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Verfahrenstechnik ist ein Zweig des Ingenieurwesens und befasst sich mit
stofflichen Änderungen sowie den dazu notwendigen Geräten.
Solche Verfahren sind z.B. Filtern, Verdampfen, Trocknen, Mischen, Trennen.
• Mischen o Dünger
o Pflanzenschutz
o Einarbeitung v.Pflanzenrückständen bei der Bodenbearbeitung
o Futtermischungen
o Gase im Verbrennungsmotor
Vorschrift
Anweisung, deren Befolgung erwartet wird und die ein bestimmtes Verhalten oder
Handeln fordert
Norm
Allgemein anerkannte, als verbindlich geltende Regel für das Zusammenleben der
Menschen.
Richtlinie
von einer höheren Instanz ausgehende Anweisung für jemandes Verhalten in einem
bestimmten Einzelfall, in einer Situation, bei einer Tätigkeit o. Ä.
= Handelszeichen CE ≠ Prüfzeichen
Mit dem Aufdruck eines CE- Kennzeichens erklärt der Hersteller, dass das Produkt den geltenden
Anforderungen genügt, die in den Harmonisierungsrechtsvorschriften der Europäischen Union, die
ihre Anbringung vorschreiben, festgelegt sind.
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Gesetze – bindend für alle Produkte
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Norm
Normung hat etwas zu tun mit Die Normung bietet Lösungen für
gleichartiger Vorgehensweise immer wiederkehrende Aufgaben
Schaffung einer Grundlage unter Berücksichtigung neuester
Erkenntnisse aus Wissenschaft und
Schaffung eines Ordnungsprinzips Technik ..
sinnvoller Zusammenarbeit und • zum Zeitpunkt der
geordnetem Zusammenleben Normenerstellung
• Revisionszeitraum von Normen:
5 Jahre
Klausurfrage
Erweist sich eine Innovation als gut und praktikabel, wird sie zum „Stand der
Technik“ und schließlich zur „Norm“ erhoben.
Die Hersteller sind zur Beachtung dieser Standards verpflichtet und müssen den
aktuellen Stand der Technik für Ihre Produkte nutzen.
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Wer macht die Normen?
• Hersteller
• Handel
• Verbraucher
• Handwerker
• Dienstleistungsunternehmen
• Wissenschaft
• technische Überwachung
• Berufsgenossenschaften
• Arbeitgeber
• Gewerkschaften
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Zur Landtechnik gehören die Produktgruppen
• Traktoren
• Land- und Forstmaschinen sowie
• Garten- und Kommunaltechnik
Anwendung
Die Anwendung einer harmonisierten Norm, auf denen eine Konformitäts-
vermutung beruht, bleibt freiwillig. Der Hersteller kann selbst wählen, ob er auf
harmonisierte Normen zurückgreift.
Entscheidet er sich jedoch gegen die Anwendung einer harmonisierten Norm,
muss er nachweisen, dass die Maschine durch die Anwendung anderer
Spezifikationen, die wesentlichen Anforderungen der der Maschinenrichtlinie
2006/42/EG erfüllt.
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Traktoren
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Standardschlepper
Vorteile:
Universelle Einsatzmöglichkeiten
Große Hinterräder für hohe Zugleistung beim Pflügen
Hauptanbauraum Heck, auch Frontanbau
Heckanbau Standardtraktor
● Kraftheber
● Zugmaul
● Untenanhängung
● Zugpendel
● Anhängekugel
● Hitch
● Zapfwelle
● Hydraulikanschlüsse
Dreipunkt- Kraftheber
Angebaut wird über eine genormte Dreipunkthydraulik, die in die Kategorien 0-3,
je nach Leistung des Schleppers, eingeteilt wird
(verschiedene Maße; bei Schlepper- und Anbaugerätkauf beachten).
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Frontanbau Standardtraktor
• Zugmaul vorne
• Frontkraftheber
• Frontzapfwelle
Dreipunkt- Frontkraftheber
Dreipunkt- Frontkraftheber
Systemtraktoren
Geräteträger
• Unimog
• Mittelsitztraktor
• Geräteträger
• Fasttrac
Spezialtraktoren
Plantagen-/
• Knicklenker Schmalspurschlepper
• Plantagen-/Schmalspurschlepper
• Zweiachsmäher
• Hofschlepper
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Motoren
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Otto vs Diesel – what‘s the difference?
2 Kurbelwellenumdrehung = 1 Nockenwellenumdrehung
Ventilsteuerung
Eine Ventilsteuerung ist ein Mechanismus, der bei einem 4-
Takt Hubkolbenmotor die Bewegung der Kurbelwelle
phasenrichtig auf die Ventile überträgt:
zwei Umdrehungen der Kurbelwelle folgt synchron ein Zyklus
der Ventil-Betätigung.
In jedem Fall geschieht das Steuern der Ventile über eine oder
mehrere Nockenwelle(n), die von der Kurbelwelle angetrieben
werden.
Die Unterschiede liegen in der Anordnung und Anzahl der
Nockenwellen sowie der Art der Kraftübertragung von der
Kurbelwelle zur Nockenwelle.
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Desmodromische Ventilsteuerung – Keine Ventilfedern
Die Desmodromische Ventilsteuerung schließt das Ventil
ohne Ventilfeder.
Dadurch wird das Flattern der Ventile bei sehr hohen
Drehzahlen vermieden.
Statt eines Nockens hat die Nockenwelle je einen Nocken zum
Öffnen (blau) und Schließen
(rot) des Ventils. Über Kipphebel wird das Ventil
zwangsgesteuert.
Eine genaue Einstellung ist hierbei besonders wichtig und
entsprechend kompliziert.
Funktionsweise Turbolader
Bei nicht aufgeladenen Kolbenmotoren (Saugmotoren) wird beim Ansaugen von Luft
durch die Kolben ein Unterdruck im Ansaugtrakt erzeugt. Der Unterdruck steigt mit
wachsender Drehzahl an und begrenzt die erreichbare Leistung des Motors. Eine der
Möglichkeiten, dem entgegenzuwirken, ist die Aufladung der Zylinder mittels eines
Turboladers.
Ein Turbolader besteht aus einer Abgasturbine im Abgasstrom, die über eine Welle mit
einem Verdichter im Ansaugtrakt verbunden ist. Die Turbine wird vom Abgasstrom des
Motors in Rotation versetzt und treibt so den Verdichter an. Der Verdichter erhöht den
Druck im Ansaugtrakt des Motors, so dass während des Ansaugtaktes eine größere
Menge Luft in den Zylinder gelangt als bei einem Saugmotor. Damit steht mehr
Sauerstoff zur Verbrennung einer entsprechend größeren Kraftstoffmenge zur
Verfügung. Dadurch steigen der Mitteldruck des Motors und sein Drehmoment, was
die Leistungsabgabe erhöht.
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Ladermotor
Saugmotor
Zweitaktmotor
Zweitakt- Prinzip:
1 Umdrehung der Kurbelwelle = 1 Arbeitstakt
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Viertakt vs. Zweitakt
Zweitakt Viertakt
Reihenmotor V- Motor
Einfacher Aufbau Platzsparend (viele Zylinder)
Geringes Bauvolumen Schlechter Massenausgleich
Schlechter Massenausgleich
Sternmotor
Boxermotor
V- Motor mit Zylinderwinkel von 180°
Sehr hohe Laufruhe
Gute Leistung
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Kupplungssysteme
1. Klauenkupplung = Formschlüssig
2. Reibscheibenkupplung = Kraftschlüssig
3. Membrankupplung = Kraftschlüssig
Das Differenzial dient zur Kraftübertragung auf eine Antriebsachse und gleicht die
unterschiedlichen Radien der Räder bei Kurvenfahrten aus.
Für den Antrieb von gezogenen Mähdreschern erhielten die Schlepper ab ca. 1955
Doppelkupplungen, die eine Kupplungsscheibe für den Fahrantrieb und eine für die
Zapfwelle besitzen.
Beide Kupplungen lassen sich mit dem Kupplungspedal ausrücken. In der ersten
Stufe wird die Fahrkupplung getrennt, beim Durchtreten bis zum zweiten Anschlag
die Zapfwellenkupplung.
Dies hat den Vorteil das ein Fahrgeschwindigkeitswechsel ohne Unterbrechung
des Kraftflusses zur Zapfwelle möglich ist.
Für ein vom Kupplungspedal unabhängiges kuppeln des Zapfwellenantriebes ist ein
zusätzlicher Handhebel notwendig.
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Lamellenkupplung
Hydrodynamische Kupplung
Fliehkraftkupplung
Getriebe
Das Prinzip der hydrodynamischen Kraftübertragung ist, dass eine Flüssigkeit von den
Schaufeln des Pumpenrades erfasst und beschleunigt wird.
Das Pumpenrad, das direkt vom Motor angetrieben wird, wandelt die mechanische
Energie in Strömungsenergie um, es bildet die so genannte Primärseite.
