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Gemeinschaftliches

Tätigsein schafft
Netzwerke und Ideen-
austausch.

Foto:xxx
Der sorgsame Umgang
mit Ressourcen führt
zu gesellschaftlicher
Resilienz.

Reparatur-Initiativen finden,
gründen, unterstützen.

Reparieren Projekte, Orte und Akteure einer Bewegung


Foto: anstiftung
»Wenn du es nicht
Willkommen Einblicke in eine Bewegung, die
03
die Wegwerfgesellschaft in Frage stellt
reparieren kannst, dann
gehört es dir nicht.«
iFixit-Manifest Ob Reparaturtreff, Elektronikhospital, Nutzungsdauer von Gebrauchsgütern alen, kulturellen und ökologisch-öko-
Café Kaputt oder Repair Café: Repa- zu verlängern, Ressourcen zu sparen nomischen Projekten zur Lösung
ratur-Initiativen stiften Menschen und Obsoleszenzstrategien ganz von Gegenwartsfragen beitragen. Sie
02 aus unterschiedlichen Einkommens- praktisch ein Schnippchen zu schla- fördert, vernetzt und erforscht Räume
und Bildungsschichten, Altersstufen gen. Über das gemeinsame Tätigsein und Netzwerke des Selbermachens
und Milieus zu umweltfreundlichem entstehen Freundschaften, werden und des Wissensaustauschs. Dazu
Ungehorsam an. Eine neue Form Ideen ausgetauscht und ­Netzwerke gehören Urbane Gärten, Offene Werk-
sozial-ökologischer, zivilgesellschaft- gebildet. Daher sind Kaffee und stätten, Reparatur-Initiativen, Open
licher Bewegung legt praktisch Hand Kuchen ebenso wichtiger Bestandteil Labs ebenso wie Initiativen zur sozi-
an Konsum- und Wegwerfpraxen und wie Schraubenzieher und Lötkolben. alen Belebung von Nachbarschaften
schraubt am Verständnis dessen, was oder Interventionen im öffentlichen
wir als VerbraucherInnen können, Mit dieser Broschüre legen wir eine Raum. In der Stiftungsarbeit geht es
sollen und dürfen. Momentaufnahme der Reparatur-­ uns um ein postmaterielles Verständ-
Bewegung vor. nis von Wohlstand, das Lebensquali-
Reparatur-Initiativen organisieren Wir zeigen in Projekt-Portraits, wie tät nicht auf Warenvielfalt reduziert
Veranstaltungen, bei denen gemein- facettenreich schon heute die Praxis und die natürlichen Grenzen des
schaftlich repariert wird. Menschen des gemeinschaftlichen R ­ eparierens Planeten Erde respektiert.
mit defekten Alltagsgegenständen ist – und was ExpertInnen dazu
und wenig Reparatur-Know-how tref- sagen. Darüber hinaus stellen wir das Wir von der anstiftung wünschen
fen auf solche, die reparieren können: Netzwerk der Reparatur-Initiativen viel Freude und neue Erkenntnisse
Haushaltsgeräte, Unterhaltungs­ vor und informieren über die Ver­ mit dieser Broschüre.
elektronik, aber auch Textilien, Fahr­ netzungsarbeit der anstiftung.
räder, Spielzeuge und andere Dinge.
Tom Hansing
Repair-Treffen sind nicht-kommerzi- Die anstiftung ist eine gemeinnützige Linn Quante
elle Veranstaltungen mit dem Ziel, die GmbH und will mit innovativen sozi- Ina Hemmelmann
04
ativen
-Initi
e p aratur eich
1 3 R Österr

Inhalt
c h l a n d und
uts
aus De trait!
im Por

»Zur gesellschaftlichen
Bedeutung der
Reparatur­bewegung«
Eine Einordnung von Andrea Baier

Editorial 03 50 Resolution

Inhaltsverzeichnis 04 52 Expertenstimme Detlef Vangerow

06 53 Manifest sugru

»Das 08 54 Reparieren+Kunst Kunst-Stoffe


Reparieren+Flüchtlinge
bisschen Müll ...« Reparieren+Hacking Shackspace 10 56 Volldabei in Augsburg
Zahlen und Fakten rund um
die Themen Überfluss,
Wegwerfen und Reparieren Reparieren+FabLab Garage Lab 12 58 Reparieren+Kinder Repair Café Sasel

Reparieren+Offene Werkstatt 60 Reparieren+Kultur Repair Café Oldenburg


Dingfabrik 14
62
»Online vernetzen - Expertenstimme Niko Paech 17
offline reparieren« 63 Gestaltungsvielfalt der Initiativen
Die Onlineplattform – 18
Netzwerk der Reparatur-­ 64 Reparieren+Transition Town
ExpertenStimme
Initiativen Expertenstimme Stefan Schridde 24 Reparaturcafés Freiburg & Bielefeld iFixit Europe-Gründer
Matthias Huisken
Manifest platform21 25 67 Expertenstimme Sepp Eisenriegler

Reparieren+Senioren 68 Reparieren+Land Repair Cafés Tirol

Illustrationen: Miro Poferl; Anna Lena Schiller


Seniorentreff Starnberg 26
70 Reparieren+Handwerk Kempodium
Reparieren+Bauen

Fotos: Holger Thoma; FIELD OF VIEW


Baugenossenschaft Hamburger Wohnen 28 72 Expertenstimme Katharina Dutz
Expertenstimme Wolfgang Heckl 31 73 Manifest iFixit

Reparieren+Schule Emil-Barth-Realschule 32 74 Expertenstimme Christian Kreiß


»Wir hatten da mal
ein paar Fragen« Expertenstimme Christine Ax 35 75
Die Antworten der Repair Cafés
in sechs großen Infografiken Selber machen!
36 75 Impressum Die anstiftung unterstützt
bei der Gründung von
Reparatur-Initiativen
05
06
Gemeinsam reparieren im Kontext

Zur gesell­
schaftlichen
Bedeutung

Foto: Johannes Arlt / Repair Café Sasel


der Reparatur­
bewegung Eine Einordnung von Andrea Baier

Als Alltagspraxis ist Reparieren nicht in den westlichen Konsum- und Wohl- nur privat und in einigen Offenen Begegnungsstätten neu belebt. Do all das erscheint angesichts ökologi- on setzen, dass sie Wissen teilen (statt
neu. Neu ist, dass sich Menschen in standsgesellschaften virulent werden. Werkstätten (www.offene-werkstaet- it yourself und do it together ermög- scher Katastrophen, ökonomischer monopolisieren), dass sie der indus-
Reparatur-Treffs, Repair Cafés und Repair Cafés problematisieren dabei ten.org) überwinterte, erleben Repair lichen es den Beteiligten, die Dinge Un­wägbarkeiten und wachsender triellen Tendenz, Müll und Verschleiß
anderen Reparatur-Initiativen zusam- insbesondere die sinnentleerte Cafés momentan einen regelrechten – und eben auch die Verhältnisse – in Individualisierung zunehmend dring- zu fabrizieren, das (Subsistenz-)
menschließen, um gemeinsam dem Produktion immer neuer Dinge und Boom. Das liegt nicht nur am wach- die eigene Hand zu nehmen. Die lich, um gesellschaftliche Resilienz zu Prinzip entgegenstellen, den Dingen
schnellen und geplanten Verschleiß Geräte. Reparieren steht hier für die senden Unbehagen an der Wegwerf- ProtagonistInnen teilen Wissen, hand- erreichen. durch Reparatur und Upcycling ein
(Obsoleszenz) entgegenzutreten. bewusste Abkehr von einer Kultur, in kultur, vielmehr sind Repair Cafés werkliches Können, Werkzeuge und längeres Leben zu ermöglichen.
Neu ist, dass sie in kritischer Absicht der Produkte, noch kaum in Gebrauch auch für sich genommen attraktive soziale Netzwerke, um sich nach ihrer
reparieren und ihr Tun explizit als genommen, schon durch die nächste Räume. Hier kann nach Herzenslust eigenen Vorstellung – und in einem Do it yourself Ob dies dazu führt, auch insgesamt
nachhaltige Praxis verstehen. neue Produktgeneration entwertet gefachsimpelt und getüftelt werden. sozialen Zusammenhang – zumindest einen nachhaltigeren Lebensstil bzw.
sind. Durch den Einblick in die Geräte Hier wird Wissen zusammengetra- mit einigen Gütern und Dienstleis- einen anderen Begriff von Wohlstand
Die anstiftung fördert und erforscht wollen die Akteure außerdem die gen und weitergegeben. Das macht tungen selbst zu versorgen, gängige Die Frage nach dem »guten Leben«, zu entwickeln, ist zwar noch nicht
die Reparatur-Initiativen als Teil der Abhängigkeit von Experten reduzie- Spaß und kompetent. Zudem treffen Konsummuster und Wohlstands- ein anderer Umgang mit der Natur ausgemacht. Aber wer weiß, dass er
aktuellen Do-it-yourself-Bewegun- ren und selber wieder wissen, wie die Gleichgesinnte aus verschiedenen vorstellungen herauszufordern und stehen auf der Tagesordnung, und oder sie beschädigte Dinge reparieren
gen, die in der Stadt – und inzwischen Dinge funktionieren. Ihr Motto lautet: Milieus und mit unterschiedlichsten darüber ein Mehr an Lebens­qualität deshalb ist es folgerichtig, wenn in kann, entwickelt ein anderes Verhält-
auch auf dem Land oder in kleineren Talenten aufeinander - kaputte Dinge zu erreichen. den Räumen des Do it yourself, ob in nis zu ihnen. Und ist damit womöglich
Gemeinden – zunehmend zahlreich sammeln sich schließlich in jedem In diesem Sinne ist die neue ­urbane Gärten, in offenen Werkstätten oder schon ein Protagonist der »Großen
auftreten (vgl. Baier/Müller/Werner »If you can`t open it, Haushalt. Beim gemeinschaftlichen Kultur des Selbermachens eine eben in Repair Cafés, nicht nur Sub­ Transformation«.
2013: Stadt der Commonisten). you don’t own it« Reparieren verlieren Alters- und sozi- Subsistenzkultur. Der sorgsame sistenzpraktiken, sondern auch Sub-
In der ein oder anderen Weise sind ale Grenzen an Bedeutung. Manches Umgang mit Ressourcen, Praktiken sistenzlogiken hoch im Kurs stehen,
die neuen Formen des Do it yourself Repair Café ist deshalb inzwischen zur Wiederaneignung der eigenen dass die Protagonisten statt auf die 07
und des Do it together Ausdruck für Nachdem Reparieren längere Zeit zum Nachbarschafts- oder Szene­ wie kollektiven Reproduktion und (kapitalistische) Logik der Konkurrenz
die gesellschaftlichen Krisen, die aus der Mode gekommen schien und treff avanciert oder hat vorhandene die Schaffung von Beziehungsnetzen, auf die Subsistenzlogik der Kooperati-
08

10
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100
1
Allein die Berliner Stadt­reinigung
sammelt pro Jahr

Der volkswirtschaftliche
Schaden durch geplante
15.000 Tonnen
Elektroschrott, Tendenz steigend.12
Obsoleszenz beträgt pro Jahr über
Im Jahr 2012 wurden über
60 Prozent der noch funktionie- 100 Milliarden
Euro.
renden Flachbildschirme durch 2

ein neues Gerät ersetzt.1

1,3%

Das 2,7%
43
bisschen
Deutschland ist mit
Die jährliche Entsorgungsrate von 1,3 Prozent Anteil an der Welt­
kg

1 Million
Elektroaltgeräten beträgt in Deutschland circa bevölkerung für 2,7 Prozent des
weltweiten Elektroschrotts
verantwortlich.14

Müll ... Tonnen


13

Jeder von uns


konsumiert pro Tag
AUG 09
43 Kilogramm unserer Zahlen und Fakten rund um die Themen
Überfluss, Wegwerfen und Reparieren. JAN
%
Ressourcen.3
2015
9 0 2014

In Deutschland ist die Zahl der Reparatur-


eine Milliarde neuer Smartphones wurde im Jahr 2013 Initiativen von 40 Initiativen im Januar 2014 auf

270 Initiativen
4
Mehr als in den Markt gepumpt.

Geschätzte 50 – 80 % der weltweiten Coltanvorkommen lagern in der Demokratischen Republik Kongo, in Zentralafrika.
5

6
Bis zu 90 Prozent des
Coltan wird in Kondensatoren für Digitalkameras und Spielkonsolen, für Laptops, Flachbildschirme und Mobiltelefone verwendet.
jährlichen weltweiten
Illustrationen: Miro Poferl

Etwa 30 % der Arbeiter in den wichtigsten Lagerstätten von Coltan sind Kinder und Jugendliche.
7
Elektromülls werden illegal bis August 2015 gewachsen – zusätzlich befindet sich eine
Bei Unfällen während der Arbeit in den Minen sind in den letzten zehn Jahren mehr als 2 Millionen Kinder gestorben.
8 gehandelt oder entsorgt.15 Vielzahl von Initiativen in der Orientierungsphase.16
Jahren um 50 % angestiegen .
9
Europas Konsum natürlicher Ressourcen ist in den letzten 30

