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Bauanleitung eines 25 Watt UKW-Sender

Bauanleitung zum 25 Watt UKW-Sender

Es folgt die Original-Bauanleitung des 25 Watt UKW-Senders, so wie sie im Buch "Was sie schon
immer über freie Radios wissen wollten..." vom Freundeskreis Freie Radios Münster abgedruckt ist.
Dort wird zuerst der 5 Watt Sender beschrieben, so daß sich die Überschrift "Sein großer Bruder"
beim 25 Watt Sender erklärt. Verweise zu den Bildern befinden sich am Ende des Textes. Ansonsten
habe ich so gut wie keine Information hinzugefügt oder weggelassen.

Der Pirat und die Platine

Sein großer Bruder

Allgemeines

Das Konzept des hier beschriebenen Senders ist sehr einfach, er funktioniert aber nur bei mechanisch
und elektrisch korrektem Aufbau zuverlässig. Es handelt sich, wie bei dem weiter oben beschriebenen
Modell, um einen sogenannten »Geradeaus-Sender«. Diese Bezeichnung begreift man am besten beim
Betrachten des Schaltbildes (Fig. 3). Der Oszillator (variable frequency oscillator = VFO) erzeugt die
Hochfrequenzschwingung bereits auf der Frequenz, auf welcher gesendet wird; es findet also keine
Frequenzvervielfachung oder -mischung statt. Die hinter dem VFO folgenden Stufen haben nur noch
die Aufgabe, das Signal auf eine ausreichende Leistung (25 Watt) zu verstärken.

Der Vorteil dieser Konstruktionsweise liegt vor allem in der großen Breitbandigkeit des Senders wie
auch in der verminderten Tendenz, Nebenwellen auszustrahlen. Der Nachteil besteht in der erhöhten
Neigung zu unerwünschten Schwingungen, die durch eine Rückwirkung der Endstufe auf die
vorgeschalteten Kreise, welche ja alle auf derselben Frequenz arbeiten, hervorgerufen werden. Diese
lästigen Rückkoppelungen lassen sich aber durch eine saubere Abschirmung zwischen den einzelnen
Stufen und eine gute Abblockung der vagabundierenden Hochfrequenzströme auf den Speiseleitungen
vermeiden, so daß die oben erwähnten Vorteile zum Tragen kommen.

Für den Aufbau des Senders wird ein Spezialgehäuse verwendet. Das Ding ist von TEKO, Typ 374,
mißt 50 × 26 × 160 mm und kann mit den mitgelieferten Blechen in acht Abschnitte unterteilt werden.
Der Deckel ist abnehmbar und kann dank der seitlich angebrachten Zungen fest auf dem Unterteil
arretiert werden. Alle Zuleitungen, welche keine HF führen, werden über Durchführungskondensatoren
zur Elektronik im Inneren des Gehäuses geführt. Die Komponenten werden auf die geätzte Seite einer
gedruckten Schaltung gelötet, es müssen zur Befestigung der Bauteile also keine Löcher in den Print
gebohrt werden. Der Print wird in einem Stück (1:1 Abbildung Fig. 13) gefertigt und nachträglich an
den Markierungen so zerschnitten, daß die Teilabschnitte in die entsprechenden Gehäuseunterteilungen

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passen.

Zum kompletten Sender gehört auch noch eine Niederfrequenz-Platine, welche einen Tonband- und
einen Mikrofonvorverstärker, sowie eine Aussteuerungsanzeige und die Spannungsstabilisierung für
den VFO trägt. Ebenfalls können darauf 6 Trimmerpotentiometer zur kanalweisen Einstellung der
Abstimmspannung (»Kanalspannung«) angebracht werden. Diese NF-Platine kann zusammen mit dem
HF-Teko-Gehäuse in ein größeres, metallisches Außengehäuse montiert werden, welches dann auch
alle Steckverbindungen und Bedienungselemente aufnimmt.

