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IChO 2024 Aufgabenblatt WEB
IChO 2024 Aufgabenblatt WEB
Internationale
ChemieOlympiade 2024
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rm atio Riad, Saudi-Arabien
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Diese Aufgabe führt uns in das Land der Moleküle (Icholandia). Ein typischer Einwohner Icholandias namens Kolbi sieht so aus:
a) Vervollständige die folgende Tabelle, indem du für alle fehlenden Element-Element-Bindungen, die im Körper von
Kolbi vorkommen, deren Bindungslänge ergänzt.
Element-Element-Bindung Bindungslänge in pm
C-C 154
...
...
Das Konzept der Hybridisierung dient zur Beschreibung der Bindungssituation in organischen Molekülen. Dabei werden s- und
p-Atomorbitale zu Hybridorbitalen vom Typ sp, sp2 bzw. sp3 zusammengeführt. Die Bindungsordnung und der Bindungswinkel
werden dabei von der Hybridisierung der beteiligten Atome beeinflusst.
b) Vervollständige die folgende Tabelle.
c) Vervollständige die folgende Tabelle, indem du die Nummer von jeweils fünf weiteren Kohlenstoffatomen mit sp-, sp2-
bzw. sp3-Hybridisierung im Körper von Kolbi der entsprechenden Hybridisierung zuordnest.
Hybridisierung Atomnummern
sp 1, …
sp2 3, …
sp3 15, …
Wenn wir Kolbis Körper mit dem menschlichen Körper vergleichen, können wir das Atom 36 als Knie und Atom 13 als Schulter
auffassen. Um sich vor dem Joggen etwas zu dehnen, möchte Kolbi seine Knie und Schultern kreisen lassen.
d) Erläutere kurz das Prinzip der freien Drehbarkeit entlang von C-C-Bindungsachsen am Beispiel von Ethan und Ethen.
Gib dann an, ob Kolbi seine Knie bzw. Schultern kreisen lassen kann, und begründe deine Entscheidung.
*** Alle Abbildungen stehen unter www.icho.de in hoher Auflösung zum Download bereit ***
Die Einwohner*innen Ichloandias gehen wie wir Menschen auch verschiedenen Berufen nach. Der durch sie ausgeübte Beruf
lässt sich dabei durch eine Kopfbedeckung erkennen. In Icholandia gibt es Studierende, Bäcker*innen und Köch*innen. Die
Kopfbedeckungen werden in einer Fabrik aus den entsprechenden Diolen hergestellt.
HO OH O O
E
Bäcker*innen
HO OH O O
F
Studierende
O O
HO OH
G
HO OH HO OH HO OH
E F G
NOTIZEN
Die Wechselwirkung von elektromagnetischer Strahlung einer bestimmten Energie mit Materie ist die Grundlage der Spektro-
skopie. Sie ist eine Technik, mit der man Informationen über die chemische Zusammensetzung von Materialien gewinnen kann.
a) Markiere im Suchsel zwanzig Begriffe aus der Spektroskopie. Tipp: Sie haben sich senkrecht und waagerecht versteckt. Es
handelt sich um Energieeinheiten, Spektrometer-Bestandteile, Forscher und Vorgänge bei der Spektroskopie.
E B A B S O R P T I O N L Q P E P G
D E W W W P P S K T R H I T R O S B
F E V E Z G I T T E R G N I O R P A
H R H L O D P N P E P A S Z E Q E L
L J U L S D F Y O M R X E X N I K M
M E Y E P V R D F I I J Y T V T E
R M N N E B A E W S S C F H G B R R
V E E L K O U B H S M S R E E H A X
W T E A T B N Y Q I A G E N N E L G
N E U E R W H E A O K G Q E U R L O
Y R S N U R O O N N I P U R E T I W
Z S O G M L F I O O O C E G G Z N B
R Z R E K J E D U W M C N I E Q I L
E D J L W P R J T N I M Z E N J E C
F Y G P S T R A H L U N G J O U L E
P B M R E U E B E R G A N G R X T
Unter dem Begriff Molekülspektroskopie fasst man verschiedene spektroskopische Methoden zusammen, mithilfe derer Stoffei-
genschaften charakterisiert und Strukturen von Verbindungen aufgeklärt werden können. Jede Methode erfordert einen spezi-
fischen Wellenlängenbereich zur Anregung von Bewegungs- oder Elektronenzuständen im Molekül. Daraus ergeben sich außer-
dem methodenspezifische Anforderungen an die zu untersuchenden Moleküle.
