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2.

TEST
Name:______________________ Kurs:__________

Innerhalb der Parteien sind Interessengruppen organisiert und ausdrücklich auch in den
Parteistatuten erwähnt. In der SPD heißen sie "Arbeitsgemeinschaften", in der CDU und
CSU "Vereinigungen". Die innerparteilichen Interessengruppen sprechen mit vielen Zungen
und vertreten auseinander gehende Interessen.
5 Häufig genug blockieren die verschiedenen Gruppierungen in den beiden großen Parteien
sich gegenseitig, sie neutralisieren ihren innerparteilichen Einfluss. Und nicht zuletzt dadurch
festigt sich in der Öffentlichkeit dann das Bild vom unbeweglichen, ja manövrierunfähigen
Tanker. So erscheinen die großen Parteien kaum in der Lage, Bedürfnisse und Interessen,
die es bei den Wählern gibt, aufzunehmen und in die politischen Institutionen, in den
10 Bundestag und die Bundesregierung hinein zu vermitteln.
Über dem innerparteilichen Konkurrenzkampf steht der Parteivorstand, also die
Parteiführung. Der Soziologe Robert Michels sprach bereits 1911 von der "Oligarchie" in den
Parteien und meinte damit, dass nicht die Mitglieder in einer Partei entscheiden, sondern der
Parteivorstand. Die Ursache sah er in der Parteiorganisation: "Die Macht der Führer wächst
15 im gleichen Maßstabe wie die Organisation." Jüngere Parteiforscher sehen allerdings im
Parteivorstand keineswegs das oligarchische Führungsorgan, in dem erfahrene und
autoritäre Parteipolitiker Entscheidungen treffen, die als Weisungen nach unten gehen. Sie
weisen vielmehr darauf hin, dass auch in den Parteivorständen die verschiedenen
Interessengruppen vertreten sind, in einem oft mühsam ausgehandelten Gleichgewicht. Ein
20 Parteivorstand führe nicht, sondern er halte die auseinander strebenden Kräfte zusammen,
er integriere.
nach: Egner, Anton / Misenta, Günther: Mensch und Politik - Demokratie, Hannover 1996

1. Welche Nachteile im Zusammenhang mit dem Interessenpluralismus in den


großen
Parteien werden im Text genannt? (4 P.)

2. Welche möglichen Vorteile hat Interessenpluralismus innerhalb der Parteien


Ihrer Meinung nach? (4 P.)

3. Welche Rolle spielt der Parteivorstand? - Arbeiten Sie aus dem Text die beiden
unterschiedlichen Standpunkte zu dieser Frage heraus! (6
P.)
Erwartungshorizont zum Test „Interessenpluralismus in den Parteien“

1. Welche Nachteile im Zusammenhang mit dem Interessenpluralismus in den


großen
Parteien werden im Text genannt?
- Häufig genug blockieren die verschiedenen Gruppierungen in den beiden großen
Parteien sich gegenseitig / sie neutralisieren ihren innerparteilichen Einfluss.
- So erscheinen die großen Parteien kaum in der Lage, Bedürfnisse und Interessen,
die es bei den Wählern gibt, aufzunehmen und in die politischen Institutionen, in den
Bundestag und die Bundesregierung hinein zu vermitteln.

2. Welche möglichen Vorteile hat Interessenpluralismus innerhalb der Parteien


Ihrer Meinung nach?

- Konkurrenzkampf verbessert Parteiarbeit


- Keine einseitige Interessenvertretung, verschiedene Interessen müssen
berücksichtigt werden
- Parteiführung muss integrierend wirken

3. Welche Rolle spielt der Parteivorstand? - Arbeiten Sie aus dem Text die beiden
unterschiedlichen Standpunkte zu dieser Frage heraus!
- Der Soziologe Robert Michels: "Oligarchie" in den Parteien
- nicht die Mitglieder in einer Partei entscheiden, sondern der Parteivorstand
- die Ursache sah er in der Parteiorganisation
- Jüngere Parteiforscher sehen allerdings im Parteivorstand keineswegs das
oligarchische Führungsorgan
- auch in den Parteivorständen sind die verschiedenen Interessengruppen vertreten
- ein Parteivorstand führe nicht, sondern er halte die auseinander strebenden Kräfte
zusammen, er integriere
Punkte Note
14 1
13 1,7
12 2
11 2,3
10 3
9 3,3
8 4
7 4,3
6 4,7
5 5
4 5
3 6
2 6
1 6

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