Außengehäuse: z.B. wie in unserem Bild, Eddystone Radio Typ


6827 P, 187.7 x 119.5 x 52.4 mm
VU-Anzeige: jedes entsprechende Meßinstrument bis 400
mikroA
Kanalschalter: Drehschalter 6 x 1; ein Trimmer ist so
angebracht, daß er von außen verstellt werden
kann
Antennenstecker: UHF-Buchse SO 239 ist am robustesten, BNC
Buchse ebenfalls tauglich
NF-Eingänge: Beschaltung gemäß Schaltbild ist sehr
universell. Auch Sprechfunk-CB-Mikrofone
können angeschlossen werden. In der Schaltung
ist nur der Tonbandeingang mit einer
Höhenanhebung versehen, für Mikrofondurchsagen
ist dies nicht nötig.
Sicherung: Evtl. zwei Sicherungen, eine 6.3A flink außen
und eine 10A träge innen. Bei Überbrückung der
einen Sicherung kann der Sender trotzdem nicht
zerstört werden (z.B. durch Verpolung oder zu
hohe Spannung)
8 V Stabilisierung: 3-Bein Stabilisator mit den angegebenen
Kondensatoren beschaltet, sonst treten wilde
Schwingungen auf.
Kühlblech: Es existieren Kühlbleche mit denselben
Abmessungen wie das TEKO-Gehäuse, diese sind
ideal, sonst ist aber jedes andere einseitig
flache Kühlblech mit genügender Leistung (max.
2 K/W) brauchbar.

Der Oszillator (VFO)

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Im Oszillator wird das Sendesignal »pfannenfertig« erzeugt, d.h. die Frequenzmodulation und
Kanalumschaltung wird hier vorgenommen. Wird der VFO direkt an eine Antenne angeschlossen,
kann bereits eine Reichweite von ca. 100 m erreicht werden, dies nur um zu zeigen, daß es sich beim
VFO eigentlich bereits um einen kompletten Sender handelt. Der VFO arbeitet nach dem Clapp-
Prinzip; nicht daß hier irgend etwas umklappen würde, es ist nur so, daß der Erfinder dieser
nutzbringenden Schaltung Mr. Clapp hieß, sorry. (Schaltung Fig. 3).

Bei dieser Schaltung wird mittels eines kapazitiven Spannungsteilers im Basiskreis vom Emitter von
Transistor 1 (T1) auf die Basis zurückgekoppelt. Vom Kollektor von T1 wird die erzeugte HF-
Spannung kapazitiv an eine aperiodische (= nicht frequenzselektive) Pufferstufe weitergegeben. Diese
Stufe, wie auch die Clapp-Schaltung allgemein, unterdrückt wirksam Rückwirkungen der folgenden
Verstärkerstufen auf den VFO. Die erste Vorverstärkerstufe wird über C13 an den Kollektor von T2
angekoppelt. Der Resonanzkreis an der Basis von T1 ist das bestimmende Element für Frequenz,
Modulationsgrad und Temperaturkonstanz des ganzen Senders. Der eigentliche Resonanzkreis,
bestehend aus C9, C10, C8, Cc den beiden Kapazitätsdioden D1, D2 und L1, ist über C14 an die Basis
von T1 gekoppelt. An D1 wird die Frequenzmodulation vorgenommen, sie erhält die
Tonwechselspannung über C6 (ca. 50 mVpp für 75 kHz Hub). Die Diode D2 erhält eine variable
Gleichspannung von 0-8 Volt, auf diese Weise kann die Sendefrequenz in einem Bereich von ca. 5
MHz von außen über ein Potentiometer eingestellt werden. Es können auch mehrere Trimm-Potis über
einen Drehschalter angewählt werden, so hat man die Möglichkeit, bequem zwischen verschiedenen
Kanälen zu schalten.

