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Bern
7.–11.9.2022
Programm
Musikfestival Bern
7. –11. September 2022
«unvermittelt»
1
Musikfestival Bern
7. –11. September 2022
«unvermittelt»
3
Rollstuhlgängig
Induktionshöranlage
Gebärdensprachübersetzung
Für Menschen mit Sehbehinderung
Für Kinder geeignet
4
Inhalt
Spielplan 6
Editorial 8
Programm 11
Im PROGR 58
Vermittlung 66
Zugänglichkeit 72
Tickets 78
Veranstaltungsorte 80
Dank, Über uns 82
5
Spielplan, 7.–11.9.
Mi 7.9. Do 8.9.
Wissenschaft I: Wunder
12.30 Uhr / PROGR
→ 20
Das Kuratorium
10
Programm
7.–11.
September
2022
11
12
Eröffnung
13
Fatal
14
John Cage (1912–1992): Wenn man ein Festival unvermittelt eröff-
«Concert for Piano and nen möchte, eignet sich die Musik des
Orchestra» (1957/58)
Helmut Lachenmann US-Amerikaners John Cage bestens dafür,
(*1935): «Marche fatale» denn bei einigen seiner Stücke weiss niemand
für Kammerensemble im Voraus, was einem da entgegenklingen
(2020)
Thomas Kessler (*1937): wird. So haben wir sein berühmtes und
«Lost Song» (2022, UA) berüchtigtes «Concert for Piano and Orchestra»
von 1957/58 aufs Programm gesetzt, das einst
Anat Nazarathy, Flöte;
Pilar Fontalba, Oboe; für viel Wirbel und Unverständnis sorgte. Es
R ichard Haynes, Klarinet- war niemand da, der vermitteln wollte.
te; Lucas Rössner, Fagott; Selbst der Dirigent war keiner – und wird
Marcus Weiss, Saxophon;
Aurélien Tschopp, Horn; auch bei uns keiner sein.
Jens Bracher, Trompete;
Stephen Menotti, Posaune; Ausserdem erklingt ein neues Stück von
Chengyu Sun, Tuba;
Christian Dierstein, Thomas Kessler, dem wir im Konzert des
Jochen Schorer, Jens Berner Symphonieorchesters → 34 nochmals
Ruland, Schlagzeug; Vera begegnen werden. Und dazwischen steht ein
Schnider, Harfe; Yaron
Deutsch, E-Gitarre; wahrer Schocker des deutschen Komponis-
Ludovic Van Hellemont, ten Helmut Lachenmann: statt erwartbarer
Klavier; Olivia Steimel, hochdifferenzierter Geräusche ein handfes-
Akkordeon; Rahel Cunz,
Corinna Canzian, Violine; ter Marsch. Was war da in ihn gefahren?
Sophie Wahlmüller, Die Avantgardeszene verstand nach der
Viola; Katarina L
eskovar, Uraufführung ihre Welt nicht mehr.
Lucie Chollet, Cello;
Pietro Elia Barcellona,
Kontrabass
Nicolas Hodges,
Klavier solo
Trio Accanto, Leitung
(Cage)
Peter Rundel, Leitung
(Lachenmann, Kessler)
16
Lukas Huber (*1990), Früher sprachen Engel mit den Menschen.
Kinga Tóth (*1983), Auf einmal waren sie weg. Wer will, mag
Johanna-Yasirra Kluhs
(*1987): «, auf dass sie eines das auf unsere verdinglichende Haltung
Tages zu uns sprechen der Welt gegenüber zurückführen. Wir
mögen.» (2022, UA) behandeln die Welt als seelenlos, deshalb
Lukas Huber, Kinga Tóth, schweigt sie uns an. Beharrlich. Diesem
Performance «Teufelskreis zu entkommen, ohne totali-
täre Strategien anzuwenden», hat sich das
Dauer: 40–60 Minuten
schweizerdeutsch-ungarische Künstler*
Platzzahl beschränkt, innentrio Lukas Huber, Kinga Tóth und
Reservation empfohlen. Johanna-Yasirra Kluhs vorgenommen:
Gastgeber*innen gesucht: «, auf dass sie eines Tages zu uns sprechen
Möchten Sie die mobile mögen.», so der Titel.
Oper zwischen dem 7. und
11. September in Ihrem
Wohnzimmer beherber- Dafür bedarf es keines aufwendigen Set-
gen? Melden Sie sich bei tings. Im Gegenteil: Alles ist stark re
e.lohmann@musikfestival- duziert, es gibt keine opulenten Kostüme
bern.ch.
und keine halsbrecherischen Arien. A lles
Eine Veranstaltung findet auf engem Raum statt und bleibt
von Lukas Huber und mobil. Und so haben wir es hier mit einem
Musikfestival Bern in
Kooperation mit privaten raren Beispiel der Gattung Wohnzimmer-
Gastgeber*innen. oper zu tun. In der Stube sind wir bei uns
und vielleicht kommt auch die Welt vor-
Mindestens eine
Vorstellung findet bei, um mit uns zu sprechen. Lassen wir
in einem barriere sie herein!
freien Wohnz immer
statt. Infos auf
musikfestivalbern.ch
18
Mittwoch 7.9. Die*der Musiker*in tritt auf und das ein-
Christian Weber, zige Konzept, das sie*er fürs Spiel hat, ist,
Kontrabass
dass da kein Konzept ist: keine Partitur,
Donnerstag 8.9. keine Vorlage, kein Text, nicht mal eine
Jonas Kocher, Akkordeon Absprache. Das wäre ins Extreme geführt
Freitag 9.9. die Grundlage für frei improvisierte Musik.
Flo Stoffner, elektrische Was freilich so unvermittelt geschieht, ist
Gitarre im Ensemble eine Art Vermittlungsarbeit,
Film expérimental & denn die Musiker*innen werden ihr Spiel
musique spontanée → 38 in irgendeiner Weise doch aufeinander ab-
Samstag 10.9. stimmen. Was aber nun, wenn einer oder
Silke Strahl, Saxophon
eine allein aufs Podest geworfen wird und
Sonntag 11.9. nun bitte unvermittelt spielen soll? Einer-
Marina Tantanozi, Flöte, seits könnte er oder sie das eigene, über
Elektronik
lange Zeit erarbeitete Klangrepertoire aus-
Dauer: je ca. 30 Minuten packen und loslegen, denn wer merkt
schon, was aus dem Moment entsteht? An-
Eine Veranstaltung
von Musikfestival Bern dererseits aber kann er oder sie das Wagnis
in Kooperation mit auf sich nehmen und spontan neue Wege
Dampfzentrale Bern, einschlagen, allein gelassen auf offener
PROZESS und Kino REX
Bern. Bühne. Allein? Aber nein, sie haben noch
das Instrument dabei, den treuen Beglei-
Rollstuhlgängig ter: Christian Weber den Kontrabass, Jonas
Kocher das Akkordeon und Flo Stoffner
die elektrische Gitarre, Silke Strahl das
Saxophon und Marina Tantanozi die elekt-
ronisch erweiterte Flöte.
19
Wissenschaft I: Wunder
20
Nicolas Buzzi (*1987): Das Unvorhergesehene, das Unvermittel-
«Kein Wunder» (2022, UA) te, der statistische Ausreisser, d.h. auch: die
Nicolas Buzzi, Elektronik Katastrophe und das Wunder sind für die
Walter von Lucadou, strenge Wissenschaft schwer zu fassen. Die
Psychologe, Physiker, Kunst mag darin eher geübt sein. Umso sinn-
Parapsychologe
Thomas Meyer, Modera- voller ist es, Komposition und Wissenschaft
tion in unserer Mittagsreihe ein weiteres Mal in
einen Dialog zu bringen. Es geht darin um
Dauer: ca. 60 Minuten
Übersinnliches → 20 und um die verstörende
Eine Veranstaltung Gewalt des Krieges → 52, um die Haut und
von Musikfestival Bern den Körper → 28 und um die (Nicht-mehr-)
in Kooperation mit
PROGR, Zentrum für Vermittelbarkeit von Musik → 40.
