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Zusatzbetriebsanleitung

Zahnradpumpen im Ex-Bereich
Impressum/Copyright

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anderen Verfahren) ohne schriftliche Zustimmung der
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tet werden.
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Gedruckt auf Papier aus chlor- und säurefrei gebleich-
ten Zellstoff.
Zusatzbetriebsanleitung zum Explosionsschutz

Inhaltsverzeichnis

1 Allgemeines.............................................................................................................. 1

1.1 Zusatzbetriebsanleitung zum Explosionsschutz ............................................. 2

1.2 Anwendung und Zielgruppe ............................................................................... 2

1.2.1 Personalanforderungen ............................................................................. 3

1.3 Symbolerklärung ................................................................................................. 6

1.4 Geltungsbereich .................................................................................................. 7

1.5 Typenbezeichnung .............................................................................................. 7

1.6 Typenschild ......................................................................................................... 8

1.7 Haftungsbeschränkung ...................................................................................... 9

1.8 Lieferumfang ....................................................................................................... 9

1.9 Urheberschutz ................................................................................................... 10

1.10 Kundenservice .................................................................................................. 10

2 Bestimmungsgemäße Verwendung ..................................................................... 11

3 Allgemeine Informationen zum Explosionsschutz ............................................. 13

3.1 Definitionen ....................................................................................................... 13

3.2 Explosionsschutz-Kennzeichnung von WITTE Zahnradpumpen ................. 23

3.2.1 Explosionsfähige Gasatmosphäre ........................................................... 24


3.2.2 Explosionsfähige Staubatmosphäre ........................................................ 25
3.2.3 Explosionsschutz-Kennzeichnung von Zahnradpumpen 
nach Richtlinie 2014/34/EU und DIN EN ISO 80079-36/37 ..................... 26

4 Montage, Installation und Demontage ................................................................. 27

5 Betrieb..................................................................................................................... 30
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6 Instandhaltung, Wartung und Störungsbeseitigung .......................................... 33

7 Potenzielle Zündgefahren und Maßnahmen........................................................ 34

7.1 Zahnradpumpe .................................................................................................. 34

7.2 Kupplung ........................................................................................................... 37

7.3 Magnetkupplung ............................................................................................... 40

Zahnradpumpen I / II ◄
Zusatzbetriebsanleitung zum Explosionsschutz

Inhaltsverzeichnis

7.4 Gelenkwelle ....................................................................................................... 45

7.5 Grundrahmen .................................................................................................... 46

7.6 Isolierte, elektrisch leitfähige Teile .................................................................. 47

7.7 Heizsystem ........................................................................................................ 48

7.8 Antrieb ................................................................................................................ 49


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► II / II Zahnradpumpen
Zusatzbetriebsanleitung zum Explosionsschutz

Zahnradpumpen im Ex-Bereich

1 Allgemeines

■ WITTE Zahnradpumpen und -aggregate werden für den europäischen Markt unter
Anwendung der aktuell gültigen EU/EG Richtlinien und harmonisierten EN Nor-
men konstruiert, hergestellt und geprüft.
■ WITTE Zahnradpumpen und -aggregate werden gemäß Kunden- bzw. Betreiber-
anforderung unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen konstruiert, herge-
stellt und geprüft.
Dazu sind u. a. Angaben aus dem Explosionsschutzdokument des Betreibers
nach Richtlinie 1999/92/EG erforderlich.
■ WITTE Zahnradpumpen und -aggregate verlassen das Werk in sicherheitstech-
nisch einwandfreiem Zustand.
■ Beachten Sie gegebenenfalls anwendungs- bzw. einsatzspezifische Besonderhei-
ten der Anlage oder des Einsatzortes.

INFORMATION
WITTE Zahnradpumpen und -aggregate für den Einsatz außerhalb des
Geltungsbereichs der Europäischen Union entsprechen den relevanten
nationalen Standards und Vorschriften des Bestimmungslandes. 
Entsprechende Nachweise liegen der Betriebsanleitung zur Zahnradpumpe
bei.
Beispiele einiger Non-EU-Standards:
− NEC für USA
− CSA für Kanada
− CNEx für China
− CNS für Taiwan
− KOSHA für Korea
− INMETRO für Brasilien
− SASO für Saudi Arabien
− ESMA/ECASEx für Vereinigte Arabische Emirate
− EACEx für den russischen Wirtschaftsraum
− IECEx (unterschiedliche Akzeptanz weltweit)
− SABS oder MASC für Südafrika
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1.1 Zusatzbetriebsanleitung zum Explosionsschutz

Grundsätzliches

Die Zusatzbetriebsanleitung zum Explosionsschutz gilt nur in Verbindung mit der Betriebs-
anleitung zur Zahnradpumpe und den dazugehörigen mitgeltenden Unterlagen wie z. B.:

■ Fremddokumentation der angebauten elektrischen oder nicht-elektrischen Geräte


■ Zeugnisse/Nachweise/Zertifikate
■ EU/EG-Konformitätserklärungen
■ Ggf. Nachweise für die Einhaltung der Konformität mit Standards, Normen und
Vorschriften, die für ein Bestimmungsland außerhalb der Europäischen Union
erforderlich sind.

1.2 Anwendung und Zielgruppe

Diese Zusatzbetriebsanleitung zum Explosionsschutz enthält wichtige Hinweise, die Sie


zum sicheren Betrieb der Zahnradpumpe in explosionsfähigen Atmosphären beachten müs-
sen. 
Lesen Sie dieses Dokument aufmerksam und befolgen Sie die beschriebenen Anweisungen
und Hinweise.

Diese Zusatzbetriebsanleitung richtet sich an:

■ Bediener / Betreiber der Zahnradpumpe


■ befähigtes Fachpersonal für Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten
■ befähigte Anlagenplaner und Anlagenbauer
■ Hersteller der Maschinensteuerung
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1.2.1 Personalanforderungen

Qualifikationen

Die verschiedenen in dieser Anleitung beschriebenen Aufgaben stellen unterschiedliche An-


forderungen an die Qualifikation der Personen.

Unzureichend qualifizierte Personen können die Risiken beim Umgang mit der Zahnradpum-
pe nicht einschätzen und setzen sich und andere der Gefahr schwerer oder tödlicher Verlet-
zungen aus.

■ Lassen Sie alle Arbeiten nur von qualifizierten Personen durchführen.


■ Halten Sie unzureichend qualifizierte Personen aus dem Arbeitsbereich fern.
■ Unterweisen Sie das Personal!

Für den sicheren Betrieb der Zahnradpumpe ist Personal mit den folgenden Qualifika-
tionen erforderlich. 
Die Arbeiten sind in dieser Zusatzbetriebsanleitung mit der jeweils erforderlichen Qua-
lifikation gekennzeichnet.

INFORMATION
Installations-, Wartungs- und Reparaturarbeiten an Zahnradpumpen und
Zahnradpumpenaggregaten, die in explosionsgefährdeten Bereichen ein-
gesetzt werden, dürfen nur von anerkannten befähigten Personen durchge-
führt werden.
Hat das Fachpersonal nicht die notwendigen Kenntnisse, muss es geschult
und unterwiesen werden.
Für Schulungen und Unterweisungen des Fachpersonals ist der Betreiber
verantwortlich.
Weiterhin hat der Betreiber sicherzustellen, dass die Betriebsanleitung der
Zahnradpumpe, die technischen Unterlagen der angebauten Komponenten
und die Zusatzbetriebsanleitung zum Explosionsschutz vom Fachpersonal
gelesen, verstanden und befolgt werden.
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Elektrofachkraft

Alle elektrotechnischen Arbeiten dürfen ausschließlich von einer ausgebildeten Elektrofach-


kraft ausgeführt werden.

Elektrofachkraft im Sinne dieser Zusatzbetriebsanleitung sind Personen, die vertraut sind


mit:

■ elektrischer Installation
■ Inbetriebnahme
■ Störungsbehebung
■ Instandhaltung von WITTE Zahnradpumpen

Die Elektrofachkraft erfüllt folgende Qualifikationen:

■ Ausbildung im Bereich Elektrotechnik mit bestandener Abschlussprufung


■ Kenntnis der einschlägigen Normen und Bestimmungen
■ Kenntnisse über die Funktionsweise der angebauten elektrischen Komponenten
des gelieferten WITTE Produkts
■ Kenntnis der Technischen Dokumentation (wie Betriebs- und Zusatzbetriebsanlei-
tung, Fremddokumentation der angebauten elektrischer Komponenten) für das
gelieferte WITTE Produkt

Die Elektrofachkraft ist speziell für das Arbeitsumfeld, in dem sie tätig ist, ausgebildet und
kennt die relevanten Normen und Bestimmungen.

Mechanikfachkraft

Alle mechanischen Arbeiten dürfen ausschließlich von einer ausgebildeten Mechanikfach-


kraft ausgeführt werden.

Mechanikfachkraft im Sinne dieser Zusatzbetriebsanleitung sind Personen, die vertraut sind


mit:

■ mechanischer Installation
■ Inbetriebnahme
■ Störungsbehebung
■ Instandhaltung von WITTE Zahnradpumpen
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Zahnradpumpen im Ex-Bereich

Die Mechanikfachkraft erfüllt folgende Qualifikationen:

■ Ausbildung im Bereich Mechanik mit bestandener Abschlussprüfung


■ Kenntnis der einschlägigen Normen und Bestimmungen
■ Kenntnisse über die Funktionsweise der angebauten mechanischen Komponen-
ten des gelieferten WITTE Produkts
■ Kenntnis der Technischen Dokumentation (wie Betriebs- und Zusatzbetriebsanlei-
tung, Fremddokumentation der angebauten mechanischen Komponenten) für das
gelieferte WITTE Produkt

Die Mechanikfachkraft ist speziell für das Arbeitsumfeld, in dem sie tätig ist, ausgebildet und
kennt die relevanten Normen und Bestimmungen.

Schweißfachkraft

Die Schweißfachkraft ist aufgrund ihrer fachlichen Ausbildung, Kenntnisse und Erfahrung
sowie Kenntnis der einschlägigen Bestimmungen in der Lage, die ihr übertragenen Arbeiten
auszuführen.

Die Schweißfachkraft ist speziell für das Arbeitsumfeld, in dem sie tätig ist, ausgebildet und
kennt die relevanten Normen und Bestimmungen.

Körperliche Verfassung

Für alle Arbeiten sind nur Personen zugelassen, von denen zu erwarten ist, dass sie diese
Arbeiten zuverlässig ausführen.

Nicht zugelassen sind Personen, deren Reaktionsfähigkeit beeinflusst ist, z. B. durch:

■ Drogen
■ Alkohol oder
■ Medikamente
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1.3 Symbolerklärung

Diese Hinweise zum Explosionsschutz müssen unbedingt eingehalten wer-


den.

Tipps, Empfehlungen und Informatives

INFORMATION
Dieses Symbol hebt nützliche Tipps, Empfehlungen sowie Informationen
zum Thema Explosionsschutz hervor.

