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F Hochfrequenzverstärker

High-frequency amplifiers

H. D alichau

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1 Einleitung stabilität des Verstärkers, zur Selbsterregung


kommen: Die Schaltung schwingt, d.h. sie arbei­
Introduction
tet als Oszillator. Um solche Verkopplungen, die
galvanisch, induktiv, kapazitiv, akustisch oder
1.1 Überblick elektromagnetisch sein können, ausreichend
klein zu halten, werden spezielle Technologien
Survey und die dazugehörigen Bauelemente eingesetzt
(s. 1.2 und 7). Die Verstärker werden in ein ge­
In den folgenden Kapiteln sind die theoretischen schlossenes Metallgehäuse eingebaut, und die
Grundlagen zum Entwurf und zur Berechnung Leiterplatten erhalten durchgehende, großflächi­
von HF- Transistorverstärkern in kompakter ge Massebereiche. Im Mikrowellengebiet geht
Form zusammengestellt. Außerdem werden man über zur Microstriptechnik und zu ihr ver­
praktische Hinweise zum Entwurf :md zum Auf­ wandten Technologien.
bau von Verstärkern gegeben. Es wud sowohl auf Da die parasitären Verkopplungen mit zuneh­
die spezifischen Probleme der Hochfrequenzver­ mender Frequenz stärker werden, zeigen Verstär­
stärker als auch auf die der Mikrowellenver­ ker mit HF- Transistoren häufig oberhalb ihres
stärker eingegangen.. Der Schwerpunkt liegt da­ Betriebsfrequenzbereichs Schwingneigung, so­
bei im Mikrowellenbereich. Unter anderem fern der Transistor dort noch ausreichend viel
deshalb weil dort Leitungsbauelemente an die Verstärkung aufweist. Im Unterschied dazu ist
Stelle d�r diskreten Bauelemente treten und weil bei Verstärkern mit Mikrowellentransistoren ei­
mit zunehmender Frequenz immer spezialisier­ ne Verringerung der Stabilität mit abnehmender
tere Theorien und Technologien eingesetzt wer­ Frequenz typisch. Der Grund dafür ist die bei
den müssen um einen
' . Verstärker herstellen
. zu diesen Transistoren mit abnehmender Frequenz
können, der dem heutIgen Stand der Techmk en.t- ansteigende Verstärkung. Vorausgesetzt, daß alle
spricht. Grundkenntnisse der Schaltungstechmk externen Verkopplungen hinreichend minimiert
von Transistorverstärkern im Niederfrequenzbe­ wurden, kommt es zur Selbsterregung aufgrund
reich sowie die Beschreibung linearer Netzwerke der internen Rückwirkung im Transistor in
mit S-Parametern werden beim Leser vorausge­ Wechselwirkung mit den am Eingang und am
setzt (s. C4). Ausgang des Transistors angeschlossenen Impe­
danzen. Die Aufgabe des Schaltungsentwicklers
Stabilitätsprobleme. Ein wesentlicher, bei� En�­ ist es also, die Anpaßnetzwerke am Eingang und
wurf zu berücksichtigender Gesichtspunkt 1st dIe am Ausgang des Transistors (s. 3.5) so auszule­
Stabilität eines Verstärkers (s. 2.1). Wenn ein Teil gen, daß man bei allen Frequenzen außerhalb
des vom Transistor verstärkten Signals durch un­ derjenigen Bereiche der komplexen Impedanz­
gewollte Verkopplung wieder auf den Verstär­ ebene bleibt, in denen der Transistor instabil ist.
kereingang zurückgeführt wird, kann es zur In- Dies ist unter allen zulässigen Betriebsbedingun­
gen sicherzustellen, nicht nur bei maximal zu­
Spezielle Literatur Seite F 4 lässiger Fehlanpassung am Verstärkerausgang,
F 2 F Hochfrequenzverstärker

sondern auch bei der niedrigsten Betriebstempe­ Den Bereich 2: 1 bezeichnet man als eine Oktave
ratur, bei der üblicherweise die Verstärkung des und den Bereich 10: 1 als eine Dekade. Der Ein­
Transistors am größten ist. gangsreflexionsfaktor bei Anpassung am Aus­
gang ist innerhalb des Frequenzbereichs typisch
Lineare Kenngrößen. Aufgrund des Wellenwider­ kleiner als - 10 dB bzw. 0,3 (SVVR kleiner als
stands der koaxialen Verbindungsleitungen ar­ 2 : 1). Weitere Kenngrößen sind abhängig vom
beiten HF -Transistorverstärker in der Regel in Verstärkertyp und vom Verwendungszweck. Für
einem 50-0- System (seltener 600 oder 75 0). Im einen Vorverstärker ist die Rauschzahl wichtig (s.
Nennbetrieb ist der Eingang an eine Signalquelle 4.4) und für einen Leistungsverstärker (s. 4.3) die
mit 500 Innenwiderstand angeschlossen und maximale Ausgangsleistung und der maximal
der Ausgang an einen 50-0- Lastwiderstand. Die zulässige Lastreflexionsfaktor, ohne daß der
linearen Verstärkereigenschaften werden durch Endstufentransistor durch diese Reflexion blei­
die vier S- Parameter mit dem Bezugswider­ bend beschädigt wird. Für Trennverstärker ist
stand 500 beschrieben (s. C4). Mit Verstärkung die Isolation S12 von Bedeutung, die die Rück­
ist immer Leistungsverstärkung gemeint. Sie wirkung einer Fehlanpassung am Ausgang bzw.
wird im logarithmischen Maß angegeben: g in allgemein eines in den Ausgang eingespeisten Si­
dB = 20 19 S21' Alle Kenngrößen und ihre Be­ gnals auf den Eingang beschreibt.
stimmungsgleichungen lassen sich stets sowohl
auf den gesamten Verstärker als auch auf einen Nichtlineare Kenngrößen. Abgesehen vom Son­
einzelnen Transistor anwenden. Während der derfall der logarithmischen Verstärker (s. 4.5)
Verstärker im Nennbetrieb mit 500 abgeschlos­ kann jeder Verstärker für Eingangsleistungen
sen ist, so daß g = S;l gilt, ist der Transistor stets zwischen 0 und einem oberen Maximalwert nä­
fehlangepaßt, und seine Verstärkung g ist eine herungsweise als lineares Zweitor behandelt
Funktion aller vier S-Parameter sowie der Last­ werden. Daß sich die Ausgangsleistung oberhalb
und Quellenimpedanz (s. 2.4). eines Sättigungswerts nicht weiter steigern läßt
Die Grenzen des nutzbaren Frequenzbereichs und daß dort stark nichtlineares Verhalten auf­
sind üblicherweise dadurch gegeben, daß dort die tritt, wird verständlich, wenn man berücksich­
Verstärkung gegenüber ihrem Größtwert um tigt, daß die zugeführte Gleichstromleistung vor­
3 dB abgesunken ist. Häufig wird die zulässige gegeben ist und daß der maximal erreichbare
Schwankungs breite der Verstärkung gegenüber Wirkungsgrad (s. 2.3) begrenzt ist. Aber auch die
diesen + 1,5 dB aber auch weiter eingeschränkt, innerhalb dieses "linearen" Bereichs auftreten­
beispielsweise auf + 1 dB oder + 0, 5 dB. Der den schwachen Nichtlinearitäten sind häufig von
Frequenzbereich des Verstärkers ist dann da­ Interesse. Bei Mehrkanalbetrieb eines Verstär­
durch festgelegt, daß dort die frequenzabhängi­ kers ist es beispielsweise wichtig zu wissen, inwie­
gen Abweichungen der Verstärkung vom Nomi­ weit die Nutzsignale in Kanal A und in Kanal B
nalwert weniger als z. B. + 1 dB betragen. ein Störsignal in Kanal Cerzeugen (Intermodu­
Zusätzlich zu diesen frequenzabhängigen Ver­ lationsabstand, s. 5) oder inwieweit sich eine
stärkungsschwankungen können noch tempera­ Übersteuerung von Kanal A auf die anderen Ka­
turabhängige, pegelabhängige und fehlanpas­ näle auswirkt.
sungsbedingte Änderungen auftreten.
Der Frequenzbereich eines Verstärkers wird ent­ Verstärkerentwurf. Sowohl die linearen als auch
weder durch Angabe der unteren und oberen die nichtlinearen Eigenschaften eines Verstärkers
Grenzfrequenz beschrieben (z. B. f1 = 2,7 GHz lassen sich vollständig berechnen. Dazu werden
bis f2 = 3,1 GHz) oder durch die Mittenfrequenz aufwendige CAD-Programme benötigt (s. C 8)
und die Bandbreite. Die Mittenfrequenz ist üb­ und komplizierte Transistor-Ersatzschaltbilder
licherweise das arithmetische Mittel der Grenz­ bzw. - Modelle (s. C 8.7). Demzufolge werden an­
frequenzen f = (f1 + f2)/2 und nicht, wie bei Re­ spruchsvolle Verstärker mit Rechnerunterstüt­
sonanzkreisen, der geometrische Mittelwert zung entwickelt. Entscheidend für die Qualität
f = Jf1 f2' Die Bandbreite I1f oder B ist die des Endprodukts sind jedoch der Kenntnisstand
Differenz der Grenzfrequenzen f2 - f1' Häufig des Entwicklers und das Beherrschen der Her­
wird die relative Bandbreite angegeben. Entwe­ stellungstechnologien. Üblicherweise lassen sich
der in Prozent, nicht alle Verstärkereigenschaften gleichzeitig
optimieren. Da man beispielsweise nicht sowohl
I1f große Bandbreite als auch maximale Verstär­
;;0
B .
m
0
=
f
100 kung, gute Anpassung und problemlose Serien­
fertigung ohne Abgleicharbeiten erreichen kann,
muß der Entwickler geeignete Kompromisse su­
mit dem Größtwert 200 % für Verstärker mit chen, die sich nach dem geplanten Einsatz des
f1 = 0 oder als Quotient in der Form Verstärkers richten. Deshalb gibt es auch bei den
im Handel angebotenen Transistorverstärkern
eine große Vielfalt von Modellen, aus denen der
1 Einleitung F 3

Anwender den für seinen Verwendungszweck am M 3.3), Tunneldiodenverstärker und Reaktanz­


besten geeigneten aussuchen kann. verstärker (parametrische Verstärker) (s. G 1.4).
Besonders wichtig beim Entwurf eines Transi­ Bei sehr hohen Leistungen, beispielsweise für
storverstärkers für höhere Frequenzen sind die Rundfunk- und Fernsehsender, benutzt man
Kontrolle der Stabilität, die Berücksichtigung al­ Elektronenstrahlröhren (Trioden, Tetroden,
ler parasitären Effekte wie Verkopplung, Ab­ Scheibentrioden) (s. M 4.5) als verstärkendes
strahlung, Gehäuseeinfluß und die Kenntnis aller Element. Mit zunehmender Frequenz geht man
nichtidealen Bauelementeeigenschaften (z. B. Re­ dann über zu Laufzeitröhren (s. M 4.6), wie Wan­
sonanzfrequenzen von Kondensatoren/Reflexio­ derfeldröhren (s. M 4.8, P 4.2), Klystrons (s.
nen an Steckverbindern/Temperatureinflüsse auf M 4.7, P 4.1), Kreuzfeldröhren (s. M 4.10, P 4.4)
Halbleiter, W iderstände und Substrate/Exem­ und Gyrotrons (s. M 4.11). Weiterhin gibt es im
plarstreuungen). Wenn man alle diese Gebiete Mikrowellenbereich die Möglichkeit, Reflexions­
beherrscht, werden die Abweichungen zwischen verstärker mit Gunnelementen oder Impatt­
Rechnersimulation und Meßergebnis vernach­ bzw. Trapatt- Dioden (s. M 1.2) aufzubauen.
lässigbar klein, und der Verst,ärkerentwurf ist
nicht mehr eine schwarze Kunst, sondern eine
überschaubare, zielgerichtete, systematische Vor­
1 .2 Aufbau eines HF Transistor­
gehensweise.
-

verstärkers
Verstärker ohne Transistoren. In solchen Anwen­ Structure of an RF transistor amplifier
dungsbereichen, in denen sich die geforderten
Ziele mit den derzeit im Handel befindlichen Das Gesamtschaltbild (Bild 1 a) wird, um die
Transistoren (s. 6) nicht erreichen lassen, werden Übersichtlichkeit zu verbessern, in drei einfache­
Verstärker mit anderen Bauelementen aufgebaut. re Darstellungen zerlegt. Das HF- Schaltbild in
Im Bereich sehr hoher Frequenzen und sehr klei­ Bild 1 b enthält nur die für die Verarbeitung des
ner Rauschzahlen sind dies meist Reflexionsver­ HF- Eingangssignals notwendigen Bauelemente.
stärker (Eintorverstärker), und zwar Maser (s. Das Blockschaltbild (Bild 1 c) zeigt den grund-

1 0 0nF 1 00 nF lOjlF

[oz :::;:[: 0 z
L---4-�-+--���� +U
D urchfüh r u ng s - Rz R1
Filter ~ +U
I � E- --J t---i
100 p F 100pF
H H�

50-Q -Koa xial­


Dr
R3 I 50 -Q -
Leitung se
rl Rz
[
50 Q [K K/-YV"Y'>-t1
-r �
-E1---t"Y, ' rl ��
50Q
-=

E i nga ng A u sgang
a Metallgehöuse d

Rückkopplungs-
Netzw e r k

R
G 50 Q
=
A npassungs- I Anpassungs-
Transi s t o r
Netzwe r k Netzwe r k

UD �
50-Q ­ 50 -Q ­
E i ngang A u sgang

b c

Bild 1. Typischer H F-Verstärker. a) Gesamtschaltbild ; b) H F-Schaltbild mit Generator und Lastwiderstand ; c) H F-Block­
schaltbild ; d) Gleichstromschaltbild
F4 F Hochfrequenzverstärker

sätzlichen Aufbau der Schaltung. Aus dem HF-Schaltbild. Das HF- Schaltbild besteht aus
Gleichstromschaltbild in Bild 1 d wird ersicht­ einem Eingangsanpassungsnetzwerk, das den In­
lich, wie der Gleichstromarbeitspunkt des Tran­ nenwiderstand der Signalquelle (hier 50 Q) in
sistors eingestellt wird. Bei dieser Aufteilung wird einen Wert transformiert, der für den Eingang
davon ausgegangen, daß diejenigen Bauelemen­ dieses Transistors optimal ist, einem Rückkopp­
te, die die hochfrequenten Wechselströme von lungsnetzwerk, das die Transistoreigenschaften
den Gleichströmen trennen sollen, ideale Eigen­ modifiziert, und einem Ausgangsanpassungs­
schaften haben. netzwerk, das den Wellenwiderstand der Aus­
gangsleitung bzw. den Lastwiderstand RL in ei­
nen Wert transformiert, der für den Ausgang des
Trennung: Hochfrequenz-Gleichstrom. Die Kop­ Transistors optimal ist. Im Mikrowellenbereich
pelkondensatoren Ck sollen die Gleichstromwe­ treten Leitungsschaltungen an die Stelle der dis­
ge voneinander trennen und für das HF- Nutzsi­ kreten Blindelemente in den Anpassungsnetz­
gnal einen Kurzschluß darstellen. Die Drosseln werken.
Dr sollen verhindern, daß das HF- Nutzsignal Im HF- Schaltbild werden die Koppelkonden­
über die Gleichstromzuführungen abfließt. Die satoren Ck durch einen Kurzschluß ersetzt. Die
Durchführungsfilter haben zusammen mit dem über eine Drossel Dr angeschlossenen Schal­
Metallgehäuse, das den gesamten HF- Schal­ tungsteile werden weggelassen. Da alle Anschlüs­
tungsbereich umschließt, die Aufgabe, zu verhin­ se der von außen zugeführten Gleichspannungen
dern, daß HF- Signale nach außen dringen und immer über Kondensatoren für das HF- Signal
daß HF- Störungen von außen das Nutzsignal auf Masse gelegt werden, sind diese Anschlüsse
beeinflussen können. im HF- Schaltbild als Masse dargestellt (s. Bilder
Da alle HF- Transistoren nicht nur auch nieder­ 3. 5 u. 4.8).
frequente Signale verstärken, sondern im allge­
meinen bei niedrigeren Frequenzen sogar eine Spezielle Literatur : [ 1 ] Stern, A. P. : Stability and power
höhere Stromverstärkung haben, bewirken die gain of tuned transistor amplifiers. Proc. IRE 45, März
parallelgeschalteten Kondensatoren Co, daß 1 9 57. - [2] Linvill, 1. G. ; Gibbons, J. F.: Transistors and
unterhalb des Betriebsfrequenzbereichs sowohl active circuits. New York : McGraw-Hill 1 9 61 . - [3] Rollett,
Kollektor als auch Basis niederohmig auf Masse­ J. M. : Stability and power-gain invariants of linear two­
potential gelegt werden. Da es derzeit noch kei­ ports. IRE-Trans. CT-9 ( 1 962) 29 - 3 2. - [4] Woods, D. :
nen idealen Kondensator gibt, mit dem ein breit­ Reappraisal of the unconditional stability criteria for active
2-port networks in terms of S-parameters. IEEE-CAS 23,
bandiger Kurzschluß erzielt werden kann,
Nr. 2 ( 1 976) 7 3 -8 1 . - [5] Maclean, D. 1. H.: Broadband
werden mehrere Kondensatoren parallelgeschal­
feedback amplifiers. New York: John Wiley/RSP 1 9 82. -
tet. Für den GHz- Bereich benutzt man einen [6] Bode, H. W: Network analysis and feedback amplifier
Mikrowellenkondensator C01' für den oberen design. New York : Van Nostrand 1 94 5 . - [7] Fano, R. M.:
MHz- Bereich einen Keramik- Kondensator CO2 Theoretical limitations on the broadband matching of arbi­
und für die niedrigen Frequenzen einen Tantal­ trary impedances. J. o f Franklin Inst., Vol. 249 ( 1 9 50 ) 57-
Elektrolyt- Kondensator C0' 3 Damit wird unter­ Youla, D. c.: A new theory of broad­
83, 1 3 9 - 1 5 5 . - [8]
halb des Betriebsfrequenzbereichs der Kollek­ band matching. IEEE-CT 1 1 ( 1 9 64) 3 0 - 50 . - [9] Endo, 1.;

torwiderstand niederohmig und damit die Nel17oto, Y; Sato, R.: Design o f transformerless quasi­
broad-band matching networks for lumped complex loads
Spannungsverstärkung klein. Basis und Kollek­
using nonuniform transmission lines. IEEE-MTT 36, Nr. 4
tor werden voneinander entkoppelt, das heißt (1 9 8 8 ) 629 - 634. - [ 1 0] Young, G. P. ; Scanlan, S. O.:
eine positive Rückkopplung (ein selbsterregtes Matching network design studies fo r microwave transistor
Schwingen der Schaltung) wird gezielt unterbun­ amplifiers. IEEE-MTT 29 ( 1 9 82 ) 1 02 7 - 1 0 3 5 . - [ 1 1 ] Zhu,
den. Die Re- Glieder R1 - C03 und R2 - C03 L.; Wu, B.; She ng, eh.: Real frequency technique applied
dienen zugleich der Glättung der Gleichspan­ to the synthesis o f lumped broad-band matching networks
nung am Kollektor bzw. an der Basis des Transi­ with arbitrary uniform losses for MMIC's. IEEE-MTT 36,
stors. Nr. 1 2 ( 1 9 8 8 ) 1 61 4 - 1 6 1 9 . - [ 1 2] Matthaei, G.; Young, L.:
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Im Gleichstromschaltbild
Gleichstromschalt bild. design and application handbook. Englewo o d Cliffs, N.J. :
werden alle Kondensatoren und kapazitiv ange­ Prentice-Ha1l 1 98 1 . - [ 1 4] Niclas, K. B. : Multi-octave per­
schlossenen Schaltungsteile weggelassen. Dros­ formance of single-ended microwave solid-state amplifiers.
seln, Induktivitäten und Leitungen werden als IEEE-MTT 32, Nr. 8 ( 1 984) 8 9 6-90 8 . - [ 1 5] Aitchison,
Kurzschluß bzw. als widerstandslose Verbin­ C. S. ; Bukhari, M. N. ; Tang, O. S. A. : The enhanced pow­
dung dargestellt. Über R1 wird der Kollektor­ er performance of the dual-fed distributed amplifier. Eu­
ropean Microwave Conference (1989) 439 - 444. -
strom zugeführt. Die Widerstände R1 und R2 [ 1 6] Ayasli/M ozzi/ Vorhaus/Reynolds/Puce l: A monolithic
dienen zur Einstellung des Gleichstromarbeits­ GaAs 1 -1 3 GHz traveling wave amplifier. IEEE-MTT 30
punkts. Im dargestellten Beispiel wird der Kol­ ( 1 982) 976-9 8 1 . - [ 1 7] Beyer/Pr asad/Becker/Nordmann/
lektorstrom des HF- Transistors über eine Span­ Hohe nrvarter: MESFET distributed amplifier design
nungsgegenkopplung thermisch stabilisiert. guidelines. IEEE-MTT 32 ( 1 9 84) 268 - 2 7 5 . - [1 8] Rodwe ll/
2 Kenngrößen F 5

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F6 F Hochfrequenzverstärker

und für den Verstärkerausgang

hinauslaufende Welle -b?-


aktives Netzwerk
- passives Netzwerk 1' =
a
2 hineinlaufende Welle az für Uo = O.
G