Die Spule L1 besteht aus einer rechteckförmigen Drahtschlaufe (Maße siehe Fig. 12). Auf einen
Trimmer-Drehkondensator wurde verzichtet, weil dieses Bauelement erfahrungsgemäß eine hohe
thermische und mechanische Unkonstanz aufweist. Die Grobeinstellung des Resonanzbereichs muß
also durch Manipulation an L1 geschehen. Man schneidet die Drahtschlaufe durch, verkürzt sie um 2-3
mm zur Erhöhung und verlängert sie schrittweise um gleiche Beträge zur Verminderung des
Sendefrequenzbereichs. Es ist interessant, daß sich der Frequenzbereich beim Einsetzen der Schaltung
in das Blechgehäuse merklich erhöht; das Aufsetzen des Deckels ergibt eine weitere Erhöhung um ca.
1-1,5 MHz. Die Spule wird erst bei eingelöteter Schaltung, aber ohne Deckel, auf 1,5 MHz unterhalb
des gewünschten Bereiches eingestellt.

Die vom VFO erzeugte Frequenz kann mit einem Frequenzzähler direkt zwischen C13 und Masse
gemessen werden (ca. 200 mVpp). Natürlich kann auch mit einem Dip-Meter gemessen werden, nur
hat die erste Methode den Vorteil, daß die Funktion der Pufferstufe gleich mitgeprüft wird. Eine
Kontrolle des VFO wird schon vor dem Einlöten des Prints ins Blechgehäuse stattfinden, da
Lötarbeiten (abgesehen von Änderungen an L1) bei fixiertem Print schwierig sind.

Es wird auch die Frequenzänderung bei Kanalspannungen von 0-8 Volt und die Modulation geprüft.
Ein Frequenzbereich von mindestens 5 MHz sollte bestrichen werden können. Dazu schließt man
einfach ein Poti zwischen 8 Volt stab. und Masse an, den Schleifer an den Kanaleingang. Für die 8-
Volt-Stabilisierung muß ein hochfrequenzfestes Netzgerät verwendet werden. Eine 9V-Trockenbatterie
kann ebenfalls probeweise angeschlossen werden - besonders beim Endabgleich, wenn der
Endverstärker auch arbeitet und starke Schwingungen vorhanden sind, welche fast jedes Netzteil ins
»flippen« bringen. Am Modulationseingang wird eine Signalquelle angeschlossen und über einen
Kontrollempfänger abgehört. Wird Musik übertragen, wird sie ziemlich dumpf klingen. Dieser dumpfe
Klang wird durch die Abschwächung der hohen Tonfrequenzen (Deemphasis) im Empfänger

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hervorgerufen und kann mit einer später zu besprechenden NF-Schaltung (Preemphasis) wieder
ausgeglichen werden.

Noch ein Wort zu den verwendeten Bauteilen: Im Resonanzkreis sollten alle verwendeten
Kondensatoren den Temperaturkoeffizienten ± 0 (NP 0) aufweisen. Eine Ausnahme bildet die
Kondensatorkombination Cc (s. Fig. 3), welche mit ihrem negativen Temp.-Koeff. die durch die
Halbleiter in den Resonanzkreis eingebrachte positive Temp.Drift kompensiert. Bei den anderen C's ist
der Temp.-Koeff. nicht maßgebend. Die Durchführungskondensatoren C1 und C2 können höhere
Werte als angegeben aufweisen; falls nur kleinere Werte erhältlich sind, können zusätzliche parallele
C's angebracht werden. Die HF-Drosseln sind handelsübliche Breitbandausführungen mit 80-300 MHz
Sperrbereich. Für bequeme stehende Anordnung kann zu den vorhandenen 1½ Windungen noch eine
halbe addiert werden. Die Ferritperlen auf den Stromzuführungen können durch eine Drossel ersetzt
werden. Die VFO-Platine ist auf allen vier Seiten an mindestens zwei Punkten mit dem TEKO-
Gehäuse zu verlöten, denn bei HF ist Masse nicht einfach Masse. Besser eine Masseverbindung, ein
Abblockkondensator oder eine Drossel zuviel, als stundenlang irgendwelchen wilden Schwingungen
nachzuforschen. Diese Problematik nimmt mit steigender Frequenz und größeren Leistungen
proportional zu. Aus praktischen Gründen werden die Durchführungskondensatoren erst nach Einlöten
des Prints in die entsprechenden Bohrungen eingelötet, deren Lage man am besten vorher bei
probeweisem Einsetzen des Prints bestimmt (gilt für alle weiteren Bohrungen).