Weitere Kennzeichnungen

Zur Hervorhebung von Handlungsanweisungen, Auflistungen und anderen Elementen wer-


den in dieser Anleitung folgende Kennzeichnungen verwendet:

Kennzeichnung Erläuterung

■ Handlungsanweisungen/Auflistungen ohne
festgelegte Reihenfolge

▪ Handlungsanweisungen/Auflistungen ohne
festgelegte Reihenfolge in Tabellen/Hinwei-
sen

− Auflistungen in diesen Handlungsanwei-


sungen/Auflistungen
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1.4 Geltungsbereich

Pumpentyp Baureihen

Zahnradpumpen CHEM
POLY
BOOSTER
EXTRU
PrePOLY
PURO

1.5 Typenbezeichnung

Jede Zahnradpumpe ist mit einer Typenbezeichnung versehen. 


Die Typenbezeichnung besteht aus Zahnradpumpentyp, spezifischem Fördervolumen,
Achsabstand und Zahnradbreite.
CHEM.K_A.EN.0001

CHEM 25,6 - 36 - 36

1 2 3 4

Abbildung 1 Typenbezeichnung (Beispiel)

Positionsnummer Komponente

1 Zahnradpumpentyp

2 spezifisches Fördervolumen
(in cm3) pro Umdrehung
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3 Achsabstand

4 Zahnradbreite

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1.6 Typenschild

Abbildung 2 Beispiel: Typenschild mit Angabe des Temperaturbereichs

Das Typenschild befindet sich in der Regel außen an der Zahnradpumpe und beinhaltet fol-
gende Angaben:

■ Hersteller/Zertifikatsaussteller
■ Zahnradpumpentyp
■ Zahnradpumpennummer
■ Positionsnummer 
(Position der Zahnradpumpe in der Anlage)
■ Axialspiel
■ Baujahr
■ Konformitätszeichen (CE)
■ CERT: Zertifikat-Referenznummer des Herstellers
■ Buchstabe „X“ (Teil der Zertifikat-Referenznummer des Herstellers / X-Bedingungen):
− Hinweise zu den generellen Anwendungsbedingungen sind in der Betriebsanleitung
der Zahnradpumpe angegeben.
− Hinweise zu den besonderen Anwendungsbedingungen sind in den Datenblätter
der Zahnradpumpe angegeben (siehe Betriebsanleitung - Anhang - Abschnitt A6
„Datenblätter zur Zahnradpumpe“).
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■ Explosionsschutz-Kennzeichnung 
nach Richtlinie 2014/34/EU und DIN EN ISO 80079-36/37
(siehe Abschnitt 3.2.3 auf Seite 26)

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1.7 Haftungsbeschränkung

WITTE übernimmt keine Haftung für Schäden aufgrund:

■ unsachgemäßen Transports
■ nicht bestimmungsgemäßer Verwendung
■ Einsatz von nicht befähigtem Personal
■ eigenmächtiger Umbauten
■ eigenmächtiger technischer Veränderungen
■ eigenmächtiger Demontage/Reparatur
■ Verwenden nicht zugelassener Ersatzteile

1.8 Lieferumfang

■ WITTE übernimmt die Verantwortung für gelieferte Materialien und Geräte, die anhand
der durch den Kunden oder den Endbenutzer angegeben Betriebsdaten gewählt und in
der Auftragsbestätigung festgelegt worden sind. 
Der Lieferumfang ist in der dazugehörigen Pumpenstückliste festgelegt.
■ Für Fremdteile (angebaute Komponenten), die in den Anwendungsbereich der Richtlinie
2014/34/EU fallen, werden die entsprechenden Konformitätsbescheinigungen mitgelie-
fert.
■ Für elektrische Geräte (angebaute Komponenten), die nicht in den Anwendungsbereich
der Richtlinie 2014/34/EU fallen, da sie außerhalb des Geltungsbereichs der Europä-
ischen Union in explosionsgefährdeten Bereichen eingesetzt werden, werden die ent-
sprechenden Nachweise mitgeliefert (siehe Abschnitt 1 auf Seite 1).
■ Für den Fall, dass WITTE einen Zahnradpumpenkopf mit freiem Wellenende ohne
Antrieb liefert, bezieht sich die Explosionsschutz-Kennzeichnung auf dem Typenschild
ausschließlich auf dieses Pumpenteil.
■ Alle anderen vom Betreiber montierten elektrische und nicht-elektrische Geräte müssen
mindestens die gleiche oder eine höhere Schutzklasse haben, als die der Zahnrad-
pumpe selbst.
■ Der Betreiber muss die Konformität mit den relevanten EG/EU-Richtlinien und EN Nor-
men für ein selbst komplettiertes Zahnradpumpenaggregat eigenverantwortlich nach-
weisen. Er muß ein separates Typenschild anbringen und eine Konformitätserklärung
ausstellen.
■ Für den Fall, dass WITTE ein komplettes Zahnradpumpenaggregat liefert, wird die Kon-
formität mit den relevanten EG/EU-Richtlinien und EN-Normen durch ein Konformitäts-
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bewertungsverfahren nachgewiesen.

Wenden Sie sich bei Fragen bitte an den WITTE Kundenservice.

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1.9 Urheberschutz

Die Inhalte dieser Anleitung sind urheberrechtlich geschützt. Ihre Verwendung ist im Rahmen
der Nutzung der Zahnradpumpe zulässig. 
Eine darüber hinausgehende Verwendung ist ohne schriftliche Genehmigung durch WITTE
nicht gestattet.

1.10 Kundenservice

Für technische Auskünfte steht Ihnen unser Kundenservice zur Verfügung:

Zudem sind wir stets an Informationen und Erfahrungen interessiert, die sich aus der Anwen-
dung ergeben und für die Verbesserung unserer Produkte wertvoll sein können.

WITTE PUMPS & TECHNOLOGY GmbH


Lise-Meitner-Allee 20
25436 Tornesch

+49 (0) 4120 706 59 0

+49 (0) 4120 706 59 49

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2 Bestimmungsgemäße Verwendung

► WITTE Zahnradpumpen und -aggregate erfüllen die Anforderungen der Richtlinien


2006/42/EG und 2014/34/EU, wenn sie in explosionsgefährdeten Bereichen eingesetzt
werden. Gegebenfalls finden noch andere EU-Richtlinien Anwendung. Dies ist abhängig
vom Lieferumfang.
► WITTE Zahnradpumpen und -aggregate sind CE gekennzeichnet.
► Die Explosionsschutz-Kennzeichnung ist folgendermaßen aufgebaut 
(siehe Abschnitt 3.2.3 auf Seite 26):
− Ex-Symbol
− Gerätegruppe
− Gerätekategorie (innen/außen)
− Zündschutzart(en)
− Explosionsgruppe (Gas) bzw. Staubgruppe (Staub)
− Bei Gas: Temperaturklassen- bzw. Temperaturbereich
Bei Staub:max. zulässige Oberflächentemperatur des Gerätes
− Geräteschutzniveau EPL (innen/außen)
► WITTE Zahnradpumpen
− sind u. a. für den Einsatz in Bereichen vorgesehen, in denen explosionsfähige
Gas/Luft- und/oder Staub/Luft Gemische, Nebel oder Dämpfe vorhanden sind.
− die nicht für den explosionsgefährdeten Bereich zugelassen sind, dürfen nicht in
explosionsgefährdeten Bereichen eingesetzt werden.
− die für den Einsatz in Zone 2 zugelassen sind, dürfen nicht in Zone 1 eingesetzt
werden.
− dienen ausschließlich der Förderung von flüssigen Medien in gewerblichen Anla-
gen.
► Trockenlauf der Zahnradpumpe ist nicht bestimmungsgemäß und untersagt!
► Die maximal zulässigen Betriebsdaten sind unbedingt einzuhalten 
(siehe Betriebsanleitung - Anhang - Abschnitt A6 „Datenblätter zur Zahnradpumpe“).
► Das Fördern von Medien mit Viskositäten, die von den Angaben im Datenblatt der Zahn-
radpumpe abweichen, ist nicht bestimmungsgemäß. 
Bei Mißachtung kann erhöhter Verschleiß an den Pumpenteile auftreten und das Risiko
für die Entstehung von potentiellen Zündquellen erhöhen.
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► Eigenmächtige Änderungen, wie z. B. Ändern der Betriebsdaten oder Anbauen von


nicht zugelassenen Fremdteilen sind nicht bestimmungsgemäß.
► Zur bestimmungsgemäßen Verwendung gehört auch, dass die Betriebsanleitung, diese
Zusatzbetriebsanleitung sowie die technische Dokumentation für die an der Zahnrad-
pumpe installierten Komponente gelesen, verstanden und beachtet werden.
► Bei nicht bestimmungsgemäßer Verwendung der WITTE Zahnradpumpen und -aggre-
gaten erlischt jegliche Herstellerverantwortung.
► WITTE Zahnradpumpen, die außerhalb der EU in explosionsgefährdeten Bereichen ein-
gesetzt werden, erfüllen u. a. die entsprechenden nationalen Standards bzw. Normen
des jeweiligen Bestimmungslandes.
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3 Allgemeine Informationen zum Explosionsschutz

Neben der Richtlinie 2014/34/EU und den nationalen Umsetzungen (in Deutschland das
Produktsicherheitsgesetz ProdSG) gilt für Betreiber insbesondere die Richtlinie 1999/92/EG
(ATEX 137) und deren Umsetzungen (in Deutschland die Betriebssicherheitsverordnung
BetrSichV) und der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV).

3.1 Definitionen

Geräte

Geräte sind

■ Maschinen
■ Betriebsmittel
■ stationäre oder ortsbewegliche Vorrichtungen
■ Steuerungs- und Ausrüstungsteile
■ Warn- und Vorbeugungssysteme

die einzeln oder kombiniert zur

■ Erzeugung
■ Übertragung
■ Speicherung
■ Messung
■ Regelung
■ Umwandlung

von Energien und zur Verarbeitung von Werkstoffen bestimmt sind, die eigene Zündquellen
aufweisen und dadurch eine Explosion verursachen können.

Elektrisches Gerät (gem. EN IEC 60079-0):

Ein elektrisches Gerät ist ein Gegenstand, der im Ganzen oder teilweise dem Anwenden
elektrischer Energie dient. 
Dazu gehören u. a. Gegenstände zum Erzeugen, Fortleiten, Verteilen, Speichern, Messen,
Regeln, Umwandeln und Verbrauchen elektrischer Energie sowie Gegenstände für die Fern-
meldetechnik.

Nicht-elektrisches Gerät (gem. DIN EN ISO 80079-36):


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Ein nicht-elektrisches Gerät ist ein Gerät, das seine vorgesehene Funktion mechanisch er-
füllen kann. 
Diese Geräte können mit jeder Art von Energie betrieben werden, einschließlich elektrischen
Geräten wie z. B. E-Motoren.

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Gerätegruppe

In der Richtlinie 2014/34/EU wird unterschieden zwischen:

■ Gerätegruppe I für den Bergbaueinsatz mit den Kategorien M1 und M2


■ Gerätegruppe II für den Einsatz in allen übrigen Bereichen mit den Gerätekatego-
rien 1, 2 und 3 unterschieden
■ Gerätegruppe III für den Einsatz in Bereichen mit brennbarem Staub. 
Stäube werden unterteilt IIIA (Fasern), IIIB (nichtleitfähige Stäube) und IIIC 
(leitfähige Stäube)

WITTE Zahnradpumpen werden vorwiegend in der Gerätegruppe II eingesetzt.