Kulturproduktion.
Die Komposition von Den Anfang macht die Beschäftigung mit
Nicolas Buzzi entstand
im Auftrag des Musik dem Wunder, das uns eben verwundert und
festival Bern, gefördert das nicht rational zu erklären ist, sondern
durch die Ernst von allenfalls mit Auslegungen der Religion oder
Siemens Musikstiftung.
der Esoterik, des Übersinnlichen – oder
Rollstuhlgängig doch nicht? Nicolas Buzzis «Kein Wunder»
bewegt sich durch Grenzbereiche der Wahr-
nehmung, um so in den Dialog mit dem
Übersinnlichen zu treten. Sein Dialogpartner
ist der Psychologe und Physiker Walter
von Lucadou. Er leitet die 1988 gegründete
Parapsychologische Beratungsstelle in
Freiburg im Breisgau.
22
Musik von Carl Philipp Beim Improvisieren, so heisst es über Carl
Emanuel Bach (1714–1786), Philipp Emanuel Bach, «gerieth er derge-
John Cage (1912–1992),
Wolfgang Amadé Mozart stalt in Feuer und wahre Begeistrung, daß
(1756–1791), Urs Peter er nicht nur spielte, sondern die Miene
Schneider (*1939) eines ausser sich Entzückten bekam». Urs
Genaues Programm Peter Schneider kombiniert ihn nun mit
nach Ansage Mozart und Cage (zwei weiteren Unver-
mittelten) sowie Eigenem.
Urs Peter Schneider,
Klavier
Der Nidauer Kulturphilosoph Ludger
Dauer: 76 Minuten von Diedrichsfeld schreibt über das Rezital:
Eine Veranstaltung von «Unvermittelt, wenn auch angekündigt,
Urs Peter Schneider und erklingen Klavierwerke, deren Verarbei-
Musikfestival Bern in tung des thematischen Materials ihrer-
Kooperation mit Musik-
schule Konservatorium seits Nichtvorhörbarkeit in verschiedenen
Bern. Graden, also vereitelte, wenn auch absichts-
volle Antizipationen offerieren. Die Kunst
Rollstuhlgängig
der ständigen Überraschungen findet sich
erstmals vollständig ausgebildet bei C. Ph.
E. Bach, subtiler und eleganter dann bei
W. A. Mozart, bei Autoren mithin, die ein
damals noch neugieriges, für Novitäten of-
fenes Publikum zu bedienen wussten.
Hundertfünfzig Jahre später radikalisieren
sich diese Ansätze bei den europäischen
und amerikanischen Avantgardisten, etwa
bei John Cage & Co. oder bei Urs P eter
Schneider & Co. bis hin zu einer M usik,
die jeglichen Klang zu jeglicher Zeit zulässt
und beim Publikum grösste Freiheit der
Wahrnehmung, leider oft auch Ratlosigkeit
erzeugt. Ein Pianist, der komplexe Analy-
sen nicht scheut, bevor er zu interpretieren
beginnt, kann hier helfen und gleichzeitig
erfreuen. Viel Vergnügen!»
23
t(R)ans(E.)
24
RT60 EXTENDED: Pulsationen, rhythmisch und spektral, har-
«t(R)a ns(E.)» (2022, UA) monisch und formell, bewegen sich durch
RT60 EXTENDED: den Raum und ergeben ein mehrschichtiges
Olivier Pasquet, Elektro- Gebilde, in dem sich Zeit und Raum verbin-
nik; Morgan Ågren, Drums den, ähnlich wie in einem kubistischen Ge-
& Perkussion; Benoit Pic-
cand, Gitarren, Elektronik, mälde. Ausgehend von einem konkreten
Sound Diffusion; Michel Klangobjekt, wird die Hörperspektive viel-
Wintsch, Klavier, Synths; fältig verschichtet, gestreckt und deformiert.
Lars Tuchel, Lisa Mark,
Candid Rütter, Elektronik; In diesem labyrinthischen Klangszenario
Laurens Inauen, Elektro- schafft das innerhalb der H ochschule der
nik, Sound Diffusion Künste Bern entstandene Projektteam RT60
Dauer: ca. 70 Minuten EXTENDED paradoxe und unbestimm-
te Situationen, manchmal explosiv, manch-
Eine Veranstaltung von mal filigran, immer organisch. Das Ohr
RT60 EXTENDED
und Musikfestival Bern sucht, ohne vorgegebene Anhaltspunkte sti-
in Kooperation mit listischer Art, die Orientierung und ist dabei
Dampfzentrale Bern. frei, sich selber einen Parcours durch
Rollstuhlgängig diese pulsierende Landschaft zu bahnen.
Induktionshöranlage
Im Veranstaltungs-
raum gibt es ein takti-
les Bodenleitsystem.
25
REmember the Future
Ein Musiktheater als Séance
26
The Navidsons: Was wird die Menschheit mit dem Ver-
«R Emember the Future» mächtnis des radioaktiven Mülls machen,
Ein Musiktheater als
Séance (2022, UA) der weit in die Zukunft hinaus strahlt?
Das ist nur ein Beispiel für eine der selber-
The Navidsons: Robert produzierten Gefahren, die die Gegenwart
Cash, M arie Delprat,
Thomas Giger, Katelyn kommenden Generationen vermachen wird.
King, T obias K
rüger, In einer Art spiritistischer Séance, umge-
Lorenz L angengger, Laura formt zur real-spielerischen Aufführungs-
Maes, Till Wyler von
Ballmoos form, sucht ein professionelles «Medium»
mit Hilfe des Publikums in der Zukunft
Olivier Famin, Fabrizio nach Antworten auf solche Fragen.
Di Salvo, Technik
27
Wissenschaft II: Haut
28
Lilian Beidler (*1982): «Und nichts ist unvermittelter als der
«Haut» (2022, UA) Mensch.»
Lilian Beidler,
Performance Der menschliche Körper ist der Welt un-
NN, Wissenschaft mittelbar ausgesetzt, gleichzeitig ist die
Thomas Meyer,
Moderation Welt ihm ausgeliefert. Wo ist die Trenn-
linie zwischen Innen und Aussen? Eine
Dauer: ca. 60 Minuten solche Vermittlerin zwischen Körper und
Eine Veranstaltung Umwelt ist die Haut. Sie kann unglaub-
von Musikfestival Bern lich sensibel reagieren, teilt dem Innen
in Kooperation mit mit, was draussen vor sich geht, und
PROGR, Zentrum für
Kulturproduktion. dem Aussen vielleicht auch, wie es sich
Die Komposition von drinnen anfühlt. Und dabei ist sie ebenso
Lilian Beidler entstand verletzlich wie robust. Dieses Thema
im Auftrag des Musik
festival Bern, gefördert hat die Performerin Lilian Beidler angeregt,
durch die Ernst von in Richtung Fleischlichkeit, Physis, Natur
Siemens Musikstiftung. zu forschen und unter diesem Blickwinkel
Rollstuhlgängig auch Bezug zur unmittelbarsten Aktuali-
tät zu nehmen: «Also der Körper als unmit-
telbarste Instanz, um berührt zu werden,
mit anderen zu interagieren, krank zu wer-
den, sich fortzubewegen, zu denken, etc.;
aber auch der Körper, mit dem wir ein Teil
der Natur sind, den Gesetzmässigkeiten
des ökologischen Zerfalls unterworfen».
