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1906. IV. Jahrgang. Nr. 4 - 6 .

MITTEILUNGEN
DES

NATURWISSENSCHAFTLICHEN VEREINES
AN DEB

UNIVERSITÄT WIEN.
Die Mitteilungen erscheinen in 8—10 Nummern jährlich, für "Mitglieder kostenlos. Bezugspreis
für Nicht-Mitglieder 2 K. Preis einzelner Nummern 30 h. Beiträge werden erbeten an den Verein
(I., Reichsratsstraße 4). — Vortragsabende des Vereines finden in der Regel an Dienstagen \im
7 Uhr abends im Hörsaale I für Mineralogie statt. Bibliotheksstunden Mittwoch 5—7 Uhr.
Beitrittsanmoldungen werden an den Vereinsabenden schriftlich entgegengenommen. Semestral-
beitrag 3 K. Eintrittsgebühr 2 K.

Ein Beitrag zur Kenntnis der Flora der Herzegowina.


, . Von E. JANCHEN.
(Fortsetzung und Schluß.)

Peucedanum Chabraei (Jacq.) G-aud., im nordwestlichen Teile des


Nevesinjsko polje.
Peucedanum Schotiü Bess., im Zalomskatale südöstlich, von Pluiinje
nächst Nevesinje.
Laserpitium marginatum W. K., Südabdachung der Velez planina.
Heracleum Orsinii Tenore, Velez planina: auf dem Botin und in
Schutthalden unter den Felsen des Nordostabsturzes.
Primula bosniaca Beck (= P. Columnae Ten. X vulgaris Huds.), bei
•, ; Nevesinje nicht selten unter den Stammeltern. Eines meiner
Exemplare besitzt unter 5 Blüten 2 rein tetramere, bei einer
dritten ist der Kelch tetramer. die Corolle wegen teilweiser Ver-
' ; Schmelzung zweier Lappen unvollkommen pentamer, während
; die beiden jüngsten Blüten vollkommen regelmäßig pentamer
sind.
Menyanthes trifoliata L., feuchte Stellen im Nevesinjsko polje.
Lithospermum qfficinale L., lichte Wälder nördlich des Velez jezero.
Onosma echioides L., Pod-Velez bei Mostar. Formanek gibt von
hier 0. stellulatum W. K. an.
Onosma Visianü Clem., Pod-Velez bei Mostar. . - • '? •
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Onosma arenarium W. K., im nordwestlichen Teile des Nevesinjsko


polje („Maei polje"); auf dem Vilinjak südlich von Neve-
sinje; an den Abhängen des Zimomor oberhall) Bielina.
Tencrium Arduini L.. bei der Höhle Bisina westlich von Nevesinje
und auf Kuppe Cote 1188 südlich von Nevesinje. (Borbas,
sec. Formanek, Zw. Beitr. z. Fl. v. Bosn. u. d. Herzegow., in
„Ost. bot. Zeitschr.", 1890, pag. 93.)
Scutellaria alpina L., Südabdachung der Velez planina.
Marrubium vulgäre L., Pod-Velez bei Mostar.
Marmbium candidissimum L., Pod-Velez bei Mostar; bei Bielina
am Fuße der Crvanj planina. •• .
Sideritis montana L.. Pod-Velez bei Mostar.
Nepeta pannonica L., spec. plant., ed. I (1753), pag. 570. Synon.: N.
pannonica Jacq., Enum. plant. Vind. (1762), pag. 106 ;idem, Flor,
austr.. II (1774), tab. 129; Reichard, Linn. syst. plant., III
(1780), pag. 30; Alton, hört. Kew., II (1789), pag. 284; Rchb.,
Flor. germ. excurs. (1830—32), pag. 317; Kerner, Vegetations-
verhältnisse d. mittl. u. östl.Ung. (1875), pag. 387; Beck. Flora
v. Siidbosnien (1886 — 87), pag. 143; Fritsch, Exkursionsflora f.
Österr. (1897), pag. 469. — N. paniculata Crantz, Stirp. austr.,
fasc. IV (1769), pag. 270. — N. violacea Scop., Flor, carn., I
(1772), pag. 431; Vill., Hist. plant. Dauph. (1787), pag. 369;
Rchb., Flor. germ. excurs. (1830 — 32), pag. 317; Kerner, 1. c.
pag. 388; Murbeck, Beitr. Flor. Südbosn. (1891), pag. 60;
Fritsch, I.e. pag. 469; vix Linne. spec. plant., ed. I (1753),
pag. 570, quod nomen dubium fortasse N. latifoliam DC.
refert, vix Aiton, hört. Kew., II (1789). pag. 285 — N. nuda
Murray, Linn. syst. veget., ed. 14 (1784), pag. 529 (ex syn.
Jacq.) et auet. compl., non vel saltem pro parte Linne, spec.
plant., ed. I (1753), pag. 570.
Linnens N. nuda, die sec. spec. plant, in Spanien heimisch
ist und sich von N. pannonica L. durch fast sitzende Blätter
unterscheiden soll, ist nicht mit Sicherheit zu deuten und
der Name daher am besten ganz fallen zu lassen. Jacq. Flor.
Austr., I (1773), tab. 24, bildete unter diesem Namen eine
Pflanze mit kleineren weißen Blüten ab, welche allerdings
Linne in seinen Briefen an Jacquin (Ausgabe v. Schreibers,
1841, pag. 124) mit seiner N. nuda für identisch erklärt, was je-
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doch mit Rücksicht auf die angebliche Heimat der letzteren


