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ABHANDLUNGEN

DER RHEINISCH-WESTFÄLISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN

Sonderreihe
PAPYROLOGICA COLONIENSIA
Herausgegeben von der
Rheinisch-Westfälischen Akademie der Wissenschaften
in Verbindung mit der Universität zu Köln
Vol. XI
Band 1
ABHANDLUNGEN
DER RHEINISCH-WESTFÄLISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN

Sonderreihe
PAPYROLOGICA COLONIENSIA
Herausgegeben von der
Rheinisch-Westfalischen Akademie der Wissenschaften
in Verbindung mit der Universität zu Köln
Vol. XI

Katalog der Bithynischen Münzen


der Sammlung des Instituts
für Altertumskunde der Universität zu Köln

Band 1
PAPYROLOGICA COLONIENSIA · Vol. XI

Katalog der Bithynischen Münzen


der Sammlung
des Instituts für Altertumskunde
der Universität zu Köln

Band 1

Nikaia
Mit einer Untersuchung der
Prägesysteme und Gegenstempel

Von Wolfram Weiser

SPRINGER FACHMEDIEN WIESBADEN GMBH


Das Manuskript
wurde der Klasse fiir Geisteswissenschaften
am 19. Oktober 1983
von der Papyruskommission vorgelegt.

CIP·Kurztitelaufnahme cler Deutschen Bibliothek

Weiaer, Wolfram: Katalog der bithynischen Miinzen der Sammlung


des Instituts fiir Altertumsk.unde cler Universităt zu KOln/von Wolfram Weiser.
(Abhandlungen der Rheinisch-Westfălischen Akademie cler Wissenschaften:
Sonderreihe Papyrologica Coloniensia; Voi. 11)
NE: Institut fiir Altertumskunde (KOln); HST; Rheinisch-Westfălische Akademie
der Wissenschaften (Diisseldorf): Abhandlungen der Rheinisch-Westfălischen Akademie
cler Wissenschaften 1Sonderreihe Papyrologica Coloniensia
Bd.l. Nikaia: mite. Unters. d. Prăgesysteme u. Gegenstempel. -1983.
ISBN 978-3-531-09919-4 ISBN 978-3-663-14393-2 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-663-14393-2

© 1983 by Springer Fachmedien Wiesbaden


Urspriinglich erschienen bei Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen 1983

ISSN 0078-9410
V 0 R W0 R T
Die vorliegende Arbeit dient dem Ziel, einerseits die
263 Münzen der bithynischen Stadt Nikaia zu publizieren,
die sich im Institut für Altertumskunde der Universität
zu Köln befinden, andererseits aber zur Lösung einiger
der vielen Probleme dieses interessanten Gebietes beizu-
tragen. Zu diesem Zweck wurden auch diejenigen Münzen be-
rücksichtigt, die bereits in Monographien und Katalogen
von Sammlungen und Auktionen veröffentlicht sind.
Es ist dem Autor eine angenehme Pflicht, denen Dank
zu sagen, ohne deren Mithilfe diese Untersuchung kaum zu-
stande gekommen wäre.
Prof.Dr.R.Merkelbach hat meine Arbeiten durch manchen
wichtigen Rat in die richtigen Bahnen gelenkt. Für die
numismatischen Gespräche, die mir halfen, die mannigfal-
tigen Hürden der Münzkunde Kleinasiens zu nehmen, bin ich
Dr.A.Geißen dankbar; Dr.J.Nolle steuerte manche Hilfe zur
Bewältigung epigraphischer Fragen bei. Der Gipsabdruck
einer wichtigen Münze wurde dem Autor von Dr.M.J.Price
(British Museum, London) zugesandt; der Hinweis auf den Auf-
bewahrungsort des Stückes ist Dr. H.-D.Schultz (Berlin) zu
verdanken.
Das Arbeiten wurde wesentlich erleichtert durch M.Klein,
M.A., der nicht müde wurde, dem Autor Kopien entlegener
Literatur aus den beneidenswerten Beständen der Universi-
tät zu Frankfurt am Main zuzusenden.
Die Fotos auf den Tafeln wurden vom Autor in den Ge-
schäftsräumen der Münzen und Medaillen-Galerie Köln auf-
genommen, was H.-J.Knopek, der Inhaber des Unternehmens,
großzügig gestattet hatter
Schließlich sei Benjamin Guderian, Dr.W.Ameling und be-
sonders Dietlind Möller M.A. für das Lesen der Korrektur
gedankt.
Das Manuskript wurde im Januar 1982 abgeschlossen.

Wolfram Weiser
ME I N E N EL T E RN
I NHAL T

V VORWORT
VII-X INHALTSVERZEICHNIS
XI-XXVI LITERATURVERZEICHNIS

1-6 EINLEITUNG
1-4 - Ältere Veröffentlichungen von Münzen aus Nikaia
4-5 - Die Kölner Sammlung von Münzen aus Nikaia
5-6 - Die Ermittlung von Prägesystemen
6 - Die Gegenstempel auf bithynischen Münzen der Römischen
Kaiserzeit
7-17 ANHANG ZUR EINLEITUNG: Münzen aus Nikaia, die in Kata-
logen des Münzenhandels publiziert sind

19-186 TEIL I: BEITRÄGE ZUR ERFORSCHUNG DER NUMISMATIK


BITHYNIENS IN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT
21-40 1.KAPITEL: DAS PRÄGESYSTEM IN NIKAIA UNTER
PHILIPPUS (244-249)
23-26 - Die Aversstempel mit dem Portrait des Philippus senior
26-28 - Die Aversstempel mit dem Portrait der Otacilia Severa
29-30 - Die Aversstempel mit dem Portrait des Philippus Caesar
30-32 - Die Aversstempel mit dem Portrait des Philippus junior
als Augustus
33-36 - Zusammenfassung
37-40 ANHANG ZUM 1. KAPITEL
37 - Liste der Aversstempel
38-39 - Liste der Reversstempel
40 - Skizzierung des Prägesystems 244-249 in Nikaia

41-57 2.KAPITEL: DAS PRÄGESYSTEM IN NIKAIA UNTER


TREBONIANUS GALLUS (251-253)
43-49 - Münzen mit dem Portrait des Trebonianus Gallus
50-53 - Münzen mit dem Portrait des Volusianus
54 - Zusammenfassung
55-57 ANHANG ZUM 2.KAPITEL
55 - Liste der Aversstempel
55-56 - Liste der Reversstempel
57 - Skizzierung des Prägeaufbaus 251-253 in Nikaia

59-104 3.KAPITEL: DAS PRÄGESYSTEM IN NIKAIA UNTER


VALERIAN UND GALLIENUS (253-ca.261)
67-68 - Prägephase I (253)
VIII Inhalt

68-69 - Prägephase II (253/255)


69 - Prägephase III (ca.256)
70-76 - Prägephase IV (ca. 256)
76-77 - Prägephase V (256)
77-78 - Prägephase VI (ca.256)
78-79 - Prägephase VII (256)
80 - Prägephase VIII (ca. 256)
80-81 - Prägephase IX (ca. 256/257)
81-85 - Prägephase X (256/257)
85-87 - Prägephase XI (Mitte 258)
87-88 - Prägephase XII (ca.259/260)
88-91 - Prägephase XIII (ca. 259/260)
91 - Prägephase XIV (ca. 261)
92-93 - Zusammenfassung
94-104 ANHANG ZUM 3.KAPITEL
94 - Systematik der Prägephasen von 253 bis ca.261
95-97 - Liste der Aversstempel
97-100 - Liste der Reversstempel
1 0 1-1 0 4 - Skizzierung des Prägesystems

107-183 4.KAPITEL: DIE GEGENSTEMPEL AUF MUNZEN BITHYNIENS


IN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT
109-111 - zur Forschungsgeschichte
111- 11 3 - Vorbemerkungen
111-11 2 - Undeutlichkei t der Stempelungen
112-113 - Punzen auf Münzen mit hohen Reliefs
113 - Mehrfach-Punzierungen mit derselben Punze
113-117 - Monogramm-Gegenstempel in Bi thynien
117-140 - Sild-Gegenstempel in Bithynien
117-118 - Gruppe A (bärtiger Kaiserkopf)
118 - Gruppe B (weiblicher Kopf (einer Kaiserin ?) )
118-12 7 - Gruppe C (Nike auf dem Avers)
127-128 - Gruppe D (Nike auf dem Revers)
1 28-13 7 - Gruppe E (Kopf eines Regenten ohne Bart)
130-131 - in Prusias am Hypios
13 2-13 3 - in Nikomedeia
13 4- 1 3 6 - in Nikaia
13 7 - Zusammenfassung der Datierungen der Gruppe E
Inhalt IX

137-140 - Zuweisungen und Interpretationen der Gruppen A-E


1 41-18 3 - Zahlen-Gegenstempel (Gruppe F)
143-150 - Verzeichnis dererfaßten Münzen mit Zahlenmarkierungen
150-154 - Die Orte der Zahlen-Gegenstempelungen
154 - Hinweise zur Datierung von Zahlen-Gegenstempeln
154-18 3 - Die Prägung von Aesgeld in der Provinz Bithynia et
Pontus
16 1- 16 5 - Das Wertverhältnis zwischen Münzen mit Wertzeichen
und solchen ohne Wertangabe
165-173 Währungspolitik im 3.Jhdt.n.Chr. in Bithynia et
Pontus am Beispiel der Stadt Nikaia
173-183 - Aesgeld-Aufwertung und Antoninian-Inflation
185 INDEX DER STÄDTE, DEREN MUNZEN IN TEIL I BE-
SPROCHEN WURDEN

187-331 TEIL II: KATALOG DER KÖLNER SAMMLUNG VON MUNZEN


AUS NIKAIA (mit Kommentaren und Indices)
189-193 - Zur Benutzung des Kataloges
195-308 - Katalog

311-331 INDICES ZUM KATALOG


313 - Index I: Liste der Prägeherren
3 14 - Index II : Inedita
315-316 - Index III: Averslegenden (nicht aufgelöst)
317-318 - Index IV: Averslegenden (aufgelöst)
319 - Index V: Reverslegenden (nicht aufgelöst)
320 - Index VI: Reverslegenden (aufgelöst)
321 - Index VII: Namen von Proconsules
321-322 - Index VIII: Namen von Agonen
323-330 - Index IX: Darstellungen auf den Reversen
331 - Index X: Gegenstempel

333-370 BESCHREIBUNGEN DER MUNZEN AUF DEN TAFELN 25-36,


DIE NICHT IN DER KÖLNER SAMMLUNG VON MUNZEN AUS
NIKAIA LIEGEN
X Inhalt

TAFELN

1-19 Die Münzen aus Nikaia in der Kölner Sammlung


20-23 Die Gegenstempel auf den Münzen aus Nikaia in
der Kölner Sammlung (im Maßstab 2:1)
25-34 Münzen und andere Gegenstände, die sich nicht in
der Kölner Sammlung von Münzen aus Nikaia befin-
den, die aber zu Vergleichszwecken zitiert wurden
35 Das System der Nominale in der Römischen Kaiser-
zeit bis zur Inflation des dritten Jahrhunderts
(Denar bis Semis bzw. bis Hemiassarion)
36 Vergrößerungen (im Verhältnis 2:1) von sechs
Münzen aus Nikaia (3) und aus Nikomedeia (3)
LITERATURVERZEICHNIS
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nach der zweiten unveränderten Auflage in:
A.Alföldi (1967) S.123-154
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historischen Ereignisse im Osten zwischen
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Auflage in: A.Alföldi (1967) S.155-209
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krise des 3.Jahrhunderts nach Christus. Darm-
stadt 1967 (die beiden daraus zitierten Auf-
sätze stehen oben unter A.Alföldi (1938) und
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Mainz 1978
F.Altheim (1938) F.Altheim. Die Soldatenkaiser. Berlin 1938
AMNG I,1 ->- B.Pick (1898)
AMNG I,2 ->- B.Pick/K.Regling (1910)
AMuGS Antike Münzen und geschnittene Steine (Die
einzelnen Bände dieser Reihe sind unter den
jeweiligen Autorennamen erfaßt).
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Niedergang der römischen Welt. Geschichte
und Kultur Roms im Spiegel der neueren For-
schung. Berlin/New York 1972- (Die zitierten
Beiträge sind unter den Namen der jeweiligen
Autoren erfaßt).
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Chiron 10 (1980) S.485-491
L.C.West (1957) L.C.West. The Relation of Subsidiary Coinage
to Gold under Valerian and Gallienus, in: Ame-
rican Numismatic Society, Museum Notes 7
(1957) s.95-123
L.Wickert (1926 Lic.46) = L.Wickert. RE 13.1 (1926) Artikel P.Licinius
Cornelius Saloninus Valerianus (= Licinius
46) Sp.236-239
L.Wickert (1926 Lic.47) = L.Wickert. RE 13.1 (1926) Artikel P.Licinius
Cornelius Valerianus (= Licinius 47) Sp.239-
247
R. Zahn ( 1904) R.Zahn. Siegerkrone auf einer Tonlampe, in:
ZfN 24 (1904) S.355-366
ZfN Zeitschrift für Numismatik
R.Ziegler (1977) R.Ziegler. Münzen Kilikiens als Zeugnisse
kaiserlicher Getreidespenden, in: JNG 27
(1977) s. 29-67
X~I Literatur

R.Ziegler (1978) R.Ziegler. Die Münzprägung der römischen


Kolonie Cremna in Pisidien unter Aurelian,
in: Schweizer Münzblätter 112 (1978) 8.89-
92
ZPE Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik
E I N L E I T U NG
Im Institut für Altertumskunde der Universität zu Köln
wird, neben einer großen Sammlung ägyptischer Münzen aus
der Römischen Kaiserzeit, eine weniger umfangreiche Kol-
lektion kleinasiatischer Prägungen aufbewahrt. Den wich-
tigsten Teil dieser Sammlung bilden 263 Münzen aus der
bithynischen Stadt Nikaia.
Das Ziel dieser Arbeit war zunächst nur, einen Kata-
log dieser Münzen zu erstellen. Aber bei der Ausarbeitung
ergaben sich neue Erkenntnisse, die darzustellen der Mühe
wert schien. So wurden dem Katalog der Münzen (Teil II)
als Teil I eine Reihe von Untersuchungen zur Numismatik
Bithyniens vorausgeschickt. In den ersten drei Kapiteln
dieses Teils wird versucht, die Prägesysteme zu rekonstru-
ieren, nach denen in Nikaia unter den Kaisern Philippus
(244-249), Trebonianus Gallus (251-253) sowie Valerian und
Gallienus (253-ca.261) geprägt worden ist.
Das vierte Kapitel enthält eine Untersuchung der Gegenstem-
pel auf den bithynischen Münzen der Römischen Kaiserzeit.
Dabei erwies sich die Untersuchung der Zahlenmarkierungen
als besonders aufschlußreich, da diese Wertzeichen mit der
Inflation des 3.Jhdts.n.Chr. zusammenhängen.
Die nun folgenden technischen Mitteilungen (s.l-17),
welche der eilige Leser überschlagen kann, sind für den
numismatischen Spezialisten nötig.

ÄLTERE VERÖFFENTLICHUNGEN VON MüNZEN AUS NIKAIA


C.Bosch hat in seinem Werk über bithynische Münzen ein Ver-
zeichnis des ihm bis 1935 verfügbaren Bestandes erstellt
(C.Bosch (1935) s.92). Er hatte aus den großen Kabinetten der
Welt (vgl. ebd. s. v) 1993 Münzen aus Nikaia zusammengetragen.
Leider ging diese Kartei der Forschung verloren.
Seitdem sind zwei Werke erschienen, die viele Münzen
aus Nikaia enthalten (SNG Kopenhagen Band 18 Nr.465-544 und SNG
v.Aulock Band 2-3 Nr.531-735 und Band 15 Nr. 7010-7098). Damit waren
374 Stücke mit beidseitigen Fotos veröffentlicht.
In K.Krafts postum erschienenem Werk (1972) über die
Prägesysteme Kleinasiens unter Rom wurden 31 Münzen aus
2 Einleitung

Nikaia veröffentlicht, von denen 20 Stücke aus der SNG


v.Aulock stammen und in der entsprechenden Sylloge schon
abgedruckt waren 1
Die älteren l"laterialpublikationen genügen modernen Ansprü-
chen in den meisten Fällen nicht.
Das Corpus von Mionnet, das in Band 2 (T.E.Mionnet (1807) s.
449-465 mit Nr.201-297) 97 Prägungen aus Nikaia und im Supple-
mentband 5 weitere 569 Stücke verzeichnete (T.E.Mionnet, Sup-
plement 5 (1830) s.78-165 mit Nr.395-963), enthält fast keine Ab-
bildungen und ist inzwischen veraltet. Oft waren viele der
aufgeführten Münzen offenbar sehr schlecht erhalten: des-
halb sind viele Legenden verlesen, Darstellungen falsch be-
stimmt und zweifelhafte Münzen als echt übernommen worden.
Weil wegen der fehlenden Abbildungen die Beschreibungen
nicht nachprüfbar sind, kann das Werk nur mit Vorsicht be-
nutzt werden, wenn es um Katalogzitate geht: zur Untersu-
chung von Stempelkoppelungen scheidet es wegen der fehlen-
den Bebilderung gänzlich aus.
Im BMC wurden 160 Münzen aus Nikaia aufgeführt (Band 13 (1889)
s.152-178 Nr.1-160), aber nur neun Averse und 44 Reverse sind
in recht mangelhaften Fotos abgebildet, das sind weniger
als 17% der Averse und Reverse dieser Münzen.
Ein besonderes Problem stellt die Publika-
tion der Sammlung Waddington dar: Es werden zwar 873 Münzen
aus Nikaia katalogisiert (W.H.Waddington (1910) Nr.1-873) und
die meisten Reverse sind abgebildet, aber ~hnlich wie im
BMC werden nur sehr sporadisch Vorderseitenfotos geboten.
Außerdem ist es leider bei der Vorbereitung dieses Werkes

1 ) K.Kraft (1972) Tafel 97 Abb.1 = SNG v.Aulock 7033; Tafel 97


Abb.2 = SNG v.Aulock 7035; Tafel 97 Abb.3 = SNG v.Aulock 7032; Tafel
97,10 = SNG v.Aulock 7041; Tafel 101 Abb.24 = SNG v.Aulock 7048; Tafel
102 Abb.39a = SNG v.Aulock 656; Tafel 103 Abb.46a = SNG v.Aulock 655;
Tafel 104 Abb.55 = SNG v.Aulock 7051; Tafel 104 Abb.60 = SNG v.Aulock
7054; Tafel 104 Abb.61 = SNG v.Aulock 7055; Tafel 105 Abb.73 = SNG v.
Aulock 7053; Tafel 106 Abb.80 = SNG v.Aulock 7057; Tafel 106 Abb.81 =
SNG v.Aulock 7058; Tafel 106 Abb.82 = SNG v.Aulock 7063; Tafel 106 Abb.
83 = SNG v.Aulock 7072; Tafel 106 Abb.86 = SNG v.Aulock 7060; Tafel 106
Abb.87 = SNG v.Aulock 1064; Tafel 107 Abb.101 = SNG v.Aulock 7087; Ta-
fel 107 Abb.103 = SNG v.Aulock 7094; Tafel 107 Abb.105 = SNG v.Aul.7098
Nikaia 3

zu Verwechselungen gekommen: Im Einzelfall ist oft nicht


sicher, daß die Numerierung der Fotos mit den Katalognum-
mern übereinstimmt und daß die Avers- und Reversfotos
richtig sortiert wurden, von vielen Best~mmungsfehlern
ganz zu schweigen (vgl. C.Bosch (1935) S.III-IV) 2 •
Von den 29 Münzen aus Nikaia, die Grose
sorgfältig veröffentlicht hat, sind immerhin 25 Exemplare
mit Avers- und Reversfotos dokumentiert (S.W.Grose, Band 3
Nr.7480-7508).
Weitere Münzen der Stadt Nikaia sind an vielen versteckten
Orten publiziert. Bei der Erschließung dieser oft entlege-
nen Arbeiten und Erwähnungen hat E.Schönert-Geiss mit ih-
rem Literaturüberblick (E.Schönert-Geiss (1978) s.607-658) im-
mer willkommene und nicht selten unentbehrliche Hilfe ge-
leistet.
Zur Katalogisierung der Kölner Sammlung hat si.ch der Autor
außerdem bemüht, möglichst viele der modernen Auktionskata-
loge und Lagerlisten des Münzenhandels durchzusehen.
Die für den Autor erreichbaren Veröffentlichungen dieses
Genres enthalten über 400 Zitate von Münzen aus Nikaia
(s.u.S.7-17).
Solche Kataloge genügen manchmal höchsten Ansprüchen.
Im Bereich der antiken Numismatik Kleinasiens erreichen die
Bearbeitungen einiger Firmen den Rang wissenschaftlicher
Arbeiten 3 • Viele andere Unternehmen lassen dagegen Sorg-
falt und Aufwand bei den Beschreibungen und Abbildungen
solcher Münzen vermissen, weil sie - was durchaus verständ-

2)
Ein typisches Beispiel dafür ist die Nummer 787. Diese Münze
ist angeblich auf Tafel 86 alE Nummer 26 abgebildet. Die Fotos zeigen
aber die Nr.788, bei der in der Beschreibung kein Foto angegeben ist.
In Wirklichkeit ist also die Nr.788 abgebildet und nicht die 787. Das
ist umso bedauerlicher, als in der Beschreibung der Nr.787 eine für Ni-
kaia ansonsten unbekannte Averslegende angegeben ist, die sicher verle-
sen wurde. Der Katalog der Sammlung Waddington ist daher nur mit größ-
ter Vorsicht zu verwenden.

J) Das gilt besonders für die Kataloge der deutschen Unternehmen


G.Kastner(t) in München und der Münzen und Medaillen-Galerie in Köln,
sowie den Schweizer Firmen F.Sternberg in Zürich, Bank Leu AG in Zürich
und Münzen und Medaillen-AG in Basel.
4 Einleitung

lieh- wirtschaftlichen Zielen ersten Vorrang einräumen•.


Nur zu oft bleiben dadurch wichtige Münzen unerkannt und
eine angemessene Auswertung dieser Dokumente in der For-
schung wird nicht ermöglicht.
Dennoch wurden auch solche undifferenzierten. Zitate ..:. mit
der gebotenen Vorsicht - beachtet, um die Relikte der ni-
käischen Münzprägung möglichst vollständig zu erfassen.
Für Literaturzitate im Katalog der Kölner Sammlung standen
somit etwa 2.500 höchst unterschiedlich publizierte Ver-
gleichsmünzen zur Verfügung.

DIE KöLNER SAMMLUNG VON MüNZEN AUS NIKAIA


Die 263 Münzen aus Nikaia in der Kölner Sammlung verteilen
sich auf die folgenden Epochen:
vor Augustus (vor 27) 5
Augustus (27- 14)
Claudius (41- 54) 2
Vespasian (69- 79) 1
Antoninus Pius (138-161) 2
Marcus Aurelius (161-180) 8
Septimius Severus (193-211) 3
Caracalla (211-217) 2
Macrinus (217-218) 1
Severus Alexander (222-235) 8
Maximinus (235-238) 32
Gordianus III. (238-244) 15
Philippus (244-249) 52
Traianus Decius (249-251) 12
Trebonianus Gallus (251-253) 24
Valerian mit Gallienus (253-260) 94
Macrianus mit Quietus (260-261) 1

Es fällt auf, daß besonders reichhaltig Münzen der Zeit


von 235 bis 260 vorhanden sind. Der Grund dafür ist, daß
sich sehr deutlich ein Fundkomplex vom Rest des ~-iaterials
abhebt. Dieser Fund enthält 233 Münzen aus Nikaia (im Kata-
log die Nummern 20-22, 24-32, 34-73, 75-104, 106-143, 145-149, 151-167,
175-254 und 256-261) und außerdem 166 Münzen anderer Städte

4)
Die 79 Münzen aus Nikaia in der Sammlung Hellscheck z.B. wur-
den zu kaum 9% abgebildet und in den "Beschreibungen" standen nur die
Themen der Reverse (Teil 1 Nr.436-451 und Teil 4 Nr.454-457 mit 70 bzw.
9 Münzen, die in Lots zusammengefaßt waren).
Nikaia 5

Bi thyniens (Apameia 1 1 Bi thynion 1 1 Prusa 1 1 Kalchedon 1 1 Kios 4 1


Herakleia 1 1 Juliopolis 5 und Nikomedeia 150).
Die Schlußmünzen (Nr.222-224 und 254), die um 259/260 geprägt
wurden, weisen auf das Datum der Vergrabung des Geldes.
Da Münzen von Macrianus und Quietus fehlen, könnte dieser
Schatz in den Wirren der Usurpation dieser beiden Offizie-
re um 260/261 vergraben worden sein.
Alle diese Münzen sind relativ schlecht erhalten. Zwar
sind diese Stücke, je jünger sie sind, umso weniger abge-
griffen, aber eine brutale Säurereinigung durch einen der
Vorbesitzer hat die meisten hart in Mitleidenschaft gezo-
gen: Die Gepräge wurden oftmals ihrer Patina beraubt; sie
weisen nur noch störende schwarze Flecken auf, andere wur-
den völlig blank geputzt.
Dieser Fundkomplex verteilt sich auf folgende Epochen:

bis zum Tod des Severus Alexander (235) 12


bis zum Tod des Gordianus III. (244) 46
bis zum Tod des Trebonianus Gallus (253) 84
bis zur Gefangenschaft des Valerian (260) 91

Je jünger die Münzen aus Nikaia sind, desto häufiger lagen


sie in diesem Fund; diese einleuchtende Beobachtung kann
man bei den meisten Münzschätzen machen.

DIE ERMITTLUNG VON PRÄGESYSTEMEN


Durch die Kölner Sammlung von Münzen aus Nikaia ist das
publizierte Material der Zeit zwischen 235 und 260 bedeu-
tend erweitert worden.
Die Prägungen seit Philippus (244-249) sind ausreichend
gut erhalten, daß eine sichere Identifizierung der ver-
schiedenen Stempel möglich war.
Unter Berücksichtigung der schon veröffentlichten Münzen
Nikaias dieser Zeit wurden durch die Untersuchung der
Stempelkoppelungen die Prägesysteme von drei Epochen er-
mittelt 5 •

5 ) zur Theorie der aus Stempelkoppelungen entwickelbaren Chro-


nologie vgl. U.Barth (1971).
6 Einleitung

Im ersten Kapitel belegt der Prägeplan Nikaias unter Phi-


lippus (244-249) eine starke Emissionstätigk eit im Jahr
244. Ein Zusammenhang mit den Festspielen dieses Jahres
und dem Durchzug des Kaisers mit den von der Ostfront
zurückkehrenden Verbänden ist offenkundig.
Die Münzprägung des Trebonianus Gallus und des Volusian
(251-253) in Nikaia wird im zweiten Kapitel untersucht.
Auch hier hat der reichlichste Ausstoß an Münzprägungen
am Beginn der Regierung des Gallus stattgefunden.
Im Kapitel drei werden die umfangreichen Emissionen mit
den Portraits von Angehörigen der Familie des Kaisers Va-
lerian behandelt. Die langen Reihen dieser Münzen kumulie-
ren im Festspieljahr 256. Deutlich ist im Jahr 258 ein Nie-
dergang der Prägung zu beobachten. Der Grund dafür war si-
cherlich die Goteninvasion, in deren Verlauf Nikaia ge-
brandschatzt wurde. Damit konnte diese Katastrophe ins
Jahr 258 datiert werden.

DIE GEGENSTEMPEL AUF BITHYNISCHEN MüNZEN DER RöMISCHEN


KAISERZEIT

Als viertes Kapitel schließt sich eine Untersuchung der


bithynischen Gegenstempel auf kaiserzeitlichen Münzen an.
Die seltenen Punzen mit Monogrammen wurden aufgelistet
und mit der gebotenen Vorsicht interpretiert.
Die vielen Bildgegenstempe l, die entweder Nike oder Köpfe
von Personen der kaiserlichen Familie zeigen, lassen sich
oft recht genau datieren. Die Punzen sind im Zusammenhang
mit den großen Agonen verwendet worden.
Besonders aufschlußreich war die Betrachtung der Zah-
len-Gegenstempel , die in reicher Fülle auf Münzen der Pro-
vinz Bithynia et Pontus auftreten.
An Hand dieser Kontermarken und anderer Wertmarkierungen
wird dargestellt, wann und wie damals in Bithyniens Städ-
ten der Inflation der reichsrömischen Währung begegnet
wurde.
A NHA N G ZUR E I N L E I T U NG
MüNZEN AUS NIKAIA~ DIE IN KATALOGEN DES MüNZHANDELS
PUBLIZIERT SIND
Diese Auflistung ist natürlich bei weitem nicht vollstän-
dig, sondern enthält nach der Schätzung des Autors etwa
60% bis 80% der im Münzhandel veröffentlichten Münzen aus
Nikaia.
Es wurde bei der Anfertigung dieser Liste nicht darauf ge-
achtet, ob einzelne Münzen mehrfach angeboten wurden, also,
wie man in der Branche sagt, "gewandert" sind. Da viele
dieser Prägungen, besonders in sehr alten Katalogen, nicht
abgebildet sind, wäre das ohnehin nur bei einem kleinen
Teil der Zitate möglich gewesen.
Wenn ein Katalogzitat mehrfach wiederholt aufgeführt wird
(z.B. bei den ersten drei Zitaten unter Gaius Papirius
Carbo), bedeutet das, daß mehrere Münzen unter einer ein-
zigen Katalognummer zusammengeiaßt angeboten wurden.

GAIUS PAPIRIUS CARBO, PROCONSUL


a Sammlung Apostolo Zeno, Teil 3, Nr.3933
b Sammlung Apostolo Zeno, Teil 3, Nr.3933
c Sammlung Apostolo Zeno, Teil 3, Nr.3933
d Sammlung Hollscheck, Teil 1, Nr.436a
e Sammlung Hollscheck, Teil 1, Nr.436b
f Mabbott collection, Nr.1121 A
g Cahn 60, Nr.749
h Kress 107, Nr.86
i Hirsch 68, Nr.1??
j Hirsch 82, Nr.129
k Auctiones AG Nr.5, Nr.10? (= SNG v.Aulock Nr.532)
GAIUS VIBIUS PANSA, PROCONSUL
a Cahn 60, Nr.749
GAIUS JULIUS CAESAR
a Cahn 3, Nr.106
b Sammlung Hollscheck, Teil 1, Nr.436c
c Münzen und Medaillen-AG, Liste 204, Nr.20
d Auctiones AG?, Nr.3?4 (= SNG v.Aulock 535)

THORIUS FLACCUS, PROCONSUL


a Sammlung Hollscheck, Teil 1, Nr.436d
b Sternberg, Auktion 1981, Nr.248
8

CLAUDIUS
a Sammlung Hollsaheak, Teil 1, Nr.437a
b Mabbott aolleation, Nr.1121 A
a Hirsah 92, Nr.269
d Hirsah 97, Nr.343
e Veaahi 7, Nr.245
f Münzen und Medaillen-AG, Liste 333, Nr.34
g Münzen und Medaillen-AG, Liste 380, Nr.4
h Lanz, Auktion 16, Nr.334
MESSALINA -und BRITANNICUS
a Cahn 60, Nr.1335
b Sammlung W.Niggeler, Nr.592
NERO
a Sammlung Hollsaheak, Teil 1, Nr.437b
b Mabbott aolleation, Nr.1121 B
a Münzen und Medaillen-AG, Liste 133, Nr.274
VESPASIAN
a Cahn 60, Nr.1336
b Hirsah 94, Nr.347
a Müller 26, Nr.522
d Zühlsdorf, Liste 10, Nr.52
e Mabbott aolleation, Nr.1122
f Münzen und Medaillen-AG, Auktion 41, Nr.353
g Auationes AG 5, Nr.109 (= SNG v.Auloak Nr.537)
DOMITIAN
a Sammlung Hollsaheak, Teil 1, Nr.437a
b Sammlung Hottsaheak, Teil 1, Nr.437d
a Sammlung Hotlsaheak, Teil 1, Nr.437e
d Mabbott aolleation, Nr.1122 A
e Cahn 60, Nr.1337
f Münzen und Medaillen-AG, Auktion 13, Nr.877
g Münzen und Medaillen-AG, Liste 131, Nr.74
h Münzen und Medaillen-AG, Liste 408, Nr.38
i Auationes AG 5, Nr.108 (= SNG v.Auloak 7015)
TRAIAN
a Cahn 60, Nr.1338
b Cahn 60, Nr.1338
ANTONINUS PIUS
a Sammlung Hollsaheak, Teil 1, Nr.438a
b Sammlung Hollsaheak, Teil 1, Nr.438d
a Sammlung Hollsaheak, Teil 1, Nr.439a
d Mabbott aolleation, Nr.1122 B
e Peus, Auktion 297, Nr.167
(weitere Zitate auf der nächsten Seite)
Zitate aus Katalogen des ~lünzhandels 9

weiter ANTONINUS PlUS


f Peus, Liste 39, Nr.210
g Peus, Liste 39, Nr.211
h Cahn 60, Nr.1339
i Cahn 60, Nr.1339
j Kress 1?2, Nr. ?15
k Kress 182, Nr.1541
Z Kress 169, Nr. ?58
ANTONINUS PlUS mit MARC AUREL
a SammZung HolZscheck, Teil 1, Nr. 439b
MARC AUREL
a SammZung HoZZscheck, Teil 1, Nr.439c
b SammZung HoZZscheck, Teil 1, Nr.439d
c SammZung HoZZscheck, Teil 1, Nr.440a
d Cahn 60, Nr.1340
e SchuZman, Juni 1924, Nr.451
f Mabbott coZZection, Nr.1122 B
g Mabbott coZZection, Nr.1123
h Mabbott coZZection, Nr.1123 A
i Mabbott coZZection, Nr.1123 B
j Cahn ?1, Nr. ?82
k Münzen und MedaiZZen-AG, Liste 332, Nr.193
z Kress 168, Nr.949
m Athena, Liste 11, Nr.20
FAUSTINA JUNIOR
a SammZung HoZZscheck, TeiZ 1, Nr.440b
b Münzen und MedaiZZen-AG, Liste 204, Nr.46
LUCIUS VERUS
a SammZung HoZlscheck, Teil 1, Nr.440c
b Sammlung Hollscheck, Teil 1, Nr.440d
a Sammlung HoZZsaheak, TeiZ 1, Nr.441a
d Sammlung Hollscheck, Teil 1, Nr.441b
e Mabbott collection, Nr.1124
f Hirsch 95, Nr.324
g Münzen. und Medaillen-AG, Liste 183, Nr.225
h K8lner Münzzentrum, Auktion 36, Nr.52
COMMODUS
a Sammlung Hollscheck, Teil 1, Nr.441c
b Sammlung Hollscheck, Teil 1, Nr.441d
c Sammlung Hollscheck, Teil 1, Nr.441e
d Sammlung Hollscheck, Teil 1, Nr.442a
e Sammlung Hollscheck, Teil 1, Nr.442b
f Sammlung Hollscheck, Teil 1, Nr.442c
g Sammlung Hollscheck, Teil 1, Nr.442d
h Sammlung W.Niggeler, Nr.593
weitere Zitate auf der nächsten Seite)
10

weiter COMMODUS
i Müller 30, Nr.502
j Mabbott collection, Nr.1124 A
k Mabbott collection, Nr.1125
l Mabbott collection, Nr.1126
m Mabbott collection, Nr.1127
n Mabbott collection, Nr.1128
o Cahn 60, Nr.1341
p Cahn 60, Nr.1341
q Hirsch 94, Nr.445
r Birsch 97, Nr.456
s Birsch 101, Nr.3337
t Münzen und Medaillen-AG, Liste 357, Nr.227
u K8lner Münzkabinett, Auktion 20, Nr.197
v Karbach, Liste 2, Nr.279
w Karbach, Liste 4, Nr.139
x Zühlsdorf, Liste 3, Nr.50
y Sternberg, Auktion 1977, Nr.682
z Auctiones AG 4 Nr.126 (= SNG v.Aulock 7030)
aa Numismatic Fine Arts, Liste 10, Nr.463
bb Numismatic Fine Arts, Liste 16, Nr.18
SEPTIMIUS SEVERUS
a Sammlung Bollscheck, Teil 1, Nr.443a
b Sammlung Bollscheck, Teil 1, Nr.443b
c Sammlung Bollscheck, Teil 1, Nr.443c
d Sammlung Bollscheck, Teil 1, Nr.443d
e Sammlung Bollscheck, Teil 1, Nr.443e
f Mabbott collection, Nr.1129
g Mabbott collection, Nr.1130
h Mabbott collection, Nr.1131
i Scheiner, Liste 21, Nr.4819
j Münzen und Medaillen-AG, Liste 133, Nr.275
k Münzen und Medaillen-AG, Liste 183, Nr.226
l Münzen und Medaillen-AG, Liste 197, Nr.238
m Münzen und Medaillen-AG, Liste 381, Nr.183
JULIA DOMNA
a Sammlung Bollscheck, Teil 1, Nr.444a
b Sammlung Bollscheck, Teil 1, Nr.444b
c Sammlung Bollscheck, Teil 1, Nr.444c
d Sammlung Bollscheck, Teil 1, Nr.444d
e Mabbott collection, Nr.1131
f Mabbott collection, Nr.1132
g Mabbott collection, Nr.1132
h Birsch 68, Nr.630
i Birsch 102, Nr.377
CARACALLA
a Sammlung Apostolo Zeno, Teil 3, Nr.3929
b Sammlung Apostolo Zeno, Teil 3, Nr.3929
c Sammlung Apostolo Zeno, Teil 3, Nr.3929
(weitere Zitate auf der nachsten Seite)
Zitate aus Katalogen des ~lünzhandels 11

weiter CARACALLA
d Sammlung Apostolo Zeno, Teil 3, Nr.3929
e Sammlung Apostolo Zeno, Teil 3, Nr.3929
f Sammlung Apostolo Zeno, Teil 3, Nr.3935
g Sammlung Apostolo Zeno, Teil 3, Nr.4390
h Sammlung Hollscheck, Teil 1, Nr.445a
i Sammlung Hollscheck, Teil 1, Nr.445b
j Sammlung Hollscheck, Teil 1, Nr.445c
k Sammlung Hollscheck, Teil 1, Nr.445d
l Mabbott collection, Nr.1133
m Mabbott collection, Nr.1134
n Mabbott collection, Nr.1135
o Mabbott collection, Nr.1136
p Mabbott collection, Nr.1136
q Cahn 60, Nr.1342
r Cahn 60, Nr.1343
s Cahn 60, Nr.1344
t Cahn 71, Nr. 783
u Schulman, Juni 1924, Nr.172
v Müller 28, Nr.547
w Dombrowski, Liste 90, Nr.2121
x Auctiones AG 4 Nr.127 (= SNG v.Aulock 7040)
y Auctiones AG 7 Nr.375 (= SNG v.Aulock 588)
z Münzen und Medaillen-AG, Liste 357, Nr.228
aa Münzen und Medaillen-AG, Liste 380, Nr.5
bb Münzen und Medaillen-AG, Liste 183, Nr.227
cc Kreas 118, Nr.439
dd Kreas 130, Nr.399
ee Kreas 152, Nr.599

PLAUTILLA
a Cahn 60, Nr.1345
b Wendt, Auktion 19, Nr.109

GETA
a Sammlung Hollscheck, Teil 1, Nr.446a
b Sammlung HoZZscheck, TeiZ 1, Nr.446b
c Sammlung Hollscheck, Teil 1, Nr.446c
d Cahn 60, Nr.1346
e Cahn 60, Nr.1346
f Scheiner, Sonderliste 1976, Nr.62
g Münzen und Medaillen-AG, Liste 132, Nr.75

MACRINUS
a Cahn 60, Nr.1347
b Sammlung W.Niggeler, Nr.594
c Mabbott collection, Nr.1139
d Hirsch 94, Nr.464
e Hirsch 98, Nr.2811
f Peus, Liste 39, Nr.212
g Peus, Liste 39, Nr.213
h Peus, Auktion 291, Nr.675
i Peus, Auktion 297, Nr.167
j Peus, Auktion 297, Nr.444
k Münzen und Medaillen-AG, Liste 133 Nr.276
l Münzen und Medaillen-AG, Liste 183 Nr.229
12 Anhang

ELAGABAL
a Sammlung Apostolo Zeno, Teil 3, Nr.3935
b Sammlung Apostolo Zeno, Teil 3, Nr.3935
0 Mabbott oolleotion, Nr.1137
d Mabbott oolleotion, Nr.1137
e Kreas 118, Nr.440
f Kreas 130, Nr.400
g Kreas 139, Nr.301
h Kreas 164, Nr.1239
i Peus, Liste 37, Nr.26
j Münzen und Medaillen-AG, Liste 183, Nr.228
k Manzen und Medaillen-AG, Liste 197' Nr.239
l Gorny, Auktion 22, Nr.549
JULIA MAESA
a Sammlung HoUsoheok, TeiZ 1, Nr. 446d
JULIA PAULA
a Mabbott oolleotion, Nr.1138
SEVERUS ALEXANDER
a Cahn 66, Nr.282
b Müller 15, Nr.224
o Kreas 174, Nr.788
d Dombrowski 90, Nr.2122
e K~lner Münzkabinett 26, Nr.260
f Zühlsdorf 8, Nr.118
g Tietjen 33, Nr.20
h Tietjen 33, Nr.21
i Knopek, Auktion vom Dezember 1979, Nr.350
j Sternberg, Auktion 1979, Nr.99
k Sammlung Apostolo Zeno, Teil 3, Nr.3930
l Sammlung Apostolo Zeno, Teil 3, Nr.3930
m Sammlung Apostolo Zeno, Teil 3, Nr.3930
n Sammlung Apostolo Zeno, Teil 3, Nr.3930
o Sammlung Apostolo Zeno, Teil 3, Nr.3930
p Sammlung Apostolo Zeno, Teil 3, Nr.3930
q Sammlung Hollsoheok, Teil 1, Nr.447a
r Sammlung HoZZsoheok, Teil 1, Nr.447b
s Sammlung HoZlsoheok, Teil 1, Nr.447o
t Sammlung Hollsoheok, Teil 1, Nr.447d
u Sammlung HolZsoheok, Teil 1, Nr.447e
v Wendt, Auktion 9, Nr.95
w Helling, Liste vom November 1981, ohne Nummer
x Peus, Liste 39, Nr.214
y Peus, Liste 39, Nr.215
z Peus, Liste 39, Nr.216
aa Mabbott oolZeotion, Nr.1140
bb Mabbott oolleotion, Nr.1141
oo Mabbott oolleotion, Nr.1141
dd Mabbott ooZZeotion, Nr.1142
(weitere Zitate auf der näohsten Seite)
Zitate aus Katalogen des l'!ünzhandels 13

weiter SEVERUS ALEXANDER


ee Mabbott aolleation, Nr.1143
ff Mabbott aolleation, Nr.1144
gg Mabbott aolleation, Nr.1144
hh Mabbott aolleation, Nr.1145
ii Mabbott aolleation, Nr.1145
jj Mabbott aolleation, Nr.1145
kk Mabbott aolleation, Nr.1146
ll Dombrowski 98, Nr.8330
mm Lanz, Liste 23, Nr.1132
nn Peus, 297, Nr.167
oo Peus, 297, Nr.167
PP Hirsah 8, Nr.622
qq Hess, Liste von 1913, Nr.553
rr Cahn, Liste 31, Nr.206
ss Cahn, Auktion 71, Nr.784
tt Cahn, Auktion 60, Nr.1348
uu Kress, 139, Nr.301
vv Kress, 139, Nr.2587
ww Kress, 156, Nr.697
xx Hirsah 53, Nr.3623
yy Hirsah 75, Nr. 795
zz Hirsah 75, Nr. 796
aaa Hirsah 98, Nr. 2832
bbb Helbing 86, Nr.1625
aaa Lempertz 237, Nr. 345
ddd Dorau, Liste 68, Nr. 41
JULIA MAMAEA
a Sammlung Apostolo Zeno, Teil 3, Nr.3931
b Sammlung Apostolo Zeno, Teil 3, Nr.3931
a Sammlung Hollsaheak, Teil 1, Nr.448a
d Sammlung Hollsaheak, Teil 1, Nr. 448b
e Hirsah 92, Nr.356
f Kress 120, Nr.898
MAXIMINUS
a Sammlung Apostolo Zeno, Teil 3, Nr.3931
b Mabbott aolleation, Nr.1147
a Cahn 71, Nr.785
d Peus, Liste 39, Nr.217
e Manzen und Medaillen-AG, Liste 183, Nr.230
f Zahlsdorf 8, Nr.119
g Karbaah 1, Nr.97
MAXIMUS
a Sammlung Apostolo Zeno, Teil 3, Nr.3931
b Sammlung Apostolo Zeno, Teil 3, Nr.3931
a Sammlung Hollsaheak, Teil 1, Nr.448a
d Sammlung Hollsaheak, Teil 1, Nr.448d
e Mabbott aolleation, Nr.1148
f Winkel, Auktion 10, Nr.2547
g Knopek, Auktion vom März 1977, Nr.232
h Cahn 60, Nr.1349
i Manzen und Medaillen-AG, Liste 228, Nr.387
14 Anhang

GORDIAN III.
a Sammlung Apostolo Zeno, Teil 3, Nr.3932
b Sammlung Apostolo Zeno, Teil 3, Nr.3932
c Sammlung Apostolo Zeno, Teil 3, Nr.3932
d Sammlung Apostolo Zeno, Teil 3, Nr.3932
e Sammlung Apostolo Zeno, Teil 3, Nr.3932
f Sammlung Hollscheck, Teil 1, Nr.448e
g Sammlung Hollscheck, Teil 1, Nr.449a
h Sammlung Hollscheck, Teil 1, Nr.449b
i Mabbott collection, Nr.1149
j Dombrowski 90, Nr.2123
k Lanz 10, Nr.818
l Peus, Liste 39, Nr.218
m Münzen und Medaillen-AG, Liste 381, Nr.184
n Münzen und Medaillen-AG, Liste 183, Nr.231
0 Auctiones AG 4 Nr.128 (= SNG v.Aulock 7050)
p Hamburger 90, Nr.334
q Senger 17, Nr.116
r Kress 139, Nr.301
8 Hirsch 41, Nr.363
t Helhing 86, Nr.1797
u Lempertz 237, Nr.346

TRANQUILLINA
a KBlner Münzkabinett 29, Nr.285
b Monnaies de collection (Monaco) 1980, Nr.770
c Hirsch 60, Nr.688
d Hirsch 63, Nr.2774
e Sammlung Apostolo Zeno, Teil 3, Nr.3936
f Gibbons, Liste 6, Nr.130
g Kreas 120, Nr.904
h Kress 155, Nr.707
i Lanz 22, Nr.804
PHILIPPUS senior
a Sammlung Hollscheck, Teil 1, Nr.449c
b Mabbott collection, Nr.1151
c Mabbott collection, Nr.1152
d Mabbott collection, Nr.1153

OTACILIA SEVERA
a Mabbott collection, Nr.1154
b Mabbott collection, Nr.l154
c Mabbott collection, Nr.l155
d Mabbott collection, Nr.1156

PHILIPPUS junior
a Cahn 71, Nr. 786

TRAIANUS DECIUS
a Zühlsdorf 8, Nr. 120
Zitate aus Katalogen des Münzhandels 15

TREBONIANUS GALLUS
a Sammlung Apostolo Zeno, Teil 3, Nr.3936
b Sammlung Hollscheck, Teil 1, Nr.449d
c Mabbott collection, Nr.1157
d Müller 36, Nr.689
e Münzen und Medaillen-AG, Liste 133. Nr.277
f Münzen und Medaillen-AG, Liste 183, Nr.232
g Münzen und Medaillen-AG, Liste 197, Nr.240
h Kricheldorf, Auktion 4, Nr.287
VOLUSIANUS
a Kölner Münzzentrum, Liste 30, Nr.2
b Sammlung W.Niggeler, Nr.595
c Hirsch 97, Nr.670
d Hirsch 94, Nr.489
e Kölner Münzzentrum, Liste 26, Nr.166
f Mabbott collection, Nr.1158
VALERIANUS senior
a Sammlung Hollscheck, Teil 1, Nr.449e
b Sammlung Hollscheck, Teil 1, Nr.450a
c Sammlung Hollscheck, Teil 1, Nr.450b
d Mabbott collection, Nr.1159
e Mabbott collection, Nr.1160
f Mabbott collection, Nr.1161
g Mabbott collection, Nr.1162
h Mabbott collection, Nr.1163
i Sammlung W.Niggeler, Nr.596
j Hirsch 60, Nr.723
k Hirsch 75, Nr.850
l Hirsch 94, Nr.490
m Hirsch 98, Nr.2907
n Münzen und Medaillen-AG, Liste 133, Nr.278
0 Münzen und Medaillen-AG, Liste 183, Nr.233
p Münzen und Medaillen-AG, Liste 228, Nr.388
q Kress 113, Nr.539
r Kress 113, Nr.540
VALERIANUS senior und CORNELIUS VALERIANUS CAESAR
a Kress 152, Nr.167
VALERIANUS senior, GALLIENUS und CORNELIUS VALERIANUS
a Sammlung Apostolo Zeno, Teil 3, Nr.3936
b Sammlung Hollscheck, Teil 1, Nr.450c
c Sammlung Hollscheck, Teil 1, Nr.450d
d Mabbott collection, Nr.1164
e Mabbott collection, Nr.1165
f Mabbott collection, Nr.1166
g Mabbott collection, Nr.1167
h Mabbott collection, Nr.1168
i Mabbott collection, Nr.1169
j Kress 150, Nr.161
k Münzen und Medaillen-AG, Liste 204, Nr.69
l Münzen und Medaillen-AG, Auktion 13, Nr.878 (hier Taf.27,5-6)
16 Anhang

GALLIENUS
a SammLung HoLLscheck, TeiL 1, Nr.451a
b SammLung HoLLscheck, TeiL 1, Nr.451b
c SammLung HoLLscheck, TeiL 1, Nr.451c
d Mabbott coLLection, Nr.1170
e Mabbott coLLection, Nr.1171
f Mabbott coLLection, Nr.1172
g Mabbott coLLection, Nr.1173
h Mabbott coLLection, Nr.1174
i Mabbott coLLection, Nr.1175
j Cahn 60, Nr.1350
k Cahn 60, Nr.1351
L Münzen und MedaiLlen-AG, Liste 133, Nr.279
m Münzen und MedaiLLen-AG, Auktion 41, Nr.354
n Hirsch 60, Nr.729
o Münzen und MedaiLLen-AG, Liste 357, Nr.229
p KBLner Münzkabinett 24, Nr.296a
q HeLLing, Liste vom November 1981, ohne Nummer
r WinkeL, Auktion 11, Nr.1475 (hier TafeL 25 Abb.17 und 18)
SALONINA
a SammLung HoLLscheck, TeiZ 1, Nr.451d
b SammLung HoLLscheck, TeiL 1, Nr.451e
c Mabbott coLLection, Nr.1176
d Mabbott coLLection, Nr.1177
e Mabbott coLLection, Nr.1178
f SchuLten, Auktion vom März 1981, Nr.176 (hier Taf.27,11-12)
g Kress 113, Nr.559
h Kress 181, Nr.1325
i Münzen und MedaiLLen-AG, Liste 133, Nr.280
MACRIANUS
a Sammlung Apostolo Zeno, TeiZ 3, Nr.3936
b Mabbott coLLection, Nr.1179
c Mabbott colZection, Nr.1180
d Kurpf~lzische MünzhandLung, Auktion 19, Nr.169
e Münzen und MedaiLLen-AG, Liste 416, Nr.23
f Münzen und MedailLen-AG, Liste 437, Nr.115
g Münzen und MedaiLlen-AG, Auktion 41, Nr.355
h KricheLdorf, Auktion 1, Nr.412
i Athena, Liste 4, Nr.228
j Hess, Liste vom August 1980, Nr.86
k Lanz 20, Nr.823
L KBLner Münzkabinett 23, Nr.199
m Auctiones AG 10, Nr.171
n Kress 119, Nr.311
o Kress 181, Nr.1327
p Hirsch 84, Nr.810
q Hirsch 84, Nr.811
Zitate aus Katalogen des Münzhandels 17

QUIETUS
a Mabbott aolleation, Nr.1181
b Mabbott aolleation, Nr.1182
a Hirsah 84, Nr.812
d Hirsah 84, Nr.813
e Hirsah 84, Nr.814
f Kriaheldorf, Auktion 31, Nr.411
g Münzen und Medaillen-AG, Liste 204, Nr.70
h Münzen und Medaillen-AG, Liste 204, Nr.71
i KBlner Münzkabinett 23, Nr.200

TABELLARISCHE ÜBERSICHT DER ERFAßTEN MONZEN AUS NIKAIA~


DIE IN KATALOGEN DES MüNZHANDELS PUBLIZIERT SIND
Gaius Papirius Carbo, Proeonsul 11
Gaius Vibius Pansa, Proeonsul 1
Gaius Julius Caesar 4
Thorius Flaeeus, Proeonsul 2
Claudius 8
Messalina und Britannieus 2
Nero 3
Vespasian 7
Domitian 9
Traian 2
Antoninus Pius 12
Antoninus Pius mit Mare Aurel 1
Mare Aurel 13
Faustina junior 2
Lueius Verus 8
Commodus 28
Septimius Severus 13
Julia Damna 9
Caraealla 31
Plautilla 2
Geta 7
Maerinus 12
Elagabal 12
Julia Maesa 1
Julia Paula 1
Severus Alexander 56
Julia Mamaea 6
Maximinus 7
Maximus 9
Gordian III. bis Tranquillina 30
Familie des Philippus 9
Traian Deeius 1
Trebonianus Gallus bis Volusianus 14
Familie des Valerianus 58
Maerianus bis Quietus 26
Summe 417
TEI L

BEITRÄGE
ZUR ERFORSCHUNG
DER NUMISMATIK BITHYNIENS
IN DER RöMISCHEN KAISERZEIT

1. KA P I T EL
DAS PRÄGESYSTEM IN NIKAIA UNTER PHILIPPUS (244-249)

Die Münzen, die in diesen Zeitraum gehören, tragen die


Portraits von Philippus, seiner Ehefrau Otacilia Severa
und deren Sohn Philippus.
Bisher waren kaum Münzen aus Nikaia mit diesen Portraits
bekannt; C.Bosch zum Beispiel hatte trotz umfangreicher
Recherchen nur 22 Exemplare nachweisen können (1935, s.56).
Zur Untersuchung der Stempelkoppelungen
standen die folgenden Münzen zur Verfügung:
Ein Stück aus der SNG Kopenhagen (Nr.530), eine Münze bei
Grose (Nr. 7505 Tafel 256 Abb.16), die drei vollständig abgebil-
deten Exemplare der Sammlung Waddington (Nr. 731 Tafel 85 Abb.
20, Nr. 733 Tafel 85 Abb.21 und Nr. 739 Tafel 85 Abb.25), 34 Münzen
der SNG v.Aulock (Nr.666-694 und Nr.7051-7055), von denen vier
Exemplare auch bei K. Kraft aufgeführt sind (K.Kraft (1972)
Tafel 104 Nr.55 SNG v.Aulock 7051, Tafel 104 Nr.60 = SNG v.Aulock
7054, Tafel 104 Nr.61 = SNG v.Aulock 7055 und Tafel 105 Nr.73 = SNG
v.Aulock 7053), und schließlich die 52 Gepräge der hier publi-
zierten Kölner Sammlung.
Neben diesen 91 Münzen dienten neun weitere, nur mit Re-
versfotos publizierte Exemplare der Ergänzung der Revers-
stempelliste (BMC Nr.131 Tafel 33 Abb.16; Waddington Nr. 726 Tafel
85 Abb.15, Nr.727 Tafel 85 Abb.16, Nr.728 Tafel 85 Abb.17, Nr.729 Ta-
fel 85 Abb.18, Nr.730 Tafel 85 Abb.19, Nr.735 Tafel 85 Abb.22. Nr.736
Tafel 85 Abb.23 und Nr.738 Tafel 85 Abb.24).