2014 wurden weltweit 42 Millionen Tonnen Elektroschrott entsorgt. 10

Bis zu 20.000 Kinder sollen allein auf Müllhalden wie jener bei Accra (Ghana) arbeiten, um aus Elektroschrott seltene Metalle
11 Quellen: (1) Umweltbundesamt und Öko-Institut e.V., 2015 (2) www.murks-nein-danke.de (3) European Economic and Social
und andere wiederverwertbare Bestandteile herauszuholen. Dabei sind sie giftigen Dämpfen ausgesetzt.
Committee, 2013 (4) Statista, 2015 (5+7+8) www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de (6) www.stern.de, 16.10.2010 (9) European Economic
and Social Committee, 2013 (10) United Nations University, 2015 (11) www.taz.de, 13.05.2015 (12) 1. Berliner Reparaturatlas, 2014
(13+14) www.reparatur-revolution.de (15) United Nations Environment Programme (UNEP), 2015 (16) www.reparatur-initiativen.de
11

SHACKSPACE

Offen für
Alle(S) ind in
der R e g e
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»Wir s liebt und da kl. Kaffee ;
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Techni e uns bringe ackspace
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Foto: Dirk Winning


Ort Stuttgart Gegenstände 20
Gründung Mai 2013 Reparaturquote 60 %
Häufigkeit alle 2 Monate Team Organisation 2
Treffpunkt V ereinsräume / ReparateurInnen pro Termin 5
Tech-Werkstatt ReparateurInnen insgesamt 10
Träger shack e.V. 2 n
Repar+iere
HelferInnen pro Termin

Besucherzahl 20

Hacking

In einer Studie des britischen »Centre ernähren und in einer Sprache kom- shackspace angeschlossenen Repair praxisorientiert gelernt und verän- vermeintliche Mekka modernster Was zählt ist, dass Menschen mit
for Sustainable Design« von 2014 wur- munizieren, die sich Uneingeweihten Cafés, geht es beim Hacken in erster dert. »Natürlich programmieren wir Technologien gewagt. Der Compu- einer gemeinsamen Leidenschaft
den Repair Cafés und Hackerspaces nicht immer erschließt. Eine herme- Linie um ethische Fragen, darum, zu auch, aber wir ­organisieren genauso ter war dann allerdings nicht das zusammenkommen, um miteinander
vergleichend untersucht. Beide wer- tisch von der Außenwelt abgeschot- verstehen und zu verändern. Und Partys, veranstalten Spielesessions, Problem. »Das Netzteil war kaputt«, etwas zu erschaffen. Und wenn beides
den als Beispiele neu entstehender, tete, eingeschworene Gemeinschaft eben nicht darum, Dinge zu zerstören Kulturprogramme – oder eben Repair erzählt Winning lachend. Auch sonst dann sogar Hand in Hand geht wie im
basisdemokratischer Orte gesehen, an von Gleichgesinnten also, die den oder illegal in Systeme einzudringen, Cafés.« Dabei reizt die technik-affinen soll das Repair Café im shackspace vor shackspace – umso besser.
denen Menschen gemeinsam experi- Kontakt zur Außenwelt meidet und um kriminellen Machenschaften Hacker natürlich erstmal der elektri- allem Spaß machen. Zu viel Aufwand
mentieren, verbessern, konstruieren sich nur um sich selbst dreht. Ist das nachzugehen. »Das wären dann sche Defekt, aber es sind ausdrück- ist da hinderlich. »Es gibt hier kein
oder eben reparieren. Im Gegensatz tatsächlich so? Mitnichten. Der Stutt- sogenannte ‚Cracker’«, erklärt er. Der lich »auch mechanische Dinge gern großes Organisations-Gedöns. Vieles
zu Repair Cafés werden Hackerspaces garter »shackspace« beispielsweise 180 Mitglieder starke shackspace gesehen«. Dirk Winning erzählt, dass ergibt sich einfach von selbst. Wer
allerdings als wenig offene Räume lebt von seiner Offenheit und zwar befasst sich mit völlig anderen The- zu den Repair Cafés Leute kommen, da ist, hilft mit.« Das können auch
wahrgenommen. Viele Menschen nicht nur, wenn es um freie Soft- und men. Mit der Frage nach gerechten die einen Hackerspace sonst nie- mal BesucherInnen sein, die häufig
sehen in ihnen eher konspirative und Hardware, Netzpolitik und andere Bildungschancen beispielsweise oder mals betreten würden. »Erst kürzlich wiederkommen und gerne mit Hand
vollvernetzte Höhlen von Technik- Bereiche von Digitalkultur geht. Für dem Teilen und Öffnen von Wissen, haben wir einen etwa zwanzig Jahre anlegen. Am Ende kommt es nicht http://repaircafe.winningindustries.de
freaks und Computerfritzen, die das Dirk Winning, Ingenieur der Elektro­ unabhängig von Alter, Herkunft oder alten Mac repariert.« Mit dem hätte darauf an, ob Hacker und Reparateure Kontakt: Dirk Winning
Tageslicht scheuen, sich von Mate Tee technik und Initiator des an den Ausbildung. Hier wird gemeinsam und sich der Kunde wohl kaum in das sich in sämtlichen Punkten ähneln. repcafe@winningindustries.de
12

GARAGE LAB

DIE INNOVATEURE ur
parate .«
o m m t der Re A u g en
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»Da be m a l feucht
chon
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anz

Foto: Wilfried Gerharz


n
Repar+iere
Ort Düsseldorf Besucherzahl circa 70
Gründung November 2012 Gegenstände circa 90 FabLab
Häufigkeit alle 2 Monate Reparaturquote 65 %

Treffpunkt Eigene Räumlichkeiten / Team Organisation 4


Werkstätten + CoWorking­ ReparateurInnen pro Termin 12

13
space ­nebenan ReparateurInnen insgesamt über 50
Träger GarageLab e.V. HelferInnen pro Termin 3

»Am eindrucksvollsten war der Mo- Garage-Lab zunächst alles andere einen sozialen und entwicklungs­ maschinen wie Laserschneide- und sind sie neugierig, sie fragen nach, ankündigte. »So ein Fund ist mehr als
ment, als ich einen alten Kassetten­ als ein Ort wehmütiger Rückbesin- politischen Zusammenhang. Gerade Gravur-Maschinen, CNC-Fräsen und was ein FabLab wohl ist – und ab ein persönliches Erinnerungsstück.
recorder repariert habe und der nung, wird in einem »FabLab« ja per in ärmeren Regionen können die 3D-Drucker. Das Garage-Lab verfügt und an schwappt das Interesse über. Es ist ein Zeitdokument.« Und wenn
dann auch wirklich funktioniert hat. definitionem nach vorne geschaut. Menschen sich nicht einfach neue zudem auch über Lötvorrichtungen Bei den vielen unterschiedlichen für ein solches Gerät mal keine
So einen zu besitzen, das war ein Das vom englischen fabrication Dinge kaufen. Durch die Möglich- und andere Werkzeuge, sowie Teile für Besuchern kein Wunder. Das Repair Ersatzteile mehr zu finden sind? – Im
Kindheitstraum«, erzählt Axel Ganz, laboratory abgeleitete »Fabrikations­ keiten digitaler F­ abrikation werden Elektronikarbeiten. Die so ausgestat- Café im Düsseldorfer Garage-Lab ist Garage-­Lab nebenan können sie
Initiator der Repair-Café-Initiative des labor« verbindet die Neugier des sie unabhängig von Herstellern oder teten offenen High-Tech-Werkstätten mittlerweile fast schon zum Selbst- digital nachgebaut und ausgedruckt
Düsseldorfer Garage-Lab. Und auch Tüftlers mit modernster High-Tech. Neupreisen befähigt, beispielsweise wirken auf vielen Ebenen. Wie passt läufer geworden. Werbung zumindest werden. Das ist vielleicht der größte
wenn er von den Besuchern erzählt, Neil Gershenfeld, Professor am MIT fehlende Ersatzteile selbst herzu- diese elaborierte Technik-Welt aber braucht es keine mehr. Dafür haben Verdienst dieser Verbindung von
scheint der emotionale Zugang (Massachussetts Institute of Techno- stellen. Und auch hierzulande helfen zu den Erzählungen von Nostalgie die MacherInnen den Umweltpreis Alt und Neu: Hier entsteht eine
einer der Haupt-Motivationsgründe. logy, media lab) veranstaltete 1998 neue Technologien, kreative Lösun- und Kindheitserinnerungen? Bleiben der Stadt Düsseldorf erhalten, sowie ­Gemeinschaft über alle sozialen und
»Liebhaberstücke machen bei uns einen Kurs mit dem Titel »How to gen zu schaffen. »Wenn zum Beispiel die oft älteren Besucher des Repair den NRW-weiten Preis für »Soziale Alters-Grenzen hinaus. Was wertvoll
zwar nur zehn Prozent der gebrachten make almost anything«, mit dem Ziel, die Schlauchführung einer Kaffee- Cafés unter sich, sind es also zwei Nachhaltigkeit«. Die beste Anekdote ist und was nicht, entscheidet nicht
Gegenstände aus, doch die Gruppe herauszufinden, welches die wichtigs- maschine kaputt ist, ist das Ersatzteil abgetrennte Welten? Axel Ganz über- zum Thema Kindheitserinnerungen? die Industrie.
derer, die Dinge aus persönlichen ten Maschinen und Werkzeuge sind, oft teuer und schwer zu bekommen legt. Die Besucher des Repair Cafés »Ein alter Mann brachte mal ein Ton-
Gründen reparieren wollen, ist groß.« um eine maximale Bandbreite von – wenn überhaupt«, so Ganz. Mit sind tatsächlich häufig keine technik­ bandgerät aus den 1960er Jahren. Der
Mal bringt jemand die Bohrmaschi- Werk­stoffen auf vielfältige Art und Einsatz von 3D-Druck können derar- affinen Menschen. Es kommen Moment war sensationell schön, als
ne seines Vaters, die gefühlt schon Weise be­arbeiten und so möglichst tige Kleinteile individuell hergestellt viele »Stammgäste«, die mitunter es gelungen war, das Teil zu reparie-
immer funktioniert hat oder auch alles selbst herstellen zu können. werden. Hilfe zur Selbsthilfe also mehrere Geräte bringen – und den ren: Er selbst spielte darauf als kleiner
eine ­retro-Küchenmaschine aus den Mittlerweile ist eine internationale mit dem Ziel, industrieunabhängig Kuchen gleich dazu. Etwa die Hälfte Junge ein Weihnachtslied, das der
1950ern, die selbst bei den oft jungen FabLab-­Bewegung entstanden – auch reparieren zu können. Zur Grund- repariert aus finanzieller Notwen- Opa aufgenommen hatte.« Knisternd www.garage-lab.de
Reparateuren nostalgische Emoti- und gerade im globalen Süden – zielt ausstattung eines FabLabs gehören digkeit, weil ihnen schlicht die Mittel und kratzend war die Stimme des Kontakt: Axel Ganz
onen hervorruft. Dabei scheint das die Idee dahinter doch explizit auf computergesteuerte Fertigungs- für einen Neukauf fehlen. Trotzdem Großvaters zu hören, der seinen Enkel repaircafe@garage-lab.de
15

DINGFABRIK

FIRSTMOVER IN
14
DEUTSCHLAND »Wi r n u t
er die
zen hi nz.«
lige
mintel ski
Schwar niow
Wis
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Repariere
Ort Köln Gegenstände 50 +
Gründung April 2012 Reparaturquote 50 %-80 % Offene t
Häufigkeitalle 2 Monate Team Organisation 3 Werkstat
Treffpunkt eigene Räume / Werkstätten ReparateurInnen pro Termin circa 8
Träger Dingfabrik e.V. ReparateurInnen insgesamt 15
Besucherzahl 20 bis 60 HelferInnen pro Termin 3-8