Vorverstärker

Der Vorverstärker besteht aus drei Stufen. Die ersten beiden arbeiten linear, d.h. im A-Betrieb, die
Transistoren T3 und T4 erhalten eine entsprechende Basisvorspannung über R9 und R10. Am
Kollektor liegen einfache Parallel-Resonanzkreise, die folgende Stufe wird über einen kleinen
Kondensator angekoppelt. Die dritte Vorverstärkerstufe arbeitet bereits im C-Betrieb, an der Basis von
T5 liegt keine Gleichspannung. Am Kollektor liegt lediglich eine Drossel zur Stromzuführung, der
folgende Resonanzkreis ist bereits auf der Treiber/PA-Platine und bildet das Eingangs-
Anpassungsnetzwerk für den Treibertransistor T6.

Die Platine mit T3/T4 wird vor dem Einlöten optisch und, so gut es geht, elektrisch geprüft; einmal
eingesetzt gestalten sich Korrekturen an Lötstellen zu wahren Geschicklichkeitsübungen. Der
Stromverbrauch der beiden Transistoren zusammen beträgt bei 12 Volt 50-100 mA. Die beiden Spulen
sollten gleichsinnig gewickelt sein (vgl. Fig. 6), der Anschluß von C20 vom heißen Ende der Spule zur
Basis von T5 wird so unproblematisch.

Die »kalten« Enden der Spulen (Blockkondensatoren C15 und C17) werden mit 5 cm langen
Drahtstücken aus isolierter Litze versehen, welche nach dem Einbau an den Durchführungskondensator
C21 gelötet werden (Drahtführung so eng an den Blechwänden wie möglich, evtl. mit Wachstropfen
fixiert).

Der mechanische Aufbau der dritten Verstärkerstufe ist unkritisch, die Spule L4 sollte aber wie in Fig.
6 gewickelt werden, um den einfachen Anschluß von C24 zu ermöglichen. Vom kalten Ende von L4
(Blockkond. C22 und C23) wird wieder ein isolierter Draht auf das andere Ende von C21 geführt.

Danach muß auch C21 mit C25 verbunden werden. Die beiden Vorverstärkerplatinen müssen in
Emitternähe ans Blech gelötet werden, ebenfalls sollen weitere Lötpunkte bei den Blockkondensatoren

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an der 12V-Speisung und unterhalb der Koppelkondensatoren C13 und C20 angebracht werden.
Geprüft wird die Kombination VFO/Vorverstärker am besten bei noch fehlendem Trennblech T5/
Treiberstufe. Dazu muß von der Basis von T3 eine Drahtbrücke zum freien Ende von C13 (VFO)
geführt werden, ebenfalls ist der Koppelkond. C20 zwischen L3 und der Basis von T5 anzubringen.
Über einen provisorischen Koppelkondensator (ca. 1 nF) kann nun aperiodisch ein Wattmeter (oder
empfindliches SWR - Meter mit Kunstantenne, sog. Dummy Load) angeschlossen werden. Der VFO
wird an 8-Volt stabilisiert oder 9V-Batterie angeschlossen und mit einem Poti auf die Mitte des
gewünschten Frequenzbereichs eingestellt. Die Drehkondensator-Trimmer C18 und C19 werden nun
auf maximalen Ausschlag am Wattmeter abgeglichen, er sollte zwischen 100 mWatt und 400 mWatt
betragen. Der genaue Wert ist nicht aussagekräftig, da keine genauen Anpassungsverhältnisse definiert
sind. Bei fehlendem Wattmeter kann auch auf maximalen Ausschlag eines in die Nähe von L4
gebrachten Dip-Meters abgeglichen werden.