Die Münzen dieser Epoche aus Nikaia tragen keine Datierun-


gen; eine absolute Chronologie ist auf diese Weise also
nicht 'abzulesen.
Eine sichere Datierung auf Grund der Reversthematik ist
leider nur bei wenigen Münzen möglich:
1. Philippus wird zu Pferd dargestellt, wie· er mit
eingelegter Lanze nach rechts - also in Feindrichtung -
zur Attacke angaloppiert (Kölner Sammlung Nr.91 und 92) und
wie er nach links reitet - also vorn Schlachtfeld heimkeh-
rend - im Adventus-Gestus die Rechte zum Gruß erhebt
(Kölner Sammlung Nr.81 und SNG v.Aulock Nr.677).
22 !.Kapitel

Diese Reverse gehören wegen der Darstellungen des Kaisers


mit Sicherheit in die Zeit des einzigen Durchzuges des
Philippus nach der Beendigung des Perserkrieges 244 n.Chr.
Der dies imperii des Philippus wird ange-
nommen zwischen dem 13.Januar und dem 14.März dieses Jah-
res6. Nach Zosimus I 19,2 begab sich der Kaiser von der
Ostfront aus nach Rom. Er hat zweifellos den Landweg durch
Kleinasien genommen (C.Bosch (1935) s.56) und ist sehr wahr-
scheinlich mit Verbänden seines Heeres in der Gegend von
Nikaia gewesen. Das hat jüngst s.~ahin aus epigraphischen
Befunden geschlossen 7 •
Da die Reversstempel 2,13,14 und 15, die jene Darstellungen
zeigen, im Jahr 244 zur Münzprägung verwendet wurden, gehö-
ren auch die Aversstempel B und I des Philippus, die mit
diesen Reversen gekoppelt sind, in dieses Jahr. Die Dauer-
benutzung des Stempels I, zu dem, neben anderen, die Rever-
se 14 und 15 gehören, hat somit bereits 244 begonnen.
Mit einem martialischen Medaillon aus Dorylaion kann belegt
werden, daß auch die ähnliche Kaiserbüste im Stempel A ins
Jahr 244 gehört, ja daß Stempel A sehr wahrscheinlich am
Anfang der Präqung des Philippus in Nikaia stand (s.u.S.23).
2. Die Darstellungen der zwei Preiskronen auf Münzen
mit dem Kopf des Philippus (Revers 11: Köln Nr.89 und SNG v.Aulock
Nr.669) und der einzelnen Preiskrone auf Exemplaren mit dem
Portrait der Otacilia Severa (Revers 30: Köln Nr.107 und SNG v.
Aulock Nr.691) weisen auf Festspiele hin.
Diese Spiele haben entweder 244 oder 248 stattgefunden 8 •

6)
X.Loriot (1975, Philippus) S.789
7)
s.~ahin (1981) S.159a mit Inschrift Nr.1015 und S.295b mit
Inschrift Nr.15 (als Addendum zu S.~ahin (1979))
8) C.Bosch (1950) S.80-99. Dort führt Bosch das Jahr 244 noch
im Festkalender der Regierung des Gordian III. auf (S.96); er gibt
aber auf S.99 in Anm.46 an, daß diese Festspiele kaum zu Lebzeiten des
Gordian veranstaltet wurden, weil der junge Kaiser schon Anfang 244 er-
mordet wurde (ebenso auf S.55). Die Münze des Gordian mit agonistischer
Rückseite (SNG Kopenhagen 528) ist also 244 gegen Ende der Regierung
des Jünglings geprägt worden.
Philippus 23

Aus dem Prägeaufbau wird aber ersichtlich, daß nur der


Agon des Jahres 244 gemeint sein konnte (s.u.S.24).
Die mit jenen Reversen gekoppelten Aversstempel E und F
des Philippus und C der Otacilia Severa wurden also schon
244 benutzt. Stempel C der Kaiserin unterlag wie Stempel I
des Philippus der Dauerbenutzung, die ebenfalls schon 244
begonnen haben muß.

Weitere direkte Hinweise zur Datierung der Münzen Nikaias


zwischen 244 und 249 fehlen.
Es ist daher die Abfolge der Stempel zu ermitteln, um die-
se relative Chronologie an jenen wenigen absoluten Fixpunk-
ten der Datierung "aufzuhängen".

DIE AVERSSTEMPEL MIT DEM PORTRAIT DES PHILIPPUS SENIOR

Die untersuchten Münzen Nikaias, die im Namen des Philippus


senior geprägt wurden, stammen aus nur neun Aversstempeln.
Alle diese Stempel zeigen sein Portrait
nach rechts und tragen die Umschrift M(apxo~) IOYAIOC
~IAITITIOC AYf(oucrTo~).

Sie lassen sich in zwei Gruppen einteilen: in eine erste


Gruppe, in der Philippus einen Lorbeerkranz trägt (Stempel A
bis E) und in eine zweite, in der das Portrait des Kaisers
mit einer Strahlenkrone geschmückt ist (Stempel F bis I).

STEMPEL A: Dieser Stempel ist wahrscheinlich der er-


ste, der in Nikaia zur Prägung von Philippus-Münzen verwen-
det wurde. Ein Indiz dafür sind die deutlich sichtbaren
Trennungspunkte zwischen den zum Teil abgekürzten Worten
der Umschrift. Der Graveur hat wegen der neuen, für ihn
ungewohnten Legende solche Hilfspunkte zur Aufteilung des
Raumes verwendet. Genauso verfuhr er bei einem Stempel mit
dem Kopf des Philippus junior als Caesar (Kölner Sammlung 119).
Eine auffallende Parallele belegt die Da-
tierung dieses Stempels: Die Vorderseite eines Medaillons
aus der phrygischen Stadt Dorylaion (Tafel 25 Abb.l und 2) ist
dem Stempel A des Philippus täuschend ähnlich. Der Kaiser
24 l.Kapitel

trägt einen Lorbeerkranz und einen Brustpanzer; sein Pa-


ludamentum liegt hinter dem Hals und über beiden Schul-
tern; die Büste ist von vorn dargestellt.
Die Rückseite des Medaillons hat ihre Entsprechung im Re-
versstempel 2, der den Kaiser im Adventus-Gestus zeigt.
Dieses repräsentative Medaillon aus Dorylaion wurde ohne
Zweifel 244 geprägt, als Philippus mit Verbänden seines
Heeres durch diese Gegend zog. Ohne einen solchen heraus-
ragenden Grund wäre eine solche Emission in diesem Ort mit
seiner ansonsten unbedeutenden Münzprägung kaum zu verste-
hen. Zwischen Dorylaion und Nikaia bestanden auch sonst
enge Beziehungen in der Münzprägung, und vielleicht grenz-
ten die Territorien der beiden Städte aneinander 9 •
Die Stempel B, C, D und E sind sich sehr
ähnlich. Bei allen vier Stempeln ist das Portrait des Kai-
sers mit Lorbeerkranz, Panzer und Paludamentum, von hinten
gesehen, abgebildet. Eine sichere Unterscheidung der Stem-
pel ist dennoch möglich:
STEMPEL B: Die Spitze des Lorbeerkranzes teilt die
Legende bei ... ~-IAIITITOC ••..

STEMPEL C: Die Spitze des Lorbeerkranzes teilt die


Legende bei ... IOYAIOC- ~IAIITITOC .•• ; das Kinn des Kai-
sers ist etwas voller modelliert als bei Stempel B.
STEMPEL D:
Die Nasenspitze ist etwas dicker als bei B
und C; das r von IOYAIOr ähnelt einem E.

g) Vgl. K.Kraft (1972) s. 74 mit Karte 18; - Ähnlich enge "Ver-


wandtschaften" zwischen Münzen mit den Stadtnamen von Nikaia und Dory-
laion hat Kraft auch in anderen Epochen festgestellt, nämlich zur Zeit
der Plautilla t202-205) (S.69), des Maximinus (235-238) (S.72) und des
Gordian III: (238-244) (S.72-74).
Daß die Territorien von Nikaia und Dorylaion aneinander grenzten, geht
vielleicht aus einer Inschrift hervor. Sie ist jedoch nur so fragmen-
tarisch erhalten, daß sie nicht als eindeutiger und zweifelsfreier Be-
weis herangezogen werden kann (zuletzt aufgeführt in: S.~ahin (1981)
S.21-22 mit Literaturangaben in der dortigen Anmerkung 2).
Philippus 25

STEMPEL E: Dieser Stempel ist D so ähnlich, daß viel-


leicht der eine Stempel aus dem anderen umgeschnitten wur-
de. Der auffälligste Unterschied zwischen beiden ist die
Stellung der Spitze des Lorbeerkranzes; sie sticht bei
Stempel E in den Buchstaben I des Wortes IIAIITITOC.
Alle Aversstempel des Philippus senior,
die auf diese Gruppe der Stempel A bis E folgen, zeigen
statt des Lorbecrk~anzes die Strahlenkrone; ansonsten ist
der Typ des Portraits der gleiche wie bei Stempel A bis E.
Die Büstenform und der Lorbeerkranz des Stempels A wurden
auf den späteren Stempeln von Philippus senior nicht mehr
verwendet. Diese Details wurden wenig später zu "Erken-
nungszeichen" der Münzen des Philippus junior als Caesar
(Büste) bzw. als Augustus (Lorbeerkranz) (s.u.S.29-32).
STEMPEL F: Dieser Stempel ist über Revers 11 (Preiskro-
nen)mit Stempel E gekoppelt. Da E sicher ins Jahr 244ge-
hört, können diese Preiskronen nur für die Spiele dieses
Jahres stehen. Die vier Spitzen der Strahlenkrone weisen,
im Gegensatz zu den weiteren Aversstempeln, genau auf die
Buchstaben A, I, 0 und C des Wortes IOYAIOC.
STEMPEL G: Dieser Stempel unterscheidet sich von F nur
in Details. Das Kinn ist etwas länger, die Buchstaben sind
anders graviert (besonders deutlich zu sehen bei dem Wort IOYAIOC),
und die Schleife der Strahlenkrone zeigt zwei parallele
waagerechte Bändchen.
Wegen der abweichenden Legendenführung ist unwahrschein-
lich, daß G aus F umgeschnitten wurde; eher ist an eine ge-
meinsame Vorlage oder Patrize zu denken.
STEMPEL H: Dieser Stempel ist G sehr ähnlich, jedoch
sind die Spitzen der Strahlenkrone etwas anders graviert:
Sie zeigen auf Y und A, zwischen I und o und wieder genau
auf das C des Wortes IOYAIOC. Die bei dem ansonsten stem-
pelgleichen Stück SNG v.Aulock 677 deutlich sichtbaren zu-
sätzlichen Kurzzacken der Krone könnten von einer fehler-
haften Stempelgravur herrühren; vielleicht sollte ursprüng-
26 l.Kapitel

lieh das Portrait des Stempels G graviert werden: die


Stellung der Kurzzacken legt das jedenfalls nahe.
STEMPEL 1: Dieser Stempel ist ein frappierendes Bei-
spiel für ein Phänomen, das bei kleinasiatischen Münzen
des hohen dritten Jahrhunderts bisweilen zu beobachten
ist: Der Stempel wurde außerordentlich lange benutzt, denn
er kommt mit 15 Reversstempeln gekoppelt vor und ist in
dieser langen Zeit einmal retouchiert worden von Ia zu Ib.
Charakteristisch für Stempel Ia sind das leicht fliehende
Kinn und der höchste Zacken der Strahlenkrone, der in das
wie E geschriebene E von IOYAIOE hineinragt.
Da Stempel Ia mit den Reversen 14 und 15 gekoppelt vor-
kommt (Philippus zu Pferd), hat die Benutzung des Stempels
schon 244 begonnen.
Die retouchierte Form dieses Stempels Ib ist mit fünf bis-
her bekannten Reversen kombiniert worden. Die Legendenfüh-
rung ist völlig gleich geblieben: die Gleichheit der Buch-
staben fällt besonders bei der Passage AIITITOC auf. Der
kleine Stempelriß zwischen dem C von IOYAIOC und dem ersten
Zacken der Strahlenkrone zeigt eindeutig, daß es sich nach
wie vor um den Stempel I handelt.
Verändert wurde lediglich das Portrait: Das Kinn wurde wei-
ter nach vorn gezogen und die ptePyges des Panzers an der
rechten Schulter eingraviert. Da man aus einem kürzeren
Kinn durch Umgravieren nur ein längeres schneiden kann
und nicht umgekehrt, ist sicher Ia vor Ib anzusetzen.
Dieser Stempel I wurde bis zum Versiegen
der Prägungen von Philippus-Münzen in Nikaia weiterverwen-
det und verschliss dabei völlig.

DIE AVERSSTEMPEL MIT DEM PORTRAIT DER ÜTACILIA SEVERA


Mit dem Portrait der Otacilia Severa sind nur drei Stempel
aus Nikaia bekannt. Von diesen sind die Stempel A und B mit
nur jeweils einem einzigen Reversstempel gekoppelt, Stempel
C hingegen mit der stattlichen Anzahl von 15 Reversen.
Philippus 27

STEMPEL A: Dieser Stempel ist sicher der erste mit


dem Portrait der Otacilia Severa, der in Nikaia verwendet
wurde. Er trägt die Legende M(apx[a) OTAKEIAIA CEOYHPA.
Die Ehefrau des Philippus scheint damals noch nicht den
Titel Augusta getragen zu haben 10 •
Nur zwei Münzen sind bisher bekannt, die aus Stempel A
stammen (Köln Nr.105 und SNG v.Aulock 7055).

STEMPEL B: Dieser Stempel zeigt ein stilistisch von


Stempel A abweichendes Portrait und trägt die Legende
MAPKIA OTAKI(ALa) CEOYHPA AYf(oüoTa). Die einzige Rücksei-
te, mit der dieser Stempel kombiniert zu sein scheint, ist
der Reversstempel 7, der auch mit einem Avers des Philip-
pus gekoppelt wurde (D). Dieser Aversstempel D des Philipp
gehörte noch in das Jahr 244 (s.o.S.24). Also werden auch die
Münzen der Otacilia Severa auf den Stempeln B und 7 in die-
sem Jahr geprägt worden sein.
Sehr wahrscheinlich wurde Stempel A unverzüglich aus der
Produktion gezogen, als die Erhebung der Otacilia Severa
zur Augusta bekannt war.

STEMPEL C: Dieser Stempel unterscheidet sich von B nur


in Details. Die Büste wurde etwas anders geschnitten: Das
Kinn ist etwas voller, das ganze Gesicht ein wenig quadra-
tischer angelegt als bei B, und die Drapierung über der
linken Schulter liegt anders.
Noch deutlicher ist die abweichende Buchstabenführung:
Die Legende erfordert bei Stempel C mehr Raum als bei B.
Das Y von CEOYHPA zum Beispiel ist bei C auf das Auge, bei
B aber auf die Stirn der Kaiserin gerichtet, und das Legen-
denende AYr schließt bei C im Gegensatz zu B direkt an die
Büste an. Da man einmal geschnittene Buchstaben, die ja Ver-
tiefungen im Stempel sind, nicht durch Umgravieren ver-
schwinden lassen, sondern allenfalls verstärken oder als

10 ) anders noch E.Stein (1930, Marcius 127) Sp.1607: Er schrieb,


daß der Name Augusta der Otacilia Severa auf Inschriften und Münzen
während der ganzen Regierung des Philippus regelmäßig erschienen sei.
28 l.Kapitel

Teil einer veränderten Umschrift verwenden kann, ist aus-


geschlossen, C als Umschnitt von B aufzufassen. Man kann
schließlich nicht durch Umgravierungen Vertiefungen in
einem Stempel wieder auffüllen.
Allerdings ist als gesichert anzunehmen, daß derselbe
Graveur für Stempel B und C die gleiche Vorlage als Gra-
vurhilfe benutzt hat, die eine Skizze, eine Art Aufdruck
oder gar eine fertige Patrize gewesen sein kann.
Dieser Stempel C wurde mit mindestens 15
Reversen kombiniert, woraus man ersehen kann, daß er wie
Stempel I des Philippus bis zum Äußersten verwendet wurde.
Relativ gut erhaltene Münzen (zum Beispiel das Kölner Exemplar
Nr.llO) zeigen, daß der Stempel am Ende der Prägezeit stark
abgenutzt war: Risse stören wie Schlieren die Legende und
setzen sich bis ins Portrait hinein fort.
Die Benutzungsdauer dieses Stempels ist ungefähr anzugeben:
Er wurde mit der agonistischen Rückseite 30 und mit Phi-
lipps Revers 12 gekoppelt. Beide Rückseiten gehören in das
Jahr 244 (s.o.S.22-23).
Drei Reverse der Otacilia Severa (Nr.38, 39 und 40) wurden
außerdem zur Prägung von Münzen des Philippus junior als
Augustus benutzt. Sie müssen also in der Nähe des Jahres
247 verwendet worden sein, denn Philippus junior war seit
dem Sommer dieses Jahres Augustus (s.u.S.29).
Die drei Reversstempel könnten aus der inzwischen einge-
stellten Produktion von Prägungen mit dem Bild der Otaci-
lia Severa stammen, oder sie wurden mehr oder weniger
gleichzeitig für Mutter und Sohn in einer parallelen Prä-
getätigkeit verwendet.
Zwar kann man das Ende der Ausprägung von Münzen mit dem
Portrait der Otacilia Severa in Nikaia nicht sicher ange-
ben, aber alle Anzeichen sprechen für einen Termin um das
Jahr 247, Die meisten Münzen der Kaiserin sind ohne Zwei-
fel im Jahr 244 geprägt worden, wie das ja auch mit den
Geprägen des Philippus senior der Fall war (s.u.S.33-34).
Philippus 29

DIE AVERSSTEMPEL MIT DEM PORTRAIT DES PHILIPPUS CAESAR

Philipps gleichnamiger Sohn wurde zwischen dem 23.Juli


und dem 15.August 244 zum Caesar ernannt und behielt die-
sen Titel bis kurz vor den 30.August 247 11 • Der somit zum
Thronfolger designierte Prinz erlangte damals die Würde
eines Augustus.
Mit dem Bild des Philippus Caesar sind aus Nikaia nunmehr
fünf Aversstempel bekannt.
Die Stempel A, B, C und D sind mit nur wenigen Reversen
verbunden, während Stempel E das schon bei Philippus seni-
or und Otacilia Severa beobachtete Phänomen der Dauerbenut-
zung aufweist. Stempel E ist daher später als Stempel A bis
D anzusetzen.
Stempel A dürfte an den Anfang der Prägung in Nikaia im Na-
men des Philippus junior zu legen sein, weil zwischen den
zum Teil abgekürzten Worten der Umschrift starke Interpunk-
tionszeichen stehen. Die Legende war also für den Graveur
noch neu und ungewohnt.
Analog zur Münzprägung seiner Eltern wurden die Stempel A
bis D schon 244 verwendet und auch die Dauerbenutzung des
Stempels E begann schon in diesem Jahr (s.o.S.26 und 28).
Alle Stempel mit dem Bild des Prinzen
zeigen seine Büste ohne Kopfschmuck, von vorn gesehen, nach
rechts. Er trägt einen Brustpanzer und, über die linke
Schulter gelegt, ein Paludamentum. Sieht man von dem hier
fehlenden Lorbeerkranz ab, wurde also die Büstenform auf
Stempel A des Philippus senior übernommen, während für die-
sen eine andere Büste Verwendung fand.
Die fünf Stempel des Philippus Caesar weisen folgende we-
sentlichen Unterschiede auf:

STEMPEL A: Das Portrait ist von der Legende M·IOYAIOC·


~IAIITITOC·K umrahmt und durch Interpunktionen getrennt.

11 ) X.Loriot (1975, Philippus) S.791-792


30 1.Kapitel

STEMPEL B:
Der Stempel ist dem Stempel A nicht unähn-
lich, Philipps Nase ist aber kräftiger, und die Legende
wurde anders geschrieben. Zum Beispiel ist das End-~ des
Wortes 'IoÖA~os runder gezeichnet.
STEMPEL C:
Die Pteryges der rechten Schulter sind
kräftiger graviert als bei A und B. Das Portrait mit seiner
leicht konkav gebogenen Nase sowie die fahrige, fast kur-
siv anmutende Schrift erinnern an Averse des Vaters Philipp.
STEMPEL D: Dieser Stempel ist Stempel C sehr ähnlich.
Der auffälligste Unterschied ist die Schreibung des End-~
von 'IoÖA~os, das wie bei den Aversen D, E und I des Vaters
als E gezeichnet ist.
STEMPEL E: Dieser Stempel ist mit nunmehr acht Revers-
kombinationen bekannt. Er ähnelt Stempel D, aber die Por-
traits der beiden Stempel sind etwas unterschiedlich. Zum
Beispiel ist bei Stempel E die Nase dicker, die Wangen- und
Kinnpartie etwas voller gezeichnet als bei Stempel D.
Mit welchem Aversstempel das Exemplar der Sammlung
Waddington 736 kombiniert ist, welches aus dem Reversstempel 58 stammt,
ist nicht zu ermitteln, da nur die Rückseite der Münze abgebildet wurde
(Revers Waddington Tafel 85 Abb.23).

DIE AVERSSTEMPEL MIT DEM PORTRAIT DES PHILIPPUS JUNIOR


ALS ÄUGUSTUS

Philippus junior wurde kurz vor dem 30.August 247 zum Augu-
stus ernannt. Bis zu seinem und seines Vaters Tod zwischen
dem 29.August und dem 11.September 249 bekleidete der Prinz
den Augustus-Rang 12 •
Alle Münzen aus Nikaia, die in der Legende den Namen eines
Philippus Augustus nennen, wurden bislang dem Philippus
senior zugewiesen 13 •

12) X.Loriot (1975, Philippus) 8.791-792


13) Waddington Nr.728; SNG v.Aulock Nr.677-680
Philippus 31

C.Bosch (1935, s.206) hatte seinerzeit angenommen, daß es in


Nikomedeia keine Münzen des Philippus junior als Augustus
gegeben hätte.
Aber zwei bislang unpublizierte Münzen in der Kölner Samm-
lung zeigen, daß es solche Prägungen in Nikomedeia gibt
(Tafel 25 Abb.3 und 4).
Das Problem liegt in der Schwierigkeit der einwandfreien
Differenzierung der Münzen des Philippus senior und des
Philippus junior als Augustus. Ähnlich wie schon bei Ves-
pasian und dessen ältestem Sohn Titus sollte anscheinend
der Gedanke manifestiert werden, daß der junge Caesar ein
jugendliches Pendant seines Vaters sei und daß im Fall des
Todes seines Vaters kein Regierungswechsel - also Unruhe -
stattfände, sondern nur das Regiment der Philippi prolon-
giert würde. So scheint erklärlich zu sein, daß man den
beiden Philippi auf reichsrömischen Münzen, abgesehen vom
Titel bis 247, die gleichen Legenden gab; seit der Ernen-
nung des Philippus junior zum Augustus ist die einzige Mög-
lichkeit der Unterscheidung das "jüngere" Portrait, das im
Gegensatz zum Bild des Vaters unbärtig ist oder erst einen
leichten Bartflaum trägt (vgl. Tafel 25 Abb.5 (Philippus senior)
und Abb.G (Philippus junior)). Besonders in der provinzialen
Münzprägung in Syrien und Mesopotamien, wo zwischen 247
und 249 große Mengen an Billon-Tetradrachmen und Aes-Klein-
geld hergestellt wurden, ist die Unterscheidung zwischen
Vater und Sohn nicht immer leicht zu treffen (vgl. Tafel 25
Abb.7 (Philippus senior) und Abb.B (Philippus junior)).
In Nikaia aber differieren zwei Averse,
die einen Philippus Augustus nennen, deutlich von den neun
Stempeln, die sicher zu Philippus senior gehören (s.o.S.23-
26). Diese beiden Stempel zeigen das Kaiserportrait mit
Lorbeerkranz, wie es bei Philippus senior nur ganz am An-
fang der Prägung von Nikaia üblich war (s.o.S.23-25).
Die verwendete Büstenform der beiden Stempel ist die glei-
che wie beim Stempel A des Philippus senior: Der Kaiser
trägt Panzer und Paludamentum (über der linken Schulter)
32 l.Kapitel

und ist von vorn dargestellt (vgl. oben s. 23-24).


Diese Büstenform gehörte also zuerst zu Philippus senior.
Während dieser Darstellungsmodus wenig später - sicher
noch im Sommer 244 - variiert wurde (s.o.S.24-25), bekam
Philipps ursprüngliche Büstenform (allerdings noch ohne
Kopfschmuck) auf Nikaias Münzen ausschließlich Philippus
junior als Caesar. Nach der Erhebung des Prinzen zum Augu-
stus behielt man jene für ihn reservierte Büstenform bei,
und der junge Augustus trug seitdem auf Nikaias Münzen den
ihm nun zustehenden Lorbeerkranz.
Eine Verwechselung mit Prägungen seines Vaters wurde ver-
mieden, da diesen ja seit Avers F (244) auf Münzen aus Ni-
kaia stets eine Strahlenkrone zierte (s.o.S.25-26).
Die Legende der beiden Averse des Philip-
pus juniorals Augustus lautet in beiden Fällen MA(pxo~)
IOYAIOC ~IAIITITOC AYf(oucrTo~). Es wurde also Mäpxo~ nicht
wie bei Aversen des Philippus senior als M abgekürzt, son-
dern als MA.
An diesen beiden Stempeln fällt besonders der für nikäi-
sche Verhältnisse ungewöhnlich schlechte Stil auf: Der
junge Kopf des Stempels A mißfällt zwar nur durch seine
allzu klein geratene Nase, doch das Portrait des Stempels
B mutet fast wie eine böswillige Karikatur des Prinzen an.
Ein Vergleich mit dessen Stempel aus Nikomedeia (Tafel 25
Abb.3) läßt vermuten, daß dieser Stempel in der Münzstätte
von Nikaia von reichlich unfähiger Hand kopiert wurde.
Die beiden Aversstempel des Philippus
junior als Augustus sind mit nur einer einzigen neuen
Rückseite verbunden, aber viermal mit Reversen der Otaci-
lia Severa gekoppelt. Es ist nicht auszuschließen, daß
sich auch jene singuläre neue Rückseite als ein Stempel
aus dem Repertoire der Münzprägung im Namen der Otacilia
Severa herausstellen könnte.
Der schlechte Stil der Averse und dieses Ausborgen einiger
Reversstempel vom "Arbeitsplatz Severa" weisen auf einen
Engpaß in der Münzstätte Nikaias hin.
?hilippus 33

ZUSAMMENFASSUNG

Das Resultat der Untersuchungen in diesem Kapitel ist ein


klares Prägesystcm.
Unsere Kenntnis dieses Systems ist wegen der unvollständi-
gen Überlieferung der gesamten Münzen-Emissionen sicher
nicht komplett; dessen unerwartet deutliche Gliederung ist
allerdings eine Versicherung dafür, daß diese Systematik
des Prägeaufbaus durch neue Funde und Publikationen zwar
erweitert, nicht aber grundlegend verändert werden könnte.

Im Anschluß an den Durchzug des neuen Kai-


sers Philippus mit Teilen seines von der Ostfront heimkeh-
renden Heeres im Frühjahr 244 und im Zusammenhang mit den
Festspielen desselben Jahres wurde in Nikaia eine erstaun-
lich umfangreiche Prägetätigkeit entfaltet. Allein im Jahr
244 wurden alle neun Aversstempel des Philippus senior in
der Prägung verwendet, denn auch der letzte Stempel I ist
mit zwei Reversen kombiniert, die sicher ins Jahr 244 ge-
hören (s.o.S.22).
Die Phase der Dauerbenutzung von Aversstempeln hat schon
in diesem Jahr begonnen, denn Stempel I wurde ihr seit 244
unterzogen (s.o.S.26). Seit 244 wurde also kein neuer Avers-
stempel mehr im Namen des Philippus senior hergestellt,
sondern man retouchierte lediglich den alten Stempel Ia zu
Ib und benutzte ihn trotz erheblicher Abnutzungserscheinun-
gen weiter und weiter.
Da aber Philipps Stempel I schon 244 in der Münzstätte ver-
wendet wurde, gilt das gleiche auch für die Stempel der an-
deren "prägeberechtigten" Mitglieder des Kaiserhauses, de-
ren Stempel ebenfalls eine solche Dauerbenutzung erkennen
lassen; auch mit Stempel C der Otacilia Severa und mit
Stempel E des Philippus Caesar hatte man schon 244 zu prä-
gen begonnen. Da der Stempel E des Philippus Caesar mit
mindestens acht Reversen kombiniert ist, Yrurde der wesent-
liche Teil, wenn nicht der gesamte Ausstoß nikäischer Mün-
zen der Epoche vor dem Ende des Jahres 247 fertiggestellt.
34 l.Kapitel

Die Erhebung des Philippus junior zum Augustus im Hoch-


sommer 247 hat die Zuständigen in der nikäischen Präge-
werkstatt offensichtlich vor enorme Probleme gestellt.
Während ansonsten nur zwei Stempelkoppelungen zwischen
den Münzen der verschiedenen Personen des Kaiserhauses
zu beobachten sind 14 , wurden die beiden Averse des Philip-
pus junior als Augustus mit drei Reversen der Otacilia
Severa verbunden 15 • Nur ein einziger Stempel (Revers 59)
ist bisher ausschließlich mit dem Avers des Philippus ju-
nior als Augustus bekannt. Es ist aber nicht unwahrschein-
lich, daß sich eines Tages auch dieser Stempel als Teil
des Inventars vom "Arbeitsplatz Otacilia Severa" erweist.
Spätestens im Sommer 247 hat es in Nikaia demnach an einem
guten Graveur gefehlt, worauf schon die monotone Dauerbe-
nutzung der letzten Aversstempel von Philippus senior,
Otacilia ~evera und Philippus Caesar hinwies.
Als die von der Ostfront heimkehrenden Truppen die Stadt
geräumt hatten und die Festspiele des Jahres 244 vorüber
waren, bestand in Nikaia ein bedeutend geringerer Bedarf
an Wechselgeld. Es wurden weniger oder gar keine Münzen
geprägt und keine neuen Aversstempel mehr graviert.
Wahrscheinlich ist die Münzprägung Nikaias dieser Epoche
schon 247 und nicht erst 249 zu Ende gegangen, wie das
auch in Nikomedeia angenommen wurde (C.Bosch (1935 s.56).
Im Sommer 247 wurde Philippus junior zum Augustus ernannt;
die Nikäer konnten nun nicht mehr seinen Caesar-Stempel E
immer weiter verwenden, sondern es mußten Stempel mit der
neuen Titulatur angefertigt werden. Diese neuen Stempel
zeigen jedoch einen so kläglich schlechten Stil, daß sie
nicht Werke desselben Graveurs sein können, der die frühe-
ren Stempel geschnitten hatte.

14 ) Stempel D des Philippus senior über Revers 7 mit Stempel B


der Otacilia Severa und Stempel G des Philippus senior über Revers 12
mit Stempel C der Otacilia Severa; - Vgl. unten S.40.
15)
Stempel A mit Revers 38 und 39, sowie Stempel B mit Revers
39 und 40; alle Reverse auch gekoppelt mit Stempel C der ota.Severa
Philippus 35

In Nikaia gab es demnach schon spätestens im Sommer 247


aus technischen und personellen Gründen keinen Gravier-
und Prägebetrieb mehr, der dem des Jahres 244 vergleich-
bar gewesen wäre.
Ähnlich ist sicher auch die Dauerverwendung von Aversstempeln in ande-
ren Städten Kleinasiens zu verstehen. Im kilikischen Anazarbos zum
Beispiel kann man zur Zeit des ersten Durchzuges des Valerian mit sei-
nen Truppen an die Ostfront (253/254) eine rege Prägetätigkeit beob-
achten. Der damals gravierte Aversstempel wurde bis zur völligen Ab-
nutzung und trotz eines unschönen Risses immer weiter verwendet (s.u.
S.72-73 mit Anmerkung 51).
Offenbar hat man sich, selbst in einer so bedeutenden
Stadt wie Nikaia, keine dort fest installierte Münzstätte
nach dem Beispiel der Metropole Rom vorzustellen, sondern
nur eine bei Bedarf verpflichtete "Feldschmiede" (K.Kraft)
mit ihrem Fachpersonal. Denn die wichtigste Voraussetzung
zur Münzprä0ung war nicht die Ausstattung der Werkstatt,
sondern das Personal und insbesondere der Graveur der Prä-
gestempel. War ein solcher ScaZptor mit seinen Gehilfen
zur Stelle, konnte die Herstellung von Münzen zur Not in
jeder Dorfschmiede durchgeführt werden 16 •
Die lokale Münzprägung geschah normaler-
weise im Auftrag und zu Lasten der Städte, deren Namen auf
den Reversen dieser Geldstücke standen 17 •
Der Bedarf an solchem Kleingeld - Goldstücke durften nie,
Silbermünzen nur selten und dann meist als Provinzialgeld
von Städten geprägt werden - stieg bei den viel besuchten
Agonen und besonders beim Durchzug eines Kaisers mit Ge~
folge, Troß und Truppen sprunghaft und gewaltig an.
Diese Feldschmieden werden daher dem Zug der Heere gefolgt

16)
so auch zuletzt K.W.Harl (1978) S.125-134
17 ) Es gab auch Emissionen der xot.v&, den "Provinziallandtagen"
(vgl. J.Deiniger (1965) S.170-172), und Münzen, die zwar im Namen von
Städten oder Koina emittiert, aber von Privatpersonen finanziert wur-
den (vgl. dazu E.Weber (1979) 5.69-70).
36 1.Kapitel

sein oder sie reisten - noch wahrscheinlicher - als eine


Art Vorhut in diejenigen Städte entlang der großen Heer-
straßen, in denen die "Invasion" der Soldaten erwartet
wurde.
Im Fall der Münzprägungen für die Agone haben die zustän-
digen Honoratioren der Städte sicher selbst rechtzeitig
vorgesorgt und die wandernden Münzmeister mit ihrem Perso-
nal aufgefordert, einige Zeit vor dem Beginn der Festspie-
le einzutreffen und die erforderlichen Münzen gemäß eines
befristeten und zweckgebundenen Vertrages zu prägen.
Da die Namen der Städte fast immer 18 auf
den Reversen der Münzen standen, konnten die Aversstempel
ohne weiteres zur Münzprägung für mehrere Städte nachein-
ander verwendet werden. Diese Aversstempel waren daher
sorgsam gehütete und intensiv genutzte Gegenstände des In-
ventars der Münzmeister.
Den Weg dieser mobilen Spezialistentrupps könnte man an
Hand solcher überregionaler Stempelkoppelungen verfolgen19 •

18)
Zu den sehr seltenen Ausnahmen gehören e1n1ge Münzen der
lydischen Stadt Tripolis, bei denen Traians Titulatur nur auf den Re-
versen steht (z.B. SNG Kopenhagen 745; SNG v.Aulock 3318 und 8295).
19)
Konrad Krafts Entwürfe zur Dokumentierung dieses Phänomens
sind postum publiziert worden (1972); vgl. K.W.Harl (1978) 5.125-134.
Philippus 37

ANHANG zuM 1. KAPITEL: LISTE DER AVERSSTE~lPEL

MIT DEM PORTRAIT DES PHILIPPUS SENIOR


A Köln 126 und 12?
B Köln 81 und 82; SNG Kopenhagen 530; SNG v.Aulock ?051 = Kraft
Tafel 104 Abb.55
C Köln 83
D Köln 84 und 85; Grase ?505; SNG v.Aulock 6?3
E Köln 86-89; Waddington ?31
F SNG v.Aulock 669
G Köln 90
H SNG v.Aulock 6??
Ia SNG v.Aulock 670-6?2, 6?4 und 6?6; Köln 91-101
lb Köln 102-104; SNG v.Aulock 666, 668 und 6?5

MIT DEM PORTRAIT DER ÜTACILIA SEVERA


A Köln 105; SNG v.Aulock ?055 =Kraft Tafel 104 Abb.61
B SNG v.Aulock 689
C Köln 106-118; Waddington ?33; SNG v.Aulock 686-688, 690-694
und ?054 =Kraft Tafel 104 Abb.60

MIT DEM PORTRAIT DES PHILIPPUS JUNIOR ALS CAESAR


A Köln 119; SNG v.Aulock ?053 =Kraft Tafel 105 Abb.?3
B SNG v.Aulock ?052
G Köln 120
D SNG v.Aulock 683 und 684
E Köln 121-125; Waddington ?39; SNG v.Aulock 681, 682 und 685

MIT DEM PORTRAIT DES PHILIPPUS JUNIOR ALS AUGUSTUS


A Köln 128-130; SNG v.Aulock 6?8-680
B Köln 131 und 132; SNG v.Aulock 66?
38 Anhang zum l.Kapitel

LISTE DER REVERSSTEMPEL


1 (Philipp I.) Köln 126 und 127
2 (Philipp I.) Köln 81 und Waddington 730
3 (Philipp I.) SNG v.Aulock 7051
4 (Philipp I.) Köln 82
5 (Philipp I.) SNG Kopenhagen 530
6 (Philipp I.) Köln 83
7 (Philipp I.) Köln 84 und 85; Grose 7506; SNG v.Aulock 673
(Otacilia Severa) SNG v.Aulock 689
8 (Philipp I.) Köln 86; Waddington 725(?)
9 (Philipp I.) Köln 87
10 (Philipp I.) Köln 88
11 (Philipp I.) Köln 89; Waddington 731; SNG v.Aulock 669
12 (Philipp I.) Köln 90
(Otacilia Severa) Köln 106
13 (Philipp I.) SNG v.Aulock 677
14 (Philipp I.) Köln 91
15 (Philipp I.) Köln 92; Waddington 729
16 (Philipp I.) Köln 93; Waddington 726; SNG v.Aulock 671
17 (Philipp I.) SNG v.Aulock 670
18 (Philipp I.) Köln 94 und 95; Waddington 727; SNG v.Aulock 676
19 (Philipp I.) Köln 96
20 (Philipp I.) Köln 97
21 (Philipp I.) Köln 98 und 99
22 (Philipp I.) Köln 100; SNG v.Aulock 672
23 (Philipp I.) Köln 101; SNG v.Aulock 674
24 (Philipp I.) Köln 102; SNG v.Aulock 678
25 (Philipp I.) Köln 103
26 (Philipp I.) Köln 104
27 (Philipp I.) SNG v.Aulock 666
28 (Philipp I.) SNG v.Aulock 675
29 (Otacilia Severa) Köln 105; SNG v.Aulock 7055
30 (Otacilia Severa) Köln 107; SNG v.Aulock 691
31 (Otacilia Severa) Köln 108 und 109
32 (Otacilia Severa) SNG v.Aulock 687
Philippus 39

33 (Otacilia Severa) Köln 110 und 111; SNG v.AuZock 688


34 (OtaciZia Severa) KöZn 112
35 (OtaciZia Severa) KöZn 113
36 (OtaciZia Severa) Köln 114; SNG v.Aulock 694
37 (OtaciZia Severa) Köln 115; SNG v.AuZock 693
38 (Otacilia Severa) KöZn 116; Waddington ?33; SNG v.AuZock 686
(Philipp II. aZs Augustus) KöZn 128
39 (OtaciZia Severa) KöZn 11?
(PhiZipp II. aZs Augustus) KöZn 129, 131 und 132
40 (Otacilia Severa) KöZn 118
(PhiZipp II.Aug.) Waddington ?28; SNG v.AuZock 66?
41 (OtaciZia Severa) SNG v.AuZock 690
42 (Otacilia Severa) SNG v.AuZock 692
43 (OtaciZia Severa) SNG v.Aulock ?054
44 (PhiZipp II. Caesar) Köln 119
45 (PhiZipp II. Caesar) Waddington ?38; SNG v.AuZock ?053
46 (PhiZipp II. Caesar) SNG v.AuZock ?052
47 (PhiZipp II. Caesar) KöZn 120
48 (PhiZipp II. Caesar) SNG v.AuZock 683
49 (Philipp II. Caesar) SNG v.Aulock 684
50 (Philipp II. Caesar) Köln 121; BMC 131; Waddington ?39
51 (Philipp II. Caesar) Köln 122
52 (Philipp II. Caesar) KöZn 123
53 (Philipp II. Caesar) Köln 124
54 (Philipp II. Caesar) Köln 125; Waddington ?35 Tafel 85 Abb.22
55 (Philipp II. Caesar) SNG v.Aulock 681
56 (PhiZipp II. Caesar) SNG v ..4.ulock 682
57 (Philipp II. Caesar) SNG v.Aulock 685
58 (Philipp II. Caesar) Waddington ?36
59 (Philipp II. Augustus) Köln 130; SNG v.Aulock 6?8-680
SKIZZIERUNG DES PRÄGESYSTEMS ZWISCHEN DEM FRÜHJAHR 244 UND DEM SPÄTSOMMER 249 .,.
0

PHILIPP
I. ARABS

OTACILIA
SEVERA

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2. KAP I T E L
DAS PRÄGESYSTEM IN NIKAIA UNTER TREBONIANUS GALLUS

Trebonianus Gallus war nach neuerer Datierung Kaiser zwi-


schen Frühjahr/Sommer 251 und Ende August 253 20 •
Aus seiner Epoche sind verhältnismäßig viele Münzen aus
Nikaia bekannt.
Die Stücke zeigen entweder sein Portrait oder das seines
Sohnes Volusianus Caesar.
Traianus Decius, der Vorgänger des Trebonianus Gallus, war zusammen
mit seinem ältesten Sohn Herennius Etruscus 251 gefallen. 9ein jünge-
rer Sohn Hostilianus lebte noch einige Monate nach dem Beginn der Re-
gierung des Gallus. Die Münzen aus Nikaia, die den Kopf des Hostilia-
nus tragen, zeigen durch Größe und Stil, daß sie allesamt in die Zeit
des Decius gehören und nicht etwa des Gallus (vgl. z.B. die Kölner
Stücke Nr.142-144). Dagegen ist in der SNG v.Aulock (7131) eine Münze
aufgeführt, die aus Nikomedeia stammt und sehr wahrscheinlich gleich-
zeitig mit nikäischen Prägungen des Volusianus Caesar war (s.u.S.51).

MONZEN MIT DEM PORTRAIT DES TREBONIANUS GALLUS


Für die vorliegende Untersuchung standen die folgenden
Exemplare zur Verfügung; sie lagen im Original oder als
Avers- und Reversfotos vor: Waddington 765, 775 und 776; Grose
Nr.7506; SNG Kopenhagen 531 und 532; SNG v.Aulock 700-709 und schließ-
lich Kölner Sammlung Nr.145-164 21 •
Clemens Bosch konnte seinerzeit, trotz akribischer Sarnrnel-
tätigkeit, aus den großen Kabinetten der Welt nur 45 Mün-
zen der Epoche des Gallus aus Nikaia zusammentragen; die

20)
R.Hanslik (1958, Vibius 58) Sp.1984; G.Sotgiu (1975) S.798
21)
Die Münze Waddington 780 Tafel 86 Abb.21 gehört nicht nach
Nikaia, sondern nach Byzantion (E.Schönert-Geiss (1972) Tafel 109 Nr.
1838. Die beiden Stücke, die K.Kraft abbilden ließ, stammen aus der
Sammlung v.Aulock (K.Kraft (1972) Tafel 106 Abb.82 = SNG v.Aulock 7063
und Tafel 106 Abb.86 = SNG v.Aulock 7060). Die Münze Nr.5095 in der La-
gerliste 20 der Firma Scheiner (Ingolstadt) stammt nicht, wie dort an-
gegeben ist, aus Nikaia, sondern wohl aus dem kilikischen Syedra.
44 2.Kapitel

Basis jener 41 Stücke der vorliegenden Untersuchung läßt


hoffen, daß die wesentlichen Münzen erfaßt werden konnten.
Weitere zwölf Exemplare, von denen nur Reversfotos vorla-
gen, dienten zur Vervollständigung der Liste der Revers-
stempel (B~C 138; C.F.Hill (1913) Tafel 13 Abb.1; Waddington 766-769,
771-774, 777 und 778) 22 ; ins Prägescheme (s.o.S.57) waren diese
Belege nicht aufzunehmen wegen der nicht identifizierbaren
Aversstempel.
Aus Nikaia sind nunmehr sieben Aversstempel mit dem Por-
trait des Trebonianus Gallus bekannt:
STEMPEL A:
Dieser Stempel trägt mit AYT(oxpa<wp)
K(~to~p) f(a~o&)BEIB(~o&) fAAAOC AYf(oUOTo&) die längste

Legende des Gallus in Nikaia. Das Portrait zeigt den Kai-


ser mit hoher Stirn und leichtem Bart; die Büste ist mit
Panzer, Paludamentum und Strahlenkrone, von hinten gese-
hen, nach rechts gerichtet.
Dieses Gesicht hat kaum Ähnlichkeit mit den lebensnahen
Büsten des Gallus, die in Rom , Mediolanum und Antiochia
am Orontes geschaffen wurden (vgl. Tafel 25 Abb.9); es ahmt
vielmehr ältere Portraits nach, nämlich die Köpfe des He-
rennius Etruscus (vgl. Kölner Sammlung Nr .139-141) und des Ho-
stilianus (vgl. Kölner Sammlung Nr.142-144).
Sechs verschiedene Reverse sind mit diesem Stempel
verbunden; sie zeigen eine Jägerin, die mit Artemis oder
der Nymphe Nikaia identifiziert werden kann, Pan-Ephial-
tes, Homonoia, Hades-Sarapis, Demeter und Zeus.
STEMPEL B: Die Averslegende wurde um einen Buchsta-
ben verkürzt; sie lautet auf diesem Stempel AYT K r BEIB
rAAAOC AY. Das Portrait zeigt den gleichen Stil wie dasje-
nige auf Stempel A. Es ähnelt aber dem Kopf des Gallus,
wie man ihn in Rom darstellte (vgl. Tafel 25 Abb. 9) schon et-
was mehr: Die Stirn ist niedriger, das Kinn weniger feist
modelliert als im Stempel A.

