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Franz Kafka

Gesammelte Werke
Franz Kafka

Gesammelte Werke

Zusammengestellt von Jürgen Schulze

Überarbeitung, Umschlaggestaltung: Null Papier Verlag

Published by Null Papier Verlag, Deutschland

Copyright © 2012, 2013, 2014 by Null Papier Verlag

3. Auflage, ISBN 978-3-943466-71-3

Umfang: 1700 Normseiten bzw. 1684 Buchseiten

www.null-papier.de/kafka
Inhaltsverzeichnis
Unmöglichkeit, selbst zu sein – Franz Kafkas Leben
Geschriebene Ohnmacht – Franz Kafkas Werk..................13

Anmerkungen......................................................................15

Primärliteratur.................................................................16

Sekundärquelle...............................................................16

Romane
Amerika oder Der Verschollene..........................................18

Der Heizer......................................................................19

Der Onkel.......................................................................56

Ein Landhaus bei New York..........................................74

Weg nach Ramses.........................................................121

Hotel Occidental...........................................................156

Der Fall Robinson.........................................................189

Ein Asyl........................................................................241

Das Naturtheater von Oklahoma..................................313

Der Prozeß.........................................................................341

Erstes Kapitel................................................................342

1
Zweites Kapitel.............................................................374

Drittes Kapitel..............................................................393

Viertes Kapitel..............................................................420

Fünftes Kapitel.............................................................429

Sechstes Kapitel............................................................437

Siebentes Kapitel..........................................................460

Achtes Kapitel..............................................................517

Neuntes Kapitel............................................................551

Zehntes Kapitel.............................................................578

Das Schloß.........................................................................585

Das erste Kapitel...........................................................586

Das zweite Kapitel........................................................606

Das dritte Kapitel..........................................................627

Das vierte Kapitel.........................................................638

Das fünfte Kapitel.........................................................653

Das sechste Kapitel.......................................................676

Das siebente Kapitel.....................................................693

Das achte Kapitel..........................................................705

2
Das neunte Kapitel.......................................................716

Das zehnte Kapitel........................................................728

Das elfte Kapitel...........................................................735

Das zwölfte Kapitel......................................................741

Das dreizehnte Kapitel.................................................749

Das vierzehnte Kapitel.................................................781

Das fünfzehnte Kapitel.................................................792

Das sechzehnte Kapitel.................................................864

Das siebzehnte Kapitel.................................................872

Das achtzehnte Kapitel.................................................878

Das neunzehnte Kapitel................................................910

Das zwanzigste Kapitel................................................928

Erzählungen
Blumfeld, ein älterer Junggeselle......................................962

1....................................................................................963

2....................................................................................971

3....................................................................................978

4....................................................................................983

3
Beschreibung eines Kampfes............................................994

Gespräch mit dem Beter...............................................995

Gespräch mit dem Betrunkenen.................................1004

Betrachtung.....................................................................1009

Kinder auf der Landstraße..........................................1010

Entlarvung eines Bauernfängers.................................1015

Der plötzliche Spaziergang.........................................1018

Entschlüsse.................................................................1019

Der Ausflug ins Gebirge.............................................1020

Das Unglück des Junggesellen...................................1021

Der Kaufmann............................................................1022

Zerstreutes Hinausschaun...........................................1025

Der Nachhauseweg.....................................................1026

Die Vorüberlaufenden................................................1027

Der Fahrgast...............................................................1028

Kleider........................................................................1029

Die Abweisung...........................................................1030

Zum Nachdenken für Herrenreiter.............................1031

4
Das Gassenfenster......................................................1033

Wunsch, Indianer zu werden......................................1034

Die Bäume..................................................................1035

Unglücklichsein..........................................................1036

Das Urteil........................................................................1043

Das Urteil....................................................................1044

Die Verwandlung............................................................1060

I...................................................................................1061

II.................................................................................1082

III................................................................................1105

Kleinere Erzählungen......................................................1128

Der neue Advokat.......................................................1129

Ein Landarzt...............................................................1131

Auf der Galerie...........................................................1138

Ein altes Blatt.............................................................1140

Vor dem Gesetz..........................................................1143

Schakale und Araber...................................................1145

Ein Besuch im Bergwerk............................................1151

5
Das nächste Dorf........................................................1155

Eine kaiserliche Botschaft..........................................1156

Die Sorge des Hausvaters...........................................1158

Elf Söhne....................................................................1160