Das Turbinenrad, das bei reinen hydrodynamischen Getrieben direkt mit der
Getriebeabtriebswelle (Sekundärseite) verbunden ist, nimmt diese Strömungsenergie
wieder auf und stellt mechanische Energie am Abtrieb des Wandlers bereit.
Das Leitrad ist fest mit dem Gehäuse verbunden und kann sich daher nicht drehen. Das
Öl stützt sich an den um etwa 90 Grad gekrümmten Schaufeln des Leitrades ab und
bewirkt dabei einen starken Rückstau, der an den Schaufeln des Turbinenrades eine
Vergrößerung des Momentes zur Folge hat.
Dadurch ist das Drehmoment an der Turbinenradwelle (Abtriebswelle) größer als
Drehmoment, das vom Motor kommt.
Das Leitrad ist als Drehmomentstütze notwendig, da andernfalls keine
Drehmomentwandlung erfolgen kann und nur die Funktion einer
reinen hydrodynamischen Kupplung erreicht würde.
Weiterhin leitet das Leitrad den Ölstrom in einem günstigen Winkel zurück auf die
Schaufeln des Pumpenrades, damit ist der Ölkreislauf in sich geschlossen.
Die übertragbare Leistung ist außer von der Auslegung des Wandlers nur von der
Drehzahl abhängig und steigt mit dieser an.
Bei zunehmender Drehzahl entfällt aufgrund des veränderten Anströmwinkels des Öls
die Stützkraft, das Leitrad beginnt sich mitzudrehen und der Wandler arbeitet als
hydraulische Kupplung. 23
2. Mechanische Getriebe
Änderung der
Übersetzung
während der
Fahrt, ohne Unter-
brechung des
Drehmoments
1. Stufengetriebe = Schaltgetriebe
Kurbelwelle
des Motors Aufbau:
Haupt- Motor Hauptwelle Kraftübertragung mittels
welle
Zahnräder auf die Vorgelegewelle
Vorgelege- Kraftübertragung mittels Zahnräder zurück auf die
welle Hauptwelle Getriebeausgang Differential
Im typischen Fall wird das zentrale Sonnenrad durch den Motor angetrieben.
Dadurch dreht sich die Sonne und überträgt das Drehmoment auf die Planetenräder.
Das Sonnenrad versetzt mit Hilfe des Hohlrades die Planetenräder in Drehung um das
Sonnenrad (und um sich selbst).
Diese Planetenräder sind auf einem gemeinsamen Träger montiert.
Der Planetenträger wird mit einer Abtriebswelle verbunden und man hat eine
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Übersetzung, das heißt, der Antrieb dreht sich schneller als der Abtrieb.
Lastschaltgetriebe
Ein Lastschaltgetriebe ist eine spezielle Form des Fahrzeuggetriebes, bei dem die
Übersetzung unter Last, also während der Fahrt, ohne Unterbrechung
des Drehmoments geändert werden kann.
Dadurch können auch während des Schaltvorganges Vortriebskräfte übertragen werden,
das Fahrzeug kann auch während des Schaltvorganges weiterbeschleunigen, es ergeben
sich deshalb beim Schaltvorgang keine Komforteinbußen.
Beim Schalten eines Ganges wird ein Schaltelement des alten Ganges geöffnet und
gleichzeitig ein anderes Schaltelement des neuen Ganges geschlossen.
Gruppenschaltungen mit mehr als zwei beteiligten Schaltelementen werden in der Regel
vermieden, können aber bei Traktorgetrieben aufgrund der Gruppenbauweise nicht
umgangen werden.
Stufenlose Getriebe
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stufenlose Getriebe
Variator- Getriebe Dieser Getriebetyp wurde hauptsächlich
bei Erntemaschinen eingesetzt.
(Umschlingungs- Getriebe) Für Traktoren werden sie nicht genutzt
Nachteile:
Geringer Wirkungsgrad
Begrenzte Kraftübertragung
Differenzialgetriebe
Lenkungsarten:
• Achsschenkellenkung
• Vorderrad-, Hinterrad-, Allrad- und Hundeganglenkung
• Achsschenkellenkung mit Lenktrapez durch Spurstange
Lenkgetriebe:
• Schneckenrollenlenkung (Schneckengetriebe) Lenktrapez durch Spurstangen
• Vollhydrostatische Lenkung
Sonderformen Lenkung:
Knicklenkung Drehzahldifferenzlenkung
Geräuschvorschriften
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Kraftstoffe
Öle
Bilden einen Schmierfilm. Die Reibung findet innerhalb der Flüssigkeit statt.
Aufgaben des Motoröls:
• Schmieren
• Kühlen
• Abdichten
• Reinigen
• Vor Korrosion schützen
• Geräusche dämpfen
Viskosität:
Gibt die Fließfähigkeit des Öls an, die
sich aus der inneren Reibung ergibt.
Sie ist ein Maß für dessen Fähigkeit,
ein gewisses Maß an Schubspannung
zu ertragen.
Je höher diese Schubspannung, desto
langsamer fließt das Öl - es ist also
"zäh"
Der Druck p im
System wird über
Kraft und
Kolbenfläche
definiert.
𝐹
P=
𝐴
Flüssigkeiten sind nicht komprimierbar und leiten den Druck in alle Richtungen
weiter. Es können große Lasten mit Hydraulik bewegt werden.
• Hydraulikpumpe
• Ventilen (Druckregel-, Wegesteuer-, Mengenregel-, Rückschlag , Entlastungsventile)
• Hydraulikzylindern (Einfachwirkend, Doppelwirkend,…)
• Hydraulikmotoren
• Ölversorgung (Ölbehälter, Ölleitungen, Filter, Ölkühler,…)
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Hydraulikpumpen
Außenzahnradpumpe Innenzahnradpumpe
Kolbenpumpen
Vorteile: Nachteile:
Können hohe Drücke erzeugen • Hoher konstruktiver Aufwand
Sind gut regelbar
Nach der Anordnung der Kolben zur Drehachse unterscheidet man zwischen
Axial- und Radialkolbenpumpen.
Nennen Sie Arten von Hydraulikpumpen. Welche kann den höchsten Druck
erzeugen? 34
Varianten der Kolbenpumpen
Schwenkscheibenpumpe =
Taumelscheibenpumpe
Aufbau: Die Kolben sind axial kreisförmig um die Pumpenlängsachse (als Mittelachse
gedacht) angebracht. Dreht sich die Antriebswelle mit der Taumelscheibe,
macht jeder Kolben eine komplette Hubbewegung.
Funktionsweise: Bei geschlossenem Druckventil wird der Kolben durch die Kolbenfeder
gegen die sich drehende und dabei zurückweichende Taumelscheibe gedrückt. Die
Kolbenkante gibt den Saugschlitz frei. Über den Ringkanal wird das Öl in den
Zylinder gedrückt. Nach Erreichen des unteren Totpunktes drückt die umlaufende und
wieder vordrängende Taumelscheibe den Kolben gegen die Kolbenfeder wieder hoch. Der
Kolben verschließt den Saugschlitz, der ansteigende Öldruck öffnet das Druckventil
und das Öl gelangt in die Druckleitung
Axialkolbenpumpe Schwenkscheibenpumpe
Schrägachsenpumpe
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Hydraulikzylinder
Es gibt:
Einfachwirkende Hydraulikzylinder
Doppeltwirkende Hydraulikzylinder
Hydraulikventile
Druckregelventil
Wegesteuerventil
Mengenregelventil
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Weiter Ventilarten: Drosselventil
Entlastungsventil
Proportionalventil
Steuerschieberventil
Kreuzventil
Drehventil
Drosselventil
Mengenregelventil
Mengenregelventil Wegesteuerungsventile
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Hydrauliksysteme
1. Konstantstromsystem
2. Konstantdrucksystem
• Über einen Druckregler wird der
Systemdruck immer konstant gehalten
• Druck steht nur an wenn er gebraucht wird
• In der Neutralstellung wird kein Öl gefördert
• Nachteile: Wenn große Ölmenge gebraucht
wird aber mit geringem Druck, muss der
Druck über ein Ventil abgebaut werde
Ölerwärmung
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3. Load Sensing System
Regelung der Axialkolbenpumpe nach benötigtem
Ölstrom und Öldruck:
Eine Load- Sensing- Leitung misst die Differenz
zwischen Pumpendruck und Verbraucherdruck.
Nach dieser Druckdifferenz wird die Ölfördermenge
geregelt.
Keine Ölförderung in neutral- Stellung!
Vorteile:
Ölstrom unabhängig von der Motordrehzahl
Es können mehrere Verbraucher bedient
werden, ohne, daß es eine wechselseitige
Beeinflussung gibt
Probleme:
Anbaugeräte mit eigener Regelhydraulik können
Fehlregelungen des LS- Systems auslösen
=> Hohe Energieverluste
=> Hohe Ölerwärmung
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Ferguson Regelhydraulik
Aufsattelpflug
Lageregelung
Höhenregulierung der Arbeitsgeräte
bezogen auf die Lage des Traktors.