sehr zweifelhaft erscheint. Nach Kerner (Vegetationsver-
hältnisse des mittl. u. östl. Ungarn, 1875, pag. 388) wird
N. nuda Jacq. seit altersher in den botanischen Gärten kulti-
viert — Exemplare aus dem Wiener botanischen Garten,
die wahrscheinlich von Jacquins Originalen abstammen,
hinterliegen in Kerners Herbar — kommt aber weder in
Ungarn noch westlich davon wild wachsend vor (vgl. auch
Reichenbach, Flor.germ.exe, 1830—32, pag. 317), ist viel-
mehr mit der von Grisebach (Spicilegium florae rumelicae
et bithynicae, 1844, pag. 131) aus dem Scardus als N. nuda
Jacq. angeführten Pflanze identisch. Wahrscheinlich durch-
wegs auf die gleiche Pflanze beziehen sich die Namen: N.
nuda L. alba Desfont., Tabl. de l'ecole de Bot. (1804), pag. 58
(sine descr.!); N. ucranica M. Bieb.; Flor. Taur.-Cauc, II (1808),
pag. 41 (non Linne!); N. nuda L. ß. parviflora Benth., Labiat.
gen. et spec. (1832—36), pag. 486, N.nuda L. ß. albiflora Boiss.,
Flor. Orient., IV (1879), pag. 663. Vgl. auch Briquet, Labiees
des Alp. Marit., II (1893), pag. 373. Wenn sich, wie nach
Briquet, I.e., zu vermuten ist, die in Rede stehende Pflanze
als eine von N. pannonica geographisch getrennte Art heraus-
stellen sollte, so hätte für sie wegen einer älteren N. parvi-
flora M.Bieb. (Flor. Taur.-Cauc. II., 1808, pag. 41) der Name
N. albiflora (Boiss.) einzutreten.
Die vielfach angezweifelte Identität von N. pannonica
Jacq. mit N. pannoniea L. kann wohl mit Sicherheit be-
hauptet werden. Denn Linne sagt von seiner N. p. „Habitat
inPannonia", eine Angabe, welche von allen in Betracht kom-
menden Arten einzig nur auf N. pannonica Jacq. paßt. Daß
Linne in seinen Briefen an Jacquin (Ausgabe v. Schreibers,
1841, pag. 138) die von letzterem in seiner Flor. Austr., II
(1774), tab. 129 gegebene Abbildung der N. pannonica für
seine N. nuda hält, hängt nur damit zusammen, daß in der
Abbildung nur der obere Stengelteil mit sitzenden Blättern zur
Abbildung gelangt ist, die unteren gestielten Blätter hingegen
fehlen, und Linne bei der Unterscheidung der in Rede stehen-
den irrten auf die Stielung der Blätter zu viel Gewicht
gelegt hat. Reichard (syst. plant., III, 1780, pag. 31) zitiert
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QO