Das Grundprinzip von Offenen ruht auf den Schultern aller. Durch kam erst jede Menge ‚Laufkundschaft’
Werkstätten ist, dass sie allen zur das gemeinsame Engagement gelingt – und dann folgten die Medien. »Das
Verfügung stehen, die handwerk- es, die Kosten gering zu halten. Die war schon witzig, wenn sich da die
lich oder künstlerisch in Eigen­ Multi-Werkstatt, gleichermaßen Fab- Filmteams auf den Füßen rumstan-
arbeit aktiv sein wollen. So auch die Lab, Holz- und Elektronik-Werkstatt, den«, erinnert sich Martin Wisniowski.
»Dingfabrik« in Köln, die in diesem ist dennoch für alle Bedürfnisse ideal Der SolutionSpace wurde schon bald
Jahr ihr fünfjähriges Bestehen feiert. ausgestattet. »Von Origami-Falten zu klein, und so wurde das Repair
Eine erstaunliche Leistung, denn bis Lasercutter selber bauen werden Café in die Dingfabrik verlegt. »Das
die inzwischen fast 140 Mitglieder hier die unterschiedlichsten Pro- Werkzeug hatten wir ja schon, das war
starke Werkstatt finanzierte sich von jekte umgesetzt«, so Wisniowski. Im ideal.« Obwohl die Dingfabrik damals
Anfang an selbst, ohne Förder- oder Frühjahr 2012 hatten einige Mitglieder noch etwas außerhalb lag, war die
Sponsorengelder. »Dadurch sind wir die Idee, ein Repair Café zu veran- Veranstaltung extrem erfolgreich. Zu
autark und können machen, was wir stalten. »Das Konzept passte perfekt Rekordzeiten kamen bis zu 120 Re-
wollen«, sagt Martin Wisniowski, einer zur Dingfabrik.« erzählt er weiter. Das paraturwillige an einem Nachmittag.
Foto: Thorsten Schiller

der Initiatoren. Diese Unabhängigkeit Publikum hielt sich anfangs in Gren- Mit dem Umzug nach Köln-Nippes
ist die wichtigste Prämisse. Müssen zen. Bei der zweiten Veranstaltung wuchs auch die Dingfabrik, wobei
größere Dinge angeschafft werden, war das Interesse dann schon deutlich permanent weiter am Konzept gefeilt
wird ein internes Crowdfunding größer. Im SolutionSpace, einem wurde. »Auch das ist typisch für uns.
betrieben und auch die Organisation zentral gelegenen Co-Working-Space, Es gibt hier keinen steuernden Kopf.«
16

DINGFABRIK Prof. Dr. Niko Paech

BEFREIUNG
VOM BALLAST
hs-
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be, da , dass die i n W i rtscha irtschaft
g l a u an ke W
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ganz i e Nutzun dukten kraft Die Me n, mit viel mit
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kommen rung von Pro uren zu e i r auch
Neben der Kommunikation über eine der die Frage, ob das noch zum Kon- sind weitere Veranstaltungen mit Lage s on und leide ukommen.
r l ä n ge eparat ti
Produk Einkommen au
sz
interne Mailingliste treffen sich die zept der selbstverwalteten und vom speziellem Fokus entstanden. Spiel- ve
s t ä n d iger R
eigen n.  wen i g e r
Mitglieder alle 14 Tage im Plenum, in Engagement und Macherdrang leben- zeug-Reparatur-Tage für Eltern und leiste
gewähr
dem alle Dingfabrik-Themen gemein- den Dingfabrik passte. »Wir wollten ja Kinder oder schnelle, mobile Events
sam besprochen werden. »Es finden
sich immer Leute, die ein Projekt auch
keine Dienstleister werden.« So wurde
das Konzept erneut überdacht: Erst
im Kölner Zoo, in der Bibliothek, der
Innenstadt oder dem Urban-Garde-
!
eitrag
umsetzen. Das ist unser Geheimnis mal selbst aufschrauben und eigen- ning-Projekt »Neuland«. »Das Tolle ist, z u m Audiob
ng ein
er ehts .
Hier g n Niko Paech

Fotos: privat; oekom Verlag


– wir belassen es nicht beim Reden.« ständig versuchen, weiter zu kom- durch unsere unterschiedlichen Kom-
i e B e fähigu Reparatur­ vo
D ,
schaft bauen,
Nach den Reparatur-Events wurde men – und dann erst um Hilfe bitten. petenzen haben wir ganz verschie- ­Gesell a u f ­zu
kultur
en s man
immer eine kurze Auswertung vor- »Das hängt natürlich stark von den dene Expertisen. So können wir auch
t a u c h, das s
e
genommen. So entstanden nach und Besuchern und ihrer Bereitschaft ab. die verrücktesten Probleme lösen«, bedeut ter lebt, da
en it
suffizi ass man bere ast
nach Strukturen, die jedoch nicht in Einige kommen mit der Idee: Ich brin- so Martin Wisniowski. Die Ding­ t , d B a ll
heiß dem
t , s i ch von r definitiv
Stein gemeißelt sind. »Wir hatten zum ge meinen 10-Euro-CD-Player, und ihr fabrik wächst beständig – das wahre is de
reien,
Beispiel mal eine Mailingliste, damit seid die Dummen, die den kostenlos Geheimnis: Viele flexible Köpfe, die in zu bef parabel ist.
re
nicht http://bit.ly/1PjbSVQ
die BesucherInnen im Vorfeld Anfra- reparieren. Solche Leute kommen maximaler Freiheit gemeinsam nach
gen schicken und Reparaturtipps ein- dann aber meist nicht wieder«, führt neuen Wegen suchen.
holen konnten. Es kamen aber derart Wisniowski weiter aus. »Wir sind
viele Anfragen, dass wir die wieder immer am Überprüfen und Ändern:
abstellen mussten. Es kommen oft Laptops zum Beispiel verschlingen
wenig technikaffine Leute, da muss zum Öffnen immer sehr viel Zeit, aber
man dann quasi bei Adam und Eva auch Drucker oder billige Kompakt-
anfangen«, erzählt Wisniowski. Immer anlagen sind echte Nüsse.« Deshalb
mehr Menschen standen bei den wird nun anderen Dingen, die leichter Prof. Dr. Niko Paech
Reparateuren Schlange. »Die haben und interessanter zu reparieren sind, Niko Paech Niko Paech ist Volkswirt und seit 2010 Gastprofessor am Lehrstuhl für Produktion
dann erwartet: Wenn ich hier stehe, meist Vorzug geben. Der Lerneffekt Befreiung vom Überfluss. und Umwelt an der Universität Oldenburg. Seine Forschungsschwerpunkte liegen
Auf dem Weg in die
muss das auch repariert werden.« begeistert Besucher und Mitglieder www.dingfabrik.de Postwachstumsökonomie u.a. im Bereich der Umweltökonomie, der Ökologischen Ökonomie und der Nach-
­Irgendwann stellten sich die Mitglie- gleichermaßen. Aus den Repair Cafés post@dingfabrik.de oekom Verlag, München 2012 haltigkeitsforschung. www.postwachstumsoekonomie.org 
18

Welche Veranstaltungen gibt es –


und was wird dabei repariert?
Auf Seite 23 siehst du,
was alles repariert werden kann!

19

Du willst eine Initiative gründen?


Wir haben alle Informationen
Hier findest du eine Übersicht
für dich zusammengestellt.
der Reparatur-Initiativen.

http://reparatur-initiativen.de

Online vernetzen -
offline reparieren
Mit der Plattform hat das Netzwerk der Reparatur-­ und deren Reparatur-Veranstaltungen in ihrer Nähe.
Initiativen ein Werkzeug erhalten, das einerseits den Zudem kann kostenfrei eine Vielzahl an Informationen
Austausch untereinander befördern möchte, anderer- und Materialen genutzt werden, die das Planen und
seits die Neugründung von Initiativen und das Finden Durchführen einer Reparatur-Veranstaltung unter­
von Mitwirkenden erleichtert. BesucherInnen der Seite stützen und den Zugriff auf das Wissen und die Erfah-
erhalten auf einen Blick Informationen über Initiativen rungen des Initiativen-Netzwerkes ermöglichen.

Du bist in einer Reparatur-­ Knüpfe Kontakte zu anderen


Initiative aktiv? Reparatur-Begeisterten.
Trag dich hier ein!

Du suchst ein Repair Café in


deiner Umgebung? Unsere Reparatur-­
Termine, Termine, Termine. Wo und wann
Landkarte führt dich hin.
finden Repair Cafés statt und was sind die
­
jeweiligen Schwerpunkte und Besonderheiten?
21
Registriere dich hier, wenn du bereits
eine Initiative organisierst oder Lust Alleine geht gar nichts.
hast, als OrganisatorIn mitzuhelfen. Wie baust du eine Organisations-
struktur auf, was braucht es dazu
von der ersten Idee bis zur
gelungenen Veranstaltung – und
darüber hinaus?
Du bist handwerklich versiert Helfer werden immer
und hast Lust, dein Wissen gebraucht, ob fürs Kaffee­
zu teilen und weiterzugeben? kochen, Leute empfangen,
Melde dich an. Aufräumen und vieles mehr.
http://reparatur-initiativen.de/seite/initiative-gruenden

http://reparatur-initiativen.de/registrierung

Wie erfährt die Welt von meiner


Initiative? Um Reparateure,
Helfer, Unterstützer und Gäste
zu finden, müssen diese erstmal
wissen, dass es dich gibt.
­

20
22
Für eine Initiative sind
verschiedene ­
Unterlagen hilfreich,
von Laufzetteln über Presse­
mitteilungen oder Beschil­derungen.
Diese und mehr findest du hier.

Was gilt es zu beachten,


wie fange ich an, welchen
Zeitraum benötige ich und
welche Werkzeuge brauche http://reparatur-initiativen.de/seite/initiative-gruenden
ich eigentlich?

http://reparatur-initiativen.de/seite/initiative-gruenden

Reparieren im Netz
23

Was kann eigentlich alles repariert werden?

Icons: Maja Krzanowski


An diesen Symbolen kannst du dich orientieren,
wenn du auf der Suche nach einer Veranstaltung bist.

Immer wieder kommen Fragen

k
d

er

et

n
ei

ät

ni
ra

un

un

ie

el
ut

bl
zu Sicherheit und Haftung

em

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hr

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it

il

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mp

Ta
lg

sg

kt
Fa

be

be

xt

Ba
auf. Hier findest du Antworten

Co
al

lt

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Stefan Schridde

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Fotos: FIELD OF VIEW; oekom Verlag


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http://bit.ly/1Pjc7An

25
Stefan Schridde
Der studierte Betriebswirt, Buch-Autor und Vater zweier Kinder tritt mit der von
ihm ins Leben gerufenen Verbraucherschutzorganisation MURKS? NEIN DANKE!
e.V. für nachhaltige Produktqualität und gegen die geplante Obsoleszenz an.
Stefan Schridde Im Auftrag der Bundestagsfraktion Bündnis90/Die Grünen erstellte er 2013 die
Murks? Nein danke! viel b­ eachtete Studie »Geplante Obsoleszenz – Entstehungsursachen, konkrete
Was wir tun können, damit
die Dinge besser werden. ­Beispiele, ­Schadensfolgen, Handlungsprogramm« (Co-Autoren: Christian Kreiß und
oekom Verlag, München 2014 Janis Winzer). www.murks.center und www.schridde.org
27
SENIORENTREFF STARNBERG

DIE UNRUHE­
STÄNDLER

Foto: Stefan A. Schuhbauer - v. Jena


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Repar+iere
Starnberg Seniorentreff Starnberg, Reparaturquote 50 % sofort senden begeisterten Beifall«, erzählt zu beginnen. Im Repair Café dagegen denken wir über ein »mobiles Repair
Senioren
Ort Träger 