22 ) Die Münzen Wadd.780-782 gehören nach Byzantion (E.Schönert-


Geiss (1972) Tafel 109 Nr.1839) und nicht nach Nikaia.
Trebonianus Gallus 45

Die Buchstaben-Führung der Legende ist bei Stempel A und


B so ähnlich, daß hier sicher irgendeine Methode der
Stempel-Vervielfältigung angewandt wurde; die nahezu
identische Form der Buchstaben wird besonders deutlich
bei der Partie BEIB und dem OC in rAAAOC (vgl. dazu unten s.
64). Stempel B kann aber nicht als Umsehrritt von Stempel A
bezeichnet werden, denn es ist unmöglich, einen Stempel
mit großem Kaiserkopf in einen Stempel mit kleinerem Por-
trait umzugravieren, ohne das Relief bedeutend abzuflachen.
Stempel B wurde mit vier Reversen verbunden, die Athe-
ne, Demeter und Kybele zeigen; auf dem vierten Revers (Stem-
pel 9) wurde zum erstenmal die o).16vo La, "Eintracht", der
Städte Nikaia und Byzantion hervorgehoben.
Stempel B ist über Revers 10 mit Stempel C gekoppelt.

STEMPEL C:
Die Legende von Stempel C ist gleichlautend
mit der auf Stempel B verwendeten, allerdings ist hier das
Ende der Umschrift, AY, ligiert zu JV.
Von nun an wird in Nikaia nur noch ein dem Kaiser sehr
ähnliches Portrait graviert; charakteristisch ist das
kräftige Gesicht mit dem struppigen, kurz gehaltenen Sol-
datenbart (s.u.S.48-49).
Stempel C ist unbeschädigt (Ca), aber auch mit einem Riß
(Cb) überliefert: Im Stadium Ca wurde er mit vier Reversen
kombiniert, die Demeter, Dikaiosyne, Kybele und Tyche zei-
gen. Im Laufe der Benutzung brach Stempel C im Feld vor
dem Portrait auf. In diesem Zustand Cb verwendete man ihn
noch zusammen mit mindestens vier weiteren Reversen: Der
Riß war während der Benutzung von Revers 14 (SNG v.Aulock Nr.
702) so fein, daß er kaum zu erkennen ist; während der Aus-
prägung der Münzen Nr.153-155 der Kölner Sammlung (Reverse
15-17) klaffte er aber schon recht weit auseinander.
Besonders auffällig ist, daß von den acht Reversen,
mit denen Stempel C insgesamt gekoppelt ist, vier Stempel
die Homonoia mit Byzantion feiern. Diese Reverse sind aber
nie mit Ca kombiniert, sondern ausschließlich mit Cb; an-
dererseits wurde Cb offenbar nur mit diesem einen Thema
46 2.Kapitel

zusammen verwendet.
Vermutlich mußte der alte, geborstene Stempel weiter be-
nutzt werden zur Bewältigung der umfangreichen Prägungen
zur Feier der Homonoia mit Byzantion; er wäre sonst sicher
ausgesondert worden.
STEMPEL D: Die Legende dieses Stempels lautet AYT K
r B-EIB fAAAOC A. Das Gesicht des Kaisers ist in der glei-
chen Manier geschnitten wie bei Stempel C.
Mit Stempel D sind nunmehr drei Revers-Kombinati onen be-
kannt: Noch einmal wurde die Homonoia mit Byzantion be-
tont (Revers 18), außerdem erschienen Sarapis (Revers 19) und
die Nymphe Nikaia mit zwei Preiskronen (Revers 20) auf den
Münzen. Es ist kein Zufall, daß Prägungen der Themenberei-
che der Homonoia mit Byzantion und der Festspiele von Ni-
kaia so nah beieinander lagen (vgl.u.S.47-48).
STEMPEL E: Ähnlich wie bei Stempel C können auch bei
Stempel E zwei Zustände unterschieden werden: Im Stadium
Ea lautet die Legende AYT K r BEIB fAAAOC AY.
Der Stempel ähnelt auffallend dem Stempel C. Die Darstel-
lung des Kaiserkopfes differiert nur in winzigen Details.
Ganz anders wirken aber die bedeutend kleiner geschriebe-
nen Buchstaben der Umschrift; das Doppel-A in rAAAOC zum
Beispiel steht bei Stempel C auf der Höhe der Nase des
Kaisers, bei Stempel E aber um einiges höher.
Einer der beiden mit Ea verbundenen Reversstempel
zeigt noch einmal die Nymphe Nikaia mit zwei Preiskronen
(Stempel 21); der andere Stempel stellt Dionysos dar, den
mythischen Begründer der Stadt (vgl. im Katalog die Kommentare
zu den Münzen Nr.16, 190 und 196). Die Festspiele, auf welche
die Nymphe Nikaia mit ihren beiden Preiskronen anspielt,
tragen unter anderem des Dionysos Namen (vgl. im Katalog die
Kommentare zu den Nummern 52, 190 und 196).
Im Stadium Eb ist die Legende des Stempels Ea kräftig
nachgraviert worden. Die Stellung der Buchstaben zu den
Spitzen der Strahlenkrone ist identisch. Das AY am Ende der
Trebonianus Gallus 47

Legende ist zur Ligatur N zusammengedrängt.


Reversstempel 23, der einzige, der mit Eb verbunden be-
kannt ist, stellt noch einmal die Nymphe Nikaia mit zwei
Preiskronen dar, weist also auf Agone hin.
STEMPEL F: Dem Stempel Eb sehr ähnlich, unterscheidet
sich Stempel F von diesem nur in der deutlich abweichenden
Stellung der Buchstaben: Die drei oberen Zacken der Strah-
lenkrone weisen genau auf r, BundE der Legendenpartie
r BEIB. Die vier Reverse zeigen Athena, Demeter, Nemesis
und Zeus. Nemesis ist als agonistische Gottheit anzusehen.
STEMPEL G: Dieser Stempel ist Stempel F sehr ähnlich.
Das Portrait unterscheidet sich nur in der etwas zu lang
geratenen Nase. Auch hier differieren wieder die Buchsta-
ben der Legende: Die fünf Zacken der Krone weisen auf die
Lettern K, r, B, E und I der Partie K r BEIB. Die drei Re-
verse zeigen einmal Demeter und zweimal Homonoia.
Die interessantesten Prägungen des Gallus in Nikaia
sind zweifellos die Münzen zur Feier der 6~6vo~a von Ni-
kaia und Byzantion sowie die Gepräge anläßlich der Fest-
spiele. Diese Agone fanden im Jahr 252 statt (c.Bosch (1950)
s.95-96). Das Thema der 6~6vo~a mit Byzantion nennen sieben
Reversstempel, also fast ein Fünftel aller bekannten Re-
verse des Gallus in Nikaia. Auf drei weiteren Reversen
wird die Nymphe Nikaia mit Preiskronen gezeigt.
Mit den Reversen des Homonoia-Themas werden die Aver-
se B, C und D verbunden; das Bild der Nymphe Nikai:a ziert
die Rückseiten der Münzen aus den Aversstempeln D und E.
Da die Reihenfolge der Averse von A bis E gesichert ist,
kann daraus geschlossen werden, daß die Betonung der Homo-
noia mit Byzantion zwar kurz vor dem Agon von 252 statt-
fand, aber offensichtlich mit diesem in engem, nicht nur
zeitlichem Zusammenhang stand.
Gepräge der Städte Nikaia und Byzantion, die auf die-
se Homonoia anspielen, zeigen fünf verschiedene Reverse:
den Genius von Byzantion, der Nymphe Nikaia die Rechte
48 2. I~api tel

reichend, die Göttin Homonoia beim Opfern, zwei Fackeln


neben einem brennenden Altar, eine Preiskrone oder, als
Wahrzeichen von Byzantion, einen Delfin zwischen zwei
Thunfischen 23

Diese Reverse sind so allgemein gehalten, daß daraus kein


Hinweis auf irgendwelche Hintergründe dieser Einigkeits-
bekundung zu entnehmen ist 24

Sicher ist nur, daß dieses Fest der Eintracht von Nikaia
und Byzantion als gemeinsaQ ausgerichteter Agon gefeiert
wurde 25 , der vielleicht im Zusammenhang stand mit den ni-
käischen Festspielen des Jahres 252.
Münzen, die sich auf diese Homonoia von Nikaia und
Byzantion beziehen, sind in Nikaia und Byzantion in min-
destens drei Epochen geprägt worden: unter Trebonianus
Gallus (251-253), unter Valerian und Gallienus (253-260)
und schließlich unter Macrianus und Quietus (260-261).

23 l Vgl. E.Schönert-Geiss (1972) Tafel 109-112 mit einigen Bei-


spielen hier auf Tafel 25 Abb.17-18 und Tafel 28 Abb.2-3; vgl. auch
die Münzen Nr.146, 153-156, 178-180, 220 und 221 der Kölner Sammlung.
24)
Früher wurde eine dieser Rückseiten gedeutet als zwei
Fischreusen neben einem Altar. Daraus wurde geschlossen, zwischen Ni-
kaia und Byzantion sei ein Fischfangabkommen geschlossen worden (P.R.
Franke (1968) S.16-17). Diese "Reusen" sind aber Fackeln gewesen, die
beim Demeterkult Verwendung fanden (L.Robert in N.Firatli (1964) S.
155-156, genauso E.Schönert-Geiss (1972) S.36). Vgl. auch die Münz-
bilder aus Tios Waddington (Tios) Tafel 107 Abb.25 und 111 Abb.20-21.
25)
So äußerte sich schon K.Regling (Art.Homonoia, in: F.v.
Schrötter (1930) S.274-275). D.Kienast (1964) meinte dagegen, es wä-
ren irgendwelche Streitigkeiten der Städte durch Homonoia-Verträge
beigelegt worden. Das neue Einvernehmen sei zwar durch gemeinsame Ago-
ne und Homonoia-Münzen betont worden, er hätte aber in erster Linie
handfesten wirtschaftlichen Charakter gehabt.
Allerdings sind keinerlei epigraphische Reste eines kaiserzeitlichen
Homonoia-Vertrages nachweisbar (D.Kienast (1964) s.62).
Schon früher war versucht worden, die Homonoia-Münzen von Amises mit
Nikaia als Zeugnis einer regen Schiffahrt zwischen den beiden, auf
dem Seeweg ca. 650km(!) entfernten Orten zu werten (C.Bosch (1931) Sp.
438-441 als Deutung einer Münze des Maximinus: ebd. Abb.5 (stark ver-
kleinert) = Waddington (Amisos) Nr.130a Tafel H Abb.19 = A.G.Malloy
(1970) Nr.188). Dieser Ansatz führt in die Irre, denn es gibt auch
Homonoia-Münzen von Amises mit dem ionischen Milet (Waddington (Amisos)
Nr.130 Tafel 10 Abb.14 = A.G.Malloy (1970) Nr.187).
Trebonianus Gallus 49

K.Kraft hat für die Epoche des Trebonianus Gallus in


Nikaia zwei verschiedene Stile festgestellt, den Stil
"Nikaia-Midaion" und den Stil "Nikaia-Appia". Die Unter-
schiede seien jedoch nur an den Aversen zu beobachten,
"während die Rs. -Stempel anseheinend im Stil einheitlieh sind" (K.
Kraft (1972) s. 76-77). Kraft vermutete, daß damals zwei ver-
schiedene Graveure in derselben Hünzstätte tätig waren.
Damit unterstellte er wohl stillschweigend, Stempel beider
Stile seien gleichzeitig verwendet worden.
Krafts Beobachtungen werden durch die Münzen aus Ni-
kaia in der Kölner Sammlung bestätigt: Die beiden Avers-
Stile finden sich bei den Stempeln A-B bzw. bei den Stem-
peln C-G (s.o.S.44-47). Tatsächlich wurden Portraits beider
Stile in derselben Werkstatt verwendet, denn in der Kölner
Sammlung befindet sich eine Stempelkoppelung zwischen den
beiden Stilen (Die Münze Nr.147 aus Avers B (Stil "Nikaia-Midaion")
stammt aus dem Reversstempel 10. Die Nr.148 aus demselben Reversstem-
pel ist geprägt aus dem Aversstempel C (Stil "Nikaia-Appia")).
Es ist aber keineswegs so, daß beide Aversstile in
der Münzstätte parallel zur Anwendung kamen, denn der Gal-
lus-unähnliche Kopf wurde vor dem Gallus-ähnlichen Por-
trait benutzt (s.o.S.44-47 und u.S.50-53 sowie den Plan auf s.57).
Erst wurde das "Allzweckportrait" der Stempel A und B ver-
wendet. Dann aber vollzog sich dessen baldige und vollstän-
dige Verdrängung durch Stempel mit dem wirklichen Kaiser-
Portrait.
Krafts Unterscheidung in zwei unterschiedliche "Lieferbe-
zirke" ist somit zu revidieren: Nach dem Eintreffen der
imago des Trebonianus Gallus wurde dessen Kopf auf Münzen
Nikaias individuell nach den Zügen des Kaisers gestaltet 26 •

26 ) zur Reichs-imago allgemein vgl. K.W.Harl (1978) s.31.


50 2.Kapitel

MONZEN AUS NIKAIA MIT DEM PORTRAIT DES VOLUSIANUS


Volusian, der Sohn des Trebonianus Gallus, wurde gleich-
zeitig mit der Augustus-Erhebung seines Vaters nach des
Decius Tod von dessen Heer im Frühjahr oder Sommer 251
mit der imperatorischen Akklamation geehrt. Der neue Au-
gustus Trebonianus Gallus erhob seinen Sohn zum Caesar,
was später vom römischen Senat sanktioniert wurde.
Noch vor dem Oktober 251 und zu Lebzeiten des Hostilianus
Caesar, des letzten lebenden Sohnes des gefallenen Decius,
wurde Volusian zum Augustus ernannt; er bekleidete diese
Würde bis zu seinem und seines Vaters Untergang im Spät-
sommer des Jahres 253 27 •
Im Gegensatz zu Trebonianus Gallus erscheint Volusi-
anus recht selten auf Münzen Nikaias; nur zwölf vollstän-
ßig verwertbare Exemplare standen dem Autor zur Verfügung,
kaum ein Viertel der Anzahl von Gallus-Münzen (s.o.S.43):
SNG v.Aulock 710-712 und 7064 = K.Kraft (1972) Tafel 106 Nr.87, Köl-
ner Sammlung Nr.165-168 sowie drei Gepräge im Münzenhandel: Sammlung
W.Niggeler, Teil 2 (Auktion Basel 1966) Nr.596, Sammlung Hollscheck,
Teil 4 (Auktion Wendt GmbH in Wien 1978) Nr.456b und Lagerliste 30
der Albrecht + Hoffmann GmbH in Köln (1979) Nr.2; von den drei Münzen
der Sammlung Waddington ist nur Nr.784 beidseitig auf Tafel 86 Abb.23
publiziert und daher verwertbar 28 •
Diese zwölf Münzen stammen aus zwei Avers- und neun Revers-
stempeln. Beide Averse zeigen den gleichen Stil wie die
Stempel C-G des Gallus, sind aber dennoch recht unter-
schiedlich.

27)
R.Hanslik (1958, Vibius 65) Sp.1996-1997; - S.o.S.43.
28)
Waddington Nr.786 gehört nicht nach Nikaia, sondern nach
Byzantion (E.Schönert-Geiss (1972) Tafel 110 Nr.1850). nas Stück ist
sehr schlecht erhalten; es scheint eher zu Gallus als zu Volusian zu
gehören. Waddington Nr.785 Revers Tafel 86 Abb.24 ist dem Revers 13
des Gallus sehr ähnlich. Auch hier wird Tyche in sehr unüblichem Habi-
tus gezeigt (sie hält ihre Attribute in den ausgestreckten Armen) •
Weil es für Volusian in Nikaia offenbar nur Spezialreverse gab, gehört
auch diese Münze eher zu Trebonianus Gallus als zu Volusian.
Trebonianus Gallus 51

STEMPEL A: Die Legende lautet AY K BEIB rAAAOC


OYOAOCCIANOC. Sie umrahmt den Kopf, der nach rechts ge-
richtet und mit einer Strahlenkrone geschmückt ist.

STEMPEL B: Dieser Stempel wurde zur Prägung eines


kleineren, aber nur unwesentlich leichteren Münztyps ver-
wendet. Volusian trägt Panzer, Paludamentum und Lorbeer-
kranz; seine Büste ist, von hinten gesehen, nach rechts
gerichtet. Die Umschrift, AY·fAAAOC·OYOAOCCIANOC·K, ist
kürzer als bei Stempel A.
Zu diesem Stempel B gibt es zwei Parallelen:
Ein Stück mit dem Bild des Hostilian aus Nikomedeia ist
diesen Münzen Volusians aus Nikaia so ähnlich, daß beide
Typen sicher mehr oder weniger gleichzeitig hergestellt
wurden (Tafel 25 Abb.lO und 11) 29 • In Nikomedeia wurde also
im Namen des Hostilian offenbar auch nach der Ernennung
des Volusian zum Caesar noch geprägt, was in Nikaia nicht
der Fall gewesen zu sein scheint.
Ein anderes Exemplar mit frappierend ähnlicher Büste
stammt aus Byzantion und trägt die Legende AYT K r BEIB
OYOAOCCIANOC A (Avers Tafel 25 Abb.12). Das A arn Ende der Le-
gende ist aus Platzmangel in die Büste des Volusian hin-
eingeschrieben; es ist aufzulösen zu AÜyouoTo5.
Wie diese Münze aus Byzantion zeigt, wurde die Vorlage
der Büsten jener drei Münzen bis in die Zeit hinein be-
nutzt, als Volusian schon Augustus war.
Da sich für Stempel A keine solchen Parallelen finden las-
sen, die bis in diese Zeit hineinreichten, wurde wohl A
vor B verwendet.
Die beiden Averslegenden der Volusian-Münzen aus Ni-
kaia lauten aufgelöst entweder AuToxpaTwp Ka~crap BELßLo5
raAA05 ouoAoocrLav65 oder AuToxpaTwp raAA05 ouoAoocrLavÖ5
Ka~aap. Das entspricht den lateinischen Titulaturen Impe-

rator Caesar Vibius GaZZus VoZusianus bzw. Imperator GaZ-


Zus VoZusianus Caesar. In beiden Fällen wurde Volusian

29) Das bemerkte schon K.Kraft (1972) Tafel 106 Nr.84 und 87.
52 2.Kapitel

noch nicht als Augustus bezeichnet. Beide Averse gehören


also noch in die Epoche, als Volusian Caesar war, eben
vor den Herbst des Jahres 251.
Da keine Münzen des Volusian im Stil der Averse A
und B des Gallus existieren, muß die Benutzung dieser
Vorderseiten des Gallus schon vor der Prägung des Volusi-
an zu Ende gegangen sein. Jene beiden Stempel A und B des
Gallus wurden also sehr rasch aus der Produktion genommen
(s.o.S.49).

Die beiden sicher bezeugten Reverstypen des Volusian


aus Nikaia sind immer nur mit einem der beiden Averse ver-
bunden.
Stempel A wurde nur in Verbindung mit dem Reversthema der
drei Chariten verwendet. Alle sechs erfaßten Stempel die-
ses Typs sind sich sehr ähnlich, aber keiner kann aus ei-
nem der anderen umgeschnitten sein. Es handelt sich viel-
mehr um Gravuren nach der gleichen Vorlage oder Patrize.
Diese Gravierungen haben sehr unterschiedliche Qua-
lität: Während die Chariten auf der Münze der Sammlung
Niggeler noch relativ gut proportioniert modelliert sind
und die göttlichen Damen noch recht kokett ihre wohlgerun-
deten Hüften wiegen, zeigen die anderen Stempel betrüb-
liche Eingriffe in die weibliche Anatomie. Das traurigste
Beispiel bietet der Stempel 6 (Kölner Sammlung Nr .166-167).
Auf den besseren Reversen ist die mittlere Figur nach
rechts blickend und von hinten zu sehen, während die bei-
den anderen Damen sich von vorn zeigen. Auf jenem Stempel
6 wendet die mittlere Person den Kopf aber nach links;
ihr Körper ist anscheinend aus einer Patrize mit Rücken-
ansicht zu einer Vorderansicht umgraviert worden, so weit
die plumpe, erstarrte Linienführung diese Interpretation
zuläßt.
Aversstempel B ist nur mit den drei Varianten eines ande-
ren Reverstyps verbunden, der im Lorbeerkranz das Ethni-
kon von Nikaia, NGxaGtwv, nennt.
Trebonianus Gallus 53

Das Repertoire der Reverstypen war in Nikaia ähnlich


knapp wie in Rom. Dort gab es offenbar nur drei Reverse
mit den Legßnden PRINCIPI IVVENTVTIS, PAX AVGG und VOTIS
DECENNALIBVS 30 • Der letztgenannte Typ nennt im Lorbeer-
kranz die Gelübde, deren Einlösung beim zehnjährigen Re-
gierungsjubiläum versprochen wurde.
Diese Münze ist dem nikäischen Typ vergleichbar, auf des-
sen Revers der Stadtnamen im Lorbeerkranz steht. Da diese
Gelübde im lokalen Kontext der Prägung in Nikaia keinen
Raum hatten,.wurde das Ethnikon in den Kranz gesetzt.
Vielleicht ist auch die Rückseite der drei Chariten,
die mit so großer Betonung für Volusians nikäische Münzen
verwendet wurde, eine lokale Ubersetzung der Idee, die
hinter dem römischen Princeps-iuventutis-Ty~ steckt: In
Rom wurde der junge Volusian als "Anführer der Jugend"
gefeiert, und in Nikaia sind die Chariten möglicherweise
Trägerinnen einer ganz ähnlichen Aussage, denn "aZs Schutz-
gottheiten der Jugend, zunächst der männZichen, sind die Chariten
auch Schützerinnen des Staates, des Demos. So finden wir sie in Athen,
vereint mit Aphrodite nYE~6vn TOU ön~ou und dem Demos seZbst ... " 31

30 ) PRINCIPI IVVENTVTIS: RIC 4,3 Nr.129, 130, 134, 241 und 242,
hier ein Beispiel auf Tafel 25 Abb.13-14; -PAX AVGG: RIC 4,3 Nr.133
und Nr.240; - VOTIS DECENNALIBVS: RIC 4,3 Nr.243; - Die Rückseite mit
IVNONI MARTIALI wird dort unter Nr.131 und 132 zwar aufgeführt, aber
als zweifelhaft eingestuft. Diese Münzen passen besser in den Kontext
der Prägungen des Volusian als Augustus als ins Repertoire der Emissi-
on des Volusian als Caesar. Vielleicht handelte es·sich bei diesen Mün-
zen um verfälschte Stücke: Mit wenigen Umgravierungen der Averslegende
ist es möglich, aus einem gängigen Typ des Volusianus Augustus eine "Ra-
rität" des Volusianus Caesar zu schneiden. Diese Methode zum Betrug des
Sammlers wurde besonders im 18. und 19.Jahrhundert angewandt. Zum Bei-
spiel wurden Denare des Elagabal zu solchen des Uranius Antoninus(!)
umgraviert, Sestertii des Gordian III. wurden zu solchen des Carinus(!),
Aesmünzen des Magnentius zu solchen des Nepotian und Siliquen des Juli-
anus II. zu solchen des Procopius, um nur einige zu nennen (vgl. W.Wei-
ser (1980) S.235-236 mit Referenzangaben).
31)
L.Escher (1899) Sp.2158; C.Habicht. Studien zur Geschichte
Athens in hellenistischer Zeit, Göttingen 1982 S.84-86
54 2.Kapitel

ZUSAMMENFASSUNG

Das Resultat der Untersuchung ist ein recht klar geglie-


dertes Prägesystem des Trebonianus Gallus und des Volusi-
anus in Nikaia.
Nach der sehr kurzen Benutzungsdauer der Gallus-Stempel
A und B mit dem ihm unähnlichen Portrait wurden Münzen-
reihen mit den Köpfen des Gallus und des Volusianus als
Caesar hergestellt.
Es gab aber nur wenige Stücke des Volusianus Caesar, und
Münzen des Volusian als Augustus fehlen offenbar völlig.
Daraus folgt, daß dessen Serien schon etwa im Spätherbst
251 abgeschlossen waren. Darauf weist auch die Knappheit
des Repertoires der Reverstypen hin.
In den abwechslungsreichen Emissionen des Trebonia-
nus Gallus gab es besonders viele Stempel mit der Homo-
noia von Nikaia und Byzantion. Das Fest dieser Homonoia
wurde nach Aussage der Münzen kurz vor oder im Zusammen-
hang mit dem Agon des Jahres 252 in Nikaia gefeiert.
Wie schon bei der Münzprägung unter Philippus, wurde
unter Gallus in Nikaia nicht kontinuierlich geprägt; die
Emissionen wurden schon um 252 beendet.
Das legen zwei Beobachtungen nahe: Die Ausgaben des Volu-
sian wurden schon früh eingestellt, und die Festspiele
von 252 sind das Thema einer Münze, die schon fast am
Ende der Münzprägung des Trebonianus Gallus in Nikaia
stand.
Trebonianus Gallus 55

ANHANG: LISTE DER AVERSSTEMPEL

MIT DEM PORTRAIT DES TREBONIANUS GALLUS

A Waddington 765; SNG Kopenhagen 531 und 532; SNG v.AuZoak 706,
707, 708 und 7063 (=Kraft TafeZ 106 Abb.82)
B KöZn 145-147; SNG v.AuZoak 703-705
Ca KöZn 148-152; SNG v.AuZoak 700 und 701
Cb KöZn 153-155; SNG v.AuZoak 702
D KöZn 156-158; SNG v.AuZoak 7061 und 7062
Ea KöZn 159; Waddington 776; SNG v.AuZoak 7059
~ ~~1W
F Grase 7506; KöZn 161 und 162; SNG v.AuZoak 7060 (= Kraft
TafeZ 106 Abb.86)
G KöZn 163 und 164; Waddington 775; SNG v.AuZoak 709

MIT DEM PORTRAIT DES VOLUSIANUS CAESAR

A Waddington 784; HoZZsaheak IV Nr.456b; NiggeZer 595; SNG v.


AuZoak 712; KöZn 165-167
B KöZn 168; SNG v.AuZoak 710, 711 und 7064; AZbreaht + Hoffmann
GmbH/KöZn, LagerZiste 30 (1979) Nr.2

LISTE DER REVERSSTEMPEL

FÜR MüNZEN MIT DEM PORTRAIT DES TREBONIANUS GALLUS


1 SNG v.AuZoak 706
2 SNG v.AuZoak 707
3 SNG v.AuZoak 708
4 SNG Kopenhagen 531; HiZZ NC 1913 8.265 Taf.13 Abb.2; SNG v.
AuZoak Nr.7063 (=Kraft TafeZ 106 Abb.82)
5 SNG Kopenhagen 532
6 Waddington 765 TafeZ 86 Abb.8
7 KöZn 145
8 SNG v.AuZoak 705
9 KöZn 146; SNG v.AuZoak 703
10 KöZn 147 und 148; SNG v.AuZoak 704
11 KöZn 149 und 150; SNG v.AuZoak 700
56 Anhang zum 2.Kapitel

12 Köln 151; SNG v.Aulock ?01


13 KöZn 152
14 SNG v.Aulock ?02
15 Köln 153
16 Köln 154
17 Köln 155; Waddington ??8 Tafel 86 Abb.1?
18 Köln 156
19 SNG v.Aulock ?061
20 Köln 15? und 158; SNG v.AuZock ?062
21 Waddington ??6 Tafel 86 Abb.18
22 Köln 159; SNG v.Aulock ?059
23 Köln 160
24 Köln 161
25 Grose ?506 Tafel 256 Abb.1?
26 Waddington Taf.86 Abb.14; SNG v.Aul. ?060 (=Kraft 106,86)
27 KöZn 162
28 Köln 163
29 Köln 164; Waddington ??4 Taf.86 Abb.16; SNG v.Aulock ?09
30 Waddington ??5 Tafel 86 Abb.1?
31 Waddington ?6? Tafel 86 Abb. 10
32 Waddington ?68 Tafel 86 Abb.11
33 Waddington ?69 Tafel 86 Abb.12
34 Waddington ??1 Tafel 86 Abb.13
35 Waddington ??3 Tafel 86 Abb.15
36 Waddington ??? Tafel 86 Abb.19
37 Waddington ?66 Tafel 86 Abb. 9

FÜR MüNZEN MIT DEM PORTRAIT DES VOLUSIANUS CAESAR


1 NiggeZer 595
2 Köln 165
3 SNG v.Aulock ?12
4 Waddington ?84
5 Rollscheck IV Nr.456b
6 Köln 166 und 16?
7 SNG v.Aulock ?10, ?11 und ?064
8 Albrecht + Hoffmann GmbH/Köln, Lagerliste 30 (19?9) Nr.2
9 Köln 168
SKIZZIERUNG DES PRÄGESYSTEMS DER EPOCHE ZWISCHEN DEM FRÜHJAHR 251 UND DEM SPÄTSOMMER 253 >-3
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VOLUSIANUS CAESAR

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3. KAP I T E L
DAS PRÄGESYSTEM IN NIKAIA UNTER VALERIAN UND GALLIENUS

Die Ereignisse der turbulenten Epoche des Valerian und


des Gallienus sind nur schwer datierbar; sie werden in
der neueren Forschung folgendermaßen eingeordnet.
Valerian ist im Herbst 253 Augustus geworden und
machte seinen Sohn Gallienus zum Mitkaiser 32 •
253/254 durchzog Valerian Kleinasien 33 , um sich dem an
der Ostgrenze des Reiches angreifenden Sasaniden-Herr-
scher Säbuhr 34 zu stellen. Anfang 257 ließ Valerian eine
VictoPia PaPthica feiern 35 , geriet aber 259 oder 260 in
sasanidische Gefangenschaft; er konnte nicht mehr zurück-
kehren 36

32 ) T.Pekary {1962) S.127; M.Christol {1975) S.809; W.Kuhoff


{1979) Seite 10-11
33) Für diesen Durchzug
wurden früher verschiedene Datierungen
angenommen, zum Beispiel 255 {C.Bosch {1935) S.60 und s.206), 256 {A.
Alföldi {1937) S.143) und 257 {M.Christol {1975) S.815).
In neueren Publikationen wird eine Inschrift berücksichtigt, die
beweist, daß Valerian am 18.Januar 255 in der syrischen Metropole An-
tiochia am Orontes weilte, also 253 oder 254 durch Kleinasien dorthin
gezogen ist. Es handelt sich bei der Inschrift um die Kopie eines Brie-
fes an die Stadt Philadelphia in Lydien {J.Keil/F.Gschnitzer {1956) S.
226-228 Inschrift 8). Die Datierung des Dokuments ist eindeutig:
npo IE KaAav6wv ~EßpouapLwV, TOL~ XUPLOL~ n~wv OuaAEpLaV~ TO r xac faA-
ALnv~ Ta B. zu Dieser Inschrift vgl. T.Pekary {1962) S.124-125; J.Dei-
ninger {1965) S.59 und 157 und W.Kuhoff {1979) S.12 mit Anm.14.
H.R.Baldus {1971, S.259-261) hat die Datierung von Valerians Rei-
se durch Kleinasien und Aufenthalt in Syrien auch auf Grund numismati-
scher Quellen gesichert.
34)
Der Autor folgt bei der Schreibung der iranischen Namen der-
jenigen bei R.Göbl {1978) s.96-99. Es sind aber nach wie vor Varianten
gebräuchlich, zum Beispiel "Sassaniden" bzw. "ShapuP", "SchapuP" u.a.m.

35 ) A.Alföldi {1937) S.145; M.Christol {1975) S.814-815; - Vgl.


das Beispiel auf Tafel 27 Abb.22.

36 ) C.Bosch {1935, S.60 mit Anm.316) gab dafür das Jahr 257 an.
Heute wird entweder für 259 oder für 260 plädiert: 259 n.Chr. z.B. bei
M.Christol {1975) S.820 und W.Kuhoff {1979) S.16-17; 260 n.Chr. z.B.
bei A.Alföldi {1937) S.150-151 und sehr vehement R.Göbl {1978) S.47-
49; vgl. dazu auch R.A.G.Carson {1979) S.461-465.
62 3.Kapitel

Im Zusammenhang mit der Gefangennahme des Valerian


ist die Usurpation des Macrianus und Quietus zu sehen,
welche 260 begann. Im Frühjahr 261 wurde der Aufruhr von
Macrianus durch Kleinasien bis in den Balkan getragen 37 ,

doch konnte ein General des Gallienus des Aufstandes


schnell Herr werden.
Gallienus wurde 268 von Offizieren seines Stabes ermordet.

Die Stadt Nikaia bekam die Unbilden der Zeit zu spü-


ren. Der Ort lag zwar weit hinten im "rückwärtigen Vertei-
digungsraum", wie man heute sagen würde. Aber gerade des-
halb spielte Nikaia eine bedeutende Rolle als Verkehrskno-
tenpunkt und "Straßenkopf" für den Aufmarsch und den Nach-
schub der römischen Truppen an Donau- und Ostfront 38 •

Nachdem Valerian 253/254 unter Mitnahme bedeutender


Truppenkontingente in den Osten weitergezogen war und die
großen Festspiele des Jahres 256 in Nikaia gefeiert waren,
überfielen Goten-Verbände Bithynien und zogen unter ande-
rem Nikaia schwer in Mitleidenschaft 39 :
" Sie plünderten Ni-
kaia, Kios, Apameia und Prusa, wobei sie in aZZen diesen Städten
genauso schZimm wüteten wie vorher (in Nikomedeia). Sie woZZten
nun gegen Kyzikos ziehen. Der Rhyndakos führte aber wegen der
RegenfäZZe so vieZ Hochwasser, daß sie, unfähig, ihn zu über-
schreiten, den Rückzug antraten. Auf dem Rückweg zündeten sie
Nikomedeia und Nikaia an." 40

37)
C.Bosch (1935) S.61; M.Christol (1975) 8.819; K.W.Harl
(1978) 8.452-453; W.Kuhoff (1979) S.25; A.Alföldi (1938) 8.180-187.
38 ) C.Bosch (1931) Sp.426-428; derselbe (1935) 8.94-99; E.Gren
(1941) 8.52-55; K.W.Harl (1978) 8.269-272; - Zum Straßensystem dieser
Gegend vgl. S.~ahin (1981) 5.5-20.
39)
Eine sehr ausführliche Übersicht der Literatur zu diesem
Thema bietet B.Scardigli (1976) 8.200-285. Die Autorin verweist auf
die beiden Ansätze der Datierung: 256 (z.B. bei A.Alföldi (1937) S.
142-143) und 258 (z.B. bei B.Rappaport (1899) 5.57-58).
40)
Zosimus I 35,2: 'EnL6pa~6vTE~ 6t NLMaLq MaL KL~ MaL 'Ana-
~ELq MaL ITpouo~, Ta napanAnoL& TE MaL €v TauTaL~ nEnoLnM6TE~, €nL Tnv
KUsLxov wp~noav· Toü 'Puv6&Mou 6€ noTa~oü ROAAOÜ pguoavTo~ EM TWV yE-
vo~lvwv Ö~ßpwv, REPaLw0~VaL TOÜTOV &6uvaTnoavTE~ avExwpnoav ORLOW,
xat Tnv ~tv NLMo~n6ELav €vlnpnoav MaL Tnv N[MaLav ...
Valerian und Gallienus 63

Im Frühjahr 261 kam Bithynien unter die Herrschaft


des Macrianus. Für ihn und seinen Bruder Quietus wurden
dort Aes-Münzen geprägt, aber schon wenig später wurde
Macrianus im Balkan geschlagen und fand den Tod.

Die Untersuchung der nikäischen Münzen dieser Epoche


soll zeigen, ob, wann und wie sich diese turbulenten Er-
eignisse in der lokalen Münzprägung widerspiegeln.

Von Valerian und seiner Familie, nämlich seinem Sohn


und Mitkaiser Gallienus, dessen Ehefrau Salonina und deren
Söhnen Cornelius Valerianus und Saloninus(?), existieren
viel mehr Prägungen aus Nikaia als aus Nikomedeia:

Nikomedeia Nikaia
C.Bosch (1935) S.92 64 287
Waddington 17 79
SNG v.Aulock 25 48
Kölner Sammlung 36 94

Summe 142 508

Es zeigt sich, daß damals in Nikaia bedeutend mehr Münzen


geprägt wurden als in der bithynischen Hauptstadt Nikome-
deia, von anderen Orten Bithyniens ganz zu schweigen.
Dieser Eindruck wird noch verstärkt, wenn man die
Reihen der Münztypen der beiden Städte miteinander ver-
gleicht: Das Repertoire der Typen der Stadt Nikomedeia
ist bedeutend simpler und themenärmer als das der Stadt
Nikaia, obwohl Nikomedeia und nicht Nikaia die ~~Tp6noALS

BE~BuvLaS war.
Besonders zur Zeit der Festspiele des Jahres 256 emit-
tierte die Münzstätte in Nikaia eine gewaltige Fülle ver-
schiedener Typen. Auch für das keineswegs außerordentlich
betonte Thema der Homonoia der Städte Nikaia und Byzantion
gab es in Nikaia mindestens zehn Avers- und neunzehn Re-
versstempel 41

41 ) Vgl. E.Schönert-Geiss (1972) Tafel 109-112 und Kölner Samm-


lung Nr.178-180 und Nr.220-221.
64 ).Kapitel

Diese für nikäische Verhältnisse beispiellose Mas-


senprägung führte zu einer merklichen Rationalisierung
des Prägebetriebes. Die Stempel wurden oft mit nur weni-
gen kräftigen Linien geschnitten. zwar litten Stil und
Feinheit der Gravuren darunter, aber die Stempel gewannen
dadurch an Haltbarkeit.
Außerdem sind die Stempel sehr oft nach irgendeiner Metho-
de vervielfältigt worden; von einem einzigen Reversthema,
zum Beispiel den drei Preiskronen, gab es mindestens ein
Dutzend nur in Einzelheiten differierender Stempel, die
nicht durch die Umgravierung eines Stempels entstanden
sein können (Vgl. die Zitate zur Nr.262 der Kölner Sammlung).
Viele Reverse belegen, daß mehrere Stempel mit ver-
schiedenen Themen bis zu einem bestimmten Stadium der Gra-
vur mit gleichen Schablonen angelegt worden sind. Die Köl-
ner Münzen Nr.176 und 177 zum Beispiel, die Homonoia bzw.
Kybele zeigen, bieten eine so eklatante Identität der
Buchstabenführung, daß die Legenden und Teile der Figuren
sicher mit einer einzigen Vorlage auf die Stempel gebracht
worden sind.
Ein Paradebeispiel für diese Technik liefert die Münzprägung der lydi-
schen Stadt Philadelphia: Zwei große Aes-Münzen des Gallienus (Tafel
25 Abb.15 und 16) ähneln sich außerordentlich: Die Köpfe, besonders
die Gesichter, sind nahezu gleich, genau wie ganz unwesentliche Oe-
teils (wie etwa die Stellung des End-C der Legende), andererseits
stellt man kleine Abweichungen fest (Der Kopf der Abb.15 hat einen
Bart, der auf Abb.16 nicht; die Legende von Abb.15 wird, im Gegensatz
zu der auf Abb.16, durch den Kopf getrennt; der Kopf von Abb.15 steht
etwas höher im Perlkreis als das Portrait von Abb.16).
Diese Stücke beweisen, daß damals in der Münzprägung Mo-
delle, Vorlagen oder Patrizen verwendet wurden. Bis zu ei-
nem bestimmten Arbeitsgang waren die Details des einzelnen
Stempels vorgegeben, und erst ab einem recht späten Stadi-
um der Stempelherstellung wurden Bild und Umschrift vom
(Haupt?)-Graveur individuell vervollständigt.
Valerian und Gallienus 65

Die enorme Fülle nikäischer Münzen der Epoche des


Valerian und des Gallienus ist leider nicht so gut publi-
ziert, daß sich ein ähnlich klares System ermitteln lies-
se wie für die Epochen des Philippus und des Gallus.
Allein mit dem Portrait des Valerian wurden in dem Katalog
der Sammlung Waddington 23 Stücke nur mit Reversfotos vor-
gestellt (Nr.789-794,796,798,800,801,803,805-808 und 811-818).
Von diesen Reversen sind 13 weder unter den 22 Exemplaren
der SNG v.Aulock noch unter den 56 Valerian-Münzen der
Kölner Sammlung vertreten. Diese Reverse weisen zwar oft
große Ähnlichkeiten auf mit Stempeln, die in den beiden
genannten Sammlungen vorliegen, sie können aber nicht als
Umgravierungen von deren Stempeln benannt werden.
Erschwerend kommt hinzu, daß der Katalog der Sammlung
Waddington leider nicht immer zuverlässig ist 42 •
Bedenkt man des weiteren, daß bei Boschs Auflistung
(1935, s.92) mit 287 von insgesamt 1993 Münzen aus Nikaia
über 14% des Materials in die Epoche von Valerian und Gal-
lienus fallen, so wären bei gleicher Häufigkeitsverteilung
allein in den angeblich über 3000 unpublizierten Münzen Ni-
kaias in Istanbul 43 über 430 Exemplare dieser Epoche zu
erwarten.
Daher ist für diesen Zeitraum eine komplette Rekonstrukti-
on des Prägesystems, wie sie oben für Philippus und für
Gallus erstellt wurde, noch nicht möglich.

42 ) Für Nr.788 wird das Foto Tafel 86 Abb.26 angegeben. Dieses


Bild zeigt aber die Nr.789, die angeblich nicht abgebildet wurde. Zu
allem Überfluß ist für die tatsächlich ohne Foto katalogisierte Nr.
788 in der Beschreibung die Averslegende AYT K IT AIKIN OYAAEPIANOC CE
angegeben, die es ansonsten in Nikaia nicht gab.
Nr.802 gehört nicht zu Valerian, sondern zu einem der Söhne des Galli-
enus, wohl zu Saloninus (s.u.S.85-86).
Daß Nr.818, deren Revers die Tafel 87 Abb.15 zeigt, wirklich eine Mün-
ze des Valerian ist, muß bezweifelt werden. Diese Rückseite wurde näm-
lich im Katalog der 11.Auktion der Münzhandlung Winkel (Bielefeld)
(1979) unter Nr.1475 als Revers einer Gallienus-Münze vorgestellt (hier
Tafel 25 Abb.17-18). In dieser Prägephase gab es aber keine Koppelungen
von Reversen des Valerian und des Gallienus.
43)
C.Artuk (1956) S.41 und 86; vgl. H.v.Aulock (1969) S.79-80.
66 3.Kapitel

Im Folgenden wird deshalb nur eine provisorische


Skizze des Prägesystems dieser Epoche aufgestellt, die
sich auf die 142 Münzen in der SNG v.Aulock und in der
Kölner Sammlung stützt. Besonderheiten, die an anderer
Stelle eindeutig und einwandfrei publiziert sind, werden
zwar erwähnt, erfahren aber keine Aufnahme in die vorläu-
fige Stempelliste im Anhang zu diesem Kapitel.
Sicher sind bei den vielen Münzen dieser Epoche, die
noch nicht oder nicht ausreichend publiziert sind, eine
ganze Reihe neuer Averse und besonders vieler bislang un-
bekannter Reverse zu erwarten. Dennoch erlaubt das erfaßte
Material, die Grundzüge des Prägesystems zu erkennen und
zuverlässig darzustellen. Insbesondere bisher ungeklärte
Datierungsfragen lassen sich mit hinreichender Wahrschein-
lichkeit beantworten.
Wie schon erwähnt, ist die Untersuchung der inneren
Anordnung der nikäischen Münzen des Valerian und seiner
Familie schwierig, weil eine Unzahl von Stempeln verwendet
wurde und nur selten Koppelungen von Aversstempeln über
gemeinsame Reverse nachgewiesen werden können.
Viele der vermeintlich neuen Stempel sind vielleicht aus
anderen Stempeln umgeschnitten worden. Die Retouchen sind
aber meist so vollständig, daß nur der Tatbestand der Um-
gravierung klar ist; der "Urstempel" läßt sich aber nur in
zwei Fällen bestimmen (Stempel Ea des Valerian (Kölner Sammlung
Nr.175-180) ist umgraviert zu Eb (Kölner Sammlung Nr.lSl-182). Der
Aversstempel des Gallienus in der Sammlung Mabbott Nr.1173 ist zum
Vorderseitenstempel vom Stück Grose Nr.7507 umgeschnitten).
Deshalb werden im Folgenden die Münzen bzw. die zu
deren Prägung verwendeten Stempel in 14 deutlich voneinan-
der getrennte Gruppen eingeteilt, die sehr wahrscheinlich
chronologisch aufeinander folgen.
Zur Anordnung der vielen verschiedenen Münztypen ist
es notwendig, drei allgemein gültige Prämissen zu formu-
lieren:
Valerian und Gallienus 67

1.) Münzen mit Portraits des Valerian, die dem Kai-


ser unähnlich sind, werden früher angesetzt als solche,
die ein realistischeres Gesicht des Kaisers zeigen.
2.) Da die Averslegenden der Münzen mit unähnlichen
Valerian-Portraits auf AÜyouoTos enden, die bei ihm ähn-
elnden Portraits aber auf CEßaoT6s, ist analog zur ersten
Prämisse die erstgenannte Form der Legende früher verwen-
det worden als die zweitgenannte,
3.) Reverse mit agonistischen Themen sind in die Jah-
ren der Festspiele zu datieren. Je vollständiger das Re-
pertoire der Münztypen einer der 14 Gruppen agonistisch
ist, umso näher liegen diese Emissionen bei den Terminen
der Festspiele (Die meisten Münzen dieser Art wurden zu den Agonen
von 256 geprägt; nur ein einziges Stück (Kölner Sammlung 254) ver-
weist auf die Festspiele von 260).

Auf diesen drei Prämissen basiert die folgende Untertei-


lung der Münzen von Valerian und Gallienus aus Nikaia.

PRÄGEPHASE (253) (s.u.s. 94, 95, 97, 98 und 101)

Die Aes-Prägung Nikaias des Valerian und seiner Familie


begann mit den Valerian-Aversen A, B, C und D, die mit
r(a~os) TIOYB(A~os) AIK([v~os) OYAAEPIANOC AYf(ouoTos)
die längste für ihn in Nikaia verwendete Averslegende
tragen. Sie kopieren die Portraits auf älteren Münzen,
was man besonders deutlich bei einem Vergleich der Kölner
Münzen 169-174 mit den Stücken 145-147 oder den Exemplar
der SNG v.Aulock 707 sehen kann.
Nur eine einzige Münze mit dem Bild des Gallienus
ist wohl gleichzeitig geprägt worden. Jedenfalls legen
die lange Legende f(a~os) TIOYB(A~os) AIK([v~os) Ef(vaT~­
os) fAAAHNOC AY(youoTOS) und die stilistische Ähnlich-
keit mit den Valerian-Geprägen dieser Gruppe eine Datie-
rung in diese Prägephase sehr nahe (Kölner Sammlung Nr. 225).
Schon hier zeigt sich ein Charakteristikum der Prä-
68 3.Kapitel

gung Nikaias in dieser Epoche. Die parallel im Namen der


beiden Kaiser emittierten Münzen zeigen keine Portraits,
die realistische Merkmale beider Regenten wiedergeben.
Bis zur Prägephase III wurden beide Regenten vielmehr mit
dem "Allzweckportrait" dargestellt, so lange ihre wirkli-
che Physiognomie noch nicht bekannt war 44

PRÄGEPHASE II (253/255) (s.u.S. 94, 95, 97-99 und 101)

Diese Phase, zu der die Kölner Münzen Nr.175-183 und Nr.


226-236 gehören, zeigt immer noch die den beiden Kaisern
unähnlichen Gesichter. Die Legenden sind bei Valerian die
gleichen wie in Phase I. Sie lauten bei Gallienus r ITOYB
AlK EfNA fAAAHNOC AYf, r ITOYB AlK EfN fAAAHNOC AYf und bei
einem kleineren Nominal ITOY AlK EfNA fAAAHNOC.
Die Büstenformen differieren zur ersten Prägephase:
Valerian ist mit Panzer, Paludamentum und Strahlenkrone,
von vorn gesehen, abgebildet. Gallienus wird erst nur mit
seinem Kopf, dann aber genauso wie Valerian dargestellt.
Das merkwürdige Stück mit der kurzen Legende zeigt Gallie-
nus mit einem Lorbeerkranz.
In dieser Prägephase treten ausnahmsweise eine Reihe
von Reversstempeln auf, die mit Aversen beider Regenten
gekoppelt sind (Stempel 10 ist mit der Vorderseite Ea des Valerian
(Kölner Sammlung Nr.175) und dem Avers B des Gallienus verbunden (Köl-
ner Sammlung Nr.227). Genauso kommt Revers 16 mit Avers Eb des Valeri-
an (Kölner Sammlung Nr.181) und mit Avers D des Gallienus vor (Kölner
Sammlung Nr.231). Rückseite 18 schließlich ist gekoppelt mit Stempel F
des Valerian (Kölner Sammlung Nr.183) und mit Stempel E des Gallienus
(Kölner Sammlung Nr.232)).