Wer den wissenschaftlichen oder philoso-
phischen Part zum Thema liefern wird,
stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.
30
Olivier Messiaen (1908– Mitten im Krieg, mitten im Winter: In
1992): «Quatuor pour la fin einer Lagerbaracke im schlesischen Görlitz
du temps» (1940/41)
führen vier französische Kriegsgefangene
Lanet Flores, Klarinet- ein Klarinettenquartett auf. Geschrieben
te; Cordelia Hagmann, hat es der junge Soldat Olivier Messiaen,
Violine; Alexandre Foster,
Violoncello; Fernando der selber in der Kälte am Klavier sitzt.
Viani, Klavier Sein Thema: das Ende der Zeit, inspiriert
von der Johannes-Apokalypse, die er im
Dauer: ca. 50 Minuten
Wams mit sich trägt. Diese musikalische
Eine Veranstaltung Vision erzählt aber kaum, wie man erwar-
von Alexandre Foster, ten würde, von einer Katastrophe, sondern
Fernando Viani, Lanet
Flores, Cordelia Hagmann eher von einer Auflösung in der Zeitlosig-
und Musikfestival Bern keit. Deshalb der Titel, der vom Ende der
in Kooperation mit Zeit spricht. Entstanden ist eine leiden-
Münsterkirchgemeinde
Bern. schaftliche, neuartige, beseelte und ins Ex
trem gehende Musik.
Rollstuhlgängig
Induktionshöranlage
Das Werk besitze in den Zeiten der Pande
Im Vorfeld des Konzertes mie hohe Aktualität, finden die Musiker*
(9.9., 14–16 Uhr) gibt es innen: «Wie fühlt es sich an, wenn sich
die Gelegenheit, sich ver-
tieft mit dem Werk und unser Alltagsleben durch Krieg, Tod oder
seiner Wirkung auseinan- Krankheit unvermittelt verändert? Wie
derzusetzen. → 68 haben sich die Gefangenen in Görlitz ge-
fühlt, als sie in schlimmsten Verhältnissen
unverhofft Musik und ein Konzert erle-
ben durften? Wie fühlen wir uns als Inter-
pret*innen, wenn wir plötzlich wieder für
ein Live-Publikum musizieren dürfen?
Wie wird das Publikum in Bern darauf re-
agieren?»
31
OUT Session [roof]
32
Carlo Niederhauser «Aussergewöhnliche Musik an ausserge-
(*1979), Werner Hasler wöhnlichen Orten in Surround-Qualität.
(*1969): «OUT Session
[roof]» (2022, UA) Diese live erschaffenen Soundbubbles sind
eine überraschende, nicht hermetische,
Carlo Niederhauser, akustisch neue Realität in jeweils einzigarti-
präpariertes Violoncello;
Werner Hasler, Elektronik, gem Kontext.» So stellen die beiden Musi-
Live-Sampling ker Carlo Niederhauser und Werner Hasler
ihr Projekt vor: «Ganz nahe am Himmel,
Dauer: ca. 60 Minuten
dem Stadtgewusel entrückt, mit Weitsicht
Eine Veranstaltung auf sich und die Welt entsteht ein unver-
von Werner Hasler und hoffter akustischer Raum.»
Musikfestival Bern in
Kooperation mit Das
B. und Leichtsinn GmbH. Die Aussenklänge, das Leben, all das findet
derweil natürlich weiterhin statt: Fernes
Rollstuhlgängig
Relaxed Performance Autorauschen, ein etwas lauterer Töff-
motor, manchmal auch Rega-Helikopter,
Notfallfahrzeugsirenen, Hupen, plötzli-
ches Kindergeschrei. Es verbindet sich mit
der Musik auf vielfältige Weise: Die Musik
übertönt es zuweilen, macht den Alltags-
klängen aber manchmal auch Platz. Durch
die Sensibilität der Cellomikrophonierung
werden die Aussengeräusche manchmal
auch Teil des elektronischen Surrounds und
existieren unverhofft als Artefakte in der
Musik weiter.
33
Panik
34
Thomas Kessler (*1937): In panischen Schrecken mag einen, ganz
«Utopia III» für Orchester unvermittelt, das Orchesterstück «Panic»
(2016)
Sergej Rachmaninow des Engländers Harrison Birtwistle verset-
(1873–1943), arrangiert von zen. Das Werk mit solistischem Saxophon
Bernd Alois Zimmermann und Schlagzeug sorgte seinerzeit bei den
(1918–1970): «C oncertino»
(1894) für Klavier und Or- Londoner Proms für heftigen Aufruhr. Man
chester bearbeitet (1950); kann sich der Wirkung dieses hochenergi-
«Romanze» (1894) für schen Stücks kaum entziehen.
Saxophon und Orchester
bearbeitet (1950)
Bernd Alois Zimmermann: Eine andere Unvermitteltheit ist das The-
«Rheinische Kirmestänze» ma im Orchesterstück «Utopia III» von
für 13 Bläser (1950/62)
Harrison Birtwistle Thomas Kessler, dessen «Oratorium» wir
(1934–2022): «Panic» für 2021 uraufführten. Von den Orchester
Solosaxophon, Soloschlag- musiker*innen wird hier Ungewöhnliches
zeug und Orchester (1995)
verlangt. Jeder und jede von ihnen steuert
Trio Accanto: den Klang selber vom eigenen Laptop aus –
Marcus Weiss, S axophon; wodurch ein einzigartiger, wahrhaft utopi-
Christian Dierstein, Per-
kussion; Nicolas Hodges, scher Klang entsteht. Die räumliche Wir-
Klavier kung entfaltet sich also nicht über die
vermittelnde Regentschaft eines allmächti-
Berner Sy mphonieorchester
Heinz Holliger, Leitung gen Klangregisseurs in der Saalmitte.
35
Heldendämmerung
36
«Heldendämmerung – ein Unvermittelt verändert sich das Vertrau-
Zwielicht auf schillernden te: Beethovens 3. Sinfonie, gespielt in
akustischen Landschaften»:
Junghae Lee (*1964): einer Bearbeitung für die traditionelle Be-
«Aus dem ersten Satz der setzung eines Klaviertrios, löst sich auf
Symphonie Nr. 3 ‹Eroica› in avantgardistischer Verfremdung. Die
von Ludwig van Beethoven»
bearbeitet für Klaviertrio «Eroica», das Heroische, beginnt in den
(2022); «Mori Nori» für schillernden Klangräumen zu verdäm-
Klaviertrio, Live-Elek- mern. Möglich wird das durch ein mobiles
tronik und mobile Laut-
sprecher (2022) / Elnaz Lautsprechersystem, das seit 2021 im Rah-
Seyedi (*1982): «Fliessende men eines Forschungsprojekts am ICST
Räume» für Klaviertrio, (Institute for Computer Music and Sound
Live-Elektronik und mobile
Lautsprecher (2022) / Technology) der ZHdK entwickelt wird.
Giorgio Tedde (*1956):
«Aeon» für Klaviertrio, Für diese neuartige Besetzung haben Jung-
Live-Elektronik und mobile
Lautsprecher (2022) hae Lee, Elnaz Seyedi und Giorgio Tedde
intensiv experimentiert und daraus Wer-
Absolut Trio: Bettina ke komponiert mit dem Ziel, eine mobi-
Boller, Violine; Judith
Gerster, Violoncello; le Klangraumvorstellung mit einer tradi-
Stefka Perifanova, Klavier tionellen Klassikbesetzung zu verbinden.