Gründung Oktober 2014 Einrichtung des Caritas- Team Organisation 4 Initiator Stoehrel. Die Reparaturen hat man ein Problem mit einem Gerät Café« nach für ältere oder behinderte
Häufigkeit jeden Monat verbands Starnberg e.V., ReparateurInnen pro Termin 15 sind kostenlos, nur Ersatzteile müssen oder einem ärgerlichen Defekt und Menschen, die zwar noch selbständig
Treffpunkt S eniorentreff Starnberg, Stadt Starnberg ReparateurInnen insgesamt 35
bezahlt werden. In der Cafeteria gibt so kommt man ins Reden«, erzählt leben, aber für manche Reparaturen
im Haus der Ilse-­ Besucherzahl 50 HelferInnen pro Termin circa 5
es dazu ebenso kostenlos Kaffee und Stoehrel. Meist wird hier in Teams eben Hilfe benötigen: tropfende
Kubaschewski-Stiftung Gegenstände 55
Kuchen. »Wer will und kann, bringt von zwei oder drei Leuten gearbeitet. Wasserhähne, defekte Rollladengurte
Kuchen mit – und wenn’s nicht reicht, Nur selten tüftelt mal einer allein an oder ähnliches.« Dafür bräuchte es ein
holen wir eben was vom Bäcker etwas herum. »Natürlich ist nicht alles Fahrzeug, für das dem Repair Café im
Beim diesjährigen Werkstattgespräch Café des Seniorentreffs Starnberg, der Motorradgruppe – und jetzt hatte nebenan.« Dabei bleiben die Senio- immer nur toll. Es gibt zum Beispiel Moment noch die Mittel fehlen. Auch
»Seniorenbüros und neue sozial-öko- eine Initiative, die von Senioren ins er eine eigene Idee, für die er mich rInnen nicht unter sich. »Inzwischen auch Abstauber, Leute also, die sich Asylsuchenden wird hier geholfen,
logische Initiativen - wie gestalten Leben gerufen wurde und fast zu 100 als eine Art Multiplikator gewinnen kommen regelmäßig etwa 40-60 sehr wohl eine Reparatur leisten beispielsweise indem Fahrräder repa-
sie die Bürgergesellschaft?« wurde Prozent aus ihnen besteht, liegt dabei wollte.« Der Leiter des Seniorentreffs Besucher zu jedem Termin, einmal könnten und dann 1-Cent-Stücke in riert werden. Durch den Kontakt mit
großes Interesse an Reparatur-Initiati- ganz auf ihrer Linie. »Senioren werden war dann auch gleich begeistert. Im mussten wir wegen Überfüllung die Spendendose werfen. Die ernten der Mittelschule und dem Gymnasi-
ven deutlich als  Engagement-Feld für bei uns ja oft unterschätzt, dabei sind März 2014 stellten sie einen Aufruf zeitweise schließen«, sagt Stoehrel nur - aber säen nicht.« Etwas finan­ um in Starnberg sollen künftig auch
ältere Menschen, die sich aktiv und viele ältere Menschen hochmotiviert, für die Reparaturveranstaltung in die mit sichtbarem Stolz. Die Aufträge zielle Unterstützung braucht es, trotz SchülerInnen mit eingebunden und
produktiv einbringen wollen. »Wir produktiv und voller Tatendrang«, so Zeitschrift des Seniorentreffs, auf werden an einer Tafel gesammelt und der ehrenamtlichen Mitarbeit aller somit das einseitige Altersbild der
werden das unterstützen, das Thema der Leiter des Seniorentreffs. »Es ist ja den sich 30 Interessierte meldeten. die Reparateure suchen sich aus, was Beteiligten. Für Flyer, Plakate oder Jugendlichen verändert werden.
stärker promoten und über unsere auch eine absolute Verschwendung, Nach vielen Vorbereitungen wurde sie machen können und wollen. Das auch den Werbebanner am Stadtein-
Kanäle auf die Materialien und das das Erfahrungswissen der älteren das erste Starnberger Repair Café im Wichtigste aber ist, dass es bei den gang, der monatlich 25 € kostet.
Netzwerk www.reparatur-initiativen. Generation für die Gesellschaft nicht Oktober 2014 ein voller Erfolg. Repa- Veranstaltungen nur in zweiter Linie Auch deshalb hat sich das Repair Café
de hinweisen. Es ist toll, dass hier abzurufen.« Aus dieser Motivation riert wurde alles, vom Super-8-Pro- ums Reparieren geht. »Was wir errei- des Seniorentreffs für den »Alters­
Seniorinnen und Senioren die Treiber heraus kam eines Tages Hans Peter jektor über Kaffeemaschinen bis hin chen wollen, ist Gemeinschaft und preis 2015« der Robert-Bosch-Stiftung
einer neuen sozialen Bewegung sind«, Stoehrel auf die Einrichtung zu, er zu einem alten Röhrenradio. »Als Kommunikation. Manchen Besuchern beworben. »Sollten wir das Geld
erzählt Gabriela Hinn, Geschäftsfüh- hatte zuvor an anderen Veranstaltun- der Reparateur diesem nach einer des Seniorentreffs fällt es schwer, bekommen, würden wir es gerne www.seniorentreff-starnberg.de
rerin der Bundesarbeitsgemeinschaft gen des Seniorentreffs teilgenom- Rauchwolke wieder Musik entlocken einfach hereinzukommen und ein Ge- mit benachbarten Reparatur-Initia- Kontakt: Hans Peter Stoehrel
Seniorenbüros e.V. (BaS). Das Repair men. »Er war beim Italienischkurs, in konnte, erhielt er von allen Anwe- spräch über ein x-beliebiges Thema tiven im Landkreis teilen. Außerdem hp@stoehrel.de
Baugenossenschaft Hamburger Wohnen

GENOSSEN AN
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Ort Hamburg Gegenstände n.n. Repar+iere
Gründung Juli 2014 Reparaturquote n.n .
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Häufigkeit 1 x pro Quartal Team Organisation 1+1
Treffpunkt Nachbarschaftstreff ReparateurInnen pro Termin 12
Träger hambugerwohnen e.G. ReparateurInnen insgesamt 45
Besucherzahl n.n. HelferInnen pro Termin 9

»Unser Kerngeschäft ist das nachhal- 6000 Mitglieder starke »Baugenos- fand, besah sich das Ganze, besprach
tige Bewirtschaften und Bauen von senschaft Hamburger Wohnen eG« es zunächst intern – und stellte dann
Wohnungen, um unseren Mitgliedern angetreten. Bislang sehr erfolgreich. einen Antrag an ihren Vorstand. Der
sicheren Wohnraum zu einem fairen Ȇber ehrenamtlich organisierte fand die Idee so gut, dass beschlossen
Preis anbieten zu können. Ein weite- Veranstaltungen, Ausflüge und Treffen wurde, bei einem Sommerfest des
rer Schwerpunkt unseres Handelns für eine lebendige vernetzte Nachbar- Genossenschaftsprojektes »Stellinger
findet sich im sozialen Bereich. Hier schaft entstehen neue Freundschaf- Linse«, das allein so groß ist wie ein
bieten wir unseren Mitgliedern im ten – und manchmal auch spannende ganzes Stadtviertel, das erste Repair
28 Rahmen des sozialen Managements Ideen«, erzählt Ina Pokorny, die Café zu veranstalten.
die unterschiedlichsten Aktivitäten irgendwann den Vorschlag eines Als erste Schritte wurden bestehende
an. Mit der gezielten Förderung von Genossenschaftsmitglieds auf den Kontakte zu »Bastlern und Tüft-
Foto: Ina Pokorny

Nachbarschaften wollen wir u.a. der Schreibtisch bekam, ein Repair Café lern«, über die eine Genossenschaft
urbanen Vereinsamung ein Stück weit zu veranstalten. Kurz entschlossen reichlich verfügt, genutzt, Aufrufe in
entgegentreten.« fuhr Ina Pokorny in ein Dorf, in dem Mitgliederzeitschriften und Wochen-
Mit diesen hehren Zielen ist die über eine Reparaturveranstaltung statt- blättern gestartet, Mundpropaganda
Baugenossenschaft Hamburger Wohnen Prof. Dr. Wolfgang Heckl 

KULTUR DER
REPARATUR 31

hat es
gemacht, Flyer verteilt, Aushänge ge- sicherungsfrage dar. Die Lösung war hier sind nicht nur Mieter – es sind c l e v er und ekulare
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tur is
staltet und plakatiert. Ein Bewohner, schließlich, die Betriebshaftpflicht der engagierte und aktive Mitglieder, Die Na t, fehlerhaf n.
gescha
f f iere is-
der bereits eine »Fahrrad-Sprechstun- e.G. zu nutzen, über die alle Ehren- die ein Interesse an einander haben, e z u korrig araturmechan auf
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eser S t ist wie da n ­ hre,
Nur di
de« veranstaltete, wurde kurzerhand amtlichen versichert sind. »Außerdem sich hilfsbereit zur Seite stehen und J a
so a l liard e
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als Reparateur angeheuert. »Es ent- lassen wir uns von den BesucherInnen sich mit ihrem Wohnumfeld identifi- mus e t wa 4, w i r heut
der Er
d e , das s il wir
wickelte sich eine tolle Dynamik. die Haftungsbeschränkung unter- zieren.« Das Repair Café zeigt diesen z u g e führt, atur? Ja, we
hat da Warum Repar ekunde
21 Leute wollten mitmachen – zwölf schreiben«, so Pokorny. Gedanken des gemeinsam Machens : eine S
können aratur nicht
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davon als Reparateure und neun als Über die erste Veranstaltung im Juni und hilft zugleich, genossenschaftlich ohne R n könnten!
b e r l
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Helfer«, so Pokorny. Den Organisato- 2015 soll der genossenschaftliche proklamierte Werte wie das Erhalten ­ü
rInnen wurden Räumlichkeiten des Fernsehsender »noa4« ( kurz für von Dingen in die Tat umzusetzen!
Nachbarschaftstreffs zur Verfügung »Nachbarn on air«), der von Ge­

Fotos: FIELD OF VIEW; Hanser Verlag


gestellt und sie besuchten gemein- nossen­schaften empfangen werden
eitrag
sam andere Projekte. »Man muss kann, berichten. Auch das interne z u m Videob
eht s kl.
hören und sehen, um einen Eindruck Wochenblatt steht bereit. Die Außen­ Hier g Wolfgang Hec
von
von der Idee zu bekommen«, sagt wirkung ist wichtig. »Dem Staat
Pokorny. gelingt es zunehmend weniger, die
Das Durchschnittsalter der Mitglieder vielschichtigen sozialen Aufgaben in
in der »Stellinger Linse« liegt bei 45,5 unserer Gesellschaft zu bewältigen.
Jahren. Ina Pokorny und ihrem Team Als Genossenschaft verstehen wir
war vor allem daran gelegen, auch das als Herausforderung, im Rahmen
jüngere Genossenschaftsmitglieder unserer Möglichkeiten einen Teil http://bit.ly/1PjccE9
zu erreichen und die Generatio- dieser Aufgaben zu übernehmen«, so
nen zusammenzubringen. »Das lief Pokorny. Das sollte auch ruhig weiter
anfangs etwas zäh«, erzählt sie. »Aber getragen werden. Aus dem Genossen­
wir sind am Ball geblieben und so schaftsgedanken leitet sich für Ina www.hamburgerwohnen.de
nahm die Sache allmählich Form an.« Pokorny eine Verpflichtung zum sozi- Kontakt: Ina Pokorny Prof. Dr. Wolfgang Heckl 
Eine wichtige Hürde stellte die Ver- alen Engagement ab. »Die Genossen I.Pokorny@hamburgerwohnen.de Der studierte Biophysiker ist seit 2004 Generaldirektor des Deutschen Museums
und Lehrprofessor für Wissenschaftskommunikation an der TU München. Im Jahr
Wolfgang Heckl 2013 erschien sein Buch »Die Kultur der Reparatur«, in dem er zum Widerstand
Die Kultur der Reparatur.
Carl Hanser Verlag, gegen die Mentalität des Wegwerfens und den von Herstellern und Industrie
München 2013 geplanten Verschleiß aufruft.
30
33

EMIL-BARTH-REALSCHULE

Lernen
fürs Leben »Ambit
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Repar+iere
Ort Haan Gegenstände 7
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Gründung Oktober 2012* Reparaturquote 80 %

Häufigkeit 1 x pro Monat Team Organisation 1


Treffpunkt  Schulgebäude/ ReparateurInnen pro Termin 5
Technikraum ReparateurInnen insgesamt relativ feste
Träger Schule Gruppe
Besucherzahl 7 HelferInnen pro Termin 2
32

Als Gründer der ersten deutschen Rahmen der Technik-AG. Dieses Wahl- präsent. Daher war es erstmal über-
­Realschule gilt der Pädagoge, Theo­ pflichtfach mit Versetzungs­relevanz raschend, als ein Schüler mit der Idee
loge und Astronom Christoph Semler, ist hier mitnichten das staubige kam: »Wir können ja mal was reparie-
der 1707 die Idee hatte, in seiner »Werken«, das viele aus ihrer eige- ren.« So fing es an. »Zunächst haben
­»Mathematischen und Technischen nen Schulzeit kennen. Stattdessen wir uns mit den typischen Dingen
Realschule« anschaulichen Unter- sollen Schülerinnen und Schüler für befasst, für die früher der Hausmeis-
richt abzuhalten und den jungen praktische Arbeiten begeistert und ihr ter zuständig war. Kaputte Stühle, mal
Menschen für ihren beruflichen grundsätzliches technisches Ver- ein Tisch, so was«, erzählt Mathias
Werdegang notwendige Techniken ständnis gefördert werden. Der Ge- Wunderlich, Lehrer für Technik und
zu vermitteln. Ganz im Sinne dieses danke, dass man kaputte Geräte auf- Physik. »Heute werden schon wegen
Foto: Mathias Wunderlich

ursprünglichen Realschulgedan- grund teilweise simpler Defekte nicht kleinster Schäden ansonsten tadello-
kens wird der Technikraum der sofort durch neue ersetzen muss, se Gebrauchsgegenstände weggewor-
Emil-Barth-Realschule einmal im Mo- sondern sie oft mit wenig Aufwand fen.« Die Technik-AG nahm sich einer
nat zum Repair Café. Der erste ­Impuls wieder einsatzfähig machen kann, ist Reihe von herumstehenden, kaputten
dazu entstand bereits Ende 2012 im heute bei jungen Leuten kaum noch Stühlen an.
Christine Ax