44 l Als Beispiele für dieses Pränomen seien genannt: Die Gal-


lus-Münzen der Kölner Sammlung Nr.145-147 ahmen Portraits des Herenni-
us Etruscus und des Hostilianus nach (s.o.S.44 und 49); in Ephesos,
Nysa, Tralleis und Hypaipa wurden Valerian-Prägungen mit den alten
Philippus-Köpfen geschlagen (vgl. K.Kraft (1970) Tafel 25 Nr.138a-141);
in der syrischen Colonia Heliopolis zeigen Valerian-Münzen sogar das
Gesicht des Elagabal (vgl. SNG Kopenhagen Nr.38-40).
Valerian und Callienus 69

In Prägephase II sind viel mehr Münzen mit dem Kopf


des Gallienus als mit dem Portrait des Valerian geprägt
worden. Damals wurde also die Münzstätte erweitert oder
das Repertoire differenziert: Vom Arbeitsplatz "Valerian"
lieh man Reversstempel an den Arbeitsplatz "Gallienus"
aus, bis auch dort genügend eigene Stempel zur Verfügung
standen.
Mit dem Aversstempel Ea des Valerian wurden mindestens die
sechs Reverse Nr.10 bis Nr.15 verbunden. Einzig bemerkens-
werte Ausnahme unter den "Allerweltsrückseiten" ist Revers
Nr.13 mit der allegorischen Darstellung der 6~6voLa der
Städte Nikaia und Byzantion (Kölner Sammlung Nr .178-180 u.a.m.).
Aus Stempel Ea wurde durch Nachschneiden der Brust des
Valerian Stempel Eb umgraviert.
Stempel F ist ebenfalls umgeschnitten, wie die markan-
ten, groben Linien zeigen.
Avers C des Gallienus ist möglicherweise aus Stempel B um-
graviert.
In diese Prägephase gehören wohl auch die kleinen Münzen
mit dem Bild des Gallienus ohne Nennung des Titels AÜyouoTo~
(Kölner Sammlung Nr.236 und SNG v.Aulock 7092).

PRÄGEPHASE III (CA.256) (s.u.S.94-97, 99 und 102)

Die dritte Prägephase ist von der ersten und zweiten Phase
deutlich unterschieden durch die ungewöhnlich flachen Por-
traits. Wieder ist die Ähnlichkeit der Gesichter von Vale-
rian und Gallienus so groß, daß sicher ein und derselbe
Graveur die "Allzwecikgesichter" geschnitten hat, die nur
durch die jeweilige Umschrift unterschieden werden können
(Kölner Sammlung Nr.184-188 und 237-238) 45 •
Die meisten Reverse dieser Phase zeigen agonistische Bil-
der, weisen also auf die großen Festspiele von 256 hin.

45 ) Das gleiche Phänomen läßt sich in anderen Städten beobach-


ten, z.B. in Nikomedeia und in Tarsos (K.W.Harl (1978) S.31 und dersel-
be (1981) S.166).
70 3.Kapitel

PRÄGEPHASE IV (CA,256) (s.u.S.94, 95, 97, 98 und 102)

Diese umfangreiche Gruppe umfaßt Valerians Aversstempel


J, K, L und M, die mit mindestens 15 Reversengekoppelt
sind.
Die Rückseiten zeigen zum überwiegenden Teil agonistische
Themen und zweimal den von Mare Aurel und Lucius Verus
übernommenen Typ der ein Tropaion tragenden Nike mit der
Umschrift PQMAIQN NIKHN NIKAIEIC; dieser Reverstyp nimmt
Bezug auf den Partherkrieg des Valerian 46 •
Eine besonders auffällige Eigenart zeigt die Rückseite des Ex-
emplars Nr.202 der Kölner Sammlung: Dort ist Revers 38, ein Tisch mit
Preiskronen, im Winkel von 180° über dem Stempel 37 abgeprägt worden.
Revers 37 ist also um ein weniges älter als Revers 38 (vgl. im Katalog
den Kommentar zu Nr.202).
Da die Reverse der Prägephase IV so viele agonisti-
sche Bilder zeigen, ist die Phase ohne Zweifel in die Nä-
he des Festspieljahres 256 zu datieren.
Dieser Zeitansatz ist gesichert durch die Münzen der Präge-
phase VII, die allesamt agonistische Rückseiten haben und
auf den Vorderseiten, neben Valerian und Gallienus, den
neuen Caesar Cornelius Valerianus zeigen; dieser Gallienus-
Sohn war von etwa Mai 256 bis circa Mitte 258 Caesar (s.u.
S.79 und 86).
Die Vorderseiten der Münzen der Phase IV sind anders ge-
staltet als die der bisherigen Prägephasen: Zur Legende
ITOY AIK OYAAEPIANOC AY wird ein dem Valerian ähnliches Por-
trait gezeigt: das Bild eines älteren Herrn mit schweren,
fast feisten Zügen, wie es auch in der Rundplastik bekannt
ist 47 • Mit den früher benutzten Stempeln, die jene dem Kai-
ser unähnlichen Larven trugen, wurde seitdem nicht mehr ge-
münzt.

46 1 Mare Aurel: F.Imhoof-Blumer (1908) S.33 Münze (Nikaia) Nr.2


und Lucius Verus: Waddington Nr.232-234; - vgl. auch den Kommentar im
Katalog zur Nr.189 der Kölner Sammlung.
47 ) Vgl. K.W.Harl (1978) S.31; W.Kuhoff (1979) S.62-67.
Valerian und Gallienus 71

Man hat sich zu fragen, warum jetzt auf einmal die


Averse des Valerian sein wirkliches Gesicht in annähernd
realistischer Manier darstellen und die Pseudoportraits
der Prägephasen I, II und III aus der Münzproduktion gezo-
gen wurden.
Unwahrscheinlich ist jedenfalls die Hypothese, erst jetzt
seien die Reichs-imagines aus Rom in Nikaia eingetroffen,
denn dann hätte man auch für Gallienus auf nikäischen Mün-
zen ein realistischeres Portrait erwarten müssen 48 •

Aus diesem Grund kann die Veränderung des Valerian-


Portraits auch nicht auf.die Einstellung eines neuen, kom-
petenteren Aversstempel-Graveurs zurückgeführt werden.
Dieser neue Mann hätte nämlich mit der Vorlage der imagi-
nes oder der in Mengen zirkulierenden Antoniniane der bei-
den Regenten (vgl. Tafel 25 Abb.19 und 20) lebensnahe Büsten
des Valerian und auch des Gallienus geschaffen, nicht aber
nur des Valerian allein 49 •

Mit aller Vorsicht sei daher die folgende Hypothese


zur Diskussion gestellt:
In Nikaia wurden 256 nach Aussage der Münzen Festspiele in
nie dagewesenem Prunk gefeiert; alle Agone waren "gehei-
ligt" (LEpoG) und "pythisch" (IT6&~a), und neben den Namen
"Fest des Dionysos, des Augustus und des Severus" (A~ov6-

o~a, AuyouoTE~a, LEounpE~a) trugen diese Veranstaltungen


als erste die Ehrennamen "Fest von Valerian und Gallienus"
(Oua\Ep~&vs~a fa\\nvs~a) 50 •

48 ) Allgemein zur imago vgl. K.W.Harl (1978) S.31 mit Anm.58;


zum Portrait des Gallienus in der Rundplastik zuletzt W.Kuhoff (1979)
S.62-67; ein typisches Münzpcrtrait hier auf Tafel 25 Abb.20.
49)
Diese Auffassung klingt bei K.Kraft (1972, S.77-78) an. Es
reicht aber kaum aus, solche Veränderungen auf simple technische Vor-
gänge zurückzuführen.

SO) C.Bosch (1950) S.93-94; - Vgl. in der Kölner Sammlung die


Münzen Nr.190, 193, 195, 196, 198, 199, 201-206, 215, 237, 238, 244,
245 und 258 sowie den Index Nr.8 zum Katalog.
72 3.Kapitel

Es wäre nur zu verständlich, wenn bei so bedeutenden


Festspielen der im Osten agierende Kaiser anwesend gewe-
sen wäre, zumal ja Nikaia eine wichtige Etappenstadt war.
Setzt man die Anwesenheit von Valerian und seinem Gefolge
bei den Festspielen von Nikaia voraus, kann man verstehen,
warum von nun an sein Münzportrait ein ihm ähnliches Ge-
sicht zeigt. Des weiteren wird einsichtig, warum die Por-
traits des "Westkaisers" Gallienus nach wie vor keineswegs
seinem Bild, sondern dem neu gestalteten Kopf des in Nikaia
weilenden Valerian angeglichen wurden.
In Prägephase IV wurde offenbar nur Geld mit dem
Kopf des Valerian geprägt. Das wäre mit Valerians Anwe-
senheit bei den Agonen leicht begründbar. Im Falle eines
Kaiserbesuches wäre nur natürlich gewesen, daß die Münz-
stätte ihre Kapazität auf die Produktion von Valerian-Mün-
zen konzentriert hätte.
In severischer Zeit hatte zum Beispiel die thrakische Stadt Pe-
rinthos Münzen prägen lassen, die einen Agon feierten und solche, die
den zweiten Besuch des Kaisers Septimius Severus in Perinthos hervor-
hoben mit der Umschrift EITIL'IHMIA B CEOYHPOY ITEPIN9HlN NEr2KOPr2N, "zwei-
ter Besuch des Severus, (Münze) der Bürger von Perinthos, (der Stadt)
mit (einem) Kaiserkult"(Tafel 26 Abb.l).
Interessante Parallelen sind auch aus Kilikien bekannt: In Tar-
sos waren Caracalla und Severus Alexander gewesen und wurden auf Mün-
zen als "Ehren-Demiurgen" dargestellt (R.Ziegler (1977) S.38-47).
Die Stadt Anazarbos ließ 253/254 umfangreiche Serien mit dem
Portrait des Valerian emittieren. Neben typischen agonistischen Bil-
dern (zum Beispiel Preiskronen: Tafel 26 Abb.2), sieht man Valerian
und Gallienus auf einer seZZa sitzen (Tafel 26 Abb.3), ja sogar Vale-
rian, als "Ehren-Gymnasiarch" von Anazarbos dargestellt (Tafel 26 Abb.
4). Da Valerian damals mit Stab, Gefolge und Soldaten durch diese Ge-
gend kam, dürfte diese Emission ein Indiz dafür sein, daß er bei den
Festspielen anwesend war. Die Prägungen aus diesem für die Stadt Ana-
zarbos so seltenen Anlaß sind recht häufig und tragen auf den Aversen
Valerian und Gallienus 73

fast ausschließlich (wohl zu 95%) das Portrait des Valerian und nur
sehr selten (wohl zu nur 5%) den Kopf des Gallienus 51 •
Ebenfalls auf der Münze datiert, brachte die Stadt Mopses 255/
256 Prägungen heraus, die Valerian genauso darstellten wie das Stück
aus Anazarbos auf Tafel 26 Abb.3 (s.o.S.72) 52 • Weitere Münzbilder
dieser Emission zeigen die vom Kaiser gestiftete Brücke über den Py-
ramos, die als owpe:&, "Geschenk", bezeichnet wurde (Tafel 26 Abb.S)
und wieder die Preiskronen eines Agons 53 • Diese Münzen sind ein Indiz
für die Anwesenheit des Valerian bei den Festspielen in Mopses aus
Anlaß der Brückenstiftung.
Auch für andere Städte Kleinasiens sind in Valerians
Epoche Agone bezeugt, zum Beispiel im karischen Aphrodisi-
as (SNG v.Aulock Nr.2470), im phrygischen Synnada (Tafel 26 Abb.
6), in den pamphylischen Orten Attaleia (Tafel 26 Abb. 7), Side
(Tafel 26 Abb. 9) und Perge (Tafel 26 Abb. 8), in Tralleis an der
lydisch-karischen Grenze (Tafel 26 Abb.10) sowie in den kili-
kischen Städten Syedra (Tafel 26 Abb.11) und Tarsos (Tafel 26
Abb.12). Keiner dieser Orte hat jedoch eine mit nikäischen
Verhältnissen vergleichbare Massenemission an agonisti-
schen Münzen aufzuweisen, und keiner dieser Orte hat Agone
feiern können, die eine solche Vielzahl von Ehrentiteln
trugen, wie das in Nikaia im Jahr 256 der Fall war.

51)
In den dem Verfasser zugänglichen Katalogen des Münzhandels
wurden 58 mal Valerian-Münzen aus Anazarbos angeboten, aber nur drei-
mal Stücke des Gallienus: Valerian: Auctiones AG (Basel) 11 Nr.184;
Ball (Frankfurt) 24 Nr.1592 und 26 Nr.371; Cahn (Basel) 60 Nr.1650 und
1651 (zwei Stücke); Elsen (Brüssel) Liste 49 Nr.149; Feuardent (Paris)
Auktion von 1913 Nr.319; Gorny (München) 12 Nr.140; Hirsch (München)
84 Nr.789-791 und 127 Nr.3300; Knopek (Köln), Auktion vom Dezember '79
Nr.420; Kress (München) 113 Nr.537, 146 Nr.246, 158 Nr.1517, 171 Nr.
964-967, 175 Nr.937, 177 Nr.883-885, 178 Nr.1339 und 179 Nr.975; Kri-
cheldorf (Freiburg/Br.) 1 Nr.491, 31 Nr.128, 32 Nr.129, 34 Nr.149, Li-
ste 75 Nr.47, Liste 82 Nr.86, Liste 101 Nr.73 und Liste 102 Nr.141;
Kurpfälzische Münzhandlung (Mannheim) 21 Nr.235; Lanz (München) 20 Nr.
810; Müller (Solingen) 28 Nr.781, 36 Nr.468 und 39 Nr.378; Münzen und
Medaillen-AG (Basel) Liste 132 Nr.95, Liste 145 Nr.165 und Liste 187
Nr.249; Münzkabinett Köln 21 Nr.287-288 und 22 Nr.323; l1ünzzentrum
Köln 43 Nr.601, Liste 26 Nr.167, Liste 30 Nr.17 und Liste 36 Nr.70;
Schulman (New York) Mabbott coll. 2138-2140; Schulten (Frankfurt), Auk-
tion vom März 1981 Nr.171; Waddell (Washington) 1 Nr.483-484; Zühls-
dorf (Düsseldorf, jetzt Köln) Liste 6 Nr.123; - Gallienus: Kress (Mün-
74 3.Kapitel

Die außerordentliche Bedeutung der Festspiele dieses


Jahres in Nikaia wird noch unterstrichen durch die Dürf-
tigkeit der Münzprägung der benachbarten Stadt Nikomedeia.
Die Typenreihen von Nikomedeia sind nämlich gegenüber den
Emissionen der Nikäer ausgesprochen spärlich, obwohl Niko-
medeia die Hauptstadt Bithyniens war und, im Gegensatz zu
Nikaia, zwei, ja wohl ab 256 sogar drei Neckarien im Titel
führen durfte.
Unter den Münzen von Valerian und Gallienus auf Nikomedeia,
die den Titel ö~~ vEwnopo~ tragen, gibt es nur drei Typen;
sie gleichen im Stil den Münzen aus Nikaias Prägephasen I,
II und III ( (1) Valerian reitet zur Attacke an (Waddington 404 und
414: SNG v.Aulock 7136, 7137, 7143 und 7144), (2) Valerian reitet im
Adventus-Gestus nach links (SNG v.Aulock 7142) und (3) Valerian und
Gallienus beim Opfer (SNG v.Aulock 7135: zur Deutung der Darstellung
s.u.S.82-85)).
Die späteren Münzen aus Nikomedeia mit dem selten verlie-
henen Titel <P~~ vEwnopo~ zeigen mit nur neun Reversen ei-
ne Pendant-Emission zur agonistischen Massenprägung in Ni-
kaia im Jahr 256 ( (1) Tyche mit drei Tempeln (Tafel 26 Abb.13), (2)
drei Tempel hinter einem Schiff (Tafel 26 Abb.14), (3) drei Tempel
(Tafel 26 Abb.15 sowie Tafel 34 Abb.9-10), (4) drei Preiskronen (Tafel
26 Abb.16), (5) Demeter (Tafel 31 Abb.9-10 sowie Tafel 32 Abb.7-8),
(6) Artamis (SNG v.Aulock Nr.7150), (7) Tyche (SNG v.Aulock 863), (8)
Isis Pharia (Waddington 421) und (9) Homonoia (SNG v.Aulock 864-866) 5 ~.

chen) 158 Nr.1535; Schulman (New York),Mabbott coll. 2141: Schulten


(Frankfurt), Auktion vom März 1981 Nr.172.
52 ) H.v.AUlock (1963) Nr.84
53)
ebenda, Nr.86
54)
Die Typen Nr.6 bis Nr.9 kommen ausschließlich auf Münzen
mit dem Portrait der Salonina vor: für Typ Nr.5 ist, neben Prägungen
der Salonina (Waddington 416 und 417 sowie SNG v.Aulock 861) auch ein
Stempel des Gallienus bekannt (Tafel 31 Abb.9-10 und Tafel 32 Abb.7-8).
Diese Münzen waren Dreier, die zuweilen neben dem üblichen Nomi-
nal des Vierers geprägt wurden (s.u.S.169-170). Solche Dreier trugen
so häufig den Kopf der Kaiserin, daß deren Portrait auf den Stücken
als Ausweis des Dreiers ausreichte: folgerichtig wurde in den Stempel
Valerian und Gallienus 75

Alle Reverse tragen nur den Stadtnamen und die Nen-


nung der dritten Neokorie als Aufschrift, heben also keine
besonderen nikomedeischen Festspiele hervor; das gilt auch
für den Reverstyp mit den drei Preiskronen (Nr.4).
Diese Agone blieben daher in Nikomedeia offenbar "im ge-
wohnten Rahmen" 55 , während im benachbarten Nikaia, nach
dem Ausmaß der agonistischen Prägung zu urteilen, "Super-
Spiele" abgehalten wurden. Es hat den Anschein, als hätten
die Bürger von Nikaia die Ehre der aywvE~ LEpo[ sozusagen
zum Ausgleich dafür erhal~en, daß 'den Bürgern von Nikome-
deia die seltene Auszeichnung 56 einer dritten Neokorie zu-
teil wurde. Die Ähnlichkeit zweier Münztypen (der Tyche von
Nikaia mit drei Preiskronen (Kölner Sammlung Nr.197 und 243) und der
Tyche von Nikomedeia mit den drei Neokorietempeln (Tafel 26 Abb.13)
legt diese Vermutung nahe.

des Gallienus-Dreiers im Laufe der Benutzung das Wertzeichen f(=3)


eingraviert (ohne f: Tafel 31 Abb.101 mit f: Tafel 32 Abb.8). Etwas
früher war es in Untermoesien üblich gewesen, auf die größeren Nomina-
le den Kaiserkopf, auf die Dreier aber das Portrait der Kaiserin zu
setzen (B.Pick (1898) S.76, S.156 mit Anm.2 und S.189 mit Anm.41 B.
Pick/K.Regling (1910) S.624-625).
Das Prägedatum dieser Münzen Nikomedeias setzte K.Kraft (1972,
S.77-78) in die Zeit zwischen 258 und 260. Es ist aber eher an ein Da-
tum um 256 zu denken: Die beiden genannten Münzen des Gallienus gehö-
ren nämlich in den Kontext der Festemission zur Verleihung der dritten
Neokorie1 der einzige bekannte Aversstempel des Gallienus-Dreiers be-
nennt den Kaiser noch als faAAnv6~ und nicht als faAA~nv6~, wie es erst
seit der Prägephase V Nikaias üblich wurde (s.u.S.76-78) 1 außerdem ist
der Stempel derselbe, aus dem die Vierer jener Festprägung stammen
(z.B: SNG v.Aulock 7145, 7148 und 7149).
Es sei daran erinnert, daß C.Bosch das Ende der Münzprägung von
Nikomedeia direkt nach den Festemissionen angenommen hatte (C.Bosch
(1935) S.296). Zu diesem Schluß hatte ihn die Erforschung der größten
Sammlung von Münzen aus Nikomedeia geführt, die je zusammengetragen wor-
den war (C.Bosch (1935) S.92: 996 Exemplare).
55)
Diese Festspiele sind inschriftlich bezeugt in der Sieger-In-
schrift des Valerius Eklektos aus Sinope, die in Athen gefunden wurde:
In einer langen "Litanei" werden die Siege des Athleten aufgezählt, un-
ter anderem Erfolge in Nikomedeia bei den Severien und den dort abgehal-
tenen Spielen des Koinon von Bithynien: 1 ••• EEunpE~a tv NE~xo~n6ECI~
B xo~vov BE~~uv[a~ tv NE~xo~n6EL~ B ... (Zeile 21-22: IG II/III 3 s.71-
72 Nr.3169/3170 = L.Moretti (1953) S.263-268 Nr.90 = O.Liermann (1889)
S.153-154 Nr.301- Vgl. J.Deininger (1965) 5.64 mit Anm.3),
56)
(unter Valerian) Sardeis und Ephesos (K.Hanell Sp.2425-2426)
76 3.Kapitel

Pompöser als je zuvor wurden in Nikaia im Jahr 256


Festspiele gefeiert und im Zusammenhang damit gewaltige
Münzenmassen emittiert; bestimmte Anzeichen sprechen so-
gar für eine Anwesenheit des Valerian bei diesem Fest.
Nikomedeia erhielt offenbar gleichzeitig die seltene
Ehre der dritten Neokorie.
In Nikomedeia wurden aber damals bedeutend weniger
Münzen und Münztypen herausgebracht als in Nikaia.
Die wirtschaftliche Bedeutung Nikaias scheint die der Me-
tropolis Nikomedeia übertroffen zu haben.

PRÄGEPHASE V (256) (s.u.S.94-96, 98, 99 und 102)

Diese Prägephase bringt ein überraschend neues Aversdesign,


das geradezu modern anmutet. Man meint, eine Vorwegnahme
des tetrarchischen Stils zu erkennen, wie er vier Jahrzehn-
te später zum Durchbruch kam (vgl. Tafel 27 Abb.1).
Die Büste des Valerian ist mit Strahlenkrone und Palu-
damentum ausgestattet und genau von der Seite gesehen. Der
monumental wirkende massige Kopf trennt die sehr kurze Le-
gende r TI AIK OY-AAEPIANOC CE. Das Auge ist "pietistisch"
nach oben gerichtet, wie es ebenfalls unter den Tetrarchen
und später üblich wurde (vgl. Tafel 27 Abb. 2).
In ganz ähnlicher Manier wurde der Kopf des Gallienus
mit Lorbeerkranz, seinem Vater ähnlicher als sich selbst,
zwischen die Umschrift r TI AIK rAA-AIHNOC CEB gesetzt.
Unter der Nr.206 der Kölner Sammlung ist ein Probeabschlag des
Valerian-Stempels aufgeführt. Der Flan eines reduzierten Diassarions,
des häufigsten Nominals von 235-244, wurde auf beiden Seiten nachein-
ander mit dem Aversstempel beprägt. Solche erstaunlichen Curiosa sind
auch in der Münzstätte von Rom speziell für das 2.Jhdt.n.Chr. bezeugt
(vgl. Tafel 27 Abb.3 und 4) 57 •

S?) R.Göbl (1978) Band 2 S.141 Nr.315 und 316, abgebildet dort
auf Tafel 27; - Vgl. auch die Exemplare in der 4.Auktion der Firma
Lanz (Graz, heute München) (1974) Nr.226, 324 und 464.
Valerian und Gallienus 77

Seit der Prägephase V wurde in Nikaia der Titel AÜyou-


OT05 durch CEßaoT65 ersetzt. Von nun an hieß Gallienus in
Nikaia nicht mehr faAA~v65, sondern (in den allermeisten
Fällen) der römischen Schreibung angeglichen, faAAL~v65.
Von den fünf in der SNG v.Aulock und in der Kölner
Sammlung verwendeten Reversstempeln weisen beide Stempel
des Valerian auf die Festspiele des Jahres 256 hin. Eine
weitere Rückseite dieser Prägephase, die sich auf die Homo-
noia von Nikaia mit Byzantion bezieht, führt E.Schönert-
Geiss auf (1972, Tafel 110 Nr.1857).
Zwei der Reverse der Gallienus-Münzen nehmen Themen
aus Valerians Prägephase IV auf: die Nike der Römer (Revers
70 nach Valerians Reversen 24 und 36) und die sitzende Tyche mit
drei Preiskronen (Revers 71 nach Valerians Revers 33).
Es hat den Anschein, als hätte Phase V unter der Devi-
se gestanden, das Fehlen der Münzprägung mit dem Bild des
Gallienus in Phase IV nun durch eine erhöhte Produktion von
Gallienus-Münzen in Phase V zu kompensieren; in dieser Pha-
se sind doppelt so viele Gallienus- wie Valerian-Reverse
bekannt.
Die Datierung dieser bemerkenswerten Geldstücke ist durch
die Häufigkeit des agonistischen Themas gesichert, aber
auch durch Stempelkoppelungen (Während Valerians Revers 38 auch
mit dem Aversstempel M der Phase IV vorkommt (Kölner Sammlung Nr.202
und 203), tritt Revers 72 des Gallienus auch in der späteren Phase X
auf (Kölner Sammlung Nr.250)).

PRÄGEPHASE VI (CA,256) (s.u.S.94, 96, 100 und 103)

Eine Gruppe von seltenen Münzen zeigt auf dem Avers die
Büsten von Valerian und Gallienus einander zugewandt; bei-
de Regenten tragen Panzer, Paludamentum und Strahlenkrone.
Die Legende der beiden bekannten Aversstempel lautet
AYT(oxpaTOPE5) OYAAEPIANOC (xaL) fAAAHNOC CEBB (für CEßa-
oToC). Die fünf Reverse in der SNG v.Aulock und in der Köl-
ner Sammlung zeigen dreimal Homer mit der Umschrift OMHPOC
78 3.Kapitel

NIKAIES"lN (Köln Nr.260 und 261; SNG v.Aulock 7081), einmal die
Nymphe Nikaia als Jägerirr mit Dionysos als die OIKICTAI
NIKAIES"lN (SNG v.Aulock 7082, hier Tafel 27 Abb.9) und schließ-
lich Dionysos allein inmitten der Umschrift TON OIKICTHN
NIKAIEIC (SNG v.Aulock 7080, hier Tafel 27 Abb.10). Die Nymphe
Nikaia und der Gott Dionysos werden als mythische Gründer
der Stadt Nikaia benannt; die Gründungssage ist überlie-
fert bei Nonnos, Dionysiaka 16.403-405 (vgl. den Kommentar im
Katalog zu Nr.16).
Genau wie früher in Untermoesi~n üblich, weist das Doppel-
portrait diese ungewöhnlich großen Münzen als Fünfer aus,
die neben dem üblichen Vierer-Nominal geprägt wurden 58
Der Emissionstermin läßt sich zwar nicht genau ange-
ben, aber er ist eingrenzbar in die Zeit um 256: Die Avers-
legenden enden schon auf CsßacrToC und nicht mehr auf AÜyou-
OTo~, und Valerians Kopf weist schon portraitähnliche Züge
auf; der Termin muß daher später anzusetzen sein als der
von Prägephase III. Ein zu spätes Datum ist allerdings un-
wahrscheinlich, da Gallienus noch faAA~v6~ genannt wurde.
Die betont lokalen Reverse und das seltene Fünfer-No-
minal weisen jedoch sicher auf die großen Festspiele hin.

PRÄGEPHASE VI I (256) (s.u.S.94, 96, 100 und 103)

Eine eng umgrenzte Gruppe nikäischer Münzen zeigt drei


Aversportraits: Zwischen den Büsten von Valerian und Galli-
enus wird die Büste des Cornelius Valerianus Caesar nach
rechts gezeigt; alle drei Regenten tragen Panzer, Paluda-
mentum und Lorbeerkranz.
Sozusagen als "Pilotstück" dieser Münzen kann ein ungewöhn-
liches Medaillon gelten (Münzen und Medaillen-AG (Basel), Auktion
13 (1954) Nr.878 = Mabbott collection 1164, hier Tafel 27 Abb.S und 6).
Die Legenden der vier in der SNG v.Aulock und in der

SB) Das Durchschnittsgewicht von 12. 89g (fünf Wägungen) bestä-


tigt den Wert dieser Stücke. Zu den entsprechenden Münzen in Unte~oe­
sien vgl. B.Pick (1898) 8.77 und 8.188-189.
Valerian und Gallienus 79

Kölner Sammlung befindlichen Stücke, die aus vier Stempel-


paaren stammen, lauten AYT OYAAEPIANOC fAAIHNOC OYAAEPIA-
NOC K CEBBB (Kölner Sammlung Nr.262), AYT OYAAEPIANOC fAAAIH-
NOC OYAAEPIANOC K CEBB (SNG v.Aulock 720), AYT OYAHPIANOC
fAAAIHNOC OYAAEPIANOC KAIC CEBB (SNG v.Aulock 721) und AYT
OYAAEPIANOC fAAAIHNOC OYAAEPIANOC KAI CEBBB (SNG v.Aulock
7083). Unbefangen hat sich der Graveur bei der ersten und
vierten Legende über römische Titulatur-Vorschriften hin-
weggesetzt; durch die Dreiheit des B von CEBBB bezeichne-
te er alle drei Personen als CEßacrToL, obwohl dem Caesar
Cornelius Valerianus dieser Titel noch nicht zustand.
(Ähnlich verfuhr man in Antiocheia in Syrien bei den Stempeln für
Diadumenianus Caesar (217-218) (vgl. BMC 407-415)).
Die Emission muß sehr umfangreich gewesen sein; die
an vielen Stellen publizierten Münzen dieses Typs stammen
fast alle aus differierenden Stempeln; Koppelungen der
Stempel untereinander sind selten (s.o.s. 15 und unten s.307).
Die Reverse der erfaßten vier Münzen zeigen drei
Preiskronen mit der Legende NIKAIE~N APICT~N MEfiCT~N.

Auf der Vorderseite ist - neben anderen - Cornelius Vale-


rianus abgebildet, der zwischen etwa Mai 256 und circa
Mitte 258 als Caesar "amtierte" 59 ; die Reverse haben alle-
samt agonistische Themen. Deshalb ist die Serie ohne Zwei-
fel im Festspieljahr 256 emittiert worden. Da Gallienus
schon faAAL~v6s oder faAL~v6s und nicht mehr faAA~v6s ge-
nannt wurde, gehört diese Phase mittelbar oder unmittelbar
hinter die Prägephase V.
In der SNG v.Aulock ist unter Nr.7097 eine nikäische Münze
des Cornelius Valerianus aufgeführt (hier Tafel 27 Abb. 7/8).
Die Legende lautet IT(oußALosl A(LHLVLosl KOP(vnALosl
OYAAEPIANOC K(aLcrap); ein Prägedatum um die Mitte des
Jahres 256 ist wahrscheinlich, aber nicht sicher.

59 ) Zur Datierung der "Amtszeit" des Cornelius Valerianus vgl.


P.Meloni (1959) S.135-147; das früheste gesicherte Datum ist der 18.
Mai 256; das Todesdatum wird in der ersten Jahreshälfte von 258 ange-
nommen (L.Wickert (1926, Licinius 47) Sp.242-244).
80 3.Kapitel

PRÄGEPHASE VIII (CA.256) (s.u.S.94, 96, 99 und 103)

Die Münzprägung mit dem Kopf von Cornelia Salonina, der


Ehefrau des Gallienus, begann in Nikaia mit einer Serie,
die ihre Büste mit Stephane nach rechts zeigt, umrahmt von
der fahrig geschnittenen Legende KOPN CAADNEINA CEB(!).
Von den vier in der SNG v.Aulock und in der Kölner
Sammlung erfaßten Reversstempeln sind zwei agonistisch.
Die Emission gehört daher sicher in die Zeit um 256.
Es ist aber bislang noch nicht möglich, sie einer der Prä-
gephasen von Valerian und/oder Gallienus mit Sicherheit
zuzuordnen. Da Salonina den Titel rEßaoTn und nicht Auyoü-
oTa trägt, ist diese Ausgabe jedenfalls nicht vor Prägepha-
se V anzusetzen.

PRÄGEPHASE IX (CA, 256/257} (s. u.s. 94-96, 98, 99 und 104)

Die stilistische Qualität von Phase V wurde nicht wieder


erreicht. Die offensichtlich als allzu modern empfundenen
Averse degenerieren in Phase IX zu deutlich schlechteren
Bildern. Ob diese Münzen direkt oder nur indirekt auf Pha-
se V folgten, ist noch unklar.
Die neue Portraitauffassung von Phase V wirkte in die-
ser Gruppe nach: Valerians Averse O, P und Q zeigen seine
Büste ebenfalls genau von der Seite. Die kleine, spitze Na-
se ist in ein massiges Gesicht gesetzt. Stilistisch noch am
wenigsten schlecht mutet das Exemplar der Sammlung Wadding-
ton Nr.809, dort Tafel 87 Abb.6, an.
Während Stempel 0 wahrscheinlich die Legende r ITOY AIK
OYAAEPIANOC CEB trägt 60 , steht auf den Stempeln P und Q
nur noch r rr AIK OYAAEPIANOC CEB, wobei Q vielleicht aus P
umgeschnitten ist. Die Legende ist wieder geschlossen wie
vor der Prägephase V.

60)
Das Exemplar der SNG v.Aulock 7067 stammt aus demselben
Aversstempel wie die Kölner Münzen Nr.244 und 245; die Legende des
Stückes der SNG v.Aulock wurde in der dortigen Beschreibung verlesen.
Valerian und Gallienus 81

Für Gallienus ist nur ein Averssternpel, nämlich J,


bekannt, der dem Avers Q des Valerian stark ähnelt. Der
schlechte Stil und die ungewöhnlich großen Buchstaben der
Legende r rr AIK rAAIHNOC CEB zeugen vorn Grad der Degenera-
tion des Stils.
In dieser Präaephase wurde manchmal das M, auf den Kopf ge-
stellt, als W geschrieben, und das n kommt sehr oft als u
vor. Diese Erscheinung war schon in Prägephase IV spora-
disch zu beobachten (z.B. bei Nr.195, 196 und 201 der Kölner Samm-
lung) und trat in Phase IX auf fast allen Reversstempeln auf
(z.B. bei Nr.207-215 und 244-245 der Kölner Sammlung aus den Revers-
stempeln 41-44 (Valerian) und 74-75 (Gallienus)).
Wie bei Phase V nimmt eine der beiden Rückseiten der
Gallienus-Münzen ein Thema aus Valerians Prägephase IV auf,
nämlich die agonistische Dionysos-Rückseite mit der Legende
l'IIO(vuoLa) ITY8(La) CEB(~pna) NIKAIED.N (Nr.196 des Vale:r:ian und
Nr.244 des Gallienus).
Von den acht bekannten Reversen dieser Phase sind noch drei
agonistisch. Man wird daher arn ehesten eine Datierung um
256, vielleicht bis nach 257 hinein, annehmen können.

PRÄGEPHASE X (256/257) (s.u.S.94-96, 98, 99 und 104)

In dieser Prägephase X werden Valerian und Gallienus in


herkömmlicher Weise dargestellt: Valerians Portrait zeigt
ihn als älteren, etwas korpulenten Herrn, und Gallienus
wird in der gleichen Manier dargestellt ohne Rücksicht auf
sein tatsächliches Aussehen.
Die Legenden lauten für Valerian ITOY AIK OYAAEPIANOC
CEB oder ähnlich. Gallienus wird ITOY AI Er fAAAIHNOC CEB
genannt, wobei auch die Variante no AI ErN fAAAIHNOC CEB
auftritt sowie ein fehlerhafter Stempel mit ITOY AIK rEC!)
rAAAIHNOC CEB. Ein Aversstempel der Salonina, der wegen der
Rückseite sicher in diese Gruppe gehört, nennt die Kaiserin
KOPN CAAnNEINA CEB (Tafel 27 Abb.11 und 12; s.u.S.82-85).
Nur für Valerian gibt es unter seinen fünf Aversstern-
82 3.K~pitel

peln drei (R, s und T), die seine Büste nach links zeigen,
und zwar im Panzer, bei S und T sogar mit Schild und Speer.
Diese martialischen Linksbüsten weisen auf Valerians Perser-
krieg hin. Die Stempel U und V des Valerian, alle vier Vor-
derseitenstempel des Gallienus und natürlich auch der Avers-
stempel der Salonina zeigen das gewohnte Rechtsportrait oh-
ne martialische Accessoires. Dabei fällt die große Ähnlich-
keit von Valerians Avers R mit Avers K des Gallienus auf;
beide zeigen den Kopf des Regenten nach rechts, denn Gallie-
nus ist damals nicht in den Perserkrieg gezogen.
Die erfaßten 20 Reverse, die mit diesen Aversen verbun-
den wurden, bieten keinen einzigen Hinweis mehr auf die
großen Festspiele von 256, sondern sie werden von einem neu-
en Thema beherrscht, das fast die Hälfte der Reversstempel
darstellen: Zu der üblichen lapidaren Umschrift NIKAIE~N
werden drei stehende Gestalten gezeigt.
Der Stil dieser Reverse ist schlecht, und die Vielzahl
der nachlässig gravierten Stempel weist auf den großen Um-
fang der Emission hin: Kaum einmal finden sich stempelglei-
che Stücke (vgl. z.B. Grose Nr.7507 und 7508; Mabbott collection 1173;
Waddington Nr.805 und SNG Kopenhagen Nr.536 und 542).
Weil diese Reverse mit Aversen von Valerian, Gallienus
und Salonina kombiniert sind, müssen sie zwischen 253 und
260 benutzt worden sein, da Valerian spätestens 260 aus der
Münzprägung ausschied.
Wie eng umgrenzt dieser Teil der Phase X ist, kann man dar-
aus ersehen, daß anscheinend der Reverstyp der drei stehen-
den Gestalten immer mit Aversen gekoppelt ist, die aus-
schließlich für diesen Typ reserviert waren 61 •

Wir haben es also mit einem geschlossenen Teil von stili-


stisch sehr ähnlichen Münzen innerhalb der Phase X zu tun.
Das bedeutet, daß die drei Personen auf den Reversen

61 ) mit dem Kopf des Valerian: Stempel R 46 (Köln 216) und s 47


(SNG v.Aulock 713); mit dem Kopf des Gallienus: Stempel K 76 (Köln 246),
77 (Köln 247), K 78 (Köln 248 und SNG v.Aulock 722) und L 80 (Köln 249
und SNG v.Aulock 723); mit dem Kopf der Salonina: B 97 (SNG v.Aul.731)
Valerian und Gallienus 83

jeweils gleich benannt werden müssen, egal, ob auf der


Vorderseite der Kopf des Valerian, des Gallienus oder gar
der Salonina abgebildet ist.
Die mittlere Figur steht etwas erhöht, um damit eine
perspektivische Tiefe oder, wahrscheinlicher, einen höhe-
ren Rang der zentralen Person anzudeuten. Der Mann trägt
die Feldherrn-"Uniform" mit Stiefeln und eine Strahlenkro-
ne. Der Kommandeur ist ohne Zweifel der "Ostkaiser" Vale-
rian. Er hält in der Linken einen Speer und reicht die
Rechte der vor ihm stehenden Person. Diese Figur ist genau-
so wie Valerian abgebildet und steht nach rechts, ihm zu-
gewandt. Das kann nur Gallienus sein. Gestützt wird diese
Zuweisung durch die östliche Antoninianprägung der Zeit
zwischen 256 und 260, die in Antiochia am Orontes und in
Samosata in der Kommagene durchgeführt wurde (vgl. Tafel 27
Abb.13) 62•

Die rechte der drei Personen wird in zwei Arten gezeigt:


1.) Ein Togatus steht capite velato nach links und
opfert über einem brennenden Altar.
2.) Ein Togatus, der Stiefel und einen Lorbeerkranz
trägt, hält in der Linken eine Lanze (oder ein Sceptrum)
und steht nach links; zwischen den beiden Kaisern neben
ihm brennt ein opferbereiter Altar 63

62 ) Vgl. A.Alföldi (1937);- Material bei: D.R.Sear (1982),


Band 4 Nr.33-34, 152-163, 169-170 und 276-277 (die Nummern sind iden-
tisch mit denjenigen bei H.Cohen, Band 5 (1885)); RIC Band 5,1 Nr.277,
280-281, 284-285 und 292; A.Alföldi (1937, zitiert nach dem Neudruck
von 1967) Tafel 22 Abb.8-11 und 14; Tafel 24 Abb.1-20; Tafel 25 Abb.1
und 2; Tafel 26 Abb.12-14 und 20; Tafel 27 Abb.1-4,11,12 und 15-20
sowie Tafel 28 Abb.1
63) Diese Reversdarstellungen wurden bisher auf nicht weniger
als neun verschiedene Arten interpretiert: (1) drei Kaiser (Grose S.34
zu Nr.7508), (2) zwei Kaiser und eine Frau(?) (SNG v.Aulock 722), (3)
zwei Kaiser und Homonoia(?) (SNG v.Aulock 722), (4) zwei Kaiser und ein
Priester(?) (SNG v.Aulock 722; Münzen und Meccillen-AG (Basel) Liste 133
(1954) Nr.278), (5) ein Kaiser zwischen zwei Nemeseis (Mabbott collec-
tion S.49 Nr.1173), (6) Gallienus, SalonLnus und Salonina (Mionnet,
Suppl.5 S.162 Nr.940; Waddington S.507 Nr.844; Sammlung Hellscheck I Nr.
451d), (7) Gallienus, Saloninus und ein Priester (Waddington Nr.844;
Sammlung Hollscheck, Teil 1 Nr.451d), (8) Valerian, Gallienus und Salo-
84 3.Kapitel

Die Kleidung dieser dritten Figur zeigt eindeutig,


daß es sich um einen Mann oder Jüngling handelt und nicht
um eine Frau, wie zuweilen geäußert wurde (s.o.S.83 Arun.63).
Die Person trägt eine Toga, die immer die Füße und zumeist
auch die Waden freiläßt. Diese Darstellungsweise war für
eine Dame damals ganz unmöglich, denn nur Artemis und die
Nymphe Nikaia wurden als Jägerinnen "kniefrei" dargestellt
(vgl. Tafel 27 Abb.9). Eine Dame und ganz besonders eine Augu-
sta trug selbstverständlich "bodenlang".
Sehr deutlich wird das in der zeitgenössischen Antoninian-
prägung: Immer, wenn Salonina als Revers-Darstellung auf-
tritt, trägt sie ein Gewand, das so lang ist, daß es auf
dem Boden aufliegt (vgl. Tafel 27 Abb.14).
Jener Mann oder Jüngling wird in einer Variante der
Darstellung nicht opfernd gezeigt (s.o.s.83). Da er nicht
opfert, hat er die Toga nicht über den Kopf gezogen, und
man sieht, daß er einen Lorbeerkranz trägt (besonders deut-
lich auf Nr.249 der Kölner Sammlung).
Es kann sich also nur um einen der beiden nacheinan-
der zum Caesar avancierten Söhne des Gallienus handeln:
Zunächst fungierte als Caesar und "Kronprinz" Cornelius
Valerianus, nämlich seit spätestens dem 18.Mai 256 bis in
die erste Hälfte des Jahres 258 hinein, und nach dessen
Tod Saloninus Valerianus bis mindestens zum 27.o1.260 64 •
Beide Caesares waren pontifiees, wie Antoniniane mit der
Legende PIETAS AVGG und der Darstellung von Priestergerä-
ten zeigen (vgl. Tafel 27 Abb.15 und 16) 6 5 • Beide hätten also
daher theoretisch als opfernde Priester dargestellt werden
können, wie das ja auf den in Rede stehenden Münzen Nikaias
meistens der Fall war.

nina (Sammlung Hollscheck, Teil 1 Nr.451d), (9) Valerian, Gallienus


und der Genius Senatus (Münzen und Medaillen-AG L.99 (1949) Nr.177).
64 ) L.Wickert (1926, Licinius 47) Sp.242 und 244; derselbe
(1926, Licinius 46) Sp.239
65 ) D.R.Sear (1982) Band 4 Nr.45-47, 50-52 und 56 (Cornelius
Valerianus) und Nr. 41 und 49 (Saloninus Valerianus)
Valerian und Gallienus 85

Auf Grund des Kontextes der Emissionen Nikaias ist


diese Ausgabe jedoch ganz sicher deutlich vor die Jahres-
mitte von 258 zu datieren; der Caesar ist deshalb ohne
Zweifel Cornelius Valerianus, der auf den nikäischen Mün-
zen als designierter Nachfolger neben den Kaisern Valeria-
nus und Gallienus steht.
Diese Münzen gehören also in den Zusammenhang der an-
deren "dynastischen" Prägungen, die diese drei Regenten im
Portrait zeigen (s.o.s. 78-79).
Die Rückseite der drei stehenden Regenten steht in
der Tradition severischer Münzen. Eines dieser Stücke
trägt die bemerkenswerte Legende EIC AinNA TOYC KYPIOYC,
"Ewig sollen unsere Herren leben". Dargestellt waren auf
dieser Münze Septimius Severus und dessen beiden Söhne Ca-
racalla und Geta (Tafel 27 Abb.17 und 18) 6 6 •
Ähnliche Darstellungen erschienen auf Münzen aus Rom,
zumeist in Verbindung mit vota-Legenden (vgl. Tafel 29 Abb.8).
Das Motiv der opfernden Regenten wurde eine Generati-
on nach Valerian unter Diocletian zum stereotypen Revers-
bild auf römischem Silbergeld: Einträchtig opfern die Te-
trarchen vor einem Lagertor (vgl. Tafel 27 Abb.19).

PRÄGEPHASE XI (MITTE 258) (s.u.s.94, 96, 97, 99 und 104)

Die Prägephase XI ist bisher nur durch sehr wenige Münzen


repräsentiert. Die kleinen Gepräge aus schäbigem Metall,
das der Bodenkorrosion deutlich weniger widerstanden hat
als die älteren Geldstücke, sind aus Nikaia mit den Por-
traits von Salonina und Saloninus(?) bekannt. Alle diese
Münzen zeigen als einzigen Reverstyp eine nach rechts ge-

66)
SNG v.Aulock, dort beschrieben als "Septimius, Caracalla
und Homonoia"; genauso übernommen bei K.W.Harl (1978) S.259-260.
Analog zu ähnlichen Prägungen in Rom sind jedoch ohne Zweifel die drei
Regenten Septimius Severus, Caracalla und Geta gemeint.
Zur Verwendung der Formel EL~ aLwva TOU~ xup[ou~ vgl. K.Regling
(1902) S.190-191; E.Peterson (1926) s.168-174 und K.W.Harl (1978) s.
249-250 mit Anmerkung 69.
86 3.Kapitel

hende Nike mit Kranz und Palrnzweig.


Das letztgenannte Exemplar (Waddington 802 Revers Tafel
86 Abb.39, heute British Museum London, hier Tafel 27 Abb.20 und 21
und (Avers vergrößert) auf Tafel 36 Abb. 3) zeigt auf dem Avers
die Büste eines Jünglings mit Panzer,Paludarnenturn und Lor-
beerkranz nach rechts. Von der Legende ist lediglich noch
[ •... ] OYAAEPIANOC K(a~oap) sicher lesbar 67 •
Gerneint ist demnach ein Caesar, entweder Cornelius Valeri-
anus (256-258) oder Saloninus Valerianus (258-260).
Leider ist die Legende nicht vollständig lesbar.
Als Auflösungen kämen vielleicht in Frage: entweder rr A K
OYAAEPIANOC K (wie in Prusa: Waddington 187 und SNG v.Aulock 884
und 7157) oder IT A C OYAAEPIANOC K (wie in Kios: Waddington 138
Tafel 53 Abb. 21, hier Tafel 27 Abb. 23). Unklar bleibt, ob der
dargestellte Caesar K(opvnÄ~o&) oder C(aÄwvEtvo&) hieß.
Offenbar wurde zwar Cornelius Valerianus nie Saloninus ge-
nannt, Saloninus aber nicht selten Cornelius 68 •
Aus dem Kontext der Münzprägung in Nikaia ergab sich,
daß diese Phase XI recht spät anzusetzen ist, sicherlich
nicht vor 258. Cornelius Valerianus war schon um die Mitte
des Jahres 256 auf mehreren Typen abgebildet (s.o.s. 78-79 und
s.82-85). Es ist nicht einzusehen, warum nun in Phase XI,
wo einiges auf eine Notzeit hindeutete, ausgerechnet im Na-
men dieses Prinzen ein weiteres Mal geprägt worden sein
sollte. Viel wahrscheinlicher ist, daß die Nikäer trotz ih-
rer Notsituation Münzen mit dem Bild des neuen Caesars,
eben des Saloninus, herstellen ließen. Schon bei den ziem-
lich improvisiert anmutenden Ernissionen mit dem Bild des
neuen Augustus Philippus junior ein Decenniurn früher konn-
te ja nachgewiesen werden, daß sich die Verantwortlichen

67)
Die Umschrift ist bei Waddington verlesen als .•. OYAAEPIA-
NOC C. Das Stück wurde daher irrtümlich dem Valerianus senior zugewie-
sen. Die Legende endet aber ganz eindeutig auf K(a~oap) und nicht auf
C(EßaoT6&)(vgl. Tafel 27 Abb.20 und Tafel 36 Abb.3).
68 i L.Wickert (1926, Licinius 47) Sp.240-242
Valerian und Gallienus 87

der Münzstätte in Nikaia trotz offenkundiger Engpässe ge-


nötigt fühlten, den neuen Kaiser auf Münzen vorzustellen
(s.o.S.31-35).
Damit ist die spärliche Emission in die Mitte des Jahres
258 datiert.
Um die Jahresmitte 259 kam also die Münzprägung von Nikaia
fast zum Erliegen, und nur noch Kleingeld minderer Quali-
tät wurde in anscheinend sehr geringer Stückzahl geprägt.
Der Grund für diese Zäsur kann nur in der Invasion
jener Goten liegen, die nach Zosimus I 35,2 Nikaia erst
plünderten und dann in Brand setzten (s.o.S.62).
Diese Katastrophe wird in der modernen Literatur in
das Jahr 256 oder ins Jahr 258 datiert (s.o.S.62 Anm.39).
Da in der Jahresmitte von 256 in Nikaia die enormen Emissi-
onen der großen Festspiele hergestellt wurden und der Münz-
ausstoß der Prägestätte noch eine ganze Weile weiterging,
ist die schwache Emission in der Prägephase XI ein indirek-
tes Zeugnis dafür, daß Nikaia nicht 256, sondern erst im
Jahr 258 gebrannt hat.

