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Klausurtraining Bauphysik
Eva Lübbe
Klausurtraining
Bauphysik
Prüfungsfragen mit Antworten zur Bauphysik
4., überarbeitete und aktualisierte Auflage
STUDIUM
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
<http://dnb.d-nb.de> abrufbar.
Die promovierte Physikerin Eva Lübbe unterrichtet Bauphysik, Mathematik und Statik an berufs-
bildenden Schulen und arbeitet als Dozentin für Weiterbildungen von Bauingenieuren und Archi-
tekten zu Energieberatern.
Email: EvaLuebbe@aol.com
1. Auflage 1997
2. Auflage 2003
3. Auflage 2007
4., überarbeitete und aktualisierte Auflage 2009
ISBN 978-3-8348-0593-5
Inhaltsverzeichnis
1. Wärmeschutz
1.1 Grundlagen der Wärmelehre............................................ 1
1.2 Kenngrößen des baulichen Wärmeschutzes...................... 13
1.3 Temperaturen in Bauteilen............................................... 35
1.4 Lüften……………………………………………………. 41
1.5 Energieeinsparverordnung................................................ 53
1.6 Konstruktive Umsetzung des Wärmeschutzes................... 92
1.7 Wärmeschutz und Umweltschutz...................................... 106
1.8 Niedrigenergiehaus.......................................................... 110
2. Feuchteschutz
2.1 Grundlagen und feuchteschutztechnische Kennngrößen 119
2.2 Wasserdampfdiffusion...................................................... 128
2.3 Tauwasserbildung auf Oberflächen................................... 136
2.4 Tauwasserbildung im Innern von Bauteilen...................... 143
2.5 Praktischer Feuchteschutz................................................ 159
3. Schallschutz
3.1 Grundlagen und Größen zur Beschreibung des Schalls.... 176
3.2 Wirkungsweise von Schallabsorbern................................ 184
3.3 Luftschallschutz............................................................... 190
3.4 Trittschallschutz.............................................................. 206
3.5 Anforderungen an den Schallschutz................................. 213
3.6 Konstruktive Umsetzung des Schallschutzes.................... 218
4. Brandschutz
4.1 Grundlagen und brandschutztechnische Begriffe.............. 225
4.2 Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen.................. 235
4.3 Brandschutzanforderungen............................................... 240
4.4 Feuermelde- und Löscheinrichtungen............................... 245
5. Licht
5.1 Lichttechnische Größen………………………………….. 247
5.2 Tageslicht………………………………………………. 254
Tabellen............................................................................................ I
1. Wärmeschutz
2. Wie wirkt sich die Erwärmung eines Körpers auf die Moleküle dieses
Körpers aus?
Durch die Erwärmung erhöht sich die Bewegungsenergie der Moleküle. In Gasen
und Flüssigkeiten findet eine ungeordnete Bewegung der Moleküle statt, während im
Festkörper die Moleküle Schwingungen um eine Ruhelage ausführen.
3. Wie kann man sich den absoluten Nullpunkt in bezug auf die Bewegungs-
energie der Moleküle vorstellen?
Bei -273,15 ˚C würde die Wärmebewegung der Moleküle völlig zum Stillstand
kommen. Dieser sogenannte absolute Nullpunkt ist nicht vollständig erreichbar.
• Thermoelemente
11. Wie kann die thermische Ausdehnung eines Stoffes berechnet werden?
Die Zunahme der Bewegungsenergie der Moleküle eines Stoffes bei Erwärmung
drückt sich nach außen in einer allseitigen Volumenvergrößerung des Stoffes aus. In
vielen praktischen Fällen interessiert man sich nur für die Ausdehnung in einer
Richtung, für die Längenänderung Δl.
Δl = lo⋅α⋅ΔT
l 0 Ausgangslänge, Anfangslänge
α Linearer Ausdehnungskoeffizient, Längenausdehnungskoeffizient
ΔT Temperaturunterschied in K
l0
Δl
l1
Bild. 1.1 Längenausdehnung
13. Wie kann die Temperaturänderung eines Stoffes bei Erwärmung berech-
net werden?
Im Bereich der Raumtemperatur ist die Temperaturerhöhung eines Stoffes
näherungsweise proportional der zugeführten Wärmemenge Q. Die spezifische
Wärmekapazität c des Stoffes kann als konstant gelten.
Q = m⋅c⋅ ΔT
m Masse
c spezifische Wärmekapazität
ΔT Temperaturänderung
Stellt man diese Gleichung nach ΔT um, so erhält man die Temperaturänderung ΔT,
die ein Stoff mit der Masse m und der spezifischen Wärmekapazität c bei der
Zuführung der Wärmemenge Q erfährt.
Q
ΔT =
m⋅c
Schmelzphase Q
Die Schmelzwärme von Blei ist wesentlich geringer als die Schmelzwärme der
anderen Metalle. Diese Tatsache nutzt man beim Bleigießen aus.
Die Schmelzwärmen einiger wichtiger Stoffe sind in Tabelle 4 im Anhang zu finden.
18. Wie groß ist die Wärmemenge, die zum Schmelzen von 20 kg Eis mit
einer Temperatur von 0 ˚C benötigt wird?
Q = q⋅m
6 1.1 Grundlagen der Wärmelehre
19. Welche Wärmemenge benötigt man zum Schmelzen von 20 kg Eis einer
o
Temperatur von - 15 C?
Q = c⋅m⋅ΔT + q⋅m
Q= 2100 J/(kg K)⋅20 kg⋅15K + 6,7 MJ
Q= 630 kJ + 6,7 MJ = 7,3 MJ
Zum Schmelzen von 20 kg Eis einer Temperatur von -15 0C benötigt man 7,3 MJ.
20. Wie groß ist die gespeicherte Wärmemenge in 1 m2 Mauerwerk aus HLZ,
30 cm dick, Dichte 1200 kg/m3?
c = 1,0 kJ/(kg K)
Q = c⋅m⋅ΔT = 1kJ/(kg K)⋅1200 kg/m3⋅0,3m3⋅1 K = 360 kJ
Ein m² Mauerwerk kann eine Wärmemenge von 360 kJ speichern.
Bei der Berechnung setzt man entsprechend der Definition der spezifischen Wärme
(kJ pro kg und pro K) 1K ein.
21. Um wie viel erhöht sich die Temperatur von 1 l Wasser, wenn eine Wärme
menge von 30 kJ zugeführt wird?
ΔQ 30 kJ
ΔT = = = 7,14 K
m ⋅ c 1 kg ⋅ 4200J /( kg ⋅ K )
Die Temperatur des Wassers erhöht sich um rund 7 K.
22. Um wie viel ändert sich die Länge einer Gehwegplatte von 1,5 m bei einer
Temperaturerhöhung von 30 oC?
Δl = lo⋅α⋅ΔT
Δl = 1,5 m⋅0,008 mm/(mK)⋅30 0 K = 0,36 mm
23. Um wie viel ändert sich die Länge einer Leichtbauplatte von 2 m bei einer
Temperaturerhöhung von -10 oC auf 30 oC?
Δl = lo⋅α⋅ΔT
Δl = 2 m⋅0,010 mm/(mK)⋅ 40 K = 0,8 mm
Die Längenänderung beträgt 0,8 mm.
24. Auf welche Arten kann Wärme übertragen werden? Welche Art des
Wärmetransports findet in Gasen, Flüssigkeiten und Feststoffen statt?
Man unterscheidet drei Arten der Wärmeübertragung:
• Wärmeleitung
• Konvektion oder Strömung
• Strahlung
Die Wärmeleitung ist ein Prozess, der in allen Materialien stattfindet. Der Wär-
meaustausch erfolgt unmittelbar von Molekül zu Molekül.
Bei der Konvektion wird die Wärme durch Strömung in Gasen oder Flüssigkeiten
transportiert.
Die Wärmestrahlung ist eine Art der Übertragung, die keine Materie benötigt und
deshalb auch im Vakuum vorkommt.
Sie ist eine elektromagnetische Strahlung, die sich im elektromagnetischen Spektrum
an das langwellige sichtbare Licht anschließt.
Das Wärmeleitvermögen flüssiger Körper ist im Vergleich zu dem der Metalle sehr
gering. Gasförmige Körper haben ein noch geringeres Wärmeleitvermögen.
Bei Baustoffen können drei Gruppen unterschieden werden:
Natursteine λ von 2,3 bis 3,5 W/m⋅K
Baustoffe allgemein λ von 0,14 bis 2,1 W/m⋅K
Dämmstoffe λ von 0,002 bis 0,1 W/m⋅K
Diesen Effekt nutzt man auch in Niedrigenergiehäusern aus, indem man möglichst
viele Wände auf der Südseite aus Glas herstellt.
Man wendet den Begriff „Treibhauseffekt" auch auf die gesamte Erde an. In diesem
Zusammenhang wird der Begriff im Kapitel 1.7 Wärmeschutz und Umweltschutz
erläutert.
41. Wie lang ist ein Holzbalken, der im Sommer bei 25 0C eine Länge von 3,200
m hat, im Winter bei -15 0C?
Δl = lo⋅α⋅ΔT
Δl = 3,200 m⋅0,009 mm/(mK)⋅ 40 0K = 1,15 mm
Die Längenänderung beträgt rund 1,2 mm; d. h. der Balken ist im Winter
3,200 m - 1,2 mm =3,200 m - 0,0012 m = 3,199 m lang.
• Temperaturspannung
• Verwölbung
Wenn ein Bauteil an der Längenänderung behindert wird, treten Spannungen im
Material auf. Das sind bei behinderter Ausdehnung Druckspannungen und bei
behinderter Verkürzung Zugspannungen. Die Größe der entstehenden Spannung ist
neben der Größe der Temperaturänderung noch vom Elastizitätsmodul des Baustoffs
abhängig. Bei ungleichmäßiger Temperatureinwirkung kann es zu Verwölbungen
kommen. Beispielsweise können Bodenplatten auf Erdreich von oben stärker er-
wärmt werden als von der Unterseite. Auch Dächer oder Fassadenteile können sehr
unterschiedlichen Temperaturen auf Ober- und Unterseite ausgesetzt sein und sich
dadurch verwölben. Die Größe der Verwölbung ist außer von der Größe der
Temperaturänderung, der Länge und dem Längenausdehnungskoeffizienten noch
von der Dicke des Materials abhängig.
1.2 Kenngrößen des baulichen Wärmeschutzes 13
9. Wie groß sind die Wärmeübergangswiderstände Rsi und Rsa für den Wär-
meübergang an einer Außenwand innen und außen?
1.2 Kenngrößen des baulichen Wärmeschutzes 15
R T = R si + R + R sa
Bauteil
Bild 1. 4 Wärmedurchgang,
Wärmedurchlass und
Wärmeübergang Wärmedurchgang
16 1.2 Kenngrößen des baulichen Wärmeschutzes
d1 d 2 d 3
RT = + +
Ȝ1 Ȝ 2 Ȝ 3
0,02 0,365 0,01
RT = + +
1,0 0,50 0,51
m2K
R T = 0,02 + 0,73 + 0,020 = 0,770 ≈ 0,77
W
R T = R se + R + R si
m2K
R T = 0,04 + 0,77 + 0,13 = 0,94
W
W
U = 1,06
m2K
Der Wärmedurchgangswiderstand beträgt 0,77 m2K/W und der Wärmedurch-
gangskoeffizient 1,06 W/m2K.
14. Welche Wärmestromdichte hat eine Kalksteinwand mit einem U-Wert von
1,59 W/(m2K) bei einer Temperaturdifferenz zwischen innen und außen
von 35 K im Winter und 15 K im Herbst?
Winter: q = 1,59 W/(m2K)⋅35K = 55,7 W/m2
Herbst: q = 1,59 W/(m2K)⋅ 15 K= 23,9 W/m2
Q
Φ=
t
17. Welcher Wärmeverlust ergibt sich bei einem Temperaturunterschied von
20 K durch eine Fläche von 12 m2 einer Wand mit U = 0,55 W/(m2K)?
Q
= U ⋅ A ⋅ Λθ = 0,55 ⋅12 ⋅ 20 = 132 W
t
Es ergibt sich ein Wärmeverlust von 132 W.
Mit der DIN EN 12207 wurde eine neue Klassifizierung vorgenommen. Die
Zuteilung zu einer Klasse erfolgt anhand der gemessenen Luftdurchlässigkeit des
Prüfkörpers bei einer Referenzdruckdifferenz von 100 Pa, wobei die durchströmende
Luftmenge auf die Gesamtfläche des Prüfkörpers oder auf die Länge der Fugen
bezogen wird. Die Klassifizierung umfasst 4 Klassen, die nicht mit der früheren
Klasseneinteilung identisch sind.
In der folgenden Übersicht ist die Klassifizierung der Luftdurchlässigkeit von
Fensterfugen dargestellt.
Klassifizierung der Luftdurchlässigkeit von Tür- und Fensterfugen
Klasse Referenzdurchlässigkeit Fugendurchlasskoeffizient a
bei 100 Pa bei 1 daPa
bezogen auf die bezogen auf die
Gesamtfläche Fugenlänge Fugenlänge
m³/(hm²) m³/(hm) m³/(hm(daPa)²/³)
1 50 12,50 2,69
2 27 6,75 1,45
3 9 2,25 0,48
4 3 0,75 0,16
mebrücke und Ag bzw. Af die Flächen von Glas bzw. Rahmen. Ψ = 0,09 W/mK für
Alu- und 0,07 W/mK für Edelstahlabstandshalter.
Durch die Berücksichtigung diese Wärmebrücke ist der berechnete U-Wert von
Fenstern größer als der k-Wert.
teilen ein äußerer Wärmedurchgangswiderstand angesetzt, der gleich dem Wert des
inneren ist (Rse = Rsi). (Vgl. Kapitel 1.6, Frage 9)
Ai
R u = 0,09 + 0,4
Ae
Ergibt sich Ru > 0,5m²K/W, so ist eine genauere Berechnung nach DIN EN ISO
13789 erforderlich.
d1 d 2 d 3 d1
R = + + +
Ȝ1 Ȝ 2 Ȝ 3 Ȝ 4
0,02 0, 05 0,12 0, 01
R = + + + = 0,02 + 1,111 + 0, 060 + 0,020
1,0 0,045 2 ,0 0,51
m 2K
R = 1,39
W
R T = R sa + R + R si
m2K
R T = 0 ,04 + 1,39 + 0 ,13 = 1,56
W
W
U = 0, 64
m 2K
Der Wärmedurchgangswiderstand beträgt 1,56 m2K/W, der U-Wert 0,64 W/m2K.
Φ 0 = U 0 A Μθ ( θ i − θ e )
kommt der zusätzliche Wärmestrom durch die Wärmebrücke ΦWB
Φ WB = Ψ l (θ i − θ e ).
Dabei sind AWB die Fläche und l die Länge der Wärmebrücke.
Da das Berechnen der Wärmebrücken für die Praxis ziemlich aufwendig ist, wird oft
mit Wärmebrückenkatalogen, die typische Konstruktionen beschreiben, und mit pau-
schalen Zuschlägen zur Berücksichtigung von Wärmebrücken gearbeitet.
Für Altbauten mit Außendämmung verwendet die Energieeinsparverordnung den
pauschalen Wärmebrückenzuschlag ΔUWB = 0,10 W/(m²K), für Innendämmung
ΔUWB = 0,15 W/(m²K). Der Neubau sollte nach DIN 4108 ausgeführt sein; dann
kann ΔUWB = 0,05 W/(m²K) verwendet werden.
1 1§ A A Aq ·
= ¨ 1 + 2 + ... + ¸
' ¨
R T A © R T1 R T2 R Tq ¸
¹
mit
dj
R Tm = R se + ¦Ȝ
j j
+ R si
1.2 Kenngrößen des baulichen Wärmeschutzes 23
Die Berechnung des oberen Grenzwertes RT' entspricht im wesentlichen der alten
Berechnung des k-Wertes:
Dabei sind:
A1 Fläche des Bereiches 1
A2 Fläche des Bereiches 2
Aq Fläche des Bereiches q
A Gesamtfläche
RTm Wärmedurchgangswiderstand des Bereiches m
Rse äußerer Wärmeübergangswiderstand
Rsi innerer Wärmeübergangswiderstand
dj Dicke der Schicht j
λj Wärmeleitfähigkeit der Schicht j
λj =
1
A
(
λ 1 A 1 + λ 2 A 2 + ... + λ q A q )
dj
R 'T' = R se + ¦ + R si
j λj
d1 d 2 d 3 d 4
R Ta = R se + + + + + R si
λ1 λ 2 λ 3 λ 4
1 W
= 0,449
R 'T m²K
W
R 'T = 2,22
m²K
Für den unteren Grenzwert müssen wir die Wärmeleitfähigkeit der vier Schichten
berechnen.
λ 1 = 0,15 W / mK
Die Wärmeleitfähigkeit der Luftschicht λL wurde dabei mit Hilfe des Wärme-
durchlasswiderstandes aus Tabelle 7b berechnet:
d2 0,07
λL = = = 0,43W / mK
R L 0,16
d 1 0,02
R1 = = = 0,133 m ² K / W
λ 1 0,15
d2 0,07
R2 = = = 0,172 m ² K / W
λ 2 0,407
d3 0,07
R3 = = = 1,359 m ² K / W
λ 3 0,0515
d 4 0,02
R4 = = = 0,095 m² K / W
λ 4 0,21
R 'T' = R se + R 1 + R 2 + R 3 + R 4 + R si
Der untere Grenzwert beträgt 1,899 m²K/W und der gesamte Wärmedurchgangs-
widerstand RT = 2,062 m²K/W. Damit ergibt sich der U-Wert zu:
1 1
U= = = 0,485 ≈ 0,49 W / m² K
R T 2,062
30. Was ist bei der Berechnung des Wärmedurchlasswiderstandes von Bau-
teilen mit Abdichtungen zu beachten?
Bei der Berechnung des Wärmedurchlasswiderstandes von Bauteilen mit Abdich-
tungen, z. B. Dächern und Decken gegen Erdreich, werden nur die Schichten inner-
halb der Abdichtung berücksichtigt.
Ausnahmen bilden Umkehrdächer unter Verwendung von Dämmstoffplatten aus
extrudergeschäumtem Polystyrolschaumstoff, die mit einer Kiesschicht oder einem
Plattenbelag abgedeckt sind und Perimeterdämmungen unter Anwendung von
26 1.2 Kenngrößen des baulichen Wärmeschutzes
31. Wie wird der Sonneneintrag nach DIN 4108 - 2003-04 berechnet?
Der Nachweis des sommerlichen Wärmeschutzes geschieht mit Hilfe des Sonnen-
eintragsfaktors. Die Berechnung des Sonneneintrags wird immer für den ungün-
stigsten, d. h. wärmsten, Raum durchgeführt.
Der Nachweis des sommerlichen Wärmeschutzes ist nicht erforderlich, wenn der
Fensterflächenanteil die Grenzwerte nach Tabelle 11a unterschreitet.
Ansonsten ist nachzuweisen, dass der Sonneneintragskennwert S einen Höchstwert
nicht überschreitet.
Der Sonneneintragskennwert S ist mit der folgenden Gleichung definiert:
¦ A W , j ⋅ g total
S=
AG
Dabei bedeuten:
AW,j Fensterflächen
g total Gesamtenergiedurchlassgrad der Verglasung
AG Netto-Grundfläche des Raumes
Bei der Berechnung der Nettogrundfläche ist zu beachten, dass Bodenflächen, die
mehr als das Dreifache der lichten Raumhöhe von der Außenwand, bzw. vom
Fenster entfernt sind, nicht berücksichtigt werden.
Der Gesamtenergiedurchlassgrad der Verglasung gtotal kann berechnet werden nach:
gtota l = g ⋅FC
Dabei ist:
g der Gesamtenergiedurchlassgrad der Verglasung nach DIN EN 410 (bzw.
Herstellerangabe)
FC der Abminderungsfaktor für Sonnenschutzvorrichtungen (Tabelle 11b)
Bei Verglasungen mit verschiedenen g-Werten ist das flächengewichtete Mittel zu
berechnen.
Für den Sonneneintragskennwert S muss gelten:
S ≤ Szul = Σ ΔSX
1.2 Kenngrößen des baulichen Wärmeschutzes 27
mit
SX Zuschlagswert nach Tabelle 11c
Bei der Berechnung des Zuschlagswertes wird die Geometrie des Raumes mit einem
Gewichtungsfaktor fgew berücksichtigt.
fgew =(AW + 0,3AAW + 0,1AD)/AG
Dabei bedeuten:
AW Fensterfläche, einschließlich Dachfenster
AAW Außenwandfläche
AD Dachfläche
AG Nettogrundfläche
Der Einfluss der Fensterneigung wird durch den Neigungsfaktor fneig beschrieben:
A W , neig
f neig =
AG
Fenster, die eine überwiegende Nordorientierung aufweisen oder durch das Gebäude
selbst verschattet sind, werden durch den Orientierungsfaktor fnord berücksichtigt.
A W , nord
f nord =
A W, ges
AW,nord Nord-, Nordost- und Nordwest- Fensterfläche mit einer Neigung > 60˚
AWges gesamte Fensterfläche
32. Berechnen Sie den Energieeintrag für ein Gebäude mit folgenden
Angaben für den ungünstigsten Raum:
Außenwand AWA = 42,05 m², Fenster AW =11,48 m2,
Grundfläche AG = 35,4 m2, Decke gegen Außenluft AD = 35,4 m2,
Gesamtenergiedurchlassgrad der Verglasung g = 0,65,
Sonnenschutzvorrichtung außen: drehbare, hinterlüftete, wenig trans-
parente Lamellen, erhöhte Lüftung in der Nacht,
Gebäude in Klimaregion B (Bild 1.7), leichte Bauart, ostorientiert
Grundflächenbezogener Fensterflächenanteil:
A W 11,48
f AG = = = 32,43 = 32,43 % > 10 %
AG 35,4
A w ⋅ g total
S=
AG
1.2 Kenngrößen des baulichen Wärmeschutzes 29
11,48 ⋅ 0,1625
S=
35,4
S = 0,0527
Vergleich des vorhandenen und des zulässigen Sonneneintrags:
S = 0,0527 ≤ Szu = 0,0968
Der sommerliche Wärmeschutz wird eingehalten.
33. Welcher Sonneneintrag ergebe sich bei der vorigen Aufgabe, wenn
a) kein Sonnenschutz vorhanden wäre und
b) innen noch weiße Lamellen mit geringer Transparenz angebracht wür-
den?
a)
11,48 ⋅ 0,65
S=
35,4
S = 0,211
A w ⋅ g total
S=
AG
11,48 ⋅ 0,1219
S=
35,4
S = 0,0395
Man sieht, dass ganz ohne Sonnenschutz der sommerliche Wärmeschutz nicht erfüllt
wäre.
30 1.2 Kenngrößen des baulichen Wärmeschutzes
36. Erläutern Sie Bild 1.7. Sind in den drei deutschen Klimaregionen unter-
schiedliche Grenzwerte der sommerlichen Innentemperatur festgelegt?
Region A ist die sommerkühle Region, B die gemäßigte Region und C die
sommerheiße Region. Die Grenzwerte der Innentemperatur betragen:
A 25 ˚C
B 26 ˚C
C 27 ˚C
37. Welcher Dämmstoff hat besonders gute Eigenschaften in Bezug auf den
sommerlichen Wärmeschutz?
Dämmstoffe auf Holzbasis leiten die Temperatur besonders langsam. Das ist günstig,
weil dann das Maximum der Zimmertemperatur erst erreicht wird, wenn sich die
Außenluft schon wieder abzukühlen beginnt. Während Holz eine Temperaturleitzahl
a von 4 cm²/h hat, hat Polystyrol a =34 cm²/h und Mineralwolle a = 50 cm²/h.
λ
a=
c ⋅ρ
Bild 1.7 Deutschlandkarte mit Klimaregionen A, B und C zum Nachweis des sommerlichen
Wärmeschutzes nach DIN 4108-2:2003 (Quelle: Ackermann, T. Energieeinsparverordnung)
32 1.2 Kenngrößen des baulichen Wärmeschutzes
1
0,07 ⋅ 3600
hm m2 cm 2
a= = 0,00048 = 4,8
1 h h
2100 ⋅ 250 3
m
Die Temperaturleitzahl für diese Holzwolleleichtbauplatten beträgt 4,8 cm²/h.
39. Welche Dachfarbe würden Sie in Bezug auf den sommerlichen Wärme-
schutz empfehlen?
Es ist zu empfehlen, ein Dach zu verwenden, das möglichst viel Strahlung reflektiert,
d. h. ein weißes Dach. Die Häuser in der folgenden Abbildung befinden sich an der
kroatischen Küste. An der Wasseroberfläche wird Sonnenlicht reflektiert. Dadurch
kommt es zu besonders hoher Sonneneinstrahlung.
Die Markisen haben zwei Vorteile: Zwischen Fenster und Sonnenschutz kann sich die Luft
bewegen und damit wird ein Wärmestau vermieden. Außerdem ergibt sich ein schattiges
Plätzchen vor dem Haus.
41.. Welche Fenstermaße müssen für die Berechnungen des sommerlichen Wär-
meschutzes verwendet werden?
Es müssen die lichten Rohbaumaße verwendet werden. Das folgende Bild zeigt die
Ermittelung des lichten Rohbaumaßes der Fensterfläche Aw:
Aw Aw Aw
Bild 1.10 Ermittelung des lichten Rohbaumaßes bei Fensteröffnungen (stumpfer An-
schlag, zweischaliges Mauerwerk, mit Innenanschlag) Fensterfläche
34 1.2 Kenngrößen des baulichen Wärmeschutzes
42. Welcher Teil der Grundfläche des für die Berechnung des sommerlichen
Wärmeschutzes ausgewählten Raumes wird bei der Berechnung verwendet?
Für die Berechnung der Grundfläche des ausgewählten Raumes aus Länge und Brei-
te (Tiefe) wird die Tiefe b des Raumes begrenzt, weil bei großen Räumen nicht die
gesamte Fläche von Sonnenstrahlung erwärmt wird. Es gilt folgende Regel:
b 3ÂÂh netto
Die in Ansatz gebrachte Tiefe (Breite b) ist nur höchstens gleich dreimal der lichten
Höhe h des Raumes.
Δθ i R Δθ e R
= si = se
θ1 − θ 2 R T θ1 − θ 2 R T
-10
36 1. 3 Temperaturen in Bauteilen
m2K
R = 0,7347
W
6. Berechnen Sie den Temperaturverlauf für die Wand aus Aufgabe 5, wenn
die Dämmschicht auf der Innenseite angebracht wird.
Man sieht, dass an der Außenseite der Betonwand -7,9 ˚C und an der Innenseite der
Betonwand -5,5 ˚C herrschen. Die innenliegende Dämmung stellt keinen so guten
Schutz für die Wand dar wie die außenliegende.
kann auf die Wandtemperatur in den verschiedenen Bereichen der Fassade ge-
schlossen werden.