Ein Brudermord..........................................................1166

Ein Traum...................................................................1169

Ein Bericht für eine Akademie...................................1172

In der Strafkolonie...........................................................1184

Der Kübelreiter................................................................1221

Ein Hungerkünstler.........................................................1225

Ein Hungerkünstler.....................................................1226

Erstes Leid..................................................................1239

Eine kleine Frau..........................................................1243

Josefine, die Sängerin.................................................1253

Prosa aus dem Nachlaß...................................................1275

Hochzeitsvorbereitungen auf dem Lande...................1276

Beim Bau der Chinesischen Mauer............................1309

Der Jäger Grachhus....................................................1325

6
Die Brücke..................................................................1332

Der Schlag ans Hoftor................................................1334

Eine Kreuzung............................................................1336

Der Nachbar................................................................1339

Die Zürauer Aphorismen – Betrachtungen über Sünde,


Leid, Hoffnung und den wahren Weg........................1342

Brief an den Vater......................................................1368

Zur Frage der Gesetze................................................1425

Das Stadtwappen........................................................1428

Poseidon.....................................................................1430

Kleine Fabel................................................................1432

Von den Gleichnissen.................................................1433

Der Bau...........................................................................1434

Der Gruftwächter.............................................................1477

Briefe an Max Brod (Testament)....................................1501

Fragmente
Fragmente aus Heften und losen Blättern.......................1505

Ruhelos............................................................................1516

7
Bilder von der Verteidigung eines Hofes........................1523

Fragment des »Unterstaatsanwalts«................................1638

Das weitere Verlagsprogramm

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Unmöglichkeit, selbst zu sein – Franz
Kafkas Leben

Die Ungeborgenheit des Einzelnen zu versinnbildlichen, inner-


halb einer Welt der Vielen sowie gegenüber dem ungreifbaren
Übermächtigen, ist kennzeichnend für das literarische Werk
Franz Kafkas. Das Gefühl, angesichts undurchschaubarer Vor-
gänge verloren und bedeutungslos zu sein, ist mit dem Begriff
»kafkaesk« maßstäblich geworden, nachdem Kafkas Roman-
fragmente und Erzählungen einem größeren Publikum zugäng-
lich wurden. Seit den 50er-Jahren wird Kafkas Œuvre interna-
tional rezipiert. Heute gilt es als Bestandteil des Kanons der

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Weltliteratur und widerspricht somit der skeptischen Selbstein-
schätzung des Urhebers.

»Mein Schreiben handelte von Dir, ich klagte dort ja nur, was
ich an Deiner Brust nicht klagen konnte.« (1)

Ohne psychologisieren zu wollen, ist es doch undenkbar, Kaf-


kas Schriften losgelöst vom Vater-Sohn-Verhältnis zu verste-
hen. Das Kind erlebt den Vater als allmächtig, und dieses Emp-
finden prägt sowohl Vita als auch Werk. Einzig das Schreiben
gibt ihm ein Selbstgefühl, das innerer Freiheit zumindest nahe-
kommt.

Geboren wird Franz Kafka am 3. Juli 1883 in Prag.

Er ist der dritte Sohn von Hermann und Julie Kafka, deren erste
Söhne bereits im Kleinkindalter verstarben. Somit fällt Franz
die Rolle des einzigen Sohnes zu, nachdem in späteren Jahren
drei Mädchen geboren werden. Die Familie gehört der deutsch-
sprachigen, jüdischen Minderheit Prags an.

Der Autor wird sich später mit dem jüdischen Teil seiner Iden-
tität auseinandersetzen, weil sein Vater einerseits der Religion
lediglich formell genügt, andererseits gegen »die Juden« aus-
fallend wird und somit jüdischen Selbsthass offenbart. Geformt
wird die Religionsauffassung des Sohnes außerdem von Ver-
wandten der mütterlichen Löwy-Linie, die ihre kulturelle und
religiöse Identität ganz selbstverständlich leben, womit sie dem
väterlichen Beispiel widersprechen. Einige dieser Angehörigen
wird Kafka zum Vorbild für Protagonisten seiner Werke neh-
men, wie etwa seinen Onkel Siegfried Löwy in der Erzählung
»Ein Landarzt«.

