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HFG Ulm: Kurze Geschichte Der Hochschule Für Gestaltung Concise History of The Ulm School of Design
HFG Ulm: Kurze Geschichte Der Hochschule Für Gestaltung Concise History of The Ulm School of Design
Conrad, 1955
Main entrance of the Ulm School of Design,
Eingang der Hochschule für Gestaltung Ulm/
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A5 Weitere Titel / Die Hochschule für Gestaltung (HfG) Ulm zählt
Die Reihe A5 versteht sich als wachsendes FURTHER TITLES zu den weltweit wichtigsten Einrichtungen des
Archiv der Geschichte des Grafikdesigns. 20. Jahrhunderts für das Design der Moderne. Was
In Essays und Interviews werden verbunden A5/01: Design heute bedeutet, kann ohne die Entwick-
mit zahlreichen Abbildungen in jedem Band Hans Hillmann - Das visuelle Werk / lungen der HfG nicht verstanden werden. Das gilt
herausragende Persönlichkeiten und wichtige The Visual Works nicht nur für die Gestaltung von Gerätschaften
Themen aus der Geschichte des internatio- ISBN 978-3-03778-179-1 und Botschaften in vielfältigsten Ausprägungen,
HfG Ulm
Second World War, its founders Inge Aicher-Scholl,
Otl Aicher and Max Bill wanted to contribute to the
LARS MÜLLER PUBLISHERS
--
ISBN 978-3-03778-413-6
Kurze Geschichte der Hochschule für Gestaltung
Concise History of the Ulm School of Design
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A5 Weitere Titel / Die Hochschule für Gestaltung (HfG) Ulm zählt
Die Reihe A5 versteht sich als wachsendes FURTHER TITLES zu den weltweit wichtigsten Einrichtungen des
Archiv der Geschichte des Grafikdesigns. 20. Jahrhunderts für das Design der Moderne. Was
In Essays und Interviews werden verbunden A5/01: Design heute bedeutet, kann ohne die Entwick-
mit zahlreichen Abbildungen in jedem Band Hans Hillmann - Das visuelle Werk / lungen der HfG nicht verstanden werden. Das gilt
herausragende Persönlichkeiten und wichtige The Visual Works nicht nur für die Gestaltung von Gerätschaften
Themen aus der Geschichte des internatio- ISBN 978-3-03778-179-1 und Botschaften in vielfältigsten Ausprägungen,
HfG Ulm
Second World War, its founders Inge Aicher-Scholl,
Otl Aicher and Max Bill wanted to contribute to the
LARS MÜLLER PUBLISHERS
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ISBN 978-3-03778-413-6
Kurze Geschichte der Hochschule für Gestaltung
Concise History of the Ulm School of Design
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A5/06:
HFG ULM
Kurze Geschichte der Hochschule für Gestaltung
Anmerkungen zum Verhältnis von Design und politik
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Konzept und Gestaltung/Concept and Design:
Larissa Rauch
David Fischbach
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LARS MÜLLER PUBLISHERS
--
Inhalt/Contents Die gesellschaftliche Verantwortung der Gestalter/ 4
The designers’ societal responsibilty 24
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Die kulturelle Bewältigung der technischen zivilisation/ 10
Coping Culturally with Technical Civilization 30
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Kurze Geschichte der HfG Ulm/ 14
A brief history of HfG Ulm 34
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Die SchlieSSung/ 20
The closure 40
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HfG Ulm in Bildern/ 44
Pictures of HfG Ulm
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Die Wichtigsten Dozenten/ 78
important lecturers 82
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Abteilungen/ 86
Departments
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Resultate/ 92
Outcome
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BIBLIOGRAFIE/ 124
BIBLIOGRAPHY
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Nachwort, Impressum/ 128
Epilogue, IMprint
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1. Die gesellschaftliche Verantwortung der Gestalter
Warum die HfG Ulm gegründet wurde
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1 Hans Scholl
2 Sophie Scholl
4 5
Die Hochschule für Gestaltung (HfG) Ulm war vermutlich die Wie stolz waren die Deutschen auf ihre hochstehende Kultur
weltweit wichtigste Designhochschule des 20. Jahrhunderts. Sie gewesen, auf die Werke von Luther, Bach, Beethoven und
hat wahrscheinlich einen weiteren, tieferen und dauerhafteren Goethe. Über die Banausen aus den USA und die Proleten
Einfluss als jede andere Ausbildungsstätte auf das moderne aus Russland hatte man gerne hochmütig die Nase gerümpft.
Design ausgeübt, auch als das Dessauer Bauhaus. Für die inter- Aber unter Hitler hatte sich binnen weniger Jahre das Land der
nationale Kunst war allerdings das Bauhaus erheblich bedeut- Dichter und Denker in einen Abgrund voller Scharfrichter und
samer als die HfG. Jedoch: Diese Behauptungen lassen sich Henker verwandelt. Ihre Wertschätzung von Musik, Dichtkunst
nicht beweisen, weil Bedeutung in diesem Kontext nicht sinnvoll und Philosophie hatte die Menschen nicht dafür gewappnet, als
quantifiziert werden kann, allen Rankings zum Trotz. mündige Bürger dem Irrsinn Einhalt zu gebieten, als es darauf
Die HfG wurde nicht gegründet, um ein ästhetisches Defizit ankam.
zu beheben. Ihren Gründern (Otl Aicher, Inge Scholl und Max Bill) Otl Aicher war der Ansicht, dass die traditionelle bürgerli-
ging es nicht in erster Linie darum, schöne Plakate und Lampen che Wertschätzung der «Sonntagskultur» über Bord geworfen
zu gestalten. Sie wollten vielmehr die Gesellschaft gestalten. gehörte. Er hatte nichts gegen Theater, Oper, Konzerte oder
Genauer gesagt: Sie wollten dazu beitragen, dass nach dem Gemälde, er hatte sogar für ein paar Monate in München Bild-
Ende des Zweiten Weltkriegs in Deutschland eine friedliche, hauerei studiert. Aber ihre Überhöhung in einen Fetisch hatte zur
demokratische und freie Gesellschaft entstehen konnte. Geringschätzung des Alltags geführt. Deshalb waren auch die
Dieses Ziel war eine ferne Utopie, als Otl Aicher und Inge alltäglichen Dinge gering geachtet, die seit der Industrialisierung
Scholl im Frühjahr 1945 damit anfingen, ihre ersten Ideen zu in großen Stückzahlen hergestellt werden konnten und dadurch
verwirklichen. Es war einfach unvorstellbar, dass die Deutschen für breite Schichten der Bevölkerung erschwinglich waren.
jemals von ihrem Kadavergehorsam, Militarismus und fanati- Feines Porzellanservice für den Festtag mit gestalteri-
schen Rassismus ablassen könnten. Sechs Jahre lang hatten die schen Mitteln zu veredeln, interessierte Aicher nicht. Er war der
Deutschen die Welt mit Krieg überzogen, hatten unmenschliche Meinung, dass eine freie und demokratische Zivilgesellschaft
Grausamkeiten mit maschineller Unerbittlichkeit und kaltblütiger vielmehr Geschirr für jeden Tag des Jahres benötigte. Nicht
Präzision in unfassbarem Ausmaß begangen. Millionen Men- nur praktisch und bezahlbar sollte es sein. Vor allem sollte es
schen hatten sie in Gaskammern und auf den Schlachtfeldern eine eigenständige Form erhalten, also die Erscheinung von
ermordet. Ausgerechnet diese Deutschen sollten auf einmal vornehmen Luxuswaren nicht imitieren: Weder ihren Stil, noch
bessere Menschen werden? teure Materialien oder kostbare Verarbeitung vortäuschen. Einge
Die deutsche Gesellschaft lag 1945 in Trümmern. Die Jahre später, 1959, als die HfG schon einige Jahre existierte,
Häuser waren zerstört, die Straßen und Plätze der Städte voller entwarf tatsächlich der Student Nick Roericht in seiner Diplom-
Schutt und Asche. Das Land war von den vier führenden Sie- arbeit eines der berühmtesten Produkte der HfG: das stapelbare
germächten besetzt und aufgeteilt. Die Zerstörung war beinahe Geschirr TC 100, das ausschließlich für Kantinen hergestellt wur-
total. Sie erstreckte sich nicht nur auf die materielle Umwelt. Die de. Jahrzehntelang haben Millionen Menschen es zum Beispiel in
Familien und Freunde beklagten ihre Toten und Vermissten. Jugendherbergen benutzt.
Darüber hinaus waren auch die geistigen Grundlagen der Den gleichen Anspruch richtete Aicher auch an die Gestal-
Gesellschaft fundamental beschädigt. Die Welt hatte sich durch tung von Informationen. Wer zum Beispiel einen übersichtlichen
das Nazi-Regime so grundlegend geändert, dass die Deutschen Zugfahrplan entwickelte oder ein sachlich aufklärendes Plakat
aus Aichers Sicht nicht nahtlos an die Zeit bis 1933 anknüp- über die Notwendigkeit gesunder Ernährung, ging aus Aichers
fen durften. Er wollte die Katastrophe als Chance nutzen und Sicht einer Beschäftigung nach, die gesellschaftlich relevanter
sämtliche Traditionen und Gewissheiten, welche die deutsche war als künstlerische Malerei. Deshalb hatte er sein Studium
Gesellschaft bis dahin wie selbstverständlich getragen hatten, an der Münchner Akademie rasch abgebrochen. Er sah keinen
kritisch hinterfragen. Alle gesellschaftlichen Werte erschienen Sinn darin, sich den Bildenden Künsten zu widmen, als ob
fragwürdig, weil sie den Menschen nicht die Kraft gegeben hat- zwischen 1933 und 1945 nichts gewesen wäre. Die Kunst
ten, den Nazis zu widerstehen. Diese Chance für einen vollstän- erschien ihm damals sogar verlogen, weil er meinte, dass sich
digen Neuanfang nannte man «Stunde Null». die Künstler dadurch ihrer Verantwortung entzogen, ihre Talente
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für den Aufbau einer neuen Nachkriegsgesellschaft zu nutzen – machte es sich in den angenehmer gewordenen Verhältnissen
eine radikale Ansicht, typisch für Aichers Kompromisslosigkeit. bequem. Der erste Italien-Urlaub mit dem ersten eigenen Auto
Die HfG war eine private Einrichtung, keine staatliche lag für jedermann in greifbarer Nähe.
Hochschule. Das klingt heute nicht sonderlich bemerkenswert. Jetzt, Anfang der 1950er Jahre, mochte sich kaum noch
Zum Zeitpunkt ihrer Gründung aber handelte es sich um etwas jemand mit gesellschaftspolitischen Utopien beschäftigen.
vollkommen Einzigartiges. Bildung war in Deutschland traditi- Lag doch mittlerweile das Ende des Zweiten Weltkriegs schon
onell eine Aufgabe des Staates. Lehrer und Professoren sind Jahre zurück. Die Erinnerung an die Vergangenheit der braunen
bis heute staatlich alimentierte Beamte. Sie stehen in einem SA-Uniformen wurde kollektiv verdrängt. Inge Scholl und Otl
besonderen Loyalitäts- und Dienstverhältnis zum Staat. Anfang Aicher aber arbeiteten mit aller Kraft daran, ihre Idee zu ver-
der 1950er Jahre war die Überzeugung, dass es damit seine wirklichen, aus der Ulmer Volkshochschule heraus eine neue,
Richtigkeit hatte, in Deutschland noch viel tiefer verwurzelt als zweite Bildungseinrichtung zu entwickeln. Mit der Hilfe des
heute. Otl Aicher jedoch war anderer Ansicht. Er hatte den Staat US-Hochkommissars John J. McCloy und seines Mitarbeiter
als eine Organisation erlebt, die systematisch Unrecht ausübte. Shepard Stone erhielten sie die Zusage über 1 Million Deutsche
Der NS-Staat hatte seine geliebte Freundin Sophie Scholl und Mark als Spende des amerikanischen Steuerzahlers, wenn es
ihren älteren Bruder Hans ermordert. Seitdem misstraute Aicher ihnen gelang, eine zweite Million aus anderen Quellen einzusam-
jedem staatlichen Gebilde zutiefst. meln. Weil diese Mittel nicht an Inge Scholl persönlich fließen
Hans und Sophie Scholl zählten zu den wenigen aktiven durften, errichtete sie dafür am 5.12.1950 eine Organisation, die
Widerstandskämpfern gegen das NS-Regime. Die beiden das Geld seinem Verwendungszweck gemäß verwalten sollte: Die
stammten ebenso wie Otl Aicher aus Ulm. Während ihres Studi- Geschwister-Scholl-Stiftung.
ums in München gehörten sie zum Kern der Gruppe «Die Weiße Ursprünglich, Ende der 1940er Jahre, wollten Inge Scholl
Rose». Sie verteilten Flugblätter in der Münchner Universität. Im und Otl Aicher gemeinsam mit dem Schriftsteller Hans-Werner
Februar 1943 wurden sie dabei verhaftet. Wenige Tage später Richter eine Geschwister-Scholl-Hochschule gründen. Sie
ermordeten die Nazis sie. sollte das Angebot der Volkshochschule erweitern, vor allem
Otl Aicher entging seiner eigenen Verhaftung – damit wohl um gesellschaftspolitische Themen. Weil sich Otl Aicher aber
auch seiner Ermordung – nur durch Glück um Haaresbreite. für Architektur, Städtebau und das interessierte, was wir heute
Gemeinsam mit Inge Scholl, der ältesten Schwester von Hans Design nennen, wurde er auf den Zürcher Architekten, Künst-
und Sophie, organisierte er schon kurz nach dem Ende des ler und Designer Max Bill aufmerksam. Bill wurde rasch ein
Zweiten Weltkriegs in Ulm Vorträge von Philosophen und Theo- wichtiger Mitstreiter der Ulmer und brachte Hans Werner Richter
logen, die den Menschen Hoffnung und Orientierung in ihrer innerhalb weniger Monate dazu, sich aus dem Engagement
zerstörten Welt bringen sollten. Aus dieser Initiative entwickelten zurückzuziehen. Bill sorgte dafür, dass das inhaltliche Konzept
sie 1946 die Ulmer Volkshochschule. Der Impuls der «Stunde der in Gründung befindlichen Hochschule auf Gestaltungsthemen
Null», etwas von Grund auf neu zu denken, war bei ihnen und eingegrenzt wurde: Städtebau und Architektur, visuelle Gestal-
ihren Freunden, dem sogenannten «Ulmer Kreis», noch nicht tung, Produktgestaltung, Information. Die gesellschaftspolitische
erloschen. Ausrichtung verschwand dadurch nicht. Sie blieb als Basis für
Sie unterschieden sich dadurch von den meisten anderen die Beschäftigung mit Fragen der Gestaltung der Welt bestehen.
Menschen in Deutschland. Nachdem die Bevölkerung in den Welchen Beitrag muß die Gestaltung leisten, damit die Menschen
ersten Nachkriegsjahren vor allem ums nackte Überleben kämp- den Versuchungen eines tyrannischen, menschenverachtenden
fen musste, weil Hunger und Mangel den Alltag bestimmten und Regimes widerstehen werden? Damit etwas wie die Nazi-Zeit
eiskalte Winter in Häusern ohne Dächer, Fenster und Heizungen nicht wieder möglich wird? «Nie wieder!» lautete das Leitmotiv
die ausgemergelten Körper dahinrafften, ging es zum Ende der der Ulmer.
1940er Jahre schrittweise besser. Anfang der 1950er Jahre
wurde Wohlstand spürbar. Aus der Rückschau wird die einset-
zende «restaurative» Epoche bis zum Ende der 1960er Jahre
als Wirtschaftswunder beschrieben. Die deutsche Gesellschaft
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2. Die kulturelle Bewältigung der technischen Zivilisation Welche Verantwortung trägt der Gestalter für die Entwicklung
Welche Aufgabe sich die HfG Ulm vorgenommen hatte und Stärkung einer freien, unabhängigen und kritischen Gesell-
schaft? In welcher Gesellschaft wollen wir leben, und welchen
Beitrag können wir als Gestalter dazu leisten, dass diese Gesell-
schaft Wirklichkeit wird? Die gesellschaftliche Verantwortung des
Gestalters ist die Antriebskraft, die nicht nur zur Gründung der
Hochschule für Gestaltung geführt hat. Sie hat auch während
ihres Bestehens von 1953 bis 1968 die intellektuelle Grundlage
gebildet. Wie an keinem anderen Ort auf der Welt konzentrierte
sich in der HfG die theoretische und praktische Auseinanderset-
zung auf die Frage, worin die gesellschaftlichen Verantwortung
der Gestalter besteht.