c) G
ib für die in der Tabelle genannten Methoden die verwendeten Wellenlängenbereiche an und ordne ihnen aus der
folgenden Liste die untersuchte Eigenschaft sowie die Anforderungen an die zu untersuchenden Moleküle zu.
Eigenschaften: Zustand der äußeren Elektronen, Kernspinzustand, Rotationszustand, Schwingungszustand
Anforderungen: Übergangsdipolmoment, konjugiertes π-System, Kernspin > 0, Dipolmoment
In Aufgabe 1 hast du die Bindungsordnungen und -längen von Kolbis Körper identifiziert und überlegt, welche Beweglich-
keit in Kolbis Gelenken möglich ist. In der Schwingungsspektroskopie beschäftigen wir uns mit den kleineren Bewegungen
(Schwingungen), die Kolbis Körper fortwährend durchlaufen. Bei der Betrachtung von Schwingungen steht die Bindungsstärke
im Fokus. Eine molekulare Streckschwingung zwischen zwei Atomen lässt sich näherungsweise mit dem mechanischen Modell
einer Feder beschreiben. Die Kraftkonstante stellt hierbei ein Maß für die Bindungsstärke dar. Unter Berücksichtigung der
reduzierten Masse und gilt für die Schwingungsfrequenz:
1 2 3
A B
C
Spektren erstellt mit https://ir.cheminfo.org/
Wird ein Wasserstoffatom der C-H-Bindung durch das schwerere Isotop Deuterium ausgetauscht, so entsteht eine Bindung mit
einer ähnlichen Bindungsstärke, aber mit anderen Schwingungseigenschaften.
g) Berechne die Wellenzahl der C-D-Streckschwingung als Vielfaches der Wellenzahl der C-H-Streckschwingung.
Hinweise: Berechne zunächst die reduzierten Massen μ(CH) und μ(CD) in kg. Nimm an, dass sich die Kraftkonstante im
Vergleich zur C-H-Bindung nicht ändert.
Nicht alle in Icholandia sehen aus wie Kolbi, wenngleich sie sich in ihrer Struktur sehr ähnlich sind. Es wird nach einer analyti-
schen Methode gesucht, mit der sich solche Strukturen aufklären lassen. Zur Verfügung stehen IR-Spektroskopie, 1H-NMR, UV-
Vis-Spektroskopie, Massenspektrometrie und Röntgenkristallographie.
h) G
ib an, welche die geeignetste Methode zur Strukturaufklärung der Bevölkerung von Icholandia ist. Begründe für jede
der anderen Methoden, warum sie eher nicht geeignet ist.
NOTIZEN
Gold ist das Edelmetall mit den höchsten Standardpotentialen aller Metalle, dadurch kommt es in der Natur vor allem gediegen
vor. Außerdem ist Gold ein Reinelement. Trotz des hohen Standardpotentials gibt es stabile Verbindungen von Gold in verschie-
denen Oxidationsstufen.
a) Definiere die Begriffe „gediegen“ und „Reinelement“. Gib für beide der Eigenschaften jeweils zwei weitere Metalle an,
auf welche diese zutreffen. Gib die Quelle deiner Recherche an.
b) Nenne die beiden wichtigsten Oxidationsstufen, in denen Gold in Verbindungen auftritt und gib E0/V
jeweils zwei Beispielverbindungen an, die in dieser Aufgabe nicht genannt werden.
