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tz. 00. Pfarre St. Anna am Kricchcubcrgc.


Schon 1654 hatten cinigc Ballern dcr Gcgcnd Kric-
chcnbcrg (Kromdorg) an dcr Stcllc dcr jctzigcn dortigen
Pfarrkirche cinc 5lapclle ans Holz zu C^rcn dcr hl. Anna
crrichtct, welche von dcn nach hl. Dreifaltigkeit hicr vorbci
ziehenden Wahlfahrcrn bcsncht nnd mit Oftfcrn dcdacht
wnrde. ^ant Bericht äclo. 10. I n n i 1680 dcs S t . ^cmi-
harder Pfarrers Gcorg .Vä^iniu an dcn Aduwutcr Ad:
war bcsondcrs znr Contagimiszcit (1(i7!)—1632) zu dicscr
Anna-itapcllc cin großer Znlauf, wobci anch vicl Opfcr
cnlging. I n Folgc dcsscn wnrdcn alsbald Stcinc und an-
dcrcs Bamnatcrialc znsanimcn gcfiihrt, nni da statt dcr
hiilzcrncn kaftcllc cinc stirchc anfzmnancrn. Dicscm Vor.
halicn tratcn jedoch verschiedene Hii^dcrnissc in dcn Wcg.
Elnes dieser Hindernisse war, daß die Kapelle gerade an
den: Pnnktc stand, U)a die Pfarren Abstall, S t . Lc^nhard
(dcr St.Ocorgncr Distrikt) nnd S t . Vcncdittcn init ihrcn
Gränzen znsanimcn sticßcn, dahcr man nicht wnsite, wohin
dlc ncn zn crbancndc Kirche cinznftfarrcn ware. S o bat ini
Oltobcr 1675 M a r t i n P a n l , Viirger nnd Handcls.
mann zn Mnrcck, anf dessci, Grimdc die S t . Anlin-Kapcllc
!tand, das Sckaner Ordinariat nniGcwillignug zum Banc
einer ncncn ^>t. Anna-Kirche, wobei er bemcrttc, daß be-
rcits cin Weingarten znr St. Anna-Kapcllc vermacht wor-
den sei, verlangte aber, daß die ncnc Kirche znr Pfarre M ^
reck cingcpfarrt wcrdc, wcil dic Pfarrpfriiudc Ainrcck
ichwach dotirt sci. Dagegen bittet aber dcr Pfarrer von
S t . ^conhard in scincm ubcitirtcn Schreiben, dcr Abt wollc
es dahin bringen, daß dic Kapelle S t . Anna bei dcr Pfarre
St. Lcmlhard verbleibe.
Erst im Zähre 1698 wnrdc mit dcm Vauc der ncncu
Kapcllc odcr Kirchc bcgonncn, als dcsscn besonderer Beför-
derer dcr Grundbesitzer J o h a n n ö o l i gcnannt wird, und
schon im Angnst 1694 tonnten dcr Verwalter von Ober
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Murcck, L o r e n ; V u ^ o v i L , nnd dic Zcchpröpstc dem


