wie kann die thermische Ausdehnung eines Stoffes berechnet werden?
Die Zunahme der Bewegungsenergie der Moleküle eines Stoffes bei Erwärmung
drückt sich nach außen in einer allseitigen Volumenvergrößerung des Stoffes aus.
In vielen praktischen Fällen interessiert man sich nur für die Ausdehnung in einer
Richtung, für die Längenänderung Δl.
Δl = lo⋅α⋅ΔT
l 0 Ausgangslänge, Anfangslänge
α Linearer Ausdehnungskoeffizient, Längenausdehnungskoeffizient
ΔT Temperaturunterschied in K
l0
Δ
l
l1
Bild. 1.1 Längenausdehnung
4 1.1 Grundlagen der Wärmelehre
13. Wie kann die Temperaturänderung eines Stoffes bei Erwärmung berech-
net werden?
Im Bereich der Raumtemperatur ist die Temperaturerhöhung eines Stoffes
näherungsweise proportional der zugeführten Wärmemenge Q. Die spezifische
Wärmekapazität c des Stoffes kann als konstant gelten.
Q = m⋅c⋅ ΔT
m Masse
c spezifische Wärmekapazität
ΔT Temperaturänderung
Stellt man diese Gleichung nach ΔT um, so erhält man die Temperaturänderung
ΔT, die ein Stoff mit der Masse m und der spezifischen Wärmekapazität c bei der
Zuführung der Wärmemenge Q erfährt.
Q
ΔT =
m c⋅
Die offizielle Maßeinheit für die Wärmemenge ist J. Da früher die standardisierte
Maßeinheit für die Wärmemenge kcal war, haben sich die Werte in kcal eingeprägt.
Man findet auch heute noch, z. B. bei der Angabe des Energiegehaltes von
Lebensmitteln, die Angabe in kcal zusätzlich hinter der Angabe in J in Klammern.
Schmelzphase Q
6 1.1 Grundlagen der Wärmelehre
Die Schmelzwärme von Blei ist wesentlich geringer als die Schmelzwärme der
anderen Metalle. Diese Tatsache nutzt man beim Bleigießen aus.
Die Schmelzwärmen einiger wichtiger Stoffe sind in Tabelle 4 im Anhang zu
finden.
18. Wie groß ist die Wärmemenge, die zum Schmelzen von 20 kg Eis mit
einer Temperatur von 0 ˚C benötigt wird?
Q = q⋅m
19. Welche Wärmemenge benötigt man zum Schmelzen von 20 kg Eis einer
o
Temperatur von - 15 C?
Q = c⋅m⋅ΔT + q⋅m
Q= 2100 J/(kg K)⋅20 kg⋅15K + 6,7 MJ
Q= 630 kJ + 6,7 MJ = 7,3 MJ
Zum Schmelzen von 20 kg Eis einer Temperatur von -15 0C benötigt man 7,3 MJ.
20. Wie groß ist die gespeicherte Wärmemenge in 1 m2 Mauerwerk aus HLZ,
30 cm dick, Dichte 1200 kg/m3?
c = 1,0 kJ/(kg K)
Q = c⋅m⋅ΔT = 1kJ/(kg K)⋅1200 kg/m3⋅0,3m3⋅1 K = 360 kJ Ein m² Mauerwerk
kann eine Wärmemenge von 360 kJ speichern.
Bei der Berechnung setzt man entsprechend der Definition der spezifischen
Wärme (kJ pro kg und pro K) 1K ein.
21. Um wie viel erhöht sich die Temperatur von 1 l Wasser, wenn eine
Wärme menge von 30 kJ zugeführt wird?
1.1 Grundlagen der Wärmelehre 7
ΔQ 30 kJ
ΔT = = = 7,14 K m c⋅ 1 kg⋅4200J /(kg⋅K)
Die Temperatur des Wassers erhöht sich um rund 7 K.
22. Um wie viel ändert sich die Länge einer Gehwegplatte von 1,5 m bei einer
Temperaturerhöhung von 30 oC?
Δl = lo⋅α⋅ΔT
Δl = 1,5 m⋅0,008 mm/(mK)⋅30 0 K = 0,36 mm
23. Um wie viel ändert sich die Länge einer Leichtbauplatte von 2 m bei einer
Temperaturerhöhung von -10 oC auf 30 oC?
Δl = lo⋅α⋅ΔT
24. Auf welche Arten kann Wärme übertragen werden? Welche Art des
Wärmetransports findet in Gasen, Flüssigkeiten und Feststoffen statt?
Man unterscheidet drei Arten der Wärmeübertragung:
• Wärmeleitung
• Konvektion oder Strömung
• Strahlung
Die Wärmeleitung ist ein Prozess, der in allen Materialien stattfindet. Der
Wärmeaustausch erfolgt unmittelbar von Molekül zu Molekül.
Bei der Konvektion wird die Wärme durch Strömung in Gasen oder Flüssigkeiten
transportiert.
Die Wärmestrahlung ist eine Art der Übertragung, die keine Materie benötigt und
deshalb auch im Vakuum vorkommt.
Sie ist eine elektromagnetische Strahlung, die sich im elektromagnetischen
Spektrum an das langwellige sichtbare Licht anschließt.
8 1.1 Grundlagen der Wärmelehre
Das Wärmeleitvermögen flüssiger Körper ist im Vergleich zu dem der Metalle sehr
gering. Gasförmige Körper haben ein noch geringeres Wärmeleitvermögen.
Bei Baustoffen können drei Gruppen unterschieden werden:
Natursteine λ von 2,3 bis 3,5 W/m⋅K
Baustoffe allgemein λ von 0,14 bis 2,1 W/m⋅K
Dämmstoffe λ von 0,002 bis 0,1 W/m⋅K
Diesen Effekt nutzt man auch in Niedrigenergiehäusern aus, indem man möglichst
viele Wände auf der Südseite aus Glas herstellt.
Man wendet den Begriff „Treibhauseffekt" auch auf die gesamte Erde an. In diesem
Zusammenhang wird der Begriff im Kapitel 1.7 Wärmeschutz und Umweltschutz
erläutert.
einer Exponentialfunktion der Zeit. Man bezeichnet diesen Zusammenhang auch als
Newtonsches Abkühlungsgesetz.
41. Wie lang ist ein Holzbalken, der im Sommer bei 25 0C eine Länge von
3,200 m hat, im Winter bei -15 0C?
Δl = lo⋅α⋅ΔT
Δl = 3,200 m⋅0,009 mm/(mK)⋅ 40 0K = 1,15 mm
Die Längenänderung beträgt rund 1,2 mm; d. h. der Balken ist im Winter
3,200 m - 1,2 mm =3,200 m - 0,0012 m = 3,199 m lang.
d1 d2 d3
R =++1 2 3
R= + +
m K2
R = 0,02+0,451+0,01≈ 0,48
W
Der Wärmedurchlasswiderstand dieser Vollziegelwand beträgt 0,48 m2K/W.
der Schichtoberfläche und dem Temperaturstand der anliegenden Luft dar, wenn einer
Fläche von 1 m2 ein Wärmestrom von 1 W zugeführt wird.
Wärmeübergangswiderstände sind in Tabelle 6 im Anhang zu finden.
R T= R si + R + R sa
Bauteil
Bild 1. 4 Wärmedurchgang,
Wärmedurchlass und
Wärmeübergang Wärmedurchgang
16 1.2 Kenngrößen des baulichen Wärmeschutzes
365
Bild 1. 5 Wandaufbau
d1 d2 d3
1.2 Kenngrößen des baulichen Wärmeschutzes 17
R
T =++ 123 R T=
+ +
m K2 R
= 0,02+0,73+ 0,020 = 0,770 ≈ 0,77
T W
R T = Rse + +R
R
si 2
mK
R T = 0,04+0,77 +0,13 = 0,94
WW
U =1,06 2
mK
Der Wärmedurchgangswiderstand beträgt 0,77 m2K/W und der
Wärmedurchgangskoeffizient 1,06 W/m2K.
14. Welche Wärmestromdichte hat eine Kalksteinwand mit einem U-Wert von
1,59 W/(m2K) bei einer Temperaturdifferenz zwischen innen und außen von
35 K im Winter und 15 K im Herbst?
Q
Φ=
t
17. Welcher Wärmeverlust ergibt sich bei einem Temperaturunterschied von 20
K durch eine Fläche von 12 m2 einer Wand mit U = 0,55 W/(m2K)?
Q
= U A⋅⋅Λθ = 0,55 12 20⋅ ⋅ =132 W
t
Es ergibt sich ein Wärmeverlust von 132 W.
die Gesamtfläche des Prüfkörpers oder auf die Länge der Fugen bezogen wird. Die
Klassifizierung umfasst 4 Klassen, die nicht mit der früheren Klasseneinteilung
identisch sind.
In der folgenden Übersicht ist die Klassifizierung der Luftdurchlässigkeit von
Fensterfugen dargestellt.
Klassifizierung der Luftdurchlässigkeit von Tür- und Fensterfugen
1 50 12,50 2,69
2 27 6,75 1,45 3 9 2,25 0,48
4 3 0,75 0,16
Ug ⋅Ag + U Af f + Ψ⋅l
U w=
20 1.2 Kenngrößen des baulichen Wärmeschutzes
Ag + Af
Dabei ist Ψ die Wärmebrücke zwischen Glas und Rahmen, l die Länge dieser Wär-
mebrücke und Ag bzw. Af die Flächen von Glas bzw. Rahmen. Ψ = 0,09 W/mK für
Alu- und 0,07 W/mK für Edelstahlabstandshalter.
Durch die Berücksichtigung diese Wärmebrücke ist der berechnete U-Wert von
Fenstern größer als der k-Wert.
RT = Rsi + R + Ru + Rse.
Für Dachräume können die Werte für Ru Tabelle 7c entnommen werden.
Für andere Räume kann Ru nach folgender Gleichung berechnet werden, in der Ai die
Gesamtheit der Trennflächen aller Bauteile zwischen dem Innenraum und dem
unbeheizten Raum bedeutet und A e die Gesamtheit der Trennflächen aller Bauteile
zwischen dem unbeheizten Raum und der Außenluft:
Ai
R u = 0,09+0 4,
Ae
Ergibt sich Ru > 0,5m²K/W, so ist eine genauere Berechnung nach DIN EN ISO 13789
erforderlich.
d1 d2 d3 d1
R= + + +
1 2 3 4
R= + + + = 0,02 +1,111 +
0,060 + 0,020
m K2
=
R 1,39 W
R T = R sa + R + R si
m K2
R T = 0,04 +1,39 + 0,13 = 1,56
W
W
U = 0,64
K
Der Wärmedurchgangswiderstand beträgt 1,56 m2K/W, der U-Wert 0,64 W/m2K.
(θ −θi si )
ψ= hi db− U b0wb
(θ
−θ ) bwb
i
e
Φ WB = Ψ l (θ −θi e ).
Dabei sind AWB die Fläche und l die Länge der Wärmebrücke.
Da das Berechnen der Wärmebrücken für die Praxis ziemlich aufwendig ist, wird oft
mit Wärmebrückenkatalogen, die typische Konstruktionen beschreiben, und mit
pauschalen Zuschlägen zur Berücksichtigung von Wärmebrücken gearbeitet.
Für Altbauten mit Außendämmung verwendet die Energieeinsparverordnung den
pauschalen Wärmebrückenzuschlag ΔUWB = 0,10 W/(m²K), für Innendämmung ΔUWB
24 1.2 Kenngrößen des baulichen Wärmeschutzes
= 0,15 W/(m²K). Der Neubau sollte nach DIN 4108 ausgeführt sein; dann kann ΔUWB
= 0,05 W/(m²K) verwendet werden.
= R R'T + ''T RT
2
1
U=
RT
RATqq mit
dj
R Tm = R se + + R si
j j
Die Berechnung des oberen Grenzwertes R T' entspricht im wesentlichen der alten
Berechnung des k-Wertes:
Dabei sind:
A1 Fläche des Bereiches 1
A2 Fläche des Bereiches 2
Aq Fläche des Bereiches q
1.2 Kenngrößen des baulichen Wärmeschutzes 25
A Gesamtfläche
RTm Wärmedurchgangswiderstand des Bereiches m
Rse äußerer Wärmeübergangswiderstand
Rsi innerer Wärmeübergangswiderstand
dj Dicke der Schicht j
λj Wärmeleitfähigkeit der Schicht j
(
λ =j 1 λ A1 +λ 2 A 2 + ...+ λ q A q )
1
A
d j ''
R T = R se + + R si
j λj
1 Dachplatte d =2 cm, λ=
0,15 W/mK
2 ruhende Luftschicht d =7
cm
3 Sparren d = 14 cm, λ =
0,20 W/mK 4
Dämmung d =7 cm, λ
= 0,035W/mK
5 Deckenverkleidung
d = 2 cm, λ = 0,21W/mK
d1 d 2 d 3 d4
R Ta = R se + + + +
+ R si λ λ
λ λ
1 2 3 4
R Tb = 0,04+ + + +01,
m K²
R Tb =1,069
W
Damit ergibt sich für den oberen Grenzwert:
=
R1' RATaa + RATbb A1
T
1 720 80 1
= +
R' 2 529, 1 069, 800
T
1 W
= 0 449,
R 'T m K²
1.2 Kenngrößen des baulichen Wärmeschutzes 27
'
W
R T = 2 22,
K
²
Für den unteren Grenzwert müssen wir die Wärmeleitfähigkeit der vier Schichten
berechnen.
λ =1 0,15 W / mK
, W / mK
, W / mK
λ 4 = 0,21 W / mK
Die Wärmeleitfähigkeit der Luftschicht λL wurde dabei mit Hilfe des
Wärmedurchlasswiderstandes aus Tabelle 7b berechnet:
d2 0,07
λ L= = = 0,43W / mK
RL 0,16
d1 0,02
=
R1 = = 0,133 m K W² / λ1
0,15
d2 0,07
=
R2 = = 0,172 m K W² / λ 2
0,407
d3 0,07
R 3= = =1,359 m K W² / λ3
0,0515
28 1.2 Kenngrößen des baulichen Wärmeschutzes
d4 0,02
=
R4 = = 0,095 m K W² / λ 4
0,21
R ''T = R se + R1 + R 2 + R 3 + R 4 + R si
+
R 'T R ''T 2,225+1,899
R T= = = 2,062 m K W² /
2 2
U W / m²K
T
30. Was ist bei der Berechnung des Wärmedurchlasswiderstandes von Bauteilen
mit Abdichtungen zu beachten?
Bei der Berechnung des Wärmedurchlasswiderstandes von Bauteilen mit
Abdichtungen, z. B. Dächern und Decken gegen Erdreich, werden nur die Schichten
innerhalb der Abdichtung berücksichtigt.
Ausnahmen bilden Umkehrdächer unter Verwendung von Dämmstoffplatten aus
extrudergeschäumtem Polystyrolschaumstoff, die mit einer Kiesschicht oder einem
Plattenbelag abgedeckt sind und Perimeterdämmungen unter Anwendung von
Dämmstoffplatten aus extrudergeschäumtem Polystyrolschaumstoff und Schaumglas,
wenn die Perimeterdämmung nicht ständig im Grundwasser liegt.
31. Wie wird der Sonneneintrag nach DIN 4108 - 2003-04 berechnet?
Der Nachweis des sommerlichen Wärmeschutzes geschieht mit Hilfe des
Sonneneintragsfaktors. Die Berechnung des Sonneneintrags wird immer für den
ungünstigsten, d. h. wärmsten, Raum durchgeführt.
Der Nachweis des sommerlichen Wärmeschutzes ist nicht erforderlich, wenn der
Fensterflächenanteil die Grenzwerte nach Tabelle 11a unterschreitet.
1.2 Kenngrößen des baulichen Wärmeschutzes 29
A W j, ⋅g total
S=
AG
Dabei bedeuten:
AW,j Fensterflächen
g total Gesamtenergiedurchlassgrad der Verglasung
AG Netto-Grundfläche des Raumes
Bei der Berechnung der Nettogrundfläche ist zu beachten, dass Bodenflächen, die
mehr als das Dreifache der lichten Raumhöhe von der Außenwand, bzw. vom Fenster
entfernt sind, nicht berücksichtigt werden.
Der Gesamtenergiedurchlassgrad der Verglasung gtotal kann berechnet werden nach:
gtota l = g ⋅FC
Dabei ist: g der Gesamtenergiedurchlassgrad der Verglasung nach DIN EN 410 (bzw.
Herstellerangabe)
FC der Abminderungsfaktor für Sonnenschutzvorrichtungen (Tabelle 11b)
Bei Verglasungen mit verschiedenen g-Werten ist das flächengewichtete Mittel zu
berechnen.
Für den Sonneneintragskennwert S muss gelten:
S ≤ Szul = Σ ΔSX
mit
SX Zuschlagswert nach Tabelle 11c
Bei der Berechnung des Zuschlagswertes wird die Geometrie des Raumes mit einem
Gewichtungsfaktor fgew berücksichtigt.
AAW Außenwandfläche
AD Dachfläche
AG Nettogrundfläche
Der Einfluss der Fensterneigung wird durch den Neigungsfaktor fneig beschrieben:
A W,neig f
neig =
AG
Fenster, die eine überwiegende Nordorientierung aufweisen oder durch das Gebäude
selbst verschattet sind, werden durch den Orientierungsfaktor fnord berücksichtigt.
AW,nord fnord
=
AW,ges
AW,nord Nord-, Nordost- und Nordwest- Fensterfläche mit einer Neigung > 60˚ A Wges
gesamte Fensterfläche
Die Einteilung der Gebäude nach der Wärmespeicherfähigkeit in leichte, mittlere und
schwere Bauart erfolgt mit Hilfe der wirksamen Wärmespeicherfähigkeit C wirk nach
der folgenden Gleichung:
spezifische Wärmespeicherfähigkeit ρ
Rohdichte des Baustoffs d
wirksame Schichtdicke
A Fläche des Bauteils (lichte Rohbaumaße)
1.2 Kenngrößen des baulichen Wärmeschutzes 31
32. Berechnen Sie den Energieeintrag für ein Gebäude mit folgenden Angaben
für den ungünstigsten Raum:
Außenwand AWA = 42,05 m², Fenster AW =11,48 m2,
Grundfläche AG = 35,4 m2, Decke gegen Außenluft AD = 35,4 m2,
Gesamtenergiedurchlassgrad der Verglasung g = 0,65,
Sonnenschutzvorrichtung außen: drehbare, hinterlüftete, wenig
transparente Lamellen, erhöhte Lüftung in der Nacht,
Gebäude in Klimaregion B (Bild 1.7), leichte Bauart, ostorientiert
Grundflächenbezogener Fensterflächenanteil:
A w ⋅g total
S=
AG
32 1.2 Kenngrößen des baulichen Wärmeschutzes
S = 0,0527
Vergleich des vorhandenen und des zulässigen Sonneneintrags:
S = 0,0527 ≤ Szu = 0,0968
Der sommerliche Wärmeschutz wird eingehalten.
33. Welcher Sonneneintrag ergebe sich bei der vorigen Aufgabe, wenn
a) kein Sonnenschutz vorhanden wäre und
b) innen noch weiße Lamellen mit geringer Transparenz angebracht wür-den?
a)
S
35,4
S = 0,211
A w ⋅g total
S= AG
S = 0,0395
1.2 Kenngrößen des baulichen Wärmeschutzes 33
Man sieht, dass ganz ohne Sonnenschutz der sommerliche Wärmeschutz nicht erfüllt
wäre.
36. Erläutern Sie Bild 1.7. Sind in den drei deutschen Klimaregionen
unterschiedliche Grenzwerte der sommerlichen Innentemperatur festgelegt?
Region A ist die sommerkühle Region, B die gemäßigte Region und C die
sommerheiße Region. Die Grenzwerte der Innentemperatur betragen:
A 25 ˚C
B 26 ˚C
C 27 ˚C
37. Welcher Dämmstoff hat besonders gute Eigenschaften in Bezug auf den
sommerlichen Wärmeschutz?
Dämmstoffe auf Holzbasis leiten die Temperatur besonders langsam. Das ist günstig,
weil dann das Maximum der Zimmertemperatur erst erreicht wird, wenn sich die
Außenluft schon wieder abzukühlen beginnt. Während Holz eine Temperaturleitzahl
a von 4 cm²/h hat, hat Polystyrol a =34 cm²/h und Mineralwolle a = 50 cm²/h.
34 1.2 Kenngrößen des baulichen Wärmeschutzes
a c⋅ρ
Bild 1.7 Deutschlandkarte mit Klimaregionen A, B und C zum Nachweis des sommerlichen
Wärmeschutzes nach DIN 4108-2:2003 (Quelle: Ackermann, T. Energieeinsparverordnung)
36 1.2 Kenngrößen des baulichen Wärmeschutzes
W J
0,07 0,07
mK sm
a J = 1
2100J ⋅250
=
kg
2100 ⋅250
kgK m³ m3
0,07 ⋅3600 2 2 a
2100 250 m3
39. Welche Dachfarbe würden Sie in Bezug auf den sommerlichen Wärmeschutz
empfehlen?
Es ist zu empfehlen, ein Dach zu verwenden, das möglichst viel Strahlung reflektiert,
d. h. ein weißes Dach. Die Häuser in der folgenden Abbildung befinden sich an der
kroatischen Küste. An der Wasseroberfläche wird Sonnenlicht reflektiert. Dadurch
kommt es zu besonders hoher Sonneneinstrahlung.
1.2 Kenngrößen des baulichen Wärmeschutzes 37
Die Markisen haben zwei Vorteile: Zwischen Fenster und Sonnenschutz kann sich die Luft
bewegen und damit wird ein Wärmestau vermieden. Außerdem ergibt sich ein schattiges
Plätzchen vor dem Haus.
Aw Aw Aw
42. Welcher Teil der Grundfläche des für die Berechnung des sommerlichen
Wärmeschutzes ausgewählten Raumes wird bei der Berechnung verwendet?
Für die Berechnung der Grundfläche des ausgewählten Raumes aus Länge und Breite
(Tiefe) wird die Tiefe b des Raumes begrenzt, weil bei großen Räumen nicht die
gesamte Fläche von Sonnenstrahlung erwärmt wird. Es gilt folgende Regel:
b 3h netto
Die in Ansatz gebrachte Tiefe (Breite b) ist nur höchstens gleich dreimal der lichten
Höhe h des Raumes.
Intensität der Lüftung wird entweder als Luftwechselrate in m³ Luft, die pro Stunde
ersetzt wird oder als Luftwechselzahl angegeben. Die Luftwechselzahl gibt an, wie oft
das Raumvolumen je Stunde ausgetauscht wird. Zum Beispiel bedeutet eine
Luftwechselzahl von 0,8, dass pro Stunde 0,8 bzw. 80 % der im Raum enthaltenen
Luft ausgetauscht wird. Leider sind mehrer Abkürzungen für die Luftwechselzahl
üblich: n ß
LWZ
Die Maßeinheit ist h-1.
40 1. 3 Temperaturen in Bauteilen
ΔθR si Δθe R se i
= =
θ −θ RT θ −θ1 2 RT
1 2
m K2
R = 0,7347
W
6. Berechnen Sie den Temperaturverlauf für die Wand aus Aufgabe 5, wenn
die Dämmschicht auf der Innenseite angebracht wird.
θ ( C)
0 -10 -8,7 -7,9 -5,5 14,9 15,7 20
Man sieht, dass an der Außenseite der Betonwand -7,9 ˚C und an der Innenseite der
Betonwand -5,5 ˚C herrschen. Die innenliegende Dämmung stellt keinen so guten
Schutz für die Wand dar wie die außenliegende.
Temperaturleitzahl a [cm²/h]
a = c⋅
Wärmeeindringkoeffizient b [J/(m²Ks 0,5)]
b = λ ⋅c ⋅ρ
Dabei bedeuten:
λ Wärmeleitfähigkeit ρ
Dichte
c spezifische Wärmekapazität
W W
a= = 0,21 1
mK mK 1m²
J = =
c ⋅
2100 ⋅750 kg 10000 Ws ⋅750 kg 10000 h ⋅750
kgK m³ kgK m³ 3600
W J kg J J kg
b = λ ⋅ c ⋅ρ= 0,21 2100 750 =575
mK ⋅ kgK ⋅ m³ smK ⋅ kgK ⋅ m³
J² J
b =575 4 =575 0,5
sm K² m²Ks
1.4 Lüften
2. Erläutern Sie, wie während der Heizperiode richtig gelüftet werden sollte.
Es sollte Intervalllüften durchgeführt werden, kein Kipplüften oder Dauerlüften.
Phase 1: wenn möglich Querlüften, wenige Minuten; je kälter und windiger desto
kürzere Lüftungszeiten sind erforderlich
Phase 2: Erwärmen der Luft mit geringerer absoluter Luftfeuchte. Die kalte Luft
erwärmt sich auf Grund der geringen Feuchtigkeit leichter.
Phase 3: Aufnahme von Feuchtigkeit
Temperatur und Luftfeuchtigkeit kontrollieren und Lüftungsintervalle festlegen,
Luftfeuchtigkeit sollte nicht über 65 % liegen.
Phase 4: erneuter Luftwechsel
Die Aufmerksamkeit für Energie- und Geldsparen hat zu dem Fehler geführt, dass
manche Mieter abends die warme Luft aus dem Wohnzimmer nutzen und in das
kalte Schlafzimmer hineinlassen. Die hohe Feuchtigkeit schlägt sich an der kalten
Schlafzimmeraußenwand nieder.
Q (
L = V c⋅⋅ρ⋅ θ − θ ie )
•
QL Vc
• J kg
Q L =V ⋅1000 1,25 3 ⋅β⋅ ( i − e)
kgK
• Ws
Q L =V ⋅1250 e
Km³ ⋅β⋅ ( − )
i
m
• Wh
QL (
e)
m³K
•
QL Lüftungswärmeverlust
•
θ
i Temperatur der Innenluft
θ
a Temperatur der Außenluft
β Luftwechselzahl c
spezifische Wärme der Luft ρ
Dichte der Luft
50 1.4 Lüften
• W
( )
Q min = 0,17⋅V i −e
m³K
8. Berechnen Sie die Lüftungswärme für zwei beheizte Zimmer (80 m²),
Zimmerhöhe 2,5 m und einen Luftwechsel von 0,7 h-1.