Philip Tschiemer, Software Die Zuhörer*innen erwartet eine Pionier-
und Steuerung Mobile
Lautsprecher; Gabriele arbeit, die mit der Hörerwartung spielt
Pineider, Software und und in völlig neue und unterschiedliche
Steuerung Live-Elektronik; Klangempfindungen führt.
Peter Färber, Technisches
Konzept und Leitung;
Helena Tsiflidis, Produk-
tionsleitung
Induktionshöranlage
Rollstuhlgängig
Im Vorfeld des
Konzerts findet um
20 Uhr eine taktile
Einführung statt. → 74
38
Samstag 10.9. «Die Farbe des Klangs des Bildes der
Urs Graf (*1940): «Die Stadt» ist ein Gemeinschaftswerk aus Text
Farbe des Klangs des
Bildes der Stadt» (1993, mit (Elisabeth Wandeler-Deck), Musik (Alfred
Elisabeth Wandeler-Deck Zimmerlin) und dem darauf basierenden
und Alfred Zimmerlin) Film (Urs Graf). Die Bilder der Stadt und
Freie Improvisation mit
Silke Strahl, Saxophon angedeutete Geschichten schaffen dabei
einen vielschichtigen Assoziationsraum,
Sonntag 11.9. aber eigentlich handelt der Film von der
Erich Busslinger (*1949):
«Transit Landschaft» Zeit, von ihrem rasanten und langsamen
(2018/2021, Musik: Fritz Vergehen, von der Vergänglichkeit an sich,
Hauser) von musikalischen Rhythmen, die einem
Freie Improvisation mit
Marina Tantanozi, Flöte, Ohr und Auge verwirbeln.
Elektronik
Von der Zeit handelt auch der Film «Tran-
Dauer: je ca. 50 Minuten
sit Landschaft» von Erich Busslinger,
Eine Veranstaltung von allerdings in Zeitlupe statt im Zeitraffer
Musikfestival Bern in tempo. Zudem sind wir von der scheckig
Kooperation mit Kino
REX Bern. bunten Urbanität hier im Grün der Land-
schaft angelangt. Diese waldhafte Farbe
Induktionshöranlage wird aber über- oder sogar durchblendet
Rollstuhlgängig
von den grauen Schemen von Industrie und
Technik. Hochspannungsmasten und Ge-
bäude scheinen im Grün auf und verschwin-
den wieder, ein magisch irisierendes Bild-
feld schimmert an uns vorbei, begleitet von
den subtilen Klängen des Perkussionisten
Fritz Hauser.
39
Wissenschaft III:
Unvermittelbarkeit
40
Gabrielle Brunner (*1963): Vermittlung ist heute alles, gerade in der
«Aus der Zeit fallen» Kunst und der Musik. Gewiss war sie
Gabrielle Brunner, schon immer Teil des Kunstbetriebs. In-
Violine; Dominik Klauser, zwischen jedoch ist sie unabdingbar gewor-
Viola; Valery Verstiuc, den. Die Kunst hat ihre Selbstverständ-
Violoncello
Tabea Bregger, Dozentin lichkeit verloren, sie ist nicht mehr selbst
für Kunstvermittlung, verständlich. Gut so – oder weniger gut:
PH Bern Vermitteln wir also, was immer die Mittel
Thomas Meyer,
Moderation hergeben!
42
Marius Buck (*1991): Seit dem 13. Jahrhundert fungierte es als Tor
«… mit Ansage» (2022, UA) vom Flusshafen zur Stadt, denn die Stras-
Fhun Gao, P erfomance; sen waren schlecht. So war es einfacher, mit
Peter Strickmann, dem Schiff zu kommen und das Salz zu lie-
Performance, Installation; fern. Mitte des 19. Jahrhunderts jedoch hatte
Marius Buck, Performance,
Installation, Konzeption es ausgedient, wurde vergessen und erst
um 1960 wiederentdeckt: das Ländtetor in
Dauer: ca. 30 Minuten der Mattenenge.
Eine Veranstaltung
von Marius Buck und Nun erhält es eine neue Aufgabe: als Thea-
Musikfestival Bern. terbühne von mittelalterlicher Prägung.
Für Kinder geeignet «Hinter der Mauer hervor, durch das gros-
se Tor hindurch, die Strasse entlang, aus
dem Fenster in der Mauer etc. lässt sich hier
ein wunderbar unkonventionelles szeni-
sches Musikstück umsetzen.» So schreibt der
Klangkünstler Marius Buck. Diese Szenerie
biete unzählige Möglichkeiten für Auf-
und Abgänge und sei eine ideale Basis für
eine Versuchsanordnung. Wie unvermittelt
im Sinne von plötzlich oder überraschend
kann etwas sein, obwohl es sehr wohl vermit-
telt also eingeführt und vorbereitet wurde?
Ein ortsbezogenes, szenisches Musikstück
der Klangerzeuger und Installationen,
das versucht, das Unvermittelte zu vermit-
teln.
43
inSENSé – Hörspaziergang
44
Matthieu Wenger (*1998), Wenn wir nichts sehen, müssen die Wahr-
Rebecca Minten (*1999): nehmungsorgane und unser Gehirn auf ganz
«Voix de tramway» für
Bassklarinette und Elektro- andere, quasi unvermittelte Weise kom-
nik (2022, UA) munizieren. Ohne den Deutungsfilter des
Gemma Raguès Pujol Auges entwickeln sich neue «Klangbilder»
(*1993): «NO-CALLS»
für Stimme und Lautspre- und sinnliche Erfahrungen. Damit spielt
cher (2022, UA) die Aktion «inSENSé» (was eigentlich «un-
Luz Gonzàlez sinnig» bedeutet, aber auch ein «unsinn-
(*1989): «Hallräume»
K langinstallation (2022, lich»/«unsinnenhaft» in sich trägt).
UA)
Mathieu Corajod (*1989): Das IPSO Ensemble führt uns in klei-
«Lazzi de bouche» für
Bassklarinette (2019) nen Gruppen von fünf Personen auf einem
Rocío Sánchez Gallego Spaziergang durch sechs Klanginterven-
(*1996): «Emergences» tionen, die in der Altstadt von Bern plat-
für Saxophon, Stimme
und Elektronik (2022, UA) ziert sind. Mit verbundenen Augen bewegen
Martin Obrist (*1988): wir uns, alle geführt von einer Begleitper-
«Leaf Node» Audio- son, der Postgasse entlang. Die Interventio-
Installation (2022, UA)
nen nutzen die unterschiedlichen Akustiken
IPSO Ensemble: der Stadt. Vermischt mit instrumentalen
Rebecca Minten, Künst- und elektronischen Klängen, Textfragmen-
lerische Leitung, Basskla-
rinette; Matthieu Wenger, ten, vorab aufgenommenem Stadtgeflüster
Gemma Raguès Pujol, Rocío und anderen Geräuschen werden sie unser
Sánchez Gallego, Perfor- zweiter Führer sein. Die tägliche Sinfonie
mance; Eva Marlinge, Bass-
klarinette; Martin Obrist, der Stadt und die Vorstellungskraft von
Luz Gonzalez, Sound Art, Musiker*innen und Komponist*innen grei-
Technik fen ineinander.
Dauer: ca. 45 Minuten
Platzzahl beschränkt,
Reservation empfohlen.
