Sonn
DiE SonnEIISCHERPE
Ein ABEnTEVERJn MHAnAnis'fAn FÜ"R__3 Bis 6 HELDEn
niEDNGER__BiS miTTLEN:R__ERfAHR__VnG
von WvLF LoH
.3. Pu�:tz BEim GoLDEilEil BECHER_2009: ffiys'f'ER.iA E1' AR_CAIIA
Mir iLLVSTR__A'fionEn vonEvA Dvn.zinGER__
DAs ABEITTEVER.Jm VBER.ßLic�
Spieler: I Spielleiter und 3 bis 5 Spieler
Komplexität (Meister/Spiele!): hoch I m ittel
E1jahrung (Helden): Einsteiger bis erfa h ren
A nforderungen (Helden): I nteraktion, Kampffertigkeiten,
Talenteinsatz
Ort und Zeit: Fasar und M hanadistan; in neuerer Zeit
In d ieser Geschichte werden die Helden mit der Suche nach
einer Leben-Rune konfrontiert, d.h. einem göttlich-magischen
Artefakt aus der Hohlwelt Tharun. Die Rune stellt a ngeblich
einen Spl itter der Sonne Glost dar, d ie lngeri m m einst für die
Hoh lwelt schmiedete. (Näheres siehe u nter Die Rune, Seite
9.) Dabei geraten die Charaktere zwi­
schen die Fronten, weil eine Gruppe
Zwerge, eine Wüstenelfe sowie ein
Schwarzmagier aus Fasar mehr oder
weniger legitime Ansprüche auf das
Artefakt erheben.
Das Geschehen beginnt in Fasar, als die
Helden zufälligerweise Zeugen eines
Diebstahls werden. Sie geraten mit den
Dieben des einzigen Exemplars einer Abhandlung
über eine mysteriöse Schrifttafel aus dem Char el Masra, dem
'Tal der Knochen', aneinander. In der Folge verlieren die Räuber
einen Teil des Schriftstücks, gleichzeitig verwechselt man die
Abenteurer mit den wahren Dieben und setzt sie in Fasar fest.
Zu ihrem Glück (oder auch Unglück) wird Thomeg Atherion,
seines Zeichens skrupelloser Schwarzmagier u nd Spektabilität
der AL'Achami-Akademie zu Fasar (Seite 5) , a u f den Zwischen­
fall aufmerksam und begi nnt, sich für d ie H intergrü nde z u inte­
ressieren. Auf G rund seiner Beziehungen kommen die Helden
frei, müssen diesen Gefallen jedoch sogleich zurückzah len, in­
dem sie für den Zauberer Nachforschungen über die Herkunft
u nd den Verbleib des restlichen Schriftstückes anstellen.
Thomeg Atherion ist kein Mann, dem man eine 'Bitte' ab­
sch lägt, und so werden die Helden wohl einwi l l igen. Über­
wacht von dem zwielichtigen Peer Pastrana (Seite 1 2), einem
Vertrauten der Spektabilität, beginnen die Spieler mit i h ren
Ermittlungen i n Fasar. Dabei kön nen sie schlussendlich den
Namen jindir in Erfa h r u ng bringen. Die Beschreibung der
Schrifttafel ist zwar u nvoll ständig, weist aber auf ein Tal der
Knochen h i n . D iese beiden I n formationen sind genug, u m das
Puzzle zusammenzusetzen.
2
Thomegs Aufmerksamkeit ist vermeintlich wichtigeren Di ngen
zugewandt, u n d so u nterläu ft i h m ein folgenschwerer Fehler:
Er schickt nicht eigene, loyale Leute, sondern die Spielergrup­
pe zusammen mit Peer nach Jindir. Obwohl er der Schrifttafel
keine größere Bedeutung bei misst, stattet er seine rechte Hand
dennoch mit einer formidablen Waffe fü r den Notfa l l aus, dem
Lu ftdschi n n Abu Nasim (Seite 12).
I n J i n d i r angekommen, können die Helden das Tal der Kno­
chen recht schnell lokal isieren. Die Menschen der Gegend er­
zählen sich viele Geschichten über diesen Ort, von denen d ie
meisten jedoch erfu nden sind.
Das Tal der Knochen trägt seinen Namen jedoch zu Recht:
Übera l l verstreut liegen Gebeine als Zeugen einer längst ver­
gangenen Schlacht. Der Ka l kstein hatte die Knochen unter
sich begraben und konserviert, aber seismische Aktivitäten
(oder das Wirken der Götter) ließen sie vor einiger Zeit wieder
ans Tageslicht kom men. Ebenfalls wieder an die Oberfläche
gebracht wurde der Sonnensplitter, der nun fü r unheimliche
Geschehn isse im Tal sorgt.
Nach e i n igen t u rb u lenten Tage n finden d ie d rei Zwerge
schl ießli c h die Scherbe. Dies r u ft sowohl d ie Elfe als auch
Peer Pastra n a auf den Plan. In dieser verfa h renen Situation
bedient sich der Gauner Peer des L u ftdsc h i n n s Abu Nasi m,
der ihm von Thomeg zur Verfügu ng geste l lt worden war,
u n d befiehlt i h m , die R u n e an sich zu nehmen, koste es,
was es wolle. Die U nverfrorenheit, mit der der Scherge des
Erz m agiers die Entsch e i d u ng such t, kön nte die vorma l s
verfeindeten Parteien e i n e n . Doch d ie wahren Pläne u nd
A l l i a nzen der Protagon isten bleiben bis zu m Schluss u n ­
d u rchsic htig.
Abkürzungsverzeichnis
ABxx AventurischerBote N r. xx
Angrosch Angroschs Kinder
Licht Aus Licht und Trau m
Erste Sonne Land d e r ersten Sonne
Phileasson Die Phi leasson-Saga; Auflage von 1999
Raschtu1 Raschtu1s Atem
SMl Schwertmeister Set 1 , Regelbuch
WdS Wege des Schwerts
WdZ Wege der Zauberei
ZBA Zoo-Botan ica Aventu rica
Das Abenteuer stellt einigermaßen hohe Anforderungen an den
Spielleiter, da es keinsn vorgefertigten Gang der Dinge bereit­
hält. Wie die Spieler einzelne Hi nweise aufnehmen, auf welche
Seite sie sich schlagen und mit welchen M itteln sie den entste­
henden KonRikt lösen, bleibt i h nen selbst oder den Vorlieben
des Meisters überlassen. Es ist daher entscheidend, die einzel­
. nen Parteien und Charaktere im Verlauf der Geschichte so plas­
tisch wie möglich darzustellen, um den Spielern einerseits eine
GEFAllGE n irr FASAR_
Die Stadt a m Oberl a u f des Gadangs beherbergt ca. 40.000 Ein­
wohner, von denen r u nd 1 .200 Erz- und B rillantzwerge sind.
Eine zentrale Ordnu ngsmacht sucht man vergeblich, vielmehr
wird Fasar von einem Dutzend Oligarchen (den sog. 'Erhabe­
nen') beherrscht, die untereinander in ständigem Kon kurrenz­
kampf um Anhänger und Ei nRussgebiete stehen. Über die Zeit
hat sich so ein fragiles Machtgleichgewicht herau sgebildet, das
jederzeit Risse bekommen ka nn, so dass häufig Aufstände oder
gar Klein kriege d rohen.
Da sich keine Zentra lmacht um die Belange der Stadt küm­
mert, ist Fasar wohl die einzige Metropole d ieser Größe oh­
ne nennenswerte Verteidigungsanlagen. Einzelne Stadtviertel
sind von mehr oder weniger soliden Mauern eingefasst, die
Stadt selbst besitzt jedoch keine umfassende Stadtmauer. Viel­
mehr bauen sich die jeweil igen Machthaber hoch aufragende
Wehrtürme, die bis zu 60 Sch ritt vom Boden bis zur Spitze
messen können und z u den höchsten Gebäuden Aventuriens
ziihlen. Verbunden sind die Tü rme, die Abwja, untereinan­
der d urch eine Vielzahl von B rücken und Hochstraßen, so
dass sich die Potentaten nicht unters gemeine Vol k mischen
müssen. Verlassen die Oligarchen über Rampen doch einmal
fASAR_
.'' {:
3
Entscheidung zu ermöglichen, andererseits selbige auch i mmer
wieder zu erschweren respektive in Zweife l z u ziehen. Eine a us­
fü hrliche Beschreibung der wichtigsten Protagonisten fi nden Sie
im Kapitel Dramatis Personae ab Seite 12.
Neben dem Regelwerk sollten Sie auch z u r Ausschmückung
der Ereignisse die Bände Land der Ersten Sonne und Zoo­
Botanica Aventurica z u r Hand haben .
i h re Hochstraßen, so machen i h re der Sänfte vorausgehenden
Söldner im Gewirr der Gassen rücksichtslos von Kn üppel und
Peitsche Gebrauch.
Ansonsten wird Fasar von der typisch tulamidischen Architek­
tur domi n iert. Die Häuser sind fast a usschließlich rechteckig
und weiß getüncht, die Simse in den woh l habenderen Vierteln
eventuell mit b unten Glaske ra m i ken verziert und die Fenster
mit filigranen Holzgittern anstatt mit einfachen Tüchern ge­
schmückt. Im Zentr u m haben die Häuser oft drei bis vier, am
Stadtrand maximal zwei Stockwerke. Charakteristisch sind
die Flachdächer, auf denen vielfach kleine Gemüsebeete an­
gepRanzt werden oder Kleinvieh in Ställen und Verschlägen
gehalten wird.
Auf Grund der feh lenden Ord n ungsstruktur sind nicht nur
einzelne Viertel (bzw. Großteile der Stadt nach Einbruch der
Dämmerung) Tum melplatz für Beute lschneider, Meuc h le r,
Bauernfänger, Wah rsager, echte u n d falsche Propheten und
so ziemlich j ede andere Art von H albweltgestalten - darüber
hi naus lassen die Basare und Riegenden Händler auch so gut
wie kei n e Wünsche offen. Es gibt fast n ichts, was man in Fa­
sar n icht käuRich erwerben könnte, doch Vorsicht: Auch das
>/l. · /
· . <>·
"
'' ":'//:
/
'·
.•
...
 Fälscherhandwerk erfreu t sich großer Beliebtheit. Eine wahre
Plage dagegen sind die Myriaden an Bettlern, die d ie Abenteu­
rer auf Schritt u n d Tritt verfolgen.
Lassen Sie als Spielleiter d ie - vorzugsweise noch n icht mit der
Stadt vertraute - Heldengruppe r u h ig e i n bis zwei Tage die
' Mutter aller Städte' auf der Suche nach magischen Artefakten,
Rauschm itteln u.ä. d urchstrei fen, die sie in anderen Gegenden
n u r schwerlich kaufen könnten. Die Charaktere sollten sich
aber nicht w undern, wenn sie n icht n u r viel Geld für wertlosen
Plunder ausgeben, sondern darüber hinaus vielleicht sogar den
Verlust i h rer gesamten Barschaft zu beklagen haben.
Weiterfü h rende I n formationen über Fasar finden Sie weiter
u nten, vor allem aber in Erste Sonne 92ff.
D i E VER...W ECH SLVIIG
Zum U:n·lesen oder Nacherzählen:
Die tiefhängende Praiosscheibe wirft schon lange Schat­
ten in die Gassen des eigentlich ' Sonnenhang' gen annten
Viertels, und nur der Widerschein der vergoldeten Kuppel
des zentral gelegenen Praiostempels taucht den Tempel­
vorplatz noch in ein warmes Licht. Überall auf dem Platz
haben Händler i h re kleinen Stände a u fgebaut, es herrscht
ein reges Treiben. I h r schlendert ziellos zwischen den B u ­
d e n u m her, betrachtet h ie r e i n bisschen Ramsch, dort ein
paar Teppiche, als die fast schon idyllisch zu nen nende
Sti m mung d u rc h lautes Geschrei zerstört wird . " Haltet
die Diebe! Bei Praios' göttlichem Gesetz, haltet sie! Möge
sie der Ban nstrahl des Herrn treffen, so nehmt sie doch
endlich fest!"
Der Lärm d ri ngt unüberhörbar aus dem E i ngang des
Tempels, a us dem in d iesem Augenblick eine Handvoll
dunkle r, verm u m mter Gestalten flüchtet. In vollem Lau f
spri ngen, stolpern u n d fallen sie d i e Treppe z u m Vorplatz
heru nter, rappeln sich sofort wieder auf und kommen ge­
radewegs a u f euch zu geran nt.
Bei den Dieben handelt es sich um Zwerge der Großen Gilde
(s. u . ) , die von i h ren brillantzwergischen Verwandten m it der
Entwendung des Protokol ls beau ftragt w u rden, das d ie U nter­
suchu ng u n d Vernichtung der marmornen Schrifttafel doku­
mentiert, d ie auf den Kern des Abenteuers h i n fü h rt. Jene Tafel
w urde zur Priesterkaiserzeit ( also vor über 500 Jahren) von ei­
nem Hirte n j u ngen i m ' Tal der Knochen' gefunden u n d in den
Praiostempel zu Fasar verbracht. Dort w u rde sie untersucht,
als unhei lig eingestu ft und zerstört, eine Abschrift der Vorgän­
ge verblieb im Archiv.
Die Räuber sind an i h re r Stat u r als Zwerge recht gut zu erken­
nen, weitere Angaben kann aber später kaum einer der Hel­
den machen ( u nd schon gar kei n Umstehender; u m i n dem
Trubel und der kurzen Zeit genug zu erkennen, benötigt ein
Held eine erfolgreiche Sinnenschälje-Probe + 12). Alles geht
so schnell, dass die Charaktere kau m Zeit haben, in Deckung
zu hechten. Die Fasarer B ü rger h ingegen sind derlei schon so
gewoh nt, dass sie i nsti n ktiv eine Gasse für die H a l u n ken bil­
den- nur die Abenteurergruppe steht im Weg! Lassen Sie die
Spieler ruhig Proben auf Körperbeherrschung wü rfeln, um den
heranstürmenden Dieben auszuweichen. Z u m indest einen
einzigen Zusa m menstoß sollten Sie jedoch i nsze nieren, u n d
sei e s a u c h n u r ein leichtes Anrempeln. Dabei verliert einer der
Langfinger den u nteren Tei l der Schriftrolle.
Geben Sie den Spielern nur wenig Zeit zum Reagieren. Heben
sie die Sch riftrol l e a u f? Verfolgen sie d ie Gauner? Hier macht es
4
wenig Sinn, die Reaktionsfähigkeit der Helden regeltechnisch
zu testen, interessanter ist es, die geistige Agi l ität der Spieler
selbst in Augenschein zu nehmen. Sollte n iemand innerhalb
von 5 Sekunden gesagt haben "Ich verfolge die Flüchtigen", ist
es zu spät. Die Abenteu rergruppe wird von den Tempelwachen
u mringt, einer der Akoluthen deutet auf die Helden und iden­
tifiziert sie als die gesuchten Diebe.
Daraufhin werden sie recht unsanft in Gewah rsam genom men
und in den Tempelkerker verbracht. Machen Sie den Spie­
lern klar, dass eine Gegenwehr gegen die Wachen (Veteranen
der Sonnen legion) h ier n icht n u r völ l ig feh l am Platze wäre,
sondern darüber h inaus auch fatal ausgehen würde. Es ist ja
der Kel ler eines Praiostempels, in den es geht, d ie werden die
Wah rheit schon ans Licht bringen. Wenn es einem oder meh­
reren Helden gel i ngt zu flüchten, ist das auch kein Problem.
Dann könnten nämlich diese Helden Thomeg Atherion (un­
w i l lentlich) auf das Problem aufmerksam machen.
DiE GR..OßE GiLDE
H ierbei handelt es sich u m eine ca. 150 Jahre alte zwergi­
sche Gemeinschaft von al lerlei Gesindel, das, von seinen
j ewei l igen Sippen ausgestoßen, in Fasar sein Unwesen
treibt. Im Zuge der Borbaradkrise wu rde die G roße Gil­
de von den in Fasar ansässigen E rzzwergen fast vol lstän­
dig zersch lagen, i h re M itglieder getötet oder vertrieben.
Inzwischen hat sie viel von i h re r einstigen Macht und
Bedeutung verloren (Erste Sonne 101). U nter Xolgar
dem Einäugigen konnte sich die G i lde wieder einiger­
maßen konsol i dieren und verfügt momentan über ca. 30
Mitglieder.
Die G i lde ist von den sich seit einiger Zeit in der Stadt an­
siedelnden B rillantzwergen (die e rzzwergische Gemein­
schaft würde sich niemals dazu herablassen) beauftragt
worden, die Abschrift a us dem Tempel zu entwenden.
VERfOLGVIIGSJA.GD
Sollten die Spieler schnell genug reagiert haben, steht ih nen
n u n eine halsbrecherische Verfolgu ngsjagd d ur c h die engen
u nd überfü l l ten Gassen Pasars bevor. Dabei haben die Cha­
raktere letztlich keine C hance. Zwar sind Zwerge im All­
gemeinen langsamer und p l u m pe r als andere Rassen, doch
dies machen d i e Diebe d u rch i h re Ortskenntn is und i h re
Akrobatik m e h r als wett. Gerade i h re geringe Körpergröße
ermögl icht es i h nen, zwischen M enschenmassen, Ständen,
Horden von Bettlern etc. se h r viel sch neller d u rchzukom­
men als die Helden. Zusätzl ich zu den gene rel len Regel n
fü r Verfolgu ngsjagden (WdS 138f.) können S i e d e n Helden
zunehmend ersc hwerte Körperbeherrschungs- oder gar Al(ro­
batik-Proben abverlangen, da die Gegebenheiten i m m e r u n ­
übersichtlicher werden, j e m e h r sich d i e F l üc htenden dem
Basarviertel Al'Suq nähern. Dazu kom mt, dass sperrige Ge­
genstände wie Waffen, Schilde, vol u m i nöse Rucksäcke oder
hervorstehende Rüstu ngsteile deutlich Mali nach sich ziehen.
Spieler, die auf d i e Idee verfallen, die Verfolgung über die Dä­
cher a u fzu nehmen (gru ndsätzlich mögl ich), m üssen m it teil­
weise horrenden Abzügen a u f i h re Proben rechnen, u m bei
voller Geschwi n digkeit über Häuserschluchten zu springen,
sich i m E iltempo ganze Stockwerke nach oben oder unten zu
hange l n , d u rch Fenster zu springen u n d dergleichen mehr.
Eine schmerzhafte (aber in keinem Fal l töd l iche) Bauchlan­
d ung d ü rfte sie bald ei nes Besseren bele h ren.
Spätestens im eigentlichen Souk (ei nem Gewirr aus mit Holz­
balken überdachten Gässchen, in denen u nzählige Stände
u ntergebracht sind u nd wo vor lauter Besuchern n u r noch
langsamstes Schiendertempo möglich ist), dem Zentru m des
Basarbereichs, ist die Verfolgung zu Ende. Die Diebe können
im Gewühl der Gassen problem los u n tertauchen, während die
Charaktere Käufer und Händler a n rempel n, Warenauslagen
umwerfen und so fü r noch mehr Aufmerksamkeit sorgen als
schon zuvor.
In der Folge werden sie von einer Gruppe der tulamidischen
Reiter, die dem Fürst und Satrap von Fasar Khajid ben Farsid
Loyalität schulden, aufgegrif ef n u n d festgehalten. Auc h i n die­
sem Fall identifiziert man sie nach einiger Zeit als die Tempel­
d iebe u nd verfrachtet sie i n den Kerker.
im �R.Kf:R.
Das Loch, in das die G ruppe gesteckt wird, sieht n u r a u f den
ersten B l ick wie e i n gewöhn licher rattenverseuchter Kel ler aus.
Die Tür hält a uch Axthieben stand, Fenster oder dergleichen
gibt es nicht. Den Helden hat man, wenn sie weiter Widerstand
geleistet haben, schmiedeeiserne Fußfesseln mit schweren Ku­
geln angelegt, offensichtlich Magiekun d igen wird zusätzlich
noch eine eiserne Gesichtsmaske a u fgezwungen, die neben
der meta l lischen Behinderung dem potenziell Zaubernden
darüber hinaus a uch noch das Sprechen erschwert. Alle Zau­
berproben sind daher mit einem Malus von 17 P u n kten (WdZ
32) versehen.
Lassen Sie die Spieler trotzdem ru h ig ein ige Ausbruchspläne
schmieden und a uch versuchen, selbige in die Tat u mzuset­
zen. Es wird für sie eine seltene Erfa h ru ng sein, aus einem
5
vermeintlich simplen Stadtgef::ingnis nicht ausbrechen zu kön­
nen. Bevor die Spieler jedoch frustriert werden und die Helden
resigniert a u fgeben wollen, sollten Sie Peer Pastrana ins Spiel
bringen, der mit e i nigen Söld nern erscheint, um die C harakte­
re zu Thomeg Atherion zu bringen.
tMomEG A:tMERion
Die Spektabilität der AI'Achami-Akademie ist eine der schil­
lerndsten Persönlichkeiten Fasars ( u nd Aventu riens) . Er gilt
als höRi ch und zuvorko m mend, gleichzeitig jedoch als äu­
ßerst skrupellos. Von der Herkun ft u n ü bersehbar tulam i d i sch,
kleidet er sich a usgefallen, aber stilvoll. Der I ,78 Schritt gro­
ße Thomeg trägt häufig einen weißen Turban, der vorne von
einer teure n (magischen) B rosche zusammengehalten wird,
sowie eine d unkle, mit arkanen Symbolen dezent verzierte
Robe. Alles an i h m zeugt von viel Geld u n d einem erlesenen
Geschmack.
Der Erzmagier gibt sich in Anwesenheit a nderer absichtlich
u nvorhersehbar: Mal reagiert e r fre u n d l ich oder sogar mit Ge­
lächter, ein a nderes Mal scheint er völl ig die Kontrolle zu ver­
lieren, quält U m stehende gru n d los m i ttels HÖLLENPEIN
o.ä. Zaubern oder lässt sie grausam h i n richten. Spielen Sie als
Meister den Leiter der Akademie r uhig wie einen unberechen­
baren Psychopathen. In der einen Sekunde schmeichelt er den
Helden und u mgarnt sie mit H i l fe eines BANNBALADIN, i n
der nächsten Sekunde schreit e r sie a n u n d droht ihnen u nter
Z u h i l fenahme e ines HORRIPHOBUS . . .
Näheres zu Thomeg finden Sie in Erste Sonne 151.
tMOffiEGS VOR..HABEll
Auc h wenn der Magier den Spielern beste n falls wie e i n launi­
scher M isanthrop erscheinen mag, ist e r i n Wah rheit weder das
Eine noch das Andere. Vielmehr agiert e r überau s berech nend,
u n d bei seinen P länen kom m t i h m die Heldengruppe wie
ger u fen: Sie hat in der Stadt e i nigen Stau b a u fgewirbelt u n d
ist i h m d a h e r auch weiterhin als Täuschungsmanöver höchst
w i llkommen, um die Aufmerksamkeit seiner Kon kurrenten
von seinen übrigen Unternehm u ngen abzulenken. (Das Per­
gament i nteressiert i h n zu Begin n eher weniger.)
Dennoc h geht der Zauberer dabei äußerst vorsichtig vor. So
w i rd e r versuchen, einen der Charaktere m it H i l fe seiner per­
sönlichen Version eines permanente n BANNBALADI N für
sich einzunehmen, gleichzeitig beau ftragt er Peer, ein Auge a u f
d i e-Helden zu haben, u n d gibt i h m für d e n Fall d e r Fälle eine
kleine Krista l lkugel mit auf den Weg. In ihr ist der L u ftdschinn
Abu Nasim gefangen, der Peer nach Belieben ei nen Wunsch
erfüllen wird .
Flankiert von Wachen füh rt Peer die G ruppe a u f d i rektem Weg
zur AI'Achami. Die Akademie liegt a u f einer Klippe i m Westen
der Stadt u n d kan n n u r auf einem schmalen, sich den Berg
h i n a u f schlänge l nden Pfad erreicht werden. Links u n d rechts
entlang des Weges ist eine ganze Rei h e d üsterer Steinstatuen
a u fgestellt, h i n ter der Eingangspforte erwartet die Abenteurer
die I l lusion eines ' Höllentors' (Erste Sonne 106). Stellen Sie
als Spielleiter d ie Akademie i n einem d üsteren, u n h e i lvollen
Licht dar. Es ist n ichts Greifbares, nur so eine Ahnung, aber
selbst Gildenm agier wollen a n diesem Ort nicht länger verwei­
len als notwen d ig.
Thomeg Atherions Arbe itszi m me r, in das die G r u ppe
schlussendlich gebracht w i rd, u n terscheidet sich radikal von
dem Bild, das m a n sich i m Allgemeinen von Studierzi m me rn