Hinweis: durchschnittliches Heizen in Deutschland nach EnEV: 185 Tage
im Jahr von der mittleren Außentemperatur in der Heizperiode 3,3 °C auf
19 °C
( )
i − e t = (19−3,3)K⋅185 24⋅h = 2904,5K⋅24h = 69708 Kh
•
Wh 1 Wh
Q=Q⋅ =t V R ⋅β⋅0,35 69708Kh = 80 m²⋅2,5 m 0,7⋅ ⋅0,35 69,7Kkh
Km³ h Km³
Q = 3415 kWh
Für die Lüftung werden im Jahr 3415 kWh gebraucht, das sind 42,7 kWh/m².
• Luftwechselzahl
• Personen- und flächenbezogener Außenluftstrom
• Schadstoffmenge
• Feuchtigkeitsmenge
• Raumluftqualität
V = V⋅LWZ
LWZ Luftwechselzahl in h-1
•
m Wh
Q ( )
L = V 0,⋅ 34⋅ i − e = 2400 h ⋅0,34 m K3 20 K =16,3 kW
17. Welcher Außenluft-Volumenstrom ist für eine Person in einem Raum mit
20 m² Kunstfaserteppich, ε =1 erforderlich?
Außenluftqualität qe = 0,2 Olf, angestrebte Raumqualität mittel: qi =1,4 Olf
•
1Olf + 20m²⋅0,4Olf
V =10 in l/s
1(1,4 0,2)
3
•
m³ m
V = 3,6⋅75 = 270 h h
54 1.4 Lüften
Dieser hohe Wert kommt durch den Teppich zustande. Die Person allein ergibt
übliche Werte.
19. Wie hoch ist der Grenzwert für die C02-Konzentration in der Luft? Wird
dieser Wert in Wohnungen mit abgedichteten Fenstern erreicht?
Der physiologische Toleranzwert für CO2 beträgt 0,15 % =1500 ppm. Dieser Wert
kann in Schlafzimmern bei geschlossenen, dichten Fenstern nachts erreicht bzw.
überschritten werden.
22. Erläutern Sie den prinzipiellen Aufbau und die Planungsschritte für eine
zentrale Lüftungsanlage
Der Aufbau ist in Bild 1.14 zu sehen. Bei der Planung geht man in folgenden
Schritten vor:
23. Schätzen Sie die Wirtschaftlichkeit folgender Lüftungsanlage ab. Aus dem
Forschungsbericht der Tagung „Energie einsparen im Gebäudebestand“
(EU-Kongress Bau 2005, Schulze, Darup) sind folgende Daten zu
entnehmen: Anschaffungskosten für die Lüftungsanlage: 68 €/m², davon 30
€/m² für das Kanalnetz; Lüftungswärmeverluste wurden durch die Anlage
von 36,5 kWh/(m²a) auf 10,0 kWh/(m²a) reduziert. Wohnfläche pro
Wohnung ca. 76,5 m², Lüftungsmenge 70 m³/h, elektrische Leistung 0,3
W/(m³/h)
Weiterhin nehmen wir eine Lebensdauer des Lüftungsgerätes von 18
Jahren , des Kanalnetzes von 35 Jahren, einen Heizölpreis von 0,53 €/l und
0,20 €/kWh für Elektroenergie und einen Heizwert von 10,08 kWh/l Heizöl
an.
1.4 Lüften 57
• Nicht jeder kann eine Lüftungsanlage optimal bedienen (T Tuma „Der Alltag im
High-Tech-Zeitalter ist zu einem permanenten Intelligenztest geworden.“)
Der Pettenkofer-Grenzwert von 1000 ppm CO2 wird bei geschlossenen Innentüren
von allen Anlagen überschritten. Mittels natürlicher Lüftung über Fenster kann der
Wert eingehalten werden. Hinsichtlich der Raumluftqualität schneiden
Zu-/Abluftanlagen besser ab. Bei Abluftanlagen (geregelt und ungeregelt) werden
die Zulufträume unterversorgt.
Bild 1.15 Vergleich des Heizwärmebedarfs und -verbrauchs bei Verwendung von
Lüftungsanlagen, (204 Objekte, Zeitraum 1.6.1998 - 31.5.1999) Quelle Jens
Oppermann, Untersuchung der Sensitivität von Heizungs-/Lüftungsanlagen in
Niedrigenergiehäusern, Dissertation 2003
1.5 Energieeinsparverordnung
3. Warum fordert die DIN 4108 für Gebäude mit geringem Eigengewicht
einen höheren Wärmeschutz?
Da Bauteile mit geringem Eigengewicht nur ein geringes Wärmespeichervermögen
haben, tritt im Sommer eine schnelle Erwärmung und im Winter eine schnelle
Auskühlung der Räume ein. Das soll durch einen höheren Wärmeschutz für diese
leichten Bauteile verhindert werden. Unter leichten Bauteilen versteht man nach
dieser DIN Bauteile mit einem Flächengewicht bis zu 100 kg/m 2. Bei den
Wärmeschutzberechnungen ist deshalb der erste Schritt, zu überprüfen, ob das
interessierende Bauteil ein Flächengewicht über 100 kg/m2 hat. Liegt das
Flächengewicht darunter, so ist die spezielle Tabelle für diese Bauteile
anzuwenden.
• durch den genauen Nachweis der Wärmebrücken nach DIN 4108-6: 2000-11 in
Verbindung mit weiteren anerkannten Regeln der Technik
A N = 0,32 ⋅ Ve
Beträgt die durchschnittliche Geschoßhöhe, gemessen von Oberfläche des
Fußbodens bis zur Oberfläche des Fußbodens des darüber liegenden Geschosses,
mehr als 3 m oder weniger als 2,5 m, so ist die folgende Formel zur Berechnung der
Nutzfläche zu verwenden:
1
A Nm h G [ ]m 0,04 e
64 1.5 Energieeinsparverordnung
Die Gebäudenutzfläche entspricht nicht der Wohnfläche.
Ja, falls die Anforderungen an heizungstechnische Anlagen und an die Anlagen zur
Warmwasserbereitung den Forderungen nach Abschnitt 4 der EnEV genügen. Die
UWerte sind ausreichend, wie man durch Vergleich mit Tabelle 14 sieht.
.
15. Für welche Gebäude darf das vereinfachte Rechenverfahren
(Heizperioden-Verfahren) für den Nachweis verwendet werden?
Das vereinfachte Verfahren darf für zu errichtende Wohngebäude mit einem
Fensterflächenanteil bis zu 30 % und für bestehende Wohngebäude angewendet
werden. Für die zu errichtenden Wohngebäude stehen die Gleichungen und
Randbedingungen für die Berechnungen in Tabelle 15b für Bestandsgebäude in
15c.
kg kg
0,375m⋅600
2 = 225 2 m
m
Das Flächengewicht beträgt 225 kg/m2 und liegt damit über 100 kg/m2. Es gilt
Tabelle 8.
Wir berechnen zunächst den Wärmedurchgangswiderstand, anschließend den
Wärmedurchlasswiderstand der Wand und den U-Wert.
1. 5 Energieeinsparverordnung 65
2 2
1 d 0,375m K mK
===
1,56 . Λ λ 0,24W W
d
R T = R sa + + R se
λ
2
mK
R T = 0,04+1,56+0,13 =1,73 .
W
W
U = 0,58
m 2K
Nach Tabelle 8 ist ein Wärmedurchlasswiderstand von RT =1,2 m²K/W erforderlich.
Der Wärmedurchlasswiderstand der Wand ist größer als der geforderte Wert, und
die Wand erfüllt demnach die Forderungen des Mindestwärmeschutzes.
17. Berechnen Sie die Dicke der Wärmedämmung, die nach der
Energieeinsparverordnung bei Erneuerung der abgebildeten Außenwand
für ein Haus mit niedrigen Innentemperaturen erforderlich ist.
66 1.5 Energieeinsparverordnung
1 Kalkzementputz 2
cm
2 Wärmedämmschicht
040
3 Normalbeton 10 cm
4 Gipsputz 1 cm
1 d1 d2 d3 d4
= R si + + + + + R se
U 1 23 4
d2
+
1,333 = 0,13+0,02 + 0,050+0,020+0,04
0,04
d2
1,333 = + 0,270
0,04
d
d 2 = 0,04⋅1,063 = 0,0425 m
18. Welche Bauteile werden in der DIN 4108 unterschieden bzw. für welche
Bauteile existieren unterschiedliche Anforderungen in Bezug auf den
Mindestwärmeschutz?
DIN 4108 unterscheidet folgende Bauteile:
• Außenwände
• Wohnungstrennwände
• Treppenraumwände
• Wohnungstrenndecken und Decken zwischen fremden Arbeitsräumen
• unterer Abschluss nichtunterkellerter Aufenthaltsräume
• Decken unter nichtausgebauten Dachräumen
• Kellerdecken
• Decken, die Aufenthaltsräume gegen die Außenluft abgrenzen
19. Welche Anforderungen stellt die DIN 4108 an den Wärmeschutz von
Fenstern?
DIN 4108 stellt keine zahlenmäßigen Anforderungen an den Wärmeschutz von
Fenstern. Sie schreibt aber vor, dass Fenster und Fenstertüren von beheizten
Räumen mit Isolier- oder Doppelverglasung versehen werden müssen.
23. Berechnen Sie die nach der EnEV erforderliche Wärmedämmung für
eine Deckensanierung eines Wohnraumes unter einem nicht ausgebauten
Dachraum (Ziegeldach ohne Pappe). Vergleichen Sie die ermittelte
Schichtdicke mit der nach dem Mindestwärmeschutz erforderlichen
Schichtdicke.
1 Riemenfußboden 22 mm, ρ =
500 kg/m³
2 Mineralfaserfilz 040
3 Stahlbetondecke 140 mm,
λ=2,1W/mK
1. 5 Energieeinsparverordnung 69
4 Gipskalkputz 15 mm
Bild. 1.17 Decke
Tabelle 14 können wir den U-Wert für die Decke nach der
Energieeinsparverordnung entnehmen: UD darf maximal 0,30 W/(m2K) sein. Die
Wärmeübergangswiderstände betragen nach Tabelle 6:
Rsi = 0,10 m2K/W; Rsa = 0,04 m2K/W
Wärmedurchlasswiderstand des Daches nach Tabelle 7: R u = 0,06 m2K/W
Wir setzen die Werte in die Gleichung ein und errechnen d2:
1 1
= R si + + R u + R se
U
1 2 3 d4
1 2 3 4
d 2 = 2,876⋅0,04 = 0,115 m
Nach der Energieeinsparverordnung ergibt sich eine Schichtdicke von 12 cm.
Für den Mindestwärmeschutz muss zunächst die flächenbezogene Masse der Decke
berechnet werden. In diesem Fall betrachten wir zunächst die flächenbezogene
Masse des Hauptanteils, die Stahlbetondecke.
2400 kg/m2⋅ 0,14 m = 336 kg/m2
Da die Stahlbetondecke allein schon ein Flächengewicht von 336 kg/m 2 hat, d. h.
ein Flächengewicht größer als 100 kg/m2, brauchen wir das Flächengewicht der
weiteren Teile nicht zu berechnen. Es gilt Tabelle 8 für schwere Bauteile. Wir
entnehmen Tabelle 8 den Wert 1/Λ = 0,9 m2K/W.
70 1.5 Energieeinsparverordnung
1 d1 d 2 d3 d4
=+++ 1 2 3 4
+
0,90 = 0,169 + 0,067+0,021
0,04
d2
0,90 = 0,257+
0,04
d 2 = 0,643⋅0,04 = 0,026 m
Der Mindestwärmeschutz erfordert eine Dämmschichtdicke von 2,6 cm.
Man sieht, dass die Energieeinsparverordnung wesentlich stärkere Dämmungen
erfordert als der Mindestwärmeschutz.
24. Wann darf das vereinfachte Verfahren zur Ermittelung des Jahres-
Heizwärmebedarfs (Heizperiodenverfahren) angewendet werden?
Das vereinfachte Verfahren kann bei Wohngebäuden mit einem
Fensterflächenanteil f ≤ 30 % angewendet werden. Ansonsten ist das
Monatsbilanzverfahren anzuwenden. Dabei ist der Fensterflächenanteil f w das
Verhältnis der gesamten Fensterfläche A w zur gesamten Außenwandfläche AAW,
einschließlich Fenster Aw.
Aw
fw =
Aw+AAW
Qh = Σ Qh,M/positiv
Bei der Berechnung sind für jeden Monat die genormten Außentemperaturen sowie
die weiteren Randbedingungen nach DIN V 4108-6 zu verwenden.
Es empfiehlt sich die Verwendung eines Rechenprogrammes.
Zur Ermittlung des Primärenergiebedarfs werden die folgenden Schritte
durchgeführt:
1. des spezifischen Transmissionsverlustes HT
2. Bestimmung des spezifischen Lüftungswärmeverlustes HV
3. Bestimmung der monatlichen Wärmeverluste QT + QV
4. Bestimmung der internen Gewinne Qi
5. Bestimmung der solare Gewinne über die Fenster QS
6. Berechnung des monatbezogenen Ausnutzungsgrades ηM der Wärmegewinne
7. Bestimmung des monatsbezogenen Heizunterbrechungsfaktors FHU;M und
Korrektur der Heizwärmeverluste HT + HV
8. Monatsweise Berechnung des Heizwärmebedarfs Qh,M
9. Bestimmung der Monate mit positiver Bilanz Qh,M/positiv
10. Berechnung des Jahresheizwärmebedarfs Oh
11. Bestimmung der Heiztage in den Übergangsmonaten
12. Bestimmung der gesamten Heizzeit th durch Addition der Heiztage in den
Übergangsmonaten zu den Monatstagen der Heizmonate
13. Bestimmung des Trinkwasserbedarfs QW
14. Berechnung des Wärmerückgewinnes einer mechanischen Lüftungsanlage mit
Wärmerückgewinnung QWR
15. Berechnung der Nutzfläche und des nutzflächenbezogenen Heizwärme- q h und
Trinkwasserbedarfs qW
72 1.5 Energieeinsparverordnung
16. Ermittlung der Anlagenaufwandszahl ep
17. Berechnung des Primärenergiebedarfs QP, des volumenbezogenen Wertes QP'
und des flächenbezogenen Wertes QP''
18. Überprüfung, ob der ermittelte Primärenergiebedarf den geforderten
Höchstwert nicht überschreitet
Auf die Berechnung der einzelnen Größen wird in den folgenden Fragen
eingegangen.
θ
θι − e Temperaturunterschied zwischen innen und außen
Δt Verlustzeitraum
Qi = qi,m AB Δt
Dabei ist AB die Bezugsfläche AB = AN = 0,32 Ve.
Für die flächenbezogene mittlere Wärmeleistung q i,m der internen Wärmequellen ist
für wohnähnliche Nutzung 5 W/m² und für Bürogebäude 6 W/m² zu verwenden.
Der Absorption von Sonnenstrahlung durch opake Bauteile am Tage steht die
Abgabe von Infrarotstrahlung in der Nacht gegenüber. Über eine Heizperiode
gemittelt heben sich diese Anteile auf und werden bei der Berechnung der solaren
Gewinne vernachlässigt.
Die Berechnung der TWD und der solaren Gewinne über den beheizten Glasvorbau
sind komplex und in DIN V4108-6 erläutert.
Wir werden deshalb hier nur die solaren Gewinne über die Fenster betrachten.
Durch Sonneneinstrahlung der Intensität IS wird im Zeitraum Δt ein Wärmegewinn
QS erzielt:
QS = (Σ AS ΣIS ) Δt mit
AS = g⊥ FF FS FC FW AW IS
ab.
Cwirk= C'wirk⋅Ve
1−γa
η= für γ ≠ 1
a +1
1−γ
a
η= für γ = 1 mit a
+1
τ C
a = a 0+ , wobei τ = wirk
τ H T+ H V
0
θ −θ
F
HU = im e
θ −θ
isp e
θisp Soll-Innentemperatur
θ
e Außentemperatur
33. Berechnen Sie die Größe der Nutzfläche A N, die dem Energiebedarf von
12,5 kWh/(m²a) zur Warmwasserbereitung zugrunde liegt.
Hinweis: Nutzen Sie dazu die Angaben aus Frage 32 und die Kaltwassertemperatur
von 10 ˚C nach DIN V 4701-10.
Q = m ⋅ c ⋅ Δθ
'' m ⋅ c ⋅ Δθ
Q =
1. 5 Energieeinsparverordnung 77
AN
kWh kJ 1
12 ,5 (
m2 = 350 ⋅ 23 kg ⋅ 4,19 50 K − 10 K )
kgK AN
A N = 30 m ²
Die zugrunde gelegte Nutzfläche beträgt 30 m².
Q Pe P
=
Q h+ Q W
Der Wert kann durch die Nutzung von erneuerbaren Energien kleiner als 1 sein.
Die Anlagenaufwandszahl ist von der Nutzfläche abhängig. Im Allgemeinen sind
größere Nutzflächen mit längeren Leitungen und damit mit größeren Verlusten
verbunden.
Das Konzept der Anlagenaufwandszahl wurde für Nichtwohngebäude nicht
übernommen. Die Verluste gehen bei Nichtwohngebäuden direkt in die
Bilanzierung ein.
40. Wie ermittelt man für ein Haus den Jahres-Heizwärmebedarf nach
dem vereinfachten Verfahren für Wohngebäude?
Es müssen die folgenden vier Anteile des Heizwärmebedarfs bestimmt werden:
• Spezifischer Transmissionswärmeverlust HT
• Spezifischer Lüftungswärmeverlust HV
• Interne Gewinne durch Bewohner Qi
• Solare Gewinne über die Fenster QS
Diese vier Bestandteile ergeben zusammen den Heizwärmebedarf Q h, der mit den
Anforderungen der Energieeinsparverordnung verglichen werden muss. Für
Neubauten wird der Heizwärmebedarf nach der folgenden Gleichung berechnet, für
bestehende Gebäude gelten die Bedingungen nach Tabelle 15c.
Qh= 66⋅(HT +HV) - 0,95(Qs + Qi)
Zunächst wird der Transmissionswärmeverlust HT berechnet. Dabei geht man von
den in der Energieeinsparverordnung festgelegten Bedingungen aus.
Der Transmissionswärmeverlust ergibt sich aus der allgemeinen Gleichung
HT = U⋅A⋅ΔT⋅t.
Die Energieeinsparverordnung sieht die Berechnung eines spezifischen
Transmissionswärmeverlustes HT und eines auf die Fläche A bezogenen
spezifischen Transmissionswärmeverlustes HT' vor. HT' von Neubauten darf die
Höchstwerte in Tabelle 15a und 16 im Anhang nicht überschreiten. Für bestehende
Gebäude gilt die EnEV als erfüllt, wenn das 1,4 fache des für Neubauten
geforderten Wertes eingehalten wird.
HT wird nach der folgenden Gleichung berechnet:
80 1.5 Energieeinsparverordnung
HT =Σ(FxiUiAi) + 0,05A
[W/K] Dabei bedeuten:
Ui U-Werte der Bauteile
Ai Flächen der Bauteile
Fi Korrekturwerte (Abminderungsfaktoren)
A gesamte wärmeübertragende Fläche
Zur Berechnung der Transmissionsverluste werden alle Flächen
berücksichtigt, die den beheizten Gebäudebereich nach außen, gegen Luft
oder Erdreich, und zu unbeheizten Räumen hin abschließen. Es sind
jeweils die Außenmaße und bei Fenstern die Rohbaumaße zu verwenden.
Für die Flächen der Außenwand, der Fenster und für Dächer von beheizten
Dachräumen ist der Korrekturwert Fi =1; d. h. die Transmissionsverluste
durch diese Bauteile werden voll angerechnet. Die weiteren Bauteile gehen
mit verringerter Transmission in die Rechnung ein:
Die oberste Geschossdecke bei nicht ausgebautem Dachraum und die
Abseitenwand des Daches (Drempel) werden mit dem Faktor 0,8
abgemindert. Wände und Decken zu unbeheizten Räumen erhalten den
Abminderungsfaktor 0,5 und der untere Gebäudeabschluss erhält den
Faktor 0,6 (Siehe auch Tabelle 15c).
Der Lüftungswärmeverlust HV berechnet sich zu:
HV = 0,19 ⋅Ve in W/K ohne Dichtheitsprüfung
HV = 0,163⋅Ve in W/K mit Dichtheitsprüfung
Ve beheiztes Gebäudevolumen
Die internen Wärmegewinne können mit Hilfe der Gebäudenutzfläche mit der
folgenden Gleichung berechnet werden:
Qi = 22AN in kWh/a wobei AN = 0,32 Ve
Die solaren Wärmegewinne können mit der folgenden Gleichung berechnet
werden:
42. Berechnen Sie die Anlagenaufwandszahl, die erforderlich ist, damit das
abgebildete Einfamilienhaus (Neubau) die Forderungen der
Energieeinsparverordnung erfüllt?
0
45
2 ,8
N
Keller
10 m
AAW =AAW+W - AW
AAW = 173,2 m2-19,5 m2 =153,7m²
Ve = 53 m2⋅12m = 636 m3
A/Ve= 462,9/636 = 0,728m-1
Da Tabelle 15a nur die Werte A/Ve = 0,7 bzw. A/Ve = 0,8 enthält, müssen wir den
Zwischenwert 0,728 nach der unter Tabelle 15a vorgegebenen Formel ermitteln:
HT’zu= 0,3 +0,15/A/Ve = 0,3 + 0,15/0,728 = 0,506 W/(m2K)
84 1.5 Energieeinsparverordnung
Nun vergleichen wir den nach der Wärmeschutzverordnung zulässigen Wert H T’zu
mit dem für unser Haus ermittelten Wert HT’.
HT’zu ≥ HT’ ?
0,506 W/(m2K) > 0,316 W/(m²K)
Man sieht, dass der vorgeschriebene Wert unterschritten wird. Wir haben
nachgewiesen, dass das Haus gut genug gedämmt ist.
Der Lüftungswärmeverlust HV berechnet sich zu:
HV = 0,19 ⋅Ve ohne Dichtheitsprüfung
HV = 0,19 ⋅636 =120,84 in W/K
Die internen Wärmegewinne können mit Hilfe der Gebäudenutzfläche mit der
folgenden Gleichung berechnet werden:
AN = 0,32⋅Ve =0,32⋅ 636 =203,52 in m2
Qi = 22AN = 22 ⋅ 203,52 = 4477,44 kWh/a
Die solaren Wärmegewinne können mit der folgenden Gleichung berechnet werden:
QS = 0,567 ⋅ g (270AWS + 155A WW/O +100AWN) in kWh/a
QS = 0,567 ⋅ 0,6 (270 ⋅ 7,5 +155 ⋅ 7,2 + 100 ⋅4,8) in kWh/a
QS = 1231,86 kWh/a
Damit ergibt sich ein Heizwärmebedarf von
Qh= 66⋅(HT +HV) - 0,95 (Qs + Qi) in kWh/a
Qh= 66 ⋅ (146,25 +120,84) - 0,95 (1231,86 + 4477,44)
Qh= 12204,10 kWh/a
Für dieses Gebäude wird jährlich 12204,10 kWh Heizenergie benötigt.
Die Heizenergie muss auf die Nutzfläche umgerechnet werden (qh):
qh= ( 12204,10 kWh/a )/203,52m² =59,96 kWh/m²a Nun
berechnen wir den Wärmebedarf für die Trinkwasserbereitung:
Qw = 12,5⋅ AN = 12,5⋅ 203,52 = 2544,00 in kWh/a
Wir berechnen aus der Gleichung für den nutzflächenbezogenen Jahres-
Primärenergiebedarf die Anlagenaufwandszahl:
Q''p = [(Qh + Qw)⋅ ep ]/AN
Q''p = [( 12204,10 kWh/a + 2544,00 kWh/a ) ⋅ ep] / 203,52m²
1. 5 Energieeinsparverordnung 85
Der zulässige Primärenergiebedarf Q''p zu für Gebäude mit nicht überwiegender
Warmwasserbereitung aus elektrischem Strom beträgt:
Q''p zu = 50,94 +75,29⋅A/Ve +2600/(100+AN) kWh/m²a
Q''p zu = 50,94 +75,29⋅0,728 +2600/(100+203,52) =114,32 kWh/m²a
Q''p zu ≤ Q''p
114,32 kWh/m²a ≤ ( 59,96 kWh/m²a + 12,5 kWh/m²a )ep
Diese Gleichung stellen wir nach ep um und erhalten:
ep ≤ 1,58
Nun können wir mit diesem Wert, dem Wert der Nutzfläche, dem
Heizwärmebedarf und der DIN 4701-10 (Tabelle 13) eine geeignete
Heizungsanlage auswählen.
44. Wenn sich bei der Berechnung des Primärenergiebedarfes für ein
geplantes Gebäude ein nach der EnEV zu hoher Wert ergibt, welche
86 1.5 Energieeinsparverordnung
Möglichkeiten haben wir, den Entwurf des Hauses so umzugestalten, dass
die Energieeinsparverordnung eingehalten wird?
1. Wir können eine Berechnung nach dem genaueren Monatsbilanzverfahren
durchführen. Das lohnt sich bei Glasvorbauten, für die bei dem
Heizperiodenverfahren keine Abminderungsfaktoren berücksichtigt werden.
2. Die Anlagenaufwandszahl kann genauer berechnet werden.
3. Wir können Baumaterialien mit kleineren U-Werten auswählen.
4. Wir können eine effektivere Heizungsanlage auswählen.
Bild 1.19 Darstellung der 15 Referenzregionen der Bundesrepublik Deutschland nach DIN
V4108-6, Quelle: Cziesielski, Göbelsmann, Röder; Einführung in die
Energieeinsparverordnung 2002
49. Ist für die Berechnung nach dem Monatsbilanzverfahren ein zertifiziertes
Rechenprogramm erforderlich?
Nein, eine Zertifizierung des Rechenprogramms ist nicht erforderlich. Der
Gesetzgeber hat mit der EnEV und den entsprechenden Normen nur den
Rechenweg vorgegeben. Da die Berechnung aber sehr aufwendig ist, empfiehlt sich
ein zertifiziertes Progamm zur Vorbeugung von Unsicherheiten und Streitigkeiten
trotzdem. Die meisten Nutzer werden dieses Programm nicht selbst erstellen,
sondern auf ein fertiges Angebot zurückgreifen.
Beim Einbau von Klimaanlagen, die eine Nennleistung von mehr als 12 kW haben,
in Gebäude, oder bei Erneuerung von Zentralgeräten darf der Grenzwert der
Kategorie SFP 4 nicht überschritten werden. D. h. die spezifische Ventilatorleistung
PSFP muss 2000W/(m³/s) sein.
54. Wann muss der Nachweis des sommerlichen Wärmeschutzes nach der
EnEV 2007 erbracht werden?