I I

Nur das reguläre Eingangssignal Vo wird gleich 0


Lei slu ng ser zeug u ng -b LI' istungsverbrou c h


gesetzt. Damit ist der instabile Zustand gekenn­
Generator Verbraucher zeichnet durch 1'1 > 1 und/oder rz > 1.
Man bezeichnet einen Verstärker als absolut sta ­
Bild 2. Unterschie d zwischen Generator und Verbraucher,
bil, wenn sowohl die Lastimpedanz ZL als auch
die Quellimpecianz ZG beliebige Werte anneh­
men können (Bedingung: beide Impedanzen ha­
braucher ZL (mit !:L < 1) abgegebene Wirklei­ ben einen positiven Realteil, also Re ZG > 0 und
stung ist größer als die von der Signalq�elle ab­ Re ZL � 0), ohne daß der Betrag von 1:"1 oder der
gegebene W irkleistung. Ein Verstärker 1st d�nn von 1:"z größer als 1 wird. Damit folgt als mathe­
. matische Formulierung die notwendige Bedin­
ein aktives, linear es Zweitor, wenn eme Amphtu­
denänderung der zulaufenden Welle fh eine pro­ gung für absolute Stabiltät (siehe auch GI. (17)):
portionale Anderung der ablaufenden Wellen­ Für beliebige rL und 1:"G mit rL ::;; 1 und rG < 1
amplitude b2 bewirkt. Innerhalb des linearen muß gelten
Bereichs sind die vier S- Parameter Sl1 ' 512 , S2 1
und S22 ' die einen wesentlichen Teil der Verstär­
kereigenschaften beschreiben, konstant. (1)
Ein Verstärker soll Eingangssignale verstärken.
Er soll jedoch nicht von sich aus, d. h. für Uo 0, =

eine Schwingung erzeugen. Zur Veranschauli­ < 1. (2)


chung der Verhältnisse bei einem instabilen Ver­
stärker, der von sich aus eine Schwingung er­ Sofern für eine gegebene Schaltung mit festem Z G
zeugt, wird Bild 2 betrachtet. Hier ist ein und ZL einer der Reflexionsfaktoren rioder 1'2
Generator mit angeschlossenem Verbraucher größer als 1 wird, ist der Verstärker instabil. Er
dargestellt. Im Generator wird eine Welle mit der "schwingt", d. h. er erzeugt ein Signal am Aus­
Amplitude a erzeugt. Die Welle transportiert gang und/oder am Eingang, ohne daß ein gleich­
Energie zum Verbraucher. Dort wird ein Teil der artiges Signal von außen angelegt ist.
Energie verbraucht, und der verbleibende Teil Ein Transistor bzw. Verstärker, der nur für be­
läuft zurück zum Generator, als Welle mit der stimmte Wertebereiche von rL bzw. I'G die GI. (1)
Amplitude b. Aus dem Energieverbrauch resul­ oder (2 ) nicht erfüllt, heißt bedingt stabil. Um die
tiert 11:21 < 1 g . Daraus folgt, daß ein passives, ver­ Stabilität bzw. Schwingneigung eindeutig beur­
lustbehaftetes Netzwerk einen Reflexionsfaktor teilen zu können, berechnet man für den Eingang
rv = b/a hat, dessen Betrag kleiner als 1 ist. Ein und für den Ausgang jeweils die Grenzlinie, auf
aktives, selbstschwingendes Netzwerk, in diesem der 1:"1 1 bzw. 11:"2
=
1 gilt. Diese Grenzlinien
=

Beispiel der Generator, ist dagegen dadurch sind in der komplexen Reflexionsfaktorebene
gekennzeichnet, daß die herauslaufende Welle Kreise und heißen Stabilitätskreise (Bild 3).
größer ist als die hineinlaufende. Bildet man für
ein solches Netzwerk den Reflexionsfaktor ent­ Eingangs- Sta bilitätskreis :
sprechend der Regel, wie sie für passive Netzwer­ . S1 1 - Si2 .
( det $)*
ke gilt, so wird rG• passiv a lb und hat damit einen
= MIttelpunkt MG = 2 2
(3)
Betrag, der größer als 1 ist. Nach den Regeln für Sl 1 - detS
aktive Eintore wird Uo = 0 gesetzt, und damit ist
rG = (ZG - Ro)/(ZG + Ro), mit einem Betrag
kleiner als 1. Es gilt also r G, passiv =F r G'
Die Bestimmung des ReflexlOnsfaktors eines in­
Jm[G Jm [L
stabilen Verstärkers stellt innerhalb der Netz­ (1 = 1 (z = 1
werktheorie einen Sonderfall dar, bei dem beson­ )- " ��
I
-

dere Regeln zu beachten sind. Obwohl ein @ @ I RL \


(
instabiler Verstärker wie ein Generator wirkt,
MG
ML
\
\ )
I

wird er nicht nach den Regeln für Generatoren ----


\
berechnet. Sowohl im stabilen als auch im insta­
bilen Fall gilt für den Verstärkereingang mit den
Bezeichnungen von Bild 2
hinauslaufende Welle 1:21 a b
r1 -
-
- hineinlaufende Welle a l Bild 3. Stabilitätskreise in der Ref1exionsfaktorebene
2 Kenngrößen F7

sollen. Gleichung (9) besteht aus 3 Termen und


Radius (4) läßt damit folgende 3 Schreibweisen zu [1- 3]:
Re (LI Y12)
C=
Für Sll < 1 ist der Bereich der ra-Ebene, in dem 2 Re Yll Re Y22 - Y21 Y12
der Koordinatenursprung liegt, der stabile Be­ Linvill-Stab. Faktor. (10)
reich. Für Sll > 1 ist dieser Bereich der instabile
Bereich. Für ein absolut stabiles Zweitor ist 0 < C < 1.

Ausgangs-Stabilitätskreis: 2Re Yll Re L2


k=
. ($ 22 - $�\ . det $)* . Re (Y21 Y d + Y 21 Y 12
MIttelpunkt M L = (5)
1$22 2 _ det S 2 Stern-Stab. Faktor , (11)

Radius (6) 2Re Yll R e Y22 - Re (Y21 Y12)


K=
Y:21 12
Y
Rollet-Stab. Faktor. (12)
Für Sll < 1 ist der Bereich der rG-Ebene, in dem
der Koordinatenursprung liegt, der stabile Be­ Für ein absolut stabiles Zweitor ist k > 1 und
reich. Für Sll > 1 ist dieser Bereich der instabile K > 1. Für einen vorgegebenen Verstärker und
Bereich. eine feste Frequenz sind die Zahlenwerte für C, k
Bei dem in Bild 3 b dargestellten Beispiel für und K voneinander verschieden. Abgesehen von
S22 < 1 ist das untersuchte Zweit?r instabil für dem Zusammenhang über die Gleichungen (9)
alle Lastreflexionsfaktoren, die mnerhalb des bis (12) lassen sich diese Zahlenwerte nicht auf
Stabilitätskreises liegen. Das Zweitor ist damit einfache Art und Weise ineinander umrechnen.
nur bedingt stabil. Bei absoluter Stabilität haben In GI. (7) bis (9) und in GI. (12) können anstelle
der Kreis mit r? = 1 und der Kreis mit rL = 1 der Y-Parameter auch die Z- oder h-Parameter
keine Schnittpunkte und überdecken sich auch eingesetzt werden.
nicht. In der modernen Verstärkertechnik wird heutzu­
Alternativ zu der Darstellung in Bild 3, bei der tage nur noch der Rollett-Stabilitätsfaktor K be­
jeweils nur der Eingang (1'1 und rG) bzw. nur der nutzt. Er eignet sich gut zur Beurteilung von
Ausgang (.1:2 und .1:L) betrachtet wird, kann man Transistoren. Auch für einstufige Verstärker ist er
auch die Rückwirkung zwischen Eingang und ein geeignetes Kriterium, um innerhalb des Be­
Ausgang graphisch darstellen. Die Darstellung triebsfrequenzbereichs das Soll-Verhalten der
der Eingangs-Admittanz Y1 durch Linien Schaltung abschätzen zu können. Durch verlust­
BI = const und GI = const ist in der :L -Ebene lose Anpaßnetzwerke wird der Stabilitätsfaktor
ein gleichabständiges, orthogonales GItternetz. K nicht verändert. In einer Schaltung wie in
Die Änderung der Eingangs-Admittanz Y1 als Bild 7 hat der Verstärker den gleichen Stabilitäts­
Funktion der Abschluß-Impedanz ZL läßt sich faktor wie der Transistor bzw. wie der Transistor
hieraus unmittelbar ablesen. Der Fall der absolu­ mit Rückkopplungsnetzwerk. Für mehrstufige
ten Stabilität ist dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärker nimmt K sehr schnell sehr große Wer­
Gerade G1 = 0 außerhalb des Bereichs der passi­ te an. Dies entspricht jedoch nicht der Realität;
ven Abschlußimpedanzen mit rL � 1 liegt. Der mit zunehmender Gesamtverstärkung nimmt die
Abstand dieser Geraden GI = 0 vom Koordina­ potentielle Instabilität einer Verstärkerkette auf­
tenursprung kann damit als Maß für die Sta­ grund parasitärer Effekte überproportional zu.
bilität benutzt werden. Der Kehrwert dieses Der Zweitor-Stabilitätsfaktor K liefert keine
Abstands wird als Linvill-Stabilitätsfaktor C be­ Aussagen über die Stabilitätsverhältnisse im In­
zeichnet, GI. (10). nern eines mehrstufigen Verstärkers.
Notwendige Bedingung für die absolute Stabili­ Umgerechnet in S-Parameter ergibt sich aus
tät eines aktiven Zweitors ist: GI. (12) für den Stabilitätsfaktor K:

Re Y11 > 0 (7) 1 - S�l - Si2 + detS 2


K= -- � ��
- -=--'-
-

Re Y22 > 0 (8) 2S21 S12


Stabilitätsfaktor. (13)

Er läßt sich sowohl herleiten über die Bedingun­


Diese drei Gleichungen ergeben sich aus der For­ gen MG - RG > 1 als auch über die Bedingung
derung, daß die Eingangsimpedanzen bei beliebi­ ML - RL > 1.
ger Beschaltung einen positiven Realteil haben Aus der Forderung in GI. (1) und GI. (2) folgt als
F8 F Hochfrequenzverstärker

notwendige und hinreichende Bedingung für die von der Beschreibung der Transistor- bzw. Röh­
absolute Stabilität eines einzelnen Transistors reneigenschaften mit zunächst reellen h- Para­
metern (anwendbar bis zu einigen MHz) zu
K> 1 und I detSI < 1. (14) komplexen Y - Parametern (anwendbar bis etwa
100 MHz) und dann zu den heute gebräuch­
Die Bedingung detS = Sl1 S22 - S21S12 < 1 lichen S- Parametern (ohne Einschränkung an­
ist mathematisch gleichwertig zu wendbar) [5].
2 Mathematisch sind alle Zweitor-Parameter
BI = 1 + S'i:1 - S'i2 - I detS > 0 (15) gleichwertig, und auch heute noch wandelt man
bei einem Mikrowellentransistor, z.B. zur Be­
bzw. zu
rechnung einer Rückkopplungsschaltung, die
(16) S- Parameter in V- Parameter um. Unterschiede
ergeben sich dagegen bei der Messung. S- Para­
Die Größe BI tritt noch einmal in GI. (26) auf. Es meter werden bei Anpassung an Eingang und
besteht kein Zusammenhang mit dem Realteil Ausgang gemessen. Dies läßt sich mit einem
von Y1' Netzwerkanalysator weitgehend unproblema­
Berücksichtigt man auch Sonderfälle, die nicht tisch und automatisiert für alle technisch rele­
bei Einzeltransistoren, sondern nur bei speziel­ vanten Frequenzen durchführen. Die zur Mes­
len, seltenen Verstärkerschaltungen auftreten, so­ sung von Z- , Y- oder h-Parametern notwendigen
wie reziproke, aktive Zweitore mit negativen W i­ Abschlußimpedanzen Leerlauf bzw. Kurzschluß
derständen [4], so muß GI. (14) erweitert werden. sind dagegen breitbandig schwer realisierbar,
Ein beliebiges aktives Zweitor ist dann und nur u. a. deshalb, weil der Gleichstromarbeitspunkt
dann stabil, wenn zusätzlich zu: nicht beeinträchtigt werden darf. Außerdem sind
K> 1 und detS < 1 sie bei vielen Leistungstransistoren unzulässige
Betriebszustände, die das Bauelement unter Um­
-

erfüllt ist, daß die Nullstellen (Wurzeln) des Aus­ ständen zerstören. Alle S- Parameter in diesem
drucks Kapitel haben den gleichen, reellen Bezugswi­
1 - rG Sjj - rL S22 + rG rLdetS = O. (17) derstand Ro. Üblicherweise ist Ro gleich dem
Wellenwiderstand der Anschlußleitungen des
sofern man j ca durch s = (J + j ca ersetzt, für Verstärkers, also in Koaxialtechnik gleich 50 Q
rG = ± 1 und rL = ± 1 in der linken s-Halbebene (60 Q, 75 Q).
liegen.
Ein Verstärker muß bei allen Frequenzen stabil
sein. Die Stabilität muß nicht nur innerhalb des 2.3 Wirkungsgrad
Betriebsfrequenzbereichs kontrolliert werden, Efficiency
sondern auch außerhalb gewährleistet sein. Dort
sind es häufig parasitäre Effekte, die den Verstär­ Ein Verstärker entsprechend Bild 1.1 a bzw.
ker schwingen lassen: Bild 4 nimmt die Gleichstromleistung P = �

- Resonanzen in der Gleichstromzuführung, U �L und die Signalleistung PI = � U12 Re Y1


- Signaleinkopplung oder Rückkopplung über bei der Frequenz 11 auf.
die Masseanschlüsse oder über die Gleich­
stromzuführung,
- kapazitive oder induktive Verkopplung zwi­
schen Eingang und Ausgang im Innern des -
-11 .
1z •

-Q.

Gehäuses, z. B. bedingt durch Anordnung und Verst ä r k e r


Art der Bauelemente, Uo UI 1 Tra n si s tor 2 Uz
- Verkopplung der großen HF - Ströme am Aus­ ( 5)
-
I
gang mit dem Verstärkereingang, z. B. durch
ungünstige Masseführung. (G (1 !z il
Aus dieser Sicht heraus wirkt es sehr erschwe­ J!1 = 1 U z 1
ZI II =
rend für den Schaltungsentwurf, wenn Transisto­ 11 Jl 1z Jl
-

=
-
-

ren benutzt werden, die noch weit oberhalb des


Betriebsfrequenzbereichs viel Verstärkung ha­
ben.

2.2 S-Parameter
Zz =
1
S-parameters -
y
_z
-;-;-

Im Laufe der Entwicklung der HF-Technik zu Bild 4. Ersatzschaltbild eines Verstärkerzweitors ; Defini­
immer höheren Frequenzen hin ging man über tion der Kenngrößen
2 Kenngrößen F 9

Abgegeben wird: Bei der Messung mit dem Netzwerkanalysator,


- die Signalleistung P2 iUi Re (1/ZJ, die die
= wenn ZL Ra bzw. r L = 0 ist, wird [1 = Sll und
=

Lastimpedanz bei der Frequenz 11 aufnimmt, g = Si\/(1 - S;l)'


- die als Warme an die Umgebung abgegebene Die Betriebsleistungsverstärkung gT (transducer
Verlustleistung �hermisch' power gain) ist der Quotient aus ?z und der
- die von der Schaltung abgestrahlte Leistung Maximalleistung des Generators P1 max Ua2/ =

Pstrahlung, (8 ReZ1)
- und die Leistung ltarmonisch' in der alle Lei­
stungsanteile bei Frequenzen ungleich 11 zu­
sammengefaßt sind, im wesentlichen also die
an die Last abgegebene Leistung bei Vielfa­
chen der Eingangsfrequenz. oder
Die Anteile
(23)
Py = �hermisch + Pstrahlung + P harmonisch
sind unerwünscht. Der W irkungsgrad berück­ oder
sichtigt deshalb nur den Leistungsanteil der
Grundschwingung in der Lastimpedanz; (1 - ri) (1 - r�)
gT =
si1 '
Leistungsbilanz: � + p = P, + P y. (1 - r L022) (1 - rG 01 1 ) - rL rG S 1 2S 21 1 2
Die größte verfügbare Leistungsverstärkung gmax
Damit wird der Wirkungsgrad (power- added ef­
(maximum available gain, MAG) ist der größte
ficiency)
erreichbare Wert; vgI. GI. (3.6). Er stellt sich ein,
Pz - � wenn am Eingang und am Ausgang Leistungs­
1] = (18) anpassung ist:
P-

Beim Kollektor-Wirkungsgrad bleibt PI unbe­ r-G - r*


-1 und r-L --2
- r*
(24)
rücksichtigt. Typische Werte für Schaltungen mit 1 r� 1
Pzmax 2
realen Leistungstransistoren sind: gmax = D = S21
-

rlmax -1 1 [G 2 1 - rL2
11 - S
A-Betrieb: 1] = 10 ...20%
C-Betrieb: 1] = 50 .. . 70 % oder
E-Betrieb: 1] = 80 ...90% (s. Bild 7.5 c). 1 - ri
gmax - S221
_

(25)
(1 _ _
'S 2
rG2) 1 [L-22
2.4 Verstärkung wobei r2 der in das Tor 2 hineingesehene Refle­
xionsfaktor ist, GI. (21). Gleichung (24) folgt aus
Gain
GI. (23) für Leistungsanpassung am Ausgang
Mit Verstärkung oder Leistungsverstärkung g und GI. (25) aus GI. (22) für Leistungsanpassung
(operating power gain) bezeichnet man den am Eingang. Beim Sonderfall der beidseitigen
Quotienten aus der von ZL aufgenommenen Leistungsanpassung gilt:
W irkleistung Pz = � ul Re (1/ZL) und der vom
Verstärker aufgenommenen Leistung P1 = B1 - JBi - 4 Ci
r* r (26)
t U1 2 Re ( 1/Z 1 ) in der Schaltung entsprechend -1 --G
_ _

2C
-1
-

Bild 4

1 - ri (27)
Pz 2 (19)
g = = S21 (1 r;? 1 S [ 2
� - ) - 22 L mit
g in dB = 10 19 g .
B1 = 1 + S;l - si2 -ldetSl2 (28)
Der Reflexionsfaktor rl' in das Tor 1 hineingese­
hen, ist B2 = 1 + S;2 - S;l - 1 detS 2 (29)

01 202l[ L (30)
r1-_1
-S 1+ . (20)
1 - S22I"L C2 = S22 - Sil detS
- •

Der Reflexionsfaktor [ 2 ist: und


.
- 21 I"-G
S 1 2S S2 1
r-2 - S
-22
+ -

' (21) MAG = (K - J�K-2;;- ---1) . (3 1 )


1 -ll-G
- S r S1 2
F 10 F Hochfrequenzverstärker

Bild 5 zeigt für einen realen Transistor die Lage 1. Schritt bei der Auslegung eines Transistorver­
von 011 und 1'1 sowie S22 und 1'2 in der jeweiligen stärkers besteht somit stets aus der Berechnung
Reflexionsfaktorebene. Man erkennt, daß zwi­ von [1 und 1'2' GI. (26), (27) bzw. (20), (21).
schen diesen Größen - auch näherungsweise - Wird der Verstärker bzw. Transistor so modifi­
kein unmittelbarer Zusammenhang besteht. Der ziert, daß K = 1 ist, dann erreicht man als maxi­
male stabile Verstärkung (max. stable gain MSG )
den Wert

(32)

Beidseitige Leistungsanpassung (simultaneous


conjugate match) ist nur bei einem absolut stabi­
len Transistor möglich (K > 1 und 1 detS < 1).
In Transistordatenblättern wird deshalb inner­
o �--�---+---­ halb des Bereichs absoluter Stabilität gmax (f)
,-----� 1
dargestellt und außerhalb die maximale stabile
o Verstärkung (Bild 6).
11
Die Einfügungsverstärkung gl (insertion gain) ist
der Quotient aus Pz und der Leistung, die ZL
aufnimmt, wenn diese Impedanz unmittelbar,
ohne zwischengeschalteten Verstärker, an den
Generator angeschlossen wird.
Bild 5. Normierte Eingangsimpedanzen eines Mikrowel­
lentransistors bei beidseitigem Abschluß mit 50 Q (33)
(SI!' Sn) und bei beidseitiger Leistungsanpassung
(Z; = ZI/50 Q, Z; = Zz/50 Q), jeweils dargestellt im
Smi th -Diagramm
Kreise konstanter Verstärkung. Beim Entwurf ei­
nes Verstärkers, bei dem das primäre Entwick­
lungsziel maximale Leistungsverstärkung ist,
30 wird üblicherweise eine Schaltung wie in Bild 7
-----,bedingt
,-----,----'---'-
-
stabil 11 ,---
-'-- -
, - -,---1-
---; -,--,--"
• cl
dB benutzt. Entsprechend GI. (24) ist dieses Ziel er­
Transistor .;:r--+--+--H
25 MSG reicht, wenn die Anpassungsnetzwerke so dimen­
I '

sioniert sind, daß I' L = I'� und I'G = I'i ist. Sofern
I
[ absolut I
1 1
I S11
stabil I bedingt
!
I
20 ? ' +----1
-+
, ein Anpassungsnetzwerk diese Aufgabe nur
I stabil
I ,
k unvollkommen erfüllt, ist die so erzielte Lei­
15 I ti�M�A�G��� +-+_
[ I 1 stungsverstärkung nicht mehr gleich gmax' son­
[ I
__

"J � dern kleiner. Zur anschaulichen Darstellung die­


10 I "W<- _----+-'{----+----+-+-4 ses Zusammenhangs kann man in der [L- bzw.
I '[ [
I rG-Ebene Kurven konstanter Verstärkung ein­
I I zeichnen.
5 1-----+----+--1i--;-[ Gleichung (23) läßt sich als Produkt aus drei
! j
o
'----c ---"- --'- i
-1-.LL-l. ----'-"--.l-
---'_ -.J Faktoren schreiben:
1 10
__ __ __

0- 1 , 6 8 1
____

1 1 4 6 8

log (f Ifo) ---->0-.

gT 21 1' 1'12
1 - -G (1-1'2) 1-S- 2 7_L
r 2
Bild 6. Verstärkung eines Transistors in Emitterschaltung ''----v�--_·
-1
�, --
1
-v�---'

als Funktion der Frequenz


fh = f(L'u (S)) = y/Si1 '
gT = Si1 ' gG . gL
...c1 Der Faktor gL ist nur von den S-Parametern des
Transistors und der Lastimpedanz ZL abhängig,
verlust- Transistor verlus t- Der geometrische Ort aller Reflexionsfaktoren
Ra o der
ru die eine konstante Verstärkung 9 erzeugen, ist
l oses
-

loses
500-
-

Anpos- Tronsistor Anpas-


sungs- mit sungs- Ro =
(theoretisch) ein Kreis in der rL-Ebene (Bild 8 a).
Netzwerk Rück- Netzwerk 50Q Alle Kreismittelpunkte liegen auf einer Geraden
kopplungs-
durch den Punkt [L = 0,
Netzwerk
r-
Kreismittelpunkt
Generator ...cL La st
gL (022 - 0i1 det .5)*
M
- L (35)
Bild 7. 1 + gL(S;2
_