Gerätekategorie:

Die Geräte sind zur Verwendung in Bereichen bestimmt, in denen eine explosionsfähige At-
mosphäre auftritt. Es wird unterschieden zwischen:

■ ständig oder langzeitig oder häufig auftretende explosionsfähige Atmosphäre 


(Gerätekategorie 1 für Einsatz in Zone 0 (Gas), 20 (Staub))
Diese Geräte können auch in Zone 1, 2 (Gas), 21, 22 (Staub) eingesetzt werden.
■ gelegentlich auftretende explosionsfähige Atmosphäre 
(Gerätekategorie 2 für Einsatz in Zone 1 (Gas), 21 (Staub))
Diese Geräte können auch in Zone 2 (Gas), 22 (Staub) eingesetzt werden.
■ nur selten oder während eines kurzen Zeitraums auftretende explosionsfähige
Atmosphäre 
(Gerätekategorie 3 für Einsatz in Zone 2 Gas), 22 (Staub))
Diese Geräte können nur in dieser Zone eingesetzt werden.

INFORMATION
WITTE Zahnradpumpen werden ausschließlich in der Gerätekategorie 2
oder 3 eingesetzt.
WITTE Zahnradpumpen dürfen im Pumpeninneren keine Ex-Atmosphäre
haben. Sie müssen immer vollständig gefüllt sein, bevor sie betrieben wer-
den!
Bedeutung der Ex-Kennzeichnung:
- / 2G oder - / 3G
„ - “ bedeutet: keine Ex-Atmosphäre im Pumpeninneren
Gerätekategorie 2G oder 3G bedeutet: 
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Ex-Atmosphäre (Gas) außerhalb der Pumpe vorhanden

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Ex-Atmosphäre:

Im Sinne der Richtlinie 2014/34/EU ist eine explosionsfähige Atmosphäre definiert als ein
Gemisch

■ aus brennbaren Stoffen in Form von Gasen, Dämpfen, Nebeln oder Stäuben
■ und Luft
■ unter atmosphärischen Bedingungen

in dem sich der Verbrennungsvorgang nach erfolgter Entzündung auf das gesamte unver-
brannte Gemisch überträgt. 
Zu beachten ist, dass (hauptsächlich bei Staubvorkommen) nicht immer die gesamte Menge
an brennbarem Material verbrennt.

Es wird zwischen folgenden explosionsfähigen Atmosphären unterschieden:

■ verursacht durch Gas/Dämpfe/Nebel und Luft (Kennzeichnung: „G“)


■ verursacht durch Stäube und Luft (Kennzeichnung: „D“)

Zündschutzarten (Gasexplosionsschutz)

Die Zündschutzart beschreibt die Art der getroffenen Maßnahmen, die die Zündung einer
umgebenden explosionsfähigenAtmosphäre verhindern. Die Kennzeichnung besteht aus
dem Symbol Ex (Explosionsschutz) und Buchstaben, die die Zündschutzart beschreiben.

Wirksame Zündquellen an Geräten und Anlagen werden z. B. mit Hilfe von Zündschutzarten
entsprechend des Schutzniveaus vermieden.

Beispiele für Zündschutzarten (Gasexplosionsschutz):

Zündschutzart Bedeutung anwendbar für  anwendbar für


nicht-elektrische Geräte elektrische Geräte

Ex h Zündquellenüberwachung X --

Konstruktive Sicherheit

Flüssigkeitskapselung

Ex d druckfeste Kapselung X X

Ex fr Schwadenhemmende  X --
Kapselung

Ex p Überdruckkapselung X --
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Fortsetzung:

Zündschutzart Bedeutung anwendbar für  anwendbar für


nicht-elektrische Geräte elektrische Geräte

Ex e erhöhte Sicherheit -- X

Ex i Eigensicherheit -- X

Ex o Ölkapselung -- X

Ex m Vergusskapselung -- X

Ex q Sandkapselung -- X

Ex nA nichtfunkendes  -- X
Betriebsmittel

Ex nR schwadensichere Gehäuse -- X

Beispiele für Zündschutzarten (Staubexplosionsschutz):

Zündschutzart Bedeutung anwendbar für  anwendbar für


nicht-elektrische Geräte elektrische Geräte

Ex t Schutz durch Gehäuse -- X

Ex pD Überdruckkapselung -- X

Ex mD Vergusskapselung -- X

Ex iD Eigensicherheit -- X
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Unterteilung der Gerätegruppe II in „Explosionsgruppen“

Gase und Dämpfe

Brennbare Gase und Dämpfe werden aufgrund ihrer besonderen Zündfähigkeit in die Explo-
sionsgruppen IIA, IIB oder IIC eingeteilt.

Die Gefährlichkeit von Gasen nimmt von Explosionsgruppe IIA nach IIC zu. 
Entsprechend steigen die Anforderungen an die Betriebsmittel.

Beispiele für Explosionsgruppen (Gasexplosionsschutz):

Explosionsgruppe Gas

IIA Diesel, Benzin, Heizöl, n-Hexan, Ethan, Methan, Propan,


Kohlenmonoxid, Acetaldehyd, Ammoniak

IIB Stadtgas, Acrylnitril, Schwefelwasserstoff, Ethylen, Ethy-


lenoxid, Ethylether, Ethylglycol

IIC Wasserstoff, Acetylen, Schwefelkohlenstoff

Beziehung zwischen Unterteilung von Gasen/Dämpfen und Gerätegruppe

Unterteilung von Gasen und Dämpfen  Zulässige Gerätegruppe


am Einsatzort

IIA IIA, IIB, IIC

IIB IIB, IIC

IIC IIC

Betriebsmittel, die für IIC zugelassen sind, dürfen auch für alle anderen Explosionsgruppen
der Gerätegruppe II verwendet werden.
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Unterteilung der Gerätegruppe III in „Staubgruppen“

Stäube

Die mit Staubgruppen IIIA, IIIB oder IIIC gekennzeichneten Geräte sind für den Einsatz in
Verbindung mit Stäuben vorgesehen.

Die Gefährlichkeit von Stäuben nimmt von Staubgruppe IIIA nach IIIC zu. 
Entsprechend steigen die Anforderungen an die Betriebsmittel.

Beispiele für Staubgruppen (Staubexplosionsschutz):

Staubgruppe Stäube

IIIA brennbare Schwebstoffe wie z. B. Flusen

IIIB nicht leitfähiger Staub

IIIC leitfähiger Staub

Beziehung zwischen Unterteilung von Stäuben und Gerätegruppe

Unterteilung von Stäuben am Einsatzort Zulässige Gerätegruppe

IIIA IIIA, IIIB, IIIC

IIIB IIIB, IIIC

IIIC IIIC

Betriebsmittel, die für IIIC zugelassen sind, dürfen auch für alle anderen Staubgruppen der
Gerätegruppe III verwendet werden.
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Grenztemperaturen (Staubexplosionsschutz)

Statt der Temperaturklasse wird bei elektrischen bzw. nicht-elektrischen Geräten, die in
staubexplosionsgefährdeten Bereichen eingesetzt werden, die maximal zulässige Oberflä-
chentemperatur (°C) des Gerätes angegeben. Bei Stäuben muss ein Sicherheitsabstand
zwischen der Oberflächentemperatur und der Zündtemperatur eingehalten werden.
Die zulässige Oberflächentemperatur ist abhängig von der konkreten Zusammensetzung
des Staubs bzw. Staubgemisches.

Da Stäube sich aber auch auf den Geräten ablagern können, muss zusätzlich die Mindest-
zündtemperatur der Staubschicht (Glimmtemperatur) betrachtet werden.

Beispiele zulässiger Oberflächengrenztemperaturen für ausgewählte Stäube (für Geräte-


gruppe II)

Bezeichnung des Staubes Zulässige Oberflächen-Grenztemperatur 


des Gerätes

Kautschuk 145 °C

Braunkohle 150 °C

Schwefel 186 °C

Aluminium 205 °C

Holzmehl 225 °C

Baumwolle 275 °C

Cellulose 295 °C

Ruß 310 °C
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► 19 / 50 Zahnradpumpen
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Temperaturklassen für die Einteilung von brennbaren Gasen und Dämpfen:

Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit erfolgt eine Einteilung der elektrischen und nicht-elektri-
schen Geräte in Temperaturklassen.

Gemäß dieser Temperaturklassen werden explosionsgeschützte Betriebsmittel und andere


technologische Einrichtungen in ihren Oberflächentemperaturen so ausgelegt, dass eine
Oberflächentemperaturzündung ausgeschlossen wird.

Faktoren wie Größe, Gestalt, Art und Beschaffenheit der Oberfläche beeinflussen die Zünd-
temperatur.

In den Normen sind zulässige Überschreitungen und zwingende Unterschreitungen dieser


Regelwerte differenziert festgelegt.

max. Typische Gase


Temperaturklasse Zündtemperatur
Oberflächentemperatur (mit Angabe der Explosionsgruppe)

IIA: Aceton, Ammoniak, Methan, Propan,


Methanol, Toluol, Essigsäure
T1 > 450 °C 450 °C IIB: Stadtgas
450 IIC: Wasserstoff

IIA: Ethylalkohol, n-Butan


300 T2 > 300 bis ≤ 450 °C 300 °C IIB: Ethylen
IIC: Acetylen

IIA: Ottokraftstoffe, Dieselkraftstoffe, Heizöle


200 T3 > 200 bis ≤ 300 °C 200 °C IIB: Schwefelwasserstoff

135 T4 > 135 bis ≤ 200 °C 135 °C IIA: Ethylether, Acetaldehyd

100 T5 > 100 bis ≤ 135 °C 100 °C ---

85 T6 > 85 bis ≤ 100 °C 85 °C IIC: Schwefelkohlenstoff

°C

Abbildung 3 Temperaturklassen für elektrische und nicht-elektrische Betriebsmittel der Gerätegruppe II


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Geräteschutzniveau EPL

INFORMATION
Die Abkürzung „EPL“ steht für den englischen Ausdruck „Equipment Pro-
tection Level“ und bedeutet übersetzt „Geräteschutzniveau“.
Der Buchstabe „G“ steht dabei für gasexplosionsgeschützte Geräte, der
Buchstabe „D“ für staubexplosionsgeschützte Geräte.
WITTE Zahnradpumpen werden in Zone 1 und 2 bzw. Zone 21 und 22 ein-
gesetzt.
Der Einsatz von WITTE Zahnradpumpen in Zone 0 bzw. Zone 20 ist zur
Zeit noch nicht vorgesehen.

Geräte der Gerätegruppe II für explosionsgefährdete Bereiche werden in drei Schutzniveaus


eingestuft:

■ EPL Ga oder Da: 


Geräte mit „sehr hohem“ Schutzniveau zur Verwendung in explosionsgefährdeten
Bereichen, bei denen bei Normalbetrieb, vorhersehbaren oder seltenen Fehlern/
Fehlfunktionen keine Zündgefahr besteht.

Geräte der Kategorie 1G/1D bzw. EPL Ga/Da müssen so konstruiert sein, dass sie
ein sehr hohes Maß an Sicherheit gewährleisten. Geräte dieser Kategorie müssen
auch bei selten auftretenden Störungen das erforderliche Maß an Sicherheit
gewährleisten. 