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Franz Kafka besucht, den Wünschen des Vaters gemäß, aus-
schließlich deutschsprachige Schulen. Von 1901 bis 1906 stu-
diert er, weiterhin in Prag, zunächst Chemie, um kurz darauf
ins juristische Fach zu wechseln. Einen Abstecher in die Fächer
Germanistik und Kunstgeschichte beendet er nach einem Se-
mester, um sein Jura-Studium fortzusetzen und 1906 zu promo-
vieren. Es ist wohl davon auszugehen, dass ihm sowohl Ger-
manistik als auch Kunstgeschichte näher sind als die Rechte.
Dass er letztendlich dennoch an die juristische Fakultät zurück-
kehrt, erklärt er im niemals abgeschickten »Brief an den Vater«
folgendermaßen:

»[…] Freiheit der Berufswahl gab es für mich nicht, ich wuss-
te: alles wird mir gegenüber der Hauptsache genau so gleich-
gültig sein, wie alle Lehrgegenstände im Gymnasium, es han-
delt sich also darum einen Beruf zu finden, der mir […] diese
Gleichgültigkeit am ehesten erlaubt. Also war Jus das Selbst-
verständliche. Kleine gegenteilige Versuche […], wie 14tägi-
ges Chemiestudium, halbjähriges Deutschstudium verstärkten
nur jene Grundüberzeugung. Ich studierte also Jus.« (2)

Sein 1907 begonnenes Berufsleben als Versicherungsangestell-


ter sieht Kafka als bloßen Broterwerb. Zwar wird er mehrfach
befördert und engagiert sich für verbesserte Arbeitsbedingun-
gen in Industriebetrieben. Dennoch leidet er unter der Sinnlo-
sigkeit seines Tuns für sich selbst. Die Arbeit, so erfolgreich er
sie auch meistert, bedeutet ihm vor allem bedrückende Büro-
stunden. Darin das Muster des Verlorenseins in äußeren Zwän-
gen zu erkennen, eröffnet einen weiteren Zugang zum Ver-
ständnis seiner Schriften.

Ein anderer Aspekt ist Kafkas menschliches Interesse an »ein-


fachen Leuten«. Bereits mit 16 Jahren begreift er sich als So-

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zialisten und entwickelt, in den nächsten Jahrzehnten, echte
Anteilnahme für die Menschen. Gelegenheit dazu erhält er in
zwei Betrieben seiner Familie sowie durch seine Tätigkeit für
eine Arbeiterunfallversicherung. Mit eigenen Augen sieht er in
verschiedenen Fabriken katastrophale Arbeitsbedingungen,
was ihn dazu veranlasst, bessere Sicherheitsvorschriften durch-
zusetzen. Während des Ersten Weltkriegs kümmert er sich um
ostjüdische Flüchtlinge sowie um die Umschulung und Ver-
mittlung Kriegsversehrter.

Aufschlüsse über Kafkas innere Bewegung geben seine, zu je-


ner Zeit verfassten, Briefe und Tagebücher. Sie zeigen einen
feinfühligen Mann, der das Individuum als prinzipiell hilflos
gegenüber dem eigenen Schicksal wahrnimmt, welches als
Fremdbestimmung erlebt wird.

»Wenn ich in dem besonderen Unglücksverhältnis, in welchem


ich zu Dir stehe, selbständig werden will, muss ich etwas tun,
was möglichst gar keine Beziehung zu Dir hat; das Heiraten ist
zwar das Grösste […], aber es ist auch gleichzeitig in engster
Beziehung zu Dir.« (3)

Kafkas Versuche, sich von seinem Vater zu lösen, gipfeln in


Heiratsversuchen, die er im Grunde von vornherein als zum
Scheitern verurteilt sieht. Seine Annäherung an die jeweilige
Frau folgt einem immer gleichen Muster: Wenige echte Begeg-
nungen und umfangreiche Korrespondenz führen entweder
zum Verlöbnis sowie einer baldigen Entlobung oder, ohne vor-
herige Verlobung, direkt zur Trennung. Kafka begründet dieses
Verhalten gegenüber den Frauen und sich selbst mit der Angst
davor, in der Ehe die Freiheit zum Schreiben einzubüßen.

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