m acht. Es gibt kein e Bücherregale, kei n e Laborutensilien,
kein e Fol ianten, kein e Kerzen , kein e n Sch reibtisch . . . nichts.
M itten in dem vollstä n d ig mit glattem, d u nklem M a rmor
ausgekleideten Rau m befindet sich ein ei nsa mes Stehpu lt,
das von einer nicht zu erken nenden, d i ffusen Lichtquel le
beleuchtet w i rd . Thomeg steht h i nter dem Pult und l iest a u f­
merksam in einem B uc h .
D e r Zauberer wird die Helden ausgiebig befragen, obwohl er
eigentlich schon al les weiß, was sie z u sagen haben. Au f dem
Pult liegt der u n tere Teil der Schriftrolle, den er der Gru ppe
z u m Lesen kurz aushänd igt. Nach einer b ü h ne n reifen Vor­
ste l l u ng voll i rritierender Sch m eicheleien u n d Zornausbrü­
che wird er den Abenteurern ein Angebot machen, das sie
nicht ablehnen können: I m Gegenzug fü r i h re Freiheit - u nd
er lässt nicht u nerwäh nt, dass i h re Gefa nge nschaft a nson sten
wohl mit dem Weg in die Fasarer B lu tgruben endet - ver­
la ngt Thomeg, dass die Charaktere Nac hforschu ngen über
die H i ntergrü nde des D iebsta h l s a nstellen. Die Charaktere
sol lten dem Handel woh l oder übel z u sti mmen, viel leicht
auch mit der Option i m H i nterkopf, sich von den Ansc h u l ­
d igu ngen rei nz uwaschen oder aber s i c h i h res Aufpassers z u
entledigen u n d d i e Stadt z u verlassen.
Bevor sie a u fb rechen, wird Thomeg einen der Abenteurer
u nbemerkt mit einer von i h m selbst entworfenen Version des
BANNBALADIN verza ubern. D iese wi rkt deutlich l änger
( i m Rah men mehrerer Wochen ) , hat aber d a fü r einen weit
geri ngeren Effekt (etwa entsprechend 3 ZfP*) : Die betroffe­
ne Person hält den Magier sch l icht für einen netten Kerl u nd
wird in allen Diskussionen denjenigen Standpunkt vertre­
ten , von dem sie glaubt, dass Thomeg i h n gutheißen w ü rde.
Das Opfer merkt nichts von seiner Verza uberung, u n d das
sol lte (zum indest fürs Erste) a u c h fü r den Rest der Gruppe
gel te n . Nehmen sie als Spielleiter den betroffenen Spieler i n
einem gü nstigen Moment beiseite u nd klären S i e i h n über
d iese U mstände auf Das Ziel ist, die Partei n a h m e fü r den
Schwa rz m agier so s ubtil wie möglich darzustellen, d a m it
sich die anderen Spieler erst spät oder mögl ichst ga r nicht
wu ndern, warum ihr Kamerad einen so offensichtlichen Un­
sympathen u nterstützt.
flACHF O RSCHVIIGE II
Aus der Zweiteilung des Dokuments entsteht n u n eine Patt­
situation: Während den Spielern der H i nweis a u f die Gegend
um die Stadt J i n d i r fehlt, der sich im ersten Teil der Abschrift
fi ndet, können die Zwerge ohne eine ei ngrenzende Ortsbe­
schreibung auch n icht allzu viel u nterneh men. Dennoch hat
man schon einen Voraustru pp zu weiteren Recherchen nach
Jindir entsandt (siehe Die Zwerge auf Seite 13), doch Xol­
gars Au ftraggeber sind verständlicherweise mit seiner Arbeit
nicht sehr z u frieden. Aus diesem Grund sucht der Anfü h rer
der G roßen Gilde d ie Heldengruppe m i n destens ebenso d ri n ­
gend w i e sie i h n . D i e mehr oder weniger erfolgreichen Nach­
forsch u ngen der Spieler fü h ren ihn dabei auf i h re Spur und
gipfeln schließlich i n einem Showdown.
Was I n formationen angeht, gelten in Fasar grundsätzlich zwei
Gesetze:
I . Alles hat seinen Preis, u n d
2. zuviel Wissen kan n töd lich sein .
Daher werden d i e Helden bei i h ren Ermittlungen a u f viel Ab­
leh n u ng stoßen und noch mehr Unwahres zu hören bekom­
men. Die Fasarer machen sie mit wortreichem Lamento darauf
aufmerksam, dass ohne das entsprechende Bakschisch gar nichts
läuft ("Ef fe ndi, meine Familie ist groß u n d liegt im Sterben") .
6
DER... V nTER!O fEiL D ER...SCH R). FTR...OLLE
» . . . dort von eynem Hirthenf(naben ueberbracht, welcher
sprach von eynem "Thai der Knochen", da wo er sie habe
gefimdten. Die Platte ist von Steyn unnd meszet drey Spann
auf dero zwey. Gar wunderlich sich findten Zeychen eynge­
ritzet auf der Tafel, welch keyn Mensch allhier !(oenne lesen.
Bauehret eyne Handt den kalten Steyn, so ertoenet eyne
Stimme, gar lawt durchdringen! wie dasz Bruellen eynes
Leuwen. Darob unnd nach eyngehendt lnspectio und lnves­
tigatio claszifiziret ihro Magnificentia, der Custos Lumini
des Tempels zu Fasarem, Gorbai Praiosfurcht, dero Tafeln
als unheyligk Zauberwerck unnd liesz sie stoszen ins heylig!(
feweJ; auf dasz nichts Boeses koennet ausz ihr erwachsen.«
-Ergan Liebgoldt, Donator Lumini unnd Primus Biblio­
thekarius zu Fasarem, im Rondramond, 412 Goetterleufe
nach dem Fall des /nmderdttuermigen Bosparan
Bei der oben beschriebenen Steintafel handelt es sich um
ein hochelfisches Artefakt, das in altel fischem Asdharia
ein Ritual der Göttin Nurti schi ldert. Die eingravierten
Zeichen sind jedoch nichtssagend - erst wenn d ie Ta fel
berü h rt und dabei das richtige Schlü sselwort ausgespro­
chen wird, erscheint die tatsächliche Inschrift. Wird die
Steinplatte ohne Nen n u ng des Schlüsselworts a ngefasst,
ertönt eine laute, d rohende Sti mme und fordert alle Um­
stehenden in Asdharia a u f, sich unverzügl ich zu entfer­
nen (der Effekt ist ähnlich einem HORRIPHOBUS) .
Die Ta fel war Tei l des Tempelschatzes von U ri'Shianna,
einem ( n icht-militä rischen) Vorposten von Tie'Shianna
u nd gleichzeitig Tem pelan lage der Nurti. H ier wurde
auch d ie Leben-Rune als 7i·äne der Nurti aufbewahrt . Im
zweiten Drachen krieg überrannten die Horden des Na­
menlosen auch diese kleine Elfensiedl u ng und - auch
wenn sich i h re Bewohner heldenhaft gegen die Feinde
zur Weh r setzten- machten sie dem Erdboden gleich.
Aber auch (oder gerade) eine angemessene Bezahlung ist kein
Garant dafü r, nicht übers Ohr gehauen zu werden u nd ein tu­
lamidisches Märchen aufgetischt zu bekommen. Im merhin sind
die Haimamudin, die Märchenerzäh ler, geachtete und bewun­
derte Persönlichkeiten- zumi ndest, wenn sie gut sind.
I m Folgenden finden Sie beispielhaft einige Antworten, die die
Spielergruppe auf ihre Fragen nach dem Diebstahl selbst, der
Großen Gilde oder den Zwergen in Fasar im Al lgemeinen erhal­
ten kann. Dabei gilt grundsätzlich, dass die Chance, zutreffende
und ausfüh rliche I n formationen zu erhalten, paradoxerweise
in den ärmlicheren Stadtvierteln am größten ist. Hier haben
die Menschen oft n ichts zu verlieren, und das Geld der Helden
besitzt einen gänzlich anderen Wert. Nicht zu letzt ist auch der
Kontakt zur U nterwelt in den iirmeren Vierteln deutlich besser.
inFoR..._m A1'ion E n
0. ''Ah, der Überfall . . . schlimme Sache. Es sollen ja Zwerge
gewesen sein. Die Zwerge von Keshal Anglu·a sehen auch im­
mer so gri m mig aus."
0. "Wer sagt Euch, dass es sich wirklich um einen Diebstahl
gehandelt hat? Wenn Ihr m ich fragt, das Ganze war doch in­
szeniert . . . "
0 "Dieser Überfa l l sieht ga nz nach dem Werk der Großen
Gilde aus, glaubt m i r. "
4 " Bevor die fröhlichen Zwerge hierher gezogen sind u n d
sich übera l l in der Stadt niedergelassen haben, gab es n u r die
missmu tigen Zwerge . . . Ihr wisst schon, die, die sich immer i n
Schwa rz kleiden. D i e leben alle in Keshal Anghra."
0 "Sahib, Euer Geld nehme ich gern, doch weiß ich nichts
über einen Diebsta hl."
0 "Das Ganze ist besti mmt eine Zwergenverschwörung. Ei­
ner ist da doch wie der andere. Alle rausschmeißen aus Fasar,
sag ich. "
0 "Nun ja, Ihr müsst wissen, im Allgemeinen teilt man die
Zwerge in B rillant-, Erz-, Amboss- und Hügelvolk ein. In Fa­
sar gibt es seit jeher eine respektable erzzwergische Gemeinde,
die überal l in der Stadt verstreut lebenden B ri l lantzwerge sind
erst in jüngerer Zeit sozusagen zugezogen."
0 "Ja, früher wäre so eine d reiste Tat sicher das Werk der Gro­
ßen G ilde gewesen, aber die gibt es ja Praios sei Dank seit eini­
gen Jah ren nicht mehr. "
0 "Es wird gem u n kelt, Sahib, dass die Große G ilde wieder
ihr Unwesen treibt, und ein Zwerg mit Namen Xolgar soll i h r
Anführer sein. "
0 "Ich könnte Euch das Hauptquartier der G roßen Gilde
nennen, aber dann müssten wir beide sterben . . . kann ich Euch
stattdessen für einen meiner wunderschönen Teppiche begeis­
tern, Sidhi ?"
0 " I m Zwergenviertel sind Fremde nicht gern gesehen. Die
haben dort a l les mit diesem magischen Zwergenstein gebaut,
sieht i rgendwie finster aus."
D i E S'tADTVi ER...T EL fA S A�
Exemplarisch und überblicksartig werden i m Weiteren einige
Viertel der Stadt vorgestellt, u m I h nen als Spielleiter die Aus­
gestaltu ng der Detektivarbeit Ihrer Spielgruppe z u erleichtern .
Sehr viel ausführlichere Hi ntergrundinformationen fi nden Sie
in Erste Sonne 102ff.
0 Das Goldhang genannte Viertel beherbergt den örtlichen
Praiostempel, und auf dem Tempelvorplatz werden die Aben­
teurer vermutlich mit der Suche begi nnen. Das Viertel ist von
alteingesessenen m ittelreichischen Fam ilien bevölkert, h ier
geht es vornehmlich darum, die eigenen Besitzstände zu wah­
ren, und so werden die Charaktere nicht viel Brauchbares i n
Erfahru ng bri ngen können.
0 I m Basarviertel finden sich vor allem M arktstände, Kon­
tore und der zentrale Souk. Je nach Betrag lässt sich der eine
oder andere mit Sicherheit auf einen Handel ein. Sollten d ie
Charaktere die Diebe bis hierher verfolgt haben, werden sie
möglicherweise versuchen, deren Spur wieder aufz u ne h men.
Keiner der Händler ka nn ihnen jedoch sagen, in welche Rich ­
tung die Sch u rken geAüchtet sind.
0 Die Freistadt ist ein Handwerker- u n d Händlerviertel der
'Mittclschicht'. Alles geht hier seinen gewoh nten Gang, man
wird nicht behell igt, sofern man keine Aufmerksamkeit erregt.
Zum Einholen von Informationen völl ig ungeeignet.
0 Mantrabad hi ngegen gilt als mysteriös-düsteres Viertel. Auf
viel älteren Ruinen erbaut, sorgt es m it seinen engen Gassen
u nd oftmals grotesken Verzieru ngen a n den Häusern bei vie­
len Besuchern für Unbehagen. Kleine Händler, Schreiber u n d
Handwerker, aber a uch jede Menge Diebe, Wah rsager, Pro­
pheten, Scharlatane bevölkern hier die Straßen.
0 Als größtes Armenviertel Fasars d u rchzieht Keshal Isiq ein
ständiger Gestank von den vielen Schlachtereien und Gerbe­
reien am Flussufer. In der hier gelegenen großen Arena für
7
Pferderennen hausen Horden von Bettlern, ein Tei l wird für
blutige G ladiatorenkämpfe gebraucht. Berüchtigt sind a uch
die Katakomben, die sich d u rch das ganze Viertel ziehen.
0 I n Yol-Rastullah, der Zeltstadt der Novadis, ist man als U n ­
gläubiger (d.h. Nicht-Rast u l lahgläubiger) selten gern gesehen.
Hier herrscht ein heilloses D u rcheinander aus Nomadenzel­
ten, Pferdekoppel n , M a uerresten und hin und wieder einem
einfachen Leh mhaus. M itten in diesem C haos hat sich der Er­
habene Malik Bey einen dreistöckigen Palast errichten lassen.
Erfa h ren können die Helden hier nichts Wissenswertes.
0 Als Keshal Anghra schließlich wird das abgeschottete
Viertel der Erzzwerge bezeichnet. Die Gebäude sind niedrig,
rechteckig u n d wu rden d u rchgehend aus Zwergenguss errichtet
(Angrosch 56). Angeblich steht das Viertel schon weit länger
als der Rest von Fasar. N icht überraschend l iegt der weitaus
größere Tei l von Keshal Anghra u nter der Erde, und so spielt
sich das Leben hier denn a uch überwiegend u nterirdisch ab .
Anders als i h re bri l l a ntzwergischen Verwandten bleiben die
Erzzwerge des Viertels l ieber u nter sich u n d stehen jedem
Fremden äußerst m isstrau isch gegenüber. Bei i h ren Nach for­
schungen werden die Charaktere h ier n u r einsilbige Antwor­
ten zu hören beko m me n (wenn überhaupt u n d eigentlich n u r,
wenn sich ein Zwerg u nter den Helden befindet ) , doch spätes­
tens an d ieser Stelle wird sich Xolgar an i h re Fersen heften .
AVFLÖSVIIG
Zum Vorlesen oder Nacherzählen:
D ie Däm merung bricht an u n d i h r besch l ießt, e ure U nter­
suchungen für heute einzustellen . I m D u nkeln als Orts­
fremder in Fasar u nterwegs zu sein, kan n töd lich enden,
das wisst ihr so gut wie jeder hier. Als ihr um die nächste
Ecke biegt, seht ihr vier h a lbhohe Gestalten nebeneinan­
der i m Dämmerlicht stehen. M it verschränkten Armen
versperren sie euch den Weg, und ein kurzer Blick zurück
offenbart weitere d rei Zwerge in eurem Rücken . I h r seid
u mstellt.
Schließlich tritt einer der Angrosch i m vor. Er trägt eine
Augenklappe über dem l i n ken Auge, u n d seine Stimme
ist d unkel u n d kantig, als er zu euch sagt: "Ich denke, i h r
habt etwas, d a s m i r gehört."
Gestalten Sie als Spielleiter die n u n folgenden Verhandlungen
ruhig zäh u n d festgefahren. Zwerge können stur sei n, und auch
wenn beide G ruppen einander brauchen, wird es ein Weilchen
dauern, bis Xolgar von seiner Maximalforderung ("Ich bekom­
me den u nteren Tei l u n d ihr bekom mt - nichts!") abrückt. Er­
schwert wird eine Einigung dadurch, dass sich keine der beiden
Parteien im Besitz des jeweiligen Schriftstücks befindet. Hier
muss der eine dem anderen vertrauen, ob er will oder nicht.
Trotzdem sollten sich beide Gruppen sch l ießlich irgendwann ei­
nigen können. Die Charaktere erhalten den amen "Jind ir", die
Zwerge ziehen i m Wissen u m das "Tal der Knochen " ab. Wenn
es dennoch zu einem Kampf kommt, werden die Angrosch i m
versuchen, einen d e r Helden zu entführen, u m d i e gewünschten
I n formationen aus i h m herauszupressen. Darüber hinaus müs­
sen die Spieler in einem Gefecht darauf achten, dass die Gilde
bei einer d rohenden Niederlage A iehen und auf Nimmerwie­
dersehen untertauchen wird - und dass i h re M itglieder beides
können, haben sie schon u nter Beweis gestellt. Sollte es in einem
Gefecht u mgekehrt schlecht für die Abenteurer aussehen, wird
Peer (oder ein anderer Scherge Thomegs) i h nen mit einigen
Söldnern beistehen. I n jedem Fal l dürfte es nach einem gewon-
nenen Kampf nicht a l lz u schwierig sein, mit dem drohenden
Hinweis auf die Blutgruben von dem einen oder anderen ver­
wundeten Zwerg den Namen "Jindir" zu erfa h ren.
Typischer Zwerg der Großen Gilde
Waffen los: IN I 1 2+ 1 W6 AT 1 3 PA 1 0 T P 1 W6 (A)
Drachenzahn: IN I 1 2+ 1 W6 AT 1 4 PA 12 TP 1 W6+2
Zwergenskraja: INI 1 2+ 1 W6 AT 1 4 PA 13 TP 1 W6+2
Wurfdolch: INI 1 2+ 1 W6 TP 1 W6+ 1 FK 1 3
leP 35 AuP 40 WS 7 RS 2 GS 6 MR 7
Sonderfertigkeiten: Aufmerksa mkeit, Finte, Gezielter Stich, Kampfreflexe,
Wuchtsc hla g, S c hmutzige Tricks, weitere K a m pffertigkeiten n a c h Wahl
Xolgar der Einäugige
MU 15 Kl 1 1 IN 11 CH 12 FF 1 6 GE 1 3 KK 13 KO 1 4
Waffenlos: INI 1 5+ 1 W6 AT 1 3 PA 1 2 T P 1 W6+1 (A)
Drachenzahn: IN I 1 5+ 1 W6 AT 1 4 PA 13 TP 1 W6+2
CHA R. E L m: .A. s AA t D AS TA L DER. /([IOCHEII
Zum Vorlesen oder Nacherzählen:
Träge windet sich der gelbe F l uss d u rc h eine h ügelig{
Steppenlandschaft, a u f der weitläufige Herden der blau
schwarzen Rashduler Drehhörner grasen, mächtige, respekt
ein Räßende Rinder. Alles ist in Ockertönen gehalten: De
Gadang in schmutzigem Gelb, ebenso das trockene Winsel­
gras der Steppen oberhalb des Flusslau fs, d u rc h das h i n u n d
wieder l a u t hörbar d e r Wind pfeift. Wo d ie ärmlichen Leh m
hütten der Bauern a m Ufer stehen, geht d a s d u nkle Gell:
Aießend i n ein helles B ra u n über, u n terbrochen nur von
den Aeckigen Weizen- u n d H i rsefeldern. Sonne u n d Stau !:
lassen sogar d ie L u ft sandige Sch l ieren ziehen, lediglich di{
H i rten auf i h ren überwiegend weißen Pferden und die m ü
den Reisenden a u f der a l ten Kronstraße bringen Unruhe i n
ein ansonsten a n Farbeind rücken armes Bild.
Je nach Vorl iebe u n d Zeitpla n u ng kan n die Reise nach Jindir
gänzlich übersprungen oder aber auch mit Ereignissen n u r
s o gespickt werden. Denkbar ist vieles, a ngefangen von Über­
fal len d u rc h Wegelagerer/Fiusspiraten, Angriffe von wilden
Tieren, Ärger mit Karawanen bzw. den Karawanenfü h rern
in den Karawansereien, Reiseerschwernisse a u f Grund von
Witteru ngsbedingungen wie Raschtuls Atem (Erste Sonne 8),
d e r berüchtigte W i n d aus d e r Khöm, d e r fei nen S a n d m i t sich
trägt u n d der schnell a u fs Gemüt sch lagen kann ; bis hin z u
Scherereien mit Gardisten u n d Zöll nern - i m merhin l iegt d ie
Reiseroute an den G renzen von m i ndestens vier meh r oder
wen iger u nabhängigen E miraten. ( H ier kann ein E mpfeh­
l u ngsschreiben Thomeg Atherions - notfalls in den H ä nden
von Peer - und natürlich korrekt dargebrachter Bakschisch
Wu nder bewirken.)
F ü r die gut I 00 Meilen von Fasar nach Jindir den G adang
A u ssabwärts braucht die G ru ppe zwischen d rei ( z u P ferd,
auf einem F l usska h n mit dem Strom treibend ab Floeszern)
und vier Tagen ( z u Fu ß auf der a lten aranischen Kronstraße) .
Übernachtungsmögli c h keiten bieten die vielen K a rawanse­
reien entlang der gut in Schuss geh a ltenen Straße, respektive
die Städte Floeszern u n d B e n - O n i . Versch iedene gefä hrliche
Tiere wie Klapperschlange (ZBA 165) und Speikobra (ZBA
1 66), Khora msbestie (ZBA 120f.) oder Sandlöwe (ZBA 128),
aber a u c h nicht gerade seltene Zwisc henfä l l e m i t B a n diten
lindwurmschläger: INI 1 3+ 1 W6 AT 1 6 PA 14 TP 1 W6+4 DK H N
Wurfdolch: INI 1 5+ 1 W6 T P 1W6+1 FK 1 7
leP 39 AuP 42 WS 7 RS 1 GS 7 MR B
Sonderfertigkeiten: Aufmerksamkeit, Auswei chen I ( 1 0), Finte, Kampfre·
flexe, Wuchtschl ag, Würgeg riff, schm utzige Tricks, versteckte Klinge, wei·
DK H tere K ampffertigkeiten n a c h Wahl
DK H
DK H N Sobald die Abenteurer mit dem Namen der Stadt Jindir zu
Thomeg z u rückgekehrt sind, wird d ieser die Gruppe beauftra­
gen, vor Ort weitere Erkundigungen einzuziehen. Auch d ies
ist kein Auftrag, den d ie Helden ablehnen sollten. Er stauet d ie
Charaktere mit 50 aranischen Dinar ( 50 Dukaten) für zu er­
=
wartende Spesen aus, besteht jedoch dara u f, dass Peer Pastrana
sie begleitet. Wie die Spieler nach Jindir kom men, ist ihm ega l .
I m Zweifel kann jedoch Peer ein paar H inweise geben, nach
DK H Bedarf beim Pferdeka u f beraten, oder auch den Kontakt zu m
DK H Kapitän eines Flusskahns herstellen.
--
lassen e i n Übe rnachten u nter freiem H i m mel nicht u nbe­
d i ngt ratsam erscheinen (Erste Sonne 6 ff., 89ff. ) .
F ü r weitere I n formationen sei neben d e r Zoo-Botanica
Aventurica a u f den Regionalband Land der ersten Sonne
verwiesen.
f in niR.._
J i n d i r, die H a uptstadt des gleichnam igen Klei nsultanats (Erste
Sonne 9lf.), erstreckt sich direkt an den U fern des Gadangs
u n d beherbergt ca. 1 .000 Ei nwoh ner. Die Stadt ist bekannt fü r
eine Vielzah l an großen Sägewerken, in denen die auf dem
Gadang geAößten Zedernstäm me aus dem Raschtulswal l wei­
terverarbeitet werden. Trotz seines 'Hauptstadt'-Status' ist Jin­
dir i m Vergleich z u Fasar ein verschlafenes Nest.
Daher ist es für die C haraktere auch ein Leichtes, Erkundi­
gungen über das Tal der Knochen einzu holen. Fast jeder in
Jindir weiß Gesch ichten über das Tal zu berichten, viele Hir­
ten u n d B a uern kennen den Weg. Allerdings sind Aberglau­
be u n d Furcht u nter der Bevölkerung so ausgeprägt, dass es
schon einiger Überredu ngskünste bedarf, u m ei nen Führer zu
finden. Dieser wird die Helden auch n u r bis i n d ie Nähe des
Tals begleiten, seinen horrenden Lohn einstreichen und dann
Fersengeld geben .
B e i i h ren Nachforschu ngen in J i n d i r sollten Sie den Spielern
nebenbei die I n formation zuspielen, dass vor kurzem (zwei
Tage) eine Gruppe von drei bis an die Zähne bewaffneten
Zwergen sich ebenfalls ei ngehend fü r das Tal der Knochen in­
teressiert hat.
Zum UJrlesen oder Nacherzählen:
Als ihr die Spitze des Hügels erreicht, hat euer überängst­
l icher Führer schon l ange das Weite gesucht. Direkt vor
euch wirkt d ie Hügelkuppe wie abgebrochen, als hätte ein
riesiges Schwert eine gewaltige Schneise in die Landschaft
gesch l agen. Das schräge Licht der Nachmittagssonne wird
von der gegenüberl iegenden Bruch kante zurückgeworfen
u n d blendet euch fast. M i t zusammengekniffenen Augen
erkennt i h r tief u n ter euch den Boden einer Schlucht, die
von weißen Kalksteinwänden ei ngefasst wird. Auf den
8