Auch beim Auftreten von zwei Fehlern am Gerät darf es nicht zu einer Zündung
kommen. 
Diese Geräte dürfen in Zone 0 (Kategorie 1G) bzw. Zone 20 (Kategorie 1D) einge-
setzt werden.
■ EPL Gb oder Db: 
Geräte mit „hohem“ Schutzniveau zur Verwendung in explosionsgefährdeten
Bereichen, bei denen bei Normalbetrieb oder vorhersehbaren Fehlern/Fehlfunktio-
nen keine Zündgefahr besteht.

Diese Geräte dürfen in Zone 1 (Kategorie 2G) bzw. Zone 21 (Kategorie 2D)
sowie in Zone 2 (Kategorie 3G) bzw. Zone 22 (Kategorie 3D) eingesetzt wer-
den. 

Geräte der Kategorie 2G/2D bzw. EPL Gb/Db sind so konstruiert, dass sie ein
hohes Maß an Sicherheit gewährleisten. 
ATEX_BA_051_0000_01.fm


WITTE sieht in Abstimmung mit dem Betreiber Überwachungseinrichtungen vor
wie z. B. für Temperatur, Druck, Durchfluß, Drehzahl, Leckagen etc.

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■ EPL Gc oder Dc: 


Geräte mit „erweitertem“ Schutzniveau zur Verwendung in explosionsgefährdeten
Bereichen, bei denen während des normalen Betriebes keine Zündgefahr besteht.
Sie weisen einige zusätzliche Schutzmaßnahmen auf, die gewährleisten, dass bei
vorhersehbaren Störungen des Gerätes keine Zündgefahr besteht.

Geräte der Kategorie 3G/3D bzw. EPL Gc/Dc sind so konstruiert, dass sie ein nor-
males Maß an Sicherheit gewährleisten. 

WITTE sieht für Geräte der Kategorie 3G/3D bzw. EPL Gc/Dc nur in Sonderfällen
(in Abstimmung mit dem Betreiber) eine Überwachung von Zündquellen, wie z. B.
eine Temperaturüberwachung von heißen Oberflächen vor.

Diese Geräte dürfen in Zone 2 (Kategorie 3G) bzw. Zone 22 (Kategorie 3D) einge-
setzt werden.

Sie dürfen nicht in Zone 1 (Kategorie 2G) bzw. Zone 21 (Kategorie 2D) einge-
setzt werden.

INFORMATION
Überwachungseinrichtungen, wie z. B. für Temperatur, Druck, Durchfluß,
Drehzahl, Drehmoment, Leckagen, Füllstandsüberwachung in Sperr-/
Quenchbehältern etc., die im explosionsgefährdeten Bereich eingesetzt
werden, dürfen selbst nicht zur Zündquelle werden.
Unabhängig davon gelten für Überwachungseinrichtungen zusätzliche
Anforderungen an die Funktionalität und Zuverlässigkeit, die über eine ein-
fache Sicherheitsanforderungsstufe (SIL = Safety Integrity Level) oder
einen Zündschutz durch eine Zündschutzart hinausgehen.
Die Überwachungsfunktion muss dem individuellen Einsatz angemessen
angepasst werden und ein ausreichendes Zündschutzniveau ausweisen.
Die Reaktionszeit der Überwachungseinrichtung muss diese Geschwindig-
keit berücksichtigen, um den sicheren Zustand zu gewährleisten.
Darüber hinaus darf die Überwachungseinrichtung nicht durch unerkannte
Fehlerzustände die erforderliche Verfügbarkeit/Funktionalität verlieren.
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3.2 Explosionsschutz-Kennzeichnung von WITTE Zahnradpumpen

WITTE Zahnradpumpenköpfe und Zahnradpumpenaggregate entsprechen den aktuell gül-


tigen Normen und Vorschriften und erfüllen die Anforderungen der Richtlinien 2006/42/EG
und 2014/34/EU. 
Gegebenfalls können noch andere Richtlinien zusätzlich zur Anwendung kommen.

GEFAHR
Nachträglich angebaute Geräte - außerhalb des Lieferumfangs - oder Ver-
änderungen am Gerät müssen den Anforderungen an den Explosions-
schutz entsprechen.
Der Betreiber muss eigenverantwortlich prüfen und nachweisen/dokumen-
tieren, ob zusätzliche bzw. nachträgliche Um- bzw. Anbauten oder Verän-
derungen zulässig sind.
Durch wesentliche Veränderungen des Geräts kann der Betreiber zum Her-
steller werden.

INFORMATION
Auf besondere Anwendungsbedingungen wird mit dem Buchstaben „X“ in
der Zertifikat-Referenznummer hingewiesen.
Die Zertifikat-Referenznummer ist auf dem Typenschild und in der Konfor-
mitätserklärung angegeben.
z. B. WITTE 19.0100 X
Hinweise zu den generellen Anwendungsbedingungen sind in der Betriebs-
anleitung der Zahnradpumpe angegeben.
Hinweise zu den besonderen Anwendungsbedingungen sind in den Daten-
blättern der Zahnradpumpe angegeben (siehe Betriebsanleitung - Anhang -
Abschnitt A6 „Datenblätter zur Zahnradpumpe“).
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3.2.1 Explosionsfähige Gasatmosphäre

WITTE Zahnradpumpenköpfe und Zahnradpumpenaggregate können in explosionsfähigen


Gasatmosphären - je nach Kennzeichnung - wie folgt eingesetzt werden:

Geräte- Ex-Atmosphäre Explosionsgruppe Temperatur- Geräteschutz-


kategorie klassenbereich niveau EPL

2 (Zone 1) G (Gas) IIA, IIB, IIC T6 ... T1 Gb

3 (Zone 2) G (Gas) IIA, IIB, IIC T6 ... T1 Gc

Anforderungen durch die Gasumgebung

In Bereichen mit explosionsfähiger Gasatmosphäre darf die Zahnradpumpe nur eingesetzt


werden, wenn die Zündtemperatur der vorhandenen Gasatmosphäre über der höchsten
Oberflächentemperatur des Geräts liegt. 
Sicherheitszuschläge müssen berücksichtigt werden.

Der Nachweis über den sicheren Betrieb des Geräts in dieser explosionsfähigen Gasatmo-
sphäre wird über die Bewertung der potentiellen Zündgefahren erbracht.

INFORMATION
Die Zündtemperatur einer explosionsfähigen Gasatmosphäre ist die nied-
rigste Temperatur einer erhitzten Oberfläche, bei der unter festgelegten
Bedingungen eine Entzündung brennbarer Stoffe in Form von Gas oder
Dampf im Gemisch mit Luft eintritt.
Brennbare Gase und Dämpfe werden nach ihrer Entzündbarkeit in Tempe-
raturklassen eingeteilt (siehe Abbildung 3 auf Seite 20).
Die maximale Oberflächentemperatur eines elektrischen oder nicht-elektri-
schen Geräts muss stets kleiner sein als die Zündtemperatur des Gas- bzw.
Dampf-Luft-Gemisches, in dem es eingesetzt wird.
Elektrische oder nicht-elektrische Geräte, die einer höheren Temperatur-
klasse entsprechen (z. B. T5), sind auch für Anwendungen zulässig, bei
denen eine niedrigere Temperaturklasse gefordert ist (z. B. T2 oder T3).
Außerhalb des Geltungsbereichs der Richtlinie 2014/34/EU: 
In Nordamerika existiert ein System mit einer weiteren Unterteilung der
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Temperaturklassen in Untertemperaturklassen.

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3.2.2 Explosionsfähige Staubatmosphäre

WITTE Zahnradpumpenköpfe und Zahnradpumpenaggregate können in explosionsfähigen


Staubatmosphären - je nach Kennzeichnung - wie folgt eingesetzt werden:

Geräte- Ex-Atmosphäre Staubgruppe max. Oberflä- Geräteschutz-


kategorie chentemperatur niveau EPL
des Gerätes

2 (Zone 21) D (Staub) IIIA, IIIB, IIIC T... °C Db

3 (Zone 22) D (Staub) IIIA, IIIB, IIIC T... °C Dc

Anforderungen durch die Staubumgebung

In Bereichen mit explosionsfähiger Staubatmosphäre darf die Zahnradpumpe nur eingesetzt


werden, wenn die Glimmtemperaturen von Staubschichten und die Zündtemperaturen der
Staubatmosphäre über der höchsten Oberflächentemperatur des Geräts liegen. 
Sicherheitszuschläge müssen berücksichtigt werden.

Der Nachweis über den sicheren Betrieb des Geräts in dieser explosionsfähigen Staubatmo-
sphäre wird über die Bewertung der potentiellen Zündgefahren erbracht.

INFORMATION
Die Zündtemperatur einer explosionsfähigen Staubwolke ist die niedrigste
Temperatur einer erhitzten Oberfläche, bei der unter festgelegten Bedin-
gungen eine Entzündung brennbarer Stoffe in Form von Staub im Gemisch
mit Luft eintritt.
Bei brennbaren Stäuben wird keine Einteilung in Temperaturklassen vorge-
nommen.
Die Zündtemperatur der Staubwolke muss mit der maximalen zulässigen
Oberflächentemperatur des Gerätes verglichen werden. 
Dabei ist ein Sicherheitsfaktor zu berücksichtigen. 
Die maximale Oberflächentemperatur des Gerätes darf nur 2/3 der Zünd-
temperatur der Staubwolke betragen. 
Da sich Stäube aber auch auf den Geräten ablagern können, muss zusätz-
lich die Zündtemperatur der Staubschicht (Glimmtemperatur) betrachtet
werden. 
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Die Glimmtemperatur ist die niedrigste Temperatur einer heißen Oberflä-


che, auf der sich eine Staubschicht von 5 mm entzünden kann.
Bei vielen brennbaren Stäuben reicht bereits eine gleichmäßig über die
gesamte Bodenfläche verteilte Staubablagerung von weniger als 1 mm
Schichtdicke aus, um beim Aufwirbeln einen Raum normaler Höhe mit
explosionsfähigem Staub/Luft-Gemisch vollständig auszufüllen.

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3.2.3 Explosionsschutz-Kennzeichnung von Zahnradpumpen 


nach Richtlinie 2014/34/EU und DIN EN ISO 80079-36/37

a) Ex-Atmosphäre (Gas):

Explosionsschutz-Kennzeichnung mit Angabe eines Temperaturklassenbereichs

Ex- Geräte- Gerätekategorie „Ex“-Symbol / Explosions- Temperaturklassen- Geräte-


Symbol gruppe Ex-Atmosphäre (Gas) Art des Schut- gruppe bereich schutz-
zes niveau EPL

IIC oder IIB


II - / 2G Ex h
oder IIA
z. B. T6 ... T1 - / Gb
IIC oder IIB
II - / 3G Ex h
oder IIA
z. B. T6 ... T1 - / Gc

b) Ex-Atmosphäre (Gas):

Explosionsschutz-Kennzeichnung mit Angabe eines Temperaturbereichs

Ex- Geräte- Gerätekategorie „Ex“-Symbol / Explosions- Temperaturklassen- Geräte-


Symbol gruppe Ex-Atmosphäre (Gas) Art des Schut- gruppe bereich schutz-
zes niveau EPL

IIC oder IIB z. B.