Auf diese Weise können die Stellen, an denen eine erhöhte Wärmeabgabe stattfindet,
bestimmt werden.
Temperaturleitzahl a [cm²/h]
Ȝ
a=
c ⋅ȡ
Wärmeeindringkoeffizient b [J/(m²Ks 0,5)]
b = λ ⋅c⋅ρ
Dabei bedeuten:
40 1. 3 Temperaturen in Bauteilen
λ Wärmeleitfähigkeit
ρ Dichte
c spezifische Wärmekapazität
W W
0,21 1
Ȝ mK mK 1m ²
a= = = =
c⋅ȡ J kg Ws kg 10000 h
2100 ⋅ 750 10000 ⋅ 750 ⋅ 750
kgK m³ kgK m³ 3600
W J kg J J kg
b = λ ⋅ c ⋅ ρ = 0,21 ⋅ 2100 ⋅ 750 = 575 ⋅ ⋅
mK kgK m³ smK kgK m³
J² J
b = 575 = 575
4
sm K ² m ² Ks 0,5
Die Temperaturleitzahl a für Eichenholz beträgt 4,8 cm²/h und der Wärmeeindring-
koeffizient b = 575 J/(m2Ks0,5).
1.4 Lüften
2. Erläutern Sie, wie während der Heizperiode richtig gelüftet werden sollte.
Es sollte Intervalllüften durchgeführt werden, kein Kipplüften oder Dauerlüften.
Phase 1: wenn möglich Querlüften, wenige Minuten; je kälter und windiger desto
kürzere Lüftungszeiten sind erforderlich
Phase 2: Erwärmen der Luft mit geringerer absoluter Luftfeuchte. Die kalte Luft
erwärmt sich auf Grund der geringen Feuchtigkeit leichter.
Phase 3: Aufnahme von Feuchtigkeit
Temperatur und Luftfeuchtigkeit kontrollieren und Lüftungsintervalle
festlegen, Luftfeuchtigkeit sollte nicht über 65 % liegen.
Phase 4: erneuter Luftwechsel
6. Was sind die Ursachen dafür, dass es nach Sanierungen zu erhöhtem Feuch-
teeintrag in Wohnungen kommt?
• Dichtere Fenster
• U-Wert der Fenster so gering, dass das Signal zum Lüften fehlt
(Tauwasserniederschlag auf der Fensterscheibe)
• Dachböden stehen häufig nicht mehr zur Verfügung, dadurch vermehrt Wäsche-
trocknen in der Wohnung
• Kachelöfen durch Zentralheizungen ersetzt; mit den Folgen:
• Weniger Strahlungswärme und damit niedrigere Wandoberflächen-
temperaturen
• Schornsteine zugemauert, keine Schachtlüftung mehr
• Kein morgendliches Lüften zum Anheizen des Ofens
1.4 Lüften 43
Die Aufmerksamkeit für Energie- und Geldsparen hat zu dem Fehler geführt, dass
manche Mieter abends die warme Luft aus dem Wohnzimmer nutzen und in das kalte
Schlafzimmer hineinlassen. Die hohe Feuchtigkeit schlägt sich an der kalten Schlaf-
zimmeraußenwand nieder.
• W
Q min = 0,17 ⋅ V (ș i − șe )
m³K
44 1.4 Lüften
8. Berechnen Sie die Lüftungswärme für zwei beheizte Zimmer (80 m²),
Zimmerhöhe 2,5 m und einen Luftwechsel von 0,7 h-1.
Hinweis: durchschnittliches Heizen in Deutschland nach EnEV: 185 Tage
im Jahr von der mittleren Außentemperatur in der Heizperiode 3,3 °C auf
19 °C
(ș i − ș e ) t = (19 − 3,3)K ⋅185 ⋅ 24h = 2904,5K ⋅ 24h = 69708 Kh
• Wh 1 Wh
Q = Q ⋅ t = VR ⋅ β ⋅ 0,35 69708Kh = 80 m² ⋅ 2,5 m ⋅ 0,7 ⋅ 0,35 69,7Kkh
Km³ h Km³
Q = 3415 kWh
Für die Lüftung werden im Jahr 3415 kWh gebraucht, das sind 42,7 kWh/m².
11. Erläutern Sie die Berechnung nach personen- und flächenbezogenem Au-
ßenluft-Volumenstrom.
•
V = n ⋅ ALS in m³/h
n Anzahl der gleichzeitig anwesenden Personen oder Fläche in m²
ALS Mindestaußenluft-Volumenstrom nach DIN 1946 T2
Ergeben sich bei der Berechnung nach der Zahl der Personen und nach der Fläche
unterschiedliche Luftvolumenströme, so ist der größere der beiden Werte zu verwen-
den.
• G
V = 10 in l/s
ε (q i − q e )
qi angestrebte Raumluftqualität
qe Qualität der Außenluft
G gesamte Luftverunreinigung in Olf
ε Lüftungseffektivität
17. Welcher Außenluft-Volumenstrom ist für eine Person in einem Raum mit
20 m² Kunstfaserteppich, ε =1 erforderlich?
Außenluftqualität qe = 0,2 Olf, angestrebte Raumqualität mittel: qi =1,4 Olf
1.4 Lüften 47
• 1Olf + 20m² ⋅ 0,4Olf
V = 10 = 75 in l/s
1(1,4 − 0,2)
• m³ m3
V = 3,6 ⋅ 75 = 270
h h
Dieser hohe Wert kommt durch den Teppich zustande. Die Person allein ergibt üb-
liche Werte.
19. Wie hoch ist der Grenzwert für die C02-Konzentration in der Luft? Wird
dieser Wert in Wohnungen mit abgedichteten Fenstern erreicht?
Der physiologische Toleranzwert für CO2 beträgt 0,15 % =1500 ppm. Dieser Wert
kann in Schlafzimmern bei geschlossenen, dichten Fenstern nachts erreicht bzw.
überschritten werden.
Außenluft Innenluft
22. Erläutern Sie den prinzipiellen Aufbau und die Planungsschritte für eine
zentrale Lüftungsanlage
Der Aufbau ist in Bild 1.14 zu sehen. Bei der Planung geht man in folgenden Schrit-
ten vor:
23. Schätzen Sie die Wirtschaftlichkeit folgender Lüftungsanlage ab. Aus dem
Forschungsbericht der Tagung „Energie einsparen im Gebäudebestand“
(EU-Kongress Bau 2005, Schulze, Darup) sind folgende Daten zu entneh-
men: Anschaffungskosten für die Lüftungsanlage: 68 €/m², davon 30 €/m²
für das Kanalnetz; Lüftungswärmeverluste wurden durch die Anlage von
36,5 kWh/(m²a) auf 10,0 kWh/(m²a) reduziert. Wohnfläche pro Wohnung
ca. 76,5 m², Lüftungsmenge 70 m³/h, elektrische Leistung 0,3 W/(m³/h)
Weiterhin nehmen wir eine Lebensdauer des Lüftungsgerätes von 18 Jahren
, des Kanalnetzes von 35 Jahren, einen Heizölpreis von 0,53 €/l und 0,20
€/kWh für Elektroenergie und einen Heizwert von 10,08 kWh/l Heizöl an.
• Nicht jeder kann eine Lüftungsanlage optimal bedienen (T Tuma „Der Alltag im
High-Tech-Zeitalter ist zu einem permanenten Intelligenztest geworden.“)
• Es wird keine Energie eingespart, da immer zusätzlich über Fenster gelüftet wird.
.(Hartmann, T. Oschatz, B. Richter, W. Energieeinsparung durch Wohnungslüf-
tungsanlagen? Luft- und Kältetechnik Nr. 12 (1998) S. 562-568)
Bild 1.15 Vergleich des Heizwärmebedarfs und -verbrauchs bei Verwendung von Lüftungs-
anlagen, (204 Objekte, Zeitraum 1.6.1998 - 31.5.1999) Quelle Jens Oppermann,
Untersuchung der Sensitivität von Heizungs-/Lüftungsanlagen in Niedrigener-
giehäusern, Dissertation 2003
1.5 Energieeinsparverordnung
3. Warum fordert die DIN 4108 für Gebäude mit geringem Eigengewicht ei-
nen höheren Wärmeschutz?
Da Bauteile mit geringem Eigengewicht nur ein geringes Wärmespeichervermögen
haben, tritt im Sommer eine schnelle Erwärmung und im Winter eine schnelle
Auskühlung der Räume ein. Das soll durch einen höheren Wärmeschutz für diese
leichten Bauteile verhindert werden. Unter leichten Bauteilen versteht man nach
dieser DIN Bauteile mit einem Flächengewicht bis zu 100 kg/m2. Bei den
Wärmeschutzberechnungen ist deshalb der erste Schritt, zu überprüfen, ob das
interessierende Bauteil ein Flächengewicht über 100 kg/m2 hat. Liegt das
Flächengewicht darunter, so ist die spezielle Tabelle für diese Bauteile anzuwenden.
Beide Verordnungen regeln den energiesparenden Betrieb eines Gebäudes, nicht das
energiesparende Errichten des Gebäudes.
Die Wärmeschutzverordnung 1995 begrenzt den Jahresheizwärmebedarf auf ≤ 100
kWh/(m2a). In der Wärmeschutzverordnung von 1982 ergab sich ein Heiz-
energiebedarf von 120 bis 180 kWh/m2 pro Jahr. Seit 1995 liegt das Anforderungs-
niveau bei 54 bis 100 kWh/m2.
Die Energieeinsparverordnung begrenzt den Jahres-Primärenergiebedarf.
Die Energieeinsparverordnung bezieht die Anlagentechnik (Heizungsanlage, Anla-
gen zur Bereitstellung von Trinkwasser und Lüftungsanlagen) in die Bilanzierung
ein. Außerdem wird der Aufwand für die Bereitstellung des Energieträgers (Pri-
märenergie Gas, elektrische Energie oder andere) berücksichtigt.
Für die Transmissionsverluste werden in der EnEV getrennte Höchstwerte fest-
geschrieben. Damit soll verhindert werden, dass eine hochwertige Anlagentechnik in
zu hohem Maße zur Kompensation einer ungenügenden Wärmedämmung genutzt
wird. Das Niveau des Wärmeschutzes, das in der Wärmeschutzverordnung von 1995
festgelegt wurde, soll im Wesentlichen erhalten bleiben.
Lüftungsanlagen können vollständig energetisch berücksichtigt werden. In der
WSVO 95 war nur ein begrenzter Bonus für Wärmerückgewinnungsanlagen enthal-
ten.
In der EnEV 2007 wird die energetische Bewertung der Kühlung und die energe-
tische Bewertung der Beleuchtung von Nichtwohngebäuden vorgeschrieben, sowie
die regelmäßige energetische Inspektion von Klimaanlagen.
Desweiteren werden Nachrüstverpflichtungen vorgeschrieben und eine schrittweise
Einführung von Energieausweisen.
Die Nachrüstverpflichtungen sind gegenüber der Fassung von 2004 ausgeweitet. Bis-
her waren Eigentümer von den Nachrüstungsverpflichtungen ausgenommen, wenn
sie das Haus selbst bewohnen; jetzt ergeben sich Nachrüstverpflichtungen beim Ei-
gentumsübergang.
Des weiteren sind Strafgebühren bei Ordnungswidrigkeiten aufgenommen worden.
7. Welche Arten von Gebäuden werden in Bezug auf den Wärmeschutz un-
terschieden?
1. 5 Energieeinsparverordnung 55
• durch den genauen Nachweis der Wärmebrücken nach DIN 4108-6: 2000-11 in
Verbindung mit weiteren anerkannten Regeln der Technik
Ja, falls die Anforderungen an heizungstechnische Anlagen und an die Anlagen zur
Warmwasserbereitung den Forderungen nach Abschnitt 4 der EnEV genügen. Die U-
Werte sind ausreichend, wie man durch Vergleich mit Tabelle 14 sieht.
.
15. Für welche Gebäude darf das vereinfachte Rechenverfahren (Heizperio-
den-Verfahren) für den Nachweis verwendet werden?
Das vereinfachte Verfahren darf für zu errichtende Wohngebäude mit einem Fen-
sterflächenanteil bis zu 30 % und für bestehende Wohngebäude angewendet werden.
Für die zu errichtenden Wohngebäude stehen die Gleichungen und Randbeding-
ungen für die Berechnungen in Tabelle 15b für Bestandsgebäude in 15c.
1 d 0,375m 2 K m 2K
= = = 1,56 .
Λ λ 0,24W W
d
R T = R sa + + R se
λ
m2K
R T = 0,04 + 1,56 + 0,13 = 1,73 .
W
W
U = 0,58
m2K
Nach Tabelle 8 ist ein Wärmedurchlasswiderstand von RT =1,2 m²K/W erforderlich.
Der Wärmedurchlasswiderstand der Wand ist größer als der geforderte Wert, und
die Wand erfüllt demnach die Forderungen des Mindestwärmeschutzes.
58 1.5 Energieeinsparverordnung
17. Berechnen Sie die Dicke der Wärmedämmung, die nach der Energieein-
sparverordnung bei Erneuerung der abgebildeten Außenwand für ein
Haus mit niedrigen Innentemperaturen erforderlich ist.
1 Kalkzementputz 2 cm
2 Wärmedämmschicht 040
3 Normalbeton 10 cm
4 Gipsputz 1 cm
18. Welche Bauteile werden in der DIN 4108 unterschieden bzw. für welche
Bauteile existieren unterschiedliche Anforderungen in Bezug auf den Min-
destwärmeschutz?
DIN 4108 unterscheidet folgende Bauteile:
• Außenwände
• Wohnungstrennwände
• Treppenraumwände
• Wohnungstrenndecken und Decken zwischen fremden Arbeitsräumen
• unterer Abschluss nichtunterkellerter Aufenthaltsräume
• Decken unter nichtausgebauten Dachräumen
• Kellerdecken
• Decken, die Aufenthaltsräume gegen die Außenluft abgrenzen
19. Welche Anforderungen stellt die DIN 4108 an den Wärmeschutz von
Fenstern?
DIN 4108 stellt keine zahlenmäßigen Anforderungen an den Wärmeschutz von
Fenstern. Sie schreibt aber vor, dass Fenster und Fenstertüren von beheizten Räumen
mit Isolier- oder Doppelverglasung versehen werden müssen.
22. Was ist bei Flächenheizungen in Bezug auf den Wärmeschutz zu beachten?
Die EnEV stellt im Gegensatz zur Wärmeschutzverordnung keine speziellen
Anforderungen an Flächenheizungen. Die zusätzlichen Wärmeverluste über diese
Bauteile müssen durch die Berechnung von ΔHT,FH erfasst werden. Diese zusätz-
lichen Verluste dürfen vernachlässigt werden, wenn zwischen Heizfläche und au-
ßen liegenden konstruktiven Bauteilen eine Wärmedämmung von mindestens 8 cm
(λ≤ 0,04 W/(mK) vorhanden ist ( R ≥ 2,0 m²K/W).
23. Berechnen Sie die nach der EnEV erforderliche Wärmedämmung für eine
Deckensanierung eines Wohnraumes unter einem nicht ausgebauten Dach-
raum (Ziegeldach ohne Pappe). Vergleichen Sie die ermittelte Schichtdicke
mit der nach dem Mindestwärmeschutz erforderlichen Schichtdicke.
1 Riemenfußboden 22 mm,
ρ = 500 kg/m³
2 Mineralfaserfilz 040
3 Stahlbetondecke 140 mm,
λ=2,1W/mK
4 Gipskalkputz 15 mm
Bild. 1.17 Decke
1. 5 Energieeinsparverordnung 61
Tabelle 14 können wir den U-Wert für die Decke nach der Energieeinsparverord-
nung entnehmen: UD darf maximal 0,30 W/(m2K) sein.
Die Wärmeübergangswiderstände betragen nach Tabelle 6:
Rsi = 0,10 m2K/W; Rsa = 0,04 m2K/W
Wärmedurchlasswiderstand des Daches nach Tabelle 7: Ru = 0,06 m2K/W
Wir setzen die Werte in die Gleichung ein und errechnen d2:
1 1
= R si + + R u + R se
U ȁ
1 1
= 0,10 + + 0,06 + 0,04
0,30 ȁ
1 d d d d
= 1 + 2 + 3 + 4
ȁ Ȝ1 Ȝ 2 Ȝ 3 Ȝ 4
1 0,022 d 0,14 0,015
= + 2 + +
ȁ 0,13 0,04 2,1 0,70
0,022 d 2 0,14 0,015
3,33 = 0,10 + + + + + 0,06 + 0,04
0,13 0,04 2,1 0,70
d 2 = 2,876 ⋅ 0,04 = 0,115 m
Nach der Energieeinsparverordnung ergibt sich eine Schichtdicke von 12 cm.
Für den Mindestwärmeschutz muss zunächst die flächenbezogene Masse der Decke
berechnet werden. In diesem Fall betrachten wir zunächst die flächenbezogene
Masse des Hauptanteils, die Stahlbetondecke.
2400 kg/m2⋅ 0,14 m = 336 kg/m2
Da die Stahlbetondecke allein schon ein Flächengewicht von 336 kg/m2 hat, d. h. ein
Flächengewicht größer als 100 kg/m2, brauchen wir das Flächengewicht der weiteren
Teile nicht zu berechnen. Es gilt Tabelle 8 für schwere Bauteile. Wir entnehmen
Tabelle 8 den Wert 1/Λ = 0,9 m2K/W.
1 d d d d
= 1 + 2 + 3 + 4
ȁ Ȝ1 Ȝ 2 Ȝ 3 Ȝ 4
0,022 d 0,14 0,015
0,90 = + 2 + +
0,13 0,04 2,1 0,70
62 1.5 Energieeinsparverordnung
d
0,90 = 0,169 + 2 + 0,067 + 0,021
0,04
d2
0,90 = 0,257 +
0,04
d 2 = 0,643 ⋅ 0,04 = 0,026 m
Der Mindestwärmeschutz erfordert eine Dämmschichtdicke von 2,6 cm.
Man sieht, dass die Energieeinsparverordnung wesentlich stärkere Dämmungen
erfordert als der Mindestwärmeschutz.
24. Wann darf das vereinfachte Verfahren zur Ermittelung des Jahres-Heiz-
wärmebedarfs (Heizperiodenverfahren) angewendet werden?
Das vereinfachte Verfahren kann bei Wohngebäuden mit einem Fensterflächenanteil
f ≤ 30 % angewendet werden. Ansonsten ist das Monatsbilanzverfahren anzuwenden.
Dabei ist der Fensterflächenanteil fw das Verhältnis der gesamten Fensterfläche Aw
zur gesamten Außenwandfläche AAW, einschließlich Fenster Aw.
Aw
fw =
Aw + AAW
Q h , M = Q l ,M + η M ⋅ Q g ,M
Dabei bedeuten:
Qh,M Heizwärmebedarf eines jeden Monats
Ql,M Wärmeverluste eines jeden Monats
Qg,M Wärmegewinne eines jeden Monats
ηM Ausnutzungsgrad der Wärmegewinne eines jeden Monats
Der Jahres-Heizwärmebedarf Qh ergibt sich aus der Summe über dem Heizwär-
mebedarf aller Monate mit einer positiven Bilanz.
Qh = Σ Qh,M/positiv
Bei der Berechnung sind für jeden Monat die genormten Außentemperaturen sowie
die weiteren Randbedingungen nach DIN V 4108-6 zu verwenden.
1. 5 Energieeinsparverordnung 63
Der Absorption von Sonnenstrahlung durch opake Bauteile am Tage steht die
Abgabe von Infrarotstrahlung in der Nacht gegenüber. Über eine Heizperiode
gemittelt heben sich diese Anteile auf und werden bei der Berechnung der solaren
Gewinne vernachlässigt.
Die Berechnung der TWD und der solaren Gewinne über den beheizten Glasvorbau
sind komplex und in DIN V4108-6 erläutert.
Wir werden deshalb hier nur die solaren Gewinne über die Fenster betrachten.
Durch Sonneneinstrahlung der Intensität IS wird im Zeitraum Δt ein Wärmegewinn
QS erzielt:
QS = (Σ AS ΣIS ) Δt mit
AS = g⊥ FF FS FC FW AW IS
66 1.5 Energieeinsparverordnung
Cwirk=C'wirk⋅ Ve
1− γa
η = für γ ≠ 1
1 − γ a +1
a
η= für γ = 1 mit
a +1
τ C wirk
a = a0 + , wobei τ =
τ0 HT + HV
Nach DIN V4108 ist für monatliche Berechnung a0 =1 und τ0 =16 h anzusetzen und
für jährliche Berechnung a0 =0,8 und τ0 =28 h.
Für Nichtwohngebäude ist für die Berechnung der wirksamen Wärmespeicherfähig-
keit vorgesehen. Vergleiche dazu Frage 80.
θ im − θ e
FHU =
θ isp − θ e
θisp Soll-Innentemperatur
θe Außentemperatur
33. Berechnen Sie die Größe der Nutzfläche AN, die dem Energiebedarf von
12,5 kWh/(m²a) zur Warmwasserbereitung zugrunde liegt.
Hinweis: Nutzen Sie dazu die Angaben aus Frage 32 und die Kaltwassertemperatur
von 10 ˚C nach DIN V 4701-10.
Q = m ⋅ c ⋅ Δθ
m ⋅ c ⋅ Δθ
Q '' =
AN
kWh kJ
12 ,5 = 350 ⋅ 23 kg ⋅ 4 ,19 (50 K − 10 K ) 1
m2 kgK AN
A N = 30 m ²
Die zugrunde gelegte Nutzfläche beträgt 30 m².
QP
eP =
Qh + QW
Der Wert kann durch die Nutzung von erneuerbaren Energien kleiner als 1 sein.
Die Anlagenaufwandszahl ist von der Nutzfläche abhängig. Im Allgemeinen sind
größere Nutzflächen mit längeren Leitungen und damit mit größeren Verlusten ver-
bunden.
Das Konzept der Anlagenaufwandszahl wurde für Nichtwohngebäude nicht über-
nommen. Die Verluste gehen bei Nichtwohngebäuden direkt in die Bilanzierung ein.
Beim Diagramm-Verfahren wählt man aus Musteranlagen die Anlage aus, die dem
vorgesehenen Anlagensystem am nächsten kommt und liest die Anlagen-
aufwandszahl aus Diagrammen oder Tabellen ab. Die DIN V 4701-10 enthält dazu 6
typische Anlagen (Tabelle 13 im Anhang) und das Beiblatt zur DIN enthält weitere
71 Anlagen.
Eine genauere Bestimmung der Anlagenaufwandszahl ist mit dem Tabellen-
verfahren möglich. Bei diesem Verfahren wird mit Hilfe von Formblättern der
Wärmebedarf für Heizung, Lüftung und Trinkwassererwärmung bestimmt. Bei den
Berechnungsblättern können die einzelnen Komponenten der haustechnischen An-
lagen selbst gewählt werden.
Herstellerspezifische Angaben zu den Geräten und die Längen der wärmeführenden
Leitungen werden nur in dem dritten Verfahren, bei der Berechnung der Anlagen-
zahl, benutzt.
36. Im Referenzklima für Deutschland wird mit einer Gradtagzahl von 2900
Kd gearbeitet. Berechnen Sie, welche mittlere Außentemperatur diesem
Wert zugrunde liegt. Die Referenzperiode beträgt 185 Tage und die
Innentemperatur 19 ˚C.
t ⋅ (θi- θe) = 2900 Kd
40. Wie ermittelt man für ein Haus den Jahres-Heizwärmebedarf nach dem
vereinfachten Verfahren für Wohngebäude?
Es müssen die folgenden vier Anteile des Heizwärmebedarfs bestimmt werden:
• Spezifischer Transmissionswärmeverlust HT
• Spezifischer Lüftungswärmeverlust HV
• Interne Gewinne durch Bewohner Qi
• Solare Gewinne über die Fenster QS
Diese vier Bestandteile ergeben zusammen den Heizwärmebedarf Qh, der mit den
Anforderungen der Energieeinsparverordnung verglichen werden muss. Für Neubau-
ten wird der Heizwärmebedarf nach der folgenden Gleichung berechnet, für
bestehende Gebäude gelten die Bedingungen nach Tabelle 15c.
Qh= 66⋅(HT +HV) - 0,95(Qs + Qi)
Zunächst wird der Transmissionswärmeverlust HT berechnet. Dabei geht man von
den in der Energieeinsparverordnung festgelegten Bedingungen aus.
Der Transmissionswärmeverlust ergibt sich aus der allgemeinen Gleichung
HT = U⋅A⋅ΔT⋅t.
Die Energieeinsparverordnung sieht die Berechnung eines spezifischen Transmis-
sionswärmeverlustes HT und eines auf die Fläche A bezogenen spezifischen Trans-
missionswärmeverlustes HT' vor. HT' von Neubauten darf die Höchstwerte in Tabelle
15a und 16 im Anhang nicht überschreiten. Für bestehende Gebäude gilt die EnEV
1. 5 Energieeinsparverordnung 71
als erfüllt, wenn das 1,4 fache des für Neubauten geforderten Wertes eingehalten
wird.
HT wird nach der folgenden Gleichung berechnet:
HT =Σ(FxiUiAi) + 0,05A [W/K]
Dabei bedeuten:
Ui U-Werte der Bauteile
Ai Flächen der Bauteile
Fi Korrekturwerte (Abminderungsfaktoren)
A gesamte wärmeübertragende Fläche
Zur Berechnung der Transmissionsverluste werden alle Flächen berücksichtigt, die
den beheizten Gebäudebereich nach außen, gegen Luft oder Erdreich, und zu un-
beheizten Räumen hin abschließen. Es sind jeweils die Außenmaße und bei Fenstern
die Rohbaumaße zu verwenden.
Für die Flächen der Außenwand, der Fenster und für Dächer von beheizten Dach-
räumen ist der Korrekturwert Fi =1; d. h. die Transmissionsverluste durch diese
Bauteile werden voll angerechnet. Die weiteren Bauteile gehen mit verringerter
Transmission in die Rechnung ein:
Die oberste Geschossdecke bei nicht ausgebautem Dachraum und die Abseitenwand
des Daches (Drempel) werden mit dem Faktor 0,8 abgemindert. Wände und Decken
zu unbeheizten Räumen erhalten den Abminderungsfaktor 0,5 und der untere
Gebäudeabschluss erhält den Faktor 0,6 (Siehe auch Tabelle 15c).