Ag2+|Ag+ 1,98
Au |Au
+
1,69
Anhand der Standardpotentiale wäre Au+ in wässriger Lösung in der Lage, Wasser zu oxidieren.
Au |Au
3+ +
1,40
Tatsächlich verhält es sich aber analog zu Cu+, während wässrige Lösungen von Ag+ stabil sind.
O2|H2O 1,23
c) Stelle eine Reaktionsgleichung für die hypothetische Oxidation von Wasser durch Au+ auf.
Ag |Ag
+
0,80
d) Beschreibe anhand von Reaktionsgleichungen, wie Au+ und Cu+ in wässriger Lösung tatsächlich
reagieren, und begründe dies anhand der Standardpotentiale. Cu |Cu
+
0,52
Cu |Cu
2+ +
0,16
Wässrige Lösungen von AuCl3 sind stabil, sie enthalten die Koordinationseinheit [AuCl3(H2O)].
e) Benenne diese Koordinationsverbindung mit einem systematischen Namen und formuliere die Gleichgewichtskonstante
der Komplexbildungsreaktion ausgehend von [Au(H2O)4]3+ nach dem Massenwirkungsgesetz.
f) Begründe, weshalb diese Lösung stabil ist, obwohl aufgrund der Standardpotentiale die Oxidation von Wasser durch die
Goldverbindung zu erwarten wäre.
Neben salzartigen Verbindungen bildet Gold auch Legierungen MAu (M = Na, K, Rb, Cs) mit Alkalimetallen, in denen Gold einen
anionischen Charakter hat. In Gegenwart von Alkalioxiden M2O können diese Legierungen durch Alkalihyperoxide zu ternären
Oxiden MAuO oder M3AuO2 oxidiert werden. Ein Beispiel ist das Oxid A. Es weist einen Sauerstoffgehalt von 5,11 % auf.
g) Bestimme, um welches ternäre Goldoxid es sich bei A handelt, und gib die Oxidationszahlen aller Elemente in A an.
h) Stelle eine Reaktionsgleichung für die Oxidation der entsprechenden Legierung MAu zu A auf.
Bei Reduktion von Edelmetallsalzen aus wässriger Lösung fällt das elementare Metall in untypischen Farben an. Zum Bei-
spiel wird bei Reduktion von Silbersalzen häufig ein schwarzer Niederschlag beobachtet. Gold kann beispielweise durch Citrat
zu sphärischen Nanopartikeln reduziert werden. Eine wässrige Dispersion der Gold-Nanopartikel mit einem Durchmesser von
25 nm erscheint beispielsweise rot.
i) Benenne die Effekte, die dazu führen, dass die Metalle in diesen Formen nicht die typisch silberne bzw. goldene Farbe
haben.
j) Begründe, warum Nanopartikel einen deutlich verringerten Schmelzpunkt aufweisen als makroskopische Festkörper
desselben Stoffs.
© Anne Moldenhauer
Liebe Schülerinnen und Schüler, Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern,
liebe Eltern und Lehrkräfte, liebe Lehrerinnen und Lehrer,
die Welt verändert sich. Und es gibt so viel zu tun. Wir müssen beim Kinder lernen ihre Welt zu verstehen, indem sie beobachten, ent-
Klimaschutz vorankommen, die Digitalisierung klug nutzen, Fortschrit- decken, ausprobieren und begreifen. Schon sehr früh begeistern sie
te in der Medizin erzielen. Ich bin sicher: Wir kriegen das hin. Und sich für Naturphänomene und Experimente – zu Hause in gewohnter
warum bin ich sicher: Weil wir Wissenschaft und Forschung haben. Sie Umgebung oder draußen in der Natur.