DIE KÖNNENS­
EMIL-BARTH-REALSCHULe

GESELLSCHAFT
34

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Lehnen wurden angebaut, die Schüler der Realschule. Seit Anfang ve überflüssig. Wir beziehen die Leute i g k e i ten st plan.
äh Stunde
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sche F ner­
Schrauben der Drehhocker ersetzt, 2013 steht es allen Haaner Bürgerin- sehr mit ein. Da kriegt die Oma den Prakti ten auf dem w a h re Kön
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no Könn bnis
Sitz­platten abgeschliffen und neu nen und Bürgern offen. »Wenn die Schraubenzieher in die Hand. Es gibt chtes s Erge lernt
Doch e ind immer da
lackiert. Die Schüler waren von dem Kids eine alte Dame damit verblüf- immer eine 1:1 Situation. Wir überle- s
schaft her Übung. W lernt hat, a
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schnellen Erfolgserlebnis begeistert. fen, was sie so drauf haben und ihr gen gemeinsam, was wir da machen pra Wer nich
hlern. ernt,
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»Man sieht, was man gemacht hat, dabei auch noch helfen, ein kaputtes können«, sagt Wunderlich. Damit auch n nd s
Fehler aufzugeben u zu befreien.
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das ist eben nicht nur ein vollge- Radio zu reparieren, das macht die der »Café-Anteil« gegeben ist, gibt schnel keiten wiede
h ä n g i g g .
schriebenes Blatt Papier.« Um den stolz«, so Wunderlich. Dass Technik es immer Kakao und Kuchen. »Die Ab doin
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Effekt nachhaltiger zu gestalten und keine »schwarze Magie« ist, haben Fünft- und Sechstklässler, die in der Learni
den Reparatur-Gedanken direkt über die SchülerInnen Schritt für Schritt Mittagsbetreuung sind, wuseln nach
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das praktische Tun in den Köpfen herausgefunden. »Einer hat einen Schulschluss durchs Haus. Und wenn z um Tex

Fotos: privat; Rhombos Verlag


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der Schüler zu verankern, hatte alten Nintendo aufgeschraubt und es was zu futtern gibt, dann kommen o n C h ristin
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Wunderlich die Idee, aus der Repa- erkannt, was kaputt war. Mit vorräti- die natürlich vorbei. Die werden ja
ratur-Initiative eine Institution zu gen Ersatzteilen konnte er das Gerät auch älter, bekommen das Fach Tech-
machen. »Die meisten Eltern unserer tatsächlich reparieren.« Als nächstes nik angeboten und so verbreitet sich
Schüler sind aus der ‚Generation folgte ein iPod Nano, dessen Repara- das.« An sich ist das Repair Café von
schmeiß weg’ – woher sollen die turanleitung die Schüler im Internet 13:30 – 17:00 Uhr geöffnet. »Wir saßen
Kinder es also kennen?« Erstaunli- heruntergeladen hatten. Skeptisch aber auch schon mal um 19:00 noch
cherweise wurden die Jugendlichen waren zunächst vor allem die anderen hier.« Wenn Schule das kann, dann ist http://bit.ly/1PjcfzD
immer
durch ihre neuen Kenntnisse nach Lehrer. Da musste Überzeugungs- es wohl tatsächlich »reale Bildung« in
h a f t ist ,
esell s c Können
und nach zu Multiplikatoren. »Wenn arbeit geleistet und Durchhaltever- ihrer besten Form. Eine G eich wie das Wissen,
r s
nur so hrung und da e-
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ein 12-Jähriger etwas besser kann als mögen bewiesen werden. Einer der a
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seine Eltern – und zwar nicht Zocken Grundsätze des schuleigenen Repair e an d
das si eitergibt. 
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am Computer, sondern etwas ganz Cafés ist daher, dass es verlässlich ge- ration
konkret Praktisches, da kommen die nau in der Mitte eines jeden Monats
schon mal ins Überlegen.« Für die stattfindet. Außerdem gilt bis heute,
Jugendlichen ein Erfolgserlebnis, das das Ganze nicht zu groß aufzuziehen.
selbst in denjenigen, die sonst nicht »Wir wollen hier nicht die Stadt ver- *Das Repair Café an der
so viel gebacken kriegen, Ehrgeiz sorgen.« Klein und überschaubar soll Emil-Barth-Realschule war ein Christine Ax Christine Ax
entfacht. Auch deshalb richtet sich es bleiben, damit alle, die mitmachen, Projekt der Technik-AG von Oktober Die Könnensgesellschaft. Die Hamburger Autorin, Philosophin und Ökonomin befasst sich seit vielen Jahren
Mit guter Arbeit
das Angebot des Repair Cafés nicht sich als Teil davon fühlen. »Der ganze 2012 bis Juni 2015. Aktuell finden aus der Krise.
mit Fragen des nachhaltigen Wirtschaftens. Ihre Schwerpunktthemen sind lokale
mehr ausschließlich an die Lehrer und ‚Orga-Overhead’ ist für unsere Initiati- keine Veranstaltungen statt. Rhombos Verlag, Berlin 2009 Ökonomie, Handwerk und Wachstumsrücknahme (Degrowth). www.christineax.de
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Illustrationen von Anna Lena Schiller l a - A
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Foto: FIELD OF VIEW


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37

da mal
ein paar
FRagen ...
Wir haben das erste bundesweite Vernetzungstreffen der Reparatur-Initiativen
im Jahr 2014 genutzt, um im Vorfeld Fragen zu stellen, Problemfelder
aufzudecken und einen quantitativen Einblick in die hiesige Reparatur­
landschaft zu gewinnen. Die Ergebnisse kann man sich auch online anhören.

Heft bitte um 90°


drehen und die

in voller Größe
Illustrationen

genießen!
http://bit.ly/1PjclY7

36
38
Wie habt ihr vom Konzept
Repair Café erfahren?

Aus welchen Bereichen bringen


die BesucherInnen Gegenstände
zur Reparatur mit?
39
40
40
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Und was iert euch bei
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45
46
Zu welchen Themen
hättet ihr
gerne mehr Austau
sch mit anderen
Reparatur-Initia
tiven?

Für welche Bereiche wünscht


ihr euch mehr Unterstützung?
47
48
Und wie gehts weiter?

Die gesamte Tonspur !


zu den Illustrationen
gibt es hier

Foto: FIELD OF VIEW


http://bit.ly/1PjclY7
49
reparatur-Initiativen in Deutschland

Resolution
Präambel Unser Anliegen ist es, eine Erklärung an die Öffentlichkeit zu geben,
die die Kraft und die industriepolitische Vision der Reparaturbewegung zum Ausdruck bringt,
aber auch den konstruktiven Charakter der gemeinschaftlich organisierten Reparatur-Treffs
und Repair Cafés vermittelt. Die Resolution ist ein erster Schritt in die Öffentlichkeit.
Es sollen weitere Worte und Taten folgen. Wer mitmachen will, ist herzlich eingeladen.

50

Foto: Johannes Arlt / Repair Café Sasel


Reparieren lohnt sich Die versammelten 120 Vertreter_­ Wir streben an, ein Reparatursiegel zu entwickeln und
innen von Reparaturinitiativen im deutschsprachigen zu vergeben. Unser Ziel ist es, Verbraucher_innen Orien-
Raum haben sich bei ihrem Treffen am 11.10.2014 in tierung beim Neukauf von Gebrauchsgütern zu geben.
­München auf die folgende Resolution verständigt: Dabei werden wir die Kriterien für die Vergabe des Siegels
vollständig offenlegen. Das Symbol »Schraubenschlüssel«
Geplanter Verschleiß ist kein Mythos Bei jeder Reparatur-­ soll in drei Stufen Auskunft über den Grad der Reparatur-
Aktion entdecken wir Schwachstellen an elektrischen und freundlichkeit geben. Ausgehend von den Erfahrungen der
elektronischen Geräten, ebenso Gehäuse, die nicht oder Reparatur-Initiativen werden wir auf einer Internet-Platt-
nur sehr schwer zu öffnen sind. form Informationen zur Reparaturfreundlichkeit von
Produkten sammeln und veröffentlichen.
Wir nehmen nicht hin, dass wertvolle natürliche und

Gemeinsam mehr
menschliche Ressourcen dadurch ver-schwendet werden. Wir laden alle Herstellerfirmen, den Handel und die
Als wachsende bürgerschaftlich getragene Bewegung Verbraucherschutzorganisationen ein, mit uns zusammen-
von unten, engagieren wir uns für eine Verlängerung der zuarbeiten und das von uns vergebene Reparatursiegel zur
Lebensdauer von Gebrauchsgütern und regen so zu einem Kennzeichnung von Gebrauchsgütern zu nutzen.

bewegen
bewussten Konsumverhalten an.
In fünf Jahren wollen wir Folgendes erreicht haben:
Wir sorgen uns um die Natur und die Lebensbedingungen Ein einfaches, in seinen Vergabekriterien transparentes
unserer Kinder und Enkel. Genauso liegen uns die Arbeits- Reparatursiegel.
und Lebensbedingungen von Menschen aus den Ländern Ein starkes Netzwerk der Reparaturinitiativen.
Die Reparatur-Initiativen in Deutschland haben im Rahmen des am Herzen, in denen Rohstoffe abgebaut, Güter produziert Initiativen zur Erhöhung von Produktnutzungsdauer und
ersten bundesweiten Vernetzungstreffens im Oktober 2014 in München und in die unser Elektro-Schrott und Müll exportiert wird. Reparaturfreundlichkeit.
eine gemeinsame R ­ esolution verfasst. Die Etablierung nachhaltiger Gebrauchsgüter in der
Wir teilen unser Reparaturwissen mit anderen. Laien und öffentlichen Wahrnehmung, Beeinflussung von Verbrau-
Expert_innen befähigen sich gegenseitig. cher_innen und Gesetzgebung durch die kontinuierliche
Skandalisierung geplanter Obsoleszenz.

Reparatur-Initiativen & Repair Cafés


gez. die Reparatur-Initiativen / Repair Cafés im deutschsprachigen Raum
52
Detlef Vangerow

REPARATUR-
REVOLUTION
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Foto: Marisa Migliazzi


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Zweck ­entwickel
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mit Namen »Sug
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Bunt, biegsam,
haltbar.

http://bit.ly/1OpdU9x
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Detlef Vangerow
Aufgewachsen im elterlichen Rundfunk- und Fernsehbetrieb ist der Firmen­
inhaber seit rund 40 Jahren in der Elektro-Reparaturbranche zu Hause. Sein Ziel:
53
Foto: www.sugru.com

Neue Geschäftsfelder, Zusammenschlüsse und Fachwerkstätten zu schaffen, die


das ­Reparieren auch in globalisierten Märkten ermöglichen. Dazu strebt er nicht
­weniger an als eine »Reparatur-Revolution«. www.reparatur-revolution.de und
www.vangerow.de
KUNST-STOFFE

REPARIEREN
ALS Kreativer
Prozess

Foto: FIELD OF VIEW


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Ort Berlin Gegenstände 25-30
Kunst
Gründung Januar 2013 Reparaturquote 60 %
Häufigkeit 1 x im Monat Team ReparateurInnen pro Termin 4
Treffpunkt  Künstleratelier in ReparateurInnen insgesamt 8
Kreuzberg HelferInnen pro Termin circa 1
Besucherzahl 20

Als Elisa Garrote Gasch 2012 bei einem ler, wie geht man die Sache an, wie shops für Kinder und Jugendliche an, ben, die meine Sachen mitbenutzen«, um weit mehr als den bloßen Akt des können. Dazu braucht es Kreativität,
»demokratischen Teamtreffen« des erschafft man etwas aus vermeintlich also Bildung für nachhaltige Ent- sagt sie. »Neben aller Individualität ist Reparierens. Diese Dinge haben einen Know-how und die Fähigkeit, anderen
Vereins »Kunst-Stoffe Zentral­stelle wertlosen Materialien?« Das Konzept wicklung. Auch dabei geht es wie in Kunst schließlich auch Kommunika- emotionalen Wert und sind zugleich Neues beizubringen.« Vom Geld des
für wiederverwendbare ­Materialien« von »Kunst-Stoffe ­Berlin« traf den ihrer Kunst um die »Verwertung und tion.« Das merken auch die Besucher, kulturgeschichtliche Zeitzeugen. Umweltpreises wurden neue Werk-
von der Idee erzählte, ein Repair Café Kern ihres künstlerischen Schaf- Transformation von billigen, popu- die häufig wieder kommen oder auch Kunst, Kultur, Design, Kreation – in zeuge gekauft. Ob damit Dinge repa-
zu veranstalten, war der Enthusias- fens. Der Verein hat es sich auf die lären und massenhaft produzierten die Reparateure, die ­inzwischen zu den inzwischen drei Repair Cafés, riert werden oder Neues erschaffen
mus groß. »Es gab zu dieser Zeit noch Fahnen geschrieben, »die kreative Dingen und Abfallmaterialien«. Diese Freunden geworden sind. »Bei den die Gasch in Berlin organisiert, fließt wird? Der Übergang ist fließend.
keine solche Initiative in der Stadt«, Auseinandersetzung im Umgang mit Materialien sind Inspirationsquelle Reparatur-Veranstaltungen geht vieles zusammen. 2013 erhielt das
erzählt sie. Geld war zwar keines da, Rest- und Gebrauchsmaterialien zu und Ausgangspunkt ihrer künst­ es manchmal gar nicht primär ums Repair Café Kunst-Stoffe den Berliner
aber da sie gerade Zeit hatte, fing sie fördern«. Diese werden gesammelt lerischen Arbeit – und eben auch des Reparieren, sondern darum, die Umweltpreis. Die Begründung der
erst einfach mal an. Für die bildende und preiswert an Kunstschaffende, ersten Berliner Repair Cafés, das nach Sachen zu verstehen, zu helfen.« Jury: »Das Repair Café Kunst-Stoffe
Künstlerin, die sich in ihren Arbeiten Bastler und gemeinnützige Einrich- wie vor in Gaschs privatem Kreuz­ Wenn jemand beispielsweise uralte (...) nimmt die Menschen mit und
schon lange mit der Wegwerfge- tungen abgegeben, um in der Folge berger Atelier stattfindet. »Meine Geräte wie einen »Plattenschlucker« unterstützt sie dabei, nicht nur
sellschaft auseinandersetzt, ist der zu Kunst­werken, Designobjekten, Kunst ist für mich. Ich arbeite oft bringt, den Vorgänger des Walkman wieder ein funktionierendes Gerät
Zusammenhang von Reparieren und Bühnenbildern und Dekorationen allein. Beim Repair Café wird ein für das Abspielen von Schallplatten, mit nach Hause zu nehmen, sondern www.kunst-stoffe-berlin.de
Kunst evident. »Es ist ein kreativer verarbeitet zu werden. Elisa Garrote ­öffentlicher Raum produziert. Ich oder das einstige Lieblingsspielzeug dem gängigen Konsumverhalten Kontakt: Elisa Garrote Gasch
Prozess. Wie findet man den Feh- Gasch bot zunächst Upcycling-Work- finde es toll, mehrere Leute dazuha- der verstorbenen Großmutter, geht es praktisch etwas entgegensetzen zu repaircafe@kunst-stoffe-berlin.de
57