Die Antworten, die an der HfG darauf entwickelt wurden,
liegen heute schon 40 Jahre und mehr zurück. Ebenso, wie die
Antworten des Bauhauses auf diese Frage bei der Gründung der
HfG schon 40 Jahre zurückgelegen hatten. Wer es heute für
richtig hält, sich mit dieser Frage zu beschäftigen, sollte deshalb
vor allem den Gründungsimpuls der HfG ernst nehmen: Es lohnt
sich zwar, wenn man mit die alten Aussagen kennt, weil darin viel
Klugheit und Aufrichtigkeit steckt. Aber die Umstände haben sich
heute so sehr verändert, dass wir unsere eigenen Wahrheiten
finden müssen.
Die HfG Ulm wird heute vor allem auf Oberflächen reduziert:
Geräte, die zu Ikonen des modernen Produktdesigns stilisiert
wurden; visuelle Erscheinungsbilder, die als Musterbeispiele in
Lehrbüchern veröffentlicht sind; die Architektur Max Bills. Die
Haltung, die zu diesen Resultaten geführt hat, ist darüber meist
in Vergessenheit geraten, so dass das, was die HfG hervorge-
bracht hat, auf einen formalästhetischen Stil beschränkt wird –
ganz zu schweigen vom einfältigen «Funktionalismus»-Etikett.
Die HfG beruhte erstens auf der Beobachtung, dass die
(westliche) Welt seit der Mitte des 19. Jahrhunderts durch den
historischen Prozess der Industrialisierung eine technische
geworden ist, und zweitens auf der Annahme, dass diese Welt
gestaltet werden kann.
Beides sind fundamentale Bestandteile des Gerüsts der
Ideen, Werte und Überzeugungen, welche die Moderne her-
vorgebracht haben. Eine zentrale Folgerung der Moderne ist
die Behauptung, jede Aufgabe können aus sich heraus gelöst
werden. Probleme stellen sich unter diesem Blickwinkel als
Aufgaben dar, die durch Entwickeln gelöst werden können – um
im Bild zu bleiben: Probleme sind Verwicklungen, die in ihrem
Kern schon ihre Lösung enthalten. Man müsse «nur» bis dorthin
vordringen. Dann ergebe sich die Lösung wie von selbst. Diese
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Vorstellung, gepaart mit dem festen Glauben an die Gestaltbar- emotional ergreifende Überwältigung lehnte er radikal ab, denn
keit der Welt, hat dazu geführt, dass die Moderne mit der Idee damit hatten die Bilder von Leni Riefenstahls Propagandafilmen
aufgeladen wurde, das Erfolgsgeheimnis gelungener Projekte lie- und von Aufmärschen der Nazis im nächtlichen Fackelschein ihre
ge im gründlichen Planen und anschließenden linearen Abwickeln Wirkung erzielt.
von zuvor definierten Aufgabenspulen. Als Ergebnis dieser Kon- An die Stelle von Symbolen und Parolen setzte Aicher das
sequenz brachte die Moderne jedoch nur in den seltensten Fällen nüchterne, überzeugende Argument. Design sollte eine vernunft-
Orte, Gebäude, Geräte und Dienste mit gesteigerter Qualität basierte Tätigkeit sein. Es ging dabei nicht um Inspiration und
hervor, sondern genau die Banalität, die der Moderne schon von sprudelnde Ideen, sondern um vorurteilfreies und gründliches
Beginn an (spätestens seit der ersten Weltausstellung in London Untersuchen des Kontexts einer Aufgabe; sachliches Gewichten
1851) vorgehalten wird als inhumane Unterwerfung unter das und Abwägen der Analyseergebnisse; systematisches und inter-
Diktat der Maschinen und der Industrie, ästhetische Verödung disziplinäres Hervorbringen von Systemen anstelle von Unikaten.
und monotone Simplifizierung. Die Überzeugungskraft der Information war ihm wichtiger als
Der Ansatz des Bauhauses unter Walter Gropius bestand zerstreuende Unterhaltung. Die Verbesserung eines praktischen
darin, diese Herausforderung mit künstlerischen Mitteln zu Nutzens für viele Menschen zog er dem Verfeinern von Gütern
bewältigen. Die Architektur propagierte er als diejenige Disziplin, für prestigeträchtigen Luxuskonsum vor. Technik war für ihn kein
die alle Künste zusammenführte. Otl Aicher vertrat eine andere Fetisch (auch wenn Motoren ihn faszinierten), sondern potentiell
Ansicht: Die technische Zivilisation müsse auf der Grundlage ein effizientes Instrument für eine demokratische Gesellschaft.
eines neuen Verständnisses von Kultur bewältigt werden. Kultur Techniker, Wissenschaftler und Ingenieure durften deshalb auch
sei nicht, was nur sonntags angelegt werde wie ein besonderes keine Fachidioten sein, die sich nicht für die gesellschaftlichen
Kleid und nur wenige Bereiche des Lebens betreffe (insbeson- Zusammenhängen interessierten und nur ihr Spezialwissen abge-
dere Lyrik, Theater, Oper, klassische Musik, Malerei, Bildhauerei schottet anhäuften.
und Philosophie), sondern umfasse schon längst sämtliche Sobald die Studierenden die Grundlehre bzw. das erste Stu-
maschinell hergestellten Gegenstände und alltäglichen Hand- dienjahr absolviert hatten, beschäftigten sie sich in ihrer Abteilung
lungen. Die Gestaltung dieser Dinge und Zusammenhänge nach folgendem Muster mit ihrer Aufgabe (typisch waren etwa
der Industriegesellschaft müsse deshalb als kulturelle Aufgabe in der Produktgestaltung: elektrischer Handbohrer, Espressoma-
behandelt werden. schine, Brille, Zeichenmaschine, Diaprojektor, Füllfederhalter).
Fatal war, dass sich die Nazis der wissenschaftlichen, tech- Am Anfang stand eine kritische Analyse der am Markt vorhande-
nischen und logistischen Errungenschaften der Moderne bedient nen Dinge. Dann wurden Charakter und Qualitäten des Produkts
hatten. Ihre Propaganda instrumentalisierte etwa moderne Rund- definiert, um die Funktionen genau bestimmen zu können, die
funktechnik (Volksempfänger), Ingenieursentwicklungen (Volks- zur Erfüllung dieser Aufgaben notwendig sind. Zugleich gab es
wagen, Autobahn), Medien (Fotografie, Film) und ästhetische Studien der ökonomischen und soziologischen Zusammenhän-
Organisationsprinzipien (Corporate Design avant la lettre). Ganz ge, obwohl diese prinzipiell nicht bis zum Ende durchgeführt
zu schweigen von der geradezu industriellen Massenvernichtung werden können. Dann wurde die mechanische und konstruktive
in den Konzentrationslagern. Der Glaube an den inhärenten, Struktur untersucht. Nichts, was gegeben war, wurde kritiklos
nicht weiter hinterfragbaren Sinn des technischen Fortschritts übernommen, sondern es wurden verschiedene Optionen durch-
war dadurch nach dem Zweiten Weltkrieg desavouiert. Welche gespielt. Am Ende entschieden sich Studierende und Dozent
Prinzipien sollten nun gelten, um die zerstörte Umwelt wieder für eine Möglichkeit. Erst danach begann die formalästhetische
aufzubauen und dabei neu zu gestalten? Gestaltung.
Otl Aicher wollte weder an eine irregeleitete «Maschinenäs- So erhielt die HfG ein Profil, das randschärfer war als das
thetik», noch an romantisch verklärten Historismus anknüpfen aller anderen Ausbildungsstätten für Design. Die HfG stellte sich
(selbst Thomas Mann verzweifelte an der Erkenntnis, dass sehr selbst die Aufgabe, relevante Beiträge dafür zu liefern, dass die
viel Hitler in Wagner steckt). Die kulturelle Bewältigung der tech- technische Zivilisation des 20. Jahrhunderts kulturell bewältigt
nischen Zivilisation sollte statt dessen auf sachlich begründeter werden kann. An keinem anderen Ort auf der Welt gab oder gibt
Rationalität beruhen. Jegliche künstlerische Inszenierung oder es seither diese Fokussierung.
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3. Kurze Geschichte der HfG Ulm Um die HfG gründen und betreiben zu können, mussten Inge
1953 –1968 Scholl, Otl Aicher und Max Bill Geld und Unterstützer finden.
Im Ausland waren sie zuerst erfolgreich: Sie konnten den US-
amerikanischen Hochkommissar John J. McCloy und seinen
Mitarbeiter Shepard Stone für die Idee einer neuen privaten
Hochschule begeistern, die zum Aufbau einer modernen, demo-
kratischen und friedlichen Gesellschaft in Wohlstand beitragen
sollte. 1950 erhielten sie ihre Zusage, dass der amerikanische
Steuerzahler dafür eine Million Deutsche Mark spenden würde,
wenn es den Ulmern gelingen sollte, ein zweite Million einzu-
sammeln.
Das Geld konnte Inge Scholl nicht als Privatperson ent-
gegen nehmen. Sie brauchte eine Organisation als Träger der
Hochschule und Verwalter der Finanzen. Deshalb errichtete sie
am 5. Dezember 1950 die «Geschwister-Scholl-Stiftung». Sie
besteht bis heute, allerdings unter dem Namen «Stiftung Hoch-
schule für Gestaltung Ulm».
Die zweite Million einzusammeln, war äußerst schwierig. Es
gab nur wenige Menschen, welche die Idee der HfG-Gründung
für unterstützenswert hielten. Die meisten Politiker, Beamten,
Unternehmer, Architekten, Professoren und Journalisten waren
nicht davon überzeugt, dass Deutschland etwas so radikal Neues
benötigte. In ihren Augen gab es Wichtigeres, was gefördert
werden sollte. Zumindest hätten sie es lieber gesehen, wenn die
amerikanische Spende für eine bereits bestehende Hochschule
eingesetzt würde, z.B. die Architekturfakultät der TH Stuttgart.
Allerdings sprach sich kaum jemand offen dagegen aus, die
amerikanische Million anzunehmen. Zähneknirschend und wider-
willig ließ man die Ulmer gewähren.
Inge Scholl, Otl Aicher und Max Bill mussten die HfG unter
extremem Druck aufbauen: Eiserne Widerstände, Anfeindun-
gen, Intrigen und Unverständnis auf der einen Seite, Geld- und
Zeitmangel auf der anderen Seite. Dazu kam noch ein bürokra-
tisch-juristischer Hindernislauf, denn die Stiftung war zwar privat,
aber sie war deshalb noch lange nicht unabhängig. Sie war auf
Zuschüsse der Stadt Ulm, des Landes Baden-Württemberg und
des Bundes angewiesen. Ohne dieses Geld hätte der Gebäude-
komplex am Oberen Kuhberg nicht errichtet und der Betrieb der
HfG nicht finanziert werden können.
Aber innerhalb von zwei Jahren gelang es vor allem Inge
Scholl, wenigstens so viel Hilfe in den Parlamenten, Ministerien
und der Wirtschaft zu mobilisieren, dass John J. McCloy ihr am
23. Juni 1952 im Ulmer Rathaus den Scheck über 1 Million Mark
überreichte.
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Die HfG startete mit ihrem Lehrbetrieb am 3. August 1953, Arbeit nicht honorierte. Manche setzten sich unbekümmert und
die ersten Dozenten waren ehemalige Bauhaus-Lehrer. Die selbstbewusst darüber hinweg. Die mangelnde Wertschätzung
Bauarbeiten für den Gebäudekomplex begannen aber erst am führte aber vielfach zu Frustration. Daraus speiste sich ein Teil
8. September 1953. Der Unterricht fand deshalb in Räumen der Energie, die sich in vehementen Spannungen zwischen den
der Ulmer Volkshochschule statt, bis der Rohbau am 10. Januar Akteuren entlud. (Ein anderer Teil ergab sich aus der Tatsache,
1955 bezogen werden konnte. Der Innenausbau der Schul- und dass es sich bei den Menschen meist um Persönlichkeiten von
Wohnbauten dauerte danach noch 9 Monate. Erst am 1. und 2. starkem Charakter handelte.) Weil die Streitigkeiten mit uner-
Oktober 1955 wurden die Gebäude mit einer Feier eingeweiht. bittlicher intellektueller Schärfe ausgetragen wurden, entstand
Die Festrede hielt Walter Gropius, der als Architekt, Designer für die Öffentlichkeit schnell der Eindruck, auf dem Kuhberg
und Direktor des ehemaligen Bauhauses weltweit höchstes geschehe nichts weiter als ein permanentes Hauen und Stechen.
Ansehen genoss. Darum war es für Außenstehende kaum nachvollziehbar, welche
Es war Teil des Konzeptes, dass die ersten HfG-Studenten Leistungen in der HfG hervorgebracht wurden. Das ist zweifellos
im Rahmen ihres Unterrichts wesentlich zum Bau, insbesondere bitter, aber typisch für jede Avantgarde. Als weitere Hürde für ein
zum Innenausbau beitragen sollten. Genauso, wie die Architektur breiteres Verständnis stellte sich der Jargon der Ulmer heraus,
Max Bills das HfG-Programm in ein Gebäude übersetzte, sollten der zum Vorwurf der Arroganz beitrug: Weitgehend unbekannte
auch die Gegenstände der Inneneinrichtung den jungen Ulmer Begriffe wie Kommunikation, Design oder Kybernetik irritierten
Anspruch verkörpern. Maßgeblich war dafür der Dozent Walter mehr, als dass sie Klarheit erzeugten oder Interesse weckten.
Zeischegg verantwortlich. Daraus entstanden Halterungen für Nach der Eröffnungsfeier gab es nur drei Ereignisse, die
Leuchtstoffröhren, Lattenroste für die Betten, Waschbecken, große öffentliche Aufmerksamkeit auf die HfG lenkten: Erstens
Türgriffe und der «Ulmer Hocker» (ein Ergebnis der gemeinsamen die Trennung von Max Bill 1957. Zweitens der Verfassungs-
Arbeit von Max Bill mit dem niederländischen Designer Hans putsch Otl Aichers 1962. Und drittens die Schließung 1968.
Gugelot und dem Meister der Holzwerkstatt Paul Hildinger). Somit beherrschten unter dem Strich schlechte Nachrichten das
Man sitzt darauf nicht bequem, aber es geht leidlich. Man kann Meinungsklima.
ihn herumtragen, aber nicht besonders gut. Angeblich wurden Max Bill war seit dem Frühjahr 1950 nicht nur als Architekt
sogar Bücher damit transportiert, aber auch dafür gibt es spürbar des Gebäudekomplexes vorgesehen. Er wollte auch als Rektor
bessere Lösungen. Sehr hilfreich ist er als niedriger Tisch und die HfG nach außen repräsentieren, verantwortlich sein für
Tritt in zwei verschiedenen Höhen. Vermutlich ist der Hocker so den Gesamtlehrplan sowie Leiter der Abteilung Architektur und
berühmt geworden, weil er a) gegensätzliche Nutzungsoptionen Leiter der Grundlehre. Dann stellte sich während der Bauphase
zur Verfügung stellt, b) eine kompromisslos sperrige Form hat heraus, dass es schwierig war, mit ihm zusammenzuarbeiten.
und c) sowohl der Materialbedarf als auch die Verarbeitungs- Er war kein Teamplayer, und außerdem zu selten in Ulm. Aus
schritte minimiert sind. In dieser Kombination erscheint er wie ein der Ferne, von seinem Züricher Büro aus, ließ sich die Aufbau-
Spiegelbild der gesamten HfG in verkleinertem Maßstab. arbeit nicht organisieren. Anfangs waren die Ulmer verzweifelt,
Die HfG bestand als Lehrinstitution 15 Jahre lang, vom dann verärgert. Darum verständigten sich Inge Aicher-Scholl
Sommer 1953 bis zum Sommer 1968. Es gab in dieser Zeit kei- und Otl Aicher (sie hatten am 7. Juni 1952 geheiratet) mit Max
nen Tag ohne finanzielle Sorgen. Die Stiftung krebste entweder Bill schon 1955 darauf, dass die Tagesgeschäfte nicht mehr in
knapp oberhalb des Existenzminimums oder bewegte sich sogar seinen Händen als Rektor liegen sollten, sondern in denen eines
unterhalb. Es gab zwar ein paar Jahre lang begründete Hoffnung Gremiums aus mehreren Dozenten, dem sogenannten Rekto-
darauf, dass sich die Situation grundlegend verbessern könnte, ratskollegium. Sein Rektorat endete am 31. März 1956, aber er
aber dieser Fall ist dann doch nicht eingetreten. Ein Resultat der blieb Dozent an der HfG und ein außerordentliches Mitglied ihres
permanenten Existenznot war die Kluft zwischen Selbst- und Rektoratskollegiums.
