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Endstufen
D ie neue Endstufenbaureihe von Amate druck entstehen. Etwas gewöhnungsbe- de, d. h. den Wert von 240 V nicht über-
Electroacustica umfaßt wieder zwei Mo- dürftig erscheint dagegen die braune Far- schreitet, wird das Hauptnetzteil zuge-
delle, die DPU-2k4 und die DPU-3k6. Ge- be. Die Frontansicht unterteilt sich in das schaltet. Katastrophale Schäden durch de-
genüber den vorherigen Modellen wurden linke Viertel mit dem Einschub für das fekte Drehstromleitungen können so si-
primär Detailverbesserungen eingebracht Controllermodul und die restliche Fläche, cher vermieden werden, was sicherlich der
und ein neues Controllermodul entwickelt. die mittig je Kanal sechs Leuchtdioden eine oder andere Anwender sehr zu schät-
Die Ausgangsleistung wurde deutlich er- für die Statusanzeige enthält und oben zen weiß. Für jeden Kanal finden sich in
höht, was sich auch äußerlich in dem jetzt und unten große Lüftungsschlitze für den der Front eine –20-dB-, eine –10-dB- und
3 HE großen Gehäuse widerspiegelt. Das Luftaustritt der Kühlung. Ein großer in eine rote Peakanzeige, die das Erreichen
grundsätzliche Konzept blieb jedoch er- der Rückwand angeordneter Ventilator der Leistungsgrenze und den Limiterein-
halten, wobei sich auch die erste DPU- bläst um die Trafos herum in die fein ge- satz anzeigt. Weitere drei Leuchtdioden
Baureihe schon durch die Philosophie ei- rippten Kühlblöcke der beiden Endstu- zeigen eine zu hohe Temperatur, eine zu
nes extremen Verhältnisses von Peak- zu fen. Positiv zu vermerken ist die Dreh- niedrige Lastimpedanz oder ein Anspre-
Dauerleistung auszeichnete. zahlsteuerung des Lüfters, die allerdings chen der Schutzschaltung wegen längerer
sehr nervös schon auf kurze Signalspitzen Überlast, DC am Ausgang, zu hoher Netz-
am Eingang reagiert und sofort die Dreh- spannung oder ähnlicher Vorfälle an. Die
❘ Gerätebeschreibung
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Limiterfunktion und ein Übersteuern der
Eingänge bei mehr als 3 V Eingangs-
spannung anzeigt. Mittels zweier Trimmer
❘ Impulsmessung nach IHF
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TEST
Abb. 1: Verstärkung über der Frequenz (CH1, CH2) Abb. 2: Phasengang über der Frequenz (CH1, CH2)
Abb. 3: Übersprechdämpfung (CH1→CH2, CH2→CH1) Abb. 4: Dämpfungsfaktor an 4 Ohm Last über der
Frequenz (CH1, CH2)
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Endstufe nachgibt und die Versorgungs- Kurven in Abb. 7 und Abb. 8 fallen stan-
spannung abfällt. Endstufen mit hart ge- desgemäß für eine Endstufe in dieser
regelten Schaltnetzteilen stellen hier das Klasse aus und brauchen einen Vergleich
andere Extrem dar, wo kaum ein Unter- mit der Crest 8001 nicht zu scheuen. Er-
schied zwischen der anfänglichen Peak- freulich ist auch, daß der Klirrfaktor ge-
leistung und der Dauerleistung zu beob- genüber der DPU-2k5 noch gesenkt wer-
achten ist. Abhängig vom geplanten Ein- den konnte und auch durch die gestufte
satzbereich sollte so die Auswahl der End- Versorgungsspannung keine Schmutzef-
stufe nach der Leistungsangabe bei mehr fekte auftreten. Lediglich eine kleine
oder weniger großen Crestfaktoren erfol- Sprungstelle bei der halben Ausgangs-
gen. Für den Einsatz im Bassbereich soll- spannung zeugt von der zweistufigen
ten 6 dB Crestfaktor zugrundegelegt wer- Konzeption. Der Abbruch der Meßkur-
den und für die Low-Mid- und Mid-High- ven oberhalb der maximalen Ausgangs-
Wege 12 dB bzw. 18 dB. leistung geht auf das Ansprechen der
Überstromsicherung zurück, die eine län-
ger andauernde Überlastung detektiert
❘ Meßwerte
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TEST
Abb. 7: Klirrfaktor (THD+N) bei 1 kHz und 2 × 4 Ohm Last Abb. 8: Klirrfaktor (THD+N) über der Frequenz 3 dB unter
(CH1, CH2) Vollaussteuerung und 2 × 4 Ohm Last (CH1, CH2)
Abb. 9: Intermodulationsverzerrungen DIM 100 (3,15 kHz Abb. 10: Modulationsverzerrungen nach SMPTE (60 Hz
und 15 kHz) und 2 × 4 Ohm Last (CH1, CH2) und 7 kHz) und 2 × 4 Ohm Last (CH1, CH2)
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TEST
Abb. 11: Differenztonverzerrungen (10,5 kHz und 11,5 kHz) Abb. 12: Overshoot zweikanalig an 4 Ohm Last
und 2 × 4 Ohm Last (CH1, CH2)
Abb. 13: Testsignal mit Sinusburst und Crestfaktor von 18 dB Abb. 14: Testsignal mit Sinusburst und
Crestfaktor von 12 dB
Abb. 15: Testsignal mit Sinusburst und Crestfaktor von 6 dB Abb. 16: Testsignal mit Sinusburst (Ausschnittvergrößerung)
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Thermal Power Control, bei dem über zwei Sense-Leitungen
(PIN 2+ und 2-) von der Box eine Rückmeldung kommt, wenn
die thermischen Grenzen eines Systems erreicht sind. Die End-
stufe kann darauf hin in diesem Bereich die Leistung so weit re-
duzieren, bis sich wieder unkritische Werte einstellen. Wie das
Verfahren genau funktioniert und welche Größen in der Box
ausgewertet wird, war leider nicht in Erfahrungen zu bringen.
❘ Fazit
❘
der DPU-3k6 auch die reichhaltige Ausstattung.
❘ Übersicht
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