II - / 2G Ex h
oder IIA 135 °C ... 300 °C
- / Gb
IIC oder IIB z. B.
II - / 3G Ex h
oder IIA 135 °C ... 300 °C
- / Gc

c) Ex-Atmosphäre (Staub):

Explosionsschutz-Kennzeichnung mit Angabe der max. zulässigen Oberflächentem-


peratur des Gerätes

Ex- Geräte- Gerätekategorie „Ex“-Symbol / Explosions- max. zulässige Ober- Geräte-


Symbol gruppe Ex-Atmosphäre Art des Schut- gruppe flächentemperatur schutz-
(Staub) zes des Gerätes niveau EPL

IIIC oder IIIB z. B.


II 2D Ex h Db
oder IIIA T 125 °C

IIIC oder IIIB z. B.


II 3D Ex h Dc
oder IIIA T 125 °C
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4 Montage, Installation und Demontage

■ Explosionsschutz-Kennzeichnung:
− Stellen Sie sicher, dass die Explosionsschutz-Kennzeichnung der Zahnrad-
pumpe bzw. des Zahnradpumpenaggregats mit den Anforderungen der
Anlage an den Explosionsschutz übereinstimmt.
− Die Explosionsschutz-Kennzeichnung der Zahnradpumpe bzw. des Zahnrad-
pumpenaggregats ist auf dem Typenschild und in der Konformitätserklärung
angeben.
■ Angebaute Komponenten:
− An die Zahnradpumpe angebaute Teile wie Kupplung, Temperaturfühler, Heiz-
patronen, E-Motor, Getriebe, Gelenkwelle und ggf. anderes Zubehör müssen
die Forderung der Richtlinie 2014/34/EU erfüllen.
− Betreibervorgaben müssen berücksichtigt worden sein.
− An die Zahnradpumpe angebaute Teile wie Kupplung, Temperaturfühler, Heiz-
patronen, E-Motor, Getriebe, Gelenkwelle und anderes Zubehör müssen u. a.
für die vorgesehene Gerätekategorie, Temperaturklasse und Geräteschutzni-
veau EPL zugelassen sein.
− Bei Verwendung von Gelenkwellen muss ggf. ein Spezialfett für die Schmie-
rung verwendet werden (z. B. ein HT-Fett bei höheren Temperaturen).
■ Aggressiven oder korrosive Stoffe:
− Es dürfen keine aggressiven oder korrosiven Stoffe in der Umgebung des Auf-
stellortes vorhanden oder im Betrieb zu erwarten sein, die Bauteile, Metalle
oder Elastomere angreifen.
■ Explosive Atmosphäre:
− Während der Montage, Installation und Demontage darf keine explosive Atmo-
sphäre vorhanden sein.
− Vermeiden Sie jegliche Staubentwicklung.
■ Hebevorgänge:
− An der Zahnradpumpe angeschraubte Ringschrauben müssen zum Heben
verwendet werden. Hierbei dürfen keine zusätzlichen Lasten angebracht wer-
den.
− Ausreichender Freiraum im Bereich der Zahnradpumpe muss vorhanden sein.
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■ Befestigung auf Fundament:


− Befestigen Sie das Zahnradpumpenaggregat auf einer ebenen Befestigungs-
fläche.
− Wird das Zahnradpumpenaggregat auf einem Grundrahmen montiert:
Der Grundrahmen muss fest mit dem Fundament z. B. mit Ankerbolzen veran-
kert sein. 
Richten Sie den Grundrahmen des Zahnradpumpenaggregats aus. 
Verwenden Sie dazu geeignete Stahlscheiben oder -bleche, um Unebenheiten
des Fundaments auszugleichen!
Der Grundrahmen darf durch die Montage nicht verspannt werden, da dadurch
Komponenten nicht mehr miteinander fluchten. 
Ein unsachgemäß verankerter Grundrahmen kann das Risiko für die Entste-
hung von potentiellen Zündquellen erhöhen.
■ Ausrichtung von Komponenten:
− Überprüfen Sie vor der Inbetriebnahme die Ausrichtung des Pumpenantriebs 
(z. B. bestehend aus E-Motor, Kupplung, Gelenkwelle und anderen Kompo-
nenten) zur Zahnradpumpe.
− Wird das Zahnradpumpenaggregat mit angebautem Antrieb ausgeliefert, 
ist der Antrieb werkseitig genau ausgerichtet worden. 
Richten Sie den Antrieb unbedingt neu aus, falls Sie bei der Montage/Installa-
tion feststellen, dass dies erforderlich ist.
− Nicht zueinander fluchtende Bauteile/Komponenten können das Risiko für die
Entstehung von potentiellen Zündquellen erhöhen.
− Nicht zueinander fluchtende Bauteile/Komponenten verschleißen schneller
und können die Maschine unsicher machen.
■ Vor dem Anschließen der Rohrleitungen:
− Stellen Sie sicher, dass alle Rohrleitungen, die an die Zahnradpumpe ange-
schlossen werden, sorgfältig gespült wurden und frei von Fremdkörpern und
Rückständen jeglicher Art sind.
− Fremdkörper beschädigen die Zahnradpumpe und können das Risiko für die
Entstehung von potentiellen Zündquellen erhöhen.
■ Vor der Installation in die Anlage:
− Überprüfen Sie die Zahnradpumpe bzw. das Zahnradpumpenaggregat auf
Beschädigungen.
− Installieren Sie keinesfalls beschädigte Komponenten.
− Beschädigte Bauteile können das Risiko für die Entstehung von potentiellen
Zündquellen erhöhen.
− Wenden Sie sich im Zweifelsfalle oder bei festgestellten Beschädigungen an
den WITTE Kundenservice.
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Zahnradpumpen im Ex-Bereich

■ Heiße Oberflächen:
− Sorgen Sie dafür, dass die Zahnradpumpe bzw. das Zahnradpumpenaggregat
vor Wärmeabstrahlung durch andere Anlagenteile geschützt ist.
− Heiße Oberflächen können das Risiko für die Entstehung von potentiellen
Zündquellen erhöhen.
■ Erdung/Potentialausgleich:
− Zahnradpumpe bzw. Zahnradpumpenaggregat müssen vorschriftsmäßig geer-
det werden.
− Es muß sichergestellt sein, daß alle Teile elektrisch leitend miteinander ver-
bunden sind - Potenzialausgleich zwischen den einzelnen Teilen durch leitfä-
hige Verbindungen. 
Das gilt auch für montierte Getriebe und E-Motore.
− Statische Aufladungen müssen vermieden werden. Sie können das Risiko für
die Entstehung von potentiellen Zündquellen erhöhen.
■ Schutzabdeckungen:
− Schutzabdeckungen für rotierende Teile, wie z. B. Kupplung, Gelenkwelle etc.
müssen montiert und für die Verwendung im explosionsgefährdeten Bereich
zugelassen sein.
− Das Zahnradpumpenaggregat darf ohne Schutzabdeckungen für rotierende
Teile nicht betrieben werden.

INFORMATION
Beachten Sie hierzu auch die Hinweise in der Betriebsanleitung der Zahn-
radpumpe.
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► 29 / 50 Zahnradpumpen
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Zahnradpumpen im Ex-Bereich

5 Betrieb

■ Drehrichtung:
− Die Drehrichtung der Zahnradpumpe ist gemäß Datenblatt vorgeschrieben.
− Eine falsche Drehrichtung beschädigt die Zahnradpumpe und kann das Risiko
für die Entstehung von potentiellen Zündquellen erhöhen.
■ Trockenlauf:
− Die Zahnradpumpe darf niemals trocken laufen.
− Der Betreiber hat dafür zu sorgen, dass die Zahnradpumpe immer vollständig
gefüllt ist, bevor sie betrieben wird!
− Durch Trockenlauf wird die Zahnradpumpe beschädigt.
− Trockenlauf der Zahnradpumpe kann das Risiko für die Entstehung von poten-
tiellen Zündquellen erhöhen.
■ Sicherheitsmaßnahmen durch Betreiber:
− Der Betreiber muss entsprechende Sicherheitsmaßnahmen vorsehen, falls bei
Ausfall der Zahnradpumpe Personen gefährdet werden könnten.
− Der Betreiber muss entsprechende Sicherheitsmaßnahmen vorsehen, damit
bei Störungen Beschädigungen an der Zahnradpumpe vermieden werden.
− Beschädigte Teile an der Zahnradpumpe können das Risiko für die Entste-
hung von potentiellen Zündquellen erhöhen.
■ Störungen:
− Die Zahnradpumpe muss bei Störungen sofort abgeschaltet werden.
− Der Grund für die Störung muss ermittelt und beseitigt werden.
■ Sicherheitsventil
− Die Zahnradpumpe darf nie kontinuierlich mit geöffnetem Sicherheitsventil lau-
fen.
− Das Sicherheitsventil ist als Sicherheitsvorrichtung für den Fall des Über-
drucks vorgesehen und darf nicht als Regelventil benutzt werden.
■ Absperrventile:
− Die Zahnradpumpe darf nie mit geschlossenen Absperrventilen in der Druck-
oder Saugleitung betrieben werden.
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► 30 / 50 Zahnradpumpen
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Zahnradpumpen im Ex-Bereich

■ Maximal zulässige Oberflächentemperatur:


− Die maximal zulässige Oberflächentemperatur der Zahnradpumpe darf durch
die Temperatur des Förder- bzw. Heizmediums nicht überschritten werden.
− Die maximal zulässige Oberflächentemperatur ist durch den Betreiber vorge-
geben und muss überwacht werden.
− Der Betreiber hat dafür zu sorgen, dass die Differenz zwischen der maximal
zulässigen Oberflächentemperatur zur Zündtemperatur der Ex-Atmosphäre
ausreichend ist und den Vorgaben entspricht.
− Die Temperatur an Wellendichtungen muß - abhängig von Geräteschutzni-
veau EPL - überwacht werden. 
Heiße Wellendichtungen können das Risiko für die Entstehung von potentiel-
len Zündquellen erhöhen.
− Die Zahnradpumpe darf nicht abgedeckt und nicht in unmittelbarer Nähe von
anderen Wärmequellen betrieben werden. 
Direkte Sonneneinstrahlung muss unbedingt vermieden werden. 
Eine zusätzliche Wärmequelle kann die maximal zulässige Oberflächentempe-
ratur verändern!
■ An- und Abfahrvorgänge:
− Der Betreiber muss bei An- und Abfahrvorgängen der Zahnradpumpe sicher-
stellen, dass sich keine explosionsfähigen Atmosphären in den Rohrleitungen
und im Inneren der Zahnradpumpe bilden können.
■ Sperreinrichtungen an Wellendichtungen:
− Flüssigkeitsstände in Sperreinrichtungen für Wellendichtungen müssen über-
wacht werden.
− Das verwendete Sperrmedium muss mit dem Prozess kompatibel sein.
− Trockenlauf durch Mangelschmierung der Wellendichtung oder undichte Wel-
lendichtungen können das Risiko für die Entstehung von potentiellen Zünd-
quellen erhöhen.
■ Lackierung:
− Eine nachträgliche Lackierung der Zahnradpumpe ist ohne Rücksprache mit
WITTE nicht gestattet.
− Durch eine nachträgliche Lackierung (Schichtstärke > 200 µm) kann der
Betrieb der Zahnradpumpe in der Explosionsgruppe IIC unzulässig werden.
■ Typenschilder
− Typenschilder bzw. Gravuren dürfen grundsätzlich nicht entfernt oder unleser-
lich werden.
− Der Kunde/Betreiber
• wird durch eigenmächtige wesentliche technische Veränderungen am
Zahnradpumpenkopf oder -aggregat zum Hersteller des Geräts.
• muss ein CE-Konformitätsbewertungsverfahren durchführen, da durch die
ATEX_BA_051_0000_01.fm

wesentlichen technischen Veränderungen ein neues Gerät entsteht.