Fremdwahrnehmung: Obwohl die Studenten und Dozenten Dann entbrannte ein dreiviertel Jahr später, im Januar
in der Gewissheit verbunden waren, dass sie einer ungeheu- 1957 ein heftiger Streit. Sein Anlass war vordergründig eine
er fortschrittlichen Elite angehörten, wurden sie täglich damit Kleinigkeit: Max Bill hatte ein Schild vor die von ihm genutzten
konfrontiert, dass fast die gesamte Gesellschaft den Wert ihrer Unterrichtsräume anbringen lassen, das den Zutritt nur «seinen»
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Studenten gewährte. Aus Sicht des Rektoratskollegium aber die Frage, ob Design eine objektive Wissenschaft sei. Aichers
handelte es sich dabei nur um die sichtbare Spitze des gesamten Antagonist war der Mathematiker und intellektuell überragende
Eisbergs. Insbesondere Otl Aicher, Hans Gugelot und Tomás Dozent Horst Rittel. Aicher war mit den Ergebnissen des seit
Maldonado unterstellten Max Bill, dass er beabsichtigte, ein 1956/57 eingeschlagenen Weges nicht einverstanden und hatte
separates «Atelier Bill» wie eine Meisterklasse in der Tradition deshalb seine Ansicht geändert. Er war nun zur Überzeugung
der Kunstakademien zu etablieren. Der Streit eskalierte. Die gelangt, dass Design nur bis zu einem (un-) bestimmten Punkt
Schule spaltete sich in zwei Lager, pro und kontra Bill. Als sich so betrachtet und betrieben werden könne wie eine Naturwissen-
die Stiftung zum 31. März 1957 von Max Bill trennte, waren alle schaft. Im Wesen sei Design keine objektive, wertfreie Wissen-
HfG-Unterstützer darüber entsetzt, dass der einzige bekannte schaft. Er wollte nun (wieder) den Designer als wertendes und
Protagonist der jungen, noch im Aufbau befindlichen HfG vor handelndes Subjekt in den Mittelpunkt der HfG-Arbeit rücken.
die Tür gesetzt wurde. Die Studenten, die zu Bill hielten, durften Dadurch erhielt der Designer wieder die Autorität eines Genies,
ihr Studium bei ihm in Zürich abschließen. Der Vertrag des der seine Entscheidungen letztlich aus eigener Vollkommenheit
Dozenten Max Bense, der sich für Bill eingesetzt hatte, wurde trifft. Allerdings sollten Wissenschaft und Technik ihm als Hilfs-
nicht verlängert. mittel dienen.
Die eigentliche Motivation Aichers und Maldonados für den Um seine Auffassung gegen einen Teil der Dozenten und der
offenen Bruch mit Bill war ihre Überzeugung, dass sich die Studenten durchsetzen zu können, sorgte Aicher im Hintergrund
HfG mit aller Kraft konsequent der Verwissenschaftlichung des dafür, dass die HfG eine neue Verfassung erhielt. Darin wurde
Designs widmen müsse. Dieses Ziel widersprach einer traditi- das Rektoratskollegium durch einen Rektor ersetzt. Die dienen-
onellen künstlerischen Auffassung, die auf dem Geniegedan- de, dem Design zuarbeitende Rolle der Wissenschaft sollte sich
ken und, damit verbunden, einer Ausbildung in Meisterklassen in einer Unterordnung dieser Fachdozenten ausdrücken: Der
beruhte. Aicher und Maldonado wollten den Künstler durch einen Rektor der HfG durfte künftig nur noch ein Designer sein, die
neuen Typus Gestalter ersetzen: Durch den in wissenschaftlichen Theoretiker wurden zu Dozenten zweiter Klasse degradiert.
Disziplinen geschulten Teamplayer, der sich gleichberechtigt mit So wurde Otl Aicher am 20. Dezember 1962 unter Umstän-
Ingenieuren in technischen Büros austauschen konnte. Seine den, die er selbst als Farce bezeichnete, zum Rektor gewählt.
Arbeit sollte weit über das Erschaffen einer formal-ästhetischen Die Hochschulverfassung war unter undemokratischen Umstän-
Oberfläche hinausreichen. Dafür wollten sie an der HfG ein den entsprechend geändert worden. Auch die Wahl Aichers
neues Berufsbild entwickeln. Diesen neuen Gestaltertyp nannten wahrte allein unter formalen Gesichtspunkten demokratischen
sie Designer. Anschein. Der gesamte Prozess ähnelt vielmehr einem Putsch.
Mit dem neuen Programm der Verwissenschaftlichung Dafür, dass Otl Aicher wiederum seinen Willen durchgesetzt
war der Versuch gemeint, Design als eine objektive, wertfreie hatte, musste die HfG in der Folgezeit einen hohen Preis bezah-
(Natur-) Wissenschaft zu entwickeln. Es führte dazu, dass an len. Viele einflussreiche Förderer kehrten der HfG den Rücken
der HfG eine Vielzahl ingenieur-, natur- und gesellschaftswissen- zu. Sie resignierten enttäuscht oder waren von den häufigen
schaftlicher Fächer unterrichtet wurde, z.B. Kybernetik, Semiotik, Kursänderungen entnervt, die jedes Mal im Ton der Absolutheit
Soziologie, Statistik, Stochastik, Mechanik, Materiallehre und und Unbedingtheit eingeläutet worden waren. Ebenso zermür-
Konstruktionslehre. Dadurch unterschied sich die HfG substan- bend wirkte die Ignoranz der meisten Politiker und Journalisten.
tiell von den zeitgenössischen Ausbildungsorten für Architekten Den Tiefpunkt der tendenziösen Berichterstattung bildet eine
und Designer (Werkkunstschulen, Technische Hochschulen und Reportage im Nachrichtenmagazin Der Spiegel 1963. Sie
Kunstakademien). beschädigte nicht nur das Ansehen der HfG, sondern gefährdete
Eine Studentengeneration nach der Trennung von Bill, im ihre Existenz. Denn daraufhin ließ der Landtag von Baden-Würt-
Studienjahr 1961/62, zog Aicher Bilanz. Sein Fazit fiel erschüt- temberg prüfen, ob es überhaupt noch angemessen war, dass
ternd aus. Die Geister der Wissenschaft, die er selbst gerufen die private HfG staatliche Zuschüsse erhielt.
hatte, wollte er nun wieder mit aller Gewalt los werden. Er scheu-
te sich nicht, erneut einen offenen Machtkampf auszutragen. Im
Kern ging es bei dieser Auseinandersetzung im Jahr 1962 um
18 19
4. Die Schließung Über die Schließung der HfG kursieren überwiegend Falschmel-
1967/1968 dungen. Selbst in verdienstvollen Publikationen werden Märchen
verbreitet. Wider besseres Wissen wird der Mythos von der HfG
aufrecht erhalten, die durch den Handstreich eines tumben
baden-württembergischen Ministerpräsidenten niedergestreckt
worden sei.
Tatsächlich jedoch handelte es sich nicht um eine plötzliche
Handlung eines einzelnen Mächtigen, sondern es war ein lang-
jähriger und vielfach verschränkter Prozess, der zur Schließung
der HfG führte. Überraschend daran ist, dass dieses Ergebnis
keinesfalls den eigentlichen Absichten der meisten Beteiligten
entsprach.
Äußerer Anlass der Schließung war fehlendes Geld. Dafür
gab es zwei Gründe: Die Einnahmen gingen zurück und die Stif-
tung tat nichts dagegen, zumindest nichts Erfolgreiches.
Eine Folge des programmatischen Wechsels der HfG 1962
(«Design ist keine Wissenschaft und die HfG keine wissen-
schaftliche Hochschule») war, dass der Bund seine Zuschüsse
streichen musste. Wegen der Kulturhoheit der Länder durfte der
Bund die HfG nicht direkt unterstützen, er konnte nur finanzielle
Mittel für Grundlagenforschung zur Verfügung stellen. Deshalb
wurde das Ende der Forschungstätigkeit an der HfG schon 1964
mit der Ankündigung quittiert, dass die Bundeszuschüsse 1966
zum letzten Mal angewiesen würden.
Die Stiftung reagierte darauf nur insofern, als sie den Kopf in
den Sand steckte und auf eine Verstaatlichung der HfG hoffte.
1965 war die Lage bereits so desolat, dass es niemandem auf-
fiel, dass die HfG in diesem Jahr 420.000 Mark mehr ausgab,
als im Etat vorgesehen war.
1966 hob der Stuttgarter Landtag seine jährlichen Zuschüs-
se auf 900.000 Mark an, um die Lücke teilweise auszugleichen.
Zugleich stellte das Parlament klar, dass die HfG keinesfalls
verstaatlicht werden sollte. Wenn der Unterrichtsbetrieb auf soli-
der Grundlage stehen sollte, benötigte die HfG aber mindestens
1,3 Mio. Mark pro Jahr. Dafür fehlten jedoch die Unterstützer in
Politik und Wirtschaft. Es gab auch keine Akteure innerhalb der
HfG mehr, deren Engagement mit dem vergleichbar gewesen
wäre, welches zur Gründung der HfG geführt hatte: Die lang-
jährigen Dozenten Hans Gugelot und Friedrich Vordemberge-
Gildewart waren gestorben, Otl Aicher und Tomás Maldonado
hatten die HfG verlassen, um sich auf neuen Feldern zu betä-
tigen (Aicher: Gestaltungsbeauftragter der Olympischen Spiele
in München 1972, Maldonado: Büro in Mailand und Lehre in
Princeton).
20 21
Im Dezember 1967 war die drohende Insolvenz der Stiftung beschlossen, die HfG zu schließen. Diese vielfach verbreitete
unübersehbar. Deshalb musste sie allen Angestellten zum 30. Aussage ist falsch. Die Landesmittel wurden aber auch nicht
September 1968 kündigen. Andernfalls hätten sich die Mitglieder erhöht. Das Geld reichte nicht, um den Betrieb der HfG aufrecht
des Stiftungsrats persönlich für die finanziellen Folgen haftbar zu erhalten. Die Bewilligung waren an Auflagen geknüpft, die
gemacht. Sie verbanden die Kündigung mit der unrealistischen bis zum 1. Dezember 1968 erfüllt werden mussten. Im Wesentli-
Anregung, die HfG möge dadurch gerettet werden, dass sie mit chen ging es darum, dass die HfG und die Stiftung ein gemein-
der staatlichen Ingenieurschule Ulm fusioniert würde. Aus der sames Konzept für die Weiterführung der HfG vorlegen sollten.
Perspektive der HfG-Angehörigen war dieser Vorschlag eine HfG und Stiftung akzeptierten diese Auflagen.
unerträgliche Zumutung. Bewies er doch, dass die Stiftung mitt- Als die Sommerferien der HfG endeten, kehrten die meisten
lerweile nichts mehr von dem verstand, was die HfG auszeich- Studenten, Assistenten und Dozenten nicht zurück. Lothar
nete: Inhaltlich, pädagogisch und weltanschaulich gab es nichts Späth bemerkte dazu, die HfG sei auseinander gelaufen wie
Verbindendes zwischen Ingenieuerschule und HfG. flüssige Butter.
In den Augen der HfG-Angehörigen bestand die einzige Diejenigen, die sich am Kuhberg einfanden, konnten sich
Legitimation der Stiftung darin, finanzielle Verhältnisse zu nicht auf ein gemeinsames Konzept einigen. Es scheiterte
gewährleisten, die so solide waren, dass der Betrieb der HfG übrigens am Geld. Einige Dozenten wollten an den Einnahmen
auch nur annähernd unter den Bedingungen möglich gewesen für Aufträge beteiligt werden, die in den Instituten bearbeitet
wäre, die allen Beteiligten – Spendern, Studenten, Dozenten, werden sollten. Die meisten Studenten waren dagegen. Deshalb
Politikern, Journalisten – versprochen worden waren. Wenn sie betrachtete die Stuttgarter Landesregierung am 3. Dezember
diese Aufgabe nicht meisterte, verlor sie ihre Existenzberechti- 1968 die Auflagen des Landtags als nicht erfüllt. Die genehmig-
gung. Deshalb lehnten sie jetzt den Anspruch der Stiftung ab, die ten Mittel wurden solange gesperrt – also nicht gestrichen –, bis
Geschicke der HfG zu bestimmen und sie in Verhandlungen zu die Stiftung und HfG die Auflagen erfüllt hätten. De facto war
repräsentieren. damit das Ende der HfG besiegelt.
Sie forderten, das Land möge die HfG «autonom» verstaatli- Der Ministerpräsident Hans Filbinger trat mit der unfassbar
chen. Sie träumten davon, dass der Staat sämtliche Rechnungen dummen Stellungnahme vor die Presse, dass für die Schaf-
begleichen möge, aber dennoch auf jegliche Kontrolle oder fung von etwas Neuem das Alte beseitigt werden müsse. Eine
Sanktion verzichtete. Die Landesregierung ging nicht darauf ein. bessere Ablenkung von der eigenen Verantwortung für das Ende
Es war ja nicht einmal 18 Monate her, dass der Landtag gerade konnten sich die verbliebenen HfG-Angehörigen nicht wünschen.
eine Verstaatlichung grundsätzlich ausgeschlossen hatte. Trotzig Bis heute gibt es kaum eine Darstellung der HfG-Geschichte,
verkündete die HfG-Angehörigen daraufhin am 23. Februar die dieses Zitat nicht im Zusammenhang mit der Schließung
1968 die «Selbstauflösung». Diese polemisch-pathetische Parole erwähnt. Dadurch wird suggeriert, der Staat habe die HfG
war auch ein Ergebnis der hitzigen Atmosphäre der 68er-Studen- geschlossen – eine Aussage, die in dieser verkürzten Form
tenunruhen. Es fehlte der gemeinsame Kommunikationsrahmen völlig falsch ist, weil sie den komplexen Prozess ignoriert, der zur
für eine konstruktive, lösungsorientierte Zusammenarbeit. Schließung der HfG geführt hat. Wer behauptet, «das Land» habe
So steckte die HfG im Frühjahr 1968 in einer Sackgasse. Es die HfG geschlossen, verhindert eine kritische Auseinanderset-
gab kein integrierendes Energiezentrum mehr, das die gegen ein- zung mit den wirklichen Ursachen.
ander kämpfenden und sich abstoßenden Kräfte zusammenge-
halten hätte. Die Stiftung hatte ihre Verantwortung abgegeben,
der Staat wollte sie nicht übernehmen; Stiftung und HfG strebten
auseinander; Dozenten, Assistenten und Studenten waren sich
uneins; die unterschiedlichen Interessen der Politiker in Ulm und
Stuttgart sowie der Presse schürten die Konflikte.
Auch für 1969 bewilligte der Stuttgarter Landtag der HfG am
18. Juli 1968 erneut 900.000 Mark. Dieser Zuschuss wurde also
nicht gekürzt. Der Landtag von Baden-Württemberg hat niemals
22 23
1
1. The designers’ societal responsibilty
Why HfG Ulm was founded
2
1 Sophie Scholl
2 Hans Scholl
24 25
The Ulm School of Design (Hochschule für Gestaltung—HfG— How haughtily they had turned up their noses at the philistines
Ulm) is generally regarded as the most important 20th century from the USA and the proles from Russia. But under Hitler, the
design college worldwide. It probably exerted a broader, deeper country of poets and philosophers had metamorphosed in only
and more permanent influence on modern design than any other a few years into an abyss full of headsmen and hangmen. Their
teaching institution, including the Dessau Bauhaus. For inter- appreciation of music, poetry and philosophy had not equipped
national art, however, the Bauhaus was much more important the people to act as responsible citizens and call a halt to the
than HfG. Nevertheless, these assertions cannot be proved, as madness when the chips were down.
in spite of all the rankings, importance in this context cannot be Otl Aicher was of the opinion that the traditional bourgeois
meaningfully quantified. esteem of “Sunday culture” deserved to be thrown overboard. He
HfG was not founded to rectify an aesthetic deficit. Its had nothing against theatre, opera, concerts or paintings, and
founders (Otl Aicher, Inge Scholl and Max Bill) were not prima- he had even studied sculpture in Munich for a few months. But
rily concerned with designing elegant posters and lamps. On their elevation into a fetish had led to contempt for the things of
the contrary, they wanted to design society. Put more precisely, everyday life. As a result, the everyday objects which had been
they wanted to assist in creating conditions in which a peaceful, manufactured in large quantities since industrialization and were
democratic and free society could arise in Germany after the end therefore affordable to broad sections of the population were also
of the Second World War. disdained.
That objective was a distant utopia when, in the spring of Aicher was not interested in using the tools of design to
1945, Otl Aicher and Inge Scholl started to put their initial ideas enhance the appearance of sets of fine porcelain for Sundays
into practice. It was simply unimaginable that the Germans could and holidays. His idea was rather that a free and democratic civil
ever shake off their blind obedience, militarism and fanatical society needed crockery for every day of the year. It was not only
racism. For six years, the Germans had immersed the world in to be practical and affordable; above all, it was to have a form of
war and committed an inconceivable amount of inhuman atro- its own rather than imitating the appearance of up-market luxury
cities with mechanical implacability and cold-blooded precision. goods. It should not pretend to have their style, nor their expen-
They had murdered millions of people in gas chambers and on sive materials or intricate workmanship. Some years later, in
the battlefields. And now those Germans, of all people, were sup- 1959, when HfG had been in existence for quite some time, the
posed to become better human beings at a stroke? student Nick Roericht actually designed one of the most famous
In 1945, Germany was in ruins. The buildings had been des- products of HfG as his diploma project: the TC 100 stackable
troyed, the streets and squares of the cities were full of rubble. crockery which was manufactured exclusively for canteens.