Die Geräte sind über den Unterlenker mit
dem Dreipunkt- Hydraulik des Traktors
verbunden. Lageregelung wird bei
Sähmaschinen, Mähwerken usw. benutzt.
Zugwiderstandsregelung
Die Dreipunkt- Hydraulik regelt die
Arbeitstiefe: Pflug wird je nach
gewünschter Tiefe automatisch gesenkt
oder angehoben, so daß der
Zugwiderstand immer konstant bleibt.
Anwendung bei Anbau- Geräten, die vom
Traktor getragen werden.
z.B. Anbaupflug
Mischregelung
Hierbei werden die Istwerte von Lage
und Zugkraftregelung in einem
vorgegebenen Verhältnis kombiniert
und als Regelgröße verwendet.
Es lassen sich damit bei sehr stark
wechselnden Böden große Änderungen
der Arbeitstiefe vermeiden.
Schwimmstellung
Das Anbaugerät kann sich in
Schwimmstellung frei über unebenen
Böden bewegen. Das Anbaugerät muss mit
Rollen oder Scheiben abgestützt werden.
Scheibenegge, Wälzegge, Spatenrollegge
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Bodenbearbeitung
Unter Bodenbearbeitung versteht man den geplanten Eingriff in das System Boden
mit dem Ziel, ein günstiges Bodengefüge im Saatbett, in der eigentlichen Ackerkrume
und im Übergang zum Unterboden zu schaffen.
Bodenverdichtung
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Verfahren der konseervativen Bodenbearbeitung
1. Stoppelbearbeitung:
• Oberflächennahes Auflockern der Bodenoberfläche nach der
Ernte.
• Ziel der Stoppelbearbeitung ist nicht primär das Lockern der
Böden, sondern das flache (5cm) Einmischen von
Ernterückständen , das Anregen von Samenunkräutern und
ausgefallenen Getreidekörner zur Keimung, Wurzelunkräuter an
die Oberfläche zu bringen und den Luft- und Wasserhaushalt des
Bodens verbessern.
Geräte zur Stoppelbearbeitung:
Scheibenegge, Walzen, Schwergrubber
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Konventionelle
Bodenbearbeitung
Grundbodenbearbeitung
Der Pflug
Ein Pflug wendet den Boden und bringt je nach Arbeitstiefe die unteren Bodenschichten
nach oben.
Unterschied zum Grubber: Ein Grubber mischt, krümelt, lockert den Boden
oberflächennah, wendet ihn aber nicht!
Prinzipieller Aufbau
1 Pflugrahmen (Grindel)
2 Verbindung zu Zugmaschine
3 Einstellung der Arbeitstiefe
4 Sech
5 Meißel
6 Schar
7 Streichblech mit Streichschiene 47
Verschiedene Pflugkörper für verschiedene Einsätze
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Drei Möglichkeiten, wie ein Pflug an einem Traktor angebracht werden kann:
Sicherungselemente am Pflugkörper
Eine Steinsicherung bei Einsatz auf steinigen Böden schützt vor Beschädigung:
Der Grubber
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Bodenbearbeitung mit dem Grubber belastet den Boden weniger als eine
Bearbeitung mit dem Pflug:
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Sekundärbodenbearbeitung = Saatbettbereitung
Geräte, die nach der Grundbodenbearbeitung mit dem Pflug oder dem Grubber
hauptsächlich zur Saat- und Pflanzbettvorbereitung eingesetzt werden haben folgende
Aufgaben zu erfüllen:
• Lockern und Krümeln der Bodenschicht in einer Tiefe bis zu 10cm zum Herrichten
eines Saatbetts
• Herstellen des erforderlichen Bodenschlusses durch Rückverfestigung der oberen
Bodenschichten
• Einmischen von Mineraldüngern oder Herbiziden
• Mechanische Unkrautbekämpfung
• Aufbrechen von Verkrustungen und verdichteter Oberflächen
Starregge
Drehende Eggen:
Wälzeggen werden auch Krümler genannt. Sie haben
die Aufgabe, je nach Bodenart und Wälzkörper noch
vorhandene Bodenstücke zu zerkleinern und so ein
feines Saatbett zu erzeugen. Die Form der Wälzkörper
ist sehr unterschiedlich.
Wälzegge
Zielsetzung:
• Ergänzung erwünschter Arbeitseffekte
• Weniger Arbeitsgänge
• Weniger Verdichtung und Fahrspuren
• Verringerte Aufwendungen (Zeit, Energie)
• Termineinhaltung
• Termingerechte Feldbestellung
Zapfwellengetriebene Geräte
Vorteile:
Nachteile:
Bessere Ausnutzung der Motorleistung
Relativ teuer
Vermeidung von Schlupf
Beschränkte Arbeitsbreite
gezielter Arbeitseffekt einstellbar
Höhere Verschleißkosten
Vielseitig verwendbar durch gute
Relativ geringe Flächenleistung
Kombinationsmöglichkeiten
Rüttelegge
3-4 Zinkenbalken, oszillierende Bewegungen quer zur
Fahrtrichtung (gute Einebnung, verstopft schnell nicht zur
Einarbeitung von Ernteresten geeignet)
Hauptsächlich zur Saatbettbereitung nach dem Pflügen bei
leichten-mittleren Böden Rüttelegge
Kreiselegge
• Horizontal rotierene Zinkenpaare
• Arbeitet sehr gleichmäßig
Kreiselegge
Bodenfräse
• Intensive Zerkleinerung
• Relativ gute Einarbeitung von Pflanzenresten
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Stoppelbearbeitung
Scheibenegge:
• gewölbte Scheiben (glatt/gezahnt) schräg zur Fahrtrichtung
• Die Scheiben fördern in Wölbung Boden nach oben und quer
zur Fahrtrichtung
• Größerer Zustellwinkel zur Fahrtrichtung steigert
Mischung/Krümelung
• Nicht (oder nur teilweise) geeignet zur Bekämpfung von
Wurzelunkräutern
• Teilweise auch für Sekundärbodenbearbeitung geeignet
Spatenrollegge:
• Ähnlich wie Scheibenegge
• Statt Scheiben Messersterne mit leicht gebogenen Messern
• Durch Biegung wird Boden nach rechts und links befördert
• Bearbeitungsintensität geringer als Scheibenegge,
• daher meist mehr Achsen hintereinander
Schälgrubber:
• Häufig verwendet
• Ausreichender seitlicher und diagonaler
Zinkenabstand und Rahmenhöhe gegen
Verstopfungen zu beachten
• Doppelherz-, Gänsefuß- oder Flügelschar
• Normalerweise in Kombination mit Nachlaufgeräten
Grubber mit Flügelschaaren
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Zapfwellengetriebene Geräte zur Stoppelbearbeitung
Zinkenrotor:
gerade Messer
• Grundbodenbearbeitung (Primärbearbeitung)
• Saatbettbereitung (Sekundärbearbeitung)
• Stoppelbearbeitung
Vorteile
„Reiner Tisch“ - phytosanitäre Maßnahme gegen Unkräuter, Minderung des
Schaderregerpotentials von Pflanzenkrankheiten (z.B. Fusarien) und
Schädlingen (z. B. Maiszünsler)
auf schweren Böden standortspezifisch oberflächennahe Frostgare
Einarbeitung von Wirtschaftsdünger
Nachteile
Gefahr der Pflugsohlenverdichtung bei Bearbeitung bei Nässe
„Matratzenbildung“ beim Unterpflügen von organischem Material
Hoher Zugleistungsbedarf, geringe Flächenleistung, hohe Verfahrenskosten
Erosionsgefahr (Wind/Wasser)
Verstärkte Freisetzung von C aus dem Boden
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Bodenbearbeitungsverfahren /Bodenbestellsysteme
Pflanzmaschinen
Verschiedene Saatmethoden:
Breitsaat: Durch die Anzahl Körner in der Hand pro Wurf, die Wurfbreite und die
Schrittlänge des Sämanns ergibt sich die Saatgutmenge pro Flächeneinheit. Die
Breitsaat ist eine ungenaue Methode.
Bei der Drillsaat werden die Körner mittels Drillmaschine in Reihen abgelegt –
dieses Verfahren wird vorwiegend bei Getreide angewandt. Dabei ziehen kleine
Säschare eine Rinne in das Saatbett; durch ein Rohr werden die Samenkörner
eingebracht.
Die Einzelkornsaat kommt bei Zuckerrüben und Mais zum Einsatz, bei denen ein
gleichmäßiger Pflanzenabstand angestrebt wird.
Die Einzelkornsämaschine legt mit pneumatischer oder mechanischer Steuerung
die Saat zentimetergenau ab, auch innerhalb der Reihen mit gleichen Abständen.