PRÄGEPHASE XI I (CA.259/260) (s.u.S.94-96, 98-100 und 104)

In dieser Prägephase sind elf Exemplare der SNG v.Aulock


und der Kölner Sammlung zusammengefaßt, die aus sieben
Aversen des Valerian (2), des Gallienus (3) und der Saloni-
na (2} stammen (Kölner Sammlung Nr.222-224, 254 und 255; SNG v.Au-
lock 7068, 7069, 7085, 7093 und 7095).
Die sehr kurzen Legenden lauten für Valerian ITOY AI OYAAE-
PIANOC CEB (oder ... CE); Gallienus wird ITO(?) AIK Er rAA-
AIHNOC CEB oder ITO AI Er rAAAIHNOC CE genannt; der Name der
Salonina lautet auf beiden Stempeln KOP CAAnNEINA CEB.
Die Stempel W des Valerian und P des Gallienus sind
sich außerordentlich ähnlich, genauso wie die Averse X des
Valerian und Q des Gallienus.
Die Portraits wirken sehr gedrungen und stilistisch
wenig überzeugend. Avers E der Salonina ähnelt im Stil den
88 3.Kapitel

Münzen des von K.Kraft so genannten Stilbereichs "Hera-


kleia", den er für die Familie des Valerian auf etwa 258
bis 260 datiert hat (K.Kraft (1972) s. 77-78, Taf.107 Nr.110-114).
Einen Hinweis auf die Datierung dieser Prägephase XII
bietet Revers 88 (Kölner Sallll!llung Nr.254). Darauf ist ein
Tisch mit Preiskronen abgebildet. Die Wortstücke der Le-
gende sind kunterbunt auf der Rückseite der Münze verteilt;
sie lassen sich zusammensetzen zu NIKAIEnN IEPOI AnmEC IIY6IA.
Diese agonistische Rückseite kann sich auf die Fest-
spiele von 256 oder von 260 beziehen, denn diese pythi-
schen Agone waren, wie alle rru~La, penteterisch, wurden al-
so alle vier Jahre gefeiert (vgl. c.Bosch (1950) s.94).
Die elf erfaßten Stücke dieser Prägephase wiegen im
Durchschnitt nur 6.63g, während die 27 Stücke der Kölner
Sammlung, die den Hauptausstoß für die Festspiele von 256
repräsentieren, durchschnittlich 8.35g, somit 26% mehr Ge-
wicht erreichen (Kölner Sallll!llung Nr.189-205, 237-245 und 262).
Da also um 256 für die Kölner Münze Nr.254 kein Platz ist,
kann sie nur auf die Festspiele des Jahres 260 hinweisen.
Die ganze Emission ist damit in die Zeit um 259/260 da-
tiert. Bald nach der Brandkatastrophe wurden in Nikaia wie-
der Münzen hergestellt. Sie können zwar keinem Vergleich
mit den Emissionen der Jahre 256/257 standhalten, sind aber
schon erheblich besser als die Notmünzen von 258.
Lebenswille und Wirtschaftskraft der Stadt konnten durch
den Gotensturm nicht völlig gebrochen werden. Sogar zur
Ausrichtung eines großen Agons im Jahr 260 war noch (oder
wieder) Geld vorhanden.

PRÄGEPHASE XI I I (CA, 259/260) (s.u.S.94-96, 99 und 104)

Diese Phase ist nur durch wenige Exemplare belegt, die als
Revers die Ringmauer von Nikaia mit der Legende NIKAIEQN
APICTQN MEfiCTnN darstellen.
Das Stück des Gallienus in der Kölner Sammlung (Nr.255)
trägt ein Portrait, das sich stilistisch eng an die Phase
Valerian und Gallienus 89

XII anlehnt, aber etwas "geläutert" und weniger karikie-


rend erscheint. Die Legende lautet ITOY AI Er rAAAIHNOC CEB.
Ein anderes Exemplar mit dem gleichen Reverstyp
zeigt Valerian in recht gutem Stil; die Umschrift ist lei-
der nicht vollständig lesbar; sie lautet r ITOY AIK OYAAE-
PIANOC CE oder ... CEB (Tafel 27 Abb.24 und 25) 69 •

Da also auch mit Valerians Portrait solche Ringmauer-


Münzen geprägt wurden, muß diese Prägephase XIII um 259/
260 datiert werden. Ein so spätes Datum ist wahrschein-
lich, da offenbar mehr Exemplare von Gallienus als von Va-
lerian existieren 70

Ein weiteres Argument zur Datierung dieser Phase bie-


tet die Münzprägung Nikaias mit den Köpfen von Macrianus
und Quietus.
Der Usurpator Macrianus zog im Frühjahr 261 durch Bithyni-
en nach Europa 71 • Für ihn und seinen Bruder Quietus wur-
den in Nikaia Münzen geprägt, die, neben wenigen anderen
Reversen 72 , fast ausschließlich die Ringmauer von Nikaia
zeigen (z.B. Kölner Sammlung Nr.263; dort weitere Zitate).

69)
W.Ruge (1936, Nikaia 7, Sp.233) erwähnt, daß unter Valerian
schon mindestens ein Stempel mit der Ringmauer-Rückseite verwendet wur-
de. Als Quelle gibt er Waddington 818 an. In der Sammlung Waddington
findet sich aber kein einziges Stück des Valerian mit diesem Revers.
Dennoch hat Ruge das Richtige getroffen, wie eine solche Münze
in der Sammlung Niggeler (1966) Nr.596 zeigt (hier abgebildet auf Ta-
fel 27 Abb.24 und 25).
70)
In der Sammlung Waddington wird zum Beispiel kein einziges
Exemplar von Valerian aufgeführt, aber gleich drei Stücke des Gallienus
(Waddington Nr.846-848).
71 ) Zu den Ehrungen für Macrianus in Bithynien vgl. K.W.Harl
(1978) S.452-453.
72)
Alle Reverse des Macrianus und des Quietus sind aus dem Prä-
gerepertoire der Zeit des Valerian übernommen: Neben der sehr häufig
verwendeten Ringmauer-Rückseite sind bekannt: Das Thema der Homonoia
mit Byzantion (Waddington S.510 Nr.869-871, dort Tafel 88 Abb.14, hier
abgebildet auf Tafel 28 Abb.2 und 3) sowie die Darstellung der drei
stehenden Regenten, die einst Valerian, Gallienus und Cornelius Vale-
rianus meinte (s.o.S.81-85). Dieser Typ muß nun vielleicht als Vorfüh-
rung von Macrianus senior (als pater Augustorum), Macrianus (junior)
90 3.Kapitel

Diese Münzen ähneln stilistisch stark den Geprägen


der Phase XIII und kommen in Größe und Gewicht dem Valeri-
an-Stück der Sammlung Niggeler sehr nahe. Die Reverse zei-
gen eine so frappierende Entsprechung der Details, daß man
erwarten kann, eines Tages Stempelkoppe lungen zwischen
Münzen von Valerian und Gallienus mit Prägungen des Macria-
nus und Quietus zu entdecken.
Damit ist Prägephase XIII sehr nahe an das Frühjahr 261 ge-
rückt; sie ist sicher in die Zeit um 259/260 zu datieren.
Man kann an diesen Stücken ersehen, daß sich Nikaia
vom Gotensturm des Jahres 258 erholt hat: Seit der Präge-
phase XII wurden die Münzen besser im Stil und schwerer.
Außerdem bietet Prägephase XIII einen Datierungs-H in-
weis für den Ausbau der Ringmauer von Nikaia.
Diese Mauer ist, mit einigen späteren Veränderunge n, bis
heute erhalten. Sie legt ein beeindrucken des Zeugnis ab
von der Größe der antiken Stadt Nikaia 73 •
Diese Mauer bestand in Teilen schon in der frühen Kaiser-
zeit; im Jahr 258 war sie aber noch nicht stark genug, die
plündernden und sengenden Goten aus Nikaia herauszuhalt en.
Erst nach diesem "sacco di Nikaia" wurde die Mauer in gros-
sem Stil ausgebaut. Dieses Unternehmen und die damit ver-
bundenen Anstrengunge n waren so bedeutend, daß das Werk
zu einem deutlich bevorzugten Thema der Münzprägung jener
Epoche wurde 74•

und Quietus gedeutet werden. Möglicherweise ist die Verwendung dieses


Reverses aber nur ein "Fehlgriff" in das Stempel-Arsena l der Münzstätte
gewesen. Diese bemerkenswerte Münze wird erwähnt im Katalog der Samm-
lung Apostolo Zeno, Teil 3, im Lot 3936 (dort fälschlich beschrieben
als "Kaiser und Tyehe"(!), aber schon von F.Kenner (1871, S.112-114 mit
Tafel 4 Abb.1) richtig beschrieben und ausführlich kommentiert).
73)
Zur Ringmauer vgl. W.Ruge (1936, Nikaia 7) Sp.243; J.Sölch
(1925) S.175-176; M.J.Price/B.L. Trell (1977) S.104-105 mit den Abb.190-
192. Das beste Panoramafoto ist bei S.~ahin (1979) in den hinteren Ein-
band des Buches eingelegt. Allgemein zum Bau von Stadtmauern gegen die
Gotengefahr vgl. F.Altheim (1938) S.191-199.
7 4)
Eine ähnliche Darstellung hatte es schon unter Philippus
(244-249) auf Medaillons der thrakischen Stadt Bizya gegeben (M.J.Price
Valerian und Callienus 91

Eines der Tore dieser imposanten Ringmauer von Nikaia wur-


de erst unter Claudius II. (268-270) fertiggestellt, wie
zwei Inschriften beweisen 75 •

PRÄGEPHASE XIV (CA,261) (s.u.S.94, 96, 99 und 104)

In dieser Prägephase wurde nur noch im Namen des Gallienus


geprägt; alle sieben erfaßten Münzen zeigen sein Portrait
(SNG v.Aulock 724 und 725; Waddington Nr.836 Revers Tafel 37 Abb.30
und Nr.837 Revers Tafel 37 Abb.31; Sammlung Hollscheck, Teil 1 Nr.451a
(ohne Abb.); Kölner Münzkabinett, Auktion 24 Nr.296a (ohne Abb.) und
ein Stück aus deutschem Privatbesitz (hier Tafel 28 Abb.4 und 5).
Alle diese Münzen zeigen als Revers-Darstellung Dia-
nyses in einer Elefanten-Quadriga nach links fahrend, wie
er, aus Indien kommend, der Sage nach in Nikaia angekommen
sein sollte 7 6 •

Der Stil dieser Münzen ist ungewöhnlich schlecht.


Alle diese Gepräge sind sicher nach 260 zu datieren, da
Münzen mit dem Kopf des Valerian fehlen, in dessen Namen
in Ägypten zuletzt im Jahr 260 gemünzt wurde.
Möglicherweise gehören diese Stücke der Phase XIV in die
Zeit kurz nach der Niederwerfung des Aufstandes von Macria-
nus und Quietus im Jahr 261.

(1971) S.122-123 Nr.3 Tafel 24; derselbeiB.L.Trell (1977) S.24-25 Abb.


24; J.Jurukova (1981) 5.19,39 und 72-73 mit Tafel 21-23 Abb.135 und
137, hier Tafel 28 Abb.7 (nur Revers)).
Eine Gallienus-Münze aus der bithynischen Stadt Prusias am Hypi-
os zeigt ein Stadttor und weist damit auf ein ähnliches, wenn auch we-
niger aufwendiges Projekt hin (SNG v.Aulock 915, hier Tafel 28 Abb.1).

75 ) IGR III 39-40; Dittenberger, Sylloge 3 845; S.~ahin


(1979) S.7b-11a Nr.11 und 12.- Die prächtige Ringmauer wurde nicht sel-
ten in Reiseberichten erwähnt, z.B. in: Die hoche Stein=klippen und Ge-
b~rge Cyaneae, Olympus und Athos, etc. (Augsburg 1688) auf S.33: "Die
Statt ... I von den ~rcken Isnich genandt I deren Ringmauren und Thor I
seyn noch zirnblich im Wesen I hat vier Thor I die man mitten vor dem
Marckt sehen kan I ... ".
76) Vgl. dazu J.Sölch (1925) S.14 mit Anm.1 und hier Tafel 34
Abb.7 sowie den Kommentar zu Nr.6 und Nr.16.
92 3.Kapitel

ZUSAMMENFASSUNG

Das komplexe System der Münzprägung Nikaias unter Valeri-


an und Gallienus kann in 14 Phasen eingeteilt werden.
In Phase I wurde fast ausschließlich im Namen des Va-
lerian geprägt. Während der Phase II fand ein reger Aus-
tausch von Reversstempeln zwischen dem "Arbeitsplatz Vale-
rian" und dem "Arbeitsplatz Gallienus" statt, was auf eine
Erweiterung der Münzstätte hinweist; ab Phase III lief die
Produktion von Münzen der beiden Regenten nebeneinander her.
In Phase IV wurde ein umfangreiches Programm allein
mit Valerians Portrait emittiert, das im Wesentlichen die
Festspiele von 256 zum Thema hatte. Seit dieser Phase wurde
Valerian portrait-ähnlich dargestellt, aber des Gallienus
Büste erschien nach wie vor, ohne Rücksicht auf dessen tat-
sächliche Physiognomie, dem Gesicht des Vaters angepaßt.
Der für Nikaia einzigartige Umfang dieser Festspiel-
Emissionen weist vielleicht auf die Anwesenheit des Valeri-
an bei den Feierlichkeiten hin.
Im Zusammenhang mit diesen Agonen erschien in der Prä-
gephase V ein kühnes hochmodernes Design der Averse. Seit
dieser Phase wurde Gallienus fast ausschließlich nicht mehr
raAAnv6~, sondern faAA~nv6~ genannt; die Titulatur, die bis-

lang als AÖyoua~o~ auf Nikaias Münzen stand, wurde in allen


Fällen zu EEßaa~b~ umgeändert.
Ebenfalls zu diesen Festemissionen von 256 gehören die
Münzen der Prägephasen VI mit dem Doppelportrait von Valeri-
an und Gallienus und betont lokalpatriotischen Reversen,
Phase VII mit den drei Portraits von Valerian, Gallienus und
dem neuen Caesar Cornelius Valerianus, die als einziges Re-
versthema die drei Preiskronen zeigt, außerdem wohl ein Uni-
kum mit dem Kopf des neuen Caesars, und schließlich Phase
VIII mit den ersten Münzen der Salonina in Nikaia.
Phase IX dokumentiert einen deutlichen stilistischen
Rückschritt gegenüber der Phase V, die nun ungeschickt nach-
geahmt wurde.
Valerian und Gallienus 93

In Phase X wurde besonders das Thema der drei neben-


einander stehenden Regenten Valerian, Gallienus und Corne-
lius Valerianus Caesar hervorgehoben.
Zwischen Phase X und Phase XI, um die Jahresmitte von
258, ist die Invasion der Goten zu datieren, welche zum
Brand von Nikaia geführt hat. Die wenigen Münzen der Phase
XI sind dürftige Erzeugnisse, die ein Zeugnis von der Not
dieser Zeit ablegen.
Phase XII, datierbar in die Zeit 259/260, dokumentiert den
raschen Aufschwung der Stadt; eine Münze mit agonistischer
Rückseite wies schon auf die Festspiele von 260 hin.
Phase XIII zeigt das Riesenprojekt der Ringmauer von
Nikaia, die einen wirksamen Schutz vor Angreifern bieten
sollte.
An diese Phase schloß ohne Lücke die Prägung der Usurpato-
ren Macrianus und Quietus an, die ins Frühjahr 261 gehört.
Phase XIV weist nur noch Münzen mit dem Portrait des
Gallienus auf. Der Stil ist sehr schlecht. Diese Münzen
sind in die Zeit der Alleinherrschaft des Gallienus zu da-
tieren, dürften aber nicht viel später als 261 hergestellt
worden sein.
Die Münzprägung im Auftrag der Stadt Nikaia wurde unter
Gallienus, am wahrscheinlichsten um 261, eingestellt.
Dafür waren in erster Linie wirtschaftliche und ins-
besondere währungspolitische Gründe ausschlaggebend, was
im nächsten Kapitel ausführlich erläutert wird.

Als unter Diocletian eine Generation später eine


Münzreform durchgeführt wurde, in der die Münzproduktion
"internationalen" Anstrich bekam, erhielt die alte Rivalin
Nikomedeia eine Reichsmünzstätte; Nikaia wurde dabei über-
gangen.
Erst in spätbyzantinischer Zeit gab es in Nikaia wieder
eine kurze Phase eigener Münzprägung.
94 3.Kapitel

ANHANG:
SYSTEMATIK DER PRÄGEPHASEN ZWISCHEN 253 UND ETWA 261
(Münzen des Macrianus und Quietus sind nicht erfaßt)

PRÄGEPHASE AVERS- AVERS- REVERS-


PRÄGEDATUM
PORTRAIT STEMPEL STEMPEL
VALERIAN A-D 1-9 253
GALLIENUS A 59
II VALERIAN E-F 10-18 253/255
GALLI ENUS B-G 10,16,18,60-66
III VALERIAN G-I 19-23 UM 256
GALLIENUS H 67-69
IV VALERIAN J-M 24-38 256
V VALERIAN N 38-39 256
GALLIENUS I 70-73
VI VAL.& GALL. A-B 103-107 UM 256
VII V.& G. & C.V. A-D 108-111 256
CORN.VAL. A 112
VIII SALON INA A 93-96 UM 256
IX VALERIAN 0-Q 40-45 CA.256/257
GALLIENUS j 74-75
X VALERIAN R-V 46-53
GALLIENUS K-N 72,76-85 256/257
SALON INA B 97
XI SALON INA c 98-100 MITTE 258
SALONINUS (Wadd. 802)

XI I VALERIAN w-x
0-Q
54-58
UM 259/260
GALLIENUS 86-89
SALON INA D-E 101-102
XI I I VALERIAN (Niggeler 596)
UM 259/260
GALLIENUS R 90
XIV GALLIENUS S-T 91-92 UM 261(?)
Valerian und Gallienus 95

LISTE DER AVERSSTEMPEL

MIT DEM PORTRAIT DES VALERIAN


A Köln 168-1?0; SNG v.Aulock ?0?1
B Köln 1?1; Waddington ?99; SNG v.Aulock ?16
C Köln 1?2 und 1?3; SNG v.Aulock ?0?3
D Köln 1?4; SNG Kop. 535; SNG v.Aulock ?0?2 und ?0?5
Ea Köln 1?5-180; SNG v.Aulock ?15, ?1 ?, ?0?0 und ?0?9
Eb Köln 181 und 182; SNG v.Aulock ?0?4
F Köln 183
G Köln 184
H Köln 185
I Köln 186-188
J Köln 189-194; Waddington 810; SNG v.Aulock ?14 und ?0?8
K Köln 195
L Köln 196; SNG v.Aulock ?0?6
M Köln 19?-203;
N Köln 204-206; SNG v.Aulock ?18 und ?19
0 SNG v.Aulock ?06?
P Köln 20?-213; Waddington ?88 Tafel 86 Abb.26 (nicht Nr. ?8?!)
Q Köln 214; SNG Kopenhagen 533
R Köln 216
S Waddington 804; SNG Kopenhagen 536; SNG v.Aulock ?13
T Köln 21? und 218; SNG v.Aulock ?065 und ?066; Mabbott 1163
U Köln 219
V Köln 220 und 221
W SNG Kopenhagen 534; SNG v.Aulock ?068
X Köln 222-224; Waddington ?95; SNG v.Aulock ?069

MIT DEM PORTRAIT DES GALLIENUS


A Köln 225; Waddington 825
B Köln 226-229; SNG v.Aulock ?2? und ?089; Waddington 839
C Köln 230; SNG v.Aulock ?30(?)
D Köln 231; SNG v.Aulock ?26
E Köln 232-235; SNG v.Aulock ?28 und ?090
F Köln 236; Münzen und Medaillen AG/Basel 41 (19?0) Nr.354;
96 Anhang zum 3.Kapitel

G SNG v.Aulock ?092


H Köln 23? und 238; SNG v.Aulock ?091
I Köln 239-243; SNG v.Aulock ?084
J Köln 244 und 245
K Köln 246-248; SNG v.Aulock ?22
L Köln 249; SNG v.Aulock ?23
M Köln 250 und 251; SNG v.Aulock ?088
N Köln 252 und 253; SNG v.Aulock ?OB?
0 SNG v.Aulock ?085
p SNG v.Aulock ?29
Q Köln 254; SNG v.Aulock ?086
R Köln 255; HolZscheck Teil 1 Nr.451b
s SNG v.Aulock ~4
T SNG v.Aulock ?25

MIT DEM PORTRAIT DER SALONINA


A Köln 256-258; SNG v.Aulock ?096
B SNG v.Aulock ?31
C Köln 259; SNG v.Aulock ?32 und ?094; Waddington 860
D SNG v.Aulock ?095
E SNG v.Aulock ?093

MIT DEN PORTRAITS VON VALERIAN UND GALLIENUS


A Köln 260 und 261; SNG v.Aulock ?081 und ?082; Wadd.821
B SNG v.Aulock ?080

MIT DEN PORTRAITS VON VALERIAN, GALLIENUS UND


CORNELIUS VALERIANUS
A Köln 262; Mabbott coZZection 116?
B SNG v.Aulock ?20
C SNG v.Aulock ?21
D SNG v.Aulock ?083

MIT DEM PORTRAIT DES CORNELIUS VALERIANUS


A SNG v.Aulock ?09?
Valerian und Gallienus 97

MIT DEM PORTRAIT DES SALONINUS VALERIANUS


Waddington 802 (im Text besprochen (s.o.S.86-87), aber nicht
in die Prägeskizze aufgenommen)

LISTE DER REVERSSTEMPEL


1 (Valerian) Köln 169
2 (Valerian) SNG v.Aulock 7071
3 (Valerian) Köln 170
4 (Valerian) Köln 171
5 (Valerian) SNG v.Aulock 716
6 (Valerian) Köln 172
7 (Valerian) Köln 173; SNG v.Aulock 7073
8 (Valerian) Köln 174; SNG v.Aulock 7072; SNG Kop.535
9 (Valerian) SNG v.Aulock 7075
10 (Valerian) Köln 175; Waddington 792
(Gallienus) Köln 226; SNG v.Aulock 7089
11 (Valerian) Köln 176; SNG v.Aulock 7070
12 (Valerian) Köln 177
13 (Valerian) Köln 178-180; Waddington 817; SNG v.Aulock 7079
14 (Valerian) SNG v.Aulock 715
15 (Valerian) SNG v.Aulock 717
16 (Valerian) Köln 181; SNG v.Aulock 7074
(Gallienus) Köln 231; SNG v.Aulock 726; Waddington 830
17 (Valerian) Köln 182
18 (Valerian) Köln 183
(GaZlienus) Köln 232
19 (VaZerian) Köln 184
20 (Valerian) Köln 185
21 (Valerian) Köln 186; Waddington 794
22 (Valerian) Köln 187; Waddington 808
23 (Valerian) Köln 188
24 (VaZerian) Köln 189; Waddington 801; SNG v.Aulock 714
25 (Valerian) Köln 190;
26 (Valerian) Köln 191
27 (Valerian) Köln 192; SNG v.Aulock 70?8
28 (Valerian) Köln 193; HCC 38
98 Anhang zum 3.Kapitel

29 (VaZerian) KöZn 194


30 (VaZerian) KöZn 195
31 (VaZerian) KöZn 196
32 (VaZerian) SNG v.AuZock 7076
33 (VaZerian) KöZn 197; Waddington 807
34 (VaZerian) KöZn 198; Waddington 812
35 (VaZerian) KöZn 199
36 (VaZerian) KöZn 200; SNG v.AuZock 7077
37 (VaZerian) KöZn 201 und 202
38 (VaZerian) KöZn 202-205; SNG v.AuZock 718
39 (VaZerian) SNG v.AuZock 719
40 (VaZerian) SNG v.AuZock 7067
41 (VaZerian) KöZn 207-209; Waddington 791
42 (VaZerian) KöZn 210 und 211
43 (VaZerian) KöZn 212 und 213
44 (VaZerian) KöZn 214; SNG Kopenhagen 533
45 (VaZerian) KöZn 215
46 (Valerian) Köln 216
47 (Valerian) SNG v.AuZock 713
48 (Valerian) Köln 217
49 (VaZerian) Köln 218
50 (VaZerian) SNG v.AuZock 7065
51 (VaZerian) SNG v.AuZock 7066
52 (VaZerian) Köln 219
53 (VaZerian) KöZn 220 und 221
54 (VaZerian) SNG v.AuZock 7068; Waddington 795
55 (VaZerian) KöZn 222
56 (VaZerian) KöZn 223; Waddington 798
57 (VaZerian) KöZn 224
58 (VaZerian) SNG v.AuZock 7069
59 (GalZienus) Köln 225; Waddington 825
60 (Gallienus) KöZn 227-229; SNG v.Aulock 727; Wadd.839
61 (Gallienus) KöZn 230
62 (Gallienus) Köln 233 und 234
63 (Gallienus) Köln 235; SNG v.AuZock 7090; Wadd.828
64 (GaZlienus) SNG v.Aulock 728
Valerian und Gallienus 99

65 (GaUienus) KCJ"ln 236


66 (GaUienus) SNG v.Aulock 7092
67 (GaUienus) Köln 237
68 (GaUienus) Köln 238
69 (GaUienus) SNG v.Aulock 7091
70 (GaUienus) Köln 239-241
71 (GaUienus) SNG v.Aulock 7084
72 (GaUienus) KöZn 242 und 250; SNG v.AuZock 7088
73 (GaUienus) KöZn 243
74 (GaUienus) Köln 244
75 (GaUienus) Köln 245
76 (GaUienus) KöZn 246
77 (GaUienus) KöZn 247
78 (GaUienus) Köln 248; SNG v.Aulock 722
79 entfällt
80 (GaUienus) KöZn 249; SNG v.AuZock 723
81 entfällt
82 (GaUienus) Köln 251
83 (GaUienus) KCJ"ln 252
84 (GaUienus) KCJ"ln 253
85 (GaUienus) SNG v.AuZock 7087
86 (GaUienus) SNG. v.Aulock 7085
87 (GaUienus) SNG v.AuZock 729
88 (GaUienus) Köln 254
89 (GaUienus) SNG v.Aulock 7086
90 (GaUienus) Köln 255
91 (GaUienus) SNG v.Aulock 724
92 (GaUienus) SNG v.Aulock 725
93 (SaZonina) KöZn 256
94 (Salonina) KCJ"ln 257
95 (Salonina) Köln 258
96 (SaZonina) SNG v.Aulock 7096
97 (Salonina) SNG v.AuZock 731
98 (Salonina) SNG v.Aulock 7094
99 (Salonina) SNG v.AuZock 732
100 (Salonina) KöZn 259
100 Anhang zum 3.Kapitel

101 (SaZonina) SNG v.AuZoak 7093


102 (SaZonina) SNG v.AuZoak 7095
103 (VaZerian mit GaZZienus) KBZn 260; Waddington 821
104 (VaZerian mit GaZZienus) KBZn 261
105 (VaZerian mit GaZZienus) SNG v.AuZoak 7081
106 (VaZerian mit GaZZienus) SNG v.AuZoak 7082
107 (VaZerian mit GaZZienus) SNG v.AuZoak 7080
108 (VaZerian, GaZZienus und CorneZius VaZerianus) KBZn 262
109 (VaZerian, GaZZienus und CorneZius VaZerianus) SNG v.AuZ.720
110 (VaZerian, GaZZienus und CorneZius VaZerianus) SNG v.AuZ.721
111 (VaZerian, GaZZienus und CorneZius VaZerianus) SNG v.AuZ.7083
112 (CorneZius VaZerianus) SNG v.AuZoak 7097
SKIZZIERUNG DES PRÄGESYSTEMS DER FAMILIE DES VALERIANUS
ZWISCHEN 253 UND ETWA 261 PRÄGEPLAN I (PHASE I-II)
(erfaßt sind nur die Stempel der Münzen in der SNG v.Aulock
und der hier publizierten Sammlung der Universität zu Köln.)

I+---PRÄGE(253)
PHASE I --+I+---- PRÄGEPHASE
(253/255)
I I______.,

VALERIAN

GALLIENUS

I
SALONINA

VALERIAN
mit
GALLIENUS

VALERIAN
mit
GALLIENUS
und
CORN.VAL.

CORNELIUS
VALERIANUS
...
0
SKIZZIERUNG DES PRÄGESYSTEMS DER FAMILIE DES VALERIANUS ZWISCHEN 253 UND ETWA 261 : IV

PRÄGEPLAN II (PRÄGEPHASE 111, IV UND V) (Erfaßt sind nur die S~empel der Münzen
in der SNG v.Aulock und der hier publizierten Sammlung der Universität zu Köln.)

PRÄGE- p .. IV PRÄGE-
I PHASE 111 __., RAGEPHASE I(- PHASE V---+ I
(oiroa 256) (oiroa 256) (256)

0
VALERIAN fT /~ .~ 9~
~~®®~ d~~cU~"'
GALLIENUS

A\
(Münzen mit den Portraits anderer Personen sind aus Nikaias Prägephasen III, IV und V nioht bekannt.)
SKIZZIERUNG DES PRÄGESYSTEMS DER FAMILIE DES VALERIANUS
ZWISCHEN 253 UND ETWA 261 PRÄGEPLAN III (PHASE VI-VIII)
(Erfaßt sind nur die Stempel der Münzen in der SNG v.Aulock
und der hier publizierten Sammlung der Universität zu Köln.)

PRÄGE- PRÄGE- PRÄGE-


I~PHASE vi-I .... PHAsE VI I-I·PHAsE VI I I--1
(ca.256) (ca.256) (ca.256)

VALERIAN

GALLIENUS

SALON INA

VALERIAN
mit
GALLIENUS

IIrno~
VALERIAN
mit
GALLIENUS
und
CORN.VAL.
•ffl

CORNELIUS
VALERIANUS

I
.....
SKIZZIERUNG DES PRÄGESYSTEMS DER FAMILIE DES VALERIANUS ZWISCHEN 253 UND ETWA 261 0

PRÄGEPLAN IV (PRÄGEPHASE IX BIS XIV) ""'


(Erfaßt sind nur die Stempel der Münzen
in der SNG v.Aulock und der hier publizierten Sammlung der Universität zu Köln.)

PPH.
PRÄGE- PPH. PRÄGE- PPH.
PRÄGEPHASE X rca. -1j
jf- XI -+j--PHASE XI I .. ,.._ XIII I--XIV _,,
j+---PHASE IX--+--- (256/25?) (258) (ca.259/26DJ 259/
(e,;. 256/25?) 260) ( 261?)

VALERIAN
(/)
::J
t;J
IJl~li I!AII 111 a

GALLIENUS
Lur JR
~4~~ IIA I i II §Z

0
~
>
UJ
SALON INA oc

I ! II
105

ÄVERSLEGENDEN: ÜBERSICHT

VALERIANUS (Stempel)

r IIOYB AIK OYAAEPIANOC AYr (A-C, E-F)


r IIOYB AIK OYAAEPIANOC AY (D)
r IIOY AIK OYAAEPIANOC AYr (G-I)
r IIOY AIK OYAAEPIANOC AY (J-M)
r IIOY AIK OYAAEPIANOC .CEB (0-Q)
r li AIK OYAAEPIANOC CE (N)
IIOY AIK OYAAEPIANOC CEB (T-V)
IIOY AIK OYAAEPIANOC CE (R)
IIOY AIK OYAAEPIANOC(?) (S)
IIOY AI OYAAEPIANOC CEB (X)
IIOY AI OYAAEPIANOC CE (W)

GALLIENUS
r IIOYB AIK Er NA rAAAHNOC AYr (B-C)
r IIOYB AIK ErN rAAAHNOC AYr (D-E)
r IIOYB AIK Er rAII.II.HNOC AY (A)
............... rAAAHNOC AYr (G)
r IIOYB AIK Er rAt.AHNOC
AY (H)
IIOY AIK Er NA rAAAHNOC (F)
r li AIK rAAAIHNOC CEB (I)
r li AIK rAAIHNOC CEB (J)
AIK Er rAAAIHNOC CEB (0)
IIOY AI ErN rAAAIHNOC CEB (N)
IIOY AI Er rAAAIHNOC CEB (L, R)
IIOY AI Er rAAAIHNOC (S-T)
IIOY AI Er rAAAIHNOC CE (K)
IIO AI Er rAAAIHNOC CEB (M)
IIO AI Er rAAAIHNOC CE (P-Q)

SALON INA
KOPN CAMINEINA CEB (A)
KOPN CAAQNEINA CEB (B)
KOP CAAQNEINA CEB (D)
KOP CAAQNEINA CE (C)
106 Averslegenden

VALERIAN mit GALLIENUS


AYT OYAAEPIANOC fAAAHNOC CEBB (A-B)

VALERIAN mit GALLIENUS und CORNELIUS VALERIANUS


AYT OYAAEPIANOC fAAIHNOC OYAJ\EPIANOC K CEBBB (A)

AYT OYAAEPIANOC fAAAIHNOC OYAAEPIANOC K CEBB (B)

AYT OYAAEPIANOC rAAAIHNOC OYAAEPIANOC KAIC CEBB (C)

AYT OYAJ\EPIANOC rAAAIHNOC OYAAEPIANOC KAI CEBBB (D)

CORNELIUS VALERIANUS
II A KOP OYAAEPIANOC K

SALONINUS VALERIANUS
............ OYAAEPIANOC K
4. KAP I T E L
DIE GEGENSTEMPEL AUF MüNZEN BITHYNIENS IN DER RöMISCHEN
KAISERZEIT

64 von den 263 Münzen Nikaias in der Kölner Sammlung tra-


gen Gegenstempel (Nr.15, 21, 22, 23, 26, 27, 28, 29, 31, 34, 35,
36, 37, 38, 39, 40, 41, 43, 44, 45, 46, 47, 48, 49, 51, 53, 54, 56,
57, 58, 59, 60, 62, 63, 64, 65, 66, 67, 68, 69, 70, 71, 72, 73, 75,
76, 77, 90, 92, 98, 99, 100, 104, 106, 108, 111, 127, 128, 134, 149,
161, 209 und 259); fünf Exemplare sind mit zwei Punzen mar-
kiert (Nr. 28, 57, 67, 69 und 75) und ein Stück trägt sogar
drei unterschiedliche Kontermarken (Nr.21).
Mit Ausnahme der Stücke Nr.15 und 23, die aus deut-
schem Privatbesitz den Weg in die Kölner Sammlung gefunden
haben, stammen alle anderen kontermarkierten Münzen aus
dem umfangreichen Fundkomplex, dem der größte Teil der Köl-
ner Sammlung von Münzen aus Nikaia entstammt (s.o.s.4-5).
Der hohe Anteil der kontermarkierten Münzen (24% der
Sammlung und 27% des Fundkomplexes) ließ eine Untersuchung die-
ser Gegenstempel erfolgversprechend erscheinen.

ZUR FORSCHUNGSGESCHICHTE

Gegenstempel auf antiken Münzen wurden lange Zeit hindurch


kaum beachtet, schon allein deswegen, weil meist besonders
schlecht erhaltene Münzen solche Markierungen tragen.
Je mehr Münzen aber in neuerer Zeit publiziert wurden,
desto klarer zeigte sich, daß diese Kontermarken als wich-
tige Dokumente für Kultur und Wirtschaft der damaligen Zeit
aufzufassen sind.
Bei der Erfassung eines Teils dieser schwierigen Mate-
rie - der Zahlenmarkierungen - leistete J.P.Callu (1969, s.
11-110) Pionierarbeit. Leider gab er weder Werte noch Refe-
renzen der einzelnen Münzen an. Seine statistischen Ergeb-
nisse konnten jedoch für Bithynien und Pontos durch das
Kölner Material bestätigt bzw. modifiziert werden.
Die Gegenstempel wurden auch von T.B.Jones (1963, 5.308-
347, nur Zahlenmarkierungen) und von M. Caccamo Cal tabiano ( 1978)
110 4.Kapitel

untersucht. Die Autoren versuchten in diesen Publikatio-


nen auf gedrängtem Raum, die Problematik sozusagen kurso-
risch zu erfassen. Der Raster der "Indizien-Aufnahme" muß-
te dabei notgedrungen relativ grob sein. Deswegen sind
die Ergebnisse dieser Forschungen mit einiger Vorsicht zu
verwenden, besonders wenn es um Detailfragen geht.

In der Antike wurden nicht selten Münzen mit Konter-


markierungen versehen. Solche Gegenstempelungen begegnen
uns besonders häufig auf dem Kleingeld des römischen Ori-
ents im dritten Jahrhundert nach Christus.

Die Interpretationen dieser antiken Punzierungen sind


vielfältig. Sie reichen von politischen Begründungen, etwa
dem Ausdruck einer damnatio memoriae, bis zu wirtschaftli-
chen Argumenten. Besonders oft liest man von dem Versuch,
die Kontermarkierungen als Methode zu verstehen, abgegrif-
fenes oder fremdes Geld dadurch kursfähig zu machen oder
durch die Punzierungen auf- bzw. abzuwerten 77 •

77)
Eine kleine Bibliographie, die keinerlei Anspruch auf auch
nur annähernde Vollständigkeit erhebt, soll die Vielfältigkeit der an-
tiken Gegenstempel und deren Interpretation zeigen:
a) allgemeine Darstellungen: Sanclementianum, Band 2 (1808) S.109;
F.v.Schrötter (1930), Art. Gegenstempel (Antike) s.211-212 (K.Regling);
R.Göbl (1978) S.223-224; M.R.-Alföldi (1978) S.36-37
a) SIZILIEN: In Akragas wurde nach der Invasion der Karthager um
405 v.Chr. altes Kleingeld mit Kontermarkierungen versehen, um es kurs-
fähig zu erhalten. Vgl. dazu S.C.Langher. Contributo alla storia della
antica moneta bronzea in Sicilia. Mailand 1964, s.210. Im Katalog der
Auktion vom Dezember 1979 der Firma Knopek (Köln) ist unter Nr.41 ein
Bleistück publiziert, das einen solchen Stempel trägt.
b) GALLIENUS und GERMANIEN: BMC(Emp.) Band 1 S.XXXI, XXXV und
CLVII; RIC Band 1 S.14; -Der Versuch von M.Grünwald (Die römischen
Bronze- und Kupfermünzen mit Schlagmarken im Legionslager Vindonissa.
Basel 1946, S.99-106), diese Kontermarken zu Dokumenten eines "Stempel-
krieges" hochzuspielen, ist von K.Kraft in seiner Rezension (in:Germa-
nia 30 (1952) S.223-225) abgelehnt worden.
cl VESPASIAN-PUNZEN auf SILBERMÜNZEN: M.Thirion. Cistophores con-
tremarquees sous Vespasian, in: Schweizer Münzblätter 49 (1963) S.l-8
und 55 (1964) 5.148-149; C.H.V.Sutherland. Zur Interpretation von Ci-
stophoren mit Gegenstempeln, in: Schweizer Münzblätter 51-54 (1964)
auf den Seiten 92-94
d) BÜRGERKRIEG 68/69: D.W.McDowall. The Roman Countermarks of
A.D.68, in: Numismatic Chronicle 6.20 (1960) S.103-112; derselbe. Coun-
termarks of Early Imperial Corinth, in: Numismatic Chronicle 7.2 (1962)
Gegenstempel 111

Diese kontroversen Meinungen sollen bei der Betrach-


tung der bithynischen Gegenstempel zunächst außer Acht
bleiben.
In dieser Untersuchung werden die gegengestempelten Münzen
zuerst aus Nikaia und dann aus ganz Bithynien bis hinein
nach Pantos möglichst repräsentativ erfaßt , um auf dieser
empirischen Basis aufbauend zu sicheren Ergebnissen zu ge-
langen.

VORBEMERKUNGEN
Die Bestimmung und Deutung von Gegenstempeln ist manchmal
durch spezielle technische Probleme erschwert.
Das gilt besonders, wenn nur wenige Exemplare und nicht
möglichst umfangreiche Münzenreihen vorliegen.

1,) UNDEUTLICHKElT DER STEMPELUNGEN


Die gegengestempelten Münzen weisen keinerlei Schmelzspu-
ren auf. Manchmal aber hat die Punzierung Schrötlingsrisse
verursacht (z.B. bei Nr.21 der Kölner Sammlung). Die Kontermar-
kierung wurde demnach im Kalt- oder Warmprägeverfahren auf-
gebracht, jedoch sicher nicht auf glühendheiße Schrötlinge.
Diese Methode ist zeit- und energiesparend, da die
Münzen nicht erst lange vorerhitzt werden mußten. Aber wegen
der größeren Härte des kalten Metalls unterlag die Punze

S.113-123;- Vgl. auch Hess (Luzern), Katalog der Auktion 211 (Mai
1932) Nr.383 und Knopek (Köln), Auktion vom Dezember 1979 den Kommentar
zur Münze Nr.664 (As des Nero).
e) JUDAEA und SYRIEN: L.El.Kanitz. The Countermark on a Jewish
Coin in the British Museum, in: Schweizer Münzblätter 113 (1979) S.25-
30; A.Kindler. The "damnatio memoriae" of Elagabal on City-Co1ns of the
Near East, in: Schweizer Münzblätter 117 (1980) S.3-7; H,Seyrig. Anti-
quites Syriennes no.67: Monnaies contremarquees en Syrie, in: Syria 35
(1958) S.187-198; G.G.Brunk. A Hoard from Syria Countermarked by the
Roman Legions, in: American Numismatic Society, Museum Notes 25 (1980)
S.63-76; L.El.Kanitz. The Countermark KOB on Coins of Caesarea Mariti-
ma, in: Schweizer Münzblätter 101 (1976) S.2-6; - Vgl. auch im Katalog
der Auktion 6 (1976) der Firma F.Sternberg (Zürich) die Kommentare zu
den Nummern 455, 456, 651 und 701.
112 4.Kapitel

einer erhöhten Belastung und verschliß schneller.


Wenn das Bild der Punze so abgenutzt war, daß man es kaum
noch erkennen konnte (z.B. bei Nr.49 der Kölner Sammlung (vergrös-
sert auf Tafel 22)), wurde der Stempel entweder als "Blind-
prägung" ohne genau erkennbares Bild weiterverwendet (z.B.
bei Nr. 39 der Kölner Sanunlung (vergrößert auf Tafel 22)) oder nach-
graviert.
Diese Nachgravur ist zuweilen so grob, daß die ursprüngli-
che Darstellung grotesk persifliert erscheint: Nur an Hand
von Münzen mit ähnlichen Markierungen ist zum Beispiel
nachzuvollziehen, daß der Ste~pel der Münze 68 (vergrößert
auf Tafel 21) als stark nachgeschnittener Abdruck des Typs
der Nike-Punze zu interpretieren ist, wie ihn die Münze Nr.
70 zeigt (vergrößert auf Tafel 21). Auf einer anderen Münze ist
aus dem Gegenstempel "Regentenbüste" ein skurriles Bild ge-
worden (Nr. 59 (vergrößert auf Tafel 22)): Der dargestellte Regent
scheint eine merkwürdige dreispitzige Mütze zu tragen, wie
sie sich Honoratioren moderner Karnevalsvereine aufsetzen.
In Wirklichkeit handelt es sich aber um einen etwas miß-
glückten Nachschnitt des üblichen Regentenkopfes, wie der
Vergleich mit den Beispielen auf den Tafeln 21 und 22 ein-
deutig zeigt.
Bei der Deutung von Punzierungen ist daher umso größere
Vorsicht geboten, je weniger Stücke zum Vergleich vorliegen.

2.) PUNZEN AUF MüNZEN MIT HOHEN RELIEFS


Oft ist der Gegenstempel in einen Bereich der Münze einge-
schlagen, der große Relief-Unterschiede aufweist. Nur sel-
ten ist die Punze so tief getrieben, daß diese Unebenheiten
egalisiert werden konnten. Deshalb kommt es häufig vor, daß
die Darstellung des Gegenstempels durch die darunterliegen-
den Bilder der Münze "gestört" wird.
Das ist zum Beispiel der Fall bei Nr. 65 (vergrößert auf
Tafel 21): Die Zeichnung des Gegenstempels des Nike-Typs
kommt wegen der starken Unebenheit des Münzreverses - hier
der Säulen des Tychetempels - fast nicht zur Geltung; nur
Gegenstel!lpel U·lono<;ramme) 113

der Vergleich mit ähnlichen Stücken (etwa Nr.64 und 66 auf Ta-
fel 21) erlaubt den Schluß, daß die Nike abgeprägt wurde.
Ohne solche Vergleichsstücke würde man bei der Be-
stimmung solcher Stempelungen oft im Dunkeln tappen 78

3.) MEHRFACH-PUNZIERUNGEN MIT DERSELBEN PUNZE


Mehrfach kontermarkierte Münzen sind für die Datierung von
Gegenstempeln von großer Bedeutung, wenn deutlich erkenn-
bar ist, in welcher Reihenfolge die verschiedenen Punzen
eingeschlagen wurden.
Auch hier ist Vorsicht am Platze, denn es kommen auch
mehrfache Abprägungen desselben Gegenstempels vor: Unter
dem stark nachgravierten Stempel auf Münze 68 (vergrößert auf
Tafel 21) ist im oberen Bereich eine zweite Punzierung zu
erkennen. Bei genauerem Hinsehen entpuppt sich jene fast
verdeckte Stempelung jedoch als Doppelschlag des Gegenstem-
pels. Bei Nr. 3 7 (vergrößert auf Tafel 22) ist ein und derselbe
Stempel sogar dreimal in die Münze getrieben worden.

MONOGRAMM-GEGENSTEMPEL IN BITHYNIEN
Auf bithynischen Münzen der Römischen Kaiserzeit kommen
sehr vereinzelt Monogramm-Kontermarken vor. Bislang sind
nur acht verschiedene Punzierungen auf 15 Münzen bekannt.

a) Eine Münze des Claudius aus Herakleia trägt


auf dem Revers diese Punze (Waddington (Hera-
kleia 81 Tafel 58 Abb.1, hier Tafel 28 Abb.9 (nur Revers)). Die bei
Waddington angegebene Lesung weicht etwas von dem auf dem
Foto lesbaren Teil des Monogramms ab. Analog zu den Punzen
b und d (s.u.S.114-115) wäre das Monogramm aufzulösen zu HPA-
KAEIAE. Diese Rekonstruktion ist aber vorerst hypothetisch.

78 l Beim Stück SNG v.Aulock 629 wurde z.B. auf das Paludamentum
des Avers-Portraits die Regentenkopf-Punze eingeschlagen. Der Gegen-
stempel erscheint etwas undeutlich und wurde dort deshalb irrtümlich
als cista mystica interpretiert.
114 4.Kapitel

b) Dieser Stempel ist bisher nur auf zwei Mün-


zen entdeckt worden. Er ist vor dem Avers-
portrait eingeschlagen auf einer Münze des Vespasian (Wad-
dingten (Bithynien) 4 Tafel 41 Abb.10) und auf einem Stück des
Tj tus aus fast der gleichen Epoche (8NG v.Aulock 6910, hier Ta-
fel 28 Abb.10 (nur Avers)) 79 • Beide Münzen tragen kein Ethni-
kon, sondern die Namen von Proconsules: Das Stück des Ves-
pasian nennt Marcus Plancius Varus, das des Titus den Mar-
cus Maecius Rufus.
Das Monogramm besteht aus den Buchstaben M, H, T, P, B und
I; es ist aufzulösen zu Mntp6zoALs BL8uv[as, "Metropolis
von Bithynien", und wurde demnach in der Metropolis Niko-
medeia verwendet (so schon bei Waddington 8.269 Anm.1). Ähnlich
wie bei der Monogramm-Punze d (s. u.8.115) wurde diesen Münzen
ohne Ethnikon der Stadtname aufgeprägt.
Es ist sehr wahrscheinlich, daß dieser Gegenstempel
nicht zufällig die Stadt Nikomedeia nennt, sondern daß die
Versammlung des KoLvov BL8uv[as, des "bithynisehen Landta-
ges", in dessen Auftrag jene Geldstücke ohne Ethnikon ge-
prägt wurden 80 , in diesem Jahr in Nikomedeia tagte.

c) Dieser Gegenstempel ist auf Münzen des Domi-


tian neben dem Portrait eingeschlagen. Auch
diese Münzen tragen kein Ethnikon.
Fünf Exemplare hat M. J. Price (1967) publiziert (ein Beispiel
hier auf Tafel 28 Abb.11).
In diesem komplexen Monogramm kann man zehn Buchstaben er-
kennen: A, Y, T, 0, K, P, w, N (als Umriß des A, verbunden mit
der senkrechten Haste des P) und l: (liegend in der unteren Hälfte des
A). Daraus hat M.J.Price mit Recht Autoxp&twp TpaLav6s
gelesen (1967, 8.38-39). Diese Punze wurde sicher zu Beginn
der Regierung des Traian benutzt, um mit seinem Namen Geld

79)
Im Index der 8NG v.Aulock (1981) ist auf 8.184 irrtümlich
nur das Monogramm MB angegeben.
80)
Vgl. dazu J.Deininger (1965) 8.170-172.
Gegenstempel (Monogramme) 115

des der damnatio memoriae verfallenen Domitian zu "Traian-


Geld" zu stempeln (vgl. unten den Kommentar zu Monogramm-Punze d).
Ähnlich sind Stücke aus der untermoesischen Stadt Tomis
mit der Punze ITP~ (= Tpa~av6~) zu interpretieren (Tafel
28 Abb.12 (nur Avers)); auch hier wurde lokales Kleingeld zu
"Traian-Geld" gemacht.
Schon unter Vitellius waren in Rom Sestertii des geächte-
ten Nero mit~(= VITELLIV(s)) kontermarkiert worden
(Tafel 28 Abb.8 (nur Avers)).

d) Auf drei Münzen tritt der Abdruck dieser Pun-


ze auf (M.J.Price (1967) Nr.3-5; ein Beispiel hier
auf Tafel 28 Abb.13 (nur Revers)). Alle drei Münzen wurden in
Prusias am Hypios gefunden. M.J.Price hat daher sicher
recht, wenn der das Monogramm auflöst zu ITPOY(cr~Ewv),
"(GeZdJ der Bürger von P!'usias". Manchmal wurde diese Pun-
ze d in dieselben Münzen eingeschlagen, auf denen schon die
Punze c stand; d ist also etwas später verwendet worden als
c. Zusammen mit c gelesen, trägt d die Aussage, daß unter
Traian in Prusias am Hypios eine Versammlung des Ko~vov
BE~~uv[a~ stattgefunden hat, anläßlich derer die Domitian-

Münzen ohne Ethnikon den Ortsnamen von Prusias aufgeprägt


bekamen (vgl. den Kommentar zu Monogramm-Punze c (oben s.114-115)).

e) Eine Münze des Traian aus Prusa trägt einen


rechteckigen Gegenstempel vor dem Portrait,
dessen Buchstaben nicht mehr zu entziffern sind (SNG v.Au-
lock Nr.867, hier Tafel 28 Abb.14 (nur Avers)). Weitere Aussagen
über diese Punze sind vorerst nicht möglich.

f) Beide Exemplare aus Bithynien, die eine sol-


ehe Punze tragen, stammen aus der Stadt Bi-
thynion Klaudiepolis (Waddington (Bithynion) 20 (ohne Abbildung;
die Punze verlesen als B T, und SNG v.Aulock 298, hier Tafel 28 Abb.
15 (nur Avers)). Beide Münzen zeigen das Portrait des Anto-
ninus Pius (138-161).
Das Monogramm besteht aus den Buchstaben A, N, T, I, o und
116 4.Kapitel

~- Es ist sehr wahrscheinlich aufzulösen als 'AvTLvoos.