auch demgemäß ganz richtig zu N. pannonica L. die eben


erwähnte Abbildung (und zu N. nuda: Jacq., austr., tab. 24),
••'! während Murray (Linn. syst. veget., ed. 13, 1774, pag. 442)
zu N. pannonica L. die Jacquinsche tab. 24 (N. nuda Jacq.)
und konsequenterweise später (Linn. syst. veget., ed. 14,
1784, pag. 529) überdies zu N. nuda: Jacq., austr., tab. 129,
(l
d. i. N. pannonica Jacq. zitiert, was jedenfalls wesentlich zu
der großen Verwirrung in der Nomenklatur beigetragen hat.
Nepeta violacea Scop., Vill. (vix Linne!) ist von N. pan-
" nonica L., Jacq. nicht zu unterscheiden. Reichenbach, 1. c,
sagt von N. violacea: „ramis patenti-paniculatis, cymis . . .
laxe multifloris . . ." von N. pannonica dagegen: „ramis . . .
• •. arrecte-paniculatis, . . . . cymis multifloris compactis . . . ."
Diese Unterscheidungsmerkmale, welche auch in F r i t s c h '
Exkursionsnora Eingang gefunden haben, erweisen sich aber
•; bei Yergleichung eines größeren Materiales als ebensowenig
haltbar, wie sich etwa andere in der Form des Kelches
und in der Skulptur der Samen auffinden lassen. Vgl. dies-
;
' bezüglich auch Murbeck, Beitr. Flor. Südbosn. (1891) pag. 60,
'' •-•' Briquet, Labiees d. Alp. Marit. (1893), pag. 373, und Schiller,
Beitr. z. Flor. v. Bosn. u. d. Herzegow., in Mitt. d. naturw.Ver.
ir
' a. d. Univ. Wien, Jahrg. 1903, pag. 52. — Häufig im Neve-
sinjsko polje (Murbeck).
Nepeta Cataria L., Waldränder nördlich des Velez jezero.
Glechoma hirsutum W. K., Ausläufer der Velez pla n ina gegen Ne vesinj e.
Lamiuin bifidum Cyr., Abhänge der Ostra gomila südlich von Ne-
vesinje gegen das Dorf Jasena.
Stachys anisochilus Vis. et Panc., Felsen am Nordostabsturz der
Velez planina oberhalb des Jezero.x)
Sahir ejarupestris Wulf., auf der Karsthöhe SuriciimNevesinjko polje.
Hyssopus officinalis L., im Tale der Zalomska östlich von Kifino
§1 l ! A G; i:
^ selo bei Nevesinje. - - -ö'ci !---i -^ • i^'->i)
Veronica prenja Beck, auf trockenen grasigen Hügeln im Neve-
sinjsko polje (ca. 900»?); an Felsen des Hum beiMostar (ca. 80m).
^ An dieser Stelle sei berichtigend bemerkt, daß der in diesen Mitt. 1905,
Nr. 6 u. 7, pag. 48, von der Sator planina in West-Bosnien angegebene Stachys sub-
erenatus Vis. nicht diese Art ist, sondern bei genauerer Untersuchung sich als eine
neue Form erwiesen hat.
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Digitalis ferruginea L., in Wäldern um den Velez jezero.


Euphrasia.pectinata Tenore (det. Prof. v. W e t t s t e i n ) , Pod-Velez
bei Mostar.
Euphasia tatarica Fischer (det. Prof. v. W e t t s t e i n ) , Nevesinjsko
polje.
Orthantha lutea (L.) Kerner, Pod-Velez bei Mostar.
Odontites canescens (Rchb.) Hoffm. ( = 0. Kochii Schultz), Neve-
sinjsko polje.
Globularia Willkommii Nym., nordwestlicher Teil des Nevesinjsko
polje („Maöi polje").
Globularia bellidifolia Tenore, Pod-Velez bei Mostar; Abhänge des
Ost-Velez gegen Bojiste; Abhänge desZimomor gegen Bielina.
Formanek gibt aus diesem Gebiet Gr. cordifolia L. an, die
ich nirgends gesehen habe.
Plantago maritima L., Nevesinjsko polje: an feuchten Stellen
! zwischen Bojiste und Bielina, während PL carinata Schrad.
. ; an trockenen Standorten häufig ist.
Asperula scutellaris Vis., Pod-Velez bei Mostar; bei der Höhle
Bisina westlich von Nevesinje. : . ;
Valeriana tuberosa L., auf der Ostra gomila südlich von Nevesinje.
Adoxa Moschatellina L., bei Nevesinje. ,, .•; •>
Knautia dinarica Murbeck, Velez planina: auf dem Botin und am
Nordostfuß oberhalb des Jezero. Einzelne Exemplare auf-
. fallend kahl, aber mit den stark behaarten durch alle
Übergänge verbunden.
Scabiosa silenifolia W. K., Velez planina: im Sattel östlich des
Botin; Crvanj planina: Zimomor.
Phyteuma orbiculare L. subsp. flexuosum R. Schulz var. hungaricum
R. Schulz, am Nordostfuß der Velez planina oberhalb desJezero.
Asyneuma canescens (W. K., plant, rar. Hung., I [1802], pag. 12,
tab. 14 sub Phyteumate) Griseb. et Schenk, Iter Hung., in
Wiegmanns Archiv f. Naturgeschichte XVIII (1852), tom. 1,
;. pag. 335; Fuss, FloraTranssilv.exe. (1866), pag. 415. Syn.:
Campanula canescens Roth, Enum. plant, phanerog. Germ., I
(1827), pag. 716 (non Wallich, List of plants [1828], nr. 1289
sine descr.; DC, Monogr. Campan. [1830], pag. 292); Trachan-
thelium canescens Schur, Sertum Florae Transsilvaniae (aus
Verh. d. Siebenbürg. Vereins f. Naturw., IV) (1853), pag. 47,
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nr. 1802 — der Gattungsname Trachanthelium wird von Schur,