zweiten B lick könnt i h r überal l Formen entdecken, die
tatsächlich wie Knochen aussehen, i n den Wänden, auf
dem Grund der Talsohle, einzeln, oder z u ganzen Haufen
gruppiert, große Knochen, kleine Knochen, lang, kurz,
gebogen oder gerade, intakt oder zu kleinen Splittern zer­
mahlen.
Ihr habt das Tal der Knochen gefu nden.
Das Char el Masra liegt ca. 2 0 Meilen (einen stra m men Tages­
marsch über Hügelpfade) nördlich von Jindir. Wen n d ie Grup­
pe dort ei ntri fft, haben die d rei Zwerge schon im Schatten der
Klippen ihr Zeltlager aufgesch l agen und mit den Grabungsar­
beiten nach der Rune begon nen. Auch Nalma, die Wüstenelfe,
ist inzwischen auf den u m liegenden H ügel n in Beobachtungs­
position gega ngen.
Sollten sich die Helden ebenfalls im Tal häuslich einrichten,
haben sie ab Tag 4 (siehe u nten) mit u n h e i m l ichen Zwischen­
fal len zu kämpfen, wenn einzelne Knochen (denn es handelt
sich tatsächlich u m solche) ein E igenleben entwickeln. Kleine,
spitze Knochen bzw. -splitter schleichen sich u n ter i h re Klei­
d u ng, i n den Schlafsack und in Schuhe, lange Gebeine ragen
unvorhersehbar vom Boden a u f, so dass m a n über sie stolpert
- bis hin zu Händen, Klauen oder gar Gebissen, die die Cha­
raktere bei jeder Gelegen heit festhalten, kratzen und beißen.
Die Knochen rü h ren von einer epischen Schlacht während des
Zweiten Drachenkriegs her, und der Kalkstein hat sie bis heute
am Verwittern gehindert: Vor über 3 .000 Jahren verteidigte sich
hier eine Hu ndertschaft von Wüstenelfen erbittert gegen d ie
9
riesigen Armeen des N a menlosen. D ie Shiannafeya hielten die
Region u n d das sich darin befin d l iche Heil igtu m der Nu rti mit
Namen Uri'Shianna m e h rere Wochen gegen eine überwälti­
gende Übermacht. Kei ner der E l fen überlebte das Massaker,
u n d mit dem Untergang Tie'Shiannas geriet auch das Wissen
um den Heldenmut der Bewohner von U ri'Shianna in Verges­
senheit.
Ab dem siebten Tag kom men lästige, aber vor allem beklem­
mende Störungen d u rc h die i m Tal herumstre unenden Stein­
linge (siehe Seite 1 1) h i nz u . Man hört zuweilen das Prassel n
kleinerer Geröllabgänge oder d a s Bersten von Fels, Gegenstän­
de verschwinden oder werden zerstört, und bei jedem Schritt
über vermeintlich festen Untergru n d kön nen d ie Helden bis
über den Knöchel einsinken. All diese gespenstischen Bege­
benheiten d ürften die Helden recht schnell dazu veran lassen,
ihr Lager a u ßerhalb des Tales a u fzuschlagen.
D i E Ry n E
Alle übernatürlichen Geschehnisse sind auf die Anwesenheit
der Leben-Rune z u rückz u fü h ren. Das Artefakt wurde i n hoch­
elfischer Zeit i m N urti-Tempel von Uri'Shianna als 11-äne der
Nurti verehrt. Tatsächlich handelt es sich h ierbei u m einen
Splitter der Sonne Glost, die I ngerim m einst fü r die Hoh lwelt
Tharun schmiedete (SM1 35; AB 103, Seite 15). Als Arkan'Zin,
der Erste u n ter den mit den Zwölfgöttern verfeindeten Neu­
göttern, Glost vom H i m me l riss und zerstörte, zersprang die
Sonne in Tau sende von Scherben, die übera l l i n der Globule
Tharun (WdZ 362) verstreut wurden. Die Tharuner begannen
in der Folge, magische Zeichen i n die Sonnensplitter z u ritzen
und so i h re göttliche Kraft z u kanalisieren.
Wie genau der ( neben der Tod-Rune) woh l mächtigste und
selbst i n Tharun n u r selten anzutreffende Ru nenstein ausge­
rechnet in die Hände der Shiannafeya gelangte, kan n nicht
mehr geklärt werden. Mögli c herweise wurde er von l imbus­
reisenden Aventuriern m itgebracht, wahrschei n licher ist a ller­
d ings, dass er seinen Weg d u rch den geheimnisvol len Vu l ka n
a u f einer kleinen I nsel wei t draußen i m Meer d e r Sieben Wi n ­
d e fan d u nd vielleicht v o n E l fen a u f dem Weg zu d e n Inseln
im Nebel entdeckt wurde. Sicher ist jedoc h , dass die 'Sonnen­
scherbe' die Vernichtu ng U ri'Shiannas überstanden hat u n d
v o r einiger Zeit a u f G r u nd seismischer Aktivitäten (oder auch
göttlichen Wirkens) zusa m men mit den Überresten der dama­
l igen Schlacht nahe a n die Oberfläche befördert wurde.
Die Leben-Rune beeinflusst i h re Umgebung, i ndem sie tote
Materie belebt oder - einfacher - ehemals lebende Materie
wiederbelebt. Hierbei h andelt es sich u m keinen in Aventuri­
en bekannten E ffekt, sondern eine einzigartige M isch u ng aus
magischer und karmaler Kraft. Die wandelnden Skelette und
die Ste i n l inge sind ein direktes Resultat d ieser Kraft, daher ist
i h nen mit den herkö m ml i c hen Bannsprüchen nicht (oder, je
nach I h re m Meisterwillen, n u r u n ter erschwerten Umständen)
beizu kommen.
Obwohl der R unenstein wie eine u nscheinbare G lasscherbe
aussieht, von der lediglich ein schwaches Schim mern a usgeht,
w irkt das Artefakt a u f Aventurier irritierend u n d beun r u h i­
gen d . D ie von i h m ausgehende Kraft ist etwas 'erkennbar Au­
ßerweltliches'. Lediglich für Zwerge ist die Ausstra h l u ng der
Rune n icht n u r angenehm, sondern wird auch auf Grund der
i hnen eigenen Wah rnehmu ng (Angrosch 3 1) mit einer weitaus
größeren I ntensität erfa h ren. Diese Wah rne h m u ng ermöglicht
es den drei Zwergen letztendlich, den Splitter a u fz u spüren.
Die Zwerge jedenfalls machen sich n ichts aus den Störu ngen
u n d graben u nbeirrt an verschiedenen Stellen im Ta l. Bei d ie-
sen Probegrabu ngen werden sie spätestens nach zehn Tagen auf
den Sonnensplitter stoßen. Sobald sie d ie Rune gefu nden ha­
ben, brec hen sie i h re Zelte ab u n d machen sich a u f den d i rek­
ten Weg z u rück in die Bergfreiheit Xorlosch.
Der Au fbruch der Zwerge ma rkiert den heikelsten Moment
des Abenteuers, denn sowohl Näima als auch Peer werden
spätestens dann versuchen, die Angroschim a u fzuhalten. Wie
sich die einzelnen Protagonisten während der Schatzsuche
verha lten und welche Motive sie leiten, entnehmen Sie bitte
dem Kapitel Dramatis Personae.
E s K.A LA1'i o n
Die folgenden E reignisse sind jeweils nach einzelnen Tagen
a u fgeteilt u n d spitzen sich fortla u fend zu, bis am zehn ten Tag
mit dem Fund der Rune die Entscheid u ng bevorsteht. Diese
zehn Tage stel len eine hohe Anforderu ng a n Sie als Spiellei­
ter, da Sie ei nerseits der Spielergruppe Zeit geben m üssen, die
handel nden Figuren ken nen zu lernen u n d die H i n tergründe
zu enträtseln ( i m merhin wissen die C haraktere bisher nur von
einer ominösen Steintafe l ) . Andererseits darf den Spielern na­
türlich auch nicht langweilig werden. Zu guter Letzt m üssen
die Helden besch l ießen, wen (wenn überhaupt) sie u n terstüt­
zen. Aller Voraussicht nach fallt d iese Entscheid u ng zwischen
a·ima und den Zwergen, denn vermutlich wird nur der u n ter
dem BA NBALADIN stehende Spieler die Ansicht vertreten,
Thomeg Atherion bzw. seinem Lakaien Peer die Scherbe aus­
zu händigen.
H a lten Sie sich daher n icht allzu sklavisch an die E i nteil u ng
in Tage, sie stel l t lediglich einen Vorschlag dar. Wenn Sie es
fü r d ramaturgisch wichtig erachten, ein E reignis vorz uziehen,
wegzu lassen oder den ganzen Zeitra u m z u raffen, tun Sie
sich keinen Zwang an. U m die D ramatik zu steigern, wäre es
auch den kbar, dass a·i ma a m achten Tag mit einer H andvoll
Elfen, darunter vielleicht soga r einem weiteren Wüstenelfen,
zu rückkehrt, das Zwergenlager u mstel lt u n d d ie Angrosch i m
gefangen n i mmt. I n d iesem Fa ll s i n d d ie Machtverhältnisse
u mgekehrt, nicht mehr die Zwerge, sondern die E l fen bestim­
men das Geschehen. Die zusätzlichen Akteu re könnten gerade
bei großen Spielergruppen das Machtgleichgewicht etwas bes­
ser ausbala ncieren.
tA G I
Ein Rudel Khoramsbestien streicht d u rch das Tal u n d greift die
arbeitenden Zwerge an. Wen n die G ruppe den Zwergen h i l ft,
ergibt sich h ier eine erste Möglichkeit zur vorsichtigen Kon­
taktau fnahme. Sie werden dann z u einem kargen, aber woh l­
schmeckenden M ittagessen ei ngeladen. Besonders die beiden
Erzzwerge sind jedoch sehr z u rückhal tend, was die G rü nde
fü r i h ren Au fenthalt und i h re G rabu ngen angeht.
1W6 +10 Khoramsbestien IZBA 1201
INI 9t1W6 PA 8 leP 27 RS 2 K0 1 5
Biss: D K H AT 1 3 TP 1 W6t5*
GS 18 AuP 6 0 M R 1 GW 6
Besondere Kampfregeln: G ezielter Ang riff, Verbeißen, N i e d erwerfen 151
*I Wer d u r c h Bisse m e h r a l s 10 S P e r l e i d et, erkrankt mit 5% Wahrs c h e i n l i c h ­
keit a n e i n e r d e r folg e n d e n Krankheiten: Wundfi e b e r 1 1 -61, S c h l a c htfe ldfie­
b e r 17-141, R a s c h e r Wahn 1 1 5-1 71, Luta nas 1 1 8-1 91, Tollwut 1201, wenn der
entspre c h e n d e Resistenzwurf n i c ht g e l i ngt.
tA G 2
Keine besonderen Vorkomm nisse.
IO
tA G 3
Sobald einer der C h a raktere sich auch n u r kurz von der
G ru ppe absondert, wird Na·ima versuchen, mit ihm Kontakt
a u fz u nehmen. Nach a n fänglichem Mi sstrauen wird sie den
Helden a l les erzäh len, was sie weiß. Sie ist davon überzeugt,
dass i h re Argu mente die Abente u rer von i h rer Sicht der Din­
ge überzeugen, u n d die Gru ppe sie u n terstützen wird. Wei ­
tere I n formationen siehe b e i i h rer Personenbesc hreibung auf
Seite 14.
tA G 4
G roteske skelettartige Gesta lten wanken, h u mpe l n oder
schleppen sich d u rchs Ta l . Die Kraft der Rune hat vielen der
übera l l verstreut l i egenden Knochen eine Form von Eigenle­
ben ei ngehaucht. E i n ige der Gebeine haben sich z u fast vol l­
ständ igen Skeletten zusammengefu nden, an anderen Stellen
ist es n u r ein Arm oder ein Bei n , die über den ka rgen Boden
kriechen. Bei manchen Skeletten passen G l iedmaßen, Rumpf
und Kopf zueinander, bei anderen hingegen sind Gl ied­
m a ßen vertauscht oder gehören teilweise zu ga nz anderen
Spezies. E i n ige wenige Skele.t te fü h ren rostige Waffe n ode r
tragen noch die Überreste von Rüstunge n. Allen Untaten ist
jedoch gemein, dass sie der namenlosen Seite des ehemal igen
Kon fl i kts a ngehören, d.h. es gibt keine E l fengebei ne. Dies er­
klärt auch, warum die Skelette a l lesa mt immer noch einen
mörderischen H ass auf al les Lebendige verspüren und wahl­
los a ngre i fen.
H ier sind I h nen als Spielleiter keine G renzen gesetzt. Lassen
Sie sich in Bezug a u f d ie Anatomie Ihrer Skelette ruhig von
den Protagonisten eines Hieronymus-Bosch-Gemäldes ins­
pi rieren, i m merhin sind die fraglichen Knochen in den Jahr­
tausenden u nter der E rde ordentlich d u rcheinander geraten.
Zu den Schergen des Namen losen zählten seinerzeit Zwerge,
Ferki nas, Orks, Trolle u n d Oger, ja soga r Riesen und Purpur­
wü rmer. Übertreiben sollten Sie jedoch auch nicht, so lustig
der Orkrumpf m i t Zwergenbei nen, D rachenhals und Ech­
senschwanz auch a n m u ten mag. Denken Sie daran, dass es
darum geht, die Spieler zu beu n ru higen und zu ersch recken,
nicht darum, sie zu bel ustigen.
Gehen Sie also sparsam mit diesem Effekt um und konzipie­
ren Sie I h re Wesen mit Bedacht. Analog zu den Regeln fü r
Untote in WdZ 226f. können Sie einfach d ie Werte der jeweils
lebenden Kreat u r modifizieren ( I N I und PA -4, TP und G S je
-2 , AT -! ) ; bei grotesken Kombi nationen sollten die Abzüge
d rastischer ausfallen. Denken Sie daran, dass Skelette n u r mit
Hieb-, Ketten- und I n fanteriewaffen wirksam bekämpft wer­
den können . Schwerter, Säbel und Stäbe richten den halben,
Fechtwaffen, Dolche, Speere, Bolzen und Pfeile überhaupt
keinen Schaden an. Die hier erweckten Skelette können nicht
Schlajl(rankheit oder Paralyse übertragen, was die Helden aber
kau m erfa h ren werden.
Anbei finden Sie Beispielwerte fü r ein humanoides Skelett.
Skelett
INI 1 0t 1 W6 PA 3 LeP 30 RS 0 KO 1 1
Hände: DK H AT 9 TP 1 W6t2
Waffe: DK - AT 9 TP n a c h Waffe
GS 5 AuP u n e n d l i c h MR 5 GW 7
.. .._.... .....-
tA c 5 v n o 6
Die H ä u figkeit von Skelettsichrungen nimmt z u .
 en B rocken n u r mit schweren, stum pfe n H i ebwaffen effektiv
bekämpft werden . Zum a nderen gibt die gan ze M eu te u n ­
Zum Vorlesen oder Nacherzählen: verzügli c h i h r zielloses U m herstrei fe n a u f, sobal d einer der
Die letzten Tage schon haben sich i mmer wieder einzelne i h re n getroffen w u rde, und wendet sich gesch lossen gegen
Gesteinsbrocken aus den Wänden gelöst und sind don­ den Angreifer.
nernd zu Ta l gepoltert. Das G ro l len u n d Prasseln ist schon
fast zur Gewohnheit geworden, der Kalkstaub schon vor Einzelner Steinling
Tagen in Nase, M u nd und Augen gekrochen. INI 9+1W6 PA O LeP 4 RS 1 0 KO 1 1
Doch i rgendetwas ist diesmal anders als sonst. N achdem Rempeln: DK H AT 5 TP 1 W6-3
die kleine Lawine mit lautem Rumpeln abgegangen ist, GS 8 AuP u n e n d l i c h MR 4 GW l
wartet a l les darauf, dass sich die Staubwolke verzieht. ....
....
... ....
. .... ....
. ·==== ... ....
._.. ..
-�..
... ..
_,... _....... -=-
....
.-.
----
. ...
.....
.
..
. _
-..
..,
___ ....,
....""""'
....,..