Treiber und Endverstärker (Driver/PA)

Die Treiberstufe und der Endverstärker werden auf einem Platinenstück aufgebaut, welches die Hälfte
des ganzen TEKO-Gehäuses beansprucht. Elektrisch gesehen weist die Schaltung keine großen
Besonderheiten auf. Beide Stufen arbeiten im C-Betrieb. An der Basis von T6 und T7 liegen parallel zu
den Drosseln zusätzliche Dämpfungswiderstände, welche die Schwingungstendenz für niedere
Frequenzen wirkungsvoll herabsetzen. Die Drosseln am Kollektor sind ebenfalls mit entsprechenden
Widerständen versehen, die Spule L6 (und später noch L11) wird direkt um einen 1-Watt-Widerstand
gewickelt. Die Treiberstufe erhält das Eingangssignal über C24, C37 und L5. C37 kann für den
Bereich 98-104 MHz auch durch einen Fixkondensator 68 pF ersetzt werden. Der Ausgang der
Treiberstufe wird direkt an den Eingang von T7 angepaßt über C26, C27 und L7. Die
Spulenabmessungen sind in Fig. 12 angegeben.

Der Endverstärkertransistor T7 wird über die Tiefpaßkonfiguration L8, C31, L9, C32 und L10 an 50
Ohm Ausgangsimpedanz angepaßt. C33 dient zur Entkopplung der an L10 anliegenden
Gleichspannung. Dieses Netzwerk zeigt einen guten Wirkungsgrad bei ausreichender
Oberwellenunterdrückung. Man beachte die konsequente Abblockung der Speisespannung durch
parallele Kapazitäten verschiedener Größenordnung.

Der mechanische Aufbau wird vor allem durch die spezielle Ausführung der beiden
Leistungstransitoren MRF 237 und MRF 238 geprägt. Der Transistor MRF 237 ist in einem flachen
TO-39-Gehäuse untergebracht, der Emitter liegt auf Masse, so daß der Transistor direkt mit dem
Gehäuse eingelötet werden kann. Zu diesem Zweck muß die Außenfläche angefeilt werden, um eine
sichere Lötverbindung zu gewährleisten. Die Unterfläche des TO-39-Gehäuses ist bündig mit der
Unterseite des Prints oder steht höchstens 1 mm vor.

Der Transistor MRF238 hat ein typisches HF-Leistungstransistorgehäuse mit breiten, vergoldeten
Anschlußfahnen. Der Emitter ist doppelt herausgeführt, das Motorola »M« zeigt auf den Kollektor
(links und rechts der Emitter, gegenüber dem Kollektor der Basisanschluß, s. Fig. 8c). Der MRF 238
wird so eingelötet, daß das vergoldete flache Unterteil beim Durchstecken durch Platine und TEKO-
Gehäuse noch 0.5-1 mm vorsteht, wobei unterhalb der Emitterfahnen noch Verbindungsplättchen
zwischen Ober- und Unterseite des Prints angelötet werden (vgl. Fig. 8 und 8a). Ähnliche
Verbindungsplättchen sind auch an anderen neuralgischen Punkten an der Außenkante des Prints
angebracht worden, so z. B. unterhalb des Durchführungskondensators, in der Verlängerung der

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Ermitterfahnen usw. (s. Fig. 7). Dadurch erhöht sich der Abstand zwischen Print und Tekogehäuse
etwas. Das Vorstehen des MRF 238 ist deshalb wichtig, weil der Gewindestutzen nachträglich durch
das Außengehäuse und das Kühlblech gesteckt und angeschraubt werden muß und zwischen
Keramikteil und unterem Goldteil des MRF 238 kein Zug herrschen darf, die Keramik würde sonst
leicht zerbrechen. Ebenfalls wird so ein guter mechanischer und thermischer Kontakt zwischen
Goldteil und Außengehäuse erreicht. Die Bildvorlagen geben einen Eindruck vom mechanischen
Aufbau der Endstufe, vor allem von der korrekten Spulenplazierung. Die Verbindungen zwischen
Platinen-Ober- und -Unterseite erhöhen die für den Hochfrequenzstrom zur Verfügung stehende
Kupferfläche und sind ein weiterer Beitrag zur Erhöhung des Wirkungsgrades und der Unterdrückung
von wilden Schwingeungen.