Der Lüftungswärmeverlust HV berechnet sich zu:
HV = 0,19 ⋅Ve in W/K ohne Dichtheitsprüfung
HV = 0,163⋅Ve in W/K mit Dichtheitsprüfung
Ve beheiztes Gebäudevolumen
Die internen Wärmegewinne können mit Hilfe der Gebäudenutzfläche mit der fol-
genden Gleichung berechnet werden:
Qi = 22AN in kWh/a wobei AN = 0,32 Ve
Die solaren Wärmegewinne können mit der folgenden Gleichung berechnet werden:
42. Berechnen Sie die Anlagenaufwandszahl, die erforderlich ist, damit das ab-
gebildete Einfamilienhaus (Neubau) die Forderungen der Energieeinspar-
verordnung erfüllt?
5 m L än ge des Hauses 12 m
0
45
2,8
N
K eller
10 m
Das Haus habe auf der Nord und Südseite jeweils 4 Fenster mit 1,2 m2 Fläche und
auf den beiden Giebelseiten jeweils drei solche Fenster. Die Tür ist auf der Süd-
seite und zu 90 % verglast und wird mit ihrer Fläche von 2,7 m2 den Fenstern
zugerechnet. Der Dachboden ist ausgebaut und wird mit beheizt.
Der für den sommerlichen Wärmeschutz kritischste Raum auf der Südseite hat zwei
Fenster mit je 1,2 m2 Fläche und eine Grundfläche von 28 m².
Die Bauteile haben folgende Werte:
Fenster: UW = 1,1 W/m2K g = 0,6
2
Dach: UD = 0,2 W/m K
Außenwände: UAW = 0,3 W/m2K
Kellerdecke: UG = 0,3 W/m2K
Für den Nachweis der Einhaltung der EnEV müssen drei Teile betrachtet werden:
• Sommerlicher Wärmeschutz
• Transmissionswärmeverlust
• Jahres-Primärenergiebedarf
Der Fensterflächenanteil beträgt nur 8,5 %. Ein Nachweis des sommerlichen Wär-
meschutzes ist damit nicht erforderlich.
Für die gesamte Wand- und Fensterfläche ergibt sich
AAW+W = 2(2,8m⋅12 m +2,8m⋅10 m +5m⋅10m/2) =173,2 m2.
Die Dachfläche beträgt:
AD=2⋅12m⋅5m√2=169,7m2
Für die gesamte Fensterfläche ergibt sich:
AW ges =19,5 m2
Wir beginnen mit der Berechnung des Transmissionswärmeverlust HT .
HT = UAwAAw+UWAW+UDAD+0,6⋅UGAG + 0,05 A in W/K
74 1.5 Energieeinsparverordnung
AAW =AAW+W - AW
AAW = 173,2 m2-19,5 m2 =153,7m²
AWN= 4⋅1,2 ⋅ m2 = 4,8 m2
AWW/O = 2⋅3⋅ 1,2 m2 = 7,2 m2
AWS = 4⋅1,2 m2 + 2,7 m2 = 7,5 m2
AG =10m⋅12m =120 m2
A = AWges +AAW + AD + AG
Die gesamte wärmeübertragende Umfassungsfläche beträgt:
A = 19,5 + 153,7+ 169,7+ 120 = 462,9 m2
HT = 0,3⋅153,7 +1,1⋅19,5 + 0,2⋅169,7 + 0,6 ⋅0,3⋅120+ 0,05 ⋅ 462,9
HT = 146,25 W/K
Nun müssen wir ermitteln, ob der spezifische, auf die wärmeübertragende Um-
fassungsfläche bezogene, Transmissionsverlust HT' den von der Energieeinspar-
verordnung festgelegten Wert nicht überschreitet.
HT'=HT/A
HT'=(146,25W/K)/ 462,9m²= 0,316 W/m²K
Wir benutzen dazu Tabelle 15a. In der Tabelle 15a sind die Gebäude nach ihrem
A/Ve -Verhältnis eingeteilt. Wir benötigen also noch das Verhältnis von Um-
fassungsfläche A zum beheizten Volumen Ve.
Ve = 53 m2⋅12m = 636 m3
A/Ve= 462,9/636 = 0,728m-1
Da Tabelle 15a nur die Werte A/Ve = 0,7 bzw. A/Ve = 0,8 enthält, müssen wir den
Zwischenwert 0,728 nach der unter Tabelle 15a vorgegebenen Formel ermitteln:
HT’zu= 0,3 +0,15/A/Ve = 0,3 + 0,15/0,728 = 0,506 W/(m2K)
Nun vergleichen wir den nach der Wärmeschutzverordnung zulässigen Wert HT’zu
mit dem für unser Haus ermittelten Wert HT’.
HT’zu ≥ HT’ ?
0,506 W/(m2K) > 0,316 W/(m²K)
1. 5 Energieeinsparverordnung 75
Man sieht, dass der vorgeschriebene Wert unterschritten wird. Wir haben
nachgewiesen, dass das Haus gut genug gedämmt ist.
Der Lüftungswärmeverlust HV berechnet sich zu:
HV = 0,19 ⋅Ve ohne Dichtheitsprüfung
HV = 0,19 ⋅636 =120,84 in W/K
Die internen Wärmegewinne können mit Hilfe der Gebäudenutzfläche mit der
folgenden Gleichung berechnet werden:
AN = 0,32⋅Ve =0,32⋅ 636 =203,52 in m2
Qi = 22AN = 22 ⋅ 203,52 = 4477,44 kWh/a
Die solaren Wärmegewinne können mit der folgenden Gleichung berechnet werden:
QS = 0,567 ⋅ g (270AWS + 155A WW/O +100AWN) in kWh/a
QS = 0,567 ⋅ 0,6 (270 ⋅ 7,5 +155 ⋅ 7,2 + 100 ⋅4,8) in kWh/a
QS = 1231,86 kWh/a
Damit ergibt sich ein Heizwärmebedarf von
Qh= 66⋅(HT +HV) - 0,95 (Qs + Qi) in kWh/a
Qh= 66 ⋅ (146,25 +120,84) - 0,95 (1231,86 + 4477,44)
Qh= 12204,10 kWh/a
Für dieses Gebäude wird jährlich 12204,10 kWh Heizenergie benötigt.
Die Heizenergie muss auf die Nutzfläche umgerechnet werden (qh):
qh= ( 12204,10 kWh/a )/203,52m² =59,96 kWh/m²a
Nun berechnen wir den Wärmebedarf für die Trinkwasserbereitung:
Qw = 12,5⋅ AN = 12,5⋅ 203,52 = 2544,00 in kWh/a
Wir berechnen aus der Gleichung für den nutzflächenbezogenen Jahres-Primär-
energiebedarf die Anlagenaufwandszahl:
Q''p = [(Qh + Qw)⋅ ep ]/AN
Q''p = [( 12204,10 kWh/a + 2544,00 kWh/a ) ⋅ ep] / 203,52m²
Der zulässige Primärenergiebedarf Q''p zu für Gebäude mit nicht überwiegender
Warmwasserbereitung aus elektrischem Strom beträgt:
Q''p zu = 50,94 +75,29⋅A/Ve +2600/(100+AN) kWh/m²a
Q''p zu = 50,94 +75,29⋅0,728 +2600/(100+203,52) =114,32 kWh/m²a
Q''p zu ≤ Q''p
114,32 kWh/m²a ≤ ( 59,96 kWh/m²a + 12,5 kWh/m²a )ep
76 1.5 Energieeinsparverordnung
44. Wenn sich bei der Berechnung des Primärenergiebedarfes für ein geplan-
tes Gebäude ein nach der EnEV zu hoher Wert ergibt, welche Möglich-
keiten haben wir, den Entwurf des Hauses so umzugestalten, dass die
Energieeinsparverordnung eingehalten wird?
1. Wir können eine Berechnung nach dem genaueren Monatsbilanzverfahren
durchführen. Das lohnt sich bei Glasvorbauten, für die bei dem Heizperioden-
verfahren keine Abminderungsfaktoren berücksichtigt werden.
2. Die Anlagenaufwandszahl kann genauer berechnet werden.
3. Wir können Baumaterialien mit kleineren U-Werten auswählen.
4. Wir können eine effektivere Heizungsanlage auswählen.
1. 5 Energieeinsparverordnung 77
Bild 1.19 Darstellung der 15 Referenzregionen der Bundesrepublik Deutschland nach DIN
V4108-6, Quelle: Cziesielski, Göbelsmann, Röder; Einführung in die Energieein-
sparverordnung 2002
1. 5 Energieeinsparverordnung 79
49. Ist für die Berechnung nach dem Monatsbilanzverfahren ein zertifiziertes
Rechenprogramm erforderlich?
Nein, eine Zertifizierung des Rechenprogramms ist nicht erforderlich. Der Gesetz-
geber hat mit der EnEV und den entsprechenden Normen nur den Rechenweg vor-
gegeben. Da die Berechnung aber sehr aufwendig ist, empfiehlt sich ein zertifiziertes
Progamm zur Vorbeugung von Unsicherheiten und Streitigkeiten trotzdem. Die
meisten Nutzer werden dieses Programm nicht selbst erstellen, sondern auf ein
fertiges Angebot zurückgreifen.
50. Welche Mindestdicke der Dämmschicht ist für eine Warmwasserleitung mit
λ = 0,035 W/mK mit einem Innendurchmesser von 22 mm erforderlich,
wenn sich die Leitung in einem unbeheizten Raum befindet.
Nach Tabelle 12 sind 20 mm Dämmschichtdicke erforderlich.
52. Bei der Überprüfung der Dichtheit eines Raumes ohne raumlufttechnische
Anlagen wurde bei einer Druckdifferenz von 50 Pa der Volumenstrom von
3,5 h-1 gemessen. Erfüllt der Raum die Anforderungen an die Dichtheit?
Nein, der Volumenstrom darf höchstens 3 h-1 betragen.
Beim Einbau von Klimaanlagen, die eine Nennleistung von mehr als 12 kW haben,
in Gebäude, oder bei Erneuerung von Zentralgeräten darf der Grenzwert der Kate-
gorie SFP 4 nicht überschritten werden. D. h. die spezifische Ventilatorleistung PSFP
muss 2000W/(m³/s) sein.
54. Wann muss der Nachweis des sommerlichen Wärmeschutzes nach der
EnEV 2007 erbracht werden?
Bisher gab es für den Nachweis des sommerlichen Wärmeschutzes eine Grenze von
30 % für den Fensterflächenanteil. Diese Grenze ist mit der EnEV 2007 weggefallen.
Der Nachweis des sommerlichen Wärmeschutzes wird jetzt genau nach den Kriterien
der DIN 4108-2 geführt. Der Nachweis ist für den kritischsten Raum zu erbringen,
der zunächst zu ermitteln ist.
Der zulässige und der vorhandene Sonneneintrag kann mit Hilfe der Tabelle 11
bestimmt werden (Vgl. Kapitel 1.2 Fragen 31 und 32).
Die Neufassung dieser DIN (DIN 4108-2: 2003) legt fest, dass auf einen Nachweis
des sommerlichen Wärmeschutzes verzichtet werden kann, wenn der grundflächen-
bezogene Fensterflächenanteil fAG des kritischsten Raumes ≤ 10 % ist (vgl. Tabelle
11a).
Es ist also zu prüfen, ob der grundflächenbezogene Fensterflächenanteil ≤ 10 % ist.
Bei Ein- und Zweifamilienhäusern mit ost-, süd- oder westorientierten Fenstern kann
auf den Nachweis des sommerlichen Wärmeschutzes verzichtet werden, wenn diese
mit außenliegenden Sonnenschutzvorrichtungen ausgestattet sind, die einen Abmin-
derungsfaktor FC ≤ 0,3 haben.
55. In einem Gebäude werden alle Fenster der Vorderseite erneuert, auf der
Hofseite werden nur 20% der Fenster erneuert. Welche Anforderungen
müssen die neuen Fenster erfüllen?
Alle erneuerten Fenster müssen in diesem Fall die Anforderungen von Tabelle 14
erfüllen. Das heißt es muss U ≤ 1,7 W/(m2K) sein.
Hätte man auf der Hofseite nicht 20 %, sondern beispielsweise nur 15 % der Fenster
erneuert, so müsste für diese Fenster nur der Mindestwärmeschutz eingehalten
werden.
Die Forderungen an die Sanierungsmaßnahmen (Tabelle 14) brauchen nicht ein-
gehalten zu werden, wenn sich die Erneuerungsmaßnahmen auf weniger als 20 % der
jeweiligen Bauteile einer Orientierung erstrecken. Mit der Grenze von 20 % will
man verhindern, dass bei Reparaturen ein unverhältnismäßig hoher Aufwand be-
trieben werden muss.
1. 5 Energieeinsparverordnung 81
56. Wie nennt sich das Dokument, in das der Wärmeschutz eines Gebäudes
einzutragen ist? Welche Werte sind einzutragen?
Das Dokument ist der Energieausweis. Es sind folgende Angaben einzutragen:
Transmissionswärmeverluste
Endenergiebedarf, bei Verbrauchswerten nach den einzelnen Energieträgern getrennt
Jahresprimärenergiebedarf
Zum Vergleich sind die EnEV-Anforderungswerte daneben zu stellen.
Die Einsetzbarkeit alternativer Energieversorgungssysteme ist zu prüfen und einzu-
tragen.
Auch für Gebäude, bei denen wesentliche Änderungen vorgenommen werden, wie
Einbau einer neuen Heizungsanlage oder Anbauten von mehr als 50% beheiztem
Volumen, ist ein Energieausweis auszustellen.
Der Energieausweis ist den Überwachungsbehörden auf Verlangen vorzuzeigen und
Käufern oder Mietern eines Gebäudes zur Einsichtnahme zugänglich zu machen.
61. Für welche Gebäude soll die DIN V 18599 „Energetische Bewertung von
Gebäuden“ eingesetzt werden?
Die DIN V 18599 ist in erster Linie für Nichtwohngebäude gedacht und soll neben
der Berechnung des Heizwärmebedarfs dazu dienen, den Energiebedarf für die Lüf-
tung, Klimatisierung und Beleuchtung einzuschätzen. Eine Anwendung auf Wohn-
gebäude ist prinzipiell möglich. Die EnEV 2007 legt aber fest, dass Wohngebäude
nach DIN EN 832 in Verbindung mit DIN V 4108-6 und DIN V 4701-10 berechnet
werden.
62. Warum muss die Berechnung des Energiebedarfs in der DIN V 18599
iterativ erfolgen?
Im ersten Schritt findet eine überschlägige Berechnung der Nutzenergie statt, weil
Verluste der Anlagentechnik erst genau berechnet werden können, wenn bekannt ist,
wie die Anlagentechnik genutzt wird. Nach Berechnung der Verluste der Anla-
gentechnik wird der Anteil der Anlagenverluste, der zur Deckung des Heizwär-
mebedarfs genutzt werden kann, den Wärmequellen zugeordnet, und es kann eine
endgültige Bilanzierung von Nutz-, End- und Primärenergiebedarf erfolgen. Diese
endgültige Berechnung muss zu Erhöhung der Genauigkeit iterativ durchgeführt wer-
den, das heißt, die Berechnungsschritte müssen mehrmals durchlaufen werden.
1. 5 Energieeinsparverordnung 83
Die Anzahl der Iterationsschritte ist für den Nutzer nicht von Bedeutung. Man muss
wegen der Komplexität der Berechnungen, z. B. durch die Monatsschritte sowieso
eine Software für die Berechnung einsetzen.
Ein Versorgungsbereich ist ein Bereich mit gleicher Anlagentechnik, der nicht un-
bedingt mit einer Zone übereinstimmen muss. Versorgungsbereiche können sich über
mehrere Zonen erstrecken oder eine Zone kann mehrere Versorgungsbereiche
umfassen.
QP Primärenergie
Qf,j Endenergie je nach Energieträger
Fp,j nichterneuerbarer Anteil des Primärenergiefaktor
fU,j Umrechnungsfaktor für die Endenergie
Der Umrechnungsfaktor für die Endenergie ist erforderlich, wenn die Berechnung
der Endenergie nach der DIN V 18599 erfolgt und damit auf den Brennwert bezogen
ist.
Bei Fernwärme ist zu berücksichtigen, dass bereits Endenergie am Gebäude zur Ver-
fügung gestellt wird und damit die Primärenergiefaktoren mit denen der Brennstoffe
nicht direkt vergleichbar sind.
69. Wie kann die mittlere Temperatur einer unbeheizten Zone vereinfacht be-
rechnet werden?
Für die Temperatur der unbeheizten Zone θu gilt
1. 5 Energieeinsparverordnung 85
ș u = ș i − Fx (ș i − ș e ),
mit
Qi Temperatur des beheizten Raumes
Qe Außentemperatur
Der Faktor Fx = 0,5 zu setzen.
70. Berechnen Sie die Temperatur eines unbeheizten Zimmers nach dem ver-
einfachten Ansatz (Aufgabe), wenn die Außentemperatur θe = 0 °C und die
Temperatur des benachbarten beheizten Zimmers θi = 20 °C beträgt.
ș u = ș i − Fx (ș i − ș e )
ș u = 20 o C − 0,5(20 o C − 0 o C ) = 15 o C
Die Temperatur des unbeheizten Zimmers beträgt 15 °C.
76. Welche Randbedingungen verwendet die DIN V 18599 für den mitbeheiz-
ten Anteil von Ein- und Mehrfamilienhäusern?
Nach Teil 10 der DIN V 18599 wird davon ausgegangen, dass in Einfamilienhäusern
25 % der Gesamtfläche mitbeheizt werden und in Mehrfamilienhäusern 15 %.
78. Wann ist die EG-Richtlinie 2002/91 zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäu-
den in nationales Recht umzusetzen?
Die EG-Richtlinie ist bis zum Januar 2006 in nationales Recht umzusetzen.
79. Für welche Gebäude fordert die EnEV den Nachweis des sommerlichen
Wärmeschutzes?
Die EnEV 2007 fordert den Nachweis des sommerlichen Wärmeschutzes entsprech-
end den Bedingungen der DIN 4108. Die bisherige Bedingung, die einen Fensterflä-
chenanteil von mehr als 30 % enthielt, entfällt.
Cwirk =Σρ c dA
ρ Dichte
c spezifische Wärmekapazität
d Dicke des Bauteils (10 cm der inneren Gebäudeteile)
A Fläche des Bauteils
81. Wie sind die solaren Wärmegewinne bei opaken Bauteile mit transparenter
Wärmedämmung zu berechnen?
Q S,op = R e UAFF FS Fw g TI αI S t
IK(1 + p) n = n ⋅ E(1 + t )
n
n
IK § 1+ t ·
= n ⋅ ¨¨ ¸¸
E ©1+ p ¹
3900
n= = 32
121,1
Die Fenster amortisieren sich nach 32 Jahren.
E VHb + E VWW
eV =
A NGF
Die Energiebezugsfläche kann bei Wohngebäuden mit bis zu zwei Wohneinheiten mit
beheiztem Keller pauschal mit dem 1,35-fachen Wert der Wohnfläche, bei sonstigen
Wohngebäuden mit dem 1,2-fachen Wert der Wohnfläche angesetzt werden. Bei
Nichtwohngebäuden ist der Energieverbrauch für Heizung, Kühlung, Lüftung und für
die eingebaute Beleuchtung zu ermitteln und auf die Nettogrundfläche zu beziehen.
87. Darf der Hausbesitzer die Daten für den Ausweis liefern und wie lange ist
ein Ausweis gültig?
Nach EnEV 2007 darf der Besitzer die Gebäudedaten selbst bereitstellen. Eine Be-
sichtigung der Gebäudes ist nicht Pflicht. Die Gültigkeitsdauer der Energieausweise
beträgt 10 Jahre.
1. 5 Energieeinsparverordnung 91
89. Woran liegt es, dass für das gleiche Haus der Verbrauch geringer ist als der
Bedarf?
Der Bedarfsrechnung liegt ein Luftwechsel von 0,7 h-1 zugrunde und ein Beheizen
nahezu des gesamten Gebäudes. Das ist beides mehr als in der Praxis üblich, d. h. es
wird im Durchschnitt weniger gelüftet und weniger geheizt als in den Berechnungen
zugrunde gelegt ist.
92 1.6 Konstruktive Umsetzung des Wärmeschutzes
Arbeitet man mit einer Dämmung zwischen und unter den Sparren, so ist auf eine
Verteilung der Dämmung oberhalb und unterhalb der Dampfsperre zu achten.
Unterhalb der Dampfsperre dürfen bei Flachdächern nur 20 % des gesamten
Wärmedurchlasswiderstandes sein und bei geneigten 30 %.
Die Dämmschichten in belüfteten, ungeneigten Dächern müssen wegen des
Brandschutzes mindestens aus normal- oder schwerentflammbaren Baustoffen der
Baustoffklasse B1 oder B 2 bestehen.
1 Dachdeckung 1
2 Dachlatten 2
3 Konterlattung 3
4
4 Unterspannbahn 5
5 Sparren
6 belüfteter Sparrenraum 6
7 Dämmung 7
8 Dampfsperre 8
9 Lattenrost 9
10 Schalung 10
1 1§ A A ·
'
= ¨¨ 1 + 2 ¸¸ mit
R T A © R T1 R T 2 ¹
dj
R Tm = R se + ¦ + R si
j λj
Wir bezeichnen den Gefachbereich mit a und den Rippenbereich mit b. Die Über-
gangswiderstände werden Tabelle 6 entnommen.
0,015 0,12 m2 ⋅ K
R Ta = 0,10 + + + 0,01 = 3,27
0,21 0,04 W
0,015 0,12 m2 ⋅ K
R Tb = 0,10 + + + 0,01 = 1,19
0,21 0,13 W
1 1 § Aa A · 1 § 620 70 · W
= ¨ + b ¸¸ = ¨
¨ + ¸ = 0,36 2
¸
¨
A © R Ta R Tb ¹ 620 + 70 © 3,27 1,19 ¹
R 'T m K
m2K
R 'T = 2,78
W
W
λ 2 = 0,21
mK
d1 0,12 m²K
R1 = = = 2,449
λ 1 0,049 W
96 1.6 Konstruktive Umsetzung des Wärmeschutzes
d 2 0,015 m²K
R2 = = = 0,071
λ2 0,21 W
m²K
R 'T' = R se + R 1 + R 2 + R si = 0,10 + 2,449 + 0,071 + 0,10 = 2,72
W
R 'T + R T'' 2,78 + 2,72 m² K
RT = = = 2,75
2 2 W
1 1 W
U= = = 0,36
R T 2,75 m²K
21. Welche Wärmedämmung sollte eine Decke über einem nichtbeheizten Un-
tergeschoss erhalten?
Da das Untergeschoss im Allgemeinen aus Normalbeton besteht, ergibt sich an der
Auflagestelle zum Außenwandmauerwerk eine Wärmebrücke. Arbeitet man in
diesem Fall mit einer stirnseitigen Dämmung, so ist die Wärmebrücke noch nicht
vollständig beseitigt. Die Dämmung sollte über die Breite der Decke nach unten
hinausgehen, wie in Bild 1.28 zu sehen ist.
100 1.6 Konstruktive Umsetzung des Wärmeschutzes
24. Welche Vorteile bringt eine an der Außenseite der Wand aufgebrachte
Wärmedämmschicht?
Vorteile der Außendämmung:
• Temperaturschwankungen der tragenden Teile eingeschränkt, weniger tempera-
turabhängige Spannungen oder Risse
• gesamte Masse des Bauteils wirkt als Wärmespeicher, dadurch kühlt die Wand
im Winter nur langsam aus
• Wand frostfrei, dadurch auch keine Schäden an Wasserleitungen
• keine Wärmebrücken
• keine Wasserdampfkondensation
• Wanddicken können auf das statische Mindestmaß reduziert werden
• im Sommer geringe Wärmeaufnahme der Wand, dadurch kühle Räume
25. Welche Nachteile bringt eine an der Außenseite der Wand aufgebrachte
Wärmedämmschicht?
Nachteile der Außendämmung:
• Aufheizzeit der Räume groß, weil die Wände mit aufgeheizt werden
• Dämmschicht muss witterungsbeständig sein
27. Welche Vorteile hat eine an der Innenseite der Wand aufgebrachte Wär-
medämmschicht?
Vorteile der Innendämmung:
• einfach nachträglich anzubringen
• Fassadenbild bleibt erhalten, z. B. bei Fachwerkbauten erwünscht
• Raum lässt sich schneller aufheizen, da die Wand abgeschirmt ist
• Wärmedämmung muss nicht wetterbeständig sein
28. Welche Nachteile bringt eine an der Innenseite der Wand aufgebrachte
Wärmedämmschicht?
Nachteile der Innendämmung:
• große Temperaturschwankungen der tragenden Wand, damit Gefahr der
Rissbildung
• Einbau einer Dampfsperre kann erforderlich sein
32. Wann darf bei einer Kerndämmung auf die Luftschicht verzichtet werden?
Auf die Luftschicht darf verzichtet werden, wenn für die Kerndämmung Materialien
verwendet werden, die für die Verwendung als Kerndämmschicht genormt sind oder
deren Brauchbarkeit als Kerndämmschicht durch eine allgemeine bauaufsichtliche
Zulassung nachgewiesen ist.
1.6 Konstruktive Umsetzung des Wärmeschutzes 103
35. Berechnen Sie die Stärke der Wärmedämmschicht, die in die folgende Au-
ßenwand eines Hauses mit normalen Innentemperaturen einzubringen ist,
wenn die Wand der Energieeinsparverordnung genügen soll.
d1 d d d
R T = R se + + Λ 2 + 3 + 4 + 5 + R si
λ1 λ3 λ4 λ5
1 0,115 0,18 s 3 0,175 0,015
= 0,04 + + + + + + 0,13
0,35 0,81 2 0,04 0,36 0,70
s
2,857 = 0,04 + 0,142 + 0,09 + 3 + 0,486 + 0,021 + 0,13
0,04
d
2,857 = 3 + 0,910
0,04
d3
= 2,857 − 0,910
0,04
37. Welche Dämmstoffe sind für den Innenbereich zu empfehlen und welche
sind ungünstig?
Zu empfehlen sind faserdotierte Wärmedämmplatten aus Calzium-Silikat. Sie haben
einen geringen Wasserdampf-Diffusionswiderstand und eine hohe kapillare Saug-
fähigkeit und können dadurch anfallendes Tauwasser zwischenspeichern. Calzium-
Silikat wird vorwiegend aus Sand hergestellt, ist nicht brennbar, hoch alkalisch, so
dass niemals Schimmelpilze auf solchen Platten wachsen. Die Platten können direkt
auf der Wand befestigt werden. Es ist kein Lattengerüst erforderlich.
Nicht zu empfehlen sind PU-Schäume. Sie sind zu dampfdicht. Hartschäume sind
ebenfalls nicht zu empfehlen. Sie sind zwar etwas dampfoffener, aber brennen leicht,
und wenn sie brennen, entstehen Dioxine.