Die Bandsaat wird vor allem im Gemüsebau eingesetzt aber auch bei der
Grünlanderneuerung. Das Saatgut wird in gleichen Reihenweiten, innerhalb einer
bestimmten Bandbreite aber in unregelmäßigen Abständen zwischen den Körnern
abgelegt.
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Mineraldüngerstreuer
Düngerstreuertypen
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Düngerstreuertypen für mineralische Festdünger:
• Kastenstreuer
• Pendelrohrstreuer
• Zentrifugalstreuer (Ein – und Zweischeibenstreuer)
• Auslegerstreuer
Zentrifugalstreuer
(Einscheibenstreuer) Auslegerstreuer mechanisch Auslegerstreuer pneumatisch
Heute nicht mehr mit Schneckenantrieb (Pneumatikstreuer)
gebräuchlich
Der Kastenstreuer
Arbeitsweise:
Lochschienen oder Gitter verteilen den Dünger über die gesamte Streubreite
Merkmale:
Streubreite entspricht der Arbeitsbreite keine Überlappung!
Seitlich exakt abgegrenzt Problemlos für Rand- und Grabenstreuen
Sehr gleichmäßiges Streubild
Geringe Flächenleistung
Geringe Arbeitsbreite (nur so breit wie der Kasten ist)
Arbeitsbreite:
Bis ca. 4 Meter
Fassungsvermögen: 62
80-120 Liter je Meter Arbeitsbreite
Der Auslegerstreuer mechanisch (Schneckenstreuer)
Arbeitsweise:
Schneckenförderung des Düngers aus dem Tank in die Auslegerarme
Merkmale:
Gleichmäßiges Streubild keine Überlappung
Exakte seitliche Abgrenzung
Gute geeignet für staubförmigen Dünger
Arbeitsbreite:
Bis ca. 12 Meter
Merkmale:
Geringe Überlappung
Gleichmäßiges Streubild, gleichbleibende Düngermenge
Exakte Dosierung auch bei Dünger mit schlechten Wurfeigenschafften (z.B.
Harnstoff)
Teilbreitenabschaltung möglich Grenzstreuen, Randstreuen möglich
Arbeitsbreite:
Bis ca. 36 Meter ( das ist viel!)
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Wurfstreuer
Pendelrohrstreuer
Arbeitsweise:
Dosierung über Lochscheibe
Zapfwellengetriebenes Rohr, das hin und her schwenkt und den
Dünger verteilt
Streuwinkel ist durch beidseitigen Ausschlag des Streurohrs einzustellen
Merkmale:
Gleichmäßiges Streubild Überlappung geringer als bei Scheibenstreuern
Sehr genaue Einstellung Gut geeignet für Rand- und Grabenstreuen
Geringe Flächenleistung
Wurfweite breiter als die Arbeitsbreite
Arbeitsbreite: Fassungsvermögen:
Bis ca. 4 Meter Bis ca. 2000 Litern
Zentrifugalstreuer (Wurfscheibenstreuer)
Arbeitsweise:
Dosierung des Düngers durch Lochscheibe auf zwei Scheiben
Die zwei zapfwellengetriebene Scheiben verteilen durch Rotation den Dünger
Merkmale:
Aufgabepunkt (wo fällt der Dünger auf die rotierende Scheibe?) hat zentrale Bedeutung!
Längs- und Querverteilung abhängig von Düngerbeschaffenheit, Windverhältnissen
Hohe Flächenleistung
Relativ günstige Anschaffung
Für viele Dünger geeignet, Vorgaben der Hersteller beachten
Arbeitsbreite: Fassungsvermögen:
Bis ca. 36 Meter Bis ca. 2000 Litern
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Streubilder
Eine hohe Wurfweite alleine reicht nicht aus, um gute Ergebnisse sicherzustellen. Das
Streubild hat wesentliche Auswirkungen auf die Ergebnisse.
Das Streubild hängt von der Einstellung des Streuers und von den mechanischen
Eigenschaften des Düngemittels ab.
Unterschiedliche Düngerqualitäten führen zu unterschiedlichen Streubildern.
Dünger mit hoher Dichte führen im Ergebnis zu weniger Streufehlern und damit zu
einem besseren Streubild.
Unter optimalen Bedingungen kann eine gleichmäßige Streuung sowohl mit
dreieckigen als auch mit trapezförmigen Streuprofilen erreicht werden.
Dreiecksstreubilder
weisen eine hohe
Stabilität
gegenüber äußeren
Einflüssen* auf.
1. Fahrspur
2. Wurfweite
3. Überlappung
4. Arbeitsbreite
5. Streubild (kumulative
Verteilung)
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Abweichungen in der Düngerverteilung
Mineraldüngerstreuer haben die Aufgabe, den Dünger möglichst exakt dosiert gemäß
der Vorgabe und gleichmäßig auf dem Feld zu verteilen. Nach DLG- Prüfungsrichtlinien
dürfen Abweichungen vom Sollwert im Mittel nur +- 10% (und maximal 30%) betragen.
Querverteilung Längsverteilung
Streufehler
Streifenkrankheit
Umweltorientiertes Streuen
Umweltorientiertes Streuen
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Wie wird die Begrenzung der Wurfweite für Graben / Grenzstreuen realisiert?
𝑫ü𝒏𝒈𝒆𝒓𝒅𝒖𝒓𝒄𝒉𝒔𝒂𝒕𝒛
Ausbringungsmenge QM =
𝑭𝒂𝒉𝒓𝒈𝒆𝒔𝒄𝒉𝒘𝒊𝒏𝒅𝒊𝒈𝒌𝒆𝒊𝒕 𝒙 𝑨𝒓𝒃𝒆𝒊𝒕𝒔𝒃𝒓𝒆𝒊𝒕𝒆
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Je kleiner die Abweichungen sind, desto besser
Wie kann die Streumenge dosiert werden?
• Veränderung der Fahrgeschwindigkeit
• Einstellen der Dünger- Durchflussmengen
• Unterschiedliche Wurfscheiben
• Scheibendrehzahl
• Scheibenhöhe
• Scheibenneigung
• Unterschiedliche Streuschaufeln
• Streuschaufelstellung
• Aufgabepunkt auf die Wurfscheibe
Objektive Kriterien
Alle gesetzlichen Vorschriften
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Nennen Sie subjektive und objektive Qualitätsmerkmale von Düngerstreuern
Precision Farming
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Ab dem 1. Januar 2010 sind folgende Geräte zur Ausbringung von Wirtschaftsdüngern
verboten:
• Festmiststreuer ohne Kratzboden
• Gülle oder Jauchewagen mit freiem Auslauf auf den Verteiler (Pumpe mit
gleichmäßigem Druck ist ok)
• Zentrale Prallteller (nur 1 Prallteller für komplette Arbeitsbreite), mit dem nach oben
abgestrahlt wird
• Güllewagen mit senkrecht angeordneter, offener Schleuderschiebe zur Ausbringung
von unverdünnter Gülle ( mehr als 5% TS)
• Drehstrahlregner zur Verregnung von unverdünnter Gülle ( mehr als 5% TS)
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Flüssigmist
Pumpen:
Vakumtankwagen:
Vakumpumpe erzeugt Unterdruck um die
Gülle aus einer Grube anzusaugen
(Pumpenfreies ansaugen der Gülle in den
Tankwagen)
Bei der Ausbringung drückt eine Pumpe Luft
in den Behälter, so daß die Gülle wieder
herausgedrückt wird.
Die Fässer haben relativ wenig Teile und es
geht auch wenig kaputt, da die Pumpe nicht
mit der Gülle in Berührung kommt. Exzenterschnecken-
pumpe
Andere Pumptechniken (Güllepumpen) Kreiselpumpe
• Exzenterschneckenpumpe
• Kreiselpumpe
Tankwagensysteme:
• Schleudertankwagen mit Prallteller
Pumpe (evtl. Kreiselpumpe verteilt den Mist
auf einen Prallteller, der den Misst auf den Acker wirft) Schleudertankwagen
• Pumptankwagen
Da wird nichts geschleudert, die Dosierung und Verteilung erfolgt über
Schläuche, die kurz über dem Boden enden
Gülle- Verteilsysteme:
• Schleppschlauchverteiler
• Prallteller (nicht mehr erlaubt wenn der Prallteller
nach oben schmeisst NH3- Verluste)
• Schleppschuhverteiler Pumptankwagen mit
Schleppschlauchverteiler
Schlitztechnik
Walzen
Gülleverschlauchung
Gülle in den LKW pumpen
Danach Gülle vom LKW in einen Behälter am
Feldrand füllen
Schlauch vom Container wird an den Trekker
angeschlossen und der fährt dann mit nem
Schlauch wird mit über den Acker gezogen
Fingerbalkenmähwerk
Schneide sind oszillierende Messer, als Gegenschneide werden feststehende Messer
benutzt
Die Messer biegen die Halme zur Gegenschneide
und schneiden sie dort ab
Je nach Fingerabstand entstehen
unterschiedlich lange Grasstoppeln
(Mittel, Hoch, Tiefschnitt)
Vorteile: Nachteile:
Sauberer Schnitt Geringe Schnittgeschwindigkeit
In Hanglagen einsetzbar Verstopfungsgefahr
Wenig Verunreinigung durch Erde Wartungsintensiv (Messer schärfen)
Doppelmesserbalken- Mähwerk
Sie haben als Gegenschneide ein weiteres Messer, das sich gegensinnig
bewegt, dies vermindert die Verstopfungsgefahr
Da sich Schneide und Gegenschneide bewegen, kann die
Messergeschwindigkeit verringert werden.