Vor dem Einlöten des MRF 238 müssen die Bohrungen in Platine und Gehäuse auf
Deckungsgleichheit geprüft werden. über den Verbindungsplättchen wird der Print nach dem Einsetzen
fest mit dem TEKO-Gehäuse verlötet, also an ca. 10 Punkten. Danach wird das Trennblech über der
Basisfahne angelötet, nachdem es zuvor an der Unterseite um 6 mm verkürzt wurde (am besten mit
Blechschere). Das Loch für den Durchführungskondensator C29 muß auf der selben Seite wie C36 zu
liegen kommen.

Danach müssen die Spulen L6 und L11 mit den entsprechenden Dämpfungswiderständen zwischen die
Kollektoranschlüsse und die Durchführungskondensatoren C25 und C29 gelötet werden. Ebenfalls
wird der Koppelkondensator C24 zwischen L4 und L5 angebracht. Mit möglichst kurzen Anschlüssen
werden die Abblockkondensatorpaare C28, C30 und C34, C35 zwischen die
Durchführungskondensatoren und Masse eingelötet. Der Koppelkondensator C33 am Ausgang wird
mit der Seele eines kurzen Stücks 50-Ohm-Koaxialkabels verbunden, die Abschirmung des Kabels
wird gleich bei der Gehäusedurchführung an Masse gelötet. Das andere Ende des Koaxkabels wird an
die Antennenanschlußbuchse im Außengehäuse gelötet.

Abgleich

Nun zum Abgleich der Endstufe, d.h. des ganzen Senders. Das Kühlblech muß bei Arbeiten an der
Endstufe befestigt werden. Gerade beim Abgleich fließen hohe Strome bei kleiner Ausgangsleistung,
was einen miserablen Wirkungsgrad mit hoher Erwärmungstendenz der Endstufe darstellt. Ebenfalls
muß der Senderausgang bereits mit einem sog. Dummy Load abgeschlossen werden. Ein Dummy Load
ist eine Kunstantenne, welche meist aus einem induktionsfreien Leistungswiderstand von 50 Ohm
besteht. So wird eine unerwünschte Abstrahlung von Hochfrequenzenergie weitgehend unterdrückt,
und der Sender arbeitet trotzdem unter realistischen Arbeitsbedingungen. Dummy Loads
entsprechender Leistung können im Fachhandel erworben werden oder selbst hergestellt werden. Am
besten eignet sich für den Abgleich ein komplettes HF-Wattmeter; hier wird die produzierte HF-
Energie nicht nur in Wärme umgewandelt, sondern gleichzeitig auch gemessen. Um die erzeugte
Leistung mit einem einfachen Dummy Load messen zu können, wird zwischen Sender und
Kunstantenne eine Stehwellenmeßbrücke geschaltet, welche so je nach Eichung eine mehr oder
weniger genaue Angabe der Ausgangsleistung erlaubt. Alle verwendeten Meßgeräte haben einen
geeigneten Frequenzumfang, billige CB-Geräte lassen sich nicht verwenden. Die meisten Meßgeräte
sind dem 2-m-Amateurfunk entlehnt. Für den Abgleich muß weiterhin ein Amperemeter mit Bereich 5
A in die Stromzuführung für den Endverstärker geschaltet werden. Hochfrequenz kann in die
Zuleitungen zum Amperemeter einstreuen, Phantasiemeßwerte können die Folge sein. Gegenseitiges
Verdrillen der Meßstrippen mindert diesen Effekt. Ohne diesen Mindestaufwand an Geräten sollte kein
Abgleichversuch unternommen werden.