Rollstuhlgängig
Für Kinder geeignet
Jeweils 15 Minuten vor
Führungsstart bietet
eine Person mit Sehbe-
hinderung für Interes-
sierte eine Einführung
in die Orientierung
ohne Sehsinn an. → 75 Eine Veranstaltung von IPSO Ensemble und
Musikfestival Bern in Kooperation mit K
irchgemeinde
St. Peter und Paul, Kulturbüro und Sensability.
46
Giovanni Pierluigi da Da sind zum einen die «Ancient Voices»,
Palestrina (um 1525–1594): die Stimmen aus längst vergangenen Zeiten,
Aus «Il Primo Libro de
Madrigali» (1555) komponiert von den Renaissance-Kom-
ponisten Giovanni Pierluigi da Palestrina
George Crumb (1929– und Orlando di Lasso. Da sind zum ande-
2022): «Black Angels.
13 Images from the Dark ren elektronisch verzerrte Klänge und die
Land» (1970) aufregenden, surrealistischen Bilder, die
der kürzlich verstorbene US-Amerikaner
Orlando di Lasso
(1532–1594): Motetten und George Crumb 1970 in seinem Streichquar-
Chansons – «Bonjour mon tett «Black Angels» evoziert, geprägt
coeur» (1564), «La nuict von den Schrecken des Vietnam-Kriegs.
froide et sombre» (1576),
«Sequentia pro defunctis
quatuor vocum» (1580) Das NERIDA Quartett führt uns mit die-
sen Werken auf einer Klangreise durch die
NERIDA Quartett:
Nevena Tochev, Saskia Jahrhunderte, schafft hörbare Verbindun-
Niehl, Violinen; Grace gen und verhilft durch die «unvermittel-
Leehan, Viola; Alma te», von einer Lichtregie unterstütze Gegen
Tedde, Violoncello
überstellung zu einem neuen Verständnis
Damiano Foà, Licht; für die Aussage von Crumbs Meisterwerk.
Giorgio Tedde, Tontechnik «Wie eine Brücke ins Unterbewusstsein lei-
Dauer: ca. 55 Minuten ten die Renaissance-Gesänge als Wegwei-
ser im Dunkeln die Zuhörer*innen dort hin,
Eine Veranstaltung von wo sie sich mit ganzer Aufmerksamkeit
NERIDA Quartett und
Musikfestival Bern in der ausdrucksstarken Sprache Crumbs wid-
Kooperation mit Kirch men können.»
gemeinde St. Peter und
Paul.
Induktionshöranlage
48
Altin Volaj (*1974): Vielleicht ist es eine Folge der Pandemie,
«Lichtnuancen in musika- dass Künstler*innen sich vermehrt mit der
lischer Improvisation» für
Saxophon (2022, UA) eigenen Wohnung und den alltäglichen
Arda Yurdusev (*1997): Objekten zuhause beschäftigt haben. «Wir
«Das kleine Schwarze. waren vermutlich nicht die Einzigen, die
Minimalismus.» für Flöte
und Elektronik (2022, UA) ihre Wohnungen ausgemistet und verän-
Tianyu Zou (*1996): dert haben.» So schreibt das Ensemble Art-
«Besteckte Bestecke» für Connection und fragt weiter: «Was brau-
Perkussion (2022, UA)
Hekmat Homsi (*1995): chen wir eigentlich? Warum kaufen wir
«Der Barbier und sein bestimmte Dinge? Und als Musiker*innen
Moustache. Voluminoso, haben wir uns schnell die Frage gestellt:
pomposo i con bravura»
für Klavier & mixed media Wie klingt unsere Wohnung und das, was
(2022, UA) in ihr ist? Welche Musik assoziieren wir
Ali Latif Shushtari (*1990): mit den Dingen, die uns umgeben? Kön-
«Recitato, declamato,
Sussurrato.» für Altflöte & nen wir die Emotionen, die diese Objek-
mixed media (2022, UA) te in uns auslösen ‹unvermittelt› in Musik
übersetzen?»
ArtConnection:
Melissa da Silva, Flöte;
Dan Marginean, Nun gehen sie mit diesen Fragen in den
K lavier; Fabio da Silva, Swiss Design Market, wählen diverse
Saxophon; Pascal Widmer,
Perkussion; als Gast: Gegenstände aus und erforschen sie mit
Daniil Rumiantsev, Flöte musikalischen Methoden. «Jedes Objekt
beeinflusst uns und sendet eine Bot-
Dauer: ca. 50 Minuten
schaft. Wir wollen diese subjektiven Bot-
Eine Veranstaltung von schaften musikalisch hörbar machen.»
ArtConnection und
Musikfestival Bern in
Kooperation mit Swiss
Design Market und
Kompositionsstudierenden
der HKB unter der
L eitung von Xavier Dayer.
50
Mehr als 20 Werke aus Er würfelte und ordnete die Klänge nach
dem Oeuvre von John aussermusikalischen Prinzipien wie etwa
Cage (1912–1992)
Sternkarten. Wie kein Komponist zuvor
Trio Accanto setzte John Cage auf den Zufall, d.h. auf ein
Ensemble Proton Bern Verfahren, das auf Unvermitteltheit beruht
Anne-May Krüger und
Andreas Eduardo Frank und entsprechend unvermittelbare Resul-
Graham Valentine tate zeitigte. Der Komponist gab damit die
klavierduo hubert/thomet, Kontrolle ab, aber seltsam: Die daraus re-
Christian Kobi, Virginia
Arancio, Vera Schnider, sultierende Musik überraschte immer wie-
Bettina Keller, jeweils mit der. Und an dieser Wirkung hat sich auch
Schüler*innen drei Jahrzehnte nach Cages Tod wenig ver-
Details zu Programm ändert. Unsere lange Cage-Nacht fügt ei-
und Besetzung werden nige wesentliche Aspekte seines Oeuvres
auf musikfestivalbern.ch zusammen: die offenen Partituren und die
veröffentlicht.
Lectures, das präparierte Klavier und die
Die Veranstaltung kann Radiostücke, die Time Pieces und die Col-
zu jeder Zeit besucht und lagen, schlichte Lieder und hochvirtuose
wieder verlassen werden.
Es besteht die Möglich- Etüden. Das Spielfeld ist weit geöffnet, und
keit, sich kulinarisch zu Cages Musik steht – zumindest in Teilen
versorgen. – allen offen. So treten hier neben profes-
Eine Veranstaltung sionellen Musiker*innen auch Laien allen
von Musikfestival Bern Alters und Nicht-Musiker*innen auf.
in Kooperation mit
John-C age-Orgel-Stiftung
Halberstadt, Musikschule
der Musik-Akademie
Basel, Musikschule
Konservatorium Bern und
Grosse Halle, Reitschule.
Rollstuhlgängig
Für Kinder geeignet
Im Veranstaltungs-
raum gibt es ein takti-
les Bodenleitsystem.
51
Wissenschaft IV: Verstörung
52
Léo Collin (*1990): «Musik Der Angriffskrieg Russlands in der Ukrai-
für Narben» (2022, UA) ne hat uns drastisch vor Augen geführt, wie
Kollektiv International abrupt sich unsere Welt verändern kann.
Totem: Nuriia Khasenova, Selbst für Putin-Versteher*innen ist er un-
Kay Zhang, Léo Collin, erwartet in seiner Härte und Grausamkeit.
Performance
Laurent Goetschel, Entsprechend erschrocken und verstört sind
Politologe wir. Wie soll man reagieren, um zu helfen?
Thomas Meyer, Moderation Wie kann man reagieren, ohne andere Staa-
Dauer: ca. 60 Minuten ten zu gefährden? Die Welt ist verunsichert.