• muss das neue Gerät entsprechend kennzeichnen und vorhandene ggf.
ungültig gewordene Fremdtypenschilder entfernen.

► 31 / 50 Zahnradpumpen
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Zusatzbetriebsanleitung zum Explosionsschutz

Zahnradpumpen im Ex-Bereich

■ Sperrsystem:
− Die Sperrflüssigkeit muß bezüglich Temperatur, Verunreinigung und Flüssig-
keitsstand im Sperrbehälter überwacht werden.
− Bei druckbeaufschlagten Sperrsystemen müssen Druck und Füllstand des
Sperrmediums überwacht werden.
− Bei drucklosen Sperrsystemen (Quenchsystemen) muss der Füllstand im Vor-
lage- bzw. Quenchbehälter überwacht werden.
− Ein verunreinigtes Sperrmedium ist ein Zeichen für Leckage an der Wellen-
dichtung. Die Wellendichtung muss geprüft und gegebenfalls instandgesetzt
werden.
■ Überwachungs- und Schutzvorrichtung
− Überwachungs- und Schutzvorrichtung müssen betreiberseitig vorhanden,
korrekt installiert sein und sicher funktionieren.
■ Betriebsstörungen
− Betriebsstörungen müssen dokumentiert, ausgewertet und beseitigt werden.
■ Kräfte und Momente an der Zahnradpumpe
− Die maximal zulässigen Kräfte und Momente an der Zahnradpumpe müssen
eingehalten werden.
(Siehe Betriebsanleitung - Anhang - Abschnitt A11 „Zusammenstellungszeich-
nung“).

INFORMATION
Beachten Sie hierzu auch die Hinweise in der Betriebsanleitung der Zahn-
radpumpe.
ATEX_BA_051_0000_01.fm

► 32 / 50 Zahnradpumpen
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Zahnradpumpen im Ex-Bereich

6 Instandhaltung, Wartung und Störungsbeseitigung

■ Zahnradpumpen bzw. Zahnradpumpenaggregate, die im explosionsgefährdeten


Bereich eingesetzt werden, müssen regelmäßig geprüft und gewartet werden. 
Es müssen Vorkehrungen getroffen werden, um die Zündgefahr durch Fehlfunk-
tion oder übermäßigen Verschleiß zu vermeiden.
■ Beachten Sie die Hinweise zur Wartung der verbauten Komponenten. 
Beachten Sie dazu die Angaben in der jeweiligen technischen Dokumentation des
Komponentenherstellers.
■ Bei auftretenden externen Leckagen, Funktionsstörungen, Korrosion oder
Beschädigungen muss die Zahnradpumpe sofort außer Betrieb genommen und
instand gesetzt werden. 
Der Betreiber muss sicherstellen, dass durch eventuell verdampfende Bestand-
teile des ausgetretenen Fördermediums und deren Vermischung mit der explosi-
onsgefährdeten Atmosphäre keine zusätzliche Gefährdung entsteht.
■ In regelmäßigen Abständen, mindestens jedoch 3 x jährlich, sind die Geräteober-
flächen auf Staubablagerungen zu prüfen und ggf. zu reinigen.

INFORMATION
Beachten Sie hierzu auch die Hinweise in der Betriebsanleitung der Zahn-
radpumpe.
WITTE empfiehlt, die Prüf- und Wartungszyklen anhand von Wartungs-
und Prüfplänen festzulegen. 
Wartung und Prüfungen müssen dokumentiert werden.
Wenden Sie sich bei Fragen zu den Themen Prüfen und Warten an den
WITTE Kundenservice.
ATEX_BA_051_0000_01.fm

► 33 / 50 Zahnradpumpen
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Zahnradpumpen im Ex-Bereich

7 Potenzielle Zündgefahren und Maßnahmen

7.1 Zahnradpumpe

Mögliche Zündquelle Ursache Begründung Maßnahme


Mechanischer Funke Trockenlauf der Bei Trockenlauf der Zahnradpumpe Ein Trockenlauf der
Zahnradpumpe können durch Reibung sehr hohe Zahnradpumpe ist unzu-
Temperaturen in den Gleitlagern lässig. 
entstehen. Der Betreiber muß
sicherstellen, dass die
Zahnradpumpe vollstän-
dig gefüllt ist.

Wellenbruch durch Bei Trockenlauf, Mangelschmie- Ein Trockenlauf der


Überlast rung und durch Fremdkörper kann Zahnradpumpe ist unzu-
die Antriebswelle bzw. die getrie- lässig. 
bene Welle blockieren. Der Betreiber muß
sicherstellen, dass die
Zahnradpumpe vollstän-
dig gefüllt ist. 
Das zu fördernde Pro-
dukt darf keine Fremd-
körper enthalten.

Wenn die Zahnradpumpe außerhalb Ein Betrieb außerhalb


der festgelegten Betriebsbedingun- der in den Datenblättern
gen gefahren wird. angegebenen Betriebs-
Die Betriebsbedingungen sind in bedingungen ist nicht
den Datenblättern der Zahnrad- zulässig.
pumpe festgelegt.
(siehe Betriebsanleitung -
Anhang - Abschnitt A6 „Daten-
blätter zur Zahnradpumpe“).
ATEX_BA_051_0000_01.fm

► 34 / 50 Zahnradpumpen
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Zahnradpumpen im Ex-Bereich

Mögliche Zündquelle Ursache Begründung Maßnahme


Heiße Oberflächen Trockenlauf der Bei Trockenlauf der Zahnradpumpe ▪ Ein Trockenlauf der
Zahnradpumpe können durch Reibung sehr hohe Zahnradpumpe ist
Temperaturen in den Gleitlagern unzulässig.
entstehen. ▪ Der Betreiber muß
sicherstellen, dass
die Zahnradpumpe
vollständig gefüllt ist.

Anlaufen der Zahn- Durch Verschleiß der Gleitlager wird ▪ Ein Trockenlauf der
radwellen infolge Ver- das Radialspiel vergrößert. Zahnradpumpe ist
schleiß der Gleit- Dies hat zur Folge, dass die Zahn- unzulässig.
lager räder im Pumpengehäuse anlaufen ▪ Der Betreiber muß
können. sicherstellen, dass
die Zahnradpumpe
Hier kann es zu unzulässigen Tem-
vollständig gefüllt ist.
peraturen durch Reibung kommen.
▪ Eine Inspektion der
Gleitlager ist erforder-
lich.
▪ Revisionsintervalle
sind zu empfehlen /
anzugeben.

Trockenlauf der Glei- Bei Trockenlauf der Gleitringdich- ▪ Ein Trockenlauf der
tringdichtung tung können sehr hohe Temperatu- Gleitringdichtung ist
ren an den Gleitflächen der Dich- nicht zulässig.
tung durch Reibung entstehen. ▪ Ein druckloses Sperr-
oder Sperrdrucksy-
stem mit Füllstands-
messung muß ggf.
installiert sein.
▪ Bei einer auftreten-
den Störung muß
eine Warnmeldung
ausgegeben und /
oder die Zahnrad-
pumpe abgeschaltet
werden.

Anlaufen der Wellen- Durch Verschleiß der Gleitlager wird ▪ Ein Trockenlauf der
zapfen an der Gewin- das Radialspiel zwischen Wellen- Zahnradpumpe ist
dewellendichtung zapfen und Gewindewellendichtung unzulässig.
infolge Verschleiß der verkleinert. ▪ Der Betreiber muss
Gleitlager Bei zu geringem Spiel können sehr sicherstellen, dass
Erhöhte Reibung zwi- hohe Temperaturen an den Gleitflä- die Zahnradpumpe
schen Wellenzapfen chen der Wellenzapfen und Gewin- vollständig gefüllt ist.
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und Gewindewellen- dewellendichtung durch Reibung ▪ Eine Inspektion der


dichtung entstehen. Gleitlager ist erforder-
lich.
▪ Revisionsintervalle
sind zu empfehlen /
anzugeben.

► 35 / 50 Zahnradpumpen
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Zusatzbetriebsanleitung zum Explosionsschutz

Zahnradpumpen im Ex-Bereich

Mögliche Zündquelle Ursache Begründung Maßnahme


Heiße Oberflächen Die Antriebswelle Sind die Gleitlager der Zahnrad- ▪ Regelmäßig Sichtprü-
läuft gegen Dich- pumpe verschlissen oder beschä- fung auf Leckagen
tungsteile der Glei- digt, kann die Antriebswelle gegen und akustische Kon-
tringdichtung, Gewin- Dichtungsteile laufen. Durch Rei- trolle auf schleifende
dewellendichtung bung können hohe Temperaturen Geräusche durchfüh-
oder Stopfbuchse. entstehen. ren.
▪ Ggf. regelmäßig
Vibrationsmessun-
gen an der Pumpe
durchführen.

Bildung von brennbaren Dichtungsteile Dichtungsteile der Gleitringdichtung, ▪ Defekte Dichtungen


Gasgemischen außerhalb undicht Gewindewellendichtung oder Stopf- bzw. Dichtungsteile
der Pumpe durch Leckage buchse sind beschädigt.  ersetzen.
Heiße Oberflächen Kritische brennbare Medien können ▪ Regelmäßig Kontrol-
nach außen gelangen, an heißen len auf Leckagen
Oberflächen verdunsten bzw. ver- durchführen.
dampfen und gefährliche brennbare ▪ Leakdetektoren
Gasgemische bilden. installieren.

Heiße Oberflächen Falsche Drehrich- Wird die Zahnradpumpe mit einer ▪ Die Zahnradpumpe
Überlastung/Bruch von tung der Zahnrad- falschen Drehrichtung betrieben, muss mit der im
Pumpen- oder Anlagen- pumpe kann es zu erhöhter Wärmeentwick- Datenblatt angege-
bauteilen lung im Pumpeninneren kommen. ben Dreh- und För-
Die Zahnradpumpe und andere derrichtung betrieben
Teile der Anlagen können durch werden.
eine falsche Drehrichtung beschä- ▪ Die Drehrichtung ist
digt werden. auf der Zahnrad-
pumpe und in der
Betriebsanleitung
angegeben.