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Als erster Test wird mit einem variablen Netzgerät eine zunehmende Spannung von 0-13,8 Volt an den
12-Volt-Anschluß des Endverstärkers gelegt, dies bei einer Strombegrenzung von 200 mA. Am VFO
liegt dabei keine Spannung. Mit dieser Vorsichtsmaßnahme verhindert man eine Zerstörung von
Bauteilen durch falsche Verdrahtung oder Verpolung der Speisespannung. Bei richtigem Aufbau
fließen bei 12 Volt ca. 50 mA, welche von den beiden ersten Vorverstärkerstufen gezogen werden. Ist
dieser Vortest positiv, kann eine feste Stromversorgung von 12 Volt, min. 5 A angeschlossen werden.
Jetzt kann auch der VFO wieder unter Spannung gesetzt werden (8V-stab. und HF-fest oder 9-Volt-
Batterie). Er wird am besten mit einem Poti (siehe oben) auf die Mittenfrequenz des gewünschten
Bereichs eingestellt. Wenn der Vorverstärker bereits früher eingestellt wurde, kann jetzt bereits
Leistung am Senderausgang erscheinen. Das wird kontrolliert und der Strom in der 12-V-Leitung
gemessen. Bei Strömen über 4,5 A wird die Schaltung nur immer kurzzeitig unter Spannung gelassen.

Falls keine Leistung meßbar ist, werden alle Trimmer in Mittelstellung gebracht; ausgenommen C18
und C19, diese werden mit dem Dip-Meter abgeglichen. Wenn man etwas an C26 und C27 spielt, ist
am Ausgang schon meist was zu sehen. Wenn nicht, wird die Schaltung komplett kontrolliert.
Wichtige Fehlerdiagnosen sind auch über das Amperemeter in der 12-V-Leitung möglich:

Strom bis max. 0,4 A: alles o.k. bis dritter Vorverstärker,


Strom bis max. 1 A: alles o.k. bis Treiber
Strom bis max. 5 A: alles o.k. bis Endtransistor; der Fehler muß dann im Ausgangskreis liegen.

Man kann zusätzlich ausprobieren, welche Trimmerveränderungen Einfluß auf den aufgenommenen
Strom haben, dies erleichtert die Fehlersuche weiter (ändert sich der Strom nicht beim Verdrehen eines
Trimmers, liegt der Fehler meist vor dieser Stufe; das gilt nur bei fehlender oder minimaler
Ausgangsleistung).

Wenn der Sender nun also endlich Leistung erzeugt und Strom verbraucht, kann zum eigentlichen
Abgleich übergegangen werden, wobei die Temperatur des Kühlblechs und des TEKO-Gehäuses ab
und zu kontrolliert wird. Zuerst werden C18 und C19 wieder auf Maximum gebracht. Falls C37 als
Trimmer ausgeführt ist, auch hier auf Maximum. Die Einstellung von C26 und C27 ist recht kritisch.
Es muß abwechslungsweise der eine und dann der andere Trimmer des Eingangskreises von T7
verstellt werden, bis die Ausgangsleistung nicht mehr zunimmt. Jetzt kann das Tiefpaßglied am
Ausgang abgeglichen werden. Dieser Abgleich ist nicht besonders kritisch. Als erster Schritt werden
beide Trimmer auf Maximum Mittenfrequenz abgestimmt. Dann wird bei tiefen Frequenzen der
Wirkungsgrad und bei hohen Frequenzen die Ausgangsleistung geprüft.

Es kann nun sein, daß der Sender in Bezug auf die Bandbreite unbefriedigende Resultate zeigt. Es muß
dann versucht werden, durch erneute (Fein-) Abstimmung der Kreise das gewünschte Resultat zu
erzielen. Der Kreis des zweiten Vorverstärkers sollte in der unteren Bandhälfte auf Maximum gebracht
werden, der erste Vorverstärkerkreis eher am oberen Bandende. Die erneute Einstellung des
Trimmerpaares C26/C27 bringt oft auch eine gleichmäßigere Ausgangsleistung über das gewünschte
Frequenzband. Wenn alle Kreise auf eine Frequenz maximiert werden, können bis zu 30 Watt
»herausgeholt« werden, eine große Bandbreite wird damit aber nicht erreicht. Daher wird nach jeder
Trimmerverstellung über das ganze Band weg Ausgangsleistung und Wirkungsgrad geprüft.