The country was divided and occupied by the four leading allied Millions of people have used it for decades, for instance in youth
powers. The destruction was almost total, not stopping at the hostels.
material environment. Families and friends mourned the dead and Aicher also had the same aspiration for the design of
missing. information. Anyone, for example, who created a clearly arran-
Over and above that, the intellectual foundations of society ged railway timetable or a factually informative poster on the
were seriously damaged. The world had changed so radically in necessity of a healthy diet was, in Aicher’s view, doing something
the wake of the Nazi regime that, in Aicher’s view, it was impos- more relevant to society than artistic painting. That is why he
sible for the Germans to follow on seamlessly from the period up abandoned his studies at the Munich Academy so soon. He saw
to 1933. He wanted to use the catastrophe as an opportunity to no sense in devoting his time and energy to the fine arts as if
question all the traditions and certainties that had borne up Ger- nothing had happened between 1933 and 1945. At the time, art
man society as a matter of course. All the social values appeared even appeared phoney and dishonest to him, as he thought it
questionable, because they had failed to give people the strength allowed the artists to evade their responsibility to use their talents
to resist the Nazis. This opportunity for a completely new start in the establishment of a new post-war society—a radical view,
was referred to as “zero hour”. typical of Aicher’s uncompromising stance.
How proud the Germans had been of their superior cul- HfG was a private institution, not a state-controlled univer-
ture, of the works of Luther, Bach, Beethoven and Goethe. sity. That does not sound particularly remarkable today. At the
26 27
time when it was founded, however, it was absolutely unique. In With the aid of US High Commissioner John J. McCloy and his
Germany, education had traditionally been the preserve of the colleague Shepard Stone, they received a commitment that a
government. Even now, teachers and professors are civil servants donation of one million German marks would be made by the
with public sector salaries. They have a special relationship with American taxpayers if they could manage to raise a second
the state, requiring loyalty and service. In the early 1950s, the million from other sources. As it was not permissible for those
conviction that this was the right thing was even more deeply funds to flow to Inge Scholl in person, they founded an organiza-
rooted than today. Otl Aicher, however, thought differently. He tion—the Geschwister-Scholl-Stiftung—on 5 December 1950 to
had experienced the state as an organization which systemati- manage the cash in accordance with its intended purpose.
cally doled out injustice. The Nazi regime had murdered his dear Originally, at the end of the 1940s, Inge Scholl and Otl Aicher
friend Sophie Scholl and her elder brother Hans. Since then, had wanted to found a university named after the Scholl siblings
Aicher had deeply distrusted all governmental constructs. together with the writer Hans-Werner Richter. Its purpose would
Hans and Sophie Scholl were among the few active resis- be to expand the range of subjects offered by the Volkshoch-
tance fighters against the Nazi regime. As did Otl Aicher, the schule, in particular adding social and political topics. However,
two came from Ulm. While attending university in Munich, they as Otl Aicher was interested in architecture, urban planning and
belonged to the core of the group “The White Rose”. They distri- design, his attention was drawn by the Zurich architect, artist
buted pamphlets at the university, and were arrested doing so in and designer Max Bill. Bill rapidly became an important ally of
February 1943. A few days later, the Nazis murdered them. the Ulm-based group, and within a few months brought Hans-
Otl Aicher luckily escaped arrest himself—and so surely also Werner Richter to the point at which he withdrew his commit-
his own death—by a hair’s breadth. Together with Inge Scholl, ment. Bill ensured that the planned curriculum for the university
Hans and Sophie’s elder sister, he was already organizing to be founded was limited to design topics: urban planning
lectures by philosophers and theologians in Ulm shortly after the and architecture, visual design, product design and information
end of the Second World War, intended to give people hope and design. The social and political orientation was by no means
guidance in their devastated world. Out of that initiative, they ousted. On the contrary, it remained as the basis for approaching
developed the adult education centre Ulmer Volkshochschule in questions of how the world should be shaped. What does design
1946. They and their friends, the so-called Ulm Circle, had not have to do for people to resist the temptations of a tyrannical,
yet lost the impetus of “zero hour” to rethink things from scratch. inhuman regime, and so that anything like the Nazi era could
That was what distinguished them from most other people in never happen again? “Never again!” was the battle cry of the Ulm
Germany. After the immediate post-war years, in which the popu- group.
lation had struggled merely to survive, as hunger and privation
were rife and ice-cold winters in houses without roofs, windows
or heating carried off the emaciated bodies in droves, the situa-
tion improved step by step towards the end of the 1940s. In the
early 1950s, affluence became perceptible. Looking back, the
incipient phase of recovery up to the end of the 1960s would be
termed the “economic miracle”. Germans made themselves com-
fortable in conditions which had become more pleasant. Everyone
had their first Italian holiday in their first car within their grasp.
Back then, in the early 1950s, hardly anyone wanted to
concern themselves with socio-political utopias. Particularly as
the end of the Second World War was already years away. The
memory of the past, with brown SA uniforms, was collectively
repressed. Inge Scholl and Otl Aicher however worked untirin-
gly to put their idea of developing a new, second educational
institution on the basis of Ulmer Volkshochschule into practice.
28 29
2. Coping Culturally with Technical Civilization What responsibility does the designer bear for the development
The aim HfG Ulm pursued and strengthening of a free, independent and critical society?
What kind of society do we want to live in, and what can we
do as designers to help that society become reality? The social
responsibility of the designer is not only the driving force behind
the foundation of the Hochschule für Gestaltung, but also its
intellectual basis throughout its existence from 1953 to 1968.
Nowhere else in the world did theoretical debate and practical
work concentrate so closely on the question of what constitutes
the designer’s social responsibility as they did at HfG.
The answers HfG spawned to that question are now already
40 years old and more. Just as the answers of the Bauhaus
were already 40 years old when HfG was founded. Those who
consider it legitimate in the present day to approach this issue
should therefore above all take the reasons why HfG was foun-
ded very seriously: It is, admittedly, also worthwhile to be aware
of the old answers, as they contain considerable wisdom and
sincerity, but circumstances have now changed so much that we
have to find our own truths.
Nowadays, HfG Ulm is predominantly reduced to its
superficial achievements: utensils which have been styled icons
of modern product design, visual images published as glowing
examples in text books, and Max Bill’s architecture. The attitude
which led to those results has in consequence been eclipsed and
largely forgotten, and what HfG produced is regarded simply as
a formal, aesthetic style—to say nothing of the shallow-brained
“functionalism” label.
HfG was based firstly on the observation that the historical
process of industrialization had transformed the (western) world
into a technical one since the middle of the 19th century, and
secondly on the assumption that that world could be designed.
Both of these are fundamental components of the framework
of ideas, values and convictions which modernism brought forth.
One of the modernists’ central inferences was that every problem
could be solved from within itself. Viewed from this perspective,
problems are challenges which can be overcome by the task of
developing. Staying with the same image, problems are entang-
lements, already containing their own solution at the core. One
“only” has to penetrate that far, and then the solution appears
almost automatically. This concept, coupled with a firm belief in
the designability of the world, led to modernism being charged
with the idea that the secret of successful projects was to be
found in thorough planning followed by the linear unwinding of
spools of previously defined tasks. As a result of this consistency,
30 31
however, modernism only produced places, buildings, machines of a problem, objective evaluation and weighting of the analysis
and services of enhanced quality in the rarest of cases, and results, and systematic, multi-disciplinary production of systems
instead just that banality of which modernism was accused from instead of one-off items. The persuasive power of information
its very beginnings (and at the latest with the first Great Exhibiti- was more important to him than amusing entertainment. He
on in London in 1851) as an inhuman submission to the dictates preferred improving practical benefit for the many to enhancing
of machines and industry, as aesthetic desolation and monoto- luxury goods for prestige consumption by the few. Technology
nous simplification. was not a fetish to him (although he was fascinated by engi-
The approach taken by the Bauhaus under Walter Gropi- nes), but a potentially effective tool in establishing a democratic
us consisted in tackling this challenge with artistic means. He society. For that reason too, he felt that technicians, scientists
propagated architecture as the discipline which brought all the and engineers should not be blinkered specialists who merely
arts together. Otl Aicher was of a different opinion: Technical accumulate their niche expertise in isolation without any interest
civilization had to be mastered on the basis of a new under- in its social ramifications.
standing of culture. Culture was not something only worn on As soon as the students had completed the Basic Course
Sundays like a special dress and only affecting a few areas of in their first year, they worked in their departments on various
life (particularly poetry, theatre, opera, classical music, painting, projects. Typical examples in product design were a hand-
sculpture and philosophy), but had long come to encompass all held electric drill, an espresso machine, spectacles, a drafting
mechanically produced objects and everyday actions. The design machine, a slide projector and a fountain pen. This work always
of those objects and relationships within the industrialized society followed the same pattern. The start was a critical analysis of
therefore had to be treated as a cultural task. the things already available on the market. Then, the character
It was disastrous that the Nazis had made use of the scien- and properties of the product were defined, so as to permit a
tific, technical and logistical achievements of modernism. Their precise determination of the functions required to achieve the
propaganda, for example, instrumentalized modern wireless objectives. At the same time, there were studies on the econo-
technology (the “Volksempfänger” or people’s radio), develop- mic and sociological interrelationships, although these could not
ments in engineering (the Volkswagen and the autobahn), media in principle be brought to a conclusion. Then, the mechanics
(photography and film) and aesthetic organizational principles and structure were examined. Nothing was taken as given, and
(Corporate Design before the term even existed). Not to mention various options were tried out. At the end, the students and
the industrial-style mass annihilation in the concentration camps. their teacher decided in favour of one version. Only then did the
The belief that there was an inherent, unquestionable sense in formal and aesthetic design work start.
technical progress was shattered after the Second World War. In this way, HfG established a profile which was more sharply
Which principles were now to apply, in the reconstruction and contoured than that of any other training institution for design.
concomitant redesign of a devastated world? HfG set itself the task of making relevant contributions show-
Otl Aicher did not want to build either on a “machine aesthe- ing that the technical civilization of the 20th century could be
tics” which had been led astray or on a romantically transfigured culturally mastered. There was not that focus, nor has there been
historicism (even Thomas Mann despaired at the recognition that since, anywhere else in the world.
there was a lot of Hitler in Wagner). Instead, the cultural mastery
of technical civilization was to be based on objectively founded
rationality. He radically rejected every form of artistic staging
or overpowering emotion, as they were what had enabled the
images in Leni Riefenstahl’s propaganda films and the pictures of
torch-lit Nazi processions at night to achieve their effect.
Aicher replaced symbols and slogans with level-headed, per-
suasive argument. Design was to be an activity based on reason.
It was not a matter of inspiration and a rush of ideas, but rather
one of unprejudiced and thorough examination of the context
32 33
3. A brief history of HfG Ulm If they were to be able to found and operate HfG Ulm, Inge
1953 –1968 Scholl, Otl Aicher and Max Bill had to find funds and suppor-
ters. They were initially successful abroad, interesting US High
Commissioner John J. McCloy and his colleague Shepard Stone
in the idea of a new private university which would assist in the
establishment of a modern, democratic, peaceful and prosperous
society. In 1950, they received a commitment that American
taxpayers would make a donation of one million German marks if
they could manage to raise a second million themselves.
Inge Scholl could not accept the cash as a private indivi-
dual. She needed an organization to fund the university and
manage its finances. As a result, she founded the “Geschwister-
Scholl-Stiftung” on 5 December 1950. That foundation is still in
existence today, although now renamed “Stiftung Hochschule für
Gestaltung Ulm”.
It was extremely difficult to collect the second million. There
were very few people who found the idea of founding the
School of Design worthy of support. Most of the politicians, civil
servants, entrepreneurs, architects, academics and journalists
were not convinced that Germany needed something so radically
new. As they saw it, there were more important things in need
of sponsorship. At least they would have preferred the American
donation to be used for an existing university, for instance the
Department of Architecture at the Technical University of Stutt-
gart. Nonetheless, hardly anyone openly opposed accepting the
American million. Grudgingly, and with much gnashing of teeth,
they allowed the people in Ulm to have their own way.
Inge Scholl, Otl Aicher and Max Bill had to build up HfG
under extreme pressure, with steely resistance, hostility, intrigue
and incomprehension on one side and a lack of time and money
on the other. Added to these was a legal and bureaucratic
obstacle course, as the foundation may have been private, but
even so it was nowhere near independent. It was reliant on
subsidies from the City of Ulm, the State of Baden-Württemberg
and the Federal Government. Without that cash, the building
complex at Oberer Kuhberg could not have been erected and the
running of HfG could not have been financed.
Within two years, however, Inge Scholl in particular succee-
ded in mobilizing at least enough assistance in the parliaments,
ministries and industry for John J. McCloy to present her with the
cheque for 1 million marks at Ulm City Hall on 23 June 1952.
HfG started teaching operations on 3 August 1953; the
first lecturers were former Bauhaus teachers. But construction
work on the building complex only commenced on 8 Septem-
34 35
ber 1953. Teaching therefore took place in rooms at the Ulmer between the various players. (Another part resulted from the
Volkshochschule until the complex, still a shell, was occupied fact that most of the persons involved had strong personalities.)
on 10 January 1955. The interior fit-out of the educational and Because the disputes were argued out with relentless intellec-
residential buildings then took a further 9 months. The ceremony tual rigour, the public rapidly gained the impression that nothing
to inaugurate the buildings only took place on 1 and 2 October was being done at Kuhberg other than permanent in-fighting.
1955, with a commemorative speech by Walter Gropius, who Outsiders were therefore hardly able to understand what achie-
enjoyed an outstanding global reputation as an architect, desig- vements were being made at HfG. That is without a doubt bitter,
ner and Director of the former Bauhaus. but typical of every avant-garde. The Ulm jargon turned out to
It was part of the plan for the first HfG students to make an be a further obstacle to a broader understanding and contributed
essential contribution to the building process, and in particular to the accusation of arrogance: Extensively unfamiliar terms like
to the interior fit-out, as part of their courses. Just as Max Bill’s ontology, cybernetics and semiotics were found more irritating
architecture translated the HfG programme into a structure, than clarifying or interesting.
the interior fixtures and fittings were intended to embody the After the opening ceremony, there were only three events
pioneering spirit of Ulm. Lecturer Walter Zeischegg bore the which attracted major public attention to HfG. Firstly, the depar-
main responsibility for the interior. The products created included ture of Max Bill in 1957. Secondly, Otl Aicher’s constitutional
mountings for fluorescent lamps, slatted frames for the beds, coup in 1962. And thirdly, its closure in 1968. On the bottom line,
wash basins, door handles and the “Ulm Stool” (a result of colla- then, bad news dominated the climate of opinion.
boration between Max Bill, the Dutch designer Hans Gugelot and In the spring of 1950, Max Bill was not only destined to be
the foreman of the woodworking shop Paul Hildinger). It is not the architect of the building complex. He also wanted to be
comfortable to sit on, but just about bearable. It can be carried Rector, representing HfG to the outside world, to be responsible
around, but not particularly conveniently. It is said that it has even for the overall curriculum, to be Head of the Architecture Depart-
been used to transport books, but there are obviously better ment and Head of the Basic Course. It then transpired during
ways of doing that, too. It is very useful as a low table and as a the construction phase that he was difficult to work with. He was
step with two different heights. The stool presumably became so not a team player, and apart from that he was too rarely in Ulm.
famous because it a) makes optional, contrasting uses available, It was impossible to organize the development work from afar in
b) has a no-compromise, bulky shape and c) minimizes both the his Zurich office. Initially, the people in Ulm were exasperated,
amount of material required and the steps needed to produce it. and then they were annoyed. Consequently, Inge Aicher-Scholl
In that combination, it seems to be a mirror image of the entire and Otl Aicher (they had married on 7 June 1952) agreed with
Ulm School of Design on a smaller scale. Max Bill as early as 1955 that he should no longer be responsible
HfG existed as a teaching institution for 15 years, from sum- for day-to-day business as Rector, and that would be handled by
mer 1953 to summer 1968. In that entire time there was not a a committee of several lecturers, the so-called Rectoral Council.
single day without financial worries. The foundation crept around His rectorship ended on 31 March 1956, but he remained a
just above the breadline, or even sank below it. Admittedly, for lecturer at HfG and an associate member of its Rectoral Council.