54
Ludmilla Mercier «Das Relative und das Absolute, das W ahre
(*1997), Hekmat Homsi und das Falsche, das Schöne und das Häss-
(*1995): «To build a
deconstruction» (2022, UA) liche, das Reale und das Fiktive: Das sind
einige Beispiele für die zahllosen Widersprü-
Duo REGARDS: che, die unsere Menschlichkeit und unse-
Ludmilla Mercier, Flöte;
Hekmat Homsi, Oud re Persönlichkeiten ausmachen. Kreatives
Schaffen ist die Kunst, mit diesen Wider-
Dauer: ca. 60 Minuten sprüchen zu spielen, indem man sie huldigt
Eine Veranstaltung oder hinterfragt.» So schreiben Ludmilla
von Duo REGARDS Mercier und Hekmat Homsi zu ihrem Pro-
und M
usikfestival Bern jekt «To build a deconstruction».
in Kooperation mit
Dampfzentrale Bern.
Eine Schweizer Flötistin und ein syrischer
Rollstuhlgängig Oud-Spieler kreieren und performen hier
Induktionshöranlage
zusammen ein multimediales Spektakel.
Aus den beiden Blickwinkeln verschiedener
Kulturen entsteht die gemeinsame Vision
einer multiplen Realität: Eine immersive
Performance in einer ebenso realen wie ima-
ginären Welt, die schön und hässlich, wahr
und falsch ist und in der die Musik zum
Synonym für Zugehörigkeit wird. Es ist eine
dekonstruierte Konstruktion, die mit Hil-
fe von Projektionen, Klängen, Elektronik,
Performance und ungewöhnlichen Instru-
menten gestaltet wird.
55
Prophezeiungen
56
Orlando di Lasso Aus der Antike tönen die Weissagungen
(1532–1594): «Prophetiae der Sibyllen herüber und kündigen die
Sibyllarum» (1550–1560)
Nicolas Buzzi (*1987): Menschwerdung Gottes an. Für die Kompo-
«Say What? – Just nisten der Renaissance müssen sie geheim-
Paraphrasing» (2022, UA) nisvoll gewirkt haben, und so vertonten sie
BernVocal diese Texte in einer hochchromatischen
Fritz Krämer, Leitung und auf uns unerhört modern wirkenden
Klangsprache – so etwa Orlando di Lasso
Nicolas Buzzi, Elektronik
in seinen singulären «Prophetiae Sibyllarum».
Dauer: ca. 65 Minuten Die Harmonien folgen darin völlig unver-
mittelt aufeinander, d.h. sie scheinen un-
Eine Veranstaltung
von BernVocal und vermittelt, weil sie in dieser Weise dem Ohr
Musikfestival Bern nicht geläufig sind. Dieses Unvermittelte,
in Kooperation mit immer noch Verwirrende und Schockieren-
Dampfzentrale Bern.
Die Komposition von de möchte das Ensemble BernVocal e rlebbar
Nicolas Buzzi entstand machen – «und zwar nicht nur um seiner
im Auftrag des Musik selbst willen, sondern auch in Verbindung
festival Bern, gefördert
durch die Ernst von mit der textlich-inhaltlichen Ebene, die di
Siemens Musikstiftung. Lasso damit ausdeutet: dem Geheimnis eks-
tatischer Prophezeiung».
Rollstuhlgängig
Induktionshöranlage
Der in Bern geborene und heute in Zürich
und Frankfurt lebende Elektronikmusiker
Nicolas Buzzi hat schon mehrmals mit En-
sembles für Alte Musik zusammengearbeitet
und versteht sich hervorragend darauf, fer-
ne Klangsphären zu verbinden und zu kon-
trastieren. Das anlässlich des Musikfestival
Bern in Auftrag gegebene «Say what? – Just
Paraphrasing» nutzt Metadaten des Renais-
sancewerks – als aussermusikalisches Refe-
renzsystem und zum Erfragen eines Dialogs
zwischen Zeiten.
58
Jannik Giger (*1985), Vielleicht kommt einem das, was einst im
Demian Wohler (*1984): Leben so übervoll an Vitalität war, erst recht
«Lamento» Installation
(2022) gespenstisch vor, wenn es aus dem Toten-
reich zurückkehrt. So mag es einem in der
Jannik Giger, Konzept, neuen Installation ergehen, die der Kompo-
Komposition; Demian
Wohler, Szenografie nist Jannik Giger und der Szenograf Demian
Wohler für das Musikfestival Bern kreiert
Die Installation kann haben. Es kommt dabei zum «Close Encoun-
während der Öffnungs
zeiten jederzeit besucht ters of the Paranormal». Die Geister von
und wieder verlassen Popstars werden zum Leben erweckt, ihre
werden. Gesänge von einer fiktiven Kirchenorgel
Eintritt frei. begleitet und zu einem neuen Soundtrack
orchestriert. Das Projekt führt auf einer Reise
Eine Veranstaltung ins «Uncanny Valley», in jenes unheimliche
von Musikfestival Bern
in Kooperation mit Tal, wo sich das ständig verdrängte Trauma
PROGR, Zentrum für des Todes wie ein Schleier auf das frösteln-
Kulturproduktion. Die de Bewusstsein legt – wo aber vielleicht auch
Installation von Jannik
Giger und Demian Wohler eine sublime Schönheit zu finden ist.
entstand im Auftrag des
Musikfestival Bern, ge-
fördert durch die Ernst von
Siemens Musikstiftung.
60
ensemBle baBel: «26 swiss Über das Verhältnis von Auto und Ge-
gas stations» (2022, UA) räusch (Klang und Lärm) wurde schon ge-
ensemBle baBel: Antonio legentlich nachgedacht. Selten jedoch
Albanese, Gitarre; Laurent wurde es zum Thema künstlerischen Er-
Estoppey, Saxophon; kundens. 2015 beschäftigte sich das 2006
Anne Gillot, Blockflö-
ten, Bassklarinette; Luc gegründete ensemBle baBel aus Lausanne
Müller, Schlagzeug; Noëlle in einem Forschungsprojekt mit der Welt
Reymond, Kontrabass; der Autos und jener der Klänge. Seither
Yuri Tavares, Photo/Video
hat es auf einer Tournee an 26 Tankstellen
Die Konzerte finden un- in US-amerikanischen Bundesstaaten ge-
vermittelt zu ungeplanten spielt – in einer augenzwinkernden Anspie-
Zeiten statt. Der Live-
Stream im kulturpunkt lung auf das 1963 publizierte Künstlerbuch
läuft während des gesamten «Twentysix Gasoline Stations» des Pop-
Festivalzeitraums und künstlers Ed Ruscha. baBel ist mit seinem
überträgt, sobald etwas
passiert. Projekt aber auch in der Schweiz oder bei
der Biennale von Venedig aufgetreten. Ein
Eintritt frei. Bordtagebuch dazu findet sich auf:
Eine Veranstaltung von www.ensemblebabel.com/gas
ensemBle baBel und
Musikfestival Bern in Ko- Nun folgt – extra für das M
usikfestival Bern –
operation mit kulturpunkt
im PROGR Bern. «un miroir suisse», wie baBel schreibt:
26 Performances an 26 Tankstellen, jede
Rollstuhlgängig in einem helvetischen Bundesstaat, sprich:
Für Kinder geeignet
Kanton. Die Tournee beginnt am 7. Sep-
tember in Bern und endet naturgemäss
mit einem 27. Konzert ebenfalls hier. Alle
Aufführungen sind per Streaming mitzu-
erleben, und auch da soll ein Tagebuch ent-
wickelt werden:
www.ensemblebabel.com/26swiss
61
Cage-Raum Im PROGR
Vermittlung
62
Neben dem laufenden «Get yourself out of whatever cage you find
Angebot findet Folgendes yourself in.»
zu festgelegten Zeiten statt:
63
64
Service
65
Vermittlung
66
FÜR und Tobias R
eber, Moderation
Ein Angebot in Kooperation mit
ALLE
Radio RaBe. Alle Sendungen
können auf musikfestivalbern.ch
SPRECHSTUNDE FÜR nachgehört werden.