Blockschaltbild eines Transistorverstärkers -


detSl2)
-
2 Kenngrößen F 11

[L Fehlanpassung am Eingang bei Leistungsanpas­


sung am Ausgang zu beschreiben
·�-,--- ./4",RL (-3dBI

ML(-3dBI
Kreismittelpunkt
\ \
\ gA (511 - 5i2 det $)*
M
>�-----� -G- ? 7
\
/1
_

g=gmox-1dB
S21 + gA (S 11 - det SI?)
(38)
_ -

g= gmo x - 2 dB
g=gmox -3d B Kreisradius

a G 21 .
Si1 + gA (S;l -ldet$ 2 )1
-

Diese Kreisscharen gelten nur für Leistungsan­


passung am Ausgang. Für diesen Fall sind sie
gG=-3dB� identisch mit den Kreisen nach GI. (37). Der
- 2 dB " Parameter gG durchläuft den Wertebereich von 0
- 1 dB bis 1, gA den von 0 bis gmax' Bei einem bedingt
� stabilen Transistor wird am Eingang ein mög­
lichst kleiner Reflexionsfaktor I'G gewählt, so daß
R G(-ldBI '\\ Stabilität gewährleistet ist, und der Ausgang
wird leistungsangepaßt.
I G = Ir g G = 0d B
Die hier benutzten S-Parameter beschreiben die
b Transistor- bzw. Verstärkereigenschaften inner­
halb des linearen Bereichs. Für ein Signal fl1 der
Bild 8. Kreise konstanter Verstärkung : a) in der rL-Ebene Frequenz f1 am Eingang läßt sich das Signal ao-
(operating power again circles) ; b) in der rG-Ebene für Lei­ bei der gleichen Frequenz J1am Ausgang berech-
stungsanpassung am Ausgang (fL ri, available power
= nen. Die bei anderen Frequenzen, z. B. 2 f1'
gain circles) 3 f1' . . . am Ausgang auftretenden Signale müssen
getrennt behandelt werden. Der lineare Bereich
eines Kleinsignalverstärkers im A-Betrieb be­
ginnt beim Eingangssignal 0 und endet bezüglich
der Grundschwingung f 1spätestens dort, wo der
Kreisradius erste Transistor in den Bereich der Sättigung
kommt (Bild 9 a). Die S-Parameter des linearen
• (36) Bereichs sind im Idealfall pegelunabhängig und
heißen Kleinsignal-S-Parameter.
Als Dynamikbereich eines Verstärkers bezeich­
Analog dazu gilt bei Fehlanpassung am Eingang net man die Pegeldifferenz zwischen Sätti­
für den Faktor gG: gungseinsatz und Rauschpegel am Ausgang.
Unabhängig davon werden heutzutage viele Ver­
* stärker in Empfängereingangsstufen mit Nutz­
. . 9G -1
1'
KreIsmIttelpunkt M G 7 =
signalen betrieben, die unterhalb des Ein­
1 1'1 (1 - gG) gangsrauschens liegen, beispielsweise in der
(37)
-

2 �--
Spread -spectrum -Technik (Beispiel : GPS-Emp­
1- 1 - 1'
. fänger). Die Linearität eines Verstärkers bei klei­
1 - 1'; (1 gG) -

nen Signalamplituden wird weder durch externes


noch durch internes Rauschen beeinträchtigt.
In der I'G- Ebene sind die Zusammenhänge weni­ Erst die nachfolgende Signalverarbeitung ent­
ger gut durchschaubar, denn der Faktor gG ist scheidet darüber, ob Signal-Rausch-Abstände
über den Reflexionsfaktor r1 eine Funktion von unter 0 dB nutzbar sind oder nicht.
I'L (GI. (20)). Die in Bild 8 b dargestellten Kreise Will man das nichtlineare Verstärkerverhalten
konstanter Verstärkung gelten für Leistungsan­ im Sättigungsbereich (Bild 9 a) berechnen, so
passung am Ausgang (rL = ri) . Für Lastrefle­ muß man Großsignal-S-Parameter benutzen.
xionsfaktoren rL =1= ri ergeben sich jeweils andere Diese beschreiben ausschließlich die Grund­
Kreisscharen. schwingung des HF -Signals. Betrag und Phase
Eine andere Herleitung der Kreise konstanter der Großsignal-S-Parameter ändern sich als
Verstärkung in der !G-Ebene geht von der verfüg­ Funktion des HF -Signalpegels. Für Näherungs­
baren Leistungsverstärkung gA (available power rechnungen ist zunächst das Großsignalverhal­
gain) aus. Die Kenngröße gA ist gleich gmax in ten von S21 zu berücksichtigen. Für genauere
GI. (24). Mit gA ist es möglich, den Einfluß einer Rechnungen ist auch n och die Pegelabhängigkeit
F 12 F Hochfrequenzverstärker

12 I
,

:::q=-- ")-
3 Schaltungskonzepte
I
,

I/v - 1' ,
,
I ,
! i
i Circui t concepts
� ):'
,

//
10 1 1 1
Tron s i s t o r
"'--
� I Söttigu ngs-
zerstört
CJl 8 f-- lineorer Berei c h 11 bereich ,

g = Pz = c a n s t 3. 1 Grundschaltungen
I
c


:::J
Transistor bleibend
-
PI \ -* A
(J)
- I
-
eu
5
b e s c h ädigt ! Basic transistor configurations
/ I
(J)

I
0)

II
c

/
0

In Bild 1 sind die drei möglichen Grundschaltun­


4
0)

Pz
(J)

9�\
:::J
<f
V gen angegeben, in denen man mit einem Transi­
I stor Leistungsverstärkung erreichen kann. Für
2 1
HF- und Mikrowellenverstärker wird überwie­
PI
,
A
,
I I
gend die Emitterschaltung nach Bild 1 a einge­
a 0 I

12 setzt. Sie bietet für Standardanwendungen die


besten Eigenschaften.
i , /
/ Für das physikalische Verständnis der Rückwir­
10 ,

I
1/'I / kungen innerhalb einer Transistorschaltung
,

I
'" l i n e a r e r ;;; kann man bei niedrigen Frequenzen das stark
vereinfachte Modell nach Bild 2 betrachten : Die
V e r s t ä r k ung /
Li "
-
- cu
u; 5
/: im Innern des Transistors vorhandene, aufbau-
0)
IA /, ?\�h- c
/;
c

/ D
o
//
B G

0)

4 /
/' Ausga ng
/
<f
D ä m pf u n g
Eingang
I /' /' /'9 �\ 1 E
1
S
1
2
1 /'/
-

/ /' E m i tt e r - S c h a l t u n g S o urce - S c h a l t u n g

, tt ( c o m m on e m i tt e r l Index: e ( common sourcel


1 2 3 5 6 7 a
b E i n g a n g s l e i s t u n g PI

0>----
Bild 9. a) Verstärker mit Kleinsignaltransistor im A-Be­
b) Verstärker
.

1 1 1 1
trieb ; mit Leistungstransistor im C- Betrieb

B a s i s - S c h altung G o t e - S c h a lt u n g
( common base I I ndex : b ( c o m m o n gote I
von $22 ' von Sl l und schließlich von S1 2 mit ein­
zubeziehen. b

Auch dann, wenn der Transistor in einer anderen


Betriebsart eingesetzt wird (AB-, B- oder C-Be­
trieb), werden die Kleinsignal-S-Parameter des
A-Betriebs ungültig. Die in Bild 9 b beispielhaft
dargestellte Charakteristik eines Leistungsver­ 1 1
stärkers im C-Betrieb hat einen nach oben und K o lie k t o r - S c h o l t u n g Drain - S c h a l t u n g
nach unten eingeschränkten linearen Bereich. ( c o m m o n c o l le c t o r l Index : c ( c o m mo n d r a i n I
Die hier zur Beschreibung notwendigen Groß­ c
signal-S-Parameter unterscheiden sich in aller
Regel so stark von den Kleinsignal-S-Parame­ Bild 1 . Verstärkergrundsehaltungen, dargestellt am Bei­
tern (der gleiche Transistor kann selbstverständ­ spiel eines bipolaren npn-Transistors (Kollektor C, Emitter

lich auch im A-Betrieb eingesetzt werden und E, Basis B) und eines n-Kanal-MES FETs bzw. JFETs,
GaAs-FETs (souree S, drain D, gate G)
kleine Signale verstärken), daß eine Berechnung
der Verstärkereigenschaften nur sinnvoll ist, [CS
wenn diese Großsignal-P-Parameter benutzt 1- ·H-- __-J---.-----,
werden. hj 1
]s i
Uc ( t I
,

Spezielle Literatur : [1] Stern, A. P. _- Stability and power


gain of tuned transistor amplifiers_ Proe. IRE 45, März
1 9 5 7 _ - [2] Linvill, J G.,' Gibbo ns, J F. : Transistors and Us ( t I
aetive eireuits. New York : Me Graw-Hi1l 1 9 6 1 . - [3] Rollett,
J M. : Stability and power-gain invariants of linear two­
Bild 2. Spannungsgegenkopplung über die interne Kollek­
tor-Basis-Kapazität CeB ; bei niedrigen Frequenzen ist die
ports. IRE-Trans. CT-9 ( 1 962) 29 - 3 2 . - [4] Woods, D.:

Kollektorspannung Ue gegenphasig zur Basisspannung UB


Reappraisal of the uneonditional stability eriteria for aetive
2-port networks in terms of S-parameters. IEEE-CAS 23,
NI. 2 ( 1 976) 73 - 8 1 . - [5] Michel, H. J : Zweitor-Analyse
mit Leistungswellen. Stuttgart : Teubner 1 9 8 1 . Spezielle Literatur Seite F 1 8
3 Schaltungskonzepte F 13
[C B [CE Für die Näherungswerte in GI. (1) ergibt sich
rI - 1 � - , , - - -H- - - ,I
I I I
I
I

gmax = . (2)
4 R e YI I Re Y22
_

Tronsistor TI Tronsisto r Tz
l I ndex e ) I I ndex b )
Die überwiegend im MHz-Bereich als Kleinsi­
Bild 3. Cascode-SchaItung gnalverstärker eingesetzten Dual-Gate-FETs
entsprechen in ihren Eigenschaften einer in ei­
nem Gehäuse integrierten Cascode-Schaltung.
bedingte Kapazität CCB bewirkt eine Spannungs­ Die Basisschaltung (Bild 1 b) hat eine niedrigere
gegenkopplung. Der Strom IF vermindert den Eingangsimpedanz und weniger Verstärkung als
Eingangsstrom IB , so daß mit zunehmender Fre­ die Emitterschaltung. Wegen ihrer geringen
quenz die Verstärkung der Schaltung abnimmt. Rückwirkung war sie früher die Standard-HF­
Da CCB zwischen der Eingangsspannung VB und Verstärkerschaltung. Da man heute Transistoren
der Ausgangsspannung Vc = - Vu . VB ange­ mit ausreichend kleiner Rückwirkungskapazität
schlossen ist, nimmt IF proportional zu Vu + 1 zu. CCB herstellen kann, hat sie an Bedeutung ver­
Eine große Spannungsverstärkung Vu erzeugt loren. Bei vielen Mikrowellen- und Leistungs­
also große Rückwirkungen vom Ausgang auf transistoren ist der Einsatz als Emitter- bzw.
den Eingang. Parallel zum Eingang ist die Kapa­ Basis-Schaltung durch die Gehäusebauform vor­
zität (vu + 1 ) CCB (Miller-Kapazität) wirksam. gegeben. Einige Typen werden in zwei Baufor­
Durch die Verwendung der Cascode-Schaltung men geliefert : mit dem Emitter auf Masse (am
wird diese Rückwirkung vermindert (Bild 3). Kühlkörper, s. Bild 7.7) zum Bau von Verstär­
Aufgrund der niedrigen Eingangsimpedanz der kern und mit der Basis auf Masse zum Bau von
Basisschaltung mit T2 wird die Spannungsver­ Oszillatoren. Die Kollektorschaltung hat eine
stärkung von Tl etwa gleich 1 . Bezüglich der niedrigere Ausgangsimpedanz als die anderen
Rückwirkung sind die Kondensatoren CCE und Schaltungsformen. Sie wird im oberen HF- und
CCB in Serie geschaltet. Da CCE typisch um den im Mikrowellenbereich (außer in MMICs) nicht
Faktor 5 kleiner ist als CCB ' wird die Cascode­ verwendet.
Schaltung häufig so berechnet, als ob sie ideal Einfache Zusammenhänge in der Art, daß bei der
rückwirkungsfrei sei ( Y1 2 = 0). Emitterschaltung 1 800 und bei der Basisschal­
Wenn Transistor Tl die Y-Parameter mit dem tung 0° Phasenverschiebung zwischen Eingangs­
Index e und Transistor T2 die Y-Parameter mit signal und Ausgangssignal auftreten, sind Grenz­
dem Index b hat, sind die Y-Parameter der Cas­ werte bei niedrigen Frequenzen. Bei höheren
code-Schaltung: Frequenzen, also beispielsweise oberhalb von
1 00 MHz, ist dies auch näherungsweise nicht
Yl l = ( Yl l e CYz 2 e + Yl l b) - Y21 e Y1 2 e)lN � Yl l e mehr gültig.
Y1 2 = - Y1 2 e Y12 b/lY � 0
Y2 1 =- Y2 1 e � l b/N � Y2 1 e (1)
Y22 = ( Y22 b ( Y22 e + Yl l b) - 1';.2 b � l b)lN � Y22 b
mit lY = Y2 2 e + Yl l b '
Umrechnung der Y-Parameter von einer Grund­
schaltung in eine andere :

Yl l e = Yl l b + Yl 2 b + Y2 l b + � 2 b = Yl l c
Y1 2 e = - Y1 2 b - � 2 b = - Yl I c - Y1 2 e
Y2 l e = - 1'; l b - �2b = - Yl I c - Y2 1 e (3)
Y2 2 e = Yll e + Y12 c + Y2 l c + 1'; 2 c = 1'; 2 b

Yl l b = Yl l e + .h z e + Y2l e + Y22 e = Y22 c


Yl 2 b = - Yl 2 e - Y22 e = - Y2 1 e - Y22 e
1'; l b = - Y2 l e - Y22 e = - Y1 2 c - Y2 2 c (4)
Y2 2 b = .h l +
c
Yl 2 e + Y2 1 c + Y22 c = Y02 e
- �
F 14 F H ochfrequenzverstärker

� 2 c = - Yl l e - Y1 2 e = - Y11b - Yz l b
Y2 I c = - Y11e - Y2 1e = - Yl l b - Y12 b (5)
Y22 c = � l e + Y12 e + Y2 1e + Y22 e = Yl l b
Der Index e bezeichnet die Y -Parameter des
Transistors in Emitter- bzw. Source-Schaltung. für alle Frequenzen von 0 bis fmax gleich guten
Zur Umrechnung von S-Parametern werden die­ Massekontakt des Emitters.
se in Y-Parameter umgewandelt, dann umge­ Unter Neutralisation versteht man eine Rück­
rechnet und wieder rückgewandelt. kopplung in der Form, daß Im Y12 ges = 0 ist.
Bild 5 zeigt ein Beispiel. Der Kondensator CF
wird so eingestellt, daß der Strom I F gegenphasig
3.2 Rückkopplung, Neutralisation gleich groß zu dem intern über CCB fleißenden
Feedback, neutralisation Strom ist (s. Bild 2). Die Neutralisation wird ein­
gesetzt bei Kleinsignalverstärkern bis 30 MHz.
Bild 4 zeigt die beiden häufigsten Rückkopp­ Breitband- und Leistungsverstärker können
lungsschaltungen [1, 1 3]. Die S-Parameter des nicht neutralisiert werden. Für den Fall, daß
Transistors mit Rückkopplung werden berechnet Re Y1 2 vernachlässigbar klein ist, oder daß das
durch Umwandeln in Y- bzw. Z-Parameter und Rückkopplungsnetzwerk so erweitert wird, daß
anschließendes Rückwandein. Die bei niedrigen Y12 = 0 gilt, ist der neutralisierte Verstärker zu­
Frequenzen sehr häufig eingesetzte Stromgegen­ gleich rückwirkungsfrei.
kopplung (Bild 4 b) erzeugt im oberen HF- und
im Mikrowellenbereich meist unlösbare Stabili­
tätsprobleme. Sofern man diese vermeiden
möchte, sorgt man für einen induktivitätsarmen, 3.3 Rückwirkungsfreiheit
Unilateralisation

Bedingung : S 12 = 0 bzw. Y12 = 0


a) Diese Bedingung ist schmalbandig zu erfüllen
durch verlustlose Rückkopplung. Das resul­
(y)
i1 1 + IF 112 + IF
tierende Gesamtnetzwerk hat bei beidseitiger
iZ1 +iF In + IF
-

Leistungsanpassung eine Verstärkung U, die


1 größer ist als der Wert gmax des Transistors
a
ohne Rückkopplung. U (maximum unilateral
gain) ergibt sich mit den S-Parametern des
Transistors zu
o-----t... ( Z ) Z1 1 + ZF
Z21 + ZF

b (6)

Bild 4. Einfache Rückkopplungsschaltungen für e111en


Transistor in Ell1itterschaltung. �

a) Spannungs gegenkopplung (parallel feedback) ;


Bei dieser Gleichung ist zu beachten, daß der
b) Stroll1gegenkopplung (series feedb ack)
Parameter S 12 nur für den rückgekoppelten Ver­
stärker gleich 0 ist. Der in GI. (6) einzusetzende
Parameter S 12 des Transistors ist ungleich O.
b) Die Bedingung ist näherungsweise breitban­
dig erfüllbar für :
� Cascode-Stufen,
� Dual-Gate FETs
� einige HF-Transistoren mit geringer Ver­
stärkung im unteren Teil ihres Betriebs­
freq uenzbereichs.
Ein rückwirkungsfreier Verstärker (unilateral
amplifier) hat folgende Vorteile :
Bild 5. Neutralisierter HF-Verstärker. HF-S chaltbild : Der � er ist absolut stabil,
Anschluß der positiven Versorgungsspannung ist als Masse � er ist viel einfacher zu berechnen und zu
gezeichnet, die S chaltung zur Einstellung des Gleichstroll1- überschauen (in allen Gleichungen wird
arbeitspunkts ist nicht dargestellt S 12 = 0 gesetzt),
3 Schaltungskonzepte F 15

- bei Abgleich des A usgangsnetzwerks ändert - -


Z5 Z1
sich die Eingangsimpedanz nicht und umge­
SL
kehrt; Ausgang und Eingang sind voneinander 50 Q SL
isoliert.
50
Uo PC � PL PC PC
Q
I
3.4 Verstärkungsregelung
Gain control
Die im NF-Bereich übliche Verstärkungsrege­ ®
lung über den Gleichstromarbeitspunkt des
Transistors ist mit Ausnahme von MOSFETs
nur im unteren MHz-Bereich üblich. Mit dem
Arbeitspunkt ändern sich nicht nur die S-Para­
meter, also auch Eingangs- und Ausgangsimpe­ o '" 50 Q ./ co
/
danz des Transistors, sondern ebenfalls alle ande­ � SL
PC /' /'
ren Kennwerte wie beispielsweise die Rauschzahl -t- -- ---- Q = const

und das Intermodulationsverhalten. *

Wesentlich bessere Ergebnisse lassen sich mit ZL Z I


,, - -
=

Dual-Gate FETs und Cascode-Schaltungen er­ '"


reichen. Die Verstärkung wird mit der Vor­ PL = Porollel - L
spannung am Gate 2 bzw. mit dem Basis-Strom
S L = Serien - L
des Transistors T 2 in Basisschaltung eingestellt
PC = Porol lel - C
(Bild 3). Eine andere Möglichkeit besteht darin,
den Verstärker selbst unverändert zu lassen und
@
statt dessen ein elektronisch steuerbares Dämp­
fungsglied (mit GaAs FETs oder Pin-Dioden) da­
vorzuschalten.