a couple of years there were grounds to hope that the situation Then, nine months later in January 1957, a fierce quarrel
would fundamentally improve, but in the end that simply did not flared up. Its cause was at first sight trivial: Max Bill had had
happen. One result of the permanent financial deprivation was a sign put up in front of the teaching rooms he used permit-
the gap between how the institution saw itself and how it was ting access to “his” students only. From the perspective of the
perceived by outsiders: Although the students and lecturers were Rectoral Council, however, this was only the visible tip of the
united in the certainty that they belonged to an immensely pro- entire iceberg. Otl Aicher, Hans Gugelot and Tomás Maldonado
gressive elite, they were confronted on a daily basis with the fact in particular accused Max Bill of intending to establish a sepa-
that almost the whole of society failed to appreciate the value rate “Bill Studio” as a kind of master class in the tradition of
of their work. Some of them blithely and confidently ignored it, the academies of fine arts. The dispute escalated. The school
but in many cases the lack of esteem led to frustration. That fed split into two camps, for and against Bill. When the foundation
part of the energy which was discharged in vehement tensions parted company with Max Bill with effect from 31 March 1957,
36 37
all the supporters of HfG were appalled that the only well-known makes his decisions on the basis of his own perfection. Science
protagonist of the young School of Design which was still in the and technology were, however, still to serve as aids in his work.
development phase had been shown the door. The students who In order to assert his opinion against opposition from part of
stuck with Max Bill were allowed to finish their courses with him the lecturers and students, Aicher ensured in the background
in Zurich. The contract of employment of lecturer Max Bense, that HfG was provided with a new constitution. That constitution
who had supported Bill, was not prolonged. replaced the Rectoral Council with a Rector. The subservient
Aicher’s and Maldonado’s real motivation for the public break role of science as an aid to design was to be expressed in the
with Bill was their conviction that HfG had to dedicate itself subordination of is teachers: Only a designer could in future be
consistently and with all its might to making design a science. Rector of HfG, and the theorists were demoted to second-class
That objective ran counter to the traditional artistic view based lecturers.
on the idea of genius and, by association, education in master As a result, on 20 December 1962, Otl Aicher was himself
classes. Aicher and Maldonado wanted to replace the artist with elected Rector under circumstances which he himself descri-
a new type of designer—with a team player trained in scientific bed as a farce. The school’s constitution had been amended
disciplines who could hold his own in discussions with professi- accordingly in an undemocratic process. Aicher’s election, too,
onal engineers. His work was to extend much further than the had only retained a formal semblance of democracy. The entire
creation of a formally aesthetic surface. To achieve that, they process was in fact more similar to a putsch.
wanted to develop a new outline of the profession at HfG, adop- The price to be paid by HfG in the following years for Otl
ting the then unfamiliar and foreign word “designer” as the name Aicher imposing his will again was a high one. Many influential
for its practitioners. sponsors turned their backs on HfG. Disappointed, they simply
The new programme of scientification was intended as an gave up, or were exasperated by the frequent changes of
attempt to develop design as an objective, value-free (natu- course which had been rung in each time in an uncompromising,
ral) science. It led to a variety of engineering, natural science absolute tone. The ignorance of most politicians and journa-
and social science subjects being taught at HfG, including for lists also had a demoralizing effect. The nadir of tendentious
example cybernetics, semiotics, sociology, statistics, stochastics, reporting came with an article in Der Spiegel magazine in 1963.
mechanics, materials science and engineering design. In that, It not only damaged the reputation of HfG, but also endangered
HfG differed substantially from the contemporary education its existence. For in response, the State Parliament of Baden-
institutions for architects and designers (schools of applied arts, Württemberg embarked on a review of whether it was still in
technical universities and academies of art). any way appropriate for the private HfG to receive governmental
One generation of students after the break with Max Bill, in subsidies.
the 1961/62 academic year, Aicher took stock. His conclusion
was harrowing. Having summoned the spirits of science, he now
wanted to rid himself of them by any means possible. He did
not even shy away from starting another open power struggle.
Essentially, this dispute in 1962 was concerned with the question
of whether design is an objective science. Aicher’s antagonist
was the mathematician and intellectually formidable teacher
Horst Rittel. Aicher was unhappy with the results of the direction
taken since 1956/57, and had therefore changed his mind. He
had come to believe that design could only be regarded and
practised as a natural science up to a certain—or an uncertain—
point. In its essence, design was not, he thought, an objective,
value-free science. Now, he wanted to re-establish the designer
as an evaluating, active agent at the centre of HfG’s work. This
restored to the designer the authority of a genius, who in the end
38 39
4. The closure The reports circulating about the closure of HfG are predo-
1967/1968 minantly false. Even serious publications spread fairy stories.
Against their better judgement, authors uphold the myth of HfG
being struck down by the coup de main of a stupid Minister
President of Baden-Württemberg.
In fact, however, it was not a sudden surprise attack by a
powerful individual, but rather a tangled process lasting several
years that led to the closure of HfG. The surprising thing is that
what happened was not really intended to by the majority of the
people involved.
The visible cause of the closure was a lack of funds. There
were two reasons for that: Income was declining and the founda-
tion did nothing about it, or at least nothing successful.
One of the consequences of the change of programme at
HfG in 1962 (design is not a science, and HfG is not a scientific
university) was that the Federal Government had to withdraw its
subsidies. As the individual states enjoyed cultural sovereignty,
the Federal Government was unable to support HfG directly, and
could only make provide financial aid for fundamental research.
The end of research activity at HfG therefore drew the response
as early as 1964 that federal subsidies would be paid for the last
time in 1966.
The foundation’s only reaction to that was to bury its head in
the sand and hope that HfG would be placed under state control.
In 1965, the situation was so desolate that no-one even noticed
that HfG spent 420,000 marks more in that year than its budget
allowed.
In 1966, the State Parliament in Stuttgart increased its annu-
al subsidies to 900,000 marks, in order to close that gap at least
partially. At the same time, the parliament made it absolutely
clear that HfG would on no account be placed under state con-
trol. But if the teaching operations were to stand on a firm foun-
dation, HfG needed at least 1.3 million marks per year. And there
were no supporters in government or industry to ensure that.
Furthermore, there was no-one left within HfG whose commit-
ment was anything like that which had led to HfG’s foundation.
The long-serving lecturers Hans Gugelot and Friedrich Vordem-
berge-Gildewart had died, Otl Aicher and Tomás Maldonado had
left HfG to focus on new missions (Aicher: design mandate for
the Olympic Games in Munich 1972, Maldonado: office in Milan
and teaching at Princeton University).
In December 1967, the impending insolvency of the founda-
tion could no longer be ignored. As a result, it had to dismiss all
its employees with effect as of 30 September 1968. Otherwise,
40 41
the members of the foundation’s board of trustees would have a joint strategy for the continuation of HfG. HfG and the founda-
become personally liable for the financial consequences. They tion accepted those conditions.
coupled the notice of termination with the unrealistic suggestion But when the summer vacation ended, most of the students,
that HfG should be saved by merging it with the State Enginee- assistants and lecturers did not return to HfG. Lothar Späth,
ring School in Ulm. From the perspective of the members of Minister President of Baden-Württemberg a decade later, re-
HfG, that proposal was an unbearable imposition, proving as it marked that HfG had run apart like molten butter.
did that the foundation no longer had any idea of what made HfG Those who did return to Kuhberg could not agree on a joint
special. In terms of courses, teaching methods and philosophy, strategy. That, by the way, was also a question of money. Some
HfG and the Engineering School had nothing in common at all. of the lecturers wanted a share of the income from commissions
In the eyes of the HfG members, the only legitimation of to be performed at the institutes. Most of the students opposed
the foundation was to ensure financial conditions sound enough this. As a result, the State Government in Stuttgart ruled on 3
for HfG to be run even approximately in the way which all those December 1968 that the conditions imposed by the Parliament
involved—donors, students, lecturers, politicians and journalists— had not been fulfilled. The approved funds were then put on hold
had been promised. If it could no longer fulfil that function, —not cancelled—until such time as the foundation and HfG had
it had lost its raison d’être. They therefore now rejected the fulfilled the conditions. De facto, HfG’s fate was sealed.
foundation’s authority to determine HfG’s fate and represent it in Minister President Hans Filbinger then faced the press with
negotiations. the incomprehensibly simple-minded statement that if something
They demanded that HfG be placed under state control “as new was to be created, the old had to be removed. The remai-
an autonomous institution”. They dreamed of the state paying ning members of HfG could not wish for any better distraction
all the bills, while refraining from exerting any kind of control or from their responsibility for HfG’s demise.
imposing any sanctions. The State Government did not show There are hardly any renditions of HfG’s history to date
any interest in that. After all, it was not even 18 months ago that that omit to mention that statement in connection with the
the State Parliament had thoroughly ruled out any form of state closure of HfG. It is suggested in that way that the government
involvement. Sullenly, on 23 February 1968, the members of HfG closed HfG—an assertion which, in that shortened form, is
announced its “self-dissolution”. This polemical, melodramatic completely false, because it glosses over the complex nature
slogan was also a result of the heated atmosphere of the student of the processes that led to HfG’s closure. Any assertion that
unrest in 1968. There was no common communications frame- the “State Government” closed HfG impedes a critical examinati-
work for constructive, solution-oriented cooperation. on of the real causes.
In spring 1968, then, HfG was at a dead end. There was
no longer any central integrating power to keep the squabbling
and divergent forces together. The foundation had abrogated
its responsibility, and the state did not wish to take it on; the
foundation and HfG were moving apart; teachers, assistants and
students could not reach agreement, and the differing interests
of the politicians in Ulm and Stuttgart and of the press poured oil
onto the flames.
On 18 July 1968, the State Parliament in Stuttgart approved
a grant of 900,000 marks for HfG in 1969, too. That subsidy,
then, was not reduced. The State Parliament of Baden-Würt-
temberg never resolved to close HfG—a widespread but false
assertion. But the state funds were not increased either. The
cash was not sufficient to keep HfG going. The grant was linked
to conditions which had to be fulfilled by 1 December 1968.
Fundamentally, these involved HfG and the foundation submitting
42 43
Campus
44 45
1 Die Gebäude der HfG wurden am 1. und
2. Oktober 1955 eingeweiht. Festredner war
Walter Gropius, der Direktor des Weimarer
und Dessauer Bauhauses. Der Unterricht
2 hatte aber schon am 3. August 1953 in
provisorischen Räumen der Volkshochschule
begonnen.
1 Walter Gropius, 1955 Über die Architektur Max Bills schüttelte das
2 Ludwig Mies van der Rohe, Hugo Häring, deutsche Feuilleton den Kopf. Seine Konfi-
1953 guration schmuckloser Quader widersprach
sämtlichen Erwartungen an einen Hoch-
schulbau. Das Publikum rang mit Worten
und bemühte Vergleiche wie, anscheinend
habe ein Riese eine Handvoll Bauklötze an
den Hang gewürfelt. Insbesondere die Sicht-
barkeit von Baustoffen (unverblendete, weiß
gestrichene Ziegelsteine, grau gestrichener
Stahlbeton) und Installationen provozierte. Ein
Teil der Inneneinrichtung – Waschbecken,
Halterungen der Leuchtstoffröhren, Ulmer
Hocker, Bettgestell mit Lattenrost – hatten
1953 bis 1955 Studenten und Dozenten
(v.a. Walter Zeischegg) entwickelt. Deshalb
waren diese Gebäude zwar auf der einen
Seite ein Ergebnis des äußerst beschränkten
finanziellen Budgets, aber auf der anderen
Seite auch gebautes Programm. Die Technik
wurde ungeschminkt als Technik bloßgestellt,
ohne jegliche Verzierung oder traditionelle
Verkleidung. Im Grunde handelte es sich
in den Augen der Zeitgenossen um einen
Rohbau, um ein Skelett, dem Fleisch und
Kleidung fehlten. Der vom Bauhaus bekannte
Verzicht auf ästhetischen Reichtum wurde
nun als agressive Brutalität empfunden. Die
Journalisten spotteten über dieses Ulmer
Kloster mit seinen Asketen, die die Welt vom
Glauben an den rechten Winkel missionieren
wollten. Demgegenüber wurde die Tatsache
kaum gewürdigt, dass den Studierenden vor
allem in den Werkstätten helle und großzügige
Arbeitsräume zur Verfügung standen mit
ebensoviel Licht wie Platz.
46 47
Campus
48 49
1
3
2
50 51
1 3
2
4
5
1 Abteilung Bauen/Construction
Department, 1956
2 Hermann von Baravalle, 1956
3 Metallwerkstatt/Metal workshop,
1955
4 Gui Bonsiepe, 1956
5 Metallwerkstatt/Metal workshop,
1955
52 53
Statistik I
54 55
Statistics I
56 57
Zulassung zum Studium
58 59
Admission to the course 1 3
60 61
1 2 4
62 63
1 3
Statistik II
64 65
2
1
3
Statistics II
66 67
Entwicklung
68 69
1 3 4
Development
70 71
1 3 4
72 73
Flair
74 75
Flair
76 77
Otl Aicher Ostermärschen der Friedensbewegung und Ulmer Studenten als Vorbild, weil seine Stutt-
Die wichtigsten Dozenten Der alemannische Gestalter war nach den in den 1980er Jahren in den Blockaden der garter Studenten 1963 auf die Barrikaden
treffenden Worten Max Bills «ein Künstler, der Anti-Atomkraft-Bewegung. gegangen waren, um seine Ernennung zum
keiner sein wollte». Er hat durch seine Arbeit Ordentlichen Professor gegen den Willen des
die Theorie und Praxis des Designs weltweit * 1917 in Ingersheim-Altenmünster; Kultusministeriums durchzusetzen.
beeinflusst: Nicht nur durch die HfG, deren † 1998 in Leutkirch
Mitgründer er war, sondern auch durch seine * 1910 in Straßburg;
Schriften, die er parallel zu seinen Entwürfen † 1990 in Stuttgart
verfasste und die in ihrer suggestiven und Josef Albers
argumentativen Überzeugungskraft teilweise Der abstrakte Maler Albers zählt zu den
die Qualität seiner grafischen Arbeiten vier ehemaligen Bauhaus-Lehrern (bzw. Max Bill
übertreffen. Aus seiner Schulzeit kannte -Meistern), die an der jungen HfG in der Der Schweizer wird zu den wichtigsten
Aicher die Geschwister Scholl. Er entging der Grundlehre unterrichteten. Neben ihm bzw. Künstlern des 20. Jahrhunderts gezählt.
eigenen Verhaftung durch die Nazis 1943 nur nacheinander waren dies Walter Peterhans, Zudem war er Architekt, Designer, Publizist
um Haaresbreite und desertierte 1945 vom Helene Nonné-Schmidt und Johannes Itten. und parteiloser Parlamentsabgeordner. Er
Kriegsdienst. Ein Studium der Bildhauerei in Albers war ausgebildeter Volksschullehrer. war ein unbeugsamer Mann, mal charmant,
München brach er 1946 nach wenigen Wo- Er studierte Kunst in Berlin, Essen und mal starrköpfig, mit einem starken Willen
chen ab. Statt dessen engagierte er sich mit München. Schon 1920, ein Jahr nach seiner und sprachlicher Ausdruckskraft, die von
seiner späteren Ehefrau Inge Scholl für die Gründung, unterrichtete er am Bauhaus in wüsten Beschimpfungen bis zu feinsinniger
Gründung der Ulmer Volkshochschule. Bis Weimar. Als das Bauhaus 1925 nach Dessau Ironie reichte. Gemeinsam mit Otl Aicher und
in die 1960er Jahre entwarf er 327 Plakate umzog, wurde er dort Baumeister und 1930 Inge Aicher-Scholl gründete er ab 1950 die
für die VH. Seine Lösung von der HfG setzte stellvertretender Direktor. 1933 emigrierte er HfG. Er formulierte ihr Gründungsprogramm
spätestens 1967 ein, als er zum Gestal- mit seiner Frau Anni in die USA, 1939 nahm in wesentlichen Teilen und entwarf den
tungsbeauftragten der Olympischen Spiele er die US-amerikanische Staatsbürgerschaft Hochschulcampus. Nach einer Lehre als Sil-
von München 1972 berufen wurde. Diese an. Im legendären Black Mountain College berschmied in Zürich studierte Bill 1927/28
Arbeit zählt zweifellos zu den bedeutendsten im abgelegenen Hinterland North Carolinas am Dessauer Bauhaus. Ab 1929 unterhielt er
internationalen Designleistungen überhaupt. unterrichtete er bis 1949. Wie Vordemberge- sein eigenes Büro in Zürich, wo er vielfältige
Aichers Ansatz einer «Corporate Identity», das Gildewart, so schloss sich auch Albers der Aktivitäten entwickelte. Wie Vordemberge-
er zuvor schon für die Lufthansa und danach Künstlergruppe «abstraction-création» an. Ab Gildewart und Albers war er ab 1932 Mitglied
für viele Großunternehmen realisierte, gehört 1950 lehrte er vorwiegend in Yale, Harvard, der Künstlergruppe «abstraction-création».
bis heute zu den einflussreichsten Konzepten Havanna und Santiago de Chile. Seine Ar- Ab 1936 trat er mit seiner «konkreten Kunst»
im Design. Er wurde dafür allerdings auch beiten wurden 1955 und 1968 auf der ersten hervor. 1938 wurde er Mitglied des einfluss-
kritisiert und sogar als «Design-Faschist» und vierten «documenta» ausgestellt. Zu reichen CIAM. 1961–68 war der politisch
beschimpft, was angesichts seiner Biographie seinen weltweit bekanntesten Kunstwerken stets unbequeme Bill parteiloses Mitglied des
und seiner ethischen Haltung eine obszöne, gehört die Serie «Hommage to the Square« Zürcher Gemeinderats, 1967–71 Abgeordne-
sich selbst disqualifizierende Unterstellung (ab 1950). Seine farbtheoretische Schrift ter im Schweizer Nationalrat. 1967–74 lehrte
ist. An diesem Beispiel wird deutlich, wie Interaction of Color (1963) übersetzte Gui er als Professor in Hamburg. Seine Arbeiten
sehr der Mensch, seine radikale Konsequenz Bonsiepe ins Deutsche. Sie wird bis heute wurden unzählige Male ausgestellt, u.a.
und seine Arbeit polarisierten, was sich auch rezipiert. dreimal auf der «documenta». Für sein Werk
an der Rezeption seiner Schriftenfamilie erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den
«rotis» zeigt. * 1888 in Bottrop; «Praemium Imperiale».