Fürstbischof berichten, daß dic Kapelle bereits in ihrcr gan-
zcu Hühc aufgebaut, dic großcu Fcnstcrgittcr schon cingc-
maucrt, dic Sakristei) auch schon gewölbt und verputzt sci,
daß das Dachgcriist au: Chore schon aufgesetzt sci und eben
eingedeckt wcrdc, wcßhalb auch noch dic Äittc gcstcllt wurde,
cs iniichtc dcr Dcchaut vou 3ladlcröl'urg dcauftraqt werden,
den Grundstein zur KaPellc zn lcgcu, daulit dann die hl.
Mcssc ill der 5kirchc gelesen werden könnte.
Au: 14. August 1694 schreibt Gcorg Iaucschi,
dcr Dochaut von Nadtersburg, dcui Fürstbischof, cr habc
^or, au: uächstkmuuicudcu 1 ^ . Scfttciubcr dcn crstcn Stcin
bei der S t . Alma-Kaftcllc zu lcgcn und dic erste hl. Messe
in dcr Kapcllc zu lcscu. Dagcgcu bcrichtct abcr 1713
I o haun V a f t t Wcizhcrr, der Pfarrer vou Abstall, wo-
hiu dic ucuc 5tnpcllc ciugcpfarrt wnrdc, den: Fürstbischöfe,
bei dcr Kapcllc S t . Auua sci dcr Grundstein 1<M! gclcgt wur-
dcU) wcßhalb äies auniv6l-8Äi'ii an: Fcstc dcr ^rcnzcrfin-
duug gefeiert wcrdc. Gcwicß ist cs unu, daß diese Kirche
mit ihrcr inneren Einrichtung crst biö 1705 ganz hcrgcstcllt
war, s» daß dic Bitte mn die Consecration dcr Äirchc und
ihrcr zwei Altärc crst am 15. Mai 1705 bciu: Sckancr
Fiirst>)isch>?fc vorgebracht wcrdcu kouutc.
D i c Kapcllc S t . Anna besaß drei Weingärten. Ei-
ner wnrdc vou: Jakob 8od.j«,k anö den Opfcrgcldcrn
ertauft, dcn zweitcn, nuwcit von dcr stapelte gelegen, ver-
machte A u t o n V o F i - i u , . den drittcu, ebenfalls am Kric-
chcubcrgc gclcgcu, gab I uhaun ö o n . Alle dicsc drci Wein-
gärten hat die Vogtcihcrrschaft Obcrmnreck verkauft, wie
dics dcr Erzpricstcr I o h . Fried. F r e i h e r r vou Nech-
l i n g unterm 10. Dezember 1698 dem F. -Vischofc rcfcrirt.
Aber schon 1716 war die Kirche wieder im Besitze zwcicr
Weingärten, ciucs am loiio-Bcrgc, des anderen aber am
Kricchcnbcrgc.
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Auch hattc M a r i a Anna Eole von E i t c l d c r a ,


geb. Schoiber, welche in Drascnbcrg Weingärten dcsaß,
nut Testamente ääo. Graz 10. November 1777 cm Ka-
pital von 1400 fl. cms alliährlichc 52 Messen Hieher gestiftet.
Schon 176'.'» am 31. Angnst verwendeten sich bittlich
die Insaßen dcr Gcmciudc Stanz beim f. d. Setaucr Or^
dinariatc nm Anstellung eines Priesters bei dcr Kirche S t .
Anna, welcher Äittc damals freilich nicht entsprochen wurde.
Dafür wnrdc aber 1780 hier eine selbständige Pfarre er-
richtet und dcr pfarrlichc Guttcödlmst am 1. Nov. 1760
eröffnet. —
Eiugcpfarrt wurden hichcr:
1. aus dcr Pfarre Murcck: ciu Theil von O d e r st a uz
nnd Drascnbcrg (vi-axon vi'U),
^. aus dcr Pfarre Abstall' N o s c n g r u n d , S t a n z -
t h a l , Watschkobcrg, ein Theil'von Lukatzdcrg
und Nassaubcrg (^ll8ova), wie auch dcr nördlich
gelegene Theil von Kriccheulierg;
3. aus der Pfarre St. V c u e d i k t c n : ein Theil von
Watschtodcrg, F r o l i c h b c r g , 5lricchcnbcra
nnd Notschützcn (UeLioa);'
4. aus dcr Pfarre S t . Lc onhard: ein Theil von Schü^
tzcn oder P u r g s t a l l , uud
5. ans dcr Pfarre St. Oeorgcn: Unterm ö l l i n g
Klcinbcrg, dcr wcstlichc Theil von Kriechender^
und ciuigc Häuser von Gastr cy.
1787 wurdc auch die mit einem Kapitale von 400si
bedeckte M M f t i m g , wclchc Frau Cäcilia Ncnthcim gcb'
Frcun von Haruckcr znm St. Iohauu vou I^cp. Altar in
dcr Hofttrche zn Graz 1747 gcmacht hattc, dieser Pfarr-
kirchc zugewendet.