Bisher gab es für den Nachweis des sommerlichen Wärmeschutzes eine Grenze von
30 % für den Fensterflächenanteil. Diese Grenze ist mit der EnEV 2007
weggefallen. Der Nachweis des sommerlichen Wärmeschutzes wird jetzt genau
nach den Kriterien der DIN 4108-2 geführt. Der Nachweis ist für den kritischsten
Raum zu erbringen, der zunächst zu ermitteln ist.
Der zulässige und der vorhandene Sonneneintrag kann mit Hilfe der Tabelle 11
bestimmt werden (Vgl. Kapitel 1.2 Fragen 31 und 32).
Die Neufassung dieser DIN (DIN 4108-2: 2003) legt fest, dass auf einen Nachweis
des sommerlichen Wärmeschutzes verzichtet werden kann, wenn der
grundflächenbezogene Fensterflächenanteil fAG des kritischsten Raumes ≤ 10 % ist
(vgl. Tabelle 11a).
Es ist also zu prüfen, ob der grundflächenbezogene Fensterflächenanteil ≤ 10 % ist.
Bei Ein- und Zweifamilienhäusern mit ost-, süd- oder westorientierten Fenstern
kann auf den Nachweis des sommerlichen Wärmeschutzes verzichtet werden, wenn
diese mit außenliegenden Sonnenschutzvorrichtungen ausgestattet sind, die einen
Abminderungsfaktor FC ≤ 0,3 haben.
55. In einem Gebäude werden alle Fenster der Vorderseite erneuert, auf der
Hofseite werden nur 20% der Fenster erneuert. Welche Anforderungen
müssen die neuen Fenster erfüllen?
Alle erneuerten Fenster müssen in diesem Fall die Anforderungen von Tabelle 14
erfüllen. Das heißt es muss U ≤ 1,7 W/(m2K) sein.
Hätte man auf der Hofseite nicht 20 %, sondern beispielsweise nur 15 % der Fenster
erneuert, so müsste für diese Fenster nur der Mindestwärmeschutz eingehalten
werden.
Die Forderungen an die Sanierungsmaßnahmen (Tabelle 14) brauchen nicht
eingehalten zu werden, wenn sich die Erneuerungsmaßnahmen auf weniger als 20
% der jeweiligen Bauteile einer Orientierung erstrecken. Mit der Grenze von 20 %
1. 5 Energieeinsparverordnung 91
will man verhindern, dass bei Reparaturen ein unverhältnismäßig hoher Aufwand
betrieben werden muss.
56. Wie nennt sich das Dokument, in das der Wärmeschutz eines Gebäudes
einzutragen ist? Welche Werte sind einzutragen?
Das Dokument ist der Energieausweis. Es sind folgende Angaben einzutragen:
Transmissionswärmeverluste
Endenergiebedarf, bei Verbrauchswerten nach den einzelnen Energieträgern
getrennt
Jahresprimärenergiebedarf
Zum Vergleich sind die EnEV-Anforderungswerte daneben zu stellen.
Die Einsetzbarkeit alternativer Energieversorgungssysteme ist zu prüfen und
einzutragen.
Auch für Gebäude, bei denen wesentliche Änderungen vorgenommen werden, wie
Einbau einer neuen Heizungsanlage oder Anbauten von mehr als 50% beheiztem
Volumen, ist ein Energieausweis auszustellen.
Der Energieausweis ist den Überwachungsbehörden auf Verlangen vorzuzeigen und
Käufern oder Mietern eines Gebäudes zur Einsichtnahme zugänglich zu machen.
61. Für welche Gebäude soll die DIN V 18599 „Energetische Bewertung von
Gebäuden“ eingesetzt werden?
Die DIN V 18599 ist in erster Linie für Nichtwohngebäude gedacht und soll neben
der Berechnung des Heizwärmebedarfs dazu dienen, den Energiebedarf für die
Lüftung, Klimatisierung und Beleuchtung einzuschätzen. Eine Anwendung auf
Wohngebäude ist prinzipiell möglich. Die EnEV 2007 legt aber fest, dass
Wohngebäude nach DIN EN 832 in Verbindung mit DIN V 4108-6 und DIN V
4701-10 berechnet werden.
62. Warum muss die Berechnung des Energiebedarfs in der DIN V 18599
iterativ erfolgen?
Im ersten Schritt findet eine überschlägige Berechnung der Nutzenergie statt, weil
Verluste der Anlagentechnik erst genau berechnet werden können, wenn bekannt
ist, wie die Anlagentechnik genutzt wird. Nach Berechnung der Verluste der
Anlagentechnik wird der Anteil der Anlagenverluste, der zur Deckung des
Heizwärmebedarfs genutzt werden kann, den Wärmequellen zugeordnet, und es
kann eine endgültige Bilanzierung von Nutz-, End- und Primärenergiebedarf
erfolgen. Diese endgültige Berechnung muss zu Erhöhung der Genauigkeit iterativ
1. 5 Energieeinsparverordnung 93
durchgeführt werden, das heißt, die Berechnungsschritte müssen mehrmals
durchlaufen werden.
Die Anzahl der Iterationsschritte ist für den Nutzer nicht von Bedeutung. Man muss
wegen der Komplexität der Berechnungen, z. B. durch die Monatsschritte sowieso
eine Software für die Berechnung einsetzen.
Ein Versorgungsbereich ist ein Bereich mit gleicher Anlagentechnik, der nicht un-
bedingt mit einer Zone übereinstimmen muss. Versorgungsbereiche können sich
über mehrere Zonen erstrecken oder eine Zone kann mehrere Versorgungsbereiche
umfassen.
QP Primärenergie
Qf,j Endenergie je nach Energieträger
Fp,j nichterneuerbarer Anteil des Primärenergiefaktor
fU,j Umrechnungsfaktor für die Endenergie
Der Umrechnungsfaktor für die Endenergie ist erforderlich, wenn die Berechnung
der Endenergie nach der DIN V 18599 erfolgt und damit auf den Brennwert
bezogen ist.
Bei Fernwärme ist zu berücksichtigen, dass bereits Endenergie am Gebäude zur
Verfügung gestellt wird und damit die Primärenergiefaktoren mit denen der
Brennstoffe nicht direkt vergleichbar sind.
QP = Qf ,j ⋅fp,j ⋅fU,j
j
u= i− Fx (i −e ),
mit
Qi Temperatur des beheizten Raumes
Qe Außentemperatur
Der Faktor Fx = 0,5 zu setzen.
70. Berechnen Sie die Temperatur eines unbeheizten Zimmers nach dem
vereinfachten Ansatz (Aufgabe), wenn die Außentemperatur θe = 0 °C und
die Temperatur des benachbarten beheizten Zimmers θi = 20 °C beträgt.
u = i −Fx ( i − e )
79. Für welche Gebäude fordert die EnEV den Nachweis des sommerlichen
Wärmeschutzes?
Die EnEV 2007 fordert den Nachweis des sommerlichen Wärmeschutzes
entsprechend den Bedingungen der DIN 4108. Die bisherige Bedingung, die einen
Fensterflächenanteil von mehr als 30 % enthielt, entfällt.
1. 5 Energieeinsparverordnung 97
80. Wie wird die wirksame Wärmespeicherfähigkeit bei Nichtwohngebäuden
berechnet?
Im allgemeinen ist die Speicherfähigkeit nach der sogenannten 10 cm Regel zu
berechnen. Das bedeutet, es wird nur eine Schicht von 10 cm der inneren
Gebäudeteile in Ansatz gebracht. Die Berechnung geschieht nach Anhang A der
DIN EN ISO 13786: 1999-12 nach folgender Formel:
Cwirk =Σρ c dA
ρ Dichte
c spezifische Wärmekapazität
d Dicke des Bauteils (10 cm der inneren Gebäudeteile)
A Fläche des Bauteils
81. Wie sind die solaren Wärmegewinne bei opaken Bauteile mit transparenter
Wärmedämmung zu berechnen?
IK(1+ p) n = n E 1⋅ ( + t)n
IKE = n⋅ 11++pt n
3900
n= = 32
121,1
Die Fenster amortisieren sich nach 32 Jahren.
E VHb + E VWW
eV =
A NGF
87. Darf der Hausbesitzer die Daten für den Ausweis liefern und wie lange ist
ein Ausweis gültig?
Nach EnEV 2007 darf der Besitzer die Gebäudedaten selbst bereitstellen. Eine
Besichtigung der Gebäudes ist nicht Pflicht. Die Gültigkeitsdauer der
Energieausweise beträgt 10 Jahre.
89. Woran liegt es, dass für das gleiche Haus der Verbrauch geringer ist als
der Bedarf?
Der Bedarfsrechnung liegt ein Luftwechsel von 0,7 h -1 zugrunde und ein Beheizen
nahezu des gesamten Gebäudes. Das ist beides mehr als in der Praxis üblich, d. h.
102 1.5 Energieeinsparverordnung
es wird im Durchschnitt weniger gelüftet und weniger geheizt als in den
Berechnungen zugrunde gelegt ist.
103 1.6 Konstruktive Umsetzung des Wärmeschutzes
1 Oberflächenschutz
2 Dachabdichtung und
Dampfdruckausgleichsschicht
3 Wärmedämmung
4 Dampfsperre
5 Tragkonstruktion
6 Putz
Arbeitet man mit einer Dämmung zwischen und unter den Sparren, so ist auf eine
Verteilung der Dämmung oberhalb und unterhalb der Dampfsperre zu achten.
Unterhalb der Dampfsperre dürfen bei Flachdächern nur 20 % des gesamten
Wärmedurchlasswiderstandes sein und bei geneigten 30 %.
Die Dämmschichten in belüfteten, ungeneigten Dächern müssen wegen des
Brandschutzes mindestens aus normal- oder schwerentflammbaren Baustoffen der
Baustoffklasse B1 oder B 2 bestehen.
1 Dachdeckung
2 Dachlatten
3 Konterlattung
4 Unterspannbahn
5 Sparren
6 belüfteter Sparrenraum
7 Dämmung
8 Dampfsperre
9 Lattenrost 10 Schalung
7 Dampfsperre 8
8 Schalung λ=0,21W/mK,
1,5 cm
Bild 1.23 Holzflachdach mit querbelüftetem Dachraum
1 1 A1 A2
= + mit
R T' A R T1 R T2
dj
R Tm = R se + + R si
jλ j
Wir bezeichnen den Gefachbereich mit a und den Rippenbereich mit b. Die
Übergangswiderstände werden Tabelle 6 entnommen.
0,015 0,12 m2 ⋅K
RTa 0
0,015 0,12 m2 ⋅K
RTb 0
=
R1T 1 RATaa + RATbb = 6201+ 70 3620,27 + 170,19
= 0,36 m KW2
' A
1.6 Konstruktive Umsetzung des Wärmeschutzes 107
2
' mK
RT = 2,78
W
W
λ = 0,21
2
mK
d10,12 m K² R1 =
= = 2,449 λ1
0,049 W
d2 0,015 m²K R
2= = = 0,071
λ2 0,21 W
24. Welche Vorteile bringt eine an der Außenseite der Wand aufgebrachte
Wärmedämmschicht?
Vorteile der Außendämmung:
• Temperaturschwankungen der tragenden Teile eingeschränkt, weniger
temperaturabhängige Spannungen oder Risse
• gesamte Masse des Bauteils wirkt als Wärmespeicher, dadurch kühlt die Wand
im Winter nur langsam aus
• Wand frostfrei, dadurch auch keine Schäden an Wasserleitungen
• keine Wärmebrücken
• keine Wasserdampfkondensation
• Wanddicken können auf das statische Mindestmaß reduziert werden
• im Sommer geringe Wärmeaufnahme der Wand, dadurch kühle Räume
25. Welche Nachteile bringt eine an der Außenseite der Wand aufgebrachte
Wärmedämmschicht?
Nachteile der Außendämmung:
• Aufheizzeit der Räume groß, weil die Wände mit aufgeheizt
werden • Dämmschicht muss witterungsbeständig sein
27. Welche Vorteile hat eine an der Innenseite der Wand aufgebrachte
Wärmedämmschicht?
114 1.6 Konstruktive Umsetzung des Wärmeschutzes
28. Welche Nachteile bringt eine an der Innenseite der Wand aufgebrachte
Wärmedämmschicht?
Nachteile der Innendämmung:
• große Temperaturschwankungen der tragenden Wand, damit Gefahr der
Rissbildung
• Einbau einer Dampfsperre kann erforderlich sein
32. Wann darf bei einer Kerndämmung auf die Luftschicht verzichtet
werden?
Auf die Luftschicht darf verzichtet werden, wenn für die Kerndämmung Materialien
verwendet werden, die für die Verwendung als Kerndämmschicht genormt sind
oder deren Brauchbarkeit als Kerndämmschicht durch eine allgemeine
bauaufsichtliche Zulassung nachgewiesen ist.
35. Berechnen Sie die Stärke der Wärmedämmschicht, die in die folgende
Außenwand eines Hauses mit normalen Innentemperaturen einzubringen
ist, wenn die Wand der Energieeinsparverordnung genügen soll.
5 Kalkgipsputz 1,5 cm
d1 d3 d4 d5
R T = R se + + Λ 2+ + +
+ R si λ λ λ λ
1 3 4 5
0,115 0,18 s3
0,175 0,015
= 0,04++0,13
0,81 + 2 + 0,04 + 0,36 + 0,70
s3
2,857 = 0,04+ 0,142+0,09+ + 0,486+ 0,021+ 0,13
0,04
d3
2,857 = + 0,910
0,04
d3
= 2,857 −0,910
0,04
d 3 = 0,04⋅1,947 = 0,079 m ≈ 8 cm
37. Welche Dämmstoffe sind für den Innenbereich zu empfehlen und welche
sind ungünstig?
Zu empfehlen sind faserdotierte Wärmedämmplatten aus Calzium-Silikat. Sie haben
einen geringen Wasserdampf-Diffusionswiderstand und eine hohe kapillare
Saugfähigkeit und können dadurch anfallendes Tauwasser zwischenspeichern.
CalziumSilikat wird vorwiegend aus Sand hergestellt, ist nicht brennbar, hoch
alkalisch, so dass niemals Schimmelpilze auf solchen Platten wachsen. Die Platten
können direkt auf der Wand befestigt werden. Es ist kein Lattengerüst erforderlich.
Nicht zu empfehlen sind PU-Schäume. Sie sind zu dampfdicht. Hartschäume sind
ebenfalls nicht zu empfehlen. Sie sind zwar etwas dampfoffener, aber brennen
leicht, und wenn sie brennen, entstehen Dioxine.
38. Welcher U-Wert ergibt sich bei einer Kerndämmung, wenn die typische
Luftschicht von 5 cm vollständig mit Dämmstoff (Hyperlite-Schüttung λ
= 0,048 W/mK) gefüllt wird? Entspricht der erreichte U-Wert der Wand
der EnEV? Die Wand habe zwei Schichten aus 11,5 cm Ziegel mit λ = 0,79
W/mK und einen Innenputz von 1,5 cm mit λ = 0,70 W/mK.
d1 d 3 d4 d5
R T = R se + + + + +
R si λ λ λ
λ
1 3 4 5
41. Durch welche Maßnahmen kann man sich im Sommer vor Erwärmung
durch starke Sonneneinstrahlung schützen?
Im Sommer kann es durch Sonneneinstrahlung zu unbehaglichen
Raumluftemperaturen kommen. Die Wärmeenergie gelangt hauptsächlich über die
Fenster in die Räume. Um sich vor der Sonneneinstrahlung zu schützen, kann
man die Fenster mit Jalousien und Dachvorsprüngen beschatten. Eine
Bepflanzung mit schattenspendenden Bäumen ist zu empfehlen. Laubbäume
haben dabei den Vorteil, dass die Sonneneinstrahlung im Winter genutzt werden
kann.
Vorteilhaft ist es, wenn die Innenbauteile eine große Wärmespeicherfähigkeit
haben.
Sie können dann Wärmeenergie aus der Raumluft aufnehmen.
119
1.7 Wärmeschutz und Umweltschutz
3. Wie wirkt sich der steigende Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre auf den
Treibhauseffekt aus?
Das Kohlenstoffdioxid wirkt wie eine für das Sonnenlicht durchlässige
Wärmeisolationsschicht der Erde. Die Wärmestrahlung, die von der Erde wieder
abgegeben wird, wird durch die CO2-Moleküle in der Atmosphäre aufgenommen
und zum Teil zur Erde zurückreflektiert. Ein steigender Kohlendioxidgehalt der
Atmosphäre verstärkt somit den Treibhauseffekt und es kommt zu einem
allmählichen Anstieg der Temperaturen auf der Erde. In den letzten einhundert
Jahren ist die globale Durchschnittstemperatur um 0,5 ˚C gestiegen und die
Meeresspiegel sind um 10 bis 20 cm angestiegen. Das ist wahrscheinlich auf den
vom Menschen verursachten zusätzlichen Treibhauseffekt zurückzuführen.
11. Was versteht man unter den Klassen der Qualität der Raumluftinnentem
peratur?
Die Heizlastberechnung nach DIN EN 12831—2003-8 verwendet eine
Klasseneinteilung zu Festlegung der operativen Temperaturen. So darf die
operative Temperatur in einem Einzelbüro der Klasse A zwischen 21 und 23 oC
schwanken, während der Toleranzbereich in Klasse B 20 bis 24 oC und in Klasse C
19 bis 25 oC beträgt.
PDD < 6 %
15. Welche Bauweise benötigt bei gleichem U-Wert mehr Heizenergie, leichte
oder schwere?
Die leichte Bauweise benötigt etwas weniger Energie. Das liegt daran, dass die
Energiemenge, die nach der Nachtabsenkung für das Aufheizen der Wand benötigt
wird, bei der schweren Bauweise größer ist als bei der leichten.
Das stimmt damit überein, dass in nördlichen, kalten Gebieten vorwiegend
Leichtbauweise zu finden ist.
Der Nachteil von Wasser gegenüber Luft besteht in der wesentlich geringeren
Speicherfähigkeit.
17. Welchen Einfluss hat die Materialwahl für Gebäude und Anlagen auf den
Primärenergiebedarf?
Bis jetzt wird bei der Berechnung der Primärenergie nur der Betrieb des Gebäudes
betrachtet. In den Materialien steckt aber zum Teil sehr viel Primärenergie.
123
Eigentlich müsste man auch die Energie, die bei der Errichtung in das Gebäude
fließt, betrachten. Bei der Auswahl der Materialien wird oft der Aspekt der
Primärenergie vergessen. Aus ökologischer Sicht muss die Lebensdauer der
Bauteile und die energetische Amortisation in Bezug auf den Primärenergieinhalt
berücksichtigt werden
1.8 Niedrigenergiehaus
4. Mit welcher Größe lässt sich die klimatische Lage eines Gebäudes grob
einschätzen?
Einen ersten Eindruck über die klimatische Lage eines Gebäudes gewinnt man
mit Hilfe der Gradtagzahl. Diese aus der Heizungstechnik stammende Größe
gestattet es, mit einem Wert den Heizbedarf für einen Standort auszudrücken.
Die Gradtagzahl FGt (Maßeinheit Kd) ist über folgende Formel definiert:
FGt = (θi - θa)⋅tH
Als Innentemperatur θi werden 20 oC verwendet und die oberste mittlere
Außentemperatur θa, bei der geheizt wird, ist mit 15 oC festgelegt. Die Heizzeit
tH ist die Anzahl der Tage, an denen geheizt wird (Maßeinheit d). Die
Gradtagzahl berücksichtigt nur die Lufttemperatur. Alle weiteren
Klimaelemente bleiben unberücksichtigt.
5. Welche Eigenschaften des Standortes sind für die Wahl der ökologischen
Maßnahmen von Bedeutung?
Für die ökologischen Maßnahmen sind Ansiedlungsstruktur und Dichte der
Ansiedlung wichtig. Im städtischen Bereich ergeben sich durch die hohe
Ansiedlungsdichte Probleme durch gegenseitige Verschattung der Gebäude und
durch Lärm. Die gegenseitige Verschattung der Gebäude gestattet es nicht, die
Sonnenenergie maximal auszunutzen. Andererseits sind die in der Stadt
üblichen Reihenhäuser in Bezug auf die Wärmeabgabe günstiger als die im
ländlichen Bereich üblichen Einzelhäuser.
126 1.8 Niedrigenergiehaus
Eine weitere Möglichkeit für solare Gewinne ist die Sonnenwand. Sie besteht aus
einer massiven Wand, vor der sich eine Glasscheibe befindet. Die Sonnenwand hat
gegenüber dem Sonnenfenster den Vorteil, dass nicht so hohe
Temperaturschwankungen auftreten und dass keine Einsicht möglich ist. Die
Wärme wird mit einer gewissen Zeitverzögerung an den Innenraum abgegeben,
kann aber auch mit Hilfe von Lüftungsklappen am oberen und unteren Ende der
Wand direkt in den Innenraum geleitet werden (Trombewand).
Eine Sonnenwand mit besonders hohem Wirkungsgrad stellt die Sonnenwand mit
transluzenter Wärmedämmung dar. Vor einer dunkel gestrichenen massiven
Speicherwand befindet sich die „transparente Wärmedämmung“ (TWD), von einer
Glasscheibe oder einem transparenten Putz geschützt. Die transluzente
Wärmedämmschicht besitzt neben einem niedrigen U-Wert einen hohen
Energiedurchlassgrad (g = 0,5..0,75). Auf Grund der inneren Struktur gelangt im
Winter, bei niedrigem Sonnenstand, mehr Wärme in die Wand als im Sommer,
sodass mitunter auf eine zusätzliche Verschattung für die Sommermonate verzichtet
werden kann.
1.8 Niedrigenergiehaus 129
1 beheizte Räume
2 unbeheizte Pufferräume
3 Wärmedämmung
16. Erläutern Sie das Zustandekommen des hohen Wirkungsgrades bei einem
modernen Brennwertkessel.
Bei konventionellen Heizkesseln geht ein großer Teil der erzeugten Wärme mit den
Abgasen ungenutzt verloren. Brennwertgeräte nutzen diese Wärme teilweise, indem
sie die Abgase soweit abkühlen, dass ein Teil des darin enthaltenen Wasserdampfes
kondensiert. Die Wärme dieses Kondenswassers wird genutzt und es ergibt sich
eine Erhöhung des Wirkungsgrades um 10% gegenüber Niedertemperaturkesseln.
Heizkörper sind zu langsam. Die Reaktionszeit des Heizkörpers sollte kleiner sein
als die des Raumes. Der Heizkörper muss bei den neuen Glasarten nicht unbedingt
unter dem Fenster sein. Bei herkömmlichen Fenstern ergab sich wegen des großen
Temperaturgefälles ein unbehagliches Gefühl, wenn man sich in der Nähe des
Fensters aufhielt. Deshalb wurden die Heizkörper meist unter dem Fenster
angeordnet.
1 Vegetationsschicht
2 Filterschicht
3 Dränschicht
4 Schutzschicht
5 Gleitschicht 6 Dachhaut
Bild 1.35 Aufbau eines begrünten Daches
Eine Nutzung des Wärmeschutzes der Erde kommt aus architektonischer Sicht
allerdings nur selten in Frage. Bei Bauten direkt an einem Hang ist ein teilweises
Hinein- bauen in den Berg zu erwägen. Bepflanzungen können in mehrfacher
Hinsicht als Wärmeschutz genutzt werden. An Fassaden halten sie Wind und Regen
ab. Die Außenwände werden nicht durchfeuchtet. Das ist günstig in Bezug auf den
U-Wert der Wand und den Entzug weiterer Wärme durch Verdunstung. Weiterhin
sind noch Bepflanzungen als Windschutz üblich.
Bauweise sparen. Die Räume lassen sich schneller aufheizen. Aus diesem Grund
haben sich dort über Jahrhunderte leichte, gut gedämmte Holzkonstruktionen
bewährt.
In warmen Gebieten mit hoher Sonneneinstrahlung wird die Speicherfähigkeit der
massiven Bauweise benötigt. Die Räume heizen durch die Wärmespeicherung in
den Wänden nicht so schnell auf. Man baut in diesen Gebieten mit schweren
massehaltigen Steinen.
2. Wie ist die absolute Luftfeuchtigkeit a definiert und was versteht man
unter der relativen Luftfeuchtigkeit φ?
Unter absoluter Luftfeuchtigkeit versteht man die in der Luft enthaltene
Wasserdampfmenge in kg pro Volumen der Luft in m3.
Zur Charakterisierung des Wassergehalts der Luft verwendet man die relative
Luftfeuchtigkeit φ (Phi). Diese ergibt sich aus dem Verhältnis der
Wasserdampfmenge W in g/m3 und der Sättigungsmenge in g/m3 bzw. des
Wasserdampfteildrucks p in Pa und dem Sättigungsdruck ps in Pa.
W p
Φ= =
Ws pS
2.1 Grundlagen und feuchteschutztechnische Kenngrößen 135
11. Erläutern Sie den Begriff der Stoßlüftung im Zusammenhang mit der
Luftfeuchtigkeit von Räumen.
Durch kurzfristiges, kräftiges Lüften wird die durch die Raumnutzung befeuchtete
Luft durch trockene, kalte Außenluft ersetzt. Nach dem Schließen der Fenster
erwärmt sich die Luft rasch und hat nun eine geringere relative Feuchte. Die
Stoßlüftung ist somit eine Methode zur Senkung der Luftfeuchtigkeit. Eine
ungünstige Art der Lüftung im Winter ist die Lüftung über Kippfenster. Bei dieser
Art der Lüftung kühlt sich die Innenwand in der Nähe des Fensters stark ab und es
kann zu Tauwasserniederschlag an dieser Wand kommen.
Der menschliche Körper gibt über Haut und Atemluft Wasserdampf ab. Weiterhin
wird beim Kochen, Geschirrspülen und Waschen Wasserdampf freigesetzt. Auch
Pflanzen geben Wasserdampf ab.
Durch Feuchte verbessert sich die Wärmeleitung und damit nimmt der
Wärmeschutz ab.
Schimmelbeläge sind Mischkulturen aus Algen, Hefen und Bakterien. Es gibt mehr
als Hunderttausend Arten, deren Aussehen sich von weiß über grün bis schwarz
erstreckt. Vorraussetzung für Schimmelbildung ist die Überschreitung einer
Bauteilfeuchte von 80 % über täglich 12 h sowie über einen Zeitraum von
mindestens 5 Tagen. Der Schimmel wächst bei hohen Raumtemperaturen schneller
als bei niedrigen.