1.6 Konstruktive Umsetzung des Wärmeschutzes 105
38. Welcher U-Wert ergibt sich bei einer Kerndämmung, wenn die typische
Luftschicht von 5 cm vollständig mit Dämmstoff (Hyperlite-Schüttung
λ = 0,048 W/mK) gefüllt wird? Entspricht der erreichte U-Wert der Wand
der EnEV? Die Wand habe zwei Schichten aus 11,5 cm Ziegel mit λ = 0,79
W/mK und einen Innenputz von 1,5 cm mit λ = 0,70 W/mK.
d1 d 3 d 4 d 5
R T = R se + + + + + R si
λ1 λ 3 λ 4 λ 5
0,115 0,05 0,115 0,015 m2K
R T = 0,04 + + + + + 0,13 = 1,52
0,79 0,048 0,79 0,70 W
Der U-Wert beträgt 1/ 1,52 m²K/W = 0,66 W/m²K. Die EnEV ist erfüllt, wenn der
Zwischenraum vollständig ausgefüllt wird.
41. Durch welche Maßnahmen kann man sich im Sommer vor Erwärmung
durch starke Sonneneinstrahlung schützen?
Im Sommer kann es durch Sonneneinstrahlung zu unbehaglichen Raumluftempe-
raturen kommen. Die Wärmeenergie gelangt hauptsächlich über die Fenster in die
Räume. Um sich vor der Sonneneinstrahlung zu schützen, kann man die Fenster mit
Jalousien und Dachvorsprüngen beschatten. Eine Bepflanzung mit schattenspenden-
den Bäumen ist zu empfehlen. Laubbäume haben dabei den Vorteil, dass die Son-
neneinstrahlung im Winter genutzt werden kann.
Vorteilhaft ist es, wenn die Innenbauteile eine große Wärmespeicherfähigkeit haben.
Sie können dann Wärmeenergie aus der Raumluft aufnehmen.
106 1.7 Wärmeschutz und Umweltschutz
3. Wie wirkt sich der steigende Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre auf den
Treibhauseffekt aus?
Das Kohlenstoffdioxid wirkt wie eine für das Sonnenlicht durchlässige Wärmeiso-
lationsschicht der Erde. Die Wärmestrahlung, die von der Erde wieder abgegeben
wird, wird durch die CO2-Moleküle in der Atmosphäre aufgenommen und zum Teil
zur Erde zurückreflektiert. Ein steigender Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre
verstärkt somit den Treibhauseffekt und es kommt zu einem allmählichen Anstieg
der Temperaturen auf der Erde. In den letzten einhundert Jahren ist die globale
Durchschnittstemperatur um 0,5 ˚C gestiegen und die Meeresspiegel sind um 10 bis
20 cm angestiegen. Das ist wahrscheinlich auf den vom Menschen verursachten zu-
sätzlichen Treibhauseffekt zurückzuführen.
11. Was versteht man unter den Klassen der Qualität der Raumluftinnentem
peratur?
Die Heizlastberechnung nach DIN EN 12831—2003-8 verwendet eine Klassenein-
teilung zu Festlegung der operativen Temperaturen. So darf die operative Tempera-
tur in einem Einzelbüro der Klasse A zwischen 21 und 23 oC schwanken, während
der Toleranzbereich in Klasse B 20 bis 24 oC und in Klasse C 19 bis 25 oC beträgt.
PDD < 6 %
15. Welche Bauweise benötigt bei gleichem U-Wert mehr Heizenergie, leichte
oder schwere?
Die leichte Bauweise benötigt etwas weniger Energie. Das liegt daran, dass die En-
ergiemenge, die nach der Nachtabsenkung für das Aufheizen der Wand benötigt
wird, bei der schweren Bauweise größer ist als bei der leichten.
Das stimmt damit überein, dass in nördlichen, kalten Gebieten vorwiegend Leicht-
bauweise zu finden ist.
Der Nachteil von Wasser gegenüber Luft besteht in der wesentlich geringeren Spei-
cherfähigkeit.
17. Welchen Einfluss hat die Materialwahl für Gebäude und Anlagen auf den Pri-
märenergiebedarf?
Bis jetzt wird bei der Berechnung der Primärenergie nur der Betrieb des Gebäudes be-
trachtet. In den Materialien steckt aber zum Teil sehr viel Primärenergie. Eigentlich müs-
ste man auch die Energie, die bei der Errichtung in das Gebäude fließt, betrachten.
Bei der Auswahl der Materialien wird oft der Aspekt der Primärenergie vergessen. Aus
ökologischer Sicht muss die Lebensdauer der Bauteile und die energetische Amortisation
in Bezug auf den Primärenergieinhalt berücksichtigt werden
1.8 Niedrigenergiehaus
4. Mit welcher Größe lässt sich die klimatische Lage eines Gebäudes grob ein-
schätzen?
Einen ersten Eindruck über die klimatische Lage eines Gebäudes gewinnt man mit
Hilfe der Gradtagzahl. Diese aus der Heizungstechnik stammende Größe gestattet
es, mit einem Wert den Heizbedarf für einen Standort auszudrücken.
Die Gradtagzahl FGt (Maßeinheit Kd) ist über folgende Formel definiert:
FGt = (θi - θa)⋅tH
Als Innentemperatur θi werden 20 oC verwendet und die oberste mittlere Außen-
temperatur θa, bei der geheizt wird, ist mit 15 oC festgelegt. Die Heizzeit tH ist die
Anzahl der Tage, an denen geheizt wird (Maßeinheit d). Die Gradtagzahl berück-
sichtigt nur die Lufttemperatur. Alle weiteren Klimaelemente bleiben unberücksich-
tigt.
5. Welche Eigenschaften des Standortes sind für die Wahl der ökologischen
Maßnahmen von Bedeutung?
Für die ökologischen Maßnahmen sind Ansiedlungsstruktur und Dichte der An-
siedlung wichtig. Im städtischen Bereich ergeben sich durch die hohe Ansiedlungs-
dichte Probleme durch gegenseitige Verschattung der Gebäude und durch Lärm. Die
gegenseitige Verschattung der Gebäude gestattet es nicht, die Sonnenenergie
maximal auszunutzen. Andererseits sind die in der Stadt üblichen Reihenhäuser in
Bezug auf die Wärmeabgabe günstiger als die im ländlichen Bereich üblichen Ein-
zelhäuser.
ponierte Lage, wie zum Beispiel auf einem Berg, bietet zwar günstige Einstrah-
lungsverhältnisse zur Nutzung der Sonnenenergie, führt aber gleichzeitig zu hohen
Wärmeverlusten durch den Wind. Allgemein erreicht man einen Windschutz durch
eine geeignete Bepflanzung der Umgebung der Gebäude.
die Fugenlänge einen Einfluss auf die Energieverluste hat. Je geringer die Fugen-
länge im Verhältnis zur Glasfläche, umso geringere Energieverluste treten auf.
Eine weitere Möglichkeit für solare Gewinne ist die Sonnenwand. Sie besteht aus ei-
ner massiven Wand, vor der sich eine Glasscheibe befindet. Die Sonnenwand hat
gegenüber dem Sonnenfenster den Vorteil, dass nicht so hohe Temperaturschwan-
kungen auftreten und dass keine Einsicht möglich ist. Die Wärme wird mit einer ge-
wissen Zeitverzögerung an den Innenraum abgegeben, kann aber auch mit Hilfe von
Lüftungsklappen am oberen und unteren Ende der Wand direkt in den Innenraum
geleitet werden (Trombewand).
Eine Sonnenwand mit besonders hohem Wirkungsgrad stellt die Sonnenwand mit
transluzenter Wärmedämmung dar. Vor einer dunkel gestrichenen massiven Spei-
cherwand befindet sich die „transparente Wärmedämmung“ (TWD), von einer
Glasscheibe oder einem transparenten Putz geschützt. Die transluzente Wärme-
dämmschicht besitzt neben einem niedrigen U-Wert einen hohen Energiedurch-
lassgrad (g = 0,5..0,75). Auf Grund der inneren Struktur gelangt im Winter, bei
niedrigem Sonnenstand, mehr Wärme in die Wand als im Sommer, sodass mitunter
auf eine zusätzliche Verschattung für die Sommermonate verzichtet werden kann.
Bei der Festlegung der Gebäudeform sollte die thermische Grenze festgelegt wer-
den, die das beheizte Volumen umschließt. An dieser Grenze müssen die Wärme-
schutzmaßnahmen stattfinden.
2 2
1 beheizte Räume
2 unbeheizte Pufferräume
3
2
3 Wärmedämmung
16. Erläutern Sie das Zustandekommen des hohen Wirkungsgrades bei einem
modernen Brennwertkessel.
116 1.8 Niedrigenergiehaus
Bei konventionellen Heizkesseln geht ein großer Teil der erzeugten Wärme mit den
Abgasen ungenutzt verloren. Brennwertgeräte nutzen diese Wärme teilweise, indem
sie die Abgase soweit abkühlen, dass ein Teil des darin enthaltenen Wasserdampfes
kondensiert. Die Wärme dieses Kondenswassers wird genutzt und es ergibt sich eine
Erhöhung des Wirkungsgrades um 10% gegenüber Niedertemperaturkesseln.
1 Vegetationsschicht
2 Filterschicht
3 Dränschicht
4 Schutzschicht
5 Gleitschicht
6 Dachhaut
Bild 1.35 Aufbau eines begrünten Daches
Eine Nutzung des Wärmeschutzes der Erde kommt aus architektonischer Sicht aller-
dings nur selten in Frage. Bei Bauten direkt an einem Hang ist ein teilweises Hinein-
1.8 Niedrigenergiehaus 117
20. In welchen Gebieten ist die leichte einer speicherfähigen, massiven Bau-
weise vorzuziehen, wenn für beide Fälle ein gleicher U-Wert der Wände
angenommen wird?
In kalten Gebieten wie in Skandinavien ist eine passive Nutzung der Sonnenenergie
unbedeutend und deshalb auch die Speichermöglichkeit nicht wichtig. Bei Heizbe-
trieb mit Nachtabsenkung lässt sich in diesen Gebieten Energie bei leichter Bau-
weise sparen. Die Räume lassen sich schneller aufheizen. Aus diesem Grund haben
sich dort über Jahrhunderte leichte, gut gedämmte Holzkonstruktionen bewährt.
In warmen Gebieten mit hoher Sonneneinstrahlung wird die Speicherfähigkeit der
massiven Bauweise benötigt. Die Räume heizen durch die Wärmespeicherung in den
Wänden nicht so schnell auf. Man baut in diesen Gebieten mit schweren masse-
haltigen Steinen.
Verdampfer Kondensor
Komp ressor
Wärmetauscher
2. Wie ist die absolute Luftfeuchtigkeit a definiert und was versteht man unter
der relativen Luftfeuchtigkeit φ?
Unter absoluter Luftfeuchtigkeit versteht man die in der Luft enthaltene Wasser-
dampfmenge in kg pro Volumen der Luft in m3.
Zur Charakterisierung des Wassergehalts der Luft verwendet man die relative Luft-
feuchtigkeit φ (Phi). Diese ergibt sich aus dem Verhältnis der Wasserdampfmenge W
in g/m3 und der Sättigungsmenge in g/m3 bzw. des Wasserdampfteildrucks p in Pa
und dem Sättigungsdruck ps in Pa.
120 2.1 Grundlagen und feuchteschutztechnische Kenngrößen
W p
Φ= =
W pS
s
Die Sättigungsmenge ist der maximal aufnehmbare Wasserdampfgehalt. Warme Luft
kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte. Deshalb nimmt die relative Feuchte bei
gleichbleibender Wasserdampfmenge ab, wenn die Lufttemperatur steigt, und
wächst, wenn die Temperatur sinkt.
30
Sättigungs-
menge in
g/m³
20
10
7. Errechnen Sie den Wasserdampfteildruck für einen Raum mit einer Luft-
temperatur von θi = 20 oC und einer Luftfeuchtigkeit von φi = 60 %.
Der Sättigungsdampfdruck ps des Wasserdampfes für 20 oC kann Tabelle 19 im
Anhang entnommen werden.
ps = 2340 Pa
Wasserdampfteildruck
pi = ps ⋅φi = 2340 Pa ⋅ 65/100 = 1521 Pa
Der Wasserdampfteildruck für Raumluft θi = 20 oC, φi = 65 % beträgt 1521 Pa.
122 2.1 Grundlagen und feuchteschutztechnische Kenngrößen
11. Erläutern Sie den Begriff der Stoßlüftung im Zusammenhang mit der
Luftfeuchtigkeit von Räumen.
Durch kurzfristiges, kräftiges Lüften wird die durch die Raumnutzung befeuchtete
Luft durch trockene, kalte Außenluft ersetzt. Nach dem Schließen der Fenster er-
wärmt sich die Luft rasch und hat nun eine geringere relative Feuchte. Die Stoß-
lüftung ist somit eine Methode zur Senkung der Luftfeuchtigkeit. Eine ungünstige
Art der Lüftung im Winter ist die Lüftung über Kippfenster. Bei dieser Art der Lüf-
tung kühlt sich die Innenwand in der Nähe des Fensters stark ab und es kann zu
Tauwasserniederschlag an dieser Wand kommen.
2.1 Grundlagen und feuchteschutztechnische Kenngrößen 123
Durch Feuchte verbessert sich die Wärmeleitung und damit nimmt der Wärme-
schutz ab.
Schimmelbeläge sind Mischkulturen aus Algen, Hefen und Bakterien. Es gibt mehr
als Hunderttausend Arten, deren Aussehen sich von weiß über grün bis schwarz
erstreckt. Vorraussetzung für Schimmelbildung ist die Überschreitung einer Bau-
teilfeuchte von 80 % über täglich 12 h sowie über einen Zeitraum von mindestens 5
Tagen. Der Schimmel wächst bei hohen Raumtemperaturen schneller als bei nied-
rigen.
Damit ein Stoff zu Frostschäden neigt, muss er geschlossene Poren oder Kleinhohl-
räume besitzen. Offene Kapillaren oder Poren sind weniger frostgefährdet. Aus-
schlaggebend für die Frostschäden ist weniger die Schärfe des Frostes als häufige
Temperaturschwankungen an der Frostgrenze, die Frost-Tau-Wechsel.
Die Verwitterung wird durch eine Kristallisation verschiedener Salze an den Bau-
teiloberflächen ausgelöst. Die Salzbildung wird durch abwechselnde Durchfeuch-
tungs- und Verdunstungsvorgänge gefördert.
Unter Erosion versteht man den mechanischen Materialabtrag, der durch die
Schleifwirkung von Regen und Wind entsteht.
Korrosion ist eine von der Oberfläche des Bauteils ausgehende chemische oder
elektrochemische Veränderung des Materials. Der Begriff Korrosion wurde früher
nur für Metalle verwendet, inzwischen aber auf weitere Stoffe ausgedehnt. In In-
dustriegebieten ist die Luft am stärksten durch luftfremde Verunreinigungen an-
gereichert. Dadurch ergibt sich in Industriegebieten eine besonders starke Korro-
sionsneigung.
18. Was versteht man unter Enthalpie und welche Maßeinheit hat die Enthal-
pie?
Viele Vorgänge bei konstantem Druck, bei denen sich die innere Energie ändert, er-
fordern noch eine äußere Arbeitsleistung. Die Enthalpie H beschreibt die insgesamt
bei diesen Vorgängen aufgewendete Energie.
126 2.1 Grundlagen und feuchteschutztechnische Kenngrößen
H = U + pV
H Enthalpie
U Innere Energie
p Druck
V Volumen
Die Enthalpie H ist geeignet, Vorgänge mit strömenden Substanzen zu beschreiben.
Die Maßeinheit der Enthalpie ist J.
20. Lösen Sie die Aufgabe 18 aus dem Kapitel 1.4 Lüften mit Hilfe des h,x-Dia-
grammes.
21. Wie groß ist die Kondensatmenge von gesättigter Luft bei 28 oC, wenn
diese auf 18 oC abgekühlt wird?
Wir lesen ab:
23g/kg - 13 g/kg = 10g/kg
Die Kondensatmenge beträgt 10g/kg Luft.
22. Welchen Taupunkt hat Luft von 30 oC mit einem Wasserdampfgehalt von
12 g/kg. ?
Der Taupunkt liegt bei 17 oC.
2.1 Grundlagen und feuchteschutztechnische Kenngrößen 127
P2 P3
P1 Δh
2.2 Wasserdampfdiffusion
ª m 2 hPa º
Z = μ ⋅ d ⋅1,5 ⋅10 6 « »
¬ kg ¼
tende Luft einen spürbaren Beitrag zum Wärmedurchgangswiderstand leistet. Bei der
Berechnung des Diffusionswiderstandes braucht diese Luftschicht nicht berück-
sichtigt zu werden, weil diese dünne Luftschicht für den Wasserdampf nur einen
vernachlässigbar kleinen Widerstand darstellt.
9. Was sollte man bei einer mehrschichtigen Wand hinsichtlich des Diffusions-
widerstandes der einzelnen Schichten beachten?
Da die Wasserdampfdiffusion im Allgemeinen von innen nach außen erfolgt, sollte
der Diffusiondurchlasswiderstand der Schichten von innen nach außen abnehmen.
Bei der Festlegung des Schichtaufbaus für eine Wand sollte man die dampfdichten
Baustoffe innen, also auf der warmen Seite, auf der Seite des höheren Dampfdruk-
kes anordnen und die dampfdurchlässigeren außen. Auf diese Weise wird ein Dif-
fusionsstau vermieden, und es kommt nicht zur Tauwasserbildung im Inneren des
Bauteils.
Es gibt Materialien, die sich bezüglich des Wärme- und Feuchtigkeitstransportes
ähnlich verhalten. So bremst Kork sowohl den Wärme- als auch den Feuchtetrans-
port, während Ziegel und Gips sowohl Feuchte als auch Wärme gut transportieren.
Beton dagegen leitet die Wärme sehr gut, staut aber die Feuchtigkeit. Beton oder
auch Dampfbremsen müssen immer auf der warmen Seite sein, damit es nicht zur
Tauwasserbildung kommt.
Hat eine Wand eine innere Wärmedämmung, so muss sich die Dampfsperre auf der
Innenseite davor befinden.
11. Die Tabellen mit den Diffusionswiderständen enthalten für einige Materi-
alien zwei Werte. Welcher der beiden Werte sollte für Berechnungen ver-
wendet werden?
Die beiden Zahlenwerte in der Tabelle stellen obere und untere Grenzwerte dar. Es
sollte immer der Wert verwendet werden, der den für die jeweilige Berechnung
ungünstigeren Wert darstellt. Man muss bei Berechnungen den für die jeweilige
Konstruktion ungünstigeren Wert auswählen. Ungünstig ist auf der wärmeren Seite
132 2.2 Wasserdampfdiffusion
des Bauteils der kleinere μ-Wert und auf der kalten Seite der größere. Das wird klar,
wenn man sich überlegt, dass auf der warmen Seite die grössere Wasserdampfmenge
vorliegt und eine große Menge Wasserdampf in das Bauteil eindringt, wenn der
Widerstand auf der warmen Seite gering ist. Liegt dann auf der kalten Seite ein
großer Widerstand vor, so ist das ungünstig, weil der Wasserdampf am Durchgang
behindert wird und sich Feuchtigkeit im Bauteil staut.
15. Was versteht man unter einer „intelligenten“ Dampfbremse und wie arbei-
tet sie?
Eine „intelligente“ (feuchteadaptive) Dampfbremse ist eine Folie aus Polyamid, die
ihren sd-Wert in Abhängigkeit von der Feuchtigkeit der Umgebung durch Ein-
lagerung von Wassermolekülen ändert. Im Winter, wenn die relative Luftfeuchte im
Mittel unter 50 % liegt, ist die Sperrwirkung der Folie am größten. Im Sommer,
wenn die relative Luftfeuchte meist über 60 % ist, sinkt der Dampfdiffusions-
widerstand stark ab. Das prädestiniert die feuchteadaptive Dampfbremse besonders
für feuchtegefährdete Bauteile, für die die sommerliche Trocknung nach innen
erhalten bleiben soll.
2.2 Wasserdampfdiffusion 133
16. Welche Arten des Wassertransportes in Bauteilen spielen außer der Was-
serdampfdiffusion eine Rolle?
Weitere für den Bau wichtige Wassertransportarten sind:
• kapillare Wasserwanderung
• Sickerströmung
• elektrokinetischer Wassertransport (Osmose)
• Wassertransport durch Luftströmung (Verdunstung an der Oberfläche)
Der Transport von Wasser in flüssiger Form findet wesentlich schneller statt als der
Wasserdampftransport. So kann ein Baustoff viel schneller austrocknen, wenn Was-
ser in flüssiger Form an die Oberfläche gelangen und dort verdunsten kann, als wenn
nur eine Austrocknung durch den Transport dampfförmiger Feuchte möglich ist.
17. Welche Baustoffe zeigen eine gute kapillare Wasseraufnahme und welche
nehmen kaum Wasser auf?
Der kapillare Wassertransport ist in den einzelnen Baustoffen sehr unterschiedlich,
da die Fähigkeit zur Feuchtigkeitsabsorption und -desorption sehr unterschiedlich ist.
Man kann die Baustoffe hinsichtlich der Wasseraufnahme in vier Gruppen einteilen:
• Stoffe mit langsamer Wasseraufnahme und Abgabe (z. B. Schwerbeton)
• Stoffe mit schneller, starker Wasseraufnahme und schneller Wasserabgabe (z. B.
Gips und Ziegel)
• Stoffe mit schneller Aufnahme und geringer Abgabe (z. B. Gassilikatbeton)
• Stoffe mit geringer Aufnahme
Man beschreibt die Wasseraufnahmefähigkeit mit Hilfe des Wasseraufnahmekoef-
fizienten w.
Wasseraufnahmekoeffizient w einiger Baustoffe:
Baustoff Wasseraufnahmekoeffizient w (kg/m2h0,5)
Gasbeton 4...8
Vollziegel 20..30
Kalksandvollstein 4...8
Zementputz 2...3
Gipsbauplatte 35...70
Kunststoffdispersionsbeschichtung 0,05...0,2
Als wasserhemmend bezeichnet man Schichten mit w ≤ 0,04 kg/m2s0,5 und sd ≤ 2m,
als wasserabweisend bezeichnet man Schichten mit w ≤ 0,01 kg/m2s0,5 und sd ≤ 2m,
als wasserdicht bezeichnet man Schichten mit w ≤ 2⋅10-5 kg/m2s0,5.
134 2.2 Wasserdampfdiffusion
20. Wie kann man die kapillare Wasseraufnahme von Baustoffen verringern?
Man kann den Oberflächenbereich des Baustoffs durch Imprägnieren wasser-
abweisend machen.
In feinporigen Stoffen beginnt Wasser zu fließen, wenn das Wasser elektrisch gela-
dene Teilchen enthält und eine elektrische Spannung wirkt. Man nutzt diesen Vor-
gang zur Mauerwerkstrockenlegung aus.
23. Welche Aufgabe hat das Hinterlüften von Schichten in Bezug auf die Was-
serdampfdiffusion zu erfüllen?
Durch das Hinterlüften werden diese Schichten in Bezug auf die Wasserdampfdif-
fusion vom übrigen Bauteil abgekoppelt. Besonders wichtig ist das bei außenlie-
genden Schichten mit großen sd-Werten, wie z. B. Metallfassaden.
R T și − șe
=
R si ș i − ș s
și − șe
R T = R si
și − șs
și − șe
R = R si − R si − R se
și − șs
Für die Berechnungen soll Rsi = 0,25m2K/W und θe= -5 oC verwendet werden.
23 − ( − 5)
R = 0,25 ⋅ − (0,25 + 0,04)
23 − 18,3
m 2K
R = 1,20
W
27 + 5
R = 0,25 ⋅ − 0,25 − 0,04
27 − 22,2
R = 1,67 − 0,29
m2K
R = 1,38
W
Man sieht, dass in diesem Fall ein Wärmedurchlasswiderstand von 1,38 m2K/W
erforderlich ist. Dieser Wert liegt über dem für den Mindestwärmeschutz gefor-
derten Wert von 1,2 m2K/W (Tabelle 8).
7. Berechnen Sie die für Aufgabe 6 erforderliche Wärmedämmung für die fol-
gende Außenwand:
1 Kalkzementputz 2 cm
2 Wärmedämmstoff 040
3 Wand aus Ziegeln, Dichte 1400 g/m3,
Dicke 24 cm
4 Kalkzementmörtel 1 cm
R = 1,38
d1 d 2 d 3 d 4
R= + + +
λ1 λ 2 λ 3 λ 4
d2
1,38 = 0,02 + + 0,414 + 0,01
0,04
2.3 Tauwasserbildung auf Oberflächen 139
d2
1,38 = 0 , 444 +
0 , 04
d 2 = 0 ,996 ⋅ 0 , 04 = 0 , 0374 m ≈ 4 cm
8. Wie verhält sich eine Außenwand mit R = 0,55 m2K/W bei 200C und 60%
Luftfeuchtigkeit? Tritt Oberflächenkondensation auf?
DIN 4108 legt für Rsi = 0,25 m2K/W fest. Für 20 oC wird r. F.= 60 % bei θs= 12 oC.
Mit Rse = 0,04 m2K/W, θe = - 5 oC und θi = 20 oC ergibt sich:
θi − θe
R = R si − R si − R se
θi − θs
20 + 5
R = 0,25 ⋅ − 0,25 − 0,04
20 − 12
m2K
R = 0,49
W
Eine Wand muss mindestens einen Wärmedurchlasswiderstand von 0,49 m2K/W
haben, damit keine Oberflächenkondensation auftritt. Die vorgegebene Wand erfüllt
mit 0,55 m2K/W diese Bedingung.
Ein Wert von 0,55 m2K/W entspricht gerade dem alten Mindestwärmeschutz; d. h.
bei der Einhaltung dieses Mindestwärmeschutzes wird bis zu einer relativen Feuchte
von etwa 60 % Oberflächenkondensation vermieden. Der jetzt, seit 2001, gültige
Mindestwärmeschutz verlangt R = 1,2 m²K/W.
der warmen Luft aus anderen Räumen aufzuheizen. Die in den anderen Räumen
erzeugte Feuchtigkeit erhöht die Feuchtigkeit des kalten Schlafzimmers und es kann
dort zu Tauwasserniederschlag kommen. Eine Lüftungsöffnung in einer Tür
zwischen einem beheizten und einem unbeheizten Raum kann dazu führen, dass sich
die aus dem warmen Raum stammende hohe Feuchtigkeit an den Außenwänden des
ungeheizten Raumes niederschlägt.
10. Wie müssen Räume richtig gelüftet werden, damit Tauwasserbildung auf
Oberflächen vermieden wird?