Heiße Oberflächen Staubablagerungen Wärmestau an den Oberflächen der ▪ Vermeiden von Stau-
am gesamten Zahn- Zahnradpumpe und angebauten bablagerungen durch
radpumpenaggregat Komponenten regelmäßiges Reini-
gen der Oberflächen
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Zusatzbetriebsanleitung zum Explosionsschutz

Zahnradpumpen im Ex-Bereich

7.2 Kupplung

INFORMATION
Kupplungen dürfen im Betrieb im Rahmen ihrer Auslegungsparameter
▪ keine heißen Oberflächen erzeugen, bei denen die maximal zulässige
Oberflächentemperatur überschritten wird.
▪ keine Zündquellen durch rotierende beschädigte Kupplungsteile verur-
sachen.
▪ Kupplungen müssen so ausgelegt und aus Werkstoffen gefertigt sein,
dass die Wahrscheinlichkeit einer zündfähigen elektrostatischen Entla-
dung, wie durch das zugeordnete Geräteschutzniveau EPL gefordert,
minimiert wird.

Mögliche Zündquelle Ursache Begründung Maßnahme


Mechanischer Funke Kupplungsdefekt ▪ Mechanische Ermüdung ▪ Auslegung der Anla-
bedingt durch: ▪ Mechanische Beschädigung ge unter Berücksichti-
▪ Bedienungsfehler ▪ Konstruktion nach Stand der gung der Angaben
der Anlageneinheit Technik des Kupplungsher-
stellers für die An-
▪ Antriebsschwingun-
wendung in explo-
gen
sionsgefährdeten
▪ technischen Bereichen.
Defekt z. B. durch
▪ Klassifizierung nach
Überlastung
Richtlinie 2014/34/EU
für den geforderten
Bereich.
▪ Kupplung zerlegen,
prüfen und defekte
Teile austauschen.
▪ Ausrichtung prüfen,
ggf. nach Vorgaben
des Kupplungsher-
stellers korrigieren.
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► 37 / 50 Zahnradpumpen
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Zusatzbetriebsanleitung zum Explosionsschutz

Zahnradpumpen im Ex-Bereich

Für einen dauerhaften störungsfreien Betrieb der Kupplung muß die Kupp-
lung für den Anwendungsfall entsprechend den Auslegungsvorschriften
(nach DIN 740 Teil 2) ausgelegt sein.
Bei Änderungen der Betriebsverhältnisse (Leistung, Drehzahl, Änderungen
an Kraft- und Arbeitsmaschine) ist eine Überprüfung der Kupplungsausle-
gung zwingend erforderlich.
Um eine lange Lebensdauer der Kupplung sicherzustellen und Gefahren
zu vermeiden, müssen die Wellenenden genau ausgerichtet werden.
Halten Sie unbedingt die vorgegebenen Verlagerungswerte bezüglich der
Kupplungsausrichtung (siehe technische Dokumentation des Kupplungs-
herstellers) ein.
Bei Überschreitung der Werte wird die Kupplung beschädigt.
Je genauer die Kupplung ausgerichtet wird, um so höher ist ihre Lebens-
dauer.
Wartungs- und Kontrollintervalle müssen in regelmäßigen Abständen nach
Herstellerangaben durchgeführt werden.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an den WITTE Kundenservice.

Kupplungsbeschichtung
Kommen beschichtete (lackierte) Kupplungen in explosionsgefährdeten
Bereichen zum Einsatz, so ist die Anforderung an die Leitfähigkeit und die
Schichtdicke zu beachten.
Bei Farbauftragungen bis 200 µm ist keine elektrostatische Aufladung zu
erwarten.
Mehrfachauftragungen mit Schichtdicken über 200 µm für Explosions-
gruppe IIC sind nicht zugelassen.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an den WITTE Kundenservice.

INFORMATION
Beachten Sie hierzu auch die Hinweise in der Betriebsanleitung des Kupp-
lungsherstellers.
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► 38 / 50 Zahnradpumpen
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Zusatzbetriebsanleitung zum Explosionsschutz

Zahnradpumpen im Ex-Bereich

Kupplungsschutz im Ex-Bereich
Die Kupplungen müssen mit festen Abdeckungen (möglichst aus nicht
rostendem Stahl) versehen werden. Die Abdeckungen sollen die Kupplun-
gen, insbesondere vor dem Auftreffen von fallenden Gegenständen, schüt-
zen.
In den Abdeckungen können regelmäßige Öffnungen angeordnet sein, die
folgende Abmessungen nicht überschreiten dürfen:

Der Abstand der Abdeckung zu drehenden Teilen muß mindestens 5 mm


betragen. Die Abdeckung muß elektrisch leitfähig sein und in den Potenti-
alausgleich einbezogen werden.
Als Verbindungselement zwischen Zahnradpumpe und E-Motor sind Alumi-
nium-Pumpenträger und Dämpfungsringe (NBR) zugelassen, wenn der
Magnesiumanteil unter 7,5 % liegt.
Das Abnehmen der Abdeckung ist nur bei Stillstand gestattet.
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7.3 Magnetkupplung

Mögliche Zündquelle Ursache Begründung Maßnahme


Heiße Oberflächen Ausrichtungsfehler  Erhöhte Temperatur an der ▪ Grund des Ausrichtungsfeh-
(macht sich durch Spalttopfoberfläche bzw. an lers beheben (Zentrierung
Änderung der Lauf- den Rotoren von Innen- und Außenrotor
geräusche und / oder im Spalttopf prüfen und ggf.
auftretende Vibratio- neu ausrichten).
nen während des ▪ Verschleißprüfung, ggf.
Betriebs bemerkbar) Magnetspäne vollständig
entfernen.

Abriss der Magnet- Erwärmung der Magnetkup- ▪ Ursache für Abriss beheben
kräfte plung durch fehlende Wär- (z. B. Blockade der Zahnrad-
(macht sich durch meabfuhr pumpe durch Partikel im För-
Änderung der Lauf- dermedium, Lagerschaden,
geräusche und / oder zu hohes Anfahrmoment des
auftretende Vibratio- Motors „Andocken“ des
nen während des Innen- oder Außenrotors am
Betriebs bemerkbar) Spalttopf aufgrund mangel-
hafter Ausrichtung.
▪ Kupplungsteile im Stillstand
erneut synchronisieren.
▪ Antrieb erneut hochfahren
und Magnetkupplung auf ein-
wandfreie Funktion überprü-
fen.

Beschädigte Außen- Erwärmung der Magnetkup- ▪ Außenrotor auf Magnetschä-


magnete z. B. infolge plung durch z. B. Anschla- den hin überprüfen.
Montagefehler gen des Außenrotors am ▪ Außenrotor ersetzen und vor-
(macht sich durch Spalttopf sichtig montieren. Für radiale
Änderung der Lauf- Führung ist zu sorgen, um
geräusche und / oder ein Anschlagen am Spalttopf
auftretende Vibratio- auszuschließen.
nen während des
Betriebs bemerkbar)

Betriebsparameter Erwärmung der Magnetkup- ▪ Betriebsparameter prüfen.


entsprechen nicht der plung durch Überlastung ▪ Auslegung der Magnetkupp-
Kupplungsleistung bzw. Einsatz einer nicht lung unter Berücksichtigung
(wiederholter Abriss ausreichend dimensionier- der tatsächlichen Betriebsbe-
der Magnetkräfte) ten Magnetkupplung dingungen.
▪ Falls Abriß beim Anlaufen
erfolgt, ggf. Anlaufmoment
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reduzieren und / oder grö-


ßere Kupplung wählen (Ein-
bauraum beachten).

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Mögliche Zündquelle Ursache Begründung Maßnahme


Heiße Oberflächen Ungenügende Erwärmung der Magnetkup- ▪ Funktion des Temperaturfüh-
Magnetfeldstärke  plung durch Schwächung lers und Abschalttemperatur
(verursacht wieder- des Magnetfeldes bedingt überprüfen.
holten Abriss der durch zu hohe Betriebstem- ▪ Kupplungsdrehmoment über-
Magnetkräfte). peratur prüfen.
Abreißen der Mag- ▪ Bei ungenügendem Drehmo-
netkräfte können sich ment Innen- und Außenrotor
durch Laufgeräusche austauschen.
bemerkbar machen. ▪ ggf. Zwangsumspülung des
Innenrotors optimieren.
▪ ggf. Spalttopfwerkstoff opti-
mieren (z. B. Hastelloy,
Titan, Keramik).

Abrasive Partikel im Erwärmung der Magnetkup- ▪ Innenrotor und Spalttopf auf


Fördermedium plung durch abrasive Parti- Reibungsspuren hin überprü-
(verursacht wieder- kel im Fördermedium, die fen und ggf. austauschen.
holten Abriss der die Zahnradpumpe blokkie- ▪ Spalttopfinnenraum entlee-
Magnetkräfte). ren ren und reinigen.
Abreißen der Mag- ▪ Geeignete Filter einsetzen,
netkräfte können sich die die Reinheit des Medi-
durch Laufgeräusche ums wiederherstellen.
bemerkbar machen.

Kein Kraftschluss an Spezifisches Gewicht und / ▪ Drosseln der Förderleistung.


der Magnetkupplung. oder Viskosität des Förder- ▪ Drehzahl reduzieren.
Abreißen der Mag- mediums sind zu hoch. ▪ Stärkere Magnetkupplung
netkräfte können sich Erwärmung der Magnetkup- und falls erforderlich stärke-
durch Laufgeräusche plung verursacht durch wie- ren Motor einsetzen.
bemerkbar machen. derholten Abriss der
Magnetkräfte.

Bildung von brennbaren Magnetkupplung Dichtung (z. B. Packungs- ▪ Defekte Dichtungen erset-
Gasgemischen durch Lek- undicht ring, O-Ring etc.) zwischen zen.
kage Spalttopf und Flanschdek- ▪ Regelmäßig Kontrollen auf
Heiße Oberflächen kel bzw. Pumpengehäuse Leckagen durchführen.
ist beschädigt.  ▪ Leakdetektoren installieren.
Kritische brennbare Medien
können an heißen Oberflä-
chen verdunsten bzw. ver-
dampfen und gefährliche
brennbare Gasgemische
bilden.
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Mögliche Zündquelle Ursache Begründung Maßnahme


Mechanische Funken Innenrotor läuft Sind die Gleitlager der ▪ Vibrationsmessung an der
Heiße Oberflächen gegen den Spalttopf Zahnradpumpe verschlis- Zahnradpumpe in regelmäßi-
sen oder beschädigt, kann gen Abständen. Erhöhte
der Innenrotor gegen den Vibration kann ein Anzeichen
Spalttopf laufen.  von verschlissenen Pumpen-
Durch Reibung können teilen sein.
hohe Temperaturen und ▪ Regelmäßig akustische Kon-
mechanische Funken ent- trollen auf schleifende
stehen. Geräusche und Sichtprüfun-
gen auf Leckagen durchfüh-
ren.

Mechanische Nacharbeit
Jegliche mechanische Nacharbeit an Magnetkupplungen, die für den Ein-
satz im Ex-Bereich bestimmt sind, bedarf einer ausdrücklichen Freigabe
durch WITTE.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an den WITTE Kundenservice.