NEUE MUSIK – ONLINE
Donnerstag 7.7. + 11.8., 20 Uhr, DEN SPOREN AUF DER
online SPUR
Die monatlich stattfindende Freitag 19.8., 17 bis ca. 21 Uhr
«Sprechstunde für neue Musik Ersatzdatum bei schlechtem
– online» ist ein informelles Wetter: Freitag 26.8.
Gesprächsformat, in dem sich John Cage, dem im Festival-
geladene Musiker*innen und programm 2022 ein Schwerpunkt
Gäste aus thematisch verwandten gewidmet ist, war fasziniert von
Gebieten mit den Teilnehmenden Pilzen: «Ich komponiere Musik,
über ein Thema mit Bezug zum bin aber hauptsächlich Pilz
Festival austauschen. Die aktive bestimmer», soll er einmal gesagt
oder passive Teilnahme steht haben. Die Beschäftigung mit
allen Interessierten offen. der Pilzwelt floss auf vielfältige
Weise in sein Schaffen ein und ist
Alle Termine finden online statt, reich dokumentiert. Auf einem
Anmeldung erwünscht. Stadtspaziergang begeben wir uns
Leitung: Tobias Reber auf die Spuren (und Sporen) von
Pilzen im urbanen Raum und
SPRECHSTUNDE FÜR sinnieren über Pilze in der Kunst.
NEUE MUSIK – ON AIR Im Anschluss kochen wir gemein-
Donnerstag 28.7. + 25.8., 12 Uhr, sam ein Pilz-Risotto und begegnen
Radio RaBe 95.6 MHz Cages Schaffen in Ton und Bild.
Ausgehend von der
«Sprechstunde für neue Musik Anmeldung: bis 18. August
– online» produzieren die Radio- Kosten: CHF 15 (inkl. Essen)
journalistin Lucia Vasella und Treffpunkt: Volkshochschule
Tobias Reber mit den Gästen eine Bern, Grabenpromenade 3
halbstündige Radiosendung, in Leitung: Marco Giacomoni,
der die Themen und Blickpunkte Künstler; NN, Mykolog*in;
zu einem halbstündigen Gespräch Tobias Reber und Nik Indermühle,
mit Musik verdichtet werden. Moderation
Eine Veranstaltung in Koope-
Leitung: Lucia Vasella, ration mit Stadtgrün Bern und
Produktion, Moderation VHS Bern.
67
ÖFFENTLICHER Leitung: Irene Weinberger,
PROBEBESUCH: T(R)ANS(E.) Biologin und Tobias Reber
Sonntag 28.8., 16 –17 Uhr Eine Veranstaltung in Koopera-
Im Vorfeld seines Konzerts tion mit Stadtgrün Bern.
vom 8.9. → 24 öffnet das interna-
tionale Ensemble von «t(R)ans(E.)» WERKEINFÜHRUNG:
die Türen zu seinem Proberaum QUATUOR POUR LA FIN DU
und gewährt Einblick in den TEMPS
Entstehungsprozess. In einem Freitag 9.9., 14 –16 Uhr
kurzen Gespräch mit den Beteilig- Olivier Messiaen hat mit dem
ten ergibt sich die Gelegenheit, «Quatuor pour la fin du temps»
Fragen zu stellen. → 30 einen Urknall der Musik des
20. Jahrhundert geschaffen,
Keine Anmeldung erforderlich. welcher bis heute weit über die
Kosten: Eintritt frei Musik hinaus nachhallt. In
Ort: Hochschule der Künste diesem Kurs nähern wir uns dem
Bern, Papiermühlestrasse 13d epochalen Werk von verschiede-
Leitung: Tobias Reber, Modera- nen Seiten an: durch Hören
tion und Diskutieren ausgewählter
Stellen, aber auch durch seine
HÖRSPAZIERGANG MIT aussergewöhnliche Entstehungs-
FLEDERMAUS geschichte und seine Nachwir-
Dienstag 30.8., 20.30 Uhr kung in anderen Künsten, etwa
Ersatzdatum bei schlechtem dem Roman «Orfeo» von Richard
Wetter: Donnerstag 1.9. Powers. Keine Vorkenntnisse
Mit gespitzten Ohren begeben nötig.
wir uns auf einen abendlichen
Hörspaziergang im Viererfeld. Anmeldung: bis 7. September
Wir erweitern unser Gehör mit Kosten: CHF 10
Fledermausdetektoren und Ort: Cage-Raum im kulturpunkt,
gehen mit spielerischen Übungen PROGR
der Frage nach, wie es sich Leitung: Tobias Reber
anfühlen könnte, die Welt nicht Eine Veranstaltung in Koopera-
primär visuell wahrzunehmen. tion mit VHS Bern.
71
Zugänglichkeit
72
EINFACHE SPRACHE
Auf der Website www.musikfestivalbern.ch werden
alle Veranstaltungen des Musikfestival Bern 2022 in
einfacher Sprache vorgestellt.
BEGLEITSERVICE
Auf Wunsch begleiten wir Sie auf Ihrem Weg zu den
Veranstaltungen des Musikfestival Bern und zurück und
bleiben auch vor Ort an Ihrer Seite.
SITZPLATZRESERVATION
Grundsätzlich herrscht bei den Veranstaltungen des
Musikfestival Bern freie Platzwahl. Auf Wunsch reservieren
wir Plätze für Menschen mit besonderen Bedürfnissen.
ÜBERSETZUNG IN GEBÄRDENSPRACHE
«REmember the Future» → 26
Donnerstag 8. – Samstag 10.9., 21 Uhr, PROZESS
Einführungsgespräch am 9.9. um 20 Uhr → 68
Alle drei Vorstellungen des experimentellen Musik
theaters «REmember the Future» werden in Gebärden
sprache übersetzt. Es besteht zugleich die Möglichkeit
Geräte auszuleihen, die es ermöglichen, die Musik
taktil wahrzunehmen. Die Geräte werden an der Abend-
kasse ausgehändigt.
Am Freitag 9.9. findet um 20 Uhr ein Einführungs
gespräch statt, das ebenfalls in Gebärdensprache über-
setzt wird. Treffpunkt für das Gespräch ist die Bar im
PROZESS.
73
TAKTILE EINFÜHRUNG
«Heldendämmerung» → 36
Freitag 9.9., 20 Uhr, Dampfzentrale Bern
Im Vorfeld der Veranstaltung «Heldendämmerung»
besteht die Möglichkeit, an einer taktilen Einführung
teilzunehmen und die Funktionsweise der mobilen
Lautsprecher kennenzulernen. Die Künstler*innen
stehen für Fragen zur Verfügung. Treffpunkt für die
Führung ist das Foyer der Dampfzentrale Bern.
AUDIOFILES
«Translations» → 48
Audio-Beschreibungen der ausgewählten Gegenstände,
die im Konzert «Translations» in Musik übersetzt werden,
stehen auf der Website musikfestivalbern.ch im Bereich
Service / Zugänglichkeit als Audiodateien zur Verfügung.
Auf Wunsch werden sie im Vorfeld per E-Mail zugestellt.