Vorteile:
Sauberer Schnitt
Sehr ruhiger Lauf
Geringe Verstopfungsgefahr
Wenig Verunreinigung durch Erde
Nachteile:
Höherer technischer Aufwand (Messerwechsel)
Wartungsintensiv (Messer schärfen)
Rotierende Mähwerke
Trommelmäher
Das Futter wird durch Scheiben oder Klingen, die
an den Mähtrommeln angebracht sind,
abgeschlagen.
Vorteile:
Geringe Störanfälligkeit
Einfacher Klingenwechsel
Hohe Schnittgeschwindigkeiten
Nachteile:
Verunreinigungen durch Erde möglich
Hohes Gewicht
Hoher Leistungsbedarf bei schneller Fahrt
Scheibenmäher
Scheibenmäher sind sehr flach und werden gerne in
Verbindung mit Mähaufbereitern verwendet. Das Prinzip
gleicht dem Trommelmäher.
Vorteile:
Geringe Störanfälligkeit
Geringe Bauhöhe
Hohe Schnittgeschwindigkeiten
Wenig Gewicht
Nachteile:
Verunreinigungen durch Erde möglich
Der Untenantrieb ist technisch Aufwendig
78
Schlegelmäher
Das Gut wird in Fahrtrichtung gedrückt und durch Schlegel
abgeschlagen.
Vorteile: Nachteile:
Schnelles Abtrocken Verunreinigungen hoch
In Kombination mit Mulcher Ungleichmäßiges Abmähen
geeignet für Landschaftspflege Hohes Gewicht
Hoher Leistungsbedarf bei schneller Fahrt
Zusammenfassung
79
Anbaugeräte und Kombinationsgeräte zu Mähwerken
Aufbereiter
Sie sollen durch Knicken oder Quetschen des
Mähgutes die verdunstungshemmende
Wachsschicht zerstören und so schnelles
Anwelken bewirken.
Ziel der Aufbereitung ist es, das Anwelken so
zu beschleunigen, daß an einem Tag gemäht
und das Mähgut zur z.B. Anwelksilage
eingefahren werden kann.
Sie werden oft in Kombination mit
Walzen
Mähwerken eingesetzt. Zinkenrotor
Selbstfahrer
Eine Spezial- Maschine beinhaltet die Mähwerke und Aufbereiter.
Dieses System ist für Großbetriebe geeignet.
Die Flächenleistung ist extrem hoch (ca. 20ha in 1 Stnd. Mähzeit)
Natürlich ist die Maschine auch extrem teuer.
• Zwischenachs- Mähwerk
• Heckanbau
• Frontanbau
• Anhänge- Mähwerk
• Triomäher Frontanbau
Zwischenachs- Mähwerk
80
Zetter und Schwader
Zetter haben die Aufgabe, die Trocknung Schwader rechen das ausgebreitete,
von Mähgut zu fördern. bereits angewelkte Gras zu „Schwaden“
Sie verteilen deswegen das zusammen.
frischgeschnittene Mähgut gleichmäßig auf
der Grasnarbe, um die Trocknung zu
beschleunigen (zetten).
Gründe für Zetten:
Anwelken erhöht den
Trockensubstanzgehalt
Erhöhung der Zuckerkonzentration
Beim Silieren lässt sich das Futter
leichter verdichten
kein/wenig Sickersaft tritt aus
Silage sollte einen
Trockensubstanzgehalt von 30-35%
haben
Kreiselschwader Zweikreiselschwader
Kreiselzettwender
Aufbau
Aufbau
81
Funktionsweise des Schwaders
Der Schwader wird von einem Schlepper über
das Feld gezogen.
Der Schlepper treibt dabei über eine
Antriebswelle die an den Auslegern montierten
Schwaderglocken an.
Diese drehen sich dadurch mit hoher
Geschwindigkeit
Schwaderglocke
Dies hat das Heben und Senken der Rechenzinken am außenliegenden Ende der
Zinkenarme zur Folge. So heben bzw. senken sich die Rechenzinken je nach Ort der
Umdrehung in oder aus dem Eingriff.
82
Durch diese Technik wird erreicht, dass das Erntegut der
gesamten Arbeitsbreite zu einer Seite des
Schwaderkreisels hin transportiert wird, je nach
Rotationsrichtung nach links oder rechts.
Die Rechenzinken sind dabei in Fahrtrichtung auf der
vorderen Hälfte des Kreises im Einsatz.
Damit das Erntegut im Schwad abgelegt werden kann,
muss zusätzlich zur bisher erwähnten Technik noch ein
Schwadtuch (auch Schwadkorb) verwendet werden. Es
dient dazu das Erntegut, welches durch die Zinkenarme
sehr hoch beschleunigt wird bei der Seitwärtsbewegung
zur Fahrtrichtung am richtigen Ort zu stoppen, da es
andernfalls nur zur Seite geworfen werden würde.
Die Form des Schwades kann dabei durch Verstellen des
Schwadtuches verändert werden.
Schwader können mit verschiedenen Anzahlen von Glocken bzw. Kreiseln (Glocke
inklusive Fahrwerk und Zinkenarmen) erworben werden. Das Angebot reicht von
Vierkreiselschwadern, Zweikreiselschwadern mit Mittenableger und Seitenableger bis
hin zu Einkreiselschwadern. Das Prinzip ist dabei immer das gleiche. Lediglich die
Anordnung der Kreisel sowie die Arbeitsbreite (ca. 6m bis 15m) ändern sich.
Damit ergeben sich allerdings weitere Verwendungsmöglichkeiten:
a) Zetten, Breitwenden
b) Schwadstreuen
c) Schwadwenden
d) Herstellen von 2
Einzelschwaden
e) Schwaden mit Mittelschwad
f) Schwaden mit Seitenschwad
83
Ladewagen
84
Weiterbeförderungssysteme am Schneiden des Ernteguts vor der
Ladewagen Ablage im Ladewagen
Nachdem der Pick-up das Erntegut Durch das Schneiden des Gutes
aufgenommen hat, wird es durch während der Förderung wird die
• Fördertrommel Handhabung erleichtert und bessere
• Rechenkette Voraussetzungen für das Silieren
• Förderschwinge geschaffen.
• Schubstange Je nach Bauart gibt es unterschiedliche
Anzahl von Messer und Schutzsysteme
Ins innere des Wagens weiterbefördert. vor Steinen.
Feldhäcksler
Aufnahme, Zerkleinerung und Verladung von Erntegut in einer Maschine vereinigt
Einsatz insbesondere bei der Bereitung von Silage daneben erlangt das Gerät in letzter
Zeit wachsende Bedeutung bei der Ernte nachwachsender Rohstoffe.
Ein weiteres Einsatzgebiet ist das Häckseln von Stroh. Hierdurch sollen bessere
Eigenschaften bei Verwendung als Einstreu erzielt werden.
Unterschiedliche Häckselsysteme:
• Schlegelfeldhäcksler
• Trommelfeldhäcksler
• Scheibenradhäcksler
85
Mais- Häcksler mit Bunker
Nach Mähen und zerkleinern wird das Erntegut im Luftstrom auf ein Transportfahrzeug
befördert.
Da bei dem Verfahren bereits schüttfertiges Erntegut erzeugt wird spricht man auch von
Kurzgutkette oder Häckselkette
Selbstfahrender Trommelfeldhäcksler
Aufsammelpressen
Animation Großballenpresse: 86
https://www.youtube.com/watch?v=6aqh2cnzcjo
Getreideernte
Der Mähdrescher
Bauteil Funktion
87
Schneidwerk
Beschleuniger-
Dreschwerk
89
Tangentialfluß- System Tangential- Axialfluß- System Axialfluß- System
mit Hordenschüttler mit Rotor- Abscheider mit Rotor- Abscheider
Video
Beschleuniger- CLAAS LEXION Crop flow:
Dreschwerk https://www.youtube.co
m/watch?v=0IvGF8kjQUs
Beschleuniger-
Dreschwerk
Vorteile: Nachteile:
sehr hohe Druschleistung, dadurch Ersatz Brüchiges Stroh wird stark zerstört
von bis zu 2 Schüttler-Mähdreschern. Schwadablage nicht möglich, da Stroh
Schonender Drusch, weniger Kornbruch als zerrieben wird
bei Tangential- Druschsystemen Dieselverbrauch bis zu 20 %
91
Einfachere Bauweise, weniger Platzbedarf höher als bei SchüttlerMähdrescher
Kostengünstiger als Tangential- Druschsysteme
Restkornabscheidung beim Tangential- Mähdrescher
Zuckerrübenernte
1. Rüben Köpfen
2. Putzen der Rübenköpfe
3. Roden
4. Reinigen
5. Bunkern
6. Laden
93
Einphasiges Arbeitsverfahren
Zweiphasiges Arbeitsverfahren
94
Rübenmiete
Dreiphasiges Arbeitsverfahren- heute nicht mehr eingesetzt
https://www.youtube.com/watch?v=E0ybudGw0oM
Rübenvollernter:
Rübenreinigung:
• Rodewalzen
• Siebband
• Siebsterne
95
Pflanzenschutz
96
Mechanischer Pflanzenschutz- Hackstriegel und
Netzegge
Für die Flächenbehandlung in Getreide, Mais, Ackerbohnen, Kartoffeln und anderen
Kulturen eignen sich Eggen und Striegel zur Unkrautbekämpfung.