Durch Dauerlüftung in der kalten Jahreszeit kann sich die Innenoberfläche der
Außenwand stark abkühlen. In der Nähe der kalten Wand kann die Luft nur relativ
wenig Feuchtigkeit aufnehmen und es beginnt sich Tauwasser niederzuschlagen.
Man sollte zwei- bis dreimal täglich kurz (5 bis 10 Minuten) und kräftig lüften.
Dadurch erfolgt ein Luftausgleich, ohne dass sich die Temperatur der Innen-
oberfläche stark abkühlt. Wenn aufgrund verschiedener Tätigkeiten wie Duschen
oder Kochen erhöhte Luftfeuchtigkeiten aufgetreten sind, sind diese in dem Raum
abzulüften, in dem sie entstanden sind. Die Zeit für das Lüften ist abhängig von der
Temperaturdifferenz und dem Wind.
In der Übergangszeit sind die Antriebskräfte für den Luftaustausch geringer als bei
den großen Temperaturunterschieden im Winter. Deshalb ist in der Übergangszeit
die Zeit, die für einen vollständigen erforderlich ist, größer als im Winter.
Es ist zu beachten, dass besonders Kippfenster zur Dauerlüftung verführen.
Weiterhin sollte man bei neuen, dichtschließenden Fenstern daran denken, dass keine
Zwangslüftung mehr stattfindet, wie das bei alten, undichten Fenstern der Fall war.
Damit die im Raum gebildete Feuchtigkeit abgeführt werden kann, muss bei neuen
Fenstern öfter gelüftet werden. Das wird oft nicht beachtet und dadurch kommt es
schon bald nach dem Einbau neuer Fenster zur Schimmelbildung. Nach Möglichkeit
sollte beim Einbau neuer Fenster die Wärmedämmung der Außenwand ebenfalls
verbessert werden.
11. Woran erkennt man, dass die Luftfeuchtigkeit in einem Zimmer zu hoch
ist?
Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit kann man an beschlagenen Fensterscheiben erkennen.
Allerdings haben viele moderne Fenster sehr niedrige U-Werte und damit keine
niedrige Innenoberflächentemperatur. Sie sind somit kein guter Indikator für zu hohe
Luftfeuchtigkeit.
2.3 Tauwasserbildung auf Oberflächen 141
Zur Kontrolle der Luftfeuchte ist ein Hygrometer empfehlenswert. Eine Luftfeuchte
von 60 % sollte nicht überschritten werden.
Schimmelbildung ist ein Signal für häufig zu hohe Luftfeuchtigkeit.
13. Wie kann durch geeignete Baustoffwahl die Gefahr von Schimmelpilz-
befall vermindert werden?
An gefährdeten Stellen sollte man keine besonders pilzanfälligen Stoffe verwenden.
Besonders anfällig sind Stoffe, die biologisch abbaubare Substanzen enthalten, wie
z. B. Rauhfasertapeten und leinölhältige Anstriche. Es gibt auch pilzwidrige An-
striche und Tapeten.
θ si − θ e
f Rsi =
θi − θe
142 2.3 Tauwasserbildung auf Oberflächen
bzw. dass unter den unten aufgeführten Randbedingungen eine raumseitigen Ober-
flächentemperatur θsi ≥ 12,6 oC eingehalten wird.
Randbedingungen:
Innenlufttemperatur θi = 20 oC
Relative Luftfeuchte innen φi =50 %
θ si = (1 − R si ⋅ U ) (θ i − θ e ) + θ e
15. Welchen Einfluss hat die Raumorientierung auf die Betauung von Bauteil-
oberflächen?
Durch den Wind, der auf ein Gebäude einwirkt, wird an einigen Fassadenflächen
Außenluft zugeführt und an den gegenüberliegenden abgesaugt. Die Räume, die
zuerst mit der Außenluft in Berührung kommen, werden besser entfeuchtet als die
auf der windabgewandten Seite liegenden, die mit Luft in Berührung kommen, die
schon Feuchtigkeit aus den Räumen aufgenommen hat. Im Allgemeinen werden
deshalb die nach Süden und Westen gerichteten Räume am besten entfeuchtet.
2.4 Tauwasserbildung im Inneren von Bauteilen 143
6. Nennen Sie Beispiele für Wände, bei denen kein Tauwassernachweis er-
forderlich ist.
Nach DIN 4108-3 (2001) ist für folgende Außenwände kein Tauwassernachweis er-
forderlich:
• Außenwände aus ein- oder zweischaligem Mauerwerk, Normalbeton, gefüge-
dichtem oder haufwerksporigem Leichtbeton, jeweils mit Innenputz; Außen-
schichten als Putz oder Verblendmauerwerk, angemörtelte Bekleidungen, hin-
terlüftete Außenwandbekleidungen mit oder ohne Wärmedämmung oder ein zu-
gelassenes Wärmeverbundsystem
• Wände mit Innendämmung, wenn die Wärmedämmschicht R ≤ 1,0 m²K/W und
sd,i ≥ 0,5 m (einschließlich Innenputz) beträgt oder bei Wänden (ohne Außen-
dämmung) mit Holzwolle-Leichtbauplatten als Innendämmung (R ≤ 0,5 m²K/W)
• Wände in Holzbauart mit vorgehängter Außenwandbekleidung, zugelassenem
Wärmeverbundsystem oder Mauerwerksvorsatzschalen, jeweils mit raumseitiger
diffusionshemmender Schicht mit sd,i ≥ 2 m
• Holzfachwerkwände mit Luftdichtheitsschicht mit wärmedämmender Ausfach-
ung oder mit Innendämmung (Innenbekleidung 1m ≤ sd,i ≤ 2 m) oder Innen-
dämmung mit Holzwolle-Leichtbauplatten oder mit Außendämmung als Wär-
medämmverbundsystem oder Wärmedämmputz (sd,e ≤ 2 m).
• Kelleraußenwände mit außenliegender Wärmedämmung (Perimeterdämmung)
7. Nennen Sie Beispiele für Dächer, für die nach DIN 4108-3 (2001) kein Tau-
wassernachweis erforderlich ist.
1. Nichtbelüftete Dächer
Der Wärmedurchlasswiderstand der Bauteilschichten unterhalb der diffusionshem-
menden Schicht darf bei Dächern ohne rechnerischen Nachweis 20 % des Gesamt-
wärmedurchlasswiderstandes betragen. Bei Dächern mit nebeneinanderliegenden
Bereichen ist der Gefachbereich zugrunde zu legen.
2. Belüftete Dächer
Belüftete Dächer mit einer Dachneigung < 5o und einer diffusionshemmenden
Schicht mit sd,i ≥ 100 m unterhalb der Wärmedämmschicht, wobei der Wärme-
durchlasswiderstand der Bauteilschichten unterhalb der diffusionshemmenden
Schicht höchstens 20 % des Gesamtwärmedurchlasswiderstandes betragen darf.
Belüftete Dächer mit einer Dachneigung ≥ 5oC unter folgenden Bedingungen:
• Die Höhe des freien Lüftungsquerschnitts innerhalb des Dachbereiches über der
Wärmedämmschicht muss mindestens 2 cm betragen
• Der freie Lüftungsquerschnitt an Traufe und Pultdachabschluss muss mindes-tens
2 0/00 der zugehörigen geneigten Dachfläche betragen, mindestens jedoch 200
cm²/m
146 2.4 Tauwasserbildung im Inneren von Bauteilen
Bauteil
Schichtdicke d (m)
Diffusionszahl μ
diffusionsäquivalente Luftschichtdicke sd (m)
Wärmeleitfähigkeit λ (W/m2K)
Wärmeübergangswiderstand Rsi , Rse bzw. Wärmedurchlasswiderstand R (m2K/W)
Temperatur an der Schichtgrenze θ (0C)
Wasserdampfsättigungsdruck ps (Pa)
a b z
1 2 3 1 2 3
ps
ps
p
i
pi
psw
pa
pa
sd s d,i s d,e
c zzzz d
1 2 3 1 2 3
p
ps
pi ps psw
psw1
p sw2 pi pa
pa
Verdunstungsmenge mW,V
tV § p sw − p i p sw − p e ·
m W,V = ¨ + ¸
¨
1,5 ⋅10 © s d ,i + 0,5 ⋅ s d , z 0,5 ⋅ s d , z + s d ,e
6 ¸
¹
Dabei sind
pws1 und pws2 die Sättigungsdampfdrücke in den Ebenen des Tauwasserausfalls,
sd,i die innere diffusionsäquivalente Luftschichtdicke bis zur Ebene des Tau-
wasserausfalls,
sd,z die diffusionsäquivalente Luftschichtdicke im Bereich des Tauwasserausfalls,
sd,e die äußere diffusionsäquivalente Luftschichtdicke bis zur Ebene des Tau-
wasserausfalls.
Vergleiche dazu auch Bild 2.5
Rechenwerte für den Normalfall (DIN 4108 Teil 3):
Tauperiode:
Dauer: 60 Tage = 1440 Std.
Raumklima Außenklima
Temperatur θ 20 oC -10 oC
Luftfeuchtigkeit φ 50 % 80 %
Sättigungsdampfdruck ps 2340 Pa 260 Pa
Wasserdampfdruck p 1170 Pa 208 Pa
Verdunstungsperiode:
Dauer: 90 Tage = 2160 Std.
Raumklima Außenklima
Temperatur θ 12 oC 12 oC
Luftfeuchtigkeit φ 70 % 70 %
Sättigungsdampfdruck ps 1403 Pa 1403 Pa
Wasserdampfdruck p 982 Pa 982 Pa
150 2.4 Tauwasserbildung im Inneren von Bauteilen
d μ sd λ λ
d/λ θ ps
Rsi, Rse
20 2340
Wärmeübergang 0,13
innen 14,7 1674
Kork 0,004 5 0,02 0,055 0,073
11,8 1385
Putz 0,01 15 0,15 0,87 0,011
11,3 1340
Ziegel 0,365 10 3,65 0,79 0,462
- 7,5 324
Putz 0,02 35 0,7 0,87 0,023
- 8,4 298
Wärmeübergang 0,04
außen - 10 260
Summe 4,52 0,739
p (Pa)
2500
2000
1500
1170
1000
500
208
0
1 2 3 4 s d (m)
Bild 2.8 Glaserdiagramm
Der tatsächliche Verlauf des Wasserdampfdruckes kann nie über dem Sättigungs-
druck liegen. Wir ermitteln den tatsächlichen Verlauf, indem wir beachten, dass der
Sättigungsdampfdruck nie überschritten werden darf.
Bei sd = 0,7 m wird der Sättigungsdampfdruck 324 Pa erreicht und es tritt Tauwas-
ser auf. Wir müssen deshalb den Tauwassernachweis fortsetzen und die Tauwasser-
und die Verdunstungsmenge berechnen.
tT § p i − p sw1 p sw 2 − p e ·
m W ,T = ¨ − ¸
1,5 ⋅10 ¨© s d ,i
6
s d,e ¸
¹
1440 § 1170 − 324 324 − 208 ·
m W ,T = ¨¨ − ¸¸
1,5 ⋅10 6 © 3,82 0,7 ¹
1440
m W ,T = (221,5 − 165,7)
1,5 ⋅10 6
kg
m W ,T = 0,054 2
m
Für die Verdunstungsperiode ist:
ps = 1403 Pa
pi = 70 % ⋅1403 Pa = 982 Pa
pe = 70 % ⋅1403 Pa = 982 Pa
Die Größe sd,z ist in diesem Fall gleich Null, sd,e beträgt 0,7 m und sd,i beträgt
4,52 m - 0,7 m = 3,82 m.
tV § p sw − p i p sw − p e ·
m W,V = ¨ + ¸
¨
1,5 ⋅10 © s d ,i + 0,5 ⋅ s d , z 0,5 ⋅ s d , z + s d , e
6 ¸
¹
2160 § 1403 − 982 1403 − 982 ·
m W,V = ¨¨ + ¸¸
1,5 ⋅10 6 © 3,82 0,7 ¹
2160
m W,V = (110,2 + 601,4)
1,5 ⋅10 6
kg
m W,V = 1,02 2
m
154 2.4 Tauwasserbildung im Inneren von Bauteilen
Die Wassermenge, die in der Tauperiode anfällt, ist somit kleiner als die Wasser-
menge, die in der Verdunstungsperiode verdunsten könnte. Damit ist die erste Be-
dingung erfüllt.
Mauerwerk kann Wasser kapillar aufnehmen. Es ist deshalb eine Tauwassermenge
von 1kg/m2 zulässig. Die vorhandene Tauwassermenge ist demnach kleiner als die
zulässige. Damit ist auch die zweite Bedingung erfüllt. Die Wand kann in dieser
Form verkleidet werden. Es tritt kein schädliches Tauwasser auf.
Vergleichen wir den vorliegenden Fall mit Bild 2.6, so sehen wir, dass Fall b vor-
liegt.
11. Untersuchen Sie die abgebildete Wand in bezug auf Tauwasserbildung.
Wir erstellen eine Tabelle für das Glaserverfahren und tragen für die einzelnen
Schichten die Schichtdicke d (m) und die Diffusionszahl μ ein. Dabei ist zu beach-
ten, dass für die Diffusionszahl μ innen der kleinere der in der Tabelle 5 angegebe-
nen Werte und außen der größere einzusetzen ist.
Anschließend errechnen wir die diffusionsäquivalente Luftschichtdicke sd (m) und
tragen sie ebenfalls in die Tabelle ein. In die beiden nächsten Spalten kommen die
Wärmeleitfähigkeit λ (W/m2K) und der Wärmedurchlasswiderstand d/λ bzw. der
innere und äußere Wärmedurchlasswiderstand Rsi und Rse (m2K/W). Für die Schicht-
grenzen errechnen wir die Temperaturen θ (oC) und tragen sie, wie aus der Tabelle
ersichtlich, ein. Als letztes ermitteln wir mit Tabelle 19 den Wasserdampfsättigungs-
druck ps(Pa) für die jeweilige Temperatur und tragen ihn ebenfalls ein.
Die Berechnung der Temperaturen erfolgte analog zu Aufgabe 10.
Nun benötigen wir noch die in der Tauperiode herrschenden Wasserdampfdrücke
innen und außen.
Mit den Bedingungen für die Tauperiode erhalten wir:
2.4 Tauwasserbildung im Inneren von Bauteilen 155
pi = 50 % ⋅2300 Pa =1170 Pa
pe = 80 % ⋅260 Pa = 208 Pa
d μ sd λ λ
d/λ θ ps
Rsi, Rse
20 2340
Wärmeübergang 0,13
innen 18,1 2079
Gipskarton 0,012 8 0,096 0,21 0,057
17,2 1963
Dämmschicht 0,05 1 0,05 0,035 1,43
-4,2 430
Putz (Kalk) 0,02 15 0,3 0,87 0,023
- 4,5 419
Ziegel 0,24 10 2,4 0,79 0,304
- 9,1 281
Putz (Kalk) 0,02 35 0,7 0,87 0,023
- 9,4 274
Wärmeübergang 0,04
außen - 10 260
Summe 3,546 2,007
Wir zeichnen ein Glaserdiagramm (Bild 2.10) und tragen die Sättigungsdampfdrücke
in Abhängigkeit von der diffusionsäquivalenten Luftschichtdicke sd ein. Den äußeren
und inneren Wasserdampfdruck tragen wir ebenfalls ein und verbinden die beiden
Werte mit einer gestrichelten Gerade. Der tatsächliche Verlauf des Wasserdampf-
druckes kann nie über dem Sättigungsdruck liegen. Wir ermitteln den tatsächlichen
Verlauf, indem wir beachten, dass der Sättigungsdampfdruck nie überschritten wer-
den darf. Im Bereich von sd = 0,7 m bis sd = 3,4 m wird der Sättigungsdampfdruck
erreicht und es tritt Tauwasser auf. Wir müssen deshalb den Tauwassernachweis
fortsetzen und die Tauwasser- und die Verdunstungsmenge berechnen.
sd,a beträgt 0,7m, sd,i = 3,546 m - 3,4 m = 0,146 m
156 2.4 Tauwasserbildung im Inneren von Bauteilen
p
(Pa)
2500
2000
1500
1170
1000
500
208
0
sd (m)
1 2 3 4
Bild 2.10 Glaserdiagramm
tT § p i − p sw1 p sw 2 − p e ·
m W ,T = ¨ − ¸
1,5 ⋅10 ¨© s di
6
s de ¸
¹
1440 § 1170 − 430 281 − 208 ·
m W ;T = ¨¨ − ¸
1,5 ⋅10 6 © 0,146 0,7 ¸¹
1440
m W ,T = (5068,5 − 104,3)
1,5 ⋅10 6
kg
m W ,T = 4,77 2
m
.
Für die Verdunstungsperiode ist:
2.4 Tauwasserbildung im Inneren von Bauteilen 157
ps = 1403 Pa
pi = 70 % ⋅1403 Pa = 982 Pa
pe = 70 % ⋅1403 Pa = 982 Pa
Die Dicke des Bereiches, in dem Tauwasser ausfällt, sdz beträgt 2,7 m.
tV § p sw − p i p sw − p e ·
m W,V = ¨ + ¸
¨
1,5 ⋅10 © s d ,i + 0,5 ⋅ s d , z 0,5 ⋅ s d ,z + s d ,e
6 ¸
¹
2160 § 1403 − 982 1403 − 982 ·
m W,V = ¨
6 ¨
+ ¸¸
1,5 ⋅10 © 0,146 + 0,5 ⋅ 2,7 0,5 ⋅ 2,7 + 0,7 ¹
2160
m W,V = (281,4 + 205,4)
1,5 ⋅10 6
kg
m W , V = 0,70 2
m
Die Wassermenge, die in der Verdunstungsperiode verdunstet, beträgt 0,70 kg/m2
und ist somit kleiner als die in der Tauperiode anfallende Tauwassermenge von 4,77
kg/m2. Die Wand sollte in dieser Form nicht verkleidet werden. Es muss eine
Dampfsperre verwendet werden.
Vergleichen wir den vorliegenden Fall mit Bild 2.5, so sehen wir, dass Fall c
vorliegt.
12. Wie kann man die Zunahme des Holzfeuchtegehaltes durch Tauwasser
berechnen?
Bei der Anwendung des Glaserverfahren kann es erforderlich sein, die Zunahme des
Holzfeuchtegehaltes zu berechnen. Die Zunahme des Holzfeuchtegehalts lässt sich
mit Hilfe von folgender Beziehung berechnen:
m W ,T
u= ⋅100%
m'
u Zunahme des Holzfeuchtegehaltes in %
m W,T Tauwassermenge
m’ flächenbezogene Masse
158 2.4 Tauwasserbildung im Inneren von Bauteilen
13. Berechnen Sie die Zunahme der Holzfeuchte einer 1 cm dicken Eichen-
platte mit einem Holzfeuchtegehalt von 15 % durch eine Tauwassermen-
ge von 0,65 kg/m2.
Eichenholz hat eine Dichte von 750 kg/m3. Damit hat die 1 cm dicke Eichenplatte
eine flächenbezogene Masse von
m’ = 750 kg/m3 ⋅ 0,01 m = 7,5 kg/m2.
Die Zunahme der Holzfeuchte in der Tauperiode beträgt:
m W ,T 0,65kg / m 2
u= ⋅100% = ⋅100% = 8,7%
m' 7,5kg / m 2
Das Holz hat damit eine Feuchte von 23,7 %. Bei Holz ist nur eine Zunahme von 5
% zulässig. Ab etwa 20 % Holzfeuchte besteht die Gefahr des Pilzbefalls. Durch zu
hohe Holzfeuchte wird auch die Oberflächenbeschichtung und die Verleimung des
Holzes geschädigt.
3. Worauf sollte man bei der Auswahl von Anstrichen zum Schlagregenschutz
achten?
Es ist zu beachten, dass wasserdichte oder wasserabweisende Anstriche im Allgemei-
nen relativ dampfdicht sind. Die Anstriche bilden somit eine Dampfsperre auf der
falschen Seite. Bei der Auswahl der Anstriche sollte man eine geringstmögliche
Dampfdichtigkeit wählen. Auf diese Weise beugt man Feuchtigkeit unmittelbar unter
dem Anstrich vor, die leicht zur Blasenbildung oder zum Abblättern des Anstrich-
stoffes führen kann.
11. Mit welcher Größe kann die Wasserdurchlässigkeit von Böden beschrieben
werden?
Die Wasserdurchlässigkeit kann mit dem Wasserdurchlässigkeitsbeiwert k beschrie-
ben werden. Durchlässiger Boden, wie Sand oder Kies, hat einen Wasserdurch-
lässigkeitsbeiwert k > 10-4 m/s; wenig durchlässiger Boden, wie z. B. Torf, hat k ≤
10-4 m/s.
4
1 vertikale Abdichtung
1 2 Hohlkehle
5
3 horizontale Abdichtung
4 Putz
67
2 5 Mauerwerk
6 Schutzbeton
7 Abdichtung
3
Bild 2.11 Abdichtung über dem
Fundament
164 2.5 Praktischer Feuchteschutz
21. Erläutern Sie die Versalzung von Mauerwerk, das nicht gegen Bodenfeuch-
tigkeit geschützt ist.
Das über Kapillarwirkung aus dem Boden aufgenommene Wasser führt Salze mit
sich und löst Salze aus den Baustoffen. Während ein Teil des Wassers an den
Wandflächen verdunstet, bleiben die Salze zurück, kristallisieren („Salpeter“) und
zerstören dabei das Mauerwerk. Die Salze verstärken die weitere Wasseraufnahme.
Sammelelektrode
25. Erläutern Sie, was unter mäßigen bzw. hohen Beanspruchungen in bezug
auf nichtdrückendes Wasser zu verstehen ist.
Nach Größe der Beanspruchung durch Wasser, Verkehrslasten und Temperaturen
wird zwischen mäßigen und hohen Beanspruchungen unterschieden.
Unter mäßiger Beanspruchung versteht man
• vorwiegend ruhende Verkehrslasten
• nicht ständige, geringe Wasserbeanspruchung
Feuchtigkeitsbeanspruchungsgruppe I
Bäder ohne Bodenablauf mit Dusche oder Wanne
Feuchtigkeitsbeanspruchungsgruppe II
Öffentliche Sanitärräume mit Bodenabläufen
Feuchtigkeitsbeanspruchungsgruppe III
Bauteile im Außenbereich, wie Balkone, Terrassen , Gebäudesockel
Feuchtigkeitsbeanspruchungsgruppe IV
Gewerbliche Küchen
30. Welche Abdichtungsarten zum Schutz vor drückendem Wasser gibt es?
Maßnahmen gegen drückendes Wasser sind:
• Außenhautabdichtungen
• Wasserundurchlässige Bauteile
• Innenhautabdichtungen bei Behältern bzw. für Sanierungen
2.5 Praktischer Feuchteschutz 167
1 tragendes
Mauerwerk
2 Aushubmaterial
3 Wände aus wasser-
OKG 1
undurchlässigem
Beton ≥ 30 cm 2
HGW 30
4 Sohlplatte aus
3
wasserundurch-
4
lässigem Beton 5
≥ 25 cm
5 Unterbeton als Sauber_
keitsschicht ≥ 5 cm
38. Bei Bewegungsfugen unterscheidet die DIN 18195-8 zwischen Fugen vom
Typ I und Fugen vom Typ II. Was ist darunter zu verstehen ?
Fugen vom Typ I sind Fugen für langsam ablaufende und einmalige oder selten wie-
derholte Bewegungen, wie Setzungsbewegungen oder Längenänderungen durch jah-
reszeitliche Temperaturschwankungen.
Fugen vom Typ II sind Fugen für schnell ablaufende oder häufig wiederholte Be-
wegungen, wie Bewegungen durch wechselnde Verkehrslasten und Längenände-
170 2.5 Praktischer Feuchteschutz
46. Warum wird bei belüfteten Dächern zusätzlich zur Belüftung noch eine
Dampfsperre eingebaut?
Der Hohlraum kann aufgrund verschiedener Ursachen verengt und die Wasser-
dampfdiffusion dadurch eingeschränkt sein. Eine häufige Ursache dafür ist eine
172 2.5 Praktischer Feuchteschutz
1
2 1 Dachdeckung
3 2 Unterspannpappe
4 3 Lattung
5
6 4 belüfteter Dachraum (Sparren)
7 5 Wärmedämmschicht
8 6 Dampfbremse
7 Lattung
8 Deckenschalung
1 1 Bekiesung
2 2 Dachhaut
3 3 Schalung
4 4 belüfteter Dachraum
5 5 Balken
6 6 Wärmedämmschicht
7 7 Dampfbremse
8 8 Deckenschalung
51. Wie ist Holz, das in Mauerwerk eingebaut ist, vor Feuchtigkeitsübertra-
gung zu schützen?
Bauholz, das in Mauerwerkseinsparungen eingebaut wird, ist durch einen Luftraum
vor Feuchtigkeitsübertragung zu schützen. An der Auflagestelle wird eine Sperr-
schicht angebracht.
52. Wie kommt es, dass eine wasserabweisende Dämmschicht mit geschlos-
senzelliger Struktur in einem unbelüfteten Dach oft völlig durchnässt vor-
gefunden wird?
Bei der Feuchtebelastung einer Dämmschicht muss man zwischen der Wasserauf-
nahmefähigkeit und der Wasserdampfdurchlässigkeit unterscheiden. Wasserabwei-
sende Dämmstoffe wie extrudierter PS-Schaum, PS-Hartschaum und PUR-Hart-
schaum sind zwar wasserabweisend, lassen aber Wasserdampf hindurch. Die häufig
vorgefundene Durchnässung ist auf Tauwasserbildung zurückzuführen. Wenn eine
dickere Wärmedämmschicht in das Dach eingebaut wird, wird oft nicht beachtet,
dass sich dadurch die Tauwasserverhältnisse verschlechtern. Die im Winter an-
fallende Tauwassermenge erhöht sich und die sommerliche Verdunstungsmenge
verringert sich.
174 2.5 Praktischer Feuchteschutz
53. Erklären Sie, was man unter Wasserdampfkonvektion versteht und wie
dadurch Bauschäden entstehen können.
An undichten Stellen eines beheizten Gebäudes, wie zum Beispiel einer Lücke in der
Mineralwolledämmung eines Daches, strömt ständig warme Luft nach außen. Diese
warme Luft hat einen hohen, absoluten Wasserdampfgehalt. An den Berührungs-
stellen dieser Luft mit dem kalten Dach kann es in Abhängigkeit von der Temperatur
des Daches zur Kondensation von Feuchtigkeit kommen.
Durch diesen Tauwasserniederschlag kann ein Feuchteschaden entstehen. .Außerdem
kommt es zu unnötigen Wärmeverlusten.
3. Welche DIN-Normen sind für den Schallschutz maßgebend und welches Ziel
haben die Anforderungen an den Mindestschallschutz?