Doch das tut sie nicht, genauso wenig, wie die Geräusche
verstu mmen. Ein Pochen, Dröhnen und Knacken ist a u s
d e r Wolke vernehmbar, w o eigentlich Stille herrschen soll­
te. Plötzlich scheint sich der Boden z u bewegen, und eine
Flut faustgroßer, frisch zersplitterter Kalksteine rollt aus
dem Kalkstaub heraus, zieht ihn gleichsam h i nter sich her
und kullert den kleinen Hang hinauf.
fA G 8 V TI D 9
Auch die Anzah l der 'lebenden Lawinen' nimmt zu, was wie­
derum auch den Skeletten nicht gut bekommt . . .
Es ist n u n fast nicht mehr möglich, s i c h i m Tal aufzuhalten,
geschweige denn, dort z u arbeiten . Die Zwerge d rä ngen die
Helden nun, i hnen beim G raben zu helfen.

fA G 1 0
An d iesem Tag fi nden die
drei Angroschim schl ieß­
lich die Leben-Rune. Be­
vor sie jedoch i h re Zelte
abgebrochen h aben, tritt
N a'i ma mit gespanntem
Bogen a u f den Plan und
fordert d ie Rune für sich.
Kurz darauf mischt sich
auch Peer i n das Gesche­
hen ein. Als er den E rnst
der Lage erkennt, lässt er
den Luftdschinn Abu Na­
sim frei und befiehlt ihm,
sich der Rune z u bemäch­
tigen.
Im gü nstigsten Fa l l (d.h.
sofern die Helden schon
einiges an Überzeugungs­
arbeit a u f beiden Seiten
Auch die Steinlinge sind das Produ kt des Sonnenspl itters . Die geleistet habe n ) , gehen Zwerge, Helden und E l fe gemeinsam
Rune hat i h nen - ebenso wie den Knochen - eine ä u ßerst gegen den Dschinn vor. Auch der u nter Thomegs BANNBA­
primitive Form von Leben e i ngeha ucht. Aber auch wenn sie LADIN stehende Charakter wird seine Gefahrten nicht im
n u r ziellos im Ta l hin und her rollen, sind s ie deshalb keines­ Stich lassen. Möglicherweise versucht er z u n ächst, Peer von
wegs u ngefährlich. Die Ste i n l i nge können eine beachtliche der vermeintlichen Irrationalität seines Tuns zu überzeugen,
Geschwi ndigkeit erreichen, sie sind h a rt und teilweise scharf­ doch wenn e r merkt, dass Argumente h ier keine Früchte tra­
kantig. Darüber h i n a u s handelt es sich nach wie vor u m eine gen, wird er kämpfen.
Lawine, d.h. u m mindestens 2 0W2 0 + 10 Steine. Aber auch a ndere Konstel lationen sind denkbar. N a'i ma kön nte
Gerät e i n Held in den Stei n hagel , m u ss ihm eine Körper­ in dem überraschenden Auftau chen des Dsc h i n ns i h re C hance
beherrschungs Probe + I 0 (e rsatzweise ist a u c h e i n A uswei­
- sehen, die Zwerge u n d die l ästige Abente u rergruppe loszuwer­
chen bzw. eine Schildparade + I 0 erlaubt) geli ngen , u m d e n den. Sie wird d a n n u n m ittelbar nach dem Kampf versuchen,
gröbsten Brocken z u entgehen . M i s s l i ngt die Probe, erleidet Peer in i h re Gewalt zu bringen, u m die Kontrolle über den
e r 3W6 Trefferpunkte. Beachten Sie bei der Besti m m u ng Dschi n n z u erlangen .
des RS, dass die Steine n u r bis ca. Kniehöhe Schaden a n ­ Wen n S i e N a'im a u n d die Zwerge ausreichend selbstgerecht
richten. u n d sturköpfig darstellen, entscheidet sich die Spielergruppe
Unter diesen Umständen ist natürlich an ein geregeltes Arbei­ eventuell a uc h dafü r, Thomeg bzw. Peer z u u nterstützen. I m ­
ten im Tal nicht mehr zu denken. Spätestens j etzt werden die merhi n ist Ersterer ein mächtiger Magier, mit d e m es s i c h zu
Zwerge daher die Spielergruppe u m H i l fe bitten. Dabei spielt verscherzen man sich erst einmal leisten können m uss.
es keine Rol le, ob sich die Abenteurer zu erkennen gegeben ha­ Sie sollte n j edoch a u f j ed e n Fal l verh i n dern, dass die Helden
ben oder nicht, die Angroschim haben sie in den letzten Tagen versuchen, das Artefakt z u behalten. Dazu ist es einerseits
so oder so bemerkt. viel zu mächtig, andererseits in den Händen der Abente u rer
Der Kampf gegen die Ste i n l inge gestaltet sich jedoch schwie­ völ l ig n utzlos. O h ne das tharuni sche Wissen u m d i e Runen­
riger als zu nächst erwa rtet. Zum einen können die fau s tgroß- m agte (und ohne zwei a n dere R u nensteine, m i t denen die