Ein positiver Effekt der mechanischen Unkrautbekämpfung ist das oberflächennahe
Lockern und Durchlüften des Bodens.
Hackstriegel
Abschleppen von
Kartoffeln- Dämmen:
Netzegge ist das Gerät
der Wahl ;-)
97
Zwischenachs-Vielfachgerät
Für die Pflege der Kulturen werden verschiedene Werkzeuge benötigt. Beim
Umrüsten werden die Werkzeuge am Parallelogramm- Hackrahmen gewechselt
und auf den neuen Reihenabstand eingestellt.
Einige Hackwerkzeuge:
• Gänsefußmesser
• Häufler (Kartoffeldämme)
• Winkelmesser Gänsefußmesser Häufler
• Hackschutzrollen
98
Winkelmesser
Hackschutzrollen
Hacken
Hohlschutzscheibe
Hackgeräte:
Reihenhacke
• Reihenhacke
• Sternhacke Fingerhacke
• Fingerhacke
• Bügelhacke
Bügelhacke
Sternhacke
99
Reihenhackbürste
Nachteile:
• Geringe Arbeitsbreite nicht wirtschaftlich genug
• Hohe Anschaffungskosten
• Schmierschichtbildung auf nassen Böden
• Wurzelunkräuter werden wenig erfasst
• Feinsteuermann beim Heckanbau (?)
Radhacke
• Eignen sich für Flächen die zu klein oder zu steil sind
• Durch einfache Schubbewegung zu bewegen bringt sie acht-
bis zehnmal mehr Leistung als die Handhacke
• Besteht aus einem Schar, der in verschiedenen Formen und
Breiten erhältlich ist
• Schar kann schnell gewechselt werden
Reihenfräse
• Intensive Unkrautbekämpfung
• Einebnen des Bodens
• Verschiedene Ausführung für die Bodentypen
und Kulturtypen erhältlich
100
Weitere physikalische Unkrautbekämpfungsmaßnahmen
Thermische Unkrautbekämpfung
• Heißer Dampf (Dampfhochdruckverfahren) oder heißes Wasser
• Infrarot - Verfahren / Heißluft – Verfahren
• Abflammverfahren
Rotowiper
Eine mit einem Teppich bespannte Walze wird mit
der Herbizidlösung getränkt. Durch permanente
Drehung der Walze wird ein abtropfen auf die Kultur
verhindert. Die Walze wird in der Maschine oberhalb
der Kultur gehalten und
selektive Herbizid auf hochgewachsene Pflanzen
101
ausgebracht.
Chemischer Pflanzenschutz
Toxizität – LD50
Um Stoffe untereinander vergleichen zu können, hat man als Maßeinheit für ihre
Giftigkeit die LD50 bzw. die LC50 eingeführt. Diese Werte werden im Rahmen von
Tierversuchen ermittelt. Bei Vergleichen ist es notwendig zu wissen,
a) bei welchem Tieren (Ratte, Maus, Hund usw.) die Versuche durchgeführt und
b) wie der jeweilige Stoff aufgenommen wurden:
oral = durch den Mund verfüttert,
inhalativ = durch Einatmen oder
dermal = über die Haut
Unter der LD50 versteht man die letale (tödliche) Dosis, bei der 50 Prozent der
Versuchstiere sterben.
Erklärung:
Der 50-Prozent-Wert ist innerhalb einer Population von Versuchstieren am
genauesten. Der 100-Prozent-Wert würde wegen allfällig vorhandener resistenter
(widerstandsfähiger) Tiere zu großen Schwankungen unterliegen.
Die Feststellung der Toxizität anhand des LD50 hat sowohl eine moralische als auch
ethische Implikation.
102
Anforderungen an die Technik der Pflanzenschutzausbringung:
Hoher Wirkungsgrad
Genaue Längs- und Querverteilung
Hohe Schlagkraft
Geringer Wasseraufwand
Boden- und pflanzenschonender Einsatz
Minderung von Nachtropfen der Düsen und Restmengen (Entsorgung)
Einsatz computergestützter Verfahren (GIS, GPS) zur Steuerung der
Ausbringmengen
Überwachung durch den TÜV
Baugruppen Pflanzenschutzspritzen
Hauptbaugruppen:
• Rührwerk, Ablaß- und
Füllvorrichtung
• Pumpe mit Filter, Windkessel,
Druckregelventilen und
Druckmanometer
• Spritzgestänge mit
Absperrventilen, Düsenkörpern
und Tropfschutz an den Düsen
Rührwerk:
• Meist von der Zapfwelle angetrieben
• Das Rührwerk soll eine gleichbleibende Konzentration der Spritzbrühe über den
gesamten Arbeitsablauf gewährleisten
Pumpen:
• Verwendet werden meist Membrankolbenpumpen,
sie können Drücke von 1,5 bis 12 bar erzeugen
• Gleichmäßiger Druck ohne große Schwankungen ist wichtig mehrere
Kolbenpumpen arbeiten zusammen
• Membranen vor den Kolben schützen die Kolben vor der meist korrosiven
Spritzbrühe
103
• Siebe sollen jede Art von Fremdkörpern von der empfindlichen Pumpe fernhalten
Spritzgestänge:
• Höhenverstellbar, teilweise sensorgesteuert, um sich der Höhe des
Pflanzenstandes anzupassen
• Spritzgestänge müssen im unebenen Gelände einen Hangausgleich /
Schwankungsausgleich haben
• Sie müssen belastbar gegen nicken und gieren sein
Tank:
• Der Spülwasserbehälter muss 10% des Volumens des
Spritzwasserbehälters haben
• Eine Reinigungsdüse im Tank soll nach Beendigung des
Spritzganges von innen ausspülen
• Eine Druck-und Füllstandsanzeige am Tank außen muss
vom Boden aus und für den Fahrer gut erkennbar sein
Befüllung:
• Der Wasseranschluss muss so verbaut sein, daß kein Kontakt zwischen Wassernetz
und Spritzmittel möglich ist Einfüllschleuse (mit Sieb)
• Heutzutage werden die Pflanzenschutzmittel über die separat liegende Füllschleuse
für Spritzmittel eigefüllt
104
Direkteinspeisungssystem
Beim Direkteinspeisungssystem
werden Wasser und Spritzmittel
erst hinter der Druckpumpe
zusammengemischt.
Vorteile:
Im Behälter verbleibt nur
Wasser keine Reinigung
nach Spritzgang
Kein Absetzen der
Spritzmittel an den
Tankwänden
Spritzmittel kann variabel
auf einem Schlag eingesetzt
werden
(Schadschwellenkonzept)
Konzepte der Pflanzenschutzspritzen- Wie transportiere ich das Gift zum Acker?
Sehr geläufig sind die Anhänge- Spritzen:
Angehängt wird entweder mit einer
starren Deichsel:
• Untenanhängung besser wg. niedrigerem
Schwerpunkt des Gespannt, bessere
Lastverteilung
• Obenanhängung
105
Armaturen
Aufgaben:
• Druckeinstellung
• Teilbereichsabschaltung
• Überwachen
106
Spritzsysteme für Dauerkulturen
Hohlkegeldüse
107
Spritzdüsen
Flachstrahldüsen
Bei Flachstrahldüsen wird die Spritzflüssigkeit durch ein schlitzförmiges Mundstück
in Form eines abgeflachten Strahles (Fächers) zerstäubt. Das Auftreffbild stellt eine
flache Ellipse dar. Die ersten Düsen dieses Typs waren die Standardflachstrahldüse,
aus denen sich bis heute die Prall- und Luftansaugdüsen (Injektordüsen)
weiterentwickelt haben. Ihr Druckbereich liegt zwischen 2 und 5 bar.