Damit ein Stoff zu Frostschäden neigt, muss er geschlossene Poren oder
Kleinhohlräume besitzen. Offene Kapillaren oder Poren sind weniger
frostgefährdet. Ausschlaggebend für die Frostschäden ist weniger die Schärfe des
Frostes als häufige Temperaturschwankungen an der Frostgrenze, die Frost-Tau-
Wechsel.
Die Verwitterung wird durch eine Kristallisation verschiedener Salze an den
Bauteiloberflächen ausgelöst. Die Salzbildung wird durch abwechselnde
Durchfeuchtungs- und Verdunstungsvorgänge gefördert.
Unter Erosion versteht man den mechanischen Materialabtrag, der durch die
Schleifwirkung von Regen und Wind entsteht.
Korrosion ist eine von der Oberfläche des Bauteils ausgehende chemische oder
elektrochemische Veränderung des Materials. Der Begriff Korrosion wurde früher
nur für Metalle verwendet, inzwischen aber auf weitere Stoffe ausgedehnt. In
Industriegebieten ist die Luft am stärksten durch luftfremde Verunreinigungen
angereichert. Dadurch ergibt sich in Industriegebieten eine besonders starke
Korrosionsneigung.
18. Was versteht man unter Enthalpie und welche Maßeinheit hat die
Enthalpie?
Viele Vorgänge bei konstantem Druck, bei denen sich die innere Energie ändert,
erfordern noch eine äußere Arbeitsleistung. Die Enthalpie H beschreibt die
insgesamt bei diesen Vorgängen aufgewendete Energie.
H = U + pV
2.1 Grundlagen und feuchteschutztechnische Kenngrößen 141
H Enthalpie U
Innere Energie p
Druck
V Volumen
Die Enthalpie H ist geeignet, Vorgänge mit strömenden Substanzen zu beschreiben.
Die Maßeinheit der Enthalpie ist J.
20. Lösen Sie die Aufgabe 18 aus dem Kapitel 1.4 Lüften mit Hilfe des h,x-
Diagrammes.
21. Wie groß ist die Kondensatmenge von gesättigter Luft bei 28 oC, wenn
diese auf 18 oC abgekühlt wird?
Wir lesen ab:
23g/kg - 13 g/kg = 10g/kg
Die Kondensatmenge beträgt 10g/kg Luft.
22. Welchen Taupunkt hat Luft von 30 oC mit einem Wasserdampfgehalt von
12 g/kg. ?
Der Taupunkt liegt bei 17 oC.
142 2.1 Grundlagen und feuchteschutztechnische Kenngrößen
P2 P3
P1 Δh
2.2 Wasserdampfdiffusion
Z d
L
6 m 2hPa
Z = μ⋅d 15⋅ , ⋅10 kg
15. Was versteht man unter einer „intelligenten“ Dampfbremse und wie
arbeitet sie?
Eine „intelligente“ (feuchteadaptive) Dampfbremse ist eine Folie aus Polyamid, die
ihren sd-Wert in Abhängigkeit von der Feuchtigkeit der Umgebung durch
Einlagerung von Wassermolekülen ändert. Im Winter, wenn die relative
Luftfeuchte im Mittel unter 50 % liegt, ist die Sperrwirkung der Folie am größten.
Im Sommer, wenn die relative Luftfeuchte meist über 60 % ist, sinkt der
Dampfdiffusionswiderstand stark ab. Das prädestiniert die feuchteadaptive
Dampfbremse besonders für feuchtegefährdete Bauteile, für die die sommerliche
Trocknung nach innen erhalten bleiben soll.
Der Transport von Wasser in flüssiger Form findet wesentlich schneller statt als der
Wasserdampftransport. So kann ein Baustoff viel schneller austrocknen, wenn
Wasser in flüssiger Form an die Oberfläche gelangen und dort verdunsten kann, als
wenn nur eine Austrocknung durch den Transport dampfförmiger Feuchte möglich
ist.
17. Welche Baustoffe zeigen eine gute kapillare Wasseraufnahme und welche
nehmen kaum Wasser auf?
2.2 Wasserdampfdiffusion 149
Der kapillare Wassertransport ist in den einzelnen Baustoffen sehr unterschiedlich,
da die Fähigkeit zur Feuchtigkeitsabsorption und -desorption sehr unterschiedlich
ist.
Man kann die Baustoffe hinsichtlich der Wasseraufnahme in vier Gruppen
einteilen:
• Stoffe mit langsamer Wasseraufnahme und Abgabe (z. B. Schwerbeton)
• Stoffe mit schneller, starker Wasseraufnahme und schneller Wasserabgabe (z. B.
Gips und Ziegel)
• Stoffe mit schneller Aufnahme und geringer Abgabe (z. B. Gassilikatbeton)
• Stoffe mit geringer Aufnahme
Man beschreibt die Wasseraufnahmefähigkeit mit Hilfe des
Wasseraufnahmekoeffizienten w.
Wasseraufnahmekoeffizient w einiger Baustoffe:
Baustoff Wasseraufnahmekoeffizient w (kg/m2h0,5)
Gasbeton 4...8
Vollziegel 20..30
Kalksandvollstein 4...8
Zementputz 2...3
Gipsbauplatte 35...70
Kunststoffdispersionsbeschichtung 0,05...0,2
Als wasserhemmend bezeichnet man Schichten mit w ≤ 0,04 kg/m2s0,5 und sd ≤ 2m,
als wasserabweisend bezeichnet man Schichten mit w ≤ 0,01 kg/m2s0,5 und sd ≤ 2m,
als wasserdicht bezeichnet man Schichten mit w ≤ 2⋅10-5 kg/m2s0,5.
20. Wie kann man die kapillare Wasseraufnahme von Baustoffen verringern?
Man kann den Oberflächenbereich des Baustoffs durch Imprägnieren
wasserabweisend machen.
23. Welche Aufgabe hat das Hinterlüften von Schichten in Bezug auf die
Wasserdampfdiffusion zu erfüllen?
Durch das Hinterlüften werden diese Schichten in Bezug auf die
Wasserdampfdiffusion vom übrigen Bauteil abgekoppelt. Besonders wichtig ist das
bei außenliegenden Schichten mit großen sd-Werten, wie z. B. Metallfassaden.
i −e
R T = R si
−
i s −
R = R si i e − R si − R se −
i s
Für die Berechnungen soll Rsi = 0,25m2K/W und θe= -5 oC verwendet werden.
5. Wie groß muss der Wärmedurchlasswiderstand einer Außenwand sein, damit bei
einer Außentemperatur von 5 oC kein Tauwasserniederschlag stattfindet? Die
Raumtemperatur betrage 23 oC, die relative Luftfeuchte 75 %.
−
i e
R = R si − R si − R se
−
i s
R si = 0,25 m 2 K/W
R se = 0,04 m 2 K/W
R
mK
R
θ −θ
R = R si ie −R si − R se
θ −θ i s
27+5
R = 0,25⋅ −0,25−0,04
27− 22,2
R =1,67−0,29
m K2
R =1,38
W
Man sieht, dass in diesem Fall ein Wärmedurchlasswiderstand von 1,38 m 2K/W erforderlich
ist. Dieser Wert liegt über dem für den Mindestwärmeschutz geforderten Wert von 1,2
m2K/W (Tabelle 8).
7. Berechnen Sie die für Aufgabe 6 erforderliche Wärmedämmung für die folgende
Außenwand:
1 Kalkzementputz 2 cm 2
Wärmedämmstoff 040
3 Wand aus Ziegeln, Dichte 1400 g/m3,
Dicke 24 cm
4 Kalkzementmörtel 1 cm
d2
+
1,38 = 0,02 +0,414+ 0,01
0,04
d2
1,38 = 0,444 +
0,04
8. Wie verhält sich eine Außenwand mit R = 0,55 m 2K/W bei 200C und 60%
Luftfeuchtigkeit? Tritt Oberflächenkondensation auf?
DIN 4108 legt für Rsi = 0,25 m2K/W fest. Für 20 oC wird r. F.= 60 % bei θs= 12 oC.
Mit Rse = 0,04 m2K/W, θe = - 5 oC und θi = 20 oC ergibt sich:
156 2.3 Tauwasserbildung
auf Oberflächen
θ −θ
R = Rsi ie − Rsi − Rse
θ −θ i s
R 0,
2
mK
R = 0,49
W
Eine Wand muss mindestens einen Wärmedurchlasswiderstand von 0,49 m 2K/W haben,
damit keine Oberflächenkondensation auftritt. Die vorgegebene Wand erfüllt mit 0,55
m2K/W diese Bedingung.
Ein Wert von 0,55 m2K/W entspricht gerade dem alten Mindestwärmeschutz; d. h. bei der
Einhaltung dieses Mindestwärmeschutzes wird bis zu einer relativen Feuchte von etwa 60
% Oberflächenkondensation vermieden. Der jetzt, seit 2001, gültige Mindestwärmeschutz
verlangt R = 1,2 m²K/W.
10. Wie müssen Räume richtig gelüftet werden, damit Tauwasserbildung auf
Oberflächen vermieden wird?
Durch Dauerlüftung in der kalten Jahreszeit kann sich die Innenoberfläche der Außenwand
stark abkühlen. In der Nähe der kalten Wand kann die Luft nur relativ wenig Feuchtigkeit
aufnehmen und es beginnt sich Tauwasser niederzuschlagen. Man sollte zwei- bis dreimal
täglich kurz (5 bis 10 Minuten) und kräftig lüften. Dadurch erfolgt ein Luftausgleich,
ohne dass sich die Temperatur der Innenoberfläche stark abkühlt. Wenn aufgrund
2.3 Tauwasserbildung auf Oberflächen 157
verschiedener Tätigkeiten wie Duschen oder Kochen erhöhte Luftfeuchtigkeiten
aufgetreten sind, sind diese in dem Raum abzulüften, in dem sie entstanden sind. Die Zeit
für das Lüften ist abhängig von der Temperaturdifferenz und dem Wind.
In der Übergangszeit sind die Antriebskräfte für den Luftaustausch geringer als bei den
großen Temperaturunterschieden im Winter. Deshalb ist in der Übergangszeit die Zeit, die
für einen vollständigen erforderlich ist, größer als im Winter. Es ist zu beachten, dass
besonders Kippfenster zur Dauerlüftung verführen.
Weiterhin sollte man bei neuen, dichtschließenden Fenstern daran denken, dass keine
Zwangslüftung mehr stattfindet, wie das bei alten, undichten Fenstern der Fall war. Damit
die im Raum gebildete Feuchtigkeit abgeführt werden kann, muss bei neuen Fenstern öfter
gelüftet werden. Das wird oft nicht beachtet und dadurch kommt es schon bald nach dem
Einbau neuer Fenster zur Schimmelbildung. Nach Möglichkeit sollte beim Einbau neuer
Fenster die Wärmedämmung der Außenwand ebenfalls verbessert werden.
11. Woran erkennt man, dass die Luftfeuchtigkeit in einem Zimmer zu hoch ist?
Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit kann man an beschlagenen Fensterscheiben erkennen.
Allerdings haben viele moderne Fenster sehr niedrige U-Werte und damit keine niedrige
Innenoberflächentemperatur. Sie sind somit kein guter Indikator für zu hohe
Luftfeuchtigkeit.
Zur Kontrolle der Luftfeuchte ist ein Hygrometer empfehlenswert. Eine Luftfeuchte von 60
% sollte nicht überschritten werden.
Schimmelbildung ist ein Signal für häufig zu hohe Luftfeuchtigkeit.
13. Wie kann durch geeignete Baustoffwahl die Gefahr von Schimmelpilzbefall
vermindert werden?
158 2.3 Tauwasserbildung
auf Oberflächen
An gefährdeten Stellen sollte man keine besonders pilzanfälligen Stoffe verwenden.
Besonders anfällig sind Stoffe, die biologisch abbaubare Substanzen enthalten, wie z. B.
Rauhfasertapeten und leinölhältige Anstriche. Es gibt auch pilzwidrige Anstriche und
Tapeten.
θ −θ
f Rsi = si e
θ −θ ie
bzw. dass unter den unten aufgeführten Randbedingungen eine raumseitigen
Oberflächentemperatur θsi ≥ 12,6 oC eingehalten wird. Randbedingungen:
Innenlufttemperatur θi = 20 oC
Relative Luftfeuchte innen φi =50 %
R
θsi = (1− si ⋅U )(θ −θi e )+ θe
15. Welchen Einfluss hat die Raumorientierung auf die Betauung von Bauteil-
2.3 Tauwasserbildung auf Oberflächen 159
oberflächen?
Durch den Wind, der auf ein Gebäude einwirkt, wird an einigen Fassadenflächen
Außenluft zugeführt und an den gegenüberliegenden abgesaugt. Die Räume, die
zuerst mit der Außenluft in Berührung kommen, werden besser entfeuchtet als die
auf der windabgewandten Seite liegenden, die mit Luft in Berührung kommen, die
schon Feuchtigkeit aus den Räumen aufgenommen hat. Im Allgemeinen werden
deshalb die nach Süden und Westen gerichteten Räume am besten entfeuchtet.
2.4 Tauwasserbildung im Inneren von Bauteilen 160
7. Nennen Sie Beispiele für Dächer, für die nach DIN 4108-3 (2001) kein
Tauwassernachweis erforderlich ist.
1. Nichtbelüftete Dächer
Der Wärmedurchlasswiderstand der Bauteilschichten unterhalb der
diffusionshemmenden Schicht darf bei Dächern ohne rechnerischen Nachweis 20 %
des Gesamtwärmedurchlasswiderstandes betragen. Bei Dächern mit
nebeneinanderliegenden Bereichen ist der Gefachbereich zugrunde zu legen.
162 2.4
Tauwasserbildung im Inneren von Bauteilen
2. Belüftete Dächer
Belüftete Dächer mit einer Dachneigung < 5 o und einer diffusionshemmenden
Schicht mit sd,i ≥ 100 m unterhalb der Wärmedämmschicht, wobei der
Wärmedurchlasswiderstand der Bauteilschichten unterhalb der
diffusionshemmenden Schicht höchstens 20 % des
Gesamtwärmedurchlasswiderstandes betragen darf.
Belüftete Dächer mit einer Dachneigung ≥ 5oC unter folgenden Bedingungen:
2.4 Tauwasserbildung im Inneren von Bauteilen 163
• Die Höhe des freien Lüftungsquerschnitts innerhalb des Dachbereiches über der
Wärmedämmschicht muss mindestens 2 cm betragen
• Der freie Lüftungsquerschnitt an Traufe und Pultdachabschluss muss mindes-
tens 2 0/00 der zugehörigen geneigten Dachfläche betragen, mindestens jedoch
200 cm²/m
Bauteil
Schichtdicke d (m) Diffusionszahl
μ
diffusionsäquivalente Luftschichtdicke sd (m)
Wärmeleitfähigkeit λ (W/m2K)
Wärmeübergangswiderstand Rsi , Rse bzw. Wärmedurchlasswiderstand R (m2K/W)
Temperatur an der Schichtgrenze θ (0C) Wasserdampfsättigungsdruck ps (Pa)
a b
1 2 3 1 2 3
ps
ps
pi
pi
psw
pa
pa
sd s d,i s d,e
c d
2.4 Tauwasserbildung im Inneren von Bauteilen 165
c) Die Tauwassermenge bei Dächern und Wänden darf 1,0 kg/m 2 nicht
überschreiten (Ausnahmen sind unter d) und e) genannt.
d) Die Tauwassermenge darf an Grenzflächen zwischen zwei nicht kapillar sau-
genden Schichten (z. B. Dampfsperren oder Betonschichten) nicht größer als
0,5 kg/m2 sein.
e) Bei Holz darf der Wassergehalt nicht mehr als 5 % zunehmen, bei Holzwerk-
stoffen (Holzwolleleichtbauplatten nach DIN 1101 und
Mehrschichtleichtbauplatten nach DIN 1104, Teil 1 sind davon ausgenommen)
nicht mehr als 3 %.
Ist eine der Bedingungen nicht erfüllt, muss eine Änderung der Konstruktion
vorgesehen werden. Wenn man nicht die Reihenfolge der Schichten ändern will,
muss man sich zum Einbau einer Dampfsperre entschließen.
Verdunstungsmenge mW,V
p sw − p e
m W,V = 1 +
,5t⋅V10 6 s d,ip+sw0−,5 sp⋅ i d,z 0,5 s⋅ d,z +s d,e
Dabei sind pws1 und pws2 die Sättigungsdampfdrücke in den Ebenen des
Tauwasserausfalls, sd,i die innere diffusionsäquivalente Luftschichtdicke bis zur
Ebene des Tauwasserausfalls,
2.4 Tauwasserbildung im Inneren von Bauteilen 167
Verdunstungsperiode:
Dauer: 90 Tage = 2160 Std.
Raumklima Außenklima
Temperatur θ 12 oC 12 oC
Luftfeuchtigkeit φ 70 % 70 %
Sättigungsdampfdruck ps 1403 Pa 1403 Pa
Wasserdampfdruck p 982 Pa 982 Pa
beachten, dass für die Diffusionszahl μ innen der kleinere der in der Tabelle 5
angegebenen Werte einzusetzen ist und außen der größere.
Anschließend errechnen wir die diffusionsäquivalente Luftschichtdicke s d (m) und
tragen sie ebenfalls in die Tabelle ein. In die beiden nächsten Spalten kommt die
Wärmeleitfähigkeit λ (W/m2K) und der Wärmeübergangswiderstand 1/λ bzw. der
Wärmedurchlasswiderstand 1/α (m2K/W). Für die Schichtgrenzen errechnen wir die
Temperatur θ (oC) (wie in Kapitel 1.3 Frage 5) und tragen sie, wie aus der Tabelle
ersichtlich, ein. Als letztes ermitteln wir mit Tabelle 19 den
Wasserdampfsättigungsdruck ps(Pa) für die jeweilige Temperatur und tragen ihn
ebenfalls ein.
Die Berechnung der Temperaturen erfolgt nach den Gleichungen auf Seite 35. Es
empfiehlt sich eine Berechnung mit Excel.
Zunächst wird der Wert Δθ/RT = 30/0,739 = 40,6 bestimmt. Dieser Wert wird nun,
λ
wie in Kapitel 1.3 Frage 5 erläutert, jeweils mit Rsi, d/ bzw. Rse multipliziert:
0,13 ⋅ 40,6 = 5,28
Diese Temperatur wird von der Innentemperatur 20 oC abgezogen:
20 oC - 5,28 oC = 14,72 oC
0,073 ⋅ 40,6 = 2,96
Diese Temperatur wird von 14,72 0C abgezogen:
14,72 oC - 2,96 oC = 11,76 oC
0,011⋅ 40,6 = 0,45
Diese Temperatur wird von 11,76 oC abgezogen:
Rsi,
Rse
20 2340
Wärmeübergan 0,1
g 3
innen 14, 1674
7
Kork 0,00 0,02 0,055 0,073
4 5
11, 1385
8
Putz 0,01 1 0,15 0,87 0,011
5
11, 1340
3
Ziegel 0,36 1 3,65 0,79 0,462
5 0
- 324
7,5
Putz 0,02 3 0,7 0,87 0,023
5
- 298
8,4
Wärmeübergan 0,0
g 4
außen - 10 260
m W,T
kg
m W,T = 0,054 2
m
Für die Verdunstungsperiode ist:
ps = 1403 Pa
pi = 70 % ⋅1403 Pa = 982 Pa
pe = 70 % ⋅1403 Pa = 982 Pa
Die Größe sd,z ist in diesem Fall gleich Null, sd,e beträgt 0,7 m und sd,i beträgt
4,52 m - 0,7 m = 3,82 m.
p sw −p i p sw − p e
172 2.4
Tauwasserbildung im Inneren von Bauteilen
t V
m W,V +
1403−982 1403−982
6 3,82 + 0,7
m W,V
m W,V
kg
m W,V =1,02
2m
Die Wassermenge, die in der Tauperiode anfällt, ist somit kleiner als die
Wassermenge, die in der Verdunstungsperiode verdunsten könnte. Damit ist die
erste Bedingung erfüllt.
Mauerwerk kann Wasser kapillar aufnehmen. Es ist deshalb eine Tauwassermenge
von 1kg/m2 zulässig. Die vorhandene Tauwassermenge ist demnach kleiner als die
zulässige. Damit ist auch die zweite Bedingung erfüllt. Die Wand kann in dieser
Form verkleidet werden. Es tritt kein schädliches Tauwasser auf.
Vergleichen wir den vorliegenden Fall mit Bild 2.6, so sehen wir, dass Fall b
vorliegt.
11. Untersuchen Sie die abgebildete Wand in bezug auf Tauwasserbildung.
Wir erstellen eine Tabelle für das Glaserverfahren und tragen für die einzelnen
Schichten die Schichtdicke d (m) und die Diffusionszahl μ ein. Dabei ist zu
beachten, dass für die Diffusionszahl μ innen der kleinere der in der Tabelle 5
angegebenen Werte und außen der größere einzusetzen ist.
Anschließend errechnen wir die diffusionsäquivalente Luftschichtdicke s d (m) und
tragen sie ebenfalls in die Tabelle ein. In die beiden nächsten Spalten kommen die
Wärmeleitfähigkeit λ (W/m2K) und der Wärmedurchlasswiderstand d/λ bzw. der
innere und äußere Wärmedurchlasswiderstand R si und Rse (m2K/W). Für die
Schichtgrenzen errechnen wir die Temperaturen θ (oC) und tragen sie, wie aus der
Tabelle ersichtlich, ein. Als letztes ermitteln wir mit Tabelle 19 den
Wasserdampfsättigungsdruck ps(Pa) für die jeweilige Temperatur und tragen ihn
ebenfalls ein.
Die Berechnung der Temperaturen erfolgte analog zu Aufgabe 10.
Nun benötigen wir noch die in der Tauperiode herrschenden Wasserdampfdrücke
innen und außen.
Mit den Bedingungen für die Tauperiode erhalten wir:
pi = 50 % ⋅2300 Pa =1170 Pa
d μ sd λ d/λ θ ps
Rsi,
Rse
20 2340
Wärmeübergan 0,1
g 3
innen 18, 2079
1
Gipskarton 0,01 0,096 0,21 0,057
2 8
17, 1963
2
Dämmschicht 0,05 1 0,05 0,035 1,4
3
-4,2430
174 2.4
Tauwasserbildung im Inneren von Bauteilen
pe = 80 % ⋅260 Pa = 208 Pa
m W T; = 6 0,146 0 7, m W T, (5068,5−104, )3
kg mW T, = 4,77 2 m
.
Für die Verdunstungsperiode ist:
176 2.4
Tauwasserbildung im Inneren von Bauteilen
ps = 1403 Pa
pi = 70 % ⋅1403 Pa = 982 Pa
pe = 70 % ⋅1403 Pa = 982 Pa
Die Dicke des Bereiches, in dem Tauwasser ausfällt, sdz beträgt 2,7 m.
t p −p p −p
m W,V = V
6
sd,i +sw0,5 s⋅ i d,z + 0,5 s⋅swd,z + esd,e
1,5⋅10
m W,V ,4)
kg
m W,V = 0,70
2m
12. Wie kann man die Zunahme des Holzfeuchtegehaltes durch Tauwasser
berechnen?
Bei der Anwendung des Glaserverfahren kann es erforderlich sein, die Zunahme
des Holzfeuchtegehaltes zu berechnen. Die Zunahme des Holzfeuchtegehalts lässt
sich mit Hilfe von folgender Beziehung berechnen:
m W T,
u= ⋅100%
2.4 Tauwasserbildung im Inneren von Bauteilen 177
m'
u Zunahme des Holzfeuchtegehaltes
in % m W,T Tauwassermenge m’
flächenbezogene Masse
Das Holz hat damit eine Feuchte von 23,7 %. Bei Holz ist nur eine Zunahme von 5
% zulässig. Ab etwa 20 % Holzfeuchte besteht die Gefahr des Pilzbefalls. Durch zu
hohe Holzfeuchte wird auch die Oberflächenbeschichtung und die Verleimung des
Holzes geschädigt.
3. Worauf sollte man bei der Auswahl von Anstrichen zum Schlagregenschutz
achten?
Es ist zu beachten, dass wasserdichte oder wasserabweisende Anstriche im
Allgemeinen relativ dampfdicht sind. Die Anstriche bilden somit eine Dampfsperre
auf der falschen Seite. Bei der Auswahl der Anstriche sollte man eine
geringstmögliche Dampfdichtigkeit wählen. Auf diese Weise beugt man
Feuchtigkeit unmittelbar unter dem Anstrich vor, die leicht zur Blasenbildung oder
zum Abblättern des Anstrichstoffes führen kann.
3
184 2.5 Praktischer Feuchteschutz
1 vertikale Abdichtung
2 Hohlkehle
3 horizontale Abdichtung
4 Putz
5 Mauerwerk
6 Schutzbeton
7 Abdichtung
21. Erläutern Sie die Versalzung von Mauerwerk, das nicht gegen
Bodenfeuchtigkeit geschützt ist.
Das über Kapillarwirkung aus dem Boden aufgenommene Wasser führt Salze mit
sich und löst Salze aus den Baustoffen. Während ein Teil des Wassers an den
Wandflächen verdunstet, bleiben die Salze zurück, kristallisieren („Salpeter“) und
zerstören dabei das Mauerwerk. Die Salze verstärken die weitere Wasseraufnahme.
Sammelelektrode
25. Erläutern Sie, was unter mäßigen bzw. hohen Beanspruchungen in bezug
auf nichtdrückendes Wasser zu verstehen ist.
Nach Größe der Beanspruchung durch Wasser, Verkehrslasten und Temperaturen
wird zwischen mäßigen und hohen Beanspruchungen unterschieden.
Unter mäßiger Beanspruchung versteht man
• vorwiegend ruhende Verkehrslasten
186 2.5 Praktischer Feuchteschutz
Feuchtigkeitsbeanspruchungsgruppe I
Bäder ohne Bodenablauf mit Dusche oder Wanne
Feuchtigkeitsbeanspruchungsgruppe II
Öffentliche Sanitärräume mit Bodenabläufen
Feuchtigkeitsbeanspruchungsgruppe III
2.5 Praktischer Feuchteschutz 187
Bauteile im Außenbereich, wie Balkone, Terrassen , Gebäudesockel
Feuchtigkeitsbeanspruchungsgruppe IV
Gewerbliche Küchen
30. Welche Abdichtungsarten zum Schutz vor drückendem Wasser gibt es?
Maßnahmen gegen drückendes Wasser sind:
• Außenhautabdichtungen
• Wasserundurchlässige Bauteile
• Innenhautabdichtungen bei Behältern bzw. für Sanierungen
1 tragendes
Mauerwerk
2 Aushubmaterial 3
Wände aus wasser-
undurchlässigem
Beton ≥ 30 cm
4 Sohlplatte aus
wasserundurch-
lässigem Beton
≥ 25 cm
5 Unterbeton als Sauber_
keitsschicht ≥ 5 cm
38. Bei Bewegungsfugen unterscheidet die DIN 18195-8 zwischen Fugen vom
Typ I und Fugen vom Typ II. Was ist darunter zu verstehen ?