VOLLDABEI – Initiative für Offenheit und Toleranz

REfugees
Welcome

Foto: Holger Thoma


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56 sonder
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Ort Augsburg Gegenstände unterschiedlich


parieren
Re + bleiben, Nischen finden. Wenn wir zu einer Asylunterkunft gebracht, bei der erzählt Thoma. Volldabei möchte
ge starr wären, ginge das Projekt schnell das Training stattfindet. Trainerinnen andere dazu an­regen, die Projekte zu
Gründung Sommer 2012 Reparaturquote unterschiedlich
Flüchtlin kaputt. Wir fragen uns, was wir leisten sind engagierte Frauen, darunter übernehmen und weiterzutreiben.
Häufigkeit  nach Möglichkeit und Team Organisation 1
Bedarf ReparateurInnen pro Termin 2-5 können und werden mal kleiner, mal häufig Migrantinnen. Für Kinder­ Auf die Frage nach seiner Motivati-
Treffpunkt mobil ReparateurInnen insgesamt 10 größer, je nachdem.« betreuung ist gesorgt, Männer haben on überlegt Thoma. Und antwortet
Besucherzahl unterschiedlich HelferInnen pro Termin unterschiedlich Im Moment gibt es etwa dreißig dort nichts zu suchen und dürfen dann: »Mein wesentlicher Antrieb ist
funktions­tüchtige Übungs- und auch nicht zusehen. Ein Raum also es, viele Leute zusammenzubringen,
Leihräder, die zusammen mit den nur für Frauen. damit Stimmungen nicht kippen.« Die
»Wir befassen uns schon seit den Zeit, Geld für den Kauf eines eigenen chern. Wenn Thoma Flüchtlinge trifft, Werkzeugen größtenteils in einer Die neueste Idee ist, hochwertige roten Fahrräder in Augsburg sind ein
1980er Jahren mit der Flüchtlings­ Rades anzusparen«, erklärt Thoma das hört er oft: »Ich brauche ein Fahrrad.« Asylunterkunft lagern. Das gesamte Ausflugsräder, die bequem und gut zu leuchtendes Zeichen dafür.
debatte und sind seit 25 Jahren Konzept. »Es gab schon einmal ein »Mein Rad ist kaputt.« So entstand Werkstattzubehör kann mit Fahr­ fahren sind, zur Verfügung zu stellen.
inhaltlich dabei«, erzählt Holger ähnliches Projekt von einer anderen die Idee, eine mobile Fahrradwerk- rädern und Anhängern transportiert »Viele Flüchtlinge haben einen sehr
Thoma, der zusammen mit seiner Initiative. Deren Fokus war es, Flücht- statt gemeinsam mit den Flüchtlin- werden. »So können wir an geeig- beschränkten Bewegungsradius und
Frau Susanne die Fahrradwerkstatt linge mit geschenkten Fahrrädern gen aufzubauen. »Oft werden Ge- neten Orten, wie zum Beispiel in einige fühlen sich noch unsicher in
»Volldabei« ins Leben gerufen hat. auszustatten. Dabei geriet das Mitein- flüchtete als bedürftig abgestempelt, Asylunterkünften oder bei Stadtteil- der neuen Umgebung. Da ist es doch
Hier können Flüchtlinge gemeinsam ander leider in den Hintergrund beim dabei unterschätzen wir die Kraft und aktivitäten eine temporäre Werkstatt toll, zusammen schöne Ziele in der
mit Reparateuren ihre eigenen Räder Gerangel um die Räder.« Wenn alles die Ideen, die sie mitbringen. Viele errichten.« Anwohner fragen da schon Nähe aufzusuchen und z.B. am Fluss
reparieren oder mithelfen, soge- einfach vorhanden ist, wächst die An- Flüchtlinge stammen aus subsistenz­ mal nach, ob das Ganze eine Kunst- entlang zu radeln.« Das Fahrrad und
nannte »rote Leihräder« herzustellen. spruchshaltung. Aus dieser Erfahrung orientierten Gesellschaften und aktion sei. Aus solchen Gesprächen das Reparieren sind dabei vor allem
Diese Fahrräder können von den wollten Holger und Susanne Thoma haben eine Menge Fähigkeiten und ergeben sich neue Kontakte – und Anknüpfungspunkte. »Später trifft
Flüchtlingen zunächst für vier Wochen ein langfristiges Projekt starten, das Know-how, gerade was den Umgang immer wieder auch Spendengelder. man sich in der Stadt, man grüßt sich
kostenlos genutzt werden. »Das Stadtgesellschaft, Nachbarschaft und mit alten Fahrrädern betrifft.« Die Neben Fahrradwerkstatt und Leihrä- und es wird spürbar, dass die gemein-
verschafft den nötigen Spielraum, um Flüchtlinge zusammenbringt, mit Fahrradwerkstatt funktioniert ohne dern bietet Volldabei auch ein Frau- same Zeit wichtig war. Durch gemein- www.volldabei.org
einen Reparaturplan für ein kaputtes dem Ziel, die Willkommenskultur in feste Termine, je nach Bedarf und auf en-Fahrradtraining an. Die reparierten same Projekte entstehen Freund- Kontakt: Susanne und Holger Thoma
Fahrrad zu entwerfen oder aber die Augsburg und Schwaben zu berei- freiwilliger Basis. »Wir müssen flexibel Übungsfahrräder werden dafür zu schaften und herzliche Kontakte«, kontakt@pareaz.de
REPAIR CAFÉ SASEL

REPARIEREN
MIT KINDERN »Jungs
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Foto: Johannes Arlt / Repair Café Sasel


Ort Hamburg zum
Besucherzahl  Start 180-380,
Gründung August 2013 jetzt 80-100
Häufigkeit alle 2-3 Monate Gegenstände 50-100

Treffpunkt  DRK Seniorentreffpunkt Reparaturquote c irca 50 % gleich, 25 % im

Sasel und Umwelt­ zweiten Versuch


zentrum Gut Karlshöhe Tea m Organisation 2

(im Wechsel) ReparateurInnen pro Termin 10


n
Träger  als private Initiative ReparateurInnen insgesamt 50
Repar+iere
gestartet, seit Mai 2015 HelferInnen pro Termin 3-4

Hand+Werk e.V. Kinder Reparaturveranstaltung arbeiten sie kann beispielsweise in der Pausen­ genständen des persönlichen Alltags
an unterschiedlichen Stationen: Textil, halle ihrer Schule ausgestellt werden. realisieren die Kinder technische
Holz, Mechanik, Fahrrad oder Elektro. »Etwas ‚heilmachen’ stärkt das Zusammenhänge und bekommen ein
»Gerade für Kinder kann das Repa­ Fähigkeiten von Kindern abgestimmt den. Vor dem »Wandertag« ins Repair Wer nichts Eigenes zum Reparieren Selbstvertrauen«, beschreibt Kristina Gefühl für den Wert von Materialien«,
rieren ein spannendes, inspirierendes sind. Bei diesen »Repair Café Kids« Café Kids werden die Kinder im Unter- dabei hat, kann Smartphone-Hüllen Deselaers ihre Beobachtungen. »Die so Deselaers. Ihr Wunsch ist es, das
Erlebnis sein. Nur leider finden sie können die Kinder unter Anleitung richt vorbereitet und diskutieren mit aus recycelten Materialien nähen, Kinder erfahren hier ganz ohne Druck, »Repair Café Kids« ­als reguläres
dazu in ihrem Alltag kaum noch Ge- handwerkliche Fertigkeiten kennen- ihren Lehrkräften über ihren Umgang ­löten lernen oder eine Minitaschen- ob sie eine natürliche Begabung für Bildungsprogramm an ­Schulen anbie-
legenheit«, erzählt Kristina Deselaers, lernen und etwas Eigenes reparieren. mit defekten Dingen im Alltag. Wenn lampe aus Elektroschrott bauen. bestimmte Bereiche haben. Ihnen ten zu können.
eine der beiden Gründerinnen des Ein erster Test verlief beeindruckend. Spielsachen kaputt gehen, nehmen »Dabei achten wir darauf, auch die dafür Möglichkeiten zu bieten und sie
59
»Repair Café Sasel«, Hamburgs erster »Die Schulklasse, die wir eingeladen Kinder diese oft als »schlecht« oder Jungs an die Nähmaschinen und die dabei zu begleiten, macht unheimlich
Reparatur-Initiative. »Als mein Sohn hatten, war hoch konzentriert bei der »wertlos« wahr. Das Team von Repair Mädels an die Lötstation zu bekom- viel Spaß!«
in der fünften Klasse das Fach Technik Sache, untersuchte und bearbeitete Café Kids dreht an der Perspektive. men«, sagt Deselaers. Pro Station An dem aktuellen Pilotprojekt für das
bekam, lernte er am Rechner mit begeistert mit uns ihre kaputten Din- »Die Kinder werden zu Hause zu arbeiten maximal zwei Kinder mit Bildungsprogramm sind drei Stadt-
Powerpoint zu präsentieren. ge und entdeckte viele neue Talente.« Detektiven und machen sich auf die einer Expertin oder einem Experten teilschulklassen Stufe 5 beteiligt.
Das war alles – und mir zu wenig«, Mithilfe des Teams vom Repair Café Suche nach kaputten Gegenständen, zusammen. Als Nachweis erhalten sie Erklärtes Ziel ist es, »das Interesse
so Deselaers weiter. Aufbauend auf Sasel und in Kooperation mit dem die sie dann im Repair Café reparie- anschließend eine »Reparatur-Urkun- von Kindern an Technik und Hand-
ihre Erfahrungen mit Kindern im Hamburger »Institut für Lehrerfort- ren können: ein schlaffer Fußball, ein de«. Nach der Veranstaltung erstellt werk zu fördern und gleichzeitig das
Repair Café Sasel startete sie deshalb bildung und Schulentwicklung« ist kaputtes, ferngesteuertes Auto, ein die Klasse eine Präsentation über Verantwortungsbewusstsein für den www.repaircafe-sasel.de
auch Reparatur-Veranstaltungen, aus der ersten Idee ein pädagogisch quietschendes Skateboard oder ein ihre Erlebnisse. Diese Inspiration zum Umweltschutz zu steigern.« »Beim Kontakt: Kristina Deselaers
die speziell auf die Bedürfnisse und gestaltetes Workshop-Format gewor- defektes Walkie Talkie.« Während der Thema »Reparieren statt Wegwerfen« Zerlegen und Bearbeiten von Ge- info@repaircafe-sasel.de
61

Applaus,
Repair café Oldenburg

Applaus!