Vorteile Flachstrahldüsen:
Düsen mit hohem Spritzwinkel
Weniger Pumpenleistung erforderlich, da auch bei niedrigem Druck betreibbar
sehr gute Querverteilung
relativ geringer Abdrift
Hohe Variabilitäten in der Bauart (asymmetrisch…)
Flächenspritzung im Verband
Zur Flächenspritzung mit Feldspritzgeräten
werden vorwiegend im Verband angeordnete
Flachstrahldüsen eingesetzt.
Mehrere Flachstrahldüsen werden in einem
Winkel von ca. 5° - 10° versetzt angeordnet, so
dass sich die einzelnen Sprühstrahlen 108
überlappen.
Mehrbereichsdüsen (XR, LU, MD)
Bei den Mehrbereichsdüsen handelt es sich um verbesserte Flachstrahldüsen,
die bei einem geringen Druck von 1,5 bar eine grobtropfigere, bei einem Druck
von 4 bis 5 bar eine feintropfigere Ausbringung der Spritzbrühe ermöglichen.
Durch diese Variationsmöglichkeit des
Arbeitsdruckes kann man mit den
Mehrbereichsdüsen mit gleicher Fahrgeschwindigkeit
unterschiedliche Brühemengen
(etwa 100 – 150 Liter Differenz) bei einer guten
Querverteilung ausbringen. Anwendungen können
bis zu einer Windgeschwindigkeit von 3,0 m/s erfolgen. XR = extended range
Antidriftdüse
Eine Weiterentwicklung stellen die Antidriftdüsen
(AD, SD, DG - Düsen) mit Vorzerstäuber dar.
Eine mittel- bis grobtropfige, driftarme Applikation – auch
bei niedrigeren Aufwandmengen – kann bis zu einer
Windgeschwindigkeit von 4,0 m/s durchgeführt
werden.
Ihr Druckbereich liegt von 1,5-2 bis 5-7 bar
Injektor– Flachstrahldüsen:
Injektordüsen arbeiten nach dem Venturi-Prinzip. Luft
wird durch eine seitliche Bohrung angesaugt. Bei der
Durchmischung von Spritzflüssigkeit und Luft entstehen
grobe Tropfen. Abhängig von den Eigenschaften des
Pflanzenschutzmittels können auch luftgefüllte
„Blasentropfen“ entstehen, die sich beim Auftreffen an
der Zielfläche (an den Blättern) durch Zerplatzen weiter
verteilen.
Vorteil „Blasentropfen“:
Geringe Abdriftgefahr
Geringe Abtropfverluste
Doppelflachstrahldüse
Mit diesen Düsen erfolgt ein doppeltes, schräges
Anspritzen der Pflanzen schräg nach vorne und schräg nach
hinten durch zwei hintereinander liegende
Austrittsöffnungen (Schlitze).
Vorteil:
Da es nahezu keine „Spritzschatten“ gibt, wird die
Benetzung der Zielfläche verbessert
Düsenauswahl
1. Auswahl des erforderlichen Flüssigkeitsaufwands
2. Fahrgeschwindigkeit festlegen
3. Gewünschte Zerstäubungscharakteristik definieren
4. Düse und erforderlichen Spritzdruck ablesen
5. Kontrollfunktion – Düsen auslitern
110
Kenngrößen für Düsen: MND und MVD
Bestimmung der Tropfengröße in Bezug auf die Anzahl der Tropfen im Strahl.
Der mittlere numerische Tropfendurchmesser ist dadurch definiert, dass von der
Gesamttropfenzahl 50% kleiner und 50% größer sind als der mittlere Durchmesser.
Wenn man zusätzlich noch die Angabe 10% und 0% dazu nimmt, hat man einen
guten Einblick in die Tropfengröße der jeweiligen Düse
MVD ist genauer als MND!
111
Düsenverschleiß
Düsen verschleißen auch bei bestimmungsgemäßem Einsatz und haben damit eine
begrenzte Lebensdauer. Der Verschleiß wird durch Faktoren wie Spritzdruck,
Abrasivität der Spritzflüssigkeit und Material der Düse bestimmt.
Eine einfache Methode zur Bestimmung des Verschleißes von Düsenmundstücken ist
das Auslitern, mittels Messbecher, Stoppuhr und Manometer an der Düsenleitung.
Es findet ein Vergleich der Durchflussmengen gebrauchter
Düsen mit neuen Düsen gleicher Größe statt.
Abdrift
Abdrift im Pflanzenschutz sind die mit Wirkstoff beladenen Tröpfchen, die nicht auf
der Zielfläche angelagert sondern in der Regel durch Wind oder Thermik verfrachtet
werden. In der Konsequenz können diese Fehlanlagerungen zur Schädigung
angrenzender Kulturen, der Kontaminierung der Gewässer, der Gefährdung von
Mensch und Tier, der Belastung anderer Feldkulturen und zu Fehldosierungen der
behandelten Kultur führen.
Ursachen der Abdrift sind abhängig von gerätetechnischen und meteorologischen
Faktoren wie Tropfengröße, Fahrgeschwindigkeit Spritzhöhe, Windgeschwindigkeit,
Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit.
112
Baustoffe
Zement
Haupt- Zementarten:
CEM1 : Portland-zement
CEM II: Portlandkomposit-zemente
CEMIII: Hochofen-zement
CEMIV: Kompolan-zemente
113
Beton
Zuschläge:
Unter einem Zuschlag versteht man ein Gemenge aus ungebrochenen und /
oder gebrochenen Körnern aus natürlichen und / oder künstlichen mineralischen
Stoffen, die aus etwa gleich oder verschieden großen Körnern mit dichtem oder
porigem Gefüge bestehen.
• Bei einer gleichmäßigen Kornabstufung ergibt sich eine Gemenge, bei dem die
Hohlräume zwischen den groben Körnern immer wieder von den nächstkleineren
Körnern ausgefüllt werden
In einem solchen Gemisch wird das Bindemittel am besten
ausgenutzt, denn es braucht keine
Hohlräume auszufüllen, sondern verkittet
die Bestandteile nur mit einer dünnen
Ummantelung
Unterschiedliche Korngrößen
Viel Zwischenraum bei
passen sich ein
gleichgroßen Körnern
Anforderungen an Zuschläge
116
Wasserzementwert w/z
Das Verhältnis des Wassergehalts w zum Zementgehalt z bezeichnet man als
Wasserzementwert w/z. Dieser Wert bestimmt die Qualität des Betons.
Zement bindet chemisch und physikalisch nur eine Wassermenge von rund 40% seiner
Masse (w/z = 0,40).
Weist der Zementleim einen höheren Wasserzementwert auf so ist der Rest
Überschusswasser.
Verdunstet dieses Wasser, hinterlässt es im Zementstein verästelte, sehr saugfähige
Kapillarporen.
Torstahl oder
Stahlmatten
verleihen die
Zugfestigkeit 117
Beton im Stall
120
Melkanlage
Hier
Trennung
von Vakuum
und Milch
Saugphase:
Vakuum liegt außen an: Gummi wird
aufgemacht Milch fließt ins
Milchsammelstück und in die Leitung
Entlastungsphase:
Vakuum außen weg: Gummi kollabiert,
Zitze wird entlastet Milch fließt nicht
Schweinehaltung
Allgemeine Verfahren
Organisationsform:
Spezialisierte Ferkelerzeugung = Sauenhaltung + Ferkel bis zu deren Verkauf
Stallformen:
Deckstall
Wartestall
Abferkelstall
Ferkelaufzuchtstall
Spezialisierte Mast = Ferkelzukauf und Mast bis zur Schlachtung
Rein- Raus- Belegung = komplettes Ein- und Umstallen von Tieren in die einzelnen
Funktionsbereiche
Vorteil: Nachteil:
bessere Organisation der Arbeitsabläufe schlechtere Ausnutzung der Ställe
Unterbrechung von Infektionsketten Arbeitsspitzen
gleichmäßige Schweinepartien
122
Natürliches Verhalten von Schweinen
Sozialverhalten:
• Schweine leben in kleinen Gruppen
• Männliche Tier verlassen die Gruppe nach ca. 1 Jahr, und bilden
Junggesellenguppen bis zur Paarungszeit
• Innerhalb einer Gruppe bilden sich altersstrukturierte Untergruppen
• Ausgeprägte Sozialverhalten mit fester Rangordnung
• Schweine lieben Kontakt zu ihren Artgenossen
Fortbewegung:
• Schweine sind Zehenspitzengänger
• Afterklaue übernimmt zusätzliche Stützfunktion
• Schweineherden bewegen sich auf Wechseln fort, die geruchlich markiert sind
• Sie haben einen strukturierten Tagesablauf
Schlafplatz:
Schweine bilden jeden Tag ein neues Nest zum Schlafen
Hausschweine machen eine Liegemulde
Ausscheidungen:
Kot und Harn werden vom Liegebereich getrennt abgesondert Kotplätze!