† 1976 in New Haven, Connecticut
* 1922 in Ulm; * 1908 in Winterthur;
† 1991 in Günzburg † 1994 in Berlin
Max Bense
Der Philosoph und Publizist Bense beschäf-
Inge Aicher-Scholl tigte sich damit, die konventionellen Gräben Gui Bonsiepe
Die älteste Schwester von Sophie und Hans zwischen Natur- und Geisteswissenschaften Der Designtheoretiker Bonsiepe zählt zu
Scholl, der beiden studentischen Kämpfer zu überwinden. Weil er daran arbeitete, den wenigen HfG-Studenten, die nach
gegen die Nazis, war nach dem Ende naturwissenschaftliche, philosophische ihrem Studium an der HfG blieben und dort
des Zweiten Weltkriegs eine moralische und künstlerische Theorie und Praxis unter unterrichteten. Nach seinem Studium (Grafik
Instanz, deren sanfter, aber unbeugsamer einem gemeinsamen Begriff von Rationalität und Architektur) in München kam Bonsiepe
Autorität man nach Auskunft von Zeitzeugen zusammenzuführen, passte er hervorragend 1955 an die HfG. Er entschied sich für die
kaum widerstehen konnte. Zusammen zur Ulmer Programmatik. Nach seinem Abteilung Information. Nach seinem Diplom
mit Otl Aicher initiierte sie 1945 die Ulmer Studium der Physik, Chemie, Mathematik, 1959 lehrte er dort bis zur Schließung 1968.
Volkshochschule, die sie 1946 gründete und Geologie und Philosophie in Bonn und seiner Die Zeitschrift ulm, mit der die HfG über ihre
bis 1978 leitete. Ihr Buch über «Die Weiße Promotion durfte er sich als entschiedener Aktivitäten informierte, wurde maßgeblich von
Rose» wurde seit dem ersten Erscheinen Gegner der Nazis nicht habilitieren. Ab 1945 ihm als Redakteur betreut. Danach arbeitete
1947 vielfach aufgelegt. 1950 gründete sie lehrte er kurz in Jena, ab 1949 in Stuttgart und unterrichtete er in Chile, Argentinien,
in Ulm die Geschwister-Scholl-Stiftung als als Professor. An der HfG unterrichtete er ab Brasilien sowie als Professor in Köln. Ein
Trägerorganisation der HfG. Es gelang ihr mit 1953. Weil er beim Streit zwischen Max Bill Schwerpunkt seiner Arbeit ist das Interface.
übermenschlich anmutender Anstrengung, und der Stiftung Bills Position unterstützte, Dass heute jeder Studierende weiß, welche
2 Mio. Mark für die Gründung der HfG zu endete seine Dozentur in Ulm ebenfalls 1957. Bedeutung dem Thema Interface fürs Design
sammeln. 1952 heiratete sie Otl Aicher. Bis Mitte der 1960er Jahre unterrichtete er aber zukommt, ist eines seiner Verdienste.
1959 leitete sie die Stiftung. Ab Ende der erneut an der HfG. Während der Auseinan-
1960er Jahre engagierte sie sich in den dersetzungen 1967/68 diente Bense den * 1934 in Glücksburg
78 79
Hans Gugelot Dr. jur. promoviert. Durch sein Referendariat Folge dazu ein, sich als Dozent für den Auf- Akteuren, die 1962 mit dem «Oberhausener Marxist und Mitglied der französischen geringen Anzahl unterschiedlicher Elemente
Gugelot war einer der wenigen Designer, bei Hellmut Becker, dem juristischen Berater bau der jungen HfG zu engagieren. Gemein- Manifest» die Emanzipation der jungen kommunistischen Partei. möglichst vielfältige Konstruktionen entwickelt
die mit ihrer Arbeit den Weltruhm der HfG der Geschwister-Scholl-Stiftung, geriet sam mit Aicher forcierte Maldonado kurze Zeit deutschen Autorenfilmer ins Rollen brachten. werden können.
begründet haben. Nach seinem Architektur- er in Kontakt mit der HfG. Kluge ist einer später die Trennung der HfG von Bill und ihre An der HfG unterrichtete er Regie und * 1931 in Genf;
studium in Lausanne und Zürich arbeitete der wichtigsten Akteure des sog. Neuen Hinwendung zur Verwissenschaftlichung des Kameratheorie. Sein Film Mahlzeiten wurde † 2007 in Paris * 1901 in Frankfurt an der Oder;
er Ende der 1940er Jahre unter anderem Deutschen Films. Er hat aber nicht nur mehr Designs. Maldonado entwickelte sich zu einer 1967 auf den Filmfestspielen von Venedig als † 1980 in Los Angeles
für Max Bill. Seit 1950 beschäftigte er als 30 Filme gemacht (z.B. Abschied von der führenden Persönlichkeiten der HfG und bestes Erstlingswerk ausgezeichnet. Ab Ende
sich in seinem eigenen Büro u.a. mit der gestern, 1966, oder Die Artisten in der zu einem weltweit beachteten Propagandisten der 1970er Jahre arbeitete er fast 30 Jahre Friedrich Vordemberge-Gildewart
Entwicklung modularer Schranksysteme. Zirkuskuppel: ratlos, 1968), sondern etwa der Überzeugungen, die der HfG zugrunde lang an dem mehrteiligen Filmprojekt Heimat Vordemberge-Gildewart war ein ebenso Walter Zeischegg
Bill sorgte dafür, dass Gugelot 1954 als ebenso viele literarische und theoretische lagen. Seine Beiträge in der Zeitschrift ulm über den Hunsrück. Ab 1995 lehrte Reitz als bedeutender wie vielseitiger Künstler. Er hat Der österreichische Designer stand zeit
Dozent für Produktgestaltung an die HfG Bücher geschrieben. Er gilt als führender gelten als Standardtexte der Designtheorie. Professor für Film an der HfG Karlsruhe. nicht nur Grafiken, Gemälde und Plastiken seines Lebens in der zweiten Reihe, obwohl
berufen wurde. Zusammen mit Aicher Filmtheoretiker und -analytiker. 1967 verließ er die HfG und unterrichtete bis hervorgebracht, sondern auch Reliefs, Fo- er als Gestalter und Dozent große Leistungen
entwarf er den sog. «Schneewittchensarg», 1970 in Princeton, 1976-84 als Professor für * 1932 in Morbach tomontagen, Bühnenbilder sowie Arbeiten, hervorgebracht hat. Schon während seines
mit dem der Hersteller Braun schlagartig * 1932 in Halberstadt Umweltgestaltung in Bologna. die landläufig eher dem Design zugeordnet Bildhauerstudiums in Wien beschäftigte
zur programmatischen Verkörperung der würde: Typografie, Möbel, Interieurs. Um sich Zeischegg mit Produktgestaltung.
nüchternen, sachlichen und systematischen * 1922 in Buenos Aires Horst Rittel sich von seinem gleichnamigen Cousin zu 1951 folgte er dem Ruf Max Bills nach Ulm
Designhaltung der HfG avancierte. Ein Georg Leowald Der Naturwissenschaftler Rittel war einer unterscheiden, hängte Friedrich Vordember- und beteiligte sich an der Aufbauarbeit der
zweiter Meilenstein seiner Arbeit ist der Der Architekt Leowald repräsentiert einen der intellektuell brillantesten Köpfe an der ge an seinen Nachnamen den Namen der in Gründung befindlichen HfG. Für den
Trockenrasierer Braun «Sixtant» von 1961. Typus von Architekten, die insbesondere Abraham Moles HfG und während seiner Zeit als Dozent in Osnabrücker Gasse an, wo er aufgewachsen Innenausbau der HfG-Gebäude entwickelt er
Hiermit etablierte Gugelot die Kombination im Nachkriegsdeutschland viele praktische Der französische Natur- und Humanwissen- Ulm der schärfste Kritiker und Gegenspieler war. Er absolvierte eine Tischlerlehre und u.a. die Halterungen der Leuchtstoffröhren.
schwarz-silber, die seither als farblicher Aus- und ansehnliche Möbel und Alltagsprodukte schaftler entzieht sich jedem Bestreben, sein Otl Aichers. Nach seinem Studium der studierte ab 1919 Architektur, Plastik und Zeischegg unterrichtete als einziger Dozent
druck technischer Eleganz und Perfektion entwarfen, welche jahrzehntelang in hohen Werk in eine einzige Kategorie zu sperren. Mathematik und Theoretischen Physik Malerei in Hannover. Dort war er Mitarbeiter vom ersten bis zum letzten Tag an der HfG.
wahrgenommen wird. Ähnlich einflussreich Auflagen hergestellt wurden, ohne dass ihre Moles war nicht nur gelernter Elektrotechni- in Göttingen arbeitete er 1953-57 in der der avantgardistischen Zeitschrift Der Sturm. Berühmt geworden sind die farbigen, stapel-
war sein Diaprojektor «Carousel» für Kodak Entwerfer dadurch zu Prominenz gelangten. ker und Akustiker. Er wurde sowohl in Physik Industrie und 1958 an der Sozialforschungs- Er geriet in Kontakt mit Künstlern wie Kurt baren gewellten Kunststoff-Aschenbecher für
(1963). Seine Arbeiten wurden 1964 auf der Leowald war insofern auch ein typischer als auch in Philosophie promoviert. An der stelle der Universität Münster. In diesem Jahr Schwitters, Oskar Schlemmer, Wassily die Firma Helit, die 1966/67 aus der Arbeit
«documenta III» in der Abteilung Industrial Vertreter des Deutschen Werkbundes, HfG unterrichtete er ab 1965 u.a. Semiotik, wurde er im Zuge der programmatischen Kandinsky und Hans Arp. 1924 wurde er seiner Entwicklungsgruppe mit den Studenten
Design ausgestellt. dessen Mitglieder traditionell die sachliche Informations- und Kommunikationstheorie. Verwissenschaftlichung des Designs als Mitglied von Theo van Doesburgs Gruppe Dieter Raffler, Tsugio Nachi und Verena Loibl.
Qualität ihrer Arbeit in den Vordergrund Er gilt – vergleichbar mit Max Bense – als Dozent für theoretische Fächer an die HfG «De Stijl». 1932 schloss er sich er der Grup- Nach 1968 betrieb Zeischegg ein Designbüro
* 1920 in Makassar auf Celebes; rückten und deren Person dadurch in den Vorreiter beim Bemühen, eine Theorie der berufen. Nachdem Otl Aicher am 20.12.1962 pe «abstraction-création» in Paris an. Weil in Neu-Ulm.
† 1965 in Ulm Hintergrund trat. So entwarf er 1955 für ästhetischen Wahrnehmung in Verbindung Rektor der HfG wurde, verließ Rittel Ulm die Nazis seine Kunst als «entartet» klassifi-
Wilkhahn einen reih- und stapelbaren Stuhl mit Psychologie, Soziologie, Bildtheorie, und übernahm die Professur für «Science of zierten, emigrierte er 1937 nach Amsterdam. * 1917 in Wien;
mit einer Kunststoffschale als Sitzfläche, auf Informationstheorie und Kybernetik zu formu- Design» in Berkeley. Ab 1973 war er zugleich Er kehrte erst 1954 nach Deutschland † 1983 in Ulm
Herbert W. Kapitzki dem jeder schon einmal in einer deutschen lieren. Nach Ulm lehrte Moles als Professor Professor für Grundlagen der Planung in zurück, als Dozent der HfG und Leiter ihrer
Nach dem Tode Friedrich Vordemberge- Aula oder Mensa gesessen hat (oder auf u.a. in Straßburg. Er veröffentlichte weit über Stuttgart. Von seinen designtheoretischen Abteilung für visuelle Kommunikation. 1955
Gildewarts wurde 1965 der Designer Kapitzki einem Plagiat). Leowald betreute in seiner 200 wissenschaftliche Arbeiten. und planungsprozessualen Überlegungen hat und 1959 wurden seine Arbeiten auf den Weitere wichtige Dozenten und
sein Nachfolger als Leiter der Abteilung kurzen Zeit an der HfG mehrere Arbeiten vor allem die These von den «wicked prob- ersten beiden «documenta»-Ausstellungen Gastdozenten:
Visuelle Kommunikation. Er hatte Kunst in von Studenten, die ikonographisch unser * 1920 in Paris; lems» weltweite Beachtung gefunden. gezeigt. Kurd Alsleben, Bruce Archer, Hermann von
Danzig und Stuttgart studiert und unterhielt Bild von der HfG veranschaulichen: u.a. eine † 1992 in Straßburg Baravalle, Horst H. Baumann, Werner Blaser,
seit 1953 ein Büro als Gestalter. Ab 1956 Espressomaschine die der Student Hans von * 1930 in Berlin; * 1899 in Osnabrück; Lucius Burkhardt, Rodolfo Bonetto, Peter
arbeitete er u.a. für das Landesgewerbeamt Klier in seinem 2. Studienjahr 1956/57 ent- † 1990 in Heidelberg † 1962 in Ulm Cornelius, Hans Curjel, Rudolf Doernach,
Stuttgart, dessen Präsident von Amts wegen worfen hat, oder insbesondere das stapelbare Herbert Ohl Hans Magnus Enzensberger, Anthony
Mitglied im Stiftungsrat der Geschwister- Großküchen-Geschirr, dass Nick Roericht Der Designer Ohl hatte Malerei und Grafik Frøshaug, R. Buckminster Fuller, Roland
Scholl-Stiftung war. Ab 1964 unterrichtete 1959 als Diplomarbeit entwickelt hat und das und Architektur in Karlsruhe studiert, bevor Claude Schnaidt Konrad Wachsmann Fürst, Karl Gerstner, Eugen Gomringer,
Kapitzki an der HfG. Im gleichen Jahr wurden von der Firma Thomas (später: Rosenthal) er 1956 als Nachfolger Konrad Wachsmanns Der HfG wurde von ihren zeitgenössischen Der Architekt Wachsmann war einer der Tomás Gonda, Ernst Hahn, Chadwick Hall,
seine Arbeiten auf der «documenta III» in der unter dem Namen TC 100 hergestellt wurde. in die Abteilung Bauen der HfG berufen Kritikern bisweilen «Inzucht» vorgeworfen. Pioniere des modernen Bauens, die versuch- Bill Huff, Johannes Itten, Walter Jens,
Abteilung Grafik ausgestellt. Er zählte zu den Es ist eines der berühmtesten praktischen wurde. Von 1966 bis zur Schließung war er Damit war gemeint, dass manche Studenten ten, die Industrialisierung – insbesondere die Joachim Kaiser, Gerd Kalow, Hanno Kesting,
Gestaltern des deutschen Pavillons auf der Resultate der HfG, weil es ihr Programm ihr letzter Rektor. Nach 1968 arbeitete er als nach ihrem Diplom als Dozenten an der HfG serielle Vorfertigung – auf die Architektur zu Martin Krampen, Herbert Lindinger, Will
Weltausstellung in Montreal 1967. Ab 1970 idealtypisch verkörpert. Designer u.a. für den Möbelhersteller Wilk- arbeiteten, ohne Berufserfahrung außerhalb übertragen. Nach einer Tischlerlehre studierte McBride, Josef Müller-Brockmann, Hans
lehrte er als Professor in Berlin und arbeitete hahn. Von 1974 bis 1982 war er Fachlicher Ulms gesammelt zu haben. Explizit war er Architektur in Berlin und Dresden. 1924-25 Neuburg, Helene Nonné-Schmidt, Frei Otto,
u.a. für die Stadt Frankfurt am Main, die * 1908 in Düsseldorf; Leiter des Rats für Formgebung. Außerdem damit Claude Schnaidt gemeint, der als arbeitete er bei Le Corbusier in Paris, ab Walter Peterhans, Erich Podach, Harry Pross,
Schering AG und die Stadt Berlin. † 1969 lehrte er als Professor in Pforzheim und Student an der HfG anfing und 1968 Rektor 1926 für ein auf Holzbau spezialisiertes Peter Raacke, Nick Roericht, Bernhard
Chicago. geworden wäre, wenn die HfG nicht ihren Unternehmen. 1932-38 war Wachsmann Rübenach, Joseph Ryckwert, Ernst
* 1925 in Danzig; Betrieb eingestellt hätte. Schnaidt hatte in in Italien, dann emigrierte er nach Paris, Scheidegger, Nikolaus Sombart, Anton
† 2005 in Berlin Tomás Maldonado * 1926 in Mannheim; Genf Architektur studiert und begann 1954 zuletzt 1941 in die USA (mit der Hilfe Albert Stankowski, Christian Staub, Kohei Sugiura,
Der argentinische Maler und Designtheore- † 2012 in Darmstadt als Mitarbeiter im Büro Max Bills. Bill brachte Einsteins, für den er 1929 ein Sommerhaus Martin Walser, Elisabeth Walther.