1. c, ohne Beschreibung eingeführt und erst in Enum. plant.
Transsilv. (1866), pag. 431, durch die Gleichsetzung mit Phy-
- theuma sect. Podanthum schärfer charakterisiert —; Podan-
thum canescens Boiss., Flora Orient., III (1875), pag. 950.
Nachdem sich neuerdings Richard Schulz in seiner Mono-
graphie der Gattung Phyteuma (1904), pag. 17—19, für die
Ausscheidung der Sektion Podanthum aus der Gattung
;>
Phyteuma ausgesprochen hat, möchte ich für die Gruppe
der Gattungsnamen Asyneuma Griseb. et Schenk, 1. c, in
Vorschlag bringen, da sich gegen die Anwendung des Gattungs-
namens Podanthum (George Don, General history III [1834],
pag. 748, pro sectione Phyteumatis) Boiss.. Flora Orient., III
(1875), pag. 945, pro genere, zwei Gründe anführen lassen.
•• Erstens existiert eine angenommene ältere Kompositen-
••'-•' gattung Podanthus Lagasca, Gen. et spec. plant. (1816),
pag. 24, und Podanthum ist doch offenbar derselbe Name,
'•• '• wie Podanthus, mit dem einzigen Unterschiede, daß dieses
Wort richtig, jenes aber unrichtig gebildet ist. Zweitens
• <: gebührt dem Gattungsnamen Asyneuma, wie sich aus den
obenangegebenen Jahreszahlen ergibt, jedenfalls die Priorität
vor Podanthum.1) Die Gattung Asyneuma wird von Grise-
* • bach, 1. c, durch Angabe der Unterschiede von Phyteuma
•"' und Campanula gut charakterisiert und ihre Umgrenzung
durch den Hinweis auf Boiss. Diagn. gekennzeichnet. In der
Umgrenzung schließe ich mich ebenfalls Boissier an und
möchte von neuer aufgestellten Arten nur Podanthum
pterocaulon Hausskn. wegen der wenig geteilten Corolle
lieber zu Campanula verweisen. — Asyneuma canescens
•) In der gleichen Weise gebührt dem Gattungsnamen Physoplexis (Endl.,
Genera plant. [1836—1840], pag. 517, pro sectione Phyteumatis) Schur, Sert. Flor.
Transs. (1853), pag. 47, pro genere, vor Synotoma (G. Don, General history, III [1834],
pag. 746, pro sectione Phyteumatis) R. Schulz, Monogr. d. Gatt. Phyteuma (1904),
pag. 18 pro genere, die Priorität. Es ist kaum zu zweifeln, daß Schur bei dem
Namen Physoplexis comosa (L.) sibi das echte Phyteuma comosum L. im Auge ge-
habt hat. Das Vorkommen dieser Pflanze in Siebenbürgen bezweifelt er selbst
in seiner Enum. plant, transs. (1866), pag. 431. Vgl. auch Fuss, Flora Transs. exe.
(1866), pag. 415. Die Verwechslung mit Phyteuma Vagneri Kerner wäre demnach
nur Schurs Gewährsmännern zuzuschreiben.
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fand ich nur am. Eingang einer Höhle nächst dem Ponor
der Zalomska südlich von Nevesinje.
Asyneuma limoniifolium (L., spec. plant., ed. II, tom. I [1762], pag. 239
sub Campanula). Syn.: Phyteuma limonifolium Sibth. et Sm.,
Flor. Graec. prodr., I (1806), pag. 144; Podanthum limonifolium
Boiss., Flor, orient. III (1875), pag. 941. — Häufig auf dem
Pod-Velez bei Mostar.
Hedraeanthus Murbeckii Wettst. ( = H. Kitaibelii DC. X serpilli-
folius [Vis.] DC, det. Prof. v. W e t t s t e i n ) , Velez planina:
unweit des Botin; ein einziges Exemplar unter den Stamm-
eltern (confer M u r b e c k ) . • •. :
Äster alpinus L., Südabdachung der Velez planina.
Buphihalmum speciosum Schreb., am Nordostfuß der Velez planina
oberhalb des Jezero.
Gnaphalium silvaticum JJ. vur. stramineum Murbeck, beim Velez jezero.
Senecio Fussii (Grisek et Schenk, Iter hang, in Wiegmanns
Archiv f. Naturg. 1852, pag. 342 und 343 sub Tephroseride)
G.Beck, Flor. v. Südb. III. (1886—87), pag. 163 (det,
Prof. v. B e c k ) , am Nordostfuß der Velez planina oberhalb
des Jezero. Aller Wahrscheinlichkeit nach gehört hieher auch
die von M ü r b e c k (Beitr.z. Flor. v. Südb. u. d.Herzeg. [1891]
pag. 111) aus derselben Gegend als S.? bosniacus Beck auf-
geführte Pflanze. Auch das mir vorliegende Exemplar zeigt
eine unverkennbare Ähnlichkeit mit B e c k s Abbildung des
S. bosniacus (Beck, 1. c, tab. V), entfernt sich aber von diesem
durch viel schwächere Befilzung aller Teile (foliis glabrius-
culis, involucro virenti, Griseb. et Schenk. I.e.) und kahle
Früchtchen. M u r b e c k fand an seinen Exemplaren die
Früchtchen teils kah 1, wie es G r i s e b a c h s Originalbeschreibung
verlangt, teils aber auch mehr oder weniger behaart. Die
von Simon kai angenommene Identität des S. Fusii mit
S.papposus (Rchb., Iconographia botanica, II [1824], pag. 13,
tab. 124, sub Cineraria) Lessing in Linnaea, VI (1831), pag. 244,
hält Beck (brie.fl. Mitt.) für noch nicht sichergestellt. Tat-
sächlich zeigt die genannte Abbildung R e i c h e n b a c h s ziem-
lich rasch in den Stiel zusammengezogene Grundblätter,
während dieselbe bei der herzegowinischen Pflanze sehr lang
in den Stiel verschmälert sind. '<••- • •. •
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Achillea virescens (Fenzl), Crvanj planina: Zimomor.