II
Leben -Rune e i n m agisches D reieck bilden könnte; siehe SMl
35) können die Chara ktere nic hts mit der Sonnenscherbe an­
fa ngen.
Machen Sie den Spielern daher klar, dass sie mit dem E i nbe­
halten des Spl itters i m günstigsten Fal l e (d.h. es handelt sich
' n u r' u m die Träne der Nurti) eine Fehde der verbliebenen Wüs­
tenelfen gegen sich herau fbeschwören, i m schlechtesten Fal l e
(d.h. es i s t tatsächlich Tei l d e s größten Artefakts, das lngeri m m
je erschaffen hat) e i n e B lasphemie erster Klasse begehen.
D E R.. ffi V H E n Lo H n
Für die wie auch immer geartete Lösung dieser verzwickten
Situation haben sich die Helden 350 Abenteuerpunkte ver­
d ient, und noc h e i n m a l 50 AP, wenn der Kon A i kt um den Ru­
nenstein weitestgehend u nbl utig gelöst w u rde.
Sollte es einem der Abenteurer gelu ngen sein, Sirlitana (siehe
Seite 15) a u f welchem Wege auch immer an sich zu bringen,
so hat er n icht n u r eine Waffe erbeutet, die I h resgleichen sucht
und viele (begehrliche) B licke auf sich zieht, sondern ist darü­
ber hinaus vermutlich u nwissentlich zum Ziel einer Hetzjagd
geworden. Alle noch i n der Khöm verbliebenen Shiannafeya
werden erbarmungslos Jagd a u f ihn machen und u nter a l len
Umständen versuchen, die Sa nel feder zurückzuerobern. Dies
kan n - je nach Ausgestaltung d u rch den Spiel leiter - eine
nervenaufreibende u n d hochgefah rliehe Unterbrech u ng im
u ngünstigsten Augenblick darstellen oder auch als Ausgangs­
punkt fü r eine eigene spannende Kampagne dienen.
Der u nter dem BANNBALADI N stehende Charakter behält
seine Affin ität zu Thomeg noch einige Zeit bei. Viel leicht soll­
ten d ie Helelen Fasar i n den nächsten Wochen meiden . . .