tiker Maldonado gehört zu den ersten Ge- ihn sogleich an die HfG. Er absolvierte sein entworfen hatte). In den USA entwickelte er
Alexander Kluge staltern, die systematisch über Design unter Studium bis 1958 in der Abteilung Bauen, mit Walter Gropius das «Packaged House
Kluge ist dem deutschen Publikum vor allem Perspektiven nachgedacht haben, welche wir Edgar Reitz wo er ab 1962 unterrichtete. 1967-68 war System», ein System für Fertighäuser aus Werkstattmeister:
als einer der Initiatoren des «Oberhausener heute ganz selbstverständlich mit Etiketten Der Autor und Filmregisseur entwickelte und er gewählter Prorektor der HfG und sollte die Holz, die an einem einzigen Arbeitstag von Paul Hildinger, Herbert Maeser, Peter Muthes,
Manifests» von 1962 sowie als Filmemacher, wie «ganzheitlich», «nachhaltig» und «ökolo- leitete ab 1963 gemeinsam mit Alexander Nachfolge des Rektors Herbert Ohl antreten. wenigen ungelernten Arbeitern errichtet Otto Schild, Josef Schlecker, Wolfgang Siol,
Fernsehproduzent («dctp») und Schriftsteller gisch» verbinden. Als junger Künstler wurde Kluge das Institut für Filmgestaltung, das an Ab 1968 lehrte Schnaidt in Paris Architektur werden konnten. Ab 1949 unterrichtete in Cornelius Uittenhout.
ein Begriff. An der HfG entwickelte und Maldonado von der Kunst Max Bills in den die HfG angegliedert war. Schon während mit dem Schwerpunkt industrialisiertes Bau- Chicago, ab 1956 leitete er die Architektur-
leitete er gemeinsam mit Edgar Reitz ab Bann gezogen, die er 1950 auf einer Ausstel- des Studiums der Germanistik, Publizistik, en. Er engagierte sich für Architekturdidaktik klasse der Salzburger Sommerakademie,
1963 das Institut für Filmgestaltung. Kluge lung in São Paolo kennenlernte. Daraufhin Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft und -theorie und veröffentlichte rege u.a. in dann lehrte er ab 1964 in Los Angeles.
hat Rechtswissenschaften, Geschichte und verfasste er eine Monographie über Bill, die arbeitete er ab 1953 als Kamera-, Schnitt- der Zeitschrift form + zweck. Schnaidt war Wachsmann hat entscheidende Beiträge
Kirchenmusik studiert. 1956 wurde er zum 1955 veröffentlicht wurde. Bill lud ihn in der und Produktionsassistent. Reitz zählt zu den ein wahrhaftiger, der Moderne verbundener zur Frage geliefert, wie mit einer möglichst
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Otl Aicher peace movement’s Easter marches and in 1963 to demand his appointment as a full
Important lecturers In the telling words of Max Bill, the Swiss the 1980s the blockades of the anti-nuclear professor against the will of the Ministry of
designer was “an artist who didn’t want to movement. Education.
be one.” His work had a global influence on
the theory and practice of design, not only * 1917 in Ingersheim-Altenmünster; * 1910 in Straßburg;
through HfG, of which he was a founder, but † 1998 in Leutkirch † 1990 in Stuttgart
also through his writings which he produced
in parallel with his design work. In some
cases, their suggestive and argumentative Josef Albers Max Bill
power of persuasion even surpasses the The abstract painter Albers was one of This Swiss artist ranks among the most
quality of his graphical work. Aicher knew the four former Bauhaus teachers who important of the 20th century. He was also an
the Scholl siblings from his schooldays. He lectured in the Basic Course at the young architect, designer, publicist and independent
himself only narrowly escaped arrest by the HfG. Together with him and in succession, member of parliament. He was an indomita-
Nazis in 1943, and deserted from the army these were Walter Peterhans, Helene ble man, sometimes charming, sometimes
in 1945. He started studying sculpture in Nonné-Schmidt and Johannes Itten. Albers pig-headed, with a strong will and a range
Munich in 1946, but left after only a few was a trained elementary school teacher. He of linguistic expression which extended from
weeks, and instead devoted his energy studied art in Berlin, Essen and Munich. As vile insults to rapier-like irony. Together with
together with his later wife Inge Scholl to early as 1920, a year after its foundation, Otl Aicher and Inge Aicher-Scholl, he was
the founding of the adult education institute he taught at the Bauhaus in Weimar. When involved in the foundation of HfG from 1950
Ulmer Volkshochschule. From then until the Bauhaus moved to Dessau in 1925, onwards. He drafted significant parts of its
the 1960s, he designed 327 posters for he became its master builder, and in 1930 foundation programme and designed the uni-
the Volkshochschule. His break with HfG deputy director. In 1933, he emigrated with versity campus. Following an apprenticeship
started in 1967 at the latest, when he was his wife Anni to the USA, taking up American as a silversmith in Zurich, Bill studied at the
appointed design representative of the Olym- citizenship in 1939. He taught at the legen- Bauhaus in Dessau in 1927/28. Starting in
pic Games to be held in Munich in 1972. dary Black Mountain College in the remote 1929, he had his own office in Zurich, where
That work doubtless ranks among the most hinterland of North Carolina until 1949. Like he pursued a wide range of activities. Like
significant international design achieve- Vordemberge-Gildewart, Albers joint the Vordemberge-Gildewart and Albers, he was
ments. Aicher’s approach of developing a “abstraction-création” group of artists. From a member of the “abstraction-création” group
corporate identity, which he had previously 1950 onwards, he taught predominantly of artists. He started producing his “concrete
done for Lufthansa and was later to do for in Yale, Harvard, Havana and Santiago de art” in 1936. In 1938, he joined the influen-
numerous major companies, is still today one Chile. His works were exhibited at the first tial CIAM. From 1961 to 1968 Bill, always
of the most influential concepts in design. and fourth “documenta” in 1955 and 1968. politically controversial, was an independent
He was however also criticized for that, and His best-known works of art worldwide member of Zurich’s Council, and from 1967
even reviled as a “design fascist”, which, include the “Homage to the Square” series to 1971 a member of the Swiss National
in the light of his biography and his ethical (started in 1950). His theoretical publication Council. From 1967 to 1974, he taught as a
stance, is an obscene, self-disqualifying mis- Interaction of Color (1963) was translated Professor in Hamburg. His works have been
representation. This example clearly shows into German by Gui Bonsiepe. It is still read exhibited countless times, including three
how much the man, his radical consistency and reviewed up to the present day. appearances at “documenta” in Kassel. He
and his work polarized opinion, which is has received numerous awards for his work,
also illustrated by the response to his “rotis” * 1888 in Bottrop; including the “Praemium Imperiale”.
typeface series. † 1976 in New Haven, Connecticut
* 1908 in Winterthur;
* 1922 in Ulm; † 1994 in Berlin
† 1991 in Günzburg Max Bense
Philosopher and publicist Max Bense was
concerned with closing the conventional gaps Gui Bonsiepe
Inge Aicher-Scholl between arts and sciences. As he was wor- Design theorist Bonsiepe was one of the
The elder sister of Sophie and Hans Scholl, king towards bringing scientific, philosophical few HfG students who stayed at HfG after
the two students who fought against the and artistic theory and practice together graduation and taught there. Bonsiepe came
Nazis, was an embodiment of the moral high under the common term of rationality, he to HfG in 1955, after studying graphic design
ground at the end of the Second World War. fitted in perfectly with the Ulm programme. and architecture in Munich. He chose to
Her gentle but unbending authority was, as After studying physics, chemistry, mathe- join the Information Department, where he
contemporary witnesses relate, hardly resis- matics, geology and philosophy in Bonn lectured after receiving his diploma in 1959
tible. In 1945, together with Otl Aicher, she and taking his doctorate, he was refused until the closure in 1968. He had a decisive
initiated the Ulmer Volkshochschule, which a professorship as he was a determined input as editor of the magazine ulm, in which
she founded in 1946 and headed until 1978. opponent of the Nazis. From 1945 onwards, HfG publicized news of its activities. After
Her book about the resistance movement, he taught briefly in Jena, and from 1949 as the closure, he worked and taught in Chile,
“The White Rose”, first published in 1947, a Professor in Stuttgart. He started lecturing Argentina and Brazil, and as a Professor in
was reprinted many times. In 1950, she foun- at HfG in 1953. As he supported Max Bill’s Cologne. One focal area of his work is the
ded the Geschwister-Scholl-Stiftung in Ulm position in his dispute with the foundation, interface. It is to his credit that every student
as the funding body for HfG. With seemingly his lectureship in Ulm ended in 1957, but now knows how important the subject of the
superhuman efforts, she succeeded in he returned to teach at HfG again in the interface is for design.
raising 2 million marks for HfG’s foundation. mid-1960s. During the disputes in 1967
She married Otl Aicher in 1952. Until 1959, and 1968, Bense was regarded by the Ulm * 1934 in Glücksburg
she headed the foundation. From the end students as a role model, since his students
of the 1960s onwards, she took part in the in Stuttgart had gone to the barricades in
82 83
Hans Gugelot Becker, the legal adviser of the Geschwister- of design. Maldonado developed into one of film, Mahlzeiten received the award for the Friedrich Vordemberge-Gildewart Walter Zeischegg
Gugelot was one of the few designers whose Scholl-Stiftung. Kluge is one of the most the leading personalities at HfG and a globally best debut work at the Venice Film Festival in Vordemberge-Gildewart was as significant an The Austrian designer was overshadowed
work established the global reputation of important figures behind the “New German respected propagandist for the convictions on 1967. From the end of the 1970s, he worked artist as he was a versatile one. He produced throughout his life, although his achievements
HfG. After studying architecture in Lausanne Cinema”. He not only made over 30 films which HfG was based. His articles in the ma- for almost 30 years on the Heimat trilogy not only graphics, paintings and sculptures, as a designer and lecturer were outstanding.
and Zurich, he started work at the end of the (e.g. Abschied von gestern (Yesterday Girl) gazine ulm are regarded as standard works set in Germany’s provincial past. From 1995 but also reliefs, photo montages, stage sets, Zeischegg already turned his attention to
1940s with, among other people, Max Bill. in 1966 and Die Artisten in der Zirkuskuppel: of design theory. He left HfG in 1967 and onwards, Reitz taught as Professor of Film at and works which would generally rather be product design during his study of sculpture
From 1950 onwards, he worked in his own ratlos (Artists under the Big Top: Perplexed) taught in Princeton until 1970, and then as the Karlsruhe University of Arts and Design. assigned to the field of design: typography, in Vienna. In 1951, he followed Max Bill’s
firm on, for example, the development of in 1968), but also wrote just as many literary Professor of Environment Design in Bologna furniture and interiors. In order to avoid being call to Ulm and took part in building up HfG
modular cupboard systems. Bill ensured that and theoretical books. He is regarded as a from 1976 to 1984. * 1932 in Morbach confused with his cousin of the same name, during its foundation. His designs for the
Gugelot was appointed lecturer in product leading film theorist and analyst. Friedrich Vordemberge added to his surname interior fittings of the HfG buildings included
design at HfG in 1954. Together with Aicher, * 1922 in Buenos Aires the name of the alley in Osnabrück where he the mountings for the fluorescent lamps.
he designed the Braun radiogram known po- * 1932 in Halberstadt Horst Rittel had grown up. He served an apprenticeship Zeischegg was the only lecturer to teach
pularly as “Snow White’s Coffin”, with which Natural scientist Rittel was one of the most as a cabinetmaker, and studied architecture, at HfG from the first day to the last. The
the manufacturer evolved at a stroke into Abraham Moles brilliant intellectuals at HfG, and, during his sculpture and painting in Hanover, starting in colored, stackable, curved plastic ashtrays
a programmatic embodiment of the sober, Georg Leowald The French natural and human scientist time as a lecturer at Ulm, the harshest critic 1919. There, he also worked on the avant- for Helit, which resulted from the work of his
functional and systematic design approach of Georg Leowald represents that particular eludes any attempt to assign his work to and opponent of Otl Aicher. After studying ma- garde magazine Der Sturm. He came into development group with students Dieter
HfG. A second milestone of his work is the group of architects who, especially in a single category. Moles was not only a thematics and theoretical physics in Göttingen, contact with artists like Kurt Schwitters, Os- Raffler, Tsugio Nachi and Verena Loibl in
Braun “Sixtant” electric shaver of 1961. With post-war Germany, designed a multitude of qualified electrical and acoustic engineer, but he worked in industry from 1953 to 1957, and kar Schlemmer, Wassily Kandinsky and Hans 196/67, have become famous. After 1968,
that product, Gugelot established the color practical and elegant furniture and everyday also had doctorates in physics and philosophy. moved to the Social Research Department of Arp. In 1924, he became a member of Theo Zeischegg ran a design firm in Neu-Ulm.
combination of silver and black, which has products which were produced in large Starting in 1965, he taught semiotics and the University of Münster in 1958. In the course van Doesburg’s group “De Stijl”. In 1932,
ever since been perceived as the expression quantities for decades without their creators information and communications theory, of the programmatic scientification of design, he joined the “abstraction-création” group in * 1917 in Wien;
of technical elegance and perfection. His receiving public attention. To that extent, among other subjects, at HfG. Similarly to he was called to HfG that same year as a lec- Paris. Because the Nazis classified his art as † 1983 in Ulm
“Carousel” slide projector for Kodak (1963) Leowald was also a typical representative of Max Bense, he is regarded as a pioneer in turer in theoretical subjects. When Otl Aicher “degenerate”, he emigrated to Amsterdam in
was similarly influential. His works were the Deutscher Werkbund, whose members the attempt to formulate a theory of aesthetic became Rector of HfG on 20 December 1962, 1937, only returning to Germany in 1954 as a
exhibited in the industrial design section of traditionally focused on the functional quality perception in conjunction with psychology, Rittel left Ulm and took up a professorship in the lecturer and head of the Visual Communi- Further important lecturers and visiting
“documenta III” in 1964. of their work and allowed their identity to sociology, image theory, information theory “Science of Design” in Berkeley. From 1973 cation Department at HfG. His works were lecturers:
recede into the background. In 1955, for and cybernetics. After his time at Ulm, Moles onwards, he was also Professor of the Fun- shown at the first two “documenta” exhibitions Kurd Alsleben, Bruce Archer, Hermann von
* 1920 in Makassar on Celebes; example, he designed a stackable chair for taught as a Professor in Strasbourg and at damentals of Planning in Stuttgart. Among his in 1955 and 1959. Baravalle, Horst H. Baumann, Werner Blaser,
† 1965 in Ulm Wilkhahn with a plastic shell as its seat, on other universities. He published well over 200 deliberations on design theory and planning Lucius Burkhardt, Rodolfo Bonetto, Peter
which (or on an imitation of which) everyone academic works. processes, the concept of “wicked problems” * 1899 in Osnabrück; Cornelius, Hans Curjel, Rudolf Doernach,
who has ever been in a German lecture hall above all has met with global attention. † 1962 in Ulm Hans Magnus Enzensberger, Anthony
Herbert W. Kapitzki or dining hall will have sat. In his short time at * 1920 in Paris; Frøshaug, R. Buckminster Fuller, Roland
After the death of Friedrich Vordemberge- HfG, Leowald supervised several projects by † 1992 in Straßburg * 1930 in Berlin; Fürst, Karl Gerstner, Eugen Gomringer,
Gildewart in 1965, designer Kapitzki students which have become icons illustrating † 1990 in Heidelberg Konrad Wachsmann Tomás Gonda, Ernst Hahn, Chadwick Hall,
became his successor as head of the Visual our image of HfG: These include an espresso Wachsmann, an architect, was one of the Bill Huff, Johannes Itten, Walter Jens,
Communication Department. He had studied machine which student Hans von Klier Herbert Ohl pioneers of modern building who attempted to Joachim Kaiser, Gerd Kalow, Hanno Kesting,
art in Gdansk and Stuttgart, and had run designed in his second year, 1956/57, and Designer Ohl had studied painting, graphics Claude Schnaidt apply industrialization—and in particular mass Martin Krampen, Herbert Lindinger, Will
his own design studio since 1953. From in particular the stackable canteen kitchen and architecture in Karlsruhe before joining HfG was from time to time accused of “incest” prefabrication—to architecture. After serving McBride, Josef Müller-Brockmann, Hans
1956 onwards, his clients included the State crockery that Nick Roericht developed as the Construction Department of HfG in 1956 by its contemporary critics. That referred to an apprenticeship as a cabinetmaker, he stu- Neuburg, Helene Nonné-Schmidt, Frei Otto,
Trade Office in Stuttgart, whose President a diploma project in 1959 and which was as the successor to Konrad Wachsmann. the several students who worked as lecturers died architecture in Berlin and Dresden. From Walter Peterhans, Erich Podach, Harry Pross,
was automatically a member of the Scholl manufactured by the Thomas company (later He was its last Rector, from 1966 to the at HfG after taking their diplomas, without 1924 to 1925, he worked for Le Corbusier Peter Raacke, Nick Roericht, Bernhard
Foundation’s Board of Trustees. Kapitzki Rosenthal) under the name of TC 100. It is closure. After 1968, he worked as a designer gaining any professional experience outside in Paris, and starting in 1926 for a company Rübenach, Joseph Ryckwert, Ernst
started teaching at HfG in 1964. In the same one of the most famous practical creations for clients including furniture manufacturer Ulm. It was levelled first and foremost at the specializing in timber structures. From 1932 Scheidegger, Nikolaus Sombart, Anton
year, his works were exhibited in the graphics of HfG as it ideally embodies the institute’s Wilkhahn. From 1974 to 1982, he was Tech- case of Claude Schnaidt, who had started at to 1938, Wachsmann was in Italy, and then Stankowski, Christian Staub, Kohei Sugiura,
section of “documenta III”. He was one of the programme. nical Director of the German Design Council, HfG as a student and would have become emigrated first to Paris, and finally to the USA Martin Walser, Elisabeth Walther.