Achillea Clavenae L., Südabdachung der Vele2 planina.
Taraxacum paludosum (Scop.) Kerner (det. H a n d e l - M a z z e t t i ) ,
feuchte Wiesen bei Bojiste im Nevesinjsko polje.
Lactuca quercina L., bei Sopilje im Nevesinjsko polje.
Hieradum Hoppeanum Schult, grex macranthum N. P. subsp. leu-
cocephalum Vukot. (det. H. Zahn), Südabdachung der Velez
planina.
Hieradum stupposum Rchb. fil. subsp. stupposum (Rchb. fil.) N. P.
a. genuinum N. P. (det. H. Zahn), nächst der Häusergruppe
Jasena südlich von Nevesinje.
Hieradum TommasiniiRchb.fil.subsp. Ccrnagorae Zahn (det. H. Zahn),
bei der Höhle Bisina nächst Nevesinje und auf dem Pod-
Velez bei Mostar.
Hieradum bifidum Kit. subsp. pluridentatum Zahn (det. H. Zahn),
in Schutthalden am Nordostfuß der Velez planina oberhalb
des Jezero.
Hieradum Orieni Kerner / . genuinum Zahn (det. H. Zahn), in
Schutthalden unter den Felsen am Nordostabsturz der
Velez planina.
Hieradum OrieniKerner ß. calvescens f. pilosiceps Zahn (det.H.Zahn).
Südabdachung der Velez planina; von hier führt Murbeck
H. thapsiforme Uechtr. subsp. gymnocephalum Griseb. an.
Hieradum suborieni Zahn (=JT. Orieni ^>plumulosum Zahn in scheel.
herb. Mus. Sarajev., det.H.Zahn), in Schutthalden unter den
Felsen am Nordostabsturz der Velez planina.

Aufzählung der von Professor Dr. Oskar Sitnony im


Sommer 1901 in Südbosnien gesammelten Pflanzen.
Von Dr. Fritz VIERHAPPER.
(Mit 1 Abbildung im nächsten Hefte.)

Im August 1901 weilte Professor 0. Simony in dem an


der Vranica planina gelegenen Orte Fojnica bei Kiseljak in Süd-
bosnien. Er botanisierte in der näheren Umgebung dieser Orte,
erstieg viermal den Matorac und zweimal — vom Prokosko jezero
aus — die Höhen der Vranica planina. Die auf diesen Ausflügen
gesammelten Pflanzen spendete er dem botanischen Institute der
Wiener Universität, woselbst ihre Bestimmung durchgeführt wurde.

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