§. 61. R e i h e n f o l g e d c r Pfarrer.
I l r d a u i L G e o r g , Pfarrer vom 1. November 1766
bis zu seinem 1791 erfolgten Tode.
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^ I i ä I o h a n n , znm Pfarrer crnanni am 7. April 1792,


hicr gestorben am 3. Mai 1811. Er war geboren
17.^>?, diente in dcr Scclsorge scit 1787, war Ka-
plan in Gamlitz 1787—1792. Unter ihm wurden
18(14 dcr Hochaltar nnd cin Scitcualtar errichtet.
K r o n o b c t u o g c l A n t o n , hat die Pfarrpfriiudc ange-
treten am 12. September 1811 und is: hicr ^cstor-
dcu am (>. Dczcinbcr 1848. Er war geboren zn St.
Ruprecht in N . V . 31. Dezember 177!), ordinirt
am 7. Juni 1803 und diente als Kaplau in Kain-
dorf V<l Jahr, als ikaplan und dann als Provisor
zu S t . Margarethen an dcr Pcßnitz 4V_> Jahr und
als Kaplan iu Schleiuitz 3 ^ Jahr. Er lcgirte seinen
Weingarten in Obcr-Nothschiitzcn zur hiesigen Pfarr-
kirche für Beleuchtung uud Oftfcrwciu, seine kleine
Hubc aber zur Pfarrpfriiudc. Ferncrö hatte er auch
mit Hilfe dcr Pfarrögemeindc einen kleinen Acker,
cinc Wiese und einen Wald» zur Pfarrpfriiudc augc-
kanft. Auch das schöuc Geläute wurde unter ihm
angeschafft.
^ e r 6 u o A n t o n , als Pfarrer installirt am 8. M a i 1849,
gestorlicn ani 17. April 1863. Er baute hicr das
pfarrhöflichc Wirtschaftsgebäude. I n seinem Testa-
mente däo. 15). April 1863 vermachte er der hie-
sigen Pfarrkirche 200 fl. und dem Knadenscminar
5>5() ft. Er war früher Dechant zu Mahrcuberg.
O i v ^ a k Josef, Pfarrer scit 15. September 1863.

D o t a t i o u dcr P f a r r p f r i i n d c :
Dic Pfarrpfriindc besitzt den vom Pfarrer Anton
K r o i i o l ' c t v o g c l ^cstiftctcn Weingarten und 3 Joch ande-
ren Grund. Scit 1862 ist dcr hiesigen Pfarrpfriindc auch
zugefallen jene Eollcctur bestehend ans 10 Mctzcn Korn,
16 Pfuud Haarrcistcn uud 16 Käscgroschcn, welche bishin
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die Pfarrsiusasseu von St. Anna dem Pfarrer von S t .


Vcucdiktcu zn prästiren hattcii. Das weitere Eiutonnucn
bezicht der Pfriindncr aus dcn Stiftilugs- und Stola-Er^
trägnisscn nnd ans dcm Ncligiousfcudc. Auch die ^aftlanci
ist ans dein Ncligiousfoudc mit jährlichen ^10 f l . dolirt.

Vorhandene P f a r r m a t r i t c n :

Das Taufbuch beginnend mit 8. November 1786,


das Tranungsbuch mit 15. November 1756 und das
Stcrbebuch mit 1i). April 1787.

§. 62. Pfarre Marm-Schnce in Wullinss.


Schon in dem am 18. J u n i 1785 verfaßten allge-
meinen Verzeichnisse dcr in Steicrmarl ucu zu errichtenden
Euraticn erscheint anch die Gemeinde Wölling (VL11KQ),
welche damals zur Pfarre Aiureck gehörte, mit ciuer ^okal-
taplauei vorgemerkt und war daher die Errichtung derselben
bereits genehmiget. Da aber m Wölliug bishin noch kcinc
^n-che ,taud, so war es nothwendig vorerst eine ^irchc
sammt einer Curatcnwohnnng neu aufzubauen. Um hiczu
cunges Aaumntcrialc zn gewinnen, wnrdc von Seite dcr
HclMdcn das Augenmerk anf dic damalige alte ssilinltirchc
Marla-Schnec nächst dem Markte Murcck, bei welcher sich
1<26 em Eremit Nammeus Fr. P a u l W e i n m a n ange-
siedelt hatte, gerichtet. Es wnrde nämlich dcr Dechant auf
Stradcn von f. b. Sekaucr-Ordinariat unterm ^ 8 . Fcdr.
1<88 um seine Wohlmcinnng befragt, ob die Kirche M aria-
Schncc außer Äcureck kassirt uud das Äiatcrialc derselben
zum Aaue der Wüllinger Kirche verwendet werden tonnte.
Das Gutachten des Dcchantcs lautete: Die Kirche Vtaria-
Schucc könute allerdiugs abgcrisscu werden, ohne daß das
Volk dadurch besoudcrö bcuuruhigct würde; vou dcn M a -
terialien köuntcn aber nur die Gitter, Thüren, Feilster uud

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