Für den Schallschutz ist die DIN 4109 „Schallschutz im Hochbau“ maßgebend. Die
Anforderungen dieser DIN dienen dem Ziel, die Menschen in Aufenthaltsräumen vor
unzumutbaren Schallbelästigungen zu schützen.
Im Zuge der Vereinheitlichung der europäischen Normen wurde 2000 die
DIN EN 12354 veröffentlicht. Sie hat das Ziel, die akustischen Eigenschaften von
Gebäuden aus den Bauteileigenschaften zu prognostizieren. Die zur Berechnung
erforderlichen Bauteileigenschaften liegen zur Zeit nur in begrenztem Umfang vor,
so dass bis auf weiteres die DIN 4109 maßgebend ist.
Die Bauakustische Messnorm DIN 52210 wurde durch die seit 1998 veröffentlichte
europäische Norm DIN EN ISO 140 ersetzt.
3.1 Grundlagen und Größen zur Beschreibung des Schalls 177
10. Erläuten Sie die Schallvarianten Ton, Geräusch, Klang und Knall.
Ein Ton ist eine Schallschwingung mit sinusförmigem Verlauf. Klang entsteht bei
der Überlagerung mehrerer Töne. Ein Geräusch ist eine unregelmäßige Schwin-
gung. Ein Knall ist ein kurzer, starker Schalleindruck.
Amplitude
Ton
Klang
Geräusch
Knall
Bild 3.2 Ton, Klang, Geräusch
und Knall
Zeit
11. Erläutern Sie die Begriffe Frequenz, Wellenlänge und Amplitude.
Unter Frequenz versteht man die Schwingungsanzahl pro Sekunde. Die Frequenz
bestimmt die Tonhöhe einer Schwingung. Der Abstand zwischen zwei gleichartigen
Schwingungszuständen wird als Wellenlänge bezeichnet. Unter Amplitude versteht
man die maximale Auslenkung aus der Ruhelage.
f Frequenz in Hz
λ Wellenlänge in m
a Amplitude, Schalldruck in Pa
Zeit
Bild 3.3 Kenngrößen einer Schwingung λ
3.1 Grundlagen und Größen zur Beschreibung des Schalls 179
m/s
Glas 5200
Leichtmetall 5100
Mauerwerk 3500
Nadelholz 4100
Wasser 1450
Kork 500
Luft 340
Der Schalldruck p ist ein Maß für die Schallenergie, die in einer Schallwelle
enthalten ist. Bei einer Luftschallwelle ergeben sich durch die Schwingungen der
Moleküle Bereiche mit erhöhtem und vermindertem Druck. Diese Druckschwan-
kungen sind dem normalen Luftdruck überlagert. Gemessen werden diese Druck-
schwankungen in N/m2 = Pa.
Der kleinste von Menschen hörbare Schalldruck, der Schalldruck bei der Hör-
schwelle, beträgt:
p0 = 2 ⋅ 10- 5 N/m2= 0,00002 N/m2
Schalldrücke über p0 = 20 N/m2 werden vom Menschen als schmerzhaft empfunden.
Vergleicht man Schalldrücke mit dem normalen Luftdruck von ca. 105 N/m2, so sieht
man, dass Schalldrücke im Vergleich zum Luftdruck sehr gering sind.
P0 =10-12 W
182 3.1 Grundlagen und Größen zur Beschreibung des Schalls
Die Schallintensität ist das Produkt aus Energiedichte w der Schallwelle und Schall-
geschwindigkeit c.
I = w ⋅c [W/m²]
23. Wie wird der Schallpegel bei Vergrößerung des Abstandes zu einer li-
nienförmigen Schallquelle (Straßenverkehr) berechnet?
Bei Vergrößerung der Abstandes zu einer linienförmigen Schallquelle kann der
Schallpegel mit der folgenden Gleichung berechnet werden:
s2
L 2 = L1 − 10 ⋅ lg
s1
Bei Verringerung gilt:
s2
L 2 = L1 + 10 ⋅ lg
s1
24. Wie groß ist der Schallpegel im Abstand von 50 m von einer Straße, wenn
er im Abstand von 25 m 60 dB beträgt?
s2
L 2 = L1 − 10 ⋅ lg
s1
50
L 2 = 60 − 10 ⋅ lg = 60 − 3,01 = 56,7dB
25
Feder
Platte Bild 3.6 Plattenschwinger
1000 § 1 1 ·
f0 = s'¨ + ¸
2π © m '1 m ' 2 ¹
f0 Resonanzfrequenz in Hz
s’ dynamische Steifigkeit in MN/m3
m1, m2 flächenbezogene Masse in kg/m2
Unterhalb der Resonanzfrequenz schwingen die beiden Massen, als wenn sie starr
gekoppelt wären, und oberhalb der Resonanzfrequenz werden die Amplituden klei-
ner als die Anregung.
Im Bau kann z. B. eine Holzverkleidung einen Resonator darstellen. Hohlräume oder
elastische Zwischenschichten wirken als Feder. Auch Doppelwände, Wärmedämm-
verkleidungen und schwimmender Estrich können als Helmholtzresonator betrachtet
werden.
x
xa Anregungs-
amplitude
xa
9. Welche Absorber werden für hohe, welche für mittlere und welche werden
für tiefe Töne verwendet?
Hohe Frequenzen werden vorwiegend von Stoffen mit feingegliederten Oberflächen
geschluckt, wie Akustikputzen, porigen Faserstoffen und Vorhangstoffen.
Mittlere Frequenzen werden durch mehrschichtige Schallschlucksysteme aus Faser-
dämmstoffen hinter gelochten dünnen Abdeckplatten absorbiert.
Tiefe Frequenzen werden durch Schwingungssysteme aus biegeweichen Platten mit
dazwischenliegendem Luftpolster absorbiert.
Für die Absorption eines schmalen Frequenzbereiches verwendet man Hohlraum-
resonatoren.
188 3.2 Wirkungsweise von Schallabsorbern
14. In welchem Abstand von der Wand ist ein Absorber am wirkungsvollsten?
Eine besonders große Absorptionsleistung eines Materials wird erreicht, wenn der
Absorber an einer Stelle angeordnet wird, an der die Schallschnelle ein Maximum
hat. Eine solche Stelle befindet sich im Abstand von λ/4 vor der schallharten Wand.
Für die praktische Anwendung ist es meist erforderlich, die Absorption bei tiefen
Frequenzen von 200 bis 500 Hz zu verbessern. Das ergibt Wandabstände der Ab-
sorber von 10 bis 45 cm. Bei abgehängten Decken lassen sich diese hohen Abstände
häufig ohne weiteres herstellen.
poröser Absorber
λ
4
Bild 3.8 Absorber im optimalen Abstand zur schallharten Wand
190 3.3 Luftschallschutz
3.3 Luftschallschutz
Dd direkt
Ff Ff Flankenübertragung
Fd Fd von der flankierenden Wand über
die Trennfläche
Dd
Sender Df von der Trennfläche über die
Df Längswände
Bild 3.9 (Körper-)Schallübertragungs-
wege in einem Gebäude
S
R´= L1 - L 2 + 10 ⋅ lg
A
§ S⋅T ·
R' = L1 - L 2 + 10 ⋅ lg ¨¨ ¸¸
© 0,163 ⋅ V ¹
3.3 Luftschallschutz 191
Dabei sind:
L1 Pegel im Senderaum
L2 Pegel im Empfangsraum
S Fläche des trennenden Bauteils
A äquivalente Absorptionsfläche
V Volumen des Empfangsraums
T Nachhallzeit im Empfangsraum = Zeit in der der Schallpegel nach Abschalten
der Schallquelle um 60 dB abfällt
Der Index ' bedeutet, dass auch die Nebenwegsübertragung berücksichtigt wird.
Das Bau-Schalldämm-Maß wird üblicherweise aus Messwerten ermittelt.
R'w
dB
60
40
Bauteile aus
20 Beton, Mauerwerk,
Bild 3.11 Luftschalldämmung in
Abhängigkeit vom
Gips, Glas
Flächengewicht 0
50 100 200 400 800 kg/m2
60 ρ
fG ≈
d E dyn
d Dicke in m
ρ Dichte in kg/m3
Edyn Elastizitätsmodul in N/mm2
Es gibt zwei unterschiedliche Bereiche, in denen das Bauteil zu Schwingungen an-
geregt wird. Im unteren Frequenzbereich gibt es eine Eigenfrequenz, die Reso-
194 3.3 Luftschallschutz
nanzfrequenz f0, bei der das Bauteil als Ganzes schwingt. Es führt eine Platten-
schwingung aus. Im oberen Frequenzbereich tritt Koinzidenz auf. Unter Koinzidenz
versteht man die schwingungsmäßige Anpassung des Bauteils an die vorübereilende
Schallwelle. Die bei Koinzidenz auftretenden Schwingungen des Bauteils lassen sich
mit den Schwingungen eines Wimpels vergleichen, der wellenförmig den Wind-
stößen folgt. Man spricht von Koinzidenz oder von Spuranpassung. Das Bauteil
passt sich der vorbeieilenden Schallwelle an. Als Grenzfrequenz fg bezeichnet man
die erste Koinzidenz-Frequenz, bei der es zu wellenförmigen Bewegungen angeregt
wird.
Die praktisch auftretenden Schwingungsamplituden betragen nur einige tausendstel
Millimeter, bei sehr dünnen elastischen Stoffen können Schwingungsamplituden bis
in den Millimeterbereich auftreten.
R
w Platten- Massen- Koinzidenz-
schwingungs- gesetz - bereich
bereich bereich
f fg
0
Bei senkrechtem Schalleinfall ergeben sich keine Koinzidenzerscheinungen, son-
dern nur planparallele Schwingungen der Platte.
Eine große, frei hängende Platte neigt wesentlich stärker zu Koinzidenzschwin-
gungen als eine kleine, allseitig eingespannte Platte gleicher Dicke und gleichen Ma-
terials. Bei großen Platten wirken mehrere Schallwellenlängen gleichzeitig, so dass
sich ein Einschwingvorgang der Platte ergibt.
Die Luftschalldämmung von einschaligen Bauteilen ist ungünstig, wenn die Grenz-
frequenz im Bereich von 200...2000 Hz liegt. Das ist z. B. bei Platten aus Beton,
Leichtbeton, Mauerwerk, Gips und Glas mit einer flächenbezogenen Masse zwi-
schen 20 bis 100 kg/m2 der Fall und bei Platten aus Holz mit flächenbezogenen
Massen über 15 kg/m2.
3.3 Luftschallschutz 195
11. Was ist bei einer Verkleidung mit steifen Materialien zu beachten?
Bei Verwendung von steifen Materialien wie Holzwolleleichtbauplatten kann die
Resonanzfrequenz des entstandenen Schwingungssystems bei 500 bis 800 Hz liegen.
Dann tritt durch die Verkleidung keine Verbesserung sondern sogar eine
Verschlechterung des Schalldämm-Maßes ein.
12. Was versteht man unter einem zweischaligen Bauteil und welche drei Arten
von zweischaligen Bauteilen gibt es?
Unter zweischaligen Bauteilen versteht man Bauteile, die aus zwei Schichten be-
stehen, die nicht starr miteinander verbunden sind, sondern durch Luftschichten oder
Dämmstoffe voneinander getrennt sind. Mit diesen lässt sich auch bei weit geringerer
Masse als bei einschaligen eine gute Schalldämmung erzielen. Die DIN 4109
unterscheidet drei verschiedene Konstruktionsarten von zweischaligen Bauteilen:
• zwei biegesteife Schalen
• biegeweiche Schale vor schwerer, biegesteifer Schale
• zwei biegeweiche Schalen
196 3.3 Luftschallschutz
13. Wie groß darf die Resonanzfrequenz von zweischaligen Bauteilen höchs-
tens sein?
Eine zweischalige Konstruktion kann als Schwingungssystem aus zwei Massen, die
mit einer Feder verbunden sind, betrachtet werden. Der Feder entspricht eine Kopp-
lung über die Luftschicht. Voraussetzung für eine gute Schalldämmung des zwei-
schaligen Bauteils ist, dass die Resonanzfrequenz (Eigenfrequenz) des Systems unter
100 Hz liegt.
R'w
zweischalig
einschalig
für eine Doppelwand aus zwei gleich schweren biegeweichen Schalen mit
Luftschicht mit schallschluckender Einlage.
b)
'
s
f 0 ≈ 225 '
m
für eine Doppelwand aus zwei gleich schweren biegeweichen Schalen, wenn die
Dämmschicht mit beiden Schalen vollflächig fest verbunden ist.
3.3 Luftschallschutz 197
c)
60
f0 =
m ⋅a
'
für eine biegeweiche Schale vor einem schweren Bauteil mit Luftschicht und
schallschluckender Einlage.
d)
'
s
f 0 = 160
m'
für eine biegeweiche Vorsatzschale vor einem schweren Bauteil, wenn die Dämm-
schicht mit beiden Schalen vollflächig fest verbunden ist.
Dabei bedeuten
f0 Eigenfrequenz in Hz
m’ flächenbezogene Masse der biegeweichen Schale in in kg/m2
a Schalenabstand in m
s’ dynamische Steifigkeit der Dämmschicht in MN/m3
a) b)
m'
m'
m' m'
d)
c) m'
m'
Bild 3.14 Zweischalige Bauteile
198 3.3 Luftschallschutz
15. Berechnen Sie für eine Doppelwand aus zwei je 1 cm dicken Holzspanplat-
ten mit m’ = 7 kg/m2, Abstand der Schalen 5 cm, die Resonanzfrequenz.
Für eine Doppelwand aus zwei gleichschweren biegeweichen Einzelschalen mit
Luftschicht gilt:
85
f0 =
m' ⋅ a
m’ Masse der biegeweichen Schalen in kg/m²
a Schalenabstand in m
85
f0 ≈ ≈ 145 Hz ≥ 100 Hz
7 ⋅ 0,05
Die Resonanzfrequenz beträgt 145 Hz. Der Abstand der Schalen ist etwas zu klein.
16. Unter einer Massivdecke wird eine poröse Holzfaserplatte mit m’ = 8 kg/m2
auf einer 65 mm dicken Unterkonstruktion angebracht. Welche Eigen-
frequenz ergibt sich?
60 60
f0 ≈ = ≈ 83 Hz
m ⋅a
'
8 ⋅ 0,065
Es ergibt sich eine Resonanzfrequenz von 83 Hz. Das ist eine günstige Frequenz, da
sie unterhalb von 100 Hz liegt.
602
f02 ≈
m' ⋅ a
602
a≈
16 ⋅ 902
3.3 Luftschallschutz 199
60 2
a≈
16 ⋅ 90 2
a ≈ 0 , 028 m
Die Gipskartonplatte muss in ca. 3 cm Abstand befestigt werden.
18. Eine Massivdecke wurde mit einer Trittschalldämmplatte mit einer dyna-
mischen Steifigkeit von s’= 28 MN/m3 und einem schwimmenden Estrich
(m’=74 kg/m2) versehen. Welche Eigenfrequenz ergibt sich?
s' 28
f 0 ≈ 160 '
= 160 = 98,4 Hz
m 74
Die Decke hat eine Eigenfrequenz von 98 Hz und liegt damit im günstigen Bereich.
19. Welche subjektive Wirkung ergibt sich im Empfangsraum, wenn sich zwi-
schen Sende- und Empfangsraum eine Wand mit einer Luftschalldäm-
mung von RW = 50 dB befindet und im Senderaum ein Radio mit norma-
ler Lautstärke läuft?
Bei einer Wand von 50 dB ist normale Radiolautstärke noch vernehmbar, aber das
Gesprochene kann nicht mehr verstanden werden.
Die Luftschalldämmwerte von Wänden lassen sich folgendermaßen charakteri-
sieren:
20 dB Gesprochenes noch verständlich
30 dB Gesprochenes vernehmbar
40 dB lautes Sprechen hörbar
45 dB lautes Sprechen vernehmbar, aber nicht verständlich
50 dB normale Radiolautstärke nur noch leise vernehmbar, Gesprochenes wird
nicht gehört
55 dB normale Radiolautstärke unhörbar
60 dB sehr laute Radiomusik nicht vernehmbar
20. Wie müssen die flankierenden Bauteile bei der Ermittlung des Schall-
dämm-Maßes R’w berücksichtigt werden?
Die Luftschalldämmung von Trennwänden und Decken hängt nicht nur von deren
Ausbildung ab, sondern wird von den flankierenden Bauteilen beeinflusst. Damit die
200 3.3 Luftschallschutz
21. Wie ermittelt man die mittlere flächenbezogene Masse, wenn das tren-
nende Bauteil biegesteif ist?
Die mittlere Masse ist das arithmetische Mittel der einzelnen Massen der flankie-
renden Bauteile.
m L , Mittel =
' 1
n
'
¦
m L ,i
22. Berechnen Sie die mittlere flächenbezogene Masse für folgende Situation:
Trennwand (275 kg/m2) mit Vorsatzschale
flankierende Außenwand: 180 kg/m2
flankierende Innenwand: 150 kg/m2
flankierende Decke: 280 kg/m2
flankierende untere Decke: 360 kg/m2
m L , Mittel =
' 1
n
'
¦
m L ,i
1
m L , Mittel =
'
(180 + 150 + 280 + 360 )
4
kg
m L , Mittel = 242,5
'
2
m
Die mittlere flächenbezogene Masse der flankierenden Bauteile beträgt 242,5 kg/m2.
Nun können wir Tabelle 27 den Korrekturwert -1 entnehmen.
Die Wand hat nach Tabelle 26 das bewertete Schalldämm-Maß 53 dB. Mit Korrek-
turwert ergibt sich:
53 dB - 1 dB = 52 dB
3.3 Luftschallschutz 201
23. Wie ermittelt man die mittlere flächenbezogene Masse, wenn das tren-
nende Bauteil biegeweich ist? Berechnen Sie die mittlere flächenbezogene
Masse für folgende Situation:
Zweischalige Einfachständerwand mit R’ w,R = 50 dB
flankierende Außenwand: 270 kg/m2
flankierende Innenwand: 180 kg/m2
obere Decke: 380 kg/m2
untere Decke: schwimmender Estrich
Der schwimmende Estrich trägt nicht zur Schallübertragung bei und kann deshalb
unberücksichtigt bleiben.
Die flächenbezogene Masse wird mit folgender Gleichung berechnet:
−0 , 4
ª1 º
¦( )
−2 , 5
m L , Mittel = «
' '
m L ,i »
¬n i ¼
−0 , 4
ª1 º
= « ( 270 + 180 + 380 ) »
' −2 , 5 −2 , 5 −2 , 5
m L , Mittel
¬3 ¼
kg
m L , Mittel = 236,4
'
2
m
Es ergibt sich eine flächenbezogene Masse von 236 kg/m2.
Damit ergibt sich nach Tabelle 27 ein Korrekturwert von - 3 dB. Die Vorsatzschale
von biegeweichen trennenden Bauteilen ergibt nach Tabelle 28 einen weiteren Kor-
rekturwert von +1 dB. Damit ergibt sich für die gesamte Trennwand:
R’w,R= 50 dB - 3 dB + 1 dB = 48 dB.
24. Wie ermittelt man das resultierende Schalldämm-Maß für trennende Bau-
teile bei Gebäuden in Skelett- und Holzbauart?
Im Skelett- und im Holzbau sind die flankierenden Bauteile nicht biegesteif in die
Trennwand eingebunden. Deshalb werden für den Nachweis nur das Labor-Schall-
dämm-Maß R1w des trennenden Bauteils und die Schall-Längsdämm-Maße R2w, R3w
und R4w der flankierenden Bauteile berücksichtigt. Die flankierenden Bauteile zu
beiden Seiten des trennenden Bauteils werden als gleich ausgebildet vorausgesetzt.
Für den Nachweis nach DIN 4109 gibt es zwei Möglichkeiten:
• vereinfachter Nachweis
• Berechnung des resultierenden Schalldämm-Maßes R’w,R
Die Berechnung erfolgt mit folgender Formel:
202 3.3 Luftschallschutz
25. Wie wird der vereinfachte Nachweis für die Luftschalldämmung von Ge-
bäuden im Skelettbau durchgeführt?
Bei dem vereinfachten Nachweis müssen alle an der Schallübertragung beteiligten
Bauteile bewertete Schalldämm-Maße aufweisen, die um 5 dB über der Anforde-
rung liegen. Wenn diese Bedingung erfüllt ist, gilt der Nachweis als erbracht.
26. Ermitteln Sie das erforderliche Schalldämm-Maß für die Trennwand zwi-
schen zwei Klassenräumen einer Schule im Skelettbau mit dem verein-
fachten Verfahren.
Nach Tabelle 21 muss die Trennwand einer Schule einen Wert von R’w = 47 dB ha-
ben. Nach dem vereinfachten Verfahren müssen alle an der Schallübertragung be-
teiligten Bauteile Werte aufweisen, die 5 dB über der Anforderung liegen.
Damit ergibt sich
R’w,R = 47 + 5 = 52 dB.
Die Trennwand muss mindestens ein bewertetes Schalldämm-Maß von 52 dB haben.
28. Welche wesentliche Änderung ergibt sich durch den Ersatz der bauakus-
tischen Messnorm DIN 52210 durch die 1998 veröffentlichte europäische
Norm DIN EN ISO 140?
Nach der neuen CEN-Regelung sind Prüfungen von Bauteilen nur noch in Prüf-
ständen mit unterdrückter (ohne) Flankenübertragung durchzuführen. Damit ist die
Eignungsprüfung nach DIN 4109 in Prüfständen mit bauähnlichen Schallnebenwe-
gen nicht mehr als Nachweisverfahren möglich. Das 1996 veröffentliche Beiblatt 3
3.3 Luftschallschutz 203
zur DIN 4109 zur Umrechnung von Messwerten Rw aus Prüfständen ohne Flanken-
bertragung in „alte" Messwerte R'w mit Flankenübertragung, kann nur eine Über-
gangslösung bis zu einer Überarbeitung der DIN 4109 sein.
29. Aus welchen Teilen besteht die Norm DIN EN 12354 Bauakustik?
Die Norm enthält folgende Teile:
1. Luftschalldämmung zwischen Räumen (2000-12)
2. Trittschalldämmung zwischen Räumen (2000-9)
3. Luftschalldämmung gegen Außenlärm (2000-9)
4. Schallübertragung von Räumen ins Freie (2001-4)
5. Geräusche von haustechnischen Anlagen und Geräten (in Vorbereitung)
6. Schallabsortion in Räumen (2004-6)
31. Wie lässt sich das vereinfachte Modell zur Berechnung der Luftschall-
dämmung charakterisieren?
• Rechnung nicht frequenzabhängig
• In Situ-Korrektur wird nur für die Stoßstellendämmung vorgenommen.
• Es wird nur die Körperschallübertragung (direkt und über die Flankenwege)
nach Bild 3.9 berücksichtigt, nicht dagegen Luftschallübertragungswege.
• Modell gilt hauptsächlich für homogene Bauteile (Massivbau).
32. Erläutern Sie die Berechnung des Schalldämm-Maßes nach der DIN EN
12354-1 Bauakustik für das vereinfachte Verfahren.
Die Schalldämmung kann als eine Kombination aus der Direktdämmung der Flan-
kenbauteile und der Stoßstellendämmung beschrieben werden. Der Bauteilan-
schluss, die Stoßstelle zwischen Trennbauteil und Flanke, beeinflusst das Schall-
dämm-Maß: Je höher im Massivbau die flächenbezogene Masse des Trennbauteils
und je steifer dessen Verbindung ist, desto höher ist die Dämmwirkung der Stoß-
204 3.3 Luftschallschutz
stelle. Dagegen führt auch eine akustische Trennung der Flankenwege zu einer ho-
hen Stoßstellendämmung.
Das bewertete Flankendämm-Maß Rij,w berechnet sich nach:
R i, w + R j, w § S ·
R ij, w = + K i, j + 10 lg¨¨ ¸
¸
2 © l0 ⋅ lf ¹
Ri,w Direktdämm-Maß Flankenbauteil 1
Rj,w Direktdämm-Maß Flankenbauteil 2
Ki,j Stoßstellen-Dämm-Maß des Knotens
S Fläche des trennenden Bauteils
lf Verbindungslänge der Bauteile in [m]
l0 Bezugs-Verbindungslänge = 1m
Ist eine biegeweiche Vorsatzschale vorhanden, muss der Term Δ Rij,w (Verbesser-
ungsmaß der Vorsatzschale) zu Rij,w addiert werden. Sind die Rij,w aller Bauteile be-
kannt, ergibt sich das resultierende Schalldämm-Maß aus dem Direktdämm-Maß
RDd,w des trennenden Bauteils und der Summe der Längsdämm-Maße aller flankie-
§ −0,1⋅R Dd , w − 0,1⋅R ij , w ·
R ' w = −10 l g¨¨10 + ¦ 10 ¸
¸
© ij ¹
renden Bauteile zwischen den betrachteten Räumen zu:
Neben dem direkten Schallübertragungsweg gibt es im allgemeinen 3⋅4 =12 Neben-
übertragungswege. Die Bilanzierung dieser Einzelübertragungswege wird zukünftig
mit Rechenprogrammen durchgeführt werden. Als Eingabewerte können Di-
rektdämm-Maße und Stoßstellendämm-Maße vorzugsweise aus Bauteilkatalogen
entnommen werden, die sich zur Zeit noch in Bearbeitung befinden. Sie stammen
damit aus genormten Prüfstandsmessungen, können aber auch aus theoretischen
Berechnungen, empirischen Abschätzungen oder Messergebnissen unter Baube-
dingungen abgeleitet werden.
Im zukünftigen Schallschutznachweis müssen dann die Raumabmessungen bekannt
sein und es werden objektbezogene Schallschutznachweise erstellt.
Rw =40 (- 2; -4).
2,2
Ts =
f ⋅ η tot
Der Gesamtverlustfaktor setzt sich aus den inneren Verlusten, den Verlusten infolge
Abstrahlung und den Verlusten an den Rändern des Bauteils zusammen.
Dabei ist f die Bandmittenfrequenz in Hertz.
Der Gesamtverlustfaktor unter Laborbedingungen η tot,lab für Bauteile mit m' < 800
kg/m² kann näherungsweise berechnet werden nach:
m'
η tot ,lab = 0,01 +
465 f
Dabei ist die flächenbezogene Masse m’ in kg/m² und die Frequenz f in Hz einzu-
setzen.
35. Berechnen Sie die Körperschall-Nachhallzeit für Mauerwerk mit m’= 450
kg/m² für eine Bandmittenfrequenz von 500 Hz.
m'
Ș tot,lab = 0,01 +
465 f
450
Ș tot,lab = 0,01 + = 0,053
465 500
2,2 2,2
Ts = = = 0,08 s
f ⋅ Ș tot 500 Hz ⋅ 0,053
3.4 Trittschallschutz
Es ist dafür zu sorgen, dass der im Senderaum vom Hammerwerk erzeugte Luft-
schallpegel nicht über Türen oder Treppenhäuser in den darunter liegenden Em-
pfangsraum gelangt und auf diese Weise das Messergebnis verfälscht.