schaffen die Grundlagen für Neues, für Innovationen, für Antworten
auf die Fragen unserer Zeit, damit wir ein gutes, selbstbestimmtes und „Warum ist das so?“ – diese Frage beschäftigt ein Kind, wenn es sich
gesundes Leben führen können. intensiver mit biologischen, chemischen oder physikalischen Phä-
nomenen befasst. Und diese Frage stellen Wissenschaftlerinnen und
Entscheidend ist, dass wir dafür alle unsere kreativen und intellek- Wissenschaftler am Beginn jedes Forschungsprojekts. Die Lust, Neues
tuellen Reserven aktivieren und vor allem auch junge Leute früh für zu entdecken und Dingen auf den Grund zu gehen, wollen wir in
Naturwissenschaften, für Mathe und Informatik begeistern. Dass sie Unterricht und Schule nach Kräften fördern.
sich fragen: Wie will ich einmal leben? Und: Was ist mein Talent? Was
kann ich beitragen? Denn Deutschland ist ein Wissenschaftsland, das Eltern, Erzieherinnen und Erzieher sowie Lehrkräfte können maßgeb-
schon oft bewiesen hat, wie wandlungsfähig es ist, wenn es darauf lich dazu beitragen, dieses Nachfragen, Ausprobieren und Experimen-
ankommt. Wir haben so viele kreative Menschen – Menschen, die sich tieren zu begleiten und zu vertiefen. Die ScienceOlympiaden unter-
für Neues begeistern. stützen dieses Engagement auf vorbildliche Weise. Jedes Jahr nehmen
mehr als 10.000 Schülerinnen und Schüler an den sechs naturwissen-
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung engagiert sich schaftlichen Wettbewerben des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der
darum seit vielen Jahren dafür, dass Kinder und Jugendliche die so- Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) in Kiel teil.
genannten MINT-Fächer und deren Möglichkeiten für sich entdecken.
Auch die Förderung verschiedener Schüler- und Jugendwettbewerbe Dabei geht es auch ums Gewinnen. Und Wettbewerbe wie die
gehört dazu: die naturwissenschaftlichen Wettbewerbe, die Science- ScienceOlympiaden motivieren Jahr für Jahr zu außergewöhnlichen
Olympiaden und der BundesUmweltWettbewerb – alle organisiert Leistungen. Aber der gegenseitige Austausch und das Vernetzen unter-
vom Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und einander sind viel entscheidender. Wer daran teilnimmt, kann seine
Mathematik. Kenntnisse und Fähigkeiten vertiefen, Kontakte knüpfen und tolle
Erfahrungen sammeln.
Ich ermuntere alle jungen Menschen dazu, bei den Wettbewerben
mitzumachen. Es lohnt sich. Jedes Jahr melden sich bundesweit Die Kultusministerkonferenz unterstützt die Anliegen und Ziele der Sci-
rund 10.000 Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse an. Sie lösen enceOlympiaden nachdrücklich. Wir brauchen Menschen, die sich mit
knifflige Aufgaben, machen neue Erfahrungen und treffen interessante Begeisterung und fundierten Fachkenntnissen den wissenschaftlichen
Menschen. Sie entwickeln das weiter, was in ihnen steckt, was ihnen und technologischen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft
Freude macht – und das jenseits des Schulalltags. stellen. Wir brauchen junge Talente in den Laboren und Forschungs-
einrichtungen, in der Softwareentwicklung, im Umweltbereich und last
Liebe Leserinnen und Leser, ich lade Sie ein: entdecken auch Sie die but not least als künftige MINT-Lehrkräfte in unseren Schulen.
ScienceOlympiaden und den BundesUmweltWettbewerb. Erobern Sie Den Fachlehrkräften in den Schulen und dem Leibniz-Institut für die
sie. Weil es Spaß macht. Und gut ist: für Sie und für uns alle. Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik an der Universität
Kiel danke ich für ihr großartiges Engagement. Und allen Teilneh-
merinnen und Teilnehmern wünsche ich Erfolg, vor allem aber viel
Spaß im Wettbewerb!
Bettina Stark-Watzinger
Mitglied des Deutschen Bundestages
Bundesministerin für Bildung und Forschung
Astrid-Sabine Busse
Präsidentin der Kultusministerkonferenz 2023