Fugen vom Typ I sind Fugen für langsam ablaufende und einmalige oder selten
wiederholte Bewegungen, wie Setzungsbewegungen oder Längenänderungen durch
jahreszeitliche Temperaturschwankungen.
Fugen vom Typ II sind Fugen für schnell ablaufende oder häufig wiederholte
Bewegungen, wie Bewegungen durch wechselnde Verkehrslasten und
Längenändederungen durch tageszeitliche Temperaturschwankungen. Die letzteren
sind in der Regel oberhalb der Geländeoberfläche.
Beim einschaligen nichtbelüftetem Dach muss man verhindern, dass sich im Winter
der Wasserdampf aus dem Innenraum unter der Dachhaut staut. Unter der kalten
Dachhaut kann es leicht zur Wasserdampfkondensation kommen. Durch eine
Dampfsperre im warmen Bereich wird die Wasserdampfdiffusion von vorn herein
eingeschränkt. Man bringt die Dampfsperre zweckmäßigerweise auf der Rohdecke
unterhalb der Wärmedämmung an. Auf diese Weise wird beim Neubau
Feuchtigkeit aus der Rohdecke von der Dämmschicht ferngehalten.
1 Bekiesung
2 Dachhaut
3 Dampfdruckausgleichsschicht
4 Wärmedämmschicht
5 Dampfsperre
6 Betondecke
7 Putz
46. Warum wird bei belüfteten Dächern zusätzlich zur Belüftung noch eine
Dampfsperre eingebaut?
Der Hohlraum kann aufgrund verschiedener Ursachen verengt und die
Wasserdampfdiffusion dadurch eingeschränkt sein. Eine häufige Ursache dafür ist
eine durchhängende Untersparrenbahn. Die Dampfsperre stellt einen zusätzlichen
Feuchtigkeitsschutz dar.
1
2 1 Dachdeckung
4
3 2 Unterspannpappe
3 Lattung
5
6 4 belüfteter Dachraum (Sparren)
7 5 Wärmedämmschicht
8 6 Dampfbremse
7 Lattung
2.5 Praktischer Feuchteschutz 193
8 Deckenschalung
1 Bekiesung
2 Dachhaut
3 Schalung
4 belüfteter Dachraum 5
Balken
6 Wärmedämmschic
ht
7 Dampfbremse 8
Deckenschalung
An undichten Stellen eines beheizten Gebäudes, wie zum Beispiel einer Lücke in
der Mineralwolledämmung eines Daches, strömt ständig warme Luft nach außen.
Diese warme Luft hat einen hohen, absoluten Wasserdampfgehalt. An den
Berührungsstellen dieser Luft mit dem kalten Dach kann es in Abhängigkeit von
der Temperatur des Daches zur Kondensation von Feuchtigkeit kommen.
Durch diesen Tauwasserniederschlag kann ein Feuchteschaden
entstehen. .Außerdem kommt es zu unnötigen Wärmeverlusten.
3. Welche DIN-Normen sind für den Schallschutz maßgebend und welches Ziel
haben die Anforderungen an den Mindestschallschutz?
Für den Schallschutz ist die DIN 4109 „Schallschutz im Hochbau“
maßgebend. Die Anforderungen dieser DIN dienen dem Ziel, die Menschen
in Aufenthaltsräumen vor unzumutbaren Schallbelästigungen zu schützen.
Im Zuge der Vereinheitlichung der europäischen Normen wurde 2000 die
DIN EN 12354 veröffentlicht. Sie hat das Ziel, die akustischen Eigenschaften
von Gebäuden aus den Bauteileigenschaften zu prognostizieren. Die zur
Berechnung erforderlichen Bauteileigenschaften liegen zur Zeit nur in
begrenztem Umfang vor, so dass bis auf weiteres die DIN 4109 maßgebend
ist.
Die Bauakustische Messnorm DIN 52210 wurde durch die seit 1998 veröffentlichte
europäische Norm DIN EN ISO 140 ersetzt.
3.1 Grundlagen und Größen zur Beschreibung des Schalls 199
Infraschall
Bauakustik Hörbereich Ultraschall
200 3.1 Grundlagen und Größen zur Beschreibung des Schalls
10. Erläuten Sie die Schallvarianten Ton, Geräusch, Klang und Knall.
Ein Ton ist eine Schallschwingung mit sinusförmigem Verlauf. Klang entsteht bei
der Überlagerung mehrerer Töne. Ein Geräusch ist eine unregelmäßige Schwingung.
Ein Knall ist ein kurzer, starker Schalleindruck.
a
Zeit
λ
3.1 Grundlagen und Größen zur Beschreibung des Schalls 201
c = λ⋅f
c Schallgeschwindigkeit in
m/s f Frequenz in 1/s = Hz
λ Wellenlänge in m
202 3.1 Grundlagen und Größen zur Beschreibung des Schalls
E
c=
ρ
Die Schallgeschwindigkeit c in Luft unter Normalbedingungen beträgt:
c = 340 m/s
Nach dem österreichischen Physiker E. Mach wird diese Geschwindigkeit als 1
Mach bezeichnet.
c = 340 m/s = 1 Mach
Näherungsweise kann man die Schallgeschwindigkeit in Luft mittels folgender
Beziehung berechnen, wobei θ die Temperatur in oC ist:
m/s
Glas 5200
Leichtmetall 5100
Mauerwerk 3500
Nadelholz 4100
Wasser 1450
3.1 Grundlagen und Größen zur Beschreibung des Schalls 203
Kork 500
Luft 340
bildung
werden Zahlenwerte zwischen 0 und 150 erreicht.
Lautstärkeskala dB
Atemgeräusch 10
normale Wohngeräusche 40
Staubsauger 60 starker
Straßenverkehr 90
Explosion 150
Der Schallleistungspegel LP ist definiert als:
204 3.1 Grundlagen und Größen zur Beschreibung des Schalls
P
L P =10⋅lg Maßeinheit dB
P0
Dabei ist P die Schallleistung, gemessen in W.
P0 =10-12 W
20. Wie werden die Schallpegel verschiedener Schallquellen addiert?
Addition und Subtraktion von zwei Pegeln kann nicht direkt erfolgen. Die dB-Werte
müssen in ihre ursprünglichen Schallkenngrößen umgerechnet werden. Diese
werden addiert und anschließend wird wieder der Logarithmus gebildet.
2 2 2
p1 p2 pn
L ges =10⋅lg 2 + 2 +...+ 2 bzw.
p0 p0 p0
P P
1 2 Pn
L Pges . =10⋅lg + +...+
P0 P0 P0
21. Wie wird das Lautstärkeempfinden des Menschen beschrieben?
Der Mensch empfindet tiefe Töne leiser als hohe. Um das Lautstärkeempfinden des
menschlichen Ohres zu berücksichtigen, hat man die Lautstärke in phon eingeführt.
Der Lautstärkepegel eines Schalles beträgt N phon, wenn dieser Schall von normal
hörenden Beobachtern als gleich laut beurteilt wird wie ein reiner Ton der Frequenz
1000 Hz, dessen Schallpegel N dB beträgt.
3.1 Grundlagen und Größen zur Beschreibung des Schalls 205
Die Schallintensität ist das Produkt aus Energiedichte w der Schallwelle und
Schallgeschwindigkeit c.
I = w c⋅ [W/m²]
23. Wie wird der Schallpegel bei Vergrößerung des Abstandes zu einer li-
nienförmigen Schallquelle (Straßenverkehr) berechnet?
Bei Vergrößerung der Abstandes zu einer linienförmigen Schallquelle kann der
Schallpegel mit der folgenden Gleichung berechnet werden:
s2
L L
2 = 1 −10⋅lg
s 1
s2
L L
2 = 1 +10⋅lg
s1
24. Wie groß ist der Schallpegel im Abstand von 50 m von einer Straße, wenn
er im Abstand von 25 m 60 dB beträgt?
s2
L2 = L1 −10⋅lg
s1
L ,7dB
• Poröse Schallabsorber
Die Resonanzabsorber lassen sich weiter in Plattenschwinger und Volumabsorber
unterteilen. Die Volumabsorber bezeichnet man auch als Helmholtzresonatoren.
Mit porösen Absorbern wird eine Absorption im mittleren und hohen
Frequenzbereich erreicht, während Plattenschwinger und Helmholtzresonatoren
eine relativ schmalbandige Absorption bei niedrigen Frequenzen aufweisen. Um
eine möglichst breitbandige Absorption zu erreichen, arbeitet man mit
Kombinationen verschiedener Typen. Besonders häufig findet man poröse
Absorber mit einem Plattenschwinger kombiniert.
ein Maximum erreicht. Die Schwingungsamplitude ist bei Resonanz größer als die
Anregungsamplitude.
Die Resonanzfrequenz von zwei Massen m1 und m2 mit einer federnden
Zwischenschicht lässt sich nach folgender Gleichung berechnen:
1000 1 1 f 0 = s' +
2π m'1 m'2
f0 Resonanzfrequenz in Hz s’
dynamische Steifigkeit in MN/m3 m1, m2
flächenbezogene Masse in kg/m2
Unterhalb der Resonanzfrequenz schwingen die beiden Massen, als wenn sie starr
gekoppelt wären, und oberhalb der Resonanzfrequenz werden die Amplituden
kleiner als die Anregung.
Im Bau kann z. B. eine Holzverkleidung einen Resonator darstellen. Hohlräume
oder elastische Zwischenschichten wirken als Feder. Auch Doppelwände,
Wärmedämmverkleidungen und schwimmender Estrich können als
Helmholtzresonator betrachtet
werden.
x
xa Anregungs-
amplitude
xa
f
Bild 3.7 Resonanz bei erzwungener Schwingung 0
9. Welche Absorber werden für hohe, welche für mittlere und welche werden
für tiefe Töne verwendet?
Hohe Frequenzen werden vorwiegend von Stoffen mit feingegliederten Oberflächen
geschluckt, wie Akustikputzen, porigen Faserstoffen und Vorhangstoffen.
Mittlere Frequenzen werden durch mehrschichtige Schallschlucksysteme aus
Faserdämmstoffen hinter gelochten dünnen Abdeckplatten absorbiert.
3.2 Wirkungsweise von Schallabsorbern 211
55,3 V 1⋅ ( −Ψ) V 1( − Ψ)
T = = 0,16 c0 ⋅A A
14. In welchem Abstand von der Wand ist ein Absorber am wirkungsvollsten?
Eine besonders große Absorptionsleistung eines Materials wird erreicht, wenn der
Absorber an einer Stelle angeordnet wird, an der die Schallschnelle ein Maximum
hat. Eine solche Stelle befindet sich im Abstand von λ/4 vor der schallharten
Wand.
Für die praktische Anwendung ist es meist erforderlich, die Absorption bei tiefen
Frequenzen von 200 bis 500 Hz zu verbessern. Das ergibt Wandabstände der
3.2 Wirkungsweise von Schallabsorbern 213
Absorber von 10 bis 45 cm. Bei abgehängten Decken lassen sich diese hohen
Abstände häufig ohne weiteres herstellen.
3.3 Luftschallschutz
Dd direkt
Ff Flankenübertragung
Fd von der flankierenden Wand über
die Trennfläche
Df von der Trennfläche über die
Längswände
Bild 3.9
(Körper-)Schallübertragungswege in einem Gebäude
S
R´= L - L 12 +10⋅lg
A S
T⋅
3.3 Luftschallschutz 215
Dabei sind:
L1 Pegel im Senderaum
L2 Pegel im Empfangsraum
S Fläche des trennenden Bauteils
A äquivalente Absorptionsfläche
V Volumen des Empfangsraums
T Nachhallzeit im Empfangsraum = Zeit in der der Schallpegel nach Abschalten
der Schallquelle um 60 dB abfällt
Der Index ' bedeutet, dass auch die Nebenwegsübertragung berücksichtigt wird.
Das Bau-Schalldämm-Maß wird üblicherweise aus Messwerten ermittelt.
P2 = P1⋅10 -5
Das bedeutet, dass nur 1/100 000 der auffallenden Schallenergie in den
Nachbarraum durchgelassen wird. Bei einer Wand mit R' w= 60 dB wird nur
1/1000 000 der Schallenergie in den Nachbarraum übertragen.
Gegenüber den aus Beiblatt 1 DIN 4109 gewonnenen Rechenwerten müssen im
Prüfstand ermittelte Bauteil-Schalldämm-Maße immer mit einem Vorhaltemaß
von 2 dB vom Messwert zum Rechenwert beaufschlagt werden. Desweiteren
müssen die in Prüfständen ohne Flankenübertragung ermittelten Werte nach
Beiblatt 3 DIN 4109 umgerechnet werden.
⋅
L ges =10 lg 22PP11 dB
R'w
dB
60
40
Bauteile aus
20 Beton, Mauerwerk,
Bild 3.11 Luftschalldämmung in Gips,Glas
Abhängigkeit vom
0
Flächengewicht
50 100 200 400 800 kg/m2
218 3.3 Luftschallschutz
60 ρ
f G≈ d E dyn
d Dicke in m ρ Dichte in
kg/m 3
11. Was ist bei einer Verkleidung mit steifen Materialien zu beachten?
Bei Verwendung von steifen Materialien wie Holzwolleleichtbauplatten kann die
Resonanzfrequenz des entstandenen Schwingungssystems bei 500 bis 800 Hz
220 3.3 Luftschallschutz
liegen. Dann tritt durch die Verkleidung keine Verbesserung sondern sogar eine
Verschlechterung des Schalldämm-Maßes ein.
12. Was versteht man unter einem zweischaligen Bauteil und welche drei
Arten von zweischaligen Bauteilen gibt es?
Unter zweischaligen Bauteilen versteht man Bauteile, die aus zwei Schichten
bestehen, die nicht starr miteinander verbunden sind, sondern durch Luftschichten
oder Dämmstoffe voneinander getrennt sind. Mit diesen lässt sich auch bei weit
geringerer Masse als bei einschaligen eine gute Schalldämmung erzielen. Die DIN
4109 unterscheidet drei verschiedene Konstruktionsarten von zweischaligen
Bauteilen:
• zwei biegesteife Schalen
• biegeweiche Schale vor schwerer, biegesteifer Schale
• zwei biegeweiche Schalen
für eine Doppelwand aus zwei gleich schweren biegeweichen Schalen mit
Luftschicht mit schallschluckender Einlage. b)
'
s
f 0 ≈ 225 '
m
für eine Doppelwand aus zwei gleich schweren biegeweichen Schalen, wenn die
Dämmschicht mit beiden Schalen vollflächig fest verbunden ist.
c)
60
0 = '
m ⋅a
f
für eine biegeweiche Schale vor einem schweren Bauteil mit Luftschicht und
schallschluckender Einlage.
d)
'
s
f 0
=160 m'
222 3.3 Luftschallschutz
für eine biegeweiche Vorsatzschale vor einem schweren Bauteil, wenn die
Dämmschicht mit beiden Schalen vollflächig fest verbunden ist. Dabei bedeuten f 0
Eigenfrequenz in Hz
m’ flächenbezogene Masse der biegeweichen Schale in in kg/m 2
a Schalenabstand in m
s’ dynamische Steifigkeit der Dämmschicht in MN/m3
a) b)
f0 85
=
m' ⋅a
85
0
≈ 7005 ≈145 ≥Hz 100 Hz
f ⋅ ,
Die Resonanzfrequenz beträgt 145 Hz. Der Abstand der Schalen ist etwas zu klein.
60
0 ≈ '
ma⋅
2
f02 ≈ 60'
m a⋅
a
224 3.3 Luftschallschutz
a ≈ 0,028 m
Die Gipskartonplatte muss in ca. 3 cm Abstand befestigt werden.
20. Wie müssen die flankierenden Bauteile bei der Ermittlung des
Schalldämm-Maßes R’w berücksichtigt werden?
Die Luftschalldämmung von Trennwänden und Decken hängt nicht nur von deren
Ausbildung ab, sondern wird von den flankierenden Bauteilen beeinflusst. Damit
die in Tabelle 23 angegebenen Rechenwerte Gültigkeit haben, müssen die
flankierenden Bauteile folgende Bedingungen erfüllen:
3.3 Luftschallschutz 225
21. Wie ermittelt man die mittlere flächenbezogene Masse, wenn das
trennende Bauteil biegesteif ist?
Die mittlere Masse ist das arithmetische Mittel der einzelnen Massen der
flankierenden Bauteile.
i, m = m
n
22. Berechnen Sie die mittlere flächenbezogene Masse für folgende Situation:
Trennwand (275 kg/m2) mit Vorsatzschale flankierende
Außenwand: 180 kg/m 2
flankierende Innenwand: 150 kg/m2
flankierende Decke: 280 kg/m2 flankierende untere Decke: 360 kg/m2
m = m,
n
' 1 m L Mittel, =
(180+150+ 280+ 360)
4
' kg
m L Mittel, = 242 5,
m2
Die mittlere flächenbezogene Masse der flankierenden Bauteile beträgt 242,5
kg/m2. Nun können wir Tabelle 27 den Korrekturwert -1 entnehmen.
226 3.3 Luftschallschutz
Die Wand hat nach Tabelle 26 das bewertete Schalldämm-Maß 53 dB. Mit
Korrekturwert ergibt sich:
53 dB - 1 dB = 52 dB
23. Wie ermittelt man die mittlere flächenbezogene Masse, wenn das
trennende Bauteil biegeweich ist? Berechnen Sie die mittlere
flächenbezogene Masse für folgende Situation:
Zweischalige Einfachständerwand mit R’ w,R = 50 dB
flankierende Außenwand: 270
kg/m flankierende Innenwand: 180
2
4, ' ' − −
m L Mittel, = (m ) L i,
n i
1 −0 4,
' −2 5, −2 5, −2 5,
m
Es ergibt sich eine flächenbezogene Masse von 236 kg/m2.
Damit ergibt sich nach Tabelle 27 ein Korrekturwert von - 3 dB. Die Vorsatzschale
von biegeweichen trennenden Bauteilen ergibt nach Tabelle 28 einen weiteren
Korrekturwert von +1 dB. Damit ergibt sich für die gesamte Trennwand:
3.3 Luftschallschutz 227
R’w,R= 50 dB - 3 dB + 1 dB = 48 dB.
25. Wie wird der vereinfachte Nachweis für die Luftschalldämmung von
Gebäuden im Skelettbau durchgeführt?
Bei dem vereinfachten Nachweis müssen alle an der Schallübertragung beteiligten
Bauteile bewertete Schalldämm-Maße aufweisen, die um 5 dB über der
Anforderung liegen. Wenn diese Bedingung erfüllt ist, gilt der Nachweis als
erbracht.
28. Welche wesentliche Änderung ergibt sich durch den Ersatz der
bauakustischen Messnorm DIN 52210 durch die 1998 veröffentlichte
europäische Norm DIN EN ISO 140?
Nach der neuen CEN-Regelung sind Prüfungen von Bauteilen nur noch in
Prüfständen mit unterdrückter (ohne) Flankenübertragung durchzuführen. Damit ist
die Eignungsprüfung nach DIN 4109 in Prüfständen mit bauähnlichen
Schallnebenwegen nicht mehr als Nachweisverfahren möglich. Das 1996
veröffentliche Beiblatt 3 zur DIN 4109 zur Umrechnung von Messwerten R w aus
Prüfständen ohne Flankenbertragung in „alte" Messwerte R' w mit
Flankenübertragung, kann nur eine Übergangslösung bis zu einer Überarbeitung der
DIN 4109 sein.
29. Aus welchen Teilen besteht die Norm DIN EN 12354 Bauakustik?
Die Norm enthält folgende Teile:
1. Luftschalldämmung zwischen Räumen (2000-12)
2. Trittschalldämmung zwischen Räumen (2000-9)
3. Luftschalldämmung gegen Außenlärm (2000-9)
4. Schallübertragung von Räumen ins Freie (2001-4)
5. Geräusche von haustechnischen Anlagen und Geräten (in Vorbereitung)
6. Schallabsortion in Räumen (2004-6)
31. Wie lässt sich das vereinfachte Modell zur Berechnung der
Luftschalldämmung charakterisieren?
• Rechnung nicht frequenzabhängig
• In Situ-Korrektur wird nur für die Stoßstellendämmung vorgenommen.
• Es wird nur die Körperschallübertragung (direkt und über die Flankenwege)
nach Bild 3.9 berücksichtigt, nicht dagegen Luftschallübertragungswege.
• Modell gilt hauptsächlich für homogene Bauteile (Massivbau).
32. Erläutern Sie die Berechnung des Schalldämm-Maßes nach der DIN EN
12354-1 Bauakustik für das vereinfachte Verfahren.
Die Schalldämmung kann als eine Kombination aus der Direktdämmung der
Flankenbauteile und der Stoßstellendämmung beschrieben werden. Der
Bauteilanschluss, die Stoßstelle zwischen Trennbauteil und Flanke, beeinflusst das
Schalldämm-Maß: Je höher im Massivbau die flächenbezogene Masse des
Trennbauteils und je steifer dessen Verbindung ist, desto höher ist die
Dämmwirkung der Stoßstelle. Dagegen führt auch eine akustische Trennung der
Flankenwege zu einer hohen Stoßstellendämmung.
Das bewertete Flankendämm-Maß Rij,w berechnet sich nach:
R +R
−0 1, ⋅RDd,w −0 1, ⋅Rij,w
R'w =−10 l g10 + 10
ij
renden Bauteile zwischen den betrachteten Räumen zu:
Neben dem direkten Schallübertragungsweg gibt es im allgemeinen 3⋅4 =12
Nebenübertragungswege. Die Bilanzierung dieser Einzelübertragungswege wird
zukünftig mit Rechenprogrammen durchgeführt werden. Als Eingabewerte können
Direktdämm-Maße und Stoßstellendämm-Maße vorzugsweise aus Bauteilkatalogen
entnommen werden, die sich zur Zeit noch in Bearbeitung befinden. Sie stammen
damit aus genormten Prüfstandsmessungen, können aber auch aus theoretischen
Berechnungen, empirischen Abschätzungen oder Messergebnissen unter
Baubedingungen abgeleitet werden.
Im zukünftigen Schallschutznachweis müssen dann die Raumabmessungen bekannt
sein und es werden objektbezogene Schallschutznachweise erstellt.
Rw =40 (- 2; -4).
η
Die Nachhallzeit eines Bauteil Ts kann aus dem Gesamtverlustfaktor tot berechnet
werden (DIN EN 12354-1):
Ts
f ⋅ηtot
Der Gesamtverlustfaktor setzt sich aus den inneren Verlusten, den Verlusten infolge
Abstrahlung und den Verlusten an den Rändern des Bauteils zusammen.
Dabei ist f die Bandmittenfrequenz in Hertz.
η
Der Gesamtverlustfaktor unter Laborbedingungen tot,lab für Bauteile mit m' < 800
kg/m² kann näherungsweise berechnet werden nach:
m'
ηtot,lab = 0,01+
465 f
Dabei ist die flächenbezogene Masse m’ in kg/m² und die Frequenz f in Hz
einzusetzen.
35. Berechnen Sie die Körperschall-Nachhallzeit für Mauerwerk mit m’= 450
kg/m² für eine Bandmittenfrequenz von 500 Hz.
m'
tot,lab =0,01+
465 f
450
tot,lab =0,01+ =0,053
465500
2,2 2,2
Ts = 0,08 s
f ⋅ tot 500Hz ⋅0,053=
=
3.4 Trittschallschutz
s'
f
0 = 500⋅ m'
Mit kleiner werdender Steifigkeit der Dämmschicht wächst die
Trittschalldämmung.
Durch schwimmende Estriche sind Verbesserungsmaße zwischen 15 und 40 dB
erreichbar.
3.4 Trittschallschutz 235
Homogen ausgebildete Platten sind günstig, falls sie genügend schwer sind. Sie sind
im Allgemeinen günstiger als gleich schwere inhomogene Decken.
m0 Lnweq
=164 − 35 lg 2
Lnweq =153,5 dB
16. Wie berechnet man die Trittschalldämmung nach der DIN EN 12354-2
nach dem vereinfachten Modell?
Die DIN EN 12354 enthält analog zur Berechnung der Luftschalldämmung ein
Konzept für den Trittschallschutz. Es wird wieder zwischen einem detaillierten und
einem vereinfachten Modell unterschieden. Nach dem vereinfachten Modell
berechnet sich der bewertete Norm-Trittschallpegel für übereinanderliegende
Räume und eine homogene Grundkonstruktionen der Decke nach:
ΔLw
[dB]
Zement oder
Calciumsulfat
Lnweq =164−35lg dB
Aus Bild 3.16 können wir für die dynamische Steifigkeit s' = 8 MN/m² der
Mineralwollplatte und für die flächenbezogene Masse des Estrichs von m' = 80,5
kg/m² die bewertete Trittschallminderung des schwimmenden Estrichs ablesen:
ΔLw = 33 dB
Nun berechnen wir unter Verwendung von Tabelle 33 die Korrektur für die
Flankenübertragung: mittlere flächenbezogene Masse der Innenwände: m' = 0,12m
⋅800 kg/m³ = 96 kg/m²
mittlere flächenbezogene Masse der Außenwände:
m' = 0,1m ⋅1800 kg/m³ = 180 kg/m²
mittlere flächenbezogene Masse der homogenen flankierenden Bauteile ohne
Vorsatzschalen:
m' kg
L L
L'n w, = n w, ,eq −Δ w + K = 76 dB−33 dB+ 2 dB = 45dB
214
3.5 Anforderungen an den Schallschutz
13. Eine Wand hat eine Fläche von 8 m2 und ein bewertetes Schalldämm-Maß
von 57 dB. Die Wand enthält eine Tür mit einer lichten
Durchgangsöffnung von 1,6 m2 und hat ein Schalldämm-Maß von 35 dB.
Wie groß ist das Gesamtschalldämm-Maß der Wand einschließlich Tür?
Das Schalldämm-Maß von Bauteilen unterschiedlicher Dämmung kann nach der
folgenden Gleichung berechnet werden:
− R' '
1
R 'w res, ges W1 − R10'W 2
3.5 Anforderungen an den Schallschutz 243
216
3.5 Anforderungen an den Schallschutz
R 'w,,res
1 −57 −1035
8
R 'w,R,res = 41,9 dB ≈ 42 dB
Das Gesamtschalldämm-Maß der Wand beträgt 42 dB.