D M m A'tis P E RS O n A E

P E E R.. PASTAAllA P E E � Rp L L E
Als Sohn einer verarmten Adelsfa m i l ie a u s Perricum versuchte Peer w i rd versuchen, d i e Protagoni sten gegeneinander auszu­
Peer schon "seit frü hester Ki ndheit", die Fam i lie der Pastranas spielen. Z u nächst wird e r a l les d a ransetzen, das Misstrauen
"wieder zu angestammtem Ru h m und Reichtum zu füh ren." der Helelen gegen Na"i ma - aber vor a l lem gegen die Zwer­
Bald m usste e r jedoch erkennen, dass er nicht der Richtige war, ge - zu schüre n . U n terstützt wird er dabei wi ssentl ich un­
um Ruhm anzuhäufen, u n d so versuchte er es mit Reichtum. wissentlich von dem Chara kter, der u nter Thomegs EinAu ss
I m Alter von gerade einmal 14 J ahren war er gezwungen, das steht. Später, wen n die einzelnen G ruppen m itei nander i n
heimatliche Perri c u m h i n ter sich z u lassen u nd vor dem Arm Kontakt gekom men s i n d , wird er in e i n e m unbeobachteten
des Gesetzes zu A iehen. Es versch l ug i h n nach Fasar, u n d kurz Moment auch die Zwerge (möglic herweise auch Na"ima) vor
dara u f nahm sich Thomeg seiner an. den Helelen warnen.
Peer ist ein I ,73 Schritt großer M ittelreicher mit blondem, lan­ Wen n a l le Stricke rei ßen, w i rd Pee r m ittels einer kleinen Kris­
gem Haar u n d bra u ne n Augen. E r trägt relativ viel Schmuck, tallkuge l , die i h m Thomeg mitgegeben hat, den Lu ftdsc hinn
besonders Oh rringe u n d Halsketten, u n d kleidet sich nach tu­ Abu Nasim r u fen u n d i h m befehlen, die Rune zu holen u n d
lamicl ischer Mode, u m n icht über Gebühr a u fz u fallen - oder nach Fasar z u bringen . Gel i ngt es dem Dsc h i n n , H a n d an
'in der Art eines Magiers', um an den entsprechenden Stellen den Runenstein z u legen, ka nn n u r noch eine Kli nge an Peers
Eindruck zu schinden. Seine Vorliebe für weite Kleidung lässt Kehle Abu Nasim z u rückru fen.
ihn h ä u fig zu bauschigen Hemden und weiten Pumphosen
greifen. Darüber trägt er für gewöhnlich eine kurze Weste, Peer Pastrana
von Rüstungen ode r dergleichen hält er j edoch wenig. Muss er MU 1 4 KL 1 2 IN 13 CH 13 FF 14 GE 1 4 KO 12 KK 1 2
unentdeckt bleiben, setzt er einen Fez a u f, um seine blonden Waffenlos: INI 1 1 + 1 W6 AT 1 4 PA 1 4 T P 1 W6 (A) DK H
Haare zu verbergen . Schwert: INi l l + 1 W6 Al l S PA 1 4 T P 1 W6+4 DK N
LeP 31 AuP 33 RS 1 WS 6 GS 6 MR 7
Sonderfertigkeiten: Aufmerksamkeit, Fin te , Meisterparade, Wuchts c h l a g
Besonderheiten: W e n n S i e es al s Meister f ü r sinnvoll erachten, k önnte Peer
von Thomeg Ätherion noch mit dem ein oder a n d eren Artefakt oder Trank

( n i c hts Weltbewegendes) ausgestattet sein, was seine Erfolgswahrschein­

lic hkeiten erhöht.