0 50 Q co

3.5 Anpaßnetzwerke /
SL /
/
Matching networks "
'

'---
./
/'
11 �
-----

Die Aufgaben der Anpaßnetzwerke am Eingang


und am Ausgang eines Transistors (Bild 2.7) sind
vielfältig, abhängig davon, welche Eigenschaften
der Verstärker haben soll. Zu diesen Aufgaben
kann beispielsweise gehören :
� Leistungsanpassung am Eingang und Aus­ Bild 6. Entwurfsbeispiel im Smith-Diagramm mit jeweils
gang für maximale Verstärkung, drei konzentrierten Blindelementen zur beidseitigen Lei- �

stungsanpassung
� Rauschanpassung am Eingang und Leistungs­
anpassung am Ausgang für minimale Rausch­
zahl,
� Filterwirkung zur Einschränkung des Durch­
laßbereichs bei selektiven Verstärkern, durchgeführt. Bild 6 zeigt ein einfaches Beispiel
Filterwirkung zur Unterdrückung von Har­ mit beidseitiger Leistungsanpassung. Bei höhe­
monischen am Ausgang oder zur Verminde­ ren Frequenzen und bei höherer Leistung besteht
rung von Nachbarkanalstörungen am Ein­ diese Aufgabe immer darin, eine niederohmige
gang, Impedanz in den Punkt r = 0 zu transformieren.
� Gewährleistung der Stabilität außerhalb des Grundsätzlich liefert das Netzwerk mit dem kür­
Betriebsfrequenzbereichs, zesten Transformationsweg die geringsten Verlu­
Kompensation der Frequenzabhängigkeit der ste und die größte Bandbreite.
Bei Anpassung mit Abzweigschaltungen ist es für

Transistoreigenschaften bei Breitbandverstär­


kern. die anschauliche Beurteilung der Breitbandigkeit
Weiterhin sollten die einzelnen Bauelemente eines möglichen Transformationswegs hilfreich,
Größen haben, die sich gut realisieren lassen, das in die r-Ebene Linien konstanter Güte Q einzu­
Netzwerk soll normalerweise verlustarm sein, tragen.
und es sollte sich gut abgleichen lassen.
Der Entwurf wird entweder graphisch im Smith­ l1m Z;
= . (7)
Diagramm [8] oder mit einem CAD-Programm Q Re Z
F 16 F Hochfrequenzverstärker

NIl) die durch die Punkte r = + 1 gehen (Bild 7). Be­


trachtet man an jedem i-ten Knoten eines An­
paßnetzwerks den Quotienten aus Imaginärteil
und Realteil der dortigen Eingangsimpedanz Zi
als örtliche Güte Qi' so ist der im Verlauf der
Transformation auftretende Maximalwert Q max
maßgeblich für die Bandbreite des Gesamtnetz­
werks. Je kleiner Q max' desto größer ist die er­
{= -1 { = + 1
N (8) reichbare Bandbreite. Dieses Gütekonzept wird
verständlich, wenn man z. B. das Eingangsnetz­
werk in Bild 6 so umzeichnet, daß man erkennt,
daß es ein teilangekoppelter Parallelresonanz­
kreis ist (ohne magnetische Kopplung der Spu­
len). Für Resonanzkreise gilt : Q = hesll1f. In
N Il) Bild 7 ist ein nach diesem Konzept optimierter
Transformationsweg als Beispiel eingezeichnet.
Bild 7. Kreise konstanter Güte Q in der Ref1exionsfaktor­ Die konjugiert komplexe Transistorimpedanz
ebene ; Transformationsweg eines Anpaßnetzwerks mit von Z1' hat die Güte Q = 1 . Der anschließende Trans­
Knoten zu Knoten gleichbleibender örtlicher Güte formationsweg ist so gewählt, daß an jedem
Knoten Qi < 1 ist. Der durch den Transistor vor­
gegebene Gütewert wird durch das Anpaßnetz­
werk somit nicht weiter verschlechtert.
(f) Je breitbandiger ein Anpaßnetzwerk sein soll, de­
sto mehr Bauelemente werden benötigt. Mit je­
dem zusätzlichen LC-Glied kann man bei einer
weiteren Frequenz ideale Leistungsanpassung
I erreichen. Ziel einer optimierten Breitbandan­
passung ist jedoch nicht dieses, sondern die For­
derung, innerhalb der gewünschten Bandbreite
f I1f einen möglichst kleinen Reflexionsfaktor rmax
nicht zu überschreiten (Bild 8). Der theoretisch
nicht zu unterschreitende Grenzwert, wenn die
a Admittanz y = l /R + j w C anzupassen ist, kann
abgeschätzt werden mit [2 - 4] :
{
1
rmax,th = exp Ir
Q Netzwerk
e - 1 /(2 RCAf) ( 9 )
� -
=
(I,f QAdmi ttanz
QNetzwerk = fll1f
'7\
{m o x -
4,3
/ .
,
rmax , th In d B = - . ( 1 0)
i\
,
,

,'"
,
R C l1f
b 0 f1 f fz f
( Für Tiefpaßanpassung ist I1f die 3 -dB-Grenzfre­
theoreti sches
1
Optimum noch
quenz. Bei induktiver Impedanz Z = l /G + j wL
I9) wird RC durch GL ersetzt. Wenn die anzupassen­
de Schaltung besser durch R und L parallel oder
durch R und C in Serie beschrieben wird, ist
I'
- -
QAdm ittanz die Güte bei der Mittenfrequenz f. So­
(m o x , th lange das reale Netzwerk im Nutzband I1f Werte
o
c f r < rmax und außerhalb Werte r < 1 hat, sind
noch weitere Verbesserungen möglich. Oberhalb
Bild 8. Frequenzgang eines Breitbandanpaßnetzwerks : von 4 bis 5 Blindelementen im Anpaßnetzwerk
a) i n der r-Ebene ; b) als Amplitudengang ; c) optimierter (bei Bandpaßanpassung doppelt so viele) werden
Amplitudengang, mit steilen Flanken und ohne Nullstellen
die erreichbaren Verbesserungen pro Blindele­
ment zunehmend geringer. Einfache Berech­
nungsverfahren für Anpaßnetzwerke in [8].
Der geometrische Ort aller Impedanzen Z, die Für Transistorverstärker großer B andbreite sind
die gleiche Güte Q haben, sind zwei Kreisbögen solche vereinfachenden Anpaßtheorien nicht an­
mit dem wendbar. Eine Transistoreingangsimpedanz als
Funktion der Frequenz wird exakt durch eine
Kreismittelpunkt l\1Q = + j/Q , (8) gemessene Ortskurve beschrieben. Zur nähe-
3 Schaltungskonzepte . F 17
rungsweisen Darstellung benutzt man ein in der 81
Regel kompliziertes Ersatzschaltbild mit wesent­
1
lich mehr als 2 Bauelementen. Weiterhin ist für I •I
.

81
0

Frequenzbereiche, die größer als 1 ,3 : 1 sind, der •


ZL
0 0

Abfall der Verstärkung mit zunehmender Fre­


81 , 1 IZ L · t a n ( 2 1(11 A l
quenz nicht mehr zu vernachlässigen (s. 4. 1 ).
Grenzwertberechnung analog zu GI. (9) in [10].
Aufgrund der Rückwirkung der Lastimpedanz
ZL auf die Eingangsimpedanz Z 1 und der Gene­ HIS M2
ratorimpedanz ZG auf die Augangsimpedanz Z2 MS I 1
(Bild 2. 5) wird der Schaltungsentwurf ein iterati­ I
ver Prozeß [1 1]. Breitbandverstärker werden des­ - 1 IZ L I
I
- � - -

halb üblicherweise mit Hilfe von CAD-Program­ I


I
men entworfen (s. C 8 . 5). k a p a zitiv induktiv
,

81 , W
[I 81 , 1 / ( w L 1 ) I
I
" I
,; - - - - - - - 1 "' V3
", V 6 I
, , I
I Parallel- C z I
- - - - - -

I I
I ' 0 ' P a r a ll e l - C I I
: L ei t u n g
: Bild 10. Eingangsblindleitwert Bj einer leerlaufenden Lei­
tung als Funktion der Länge I

a
Anpaßnetzwerke mit N Leitungen konstanten
Wellenwiderstands LLN lassen sich breitbandiger
ausführen als solche mit N diskreten Bauelemen­
Ei�gang
-f
Ausgang ten. Sie benögtigen allerdings wesentlich mehr
50 Q .J- 50Q Substratfläche. Bild 9 zeigt ein typisches Beispiel
e-+]
in Microstriptechnik. Da sich auf Keramiksub­
straten kurzgeschlossene Leitungen schlecht rea­
-

b
lisieren lassen, werden nur parallelgeschaltete,
leerlaufende Leitungen benutzt. Die sich aus dem
Smith-Diagramm ergebende Größe von BCl
wird zunächst halbiert, da zwei gleich lange Lei­
tungen parallelgeschaltet werden. Dann wird für
Parallel­ einen vorzugebenden Leitungswellenwiderstand
Cz
50 Q ZL mit
1
...

ll), = arctan (B . ZL) (1 1)


2n
Leitung Parallel- C I
die zum Erreichen des Blindleitwerts B = Be d2
notwendige Länge berechnet. ZL wird so ge­
wählt, daß der Bereich zwischen etwa A/6 und AI3
vermieden wird (Bild 1 0). Häufig nimmt man
entweder wie in Bild 9 a nur Leitungen mit
ZL = 50 Q oder man macht alle Stichleitungen
AI8 lang, da dann die Längenabhängigkeit des
Blindleitwerts bezüglich Feinabgleich und Her­
Leitung 2 stellungstoleranz günstig ist.
Durch die Benutzung symmetrisch angeordneter
paralleler Stichleitungen (shunt stubs) kann man
-+_--+� �� ""-50:....:Q=-=---t-----cI--_+_ entweder bei gleicher Länge den Wellenwider­
stand verdoppeln (zu breite Microstripleitungen
sind ungünstig, da sie abstrahlen) oder, sofern die
Para lieH z / Streifenbreite noch akzeptabel ist, die Länge ver­
Leitu ng 1 P a r a l le l - C I
kürzen. Die symmetrische Beschaltung ist, auch
c
die Verwendung diskreter Bauelemente, grund­
sätzlich vorzuziehen.
Bild 9. Beispiel für eine Anpaßschaltung i n Microstrip­ Noch größere Bandbreiten erhält man :
technik. a) Leiterstruktur (Layout) ; b) Ersatzschaltbild; durch Widerstandstransformation mit A14-
c) Transformationswege in der [-Ebene Leitungen,
F 18 F Hochfrequenzverstärker

Das allgemeine Anpaßproblem bei Transistoren


CD kann man in zwei Schritte zerlegen :
1 . Kompensation des Blindanteils
2. Transformation des Wirkwiderstands.
Infolge der Ortskurvenverlängerung durch zwi­
schengeschaltete Leitungsabschnitte ist es bei
Breitbandverstärkern im Mikrowellenbereich er­
6 1 GH z forderlich, die Kompensation des Blindanteils
53 4 unmittelbar am Transistor durchzuführen bzw.
2 das Anpaßnetzwerk so zu wählen, daß die Orts­
1
kurvenbereiche mit maximaler Güte Q nicht
durch weiterführende Leitungen in Bereiche mit
0,1 GHz
ChiP
noch größerer Güte transformiert werden.
Bei Verstärkern mittlerer Bandbreite (Quotient
der Grenzfrequenzen um 1,3 : 1 ) kann die im
GHz-Bereich mit etwa 1 / f abfallende Transi­
Bild 1 1 . Ortskurve von S! ! eines Mikrowellentransistors, storverstärkung kompensiert werden, indem das
einmal ohne Gehäuse - als Chip - und einmal mit Gehäuse Eingangsnetzwerk für maximale Leistung in
Bandmitte und das Ausgangsnetzwerk für maxi­
male Verstärkung am oberen Bandende ausge­
legt wird. Das Zusammenwirken beider Maß­
___ / K o o xo l l eitung m i t nahmen ergibt dann meist einen hinreichend
'\ Zl = 2 5 Q ebenen Frequenzgang.
\ 1 = U 1 0 . . . AI20 Im MHz-Bereich erfolgt die Transformation des
\ Wirkwiderstands üblicherweise mit Übertra­
/ gern. Bis etwa 40 MHz kann man Wicklungs­
/ übertrager mit Ferritkern einsetzen, bis etwa
/
/ 1 GHz Leitungsübertrager wie beispielsweise in
den Bildern 12 und 4.14 b, c (s. I 1 3, [9]).

'" 5 0 Q

1 Spezielle Literatur : [1] Maclean, D. J H : Broadband


feedback amplifiers. New York : lohn Wiley/RSP 1 9 82. -
Bild 12. Beispiel für einen Leitungsübertrager mit dem Wi­
[2] Bode, H W : Network analysis and feedback amplifier
derstandsübersetzungsverhältnis 4 : 1
design. New York : Van Nostrand 1 94 5 . - [3] Fano,R. M. :
Theoretical limitations on the broadband matching o f arbi­
trary impedances. J. of Franklin Inst., Vol. 249, lan. +
durch mehrstufige 1cj4-Transformation, Feb. ( 1 950) 57 - 8 3, 1 3 9 - 1 5 5 . - [4] Youla, D. c. : A new
durch inhomogene Leitungen (z. B. Exponen­ theory o f broad-band matching. IEEE-CT 1 1 ( 1 964) 3 0 -
50. - [5] Endo, I. : Nemoto, Y.; Sato, R.: Design o f trans­
tialleitung, parabolische Leitung) [5 - 7].
formerless quasi-broad-band matching networks for
Bild 1 1 zeigt die Ortskurve von S l l für einen lumped complex loads using nonuniform transmission
Transistor in Chipform und für den gleichen lines. IEEE-MTT 36, NI. 4 ( 1 9 8 8) 629 - 634. - [6] Young,
Transistor mit Gehäuse. Durch die Induktivität G. P.; Scanlan, S. 0 . : Matching network design studies
der Bonddrähte und die Parallelkapazität des for microwave transistor amplifiers. IEEE- MTT 29, ( 1 982)
Gehäuses wird Sl l des Chips in das Innere der 1 027 - 1 03 5 . - [7] Zhu, L. ; Wu, B.; Sheng, eh. : . Real fre­
r-Ebene transformiert ; durch die zusätzliche Lei­ quency technique applied to the synthesis of lumped broad­

tungslänge beim geometrisch größeren Gehäuse band matching networks with arbitrary uniform losses fo r
M M I C's. IEEE-MTT 36, Nr. 1 2 ( 1 9 8 8 ) 1 6 1 4 - 1 6 1 9 . -
wird die Ortskurve im GHz-Bereich erheblich
[8] Matthaei, G. ; Young, L. ; Iones, E. M. T: Micro­
verlängert. Die gleichen Effekte treten bei der wave filters, impedance-matching networks, and coupling
$22-0rtskurve auf. Sofern mit diesem Transistor structures. Dedham MA : Artech House 1980. -
ein Breitbandverstärker von z. B. 1 bis 4 GHz [9] DeMaw, M. F : Ferromagnetic-core design and appli­
entwickelt werden soll, ist der Entwurf der An­ cation handbook. Englewood Cliffs, N.J. : Prentice-H all
paßnetzwerke an Ein- und Ausgang für die Chip­ 1 9 8 1 . - [ 1 0] Ku, W H ; Petersen, W c.: Optimum gain­
bauform wesentlich einfacher. Kurze Ortskur­ bandwidth limitations for transistor amplifiers as reactive­
venstücke ermöglichen bessere Transforma­ ly constrained active two-port networks. I E E E , CAS-22
( 1 975) 523 - 53 3 . - [1 1 ] ehen, W K. : Broadband match­
tionen als ausgedehnte Ortskurvenstücke. Dies
ing. Singapur : World Scientific 1988. - [ 1 2] Abrie,
ist der wesentliche Grund, warum mit MMICs P. L. D. : The design of impedance-matching networks for
bessere Ergebnisse erzielt werden als mit diskret radio-frequency and microwave amplifiers. Dedham M A :
aufgebauten Verstärkern und warum intern an­ Artech House 1 9 8 5 . - [1 3] ehen, W K. : Active network
gepaßte Transistoren bessere Ergebnisse liefern and feedback amplifier theory. New York : McGraw-Hill
als extern angepaßte. 1 980.
4 Verstärker für spezielle Anwendungen F 19

4 Verstärker für spezielle


Anwendungen
,

""
Amplifiers für specific applicati üns
>-

4 . 1 Breitbandverstärker
Broadband amplifiers --

Bild 3. Verlustbehaftete Anpaßnetzwerke, die eine Verrin­


Bei den meisten Transistoren fällt die Verstär­ gerung der Verstärkung bei abnehmender Frequenz bewir­
kung zu höheren Frequenzen hin zunächst etwa ken
proportional 1 1f und dann proportional l lf 2
ab. Im logarithmischen Maß entspricht 1/e ei­
ner Verstärkungsabnahme von 6 dB pro Oktave b) Konstante Verstärkung durch Fehlanpassung.
beziehungsweise 20 dB/Dekade (s. Bilder 2.6 und Entsprechend Bild 2 kann man das verlustlose
6.2). Bei Breitbandanwendungen ist damit höch­ Eingangs- und/oder Ausgangsnetzwerk so di­
stens die Verstärkung erreichbar, die der Transi­ mensionieren, daß die Verstärkung bei abneh-

stor am oberen Bandende hat. Die pro Transistor mender Frequenz durch zunehmende Fehlan-
erreichbare Stufenverstärkung wird um so gerin­ passung sinkt. Für eine Bandbreite von einer
ger, je größer die geforderte Bandbreite ist. Um Oktave, beispielsweise von 400 MHz bis
mit solchen Transistoren Verstärker zu entwik­ 800 MHz, müßte - bei ausschließlicher Nutzung
keIn, die über große Frequenzbereiche hinweg des Eingangsnetzwerks - dieses bei 800 MHz
konstante Verstärkung aufweisen, darf grund­ Leistungsanpassung erzeugen und bei 400 MHz
sätzlich bei niedrigen Frequenzen nur ein Teil der einen Reflexionsfaktor von 0,968 = 0,28 dB.
-

vom Transistor her möglichen Verstärkung 9 Sofern derart hohe Reflexionsfaktoren nicht zu­
lässig sind, benutzt man entweder Zirkulatoren
max

genutzt werden. Zum Herabsetzen der Verstär-


kung bei abnehmender Frequenz stehen mehrere am Eingang und am Ausgang, oder zwei der­
Verfahren zur Auswahl : artige Verstärker werden über 3-dB/90o-Richt­
koppler entsprechend Bild 1 4 d parallelgeschal­
a) Konstante Verstärkung durch Rückkopplung. tet . Damit ergeben sich beidseitig gut angepaßte
Bild 1 zeigt eine Spannungs- und eine Stromge­ Verstärker. Aufgrund der Richtkoppler sind die­
genkopplung, die beide jeweils mit abnehmender se üblicherweise auf relative Bandbreiten von bis
Frequenz wirksamer werden. Beide können zu 4 : 1 begrenzt .
kombiniert oder getrennt eingesetzt werden . Im
GHz-Bereich sind Emitterwiderstände aus Stabi­ c) Konstante Verstärkung durch verlustbehaftete
litätsgründen unüblich (Ausnahme : MMICs). Anpaßnetzwerke. Durch verlustbehaftete Anpaß­
netzwerke analog zu Bild 3 kann man sowohl
breitbandige Anpassung als auch breitbandig
konstante Verstärkung erreichen.
Abhängig vom Frequenzbereich und vom ge­
wählten Transistor sind reale Schaltungen häufig
eine Kombination aus allen drei angeführten
Maßnahmen [ 1 ] ; die Minimalkombination b + a
bzw . b + c ist bei extrem breibandigen Schaltun­
gen fast immer anzutreffen. Bei jeder der gezeig­
ten Prinzipschaltungen kann man sowohl auf
einzelne Komponenten verzichten als auch auf­
wendigere Netzwerke einsetzen.
Bild 1. Zwei Rückkopplungsnetzwerke, die eine Verringe­
d) Konstante Verstärkung mit einem Kettenver­
rung der Verstärkung bei abnehmender Frequenz bewirken
stärker. Der Wanderwellen- oder Kettenverstär­
ker (traveling wave amplifier, distributed ampli­
fier) ist ein Schaltungsprinzip, das, sofern man
nur Effekte erster Ordnung berücksichtigt, weder
eine Bandbreitenbegrenzung noch eine Lei­
stungsbegrenzung beinhaltet [3 5, 7, 8, 22, 23] .
-

Entsprechend Bild 4 a werden zwei parallele Lei­


tungen so miteinander verkoppelt, daß der die
Bild 2. Verlustlose Anpaßnetzwerke Anordnung speisende Generator eine hinlaufen­
de Welle auf der Eingangsleitung erzeugt. Über
Spezielle Literatur Seite F 27 Verstärkerelemente wird eine Verk opplung mit
F 20 F Hochfrequenzverstärker

A u s gon g s i eitung 3 d BIO'


A u s g o ng
4 •

RL 6P 6P P1
Kelle nverstarke r
( 4 2
/ / /
,
RL
}---<:
3 1 3
PI •
E i n g a n g s leitu ng 3dB/O'
Ei ngong

- - - - - - - - - - - - -
Bild 5. Beidseitig gespeister Kettenverstärker

2
= :::

4 tenverstärkers mit N Transistoren bei niedrigen


L/2 L '/ L'h I Frequenzen :
50Q
2
N Y2 1 (1)
g�
RL 3 N . Re lil + 2/Zo

I
, , ,

L L L/2
, ,

1 L /2 I
Uo I 50Q Nach dem Kettenverstärkerprinzip lassen sich
, I I bei sehr großen Bandbreiten die besten Ergeb­
L J
b nisse erzielen. Nachteilig ist, daß relativ viele
_ _
_ _

Bild 4. Kettenverstärker. a) Prinzip ; b) Schaltungsbeispiel


Transistoren benötigt werden, zum Beispiel :
mit diskreten Bauelementen 1 MHz " , 2,5 GHz : g = 14 dB, N = 8
2 1 8 GHz :
• • •

g = 7 dB, N = 4
der Ausgangsleitung erzeugt und zwar dergestalt, 1 00 kHz 22 GHz :
• • •

9 = 32 dB, N = 28
daß sich jede übergekoppelte Teilwelle phasen­ 2 26,5 GHz : g = 8,5 dB, N = 7
• • •

gleich zu der auf der Ausgangsleitung zum Ab­ 1 40 GHz :


• • •

9 = 1 5 dB, N = 6
. . . 1 00 GHz : g = 5,5 dB, N = 7.
,

schluß R L hinlaufenden Welle addiert. 5


In einem einfachen Schaltungsbeispiel, Bild 4 b, Beispiele für andere, im Handel erhältliche oder
sind die Eingangskapazität Cl eines FETs und in der Literatur erwähnte, extrem breitbandige
die Ausgangskapazität Cl mit in die aus diskre­ Verstärker nach Methode a bis c bzw. Kombina­
ten L-C-Halbgliedern bestehende Leitungsstruk­ tionen davon sind :
tur einbezogen. Eine einfache Dimensionierungs­
o . . . 1 0 GHz : 9 = 8 dB
vorschrift wäre :
400 kHz . . . 1 8 GHz : 9 = 1 8 dB
gleiche Laufzeit auf beiden Leitungen : 1 MHz " , 30 GHz : 9 = 1 1 dB
1 00 MHz " , 40 GHz : 9 = 6 dB.
Die verlustbedingte Verstärkungsabnahme mit
zunehmender Frequenz bei Wanderwellenver­
beidseitige Anpassung beider Leitungen : stärkern läßt sich durch zusätzliche Koppelkon­
densatoren kompensieren, die in Verstärkungs­
L L richtung vom Drain des n-ten Transistors zum
= RL = 50 Q .
Co + C Gate des n + 1 -ten Transistors geschaltet werden
---

[10]. Damit ergibt sich eine Mischform zwischen


-

Aufgrund des symmetrischen Aufbaus kann der einer mehrstufigen Verstärkerkette und einem
Verstärker auch im Punkt 3 gespeist werden. Das Wanderwellenverstärker (Bild 6).
Ausgangssignal erscheint dann am Punkt 4. Die
Anordnung ist ein aktiver Vorwärtskoppler mit
negativer Koppeldämpfung. Die bei Mehrloch­
Richtkopplern, wie sie beispielsweise in der , , , ,

Hohlleitertechnik gebräuchlich sind, gültigen


Dimensionierungsgesichtspunkte sind auch hier �

anwendbar. Bild 5 zeigt ein Schaltungs beispiel 1 11


- - -

, - - -

für einen beidseitig gespeisten Kettenverstärker.