14. Eine 36er Ziegelwand habe eine Fläche von 15 m 2 und ein bewertetes
Schalldämm-Maß von 55 dB. Die Wand enthält zwei Fenster von je 1,5
m2. Vor der Sanierung waren die Fenster Kastenfenster mit einem
Schalldämm-Maß von 37 dB. Nun wurden Einfachfenster mit
Isolierverglasung mit einem Schalldämm-Maß von 32 dB eingesetzt. Wie
groß ist das Gesamtschalldämm-Maß der Wand vor und nach der
Sanierung?
' '
ges
10 +3⋅10 10
R'w,res = 43,7 dB ≈ 44 dB
Vor der Sanierung betrug das Gesamtschalldämm-Maß 44 dB.
−55 −32
' 1
R
⋅ 10
w,,res = −10⋅lg 15 12 10 +3⋅10 10
R'w,,res = 38,9 dB ≈ 39 dB
Nach der Sanierung ergibt sich ein Gesamtschalldämm-Maß von 39 dB.
16. Welchen Einfluss hat die Rohdichte einer einschaligen Außenwand auf
den Schallschutz und welchen auf den Wärmeschutz?
Während die Luftschalldämmung mit zunehmender Rohdichte eines Bauteils
wächst, nimmt die Wärmedämmung mit zunehmender Dichte ab. Im mittleren
Dichtebereich können die Anforderung des Schallschutzes und des Wärmeschutzes
befriedigend erfüllt werden.
17. Welche drei prinzipiellen Wege gibt es zum Nachweis des geforderten
Schallschutzes?
Folgende Möglichkeiten gib es, den Schallschutz nachzuweisen:
• Verwendung von Wänden und Decken, die in der DIN 4109 enthalten sind
• Eignungsprüfung der Wände und Decken durch ein Prüfinstitut
• Überprüfung des Schallschutzes am fertigen Bauwerk durch Messung
246 3.6 Konstruktive Umsetzung des Schallschutzes
elastische Lagerung
Eine noch bessere Dämmung ergibt sich, wenn die Unterdecke völlig von den
Deckenbalken getrennt ist. Die Verkleidung der Unterdecke wird dazu an
getrennten Traghölzern befestigt.
7. Wie lässt sich eine Haustrennwand realisieren, die den Forderungen des
erhöhten Schallschutzes genügen soll?
DIN 4109 fordert einen Mindestwert von R W’ = 57 dB, für einen erhöhten
Schallschutz in SST II beträgt der Wert 63 dB und in SST III 68 dB. Für den
erhöhten Schallschutz ist eine zweischalige Wand aus biegesteifen Schalen
erforderlich.
9. Was versteht man unter Randeinspannung und wie sollte sie ausgeführt
werden?
Unter Randeinspannung versteht man das Befestigen von leichten Wandschalen
an Böden, Wänden und Decken. Man sollte an der Einspannstelle eine Dämmung
mit zwischengelegten Mineralwolle- oder Bitumenfilzstreifen vornehmen, um die
direkte Übertragung des Körperschalls über diese Einspannstelle zu verringern.
Das Einspannen von Schalen hat zur Folge, dass biegeweiche Schalen
biegesteifer werden.
Bei Fenstern versteht man unter Randeinspannung die Befestigung der
Glasscheiben im Falz des Flügels. Die Scheiben müssen gegen das
Rahmenmaterial so gedämmt sein, dass sie keinen Köperschall aufnehmen und
als Luftschall wieder abgeben können.
12. Was ist bei Wandkonstruktion mit zwei schweren biegesteifen Schalen zu
beachten?
Um die Resonanzfrequenz unter 100 Hz zu halten, sollte die flächenbezogene
Masse der Einzelschale mindestens 150 kg/m 2 und der Abstand der Schalen
mindestens 2 cm sein.
14. Wie lässt sich durch die Glasdicke die Schalldämmung eines
Doppelfensters günstig beeinflussen?
Eine Verbesserung des Schallschutzes erreicht man durch einen asymmetrischen
Aufbau der Verglasung, wobei wegen der stärkeren mechanischen Belastung im
Allgemeinen die Außenscheibe dicker als die Innenscheibe gewählt wird.
15. Welchen Einfluss hat der Scheibenabstand des Fensters auf das Schall-
dämm-Maß?
Ein großer Scheibenabstand verbessert die Schalldämmung.
Scheibenabstand Schalldämmmaß
(mm) (dB)
8...20 20...25 20...40 20...30
40 25...30
Damit hat ein Kastenfenster eine bessere Schalldämmung als ein vergleichbar
abgedichtetes Einfachfenster mit Isolierverglasung.
250 3.6 Konstruktive Umsetzung des Schallschutzes
19. Was sollte bei der Raumeinteilung in Bezug auf den Schallschutz beachtet
werden?
Eine zweckmäßige Grund- und Aufrissanordnung ist eine wesentliche Grundlage
für einen sinnvollen Schallschutz. Zum Beispiel sollte das Schlafzimmer nicht
neben dem Bad oder dem Treppenhaus liegen.Laute Räume benachbarter
Wohnungen sollten nebeneinander liegen.
22. Wie groß muss die Fuge zwischen den Trennwänden von Doppel- oder
Reihenhäusern ausgeführt werden?
Trennwände von Doppel- und Reihenhäusern stellen zwei schwere biegeweiche
Schalen mit durchgehender Trennfuge dar. Bei einer flächenbezogenen Masse von
200 kg/m2 sollte die Fuge mindestens 2 cm dick sein, bei kleinerer Masse
mindestens 3 cm dick.
23. Was sollte man bei einer Innendämmung der Wand in Bezug auf den
Luftschallschutz beachten?
Die dynamische Steifigkeit der Dämmschicht sollte nicht zu hoch sein. Bei der
Verkleidung mit Hartschaumplatten besteht die Gefahr, dass sich durch die
Dämmung die Schalldämmung verschlechtert. Dieses Problem tritt häufig auf, weil
252 3.6 Konstruktive Umsetzung des Schallschutzes
sich Platten mit hoher Steife leichter verlegen lassen als Platten mit geringer Steife
und deshalb in der Praxis oft bevorzugt werden.
26. Wie lässt sich die Schalldämmung von doppelschalige Wänden mit
Dämmschicht bei tiefen Frequenzen verbessern?
Die Schalldämmung tiefer Frequenzen lässt sich deutlich verbessern, wenn man die
Dämmschicht im Wand- oder Deckenhohlraum nicht lose einlegt, sondern an einer
der Wandschalen kontaktiert. Dadurch lassen sind ohne wesentlichen Mehraufwand
die Luft- und Trittschall-Dämmwerte von Holzbauten um ca. 10 dB verbessern.
4 Brandschutz
Benennung kein kein Abfallen/ nach DIN EN 13501 nach DIN 4102
Rauch Abtropfen
nicht brennbar X X A1 A1
X X A2 -s1 d0 A2
X B,C -s1 d2
B,C -s3 d2
1
)
Angaben über Rauchentwicklung und brennendes Abtropfen im Verwendbar-
keitsnachweis und in der Kennzeichnung
Baustoffe der Baustoffklasse A1 dürfen bei einem Brand weder entflammen,
brennbare Gase erzeugen, noch eine nennenswerte Menge Wärme liefern.
Baustoffe der Baustoffklasse A2 enthalten im Allgemeinen geringe Mengen an
brennbaren Stoffen. Bei der Prüfung dürfen sie bis zu 20 Sekunden entflammen.
Baustoffe der Baustoffklasse B1 sind Stoffe, die nur unter Zufuhr von
Wärmeenergie verbrennen und nach Entfernen der Zündquelle wieder verlöschen.
Baustoffe der Baustoffklasse B2 brennen nach dem Entzünden unter Abgabe von
Wärmeenergie selbstständig weiter.
Das europäische Klassifizierungssystem regelt zusätzlich zum Brandverhalten die
Brandnebenerscheinungen. Für die Rauchentwicklung sind die Klassen s1, s2 und
s3 (bei Bodenbelägen s1 und s2) und für das brennende Abtropfen/Abfallen eines
Baustoffs die Klassen d0, d1 und d2 festgelegt. s1 und d0 stellen die stärksten
Anforderungen dar (Vgl. Frage 36). Bei nichtbrennbaren Baustoffen der Klasse A1
wird vorausgesetzt, dass sie keine Gefahr hinsichtlich der Rauchentwicklung und
4.1 Grundlagen und brandschutztechnische Begriffe 255
9. Was versteht man unter der Beanspruchung durch eine kleine Flamme?
Die thermische Beanspruchung ist mit einer Streichholz- oder Feuerzeugflamme
vergleichbar.
Die Klasse Dfl enthält Bauprodukte, die die Kriterien der Klasse E fl erfüllen und
zusätzlich in der Lage sind, für eine gewisse Zeitspanne der Beanspruchung durch
einen Wärmestrom zu widerstehen.
Die Feuerwiderstandsklassen geben an, wie viele Minuten ein Bauteil in einem
Testbrand die Forderungen der Normen erfüllen muss. Dabei müssen tragende
Bauteile während der Feuerwiderstandsdauer tragfähig, raumabschließende
Bauteile müssen raumabschließend bleiben.
20. Welche Eigenschaften eines Bauteils werden bei der Prüfung seiner
Feuerwiderstandsklasse untersucht?
Es werden folgende Eigenschaften untersucht:
• Festigkeit
• Feuerdurchgang
• Durchbiegung
• Tragfähigkeit
• Erwärmung der feuerabgekehrten Seite
Eine Einstufung einer Wand in die Feuerwiderstandsklasse F 120 bedeutet, dass der
Brandversuch bis zum Feuerdurchschlag länger als 120 Minuten gedauert hat und
die Wand den zur Prüfung gehörenden Festigkeitsprüfungen noch standhielt.
DIN 4102 - B2
DIN 4102 - B3 leicht entflammbar.
Die Kennzeichnung ist auf dem Baustoff oder, falls nicht möglich, auf der
Verpackung deutlich lesbar und dauerhaft anzubringen. Von dieser
Kennzeichnungspflicht ausgenommen sind alle Baustoffe der Klasse A1, die in der
DIN 4102 Teil 4 aufgeführt sind, und Holz und Holzwerkstoffplatten der Klasse B2
mit einer Dichte größer als 400 kg/m3 und einer Dicke größer 2 mm.
14. Auf welche Weise können statisch wichtige Bauteile aus Stahl vor
Erwärmung geschützt werden?
Die Stahlteile können entweder durch Ummantelung oder durch Anbringen einer
Unterdecke abgeschirmt werden. Die Ummantelung kann z. B. aus
Leichtbetonsteinen, Kalksandsteinen oder Gipskartonplatten bestehen. Auch das
Anbringen eines Spritzputzes auf einem Putzträger oder ein Brandschutzanstrich,
der bei Wärmeeinwirkung aufschäumt, ist möglich. Die Dicke der Ummantelung ist
4.2 Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen 267
von der geforderten Feuerwiderstandsdauer, von der Art des Schutzbaustoffes und
dem Profil des Stahles abhängig. Bild 4.2. zeigt einige Beispiele für ummantelte
Stahlstützen.
4.2 Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen
16. Wie kann man die Feuerwiderstandsdauer von Bauteilen aus Holz
erhöhen?
Eine Verkleidung von Holz mit Gipskartonplatten erhöht die
Feuerwiderstandsdauer. Große, schwere Risse, wie sie bei alten, freiliegenden
Holzbalken auftreten, begünstigen den Feuerangriff. Balken dieser Art sollten
verkleidet werden. Estriche auf der Oberseite von Holzbalkendecken verzögern das
Durchbrennen beträchtlich.
2 93
4.3 Brandschutzanforderungen
Bauteile, deren tragende und aussteifende Teile aus brennbaren Baustoffen bestehen
und die allseitig eine brandschutztechnisch wirksame Bekleidung haben
Baustoffverwendungsart Nr. 4:
Bauteile aus brennbaren Baustoffen
8. Wie sind Baustoffanwendung und Feuerwiderstandsfähigkeit miteinander
verknüpft?
Wenn in bauordnungsrechtlichen Vorschriften nichts anderes bestimmt ist, müssen
- feuerbeständige Bauteile mindestens der Bauverwendungsart Nr. 2,
- hochfeuerhemmende Bauteile mindestens der Baustoffverwendungsart Nr. 3 ent-
sprechen.
4..3 Brandschutzanforderungen
15. Was ist bei der Verlegung von Kabeln durch Decken oder Wände zu
beachten?
Durchführungsstellen von Kabeln und Heizungsrohren stellen Schwachpunkte des
Brandschutzes dar. Um an diesen Stellen ein besonders leichtes Übergreifen des
Feuers auf die benachbarten Räume zu verhindern, müssen die Öffnungen
abgedichtet werden. Es gibt dazu spezielle Dichtungsstoffe, wie Brandschutzmörtel,
mineralfaserhaltige Spritz- oder Pumpmassen oder Schaumbildner, die bei Hitze
aufschäumen und dadurch alle Hohlräume ausfüllen.
17. Was versteht man unter Leckrate? Wie groß darf die Leckrate sein?
Die Leckrate ist eine Kenngröße zur Beschreibung der Dichtheit von
Rauchschutztüren. Sie ist der Luftvolumenstrom in m³/h, der durch die Spalten und
275
Ritzen einer Tür bei einem bestimmten Differenzdruck Δp in Pa dringt. Die Prüfung
erfolgt in Druckstufen von Δp = 5; 10; 20; 30 und 50 Pa. Bei einflügeligen Türen darf
die Leckrate nicht größer als 20 m³/h, bei zweiflügeligen nicht größer als 30 m³/h
sein.
Die Normbezeichnung, mit der die Tür auch zu kennzeichnen ist, lautet für die
einflügelige Tür: Tür DIN 18095-RS-1.
4.4 Feuermelde- und Löscheinrichtungen
5. Licht
1,2
1
S M L
0,8
0,6
0,4
0,2
0
419
Bild 5.1 Spektrale Empfindlichkeit der Zäpfchen des menschlichen Auges: s (short),
m (middle), l (long)
Entsprechend der spektralen Verteilung der Beleuchtung spricht man auch von
warmem und kaltem Licht. Warmes Licht hat große Anteile im langwelligen
Bereich, während kaltes Licht mehr kurzwellige Anteile enthält.
An den langwelligen Bereich des sichtbaren Spektrums schließt sich die
InfrarotStrahlung an und an den kurzwelligen die UV-Strahlung.
Φ I sr lm
E= = 2 m² = m² = lx
A r
280 5.1 Lichttechnische Größen
I E⋅ cd
L= ⋅ ε= m2
A1 cos 1
ρ Reflexionsgrad
A Fläche
ε Austrittswinkel
I Lichtstärke
E Beleuchtungsstärke
Die Leuchtdichte einer Fläche, d. h. die wahrgenommene Helligkeit, hängt von der
auf ihr vorhandenen Beleuchtungsstärke und von ihrem Reflexionsgrad ab.
11. Was ist der Unterschied zwischen einer Lampe und einer Leuchte?
Eine Lampe ist eine Quelle zur Erzeugung optischer Strahlung.
Eine Leuchte ist ein Gerät, durch welches das von einer oder mehreren Lampen
erzeugte Licht verteilt, gefiltert oder umgewandelt wird. Es umfasst alle Teile, die
zur Befestigung und zum Schutz der Lampen erforderlich sind, und, falls
282 5.1 Lichttechnische Größen
erforderlich, Verdrahtungen sowie die Vorrichtungen zum Anschluss an das
elektrische Versorgungsnetz, nicht aber die Lampen selbst.
16. Was versteht man unter Sehaufgabe und Bereich der Sehaufgabe?
Die Sehaufgabe beinhaltet die sehrelevanten Elemente der auszuführenden Arbeit.
Der Bereich der Sehaufgabe ist ein Teilbereich des Arbeitsplatzes, in dem die
Sehaufgabe ausgeführt wird. Ist die Größe und/oder Lage des Bereiches der
Sehaufgabe nicht bekannt, wird der Bereich als Bereich der Sehaufgabe
angenommen werden, in dem die Sehaufgabe auftreten kann.
Lichttechnische Größen
5.1 283
17. Was ist in Bezug auf Licht unter einem Kontrollsystem zu verstehen?
Kontrollsysteme sind elektronische Systeme, die zur Steuerung und Regelung
eingesetzt werden von
• Sonnen- und/oder Blendschutzsystemen;
kA = 0,92
Für „Leuchtstofflampen, stabförmig mit EVG“ beträgt der Anpassungsfaktor
kL = 1.
Der Einfluss der Raumgeometrie nach Tabelle 37 ergibt den Anpassungsfaktor
kR = 0,72.
Damit errechnet sich die elektrische Bewertungsleistung zu:
5.2 Tageslicht
1. Wie ist der Tageslichtquotient definiert?
Der Tageslichtquotient D ist das Verhältnis der Beleuchtungsstärke in einem Punkt
einer gegebenen Ebene, die durch direktes oder indirektes Himmelslicht bei
angenommener oder bekannter Leuchtdichteverteilung erzeugt wird, E p, zur
Horizontalbeleuchtungsstärke bei unverbauter Himmelshalbkugel E a. Die Anteile
des direkten Sonnenlichtes an beiden Beleuchtungsstärken bleiben hierbei
unberücksichtigt.
Ep Beleuchtunggstärke innen
D= 100% =
Ea Beleuchtungsstärke außen
D kennzeichnet nicht nur den Lichtempfang, sondern wird auch als raumbezogene
Kenngröße zur Charakterisierung der Qualität der Tageslichtverhältnisse genutzt.
Der Tageslichtquotient einer Rohbauöffnung DRB lässt sich mit der folgenden
Gleichung berechnen:
DRB= (4,13 + 20,0⋅ ITr -1,36 ⋅ IRt ) ⋅ IV [%] mit
ITr Transparenzindex
IRt Raumtiefenindex
IV Verbauungsindex.
Dabei gilt die Nebenbedingung ITr 0,068 ⋅IRt - 0,2065. Ansonsten ist D RB gleich
Null zu setzen.
Der Transparenzindex ITr beschreibt das Verhältnis von der Fläche der
Rohbauöffnung ARB zur tageslichtversorgten Teilfläche ATL.
A RB
ITr =
A TL
Der Raumtiefenindex IRtn setzt die Bereichstiefe aTL ins Verhältnis zur Differenz aus
Sturzhöhe hSt und Höhe der Nutzebene hNe.
Atl
IRtn = hSt − h Ne
Für einen unverbauten Raum ist IV = 1.
5.2 Tageslicht 287
Einer guten Tageslichtversorgung entspricht D 6 %, einer mittleren D = 4 % und
einer geringen D = 2 %.
a TL,max = 2,5 h( St − h Ne )
mit hSt Sturzhöhe (Oberkante des
Fensters) hNe Höhe der Nutzebene
Um unverhältnismäßig kleine nicht tageslichtversorgte Bereiche zu vermeiden,
werden Bereichstiefen, die das 1,25-fache der berechneten, maximalen Tiefe
betragen dem tageslichtversorgtem Bereich zugeschlagen.
Bedecken Fenster die gesamte Außenwand, so wird die gesamte Länge der
Außenwand als tageslichtversorgt angesehen. Bedecken die oder das Fenster nur
einen Teil der Fassade, so arbeitet man mit folgender Näherung zur Festlegung der
Länge des tageslichtversorgten Bereiches: Da auch seitlich des Fensters ein Bereich
mit Tageslicht versorgt wird, schlägt man zu jeder Seite des Fensters einen Streifen
von einem Viertel der Tiefe des tageslichtversorgten Bereiches hinzu.
Der Verbauungshöhenwinkel α lässt sich aus dem Abstand b V und der Höhe hV des
gegenüberstehenden Gebäudes errechnen:
hV
α=
tan
bV
288 5.2 Tageslicht
Als Nachweisort für die Verbauung kann vereinfachend ein Fenster in der Mitte des
bewerteten Fassadenbereichs herangezogen werden. Jeweils unterschiedliche
Verbauungseinflüsse sind zu mitteln.
16m tanV,IV
= = 0,89
18m
V,IV = 41,60
⋅
IV,hA = cos(1,33 45 0) = cos59,850 = 0,50
Man erkennt, dass der Tageslichtquotient des darunter liegenden Fensters halbiert
wird.
8. Die Fenster eines Gebäudes sind bei einem L-förmigen Gebäude sind durch
das eigene Gebäude verschattet. Wie verändert sich der Tageslichtquotient,
wenn er ohne Auskragung 3% beträgt? Der Winkel der vertikalen
Auskragung betrage 30,8720.
5.2 Tageslicht 291
9. Wie wird die Versorgung mit Tageslicht bei der energetischen Bewertung
der Beleuchtung rechnerisch umgesetzt?
Es wird als erstes die Größe des Bereiches, der mit Tageslicht versorgt wird,
bestimmt und die Fläche, die kein Tageslicht erhält. Dann wird die Güte der
Tageslichtversorgung abgeschätzt. In Abhängigkeit von der
Himmelsrichtung und der erforderlichen Beleuchtungsstärke ergibt sich
daraus die Zeit, in der zusätzlich im tageslichtversorgten Bereich Kunstlicht
erforderlich ist. Dabei wird der Sonnenschutz und die Anwesenheit der
Nutzer berücksichtigt.
Der Energiebedarf für Beleuchtungszwecke über n Zonen, die sich in jeweils j
Bereiche untergliedern können, wird nach folgenden Gleichungen berechnet:
N J
Ai = A TL, j + A KTL, j
Die effektive Betriebszeit im Tageslichtversorgten Bereich j zur Tagzeit wird
berechnet mit:
⋅ ⋅
t eff,Tag,TL,j = t Tag,n F TL,j F Prä,j
Analog ergibt sich effektive Betriebszeit im nichttageslichtversorgten Bereich j zur
Tagzeit:
⋅
t eff,Tag,KTL,j = t Tag,n F Prä,j mit
t Tag,n Betriebszeit der Zone n zur Tageszeit
Die effektive Betriebszeit zur Nachtzeit ergibt sich nach folgender Gleichung:
⋅
t eff,Nacht,j = t Nacht,n F Prä,j
F Prä,j = 1 – CA C Prä,kon
C A, relative Abwesenheit
C PrÄ,kon,j Faktor zur Beschreibung der Effizienz der Präsenzkontrolle
Die Betriebszeiten t Nacht,n und t tag,n lassen sich aus den Start– und Endbetriebszeiten
und den Zeiten, zu denen kein Tageslicht zur Verfügung steht (Sonnenauf- und
Sonnenuntergang) ermitteln und können Tabellen im Teil 10
(Nutzungsbedingungen) der DIN 18599 entnommen werden
Der Energiebedarf wird zunächst auf jährlicher Basis bestimmt und dann auf
monatliche Werte umgelegt.
10. Berechnen Sie den Energiebedarf für Beleuchtung für ein „Zwei-Personen-
Büro“ (Aufgabe 19 in Kapitel 5.1 wird erweitert)
Beleuchtungsart: Direkt/indirekt, Leuchten, 0,3 m abgependelt
Wartungswert der Beleuchtungsstärke 500 lx
Leuchtstofflampen, stabförmig mit elektrischem Vorschaltgerät
Raummaße: Breite 4,8 m, Höhe 2,7 m, Tiefe 4,8 m
Südseite hat ein Fenster (Breite 3,0 m, Höhe 1,5m, Sturzhöhe 2,9m),
horizontaler Verbauwinkel 20o
Abminderungsfaktor kA = 0,92
Verschmutzungsfaktor nach DIN V 18599 Teil 10 k2 = 0,90
Rahmenanteil 20 %, ergibt Abminderungsfaktor k1 = 0,80
294 5.2 Tageslicht
Abminderungsfaktor für nichtsenkrechten Strahldurchgang k 3 = 0,85
Wärmeschutzverglasung zweifach U =1,4 W/m2K,
manuell gesteuerte Außenjalousie ergibt einen Tageslichtversorgungsfaktor
CTl,Vers,SA= 0,15 (Tabelle 12 DIN V 185 99 Teil 4)
relative Zeiten für aktivierten- bzw. nicht aktivierten Sonnenschutz für die
Südseite: t rel,SA= 0,33 und t rel,SNA= 0,67 (aus Tabelle 7 DIN 18599 Teil 4)
Nutzug Büro liefert: tTag = 2543 h, tNacht = 207 (Tabelle 4a Teil 10)
Belegung Büro ergibt: CA= 0,3 (Tabelle 4a Teil 10)
Manuelle Präsenskontrolle ergibt: CPräs,kon = 0,5 (Tabelle 22 Teil 4 DIN V
18599)
Korrekturfaktur zur Berücksichtigung des tageslichtabhängigen
Kontrollsystems CTL,konj für manuelle Betätigung des Sonnenschutzes bei
mittlerer Tageslichtversorgung und 500 lx Beleuchtungsstärke ( Tabelle 19
DIN V 18599 Teil 4): CTL,konj = 0,52
τ eff,SNA= τ D65,SNA k1 k2 k3
A RB
ITr =
A TL
5.2 Tageslicht 295
a ( h )
TL,max = 2,5 h St − Ne = 2,5 (2,9 m - 0,8m) = 5,25 m
Die gesamte Breite des Büros ist ebenfalls tageslichtversorgt, denn es darf die Hälfte
der Tiefe des tageslichtversorgten Bereiches zur Fensterbreite zugeschlagen werden.
a TL = 4,8 = 2,3
IRt =
hTL − h Ne 2,9 − 0,8
Damit ergibt sich, nach Tabelle 39 im Anhang, dass die Tageslichtversorgung die
Einschätzung „Mittel“ erhält.
CTl,Vers,SNA = 0,77
F Prä,j = 1 – CA C Prä,kon
Der jährliche Energiebedarf für die Beleuchtung des Büros beträgt 774 kW.
Die lichtundurchlässigen Teile der Raumfläche mit der Lichtöffnung empfangen nur
das von den anderen Raumflächen reflektierte Licht. Bei Oberlichtern ist das die
Raumdecke und bei Seitenlicht die Fensterwand.
12. Wodurch kann man die Lichtverteilung des Tageslichtes in einem Zimmer
beeinflussen?
Eine Beeinflussung ist in erster Linie mit der Farbgebung von Wänden, Decken,
Fußboden und Einrichtungsregenständen möglich.
13. Was trägt stärker zur Verbesserung der Versorgung mit Tageslicht bei, die
Vergrößerung der Fensterhöhe oder der Fensterbreite?
Bei unveränderter Verbauung hat eine Vergrößerung der Fensterhöhe einen
größeren Einfluss auf die Tageslichtversorgung als die Fensterbreite.