designers of the German pavilion at Expo 67 and also taught as a Professor in Pforzheim Rector in 1968 if HfG had not ceased ope- in 1941 (with the help of Albert Einstein, for
in Montreal. From 1970 onwards, he taught * 1908 in Düsseldorf; and Chicago. rating. Schnaidt had studied architecture in whom he had designed a summer house in
as a Professor in Berlin and worked for cli- † 1969 Geneva, and started work in Max Bill’s firm in 1929). In the USA, together with Walter Gro- Workshop supervisors:
ents including the City of Frankfurt am Main, * 1926 in Mannheim; 1954. Bill then took him to HfG straight away. pius, he developed the “Packaged House Sys- Paul Hildinger, Herbert Maeser, Peter Muthes,
Schering AG and the City of Berlin. † 2012 in Darmstadt He pursued his studies in the Construction tem”, a system for timber prefabricated houses Otto Schild, Josef Schlecker, Wolfgang Siol,
Tomás Maldonado Department until 1958, and taught there from which could be erected in a single working Cornelius Uittenhout.
* 1925 in Danzig; The Argentinian painter and design theorist 1962 onwards. From 1967 to 1968, he was day by a few unskilled labourers. From 1949
† 2005 in Berlin Maldonado was one of the first designers to Edgar Reitz elected Pro-Rector of HfG, and was intended onwards, he taught in Chicago, from 1956
think systematically of design from perspec- Together with Alexander Kluge, the author to become Herbert Ohl’s successor. From he supervised the architecture class at the
tives which we today would quite naturally and film director developed and headed the 1968 onwards, Schnaidt taught architecture in Salzburg Summer Academy, and from 1964
Alexander Kluge associate with labels like “holistic”, “susta- Institute of Film Design attached to HfG Paris, focusing on industrialized construction. he taught in Los Angeles. Wachsmann has
Kluge is best known to the German public inable” and “ecological”. As a young artist, from 1963 onwards. Even while pursuing his He was involved in architectural theory and ar- made decisive contributions to answering the
as one of the initiators of the “Oberhausen Maldonado was entranced by the art of Max studies of German language and literature, chitectural education, and regularly published question of how relatively complex structures
Manifesto” of 1962, and as a film director, Bill, who he met at an exhibition in São Paulo journalism, art history and drama, he worked articles, for example in the magazine form + can be developed with as small a number of
television producer (“dctp”) and writer. At HfG, in 1950. He then produced a monograph as a camera operator, assistant editor and zweck. Schnaidt was a true modernist Mar- different elements as possible.
he developed and, together with Edgar Reitz, about Bill, which was published in 1955. In production assistant from 1953 onwards. xist, and a member of the French Communist
headed the Institute of Film Design from 1963 consequence, Bill invited him to become Reitz was among the protagonists who set Party. * 1901 in Frankfurt an der Oder;
onwards. Kluge studied jurisprudence, history involved as a lecturer in developing the young the emancipation of the young German † 1980 in Los Angeles
and church music, taking his doctorate in HfG. A short time later, Maldonado, together authors and filmmakers in motion with the * 1931 in Genf;
law in 1956. He came into contact with HfG with Aicher, brought about HfG’s break with “Oberhausen Manifesto” of 1962. At HfG, he † 2007 in Paris
by working as a junior lawyer with Hellmut Bill and its move towards the scientification taught film direction and camera theory. His
84 85
Abteilungen/
Departments
86 87
A total of 249 students matriculated in the
largest department, that of Product Design.
There was a broad range of theoretical sub-
jects on the curriculum, including production
theory, organization of production and pro-
duction works, manufacturing workflows, cost
analysis, technology, ferrous and non-ferrous
Abteilung Produktgestaltung/ metals, wood, plastics, forming methods,
technical design, the theory of groups and
Product Design Department the whole, statistics, linear programming,
the theory of science, the history of the
concept of a scientific experiment, machinery,
behavioural theory, working conditions,
In der größten Abteilung, der Produktgestal- the history of industrial design in the 20th
tung, hatten sich ingesamt 249 Studierende century, sociology, mechanics, dynamics,
immatrikuliert. Als theoretische Fächer stand statics and patents. The practical work in the
ein weitgefächertes Spektrum auf dem second year included the analysis of functions
Studienplan, unter anderem Produktionsthe- and production, and assembly techniques.
orie, Organisation der Produktion und des Designs were created, for example for tools,
Betriebs, Produktionsablauf, Kostenanalyse, household utensils and office equipment, and
Technologie, eisenhaltige und nicht-eisenhal- containers. The practical work in the third
Abteilung Bauen/
tige Metalle, Holz, Kunststoffe, Verformungs- year concentrated on difficult designs, for in- Construction Department
techniken, technische Konstruktion, Theorie stance the identification of parts of a system,
der Gruppen und des Ganzen, Statistik, simple machines and furniture. In the fourth
lineare Programmierung, Wissenschaftsthe- year the students were required to develop
orie, Geschichte des Begriffs vom wissen- an industrial product ready for manufacture
schaftlichen Experiment, Maschinenkunde, on their own. Die Abteilung Bauen, mit 170 Immatrikulati-
Theorie des Verhaltens, Arbeitsbedingungen, onen zweitgrößte Abteilung der HfG, setzte
Geschichte des Industrial Design im 20. ihren Schwerpunkt auf die Industrialisie-
Jahrhundert. Soziologie, Mechanik, Dynamik, rung des Bauens und die Anwendung der
Statik, Patente. Die praktische Arbeit im modernen Produktionsmethoden auf die
2. Jahr sah unter anderem die Analyse von Konstruktionstechniken. Die HfG wollte
Funktionen und Produktion sowie Montage- Fachleute ausbilden, die das Bauen wie The Construction Department, the second
techniken vor. Einfache Entwürfe waren z.B. eine industrielle Serienproduktion behandeln largest at HfG with 170 matriculations,
Werkzeuge, Geräte für den Hausgebrauch konnten. Teilweise wurden die Studierenden focused on the industrialization of building and
und für das Büro, Behälter. Die praktische in den gleichen Fächer wie in der Abteilung the application of modern production methods
Arbeit im 3. Jahr widmete sich schwierigen Produktgestaltung unterrichtet, angepasst to construction techniques. HfG wanted to
Entwürfen, z.B. der Ausarbeitung von Ele- ans Bauen. Eigene Theoriefächer waren train professionals who could handle building
menten eines Systems, einfache Maschinen, z.B. Statik, Widerstandsfähigkeit der Stoffe, like industrial mass production. In part, the
Möbel. Im 4. Jahr ging es in der praktischen Klimakunde, Optik, Akustik und die Geschich- students were taught the same subjects as
Arbeit darum, selbständig ein Industrieprodukt te der Architektur des 20. Jahrhunderts. Die in the Product Design Department, adapted
bis zur Herstellung zu entwickeln. praktische Arbeit im 2. Jahr enthielt u.a. Pro- to reflect the needs of construction. Subjects
jektorganisation, leichte Konstruktionen aus specific to the department included, for
Metall und Kunststoff. Schwere Konstruktio- example, statics, the resilience of materials,
nen aus Metall und Stahlbeton. Standardisie- climatology, optics, acoustics and the history
rung, Koordination, Analyse des Bauplatzes. of architecture in the 20th century. The
Verwendung vorgefertigter Teile in der practical work in the second year covered
Konstruktion. Die praktische Arbeit im 3. und project organization, lightweight construction
4. Jahr umfasste u.a. verbindende Elemente in metal and plastic, heavy structures in metal
aus Metall und Kunststoff, Montage, Logistik and reinforced concrete, standardization,
sowie den Entwurf von Gebäuden. coordination, analysis of construction sites
and the use of prefabricated components in
building. The practical work in the 3rd and 4th
years included, among other topics, joints of
metal and plastic, assembly, logistics and the
design of buildings.
88 89
Abteilung Film/
Film Department
90 91
Grundlehre
92 93
1
2 4 5
6 7
3 8
94 95
4
Basic Course 1 5
2
3
6 7
96 97
1
2 4
3 5 7
6
98 99
Fotografie
1 4
5
2 6 7
3 8
100 101
Photography
1 3
2
4
102 103
Abteilung Visuelle Kommunikation/
Visual Communication Department
1 2 4 5
104 105
1 2 4
3 5
106 107
1 2 5
3 4 6
108 109
Abteilung Produktgestaltung/
Product Design Department
1 3 4
5 6
110 111
1 2 4 5
3 6 7
112 113
1 3 4 5
2 6
114 115
1 3 4
2 5
116 117
Abteilung Bauen/
Construction Department
1 2 3 5
6
4 7
118 119
Abteilung Film/
Film Department
1 2 3
120 121
Abteilung Information/
Information Department
1 2 3 4 5
6 7 8 9
10 11 12 13
122 123
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126 127
Nachwort Epilogue Impressum/Imprint
Dieses Buch soll Appetit machen. Es richtet This book is intended to whet the appetite. HfG Ulm –
sich an Studenten und interessierte Laien, It is addressed to students and interested Kurze Geschichte der Hochschule
die nach einem Zugang zur HfG Ulm suchen. lay people seeking an impression of what für Gestaltung /
Ich hoffe, dass sie das Thema nach der the Ulm School of Design was about. I A brief history of the Ulm School of Design
Lektüre nicht satt haben, sondern auf den hope that, when they have read it, they will
Geschmack gekommen sind. not be fed up with the subject but will have A5
developed a taste for it. Herausgegeben vom labor visuell am
Deshalb ist dieses Buch alles andere als Fachbereich Design der Fachhochschule
vollständig, sondern voller Lücken. Was hier That is why this book is by no means com- Düsseldorf/Published by labor visuell
zu betrachten und zu lesen ist, wirft mehr plete, but full of gaps. What can be seen [visual lab] at University of Applied Sciences
Fragen auf, als beantwortet werden. Die and read here raises more questions than Dusseldorf, Department of Design
Texte und Abbildungen haben exemplarischen it answers. The texts and illustrations are to
Charakter, um einen groben Überblick zu be regarded as examples, providing a rough Herausgeber und Art Direction/
verschaffen. overview. Editor and Art direction
Jens Müller (www.optik-studios.de)
Der Initiator dieser Zusammenarbeit ist Victor The initiator of this collaborative project was
Malsy, Professor für Buchgestaltung am Victor Malsy, Professor of Book Design at Redaktion, Konzept und Gestaltung/
Fachbereich Design der FH Düsseldorf. Er the Design Department of the Düsseldorf Editorial Staff, Concept and Design
lud mich zur Beteiligung an einem Seminar University of Applied Sciences. He invited Larissa Rauch, David Fischbach
ein, in dessen Verlauf die Studenten ein Buch me to take part in a seminar, in the course
über die HfG Ulm entwerfen sollten. Aus of which the students were to design a book Bildbearbeitung/Picture Editing
meinem halbstündigen Vortrag entwickelte about HfG Ulm. My thirty-minute lecture Thomas Hilliges, Larissa Rauch,
sich eine intensive, mehrmonatige Diskussion. developed into intensive discussions lasting David Fischbach
Am Ende lagen mehr als ein Dutzend höchst several months. At the end, the students had
unterschiedlicher Vorschläge der Studenten produced more than a dozen highly different Begleitung/Attendance
vor, jeder eine Transformation ihrer jeweiligen proposals, each one a transformation of their Prof. Victor Malsy, Prof. Philipp Teufel,
Position zur HfG Ulm in eine Buchgestaltung. attitude to HfG Ulm into a book design. Thomas Hilliges
Seit 25 Jahren beschäftige ich mich mit der I have been dealing with HfG Ulm for 25
HfG Ulm. 25 Jahre lang interessierten sich years. For 25 years, only a handful of people Übersetzung/Translation
dafür nur eine Handvoll Menschen. Nun have been interested in it. Then, suddenly, Keith Lunn
sah ich mich auf einmal mit einer neuen I found myself confronted by a new gene-
Generation junger Gestalter konfrontiert, die ration of young designers who recognized Druck, Einband/Printing, Binding
die Relevanz der HfG für ihre eigene Zukunft the relevance of HfG to their own futures Kösel, Altusried-Krugzell
erkannten und sich mit ihrer Geschichte fa- and examined and debated its history from
cettenreich und streitbar auseinandersetzten. a variety of perspectives. They were not Die Bildrechte der Porträts von Hans und
Ulm war ihnen nicht gleichgültig. Das hatte indifferent to Ulm. I had not expected that. Sophie Scholl auf den Seiten 5 und 25 liegen
ich nicht erwartet. Ich war zu Tränen gerührt. I was moved to tears. It emerged during the bei Manuel Aicher. Fotograf unbekannt/
Im Laufe des weiteren Prozesses schälte further process that the concept developed The copyright of the portraits of Hans and
sich heraus, dass das Konzept von Larissa by Larissa Rauch and David Fischbach Sophie Scholl on page 5 and 25 are held
Rauch und David Fischbach realisiert werden was to be put into practice. I thank both of by Manuel Aicher. Photographer: unknown
sollte. Ich danke beiden dafür, dass sie so them for insisting so stubbornly on putting
hartnäckig darauf bestanden haben, den the teaching at HfG in the foreground. My © 2014 Jens Müller/Fachhochschule
Unterricht an der HfG in den Vordergrund thanks also go to Victor Malsy, Jens Müller, Düsseldorf, Fachbereich Design/
zu stellen. Darüber hinaus danke ich Victor Thomas Hilliges and all the students at the René Spitz/Lars Müller Publishers
Malsy, Jens Müller, Thomas Hilliges und allen seminar for their wonderful enthusiasm and
Studenten des Seminars für ihr wunderbares commitment. Their perseverance has, I hope, Printed in Germany
Engagement. Ihr Beharrungsvermögen hat, done a great deal to ensure that this book is
so hoffe ich, wesentlich dazu beigetragen, easy to digest. No part of this book may be used or repro-
dass dieses Buch leicht verdaulich ist. duced in any form or manner whatsoever
I thank Manuel Aicher for his permission without prior written permission except in the
Ich danke Manuel Aicher für seine Erlaubnis, to reprint the portraits of Hans and Sophie case of brief quotations embodied in critical
die Portraits von Hans und Sophie Scholl Scholl. I also thank the director of the HfG articles and reviews.
abdrucken zu dürfen. Ebenso danke ich Ulm archive, Dr. Martin Mäntele, for his
dem Leiter des HfG-Archivs Ulm, Dr. Martin permission to reprint the proven images. Fachhochschule Düsseldorf
Mäntele, für die Erlaubnis, die entsprechend All photos by Hans G. Conrad come from Fachbereich Design
nachgewiesenen Bilder abdrucken zu dürfen. my collection. Georg-Glock-Straße 15
Sämtliche Fotos von Hans G. Conrad stam- D-40474 Düsseldorf
men aus meiner Sammlung. René Spitz
Cologne, 31 October 2013 Lars Müller Publishers
René Spitz Pfingstweidstrasse 6
Köln, 31. Oktober 2013 CH-8005 Zürich/Switzerland
www.wortbild.de
www.fh-duesseldorf.de
www.lars-mueller-publishers.com
www.a5design.de
ISBN 978-3-03778-413-6
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