"

Auf diese Weise lassen sich wesentliche Verbesse­


rungen der Übertragungseigenschaften erreichen ( n ) (n 11
+

, , , , , , , ,

[2].
Mit der vereinfachenden Annahme S12 = 0 bzw. Bild 6. Mischform zwischen Wanderwellenverstärker und
Y1 2 = 0 ergibt sich für die Verstärkung eines Ket- Verstärkerkette
4 Verstärker für spezielle Anwendungen F 21
Ausgang Bei n gleichen Resonanzkreisen mit der Band­
L e itung 3 1 breite B, die durch Transistoren entkoppelt sind,
1\
wird die Gesamtbandbreite Bges = B J21/11 1.
\
f\\
-

\ \ Der Frequenzgang ist der eines Resonanzkreises,


d. h. Bandbreite und Selektivität hängen un­
J
Leitung Z
� mittelbar voneinander ab. Wenn man den Fre­
'T j\ /\ quenzgang beeinflussen will, beispielsweise in der
/ \ Form, daß die Verstärkung im Durchlaßbereich
L ei t u n g 1
konstant ist und außerhalb steil abfällt, werden
Eingong die Resonanzkreise solcher in Kette geschalteter
Einkreisverstärker gegeneinander verstimmt
(stagger tuned). Durch geeignete Wahl von Reso­
nanzfrequenz und Güte jedes Resonanzkreises
Bild 7. Matrixverstärker läßt sich zum Beispiel Butterworth- oder Tsche­
byscheff-Charakterisitik einstellen Ueder Kreis
Eine weitere Variante ist der Matrixverstärker ergibt ein konjugiert komplexes Polpaar in der
[6, 9]. Um bei vorgegebener Chipoberfläche bzw. s-Ebene). Durch das Verstimmen der Einzelkrei­
Anzahl N der Transistoren mehr Verstärkung se gegeneinander wird die Weitabselektion des
ohne Verlust an Bandbreite zu erreichen, wird die Verstärkers nicht beeinflußt.
Ausgangsleitung des 1 . Kettenverstärkers als Bei Bandfiltern aus gekoppelten Schwingkreisen
Eingangsleitung eines 2. Kettenverstärkers be­ lassen sich ebenfalls Bandbreite und Selektivität
nutzt (Bild 7). getrennt einstellen. Über kapazitive oder induk­
tive Teilankopplung wird ohne zusätzliche Bau­
elemente Leistungsanpassung erreicht. Der Ver­
stärker in Bild 9 hat als Eingangsnetzwerk ein
4.2 Selektive Verstärker
induktiv gekoppeltes Bandfilter. Die Eingangs­
Tuned amplifiers kapazität des Transistors ist mit in die kapazitive
Teilankopplung einbezogen. Da die induktive
Hauptsächlich im MHz-Bereich werden für viele Kopplung zwischen Luftspulen meist auch eine
technische Anwendungen schmalbandige Kanal­ ungewollte kapazitive Komponente beinhaltet,
verstärker benötigt [1 1]. Bild 8 zeigt ein Schal­ sind die Verhältnisse besser kontrollierbar mit
tungsbeispiel mit zwei Resonanzkreisen. Es magnetisch geschirmten Einzelkreisen und kapa­
werden grundsätzlich lose angekoppelte Paral­ zitiver Kopplung, wie im Ausgangsnetzwerk. Bei
lelschwingkreise benutzt. Die 50 bzw. 60 Q des kritischer Kopplung hat ein zweikreisiges Band­
Last- und Quellwiderstands und die Eingangs­ filter die Bandbreite Bges = 2 E, bei Grenz­
impedanzen des Transistors würden parallel zum kopplung Eges = 3,6 E, wobei B die Bandbreite
Schwingkreis
� die Güte zu stark herabsetzen eines Einzelkreises ist. Die Weitabselektion bei
(Ausnahme : hochohmige MOSFETs im VHF- hohen Frequenzen wird oberhalb von etwa
Bereich). Die Teilankopplung der Spulen und das 40 dB durch parasitäre Effekte beeinträchtigt.
Übersetzungsverhältnis der Übertrager werden Wichtig sind die Verwendung von Parallel­
so ausgelegt, daß der Transistor beidseitig lei­ kondensatoren mit ausreichend kleiner Serien­
stungsangepaßt ist . Für maximale Güte muß die induktivität und der sachgerechte Aufbau der
Resonanzkreiskapazität möglichst klein sein. Ei­ Schaltung .
ne untere Grenze wird durch parasitäre Kapazi­ Selektive Verstärker werden nicht nur mit diskret
täten gesetzt (Eigenkapazität der Spule, Schalt­ aufgebauten L-C-Schwingkreisen, sondern auch
kapazitäten, Transistorkapazitäten). Durch die mit anderen Resonatoren gebaut (z. B. Keramik-,
Rückwirkung des Transistors wird der Eingangs­ SAW-, Hohlraum-, dielektrische Resonatoren).
kreis häufig entdämpft; die Schaltung wird leicht
,

instabil. Eine Abhilfe schafft der Einsatz von


Dual-Gate-M OSFETs.

1 - -- 1
1. �
T / T
1 r
r V i'" 1
r T r
r
=
v-
� r- I r
r T
i'"
r � I I
I I
L _ _ .-l L _ _ J

Bild 8. Selektiver Vers tärker mit Resonanzkreisen a111 Ein­ Bild 9. Selektiver Verstärker mit je einem zweikreisigen
gang und a111 Ausgang (HF -Schaltbild) Bandfilter am Eingang und a111 Ausgang (HF-Schaltbild)
F 22 F H ochfrequenzverstärker

AGe

I
6

t- '
3
, ,

Bild 10. Selektiver U H F- Verstärker mit Leitungsresonato-


ren

Frequenz f

Bild 1 0 zeigt ein Schaltungs beispiel im UHF-Be­ Bild 12. Frequenzgang der Verstärkung im Bereich der
reich mit Leitungsresonatoren. Sättigung eines Transistors. Die Eingangsleistung steigt
von Kurve zu Kurve um jeweils 1 dB

4.3 Leistungsverstärker
Power amplifiers ein Vielfaches höhere Kollektorspannungen auf.
Dann sind schaltungstechnische Maßnahmen
Bei Vollaussteuerung eines Transistors mit einem (Dioden, Zenerdioden) zur Spannungsbegren­
sin usförmigen Eingangssignal (Bild 1 1 ) beträgt zung unumgänglich.
die maximale Kollektor-Emitter-Spannung Im MHz-Bereich, wo preiswerte Transistoren
mit hoher Ausgangsleistung zur Verfügung ste­
hen, wird in Analogie zur NF-Verstärkertechnik
GI. (2) benutzt, um den notwendigen Lastwider­
Die Sättigungs spannung UCE . sat ist abhängig vom stand R L für eine geforderte Ausgangsleistung �
Kennlinienfeld des Transistors (s. M i) und vom zu berechnen. Dies gilt dann, wenn man zum Bei­
Lastwiderstand R L . Typische Werte sind z. B. spiel einen 1 00-W -Transistor einsetzt, um einen
2,5 V bei 50 W und 6 V bei 250 W Ausgangslei­ 60-W-Verstärker zu bauen. Der Transistor wird
stung. Die maximale Ausgangsleistung Pz eines dann nicht bei Leistungsanpassung am Ausgang
Transistors ergibt sich damit zu betrieben, sondern mit dem berechneten R L " Als
zu kompensierendes Blindelement am Kollektor
benutzt man, sofern die S- bzw. Y-Parameter im
(2) Datenblatt nicht angegeben sind, die Kollektor­
Basis-Kapazität des Transistors . Sie wird in der
Regel mit dem Faktor 1 ,2 bis 2 multipliziert, um
Ein Leistungstransistor mit einer Kollektor­ parasitäre Schaltungs kapazitäten und die aus­
Emitter-Durchbruchspannung von beispielswei­ steuerungsbedingte Kapazitätszunahme zu be­
se 50 V und UCE . sat. = 6 V sollte daher bei Voll­ rücksichtigen.
aussteuerung mit nicht mehr als U= = 28 V Bild 1 2 zeigt das typische Verhalten eines Lei­
betrieben werden. Die Summe aus Gleichspan­ stungsverstärkers bei Steigerung der Eingangs­
nung U= und HF-Amplitude muß stets kleiner leistung : Bei stufiger Erhöhung der Eingangslei-
sein als die Kollektor-Emitter-Durchbruchspan­
nung. Im Unterschied zu diesem cw-Betrieb
treten im Schalterbetrieb bei induktiver Last um

c
./
--D--
Bild 1 1 . Zeitlicher Verlauf der Kollek­
UCE,sot _ _ _ _:-...L _ _ _ .J torspannung bei Vo llaussteuerung eines
Transistors ; nur die Grundschwingung
ist dargestellt
4 Verstärker für spezielle Anwendungen F 23
stung PI um jeweils 1 dB von K urve zu Kurve ger auszulegen als das Ausgangsnetzwerk, so daß
erhöht sich die Ausgangsleistung � ebenfalls die Ansteuerleistung außerhalb des Betriebsfre­
überall um 1 dB, solange sich der Transistor im quenzbereichs bereits reflektiert wird, bevor sie
linearen Bereich befindet (Kurven 1 , 2 u . 3). Bei den Transistor erreicht.
weiterer Erhöhung von � kommt der Transistor Leistungstransistoren bestehen im Inneren aus
zunächst im unteren Teil seines Übertragungsbe­ vielen parallelgeschalteten Transistoren. Mit zu­
reichs in die Sättigung (Kurve 4). Bei nochmali­ nehmender Leistung werden daher die Eingangs­
ger Vergrößerung von P1 gilt dies dann für den und Ausgangsimpedanzen niederohmiger. Typi­
gesamten Durchlaßbereich (Kurve 5). Die Sätti­ sche Werte (bipolare Transistoren, 450 MHz)
gungsleistung �. s at läßt sich nicht überschreiten sind zum Beispiel :
(Kurve 6) ; der Frequenzgang im Bereich der Sät­ P2 Z1 Z7-

tigung ist typisch sehr glatt. Bei einer Verstärker­


-

kette ist darauf zu achten, daß die Treiber- bzw. W Q V mA


Vorstufentransistoren nicht eher in den Bereich
der Sättigung kommen als der Endstufentransi­ 0,1 1 5 - j 10 90 - j 50 10 30
stor. 1 6 -j 5 7 5 - j 45 28 80
Bei weiterer Steigerung von � bzw. Übersteue­ 50 0,7 + j 1,5 2 +j 1 28 3,6 ' 103
rung des Eingangs besteht neben der thermi­ Bei voller Leistung fließen sehr große Ströme im
schen Überlastung des Transistors die Gefahr, Verstärker. In den Anpassungsnetzwerken treten
daß die Durchbruchspannung der Basis-Emit­ diese nochmals mit der Güte Q multipliziert auf.
ter-Strecke überschritten wird. Dieser Effekt Bei sämtlichen Bauelementen vom Durchfüh­
wird ebenfalls häufig bei voller Leistung am rungsfilter bis zum Koppelkondensator ist des­
Eingang und unsachgemäßem Abgleich des Aus­ halb die zulässige Strom-jSpannungsbelast­
gangsanpassungsnetzwerks erreicht. Die Basis­ barkeit und die Verlustleistung zu kontrollieren.
Emitter-Durchbruchspannung liegt bei bipo­ Ungünstige Transformationen bzw. thermisch
laren Transistoren zwischen 1 V und 4 V. Bei überlastete Komponenten erkennt man zum Bei­
einer Eingangsimpedanz von z. B. 5 Q sind spiel durch ein Absinken der Ausgangsleistung
P1 = 225 mW ausreichend, um - 1 ,5 V an der wenige Sekunden nach dem Einschalten des Ver­
Basis zu erzeugen. Als Schutz kann eine geeignete stärkers.
Diode antiparallel zur Basis-Emitter-Strecke ge­ Zur weiteren Erhöhung der Ausgangsleistung
schaltet werden (Bild 1 3). werden mehrere Transistoren parallelgeschaltet.
Bei einem Leistungsverstärker werden in der Re­ Allerdings nicht unmittelbar, da dann einerseits
gel die Endstufentransistoren zerstört, wenn der Eingänge und Ausgänge noch niederohmiger
Verstärker im Leerlauf, also ohne Lastwider­ würden und damit schwieriger anzupassen wä­
stand betrieben wird. Um dies zu vermeiden, ren und andererseits der Ausfall eines Transistors
kann man Richtungsleitungen bzw. Zirkulatoren den Ausfall des Verstärkers bedeuten würde, son­
am Ausgang vorsehen (Bild 1 3). Von einigen Fir­ dern mit Schaltungen entsprechend Bild 1 4. Bei
men werden allerdings auch kurzschluß- bzw. verlustlos angenommenen Netzwerken zum
leerlauffeste Transistoren geliefert (1 00 % mit gleichmäßigen Aufteilen bzw. Zusammenführen
VS TVR = CIJ getestet). Bei der rechnerischen Kon­ der Leistungen ergibt sich jeweils eine Verdopp­
trolle, ob die maximale Verlustleistung eines lung der Ausgangsleistung.
Transistors stets kleiner bleibt als der vom Her­ Sofern Leistungstransistoren an der oberen
steller angegebene Grenzwert, geht man nicht Grenze ihres nutzbaren Frequenzbereichs ein­
von Leistungsanpassung am Ausgang und dem gesetzt werden, sind auch im C-Betrieb für die
dann in der Regel recht guten Wirkungsgrad aus, Harmonischen Pegel von - 25 dBc und besser
sondern vom ungünstigsten Betriebszustand, al­ erreichbar. Zum einen haben gute Anpaßnetz­
so maximale Umgebungstemperatur, ungünstige werk e Tiefpa ßcharakter, und zum anderen ist die
Fehlanpassung und (nur bei A-Betrieb) HF-Ein­ Verstärkung des Transistors bei Vielfachen der
gangssignal O. In kritischen Fällen ist es sinnvoll, Betriebsfrequenz bereits sehr stark abgefallen.
das Eingangsanpassungsnetzwerk schmalbandi- Die Gegentaktverstärkerschaltungen in Bild 1 4 a
bis 1 4 c verringern den Anteil der doppelten Fre­
quenz im Ausgangssignal erheblich (theoretisch :
11\ Auslöschung). Durch Vermindern der Harmo­
,

nischen läßt sich der Wirkungsgrad von Lei­


stungsverstärkern beträchtlich verbessern. Wick­
>-
>
lungsüberträger mit Ferritkern werden bis etwa
>- 30 MHz eingesetzt, Leitungsübertrager (s. L 1 3)
bis etwa 1 GHz, Symmetrierglieder mit Koaxial­
leitungen bis etwa 500 MHz und in Streifen- bzw.
Bild l3. Leistungsverstärker mit Basis- Schutzdiode und Microstrip-Leitungstechnik bis in den Mikro­
Zirkulator am Ausgang wellen bereich.
F 24 F H ochfrequenzverstärker

A n p o n n etzwerk
'�
der Impedanztransformation. Die niederohmi­
/

gen Eingangsimpedanzen der beiden Verstärker


sind bezüglich des Transformatorausgangs in Se­
--
r
)- )- rie geschaltet. Damit liegen günstigere Verhält­
{
\ )
v
)-
>-
r
r
nisse vor als bei einem Einzeltransistor. Vorteil­
"- haft bei weiterer Parallelschaltung ist folgende
a v Kombination : Zwei Gegentaktverstärker (Vor­
teil : geringe Netzwerkverluste, guter Wirkungs­
grad wegen der Unterdrückung der doppelten
r V4 I �
,

-------; - Frequenz) werden über zwei 3-dB/90o-Richt­


V
- - - - -

koppler zusammengefaßt. Aufgrund der Richt­


-

b kopplereigenschaften wird die zu den Band­


grenzen hin ansteigende Fehlanpassung der
Gegentaktverstärker an Ein- und Ausgang der
'(
Gesamtschaltung nicht wirksam (Bild 1 4 d).
=J-- --

: '.E�r[>-.
r; v li, 'fE-=-��-- - -J)- -

Die Hybrid-Verstärker in Bild 1 4 d, f und der


Verstärker in Bild 1 4 e sind keine Gegentaktver­
---- --y rÄ- --- - - - - -- �""�� stärker. Auch die englischen Bezeichnungen
push-pull amplifier und balanced amplifier sind
--
-
'- falsch. Die HF-Signale in den beiden parallelge­
c schalteten Transistoren sind hier nur 90° bzw. 0°,
jedoch nicht 1 80° phasenverschoben. Damit tritt
1 / 2 (!0 + r D ) 3 d B / 90 ' !o 3 d B / 9 0' 1/W O + t D ) bei diesen Schaltungen keine Auslöschung der
L- r-- L.: -
-

\ •
geradzahligen Harmonischen auf.
A usgong Ein Beispiel für die konsequente Parallelschal­
10
50n
1 tung von Transistoren ist der in [12] beschriebene
Sendeverstärker für ein Radargerät. Mit 288 al­
Eingon g lein in der Endstufe parallelgeschalteten Transi­
lD 50n storen wird bei 1 ,3 GHz eine Pulsausgangslei­
stung von 30 kW erreicht.

3 d B/ O ' 3 dB/O'

4.4 Rauscharme Verstärker


0

,
;>
Low-noise amplifiers (LNA's)
0

v
-> Die Rauschzahl ist nur in der 1 . Stufe einer Ver­
e
stärkerkette bzw. unmittelbar am Eingang eines
3 dB/O' 3 d B/O' Signalverarbeitungssystems von besonderer Be­
r-- AJ4 ---J deutung. Die Rauschzahl F eines Transistorver­
;>

stärkers ist abhängig vom Transistortyp, vom


Gleichstromarbeitspunkt, von der Frequenz, von
f'--
der Temperatur und vom Reflexionsfaktor !G '
f v I-v4 -1 Der entscheidende Punkt beim Entwurf eines
rauscharmen Verstärkers ist die Auswahl des
Bild 14. Verfahren zum Aufteilen und Zusammenführen
richtigen Transistortyps. Für rG = !oP! wird bei
gleichgroßer Signale bei der Parallelschaltung von Lei­
stungstransistoren des gleichen Typs . a) Wicklungs- oder
diesem Transistor die minimale Rauschzahl Fmin
Leitungsübertrager ; b) A/4-Leitungstransformator; c) zwei­ erreicht (s. D 3.4). Dieser Betriebszustand heißt
stufiger Leitungstransformato r ; d) Hybrid-Verstärker mit Rauschanpassung. Er stimmt bei den meisten
3-dB/90° -Richtkopplern ; e) isolierender Leistungsteiler, 3 - Transistoren nicht mit dem der Leistungsanpas­
dB/Oo ; f) schmalbandige Alternative zu d) sung (!G = !i') überein. Zur anschaulichen Dar­
stellung des Zusammenhangs zwischen !G und F
kann man in der !G-Ebene den geometrischen
Die Parallelschaltung zweier Transistoren in Ort all der Generatorreflexionsfaktoren !G dar­
Hochleistungsendstufen bringt so viele Vorteile, stellen, die die gleiche Rauschzahl F zur Folge
daß sie praktisch immer angewendet wird. Einige haben. Für diese Kreise konstanter Rauschzahl
Transistoren für hohe Leistungen werden des­ (Bild 1 5) gilt :
halb bereits paarweise auf einem Kühlkörper ge­
!oP!
liefert. In den Gegentaktschaltungen übernimmt Kreismittelpunkt M
- F
-

- (3)
der Symmetrietransformator den größten Teil 1 + ({
4 Verstärker für spezielle Anwendungen F 25

einen GaAs-MMIC von 0,5 bis 6 GHz und


F = 5 dB von 2 bis 20 GHz. Für viele technische
F= Frn i n b e i [=[opt
Anwendungen ist der Frequenzgang F( f) wich­
- -
tiger als die integrale Rauschzahl.
Sowohl bei bipolaren Transistoren als auch bei
FETs steigt die Rauschzahl mit zunehmender
Temperatur T. Für GaAs-FETs gilt etwa

F ( T) = 1 + (F( To) - 1 ) T/ To . (5)


Die Verbesserung bei tiefen Temperaturen läßt
!jF 1 3 d B )
sich bei GaAs-FETs in geeignet aufgebauten Ver­
stärkern bis herab zu wenigen Kelvin nutzen [21].
Bipolare Transistoren arbeiten unterhalb etwa
- 80 °C nicht mehr. Für komplette Verstärker
bzw. MMICs gelten diese einfachen Zusammen­
hänge zwischen Temperatur und Rauschzahl
Bild 1 5. Kreise konstanter Rauschzahl in der IG-Ebene nicht notwendigerweise. Bei entsprechender Aus­
legung der Schaltung ist es möglich, daß die
Rauschzahl mit zunehmender Temperatur zu­
Kreisradius (4) nächst kleiner wird.

mit 4.5 Logarithmische Verstärker


Logarithmic amplifiers
Die Kreismittelpunkte MF liegen auf einer Gera­
den durch rG = O. Der normierte äquivalente Ein logarithmischer HF-Verstärker (true loga­
Rauschwiderstand R N/Ro , sowie Fmin , ropt und der rithmic amplifier) hat bezüglich der Spannungs­
dazugehörige Arbeitspunkte sind bel rausch­ amplituden eine logarithmische Übertragungs­
armen Transistoren im Datenblatt angegeben. funktion :
Sie heißen Rauschparameter (noise parameters). U2 � Ig ( U1 / Uo) ·
Zusätzlich müssen für diesen Arbeitspunkt die
S-Parameter bekannt sein. Die . , minimale Die Phaseninformation bleibt erhalten. Auf­
Rauschzahl Fmin ist eine Eigenschaft des Transi­ grund der logarithmischen Kennlinie werden
stors. Sie ist unabhängig davon, ob der Transi­ kleine Signale mehr verstärkt als große Signale.
stor in Emitter-, Basis- oder Kollektorschaltung Damit erzeugt ein sinusförmiges Eingangssignal
betrieben wird. Durch verlustlose Anpaßnetz­ ein nicht-sinusförmiges Ausgangssignal (Bild 1 6).
werke wird sie nicht verändert. Die Leistungsver­
stärkung ga bei Rauschanpassung (associated
Urn o x = 367 mV Um ox = 367 mV
gain) ist kleiner als die mit dem betreffenden
Transistor erreichbare maximale Verstärkung Begrenzer-

gmax . Dies liegt nicht nur daran, daß der Genera­ Versti:i r k e r V
tor bei Rauschanpassung wegen ropt =1= ri nicht vu = 2,16 vu = 2,16
seine maximale Leistung an den Transistor abge­ + +

ben kann, sondern auch daran, daß die minimale linearer


UA
Rauschzahl bei relativ kleinen Drainströmen Verstärker
(Kollektorströmen) auftritt, während gmax in der vu
= 1 vu = 1
Regel erst bei größeren Strömen erreicht wird.
Die anpassungsbedingte Verstärkungsminde­ \L---vr----) \L
___ �
v
- -_)

Stufe 1 Stufe 2
rung läßt sich durch verlustlose Rückkopplungs­
vu = 3, 1 6 ; g = 1 0 dB Vu = 3,16; g = l D dB
netzwerke verringern (z. B. Stromgegenkopplung
entsprechend Bild 3.4 b über eine Induktivität
[ 1 3 - 1 5]). Alle im HF-Schaltbild enthaltenen
/ Uz I t )
Wirkwiderstände bzw. Transformationsverluste
verschlechtern die Rauschzahl des Verstärkers.
Schmalbandig erreicht man bei Raumtempera­
tur mit GaAs-MESFETs bis 1 0 GHz und mit t t
Heterostruktur-FETs [ 1 6] bis etwa 6 5 GHz
Rauschzahlen Fmin < 1 dB. Bei rauscharmen
Breitbandverstärkern sind die Rauschzahlen- .

größer. Typische Werte sind z. B. F = 2,5 dB für Bild 16. Zweistufiger logarithmischer H F -Verstärker
F 26 F H ochfrequenzverstärker

pie Steigung a der Übertragungsfunktion wird nichtlinearen Verstärkern verschwindet der


m mV/dB angegeben. Ein typischer Wert ist Kennlinienknick bei Pz und P3 und die Abwei­
a = 25 mV/dB, chung vom gewünschten Verlauf wird wesentlich
kleiner [1 8]. Logarithmische Verstärker nach die­
U2 = a 20 19 ( Ui/UO) '
.

sem Schaltungsprinzip sind üblicherweise auf


I !ll NF -Bere �ch wird die log. Übertragungsfunk - Frequenzen unterhalb von 1 GHz beschränkt.
. Weitere Nachteile sind unter Umständen der be­
hon approxImIert, indem man eine bzw. zwei
grenzte Dynamikbereich oder die andernfalls
a�tiparallele .Dioden als Rückkopplungselement
emes OperatIOnsverstärkers einsetzt. Im HF-Be­ stark ansteigende Leistungsaufnahme.
reich wird die log. Funktion durch Aneinander­ Bei vielen Anwendungen wird nur die loga­
fü �en linearer Kennlinienstücke angenähert rithmierte Hüllkurve des Eingangssignals benö­
( �Ild 1 7). I l? Schaltungsbeispiel entsprechend tigt. Bild 1 9 zeigt ein Schaltungs beispiel, bei dem
BIld 1 6 hat Jede Stufe 1 0 dB Verstärkung. Bis zu das Eingangssignal zunächst von einer Detektor­
Eing.angs �pannungen von 36,7 mV (Punkt P2) diode gleichgerichtet und dann verstärkt wird.
arbeItet dIe Schaltung als linearer Verstärker mit Durch die logarithmische Kennlinie wird die An­
der Spannungsverstärkung V u = 1 0. Bei größeren stiegszeit eines Pulses am Ausgang kleiner als am
Spannungen begrenzt der Begrenzerverstärker Eingang (z. B. 1 0 ns). Die Abfallzeit wird dagegen
in Stufe 2. Die Parallelschaltung beider Ver­ wesentlich verlängert (z. B. 1 00 ns). Da der Dyna­
stärker hat dann die Übertragungsfunktion mikbereich der Anordnung in Bild 1 9 durch
U2 = UA + 250 mV, d. h. Eingangssignale im Be­
reich zwischen Pz und P3 werden von der 1 . Stufe
+U
mit Vu = 3,1 6 verstärkt und von der 2. Stufe um
konstant 250 mV angehoben. Oberhalb von Po
begrenzt auch die 1 . Stufe. Alle Eingangssignal�
werden mit V u = 1 verstärkt und um 500 mV an­ R R
gehoben.
Mit zwei derartigen Stufen ergibt sich demnach i
ei J?- loga �ithmischer Verstärker mit einem Dyna­
mI � bereIch von 30 dB (von Pi bis P4) und einer ,
,

SteIgung a = 25 mV/dB. Schaltet man N iden­ v

tische Stufen hintereinander, so vergrößert sich r-...