Besonders in engen Straßen sollte man dies berücksichtigen.
• Laserschnitt-Paneele
• Prismensysteme
• Innenliegende Jalousiesysteme
• Verspiegelte Lamellenprofile in einem Glasverbund
• Lichtlenkglas
• Außenliegende Lamellensysteme
• Holographisch-optische Systeme
3. Transparente Wärmedämmung
Da spiegelnde Oberflächen leicht verschmutzen, sind sie besonders für den Einbau
im Scheibenzwischenraum geeignet. Die Form der Lamellen ist so gestaltet, dass sie
sowohl als Sonnenschutz wirken, als auch Licht blendfrei weit in den Raum hinein
lenken. Es gibt starr und beweglich eingebaute Lamellen (Jalousien) im
Zwischenraum von Mehrscheibenwärmeschutz- und Sonnenschutzglas. Eine
Anpassung an unterschiedliche Sonnenstände kann durch automatische
Nachführung der Lamellen erfolgen.
Lichtlenkgas enthält im Scheibenzwischenraum einen Stapel von starr eingebauten
Acryllamellen, die das Licht vertikal umlenken. Eine horizontale Umlenkung des
Lichtes erfolgt durch besonders profiliertes Gussglas als Innenscheibe und bringt
300 5.2 Tageslicht
das Licht vom oberen in den unteren Raumbereich. Lichtlenkglas wird besonders im
Oberlichtbereich eingesetzt.
Tabelle 2 Wärmekapazität c
Stoff c [J/kgK]
Aluminium 800
sonst. Metalle 400
anorg. Bau- und Dämmstoffe 1000
Schaumkunststoffe 1500
Holz und Holzwerkstoffe 2100
pflanzliche Fasern 1300
Wasser 4200
Luft (Dichte 1,25 kg/m3) 1000
Eis 2100
Wasserstoff - 259 60
Zink 420 110
Zinn 232 60
Tabelle 5 Wärmeleitfähigkeit λ und Diffusionswiderstandszahl μ
Stoff λ [W/m⋅K] μ
Kupfer 380 dicht
Aluminiumlegierungen 160 dicht
Stahl 50 dicht
Granit, Basalt, Marmor 3,5 10000
Sandstein, Muschelkalk 2,3 2/250
Bindiger Boden 2,0 50
Normalbeton (Dichte 2400 kg/m³) 2,0 807130
Zementmörtel (Mauermörtel, Dichte 2000 kg/m³) 1,6 15/35
Kalkzementmörtel, Kalkmörtel (Putzmörtel) 1,0 15/35
Kalkgipsmörtel, Gipsmörtel 0,70 10
Gipsputz ohne Zuschlag (Dichte 1200 kg/m³) 0,51 10
Glas 2,0 dicht
Leichtbeton, Dichte 1100 kg/m3 0,55 70/150
Leichtbeton, Dichte 1200 kg/m3 0,62 70/150
Mauerwerk aus Kalksandstein, Dichte 1600 kg/m3 0,79 15/25
Vollziegel, Dichte 1800 kg/m3 0,81 5/10
Lochziegel, Dichte 1200 kg/m3 0,50 5/10
Lochziegel, Dichte 1400 kg/m3 0,58 5/10
Leichthochlochziegel, Dichte 700 kg/m3, NM 0,36 5/10
Porenbetonblock, Dichte 600 kg/m3 0,24 5/10
Porenbetonblock, Dichte 800 kg/m3 0,29 5/10
Gummi 0,17 10000
Holz (Dichte 700 kg/m³) 0,18 50/200
Holz (Dichte 500 kg/m³) 0,13 20/50
Holzwolleleichtbauplatten (Dichte 400 kg/m³) 0,10 5/10
Holzwolleleichtbauplatten (WW; Dichte 250 kg/m³) 0,07 2/5
Gipskartonplatten (Dichte 900 kg/m³) 0,25 8
Korkplatten 055 0,055 5/10
Polystyrol-Hartschaum (EPS) 040 0,040 20/100
IV Tabellen
Für die Überprüfung eines Bauteils auf Tauwasserbildung ist nach DIN 4108 Teil 3
mit Rsi = 0,17m2K/W zu rechnen.
Vertikal:
500 mm²/m 1500 mm²/m > 1500 mm²/m
horizontal
500 mm²/m² 1500 mm²/m² > 1500 mm²/m²
Der Bemessungswert von schwach belüfteten Luftschichten beträgt die Hälfte des
entsprechenden Wertes nach Tabelle 7 b.
Bei stark belüfteter Luftschicht wird sowohl der Wärmedurchlasswiderstand der Luftschicht
als auch der der zwischen ihr und der Umgebung angeordneten Bauteilschichten
vernachlässigt. Rse = Rsi des Bauteils zu setzen.
Tabellen V
Für Außenwände, Decken unter nicht ausgebauten Dachräumen und Decken mit einer
flächenbezogenen Gesamtmasse unter 100 kg/m² gilt die erhöhte Anforderung:
Mindestwert des Wärmedurchlasswiderstandes: R ≥ 1,75 m²K/W
Bei Rahmen und Skelettbauten gilt diese Forderung nur für den Gefachbereich. Für das
gesamte Bauteil ist im Mittel R = 1,0 m²K/W einzuhalten.
Tabellen VII
Gleiches gilt für Rollladenkästen. Für den Deckel von Rollladenkästen ist R ≥ 0,55 m²K/W
einzuhalten.
Die Wärmebrückenwirkung leichter Metallfassaden ist nach E DIN ISO 10077-2 in
Verbindung mit DIN EN ISO 10221-1 und DIN EN ISO 10221-2 zu berechnen.
Bei Fensterfassaden und Fenstertüren mit nichttransparenten Ausfachungen darf der U-Wert
des Rahmens den Wert Uf = 0,28W/(m²K) nicht überschreiten
Der nichttransparente Teil der Ausfachungen von Fensterwänden und Fenstertüren, die mehr
als 50 % der gesamten Ausfachungsfläche betragen, muss mindestens die Anforderungen
nach Tabelle 8 erfüllen. Bei Flächenanteilen von weniger als 50 % muss R ≥ 1,0 m²K/W
sein.
Ver- Ug Uw [W/m2K]
art 1,0 1,4 1,8 2,2 2,6 3,0 3,4 3,8 7,0
Einfach- 5,7 4,3 4,4 4,5 4,6 4,8 4,9 5,0 5,1 6,1
glas
Zweifach- 1,9 1,8 1,9 2,0 2,1 2,3 2,4 2,5 2,7 3,5
glas 1,7 1,6 1,8 1,9 2,0 2,2 2,3 2,4 2,5 3,3
1,5 1,5 1,6 1,7 1,9 2,0 2,1 2,3 2,4 3,2
1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,9 2,0 2,2 2,2 3,1
1,1 1,2 1,4 1,5 1,6 1,7 1,9 2,0 2,1 2,9
Dreifach- 2,3 2,0 2,1 2,2 2,4 2,5 2,7 2,8 2,9 3,7
glas 2,1 1,9 2,0 2,1 2,2 2,4 2,5 2,6 2,8 3,6
1,9 1,7 1,8 2,0 2,1 2,3 2,4 2,5 2,6 3,4
1,7 1,6 1,7 1,8 1,9 2,1 2,2 2,4 2,5 3,3
1,5 1,5 1,6 1,7 1,9 2,0 2,1 2,3 2,4 3,2
1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,9 2,0 2,1 2,3 3,1
VIII Tabellen
1,1 1,2 1,3 1,5 1,6 1,7 1,9 2,0 2,1 2,9
0,9 1,1 1,2 1,3 1,4 1,6 1,7 1,8 2,0 2,8
0,7 0,9 1,1 1,2 1,3 1,5 1,6 1,7 1,8 2,6
0,5 0,8 0,9 1,0 1,2 1,3 1,4 1,6 1,7 2,5
Leichte Bauart: Cwirk AG < 50 Wh/(Km²) bzw. ohne Nachweis von Cwirk + 0,06⋅fgew
Mittlere Bauart: 50 Wh/(Km²) ≤ Cwirk /AG ≤ 130 Wh/(Km²) + 0,10⋅fgew
Schwere Bauart: Cwirk /AG > 130 Wh/(Km²) + 0,115⋅fgew
Sonnenschutzverglasung, g < 0,4 + 0,03
Erhöhte Nachtlüftung, n ≥ 1,5 h-1 während der zweiten Nachthälfte:
leichte und mittlere Bauart + 0,02
schwere Bauart + 0,03
Fensterneigung 0˚ ≤ α ≤ 60˚ gegenüber der Horizontalen - 0,12⋅fneig
Nord-, nordost- und nordwestorientierte Fenster mit einer Neigung + 0,10⋅ fnord
α > 60˚ und Fenster, die andauernd durch das Gebäude selbst verschattet werden
Tabelle 11 d Gesamtenergiedurchlassgrad
Verglasung g
Einfachverglasung 0,87
Doppelverglasung aus Klarglas 0,75
Wärmeschutzverglasung, doppelt 0,5...0,7
Dreifachverglasung aus Klarglas 0,6...0,7
Glasbausteine 0,6
Sonnenschutzverglasung 0,2...0,5
1 Innendurchmesser bis 22 mm 20 mm
2 Innendurchmesser über 22 mm bis 35 mm 30 mm
3 Innendurchmesser über 35 mm bis 100 mm gleich Innendurchmesser
4 Innendurchmesser über 100 mm 100 mm
5 Leitungen und Armaturen nach den Zeilen 1 bis 4 1/2 der Anforderungen in
Wand- und Deckendurchbrüchen, im Kreuzungs- der Zeilen 1 bis 4 bereich von
Leitungen, an Leitungsverbindungs- stellen, bei zentralen Leitungsnetzverteilern
6 Leitungen von Zentralheizungen nach den Zeilen 1/2 der Anforderungen
1 bis 4, die nach Inkrafttreten dieser Verordnung in der Zeilen 1
bis 4 Bauteilen zwischen beheizten Räumen verschiedener Nutzer verlegt
werden.
7 Leitungen nach Zeile 6 im Fußbodenaufbau 6 mm
Soweit sich Leitungen von Zentralheizungen nach den Zeilen 1 bis 4 in beheizten Räumen
oder in Bauteilen zwischen beheizten Räumen des Nutzers befinden und ihre Wärmeabgabe
durch freiliegende Absperreinrichtungen beeinflusst werden kann, werden keine
Anforderungen an die Mindestdicke der Dämmschicht gestellt. Dies gilt auch für
Warmwasserleitungen in Wohnungen bis zum Innendurchmesser von 22 mm, die weder in
den Zirkulationskreislauf einbezogen, noch mit elektrischer Begleitheizung ausgestattet sind.
XIII Tabellen
Tabelle 13
Ermittelung der Anlagenaufwandszahl
1. Niedertemperaturkessel mit gebäudezentraler Trinkwassererwärmung
1. 1. Anlagencharakterisierung
Heizung Übergabe Radiatoren mit Thermostatventilen 1K
Verteilung max. Vorlauf-/Rücklauftemperatur 70 ˚ C/50 ˚C
horizontale Verteilung außerhalb der thermischen Hülle
vertikale Verteilungsstränge innenliegend,
geregelte Pumpen
Speicherung keine
Erzeugung Niedertemperaturkessel außerhalb der thermischen Hülle
Trinkwasser- Verteilung Verteilung außerhalb der thermischen Hülle
erwärmung mit Zirkulation
Speicherung indirekt beheizter Speicher außerhalb der thermischen Hülle
Erzeugung zentral, Niedertemperaturkessel
Lüftung Übergabe
Verteilung keine Lüftungsanlage
Erzeugung
1. 2. Anlagenaufwandszahl ep
m²a)] 100 150 200 300 500 750 1000 1500 2500 5000 10000
40 2,29 2,01 1,87 1,73 1,61 1,55 1,51 1,48 1,45 1,43 1,41
50 2,13 1,89 1,77 1,65 1,55 1,49 1,47 1,44 1,41 1,39 1,37
60 2,01 1,80 1,70 1,59 1,50 1,46 1,43 1,41 1,38 1,36 1,35
70 1,92 1,74 1,65 1,55 1,47 1,43 1,40 1,38 1,36 1,34 1,33
80 1,85 1,69 1,60 1,52 1,44 1,40 1,38 1,36 1,34 1,33 1,31
90 1,79 1,64 1,57 1,49 1,42 1,39 1,37 1,35 1,33 1,31 1,30
qh[kWh/ beheizte Nutzfläche AN [m2] (
XIV abellen
Tabelle 13
1. 3. Gesamtendenergie qEW,E (ohne Hilfsenergie qHE,E) in kWh/(m²a) qh[kWh/
beheizte Nutzfläche AN [m2]
(m²a)] 100 150 200 300 500 750 1000 1500 2500 5000 10000
40 98 ,02 93,06 82,96 77,73 73,36 71,05 69,83 68,73 67,74 66,76 66,07
50 109,56 104,54 94,28 88,96 84,49 82,11 80,86 79,70 78,66 77,61 76,87
60 121,10 116,02 105,61 100,19 95,62 93,18 91,88 90,67 89,57 88,47 87,67
70 132,64 127,50 116,94 111,42 106,75 104,24 102,90 101,64 100,49 99,32 98,46
80 144,18 138,97 128,27 122,65 117,88 115,31 113,92 112,61 111,40 110,17 109,26
90 155,72 150,45 139,60 133,89 129,01 126,37 124,95 123,58 122,32 121,02 120,06
qHE,E 4,12 3,53 2,38 1,79 1,29 1,02 0,88 0,72 0,59 0,47 0.40
2. Brennwertkessel mit gebäudezentraler Trinkwassererwärmung
2. 1. Anlagencharakterisierung
Heizung Übergabe Radiatoren mit Thermostatventilen 1K
Verteilung max. Vorlauf-/Rücklauftemperatur 55 ˚ C/45˚C
horizontale Verteilung außerhalb der thermischen Hülle
vertikale Verteilungsstränge innenliegend,
geregelte Pumpen
Speicherung keine
Erzeugung Brennwertkessel außerhalb der thermischen Hülle
Trinkwasser- Verteilung Verteilung außerhalb der thermischen Hülle,
erwärmung mit Zirkulation
Speicherung indirekt beheizter Speicher außerhalb der thermischen Hülle
Erzeugung zentral, Brennwertkessel
Lüftung Übergabe
Verteilung keine Lüftungsanlage
Erzeugung
2. 2. Anlagenaufwandszahl ep
m²a)] 100 150 200 300 500 750 1000 1500 2500 5000 10000
40 2,11 1,86 1,74 1,61 1,50 1,45 1,42 1,39 1,36 1,34 1,33
Tabellen XV
50 99 ,54 95,27 86,55 82,03 78,27 76,29 75,25 74,34 73,53 72,72 72,16
60 110,06 105,75 96,95 92,39 88,57 86,55 85,49 84,55 83,70 82,86 82,27
70 120,58 116,24 107,36 102,74 98,87 96,81 95,73 94,75 93,88 93,00 92,38
80 131,10 126,73 117,76 113,09 109,16 107,07 105,96 104,96 104,06 103,15 102,49
90 141,63 137,22 128,17 123,44 119,46 117,33 116,20 115,17 114,23 113,29 112,60
qHE,E 4,27 3,67 2,48 1,87 1,37 1,10 0,95 0,79 0,65 0,53 0,46
Tabelle 13
horizontale Verteilung innerhalb der thermischen Hülle
vertikale Verteilungsstränge innenliegend,
geregelte Pumpen
Speicherung keine
Erzeugung Brennwertkessel, Gas, innerhalb der thermischen Hülle
Trinkwasser- Verteilung gebäudezentral, Verteilung innerhalb der thermischen Hülle,
erwärmung ohne Zirkulation
Speicherung indirekt beheizter Speicher innerhalb der thermischen Hülle
Erzeugung Brennwertkessel mit Solaranlage
Lüftung Übergabe
Verteilung keine Lüftungsanlage
Erzeugung
3. 2. Anlagenaufwandszahl ep
qh[kWh/ beheizte Nutzfläche AN [m2]
(m²a)] 100 150 200 300 500 750 1000 - 3000
40 1,21 1,16 1,14 1,12 1,08 1,08 1,08
50 1,19 1,15 1,14 1,12 1,09 1,09 1,09
60 1,18 1,15 1,13 1,12 1,09 1,09 1,09
70 1,17 1,14 1,13 1,12 1,09 1,09 1,09
80 1,17 1,14 1,13 1,12 1,09 1,09 1,09
90 1,16 1,14 1,13 1,12 1,10 1,10 1,10
DC-Ventilatoren
Erzeugung Wärmerückgewinnung 80 %
4. 2. Anlagenaufwandszahl ep
m²a)] 100 120 150 170 200 250 300 350 400 450 500
40 1,48 1,41 1,34 1,31 1,28 1,23 1,20 1,18 1,17 1,16 1,15
50 1,42 1,37 1,31 1,28 1,25 1,21 1,19 1,17 1,16 1,15 1,14
60 1,38 1,33 1,28 1,26 1,23 1,20 1,18 1,16 1,15 1,14 1,14
70 1,35 1,30 1,26 1,24 1,22 1,19 1,17 1,16 1,15 1,14 1,13
80 1,32 1,28 1,24 1,23 1,21 1,18 1,16 1,15 1,14 1,14 1,13
90 1,30 1,27 1,23 1,22 1,20 1,17 1,16 1,15 1,14 1,13 1,13
qh[kWh/ beheizte Nutzfläche AN [m2] (
Tabelle 13
40 53 ,34 51,68 50,00 49,20 48,29 47,26 46,56 46,05 45,67 45,37 45,13
50 63 ,47 61,80 60,12 59,32 58,41 57,37 56,67 56,16 55,78 55,48 55,23
60 73 ,60 71,93 70,24 69,44 68,53 67,49 66,78 66,28 65,89 65,59 65,34
70 83 ,73 82,06 80,37 79,56 78,65 77,61 76,90 76,39 76,00 75,70 75,45
80 93 ,86 92,19 90,49 89,69 88,77 87,72 87,01 86,50 86,11 85,81 85,56
90 103,99 102,31 100,62 99,81 98,89 97,84 97,13 96,61 96,22 95,92 95,67
qHE,E 6,40 5,80 5,20 4,92 4,61 4,25 4,01 3,83 3,69 3,59 3,50
T
Erzeugung
5. 2. Anlagenaufwandszahl ep
m²a)] 100 120 150 170 200 250 300 350 400 450 500
40 1,32 1,26 1,20 1,17 1,13 1,10 1,07 1,05 1,04 1,03 1,02
Tabellen XIX
50 19 ,60 19,12 18,64 18,41 18,14 17,83 17,62 17,47 17,35 17,26 17,18
60 21 ,90 21,42 20,94 20,71 20,44 20,13 19,92 19,77 19,65 19,56 19,48
70 24 ,20 23,72 23,24 23,01 22,74 22,43 22,22 22,07 21,95 21,86 21,78
80 26 ,50 26,02 25,54 25,31 25,04 24,73 24,52 24,37 24,25 24,16 24,08
90 28 ,80 28,32 27,84 27,61 27,34 27,03 26,82 26,67 26,55 26,46 26,38
qHE,E 5,86 5,22 4,60 4,32 4,01 3,66 3,43 3,26 3,14 3,04 2,96
Tabelle 13
Erzeugung Dezentrale elektrische Direktheizung
Trinkwasser- Verteilung erwärmung Speicherung
50 36 ,34 36,23 36,12 36,07 36,01 35,95 35,90 35,87 35,85 35,83 35,82
Tabellen XXI
70 50 ,42 50,32 50,21 50,16 50,10 50,03 49,99 49,96 49,93 49,92 49,90
80 58 ,31 58,20 58,09 58,04 57,98 57,92 57,87 57,84 57,82 57,80 57,79
90 66 ,86 66,75 66,64 66,59 66,53 66,47 66,42 66,39 66,37 66,35 66,34
qHE,E 3,33 3,33 3,33 3,33 3,33 3,33 3,33 3,33 3,33 3,33 3,33
XXII abellen
2 3
≤ 66,00 + 88,00 14,7 1,05 1,5
0, 2600/(10 2 5
2 0 + AN)
0, 73,53 + 95,53 17,1 0,80 1,1
3 2600/(10 3 5
0 + AN)
XXIV abellen
0, 81,06 + 103,06 19,5 0,68 0,9
4 2600/(10 4 5
0 + AN)
0, 88,58 + 110,58 21,9 0,60 0,8
5 2600/(10 5 3
0 + AN)
0, 96,11 + 118,11 24,3 0,55 0,7
6 2600/(10 6 5
0 + AN)
0, 103,64 + 125,64 26,7 0,51 0,6
7 2600/(10 7 9
0 + AN )
0, 111,17 + 133,17 29,1 0,49 0,6
8 2600/(10 8 5
0 + AN )
0, 118,70 + 140,70 31,5 0,47 0,6
9 2600/(10 9 2
0 + AN )
0, 118,70 + 140,70 31,5 0,47 0,6
9 2600/(10 9 2
0 + AN )
1 126,23 + 148,23 34,0 0,45 0,5
2600/(10 0 9
0 + AN)
≥ 1,05 152,00 35,2 0,44 0,5
130,00 + 1 8
2600/(100 +
AN)
Σ
Spezifischer Transmis- HT = (FxiUiAi) + 0,05A Temperatur-
sionswärmeverlust Korrekturfaktoren
Fxi nach Tabelle 15c
bezogen auf die
wärmeübertragende HT'= HT/A
Umfassungsfläche
HT + HV/AN FGT HP
<2 66 0,95
2 bis 4 75 0,9
>4 82 0,82
Σ
Spezifischer Transmis- HT = (FxiUiAi) + 0,05A Temperatur-
sionswärmeverlust Korrekturfaktoren
Fxi nach Tabelle 15c
bezogen auf die
wärmeübertragende HT' = HT/A
Umfassungsfläche
>4 584
>4 400
>4 480
T
Tabelle 15 d Temperaturkorrekturfaktoren (für das vereinfachte Verfahren)
Bauteil Temperatur-Korrekturfaktoren F xi
Außenwände, Fenster, 1,0
Dach (als Systemgrenze) 1,0
Oberste Geschossdecken (Dachräume nicht ausgebaut) 0,8
Abseitenwand (Drempelwand) 0,8
Wände und Decken zu unbeheizten Räumen 0,5
Unterer Gebäudeabschluss 0,6
θ -10 -8 -6 -4 -2 0 2 4 6 8 10
12 14 16 18 20 25 30
Ws 2,14 2,54 2,99 3,51 4,13 4,8 5,6 6,4 7,3 8,3 9,4
s 10,7 12,1 13,6 15,4 17,3 23,0 30,3
θ
W
Fortsetzung Tabelle 19
θ Wasserdampfsättigungsdruck über Wasser bzw. über Eis ps in Pa
0 ,9
C ,0 ,1 ,2 ,3 ,4 ,5 ,6 ,7 ,8
0 611 616 621 626 630 635 640 645 648 653
-0 611 605 600 595 592 587 582 577 572 567
-1 562 557 552 547 543 538 534 531 527 522
-2 517 514 509 505 501 496 492 489 484 480
-3 476 472 468 464 461 456 452 448 444 440
-4 437 433 430 426 423 419 415 412 408 405
-5 401 398 395 391 388 385 382 379 375 372
-6 368 365 362 359 356 353 350 347 343 340
-7 337 336 333 330 327 324 321 318 315 312
-8 310 306 304 301 298 296 294 291 288 286
-9 284 281 279 276 274 272 269 267 264 262 -
10 260 258 255 253 251 249 246 244 242
239
Tabellen XXXI
-11 237 235 233 231 229 228 226 224 221 219
-12 217 215 213 211 209 208 206 204 202 200
-13 198 197 195 193 191 190 188 186 184 182
-14 181 180 178 177 175 173 172 170 168 167
-15 165 164 162 161 159 158 157 155 153 152
-16 150 149 148 146 145 144 142 141 139 138
-17 137 136 135 133 132 131 129 128 127 126
-18 125 124 123 122 121 120 118 117 116 115
-19 114 113 112 111 110 109 107 106 105 104
-20 103 102 101 100 99 98 97 96 95 94
≤ 50 Wohnstraße ≤ 10 III
(2streifig) 11 ... 25 II
> 25 I
> 50 ... 200 Wohnsammelstraße ≤ 10 IV
(2streifig) 11 ... 25 III
XXXII abellen
26 ... 35 II
> 35 I
> 200 ... 1000 Landstraße im ≤ 10 IV
Ortsbereich, 11 ... 35 III
Wohnsammelstraße 36 ... 100 II
(2streifig) 101 ... 300 I
Landstraße außerhalb ≤ 10 V
des Ortsbereichs, Straße 11 ... 35 IV
in Industrie - und Gewerbe- 36 ...100 III
gebieten (2streifig) 101 ... 300II
erf erf
R’w L’n,w
Fortsetzung Tabelle 21
Fortsetzung Tabelle 21
Tabellen XXXV
4.2.2 Wände zwischen 42 -
- Operations- bzw. Behandlungsräumen
- Fluren und Operations- bzw. Behandlungsräumen
4.2.3 Wände zwischen 37 -
- Räumen der Intensivpflege
- Fluren und Räumen der Intensivpflege
4.3 Türen
4.3.1 Türen zwischen 37 -
- Untersuchungs- bzw. Sprechzimmern
- Fluren und Untersuchungs- bzw. Sprechzimmern
4.3.2 Türen zwischen 32 -
- Fluren und Krankenräumen
- Operations- bzw. Behandlungsräumen
- Fluren und Operations- bzw. Behandlungsräumen
5. Schulen und vergleichbare Unterrichtsbauten
5.1 Decken
5.1.1 Decken zwischen Unterrichtsräumen oder ähnlichen Räumen 55
53
5.1.2 Decken unter Fluren - 53
5.1.3 Decken zwischen Unterrichtsräumen oder ähnlichen Räumen und 55
46
„besonders lauten“ Räumen (z. B. Sporthallen, Musikräume,
Werkräume)
5.2 Wände
5.2.1 Wände zwischen Unterrichtsräumen oder ähnlichen Räumen 47
- 5.2.2 Wände zwischen Unterrichtsräumen oder ähnlichen Räumen
47 - und Fluren
5.2.3 Wände zwischen Unterrichtsräumen oder ähnlichen Räumen 52 - und
Treppenräumen
5.2.4 Wände zwischen Unterrichtsräumen oder ähnlichen Räumen 55 - und
besonders „lauten Räumen“
5.3 Türen zwischen Unterrichtsräumen oder ähnlichen Räumen 32 -
und Fluren
XXXVI abellen
I bis 55 35 30 - II 56--60 35 30 30
III 61-65 40 35 30 IV 66-70 45 40
35 V 71-75 50 45 40 VI 76-80 *
50 45
VII > 80 * * 50
* Die Anforderungen sind entsprechend den örtlichen Gegebenheiten festzulegen
S(w+F) /SG 2,5 2,0 1,6 1,3 1,0 0,8 0,6 0,5 0,4
Korrektur +5 +4 +3 +2 +1 0 -1 -2 -3
S(W+F) Gesamtfläche des Außenbauteils eines Aufenthaltsraumes in m SG)
2
90 35
95 36
105 37
115 38
125 39
135 40
150 41
160 42
175 43
190 44
210 45
230 46
250 47
270 48
295 49
320 50
350 51
380 52
410 53
XXXVIII abellen
450 54
490 55
530 56
580 57
Gültig für flankierende Bauteile mit einem mittleren Flächengewicht von ≈ 300 kg/m2, sonst gelten die
Korrekturwerte nach Tabelle 27
Normalmör Leichtmörtel
tel
500 17,5 40 39
24,0 43 42
30,0 45 44
36,5 47 45
600 17,5 41 40
24,0 44 43
30,0 46 45
Tabellen XXXIX
36,5 48 47
700 17,5 43 42
24,0 45 45
30,0 47 47
36,5 50 49
800 17,5 44 43
24,0 46 46
30,0 49 48
36,5 51 50
900 17,5 45 44
24,0 48 47
30,0 50 49
36,5 52 51
1000 17,5 45 3
24,0 48
30,0 51
36,5 53
1200 17,5 47 3)
24,0 50
30,0 52
36,5 54
1400 17,5 47 3)
Fortsetzung Tabelle 24
XL abellen
Rohdichte- Wanddicke bewertetes Schalldämm-Maß
klasse [cm] R’w [dB]1)2)3)
Normalmörtel Leichtmörtel
24,0 52
30,0 54
36,5 56
1600 17,5 50 3)
24,0 53
30,0 55
36,5 57
1800 17,5 51 3)
24,0 54
30,0 57
36,5 59
1) 2
Gültig für flankierende Bauteile mit einem mittleren Flächengewicht von 300 kg/m .