Antinoos, der Favorit des Kaisers Hadrian, stammte aus
Bithynion Klaudiepolis und wurde nach seinem (Opfer?)-Tod
im Nil im Jahr 130 zum Heros erhoben 81 • Münzen und große
Medaillons seiner Geburtsstadt tragen die Aufschrift 'Av-
TLvoos ~pws oder 'AvTCvoov &E~v ~ naTpCs, "Antinoos der
Heros", "die Vaterstadt an den Gott Antinoos" 82 • In Bithy-
nion Klaudiepolis gab es offenbar Mysterien des Antinoos 83
Ob ein Sestertius des Tiberius aus Lugdunum mit der
gleichen Punze (Tafel 28 Abb.6 (nur Revers)) in den gleichen Zu-
sammenhang gehört, ist völlig ungewiß (Zur Kommentierung vgl.
unten die Ausführungen zur Monogramm(?)-Punze g).

g) Diesen Gegenstempel trägt ein singuläres


Stück des Mare Aurel, das wiederum aus Bithy-
nion stammt (Waddington 24 Tafel 42 Abb.4, hier Tafel 28 Abb.16).
Es handelt sich dabei um ein Monogramm oder, wahrscheinli-
cher, um ein Kryptogramm aus einem sechsstrahligen Stern
und einem ägyptischen Himmelsschlüssel, einem Anch.
Das Symbol stünde für Antinoos: Cassius Dio schrieb,
daß der Kaiser Hadrian für seinen toten Freund Antinoos
maßlose Ehrungen einführte und daß er "schließlich vorgab, mit
eigenen Augen einen Stern gesehen zu haben, den des Antinoos, und daß
er nur zu gern seinen Begleitern lauschte, die phantasierten, daß der
Stern aus der Psyche des (sterbenden) Antinoos entsprungen und damals
zum erstenmal gesehen worden sei" 8 4 •

81)
Cassius Dio LXIX 11,4 (Hadrian); eine Weihinschrift bei F.K.
Dörner (1952) S.40 Nr.78 (Foto dort auf Tafel 16) = Annee epigraphique
1951 Nr.28; ein Hymnos auf Antinoos bei W.D.Lebek (1973) 8.101-137
82)
z.B.Waddington 13-18; ein Medaillon, zur Sonnenuhr umgear-
beitet, bei E.Buchner (1976) 8.330-336

83 ) In CIG 3803 werden zwei Männer bezeichnet als Aavnp6TaTos


unaTLxos xat &unx6os Twv T~ÖE vuoTnpCwv bzw. als xpaTLOTos vuoTapxns;
vgl. dazu auch L.Robert (1980) 8.134-135.
84 ) Cassius Dio LXIX 11,4 (Hadrian): ••• xaL TEAOS aOTEPU TLVa
UUTOS TE opav WS xat TOÜ 'AvTLv6ou ÖvTa CA~y~, xat TWV ouv6VTWV oL vu-
&oAoyoUVTWV ~ÖEWS nxoUEV CX TE Tns ~uxns TOÜ 'AvTLv6ou ÖVTWS T~V aOTE-
Gegenstempel 117

Der Zweck dieser Antinoos(?)-Punzen der Typen f und


g ist unklar. Vielleicht dienten die damit punzierten Mün-
zen als Tesseren im Zusammenhang mit den Mysterien(festen)
(ausführlich unten auf 5.126-127, 131, 133 und 139-140).

h) Ein einziges Exemplar mit dieser Punze ist


bekannt: eine Münze des Severus Alexander
aus Nikaia (Waddington 604 Tafel 82 Abb.30, dort auf S.475 verlesen
als N1 hier Tafel 28 Abb.17 (nur Avers)). Datum, Lesung und
Zweck der Markierung sind unklar.

BILD-GEGENSTEMPEL IN BITHYNIEN
Leichter zu enträtseln als jene wenigen Monogramm-Gegen-
stempel sind die Punzen, die Bilder oder Zahlen tragen.
Die bithynischen Bild-Gegenstempel lassen sich in
fünf deutlich unterscheidbare Gruppen differenzieren:
Gruppe A (ein bärtiger Kaiserkopf nach rechts)
Gruppe B (eine weibliche Büste nach rechts)
Gruppe c (eine Nike-Figur auf dem Avers)
Gruppe D (eine Nike-Figur auf dem Revers)
Gruppe E (ein (fast) unbärtiger Regentenkopf)
Als Gruppe F werden weiter unten die Punzen mit Zahlen-
buchstaben behandelt.

BILD-GEGENSTEMPEL: GRUPPE A (BÄRTIGER KAISERKOPF)


Bisher sind nur zwei Münzen mit dieser Punze bekannt. In
beiden Fällen ist der bärtige Kaiserkopf mit dem Lorbeer-
kranz nach rechts abgebildet. Die runde Kontermarke ist
sorgfältig und tief vor dem Aversportrait eingeschlagen.
Ein Stück kommt aus Nikaia (Kölner Sammlung Nr. 211 vergrößert
abgebildet auf Tafel 20). Das zweite Exemplar (M.J.Price (1967)
s.37 und 40-41 mit Abb.6) ist derart abgegriffen, daß weder
der Kopf auf dem Avers, noch Umschrift oder Darstellung
der Rückseite zu bestimmen sind.
118 4.Kapitel

Der Kaiser auf der Punze der Münze aus Nikaia zeigt
wahrscheinlich Septimius Severus; das Datum der Markie-
rung ist vermutlich 204 (dazu ausführlich unten 5.135).

BILD-GEGENSTEMPEL: GRUPPE B (KOPF EINER KAISERIN ?)


Diese Punze ist nur ein einziges Mal belegt (M.J .Price (1967)
Nr.5; hier Tafel 29 Abl>.1). Die stark abgegriffene Münze trägt
auf der Rückseite die Monogramm-Punze des Typs d aus Pru-
sias am Hypios (s.o.S.115). Der Monogramm-Stempel ist durch
den Bild-Gegenstempel beschädigt worden; die Bild-Punze B
ist also jünger als die Monogramm-Punze d.
Bild-Punze B zeigt im runden Feld eine weibliche Bü-
ste nach rechts; sie ist, genau wie Gruppe A, vor dem Vor-
derseitenportrait eingeschlagen. Die ondulierte und hoch-
gesteckte Frisur der Dame war seit Faustina junior (t 175)
modern. Leider ist die Münze so schlecht erhalten, daß we-
der Prägezeit noch Prägeort zu ermitteln sind.
Wenn es sich bei der dargestellten Dame um eine Kaiserin
handelt, kann es sich nur um eine der zahlreichen Augustae
der Antoninen- oder Severerdynastie handeln (Faustina junior,
Crispina, Julia Domna, Plautilla, Julia Maesa, Julia Soaemias, Annia
Faustina, Julia Paula, Julia Mamaea oder Orbiana).
Eine genauere Zuweisung ist vorerst noch nicht möglich.

BILD-GEGENSTEMPEL: GRUPPE C (NIKE)


Dieser Gegenstempel ist hochoval und zeigt die Siegesgöttin
Nike nach rechts stehend und mit der Rechten einen Lorbeer-
kranz hochhaltend; manchmal erkennt man auch einen Palm-
zweig, den sie mit der Linken hält.
Wie bei den Gruppen A und B ist der Stempel sorgfäl-
tig auf der Vorderseite der Münzen eingeschlagen und zwar
in jedem Fall hinter dem Aversportrait; diese Punze kann
daher nicht mit der Nike-Punze D verwechselt werden, die
immer auf der Rückseite der Münze steht.
Die Kontermarkierungen der Gruppe C wurden ausschließ-
lich auf nikäischen Münzen festgestellt (so schon M.Caccamo
Gegenstempel (Bilder) 119

Caltabiano (1978) s.145). Die Punze wurde daher sicher ledig-


lich in Nikaia verwendet.
Es konnten 26 Beleg-Exemplare erfaßt werden 85 •
Die Münzen erstrecken sich über die Epochen der Kaiser
Mare Aurel (161-180) bis Caracalla (198-217).. Fast alle Stük-
ke sind severisch; nur sieben gehören zu Mare Aurel oder
zu Commodus.
Der Termin der Punzierungen mit diesen Nike-Gegenstempeln
läßt sich bestimmen an Hand der "Schlußmünzen".
Geldstücke des Geta nennen ihn allesamt Caesar, sind
also vor seiner Ernennung zum Augustus im Jahre 209 herge-
stellt worden. Sein Bruder Caracalla wird ausschließlich
mit seinem frühen Knabenportrait dargestellt. Die letzte
Münze, die eine Punze vom Typ C trägt, ist also spätestens
209, wie sich zeigen wird aber bedeutend früher geprägt
worden.
Weitere Rückschlüsse auf die Termine der Gegenstempelungen
liefert die Uberlegung, daß der Abnutzungsgrad einer Münze
nach dem Zeitpunkt der Punzierung nicht besser, sondern
nur schlechter werden kann, je nach dem, wie lange das
Geldstück noch im Umlauf verblieb.
Da die kleinen Bilder der Gegenstempel recht tief in die
Münzen eingeschlagen wurden, nutzten sie im Umlauf erheb-
lich weniger ab als die Münze selbst.
Erst wenn die Münze nach Jahrzehnten des Geldumlaufes
durch das ständige Abgreifen so dünn geworden ist, daß die
Münzoberfläche und das Niveau der Einpunzung annähernd

85)
15 fotografierte Münzen der Sammlung Waddington (Nr.181 Ta-
fel 71 Abb.13, Nr.192 Tafel 71 Abb.22, Nr.276 Tafel 74 Abb.20, Nr.320
Tafel 75 Abb.19, Nr.360 Tafel 76 Abb.15, Nr.370 Tafel 76 Abb.23, Nr.
382 Tafel 76 Abb.32, Nr.395 Tafel 77 Abb.11, Nr.397 Tafel 77 Abb.13,
Nr.417 Tafel 78 Abb.3, Nr.492 Tafel 80 Abb.1, Nr.495 Tafel 80 Abb.5,
Nr.526 Tafel 80 Abb.26 und Nr.527 Tafel 80 Abb.27), ein Exemplar der
SNG Kopenhagen (Nr.502), drei Stücke der Kölner Sammlung (Nr.15, 21
und 23) und sieben Münzen der SNG v.Aulock (Nr.553, 578, 589, 590,
598, 7032 und 7070; - Diese Stücke sind im Index der SNG v.Aulock
(1981) auf S.185 aufgeführt; die dort vorgenommene Differenzierung
nach "Nike" und "Nike mit Kranz" ist unnötig, denn immer ist Nike mit
Kranz und Palmzweig gemeint und abgebildet.
120 4.Kapitel

eine Ebene bildeten, wurde auch die Kontermarkierung ab-


genutzt. Eine fast völlig abgegriffene Münze mit gut er-
haltenem Gegenstempel kann also beim Datum der Punzierung
erheblich besser erhalten gewesen sein und wurde mögli-
cherweise erst später derart abgenutzt. Das Prägedatum ei-
ner abgegriffenen Münze mit Kontermarke ist für die Datie-
rung der Punze demnach ein terminus post quem, der Jahr-
zehnte vor dem Datum der Kontermarkierung liegen konnte.
Ist eine gegengestempelte Münze allerdings besonders
gut erhalten, lagen die Zeitpunkte der Prägung der Münze
einerseits und der Punzierung andererseits nicht allzu
weit auseinander; sie waren sich umso näher, je besser
die Münze erhalten ist.
Auf der Basis dieser Uberlegungen wird eine zuver-
lässige Datierung der Punzierungen auf den Münzen möglich.
Die gepunzten Stücke des Mare Aurel sind alle rela-
tiv schlecht erhalten; das Kölner Exemplar Nr.15 ist so
abgegriffen, daß es kaum noch bestimmbar war. Zwei der
erfaßten Commodus-Münzen sind nicht viel besser erhalten.
Ein Exemplar ist aber so gut erhalten, daß der Prägeter-
min und das Datum der Punzierung eng beieinander gelegen
haben müssen (Waddi.ngton 320, hi.er Tafel 29 Abb.2 und 3). Die
Rückseite der Münze zeigt drei Athleten und nennt in der
Umschrift die Spiele der Ko~6öE~~. Diesem Fest hatte Com-
modus seinen Namen gegeben. Es ist auch epigraphisch
überliefert in der Siegerinschrift aus Neapel für Marcus
Aurelius Artemidoros aus Saittai (Lydien) 86

86)
C.Bosch (1950) S.80 Nr.1 = IG 14 Nr.738 = IGR I Nr.443;-
L.Moretti (1953, S.257-259 Nr.87) erwähnt eine andere Inschrift, in
der von Ko~6öEL~ die Rede ist, und datiert die Inschrift in die Mit-
te des dritten Jahrhunderts; sie wurde in Delphoi am Eingang des
Schatzhauses der Athener gefunden (Fouilles de Delphes III 1 S.368-
369 Nr.555).
Ko~6öE~~ werden auch auf Münzen der Stadt Laodikeia am Lykos (Phry-
gien) aus severischer Zeit genannt (K.Kraft (1972) Tafel 79 Nr.21c
(Julia Domna) und Tafel 84 Nr.69 (Revers stempelgleich) (Geta als
Caesar)).
Gegenste~pel (Nike) 121

Aus Anlaß dieser Festspiele kam es in Nikaia zum erstenmal


zu umfangreichen agonistischen Emissionen: Auf den "Son-
dermünzen" erscheinen Athleten, Preiskronen, Tische mit
Kampfpreisen und Amphoren mit Palmzweigen (Waddington Nr.303-
329); nicht selten wurde der Name der Festspiele, Ko~66E~~.
in die Reverslegende aufgenommen (z.B. bei Waddington Nr.305,
306, 310, 316 und 320; hier ein Beispiel auf Tafel 29 Abb.4 und 5).
Diese Agone wurden nur einmal, nämlich im Jahr 188,
gefeiert (C.Bosch ( 1950) s. 89 und 96).
Vielleicht stand dieses Fest mit den Decennalien des Com-
modus im Zusammenhang; zu diesem Anlaß wurden in Rom (Vgl.
RIC III 8.259-260; M.R.Kaiser-Raiss (1980) s.35-38; ein Beispiel hier
auf Tafel 29 Abb.6) und in Alexandria (ein Beispiel hier auf Ta-
fel 29 Abb. 7) Münzen geprägt, die den Princeps als Sieger
und Friedensbringer zeigen.
Auch in Nikaia wurden unter Commodus solche Siegesmünzen
hergestellt; auf diesen Stücken erscheinen: der Adler zwi-
schen Standarten als Zeichen der römischen Truppenmacht,
die Siegesgöttin Nike, schließlich Commodus selbst zur At-
tacke anreitend oder als Sieger neben einem gefesselten
Kriegsgefangenen stehend (Waddington 283, 284 und 294-298).
Der Gegenstempel der Gruppe C wurde also in Nikaia
zuerst im Jahr 188 auf Münzen des Commodus und dessen Va-
ter Mare Aurel eingeschlagen. Die Stücke stehen im Zusam-
menhang mit den großen Festspielen dieses Jahres, denn wie
dieses Fest in Bithynien nur in Nikaia begangen wurde, so
erscheint auch der Nike-Gegenstempel dieser Phase nur in
dieser Stadt.
Auch die zweite Phase der Benutzung des Punzentyps C
ist genau datierbar.
Die 19 Beleg-Exemplare stammen alle aus der Zeit der Seve-
rerdynastie und wurden irgendwann zwischen 193 und 209 ge-
prägt.
Viele dieser Münzen sind heute sehr schlecht erhalten,
aber je jünger die Stücke sind, desto häufiger kommen gute
Exemplare vor, und mi·t den Portraits des jungen Caracalla
122 4.Kapitel

als Augustus und des Geta als Caesar treten fast präge-
frische Münzen mit Nike-Punzen auf (z.B. Nr.23 der Kölner Samm-
lung). Auch in dieser Phase der Kontermarkierungen liegt
der Schluß nahe, daß alle diese Exemplare gleichzeitig in
einer einzigen Aktion ihren Aufdruck bekamen.
Wenn es gelingt, die am besten erhaltene "Schlußmünze"
dieser punzierten Geldstücke zeitlich zu fixieren, ist da-
mit das Punzierungsdatum ermittelt~ es ist nur sehr kurze
Zeit nach diesem terminus post quem anzusetzen.
Drei der erfaßten Münzen tragen das Bild der Plautil-
la. Dieses Mädchen wurde im April 202 mit dem erst fünf-
zehnjährigen Caracalla verheiratet, mußte aber schon 205
in die Verbannung gehen (E.Stein (1910) Sp.287-288). Die älte-
ste Münze der Plautilla ist also frühestens im April 202
geprägt worden. Da drei Münzen, die im April 202 oder spä-
testens 205 geprägt wurden, den Nike-Gegenstempel hinter
dem Portrait der P.lautilla tragen, ist der terminus post
quem dieser Punzierungs-Aktion der April 202.
Die Münze SNG v.Aulock 7040 sowie das Kölner Exemplar
Nr.23 zeigen Caracalla als Jüngling ohne Bart mit der Ti-
tulatur Alrroxp&:rwp Kal:oap Mi:ipxo!; Aupnho!; 'Anwve:l:vo!; A\'iyouoTo!;.
Dieses Jugendportrait wurde in der Münzprägung nur zwi-
schen 198 und etwa 205 benutzt (vgl. c.Bosch (1935) s.48) ~ Mün-
zen mit dem Bild des Caracalla, die ihn älter zeigen, tra-
gen nie eine Nike-Kontermarke.
Weitere Datierungshinweise bieten die Reverse der ni-
käischen Münzen mit Nike-Gegenstempeln.
Unter den 19 erfaßten Münzen finden sich sieben Stücke mit
agonistischen Reversen (Waddington 3601 395 526 und 527; SNG Ko-
I

penhagen 502; SNG v.Aulock 7032 und 7040 hier Tafel 29 Abb.11 (nur
1

Revers)). Die Legenden dieser Exemplare weisen auf ein gros-


ses Fest hin, die Ee:ounpe:~a; ~~AaöiA~e:~a; ,& ~e:y&Aa, "die
großen (FestspieLe) des Severus und der einträchtigen Brü-
der (CaraaaZZa und Geta)". Dieses Fest wurde im Jahr 204
gefeiert (C.Bosch (1950) 8.90-91 und 95-96).
In demselben Jahr fanden in der Hauptstadt Rom die pompösen
Gegenstempel (llike) 123

Saecularspiele statt (vgl. Tafel 29 Abb.17) 87 •

Bezeichnenderweise zeigt das am besten erhaltene Stück mit


Nike-Gegenstempel als Revers eine Preiskrone (Waddington 526,
hier Tafel 29 Abb 9 und 10). Da diese Münze 204 geprägt wurde,
kann der Gegenstempel nur um Tage oder Wochen später auf
die Münze gekommen sein.
Wie bei den Stücken der Ko~66ELa mit solchen Konter-
marken ist auch hier der Bezug zu den Festspielen von 204,
den zweiten bedeutsamen nach 188, ganz offensichtlich.
Wie schon 188 kann die kleine Nike in der Kontermarke Hin-
weise auf den Hintergrund dieser Kontermarkierungs-Aktion
bieten.
Nike hatte in vielen Bereichen des antiken Lebens ihren
Platz und ihren "Wirkungsbereich". Sie konnte zum Beispiel
auf einer zum Neujahrsgeschenk bestimmten öllampe als ganz
allgemeines Glückssymbol auftreten 88 • Nike war daneben ein
ganz vordergründig sprechendes Symbol für Nikaia, die "Nike-
(Stadt)" 89 • Besonders galt Nike als die Siegbringerin, im
Kleinasien der Kaiserzeit natürlich als die Siegbringerin
der Römer. Ein Victoria-Altar stand im Senatsgebäude, und
Victoria-Darstellungen finden sich in fast unübersehbarer
Fülle auf den Prägungen der Reichsmünzstätten (ein Beispiel
hier auf Tafel 27 Abb.22),

87 ) M.P.Nilsson (1920} Sp.l710-1718; BMC (Emp.} vol.S S.CXLIX-


CXLX; ; E.Diehl. Sitzungsberichte der preußischen Akademie der Wissen-
schaften, phil.-hist.Klasse 27 (1932) S.762-791; J.Gage. Les jeux se-
culaires de 204 ap.J.-C. et la dynastie des Severes, in: Melanges
d'archeologie et d'histoire de l'ecole Franyaise de Rome 51 (1934)
S.l-46; I.B.Pighi. Oe ludis saecularibus. Rom 1941, S.137-194; F.Alt-
heim (1938) S.261-263; P.V.Hill (1964) S.6 und S.30-31; A.Birley.
Septimius Severus. London 1971 S.224-230.
88)
A.Alföldi (1941) Tafel 70 Nr.41 und, besser erhalten, H.
Borger (1977) S.178 Abb.234
89)
Solche "sprechenden Gegenstempel" sind auch aus anderen Or-
ten bekannt, z.B. aus Diokaisareia (Kilikien), der "Zeus-Kaiser-
(Stadt)". Dort finden sich auf severischen Münzen Blitzbündel und Adler
eingepunzt (SNG v.Aulock 5543-5545), beides Symbole des Zeus; auf Domi-
tian-Münzen aus Flaviopolis, "Flavier-Stadt", ist manchmal eine Athena-
büste eingepunzt (SNG v.Aulock 5556); Athena ist das griechische Pen-
124 4.Kapitel

Ein besonders deutliches Zeugnis für diese "Staatsgottheit"


Nike-Victoria ist eine Gemme, die zwei Victorien neben der
Lupa, die Romulus und Remus säugt, und dem Adler des Jupi-
ter zeigt (Tafel 29 Abb. 14) 91 •
Genau im nikäischen Festspieljahr 204 wurden in Rom
die Saecularspiele gefeiert, und in Rom wie in Alexandria
wurden Victoria- bzw. Nikemünzen geprägt 92 als Hinweis auf
die Sieghaftigkeit der nun schon seit zehn Jahren regieren-
den Severerdynastie (vgl. Tafel 29 Abb.12 und 13).
Natürlich wurde die Punze C in Nikaia nicht aus purem
Zufall immer hinter dem Aversportrait eingeschlagen; damit
sollte nämlich der Eindruck vermittelt werden, daß diese
kleine Nike die portraitierte Person bekränzt.
Dieser Darstellungsmodus ist seit langem geläufig ge-
wesen: Erste Beispiele finden sich schon auf Münzen der
griechischen Welt, dann auf arsakidischen Drachmen (ein Bei-
spiel auf Tafel 29 Abb.15) 93 und auf Prägungen der Römischen
Republik (ein Beispiel auf Tafel 29 Abb.16).
Während der Römischen Kaiserzeit erscheinen nicht sel-
ten Victorien, die den Kaiser bekränzen (z.B. Augustus (Tafel
29 Abb.18), Traian (Tafel 29 Abb.19 und Antoninus Pius (Tafel 30 Abb.1);
aus Alexandria: Commodus (Tafel 29 Abb.7; ein Stück des Jahres 28 (187/
188) bei A.Geißen (1982) Nr.2230)).
Auch in der provinzialen Prägung gab es vergleichbare
Münzen (z.B.: Mare Aurel auf Münzen aus Hierapolis (Kilikien) (Tafel
30 Abb.2), Commodus auf Stücken aus Elaia (Aeolis) (Tafel 30 Abb.5) und
Caracalla auf Münzen aus Hypaipa (Lydien(Tafel 30 Abb.4)).

dant zu Minerva, der Schutzgöttin Domitians, die in Rom fast alle Rever-
se der späteren Denare des Domitian zierte.
91)
A.Krug (1981) S.179 Nr.41; - Vgl. eine ähnliche Bleitessera
bei M.Rostovtzeff (1903) Tafel s Abb.49.
92 ) Rom: P.V.Hill (1964) 5.30-31 Nr.708-716; Alexandria: M.Fluss
(1923) Sp.1976; J.Vogt (1924) S.168
93)
D.Sellwood (1981): Typ 36/19-27; 42/1-4; 49/1-3; 50/15-17;
52/10-39; 56/6-15; 57/1-18 und 58/1-13
Gegenstempel (Nike) 125

Auch als Kontermarke ist ein solches Nikebild in Kleinasi-


en schon früher einmal verwendet worden (Münzen des Tiberius
aus Amises (Pontos) (Tafel 30 Abb.4)).
Neben der Nike als Göttin, die den militärischen Sieg
bringt, gibt es vielfältige Dokumente für Nike als Sieges-
göttin im Agon 94 • Schon in früher Zeit ließen Pindar 95 und
Bakchylides 96 die Göttin Nike den Sieg im Agon verschaf-
fen. Auch Menanders Komödie ßucrxoAOS endet mit einem Anruf
an Nike, daß dieses Stück den Sieg erränge 97 •
Sehr oft wurde auf spätantiken Contorniaten (ein Bei-
spiel auf Tafel 30 Abb. 7) 9 8 und sogar auf Spiegeln (Tafel 30
Abb.B) die Göttin Nike-Victoria als Siegbringerin im Wagen-
rennen dargestellt, oder die Wettkämpfer halten die Attri-
bute der Gottheit, Palmzweig und Lorbeerkranz.

94)
Bennent (1936) Sp.285-287 und 293-294
95)
Pindar, Nemea v, 41-42: Tu
ö' ALyGv~-&E öGs, Eu-&6~EVES,
NGx~s ~v &yxwvEaa~ xGTvwv xo~MLAWV E~~ucr~s ü~vwv.

96 ) Das wird besonders deutlich in den Epinikien 12,4-8:


~s y&p ÖAßL~v I ~ELvo~crG ~E x6Tv~~ NGx~ I vaaov ALyLv~s &x&pxE~ I gA-
Vgl. auch ähnliche Anspielungen in den
-&6v<~ xoa~na~~ -&E6ö~~Tov x6A~V.
Epinikien 3,5-8; 5,33-34; 6,11; 7,9; 8,25; 10,15; 11,1-7 und 13,59.
97 ) Menander, Dyskolos 969-970: n ö'EUXaTE~P~ ~~A6YEAW$ TE X~p-
"'
vEVO$ I N'~xn ~Ev
o.' n~wV
e _ ' '
EU~EVnS
v
EXO~T
t t
~E~.
'

98)
Vgl. die Ausführungen in A.Alföldi (1941); die Tafeln sind
bedeutend erweitert worden in: A.Alföldi/E.Alföldi (1976): Tafel 3 Abb.
1-9, Taf. 5 Abb.4, Tafel 18 Abb.l0-12, Tafel 19 Abb.l, Tafel 21 Abb.1
und 2, Tafel 31 Abb.l, Tafel 38 Abb.2-4 und 9-11, Tafel 42 Abb.2-4,
Tafel 47 Abb.l-12, Tafel 48 Abb.l-12, Tafel 51 Abb.B-12, Tafel 58 Abb.
1-9, Tafel 66 Abb.l0-12, Tafel 69 Abb.2,3 und 5-9, Tafel 70 Abb.9-12,
Tafel 71 Abb.l-12, Tafel 72 Abb.1-7, Tafel 73 Abb.l-3, Tafel 81 Abb.5-
12, Tafel 82 Abb.l und 2, Tafel 86 Abb.12, Tafel 87 Abb.1-12, Tafel 88
Abb.1-12, Tafel 89 Abb.l-6 , Tafel 94 Abb.6-8, Tafel 95 Abb.l-12, Tafel
96 Abb.l-9, Tafel 102 Abb.B und 9, Tafel 115 Abb.1-12, Tafel 116 Abb.l-
12, Tafel 117 Abb.l-9, Tafel 118 Abb.5-12, Tafel 119 Abb.1 und 2, Tafel
120 Abb.l-7, Tafel 121 Abb.2 und 3, Tafel 122 Abb.4, Tafel 124 Abb.l2,
Tafel 128 Abb.9, Tafel 139 Abb.2-12, Tafel 140 Abb.l-12, Tafel 141 Abb.
1-5, Tafel 144 Abb.1,2 und 7-9, Tafel 145 Abb.l-3, Tafel 153 Abb.3, Ta-
fel 154 Abb.B-11, Tafel 155 Abb.l-6, Tafel 156 Abb.lO, Tafel 157 Abb.l-
4, Tafel 159 Abb.7-10, Tafel 160 Abb.l-8, Tafel 174 Abb.7-12, Tafel 175
Abb.l-12, Tafel 176 Abb.l-4, Tafel 179 Abb.9-10, Tafel 183 Abb.7,8 und
10, Tafel 185 Abb.4-10, Tafel 186 Abb.l-10, Tafel 187 Abb.2 und 5-9, Ta-
126 4.Kapitel

Die Nike-Gegenstempel auf den Aversen nikäischer Mün-


zen lassen sich also recht genau in die Zeit der großen
Agone des Commodus (188) und des Septimius Severus (204)
datieren; die Nike-Punzen tragen einen deutlichen agoni-
stischen Akzent.
Es ist deshalb denkbar, daß durch diese Punzierungen die
Münze zur tessera, zum ou~ßOAOV gemacht wurde, also zu ei-
ner Berechtigungsmarke im weitesten Sinne 99 •
Vielleicht waren diese zur Tessera umfunktionierten
Münzen "Eintrittskarten" zu den Agonen; vielleicht wurden
sie während der Festtage verteilt oder ausgeworfen und be-
rechtigten ihre Empfänger zur Annahme irgendwelcher Geschen-
ke oder Vergünstigungen.
Solche Funktionen erfüllten in Rom des öfteren Tesse-
ren aus Blei, auf denen manchmal die Victoria in ganz ähn-
licher Manier dargestellt ist wie auf den Punzen aus Ni-
kaia (ein Beispiel auf Tafel 30 Abb.6) 100 • Während solche Bleites-
seren in Rom und Alexandria recht häufig gefunden werden,
sind fast keine aus Kleinasien bekannt; auch diese Beobach-
tung macht den Tessera-Charakter der Münzen mit Bildpunzen
wahrscheinlich.

fel 188 Abb.3-6,Tafel 189 Abb.2-6, Tafel 190 Abb.6-8, Tafel 191 Abb.1-
9, Tafel 192 Abb.1-2, Tafel 193 Abb.3-S, Tafel 196 Abb.1,2 und 4-12,
Tafel 197 Abb.1,2 und 12, Tafel 198 Abb.4-7, Tafel 200 Abb.10-12, Tafel
201 Abb.1-3 und 9-13, Tafel 203 Abb.4-6 und 8, Tafel 204 Abb.1-10, Ta-
fel 205 Abb.l-10, Taf. 296 Abb.1-9, Tafel 209 Abb.l, Tafel 210 Abb.1,
Tafel 211 Abb.l und 10 sowie Tafel 212 Abb.6 und 12.
99 ) Vgl. dazu allgemein: F.v.Schrötter (1930), Art.Tessera s.
686-687 (K.Regling); K.Regling (1934) Sp.851-854; M.-R.Alföldi (1978)
5.216-217; R.Göbl (1978) 5.31-32.
1 OO) M.Rostovtzeff (1905) S.49-50 Tafel 1 Abb.6 und Tafel 2 Abb.
11; derselbe (1903) Tafel 1 Abb.3 und 29, Tafel 2 Abb.21 und 22, Tafel
3 Abb.61, Tafel 4 Abb.24,30,31,49 und 51, Tafel 5 Abb.31,39 und 40, Ta-
fel 6 Abb.24,25 und 33, Tafel 7 Abb.17-24,27-33,37-42 sowie Tafel 11
Abb.42. Auf Tafel 12 Abb.7 wird eine Gußform für neun. verschiedene Tes-
seren publiziert. Sie zeigt sechs Stücke, die nur Namen tragen, nämlich
IVVENT(us), SECVRIT(as), FELICIT(as), PAX sowie MVNICIP(ium) und MN(ae-
us) ACILI(us); die drei anderen Exemplare zeigen nur Darstellungen:
Mars, Victoria stehend mit Kranz und Palmzweig sowie Victoria in einer
Biga nach rechts fahrend: Vgl. auch im dortigen Index die Fundstellen
zum Stichwort "Victoria" (S.416-417).
Gegenstempel (Nike) 127

Schon in hellenistischer Zeit berichtete eine In-


schrift aus der karischen Stadt Iasos vom Gebrauch von
Tesseren als "Namensschilder" während einer Versammlung 101 •
Da aber bisher in Kleinasien jegliches sichere Zeug-
nis für die Verwendung von kontermarkierten Münzen als
Tesseren fehlt, kann diese Hypothese vorerst noch nicht
bewiesen werden.

BILD-GEGENSTEMPEL: GRUPPE D: NIKE AUF DEM REVERS


Die Kontermarken dieser Gruppe zeigen wie Gruppe C die
Göttin Nike, meist nach rechts, seltener nach links ge-
richtet stehend. Anders aber als bei Gruppe C wurden die
Punzen des Typs D immer auf der Rückseite der Münze einge-
schlagen und zwar meist in den Randbereich, damit die Re-
vers-Darstellung und das Aversportrait nach Möglichkeit
nicht in Mitleidenschaft gezogen werden mußte (Das ist beson-
ders deutlich beim Kölner Stück Nr.76 zu sehen.).
Zur Untersuchung dieser Punzengruppe standen 25 Mün-
zen zur Verfügung 102 • von diesen 25 Stücken stammen 24 aus
Nikaia; nur ein einziges Exemplar (SNG v.Aulock 796) kommt
aus Nikomedeia; diese Münze entspricht aber in Metall,
Format, Stil und Wert vollkommen den Geldstücken aus Ni-
kaia. Daher ist diese Punze sicher, genau wie Punze C, in

101 ) B.Haussoullier 1884) S.218-222: E.L.Hicks (1887) S.103-111


und 116-118: erwähnt auch bei K.Regling (1934) Sp.851-852: - Bis ins
Detail wird in dieser Inschrift die Organisation einer Versammlung re-
glementiert. Das geht bis zu Vorschriften über das "Stellen" der Was-
seruhr und die Benutzung der "Teilnehmer-Ausweise"; die 1te:oo6v genannt
werden. Diese ne:oo& haben die Teilnehmer zu signieren und in den Korb
ihrer Phyle hineinwerfen zu lassen: .• TWV öt e:tonope:uo~~vwv ö~ö6Tw
EnaoTo~ 1te:oobv T~ I ve:wno[~ Tn~ auToü ~u:>.n~, Elt~yp&~a~ Tb auToü övo~a
naTpo~e:v naTa Tov vo~ov·o öe: ve:wno~n~ e:~ßaAAE:Tw
1 , , 1 e \ I 1 \\I I e:~~
' TO' n~ßwT~ov
1 '
xa~
xa:>.e:[o~w Ta 6v6~a.a naTp6~e:v ••. (Z.15-18 nach Hicks).

102)
Waddington Nr.665 Tafel 84 Abb.7, Nr.695 Tafel 84 Abb.30,
Nr.697 Tafel 84 Abb.32, Nr.702 Tafel 84 Abb.36, Nr.703 Tafel 84 Abb.
37: SNG Kopenhagen 522, 523 und 525: Kölner Sammlung 57,64,65,66,67,
68,69,71,72,73,75 und 76: SNG v.Aulock 642,647,658,659 und 796 (im In-
dex der SNG v.Aulock (1981, S.184-186) ist nur 647 erwähnt.)
128 4.Kapitel

Nikaia verwendet worden; das singuläre Stück aus Nikome-


deia ist sozusagen irrtümlich in diese nikäische Aktion
hineingeraten.
Von den 25 Stücken entstammen neun Exemplare der Epoche
von 235-238, und 16 Stücke gehören in die Zeit 238-244.
Die Verteilung zeigt somit eine deutliche Häufung unter
Gordian III. (238-244) an.
Die genaue Datierung der Punzen vom Typ D ist eini-
germaßen schwierig; sie kann nur in Verbindung mit dem
Termin der Punze E festgestellt werden:
Stempel D tritt zweimal unter Stempel E geprägt auf (beim
Kölner Stück 57 (vergrößert auf Tafel 20) wurde der Revers-Gegenstem-
pel D durch die später auf dem Avers abgeprägte Punze E beschädigt;
und beim Kölner Stück 75 (ebenfalls vergrößert auf Tafel 20) ist Pun-
ze E deutlich sichtbar über der MarkierungDeingeschlagen worden).
Stempel D ist also etwas früher benutzt worden als Punze
E, die unten auf 244 datiert wird (s.u.S.136).
Punze D, das wird sich dort zeigen, ist mit großer Wahr-
scheinlichkeit im Zusammenhang des Agons von 244 verwendet
worden.

BILD-GEGENSTEMPEL: GRUPPE E (KOPF EINES REGENTEN)

Diese Gegenstempel zeigen im runden Feld der Punze einen


männlichen Kopf oder eine Büste, zumeist nach rechts, sel-
tener nach links gerichtet. Die Person ist bartlos oder
trägt einen sehr kurzen "Soldatenbart" (man könnte diese
Stoppelbärte beinahe teethbrush-beards nennen) 1 lange Bärte wie
bei der Bild-Punzen-Gruppe A (s.o.S.117-118) kommen nie vor.
Der Dargestellte trägt manchmal ein Paludamentum und häu-
fig einen Lorbeerkranz, dagegen aber nie eine Strahlenkro-
ne. Der am besten erhaltene Abdruck der Punzengruppe E
(Kölner Sammlung Nr.69 (vergrößert abgebildet auf Tafel 20)) stellt
einen Kopf ohne Lorbeerkranz dar, der mit seiner militä-
risch kurzen Frisur und der jugendlichen Erscheinung des
Portraitierten an einen der Caesares des hohen dritten
Gegenstempel 129

Jahrhunderts denken läßt.

Zur Untersuchung dieser Punzen-Gruppe standen 110


Münzen zur Verfügung 10 3 • Diese 11 0 Stücke sind auf sechs
bithynische Orte verteilt:

Kaisareia Germanike 1
Kios 1
Nikaia 78
Nikomedeia 9
Prusa 2
Prusias am Hypios 19

Aus anderen bithynischen Orten, deren Ethnikon im dritten


Jahrhundert erscheint (Colonia Apamea, Bithynion-Klaudiopolis,
Herakleia, Juliopolis, Kalchedon, Kreteia-Flaviopolis und Tios), sind
keine Münzen mit Gegenstempeln des Typs E bekannt; ledig-
lich im pontischen Amastris tauchen eigene Punzen dieser
Art auf (s.u.S.131).
Ob die Münzen in dem Ort, dessen Namen sie tragen,
auch ihre Punze erhielten, ist recht zweifelhaft. Hahr-
scheinlicher ist eine zentrale Aktion in Westbithynien (in
Nikomedeia und Nikaia) und weiter östlich (in Prusias am Hypios).

103 ) die 30 mit Fotos publizierten Stücke der Sammlung Wadding-


ton (Nr.136 Tafel 79 Abb.3, Nr.181 Tafel 71 Abb.13, Nr.192 Tafel 71
Abb.22, Nr.342 Tafel 76 Abb.1, Nr.347 Tafel 76 Abb.5, Nr.370 Tafel 76
Abb.23, Nr.595 Tafel 82 Abb.22, Nr.642 Tafel 83 Abb.29, Nr.736 Tafel
85 Abb.23, Nr.755 Tafel 85 Abb.40, Nr.763bis Tafel 86 Abb.6, Nr.777
Tafel 86 Abb.19, Nr.790 Tafel 86 Abb.28, Nr.793 Tafel 86 Abb.31, Nr.
798 Tafel 86 Abb.35, Nr.800 Tafel 86 Abb.37, Nr.813 Tafel 87 Abb.10,
Nr.816 Tafel 87 Abb.13, Nr.826 Tafel 87 Abb.22, Nr.827 Tafel 87 Abb.23,
Nr.830 Tafel 87 Abb.26, Nr.841 Tafel 87 Abb.35, Nr.852 Tafel 87 Abb.43,
Nr.175 Tafel 93 Abb.6, Nr.190 Tafel 93 Abb.13, Nr.193 Tafel 93 Abb.16,
Nr.136 Tafel 102 Abb.2, Nr.49 Tafel 105 Abb.6, Nr.59 Tafel 105 Abb.14
und Nr.67 Tafel 105 Abb.22); fünf Münzen der SNG Kopenhagen (Nr.517,
524,568,573 und 609), 36 Stücke der SNG v.Aulock (Nr.479,512,604,606,
607,610,620,629,632,636,637, 640,645,646,648,649,654,655, 699,718,753,
768,776,900,901,902,903,904,9 05,906,908,909,7022,7166,716 7 und 7168
(im Index der SNG v.Aulock (1981) sind in der entsprechenden Rubrik
die Nr.610,637 und 699 vergessen worden; die Regentenkopf-Punze auf Nr.
629 wurde irrtümlich als cista mystica interpretiert), zwei Stücke bei
M.J.Price (1967, Nr.6 und 7), die bemerkenswerte Münze der Münzen und
Medaillen-AG (Basel), Auktion 13 (1954) Nr.879 (hier Tafel 32 Abb.18)
und schließlich 36 Exemplare der Kölner Sammlung (Nr.26,27,28,32,34,
35,37,38,39,40,41,42,43,44,4 5,46,47,48,49,51,53,54,56,57 ,58,59,60,62,
63,67,69,71,75 und 77 sowie je ein Stück aus Nikomedeia und aus Prusa).
130 4.Kapitel

Die in der Statistik sehr gering vertretenen Gepräge


anderer Orte fügen sich nämlich vorzüglich in den Kontext
der erfaßten Belegstücke von Nikaia ein. Die Orte sind von
Nikaia nicht weit entfernt (Kios 46km Luftlinie; Prusa 62km Luft-
linie und Kaisareia Germanike 11 Okm Luftlinie) • Ohnehin hängt ja
die Münzprägung dieser Orte irgendwie untereinander zusam-
men (vgl. K.Kraft (1972) s. 75-76).
Diese "Fremdgeldquote" Nikaias von knapp 5% wäre nicht
problematisch. Es sind in Nikaia in diesem Fall alle hun-
dert Münzen fünf Stücke mit fremdem Ethnikon "dazwischen-
gerutscht" und bekamen die Punze des Typs E aufgeprägt,
obwohl den Stücken diese Punze eigentlich nicht "zustand".
Schließlich hat ja der Stadtname auf den Münzen keines-
falls ihr Umlaufgebiet auf diesen einen Ort beschränkt.
Zur weiteren Betrachtung dieser Gegenstempel wird das
Material nun in die drei Untergruppen aufgeteilt, für die
die mutmaßlichen Punzierungsorte Prusias am Hypios, Nikaia
und Nikomedeia stehen.

BILD-GEGENSTEMPEL: GRUPPE E IN PRUSIAS AM HYPIOS


Auf Münzen dieser Stadt in Mittelbithynien tritt Punze E
19mal auf und findet sich auf Münzen von zwölf Regenten:
Commodus ( 177-192) 1. (Waddington 49 Tafel 105 Abb.6)
Julia Domna (193-217) 2. (SNG v.Aulock 900)
Caracalla (198-217) 3. (SNG v.Aulock 901)
Plautilla (202-205) 4. (SNG v.Aulock 902)
Geta (209-212) 5. (SNG Kopenhagen 609)
Macrinus (217-218) 6. (Waddington 59 Tafel 105 Abb.14)
7. (SNG v.Aulock 903)
Diadumenian (217-218) 8. (SNG v.Aulock 904)
Jul. Soaemilas (218-222) 9. (SNG v.Aulock 905)
Sev.Alexand. (222-235) 10. (SNG v.Aulock 906)
Maximinus (235-238) 11. (Waddington 67 Tafel 105 Abb.22)
12. (SNG v.Aulock 7166)
Gordian III. (238-244) 13. (SNG v.Aulock 909)
14. (SNG v.Aulock 7167)
15. (MMAG Auktion 13 Nr.879)
16. (SNG v.Aulock 7168)
Ota.Severa (244-249) 17. (SNG v.Aulock 908)
? ? 18. (M.J.Price (1967) Nr.6)
? ? 19. (M.J .Price (1967) Nr. 7)
Gegenstempel (Kopf) 131

Auf drei Münzen finden sich sogar zwei verschiedene Regen-


tenkopf-Gegenstempel (bei Waddington 49 (Commodus), auf SNG v.Au-
lock 900 (Julia Domna), hier Tafel 30 Abb.9, sowie auf SNG v.Aulock
909 (Gordian III.)).
Auf den beiden von M.J.Price publizierten Münzen ste-
hen im Gegenstempel neben der Büste die Buchstaben AN (ein
Beispiel hier auf Tafel 30 Abb.10). Dieses AN löste M. J. Price
auf zu AN(Twve:'Cvo!;) (M.J.Price (1967) s.40). Er dachte dabei
vielleicht an eine Parallele zu Kopf-Punzen der Stadt Ama-
stris, die von Prusias nur knapp 150 km entfernt an der
Küste des Schwarzen Meeres lag. Dort wurden Punzen verwen-
det, die hinter dem Regentenkopf die Buchstaben ro tragen,
den Dargestellten also zweifellos als ro(pöLa\16!;) bezeich-
nen, den Kaiser Gordian III. (238-244) (z.B.: BMC 33 (Julia Domna)
und BMC 34, dort Tafel 20 Abb.13 (Julia Maesa)).
Das AN auf den Münzen aus Prusias ist aber vielleicht
nicht zu 'Av<wve:'Cvo!; aufzulösen: der Kopf stellt unter Um-
ständen keinen Regenten dar, sondern Antinoos, dessen Name
als AN(<[voo!;) abgekürzt werden konnte. Dieser Antinoos,
der Favorit des Kaisers Hadrian, war nach seinem frühen
Tod zum Heros geworden und galt als unter die Sterne ver-
setzt (s.o.S.llS-116).
In der Kölner Sammlung befindet sich eine Münze des
Commodus aus Prusa. Das Stück trägt im Gegenstempel hinter
dem Kopf einen sechsstrahligen Stern oder das gleiche
Kryptogramm, das oben behandelt wurde (s.o.S.116-117) (Tafel
30 Abb.10). Prusa ist zwar von Bithynion weit entfernt, da
aber Antinoos besonders in seiner Heimat Bithynien an vie-
len Orten verehrt wurde, ist ein Zusammenhang mit den An-
tinoos(?)-Punzen aus Bithynion denkbar (vgl. oben s.llS-116).
Offensichtlich wurden in Prusias am Hypios minde-
stens zwei Punzierungs-Aktionen mit Köpfen vorgenommen:
Das erste Datum lag vielleicht um 218, das zweite um 244.
Aber sicher ist das alles noch nicht, da die wenigen er-
haltenen und erfaßten Stücke aus Prusias mit solchen Pun-
zen als Grundlage zuverlässiger Aussagen nicht ausreichen.
132 4.Kapitel

BILD-GEGENSTEMPEL: GRUPPE E (REGENTENKOPF) IN NIKOMEDEIA


Von den neun erfaßten Münzen aus Nikomedeia, die diesen
Gegenstempel tragen, gehören acht Exemplare zu einer zu-
sammenhängenden Gruppe:

Antoninus Pius (138-161) 1. (SNG v.Aulock 753)


Commodus (177-192) 2. (SNG Kopenhagen 568)
Sept.Severus (193-211) 3. (Waddington 175)
4. (Waddington 190)
5. (SNG v.Aulock 768)
Julia Domna (193-217) 6. (Waddington 19 3)
Geta Caesar (198-209) 7. (SNG Kopenhagen 573)
8. (SNG v.Aulock 776)
(Das neunte Stück, die Gallienus-Münze in der Kölner Sammlung,
gehört in diese späte Punzierungsphase in Nikaia und wird un-
ten berücksichtigt auf S.136).