21 t
der Dynamikbereich auf (N + 1 ) . 1 0 dB.
Eine Verstärkerstufe entsprechend Bild 1 6 wird cl,
R R
entweder durch einen Differenzverstärker reali­ 1"
siert (Bild 1 8) [1 8], oder man benutzt ohmsche
Leistungsteiler 3 dB/O° bzw. 6 dB/O° zum Paral­
lel � ch.alten zweier unabhängiger Verstärker [20].
B.eI emer Stufenverstärkung von 1 0 dB beträgt -

d,re �bweichung zwischen linearer und loga­


nthmIscher Kennlinie + 0,81 dB. Mit realen, Bild 18. Differenzverstärkerschaltung als Beipiel für eine
Verstärkerstufe entsprechend Bild 1 6

160 0
mV
HF [)j LVA l o g . V id e o
V i d eo
,

I Stufe 1
,

Stufe 2
1200 Tb e g r e n z t
,
Video
b e g re n z t I 1/

•, I I / HF /
linearer V e r s t ä r k e r � I /

I P4 :/'
Vu ' l D _T
800 i ideale, l o g .
I I //; Kennlinie Z e it t o Zeit t

2 5 0 mV l /; I p] reale Kennlinie
400
1 // I
I P2 lo g . Video
P1 /.
/;
I
� l i n e a r e r Verstär k e r
,
I : m i t Of f s e t ; v� = 1

1 1,6 3 6.7 116 367 1 1 6 0 m V 3670


U1 •

Bild 17. Ü bertragungs funkt ion des zwei stufigen logarith­ o Zeit t
mi sch en H F -Verstärkers vo n Bil d 1 6 Bild 19. Detector logarithmic video amplifier (DLVA)
5 Nichtlinearität F 27

B e g r e nz erverstörker ( "' 1 0 d B / Stufe ) Ho!zell \mr l a . M I.S lLT distri b uted amplilier design
ZF
"- guidelines. I EEE-MTT 32 (1 984) 268 -275. - [5] Rodwell/
ZF
f"-

Eingang
l2 /'
lC: lC:' 8 egren z e r
Riaziat/ Weingarten/Bloom: Internal microwave propaga­
tion and distortion characteristics of traveling wave ampli­
v" v
A.u sg o ng
fiers studied by electro-optic sampling. IEEE-MTT 34
�r:- �L 7
*
8 eg ren z e r
-,,
-
(1 986). - [6] Niclas , K. B. ; PO'eira, R. R.: The matrix am­

/
plifier : a high-gain module for multioctave frequency
I
I
bands. IEEE-MTT 35, Nr. 3 (1 987) 296- 306. - [7] Cio/!i,
K. R. : Broadband distributed amplifier impedance-match­
ing techniques. IEEE-MTT 37, Nr. 12 (1 989) 1 8 70 - 1 876. ­
[8] Riaziat/Brandy/Ching/Li: Feedback in distributed
2:; - Leitung ( v ide o d e loy l i n e )
amplifiers. IEEE-MTT 38, Nr. 2 (1 990) 2 1 2 - 2 1 5 . -
.v [9] Niclas , K.; Pereira, R. , Chang, A .: A 2 - 1 8 GHz low­
noise/high-gain amplifier module. IEEE-MTT 37, Nr. 1
(1 989) 1 9 8 - 207. - [ 1 0] Ross, M. ; Harris ol1, R. G. ; Sur­
hdge, R. K. : Taper and forward-feed in GaAs MMIC dis­
Bild 20. Logarithmischer ZF-Verstärker (log. IF amplifier tributed ampli fiers. I E E E-MTT-S D i gest 1 9 R9 1 0 39 · · 1 042.
bzw. successive detection log. video amplifier, SD LVA) - [1 1 ] Hetterscheid, W Th. : Selektive Transistorver­
stärker 1, 11. Philips Technische Bibliothek, Hamburg 1 965
( 1 9 7 1 ) . - [12] Bird, S. ; Matthew, R. : A production 30-kW,
L-Band solid-state transmitter. IEEE MTT-S Digest (1 989)
den Dynamikbereich der Detektordiode einge­
867- 870. - [ 1 3] Fukui, H. (Hrsg .) : Low noise microwave
schränkt ist, werden statt dessen meist mehrstufi­ transistors and amplifiers (div. Fachaufsätze) IEEE Press,
ge Schaltungen entsprechend Bild 20 verwendet N.Y 1 9 8 1 . - [14] Enberg, J. : Simultaneous input power
[1 7, 1 9]. Hier hat jede Detekordiode nur einen match and noise optimization using feedback. European
Dynamikbereich von 1 0 dB zu verarbeiten. Die Microwave Conf. Digest (1 974) 3 8 5 - 389. - [ 1 5] Murp hy,
in Kette geschalteten identischen Begrenzerver­ M. T. : Applying the series feedback technique to LNA
stärker ergeben zusammen mit den aufsummier­ design. Microwave J., Nov. ( 1 989) 1 43 - 1 52. - [ 1 6] Mimura,
ten Videosignalen der einzelnen Detektordioden T. ; Hiyamizu, S. ; Fujii, T. , Nal1bu, K. : A new field effect
transistor with selectively doped GaAs/n-AIGaAs hetero­
wieder analog zu Bild 1 7 eine durch Geraden­
junctions. Japan. J. Appl. Phys. 1 9 ( 1 9 80) L 225. - [ 1 7]
stücke approximierte, logarithmische Übertra­
Lansdowl1e, K. H. ; NOI·ton, D. E.: Log amplifiers solve
gungsfunktion. dynamic-range problems and rapid-pulse-response prob­
Zusätzlich zur Begrenzung im ZF - Bereich kann lems . MSN & CT, Ocr. (1 985) 99 - 1 09 . - [ 1 8] Hughes,
auch im Video-Bereich begrenzt werden. Die R. S. : Logarithmic amplification. Dedham, M A : Artech
Ausgangsspannung solcher logarithmischer Vi­ House 1 986. - [ 1 9] Oki/Kim/Gorman/Camou : High-per­
deo-Verstärker (LVA) ist proportional zum Ein­ formance GaAs heterojunction bipolar transistor mono­
gangspegel : lithic logarithmic I F amplifiers. IEEE-MTT 36 (1 988)
1 9 5 8 - 1 965. - [20] Smith, M. A . . A 0,5 to 4 GHz true
U2 = a . 1 0 Ig (� jPo) ' logarithmic amplifier utilizing GaAs MESFET technology.
IEEE-MTT 36, Nr. 1 2 (1 988) 1 986- 1 990. [21 ]
Der logarithmische ZF- Verstärker nach Bild 20 Pospiesz alski, M. W; Weinreb, S.; Non'od, R. D.; H([ lTis,
stellt am Begrenzerausgang die Frequenz- bzw. R.: FET's and HEMT's at cyrogenic temperatures - their
properties and use in low-noise amplifiers. IEEE-MTT 36,
Phaseninformation zur Verfügung. Gleichzeitig
Nr. 3 (1 988) 5 5 2 - 560. - [22] Be cker, R. c. ; Be yer, J. B. :
werden am Video ausgang ein großer Dynamik­
On gain-bandwidth product for distributed amplifiers.
bereich und kurze Anstiegs- und Abfallzeiten er­ IEEE-MTT 34 (1 986) 7 3 6 - 738. - [23] A itclzinsol1, C. S. ·
möglicht. The intrinsic 110ise figure of the MESFET distributed am­
Typische Kenngrößen eines derartigen Verstär­ plifier. IEEE-MTT 33 ( 1 9 8 5) 460 -466.
kers sind :
Dynamikbereich von - 75 dBm bis + 5 dBm,
ZF-Bereich bis 3 GHz, unter Umständen be­
ginnend bei der Frequenz 0, 5 Nichtlinearität
Abweichung von der logarithmischen Kenn­ N onlineari ty
linie : ± 1 dB,
Anstiegs- und Abfallzeiten : 5 ns,
Phasenfehler am Begrenzerausgang < + 1 0°. 5 . 1 I -dB-Kompressionspunkt
l -dB gain compression point
Spezielle Literatur : [ 1 ] Niclas, K. B. : Multi-octave perfor­
mance o f single-ended microwave solid-state amplifiers. Trägt man die Ausgangsleistung ?z eines Transi­
IEEE-MTT 32, Nr. 8 ( 1 9 84) 8 9 6 - 908. - [2] A itchisOIZ ,
stors bzw. Verstärkers als Funktion der Ein­
C. S. ; Bukhari, M. N.; Tang, O. S. A .: The enhanced pow­
gangsleistung P1 jeweils in dBm auf, so ergibt sich
er performance o f the dual-fed distributed amplifier.
European Microwave Conference ( 1 989) 4 1 9 - 444. -
typisch ein Kurvenverlauf wie in Bild 1 . Mit zu­
[3] A yasli/Mo7:zi / Vor haus/ReYlZ olds/Pucel: A monolithic nehmender Eingangsleistung gerät der Transi-
GaAs 1 - 1 3 G H z traveling wave amplifier. IEEE-MTT 30
( 1 9 82) 976- 9 8 1 . - [4] Beyer/Prasad/Becker/Nordmann/ Spezielle Literatur Seite F 3 1
F 28 F Hochfrequenzverstärker

Zerstörung bei Übersteuerung, ohne Vorankün­


:::,f}o digung.
2 4 f-------I--+---+-- --+-- � �';' Go -t---J
'0,\
I �
� 2 2 f-------I------
-'- . --+.---+--+--7'---7 L..-,-- <0
----!-
"0
(TI ) A n p a s s u n g a u f I I
5 . 2 Harmonische
PZ sot m o x i
c
_

ce 2 0 --+ --+ ----=-=='-"- �:o..,�; �� _


'=c+-
. ---j Harmonics
1 - d B - K o m p ressi o n s p u n k t
1\PZ "SQt mox
-/
- - - �

§
:;; 1 8 �=-=�=+=.:=J:=-=L-
=Jz�� -r---+-:-r--- Pz so t ---j
Infolge der nichtlinearen Übertragungskennlinie
cu
U1
eines Transistors enthält das Ausgangssignal bei
§ 1 6 1---f---+ sinusförmigem Eingangssignal mit der Frequenz
01

f1 stets neben der verstärkten Grundschwingung


01
Vl

1 4 f-----+
:::J

<[ die harmonischen Frequenzen 2f1 ' 3fl l . . . nf1


etc. (die Bezeichnungen "Grundwelle" (s. K 1 )
1 2 I--- I I I und "Oberwellen" sollten vermieden werden).
1 ', l mox
I 0
Mit zunehmender Ordnungszahl n klingt die
I
1 0 "'--' '----"'----''--lL--L--'--_---'---_-'---_�_�_��
o 2 6 8 10 12 14 16 18 Amplitude der Hüllkurve dieser Spektrallinien
E i n g o n g s l e i s t u n g PI i n d B m üblicherweise schnell ab. Das kennlinienbedingte
Abklingen wird unterstützt durch die mit zuneh­
Bild 1 . Ü bertragungskennlinien eines Transistorverstär­ mender Frequenz abnehmende Verstärkung.
kers ; I -dB- Kompressionspunkt und Sättigungsbereich.
Die primäre Beeinflussung des Harmonischen­
Dargestellt ist die Leistung der Grundschwingung bei einer
festen Frequenz
anteils im Ausgangssignal erfolgt über die
Auswahl des Bereichs der Kennlinie, der ausge­
steuert wird, das heißt über den Gleichstrom­
arbeitspunkt (Je und Ue) (A-, B-, C-Verstärker)
stor in die Sättigung, das heißt P2 nimmt nicht sowie über den gewählten Transistortyp und die
mehr proportional zu � . zu, die Verstärkung g Schaltungs art (z. R Gegentaktverstärker). Bei
sinkt. Die Ausgangsleistung �, bei der die Ver­ Verstärkern mit relativen Bandbreiten kleiner als
stärkung um 1 dB kleiner ist als im linearen Be­ 2 : 1 wird die Filterwirkung des Ausgangsnetz­
reich, wird als 1 -dB-Kompressionspunkt des Ver­ werks genutzt (Tiefpaß- bzw. Bandpaßanpas­
stärkers bezeichnet (Ji dB) ' sung). Zur Kennzeichnung eines Verstärkers
Im Sättigungs bereich sind die S-Parameter eines wird für einen festen Ausgangspegel, beispiels­
Transistors pegel abhängig. Insofern erhält man weise die Nennausgangsleistung, der jeweilige
Kurve I, wenn ein Transistor im linearen Bereich minimale Pegelunterschied in dB zwischen der
unterhalb der Sättigung beidseitig leistungsange­ n-ten Harmonischen und der Grundschwingung
paßt wird. In der Sättigung ist dieser Transistor angegeben (Maßeinheit dBc : dB below carrier).
dann fehlangepaßt. Soll ein Transistor maximale Im Bereich der Sättigung steigen die Amplituden
Sättigungsleistung liefern, muß er bei � a t . max
der Harmonischen überproportional an. Bei der
beidseitig leistungsangepaßt sein. Daraus resul­ Messung der Ausgangsleistung eines Verstärkers
tiert immer eine Fehlanpassung bei kleinerer mit einem Leistungsmesser ist zu kontrollieren,
Aussteuerung und damit g < g im linearen Be­ m ax ob dieser die Summenleistung
reich. Ein Leistungsverstärker kannn nur dann
auf hohe Sättigungsleistung abgeglichen werden, � es
= P Ul ) + P (2f1 ) + . . . P (n . f1) + .. .

wenn ausreichend viel Ansteuerleistung zur Ver­


fügung steht. Beim Aufbau eines mehrstufigen anzeigt oder nur Teile davon (s. I 1 3). Wirkungs­
Verstärkers beginnt man also stets mit der Ein­ gradangaben beziehen sich immer auf die
gangsstufe. Grundschwingung.
Bei Kleinsignaltransistoren liegt die Sättigungs­
ausgangsleistung � um 3 bis 6 dB über Ji dB '
, s at

Bei Leistungstransistoren verringert sich dieser


Abstand auf etwa 1 bis 3 dB. Das Verhalten in 5.3 Intermodulation
der Sättigung wird von der Art des Gleichstrom­ Intermodulation
netzwerks beeinflußt. Eine Steigerung des Ein­
gangspegels über P1 hinaus führt von einem
max Intermodulation beschreibt die Wechselwirkun­
bestimmten Wert ab bei bipolaren Transistoren gen zwischen Eingangssignalen benachbarter
zunächst zu einem leichten Anstieg der Rausch­ Frequenzen aufgrund der nichtlinearen Transi­
zahl. Bei weiterer Steigerung nimmt dieser An­ storkennlinie. Sie wird mit zwei Signalen gleicher
stieg weiter, irreversibel zu. Danach sinkt die Ver­ Amplitude der Frequ enz f1 und f2 am Verstä r­
stärkung, ebenfalls irreversibel. Eine darüber kereingang gemessen. Der Abstand zwischen f1
hinausgehende Übersteuerung führt zum endgül­ und f2 beträ gt wenige MHz . Die Interm odula ­
tigen Ausfall (s. 4.3). Im Unterschied dazu ist das tionsp roduk te 2. Ordnung, bei den Frequenzen
typische Verhalten von GaAs FETs eine abrupte f2 +' fl fallen nur dann in den Durc hlaß bere ich
5 Nichtlinearität F 29

des Verstärkers, wenn die relative Bandbreite bei wesentlich höheren Pegeln als der I P3 . Von
größer als 2 : 1 ist. Dagegen liegen von den Inter­ besonderem Interesse ist deshalb die 1M3-Kurve.
modulationsprodukten 3 . Ordnung diejenigen Die Angabe des Schnittpunkts I p:, (third order
bei den Frequenzen 211 - 12 und 212 - 11 prak­ intercept point) in dBm kennzeichnet das Inter­
tisch immer innerhalb des Durchlaßbereichs modulationsverhalten eines Transistors bzw.
(Bild 2). Verstärkers. Ist die Grundschwingung um l1 a in
Aufgrund der üblichen mathematischen Be­ dB kleiner als I P:" dann ist der störende Intermo­
schreibung einer schwachen Nichtlinearität dulationsterm 3. Ordnung um 3 11a kleiner als
(GI. (2)) steigt im Kleinsignalbereich die Grund­ [P3 • Für zwei Signale mit unterschiedlicher Am­
schwingung mit 1 dB am Ausgang pro 1 dB am plitude ergeben sich die Störpegel zu (alle Pegel
Eingang an, jeder Intermodulationsterm 1 M 2 in dBm ; Bezeichnungen s. Bild 2) :
mit 2 dB am Ausgang pro 1 dB am Eingang und
jeder Intermodulationsterm 1 M 3 mit 3 dB pro P3 = 2 Pr + P:z - 2 I�
1 dB (Bild 3). Spätestens im Sättigungsbereich F:. = Pr + 2 ?z - 2I� . (1)
flachen die Kurven ab. 1heoretisch treffen sich die
extrapolierten Geraden in einem Punkt, dem in­ Diese Gleichungen gelten ebenfalls für die bei den
tercept point I P. Bei Gegentaktverstärkern sind Intermodulationsprodukte 2. Ordnung, sofern
die 1 M 2 -Werte wesentlich kleiner und zeigen man I� durch I P:z ersetzt.
einen stark nichtlinearen Verl auf. Der [Pe liegt Die Größe der Intermodulationsprodukte eines
Verstärkers hängt ab vom Transistortyp, vom
ausgesteuerten Kennlinienbereich (niedrigste
Verzerrung bei symmetrischer Begrenzung) so­
Le i s t u n g s p e g e l wie von der Verstärkung und der Lastimpedanz
in dBm PI Pz
---� Z L bei den verschiedenen im mathematischen
Ausdruck auftretenden Frequenzen. FETs zeigen
häufig eine näherungsweise quadratische Kenn­
Inter mod u la tion s­
a b s t a n d 1M3
linie, die sich über einen großen Aussteuerungs­
bereich erstreckt. Verglichen mit der exponentiel­
len Kennlinie bei bipolaren Transistoren ergeben
sich dadurch gelingere Intermodulationspro­
dukte 3. Ordnung.
Die in Bild 3 aufgetragenen Leistungen gehören
jeweils zu einer Spektrallinie. Bei zwei gleich­
Z fl - fz fl fz 2 fz - fl . Frequenz f
großen Spektrallinien ist der zeitliche Mittelwert
Bild 2. Lage der Intermodulationsprodukte 3 . Ordnung
der Gesamtleistung 3 dB und der Spitzen wert
� und � (two tone third order intermodulation distortion) der Schwebung (peak envelope power PEP ) 6 dB
größer.

Ausga n g s l e i s t u n g
Pz i n d B m 5.4 Kreuzmodulation
IP 1 , 3 1-- - - - --{-
- - - - --

Crossrnodulation
/ja Unter Kreuzmodulation versteht man die Über­
tragung der Modulation (bzw. der Seitenbandin­
formation) eines Signals A auf ein Signal B. Beide
--
Signale liegen im Durchlaßbereich des Verstär­
1----- ---
-

kers. Bild 4 veranschaulicht den Effekt und das


/ja
Meßverfahren. Der Frequenzabstand 111 beträgt
wenige MHz. Die Kreuzmodulation ist ein Son­
derfall der Intermodulation.

5.5 AM-PM-Umwandlung
AM-to-PM conversion
E i n g a n g s l e i stung PI in d B m Die mit zunehmender Eingangsamplitude auftre­
Bild 3. Leistungspegel der am Vers tärkerausgang auftre­ tende Änderung der S-Parameter eines Transi­
tenden Spektrallinien als Funktion der Eingangsleistung. stors beinhaltet auch die Phase des Transmis­
Idealisierte Kurvenverläufe zur Definition des second or­ sionsfaktors und damit die Gruppenlaufzeit. Die
der (IPz) und third order intercept point (IP-o) Ansteuerung eines Transistors mit Amplituden
F 30 F Hochfrequenzverstärker

A u s g o ngsleistung
- Leistungspegel
C

- -
0

I
� �
in dBm
.

in d B m I
E P2 s o t
0
.