Foto: Anneke Hoffman


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Kunst!
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die wie ein orientalisches Zelt mit das »Amt für materielle Abrüstung« haben wir noch Werbung gemacht.
Sitz- und ­Liegekissen ausgestattet ist, und das ­»Museum für Konsumwahn« Alte Fahrräder mit riesigen Schrau-
Ort Oldenburg Träger Transfer e.V. Repar+ie ren
lesen Profis Märchen vor. »Ohne Un- sagen dem sinnbefreiten Konsum- benschlüsseln waren unsere Hinweis-
Gründung September 2013 Besucherzahl 250
Kultur terstützung von KünstlerInnen gehen terror der Wegwerfgesellschaft den schilder«, so eine der Initiatorinnen.
Häufigkeit 1 x im Monat Gegenstände 300
uns die Einfälle und der Humor aus«, Kampf an, es wird Plattdeutsch Diese Zeiten sind längst Vergangen-
Treffpunkt bis 10/2014 Polyester Reparaturquote 85 %
schreibt Paech. Und beides braucht gelehrt, fürs Leben beraten und heit. »Die Leute stehen heute wirklich
(Kulturinitiative); ab Team Organisation 4-5
es, um die Idee von einer Postwachs- vegan gespeist. Weil die vom Theater Schlange.« Solch große Veranstaltun-
11/2014 in einer Probe- ReparateurInnen pro Termin 15-20
tumsgesellschaft Wirklichkeit werden zur Verfügung gestellte »Exerzier- gen bedeuten natürlich einen erheb-
bühne des Oldenburgi- ReparateurInnen insgesamt 75

schen Staatstheaters HelferInnen pro Termin 10-15


zu lassen. Der Ansatz dieses »genre- halle« der gesammelten Kreativität lichen organisatorischen Aufwand.
übergreifenden« Repair Cafés ist es, nicht mehr genügend Raum bieten Zum Glück wird das Repair Café von
einen Vorrat an »vitalen Praktiken« konnte, findet das Repair Café nun EhrenamtlerInnen und Studierenden
zu vermitteln, die in der Tradition in einem Probenhaus des Theaters der Oldenburger Universität tatkräftig
Schon bei den ersten Zusammen- Katharina Dutz eine künstlerisch-­ für zwei Spielzeiten ans Theater. Dort von Beuys‘ »sozialen Plastiken« steht. auf drei Etagen mitten in der städti- unterstützt. »Die Herausforderung für
künften der Initiatoren des Repair wissenschaftliche Zusammenarbeit wird Reparatur theatralisch inszeniert, Wahre ÜberlebensKUNST bedeutet schen Einkaufsmeile statt. Doch das uns besteht nun darin, dieses Level so
Café Oldenburg in der genossen- mit dem Ziel, die Reparaturkultur in um neue Formen der Nachhaltig- für Paech, auf genügend Praktiken ist erst der Anfang. Ab der zweiten gut es geht aufrechtzuerhalten und
schaftlich geführten alternativen die Mitte der Gesellschaft zu tragen, keitskommunikation zu entwickeln. ­zurückgreifen zu können, »wenn der Spielzeit soll es bei freiem Eintritt uns trotzdem weiterzuentwickeln.«
­Kultureinrichtung »Polyester« stand Alternativen zum Wachstumswahn Es geht dabei auch darum, Gedanken Laden allmählich zusammenkracht.« öffentliche Uni-­Seminare im Theater Man darf gespannt sein.
fest, dass es in diesem Projekt ne- zu bieten und den Nachhaltigkeits­ und Einstellungen zu »reparieren« Die Liste dieser Praktiken liest sich geben, Foren und Diskussionsrun-
ben der klassischen Reparatur von gedanken performativ zu vermitteln. und damit postwachstumstaugliche wie ein Katalog der Nachhaltigkeit. den werden ebenso inszeniert wie
Objekten auch um eine Reflektion So entstand im Sommer 2014 eine Praktiken und Lebensstile emotional Neben Reparatur von Elektrogeräten, Überraschungs-­Aktionen im Theater.
von Maßstäben, Werten und Normen ­Kooperation mit dem Oldenbur- erfahrbar zu machen. Neben den Möbeln, Fahrrädern und Puppen, Gipfeln soll dieser Utopie-Entwurf
gehen soll. Gemeinsam mit dem gischen Staatstheater. Unter der Experten für Nähen, Flicken, Löten neben Messerschleifen, Spinnen, in einem Bürgertheaterprojekt zum
Theater entwickelten der Wirtschafts- Überschrift »Gemeinsam weniger und Schrauben geben z.B. Schau- IT-Beratung und Upcycling wird Yoga Thema Burn-out am Ende der Spiel-
wissenschaftler Niko Paech, der wohl ­erreichen« wurde in mehreren spielerInnen aus dem Ensemble angeboten, eine »Vermittlungs­­ zeit 2015/16. Alles wird theatralisch
bekannteste Vorreiter der Post- Formaten eine sozio-theatrale Feld­ des Staatstheaters ihr Wissen über agentur für soziale Kontakte« hilft, aufgeladen und spielerisch inszeniert.
wachstums-Ökonomie, gemeinsam forschung als künstlerisches Experi- Sprechen, Bewegung, Singen und Menschen zu einem idealen Thea- Oft lustig, aber eben mit ernstzu- www.repaircafeoldenburg.org
mit Viola Fetz, Maja Bergmann und ment gestartet: das Repair Café ging Spielen weiter. In einer Vorlese-Ecke, ter-Gespann zusammenzubringen, nehmender Botschaft. »Am Anfang repaircafe.orgateam@gmail.com
Matthias Huisken

iFIXIT: Reparatur-
Wissen ONLINE
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Repara der Reparatur-Initiativen

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Matthias Huisken
Ende 2013 gründete der Stuttgarter zusammen mit seinem Geschäftspartner »iFixit
Europe« als Tochterfirma der von zwei amerikanischen Studenten gegründeten
Internetplattform »iFixit.com«. Auf der freien, öffentlich editierbaren Online-Platt-
form werden Reparaturanleitungen, Werkzeuge und Ersatzteile angeboten.
http://eustore.ifixit.com
REPARATURCAFÉS FREIBURG & BIELEFELD

STADT IN 65

BEWEGUNG »Alle
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Ort Freiburg Gegenstände 20-40


Gründung Mai 2014 Reparaturquote keine Zeit zu zählen ;-)
Häufigkeit 1 x im Monat Te a m 5-10
Organisation 

Treffpunkt  Seniorenbegegnungs- (zu 2/3 Reparateure)


stätte (AWO) ReparateurInnen pro Termin circa 10
n
Träger  fluide ReparateurInnen insgesamt 40 Repariere
20-30 HelferInnen pro Termin 2-5
+
Besucherzahl
n
Transitio
Town

»Transition Town«, das steht für »Stadt Das Repair Café in Freiburg war Andockpunkt für neue Projekt-Ideen.
im Wandel«. Die aus der Nachhaltig- 2013 eine von vielen Ideen bei einer »Eine Person wollte zum Beispiel ein
keitsbewegung entstandene Initiative Zukunftswerkstatt von Transition Nähcafé gründen - wir haben dabei
will Städte und Gemeinden lokal Town, schnell bildete sich dafür eine geholfen.« Oder das »Holzcafé« im
verändern, um sich aktiv auf zukünf- Projektgruppe. »Es war uns wichtig, Stadtteil Weingarten. »Wir haben
tigen Roh- und Treibstoffmangel vor- uns mit anderen zu vernetzen. Der festgestellt, dass für mechanische Re-
zubereiten. Permakultur, regionales Chaos Computer Club hatte schon paraturen anderes Werkzeug benötigt
Wirtschaften und Gemeinschaft sind mal etwas ähnliches veranstaltet. Die wird.« Und wieder ergab sich durch
dabei die Grundpfeiler. »Wir wollen haben wir dann besucht und dabei die breite Ver­netzung ein Kontakt
Visionen entwickeln und Alternati- gemeinsame Interessen gefunden«, mit dem »Forum Weingarten e.V.«,
ven ausprobieren für ein besseres erzählt Hannes Steinhilber, Vor- einem Verein, der sich für Stadtteil-
Leben in der Zeit des Übergangs. standsmitglied bei »Transition Town entwicklung einsetzt und über eine
Es ist unsere Welt, unsere Zukunft Freiburg«. Ähnlich war es mit dem Holzwerkstatt verfügt. Neue Projekte
und die unserer Kinder, es ist unser Leiter der AWO-­Seniorenwohn- und - und immer mit anderen Partnern.
Leben«, erläutert Reinhold Poier Begegnungsstätte »Im Grün« in der Aus der Expansion in andere Stadt-
den Grundsatz von Transition Town. Freiburger Innenstadt, der durch teile und einer Dezentralisierung der
Auch Repair Cafés haben Schnitt- Vernetzung der anstiftung dazukam Reparatur-Aktivitäten ist unter an-
Foto: Carla Cargo

stellen zu dieser Bewegung, sind sie und Räume zur Verfügung stellte derem der »Repair Carl« entstanden,
doch eine ­konsequente Antwort auf und so Gründungsmitglied wurde. ein Fahrrad-Anhänger, der als eine
Ressourcen­ausbeutung und wachsen- Das Netzwerk wuchs organisch und Art Miniatur-Werkstatt für mobile
de Müllberge. die Reparatur-Initiative wurde zum Reparatur-Veranstaltungen konzipiert
64
Sepp Eisenriegler

LÄNGER
REPARATURCAFÉS FREIBURG & BIELEFELD e,
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Ort Bielefeld Gegenstände circa 30

NUTZEN STATT
Gründung Februar 2013 Reparaturquote 55 % Sofortreparatur
Häufigkeit 1 x im Monat Team Organisation 10
n
Treffpunkt unterschiedlich ReparateurInnen pro Termin 3 –12
Repariere
Träger Transition Town Bielefeld ReparateurInnen insgesamt 70 +
n
40 - 50 HelferInnen pro Termin 5-20 Transitio

ÖFTER KAUFEN
Besucherzahl
Town

wurde. Mit einer Grundausstattung in Begegnungszentren für Pflege, weise, vom Sauerkraut einmachen
an Werkzeugen angefüllt kann er mit Freizeit, Migranten und Menschen bis zum Butterstampfen. »Oder wir
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wenigen Handgriffen zur Reparatur-­ mit Behinderungen statt, wodurch versuchen, erneuerbare Energien m Mark
e u t e auf de ern ihre
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Station umgebaut werden. Dabei ist sich neue Kontakte und Projekte selbst herzustellen«, so Poier. Es gibt
produk t nur schlec logische,
der »Repair Carl« als Open-Source, ergeben. Auch andere Initiativen sind Tauschaktivitäten, eine Garagenwerk- Di e N e u
ich
sind n n weder die
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67
sind, g e l a m Markt ien
bzw. Open-Hardware konzipiert. Die so entstanden. »Unsere Veranstal- statt, ein Nähcafé – und viele weitere
Preise
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s o z i ale Wa rnationale K sbeuten,
Idee und die Bau­anleitung werden zur tungen finden immer sonntags statt. Projekte. »Früher dachten die Leute ie e au
noch d so, weil int toffe Ausbeu
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Nachahmung und Weiterentwicklung Wir haben aber festgestellt, dass für durch unser Engagement in urbanen Da des ern
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zur Verfügung gestellt. Fahrräder immer wieder spezielle Gärten, wir wären so ne Gartentruppe.
d e n e P r o d g k au
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Vernetzen, wachsen, Ideen verwirk­ Ersatzteile benötigt werden. Die Be- Heute dagegen bringen die Leute ­
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lichen. Auch das Bielefelder Repair sitzer waren dann oft frustriert, weil Transition Town vor allem mit den
M a r k b r a uc werden hend wenig w
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Café ist eine Art Ideen-Hub geworden. sie diese am Sonntag nicht bekamen Repair Cafés in Verbindung.« Transi-
i l k e in Men nen Material entspr wegschmeißen
Te i t e i n n e l l
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»Anfangs gab es nur eine Reparatur­ und häufig ihr kaputtes Rad wieder tion Town-Initiativen wollen zeigen, halten f im Schwung shält.
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veranstaltung. Zu der kamen die mitnehmen mussten«, erzählt Poier. dass Veränderung möglich ist. Das krei nich
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Leute teilweise von ewig weit her mit So entstanden die »Rad-Retter« als gemeinsame Reparieren ist dabei erst die
dem Auto zu uns. Das war ja nicht eigene Initiative, die nun an einem der Anfang.
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Sinn der Sache«, erzählt Mitgründer Samstag im Monat stattfindet. Aus z u m Videob
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Reinhold Poier. Inzwischen gibt es in dem Gedanken, dass Menschen, die e p p E isenri
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fünf von zehn Bielefelder Bezirken im Repair Café einen neuen Sinn

Foto: FIELD OF VIEW


Reparaturveranstaltungen, im Herbst fürs Reparieren entdeckt haben, sich
soll der sechste dazu kommen. »Es nicht alle entsprechendes Werkzeug
gibt ein regelrechtes Gedränge von kaufen können und – im Sinne der
Veranstaltungszentren, die mitma- Nachhaltigkeit – sollen, entstand
chen wollen«, so Poier weiter. Wie die Idee, eine Werkzeug­bibliothek
auch in Freiburg fragen diese bei einzurichten, in der alle digital ihr http://bit.ly/1Ope0Oq
»Transition Town« an. Der eingetra- Werkzeug einstellen und verleihen
ulkind
gene Verein bietet Unterstützung können.« Im Moment wird nach einer www.reparaturcafe-freiburg.de
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und – was für viele Initiativen wichtig gangbaren Lösung gesucht, da es info@reparaturcafe-freiburg.de ht, da
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ist – eine Haftpflichtversicherung. bislang keine adäquate, kostenfreie endlic hes Wachstum Sepp Eisenriegler
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»Sobald ein Veranstalter drei bis vier www.ttbielefeld.de/themengrup- une Bereits 1999 gründete Sepp Eisenriegler das Reparatur- und Servicezentrum
öglich
Open-Source-Plattform oder Software
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Reparateure zusammen hat, kommen für Deutschland gibt. Auch weitere pe_reskilling-repair-cafe ni R.U.S.Z. in Wien. Sein Reparaturnetzwerk versammelt heute etwa
wir und helfen beim Start der Ver- Re-Skilling-Aktionen stehen an: Kontakt: Reinhold Poier 50-60 kleinere Betriebe unter einem Dach, alle mit dem gemeinsamen Ziel,
anstaltung.« Die Repair Cafés finden Lebensmittel konservieren beispiels- r-poier@online.de Reparatur wieder en vogue zu machen. www.rusz.at
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Foto: Koffou Pressefotos