TAKTILES BODENLEITSYSTEM
«t(R)ans(E.)» → 24
Donnerstag 8.9., 21 Uhr, Dampfzentrale Bern
«Long John Cage’s Walk into the Night» → 50
Samstag 10.9., 19 Uhr, Reitschule, Grosse Halle
Bei Veranstaltungen, die es erforderlich machen, sich
während des Konzertes im Saal zu bewegen, wird ein
temporäres Leitliniensystem angebracht.
74
«OUT SESSION [ROOF]» RELAXED → 32
Freitag 9.9., 18 Uhr, Blinden- und Behindertenzentrum
«Das B.»
Die Vorstellung von «OUT Session [roof]» auf der Dach-
terrasse des Blinden- und Behindertenzentrums «Das B.»
findet als «Relaxed Performance» statt. Das Publikum
hält sich unter freiem Himmel auf. Es gibt keine lauten
Geräusche. Man darf während der Vorstellung rausgehen
und wieder reinkommen. Es wird nicht erwartet, dass
das Publikum völlig still dasitzt. Es stehen verschiedene
bequeme Sitzgelegenheiten zur Verfügung.
SENSIBILISIERUNG SEHBEHINDERUNG
«inSENSé» → 44
Samstag 10.9., 14 –17 Uhr, Postgasse 23
Den Teilnehmenden am Klangspaziergang «inSENSé»
werden die Augen verbunden, um die akustischen Ereig-
nisse umso intensiver wahrzunehmen. Eine Person mit
Sehbehinderung gibt Interessierten jeweils 15 Minuten
vor Beginn des Spaziergangs eine Einführung in die
Orientierung ohne Sehsinn.
75
INDUKTIONSHÖRANLAGE
An ausgewählten, mit dem entsprechenden Symbol ge-
kennzeichneten Veranstaltungen kommt auf Anmeldung
eine Höranlage zum Einsatz.
ROLLSTUHLGÄNGIGKEIT
Die mit dem entsprechenden Symbol gekennzeichneten
Veranstaltungsorte sind barrierefrei zugänglich. Detail-
lierte Informationen zur Barrierefreiheit finden Sie auf
unserer Website www.musikfestivalbern.ch.
ASSISTENZPERSONEN
Für Assistenzpersonen ist der Eintritt zu allen
Veranstaltungen frei.
76
77
Tickets
Ticketpreise
Einzelticket: CHF 30 / 15*
78
Vorverkauf
Tickets sind online unter www.musikfestivalbern.ch, bei
OLMO Tickets in der Zeughausgasse sowie per E-Mail
an tickets@musikfestivalbern.ch erhältlich.
80
3 →
81
7
14 1 13 10
4 12 11
← 5 3 6
9
2
Dank
HAUPTFÖRDERER
FÖRDERER
PRODUKTIONSPARTNER
82
MEDIEN- UND BRANDINGPARTNER
KOOPERATIONSPARTNER
Absolut Trio, Alexandre Foster, Fernando Viani,
Lanet Flores und Cordelia Hagmann, ArtConnection,
BernVocal, Bühnen Bern, Duo REGARDS, ensemBle
baBel, IPSO Ensemble, Komponistenkollektiv Homo
Ludens, Lukas Huber, Marius Buck, NERIDA Quartett,
RT60 EXTENDED, The Navidsons, Urs Peter
Schneider, Werner Hasler
83
Über Uns
KURATORIUM
Susanne Huber, Thomas Meyer, Vera Schnider, Martin
Schütz
GESCHÄFTSSTELLE
Andri Probst (Geschäftsführung bis 30.4.), Elke Lohmann
(Co-Geschäftsführung seit 1.5.), Brigitte Kasslatter (Co-
Geschäftsführung seit 1.7.), Tobias Reber (Musikver-
mittlung), Martin Wieser (Produktionsleitung), Elisabeth
Blättler (Ticketing), Nina Haronska (Praktikum)
VORSTAND
Angelina Keller, Bettina Keller, Anton Stocker; Annelise
Alder, Hans Witschi (bis 7.4.); Peter Messerli, Adrian
Schild, Rudolf von Steiger (seit 7.4.)
MITGLIEDER
Abendmusiken im Berner Münster, Berner Kammer-
orchester, CAMERATA BERN, Dampfzentrale Bern,
Die Freitagsakademie, Ensemble Paul Klee, Ensemble
Proton Bern, Hochschule der Künste Bern Musik,
IGNM Bern, klavierduo huber/thomet, Bühnen Bern,
L’art pour l’Aar, Musikschule Konservatorium Bern,
Institut für Musikwissenschaft Universität Bern, Swiss
Jazz Orchestra, Tönstör, Hanspeter Renggli
84
JETZT
TICKERTNS
SICHE
18. – 20.11.2022
lucernefestival.ch
Founding Partner
86
WI N D
SCHLOSSMEDIALE
WERDENBERG
INTERNATIONALES FESTIVAL
FÜR ALTE MUSIK, NEUE MUSIK
UND AUDIOVISUELLE KUNST
26. MAI – 4. JUNI 2023
SCHLOSS WERDENBERG
SCHLOSSMEDIALE.CH
OPER
SYCORAX
Oper von Georg Friedrich Haas
Uraufführung
ab 17.09.2022 Vidmar 1
Musikalische Leitung: Bas Wiegers
Regie: Giulia Giammona
KRZYSZTOF URBAŃSKI
TRIFFT KIAN SOLTANI
2. Symphoniekonzert
20. & 21.10.2022 Casino Bern
Das gesamte Programm der Saison 2022/23 finden Sie in unseren Spielzeitheften
oder unter www.buehnenbern.ch
für Musiker
und andere
Künstler
Verändert die Kultur den Blick
auf unsere Gesellschaft?
Für Leser:innen.
Kino Bern
Ein Sommer mit
Frances McDormand
REX Openair Kino:
Let’s Dance!
27.–30. Juli 2022
Öffnungszeiten Sommer
Montag bis Samstag
Kino REX Bern ab 15:00 bis 00:30
Schwanengasse 9 Sonntag 10:00 bis 23:00
3011 Bern Telefon 031 311 27 96
www.rexbern.ch bar@rexbern.ch
Filmstill aus The Man Who Wasn’t There von Joel & Ethan Coen
Kontakt
Verein Musikfestival Bern
Waisenhausplatz 30
3011 Bern
Tel. 031 311 40 55
www.musikfestivalbern.ch
info@musikfestivalbern.ch
Impressum
Redaktion: Thomas Meyer, Elke Lohmann
Texte: Thomas Meyer, Tobias Reber, Elke Lohmann,
die beteiligten Musiker*innen
Gestaltung: Bonsma & Reist
Druck: La Buona Stampa
Auflage: 9’200
Bildnachweis
S. 12+13: Annette Boutellier, S. 14: Tom Fisk, S. 16: Matthias
Huber, S. 18: Annette Boutellier, S. 22: Thomas Batschelet,
S. 24: Benoit Piccand, S. 26: The Navidsons, S. 30: Esther
Glück, S. 32: zVg, S. 34: Priska Ketterer, S. 36: Giorgio T edde,
S. 38: Die Farbe des Klangs des Bildes der Stadt (1993),
S. 42: Lilli Breininger, S. 44: Martin Obrist, S. 46: Musique à
Flaine, S. 48: zVg, S. 50: IMAGO / Contrast/Behrend, S. 54: zVg,
S. 56: Jan Bolomey, S. 58: Celine Fournier, S. 60: zVg,
S. 62: Karla Krey
95
www.musikfestivalbern.ch