Wärmeentwicklung
Aufgrund der Wärmeentwicklung bei Verwendung metallischer Spalttöpfe
müssen folgende Anforderungen beim Einsatz einer Magnetkupplung
erfüllt werden:
▪ Um eine unzulässig hohe Wärmeentwicklung auszuschließen, muß
eine Überwachung der Spalttopftemperatur vorgesehen werden, die
bei zu hoher Temperatur den Pumpenantrieb abschaltet.
▪ Ein Trockenlauf der Magnetkupplung ist nicht zulässig, 
d. h., unmittelbar nach Montage und Inbetriebnahme der Magnetkupp-
lung muß der Spalttopfinnenraum mit dem Fördermedium befüllt sein.
▪ Für die stetige Abfuhr der im Luftspalt entstehenden Wärme muß eine
Zwangsumspülung des Innenrotors durch das Fördermedium oder
einer Sperrflüssigkeit vorgesehen werden.
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Temperaturüberwachung
Die Überwachung der Wärmeentwicklung in der Magnetkupplung erfordert
ein geeignetes Überwachungssystem mit entsprechendem Temperaturfüh-
ler.
Das System zur Temperaturüberwachung muss für die Anforderungen der
jeweiligen Gerätekategorie und des geforderten Geräteschutzniveaus EPL
geeignet sein.
Der Temperaturfühler wird in der Regel zwischen dem Flansch des Spalt-
topfs und dem äußeren Rotor eingebaut. 
Die Position sollte so nahe wie möglich am Außenrotor sein, da die Tempe-
ratur dort am höchsten ist. 
Ein Mindestabstand von 3 mm (zum Außenrotor) sollte aber eingehalten
werden.

Kupplungsbeschichtung
Kommen beschichtete (lackierte) Kupplungen in explosionsgefährdeten
Bereichen zum Einsatz, so ist die Anforderung an die Leitfähigkeit und die
Schichtdicke zu beachten.
Bei Farbauftragungen bis 200 µm ist keine elektrostatische Aufladung zu
erwarten.
Mehrfachauftragungen mit Schichtdicken über 200 µm für Explosions-
gruppe IIC sind nicht zugelassen.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an den WITTE Kundenservice.
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Verschlissene Magnetkupplungsteile
Eine Magnetkupplung mit verschlissenen oder defekten Teilen darf nicht
verwendet werden.
Beschädigte oder verschlissene Komponenten müssen durch originale
Ersatzteile ersetzt werden.
Die Ursachen für Beschädigungen oder Verschleiß müssen vom Betreiber
ermittelt werden.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an den WITTE Kundenservice.

WITTE übernimmt keine Haftung für Schäden, die verursacht werden durch:

■ unsachgemäße Montage bzw. Demontage der Magnetkupplung


■ unsachgemäß durchgeführte Reparaturen
■ unerlaubte technische Veränderungen an der Magnetkupplung
■ Verwenden nicht originaler Ersatzteile für die Magnetkupplung
■ geänderte nicht mehr den Betriebsdaten entsprechende Betriebsbedingungen
■ nicht vorhandene, nicht für die Anforderungen geeignete, fehlerhafte bzw. nicht
funktionierende Überwachungssysteme
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Zusatzbetriebsanleitung zum Explosionsschutz

Zahnradpumpen im Ex-Bereich

7.4 Gelenkwelle

Mögliche Zündquelle Ursache Begründung Maßnahme


Mechanischer Funke Gelenkwellendefekt ▪ Verschleiß ▪ Auslegung des Antriebs
▪ Mechanische Beschädi- unter Berücksichtigung der
gung Betriebsparameter und den
▪ Falsche Auslegung Angaben des Gelenkwellen-
herstellers für die Anwen-
▪ zu geringe Lebensdauer
dung in explosionsgefähr-
▪ zu hohe Belastungen deten Bereichen.

Betriebsbedingungen
Es muß sichergestellt sein, dass die Gelenkwelle nicht unter folgenden
Bedingungen betrieben wird:
▪ im biegekritischen Drehzahlbereich des Antriebs
▪ im torsionskritischen Drehzahlbereich des Antriebs
▪ keine Überschreitung des zulässigen Betriebsbeugewinkels
▪ keine Überschreitung der zulässigen dynamischen und statischen
Drehmomente
▪ keine Überschreitung der zulässigen Werte für n x ß (Drehzahl x Beu-
gewinkel)
▪ keine Nutzungsüberschreitung der rechnerisch ermittelten Lagerle-
bensdauer
▪ mangelhafte bis keine Wartung

INFORMATION
Beachten Sie hierzu auch die Hinweise in der Betriebsanleitung des
Gelenkwellenherstellers.
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7.5 Grundrahmen

INFORMATION
Grundrahmen für Zahnradpumpenaggregate, müssen aus einem elektrisch
leitfähigen Werkstoff hergestellt sein. 
Für die gefahrlose Ableitung von Aufladungen infolge statischer Elektrizität
muss eine Erdung vorhanden sein (Potenzialausgleich).
Grundrahmen werden je nach Anforderung auch aus Edelstahl gefertigt.
Eine spezielle elektrische Verbindung zwischen den einzelnen Teilen und
der Erde muss dort vorgesehen sein, wo der elektrische Widerstand zur
Erdung 106 Ω überschreitet.
Erdungsverbindungen müssen bei Montage-, Instandsetzungs- und War-
tungsarbeiten sowie gemäß festgelegten Prüf- und Wartungsintervallen
überprüft werden.
Beachten Sie hierzu auch die Hinweise in den technischen Unterlagen für
das Befestigungsmaterial (Ankerbolzen) sowie für die Federstützen, falls
verbaut.

Mögliche Zündquelle Ursache Begründung Maßnahme


Mechanischer Funke ▪ Ungenügend ▪ Durch ungenügende ▪ Befestigung des Grundrah-
fixierter Grund- Befestigung des Grund- mens unter Berücksichti-
rahmen rahmens am Fundament gung der Angaben des
▪ Falls vorhanden: können durch Reibung - Ankerbolzenherstellers für
Federbruch der hervorgerufen durch die Anwendung in explo-
Federstützen Vibrationen, Wanderbe- sionsgefährdeten Bereichen.
▪ Mangelhaftes Fun- wegungen etc. - zwi- ▪ Auslegung der Anlage unter
dament schen Ankerbolzen und Berücksichtigung der Anga-
Grundrahmen sehr hohe ben des Federstützenherstel-
Temperaturen entste- lers für die Anwendung in
hen. explosionsgefährdeten Berei-
▪ Durch eine Überbela- chen.
stung können die Federn ▪ Der Betreiber oder Anlagen-
der Federstützen bre- bauer muss sicherstellen,
chen. dass das Fundament fachge-
recht und den Anforderungen
entsprechend erstellt wurde.

Elektrostatische Entladung Elektrostatische Auf- Lackierter Grundrahmen ▪ Grundrahmen für die Ver-
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ladung des Grund- kann sich über andere wendung in explosionsge-


rahmens Anlagenkomponenten auf- fährdeten Bereichen werden
laden und elektrostatisch zum Teil aus Edelstahl her-
entladen.  gestellt.
Durch die Entladung kann ▪ Grundrahmen müssen geer-
es zu Funkenüberschlägen det werden.
kommen.

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7.6 Isolierte, elektrisch leitfähige Teile

Mögliche Zündquelle Ursache Begründung Maßnahme


Elektrostatische Entladung Isolierte, elektrisch Isolierte leitfähige Teile bilden ▪ Potentialausgleich
leitfähige Teile wer- gegen Erde einen Kondensator, der zwischen den einzel-
den durch Reibung sich z. B. durch Influenz mit einer nen Teilen durch leit-
elektrostatisch aufge- gefährlichen Ladungsmenge auf- fähige Verbindungen
laden laden kann.  ▪ Erdung des Pumpen-
Durch die Entladung kann es zu gehäuses
Funkenüberschlägen kommen.

Beim Reinigen von Anlagenkompo- Die Reinigung der Ober-


nenten kann durch trockene Tücher flächen von Anlagen-
eine elektrische Aufladung entste- komponenten darf nur
hen. mit feuchten Tüchern
durchgeführt werden.

Isolierende Materia- Im Normalbetrieb ist keine Aufla- Ladungsableitung 


lien  dung vorhanden (bei kleinen Stromstär-
(Wärmeisolierung  ken) nach Erde über
Zahnradpumpe / Aufladung ist durch Reibung, einen Widerstand von
Untergestell) Anlagenteile oder Personen möglich 106 bis 109 Ω ist ausrei-
chend, um eine gefähr-
lich hohe Aufladung zu
verhindern.

Isolierte, elektrisch Schutzabdeckung z. B. der Gelenk- ▪ Schutzabdeckungen


leitfähige Teile: welle oder Kupplung kann sich sta- für die Verwendung in
Schutzabdeckung tisch aufladen. explosionsgefährde-
ten Bereichen wer-
den aus Messing
oder Edelstahl herge-
stellt.
▪ Schutzabdeckungen
müssen geerdet wer-
den.

Elektrostatische Entladung Elektrostatische Auf- ▪ Im Normalbetrieb ist keine Aufla- ▪ Erdung des Rohrlei-
ladung: dung vorhanden tungs- und Sperrsy-
▪ Zahnradpumpe ▪ Aufladung ist durch Reibung, stems
und Sperrsystem eine Person oder andere ▪ Das Sperrsystem
▪ Antriebseinheit Anlagenteile möglich. muss leitend mit der
▪ Durch die Entladung kann es zu Zahnradpumpe ver-
▪ andere angebaute
Funkenüberschlägen kommen. bunden sein.
Komponenten
▪ Erdung der Antriebs-
einheit
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▪ Erdung anderer
angebauter Kompo-
nenten

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7.7 Heizsystem

Mögliche Zündquelle Ursache Begründung Maßnahme


Heiße Oberflächen Übertemperatur Überhitzung durch Fehlbedienung ▪ Es muß eine Einrich-
durch Beheizung oder Ausfall der Heizungsregelung tung zur Temperatur-
messung vorhanden
sein.
▪ Die Oberflächentem-
peratur darf 80% des
unteren Grenzwertes
der gekennzeichne-
ten Temperaturklasse
nicht überschreiten.

Leckage des Heizsy- Undichtigkeiten der Heizkanäle kön- ▪ Heizkanäle und


stems nen zum Austritt von heißem Heiz- deren Schweißnähte
medium führen. müssen den Anforde-
rungen entspre-
chend ausgelegt
sein.
▪ Die Heizleitung muß
ordnungsgemäß
angeschlossen sein.
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7.8 Antrieb

Mögliche Zündquelle Ursache Begründung Maßnahme


Elektrischer Funke Defekt(e) im Antrieb Störungen im Antrieb oder defekte ▪ Vibrationsmessung
Heiße Oberflächen Antriebskomponenten können elek- der Zahnradpumpe
trische Funken oder heiße Oberflä- und des Antriebs in
chen verursachen. regelmäßigen Ab-
Erhöhte Vibrationen können ein ständen.
Anzeichen von verschlissenen Pum- ▪ Regelmäßig akusti-
pen- und Antriebkomponenten sein. sche Kontrollen auf
schleifende Geräu-
sche und Sichtprü-
fungen auf Leckagen
durchführen.

INFORMATION
Beachten Sie hierzu auch die Hinweise in den technischen Unterlagen für
die Antriebskomponenten.
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► 49 / 50 Zahnradpumpen
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Zahnradpumpen im Ex-Bereich

Notizen
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► 50 / 50 Zahnradpumpen
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