E
I
.

-
C
=>

I
0
<:(
CD

'D

I
. -

I
0
E
-
-

I
0 -

MT
0 =>
C C -o
.-
0) : 0

0'> A u s g o n g s s i g n o l P2 1 t )
I,
Ln Ln
0
Ln 2:
1-
. _

r I
i ,
A
_ _ _

I
I

6dB
I I
K r e u zmo d u 10 t ion s -
� I I
g in dB
Abstond

i
g-1 dB
M
I
,
MI •

!
,

I
f2 f] Fre q u e n z f
- - -

E i n g o n g s si g n ol PI ( t )

Bild 4. Messung des Kreuzmodulationsabstands mit drei Z e it t


Sinussignalen /1 ' /1 und j�
Bild 5. Erholzeit MT eines Leistungsverstärkers bei Puls­
betrieb. Dargestellt sind die Videosignale, die Hüllkurven
der jeweiligen HF-S ignale

im Bereich des Übergangs von den Kleinsignal­


parametern zu den Großsignalparametern be­
wirkt also bei einer Amplitudenmodulation am 5.6 Erholzeit
Eingang eine zusätzlich zur AM auftretende Recovery time
Phasenmodulation (PM) am Ausgang. Die elek­
trische Länge eines Verstärkers ist somit aus­ Die Speicherfähigkeit von Koppelkondensatoren
steuerungsabhängig. Die Änderung der elektri­ ergibt zusammen mit der nichtlinearen Wider­
schen Länge in Grad/dB wird als Kenngröße standskennlinie von Transistoreingängen den
gemessen. Mit zunehmender Sättigung des Tran­ meist unerwünschten Effekt, daß pulsförm i cre
sistors geht diese Änderung gegen Null. Übers teuerungen des Verstärkereingangs eine
Typische Werte für die AM-PM-Umwandlung Totzeit tÜT am Verstärkerausgang hervorrufen.
eines Mikrowellenverstärkers sind + 1 0 bis Kurzzeitig für L1t 1 übersteuert, benötigt der Ver­
+ 5° /dB . Diese Kenngröße ist von besonderem stärker die Zeit M l + My , um am Ausgang wie­
Interesse bei Begrenzerverstärkern (limiting am­ der in den Kleinsignalbetrieb zurückzugelangen
plifiers). Dies sind Verstärker, die Eingangs­ (Bild 5). Die Auslegung der Schaltung zur Ein­
signale beliebiger Amplitude im Idealfall in stellung des Gleichstromarbeitspunkts beein­
Ausgangssignale mit konstanter Amplitude um­ flußt ebenfalls die Länge dieser Erholzeit MT '
wandeln. Mit realen Begrenzerverstärkern
schafft man eine Dynamikkompression von z. B.
20 dB am Eingang auf + 3 dB am Ausgang (wei­
che Begrenzung) bis zu 1 00 dB am Eingang auf 5.7 Nichtharmonische Störsignale
± 0,5 dB (schmalbandig) bis ± 1 dB (breitban­ Non-harmonie spuri ous signals
dig, z. B . 2 - 1 8 GHz) am Ausgang (harte Begren­
zung) [ 1 ] . Soche Störsignale entstehen unter anderem,
Geringe nichtlineare Amplitudenverzerrungen - wenn der Verstärker instabil ist (z. B. Kipp­
können z . B. durch eine endliche Potenzreihe der schwingungen),
Form - wenn über die Gleichstromversorgung externe
Störsignale eingekoppelt werden (z. B. Vielfa­
che der Netzfrequenz oder der Schaltfrequenz
(2) von Schaltnetzteilen),
- wenn die Schirmwirkung des Gehäuses gegen­
mathematisch untersucht werden. Um nicht­ über externen elektromagnetischen Störern
lineare Phasenverzerrungen, wie zum Beispiel die unzureichend ist,
AM-PM-Umwandlung, behandeln zu können, - wenn Bauteile eingesetzt wurden, die durch ex­
reicht dies nicht aus. Für die mathematische terne Schallwellen beeinflußbar sind (Mikro­
Analyse werden üblicherweise Volterra-Reihen fonie),
benutzt [2, 3]. Das n-te Glied einer Volterra-Rei­ - wenn die Fehlanpassung des Verstärkerein­
he ist ein n-faches Faltungsintegral im Zeitbe­ gangs den zur Speisung benutzten Signal­
reich. Weitere Verfahren zur Berechnung nicht­ generator instabil macht.
linearer Schaltungen sind die Analyse im In der Entwicklungsphase eines Verstärkers soll­
Zeitbereich und die Harmonic-balance-Methode te deshalb regelmäßig ein Spektrumanalysator
(s. C 8.3) [4]. benutzt werden, um das Vorhandensein von zu-
6 Transistoren, integrierte Verstärker F 31

sü tzlichen Spektrallinien am Verstürkerausgang 60


I
zu kontrollieren. Bei der ausschließlichen Benut­ dBm I
- - - -

h ,
"
zung eines Amplitudenmeßplatzes oder eines se­ r- � i i' I
lektiven Meßplatzes bleiben solche Störsignale bipolore Tro n s i storen
50
möglicherweise unentdeckt. I P u l s b et r i e b l

,
,
I
I

I

Spezielle Literatur : [1] Browne, J .' Coplanar limiters


I
I, II J'..,
40 10
I
I
boast 90 dB gain from 2 to 6 GHz. Microwaves & RF, May G o A s - F ETs i
[\ '
,

( 1 989) 2 3 4 - 23 5 . - [2] Minasian, R. A. .' Intermodulation i


Si - M O S F ETS
distortion analysis of M ESFET amplifiers using the Volter­
I
II 1\
ra series representation. I E E E-MTT 28, Nr. 1 ( 1 980) 1 - 8 . ,
I I 1\ 1
30 , , ,

- [3] Maas, S. A .' Nonlinear microwave circuits. Ded­


I,
b i p olare
ham, MA : Artech House 1 9 8 8 . - [4] Riz zoli, V : Lipparini, Tro n s i s t o r e n I
.

I
I ,
I II ,

A.; Arazzi, E. .' A general purpose pro gram for non­ ,


, I
I
i I,
,

linear microwave circuit design. - IEEE-MTT 3 1 ( 1 9 8 3) 20 I I 10'1


100 M H z 1 5 Hz 1 0 5H z 100 5Hz
762- 770. I 1 1 I 1 I I 1 I I
2 4 5 8 2 4 5 8 2 4 5 8
Frequenz f •

6 Transistoren, integrierte Verstärker Bild 1. Maximale Ausgangsleistung P handelsüblicher


Transistoren (Stand 1 9 9 1 ) . Bei zwei Transistoren im ge­
Transistors, integrated amplifiers meinsamen Gehäuse ist der doppelte Wert erreichbar

Die wichtigste Entscheidung beim Entwurf eines


Verstärkers ist die Auswahl des Halbleiterbau­ kung eines realen Transistors (Bild 2.6) ent­
elements. Die Halbleitertechnologie entwickelt spricht im allgemeinen nicht dem theoretischen
sich sehr schnell weiter. Problemlösungen, die Verlauf (Bild 2). Sie wird vom Hersteller gemes­
vor wenigen Jahren noch unmöglich waren oder sen und im Datenblatt angegeben. Bis zur Fre­
einen beträchtlichen Entwicklungsaufwand er­ quenz Imax ist die Stabilität einer Verstärkerschal-
forderten, sind heute mit modernen Bauelemen­ tung zu überprüfen.
,

ten teilweise sehr einfach realisierbar. Transistoren bilden die Gruppe von elektroni­
In einem Transistor werden als Folge des HF­ schen Bauelementen mit der größten Vielfalt. Sie
Eingangssignals an der Steuerelektrode Kapazi­ sind grundsätzlich sehr nichtlineare Bauelemen­
täten umgeladen bzw. Ladungsträger injiziert. te, und ihre Eigenschaften werden von vielen
Die (obere) Grenzfrequenz eines Transistors wird Parametern beeinflußt. Aus der Vielfalt von Bau­
,

unter anderem durch Ladungsträgerlaufzeiten formen (bei den FETs untergliedert man bei­
festgelegt. Da die Beweglichkeit von Elektronen ,
spielsweise in IGFET, JFET, MESFET,
in Si und GaAs die Löcherbeweglichkeit um ein MISFET, MOSFET usw.), von Herstellungs­
Mehrfaches übersteigt, sind im Mikrowellenbe­ technologien (Mesa, Planar, Overlay, Interdigi­
reich alle bipolaren Transistoren vom npn-Typ tal, Mesh-Emitter usw. [2]) und von Transistor­
und alle Feldeffekttransistoren vom n-Kanal­ typen für spezielle Anwendungen (Vorverstärker,
Typ. Da weiterhin die Elektronenbeweglichkeit schneller Schalter, Leistungsverstärker usw.) re­
in GaAs feldstärkeabhängig bis zu sechsmal sultiert eine ebensolche Vielfalt von Transistorei­
größer ist als in Si, werden im oberen Mikro­ genschaften. Insofern lassen sich allgemeingülti-
wellenbereich z. Zt. nur GaAs-FETs eingesetzt
(Bild 1 ). Aufgrund der besseren Wärmeleitfähig­
keit von Si gegenüber GaAs sind bei Transistoren 9
mit Si-Substrat höhere Ausgangsleistungen mög­ In
,

d.8
lich.
Die Kenngrößen Transitjrequenz IT ' bei der die
Kurzschlußstromverstärkung h 2 1 1 wird, bzw.
=

9m QX ------�-"""
max. Schwingfi-equenz Imax ' bis zu der man den
betreffenden Transistor in einer Oszillatorschal­ si, 6 d B / O k t ave
tung einsetzen kann, sind für Verstärkeranwen­ h}lk---1--��- bzw. � l /f z
I
dungen wenig aussagekräftig. Der nutzbare Fre­ I
I
quenzbereich eines hochverstärkenden Klein­ I
I
signaltransistors endet etwa dort, wo gmax < 6 dB I
wird. Einen Leistungstransistor wird man dage­ I
---�i--��
o --�-
gen in der Regel noch einsetzen, bis gmax ;::::: 3 dB
---

fß f1 fs fmo x 19 lflfo l
beträgt. Die Frequenzabhängigkeit der Verstär-
Bild 2. Theoretische Frequenzabhängigkeit der Verstär­
Spezielle Literatur Seite F 33 kung in Emitterschaltung
F 32 F H ochfrequenzverstärker

ge Aussagen nur schwer formulieren. Dies steht nungen (4 V . . . 20 V) sind - auch bei Leistungs­
im Widerspruch zum verständlichen Wunsch des transistoren - deutlich kleiner als bei bipolaren
typischen Entwicklers von Transistorschaltun­ Transistoren. Da bei vielen FETs die maximale
gen, mit einem überschaubaren Katalog von Ausgangsleistung nicht thermisch bedingt ist,
festen Aussagen und Dimensionierungsregeln sondern durch ID m ax und UDS max vorgegeben
auszukommen. Der innovative Schaltungsent­ wird, ist im Pulsbetrieb in der Regel keine nen­
wickler sollte deshalb Aussagen der Form, bei­ nenswerte Leistungssteigerung möglich [6] ; typ­
spielsweise, daß die Basis- Emitter-Spannung abhängig 1 , 5 d B ; in Sonderfällen bis zu 4 dB.
0,7 V beträgt oder daß die Eingangsimpedanz in
Basisschaltung zwischen 50 und 300 Q und in DuaI-Gate-FETs. Feldeffekttransistoren mit
Emitterschaltung zwischen 500 und 1 500 Q liegt zwei Steuerelektroden gibt es sowohl als
[5], richtig werten : Derartige Aussagen sind zwar MOSFET (bis 1 GHz), als auch als MESFET
nicht falsch, aber sie sind, selbst wenn man sich (bis 8 GHz, einzelne Typen bis 26 GHz) (s. 3 . 1 u.
auf bipolare Transistoren und den MHz-Bereich 3.3). Sie werden bevorzugt in Vorverstärkern und
beschränkt, nicht allgemein gültig. Mischern eingesetzt. Sie sind gut geeignet für
Im folgenden sind die charakteristischen Eigen­ Verstärkungsregelung bzw. für die automatische
schaften einiger Transistoren und integrierter Verstärkungsregelung im Empfängereingang
Verstärker stichwortartig zusammengestellt. (AGC, automatic gain control) (s. 3.4 und
Bild 4. 1 0) ; sie zeigen eine sehr niedrige Rausch­
npn-Transistoren. Bipolare Silizium-Transistoren zahl, gute Übersteuerungsfestigkeit und gute
(silicon bipolar junction transistor, Si-BJT) [ 1 7] Kreuzmodulationsfestigkeit.
werden zur Zeit für Verstärkeranwendungen bis
etwa 1 0 GHz eingesetzt. Verglichen mit GaAs­
MOSFETs (VMOS, TMOS). Si-MOSFETs sind
FETs sind sie preiswert und robust. Viele Stan­
bis etwa 2 GHz für hohe Ausgangsleistungen ein-
dardtypen werden von unterschiedlichen Her­
. setzbar (s. 7.5). Besonders hervorzuhebende Ei­
stellern mit vergleichbaren Eigenschaften
genschaften sind : höhere Eingangsimpedanz als
produziert und seit Jahren geliefert. Für Puls­
vergleichbare bipolare Transistoren ; bereichs­
betrieb gibt es spezielle Leistungstransistoren in
weise linearer Zusammenhang zwischen Gate­
den UHF-, Avionic- und Radarfrequenzberei­
spannung . und Drainstrom, so daß Gegentakt­
chen (Bild 1 ). Bipolare Transistoren für cw-Be­
verstärker mit gutem Intermodulationsverhalten
trieb ermöglichen bei Puls betrieb ebenfalls hö­
realisiert werden können ; geringere Frequenz­
here Ausgangsleistungen (typabhängig bis zu
und Arbeitspunktabhängigkeit der Verstärkung
1 0 dB), da man dann einen Arbeitspunkt im
und der Kapazitäten am Ein- und Ausgang ; Ver­
Kennlinienfeld jenseits der Grenzleistungshyper­
stärkungsregelung über die Gatespannung mög­
bel wählen kann.
lich [5].
Bei bipolaren Transistoren steigt der Kollektor­
strom und damit die Verlustleistung mit zuneh­
mender Temperatur. Dies führt zur thermischen HFETs und HBTs. Heterostruktur-FETs (HFET
Instabilität, das heißt zur Zerstörung des Transi­ oder HEMT, MODFET, TEGFET) [1, 1 0, 1 1 , 1 9,
stors (thermal runaway ; secondary breakdown) 20], z. B. auf AlGaAs/GaAs-Substrat, werden
bei Betrieb im Bereich maximaler Verlustlei­ als Kleinsignaltransistoren mit sehr niedriger
stung, insbesondere bei hohen Kollektorspan­ Rauschzahl im GHz-Bereich eingesetzt. Mit ab­
nungen, bei denen der Wärmewiderstand des nehmender Temperatur steigt die Elektronenbe­
Transistors größer wird. Um diesen Effekt zu ver­ weglichkeit an, und die Rauschzahl wird kleiner.
meiden, enthalten HF -Leistungstransistoren HFETs und Heterostruktur-Bipolartransistoren
häufig integrierte Emitterwiderstände (emitter (sowohl npn- als auch pnp-HBTs) für Leistungs­
ballast resistors). Feldeffekttransistoren (auch Si­ anwendungen im GHz-Bereich sind in der Ent­
MOSFETs) sind thermisch stabil; mit zuneh­ wickl ung [9, 1 8].
mender Temperatur sinkt der Drainstrom und
damit die Verlustleistung. Angepaßte Transistoren (internally matched tran­
sistors). Da die breitbandige Kompensation von
GaAs-FETs. Abgesehen von den höheren Kosten Blindanteilen in der Regel um so schlechter ge­
für einen Transistor und von dem für die Konti­ lingt, je weiter man sich auf den Zuführungs­
nuität in der Serienfertigung ungünstigen Um­ leitungen vom Transistorein- bzw. Ausgang
stand, daß in der Vergangenheit mehrere Herstel­ entfernt (s. 3.5), werden intern angepaßte Lei­
ler die GaAs-FET-Produktion nach wenigen stungstransistoren mit im Transistorgehäuse in­
Jahren wieder eingestellt haben, sind GaAs-FETs tegriertem Anpaßnetzwerk angeboten. Typische
im Mikrowellenbereich [3, 4, 6 - 8, 1 7] den bipola­ relative Bandbreiten hierfür liegen bei 1 0 % .
ren Transistoren in vielen Punkten überlegen. Bis Beidseitig angepaßte Transistoren lassen sich
etwa 1 0 GHz sind sehr niedrige Rauschzahlen meist nicht außerhalb dieses Nutzbandes einset­
möglich. Die Drain-source-Durchbruchspan- zen ; nur eingangsseitig angepaßte Transistoren
6 Transistoren, integrierte Verstärker F 33

können zum Teil auch bei tieferen Frequenzen 5 bis 500 M H z oder 0, 1 bis 1 GHz gibt es Breit­
verwendet werden . bandschaltungen mit :
100 kHz . . . 2, 5 GHz 1 . . . 20 GHz
Operationsverstärker. Integrierte Operationsver­ 40 MHz " , 3 GHz 1 00 kHz . . . 22 GHz
stärker sind Differenzverstärker mit der unteren o · · · 3 , 8 GHz 2 . . . 26,5 GHz
Grenzfrequenz O. Die Spannungsverstärkung 1 00 MHz " , 6 GHz 5 . . . 1 00 GHz
wird durch ein Rückkopplungsnetzwerk einge­ Spezielle zusätzliche Eigenschaften von MMIC­
stellt. Je größer die gewählte Verstärkung ist, de­ Verstärkern sind unter anderem :
sto niedriger liegt die obere Grenzfrequenz. Die Verstärkungsregelung,
höchste Grenzfrequenz ergibt sich bei der Ver­ niedrige Rauschzahl,
stärkung 1. Derzeit sind Operationsverstärker hohe Ausgangsleistung (derzeit 3 W/Chip),
erhältlich mit einer oberen 3-dB-Grenzfrequenz hohe Isolation.
von bis zu 400 MHz bei Verstärkung 1 (unity­
gain bandwidth) und Kleinsignalbetrieb. Im
Großsignalbetrieb und bei Spannungsverstär­ Spezielle Literatur : [ 1 ] Mimura, T; Hiy amizu,S.; Fujii, T;
kungen V u > 1 0 erreicht man etwa 200 MHz. Nanbu, K. : A new field effect transistor with selectively
Beim Entwurf der gedruckten Schaltung für sol­ doped GaAs/n-AIGaAs heteroj unctions. Japan. J. Appl.
Phys. 1 9 (1 980) L 22 5 . - [2] Liao, S. Y. : Microwave solid­
che HF -Operationsverstärker müssen hochfre­
state devices. Englewood Cliffs, N.J. : Prentice-Hall 1 98 5 . -
quenztechnische Gesichtspunkte (s. 7.2) berück­ [3] Som'es, R. (Hrsg.) : GaAs MESFET circuit design.
sichtigt werden, um einen stabilen Betrieb zu Dedham MA : Artech House 1 9 8 8 . - [4] Ke llner, W ;
erreichen. Das Verstärkungs-Bandbreite-Pro­ Kniekamp, H. : GaAs-Feldeffekttransistoren. Berlin :
dukt ist kein Maß für die höchste erreichbare Springer 1 98 5 . - [5] DeMaw, D.: Practical RF design
Grenzfrequenz. Es gibt zwar Operationsverstär­ manual. Englewood Cliffs, NJ : Prentice-Hall 1 982. -
ker mit einem Verstärkungs-Bandbreite-Produkt [6] Penge lly, R. S.: Microwave field-effect transistors -
Theory, design and applicati ons. New York : John Wileyl
von 2,5 GHz, deren 3-dB-Grenzfrequenz bei Ver­
RSP 1 98 6 . - [7] Di Lorenzo, J v. ; Klzandelval, D. D.:
stärkung 1 liegt j edoch bei 1 5 MHz.
GaAs FET principles and technology. Dedham MA :
Artech House 1982. - [8] SOal'es, R. ; Graffeuil,; Obre gon,
MMIC-Verstärker (Monolithic microwave inte­ J : Applications of GaAs MESFET's. Dedham MA :
grated circuit amplifiers). Monolithische inte­ Artech House 1 9 8 3 . - [9] Liechti, Ch. A.: High speed tran­
sitors : Directions for the 1 990s. Microwave J. 1 9 8 9 State of
grierte Mikrowellenschaltungen werden auf Si­
the art reference. - [ 1 0] Pospieszalski, M. W ; Weinreb, S. ;
und auf GaAs-Substrat ausgeführt [1 2 - 1 6]. Im NOiT od, R. D.; HaiTis, R. : FET's and HEMT's at cyro­
Unterschied zum intern beidseitig ,angepaßten genie temperatures - their properties and use in low-noise
Transistor enthalten Verstärker in dieser Bau­ amplifiers. IEEE-MTT 36, NI. 3 (1 988) 552- 560. -
form mehrere Transistoren und das Anpaßnetz­ [ 1 1 ] AU, F.; Bahl, I. ; Gupta, A. (Hrsg.) : Microwave and
werk. Aufgrund der geringen Größe aller Bau­ mm-wave heterostructure transistors and applications.
elemente (typische Außenabmessungen eines Dedham MA : Artech House 1 989. - [12] Ladbrooke,
MMIC-Chips : 1 mm x l mm) spielen parasitäre P. H. : MMIC Design : GaAs FETs and HEMTs. Dedham
MA : Artech House 1 98 9 . - [ 1 3] Goyal, R. (Hrsg.) : Mono­
Effekte, die in Verstärkern mit diskreten Bauele­
lithic microwave integrated circuit technology and design.
menten Grenzen setzen, kaum eine Rolle. Es sind Dedham MA : Artech House 1 98 9 . - [14] Sweet, A.: MIC
Schaltungen wie in der NF -Technik möglich and MMIC amplifier and oscillator design. Dedham MA :
(z. B. Emitterwiderstände, Kollektorschaltungen, Artech House 1 990. - [1 5] HunglHe gazilLeelPhe llepsl
Darlington-Schaltungen etc.). Weitere Vorteile SingerlHuang: V-band GaAs MMIC low-noise and power
sind der gute thermische Gleichlauf und die hohe amplifiers. IEEE-MTT 36, NI. 1 2 (1 988) 1 966 - 1 97 5 . -
Reproduzierbarkeit. Mit dieser Technologie wer­ [ 1 6] Puce l, R. A. (Hrsg . ) : Monolithic microwave integrat­
den Ergebnisse erzielt, die in herkömmlicher ed circuits (div. Fachaufsätze). IEEE Press, N.Y 19 85,
Dedham MA : Artech House 1 9 8 5 . - [1 7] Chang, K.
Schaltungstechnik nur mit sehr großem Auf­
(Hrsg.) : Handbook of microwave and optical components :
wand bzw. gar nicht möglich sind. Große Ar­ Vol. 2 Microwave solid-state components. New York : John
beitsgebiete im Bereich der HF- und Mikrowel­ Wiley 1 98 9 . - [ 1 8] Bayraktaroglu, B. ; Camille ri, N. ; Lam­
lenschaltungsentwicklung entfallen damit. Für be rt, S. A.: Microwave performances of npn and pnp
die Schaltungsintegration von MMIC-Kompo­ AIGaAs/GaAs heterojunction bipolar transistors. IEEE­
nenten werden derzeit jedoch nach wie vor Ent­ MTT 36 ( 1 988) 1 8 69 - 1 87 3 . - [ 1 9] Ali, F.: HEMTs and
wicklungsingenieure mit guten Kenntnissen der HBTs : devices, fabrication and circuits. Dedham MA :
Artech House 1 991 . - [20] Golio, J M.: Microwave MES­
HF-Schaltungstechnik benötigt, da MMIC-Ver­
FETs and HEMTs. Dedham MA : Artech House 1 991 .
stärker bei unsachgemäßer äußerer Beschaltung
instabil sind .
Zu Stückpreisen bis herab zu einigen D M sind
beidseitig angepaßte, kaskadierbare Breitband­
verstärker sowohl als Chip als auch im Transi­
storgehäuse erhältlich. Neben Standard-MMIC­
Verstärkern mit Bandbreiten von beispielsweise
F 34 F Hochfi"equenzverstärker