Die früheste Münze der Gruppe E in Nikomedeia, ein Stück


des Antoninus Pius (SNG v.Aulock 753, hier Tafel 31 Abb.1 und 2)
ist eine völlig abgegriffene Metallscheibe. Andererseits
kommt der Gegenstempel auf nikomedeischen Münzen, die si-
cher nach 209 geprägt wurden, nie mehr vor (Eine Ausnahme ist
nur das Gallienus-Stück, das aber wahrscheinlich in Nikaia punziert
wurde.). Die Punzierungen sind daher ohne Zweifel in seve-
rischer Zeit vorgenommen worden und zwar wegen der beiden
Stücke des Geta Caesar frühestens im Jahr 198.
Unter Septimius Severus feierte man in Nikomedeia
ähnlich wie in Nikaia die l:E:ounPE:l-a Ta \lE:ycLI.a (c.Bosch (1935)
s.233; vgl. auch unten S.122-123). Dieses Fest stand in Nikome-
deia vielleicht im Zusammenhang mit der feierlichen Ver-
leihung der zweiten Neokorie. Diese Ehre wurde den Bürgern
von Nikomedeia zuteil als kaiserlicher Dank für die Unter-
stützung in seinem Krieg gegen Pescennius Niger 104 •

104 ) Herodian III 2,9: xaTa \lEV oov Tnv BL~UVLav E:U~O~ \lE:Ta Ta
Ev KusGx~ NLxo11nöE:C~ \lEV l:E:ßnP~ npoot~E:vTo xaL nptoßE:L~ EnE:llnov, Tnv
TE: OTPUTLav unoÖE:X6\lE:VOl- xaL navTa napE~E:LV Vnl-OXVOU\lE:VOL, NLXULE:L~ ÖE
T~ npÖ~ NLxo11nöta~ \lLOE:L TavavTGa E~p6vouv xaL TÖv oTpaTÖv Toü NGypou
vnE:ÖEXOVTo, E:L TE TLVE:~ EX TWV ~uyovTwv xaTE~E:uyov npÖ~ aUTOU~, xaL
TOO~ nE:\l~~EVTa~ unö TOÜ NLypou ~poupE:LV BL~uvGav.(lO) EXUTEPW~E:V oov
EX TWV noAE:WV w~ &nö OTPUTOnEÖWV OP\lW\lE:VO~ OUVEßaAOV aAAnAOL~, xaL lla-
xn~ xapTE:pä~ YE:VO\lEVn~ noAU nE:pLE:YEVOVTO 0~ TOÜ l:E:ßnpou.
Gegenstempel (Kopf) 133

Die Datierung dieser Verleihung ist gesichert, da auf den


Münzen des Niger nur eine Neokorie genannt wird (Waddington
Alle severischen Münzen erwäh-
168, hier Tafel 31 Abb. 7 und 8).
nen dagegen die zwei Neokor ien (ein Beispiel auf Tafel 31 Abb. 3
und 4), und schon für Caracalla als Caesar (196-198) sind
Münzen bekannt, deren Reverslegende NIKOMHL'IE>JN 6IC NE>JKOP>JN
lautet (Waddington 201-202, ein Beispiel hier Taf.31 Abb.S-6) 105 •
Wie bei den Nike-Gegenstempeln der Gruppen C und D
besteht also offensichtlich ein Zusammenhang mit einem
großen Agon. Wie die kleinen Nikebilder könnten vielleicht
auch diese Kopfgegenstempel zur Umfunktionierung der Mün-
zen zu "Berechtigungsmarken" gedient haben. Kaiserbüsten
waren als Kampfpreise ausgesetzt (vgl. Tafel 29 Abb.4). Aus-
serdem trugen die Spiele den Namen des Kaisers. Es wäre
daher leicht verständlich, wenn die nikomedeischen Organi-
satoren des Festes solche Punzen für ihre Agen-Tesseren
gewählt hätten.
Beim Exemplar der SNG Kopenhagen 573 ist der Gegen-
stempel bildlos, ja offenbar ist nur ein Ring eingeschla-
gen worden. Solche "Kümmerformen" sind auch auf Münzen aus
Nikaia zu beobachten (s.u.S.140 und Tafel 22 Nr.37,39 und 47).
Wenn diese Kopfpunzen im Zusammenhang mit den Agonen stan-
den und wenn mit den Punzierungen Münzen zu Agen-Tesseren
gemacht wurden, liegt der Verdacht nahe, daß diese primi-
tiven "Kümmerformen" als private Fälschungen dieser Kopf-
punzen anzusehen sind. Die Täter hätten mit einem kleinen
Metallrohr den ringförmigen Abdruck hervorgerufen, um sich
diese Vergünstigungen, zu denen die originalen Kontermar-
kierungen berechtigten, widerrechtlich zu verschaffen.
Diese Hypothese ist allerdings so wenig gesichert, daß
sie nur mit aller Vorsicht zur Diskussion gestellt sei.

105 ) C.Bosch (1935) 8.226-231; L.Robert (1977) S.35


134 4.Kapitel

BILD-GEGENSTEMPEL: GRUPPE E IN NIKAIA


Diese Untergruppe des Punzentyps E ist auf 83 Münzen be-
legt. Von diesen Stücken tragen 78 den Stadtnamen von Ni-
kaia, zwei den Namen von Prusa und je ein Exemplar von
Kaisareia Germanike, Kios und Nikomedeia (Waddington 136; Köln
Tafel 30 Abb.11; SNG v.Aulock 479 und 512 sowie Köln Taf.31 Abb.9-10).
Alle diese Stücke wurden wahrscheinlich in Nikaia gepunzt
(s.o.S.129-130).
Auf diesen 83 Belegstücken erscheinen 17 verschiedene Per-
sonen: Mare Aurel 4 (Waddington 136,181 und 192; SNG v.Au-
lock 7022)
Commodus 1 (Köln, Tafel 30 Abb.11)
Septimius Severus 2 (Waddington 342 und 347)
Julia Domna (Waddington 370)
Macrinus (SNG v.Aulock 479)
Severus Alexander 11 (Waddington 595 und 136(Prusa); SNG Ko-
penhagen 517; SNG v.Aulock 604,606,607,
610 und 620; Köln 26,27 und 28)
Julia Mamaea 1 (Köln 32)
Maximinus 23 (Waddington 642; SNG Kopenhagen 524;
SNG v.Aulock 629,632,636,637 und 640;
Köln 34,35,37,38,39,40,41,42,43,44,45,
46,47,48,49 und 51)
Maximus 13 (SNG v.Aulock 645,646,648 und 649; Köln
53,54,56,57,58,59,60,62 und 63)
Gordian III. 7 (SNG v.Aulock 512,654 und 655; Köln 67,
69,71 und 75)
Tranquillina (Köln 77)
Philippus II. Caesar 1(Waddington 736)
Her.Etruscus Caesar 1(Waddington 755)
Hostilianus Caesar 2(Waddingtin 763bis; SNG v.Aulock 699)
Trebonianus Gallus 1(Waddington 777)
Valerianus 7(Waddington 790,793,798,800,813 und
816; SNG v.Aulock 718)
Gallienus 6 (Waddington 826,827,830,841 und 852
sowie Köln Tafel 31 Abb.9-10)

Die Einteilung in Epochen zeigt die folgende Liste:


vor 192 5
193-211 3
217-235 13
235-244 44
244-253 5
253-261 13
Gegenstempel {Kopf) 135

Diese Werte zeigen, daß der Punzentyp E in Nikaia in drei


verschiedenen Epochen zur Anwendung kam, nämlich vor 211,
vor 244 und vor 261. Nur so sind die deutlichen Häufungen
in den 30er und 50er Jahren des dritten Jahrhunderts zu er-
klären.
Diese drei Phasen der Benutzung des Punzentyps E in Nikaia
unterscheiden sich nicht nur zeitlich, sondern auch in ei-
nigen Details des Erscheinungsbildes recht deutlich von-
einander.

BILD-GEGENSTEMPEL: GRUPPE E IN NIKAIA: ERSTE PHASE


Fünf der acht erfaßten Stücke dieser Untergruppe zeigen die
Kontermarke auf dem Avers vor dem Portroit eingeschlagen,
genau wie der seltene Gegenstempel A (s.o.S.117-118).
Nur auf den Stücken Waddington 342, 347 und 136 (Prusa) ist
die Markierung auf der Rückseite der Münzen zu finden.
Man hat den Eindruck, daß der Nike-Gegenstempel der
Gruppe C, der ja immer hinter dem Reversportrait steht (s.o.
S.118), nicht beschädigt werden sollte.
Münzen, die sicher nach 211 geprägt wurden, tragen die
Punze nie.
Der Gegenstempel wurde also unter Septimius Severus verwen-
det, vielleicht wiederum im Zusammenhang mit den großen
Festspielen des Jahres 204.

BILD-GEGENSTEMPEL: GRUPPE E IN NIKAIA: ZWEITE PHASE


Der Gegenstempel E tritt bei den 57 erfaßten Stücken dieser
Untergruppe fast ausschließlich auf den Münzvorderseiten
auf; nur viermal steht er auf der Rückseite (Köln 45, 67, 69
und 75).
Die Punze wurde am häufigsten in die Schulter oder den Hals
des Aversportraits eingeschlagen. Zum erstenmal nahm man
dabei keinerlei Rücksicht auf die Unversehrtheit des Kaiser-
kopfes; das war bei den Punzentypen A, B, C, D und der er-
sten Phase von E ganz anders gewesen.
Dreimal steht Stempel E deutlich sichtbar über Stempel
136 4.Kapitel

D eingeschlagen (Köln 57, 67 und 75, vergrößert auf Tafel 20).


Die zweite Phase des Punzentyps E in Nikaia muß also etwas
später anzusetzen sein als der Termin der Anwendung des
Gegenstempeltyps D.
Da die Münzen des Philippus und seiner Familie keine
Gegenstempel dieser Phase mehr tragen und weil die Por-
trai~s von Gordian und seinen Vorgängern meist durch die

Punzierung stark in Mitleidenschaft gezogen wurden, ist


die Punzierungs-Aktion kurz nach Gordians Untergang im
Jahr 244 durchgeführt worden.

BILD-GEGENSTEMPEL: GRUPPE E IN NIKAIA: DRITTE PHASE


Die 18 Stücke mit Punze E dieser Phase tragen den Gegen-
stempel ohne Ausnahme auf dem Revers.
Der überwiegende Teil der Münzen, nämlich mit 13 Exempla-
ren über 72%, stammen von Valerian und Gallienus, also aus
der Zeit zwischen 253 und 260. Vier dieser zwölf Münzen
haben agonistische Rückseiten (Waddington 813, 816 und 852 und
SNG v.Aulock 718); ein fünftes Stück aus Nikomedeia stammt
aus einem Aversstempel, der auch zur Ausprägung von Fest-
münzen des Jahres 256 gedient hat (Köln, Tafel 31 Abb.9-10; s.
o.s. 74-75 Arun.54). Das Jahr 256, in dem in Nikaia die großen
Festspiele stattfanden, ist damit als terminus post quem
gesichert.
Den terminus ante quem liefern zwei Beobachtungen: Der ge-
samte Fundkomplex, zu dem der überwiegende Teil der Kölner
Sammlung nikäischer Münzen gehört (s.o.s.4-5), enthält kei-
nen einzigen Gegenstempel dieser dritten Phase (die Gallie-
nus-Münze Tafel 31 Abb.9-10 gelangte 1982 aus deutschem Privatbesitz
in die Kölner Sammlung). Der Vergrabungszeitpunkt des Schatzes
lag wahrscheinlich um 260, da Prägungen von Macrianus und
Quietus von Anfang 261 fehlen.
Außerdem tragen die Münzen dieser Usurpatoren nie solche
GegenstempeL
Die dritte Phase der Anwendung von Punzen des Typs E in
Nikaia ist daher irgendwann zwischen 256 und 261 zu datie-
ren.
Gegenstempel (Kopf) 137

BILD-GEGENSTEMPEL: GRUPPE E: ZUSAMMENFASSUNG DER DATIE-


RUNGEN DER ANWENDUNG IN BITHYNIEN
Die Termine der Anwendung von Punzen des Typs E in Bithy-
nien lassen sich recht genau fixieren.
In Nikomedeia wie in Nikaia wurde irgendwann unter Septi-
mius Severus diese Punze zum erstenmal verwendet. In Ni-
komedeia sicher vor 209, vielleicht im Zusammenhang mit
den Festspielen aus Anlaß der Verleihung der zweiten Nec-
karie zwischen 193 und 198; in Nikaia sicher vor 211,
wohl 204 anläßlich der pompösen Festspiele dieses Jahres.
In Nikaia fanden später noch zweimal solche Punzie-
rungen statt, nämlich 244 unter Philippus und zwischen 256
und 261, noch unter Valerian und Gallienus oder schon un-
ter Macrianus und Quietus.
Die singulären Kontermarkierungen auf Münzen aus Kaisa-
reia Germanike, Kios und Prusa gehören in den Zusammenhang
der zweiten Aktion Nikaias; sie sind wohl dort punziert
worden und nicht in den relativ unbedeutenden Orten, deren
Namen sie tragen. Genauso wurde das eine Stück aus Niko-
medeia mit dem Kopf des Gallienus nicht dort, sondern in
der dritten Aktion in Nikaia punziert.
Die Termine der weiter im Osten liegenden Stadt Pru-
sias am Hypios sind noch nicht faßbar; möglich wäre eine
Aktion unter Elagabal und eine zweite unter Philippus.

BILD-GEGENSTEMPEL: ZUWEISUNGEN UND INTERPRETATIONEN


Die Portrait-Gegenstempel in Nikomedeia wurden in severi-
scher Zeit verwendet. Die Jünglinge auf den Bildern sind
daher die Thronfolger: Wenn die Stempel vor 198 benutzt
wurden, war Caracalla allein gemeint; nach 198 wäre der
neue Caesar Geta hinzugekommen.
Ebenfalls in severischer Zeit wurden zum erstenmal in Ni-
kaia solche Punzen benutzt, die Septimius Severus (A) und
die Thronfolger Caracalla und Geta (E, erste Phase) zeigen.
Vermutlich stehen diese Punzierungen im Zusammenhang mit
138 4.Kapitel

der zweiten Punzierungs-Aktion mit der kleinen Nike (C),


die sicher ins Festspieljahr 204 datiert werden konnte;
bereits im Jahr 188, als die Ko~6öE~a gefeiert wurden, war
mit solchen Nike-Punzen gearbeitet worden.
Zwischen der zweiten Phase der Benutzung des Punzen-
typs E in Nikaia und der Nike-Punze D besteht ein enger
zeitlicher Zusammenhang (s.o.S.128 und 135-136). Wie Punze D
kommt Punze E der zweiten Phase nur auf Münzen des Gordian
und dessen Vorgängern vor, nicht mehr jedoch auf Stücken
seines Nachfolgers Philippus. Stempel E wurde dreimal über
D eingeschlagen, ist dlso etwas jünger als D.
Punze E dieser Phase stellt zwei Personen dar, einen
Mann mit Lorbeerkranz und einen Jüngling ohne dieses Attri-
but, also einen Augustus und einen Caesar.
Auf Grund der Datierung wird der Schluß zwingend, daß es
sich dabei um Philippus und seinen gleichnamigen Sohn han-
delt. Die Punzierungen nahm man vor 247 vor, denn im Som-
mer 247 wurde auch der jüngere Philippus zum Augustus und
trug seitdem auf Münzen Nikaias einen Lorbeerkranz (s.o.s.
32). Aber schon 244 hatte Philippus senior auf nikäischen
Münzen den Lorbeerkranz abgelegt und gegen die Strahlen-
krone ausgetauscht (s.o.S.25 und 32); auf Gegenstempeln ist
eine Strahlenkrone nie zu entdecken. Deshalb kann die Pun-
zierungs-Aktion des Philippus genau ins Jahr 244 datiert
werden.
Als Grund solcher Kopf-Gegenstempelungen wurde vermutet,
sie wären von ehrendem Charakter, vieUeiaht eine Geste der Erge-
benheit anläßliah des Regierungsantritts eines neuen Kaiseros" 106 •
Sicher ist zutreffend, daß es sich bei den Portrait-
Punzen um Ehrungen der im Stempelbild dargestellten Perso-
nen handelte. Das ist aber nur ein Gesichtspunkt, denn le-
diglich zum Zweck einer Verbeugung vor den höchsten Expo-
nenten des Imperiums ist ein so drastischer Eingriff ins
Münzbild kaum zu erklären.

1 06) " honorific, perhaps a gesture of allegiance at the as-


sessination of a new Emperor." M.J.Price (1967) S.40; vgl. auch K.W.
Harl (1978) S.31.
Gegenstempel (Kopf) 139

Wie bei den Nike-Punzierungen von 188 und 204 könnte man
auch bei diesen Portrait-Gegenstempeln an eine Umfunktio-
nierung der Münzen zu Wertmarken im Zusammenhang mit den
Agonen denken (s.o.S.126-127 und 133).
Mit der Punzierungs-Maßnahme des Jahres 244 wurden
am Anfang der Regierung des Philippus die Köpfe der neuen
Repräsentanten des Reiches auf das alte Geld geprägt. Es
sollte dadurch sicher das alte Münzgeld der Vorgänger zu
"Philippus-Geld" gestempelt werden.
Als nämlich in Nikaia begonnen wurde, im Namen des Philip-
pus zu münzen, wurde sofort ein recht großes Nominal ein-
geführt, das im Verhältnis von eins zu zwei zu den Münzen
des Maximinus und des Gordianus stand.
Die alten Münzen wurden aber keineswegs per Dekret für un-
gültig erklärt, also verrufen, sondern verblieben weiter
im Umlauf. Sie besaßen zum einen ihren inneren Metallwert,
zum anderen war damals aus organisatorischen Gründen eine
vollständige Einziehung des alten Kleingeldes und dessen
Ersatz durch neu geprägte Münzen unmöglich.
An der Kursfähigkeit der alten Münzen hat auch die
damnatio memoriae einiger Kaiser nichts geändert; aus die-
sem Grund vorgenommene Erasionen von deren Münzportraits
blieben bemerkenswerte Ausnahmen 107 •
Diese alten Münzen stellten noch einen bedeutenden Anteil
am Kölner Fundkomplex dar, der wohl um 260 vergraben wurde.
Der Zweck der Regentenkopf-Punzen war daher bestimmt
nicht die Erhaltung der Kursfähigkeit des noch umlaufen-
den alten Geldes.

107 ) Vgl. K.Regling (1904) 5.134-144. Dort werden folgende Bei-


spiele aufgeführt: Nero in Alexandria (Ägypten); Domitian in Silandes
(Lydien); Geta in Nikaia (Bithynien), in Pergarnon und Perperene (Mysi-
en), in Ephesos, Klazomenai, Milet und Smyrna (1onien), in Stratoni-
keia (Karien) und in 1saura (Kilikien); Maximinus in Elaia (Aeolis)
und in Pergarnon (Mysien). Die interessanten Münzen der Severer aus
Stratonikeia (Karien) , auf denen Getas Portrait oft getilgt ist, wur-
den ausführlich untersucht von K.W.Harl (1978) 5.30-31,93-96 und 553-
559:- Auf einem offenbar singulären Sestertius des Gordian 111.(238-
244) aus Rom ist das Portrait durch die Punze S(enatus) P(opuZusque)
R(omanus) zerstört (Tafel 31 Abb.11-12).
140 4.Kapitel

Eher wäre denkbar, daß diese Münzen durch die Kontermar-


kierungen zu Agen-Tesseren gemacht wurden, genau wie das
bei den Nike-Punzen vermutet werden kann. Mit diesen Wert-
marken hätten deren Empfänger vielleicht irgendwelche Ver-
günstigungen nutzen können, etwa Zuschauerplätze bei den
Agonen, kostenlose Speisungen, Geschenke oder ähnliches.
Die wenigen "Kümmerformen" dieser Kopf-Punzen (Köln Nr.37,
39 und 47, vergrößert auf Tafel 22) wären vielleicht als Fäl-
schungen dieser Punzen anzusehen (s.o.S.l33).
Ganz ähnliche Gründe hatte sicher auch die Kontermar-
kierungs-Aktion mit Regentenköpfen, die in Nikaia zum
dritten und letzten Mal zwischen 256 und 261 durchgeführt
wurde. Entweder erfüllten die Gegenstempel wieder den
Zweck, im Zusammenhang mit dem Agon des Jahres 260 Münzen
zu Wertmarken zu stempeln, oder diese Punzierungen wurden
erst im Frühjahr 261 verwendet, als Macrianus den Aufruhr
bis nach Bithynien und darüber hinaus trug. Mit den Kopf-
Stempeln wäre das alte Geld, das weiter im Umlauf blieb
und bleiben mußte, zu "Geld des Macrianus" gemacht worden.
Jedenfalls ist der Zusammenhang der Kopfgegenstempel
allgemein mit den großen Agonen des zweiten und dritten
Jahrhunderts ganz evident. Die umlaufenden Aes-Münzen eig-
neten sich vorzüglich zur Verwendung als Tessera, und nach
den Agonen konnten diese Stücke als ganz normales Geld
wieder zurück in den Umlauf gegeben werden, um, wie im
Kölner Fundkomplex, erst Jahrzehnte später vergraben zu
werden.
141

ZAHLEN-GEGENSTEMPEL

Diese Gruppe von Punzen ist in der Provinz Bithynia et


Pontus bei weitem am umfangreichsten von allen Kontermar-
kierungen vertreten.
Diese Punzierungen zeigen keine Monogramme wie die Stempel
a bis h (s.o.S.113-117) und keine Bilder wie die Punzen-Ty-
pen A bis E (s .o.s .117-140), sondern die griechischen Buch-
stabenzahlen r(=3J, n(=4J, S(=6J, H(=BJ, I(=lO), IB(=12)
und KM=24).
Solche Kontermarken haben immer eine runde Form und wurden
ausschließlich in die Vorderseiten der Münzen eingeprägt.

Diese bithynisch/pontischen Zahlenmarkierungen sind


in der modernen Literatur mehrfach besprochen worden.
Eine grundlegende Untersuchung zu diesem Problemkreis hat
T.B.Jones verfaßt (1963, 5.336-344). Darin wurde auf engstem
Raum eine fast "globale" Untersuchung der Zahlen-Punzen
versucht. Jones gewann damit zwar einige wichtige Erkennt-
nisse; da er aber notgedrungen ein sehr grobes Raster zur
"Indizienaufnahme" verwenden mußte, hat er eine Reihe Phä-
nomene übersehen 108 • Ähnliches gilt für den Aufsatz von M.
Caccamo Caltabiano (1978).
J.P.Callu hat genaue Statistiken von Münzen mit Zah-
lenmarkierungen erstellt (1969, für Bithynien und Fontos 5.67-
72). Leider sind seine Angaben aber nicht ohne weiteres
überprüfbar. Die Ergebnisse der vorliegenden Dissertation
konnten daher lediglich an den von Callu ermittelten Wer-
ten kontrolliert werden.

108 1 Zu den bithynischen Zahlenmarkierungen schreibt T.B.Jones


(1963, S.336): "A most interesting series of countermarks, possibly
centered in Bithynia, appears in the third century. The principal
coins are those of Nicaea, Nicomedia, Heraclea Pontica, and Tium. The
Countermarks used are delta, stigma, and eta. The first and the third
of these countermarks are used, or aprear, an the coins of all four
towns, while the stigma is used only on the coins of Tium and Hera-
clea."- Die seltenen Zahlenangaben auf den Münzen von Bithynion, Ju-
liopolis, Kios und Prusias arn Hypios hat Jenes offenbar absichtlich
bei Seite gelassen. Es sind aber noch weitere Zahlenmarkierungen be-
kannt: Für Nikaia und Nikomedeia I(=lO) (SNG v.Aulock 654, 812 und 7149,
142 4.Kapitel

Die vorliegende Untersuchung der Zahlen-Gegenstempel


auf Münzen aus der Provinz Bithynia et Pontus basiert im
wesentlichen auf dem Material der SNG Kopenhagen, der SNG
v.Aulock 109 und der Kölner Sammlung. Einige Exemplare, die
an anderen Stellen ohne Gewichtsangabe publiziert sind,
wurden zwar berücksichtigt, konnten aber natürlich nicht
zu Münzfuß-Berechnungen herangezogen werden (Waddington (Pru-
sias) Nr.67 mit IB (hier Tafel 32 Abb.19) sowie Münzen und Medaillen-
AG (Basel), Auktion 13 (1954) Nr.879 mit~ (hier Tafel 32 Abb.18)).
Mehrere Münzen bekamen die Zahlen bereits im Revers-
stempel aufgeprägt: Dazu gehören Stücke aus Nikomedeia mit
der Zahl r(=3) (zehn Stücke in der SNG v.Aulock 110 und 16 Exemplare
in der Kölner Sammlung; fünfmal sind solche Münzen auf dem Avers zu-
sätzlich mit der Zahl 8(=6) punziert worden (SNG v.Aulock 850-854)),
außerdem je ein Stück mit H( =8) aus Herakleia (K.Kraft (1972)
Tafel 107 Nr.111, British Museum London, noch nicht im BMC erfaßt)
und aus Tios (SNG v.Aulock 7183 = K.Kraft (1972) Tafel 101 Nr.18
(Avers stempelgleich mit Waddington Tafel 21 Abb.15 aus Amastris und
SNG v.Aulock 322 aus Bithynion)) sowie sieben Münzen mit H(=BJ
bzw. !J.(=4) aus Arnastris (BMC 35 = K.Kraft (1972) Tafel 105 Nr.
69a; SNG v.Aulock 178, 6816 und 6817; SNG Kopenhagen 260; Münzen und
Medaillen-AG (Basel), Auktion 41 Nr.345 und Waddell (Washington) Auk-
tion 1 Nr.80), ein Stück aus Ionopolis mit H(=BJ (K.Kraft (1972)
Taf.107/106b) sowie eine Münze aus Sinope mit H(="denarius").

berücksichtigt bei J.P.Callu (1969) S.69), für Nikomedeia fünfmal 8


(=6}(SNG v.Aulock 850~854, vgl. J.P.Callu (1969) S.70) und für Hera-
kleia wie für Tios auch r(=3)(SNG v.Aulock Nr.389, 415 und 956; vgl.
J.P.Callu (1969) S.69). Auf nikomedeischen Münzen findet sich sogar
zuweilen die Zahl f(=3) im Reversstempel.
109 ) Diese Stücke sind im Index der SNG v.Aulock (1981, 5.181
und 186) leider nur ungenau angegeben: 17 Münzen mit Zahlen-Gegenstem-
peln werden als solche nicht aufgeführt (SNG v.Aulock 338,377,407,413,
441,514,682,692,708,853,854,919,958,962,1027,1033 und 6963), vier Stük-
ke werden im Zahlenpunzen-Index aufgeführt, obwohl sie Sild-Gegenstem-
pel tragen (SNG v.Aulock 576,583,610 und 652), vier Zahlen sind verle-
sen (850-852 zeigen 8(=6) und nicht Z(=7); Nr.909 wird auf S.184 erst
als Münze aus Tios mit !J.(=4) verzeichnet, taucht aber auf 5.186 als
Stück aus Prusias mit unkenntlichem Gegenstempel auf; in Wirklichkeit
trägt die Münze die Zahl IB(=12); durch einen Druckfehler auf S.184
wurde aus der Nummer 6965 mit der Zahl H(=B) die Nummer 6565.
Gegenstempel (Zahlen) 143

VERZEICHNIS DER ERFAßTEN MüNZEN MIT ZAHLENMARKIERUNGEN

Alle in dieser Untersuchung ausgewerteten Münzen mit Zah-


lenmarkierungen in der Provinz Bithynia et Pontus werden
in dieser Liste aufgeführt und im Text nach der laufenden
Nummer in dieser Auflistung zitiert.
Dadurch sollen die auf dieser Grundlage gezogenen Schlüsse
überprüfbar gemacht werden.
Die Zitate sind folgendermaßen angeordnet: Als ober-
stes Kriterium galt der Name der Stadt: Die Münzen wurden
nach West-, Zentral- und Ostbithynien mit Pontos sortiert
(Westbithynien: Kios (A), Nikaia (B) und Nikomedeia (C); Zentralbithy-
nien: Bithynion-Klaudiopolis (D), Juliopolis (E), Kreteia-Flaviopolis
(F) und Prusias am Hypios (G); Ostbithynien mit Pontos (von Westen nach
os·ten:) Herakleia (H), Tios (I), Amastris (J), Ionopolis (K) und Sino-
pe (L)). Innerhalb dieser Ordnung wurden die Prägungen nach
den Zahlen, die sie tragen, gestaffelt; dabei geht die höhe-
re der niedrigeren Zahl voran. Stücke mit gleicher Zahlen-
markierung werden chronologisch nach Herrscherepochen aufge-
führt, wobei anonyme Münzen, unabhängig von ihrem tatsächli-
chen Prägedatum, vor den Prägungen mit den Portraits der
Kaiser bzw. ihren Angehörigen stehen.
Ist eine Zahl mit Ausrufungszeichen versehen (zum Bei-
spiel: !f!), bedeutet das, daß diese Zahl nicht als Gegen-
stempel in die Geldstücke eingeschlagen wurde, sondern be-
reits in den Prägestempel der Münze graviert war.

WESTBITHYNIEN
A) Kros
1) {', 6.32g Maximus (SNG v.Aulock 510)
2) {', 9.08g Tranquillina (SNG v.Aulock 514)

B) NIKAIA
3) I 20.09g Gordian III. (SNG v.Aulock 654)
4) I 21. 48g Gordian III. (SNG v.Aulock 7049)
5) I ? Traian Decius (J.P.Callu (1969) S.70)

11 0)
im Index der SNG v.Aulock (1981) nicht erfaßt
144 4.Kapitel

o6) H 10.20g Severus Alexander (Kölner Sanunlung 29)


o7) H 12.75g Philipp I. (SNG v.Aulock 669)
o8) H 11. 82g Philipp I. (SNG v.Aulock 671)
o9) H 13.79g Philipp I. (SNG v.Aulock 673)
10) H 11.44g Philipp I. (SNG v.Aulock 677)
11) H 12.15g Philipp I. ( SNG v . Aulock 680)
12) H 11. 55g Philipp I. (Kölner Sanunlung 90)
13) H 12.20g Philipp I. (Kölner Sanunlung 92)
14) H 9.76g Philipp I. (Kölner Sanunlung 98)
15) H 11.63g Philipp I. (Kölner Sanunlung 99)
16) H 11. 86g Philipp I. (Kölner Sanunlung 100)
17) H 10.82g Philipp I. (Kölner Sanunlung 104)
18) H 11.15g Philipp I. (Kölner Sanunlung 127)
19) H 11. 59g Otacilia Severa (SNG V .Aulock 692)
20) H 11.10g Otacilia Severa (SNG v .Aulock 693)
21) H 11. 76g Otacilia Severa (Kölner Sanunlung 106)
22) H 10.65g Otacilia Severa (Kölner Sanunlung 108)
23) H 12.57g Otacilia Severa (Kölner Sanunlung 111)
24) H 11.63g Philipp II.(nicht I.!) (SNG v .Aulock 667)
25) H 9.80g Philipp II. (SNG v.Aulock 682)
26) H 13.69g Philipp I I. (SNG v.Aulock 683)
27) H 10.63g Philipp I I. (Kölner Sanunlung 128)
28) H 7.54g Hostilian (SNG v.Aulock 697)
29) H 6.61g Trebonianus Gallus (SNG v.Aulock 708)
30) H 7.63g Trebonianus Gallus (Kölner Sanunlung 149)
31) H 7.13g Trebonianus Gallus (Kölner Sanunlung 161)
32) H 7.29g Trebonianus Gallus (Grose 7506 Tafel 256 Abb.17)
33) H 9.12g Valerian (SNG v.Aulock 714)
34) H 8.22g Valerian (SNG v.Aulock 716)
35) H 8.13g Valerian (Kölner Sanunlung 209)
36) H 7.26g Gallienus (SNG Kopenhagen 539)
37) H 4.82g Gallienus (SNG Kopenhagen 540)
38} H 9.34g Gallienus (SNG v.Aulock 727}
39) H 10.16g Gallienus (SNG v .Aulock 728)
40) H 6.71g Gallienus (SNG v.Aulock 729)
41) f1 11.19g Septimius Severus (Kölner Sanunlung 21)
42) f1 11. 77g Julia Domna (Kölner Sanunlung 22)
43) f1 7.37g Severus Alexander (SNG v.Aulock 605)
44) f1 7. 72g Severus Alexander (SNG v .Aulock 608)
45) f1 9.14g Severus Alexander (SNG v.Aulock 609)
46) f1 9.45g Severus Alexander (SNG v.Aulock 621)
47) f1 8.15g Severus Alexander (Kölner Sanunlung 28)
48) f1 7.82g Maximinus (SNG v.Aulock 635)
49) f1 7.30g Maximinus (SNG v.Aulock 637)
50) f1 7.90g Maximinus (Kölner Sanunlung 36)
51) f1 8.47g Maximus (SNG v .Aulock 641)
52) f1 5.89g Maximus (SNG v.Aulock 644)
53) f1 8.40g Maximus (SNG v.Aulock 645)
54) f1 7.44g Maximus (SNG v .Aulock 646)
55) f1 5.90g Maximus (SNG v.Aulock 647)
56) f1 4. 78g Tranquillina (SNG v.Aulock 660)
57) f1 6.16g Tranquillina (SNG V .Aulock 662)
58) f1 5.70g Tranquillina (SNG v .Aulock 665)
Gegenstempel (Zahlen) 145

59) 8.59g Traian Decius (Kölner Sammlung 134)


60) 4.71g Volusian (SNG v.Aulock 710)
61) 4.40g Salonina (SNG v.Aulock 732)
62) 4.50g Salonina (Kölner Sammlung 259)

C) NIKOMEDEIA
63) I 20.09g Gordian III. (SNG v.Aulock 812)
64) I 10.38g Valerian mit Gallienus (J.P.Callu (1969) S.70)
65) H 11. 54g Philipp I. (SNG v.Aulock 830)
66) H 9.82g Philipp I. (SNG v.Aulock 833)
67) H 10.91g Philipp I. (SNG v.Aulock 834)
68) H 12.56g Philipp I. (Grose 7518 Tafel 257 Abb.11)
69) H 9.64g Otacilia Severa (SNG v.Aulock 846)
70) H 11. 92g Otacilia Severa (SNG v.Aulock 847)
71) H 12.54g Philipp II. (SNG v.Aulock 835)
72) H 11.55g Philipp II. (SNG v.Aulock 839)
73) H 11.61g Philipp II. (SNG v.Aulock 840)
74) H 9.83g Philipp II. (SNG v.Aulock 842)
75) H 11. OOg Philipp II. (SNG v.Aulock 843)
76) H 6.60g Traian Decius (SNG v.Aulock 848)
77) H 6.12g Trebonianus Gallus (SNG v.Aulock 856)
78) H 6.81g Trebonianus Gallus (SNG v.Aulock 857)
79) s 14.33g Gordian III. (J.P.Callu (1969) S.67)
80) s 6.05g Traian Decius (SNG v.Aulock 850)
81) s 5.62g Traian Decius (SNG V .Aulock 851)
82) s 5.36g Herennia Etruscilla (SNG v.Aulock 852)
83) s 6.07g Herennia Etruscilla (SNG v.Aulock 853)
84) s 6.20g Herennia Etruscilla (SNG v.Aulock 854)
85) !J. 11.71g Septimius Severus (Kölner Sammlung)
86) !J. 10.33g Julia Domna (Kölner Sammlung)
87) !J. 9.88g Severus Alexander (SNG v.Aulock 782)
88) !J. 7.86g Maximinus (SNG v.Aulock 791)
89) !J. 6.00g Maximinus (SNG v.Aulock 794)
90) !J. 7.88g Maximinus (SNG v.Aulock 795)
91) !J. 6.83g Maximinus (Kölner Sammlung)
92) 6 7.60g Maximus (SNG v.Aulock 798)
93) !J. 6.42g Maximus (SNG v.Aulock 800)
94) !J. 6.96g Maximus (SNG v.Aulock 801)
95) !J. 7.09g Maximus (Kölner Sammlung)
96) !f! 6.05g Traian Decius (SNG v.Aulock 850)
97) ! f! 5.62g Traian Decius (SNG v.Aulock 851)
98) ! f! 5.36g Traian Decius (SNG v.Aulock 852)
99) ! r! 6.80g Traian Decius (SNG v.Aulock 7126)
100) ! f! 6.90g Traian Decius (SNG v.Aulock 7127)
101) ! f! 7.63g Traian Decius (SNG v.Aulock 7128)
102) ! f! 7.89g Traian Decius (SNG v.Aulock 7129)
103) ! f! 7.46g Traian Decius (Kölner Sammlung, Taf.32/1-2)
104) ! f! 6.59g Traian Decius (Kölner Sammlung)
105) ! r! 6.56g Traian Decius (Kölner Sammlung)
106) ! f! 7.29g Traian Decius (Kölner Sammlung)
107) ! f! 5.83g Traian Decius (Kölner Sammlung)
146 4.Kapitel

108) ! r! 6.22g Traian Decius (Kölner Sammlung)


109) ! r! 5.16g Traian Decius iKölner Sammlung)
110) !f! 6.08g Traian Decius (Kölner Sammlung)
111) !r! 5.89g Traian Decius (Kölner Sammlung)
112) ! f! 7.93g Traian Decius (Kölner Sammlung)
113) ! f! 6.12g Traian Decius (Kölner Sammlung)
114) ! r! 6.07g Herennia Etruscilla (SNG v.Aulock 853, Taf.32/3-4)
115) ! r! 6.20g Herennia Etruscilla (SNG v.Aulock 854)
116) !f! 7.45g Herennia Etruscilla (Kölner Sammlung)
117) !f! 5.09g Herennia Etruscilla (Kölner Sammlung)
118) !f! 5.75g Trebonianus Gallus (SNG v.Aulock 7132)
119) !f! 4.97g Trebonianus Gallus (Kölner Sammlung, Taf.32/5-6)
120) !f! 4.50g Trebonianus Gallus (Kölner Sammlung)
121) !f! 4.29g Gallienus (Kölner Sammlung, Taf.32/7-8)

ZENTRALBITHYNIEN
D) BITHYNION-KLAUDIOPOLIS
122) ß 4.72g Maximus (SNG v.Aulock 338)

E) JULIOPOLIS
123) H 11.50g Philipp I. (SNG v.Aulock 475)

f) KRETEIA-FLAVIOPOLIS
124) !B! 7.65g Gallienus (SNG v.Aulock 529)
125) !B! ? Gallienus (Waddington 42 Tafel 54/20)
126) !B! ? Gallienus (Waddington 43 Tafel 54/21)

G) PRUSIAS AM HYPIOS
127) Kß ? Gordian III. (MMAG 13 Nr.879, hier Taf.32/18)
128) IB ? Maximinus (Waddington 67, hier Taf.32/19)
129) IB 16.20g Gordian III. (SNG v.Aulock 909)
130) H 11.60g Julia Domna (SNG v.Aulock 900)
131) H 13.66g Caracalla (SNG v.Aulock 7161)
132) H 9.29g Julia Soaemias (SNG v.Aulock 905)
133) H 6.44g Valerian (SNG v.Aulock 912)
134) H ? Valerian (Waddington 73 Tafel 105/27)
135) !H! 9.67g Gallienus (SNG v.Aulock 915)
136) !H! ? Gallienus (Waddington 78 Tafel 106/3)

ÜSTBITHYNIEN UND PONTOS


H) HERAKLEIA
137) H 14.80g Septimius Severus (SNG v.Aulock 376)
138) H 13.23g Septimius Severus (SNG v.Aulock 377)
139) H 15.24g Caracalla (SNG v.Aulock 386)
140) H 14.03g Caracalla (SNG v.Aulock 387)
141) H 14.34g Macrinus (SNG v.Aulock 398)
142) H 15.97g Severus Alexander (SNG v.Aulock 402)
Gegenstempel (Zahlen) 147

143) H 11.12g Severus Alexander (SNG v .Aulock 403)


144) H 8.46g Severus Alexander (SNG V .Aulock 404)
145) H 11.62g Maximinus (SNG v.Aulock 407)
146) H 12. 77g Maximinus (SNG v.Aulock 408)
147) H ? Maximinus (Waddington 192 Tafel 61/3)
148) H ? Maximinus (Waddington 193 Tafel 61/4)
149) H 11.69g Balbinus (SNG v.Aulock 412)
150) H 10.54g Gordian III. (SNG v.Aulock 425)
151) H 13.94g Gordian III. (SNG v.Aulock 427)
152) H 13.13g Gordian I ! I. (SNG v.Aulock 428)
153) H 9.93g Gordian III. (SNG v.Aulock 429)
154) H 12.77g Gordian I ! I. (SNG v.Aulock 430)
155) H 13.02g Gordian III. (SNG v.Aulock 6962)
156) H ? Gordian III. (Waddington 220bis, Taf.62/3)
157) H 12.22g Tranquillina (SNG v.Aulock 438)
158) H 8.27g Tranquillina (SNG v .Aulock 440)
159) H 10.98g Philipp I. (SNG v.Aulock 442)
160) H 12.74g Philipp I. (SNG V .Aulock 443)
161) H 11.88g Philipp I. (SNG v.Aulock 444)
162) H 14.04g Philipp I. (SNG v.Aulock 445)
163) H 12.75g Otacilia Severa (SNG v .Aulock 446)
164) H 12.35g Otacilia Severa (SNG v.Aulock 447)
165) H 12.57g Philipp II. (SNG v.Aulock 6965)
166) !H! ? Gallienus (K.Kraft (1972) Taf.107/111)
167) !H! ? Gallienus (Waddington 243 Tafel 62/19)
168) s 11. 68g Julia Domna (SNG v.Aulock 381)
169) s 11.72g Julia Domna (SNG v .Aulock 383)
170) s 8.88g Julia Maesa (SNG v. Aulock 401)
171) s 10.60g Maximus (SNG v.Aulock 6956)
172) s 7.54g Gordian III. (SNG V .Aulock 418)
173) s 9.98g Gordian III. (SNG v.Aulock 420)
174) s 9.05g Gordian III. (SNG v.Aulock 421)
175) s 7.15g Gordian III. (SNG v.Aulock 431)
176) s 12.41g Gordian III. (SNG v.Aulock 6963)
177) s 9.20g Tranquillina (SNG v.Aulock 439)
178) s 8.43g Tranquillina (SNG v.Aulock 441)
179) s ? Tranquillina (Waddington 228 Tafel 62/8)
180) s ? Tranquillina (Waddington 230 Tafel 62/10)
181) ß 7.50g Caracalla (SNG v.Aulock 388)
182) ß 8.25g Caracalla (SNG v.Aulock 6943)
183) ß 6.10g Geta (SNG v.Aulock 393)
184) ß 7.40g Diadumenian (SNG v.Aulock 399)
185) ß 7 .lOg Diadumenian (SNG v.Aulock 400)
186) ß 9.24g Diadumenian (SNG v.Aulock 6955)
187) ß 6.05g Balbinus (SNG v.Aulock 413)
188) ß 6.29g Balbinus (SNG v.Aulock 414)
189) ß 5.52g Balbinus (SNG v. Aulock 415)
190) ß 7.03g Gordian III. (SNG v.Aulock 432)
191) ß 5.62g Gordian III. (SNG v.Aulock 433)
192) ß 6.12g Gordian III. (SNG v.Aulock 434)
193) ß 5.44g Gordian I I I. (SNG v.Aulock 436)
194) r 6.68g Caracalla (SNG v .Aulock 389)
148 4.Kapitel

195) r 5.52g Balbinus (SNG v.Aulock 415)


196) B ? Septimins Severus (J.P.Callu (1969) S.69)

I ) TIOS
197) H 15.12g anonym (SNG v.Aulock 922)
198) H 13.04g anonym (SNG v.Aulock 7171)
199) H 17.64g Septimius Severus (SNG v.Aulock 955)
200) H ? Caracalla (Waddington 119 Tafel 109/14)
201) H 10.04g Geta (SNG v.Aulock 969)
202) H 14.57g Elagabal (SNG v. Aulock 973)
203) H 16.22g Elagabal (SNG V .Aulock 974)
204) H 12.28g Julia Paula (SNG v.Aulock 979)
205) H 10.48g Julia Paula (SNG v.Aulock 981)
206) !H!? 11. 34g Julia Maesa (SNG v.Aulock 7183)
207) H 12.35g Julia Mamaea (SNG v.Aulock 988)
208) H 11. 93g Julia Mamaea (SNG v.Aulock 996)
209) H 12.48g Julia Mamaea (SNG v.Aulock 997)
210) H 11. 78g Gordian I ! I. (SNG v.Aulock 1003)
211) H 10.00g Gordian I !I. (SNG v.Aulock 1004)
212) H 11.51g Gordian I ! I. (SNG v.Aulock 1006)
213) H 13.18g Gordian III. (SNG v.Aulock 1007)
214) H 8.62g Gordian I ! I. (SNG v.Aulock 1008)
215) H 11.50g Gordian I ! I. (SNG v.Aulock 7187)
216) H 11.06g Tranquillina (SNG v.Aulock 1019)
217) H 17.20g Tranquillina (SNG v.Aulock 1020)
218) H ? Tranquillina (Waddington 166 Tafel 111/10)
219) H 11.68g Philipp I. (SNG v.Aulock 1022)
220) H 10.83g Traian Decius (SNG v.Aulock 1026)
221) H 13.80g Traian Decius (SNG v.Aulock 1027)
222) H 12.66g Traian Decius (SNG v.Aulock 1028)
223) H ? Volusian(?) (Waddington 168 Tafel 111/12)
224) H 13.29g Valerian (SNG v.Aulock 1033)
225) H 7.54g Valerian (SNG v.Aulock 1034)
226) s 11.48g Caracalla (SNG v.Aulock 965)
227) s 9.80g Caracalla (SNG v.Aulock 966)
228) s 9.46g Geta (SNG v.Aulock 970)
229) s 10.15g Geta (SNG v .Aulock 971)
230) s 9.73g Elagabal (SNG v .Aulock 975)
231) s 10.34g Elagabal (SNG V .Aulock 976)
232) s 8.20g Elagabal (SNG V .Aulock 978)
233) s 8.93g Julia Paula (SNG v.Aulock 980)
234) s 9.68g Julia Mamaea (SNG V .Aulock 990)
235) s 8.78g Julia Mamaea (SNG v .Aulock 991)
237) s 9.85g Julia Mamaea (SNG v.Aulock 992)
238) s 6.98g Maximus (SNG v.Aulock 1000)
239) s 8.34g Maximus (SNG v.Aulock 1001)
240) s 7.27g Gordian I !I. (SNG v.Aulock 1011)
241) s 7.50g Gordian I !I. (SNG v .Aulock 1012)
242) s 7.25g Gordian I !I. (SNG v.Aulock 1013)
243) s 7.93g Gordian III. (SNG v.Aulock 1014)
244) s 8.70g Gordian III. (SNG v.Aulock 1015)
245) s 6.86g Gordian III. (SNG v.Aulock 1016)
Gegenstempel (Zahlen) 149

246) s 7.54g Gordian III. (SNG V .Aulock 1017)


247) s 10.16g Tranquillina (SNG v .Aulock 1021)
248) s 8.96g Philipp I. (SNG V .Aulock 1023)
249) /::, 5.18g anonym (SNG v.Aulock 919)
250) /::, 5.85g anonym (SNG v.Aulock 925)
251) /::, 5.14g anonym (SNG V .Aulock 926)
252) /::, 6.00g anonym (SNG v .Aulock 927)
253) /::, 6.14g anonym (SNG V .Aulock 928)
254) /::, 4.55g anonym (SNG v.Aulock 929)
255) /::, 7.24g anonym (SNG v .Aulock 931)
256) /::, 8.16g Julia Domna (SNG V .Aulock 957)
257) /::, 8.01g Julia Domna (SNG V .Aulopk 958)
258) /::, 7.40g Caracalla (SNG v.Aulock 7181)
259) /::, 7.74g Caracalla (SNG v.Aulock 961)
260) /::, 7.72g Caracalla (SNG V .Aulock 962)
261) /::, 6.52g Caracalla (SNG V .Aulock 963)
262) /::, 8.04g Plautilla (SNG v .Aulock 968)
263) /::, 5.65g Severus Alexander (SNG V .Aulock 985)
264) /::, 5.16g Julia Mamaea (SNG v.Aulock 994)
265) r 8.67g Septimius Severus (SNG v.Aulock 956)

J) AMASTRIS
266) !H! 13.56g Julia Maesa (SNG v.Aulock 6816)
267) !H! 13.51g Julia Maesa (MMAG 41 Nr.345)
268) !H! 13.47g Julia Maesa (Waddell 1 Nr.80)
269) !H! ? Julia Maesa (Waddington 157 Tafel 21/15)
270) !H! ? Maximinus (Waddington 159 Tafel 21/16)
271) !H! ? Maximinus (Waddington 160 Tafel 21/17)
272) !H! ? Maximinus (Waddington 161 Tafel 21/18)
273) H 15.36g Gordian III. (SNG v.Aulock 175)
274) !H! ? Tranquillina (K.Kraft (1972) Tafel 105/69a)
275) !H! ? Tranquillina (Waddington 163 Tafel 21/20)
276) H 13.03g Philipp I. (SNG v.Aulock 177)
277) !H! 10.55g Trebonianus Gallus (SNG v.Aulock 6817)
278) H 10.55g Trebonianus Gallus (SNG v.Aulock 6817)
279) !H! ? Trebonianus Gallus (Waddington 165 Tafel 21/21)
280) !H! ? Gallienus (Waddington 166 Tafel N/26)
281) !S! ? Salonina (Waddington 167 Tafel 21/22)
282) !I:J.! 5.22g Gordian II I. (SNG Kopenhagen 260)
283) !I:J.! ? Gordian III. (Waddington 162 Tafel 21/19)
284) !I:J.! ? Tranquillina (Waddington 164 (ohne Abb.))
285) ! r! 4.50g Gord. oder Tranquill. (J.P.Callu (1969) S.71)

K) IONOPOLIS-ABONUTEICHOS
286) !H! ? Trebonianus Gallus (K.Kraft (1972) Tafel 107/106b)
150 4.Kapitel

u SINOPE
287) ! 1{! 10.41g Gallienus (SNG Fitzwilliam Museum 4084)
288) !1{! 8.80g Gallienus (SNG v.Aulock 241)
289) !K! ? Gallienus (Waddington 167 Tafel 28/27)
290) ! 1{! ? Gallienus (Waddington 168 Tafel 28/28)
291) !K! ? Gallienus (Waddington 168a (ohne Abb.))
292) !H! ? Gallienus (Waddington 168b (ohne Abb.))
293) !H! ? Gallienus (Cahn 71 Nr.774 (ohne Abb.))
(Aus dem Exemplar SNG v.Aulock 241 und weiteren drei Stücken hat J.P.
Callu (1969, S.71) ein Durchschnittsgewicht von 12.64g ermittelt.)
Diese 293 Zahlenmarkierunqen stehen auf 287 Münzen; sechs Münzen tragen
sowohl einen Zahlen-C~genstempel als auch eine Zahl im Reversstempel:
C 80-84 sind dieselben Münzen wie C 96-98 und C 114-115; J 278 ist iden-
tisch mit J 279.