A s v TI A s i m
Der 'Vater der Winde' ist ein Luftdschinn, wie e r i m Buche
steht. Über 5 Sch ritt groß u nd mit einer donnernden Stim me
erhebt sich der Oberkörper des Elementarwesens aus einem
Wirbelsturm.

Abu Nasim
INI 1 3+ 1 W6 PA 1 8 LeP 3 0 AsP 6 0 R S 0
Luft: DK H AT 1 8 T P 2W6+2
GS 30 AuP u n e n d l i c h MR 1 1
Besondere Fähigkeiten: A n g riff mit Luft (21 S c h ritt; WdZ 203)

-
-

-- ,....-

12
D i E l W E R_G E die Bri l lantzwerge hergestel l t und die Gilde beau ftragt. Es
Bol rasch u nd Bengrox, Söhne des B a lgram, sind dauerte nicht lange, und das Schriftstück war lokalisiert u n d ­
erzzwergische Zwil l i nge, die i m Auftrag des Sip­ z u m indest z u m Tei l - i m Besitz der Zwerge.
penrates von Xorlosch (vgl. AK 94) direkt Die beiden Erzzwerge sind h u m orlos, einsi lbig und völ l ig a u f
aus den I ngrakuppen bis nach Fasar i h re Mission fokussiert. S i e haben d i e Stollen u n d Gänge von
gereist sind. Komplettiert wird das Xorlosch noch nie zuvor verlassen und sind dementsprechend
Zwergentrio von dem Brillantzwerg verwirrt und misstra uisch. Ihr Auftrag lautet, die Sonnenscher­
Tergil , dem Sohn des Tulgat; er be zu finden, zu bergen u n d u nverzüglich z urückzubringen,
wurde den Brüdern in Fasar von damit sie i n den heiligen Hallen von Xorlosch i n Sicherheit
der brillantzwergischen Delegati­ i st. Diese Anwei s u ng werden beide befolgen, und wenn
on als Füh rer aufge- es sie das Leben kostet.
drä ngt. Stellen Sie die beiden Zwerge als stur u n d m iss-
.
Alle drei haben trau isch dar. Anders als N a ima j edoch tauen
eine fü r Zwerge sie während der Tage i m Tal der Knochen zu­
recht normale sehends auf. Besonders wenn die Helden die
Größe (zwi­ Zwerge i m Kampf gegen Skelette u n d Stein­
schen 1,30 u nd l inge u n terstützen, werden sie von den bei­
I ,40 Schritt) den Angroschim z u m i n dest n icht mehr als
u nd Statur (stä mmig, kräftig, et- Feinde betrachtet. I m Kampf sind beide ein
was u ntersetzt) . Während eingespieltes Tea m und decken sich gegenseitig
die beiden Erzzwerge i h r (analog zur SF Formation; WdS 68 ) .
langes kupferrotes Haupt­
und Barthaar offen tragen Bolrosch, Sohn des Baigram

u n d ihm außer Wasser u n d MU 1 4 KL 12 IN 12 CH 1 0 FF 16 GE 1 4 KK 1 5 K0 1 5

einem K a m m ä u ßerlich keine AT 1 4 PA 12 T P 1 W6t1 (A) DK H

kosmetischen Maßnah- Drachenzahn: INI 1 4+ 1 W6 AT 1 6 PA 13 T P 1 W6t2 DK H

Zwergenschlägel: INI 1 3t 1 W6 AT 17 PA 1 4 TP 1 W6t5 DK N

men angedeihen lassen,
ist Tergils Aachsblondes Leichte Armbrust: INI 1 5t 1 W6 FK 1 7 T P 1 W6t6

Haar kunstvoll zu Zöp­ LeP 38 AuP 45 RS 4 (6 mit H e i m ) GS 6 MR 8

fen verknotet und wird - wo nötig - sogar Sonderfertigkeiten: Aufmerksam keit, Auswe i chen I ( 1 0), Finte, Forma­

regelmäßig gestutzt. tion, G e g e n h a lten, K a m pfreflexe, H a mmerschl ag, W u c hts c h l a g , Rü­

Als einziger trägt er keine schwere Rüstung, son­ stungsgewöhnung II I ; weitere Kam pffertigkeiten nach Wahl

dern (abgesehen von den Arm- und Beinschienen aus schwe­

rem Leder) hel le Wanderkleidung u n d einem grü nen U m h ang. Bengrox, Sohn des Baigram

Die Zwi l l i nge hi ngegen fühlen sich u nter dem weiten H i m mel MU 1 6 KL 11 IN 1 2 CH 9 FF 1 4 GE 1 5 KK 1 6 K0 1 5

naturgemäß u nwohl, sehen sich Angriffen von allen Seiten Waffen los: INI 1 6t 1 W6 AT 1 3 PA 10 T P 1 W6t1 (A) DK H

schutzlos ausgel iefert und tragen daher zu allen Zeiten i h re Zwergenskraja: INI 1 4t 1 W6 AT 1 7 PA 1 4 T P 1 W6t3 DK H N

schweren Kettenhemden. Dabei bevorzugt Bolrasch eine ein­ Felsspa lter: INI 1 5+ 1W6 AT 1 6 PA 13 T P 2W6t2 DK N

fache, lange Kettenrüstu ng, die i h m bis über die Knie geht und LeP 42 AuP 41 RS 3 (5 m it H e i m ) GS 6 MR 7

in der M itte von einem breiten G ü rtel gehalten wird. Bengrox Sonderfertigkeiten: Aufmerksam keit, Finte, Formation, G egenhalten, Kam pf­

h ingegen trägt n u r eine Kettenweste u n d schützt seine Bei ne reflexe, H a mmerschlag, Wuchtschl ag, Rüstu ngsgewö h n u n g I I; weitere

mit einem Streifensch u rz . Beide E rzzwerge besitzen e i nen K ampffe rtigkeiten n a c h Wahl

Helm, wohi ngegen der B ri l lantzwerg auch hier auf einen

Schutz verzichtet und stattdessen einen breitkrempigen H ut
bevorzugt.
Während Bengrox und Bolrasch mit Felsspalter u n d Zwer­
genschlägel traditionelle Waffen fü hren, vertraut Tergil a u f ein
einfaches Schwert. Schon allein d ieses Traditionsbruchs wegen
verachten d ie Erzzwerge den B rillantzwerg in nerlich. U mge­
kehrt kann d ieser dafü r ganz hervorragend mit seiner Winden­
armbrust u mgehen.
D i E Rp L LE D E R... E R...H W E R...G E
Au fd i e Vision eines Angrosch-Priesters h i n bestim mte der Sip­
penrat von Xorlosch zwei erfahrene Kämpfer, um eine Schrift­
rolle in Fasar zu suchen, denn "wo d ie Schrift feh lgeht, kan n
das Feuer a u s I ngeri mms Esse gefunden werden . " I n Fasar
wandten sich die beiden sofort a n die dortige Zwergengemein­
de, d ie einen großen Rat ei nberief und schl ießlich auch e i nige
vertrauenswürd ige Brillantzwerge h i nzuzog. Deren Vorsch l ag,
die G roße G i lde mit der Suche des Dokuments zu beauftragen,
stieß naturgemäß a u f überwiegende Ablehnung. In Ermange­
l u ng besserer Ideen wurde jedoch schließlich der Kontakt über
D i E Rp LL E DES B Ri LLATITZW E R...G S
Tergil i s t m e h r oder weniger i n seine Rol le a l s 'Füh rer' d e r bei­
den Erzzwerge hineingerutscht. Der Rat der Brillantzwerge
von Fasar h ielt es für klug, j em anden mit ein wenig Weitblick,
E i n fü h l u ngsvermögen u n d Ken ntnis der Tu l a m idenlande da­
bei z u haben, wenn es darum geht, ein so wichtiges Artefakt
zu bergen. Tergil besitzt zwar weder das Eine noch das Andere
im Übermaß, aber er war der Einzige, der sich bereit erklärte,
sich vordergründig von zwei Erzzwergen herumkommandie­
ren zu lassen. I m Gegensatz z u den beiden verkörpert e r j e­
doch geradezu diplomatisches Gespür u n d gesunde Neugier
i n Rei n form.
Ein Annäheru ngsversuch zwischen der E l fe u nd den Angro­
schim kan n n u r über Tergil funktionieren. Auch er ist stark
vorurteilsbeladen, doch seine natürliche Neugier siegt frü her
oder später, u n d so wird e r sich nach a n fängl ichem Zögern
Na"i mas Standpun kt z u m i n dest anhören . Sobald die gröbsten
M issverständnisse ausgeräu m t sind, kommen B ri l l antzwerge
i m Allgemeinen recht gut mit E l fe n aus (Angrosch 134).