7 Technische Realisierung +U

Technical realisation
r------� H

7 . 1 Gleichstromarbeitspunkt •

DC-bias
Für jedes Entwicklungsziel, z. B. größtmögliche
Verstärkung, maximale Ausgangsleistung, mini­
male Rauschzahl, bestmögliche Linearität oder
a b
möglichst großen Wirkungsgrad, gibt es einen
anderen, optimalen Gleichstromarbeitspunkt.
Sind mehrere Ziele gleichwertig, muß ein Kom­
prorniß geschlossen werden. Bei Leistungsver­
stärkern ist der durch die Gleichstromschaltung
vorgegebene Kollektorruhestrom dafür maßgeb­
lich, ob der Transistor im A-, B- oder C-Betrieb
arbeitet.
Die wesentlichen temperatur abhängigen Kenn­
größen eines bipolaren Transistors sind die Ba­
sis-Emitter-Spannung mit einem negativen Tem­
peraturkoeffizienten ( T K ) von etwa - 2 mV; oC
und die Gleichstromverstärkung hFE mit einem
c d
positiven T K von etwa + 0,5 %; oC. Von diesen
beiden ist die Basis-Emitter-Spannungsänderung
der vorherrschende Effekt. Die Temperaturab­
hängigkeit der HF-Verstärkung wird sehr klein,
wenn der Kollektorshorn konstant gehalten wird
(Bild 1). Die in der NF -Technik sehr wirksame
Standardschaltung mit Emitterwiderstand und
Basisspannungsteiler ist aus Stabilitätsgründen
im HF- und MikrowelIenbereich unüblich (Aus­
nahme : Kleinsignalverstärker im MHz-Bereich). e
Die Bilder 2 a bis 2 d zeigen vier Schaltungen zur
Stabilisierung des Kollektorstroms. Bild 2. Gleichstromschaltungen zur Einstellung des Ar­
beitspunkts bei bipolaren Transistoren in Emitterschal­
In Bild 3 sind Standardschaltungen für A- und
tung. e) Transistor im C-Betrieb
AB-Leistungsverstärker zusammengestelIt. Die
Dioden der Gleichstromschaltung sind jeweils
mit dem HF-Transistor thermisch verbunden. per. I m Einzelfall kann man bei den gezeigten
Beide befinden sich auf dem gleichen Kühlkör- Schaltungen Vereinfachungen vornehmen. Infol­
ge der teilweise sehr hohen Bauelementepreise ist
1.0 es bei großen Leistungen sowie im Mikrowellen­
dB
",- bereich durchaus üblich, zur Arbeitspunkt­
"'- G o A s- F E T
'

"
stabilisierung relativ aufwendige, vom HF -Signal
0.5 entkoppelte Schaltungen mit integrierten Span­
'

' ,,-
nungsreglern und Operationsverstärkern einzu­
S'I - B I T �� setzen.
I .
o GaAs-MESFETs benötigen für Standardanwen­
dungen keine Temperaturstabilisierung. Sie wer­
den in der Regel mit niederohmigen, stabilisier­
-0 5

ten Spannungsquellen verbunden : negative


Spannung am Gate, positive Spannung am
-1 0
Drainanschluß. Bild 4 a zeigt eine mög.liche
- 50 Schaltung. Das Gate-Netzwerk solIte bei Uber­

-25 o 25 50 oe 75
Te m p e r o t u r {} steuerung des Eingangs Ströme in bei den Rich­
tungen aufnehmen können, ohne daß sich die
Bild 1. Verstärkungsänderung /l.g als Funktion der Tempe­
ratur. Typi scher Verlauf bei einem GaAs-FET und bei ei­
Gate-Gleichspannung ändert (s. F 5). Durch ent­
nem bipolaren Transistor sprechende schaltungs technische Maßnahmen,
zum Beispiel R-C-Glieder, solIte gewährleistet
Spezielle Literatur Seite F 3 9 werden, daß bei Inbetriebnahme des Verstärkers
7 Technische Realisierung F 35
+U

�- -----l H

r-----+-----1>-- H

50
1K

Bild 4. Arbeitspunkteinstellung bei GaAs-FETs. a) Nie­


derohmige Gate-Spannungsquelle ; b) 50-Q-Anpassung
unterhalb des Betriebsfrequenzbereichs

Bild 3. Schaltungen zur Einstellung des Ruhestroms bei


. Verstärkern im A- oder AB- Betrieb

.------+---j H

zuerst die negative Gatespannung angelegt wird


und dann die Drainspannung.
Bei allen Transistorverstärkern ist sicherzustel­
len, daß beim Ein- und Ausschalten der Versor­ 10 K
gungsspannung keine unzulässig hohen Span­
nungsspitzen am Transistor auftreten und daß 10 K
die einzelnen Gleichspannungen in der richtigen a b
zeitlichen Reihenfolge angelegt werden. Übli­
cherweise werden Transistoren durch die Gleich­
strombeschaltung unterhalb des Betriebsfre­
quenzbereichs beidseitig kurzgeschlossen. Da
viele Transistoren wegen der mit abnehmender
Frequenz zunehmenden Verstärkung bei niedri­
gen Frequenzen nicht mehr absolut stabil sind,
obwohl 51 1 , 52 2 < 1 erfüllt ist, läßt sich die
Selbsterregung mit einer Beschaltung entspre­
chend Bild 4 b verhindern.
Bei M OSFETs fließen keine Gate-Gleichströ­
c
me. Sie können deshalb einfache, hochohmige
Gate-Spannungszuführungen erhalten, wie in Bild 5. Arbeitspunkteinstellung bei VMOS-FETs. a) A­
Bild 5 dargestellt. oder AB-Betrieb ; b) C-Betrieb ; c) D- oder E-Betrieb
F 36 F Hochfrequenzverstärker

7.2 Schaltungsaufbau Basi sgleich spann ung Ko lleklo rg lei c h spa n n u n g


Keromik -
Circuit technology C hipko nden s o 10 r Drossel
\ I
I
Wer HF-Verstärker nach Schaltungsprinzipien /
II
aufbaut, wie sie in der NF -Technik und Elektro­ 11'f- IT
nik üblich sind, wird feststellen, daß die Selbster­ ,

.?\
,

regung das vorherrschende Problem ist und daß �


die Verstärkereigenschaften sehr stark von der 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

Geometrie der Leiterbahn- und Bauelementean­ '"

ordnung beeinflußt werden. Ein dem Frequen�­ , =w (t-ml >


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bereich angepaßter Schaltungsaufbau und dIe
p
Verwendung geeigneter Bauelemente sind also
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

Grundvoraussetzungen für den erfolgreichen j? /


Verstär kerentwurf.
L
Bis etwa 400 MHz kann man beidseitig kupfer­ /

kaschierte Leiterplatten mit durchgesteckten H F - Signalleilung Tri m m - Masse-


Zl = 5 0 Q kondensator D u rc h k o nla k l i e r u n g
Bauelementen benutzen (Bild 6). Die Si­
Tr a n si s tor, E m iller a u f M a s s e
gnalleitungen sind möglichst kurz u? d . haben
keinen definierten Wellenwiderstand. SIe Sl11d all­ Bild 7. Schaltungsaufbau bis etwa 900 MHz: Signallei­
seitig von Masseflächen umgeben, so daß di� k�­ tungen mit definiertem Wellenwiderstand ; oberflächen­
pazitive Verkopplung zwischen unterschIed.h­ montierte, diskrete B auelemente
ehen Signalleitungen minimiert wird. Eine Se.lte
der Leiterplatte ist durchgehend Masse. El11-
gangs- und Ausgangsnetzwerk werden r�umlich
getrennt voneinander �ngeordnet, a�f el11ander
le Zuführungsdrosseln wie in Bild 1 0 ergeben
gegenüberliegenden Selten des Transl � tors. Um starke Verkopplungen innerhalb des Gehäuses.
magnetische Verkopplungen zu vermelden, wer­ Im GHz-Bereich werden Verstärkerschaltungen /
den Luftspulen und empfindliche Signallei­ in Microstrip-Leitungstechnik auf speziellen
tungen nicht parallel geführt, sondern verlaufen Substratmaterialien aufgebaut (Bild 8). Relativ
rechtwinklig zueinander. Mehrstufige HF- Ver­
dünne Substrate (z. B. 0,635 mm) mit großer Di­
stärker werden so aufgebaut, daß die räumliche elektrizitätszahl (z. B. 1 0) sind vorteilhaft :
Entfernung vom Verstärkereingang von Stufe zu Die Signal energie wird im Dielektrikum ge­
Stufe zunimmt . führt,
Bis etwa 900 MHz können Standardleiterplatten
Streufelder in Luft und dadurch hervorgerufe­
eingesetzt werden. Die Unterseite ist durchge­
ne unerwünschte Verkopplungen sind gering,
hend Masse, oder sie liegt am Gehäuseboden an. die besonders bei Leistungstransistoren not­
Auf der Oberseite sind oberflächenmontierte
wendigen niederohmigen Transformatio.n�n
Bauelemente und Signalleitungen mit definier­
lassen sich mit breiten Leiterbahnen reahsle­
tem Wellenwiderstand und definierter Länge
ren.
(Bild 7). Bei kritischen Anwendungsfällen sollten
alle Bauteile, die aus der Leiterplattenebene her­
ausragen, vermieden werden. Besonders vertika-
Masse
/

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Ker amik- S u b s t r a t A b g lei c h - E i e m ente
Bild 6. Schaltungsaufbau im unteren MHz-Bereich. Beide
Seiten der Leiterplatte liegen auf Masse. Signalleitungen Bild 8. GaAs-FET Verstärker in Microstriptechnik ; An­
-

werden gebildet, indem ihre Umrandung als dünner Strei­ paßnetzwerke mit parallelgeschalteten, leerlaufenden Lei­
fen abgeätzt wird tungen
7 Technische Realisierung F 37

Für Kleinsignalverstärker bietet der Aufbau in die passende Stelle geschoben und dann auf­
Koplanar-Leitungstechnik mit vergleichsweise geklebt werden.
hochohmigen Leitungswellenwiderständen un­ Eine weitere Abg1eichmöglichkeit ergibt sich
ter Umständen wesentliche Vorteile : durch die Verwendung von stufig (durch Bond­
- Kurzschlüsse und Bauelemente nach Masse drähte, Lötbrücken) veränderbaren Keramik­
sind einfach realisierbar, Chipkondensatoren.
- die Verkopplung zwischen benachbarten Si­ Das nachträgliche Abtragen der Metallisierung
gnalleitungen ist wesentlich geringer, ist wesentlich aufwendiger. Dies geschieht übli­
- der erreichbare Miniaturisierungsgrad steigt. cherweise durch Laserstrahlen, seltener durch
Sandstrahlen. Sofern die Verstärkereigenschaften
durch das Öffnen des Gehäusedeckels beeinflußt
werden, was bei hohen Frequenzen und hohen
7.3 Schaltungsabgleich Leistungen üblich ist, wird der Feinabgleich
Circuit tuning mühsam. Eine stärkere Unterteilung in mehrere
abgeschirmte Kammern ist dann vorteilhaft.
Bedingt durch die zum Teil beachtlichen Exem­
plarstreuungen der Eigenschaften von Transisto­
ren, müssen Verstärker in der Serienproduktion
häufig einzeln von Hand abgeglichen werden. 7.4 Gleichstromentkopplung
Besonders bei mehrstufigen Verstärkern kann D C-decoupling
dies sehr zeit- und kostenintensiv sein und spe­
zielle Kenntnisse des Abgleichenden erfordern. Im unteren MHz-Bereich werden Keramik­
Je größer S 1 2 ist, desto schwieriger wird der Ab­ Scheiben- bzw. Trapezkondensatoren als nieder­
gleich, da dieser Parameter ein Maß dafür ist, wie ohmige Koppel- und Massekondensatoren be­
sehr sich eine Veränderung des Ausgangsnetz­ nutzt ; bei höheren Frequenzen Keramik- und
werks auf den Transistoreingang auswirkt . Die Silizium-Chipkondensatoren. Je kleiner der Ka­
Minimierung der notwendigen Abgleicharbei­ pazitätswert und je kleiner die Bauform, desto
ten und ihre einfache Durchführbarkeit sollte größer ist die Wahrscheinlichkeit, daß der Kon­
deshalb bereits bei der Schaltungsentwicklung densator auch noch bei hohen Frequenzen ein­
beziehungsweise schon bei der Auswahl des setzbar ist. Größtwerte sind etwa 1 nF bei
Schaltungskonzepts berücksichtigt werden. 200 MHz und 1 00 pF bei 2 GHz. Größere Kapa­
Zweckmäßigerweise setzt man eine Verstärker­ zitätswerte ergeben schlechtere Ergebnisse. Da­
kette aus mehreren, maximal zweistufigen Blök­ durch oder durch den falschen Kondensatortyp
ken zusammen, die jeweils einzeln gemessen und können mehrere dB an Verstärkung verlorenge­
abgeglichen werden können. Beim Abgleich von hen. Besonders bei hohen Leistungen (Konden­
Leistungsverstärkern sollten zumindest zu Be­ satoren parallelschalten) und hohen Frequenzen
ginn, beim Grobabgleich, die Eingangsleistung sollte die Tauglichkeit der benutzten diskreten
und die Versorgungsspannung um etwa 30 % re­ Bauelemente möglichst durch Einzelmessungen
duziert werden, um eine versehentliche Beschädi­ überprüft werden.
gung des Transistors zu vermeiden. Die Gleichstromzuführungen am Ein- und Aus­
Im MHz-Bereich läßt sich das Verändern von gang des Transistors werden so ausgelegt, daß sie
Bauelementegrößen recht einfach durchführen. den HF-Signalweg möglichst wenig beeinflussen
Es gibt Trimmkondensatoren sowie Abgleich­ (Tiefpaßcharakteristik). Im MHz-Bereich be­
kerne aus Ferrit und metallische Verdrängungs­ nutzt man Drosseln geringer Güte mit Ferrit­
kerne für Induktivitäten. Der Abgleich kann mit kern, wobei auch hier gilt, daß die Drossel mit
Abgleichstiften durch kleine Bohrungen hin­ dem kleinsten zulässigen Induktivitätswert in der
durch bei geschlossenem Gehäuse stattfinden. Regel die am besten geeignete ist, weil sie die
In der Schaltungstechnik mit planaren Leitun­ kleinste Wicklungskapazität hat. Leistungstran­
gen kann man bei Keramiksubstraten die vor­ sistoren mit mehreren Ampere Kollektorstrom
handenen Leitungen auf einfache Weise nur ver­ sind meist so niederohmig, daß ein gerader
längern oder verbreitern. Dazu benutzt man : Drahtbügel bereits ausreicht. Bei niedrigen
- bereits auf dem Substrat vorsorglich angeord­ Gleichströmen kann man kapazitätsarme Wi­
nete Leiterbahninseln (confetti), die mit Bond­ derstände einsetzen. Die außen angelegte Gleich­
drähten oder mit Lötzinn aktiviert werden spannung wird entsprechend vergrößert, um den
(Bild 8), Spannungsabfall im Zuführungsnetzwerk auszu­
- mit dem Pinsel aufgetragenes Leitsilber, zur gleichen. Im Mikrowellenbereich benutzt man
Layout-Korrektur (die endgültige Wirkung Luftspulen aus möglichst dünnem Draht (Gren­
der Korrektur tritt erst dann auf, wenn das ze : Strombelastbarkeit) und A/4-Leitungen
Leitsilber vollständig getrocknet ist), (Bild 8) mit der kleinsten möglichen Streifenbrei­
- kleine Keramikteile (tuning tabs) mit hohem 8 r te ( ;::::; 1 00 �m bei weichen und 1 0 �m bei harten
(z. B . 8 r 40, tan b
= = 1 0 - 4 bei 1 0 GHz), die an Substraten).
F 38 F H ochfrequenzverstärker

Die Gleichstromzuführungen müssen nicht nur Deckel leitfähige Dichtung oder


innerhalb des Betriebsfrequenzbereichs des Ver­ ��;§����� ____� lei tf. Kleb stoff
stärkers ordnungsgemäß arbeiten, sondern auch G e h ä u s e _�/J Tr a n s i s t o r
außer halb , bei allen Frequenzen, bei denen der
Transistor verstärkt, reproduzierbar Impedan­
zen erzeugen, mit denen der Transistor stabil
Wörmeleitposte
bleibt. Um hochohmige Resonanzen zu vermei­
den, schaltet man Widerstände parallel und Fer­
ritdämpfungsperlen in Serie. Bild 9 zeigt einige
Beispiele. Dämpfungsperlen mit besonders klei­
ner Bauform findet man in Abgleichschrauben Bild 10. Vestärkergehäuse mit Kiihlkörper
von Schalenkernen. Durchführungskondensato­
ren anstelle von Durchführungsfiltern können
nur bis etwa 30 MHz eingesetzt werden. Der Ort,
an dem die Gleichstromzuführung angeschlossen eines Verstärkers. Ihre Auslegung erfordert bei
wird, kann experimentell optimiert werden, in­ Breitbandverstärkern manchmal mehr Entwick­
dem man im Betrieb mit einem kurzen Metall­ lungszeit als der Entwurf der HF-Anpaßnetz­
draht die Signalleitung berührt und die Stelle werke.
sucht, an der sich diese Störung am wenigsten
auswirkt. Wenn bei Microstrip-Leitungen die
Substratebene verlassen wird, sollte ein HF­ 7.5 Gehäuse
tauglicher Kondensator als Massekurzschluß Package design
vorgesehen werden (Bild 9 c). Die im Gehäuse
häufig senkrecht nach oben verlaufenden Verbin­ Die Innenabmessungen des Gehäuses (Breite a,
dungen zu den Durchführungsfiltern (Bild 1 0) Länge I, Höhe 11 < a, I) werden möglichst so klein
wirken sonst als Antennen und verkoppeln den gewählt, daß die niedrigste Hohlraumresonanz
Verstärkerausgang mit dem Eingang.
Die Gleichstromzuführungsnetzwerke haben
fH 1 0 l
Co Jl /a-? + ?
1 /1 - (1)
wesentliche Auswirkungen auf die Stabilität � 2
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Bild 9. Verschiedene Schaltungsmöglichkeiten zur Zuführung des Gleichstroms


7 Technische Realisierung F 39

nicht nur weit oberhalb des Betriebsfrequenz­ Schicht Wärmeleitpaste, um Lufteinschlüsse aus­
bereichs, sondern möglichst auch oberhalb der zufüllen und so den Wärmeübergang zu verbes­
maximalen Schwingfrequenz des Transistors sern. Moderne Transistorverstärker zeigen keine
liegt. Sofern diese Bedingung nicht eingehalten nennenswerten Alterungserschein ungen. Den­
werden kann. wird unter dem Deckel Absorber-
"
noch haben Halbleiter eine begrenzte Lebens­
material angebracht, oder der Hohlraum wird dauer. Senkt man die Betriebstemperatur eines
durch zusätzliche, leitende (Schraub-)Verbin­ Si-Transistors durch geeignete Wärmeabfuhr­
dun gen zwischen Deckel und Boden unterteilt. maßnahmen beispielsweise von 200 °C auf
Die maximal zulässige Verstärkung pro Gehäuse 1 50 °C, so erhöht sich die mittlere Lebensdauer
hängt vom Aufbau der Schaltung und von ihrem (mean time to failure, MTTF) z. B. von 2 . 1 0 5 auf
Abstrahlverhalten ab. In Microstrip-Technik 5 1 06 Stunden [1]. Auch bei Verringerung des
.

sind etwa 30 dB und in Koplanar-Leitungstech­ Kollektorstroms nimmt die mittlere Lebens­


nik etwa 50 dB pro Gehäuse stabil beherrschbar. dauer zu.
In der S chaltungstechnologie des MHz-Bereichs, Der fertige Verstärker sollte auf Beeinflußbarkeit
ohne den Vorteil der Wellenführung im Substrat durch Körperschall getestet werden. Besonders
mit hohem Co ist häufig in jeder Verstärkerstufe mikrofonie-empfindlich sind Ferrit- und Kera­
zwischen Transistoreingang und -ausgang ein mikbauelemente. Alle mechnisch schwingungs­
Abschirmblech notwendig, um die Selbsterre­ fähigen Bauteile sollten befestigt werden.
gung der Schaltung zu vermeiden.
Beim Gehäuseentwurf sind die unterschiedlichen
Wärmedehnungskoeffizienten von Substrat und
Gehäuse zu beachten. Zwischen Transistor und
Gehäuse sowie Gehäuse und Kühlkörper Spezielle Literatur : [1J Microwave and RF designer's cata­
k ommt bei Lei stungsverst ü rkern eine d ü n ne log 1 990 - 1 99 1 , Hewlett-Packard Co., Pala Alto, CA .

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