2) 2
Für die Putzschichten sind zusammen 40 kg/m berücksichtigt.
3)
Die Rohdichten werden im Allgemeinen nicht mit Leichtmörtel kombiniert.
Tabellen XLI
XLII T abellen
800 2 ⋅17,5 62
900 63 1000 64
1200 66
600 2 ⋅24 62
700 64
800 65
900 67
1000 68
1200 69
1400 71
1600 72
150 49
200 50
250 52
300 54
350 55
Tabellen XLIII
400 56
450 57
500 58
Gültig für flankierende Bauteile mit einem mittleren Flächengewicht von ≈ 300 kg/m2.
Bei fester Verbindung der beiden Schalen verringern sich die Werte um 1 dB.
49 +2 +2 +1 0 -2 -3 -6
47 +1 +1 +1 0 -2 -3 -6
45 +1 +1 +1 0 -1 -2 -5
43 0 0 0 0 -1 -2 -4
41 0 0 0 0 -1 -1 -3
flächenbezogene Masse 135 160 190 225 270 320 380 450 530 der Massivdecke [kg/m2]
Ln,w,eq ohne 86 85 84 82 79 77 74 71 69 mit Unterdecke 75 74 74 73 73 72 71 69 67
1. Schwimmende Estriche
1.1 Gussasphaltestriche nach DIN 18560 Teil 2 mit 50 MN/m3 20 20
einer flächenbezogenen Masse ≥ 45 kg/m auf 2
40 MN/m 3
22 22
Dämmschichten aus Dämmstoffen nach DIN 30 MN/m3 24 24
18164/18165 Teile 2 mit einer dynamischen 20 MN/m 3
26 26
Steifigkeit s’ von höchstens 15 MN/m 3
27 29
10 MN/m3 29 32
1.1 Estriche nach DIN 18560 Teil 2 mit einer 50 MN/m 3
22 23
flächenbezogenen Masse ≥ 70 kg/m auf
2
40 MN/m 3
24 25
Dämmschichten aus Dämmstoffen nach DIN 30 MN/m3 26 27
18164/18165 Teile 2 mit einer dynamischen 20 MN/m 3
28 30
Steifigkeit s’ von höchstens 15MN/m 3
29 33
Tabellen XLV
10 MN/m3 30 34
2. Schwimmende Holzfußböden
2.1 Unterböden nach DIN 68771 aus Holzspanplatten auf Lager- 24 -
hölzern mit Dämmstreifen-Unterlagen aus Dämmstoffen
nach DIN 18165 Teil 2 mit einer dynamischen
Steifigkeit s’ von höchstens 20 MN/m3. Dicke der mindestens
100 mm breiten Dämmstreifen im eingebauten Zustand min-
destens 10 mm; zwischen den Lagerhölzern Dämmstoffe nach
DIN 18165 Teil1, Nenndicke ≥ 30 mm, längenbezogener
Strömungswiderstand ≥ 5 kNs/m4
2.2 Unterböden nach DIN 68771 aus mindestens 22 mm dicken 25 -
Holzspanplatten nach DIN 68763, vollflächig verlegt auf
Dämmstoffen nach DIN 18165 Teil 2 mit einer dynamischen
Steifigkeit s’ von höchstens 10 MN/m3
1)
Wegen der möglichen Austauschbarkeit von weichfedernden Bodenbelägen, die sowohl dem
Verschleiß als auch den Wünschen der Bewohner unterliegen, dürfen diese bei dem Nachweis
der Anforderungen nach DIN 4109 in der Regel nicht angerechnet werden.
1 2
1 Spanplatte nach DIN 68763, gespundet oder mit Nut und Feder
2 Holzbalken
3 Gipskartonbauplatte nach DIN 18180, 12,5 mm oder 15 mm dick, Spanplatte nach DIN
68763, 13 mm bis 16 mm dick, oder- bei einlagigen Unterdecken- Holzwolle-
Leichtbauplatten nach DIN 1101, Dicke ≥ 25 mm, verputzt
4 Faserdämmstoff nach DIN 18165 Teil 2, Anwendungstyp T, dyn. Steifigkeit s’≤ 15 MN/m3
5 Faserdämmstoff nach DIN 18165 Teil 1, längenbezogener Strömungswiderstand ≥ 5 kNs/m4
6 Holzlatten, Achsabstand ≥ 400 mm, Befestigung über Federbügel 7 Estrich auf Trennlage
1
Bei einer Dicke der eingelegten Dämmschicht von mindestens 100 mm ist ein seitliches
Hochziehen nicht erforderlich.
2 2
Gültig für flankierende Wände mit einer flächenbezogenen Masse m’ L,Mittel ≈ 300kg/m
3
Bei zusätzlicher Verwendung eines weichfedernden Bodenbelags dürfen in Abhängigkeit
vom Trittschallverbesserungsmaß des Belags folgende Zuschläge gemacht werden: 2
dB für Δ Lw,R ≥ 20 dB, 6 dB für Δ Lw,R ≥ 25 dB
Decken in Einfamilienhäusern
Tabellen XLVII
5 4
5 6
Treppen in Einfamilienhäusern -
5
3
Decken von Fluren in Einfamlienhäusern -
4
6
Wände ohne Türen zwischen „ lauten“ -
4
7
und „leisen“ Räumen
Lampenart Korrekturfaktor kL
Glühlampen 6
Halogenglühlampen 5
Leuchtstofflampen kompakt mit EVG 1,2
mit VVG 1,4
mit KEVG 1,5
Metallhalogendampf-Hochdruck mit KVG 1
Natriumdampf-Hochdruck mit KVG 0,8
Quecksilberdampf-Hochdruck mit KVG 1,7
Beleuchtungs- Raumindex k
art Korrekturfaktor kR
0,6 0,7 0,8 0,9 1 1,25 1,5 2 2,5 3 4 5
I 1,08 0,97 0,89 0,82 0,77 0,68 0,63 0,58 0,55 0,53
0,51 0,48 II 1,3 1,17 1,06 0,97 0,90 0,79 0,72
0,64 0,58 0,56 0,53 0,53
III 1,46 1,25 1,08 0,95 0,85 0,69 0,60 0,52 0,47 0,44 0,42 0,39
I direkte Beleuchtung, II direkt/indirekte Beleuchtung, III indirekte Beleuchtung
Zwischenwerte für den Raumindex können interpoliert werden.
DRBj 6% Gut
6 % > DRBj 4 % Mittel
4 % > DRBj 2 % Gering
DRBj < 2 % Keine
LI abellen
τ
eff,SNA C TL,Vers,SNA,j
Süd Ost/West Nord
Mittel Gut Mittel Gut Mittel Gut
500 lx 500 lx 500 lx
< 10 0 0 0 0 0 0
10 0,26 0,39 0,22 0,34 0,20 0,30
20 0,47 0,64 0,41 0,58 0,37 0,53
30 0,61 0,76 0,55 0,72 0,51 0,68
40 0,71 0,84 0,66 0,80 0,61 0,76
50 0,78 0,88 0,73 0,85 0,69 0,82
60 0,82 0,91 0,78 0,89 0,75 0,86
70 0,86 0,93 0,82 0,91 0,79 0,89
80 0,88 0,95 0,85 0,93 0,82 0,91
Dicke s dθ
Celsius-Temperatur ϑ Φ
Wärmestrom
Q
LII Literatur
Wärmedurchlasswiderstand Λ R
1/
Flächenbezogener Wärmeübergangskoeffizient α h
Innerer Wärmeübergangswiderstand 1/αi Rsi
Äußerer Wärmeübergangswiderstand 1/αa Rse
Wärmedurchgangskoeffizient k U
Wärmedurchgangswiderstand 1/k RT
Wandfläche AW AAW
Fensterfläche AF AW
Abminderungsfaktor einer Sonnenschutzvor-
richtung z FC
Relative Luftfeuchte ϕ φ
Tauwassermenge WT mW,T
Verdunstungswassermenge WV mW,V
Wasserdampf-Diffusionsdurchlasswiderstand 1/Δ Z
Äußerer Wasserdampfteildruck pa pe
Bruttovolumen Ve V
Linearer Wärmebrückenverlustkoeffizient ψ WBV
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Schimmelpilze in Innenräumen –Bewerten und Sanieren-, Berufsverband Deutscher
Baubiologen VDBe.V.Ergebnisse der 6. Pilztagung 2002 Stuttgart
Sedelbauer, K: Vorhersage von Schimmel auf und in Bauteilen, Diss. Stuttgart 2001
Schön, M. Hübner, R.: Geruch, Messung und Beseitigung, Vogel Buchverlag 1996
Trogisch, A.: Planungshilfen Lüftungstechnik, C.F. Müller Verlag, Heidelberg
2003
Vill, E.: Lüftungsleitfaden, Lier-Verlag 1996
Wagner, W.: Lufttechnische Anlagen, Vogel-Buchverlag 1997
Gebäudebestand
Baustofffeuchte 123
Sachwortverzeichnis Baustofffeuchte-Messung 123
Baustoffklasse 226, 227
Baustoffverwendungsart 241
A/V-Verhältnis 56 Bauteile, belüftete 94
Abdichtung von Mauerwerk 163 Bauteile, einschalige 195, 196
Abdichtung, waagrechte 163 Bauteile, inhomogene 22
Abdichtungen 161, 163, 164, 167, Bauteile, raumabschließende 229,
168, 169, 170 241
Abdichtungen, nachträgliche 164 Bauteile, zweischalige 195; 196
Abdichtungsarten 166 Bauwerksabdichtung 160, 167
Abdichtungssystem 162 Befestigungsdübel 174
Abkühlungsphase 228 Beleuchtung 54, 252, 253, 258
Abminderungsfaktoren 60; 64, 66, Beleuchtungsstärke 248
Abschluss 167, 168 Beleuchtungstechnischer Bereich
Absolute Luftfeuchtigkeit 119 85
Abtropfen 226 Belichtung 249
Amplitude 36; 178 Bemessungswasserstand 161, 162
Anlagenaufwandszahl 68, 69, 72, Betauung 142
76; 86 Beurteilungspegel 214
Anschluss 167 Bezugskurve 191, 206
Anstriche 141, 159 Biegesteif 195
Asphaltmastix 166 Biegeweich 195, 196
Außendämmung 37, 101; 144 Bodenart 144
Außenhautabdichtungen 166 Bodenfeuchte 105, 160, 161, 162,
Außenluft-Volumenstrom 45, 164
Außenwand 14, 37, 41, 58, 59, 70, Bodenfeuchte, Abdichtungen 162
88, 91, 94, 95, 136, 137, 138, 139, Brandablauf 227
140, 141, 187, 191, 192 Brandabschnitte 225, 229, 240
Austrittswinkel 250 Brandeigenschaften 235
Bauakustik 177 Brandschutz 225, 229, 240, 242
Bauakustische Messnorm 176 Brandschutzanforderungen 239
Bauaufsichtliche Benennung 226 Brandschutzeigenschaften 239
241 Brandschutzglas 239
Baulärmschutzgesetz 213 Brandverhalten 225, 226, 228,
Bauprodukt 227, 231 230,
Bauschäden 121, 124 241
Bau-Schalldämm-Maß 190 Brandwände 233, 243
Baustoffe 7, 8, 96, 105, 131, 225 Brennwertkessel 76; 115
226, 241
Bundesimmissionsschutzgesetz Erneuerbare Energien 107
213 Erosion 124
Celsius 2 Erwärmungsphase 229
Chemischer Holzschutz 239 Fenster, 17, 18, 19, 42, 47, 51 ,73,
77, 122, 140, 141, 216, 222
Dächer 23, 144 Fensterflächenanteil 28, 58, 62,
Dachoberlicht 251 73,
Dämmstoff 16, 20, 96 Feuchteadaptive Dampfbremse
Dampfblasen 173 132
Dampfbremse 132, 171, 172 Feuchteschäden 124, 174
Dampfbremse, intelligente 132 Feuchteschutz 119, 159, 172
Dampfdiffusion 128, 143 Feuchtetransport 131, 135
Dampfdruckausgleichsschicht 172 Feuchtigkeitsbeanspruchungsklasse
Dampfdruckdifferenz 122 166
Dampfsperre 143, 145, 157, 171 Feuerlöscher 246
Dichtheit 79, 174 Feuerlöschgeräte 245
Dichtheitsprüfung 71, 75 Feuermeldeeinrichtung 245
Diffusionswiderstand 129, 130, Feuerschutzabschluss 233
144 Feuerschutzanstriche 238
Drainagen 171 Feuerübersprung 228
Drückendes Wasser 166 Feuerwiderstandsdauer 229, 237
Durchdringung 167, 168 Feuerwiderstandsklassen 229, 230,
Eigenfrequenz 196 231
Einbauteil 167, 2 Flächenabdichtung 163
Einbauteile für Abdichtungen 167 Flächenheizungen 60
Einschalige Bauteile 195 Flammenmelder 245
Elektrische Bewertungsleistung Flankenübertragung 182, 183, 188,
251 194
Elektroosmose 135, 164 Flankierende Bauteile 199
Energieausweis 90 Flash over 228
Endenergiebedarf 69 Frequenzen 177, 178, 179, 182,
Energiebedarf Beleuchtung 258, 187, 189, 196
Energieeinsparverordnung 17, 21, Frostschäden 124,
53, 54, 59, 61, 62, 63, 69, 70, 71, Fugen Typ I und II 169
75, Fugendurchlasskoeffizient 18
76, 78, 88, 95 Fundament 162, 163
Energieausweis 89, 90, 91 Gebäudeklassen 240, 241,
Energiequalität 107 Gebäudenutzfläche 56, 71
Entflammbarkeit 228, 233, 235 Gebäudevolumen, beheiztes 74
Entzündungstemperatur 228 Geräusch 178
Gesamtenergiebewertung 82 Innendämmung 38, 102, 144
Gesamtenergiedurchlassgrad 26, Innenhautabdichtungen 166
66, Interne Wärmegewinne 55, 63, 65,
258 75
Gesamtenergieeffizienz 86 Jahres-Heizwärmebedarf 55, 60,
Gesamtleistungspegel 181 63,
Gesamtschalldämm-Maß 215, 216 70
Gesamtschallpegel 192 Jahres-Primärenergiebedarf 54,
Gewerbegebiete 213 70,
Gewerbeordnung 214 72, 75
Glasdicke 221 Joule 4
Glaserdiagramm 147, 148, 152, Kanäle 242
156 Kapillarbrechende Schicht 171
Glaserverfahren 146, 150 Kapillare 133, 134
Gradtagzahl 69, 77, 111 Kapillare Wasserwanderung 134,
Grenzfrequenz 193, 194 Kapillarwirkung 159
Haarhygrometer 123 Kelvin 2
Hammerwerk 207 Kelvintemperaturskala 3
Heizgrenztemperatur 79 Kennzeichnungspflicht 213
Heizperiodenverfahren 57, 62, 79, Kerndämmung 102
82 Klang 178
Heizsystem 116 Klima 117, 118
Heizungsanlagen 76, 75, 3 Klimaregionen .30, 31
Heizungsanlagenverordnung 54 Knall 178
Heizunterbrechungsfaktor 67 Kohlendioxid 46, 106
Heizwert 5, 55 Koinzidenz 194
Heliostat 265 Kompartment-Bauweise 240
Hellempfindlichkeit 247 Konditionierung 85
Helmholtzresonator 186 Kontrollsystem 251
Himawari 265 Körperschall 179
Hinterlüften 135 Körperschall-Nachhallzeit 205
Hohlraumdämpfung 220 Korrosion 125, 143, 145
Holzbalkendecke 218 Lampe 250
Holzfeuchte 157, 158 Landesbauordnung 214
Holzfeuchtegehalt 157 Längenänderung 2, 3, 6, 11
Hörbereich 177 Längenausdehnung 3
hx-Diagramm 126, 127 Lärmpegelbereiche 215
Hygrometer 123, 141 Lastfall 161
Infraschall 177 Latentwärmespeicher 105
Inhomogene Bauteile 22 Lautstärkeempfinden 182
Leckrate 244 Mollier-Diagramm 127
Leuchte 250 Monatsbilanzverfahren 62, 67, 76,
Lichtdurchlässigkeit 255 Musterbauordnung 225, 240,
Lichtlenkglas 265, 266 Nachhallzeit 189
Lichtreflexionsgrad 250 Nichtwohngebäude 55, 67, 68, 86,
Lichttransmissionsgrad 250 90
Lichtstärke 248 Niederschlagskarte 175
Lichtstrom 248 Niedrigenergiehaus 100 f
Lichttechnische Größen 247 Norm-Trittschallpegel 206
Los- und Nutzfläche 56, 68, 75
Festflanschkonstruktionen Nutzkältebedarf 85
168, 169 Nutzungsgrad 66
Löscheinrichtung 245 Nutzungsklasse 167
Luftdichtheit 17, 18 Nutzwärmebedarf 85
Lüften 41, 45, 122, 126, 136, 140 Oberflächenkondensation 139
Luftfeuchtemessung 123 Oberflächentemperatur 38, 136,
Luftfeuchtigkeit 47, 119, 121, 122, 141, 142
123, 125, 126, 127, 137, 139, 140, Oberlichter 262
141, 146 Olf 46
Luftschall 179, 190 Pendellänge 250
Lüftschalldämmung 193, 195 Phon 182
Luftschalldämmwerte 199 Plattenschwinger 186
Luftschallschutz 190 f. Plattenschwingungsbereich 194
Luftschicht 25, 94, 95, 145 Plattenwärmetauscher 48
Lüftung, freie 42 Polymerbitumen 163
Lüftung, natürliche 42 Poröse Absorber 185
Lüftungsanlage 48, 49, 51, 52 Primärenergiebedarf 70, 75
Lüftungsdauer 47, Primärenergiefaktoren 69, 79, 84
Lüftungsleitungen 49, 229, 244 Primärmaßnahmen 184
Lüftungswärme 50, 64, 75 Produktwert 252
Luftwechselzahl 34, 44 Prüfparameter 234
Massengesetzbereich 194 Pufferräume 115
Mauerwerkstrockenlegung 164 Randeinspannung 220
Mietminderungsrecht 214 Rauchentwicklung 226
Mindestaußen-Volumenluftstrom Rauchmelder 245
45 Raumabschließende Bauteile 229
Mindestluftwechsel 43 Raumausstattung 141
Mindestschallschutz 176 Raumorientierung 142
Mindestwärmeschutz 53, 59, 61, Raumtiefenindex 254
141 Referenzklima 69
Referenzregionen 77, 78 Skelettbau 201
Reflexionsgrad 250 Solare Wärmegewinne 55, 63, 65,
Relative Feuchte 119, 122 75, 86
Resonanzabsorber 185 Sommerlicher Wärmeschutz 72, 6
Resonanzfrequenz 196 Sonneneintrag 26, 28
Salzbildung 125 Sonnenwand 114
Sättigungsdampfdruck 121, 122, Spektrale Empfindlichkeit 247
Sättigungsgehalt 120, 121 Spektrumanpassungswerte 204
Schächte 244 Sprinkleranlage 249
Schallabsorber 185 f. Standort 111
Schallabsorptionsfläche 188 Stehende Welle 189
Schallbrücken 219 Stoßlüftung 122
Schalldämm-Maß 191, 192, 202 Tageslicht 100
Schalldruck 178, 181, 183 Tageslichtquotient 254,
Schalldruckpegel 181 264 Tageslichtsystem 14
Schallempfindung Tageslichtversorgung 254
177Schallintensität 183 f.
Schallfeld 184 Tauperiode 148, 149, 152
Schallgeschwindigkeit 180 Tauwasser 95, 121, 136, 140, 142,
Schallleistungspegel 181 144, 145, 148, 150, 6
Schallschlucksysteme 184 Tauwasserausfall 142, 144, 145
Schallschutz 178, 179 Tauwasserbildung 136, 139, 140,
Schallschutzanforderungen 213, 142, 143, 145, 146, 148, 173
217 Tauwassermenge 142, 144, 145,
Schallschutznachweis 217 146, 148, 150, 173
Schalltechnisches Paradoxon 192 Tauwassernachweis 143, 145, 148,
Schallübertragungswege 190 150
Scheibenabstand 221 Technische Gebäudeausrüstung
Schimmel 41, 124, 140, 141 222
Schlagregenbeanspruchung 159 Teilbetriebsfaktor 253, 263
Schlagregenschutz 95, 159, 160 Temperaturfaktor 141
Schmelzen 5, 6 Temperaturleitzahl 30, 32, 39, 40
Schmelzwärme 5 Temperaturmessung 1, 2
Schutzschichten 170 Temperaturverlauf 35, 36, 37, 150
Schwimmbad 137 Temperaturwelle 36
Schwimmender Estrich 208, 223 Thermometer 1, 2
Schwingung 177, 181 Tiefe Frequenzen 187
Sehaufgabe 251 Ton 178
Sekundärmaßnahmen 184 Topographie 111
Sickerwasser 160, 161, 162 Transmissionswärmeverlust 55,
70, 73, 83 Wärme 1, 7, 9
Transmissionswärmeverlust, Wärmeabzugsanlagen 246
spezifischer 63, 70, 74, 85 Wärmebewegung, instationäre 39
Transparente Wärmedämmung 87, Wärmebrücke 21, 22,, 98
114 Wärmedämmputz 96
Transparenzindex 254, 260 Wärmedämmschicht 58, 103
Treibhauseffekt 10, 106 Wärmedämmung 54, 58, 60, 93,
Treppen, Schalldämmung 224 94, 95, 96, 99, 100, 102,136, 138,
Treppenräume 243 144
Trinkwasserwärmebedarf 67, 68, Wärmedämmung, Flachdach 92
75 Wärmedämmung, Umkehrdach 92
Trittschall 179 Wärmedurchgang 11, 15
Trittschalldämmung 186, 209 Wärmedurchlasskoeffizient 13
Trittschallschutz 206 f. Wärmedurchlasswiderstand 13,
Trittschallverbesserungs-Maß 207 16,
Türen, Schalldämm-Maß 222 19, 35, 36, 57, 61, 84, 136, 137,
Ultraschall 177 138,
Umfassungsfläche, 139, 144
wärmeübertragende Wärmeeindringkoeffizient 39, 40,
56Umkehrdach 173 Wärmeenergie 4
Ummantelung 237 Wärmekapazität 4,
Umweltschutz 106 f. Wärmekonvektion 9
U-Wert 15, 16, 57, 58, 61, 64, 87 Wärmeleiter 7, 8,
96, 98, 99, 103, 104, 105, 104, 140 Wärmeleitfähigkeit 7, 8
Vakuumdämmung 105 Wärmeleitung 7, 9
Verbauung 256 Wärmepumpe 76, 118
Verbauungshöhenwinkel 255, 256 Wärmerückgewinnung 49, 51, 54
Verbauungsindex 256 Wärmeschutz 13, 45, 54, 55, 60,
Verbrennungstemperatur 227 66, 100, 141
Verbundbaustoff 239 Wärmeschutz , beweglicher 112
Verdunstungsmenge 149, 153, Wärmesenke 83
Verdunstungsperiode 148, 149, Wärmestrahlung 7, 10, 19, 239
153 Wärmestrom 16, 19, 128
Versalzung 164 Wärmestromdichte 16,17
Versorgungsbereich 83 Wärmetauscher 48
Volumenstrom 44, 45, 46, 79 Wärmeübergang 10, 15, 136, 147
Vorsatzschale 197, 221 Wärmeübergangskoeffizient 14
Vorschaltgerät 251 Wärmewirkung 11
Wandverkleidungen 219 Wasser, drückendes 166, 167
Warmdach 171 Wasser, nichtdrückendes 166
Wasserabweisende Anstriche 159
Wasseraufnahme, kapillare 133
Wasseraufnahmekoeffizient 133
Wasserdampfdiffusion 128, 129,
130, 133
Wasserdampfdiffusionsäquivalente
Luftschichtdicke 129, 130
Wasserdampf-
Diffusionswiderstand
128, 130
Wasserdampfdruck 148, 149, 152
Wasserdampfteildruck 120,
Wasserdampfkonvektion 174,
Wasserdampfsättigungsdruck 147
Wasserhemmender Putz 160
Wasserundurchlässige Bauteile
166
Weiße Wanne 167
Wellenlänge 178
Zellenbauweise 240
Zonierung 83
Zündtemperatur 227
Zündung 228
Zweischalige Bauteile 195 f.
Zweischalige Wand 220