Homogen ausgebildete Platten sind günstig, falls sie genügend schwer sind. Sie sind
im Allgemeinen günstiger als gleich schwere inhomogene Decken.
14. Ein 14 cm dicke Decke aus Normalbeton ( Dichte 2300 kg/m3) soll mit Hil-
fe eines schwimmenden Estrichs die Schallschutzanforderung an eine
Wohnungstrenndecke erfüllen. Welcher schwimmende Estrich erfüllt die
Anforderung?
Die Decke hat eine flächenbezogene Masse von
0,14m ⋅ 2300kg/m3 = 322 g/m2
und damit einen äquivalenten bewerteten Norm-Trittschallpegel
Ln,w, eq = 77 dB (Tabelle 29).
Zur Erfüllung der Mindestforderung einer Wohnungstrenndecke von 53 dB (Tabelle
21) ist ein Trittschallverbesserungsmaß von
Δ Lw = 77 dB - 53dB + 2 dB = 26 dB
erforderlich. Ein Estrich mit einer dynamischen Steifigkeit der Dämmschicht von
höchstens 30 MN/m3 erfüllt diese Forderungen (Tabelle 30).
15. Zeigen Sie, dass der Norm-Trittschallpegel einer Deckenplatte bei Ver-
doppelung der Deckendicke um rund 10 dB abnimmt.
Bei homogenen Deckenplatten nimmt der Norm-Trittschallpegel um rund 10 dB bei
Verdoppelung der Deckendicke ab.
Für den äquivalenten Norm-Trittschallpegel gilt der folgende Zusammenhang, wobei
m' die flächenbezogene Masse der einschaligen Rohdecke und m'0 die Bezugsmasse
von 1 kg/m² ist:
m'
L nweq = 164 − 35 lg
m '0
L nweq = 164 − 35 lg 2
L nweq = 153,5 dB
16. Wie berechnet man die Trittschalldämmung nach der DIN EN 12354-2
nach dem vereinfachten Modell?
Die DIN EN 12354 enthält analog zur Berechnung der Luftschalldämmung ein
Konzept für den Trittschallschutz. Es wird wieder zwischen einem detaillierten und
einem vereinfachten Modell unterschieden. Nach dem vereinfachten Modell be-
3.4 Trittschallschutz 211
ΔLw
[dB]
322
L nweq = 164 − 35lg = 76,2 dB ≈ 76 dB
1
Aus Bild 3.16 können wir für die dynamische Steifigkeit s' = 8 MN/m² der Mine-
ralwollplatte und für die flächenbezogene Masse des Estrichs von m' = 80,5 kg/m²
die bewertete Trittschallminderung des schwimmenden Estrichs ablesen:
ΔLw = 33 dB
Nun berechnen wir unter Verwendung von Tabelle 33 die Korrektur für die Flan-
kenübertragung:
mittlere flächenbezogene Masse der Innenwände:
m' = 0,12m ⋅800 kg/m³ = 96 kg/m²
mittlere flächenbezogene Masse der Außenwände:
m' = 0,1m ⋅1800 kg/m³ = 180 kg/m²
mittlere flächenbezogene Masse der homogenen flankierenden Bauteile ohne Vor-
satzschalen:
1
m' = (2 ⋅ 180 + 2 ⋅ 96) kg = 138 kg
4
10. Was für eine Außenwand erfüllt die Anforderungen, die an ein Kranken-
haus im Lärmpegelbereich V gestellt werden?
Es wird ein Schallpegelmaß von 50 dB gefordert. Dazu muss die Außenwand ein
Flächengewicht von 320 kg/m2 haben.
13. Eine Wand hat eine Fläche von 8 m2 und ein bewertetes Schalldämm-Maß
von 57 dB. Die Wand enthält eine Tür mit einer lichten Durchgangs-
öffnung von 1,6 m2 und hat ein Schalldämm-Maß von 35 dB. Wie groß ist
das Gesamtschalldämm-Maß der Wand einschließlich Tür?
Das Schalldämm-Maß von Bauteilen unterschiedlicher Dämmung kann nach der
folgenden Gleichung berechnet werden:
ª § '
− R W1
'
− R 'W 2 ·º
1
= −10 lg⋅ « ¨
⋅ ¨S1 ⋅ 10 + S 2 ⋅ 10 ¸»
' 10 10
R w , res ¸»
« S ges © ¹¼
¬
216 3.5 Anforderungen an den Schallschutz
14. Eine 36er Ziegelwand habe eine Fläche von 15 m2 und ein bewertetes
Schalldämm-Maß von 55 dB. Die Wand enthält zwei Fenster von je 1,5
m2. Vor der Sanierung waren die Fenster Kastenfenster mit einem Schall-
dämm-Maß von 37 dB. Nun wurden Einfachfenster mit Isolierverglasung
mit einem Schalldämm-Maß von 32 dB eingesetzt. Wie groß ist das Ge-
samtschalldämm-Maß der Wand vor und nach der Sanierung?
ª § '
− R W1
'
− R 'W 2 ·º
1
R w , res = −10 lg⋅ « ⋅ ¨¨S1 ⋅ 10 10 + S 2 ⋅ 10 10 ¸»
'
« S ges ¸»
¬ © ¹¼
ª § −55 −32 ·º
1 ¨ ¸
R 'w,,res = −10 ⋅ lg « ¨12 ⋅10 10 + 3 ⋅10 10 ¸»
«15 ¨ ¸»
¬« © ¹¼»
R 'w ,,res = 38,9 dB ≈ 39 dB
Nach der Sanierung ergibt sich ein Gesamtschalldämm-Maß von 39 dB.
16. Welchen Einfluss hat die Rohdichte einer einschaligen Außenwand auf den
Schallschutz und welchen auf den Wärmeschutz?
Während die Luftschalldämmung mit zunehmender Rohdichte eines Bauteils wächst,
nimmt die Wärmedämmung mit zunehmender Dichte ab. Im mittleren Dichtebereich
können die Anforderung des Schallschutzes und des Wärmeschutzes befriedigend
erfüllt werden.
17. Welche drei prinzipiellen Wege gibt es zum Nachweis des geforderten
Schallschutzes?
Folgende Möglichkeiten gib es, den Schallschutz nachzuweisen:
• Verwendung von Wänden und Decken, die in der DIN 4109 enthalten sind
• Eignungsprüfung der Wände und Decken durch ein Prüfinstitut
• Überprüfung des Schallschutzes am fertigen Bauwerk durch Messung
218 3.6 Konstruktive Umsetzung des Schallschutzes
Eine noch bessere Dämmung ergibt sich, wenn die Unterdecke völlig von den De-
ckenbalken getrennt ist. Die Verkleidung der Unterdecke wird dazu an getrennten
Traghölzern befestigt.
7. Wie lässt sich eine Haustrennwand realisieren, die den Forderungen des
erhöhten Schallschutzes genügen soll?
DIN 4109 fordert einen Mindestwert von RW’ = 57 dB, für einen erhöhten Schall-
schutz in SST II beträgt der Wert 63 dB und in SST III 68 dB. Für den erhöhten
Schallschutz ist eine zweischalige Wand aus biegesteifen Schalen erforderlich.
9. Was versteht man unter Randeinspannung und wie sollte sie ausgeführt
werden?
Unter Randeinspannung versteht man das Befestigen von leichten Wandschalen an
Böden, Wänden und Decken. Man sollte an der Einspannstelle eine Dämmung mit
zwischengelegten Mineralwolle- oder Bitumenfilzstreifen vornehmen, um die direkte
Übertragung des Körperschalls über diese Einspannstelle zu verringern. Das Ein-
spannen von Schalen hat zur Folge, dass biegeweiche Schalen biegesteifer werden.
Bei Fenstern versteht man unter Randeinspannung die Befestigung der Glasscheiben
im Falz des Flügels. Die Scheiben müssen gegen das Rahmenmaterial so gedämmt
sein, dass sie keinen Köperschall aufnehmen und als Luftschall wieder abgeben
können.
• Stoß der Wand sollte beim Anschluss der Trennwand liegen (elastisch ausge-
bildet),
• zweilagige Beplankung auf der Raumseite,
• Hohlraum mit Dämmstoffen auskleiden und möglichst abschotten.
12. Was ist bei Wandkonstruktion mit zwei schweren biegesteifen Schalen zu
beachten?
Um die Resonanzfrequenz unter 100 Hz zu halten, sollte die flächenbezogene Mas-
se der Einzelschale mindestens 150 kg/m2 und der Abstand der Schalen mindestens
2 cm sein.
14. Wie lässt sich durch die Glasdicke die Schalldämmung eines Doppelfensters
günstig beeinflussen?
Eine Verbesserung des Schallschutzes erreicht man durch einen asymmetrischen
Aufbau der Verglasung, wobei wegen der stärkeren mechanischen Belastung im
Allgemeinen die Außenscheibe dicker als die Innenscheibe gewählt wird.
15. Welchen Einfluss hat der Scheibenabstand des Fensters auf das Schall-
dämm-Maß?
Ein großer Scheibenabstand verbessert die Schalldämmung.
Scheibenabstand Schalldämmmaß
(mm) (dB)
8...20 20...25
20...40 20...30
40 25...30
Damit hat ein Kastenfenster eine bessere Schalldämmung als ein vergleichbar ab-
gedichtetes Einfachfenster mit Isolierverglasung.
222 3.6 Konstruktive Umsetzung des Schallschutzes
19. Was sollte bei der Raumeinteilung in Bezug auf den Schallschutz beachtet
werden?
Eine zweckmäßige Grund- und Aufrissanordnung ist eine wesentliche Grundlage für
einen sinnvollen Schallschutz. Zum Beispiel sollte das Schlafzimmer nicht neben
dem Bad oder dem Treppenhaus liegen.Laute Räume benachbarter Wohnungen
sollten nebeneinander liegen.
22. Wie groß muss die Fuge zwischen den Trennwänden von Doppel- oder
Reihenhäusern ausgeführt werden?
Trennwände von Doppel- und Reihenhäusern stellen zwei schwere biegeweiche
Schalen mit durchgehender Trennfuge dar. Bei einer flächenbezogenen Masse von
200 kg/m2 sollte die Fuge mindestens 2 cm dick sein, bei kleinerer Masse min-
destens 3 cm dick.
23. Was sollte man bei einer Innendämmung der Wand in Bezug auf den
Luftschallschutz beachten?
Die dynamische Steifigkeit der Dämmschicht sollte nicht zu hoch sein. Bei der Ver-
kleidung mit Hartschaumplatten besteht die Gefahr, dass sich durch die Dämmung
die Schalldämmung verschlechtert. Dieses Problem tritt häufig auf, weil sich Platten
224 3.6 Konstruktive Umsetzung des Schallschutzes
mit hoher Steife leichter verlegen lassen als Platten mit geringer Steife und deshalb
in der Praxis oft bevorzugt werden.
26. Wie lässt sich die Schalldämmung von doppelschalige Wänden mit Dämm-
schicht bei tiefen Frequenzen verbessern?
Die Schalldämmung tiefer Frequenzen lässt sich deutlich verbessern, wenn man die
Dämmschicht im Wand- oder Deckenhohlraum nicht lose einlegt, sondern an einer
der Wandschalen kontaktiert. Dadurch lassen sind ohne wesentlichen Mehraufwand
die Luft- und Trittschall-Dämmwerte von Holzbauten um ca. 10 dB verbessern.
4 Brandschutz
leicht- F B3
entflammbar
1)
Angaben über Rauchentwicklung und brennendes Abtropfen im Verwendbar-
keitsnachweis und in der Kennzeichnung
Baustoffe der Baustoffklasse A1 dürfen bei einem Brand weder entflammen, brenn-
bare Gase erzeugen, noch eine nennenswerte Menge Wärme liefern.
Baustoffe der Baustoffklasse A2 enthalten im Allgemeinen geringe Mengen an
brennbaren Stoffen. Bei der Prüfung dürfen sie bis zu 20 Sekunden entflammen.
Baustoffe der Baustoffklasse B1 sind Stoffe, die nur unter Zufuhr von Wärmeenergie
verbrennen und nach Entfernen der Zündquelle wieder verlöschen.
Baustoffe der Baustoffklasse B2 brennen nach dem Entzünden unter Abgabe von
Wärmeenergie selbstständig weiter.
Das europäische Klassifizierungssystem regelt zusätzlich zum Brandverhalten die
Brandnebenerscheinungen. Für die Rauchentwicklung sind die Klassen s1, s2 und s3
(bei Bodenbelägen s1 und s2) und für das brennende Abtropfen/Abfallen eines
Baustoffs die Klassen d0, d1 und d2 festgelegt. s1 und d0 stellen die stärksten An-
forderungen dar (Vgl. Frage 36). Bei nichtbrennbaren Baustoffen der Klasse A1
wird vorausgesetzt, dass sie keine Gefahr hinsichtlich der Rauchentwicklung und des
Abtropfens/Abfallens darstellen. Die Klassen d0 bis d2 entfallen bei Bodenbelägen.
4.1 Grundlagen und brandschutztechnische Begriffe 227
9. Was versteht man unter der Beanspruchung durch eine kleine Flamme?
Die thermische Beanspruchung ist mit einer Streichholz- oder Feuerzeugflamme
vergleichbar.
Die Klasse Dfl enthält Bauprodukte, die die Kriterien der Klasse Efl erfüllen und
zusätzlich in der Lage sind, für eine gewisse Zeitspanne der Beanspruchung durch
einen Wärmestrom zu widerstehen.
Zündung
flash over
Bild 4.1 Brandphasen
Zeit
20. Welche Eigenschaften eines Bauteils werden bei der Prüfung seiner Feuer-
widerstandsklasse untersucht?
Es werden folgende Eigenschaften untersucht:
• Festigkeit
• Feuerdurchgang
• Durchbiegung
• Tragfähigkeit
• Erwärmung der feuerabgekehrten Seite
4.1 Grundlagen und brandschutztechnische Begriffe 231
28. Welche Baustoffe werden bei der Klassifizierung von Bauteilen berück-
sichtigt?
Es werden nur die zur Klassifizierung notwendigen Baustoffe berücksichtigt; z. B.
ein Bauteil, das aus Baustoffen der Klasse A besteht und der Klasse F 90- A ange-
hört, verliert diese Benennung nicht, wenn nachträglich eine Bekleidung aus Bau-
stoffen der Klasse B angebracht wird und feststeht, dass diese Verkleidung die Wi-
derstandsfähigkeit nicht verringert.
30. Wie werden feuerbeständige Sonderbauteile nach der DIN EN 13501 be-
zeichnet?
EI290-C Feuerschutzabschluss ohne Rauchschutz
EI290-CS200 Feuerschutzabschluss mit Rauchschutz
EI 90 Kabelabschottungen, Rohrabschottungen
EL 90(vehoi ↔o)-S Lüftungsleitungen, Klappen in Lüftungsleitungen
EL 30(vehoi ↔o)-S Installationsschächte und -kanäle
EL 60(vehoi ↔o)-S
P 90 elektrische Leitungen mit Funktionserhalt
E 90 Brandschutzverglasungen
4.1 Grundlagen und brandschutztechnische Begriffe 233
Teil von seiner praktischen Anwendung in der Konstruktion. Daher ist bei der
Prüfung die Endanwendung zu beachten:
• Ausrichtung des Bauprodukts
• Anordnung zu anderen angrenzenden Bauprodukten
Typische Ausrichtungen:
• vertikal, als Wand oder Fassadenanordnung
• vertikal mit hinterliegedem Hohlraum
• als Decke
• als Bodenbelag
• horizontal innerhalb eines Hohlraums
Bodenbeläge müssen horizontal mit der beanspruchten Seite nach oben geprüft
werden.
36. Erläutern Sie die Bedeutung der Abkürzungen für die Prüfparameter ΔT,
Δm, Fs, tf, PCS, FIGRA0,2MJ, FIGRA0,4MJ, THR600s, SMOGRA; TSP600s.
ΔT Temperaturanstieg [K]
Δm Gewichtsverlust [%]
Fs Flammenausbreitung [mm]
tf Dauer einer anhaltenden Flamme [s]
PCS Brutto-Verbrennungswärme (Brennwert) [MJ/kg oder MJ/m²]
FIGRA0,2MJ Wärmefreisetzungsrate bei einem THR Schwellenwert von 0,2 MJ
[W/s]
FIGRA0,4MJ Wärmefreisetzungsrate bei einem THR Schwellenwert von 0,4 MJ
[W/s]
THR600s gesamte freigesetzte Wärme während 600 s [MJ]
SMOGRA smoke groth rate, Rauchentwicklungsrate [m²/s²]
TSP600s gesamte freigesetzte Rauchmenge während 600 s [MJ]
6. Worin unterscheidet sich Holz von Stahl in Bezug auf das Brandverhalten?
Holz ist brennbar, Stahl nicht. Holz verkohlt beim Brennen. Die Verkohlung bildet
einen natürlichen Brandschutz, indem sie den Brand dämmt. Wegen seiner hohen
Leitfähigkeit beginnt Stahl sehr rasch zu glühen, dehnt sich aus und wird weich.
Stahl verliert schon innerhalb weniger Minuten seine Tragfähigkeit. Eine massive
Holzkonstruktion bleibt wesentlich länger tragfähig. Statisch wichtige Bauteile aus
Stahl müssen deshalb speziell geschützt werden.
14. Auf welche Weise können statisch wichtige Bauteile aus Stahl vor Er-
wärmung geschützt werden?
Die Stahlteile können entweder durch Ummantelung oder durch Anbringen einer
Unterdecke abgeschirmt werden. Die Ummantelung kann z. B. aus Leichtbetonstei-
nen, Kalksandsteinen oder Gipskartonplatten bestehen. Auch das Anbringen eines
Spritzputzes auf einem Putzträger oder ein Brandschutzanstrich, der bei Wärme-
einwirkung aufschäumt, ist möglich. Die Dicke der Ummantelung ist von der gefor-
derten Feuerwiderstandsdauer, von der Art des Schutzbaustoffes und dem Profil des
Stahles abhängig. Bild 4.2. zeigt einige Beispiele für ummantelte Stahlstützen.
238 4.2 Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen
16. Wie kann man die Feuerwiderstandsdauer von Bauteilen aus Holz erhö-
hen?
Eine Verkleidung von Holz mit Gipskartonplatten erhöht die Feuerwiderstands-
dauer. Große, schwere Risse, wie sie bei alten, freiliegenden Holzbalken auftreten,
begünstigen den Feuerangriff. Balken dieser Art sollten verkleidet werden. Estriche
auf der Oberseite von Holzbalkendecken verzögern das Durchbrennen beträchtlich.
4.3 Brandschutzanforderungen
15. Was ist bei der Verlegung von Kabeln durch Decken oder Wände zu be-
achten?
Durchführungsstellen von Kabeln und Heizungsrohren stellen Schwachpunkte des
Brandschutzes dar. Um an diesen Stellen ein besonders leichtes Übergreifen des
Feuers auf die benachbarten Räume zu verhindern, müssen die Öffnungen abgedich-
tet werden. Es gibt dazu spezielle Dichtungsstoffe, wie Brandschutzmörtel, mineral-
faserhaltige Spritz- oder Pumpmassen oder Schaumbildner, die bei Hitze aufschäu-
men und dadurch alle Hohlräume ausfüllen.
17. Was versteht man unter Leckrate? Wie groß darf die Leckrate sein?
Die Leckrate ist eine Kenngröße zur Beschreibung der Dichtheit von Rauchschutz-
türen. Sie ist der Luftvolumenstrom in m³/h, der durch die Spalten und Ritzen einer
Tür bei einem bestimmten Differenzdruck Δp in Pa dringt. Die Prüfung erfolgt in
Druckstufen von Δp = 5; 10; 20; 30 und 50 Pa. Bei einflügeligen Türen darf die
Leckrate nicht größer als 20 m³/h, bei zweiflügeligen nicht größer als 30 m³/h sein.
Die Normbezeichnung, mit der die Tür auch zu kennzeichnen ist, lautet für die
einflügelige Tür: Tür DIN 18095-RS-1.
4.4 Feuermelde- und Löscheinrichtungen 245
1,2
S M L
1
0,8
0,6
0,4
0,2
0
419
Bild 5.1 Spektrale Empfindlichkeit der Zäpfchen des menschlichen Auges: s (short),
m (middle), l (long)
248 5.1 Lichttechnische Größen
Entsprechend der spektralen Verteilung der Beleuchtung spricht man auch von
warmem und kaltem Licht. Warmes Licht hat große Anteile im langwelligen Be-
reich, während kaltes Licht mehr kurzwellige Anteile enthält.
An den langwelligen Bereich des sichtbaren Spektrums schließt sich die Infrarot-
Strahlung an und an den kurzwelligen die UV-Strahlung.
Φ I cos ε ª cd ⋅ sr lm º
E= = « m² = m ² = lx »
A r2 ¬ ¼
5.1 Lichttechnische Größen 249
5. Welche Beleuchtungsstärke ist etwa bei einem Arbeitsplatz mit geringer An-
forderung erforderlich und welche bei hohen Ansprüchen an die Sehauf-
gabe?
Eine geringe Beleuchtung hat ca. 100 lx während bei hohen Ansprüchen 1000 lx
erforderlich sind. Bei Operationen arbeitet man mit 10 000 lx.
I E ⋅ȡ ª cd º
L= = «m2 »
A 1 ⋅ cos ε 1 ʌ ¬ ¼
ρ Reflexionsgrad
A Fläche
ε Austrittswinkel
I Lichtstärke
E Beleuchtungsstärke
Die Leuchtdichte einer Fläche, d. h. die wahrgenommene Helligkeit, hängt von der
auf ihr vorhandenen Beleuchtungsstärke und von ihrem Reflexionsgrad ab.
11. Was ist der Unterschied zwischen einer Lampe und einer Leuchte?
Eine Lampe ist eine Quelle zur Erzeugung optischer Strahlung.
Eine Leuchte ist ein Gerät, durch welches das von einer oder mehreren Lampen
erzeugte Licht verteilt, gefiltert oder umgewandelt wird. Es umfasst alle Teile, die
zur Befestigung und zum Schutz der Lampen erforderlich sind, und, falls erforder-
lich, Verdrahtungen sowie die Vorrichtungen zum Anschluss an das elektrische Ver-
sorgungsnetz, nicht aber die Lampen selbst.
5.1 Lichttechnische Größen 251
14. Was versteht man unter der elektrischen Bewertungsleistung von Kunst-
licht?
Die elektrische Bewertungsleistung von Kunstlicht ist die gesamte elektrische An-
schlussleistung der Beleuchtungsanlage im Berechnungsbereich, ermittelt aus-
schließlich zum Zwecke der Bestimmung des Endenergiebedarfs Beleuchtung.
Die elektrische Bewertungsleistung darf nicht ohne weitere Prüfung als Ersatz für
die Ermittlung der elektrischen Anschlussleitung zum Zwecke der Auslegung der
Elektroinstallation herangezogen werden.
16. Was versteht man unter Sehaufgabe und Bereich der Sehaufgabe?
Die Sehaufgabe beinhaltet die sehrelevanten Elemente der auszuführenden Arbeit.
Der Bereich der Sehaufgabe ist ein Teilbereich des Arbeitsplatzes, in dem die
Sehaufgabe ausgeführt wird. Ist die Größe und/oder Lage des Bereiches der Seh-
aufgabe nicht bekannt, wird der Bereich als Bereich der Sehaufgabe angenommen
werden, in dem die Sehaufgabe auftreten kann.
17. Was ist in Bezug auf Licht unter einem Kontrollsystem zu verstehen?
Kontrollsysteme sind elektronische Systeme, die zur Steuerung und Regelung
eingesetzt werden von
• Sonnen- und/oder Blendschutzsystemen;
252 5.1 Lichttechnische Größen
18. Was versteht man unter Produktwert in Zusammenhang mit der Berech-
nung der Beleuchtung?
Der Produktwert ist ein herstellerspezifischer Wert auf der Grundlage einer Kon-
formitätserklärung zu europäisch harmonisierten Spezifikationen bzw. entsprechen-
den europäischen Richtlinien oder einer Konformitätserklärung zu allgemein aner-
kannten Regeln der Technik oder eines bauaufsichtlichen Verwendbarkeitsnach-
weises, der für dieses Rechenverfahren geeignet ist.
kA = 0,92
Für „Leuchtstofflampen, stabförmig mit EVG“ beträgt der Anpassungsfaktor
kL = 1.
Der Einfluss der Raumgeometrie nach Tabelle 37 ergibt den Anpassungsfaktor
kR = 0,72.
Damit errechnet sich die elektrische Bewertungsleistung zu:
21. Berechnen Sie für das Zwei-Personen-Büro aus Aufgabe 19 den Ener-
giebedarf für die Beleuchtung. Dazu nehmen wir einen Teilbetriebsfaktor
zur Berücksichtigung der Tageslichtversorgung von 0,38 für das gesamte
Büro an. Die Normzeit für ein Büro beträgt 2543 Stunden am Tag und 207
Stunden in der Nacht nach DIN 18599-10.
Effektive Betriebszeit
Am Tage (h/a) 966
Nachts (h/a) 207
Gesamtzeit (h/a) 1173
5.2 Tageslicht
1. Wie ist der Tageslichtquotient definiert?
Der Tageslichtquotient D ist das Verhältnis der Beleuchtungsstärke in einem Punkt
einer gegebenen Ebene, die durch direktes oder indirektes Himmelslicht bei an-
genommener oder bekannter Leuchtdichteverteilung erzeugt wird, Ep, zur Hori-
zontalbeleuchtungsstärke bei unverbauter Himmelshalbkugel Ea. Die Anteile des
direkten Sonnenlichtes an beiden Beleuchtungsstärken bleiben hierbei unberück-
sichtigt.
Ep Beleuchtunggstärke innen
D= 100% =
Ea Beleuchtungsstärke außen
D kennzeichnet nicht nur den Lichtempfang, sondern wird auch als raumbezogene
Kenngröße zur Charakterisierung der Qualität der Tageslichtverhältnisse genutzt.
Der Tageslichtquotient einer Rohbauöffnung DRB lässt sich mit der folgenden Glei-
chung berechnen:
DRB= (4,13 + 20,0⋅ ITr -1,36 ⋅ IRt ) ⋅ IV [%]
mit
ITr Transparenzindex
IRt Raumtiefenindex
IV Verbauungsindex.
Dabei gilt die Nebenbedingung ITr 0,068 ⋅IRt - 0,2065. Ansonsten ist DRB gleich
Null zu setzen.
Der Transparenzindex ITr beschreibt das Verhältnis von der Fläche der Rohbau-
öffnung ARB zur tageslichtversorgten Teilfläche ATL.