Fortpflanzung:
Sauen verlassen die Gruppe 1-4 Tage vor dem Wurf und bauen ein Nest
Direkt nach der Geburt Sau hat Naso- Nasal- Kontakt zu neugeborenen Ferkeln
Ferkel suchen unmittelbar nach der Geburt das Gesäuge
Jedes Ferkel hat eine im zugeordnete Zitze! (Zitzenkonstanz)
Nach 7-14 Tagen kehrt die Sau zu der Gruppe mit ihrem Wurf zurück
Erkundungsverhalten:
• Schweine sind Omnivore
• Wühlen mit dem Rüssel ist ein angeborenes Erkundungsverhalten
• Ca. 70-80% am Tag möchte ein Schwein wühlend nach Futter suchen 123
Vorschriften in der Tierschutznutztierverordnung zur
Schweinehaltung
• Jungsauen und Sauen sind im Zeitraum von über 4 Wochen nach dem Decken und
bis eine Woche vor dem Abferkeltermin in der Gruppe zu halten
• Ein Teil der Bodenfläche muss als Liegefläche zur Verfügung stehen
Obenstehendes gilt nicht, wenn der Betrieb weniger als 10 Sauen hat…
Aber: Kranke und verletzte Sauen sollen sich aber auch in den Betrieben mit unter 10
Sauen ungehindert umdrehen dürfen
Die Haltung in Kastenständen ist nur erlaubt wenn nicht
offensichtlich erkennbar ist, daß diese Haltungsform
nachhaltig zur Erregung führt, das gilt aber nur, wenn die
„Erregung“ nicht durch die Gabe von Beschäftigungsmaterial
abgestellt werden kann…
Der Deckstall
Jungsauen:
in Buchten, in denen teilweise Kastenstände
oder Selbstfangstände zum besseren Besamen sind
Altsauen:
Einzelhaltung
Haltung in Kastenständen (natürlich mit der Auflage „Sau darf keine nachhaltige
Erregung zeigen, die nicht mit Beschäftigungsmaterial ausgeglichen werden kann“)
Gruppenhaltung
Haltung in Selbstfangbesamungsständen = Tiere können den Bereich selbstständig
betreten und verlassen aber abschließbar zur Fixierung beim Fressen und Besamen
Der Wartestall
Einzelhaltung
nur in Ausnahmefällen und unter Auflagen- s.o.
Gruppenhaltung
Statische Gruppen eine ganze Gruppe wird zusammen umgestallt
Dynamische Gruppe Einzelne Gruppen kommen dazu oder werden Gruppen- KZ
ausgestallt 126
Varianten eines Wartestalls
1. Wärmegedämmter Stall
• Teilspaltenbodenbucht oder eingestreute Bucht mit
Selbstfangfressständen
• Teilspaltenbodenbucht mit Liegekesseln
Liegekessel
2. Außenklimastall
• Teilspaltenboden mit Ruhekisten
Boden oder Kiste ist wärmegedämmt oder
eingestreut
Hüttenhaltung
4. Freilandhaltung
Höchste Anforderungen ans Management:
Standortwahl
Frostschutz
Fütterung
Tiergesundheit, Seuchenhygiene
Schatten, Suhle
Doppelte Einzäunung
127
Der Abferkelstall
Anforderungen:
• Rein-Raus-Belegung des Stalls/Abteils zur Unterbrechung der Infektionskette
• gute Zugriffsmöglichkeiten auf Sau und Ferkel (u.a. während der Geburt)
• Ferkelverluste durch Erdrücken minimieren (Ist: 60 % der Verluste durch
Erdrücken)
• verschieden Temperaturansprüche von Sau (16 - 18 °C) und Ferkel (35 °C, dann
abnehmend)
Varianten Abferkelstall:
1. Die Abferkelbucht mit Kastenstand (Ferkelschutzkorb)
• Kastenstand kann diagonal, längs, quer angeordnet werden
2. Freilaufbucht
• bietet mehr Bewegungsmöglichkeiten für die Sau
• Sau kann sich beim Abferkeln frei drehen
• Bucht: mind. 6 m²
3. Bucht mit Kastenständen zum öffnen
Generell:
• trittsicher,
• wärmegedämmt für Ferkel
• Wärmeableitung für Sauen evtl. Vorteil
• gute Selbstreinigung
128
Der Liegebereich der Ferkel (Ferkelnest)
planbefestigt
beheizbar (Temperaturanspruch 35 °C nach Geburt, abnehmend auf 26 °C bis
4. Lebenswoche)
Liegeverhalten von Ferkeln abhängig von der Temperatur im Ferkelnest
Heizungen im Ferkelbereich:
Infrarotlampen
• Elektrisch
• Gasbetrieben
Fußbodenheizung
• Warmwasser
• Heizdrähte
129
Haltungsverfahren für Ferkel und Jungtiere
Einphasige Ferkelaufzucht:
Ferkel bleiben nach dem Absetzen in der Abferkelbucht
Bildung größerer Gruppen durch Aufheben von Trennwänden
Zweiphasige Ferkelaufzucht:
Umstallen der Ferkel in einen Aufzuchtstall
• Ferkelaufzuchtbuchten
Boden: Teilspaltenboden oder eingestreut
Fütterung: Breifutterautomat oder Trockenfutterautomat
Tränke: Höhenverstellbare Nippeltränke
• Wärmegedämmter Aufzuchtstall
Boden: Teilspaltenboden oder eingestreut
Fütterung: Breifutterautomat oder Trockenfutterautomat
Tränke: Höhenverstellbare Nippeltränke
Heizung: Raumheizung oder Zonenheizung Wärmegedämmter Aufzuchtstall
• Aussenklimastall
Liegekisten (eigestreut)
Außenwand: Frontöffnung mit Rollo
130
Variante Aussenstall
Haltungsverfahren für Mastscheine
Nürtinger System:
Der Kistenstall wurde an der FH Nürtingen
entwickelt und gliedert sich in 3 Bereiche:
• Fressbereich = Aktivitätsbereich
• Liegebereich = Liegekisten
• Kotbereich
131
Der Boden der Kiste ist bei der einstreulosen Haltung wärmegedämmt
Merkmale der Mastschweinhaltung:
Der Stall ist häufig in Abteile aufgeteilt (unter 100 bis 400 Tiere)
Das Abteil ist in Buchten aufgeteilt. In denen werden die Tiere in
• Kleingruppen 10 - 12 Tiere oder
• Großgruppen mit über 40 Tieren gehalten.
Vorteil Kleingruppe: Gute Tierkontrolle, eine Selbstränke ausreichend.
Vorteil Großgruppe: getrennte Fress-, Liege- und Aktivitätsbereiche möglich.
Üblich in der Schweinemast: Rein-Raus-Verfahren
Aufgrund der sich ändernden und bedarfsangepassten Fütterung wird die Mast in
Vor- und Endmast mit Umtrieb eingeteilt.
Stallformen im Detail:
132
Fütterung und Futteraufnahme bei Schweinen und Ferkeln
Schweine haben ein ausgeprägtes Erkundungsverhalten und sind ca. 70% am Tag auf
Nahrungssuche (olfaktorisches Wühlen)
Verhaltensstörungen sind bei eingesperrten Schweinen häufig
Lösungsversuche:
• Anbieten von Beschäftigungsmaterial
• Stroh, Heu zum Spielen
Schweine neigen dazu alle gleichzeitig zu fressen
Der Individualabstand am Futtertrog kann im Stall nicht geboten werden =>
Aggressives Verhalten während des Fressens
Technische Lösung für Fresskonkurrenz:
• Abruffütterung an geschütztem Fressplatz
• Sichtschutz im Kopfbereich am Trog
• Genügend Fressplätze und genügend Fressplatzbreite 133
• Einzelfressstände (verschließbar)
Fütterungsanlagen für Sauen
1. Stationäre Trockenfütterungsanlage
2. Dribbelfütterung
3. Abruffütterung
4. Breinuckelfütterung
2. Dribbelfütterung (Gruppenfütterung)
„biologische“ Fixierung:
Futter wird langsamer vorgelegt als Fressgeschwindigkeit
blickdichte Abtrennung zwischen den Plätzen erforderlich
Nachteil: Keine individuelle Fütterung möglich
3. Abruffütterung (Einzelfütterung)
Vorteil:
Tierindividuelle Dosierung
möglich
Geringer Flächenbedarf
Geringe Futterverluste
Nachteile:
Kein gemeinsames Fressen
Kämpfe, Verdrängung vom Nuckel
Ungeeignetes Futtersystem aufgrund verhaltensbedingter Probleme
Wasserversorgung Ferkel
136
137
Futterhygiene bei Flüssigfütterung:
automatische Reinigung des Mischbehälters
Futterreste im Leitungssystem werden mit Wasser über letztes Ventil herausgedrückt
anschließend wird Leitungssystem mit Wasser gespült
im Abstand von etwa 4 Wochen sollen Mischbehälter und Leitungen mit Säure- und
Laugelösungen gespült werden
Tröge sollen leergefressen werden
138