Breitbandigkeit geht immer auf Kosten der erreichbaren Spitzenleistung, ist aber viel mehr Wert als

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eine Leistungszunahme des Maximums von 25 auf 30 Watt, was sich beim Empfänger kaum
bemerkbar machen dürfte. Ein Sender aber, der am Bandende, bei extremen Temperaturen z.B.,
überhaupt fast gar nichts mehr von sich gibt, sehr wohl. Die ganze Abstimmprozedur ist etwas heikel,
wenn man maximale Bandbreite (5-6 MHz) erreichen will. 3 MHz lassen sich aber sicher ohne große
Tüfteleien erreichen. Ein gut abgestimmter Sender (Bsp. 98-104 MHz) zieht bei 12.5 Volt und 98 MHz
etwa 4.2 A und leistet 18-20 Watt, bei 102 MHz etwa 27 Watt und 4.2 A und bei 104 MHz etwa 18
Watt bei 3.5 oder noch weniger Ampere.

Mit einem Dip-Meter bis über 200 MHz kann auch die erste Oberwelle grob geprüft werden. Dazu
wird das Dip-Meter in die Nähe des (nicht abgeschirmten) Dummy Load oder einer Steckverbindung
am Ausgang gebracht. Ist beim Drehen auf ca. 200 MHz ein Dip sichtbar, kann Mit C32 auf Minimum
eingestellt werden. Der dabei eintretende Leistungsabfall soll Mit C31 wieder ausgeglichen werden.

Danach wird auf Breitbandigkeit geprüft. Diese Einstellungen werden mehrmals hintereinander
wiederholt, um sich so auf eine optimale Lösung einzupendeln.

Wird der Deckel aufgesetzt, natürlich nachdem die entsprechenden Bohrungen angebracht wurden,
muß die ganze Abstimmerei wiederholt werden. Die vorher eingestellten Trimmerpositionen sind dazu
aber eine gute Ausgangslage, so daß sich diese Nachtrimmerei doch einiges einfacher gestalten sollte
als beim ersten Mal.

Stückliste zum 25 Watt UKW-Sender


Der fertig bestückte Große im Außengehäuse
Fig. 3: Schaltbild des gesamten HF-Teils eines 25-Watt-Senders
Fig. 4: VFO und Pufferstufe
Fig. 5: Bestückungsplan für VFO und Puffer
Fig. 6: Bestückungsseite der Vor- und Endverstärkerprints eines 25-Watt-UKW-Senders
Fig. 7: Bestückungsplan für Vor- und Endverstärker
Fig. 8: Montageskizzen MRF 238 und MRF 237
Fig. 8a: Skizze zur Montage der Verbindungssplättchen
Fig. 8b: Anschlußbild des Transistors MRF 237
Fig. 8c: Anschlußbild des Transistors MRF 238
Fig. 9: Schaltbild des NF-Teils und der Strom-Versorgung eines 25-Watt-Senders
Fig. 10: Bestückungsseite des NF-Prints
Fig. 11: Bestückungsplan für NF-Print zum 25-W-UKW-Sender
Fig. 12: Form und Größe einiger Spulen
Fig. 13a: Print des HF-Teils des 25-W-UKW-Senders
Fig. 13b: Print des NF-Teils zum 25-W-UKW-Sender

Hinweis: Bei den Schaltungs- und Bestückungsplänen handelt es sich um die Originalabbildungen aus
dem Buch. Damit alle Indizies gut lesbar sind, mußte ich die Bilder mit sehr hoher Auflösung scannen.
Aus diesem Grund sind die Bilder sehr groß und könnten eventuell auf Rechnern mit wenig
Arbeitsspeicher nicht oder nur teilweise dargestellt werden.

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