13
I m Kampf verlässt sich Tergi l gerne a u f seine Fähigkeiten mit
der Armbrust, n u r i m Notfa l l wird er sich i n e i nen N a h kampf
verwickeln lassen.
Tergil, Sohn des Tulgat
MU 1 3 KL 1 4 IN 13 CH 1 3 FF 14 GE 1 5 KK 1 3
Waffenlos: INI 1 5t 1 W6 AT 1 2 PA 1 2 TP 1 W6t1 (A)
Schwert: INI 1 5+ 1 W6 AT 1 5 PA 14 T P 1W6t4
Windenarmbrust INI 1 5+ 1 W6 FK 21 TP 2W6t6
LeP 37 AuP 39 RS 2 GS 6 MR B
Sonderfertigkeiten: Aufmerksamkeit, Finte, Kam pfreflexe, W u c hts c h l a g ,
S c h a rfschütze; weitere K am pfferti gkeiten n a c h Wahl
TI A i m A W vs'fE rr wirro r::-�:----7'"--::,...___
Beni Gera u t Schie, "Söhne derer
ohne Gesicht", werden die Wüs­
tenelfen von den Novadis genannt,
u nd a u f Na.ima trifft dies im Beson­
deren zu. Die ca. I ,70 Schritt große
und über 400 Jahre alte Elfe trägt zu
jeder Zeit einen schwarzen Turban,
der i h re spitzen Ohren verbirgt und
i n einen Gesichtsschleier übergeht.
N u r i h re großen, bernsteinfarbe­
nen Augen mit dem elfentypischen
Funkeln sind erkennbar. Na"i mas
restliche Kleidung besteht aus einer
weiten, dunkelblauen Hose und
einem wallenden, bis zu den Knö­
cheln reichenden Übergewand in
der gleichen Farbe, unter dem sie ih­
re Waffe Siriitana verbirgt (s.u.). Die
weiten Ärmel dienen als Versteck
für zwei gebogene Dolche. Auffällig
fü r den mittelländischen Beobachter sind i h re nackten Füße.
Als Shiannafeya, wie sich die Wüstenelfen selbst bezeichnen,
ist Na.i ma eine der letzten i h rer Art, die sich nicht a u f die Inseln
im Nebel z u rückgezogen haben (Phileasson, Licht) . Vielmehr
h alten die Zu rückgebliebenen mir geradezu fa natischem Eifer
an i h re r vermeintlichen Bestimmung fest, die u nter dem Sand
der Khöm begrabenen Überreste der ehemaligen Hochelfen­
stadt Tie 'Shianna z u bewachen. Dieser Au fgabe ordnet Na"i ma
a l les unter, der Zweck heil igt für sie fast jedes M ittel. So wird
sie nicht vor Mord, Verrat oder Intrige z u rücksch recken, allein
ein Pakt mit den N iederhöllen steht nicht z u r Diskussion.
Auch sonst will Na"i m a so gar nicht i n das B i ld passen, das man
sich im Allgemeinen von Elfen macht. Sol lten der Spielergrup­
pe Chara ktere el fischer Abstam m u ng angehören, werden sie
schnell bemerken, dass sie mit der Wüstenelfe i rritierend we­
nig verbindet. Dies l iegt zum einen an dem schon a l s kran khaft
zu bezeichnenden Wah n , mit dem Na"i m a a u f i h ren 1\u ftrag'
fixiert ist. Vor allem aber erklärt sich die Andersartigkeit der
Shiannafeya d u rc h die j a h r-tausendelange Isolation, die sie
von den a nderen E l fenvöl kern entfremdet hat.
So spricht Na .ima bspw. einen elfischen Dialekt, der meh r mit
dem altelfischen Asdharia gemein hat als mit dem neuelfischen
lsdira. Elfen-Chara ktere ohne Asd h a ria-Kenntnisse werden
Na"i ma n u r seh r schwer verstehen. Daneben spricht die Elfe
das Tu lamidya, wie es in der Khöm verbreitet ist, doch a u c h
h ier i s t ein altertümlicher Dialekt deutlich zu bemerken.
Die Shiannafeya h aben sich nicht so deutlich und endgültig
von der hochelfischen Ku ltur abgewandt wie d ie a nderen EI-
fenvölker. So genießt der Gedanke des badoc bei ihnen einen
völ l ig anderen Stellenwert, viele von ihnen (so auch Na·ima)
verehren z.B. nach wie vor d ie a lten hochelfischen Götter Nur-
ti, Zerzal u n d Orima (Licht 38f.). Voller Sehnsucht erträumen
sie sich einen Wiedera u fbau Tie'Sh iannas und die Rückkehr
K0 1 4 der Elfenvölker zu a lter Macht und Herrl ichkeit. Au f der an­
DK H deren Seite jedoch hat i h r J a h rtausende währendes isoliertes
DK H N Dasein als Wüstennomaden dazu gefü h rt, dass ihnen diese
Lebensweise in Fleisch und Blut übergega ngen sind. Dies gilt
u m so mehr fü r die i n der Khöm verbliebenen Elfen, deren trot­
ziger Verweis a u f i h re 'Best i m m u ng' sich genauso gut als U n­
fa higkeit interpretieren lässt, sich a u f Neues einzu lassen u nd
Veränderungen a nzunehmen.
Als Spielleiter sollten Sie Na"i ma daher als spröde, arrogante
und halssta rrige Rec hthaberin prä­
sentieren. Sie würde nie auf die Idee
kommen, die Helden bspw. vermit­
tels eines Freundschaftsliedes zu
u mga rnen, ihnen zu schmeicheln
oder sie gar m i t h i l fe eines BA N­
BALAD IN fü r sich einzunehmen,
da sie von der o ffensichtlichen
Wa h rheit i h rer Sicht a u f die Di nge
überzeugt ist. Sie ka nn sich gar nicht
vorstellen, dass ein ein igermaßen
vern ü n ft iges Wesen (Zwerge zäh­
len fü r sie ganz offensichtlich nicht
dazu) zu anderen Schlüssen u nd
I E rgebni ssen kom m t als sie. Durch
�
I die Darste l l u ng als U nsympathin
,)
2
>) par excel lence sollen die Helelen auf
A
I eine fa lsche Fäh rte gelockt werden
und zu nächst die Elfe fü r den Böse-
wicht halten.
fl A"i m A S R_9LLE
Die Elfe wird seit ein iger Zeit von einem i m mer wiederkeh­
renden, äu ßerst verworrenen Traum heimgesucht, den sie als
Au ftrag der Göttin N u rti höchstpersönlich deutet, die 1/iine der
Nurti zu fi nden und zu beschützen. Aus alten Überlieferu ngen
hat sie d ie Lage von U ri'Shianna rekonstru iert und beobachtet
zunächst aus sicherer Distanz die Ereignisse. Sie wird unter al­
len Umständen versuchen, die Leben-Rune an sich zu bri ngen,
um zu verhindern, dass das vermeintliche Artefakt der Nurti
entweiht wird . Au f keinen Fal l darf die Ru ne in die Hände der
"kleinen Bart m u rm ler" geraten. Sobald die Elfe bemerkt, dass
sich die Spielergruppe in den KonAikt einm ischt, wird sie sich
zu erkennen geben und versuchen, die Helden a u f i h re Seite zu
ziehen. Dabei geht sie jedoch so u ngeschickt vor, dass die Cha­
raktere fast keine andere Wah l haben als ihr zu misstrauen.
Sol lte es zu einer gewaltsamen Au seina ndersetzung kom men,
stellt sich N a"i ma als formidable Gegnerin heraus . I h re ganze
Kampferfa h ru ng, i h re gesch meidigen, schnellen u nd effizien­
ten Bewegu ngen, zusammen mit i h rem Säbel Siriltana, ma­
chen sie zu einer Schwertkämpferin, d ie es auch spielend mit
mehreren Gegnern a u fn i m mt. Sofern sie die Gelegenheit dazu
hat, verstärkt sie sich vor einem Kampf noch mit e i nem AXXE­
LERATUS u nd erhöht i h ren RS mithilfe eines ARMATRUTZ
a u f ?. Wird sie überrascht, greift sie mit einer schnellen Bewe­
gu ng in die weiten Ärmel i h res Gewandes und zieht die beiden
darin verborgenen Waqqif. Sollte sie trotz allem in eine a u s­
sichtslose Lage geraten, wird sie versuchen, mittels eines mo­
d i fizierten AEOLITUS eine kleine Sandwolke a u fzuwirbeln
14
u nd in i h rem Sch utz zu verschwinden. Die Elfe kehrt dann I n der Klinge der Sandfeder kan n man sich problemlos spie­
auf schnel lstem Weg (WE I SSE MÄHN ) in die Khöm z u rück gel n . Wäh rend eines Kampfes wi rft sie einfal lendes Licht
und holt Verstärkung (Shahira Sandrose u n d Yasiriel Schatten­ kaleidoskopartig in alle möglichen Richtu ngen zu rück, oder
spender folgen i h rem Ruf; Werte ä h n l ich wie Näima). - je nach Lic hte i n fa l l - spaltet es gleich einem Prisma in alle
Farben des Regenbogens a u f. So schön dieses Lichtspiel aus
Nai·ma Wüstenwind der Ferne anzuschauen ist, i m Kampf ist es mehr als störend.
MU 1 3 KL 12 IN 12 CH 9 FF 1 1 GE16 KK 1 0 K0 1 4 Alle Kombattanten erleiden i m Gefecht gegen den Träger der
Waffenlos: INI 1 5+ 1 W6 AT 1 1 PA 9 TP 1 W6 (Al DK H Sandfeder ei nen Abzug von je I Punkt auf AT, PA und INI.
Siriltana: IN I 1 5+1W6 AT 1 7 PA 15 T P 1 W6+6 DK N Wü rfelt Nai·ma mit Siriltana eine 5 oder weniger (egal, ob bei
Waqqif: INI 1 3+1W6 AT 1 6 PA 1 4 TP 1W6+2 DK H AT oder PA) , wird der Gegner so geblendet, dass entweder sei­
Elfen bogen: INI 1 5+ 1 W6 TP 1W6+5 FK 23 ne AT als m issglückt gilt (bei einer PA Nai·mas), oder seine
LeP 3 1 As p 38 Au P 4 0 RS 1 (7 ) WS 5 GS 9 MR 7 Abweh raktion ( PA, Ausweichen) misslingt.
Wichtige Zauber: Adlerschwinge (Falke) 7, Aeolitus 8, Armatrutz 1 2, Axxele­ Siri ltana ist deutlich schärfer als ein normaler Ku nchomer
ratus 8, Exposami 6, N e belwand 5, G e d a n ke n b i l d e r 1 0, Movimento 4, S p u rlos ( I W6 + 6) , aber trotz der magischen H ä rtung, d ie der Säbel bei
5, Weiße Mähn 8; etl i c h e weitere Elfenzauber kompetent seiner Entste h u ng erfa h re n hat, ist er recht a n fäl l ig fü r Kratzer,
Sonderfertigkeiten: Aufmerksamkeit, Auswei c h e n 1 1 1 ( 1 7), Finte, Gezielter Scharten o.ä. Na·ima wird daher dara u f achten, n u r im ä u ßers­
Stich, Kampfreflexe, S c h a rfsc h ütze, Waffe zerbre c hen, Umgang mit S i rilta­ ten Notfa l l gegnerische Angriffe mit der Kli nge zu parieren.
n a ( B l en d u ng); weitere Kam pfferti gkeiten nach Wahl Sie wird sich vielmehr auf i h re Wendigkeit u nd Sch n e l l igkeit
. "'··----=
-· verlassen, oder gelegentlich versuchen, mit der Paricrsta nge der
Sandfeder feindliche Waffen abzu fangen u n d zu zerbrechen.
S i R..i LTA n A , o i E ' S A n D F E D E I( Auch i m Angriff wird sie sich dara u f konzentrieren, mit einer
Der ä u ßerst leichte Säbel, einem schmalen Ku nchomer ähn­ dem gezielten Stich vergleichbaren Attacke Schwach ste l len in
lich, ist ein Kleinod hochelfischer Schm iedeku nst. Ganz aus der gegnerischen Rüstung auszumachen. Regeltech nisch wird
einem gleißenden Material gefertigt, das wie Silber a n mutet, die Anfä l l igkeit des Säbels d u rch einen BF von 3 dargestellt.
der Griff aus sch i m mernden Perl m u tt-Einlegearbeiten, lässt Bei einem m issglückten Bruchtest zerbricht die Waffe n icht
sich die Wa ffe auf G r u nd i h res geringen Gewichts und i h re r (der tatsächl iche B F Siriltanas l iegt u nter N u l l ) , verl iert aber
Elastizität fast w i e ein Rapier fü hren. D i e Paricrstange i s t auf i h re spiegelnde OberRäche auf G r u nd von zu vielen Kratzern
der Seite der Schneide zu einem Bügel geformt, der den G ri ff u n d damit i h re B lendeigenschaften. Beachten Sie als Spiellei­
einfasst und so die Schwert hand schützt. Au f der anderen Seite ter, dass letztere natürlich nur bei Sonnen- oder Mondschein
biegt sie sich au sladend nach oben Richtu ng Kli nge, um geg­ zum Tragen kom men.
nerische Wa ffen abfa ngen u n d zerbrechen zu können.

··�

- ... . . .

f A S A R_
· . .·

·· '

.. , 1 �.••

IS
/\ u fregendc Abenteuer
H erl eben - ge meinsam
mit Freunden eine exotische
und atemberaubende We l t
erforsch e n !
.
...
Kommen S i e mit auf d i e
Reise n a c h Aventurien, i n das
phantasti sche Land der Fa ntasy­
Rol l enspiele!
Begegn en Sie ura l ten Drachen,
verhandeln Sie mit ge heimn isvollen
Elfen, suchen Sie nach Spuren lä ngst
untergega ngener Zivi l i sationen, lösen Sie
verzwickte Kri m i n a l fä l l e oder erfü l le n Sie
Spionage-Aufträge im Land der bösen
Zauberer.
Sch lü pfen Sie in e i n e Rolle, die Sie
selbst bestimmen: mächtiger Magier,
edle Kä mpferin fü r das Gu te, gerissene
StreuneTin oder axtschwingender Zwerg.
Jeder Held hat Stärken und Schwächen,
und nur in der Zusammenarbeit mit
seinen Gefä h rten wird er ans Ziel kom­
men. Denn Sie erleben die spannenden
Abenteuer nicht a l l eine, sondern Seite an
Seite mit I h re n Freu nden oder Freundinnen.
Es gibt ke inen Verlierer i n diesem Spiel: Zusa mmenarbeit
ist gefragt, Zusamme n h a l t und vereinte Anstrengungen, u m ge meinsam zu gewinnen.
Alles ist möglich in der Welt des Sch warzen A uges.

D i E S o n n E n s c H E R!J E
vo n W vLF LoH

a s a r u n d d i e Rä n ke der Erhabenen können für ortsfre m d e Besucher s c h n e l l

F ge Hi h rl i e h werden u n d zu u ngea h n te n Kom p l i ka t i o n e n des Heldenlebens
fü h re n , wenn m a n seine S c h ri t t e nur einmal fa l s c h gewäh l t h a t . Andererseits
sind m i t d i e s e m Ri s i ko a u c h e n orme Mögl i c h ke i t e n verbunden, zu Ruh m und
Rei c h t u m zu ge la ngen. Und so gel a ngen d i e Helden zwi s c h e n den widerstrei­
tenden I n teressen von Zwergis c h e n Abe n t e u rern und selbsterna n n t e n Erben der
Magiermogule auf d ie S p u r e i n e s Artefakts, d a s weit über Aven t u rien u n d die
Neuzeit h i n a u s weist.

Dritter Platz beim Goldenen Becher 2009:

Mysteria et Arcana

Zum Spielen dieses Abcnrcucrs benötigen Sie die DSA-Basisregeln. Dieser Band c:mhält alle I n formationen, um als Meister
des Schwa rzen Auges eine Gruppe von Spielern durch dieses Abenteuer zu fUhren. Kenntnis der erweiterten Regeln sowie der
Bände Land der ersten Sonne und Zoo-Botanica Aventurica ist hilfreich, aber nicht unbedingt erforderlich.

- --
# " " ..... � ..
S P I E L E
- - - ---

www. ulisses- spiele.de