Ort Diverse Tirol Besucherzahl 120
Gründung März 2014 Gegenstände 30-130
Anzahl an Repair Cafés 2015 Reparaturquote 55–60 %
24 Orte in 5 Regionen, in denen Team Koordinierungsstelle 1
circa 40 Repair Cafés stattfinden, OrganisatorInnen vor Ort gesamt 50
Tendenz steigend Organisations-Helfer vor Ort gesamt

Häufigkeit 50-100
1 x im Monat pro Region ReparateurInnen pro Termin 12
die Haftung übernimmt - eine Frage, und viele sind bereit, mitzuhelfen. Verstärktes Augenmerk in Zukunft soll
n
Repar+iere
Treffpunkt ReparateurInnen insgesamt 250
je nach Veranstalter (Bürohaus, Flücht- HelferInnen pro Termin 6-10 die viele Veranstalter schreckt - und »Wenn der Veranstalter einen Aufruf auf Schulung und Wissensvermittlung
lingsheim, Open Air, Schulen, Cafés...) Land auch sonst unterstützend zur Seite startet, dass er sieben Bleche Kuchen liegen. Der Wunsch, das gemeinsame
steht. Ein Anruf mit Terminankündi­ braucht, dann sind die da.« Repair Reparieren von ExpertInnen und Be-
gung genügt und der Veranstalter Cafés mit bis zu 200 Besuchern und sucherinnen noch mehr zu betonen,
bekommt alle notwendigen Unterla- 130 Reparaturen pro Veranstaltung kommt vor allem von Seiten der
Das erste Tiroler Repair Café ent- Ringler, Chefin des Bildungsforums, 24 weitere entstanden, mit steigender gen und Informationen. Zudem wird sind keine Seltenheit. »Auf dem Land Experten. Wahrscheinlich werden die
stand im Frühjahr 2014, als in einer fand die Idee so gut, dass das Konzept Tendenz und der überragenden Reso- die Veranstaltung auf der Homepage ist die Bevölkerung häufig so 60 plus. womöglich gar nicht so sturschäde-
»Erwachsenenschule« - einer von von Anfang an offen formuliert wurde nanz von insgesamt 5000 Besuchern, des Vereins und in diversen Foren be- Die kennen das Reparieren aus ihrer ligen TirolerInnen auch diese Maß­
100 ehrenamtlichen Bildungseinrich- – eine Vision für das gesamte Tiroler 2100 Reparaturen und 350 ehrenamtli- worben, sowie die Flyer zentral vom Kindheit.« Auch die ehrenamtlichen nahmen mit Begeisterung annehmen.
tungen unter dem Dachverband des Land. Auch der Landeshauptmann, chen Helfern, kann sie sich auch nicht Verein gestaltet und gedruckt, um Reparateure sind motiviert. »Vom
Tiroler Bildungsforums - nach neuen der Ministerpräsident also, war ein ganz erklären. »Die Tiroler sind ja an den Einstieg zu erleichtern. Michaela Firmenchef über den Hobbybastler
Themen gesucht wurde. In diesen, großer Fan des Projekts. »Er hat an sich ausgesprochene Sturschädel.« Brötz, die heute die Koordination der bis hin zu Geflüchteten mit hand-
mit den deutschen Volkshochschulen jeden Bürgermeister der in Frage Vielleicht ja gerade deshalb. Geholfen Tiroler Repair Cafés übernommen hat, werklichem Geschick ist alles dabei«,
vergleichbaren Einrichtungen, werden kommenden Ortschaften geschrie- hat sicherlich die flächendeckende rät den Veranstaltern, die Initiativen so Brötz. Dabei ist ihr eher unwich-
niederschwellige Angebote für die ben: ‚Ist zu unterstützen.’ Wenn einer und begeisterte mediale Begleitung, lieber seltener anzubieten, sie dann tig, wer die Leute sind, die zu den
Dorfbevölkerung offeriert. »Turnen, das so von oben sagt, dann funkti- von TV-Beiträgen über Printmedi- aber als »Event« aufzuziehen. In fünf Veranstaltungen kommen oder diese
Computerkurse, Kochkurse, so was oniert es auch«, so Michaela Brötz. en oder das Radio. »So haben wir Tiroler Regionen findet pro Region durchführen. Erwachsenenschulen,
eben«, sagt Michaela Brötz, von der Warum es aber in so kurzer Zeit derart die Leute auch in den entlegenen und Monat etwa ein Repair Café statt. Einzelpersonen, Caritas, die Grünen, www.repaircafe-tirol.at
die Ursprungsidee zu einer Repara- gut funktioniert hat und aus einem Regionen erreicht.« Weiterhin hilft es Kontinuität ohne Überangebot. Das die Stadtwerke, das IT-Syndikat in Kontakt: Michaela Brötz
tur-Veranstaltung stammt. Margarete ersten Repair Café in nur 14 Monaten sicher, dass das Tiroler Bildungsforum kommt bei der Bevölkerung gut an Innsbruck oder auch die ÖVP. repaircafe@tsn.at
DIE PIONIERE
KEMPODIUM

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Foto: Kerstin Durchardt


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Ort Kempten / Allgäu Gegenstände 60 (90 % Elektro)


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Gründung  2002 (Revival 06/2013) Reparaturquote 50 %

Häufigkeit Alle zwei Monate Team Organisation 1


Treffpunkt  Eigene Räumlichkeiten / ReparateurInnen pro Termin circa 10

Werkstätten ReparateurInnen insgesamt 30


Reinecke als an eine Art »Aufblüh­ war für viele eine Attraktion. Im Wenn andere Repair Cafés als Neuer-
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Träger Kempodium e.V. HelferInnen pro Termin 5
Repar+iere prozess«. Durch die positive Resonanz Gegensatz zu heute reparierten in der findung preisen, können die Allgäuer
Besucherzahl 70

Handwer der BesucherInnen ging es mit einem Anfangszeit ausschließlich Fachleute. Pioniere nur lachen – gemeinsam
Mal nicht mehr darum, Kunden zu Expertentum wurde groß geschrieben Reparieren gehört bei den Mächle-
akquirieren, sondern tatsächlich ganz und BesucherInnen legten nur selten rInnen vom Kempodium schon lange
Der im Jahr 2000 gegründete ge- Novum zu sprechen, käme Ingrid einiger Überzeugungsarbeit sinnvoll.« im Sinne der Philosophie des Hauses selbst Hand an. Das hat sich verän- zum Programm.
meinnützige Verein »Kempodium Reinecke daher nicht in den Sinn. Irgendwann rief dann ein Elektriker primär ums Reparieren. Im Schulter- dert. Heute reparieren alle gemein-
e.V.« ist kein Ort für schnelle Trends. »Schon 2002 wurden hier die ersten an: »Wissen S’ was – ich mach da mal schluss mit vielen Verbänden und sam. Was als Idee begann, ist zu ei-
Von Anfang an war klar, dass es hier Reparaturtage organisiert – sehr mit.« Die schiere Neugier, ob sowas Vereinen wurden Reparaturtage zu nem funktionierenden, dynamischen
um Grundsätzliches geht. Reparatur, ähnlich den heutigen Repair Cafés«, wohl im Allgäu funktionieren könnte, großen Events für jung und alt. »Es Gesamtkonzept gewachsen. Heute
Abfallvermeidung und Konsumsen- erinnert sich die ehemalige Leiterin ob da wirklich Leute kämen und Spaß war viel los damals«, erzählt Reinecke. gibt es neben den Offenen Werkstät-
sibilisierung waren und sind kon- des Hauses. »Ich hatte es damals dran hätten gemeinsam zu reparieren, »Das hatte eine wahnsinnige Dyna- ten, Kurs- und Selbermachangeboten,
zeptioneller und vor allem gelebter übernommen, die ortsansässigen überwog schließlich und das Expe- mik. « Schuhmacher, Sattler, ­Polsterer, Kooperationen mit Schulen und eige-
Bestandteil des Hauses. Eben nicht Fachleute anzuwerben, was am riment Reparaturtag konnte starten. Messerschleifer, Parkett- oder nen Bildungsprogrammen auch das
nur Information, sondern »mächlern«, Anfang nicht einfach war. Alle wollten Aus Skeptikern wurden überzeugte Teppichreparatur: Allein die mitge- Secondhand-Kaufhaus »Allerhand« www.kempodium.de
wie der Allgäuer sagen würde. nur verkaufen und fanden die Idee, »Mit-Mächler«. Gerade an diese an- brachten Werkzeuge der verschiede- und viele regelmäßig stattfindende Kontakt: Ulrike Wilms
Von Reparatur-Initiativen als einem gemeinsam zu reparieren erst nach fängliche Pionier-Arbeit erinnert sich nen Handwerke in Aktion zu sehen, größere und kleine Veranstaltungen. repaircafe@kempodium.de
Dr. Katharina Dutz

REPARIEREN
GEHÖRT IN DIE Reparieren ist
Gemeinschaft
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SCHULE
Auf der Online-Platt-
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weltweit vernetzen,
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Dr. Katharina Dutz


Katharina Dutz ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Oldenburg
mit u.a. diesen Schwerpunkten: Nachhaltigkeit und Technikbewertung, Technik
und Ethik in der Schule, Einbindung technischer Inhalte in fächerübergreifende
Unterrichtsplanung.
Prof. Dr. Christian KreiSS

GEPLANTER Über die


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Die anstiftung will mit innovativen sozialen, kulturellen und öko­logisch-
ökonomischen Projekten zur Lösung von Gegenwartsfragen beitragen.
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Infra­strukturen wie Interkulturelle und Urbane Gärten, Offene Werkstät-
Koordination Daniel Überall

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Redaktion Sarah Schill
s Kapi grund märk-
nur da en im Vorder oßen Kapital ten, Reparatur-Initiativen, Open Labs ebenso wie Initiativen zur sozialen Wissenschaftliche Mitarbeit
n der s s g r ie in
r o ß a r tige a an intere mmt von den e r n e h men, d ­Belebung von Nachbarschaften oder Interventionen im öffentlichen Andrea Baier, Linn Quante,
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Das is r-Bewegung, Druck oßen U dränge nn Tom Hansing
n den gr he Richtung da Raum. In der Stiftungsarbeit geht es uns um ein postmaterielles Verständ-
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Fotos: FIELDS OF VIEW; Europa Verlag Berlin


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Stiftungsgemeinschaft
Die anstiftung unterstützt die Verbreitung und Stärkung des gemein-
anstiftung & ertomis
schaftlichen Reparierens, da es nachhaltige Lebensstile alltagspraktisch
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gemeinnützige GmbH
z u m Videob erfahrbar macht, Menschen unterschiedlicher Herkunft/Altersgruppen/ Daiserstraße 15, Rgb.
eht s Kreiß.
Hier g h r i stian Orientierung zusammenbringt und produktiven Austausch fördert. 81371 München
von C
Wir unterstützen Reparatur-Initiativen nicht als Marke oder Logo, sondern Tel.: 089/ 74 74 60-0
arbeiten mit Akteuren und Initiativen freier Assoziation und Namens­ Fax: 089/ 74 74 60-30
gebung zusammen, die zu einer commons-basierten Kultur der Nachhal- E-Mail: info@anstiftung.de

tigkeit und des gemeinschaftlichen Selbermachens beitragen wollen.


Eintragung im Handelsregister
des Amtsgerichts München,
Wir unterstützen das Netzwerk der Reparatur-Initiativen durch: Registernummer: HRB 89119
http://bit.ly/1PjcElI
Umsatzsteuer-ID-Nummer:
Beratung via E-Mail und Telefon DE 217533264
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führende Gesellschafterin:
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Dr. Christa Müller
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Christian Kreiß ist Professor für Finanzierung an der Hoch- http://reparatur-initiativen.de/haftpflicht-fuer-alle § 55 Abs. 2 RStV:
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Wie die Industrie uns zu immer mehr Dr. Christa Müller, Daiserstr. 15,
schule Aalen sowie Autor diverser Bücher und Studien.
und immer schnellerem Konsum antreibt – Rgb., 81371 München
und wie wir uns dagegen wehren können.
Sein Schwerpunkt ist das »menschengerechte Wirtschaften«.
Europa Verlag, Berlin 2014 www.menschengerechtewirtschaft.de  Kontakt reparieren@anstiftung.de Stand September 2015
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