A RB
I Tr =
A TL
Der Raumtiefenindex IRtn setzt die Bereichstiefe aTL ins Verhältnis zur Differenz aus
Sturzhöhe hSt und Höhe der Nutzebene hNe.
A tl
I Rtn =
h St − h Ne
Für einen unverbauten Raum ist IV = 1.
Einer guten Tageslichtversorgung entspricht D 6 %, einer mittleren D = 4 % und
einer geringen D = 2 %.
5.2 Tageslicht 255
Der Verbauungshöhenwinkel α lässt sich aus dem Abstand bV und der Höhe hV des
gegenüberstehenden Gebäudes errechnen:
hV
tan α =
bV
Dabei ist
I V,j Verbauungsindex des Berechnungsbereiches
I V,lV Anpassungsfaktor lineare Verbauung des Berechnungsbereichs
I V,hA Anpassungsfaktor horizontale Auskragung des Berechnungsbereichs
I V,vA Anpassungsfaktor vertikale Auskragung des Berechnungsbereichs
I V,In,At Anpassungsfaktor Innenhöfe und Atrien des Berechnungsbereichs
I V,GDF Anpassungsfaktor Glasdoppelfassaden des Berechnungsbereichs
Als Nachweisort für die Verbauung kann vereinfachend ein Fenster in der Mitte des
bewerteten Fassadenbereichs herangezogen werden. Jeweils unterschiedliche Ver-
bauungseinflüsse sind zu mitteln.
16m
tanȖ V, IV = = 0,89
18m
Ȗ V, IV = 41,60
I V, IV = 0 für Ȗ V, IV ≥ 600
I V, hA = 0 für Ȗ V, IV ≥ 67,50
Man erkennt, dass der Tageslichtquotient des darunter liegenden Fensters halbiert
wird.
8. Die Fenster eines Gebäudes sind bei einem L-förmigen Gebäude sind durch
das eigene Gebäude verschattet. Wie verändert sich der Tageslichtquotient,
wenn er ohne Auskragung 3% beträgt? Der Winkel der vertikalen
Auskragung betrage 30,8720.
I V, vA = 1 − Ȗ V, vA / 3000
9. Wie wird die Versorgung mit Tageslicht bei der energetischen Bewertung
der Beleuchtung rechnerisch umgesetzt?
Es wird als erstes die Größe des Bereiches, der mit Tageslicht versorgt wird,
bestimmt und die Fläche, die kein Tageslicht erhält. Dann wird die Güte der
Tageslichtversorgung abgeschätzt. In Abhängigkeit von der Himmelsrichtung und
der erforderlichen Beleuchtungsstärke ergibt sich daraus die Zeit, in der zusätzlich
im tageslichtversorgten Bereich Kunstlicht erforderlich ist. Dabei wird der Son-
nenschutz und die Anwesenheit der Nutzer berücksichtigt.
Der Energiebedarf für Beleuchtungszwecke über n Zonen, die sich in jeweils j Be-
reiche untergliedern können, wird nach folgenden Gleichungen berechnet:
N J
Q l,f = Q l,b = ¦ Ft ,n ⋅ ¦ Q l,b,n , j
n =1 j=1
[ ( ) (
Q l,b,n, j = p j A TL, j ⋅ t eff, Tag, TL, j + t eff, Nacht, j + A KTL, j ⋅ t eff, Tag, KTL, j + t eff, Nacht, j )]
Qlb,nj Endenergiebedarf für einen Berechnungsbereich j:
pj Elektrische Bewertungsleistung
ATL,J Fläche des tageslichtversorgten Bereiches
AKTL,j Fläche des nicht tageslichtversorgten Bereiches
AKTL,j Fläche des nichttageslichtversorgten Bereiches
t effTag,TL,j effektive Betriebszeit im tageslichtversorgten Bereich j zur Tagzeit
t eff,TagKTL,j effektive Betriebszeit im nicht tageslichtversorgten Bereich J zur
Tagzeit
t effNacht,TL,j effektive Betriebszeit im tageslichtversorgten Bereich j zur Nachtzeit
t eff,NachtKTL,j effektive Betriebszeit im nicht tageslichtversorgten Bereich J zur
Nachtzeit
Die effektive Betriebszeit zur Nachtzeit ergibt sich nach folgender Gleichung:
C A, relative Abwesenheit
C PrÄ,kon,j Faktor zur Beschreibung der Effizienz der Präsenzkontrolle
Die Betriebszeiten t Nacht,n und t tag,n lassen sich aus den Start– und Endbetriebszeiten
und den Zeiten, zu denen kein Tageslicht zur Verfügung steht (Sonnenauf- und
Sonnenuntergang) ermitteln und können Tabellen im Teil 10 (Nutzungsbedingun-
gen) der DIN 18599 entnommen werden
Der Energiebedarf wird zunächst auf jährlicher Basis bestimmt und dann auf monat-
liche Werte umgelegt.
10. Berechnen Sie den Energiebedarf für Beleuchtung für ein „Zwei-Personen-
Büro“ (Aufgabe 19 in Kapitel 5.1 wird erweitert)
Beleuchtungsart: Direkt/indirekt, Leuchten, 0,3 m abgependelt
Wartungswert der Beleuchtungsstärke 500 lx
Leuchtstofflampen, stabförmig mit elektrischem Vorschaltgerät
Raummaße: Breite 4,8 m, Höhe 2,7 m, Tiefe 4,8 m
Südseite hat ein Fenster (Breite 3,0 m, Höhe 1,5m, Sturzhöhe 2,9m),
horizontaler Verbauwinkel 20o
Abminderungsfaktor kA = 0,92
Verschmutzungsfaktor nach DIN V 18599 Teil 10 k2 = 0,90
Rahmenanteil 20 %, ergibt Abminderungsfaktor k1 = 0,80
Abminderungsfaktor für nichtsenkrechten Strahldurchgang k3 = 0,85
5.2 Tageslicht 261
U =1,4 W/m2K ergibt mit Hilfe von Tabelle 38 im Anhang einen Gesamtenergie-
durchlassgrad g⊥ = 0,67 und einen Transmissionsgrad von τ D65,SNA = 0,78.
Bei nicht aktiviertem Sonnen- und/oder Blendschutz gilt für den genäherten effekti-
ven Lichttransmissionsgrad die folgende Gleichung:
Die gesamte Breite des Büros ist ebenfalls tageslichtversorgt, denn es darf die Hälfte
der Tiefe des tageslichtversorgten Bereiches zur Fensterbreite zugeschlagen werden.
Damit ergibt sich, nach Tabelle 39 im Anhang, dass die Tageslichtversorgung die
Einschätzung „Mittel“ erhält.
CTl,Vers,SNA = 0,77
Der jährliche Energiebedarf für die Beleuchtung des Büros beträgt 774 kW.
Die lichtundurchlässigen Teile der Raumfläche mit der Lichtöffnung empfangen nur
das von den anderen Raumflächen reflektierte Licht. Bei Oberlichtern ist das die
Raumdecke und bei Seitenlicht die Fensterwand.
12. Wodurch kann man die Lichtverteilung des Tageslichtes in einem Zimmer
beeinflussen?
Eine Beeinflussung ist in erster Linie mit der Farbgebung von Wänden, Decken,
Fußboden und Einrichtungsregenständen möglich.
264 5.2 Tageslicht
13. Was trägt stärker zur Verbesserung der Versorgung mit Tageslicht bei, die
Vergrößerung der Fensterhöhe oder der Fensterbreite?
Bei unveränderter Verbauung hat eine Vergrößerung der Fensterhöhe einen größeren
Einfluss auf die Tageslichtversorgung als die Fensterbreite.
Besonders in engen Straßen sollte man dies berücksichtigen.
• Laserschnitt-Paneele
• Prismensysteme
• Innenliegende Jalousiesysteme
• Verspiegelte Lamellenprofile in einem Glasverbund
• Lichtlenkglas
• Außenliegende Lamellensysteme
• Holographisch-optische Systeme
3. Transparente Wärmedämmung
Da spiegelnde Oberflächen leicht verschmutzen, sind sie besonders für den Einbau
im Scheibenzwischenraum geeignet. Die Form der Lamellen ist so gestaltet, dass sie
sowohl als Sonnenschutz wirken, als auch Licht blendfrei weit in den Raum hinein
lenken. Es gibt starr und beweglich eingebaute Lamellen (Jalousien) im Zwischen-
raum von Mehrscheibenwärmeschutz- und Sonnenschutzglas. Eine Anpassung an
unterschiedliche Sonnenstände kann durch automatische Nachführung der Lamellen
erfolgen.
Lichtlenkgas enthält im Scheibenzwischenraum einen Stapel von starr eingebauten
Acryllamellen, die das Licht vertikal umlenken. Eine horizontale Umlenkung des
Lichtes erfolgt durch besonders profiliertes Gussglas als Innenscheibe und bringt das
Licht vom oberen in den unteren Raumbereich. Lichtlenkglas wird besonders im
Oberlichtbereich eingesetzt.
Bild 5.7 Vertikalumlenkung des Lichts durch Totalreflexion in einer einzelnen Acryl-
lamelle von Lichtlenkglas
Tabellen I
Tabelle 2 Wärmekapazität c
Stoff c [J/kgK]
Aluminium 800
sonst. Metalle 400
anorg. Bau- und Dämmstoffe 1000
Schaumkunststoffe 1500
Holz und Holzwerkstoffe 2100
pflanzliche Fasern 1300
Wasser 4200
Luft (Dichte 1,25 kg/m3) 1000
Eis 2100
Für die Überprüfung eines Bauteils auf Tauwasserbildung ist nach DIN 4108 Teil 3
mit Rsi = 0,17m2K/W zu rechnen.
Der Bemessungswert von schwach belüfteten Luftschichten beträgt die Hälfte des
entsprechenden Wertes nach Tabelle 7 b.
Bei stark belüfteter Luftschicht wird sowohl der Wärmedurchlasswiderstand der Luftschicht
als auch der der zwischen ihr und der Umgebung angeordneten Bauteilschichten vernach-
lässigt. Rse = Rsi des Bauteils zu setzen.
Tabellen V
Bei Fensterfassaden und Fenstertüren mit nichttransparenten Ausfachungen darf der U-Wert
des Rahmens den Wert Uf = 0,28W/(m²K) nicht überschreiten
Tabellen VII
Der nichttransparente Teil der Ausfachungen von Fensterwänden und Fenstertüren, die mehr
als 50 % der gesamten Ausfachungsfläche betragen, muss mindestens die Anforderungen
nach Tabelle 8 erfüllen. Bei Flächenanteilen von weniger als 50 % muss R ≥ 1,0 m²K/W sein.
Dreifach- 2,3 2,0 2,1 2,2 2,4 2,5 2,7 2,8 2,9 3,7
glas 2,1 1,9 2,0 2,1 2,2 2,4 2,5 2,6 2,8 3,6
1,9 1,7 1,8 2,0 2,1 2,3 2,4 2,5 2,6 3,4
1,7 1,6 1,7 1,8 1,9 2,1 2,2 2,4 2,5 3,3
1,5 1,5 1,6 1,7 1,9 2,0 2,1 2,3 2,4 3,2
1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,9 2,0 2,1 2,3 3,1
1,1 1,2 1,3 1,5 1,6 1,7 1,9 2,0 2,1 2,9
0,9 1,1 1,2 1,3 1,4 1,6 1,7 1,8 2,0 2,8
0,7 0,9 1,1 1,2 1,3 1,5 1,6 1,7 1,8 2,6
0,5 0,8 0,9 1,0 1,2 1,3 1,4 1,6 1,7 2,5
Leichte Bauart: Cwirk AG < 50 Wh/(Km²) bzw. ohne Nachweis von Cwirk + 0,06⋅fgew
Mittlere Bauart: 50 Wh/(Km²) ≤ Cwirk /AG ≤ 130 Wh/(Km²) + 0,10⋅fgew
Schwere Bauart: Cwirk /AG > 130 Wh/(Km²) + 0,115⋅fgew
Sonnenschutzverglasung, g < 0,4 + 0,03
Erhöhte Nachtlüftung, n ≥ 1,5 h-1 während der zweiten Nachthälfte:
leichte und mittlere Bauart + 0,02
schwere Bauart + 0,03
Fensterneigung 0˚ ≤ α ≤ 60˚ gegenüber der Horizontalen - 0,12⋅fneig
Nord-, nordost- und nordwestorientierte Fenster mit einer Neigung + 0,10⋅ fnord
α > 60˚ und Fenster, die andauernd durch das Gebäude selbst verschattet
werden
Tabelle 11 d Gesamtenergiedurchlassgrad
Verglasung g
Einfachverglasung 0,87
Doppelverglasung aus Klarglas 0,75
Wärmeschutzverglasung, doppelt 0,5...0,7
Dreifachverglasung aus Klarglas 0,6...0,7
Glasbausteine 0,6
Sonnenschutzverglasung 0,2...0,5
Tabellen XI
Soweit sich Leitungen von Zentralheizungen nach den Zeilen 1 bis 4 in beheizten Räumen
oder in Bauteilen zwischen beheizten Räumen des Nutzers befinden und ihre Wärmeabgabe
durch freiliegende Absperreinrichtungen beeinflusst werden kann, werden keine Anforderun-
gen an die Mindestdicke der Dämmschicht gestellt. Dies gilt auch für Warmwasserleitungen
in Wohnungen bis zum Innendurchmesser von 22 mm, die weder in den Zirkulationskreislauf
einbezogen, noch mit elektrischer Begleitheizung ausgestattet sind.
XII Tabellen
1. 2. Anlagenaufwandszahl ep
qh[kWh/ beheizte Nutzfläche AN [m2]
(m²a)] 100 150 200 300 500 750 1000 1500 2500 5000 10000
40 2,29 2,01 1,87 1,73 1,61 1,55 1,51 1,48 1,45 1,43 1,41
50 2,13 1,89 1,77 1,65 1,55 1,49 1,47 1,44 1,41 1,39 1,37
60 2,01 1,80 1,70 1,59 1,50 1,46 1,43 1,41 1,38 1,36 1,35
70 1,92 1,74 1,65 1,55 1,47 1,43 1,40 1,38 1,36 1,34 1,33
80 1,85 1,69 1,60 1,52 1,44 1,40 1,38 1,36 1,34 1,33 1,31
90 1,79 1,64 1,57 1,49 1,42 1,39 1,37 1,35 1,33 1,31 1,30
2. 2. Anlagenaufwandszahl ep
qh[kWh/ beheizte Nutzfläche AN [m2]
(m²a)] 100 150 200 300 500 750 1000 1500 2500 5000 10000
40 2,11 1,86 1,74 1,61 1,50 1,45 1,42 1,39 1,36 1,34 1,33
50 1,96 1,75 1,64 1,53 1,44 1,40 1,37 1,35 1,33 1,31 1,29
60 1,85 1,67 1,57 1,48 1,40 1,36 1,34 1,32 1,30 1,28 1,27
70 1,76 1,60 1,52 1,44 1,37 1,33 1,31 1,29 1,28 1,26 1,25
80 1,70 1,55 1,48 1,41 1,34 1,31 1,29 1,27 1,26 1,24 1,23
90 1,64 1,51 1,45 1,38 1,32 1,29 1,27 1,26 1,25 1,23 1,22
3. 2. Anlagenaufwandszahl ep
qh[kWh/ beheizte Nutzfläche AN [m2]
(m²a)] 100 150 200 300 500 750 1000 - 3000
40 1,21 1,16 1,14 1,12 1,08 1,08 1,08
50 1,19 1,15 1,14 1,12 1,09 1,09 1,09
60 1,18 1,15 1,13 1,12 1,09 1,09 1,09
70 1,17 1,14 1,13 1,12 1,09 1,09 1,09
80 1,17 1,14 1,13 1,12 1,09 1,09 1,09
90 1,16 1,14 1,13 1,12 1,10 1,10 1,10
4. 2. Anlagenaufwandszahl ep
qh[kWh/ beheizte Nutzfläche AN [m2]
(m²a)] 100 120 150 170 200 250 300 350 400 450 500
40 1,48 1,41 1,34 1,31 1,28 1,23 1,20 1,18 1,17 1,16 1,15
50 1,42 1,37 1,31 1,28 1,25 1,21 1,19 1,17 1,16 1,15 1,14
60 1,38 1,33 1,28 1,26 1,23 1,20 1,18 1,16 1,15 1,14 1,14
70 1,35 1,30 1,26 1,24 1,22 1,19 1,17 1,16 1,15 1,14 1,13
80 1,32 1,28 1,24 1,23 1,21 1,18 1,16 1,15 1,14 1,14 1,13
90 1,30 1,27 1,23 1,22 1,20 1,17 1,16 1,15 1,14 1,13 1,13
5. 2. Anlagenaufwandszahl ep
qh[kWh/ beheizte Nutzfläche AN [m2]
(m²a)] 100 120 150 170 200 250 300 350 400 450 500
40 1,32 1,26 1,20 1,17 1,13 1,10 1,07 1,05 1,04 1,03 1,02
50 1,22 1,17 1,12 109 1,06 1,03 1,01 1,00 0,98 0,97 0,97
60 1,15 1,10 1,06 1,04 1,01 0,98 0,97 0,95 0,94 0,94 0,93
70 1,09 1,05 1,01 0,99 0,97 0,95 0,93 0,92 0,91 0,91 0,90
80 1,05 1,01 0,98 0,96 0,94 0,92 0,91 0,90 0,89 0,88 0,88
90 1,01 0,98 0,95 0,93 0,92 0,90 0,89 0,88 0,87 0,86 0,86
θ 12 14 16 18 20 25 30
Ws 10,7 12,1 13,6 15,4 17,3 23,0 30,3
Fortsetzung Tabelle 19
θ Wasserdampfsättigungsdruck über Wasser bzw. über Eis ps in Pa
0
C ,0 ,1 ,2 ,3 ,4 ,5 ,6 ,7 ,8 ,9
0 611 616 621 626 630 635 640 645 648 653
-0 611 605 600 595 592 587 582 577 572 567
-1 562 557 552 547 543 538 534 531 527 522
-2 517 514 509 505 501 496 492 489 484 480
-3 476 472 468 464 461 456 452 448 444 440
-4 437 433 430 426 423 419 415 412 408 405
-5 401 398 395 391 388 385 382 379 375 372
-6 368 365 362 359 356 353 350 347 343 340
-7 337 336 333 330 327 324 321 318 315 312
-8 310 306 304 301 298 296 294 291 288 286
-9 284 281 279 276 274 272 269 267 264 262
-10 260 258 255 253 251 249 246 244 242 239
-11 237 235 233 231 229 228 226 224 221 219
-12 217 215 213 211 209 208 206 204 202 200
-13 198 197 195 193 191 190 188 186 184 182
-14 181 180 178 177 175 173 172 170 168 167
-15 165 164 162 161 159 158 157 155 153 152
-16 150 149 148 146 145 144 142 141 139 138
-17 137 136 135 133 132 131 129 128 127 126
-18 125 124 123 122 121 120 118 117 116 115
-19 114 113 112 111 110 109 107 106 105 104
-20 103 102 101 100 99 98 97 96 95 94
XXVI Tabellen
≤ 50 Wohnstraße ≤ 10 III
(2streifig) 11 ... 25 II
> 25 I
> 50 ... 200 Wohnsammelstraße ≤ 10 IV
(2streifig) 11 ... 25 III
26 ... 35 II
> 35 I
> 200 ... 1000 Landstraße im ≤ 10 IV
Ortsbereich, 11 ... 35 III
Wohnsammelstraße 36 ... 100 II
(2streifig) 101 ... 300 I
Landstraße außerhalb ≤ 10 V
des Ortsbereichs, Straße 11 ... 35 IV
in Industrie - und Gewerbe- 36 ...100 III
gebieten (2streifig) 101 ... 300II
>1000 ... 3000 Städtische Hauptverkehrs- ≤ 35 V
straße, Straße in Industrie- 36 ... 100 IV
und Gewerbegebieten 101 ...100 III
(2steifig)
>3000 ... 5000 Autobahnzubringer ≤ 100 V
und Hauptverkehrsstraße, >101 ... 300 VI
Autobahn (4- bis 6streifig)
Tabellen XXVII
Fortsetzung Tabelle 21
2 Einfamilien-Doppelhäuser und Einfamilien-Reihenhäuser
2.1 Decken
2.1.1 Decken allgemein - 48
2.1.2 Treppenläufe und -podeste und Decken unter Fluren - 53
2.2 Haustrennwände 57
3. Beherbergungsstätten
3.1 Decken
3.1.1 Decken allgemein 54 53
3.1.2 Decken unter / über Schwimmbädern, Spiel- oder ähnlichen
Gemeinschaftsräumen zum Schutz gegenüber Schlafräumen 55 46
3.1.3 Treppenläufe und -podeste - 58
3.1.4 Decken unter Fluren - 53
3.1.5 Decken unter Bad und WC ohne / mit Bodenentwässerung 54 53
3.2 Wände zwischen
- Übernachtungsräumen
- Fluren und Übernachtungsräumen 47 -
3.3 Türen zwischen Fluren und Übernachtungsräumen 32 -
4 Krankenanstalten, Sanatorien
4.1 Decken
4.1.1 Decken allgemein 54 53
4.1.2 Decken unter / über Schwimmbädern, Spiel- oder ähnlichen
Gemeinschaftsräumen 55 46
4.1.3 Treppenläufe und -podeste -. 58
4.1.4 Decken unter Fluren - 53
4.1.5 Decken unter Bad und WC ohne / mit Bodenentwässerung 54 53
4.2. Wände
4.2.1 Wände zwischen 47 -
- Krankenräumen
- Fluren und Krankenräumen
- Untersuchungs- bzw. Sprechzimmern
- Fluren und Untersuchungs- bzw. Sprechzimmern
- Krankenräumen und Arbeits- und Pflegeräumen
Tabellen XXIX
Fortsetzung Tabelle 21
4.2.2 Wände zwischen 42 -
- Operations- bzw. Behandlungsräumen
- Fluren und Operations- bzw. Behandlungsräumen
4.2.3 Wände zwischen 37 -
- Räumen der Intensivpflege
- Fluren und Räumen der Intensivpflege
4.3 Türen
4.3.1 Türen zwischen 37 -
- Untersuchungs- bzw. Sprechzimmern
- Fluren und Untersuchungs- bzw. Sprechzimmern
4.3.2 Türen zwischen 32 -
- Fluren und Krankenräumen
- Operations- bzw. Behandlungsräumen
- Fluren und Operations- bzw. Behandlungsräumen
5. Schulen und vergleichbare Unterrichtsbauten
5.1 Decken
5.1.1 Decken zwischen Unterrichtsräumen oder ähnlichen Räumen 55 53
5.1.2 Decken unter Fluren - 53
5.1.3 Decken zwischen Unterrichtsräumen oder ähnlichen Räumen und 55 46
„besonders lauten“ Räumen (z. B. Sporthallen, Musikräume,
Werkräume)
5.2. Wände
5.2.1 Wände zwischen Unterrichtsräumen oder ähnlichen Räumen 47 -
5.2.2 Wände zwischen Unterrichtsräumen oder ähnlichen Räumen 47 -
und Fluren
5.2.3 Wände zwischen Unterrichtsräumen oder ähnlichen Räumen 52 -
und Treppenräumen
5.2.4 Wände zwischen Unterrichtsräumen oder ähnlichen Räumen 55 -
und besonders „lauten Räumen“
5.3 Türen zwischen Unterrichtsräumen oder ähnlichen Räumen 32 -
und Fluren
XXX Tabellen
Gültig für flankierende Bauteile mit einem mittleren Flächengewicht von ≈ 300 kg/m2, sonst
gelten die Korrekturwerte nach Tabelle 27
XXXII Tabellen
Fortsetzung Tabelle 24
Rohdichte- Wanddicke bewertetes Schalldämm-Maß
klasse [cm] R’w [dB]1)2)3)
Normalmörtel Leichtmörtel
24,0 52
30,0 54
36,5 56
3)
1600 17,5 50
24,0 53
30,0 55
36,5 57
3)
1800 17,5 51
24,0 54
30,0 57
36,5 59
1)
Gültig für flankierende Bauteile mit einem mittleren Flächengewicht von 300 kg/m2.
2)
Für die Putzschichten sind zusammen 40 kg/m 2 berücksichtigt.
3)
Die Rohdichten werden im Allgemeinen nicht mit Leichtmörtel kombiniert.
XXXIV Tabellen
1 2
1 Spanplatte nach DIN 68763, gespundet oder mit Nut und Feder
2 Holzbalken
3 Gipskartonbauplatte nach DIN 18180, 12,5 mm oder 15 mm dick, Spanplatte nach DIN
68763, 13 mm bis 16 mm dick, oder- bei einlagigen Unterdecken- Holzwolle-Leichtbau-
platten nach DIN 1101, Dicke ≥ 25 mm, verputzt
4 Faserdämmstoff nach DIN 18165 Teil 2, Anwendungstyp T, dyn. Steifigkeit s’≤ 15 MN/m3
5 Faserdämmstoff nach DIN 18165 Teil 1, längenbezogener Strömungswiderstand ≥ 5
kNs/m4
6 Holzlatten, Achsabstand ≥ 400 mm, Befestigung über Federbügel
7 Estrich auf Trennlage
1
Bei einer Dicke der eingelegten Dämmschicht von mindestens 100 mm ist ein seitliches
Hochziehen nicht erforderlich.
2
Gültig für flankierende Wände mit einer flächenbezogenen Masse m’L,Mittel ≈ 300kg/m2
3
Bei zusätzlicher Verwendung eines weichfedernden Bodenbelags dürfen in Abhängigkeit
vom Trittschallverbesserungsmaß des Belags folgende Zuschläge gemacht werden:
2 dB für Δ Lw,R ≥ 20 dB, 6 dB für Δ Lw,R ≥ 25 dB
XXXVIII Tabellen
Decken in Einfamilienhäusern 55 46
Treppen in Einfamilienhäusern - 53
Decken von Fluren in Einfamlienhäusern - 46
Wände ohne Türen zwischen „ lauten“ 47 -
und „leisen“ Räumen
< 10 0 0 0 0 0 0
10 0,26 0,39 0,22 0,34 0,20 0,30
20 0,47 0,64 0,41 0,58 0,37 0,53
30 0,61 0,76 0,55 0,72 0,51 0,68
40 0,71 0,84 0,66 0,80 0,61 0,76
50 0,78 0,88 0,73 0,85 0,69 0,82
60 0,82 0,91 0,78 0,89 0,75 0,86
70 0,86 0,93 0,82 0,91 0,79 0,89
80 0,88 0,95 0,85 0,93 0,82 0,91
Tabellen XLIII
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XLVIII Literatur
Gebäudebestand
Sachwortverzeichnis