Seit langem ist klar, daß diese Buchstabenzahlen Wertzei-


chen sind.
Bevor darauf näher eingegangen wird, sollen nun die Orte
und die Termine dieser Markierungen untersucht werden.

DIE ÜRTE DER ZAHLEN-GEGENSTEt-lPELUNGEN

Zwar muß der Ort der Kontermarkierungen nicht automatisch


mit dem Prägeort der l-1ünzen identisch sein 111 ; der Stadt-
name auf den Geldstücken beschränkte deren Umlauf ja nicht
auf diesen jeweiligen Ort.
Andererseits aber waren die Markierungen wirtschaftliche
Maßnahmen der einzelnen Städte. Der Entschluß der Bürger
einer Stadt, ihr Aesgeldsystem zu verändern und das durch
Zahlenmarkierungen zu verdeutlichen, hat sicher in ganz
überwiegendem wenn nicht ausschließlichem Maß die Münzen
mit dem Ethnikon dieser Stadt betroffen; der Stadtname auf
dem Geld war sozusagen die Unterschrift der Bürger(-Ver-
sammlung) , in deren Zuständigkeit das Billigen solcher
Wertänderungen des städtischen Aeskleingeldes fiel (s.u.s.
179-183).

111 )
Vgl. dazu T.B.Jones (1963) S.336 und J.P.Callu (1969)
Seite 70 mit der Anmerkung 1.
Gegenstempel (Zahlen) 151

Spezielle Eigentümlichkeiten der Zahlenmarkierungen, die


von Stadt zu Stadt kleine Unterschiede aufweisen, bestäti-
gen das (s.u.S.153).
Es können allerdings drei Gebiete unterschieden wer-
den, deren Wirtschaft sich in Art und Ausrichtung unter-
schied; diese Differenzen zeigen sich auch bei den Zahlen-
markierungen der lokalen Münzen.
Die wirtschaftlich stärkste Gegend der Provinz Bithy-
nia et Pontus lag im Westen. Die führenden Städte waren die
Metropolis Nikomedeia und Nikaia mit dem Seehafen Kios. Ni-
kaia scheint um die Mitte des dritten Jahrhunderts die Me-
tropolis Nikomedeia an wirtschaftlicher Bedeutung überflü-
gelt zu haben (s.o.s. 74-76). Nur in Nikomedeia aber gab es im
Westen Münzen, die ihr Wertzeichen mit dem Reversstempel
aufgeprägt bekamen; das Zentrum der Wertmarkierungen im
Westen lag daher sicher in Nikomedeia.
In anderen Städten wurden die Wertzeichen mit Gegen-
stempeln auf den Münzen eingeschlagen. Am häufigsten in Ni-
kaia und selten in Prusias am Hypios im Binnenland (nur dort
gab es Münzen mit den Zahlen IB(=12) und KM=24)). Ob die singulä-
ren Punzierungen auf Münzen mit den Ortsnamen von Kios und
von Juliopolis tatsächlich ihre Gegenstempel dort erhielten
oder in Nikomedeia bzw. in Nikaia oder Prusias, ist nicht
zu entscheiden 112 •

Im Osten der Provinz Bithynia et Pontus lagen am


Schwarzen Meer einige Küstenstädte vor gebirgigem Hinterland.
Diese Orte spielten eine Rolle - unter anderem - im Seehan-
del der Region. Auf Münzen aus Herakleia, Tios, Amastris und
Ionopolis-Abonuteichos, ja zuletzt (260) auch auf Geprägen
der Colonia Sinope treten Zahlen- und Wertzeichen auf.
Die Städte Herakleia und Tios werden heute üblicherweise zu Bi-
thynien gezählt; Amastris, Ionopolis-Abonuteichos und Sinope, die einst

112 l Die Beziehungen der Münzprägung von Juliopolis und beson-


ders von Kios mit Nikomedeia und Nikaia waren eng. Vgl. dazu K.Kraft
(1972) 8.68-69, 73-75, 77 und 89. Der frühe Gallienusstempel Nikaias
der Kölner Münzen Nr.232 und 235 ist wurde auch in Kios verwendet (SNG
v.Aulock 7008).
152 4.Kapitel

paphlagonisch waren, gehören in der Römischen Kaiserzeit zu Pontos.


Beide Länder, Bithynien und Pontos, wurden zur Provinz Bithynia et
Pontus zusammengelegt.
C.Bosch (1935, S.67-77) bezeichnete Herakleia und Tios als ponti-
sche Städte, die zur Teilprovinz Pontus gehörten und Abgeordnete
in das pontische Koinon entsenden durften 113 •
Zur Entscheidung in dieser Frage muß eine sorgfältige Sichtung der
dortigen Inschriften abgewartet werden.
Jedenfalls sind ohne Zweifel die Wertmarkierungen der Prägungen von
Herakleia, Tios, Amastris und Ionopolis-Abonuteichos koordiniert durch-
geführt worden, und zwar umso gründlicher, je weiter westlich die je-
weilige Stadt lag (s.u.S.153).
östlich von Ionopolis-Abonuteichos liegt als nächster
bedeutenderer Ort die CoZonia JuZia FeZix Sinope. Die
Münzen dieser Colonia trugen lateinische Legenden 114 •
Vor 260 n.Chr. wurden auf keine der Münzen dieser Colonia
Wertzeichen geprägt. Uberhaupt waren Wertzeichen oder -be-
zeichnungen, die eine Auf- oder Abwertung dokumentieren,
auf Münzen aller Coloniae des Ostens äußerst selten.
Auch auf den Prägungen Roms, die den "Colonial"-Münzen
offenbar als Vorbild dienten, gab es solche Zeichen bis
ins späte dritte Jahrhundert nicht.
In Sioope setzten die zuständigen Bürger erst auf die
Prägungen des Jahres 330 der lokalen Ära (= 260 n.Chr.) ein
Wertzeichen, nämlich *~ dieses Zeichen bedeutet auf römi-
schen Münzen seit der frühen Republik denarius. Nach die-
ser Emission wurde die Münzprägung von Sinope eingestellt.
Markierungen im Reversstempel der Münzen wurden erst
in Amastris, später auch in Ionopolis-Abonuteichos, Hera-
kleia und Tios, ja auch in Prusias am Hypios verwendet.

11 3 ) zum Koinon von Pontos vgl. J. Deininger ( 1965) S. 64-66;


weitere Zitate finden sich im dortigen Index auf S.202.
114 ) Vgl. die Münzen bei BMC 52-62; Waddington 74-168b;
SNG Kopenhagen 315-320 und SNG v.Aulock 232-241 sowie 6871-6877.
Gegenstempel (Zahlen) 153

Die Gegenstempel der Orte Herakleia, Tios und Amastris wei-


sen neben der lapidaren Zahlenangabe oft kleine Beizeichen
auf: Manchmal erkennt man eine Grundlinie 115 , eine kleine
Mondsichel 116 , ein Kreuzehen 117 oder Mondsichel und Kreuz
kombiniert 118 • Die Bedeutung dieser Zeichen ist ungewiß;
sie weisen jedenfalls weder auf eine lokale, noch auf eine
temporale oder metrologische Differenzierung hin.
Einige Orte im gebirgigen Binnenland versahen ihre
Münzen ebenfalls mit Zahlenmarkierungen; diese Maßnahmen
standen unter starkem Einfluß der Aktionen im Westen bzw.
im Osten der Provinz. Besonderheiten bieten nur die Münzen
zweier Orte: Ausschließlich in Prusias am Hypios gab es
die Punzen mit den Zahlen IB(=12) und K~(=24). Auf Münzen
des Gallienus wurde die Zahl H(=BJ in den Prägestempel ge-
schnitten. Ebenfalls auf Gallienus-Münzen gab es in Kreteia-
Flaviopolis Wertzeichen. Im Reversstempel stand ein B, das
hier wegen des Kontextes mit den Münzen der anderen Orte
nicht als "zwei", sondern als "doppelt" gedeutet werden
muß 119 ; eine Verwechselunq mit einem Zweier war ausgeschlos-
sen, da es in Nordwestkleinasien Münzen mit einem B mit der
Bedeutung "Zweier" offenbar nicht gab.

115 ) Herakleia: S.146-147 Nr.137,140,142-144,149,152,154 und


163-165; Tios: S.148 Nr.211, 213 und 238; ein Beispiel auf Tafel Nr.
32 Abbildung 13
116 ) Herakleia: S.147 Nr.168; Tios: S.148 Nr.197,202,205,209,
215 und 220; ein Beispiel auf Tafel 32 Abb.14
117)
Herakleia: S.146 Nr.139 und 141; Tios: S.148 Nr.212; ein
Beispiel auf Tafel 32 Abb.15
118)
Herakleia: S.146 Nr.138; Tios: S.148 Nr.201,203,204,214,
217,221 und 222; Amastris: S.149 Nr.273,276 und 278; Beispiele auf Ta-
fel 31 Abb.16 und Tafel 32 Abb.16
119 ) Ähnliche Münzen, deren metrologischer Kontext nur eine Er-
klärung analog zu den Stücken aus Kreteia-Flaviopolis ermöglicht, stam-
men aus Ephesos (SNG Kopenhagen 506,519 und 536), Priene (SNG Kopenha-
gen 1103) und aus Sardeis (SNG v.Aulock 3163); in der karischen Stadt
Tabai waren Münzen verschiedener Wertstufen ausschließlich mit einem B
markiert (SNG Kopenhagen 566,570-575,577-581 und SNG v.Aulock 2734,
2735 und 8169).
154 4.Kapitel

HINWEISE ZUR DATIERUNG VON ZAHLEN-GEGENSTEMPELN

Bei der Datierung von Zahlen-Gegenstempeln gilt das glei-


che wie für die Terminierung der Bildpunzen: Je besser ei-
ne kontermarkierte Münze erhalten ist, desto näher lagen
die Daten der Prägung einerseits und der Punzierung ande-
rerseits beieinander. Dabei ist aber der Umkehrschluß nicht
zulässig (s.o.S.119).
Einige Münzen mit Zahlen-Kontermarken sind fast prägefrisch
erhalten, zum Beispiel drei Stücke des Traian Decius aus
Tios (SNG v.Aulock 1026-1028) und eine Münze des Trebonianus
Gallus aus Nikaia (Kölner Sannnlung 149).
Weitere Datierungshinweise lassen sich an Uberprägun-
gen mit mehreren verschiedenen Gegenstempeln ablesen.
Drei Münzen sind bekannt, die Zahlenpunzen tragen, welche
den vorher eingeschlagenen Kopfgegenstempel der Gruppe E
beschädigt haben (SNG v.Aulock 637 und 646 sowie Kölner Sannnlung Nr.
28; vergrößert auf Tafel 20). Der te:rominus post quem dieser Zah-
lenpunzen muß daher das Jahr 244 sein (s.o.S.136-137).
Den zuverlässigsten Ansatz zur Datierung der Zahlen-
punzen bieten jedoch Münzen, die ihre Zahl bereits mit dem
Prägestempel erhalten haben. Gleichzeitig wurden nämlich
damals neue Münzen mit Wertzeichen geprägt und alte Geld-
stücke nach demselben Münzfuß kontermarkiert.
Die Untersuchung der Metrologie dieser Stücke im näch-
sten Abschnitt wird zeigen, daß nach ersten Aktionen im
frühen dritten Jahrhundert unter Valerian und Gallienus
das Aesgeldsystem der Provinz umfassend reformiert wurde.

DIE PRÄGUNG VON AES-GELD IN DER PROVINZ BITHYNIA ET PONTUS


Betrachtet man Münzen mit Zahlen-Gegenstempeln, fällt so-
fort auf, daß die Werte der Geldstücke im Laufe der Zeit
ansteigen.
Eine Prägung des Mare Aurel hat das gleiche Format wie ein
Vierer des Maximus und ein Achter des Gallienus (Tafel 33 Abb.
7-·9). Eine Münze der Herennia Etruscilla, die den Wert r ( =3)
Lokales Aesgeld 155

im Reversstempel trägt, ist auf dem Avers mit der Zahl S


(=6) punziert worden (Tafel 32 Abb.3-4); eine unmarkierte Mün-

ze des Mare Aurel entspricht im Format einer mit ~(=4) ge-


punzten Münze der Julia Domna und einem Geldstück mit der
Marke H(=BJ des Philippus (Tafel 33 Abb.10-12).
Wie diese Aufwertungen des lokalen Aes-Geldes im ein-
zelnen vor sich ging, soll im folgenden gezeigt werden.

In den ersten beiden Jahrhunderten nach Christus wur-


den in Bithynien und in Pontos Münzen geprägt, die den rö-
mischen Nominalen in Größe, Format und Gewicht entsprachen.
Sie basierten auf dem 'Aoo&p~ov, der Entsprechung für ein
römisches As bzw. dessen auch im Lateinischen gebräuchli-
ches Diminutivum Assarius 120 •
Damals lief in Nordwestkleinasien das reichsrömische Edel-
metallgeld mit reichsrömischem und besonders reichhaltig
mit lokalem Kleingeld aus unedlem Metall um.
Es ist anzunehmen, daß das lokale Kleingeld zum reichsrömi-
schen Edelmetallgeld in der gleichen Relation gestanden hat
wie das reichsrömische Kleingeld. Es muß nämlich möglich
gewesen sein, lokales Kleingeld, zum Beispiel aus Nikaia,
genau wie römisches Kleingeld (Sestertii, Dupondii, Asses u.s.w.)
in Silbermünzen (Denarii, später (heute so genannte) Antoniniane)
und Goldstücke (Aurei) umzuwechseln. Deshalb konnte Plinius
der Jüngere, als er aus Bithynien mit dem Kaiser Traian
korrespondierte, ohne Angabe irgendwelcher Wechselkurse
Summen in Denaren und Sesterzen angeben 121 •

1 2 0 ) In der late1n1sc
. . h en U
.. bersetzung d er ta bu1ae A1exan dr1nae
.
des Calvus von Ravenna steht zum Beispiel: "Denarius autem apud Roma-
nos dividitur in partes milenas centenas duas et quinquaginta; habet
numos sestertiosve quatuor, assaria vero seu asses sex et decem"
(sie) (Calvi versio tabularum Alexandrinarum 9, in: F.Hultsch (1866)
vol.II S.144 Z.7-10);- vgl. auch Thesaurus, Sp.2222-2223 (Schmid:
'Aoo&p~ov); F.Hultsch (1882) S.605; J.P.Callu (1969) 8.57-59.

121 ) Da in den Briefen des Plinius keinerlei Probleme mit


Wechselkursen erwähnt werden, kann man schließen, daß die Kurse da-
mals völlig klar waren, nämlich genauso wie in Rom: 16 Asse/Assaria
= 1 Denar.
156 4.Kapitel

Diese Assaria stellten normalerweise 122 wie die römischen


Asse das Äquivalent für das Sechzehntel eines Denars dar.
Daher kann man das reichsrömische System der Nominale in
das entsprechende System des griechisch sprechenden Ostens
umschreiben (vgl.Tafel 35).

122)
Der Kurs von 1:16 wird gestützt durch Inschriften der In-
sel Syros. Dort werden Summen in Denaren und Assaria genannt, wobei
nur Beträge von vier oder von acht Assaria auftreten, die daher ~ bzw.
~Denar entsprechen (IG XII 5, 659,16 (Antoninus Pius); Nr.663 Z.17-
19 (Commodus); Nr.664,15 (Septimius Severus) und Nr.665 Z.5,6,15,16).
Allerdings gibt es auch Belege für einen abweichenden Kurs von
1 Denar zu 18 Assaria.
1.) Dieser Kurs galt offenbar in Ionien. Das beweisen a) die Be-
träge der Stiftungsurkunde des Gaius Vibius Salutaris (die Inschrift
zuletzt bei H.Wankel, I.K.11,27 S.167-222, dort besonders Zeile 246-
251 und 532-539; - Vgl. auch Th.Reinach (1896) S.546-547 und besonders
R.Heberdey/G.Niemann/W.Wilbe rg. Forschungen in Ephesos, Teil II. Das
Theater in Ephesos. Wien 1912, S.127-147 und S.188-198)
b) die Münzen der Insel Chios, die Wertbezeichnungen tragen:
Es gibt Geldstücke zu ~ und 1 Assarion sowie zu 1~, 2 und 3 Assaria
(vgl. J.Mavrogordato (1918)). Mit diesen Nominalen ist sehr leicht
ein Denar zum Kurs von 18 Assaria zu s~~ieren: 1 Denar = 6 Dreier
= 9 Zweier = 12 Eineinhalber = 18 Einer = 36 Halber. Die Gleichung
ginge im Fall eines Denarkurses von 1:16 an zwei Stellen nicht glatt
auf: Beim Dreier und beim Eineinhalber bliebe ein Rest von einem As-
sarion übrig.
2.) Vielleicht galt der Kurs von 1:18 auch in Mysien. Das wird
jedenfalls von Vielen aus einer Inschrift eines Kaisers (Hadrian ?)
an die Pergamener herausgelesen (IGRR 352 = OGIS 484 mit Addendum
S.552 = E.M.Smallwood (1966) S.163-164 Nr.451 = R.Bogaert (1976) S.
37-41 Nr.28; - Vgl. S.Bolin (1958) S.238-243; T.R.S.Broughton (1938)
S.892-895; M.Crawford (1970) S.42; R.Bogaert (1968) S.231-234).
3.) In Untermoesien galt seit Gordian III. ebenfalls ein Kurs
von 1 Denar zu 18 Assaria. Es gab dort nämlich im dritten Jahrhundert
Münzen mit dem Wert von 4t Assaria (vgl. Th.Reinach (1896) S.547;
B.Pick/K.Regling (1910) S.623). Dort wurde die Frage, wie die Produk-
tion eines so "krummen" Nominals zu erklären sei, unbeantwortet ge-
lassen; nur der Vollständigkeit halber erwähnten die beiden Autoren
eine irreführende Hypothese von Soutso (S.625 Anmerkung 2); T.B.Jones
(1963, S.335) hat diese Viereinhalber nicht berücksichtigt.
Schon 1896 hatte Th.Reinach jedoch erkannt, daß dieses Nominal deut-
lich für einen Denarkurs von 1:18 spricht; ein Viereinhalber ist in
einem 16er-System unbrauchbar, in einem 18er-System aber sehr nütz-
lich: Er entspricht in diesem System einem Viertel Denar.
Lokales Aesgeld 157

Das reichsrömische System der Nominale (Denar bis Semis):

1 Denar = 4 Sestertii 8 Dupondii 16 Asses 32 Semisses


Sestertius 2 Dupondii 4 Asses 8 Semisses
1 Dupondius 2 Asses 4 Semisses
1 As 2 Semisses

Das bi thynische System der Nominale (Denar bis Hemiassarion) :

1 Denar = 4 Tetrassaria 8 Diassaria 16 Assaria 32 Hemiassaria


Tetrassarion 2 Diassaria 4 Assaria 8 Hemiassaria
Diassarion 2 Assaria 4 Hemiassaria
Assarien 2 Hemiassaria

Es ist also ohne weiteres möglich, die nikäischen Aes-Mün-


zen mit ihren antiken Namen zu benennen:
Die Nr.20 der Kölner Sammlung, eine große Münze des Septimius Severus,
entspricht in Metall, Gewicht und Größe dem römischen Sestertius, ist
also als Vierer, als Tetrassarion anzusprechen. Nr.21 desselben Kai-
sers und Nr.22 der Julia Domna sind griechische Ausgaben des Dupondius
und somit als Zweier, als Diassarion zu benennen usw.
Dieses einfache und effektive Gefüge der Nominale ge-
riet im späten zweiten Jahrhundert in Bewegung.
Seit Commodus (177-192) wurden in allen Küstenstädten
Untermoesiens sowie in der Hauptstadt Markianopolis die mei-
sten Münzen mit Wertzeichen geprägt 123 • Wie E.Gren (1941, s.
88-155) detailiert ausgeführt hat, bestanden zwischen der
Nordwesttürkei, also insbesondere West9ithynien und Ost-
Pontos, und dem untermoesischen Hinterland der Donaufront
im dritten Jahrhundert intensive Wirtschaftsbeziehungen. Ein
großer Teil des Nachschubes für die Truppen in Thrakien und
Moesien wurde in Kleinasien produziert, über den Seeweg
transportiert und von den Küstenstädten an der Westküste
aus verteilt.

123 ) Vgl. B.Pick (1898) S.76-79 und 95-96 sowie B.Pick/K.Reg-


ling (1910) S.526 und 622-625. - Inwieweit diese Maßnahmen mit der In-
flation im Königreich Bosporos auf der Krim zusammenhängen, ist unge-
wiß. Die Währung dieses Landes bestand im ersten Jahrhundert aus Elek-
tron-Stateren, Silber-Drachmen und Aas-Kleingeld. Die Aes-Münzen trugen
meist im Revers Wertbezeichnungen wie IB(=12), K6(=24) und MH(=48). Die
Stücke wurden als Mehrfache der Onkia (= Unaia) aufgefaßt, wobei 12
Onkiai ein Assarien waren. Der Zwölfer entsprach also dem Assarion/As,
158 4.·Kapitel

Irgendwann, vielleicht unter Philippus (s.u.S.167-168),


ging man auch im Westen Bithyniens dazu über, einzelne
Münzen mit Zahlen zu versehen. Der Standart dieser Aufwer-
tung war identisch mit dem in Untermoesien gebräuchlichen
(vgl. die Werte bei T.B.Jones (1963) 5.335)~
Münzen aus dieser Punzierungsphase sind bislang nur in der
Kölner Sammlung nachweisbar. Alle vier Stücke sind alte
Diassaria, die nun mit der Zahl ß(=4J punziert wurden (Ni-
kaia: 5.144 Nr.41 und 42 (Tafel 33 Abb.11); Nikomedeia: 5.145 Nr.85
und 86).
Solche Punzen mit der Zahl ß(=4J kommen sehr vereinzelt
auch auf Münzen aus Untermoesien und Thrakien vor 12 ~; ob
die Punzierungen dort oder in Bithynien vorgenommen wurden,
ist unklar.
über den Aufwertungssatz kann kein Zweifel bestehen: Mit
den Gegenstempelungen wurden die Münzen um das Doppelte
aufgewertet; aus einem alten Diassarion wurde dadurch ein
Tetrassarion gemacht (vgl. Tafel 33 Abb.10-11).
Schon unter Elagabal (218-222) war es im Osten zu ei-
ner erstaunlichen Emission gekommen. Mit dem Portrait der
Julia Maesa, dargestellt als Demeter, wurden in Amastris,
Tios und Bithynion-Klaudiopolis Münzen geprägt, die Format
und Gewicht der alten Diassaria aufwiesen, aber im Revers-
stempel sehr oft die Zahl H(=BJ tragen 125 •

der 24er ein Diassarion/Dupondius und der 48er ein Tetrassarion/Sester-


tius. Unter König Sauromates II. (174-210) wurden zwischen 186 und 196
neue Nominale eingeführt, nämlich Doppelsesterzen mit qs ( 96 Onkiai),
Dreifachsesterzen mit PMß (= 144 Onkiai), Aes-Denare mit dem Zeichen M
(a 16 Assaria =192 Onkiai) und Aes-Doppeldenare mit BH(a 32 Assaria =
384 Onkiai). Der neue Doppeldenar verfiel von 17g bis auf knapp 6g um
238 (vgl. dazu T.Pekary (1959) 5.452-454 und N.A.Frolova (1979) 5.7-8,
41-42 und 57-59).
124 ) z.B. in Markianopolis (SNH Evelpidis 823), in Bizya (B.
Pick (1898) 5.78 Anm.1 = BMC 15), in Byzantion und in Perinthos (J.P.
Callu (1969) S. 70 Anm.1).
125 ) Amastris: 5.149 Nr.266-269, ein Beispiel auf Tafel 31 Abb.
14-15; Tios: 5.148 Nr.206. Die Reverslegende dieses Stückes ist getrennt
als BOYAH ß-H-MOC TIA/NnN. Das H steht an exponierter Stelle allein zwi-
Lokales Aesgeld 159

Der Aufwertungssatz im Osten war damit schon vor 222 auf


1:4 fixiert. Nach demselben Münzfuß wurden Münzen der
Städte Herakleia, Tios, Amastris und Ionopolis-Abonutei-
chos mit Zahlen versehen. Das wird besonders deutlich bei
den langen Reihen solcher Münzen aus Herakleia in der SNG
v. Au lock (Nr. 376-447 und 6943-6965): Fast alle Münzen seit Sep-
timius Severus tragen Punzen mit den Zahlen ~(=4), S(=6)
und H(=B) und zwar allesamt nach dem gleichen Münzfuß.

Im reichen Westen Bithyniens hatte man damals das


lokale Kleingeld noch nicht derart drastisch aufgewertet.
Es wurde dagegen versucht, zumindest dem Anschein nach
den alten Aufwertungssatz von 1:2 zu halten; faktisch je-
doch stieg auch im Westen der Wert des Aesgeldes stetig.
Die Relation von Gewicht und Wert der Münzen wurde aber
fast unmerklich kleiner: Münzen des Gordian III. (238-244),
die man vom Format her eigentlich für Achter halten müßte,
bekamen die Punze I(=lO) aufgeprägt (s.o.S.143 Nr.3-4 und s.145
Nr.63 und 64; vgl. Tafel 33 Abb.15). Die im Stempel als Dreier
ausgewiesenen Münzen aus Nikomedeia zeigen das: Das Durch-
schnittsgewicht sinkt von 6.46g unter Traian Decius auf
4.57g unter Trebonianus Gallus und schließlich auf 4.29g
unter Gallienus, ohne daß sich das Format der Münzen än-
derte126. Dieser Standard wurde bis nach 256 gehalten,
denn der einzige bekannte Dreier des Gallienus ist aus dem-
selben Aversstempel geprägt wie die größeren Münzen zur
Feier der dritten Neokorie von Nikomedeia (s.o.s. 74-75 Anm.54).

sehen den beiden dargestellten Figuren. Der Buchstabe ist deshalb wohl
gleichzeitig als Teil des Wortes ~HMOC und als Wertzeichen H(=B) zu in-
terpretieren. Jedenfalls entspricht das Stück im Format den Oktassaria
aus Amastris; die Vorderseite ist überdies stempelgleich mit Prägungen
aus Amastris und aus Bithynion-Klaudiopolis (K.Kraft (1972) 8.199 zu
Tafel 101 Nr.18: Amastris (Waddington Tafel 21 Abb.15) und Bithynion-
Klaudiopolis (SNG v.Aulock 322).
1 2 6 ) Diese Werte sind errechnet aus den Gewichten der Münzen
auf den Seiten 145-146 Nr.96-121; Abbildungen der Stücke finden sich
auf Tafel 21 Abb.3-6 und Tafel 32 Abb.7-8. J.P.Callu (1969) S.67-68
errechnete sehr ähnliche Durchschnittsgewichte.
160 4.Kapitel

Damit war es wenig später mit einem Schlag vorbei.


Auch im Westen wurde nun das dort umlaufende Geld mit
Wertzeichen punziert, und zwar nach demselben Münzfuß.
Nun bekamen Dreier des Traian Decius die Zahl S(=6)
eingeschlagen, und viele ältere Gepräge erhielten die
Wertzeichen ö(=4) und H(=B).
Daß es sich tatsächlich um eine einzige Maßnahme han-
delte, zeigen identische Punzen auf Münzen der Kölner Samm-
lung: Dieselbe Punze wurde zum Beispiel in die Nr.92 des Philippus und
in die Nr.161 des Trebonianus Gallus eingeschlagen; die Punzenabdrücke
der Münzen Nr.98 (Philippusl und der Nr.111 (Otacilia Severa) sind
gleich; eine dritte Kontermarke tritt sogar viermal auf Münzen der Köl-
ner Sammlung auf, nämlich auf Nr.99 und 104 des Philippus, auf Nr.128
seines gleichnamigen Sohnes und auf Nr.139 des Trebonianus Gallus (alle
diese Beispiele sind vergrößert abgebildet auf Tafel 23).
Doch damit nicht genug: zwischen 258 und 260 kam es
im Osten wie im Westen zu einer erneuten Aufwertung.
In dieser Zeit wurden Münzen eines neuen Stils geprägt. Die
Datierung ist sicher, da es in diesem Stil keine Münzen des
Cornelius Valerianus (256-258) gibt, aber solche des Saloni-
nus Valerianus (258-260) und von Macrianus und Quietus (260-
261) (vgl. K.Kraft (1972) s. 78).
Solche Stücke aus Herakleia, Prusias am Hypios und Amastris
tragen im Reversstempel oft die Zahl H(=B) und selten auch
S(=6), entsprachen im Format aber nur den alten Vierern be-
ziehungsweise Dreiern (S.146 Nr.135-136, S.147 Nr.166-167 und s.
149 Nr. 280-281). Gleichzeitig kam es in Kreteia-Flaviopolis
zu einer Emission, bei der die Verdoppelung des bisherigen
Münzwertes durch die Sigle B angedeutet wurde (S.146 Nr.124-
126). Die Colonia Sinope schließlich brachte in ihrem
Jahr 3 3 0 (= 260 n. Chr.) Münzen heraus, die in Größe und Ge-
wicht alten Achtern nahe kamen, nun aber durch das Zei-
chen * als Denare (= 16 Assaria) ausgewiesen waren (S.150 Nr.
287-293). Alle diese Münzen wurden nach demselben Münzfuß
ausgebracht.
Das Aes-Geld in Bithynien und Pontos wurde also ste-
Lokales Aasgeld 161

tig aufgewertet, wobei an einigen Stellen "Sprünge" zu


verzeichnen sind.
Im Westen kam es, analog zu den Usancen in Untermoesien,
zur Aufwertung im Verhältnis 1:2.
Im Osten- in Amastris und in Tios(?) -wurde der Kurs da-
gegen schon zwischen 218 und 222 auf 1:4 festgesetzt und
bis circa 258 auf diesem Niveau belassen.
Im Westen wurden die markierten Münzen zwar zusehends um
ein weniges leichter, aber der Anschein eines Kurses von
1:2 wurde zu erhalten versucht. In Wirklichkeit war der
Kurs auch dort bald auf 1:4 angestiegen. (s.u.S.172).
In der Zeit kurz nach 258 kam es auch im Westen zu umfang-
reichen Punzierungen nach dem Aufwertungssatz 1:4; der We-
sten hatte sozusagen nachgezogen.
Nur wenig später griff man in West und Ost gleichzeitig zu
einer erneuten Wertanhebung im Verhältnis von 1:8.
Kurz darauf wurde die lokale Münzprägung in den meisten
Städten der Provinz verboten; das gleiche galt für viele
andere Orte Kleinasiens.

DAS WERTVERHÄLTNIS ZWISCHEN MONZEN MIT WERTZEICHEN UND


SOLCHEN OHNE WERTANGABE
Es sind keineswegs alle umlaufenden Münzen mit Zahlen mar-
kiert worden; der Kölner Fundkomplex zeigt, daß unmarkier-
te Geldstücke und Münzen aus verschiedenen Aufwertungspha-
sen nebeneinander im Umlauf waren.
Welchen Wert hatten die markierten, welchen die un-
markierten Münzen ?
Es gibt nur zwei Möglichkeiten:
(1) Die unmarkierten Münzen behielten beim Termin der Auf-
wertung ihre alten Werte bei, oder (2) sie wurden in dem
gleichen Maße aufgewertet wie die mit den Zahlen versehenen
Geldstücke.
Allein die zweite Möglichkeit kann unter lebenden Menschen
funktioniert haben, denn im anderen Fall wäre eine lähmende
162 4.Kapitel

Unsicherheit im täglichen Zahlungsverkehr eingetreten.


Um das zu veranschaulichen, sei die erste der beiden Hypothesen (s.o.
S.161) in einem Modell durchgespielt: Der Einfachheit halber soll zu-
nächst die Situation zur Zeit der ersten Phase der Zahlenmarkierungen
in Westbithynien gelten.
Im Geldumlauf befindet sich also in diesem Modellfall zweierlei Aes-Cou-
rant, nämlich mit Zahlen versehene und unmarkierte lokale Münzen.
Wenn gleichzeitig in einem Land zwei Geldsorten kursieren, die
den gleichen inneren, aber einen unterschiedlichen äußeren Wert aufwei-
sen, wird das sogenannte Gresham'sche Gesetz wirksam, wonach allein die
schlechtere Münze im Umlauf verbleibt; ohne Zweifel wäre in kurzer Zeit
die unmarkierte Münze, die ja - im Verhältnis - doppelt so wertvoll ge-
wesen wäre wie das markierte Geldstück, durch Hortung oder Außenhandel
aus dem Zahlungsverkehr der Provinz verschwunden 127 .
Die Münzfunde zeigen jedoch das Gegenteil: Die Prägungen der Kölner
Sammlung zum Beispiel belegen, daß noch nach der Mitte des dritten Jahr-
hunderts in großen Mengen unmarkierte Münzen im Umlauf waren.
Außerdem wäre im Fall der ersten Alternative zu erwarten gewesen, daß
private Fälscher aktiv geworden wären, denn es wäre einfach gewesen,
eine primitive Zahlenpunze herzustellen und durch Einschlagen kurzer-
hand das lokale Geld im Wert zu erhöhen 128 • Auch dieses Phänomen ist im
Bithynien des dritten Jahrhunderts nicht zu beobachten.
Daher ist sehr wahrscheinlich, daß vom Zeitpunkt der jeweiligen Kanter-
markierungsaktion an nicht nur die markierten Münzen, sondern alle Geld-
stücke, auch die unmarkierten, aufgewertet wurden.

127 ) Vgl. dazu C.Bosch (1931) Sp.437-438 und allgemein zum Gre-
sham'schen Gesetz G.Mickwitz (1932) S.27-29; G.Schmölders (1975) S.52-53.
128 ) Eine ähnliche Methode wandten Fälscher im Gallischen Son-
derreich des Postumus (259-268) an: Dieser Kaiser hatte seine Sesterzen
zu Doppelsesterzen aufgewertet, indem er den Lorbeerkranz darauf durch
die Strahlenkrone ersetzen ließ. Findige Burschen hackten Strahlen in
den Kaiserkopf auf ihren Münzen und versuchten so, ihren Geldbesitz zu
verdoppeln (Vgl. dazu: P.Bastien (1967) S.91-92 und Tafel 4 Abb.33c,
Tafel 5 Abb.41a, Tafel 16 Abb.85d und Tafel 20 Abb.100c1. -Fälschungen
von Aes-Münzen des Ppstumus tragen stets die Strahlenkrone (Vgl. P.Ba-
stien (1967) S.58-61; T.V.Buttrey (1972) S.47)).
Lokales Aesgeld 163

Daß dies tatsächlich der Fall gewesen sein muß, wird sofort klar,
wenn man den Geldumlauf zur Zeit der großen Markierungsphase im Westen
Bithyniens (um 258) betrachtet. Wären nämlich nur die markierten Mün-
zen, nicht aber auch die unmarkierten Stücke aufgewertet worden, dann
hätten die Münzen mit veralteten Wertzeichen und ganz ohne Wertangabe
nicht teilgehabt an der jeweils aktuellen Aufwertung.
Der Fundkomplex in der Kölner Sammlung hätte in diesem Fall ein heillo-
ses Durcheinander von Nominalien geboten:
1.) unmarkierte Hemiassaria (z.B. Nr.30)
2.) unmarkierte Assaria (z.B. Nr.55)
3.) unmarkierte Diassaria (z.B. Nr.81)
4.) unmarkierte Triassaria (z.B. Nr.137)
5.) unmarkierte Tetrassaria (z.B. Nr.20)
6.) unmarkierte Pentassaria (z.B. Nr.260)
7.) markierte Tetrassariader ersten Phase (z.B. Nr.21)
8.) markierte Tetrassariader letzten Phase (z.B. Nr.36)
9.) markierte Oktassaria der letzten Phase (z.B. Nr.98)
Alle punzierten Münzen sollten darüber hinaus im Verhältnis von
4:2:1 konvertierbar sein: ein markiertes Tetrassarion der ersten Phase
sollte ein unmarkiertes Diassarion wert sein, ein markiertes Tetrassa-
rion der letzten Phase aber einem Assarien entsprechen usw.
Bei dieser Aufzählung wird klar, daß ein solches Nominalien-"Tohowa-
bohu" einen funktionierenden Geldumlauf unmöglich gemacht hätte.
Auch die Beutelung dieser Münzen wäre kaum effizient gewesen:
Zur Bezahlung und Lagerung größerer Geldbeträge wurde damals, in Er-
mangelung von Goldstücken, so häufig Kleingeld in plombierten Beuteln
mit festgesetztem Wert verpackt, daß der Name dieser Geldbeutel, foZZis,
seit Diocletians Münzreform zur Benennung eines Nominals wurde 129 •
Eine solche Beutelung von Münzen aus dem gleichen Metall war aber nur
dann praktikabel, wenn die Münzen alle auf demselben Münzfuß basierten.
Nur dann konnte man, ohne die Plomben brechen und den Beutel öffnen zu

129 ) Vgl. auch W.Giesecke (1938) S.175; W.Hahn (1973) s.21.


Sehr anschaulich wird die Beutelung der Felles an archäologischen Re-
likten und Darstellungen vorgeführt bei J.Jahn. Felles in Lederrollen,
in: Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte 28/29 (1978/1979) S.21-
25 mit den Tafeln 3-5.
164 4.Kapitel

müssen, vom Gewicht des gefüllten Beutels seinen Wert abschätzen 130 •
WP.nn aber Münzen mit gleichen Gewichten mehrere verschiedene
Werte gehabt hätten, hätte man jede einzelne Münze herausnehmen und
tarifieren müssen - ein ganz und gar unpraktikables Verfahren.
Die erste Möglichkeit des Wertverhältnisses jener Münzen zuein-
anäer ist daher abzulehnen; die zweite Alternative ist die zutreffende.
Die unmarkierten Münzen wurden also in demselben Maße
aufgewertet wie die mit den neuen Zahlen versehenen Gepräge.
Der Beschluß zur Anhebung des Geldwertes muß allgemein
gegolten haben und fand Ausdruck in der Markierung der neu-
en Werte auf einem Teil der umlaufenden Münzen.
Das Bild der Nominale im Kölner Fundkomplex ist somit ein-
fach und klar: Der Fund wurde vergraben nach der großen
Punzierungswelle im Westen und bestand daher nur aus sechs
Nominalen: im wesentlichen aus Achtern (Nr.21,22,24,25,29,81-
104,106-136,139-164,169-258,262 und 263) und aus Vierern (Nr.26-
28,31,32,34-73,75-80 und 259) und ganz vereinzelt aus Zweiern
(Nr.30), Sechsern (Nr.137,138und 165-168), Zehnern (Nr.260-261)
und einem Sechzehner (Nr.20). Mit diesem klugen System von
2, 4, 6, 8, 10 und 16 Assaria-Stücken läßt sich eine Fülle
von Kombinationen bilden, um auf den Antoninian im Kurs
von 32 Assaria zu kommen.
Da die Aufwertungssätze so simpel waren, bestand kei-
nerlei Notwendigkeit, alle unmarkierten Münzen mit Zahlen zu
versehen.
Auch eine Abpackung in normierte und verplombte Geldbeutel
war sehr sinnvoll und effektiv.
Die Entwicklung der Aes-Währung in Bithynien - und
nicht nur dort - kann also nicht nur an den mit Zahlen ver-
sehenen Münzen verfolgt werden, sondern auch an den Stücken
ohne Zahlenzeichen (das tat schon J.P.Callu (1969) s.ll-110).

130 ) Das Verfahren wurde im Spätrömischen und im Byzantinischen


Reich jahrhundertelang praktiziert. Vgl. W.Hahn :1973) 8.22-27.
Lokales Aesgeld 165

Die Richtigkeit dieser These beweist schon der erste Au-


genschein.
Das alte System wird hier repräsentiert durch ein Assarien des An-
toninus Pius (Tafel 33 Abb.1-2) und ein Hemiassarion der Julia Dom-
na (Tafel 33 Abb.3-4). Unter Traian Decius erreichten die letzten
Assaria, die noch geprägt wurden, nurmehr winzige Dimensionen (Tafel
33 Abb.5-6).
Auffallend ist die Bevorzugung der ansonsten seltenen Reversdarstel-
lung der Nemesis auf solchen kleinen Nominalen (Tafel 33 Abb.2,4,6);
vielleicht eine Reminiszenz an längst vergangene Zeiten, als Bild-
gleichheit noch Wertgleichheit bedeutete.
Eine solche Tendenz, im Laufe der Zeit spezielle Reversbilder
quasi als Wertkennzeichen für spezielle Nominale zu reservieren, läßt
sich auch an Assaria mit Feldzeichen (signa) auf dem Revers verfolgen.
Caracalla (198-217) 8.01g 22mm (SNG Kopenhagen 507)
Elagabal (218-222) 6.81g 22mm ( SNG Kopenhagen 512)
Sev.Alex. (222-235) 4.61g 19mm (Kölner Sammlung 30)
Gord.III. (238-244) 3.76g 18mm (SNG Kopenhagen 526)
Tr.Decius (249-251) ? 16mm (Waddington 746 Taf.85/32)
Cor.Vale. (256-258) ? 17mm (Waddington 866 Taf.88/11)

WÄHRUNGSPOLITIK IM 3.JHDT.N.CHR. IN BITHYNIA ET PONTUS

Die Entwicklung der lokalen Geldwirtschaft in Bithynia et


Pontus verlief in allen prägeberechtigten Orten ähnlich.
Diese Entwicklung soll nun am Beispiel von Nikaia
vorgeführt werden, wo damals am meisten geprägt wurde.
Die Grundlage dieser Darstellung sei das Gewicht der
Münzen, eine statistisch leicht meßbare Größe.
Die Ergebnisse werden umso sicherer, so mehr Münzgewichte
erfaßt werden, weil das Kleingeld damals al marco herge-
stellt wurde. Aus einer bestimmten Metallmenge wurde eine festge-
setzte Anzahl von Münzen geprägt. Die einzelnen Stücke konnten daher
sehr unterschiedliche Gewichte aufweisen. Je größer aber die Anzahl der
Geldstücke ist, desto mehr nähert sich das Durchschnittsgewicht dem
Sollgewicht an. Diese Prägemethode bot sich an, da ein paar Gramm der
166 4.Kapitel

zur Kleingeldprägung verwendeten Kupferlegierungen einen sehr geringen


Metallwert repräsentierten. Noch im Maximalpreisedikt des Diocletian
wurden Kupfer und Orichalcum (Messing) als billige Materialien aufge-
führt131.
Natürlich wurde dieses Kleingeld deswegen weder bei der Prägung noch
bei der Punzierung Münze für Münze umständlich abgewogen, sondern der
Verantwortliche sortierte die Geldstücke nach seiner Kenntnis des Münz-
systems - eben nach Gewichtsdimension, Größe und Dicke - und ließ sie
sodann prägen bzw. die fertig geprägten Münzen mit Wertpunzen versehen.

Die Darstellung basiert auf dem Material der Kölner


Sammlung sowie der SNG Kopenhagen und der SNG v.Aulock 132 •

131 ) Im Maximalpreisedikt werden in 15,63-67 vier Aessorten be-


wertet: Orichalcum (Messing) kostete 100 denarii communes und Kupfer
50, 60 oder 75 denarii communes, je nachdem ob es unlegiert(50), verar-
beitet(60) oder von besonderer Qualität(75) war. Vgl. dazu den Kommentar
in: Diocletian. Maximalpreisedikt (ed. 5.Lauffer. Berlin 1971) 5.258 und
L.H.Cope (1977) 5.9 und 5.11-12.
Es sei daran erinnert, daß Catull (5.3) ein römisches As - damals
eine Kupfermünze von immerhin rund 11 Gramm Gewicht - als ganz unbedeu-
dendes Geldstück nennt, ähnlich wie man heute davon redet, etwas sei kei-
nen Heller oder keinen Pfennig wert.
132 ) 5eptimius 5everus bis caracalla (193-217): Köln 20-24, 5NG
v.Aulock 576-598 und 7032-7042; 5NG Kopenhagen 498-509; Zeit des Macri-
nus (217-218): Köln 25; SNG Kopenhagen 510-511; SNG v.Aulock 599-601 und
7043; Zeit des Elagabal (218-222): 5NG Kopenhagen 512-514; SNG v.Aulock
602,603 und 7044; Zeit des Severus Alexander (222-235): Köln 26-33; 5NG
Kopenhagen 515-521; 5NG v.Aulock 604-628 und 7045; Zeit des Maximinus
(235-238): Köln 34-65; 5NG Kopenhagen 522-524; 5NG v.Aulock 629-652 und
7046-7048; Zeit des Gordian III. (238-244): Köln 66-80; SNG Kopenhagen
525-528 (529 ohne Gewichtsangabe); 5NG v.Aulock 653-665 und 7049-7050;
Zeit des Philippus (244-249): Köln 81-132; 5NG Kopenhagen 530; 5NG v.
Aulock 666-694 und 7051-7055; Zeit des Traian Decius (249-251): Köln
133-144; 5NG v.Aulock 695-699 und 7056-7058; Zeit des Trebonianus Gal-
lus (251-253): Köln 145-168; 5NG Kopenhagen 531-532; 5NG v.Aulock 700-
712 und 7059-7064; frühe Zeit des Valerian (253-ca.257; zur Einteilung
s.o.5.84-96): Köln 169-221,225-253,256-258 und 260-262; 5NG Kopenhagen
533 und 535-542; 5NG v.Aulock 713-723,726-728,730,731,7065-7067,7070-
7084,7087-7092 und 7096-7097; späte Zeit des Valerian (ca.258-ca.260;
zur Einteilung s.o.5.84-96): Köln 222-224,254,255 und 259; 5NG Kopenha-
gen 534; 5NG v.Aulock 724,725,729,732,7068,7069,7085,7086 und 7093-7095;
Zeit des Macrianus (in Nikaia geprägt im Frühjahr 261): Köln 263; 5NG
Kopenhagen 543-544; 5NG v.Aulock 733-735 und 7098
Lokales Aesgeld 167

Noch unter Septimius Severus wurden in Nikaia fünf


Nominale hergestellt, nämlich Tetrassaria, Diassaria, As-
saria, Hemiassaria und Chalkoi, also Münzen zu 4, 2, 1, i
und ~ As. Später wurden in Nikaia nie mehr Nominale unter-
halb des Assarions geprägt.
Von Macrinus konnten in dieser Untersuchung nur Di-
assaria, von Elagabal nur Assaria erfaßt werden.
Zur Zeit des Severus Alexander gab es neue Assaria
und Diassaria, unter Maximinus Diassaria und unter Gordian
wieder Assaria und Diassaria, aber auch ein neues großes No-
minal, wohl ein Oktassarion~ die herkömmlichen Nominale wa-
ren inzwischen so klein und leicht geworden, daß die Einfüh-
rung eines neuen großen Nominals wünschenswert erschien.
Solche Oktassaria wurden in Nikaia aber nur unter Gordian
geprägt.
Das Basisgewicht des Assarions, auf dem diese Prägungen ba-
sierten, wurde von Emission zu Emission immer leichter.
In der Münzstätte arbeitete man al marao: Der Vorsteher ord-
nete an, aus einer Menge Metall, zum Beispiel einem römi-
schen Pfund (ca. 327g) eine bestimmte Anzahl Münzen zu prägen.
Unter Septimius Severus hätten aus dieser Menge 26 Diassaria
geprägt werden können, unter Macrinus 28, unter Severus Ale-
xander 36, unter Maximinus schon 44 und unter Gordian III.
schließlich 55.
Im Laufe der Zeit wurden also nur einige Münzen mehr aus
der zur Verfügung stehenden Metallmenge geschlagen, so daß
es dem "kleinen Mann" fast nicht auffiel. Die neuen Münzen
wurden ja ohnehin nur als Zusatz in den Münzumlauf der vie-
len älteren Gepräge hinzugetan.
Gordians Nachfolger Philippus ließ in Nikaia aus-
schließlich recht ansehnliche Tetrassaria prägen, die aber
nur noch so viel wogen wie die alten Diassaria des Septi-
mius Severus. Wohl in dieser Zeit fanden die Punzierungen
dieser alten Diassaria mit der Zahl 6(=4) statt.
Das wird folgendermaßen vor sich gegangen sein:
168 4.Kapitel

Die immer kleiner und leichter ausgebrachten Diassaria


sollten genauso bewertet werden wie die älteren, die grös-
ser und schwerer waren.
Das funktioniert so lange, wie die Reduzierung nicht so of-
fenkundig ist, daß auf dem Markt neue Diassaria nicht mehr
genauso tarifiert werden wie alte:
Ein Händler forderte für seine Ware einen Preis von, sagen wir, zwei
Assaria. Der Kunde besitzt in seinem Geldbeutel alte und neue Diassa-
ria: die alten abgegriffen, aber groß und schwer, die neuen klein und
leicht. Er wird dem Händler ein neues Diassarion geben wollen. Der aber
nälune viel lieber ein altes Diassarion, weil das einen größeren inneren
Wert hatte als das neue. Der Händler wird nun sagen, daß sein Preis nur
für gutes altes Geld gilt. Wenn er also keine alten Münzen bekommt, sind
mehr von den neuen Diassaria zu bezahlen, zum Beispiel zwei; die Ware
sollte somit ein altes Diassarion, aber zwei neue Diassaria kosten.
Der Kunde jedoch wird nun ·sagen, daß der Preis für neue Assaria zu gel-
ten habe. Wenn er in den alten Münzen bezahlte, hätte er einen niedri-
geren Preis zu zahlen, eben nur ein Assarion.
Diese Situation ist nur lösbar, indem man entweder die al-
ten Werte beibehält und das neue Geld abwertet, oder indem
man die neuen Werte beibehält, dafür aber die alten noch
umlaufenden Münzen aufwertet.
Zu allen Zeiten war es den Machthabern peinlich, eingeste-
hen zu müssen, daß die neuen Münzen weniger wert sind als
die noch umlaufenden alten Stücke. Deshalb wählte man ganz
selbstverständlich den Weg, den Sollwert des neuen Geldes
zu bestätigen und die alten Münzen mit dem höheren inneren
Wert entsprechend aufzuwerten.
Als unter Philippus also die neuen Tetrassaria geprägt wur-
den, die im Format vollständig den severischen Diassaria
entsprachen, bekamen diese Diassaria folgerichtig den Wert
der Tetrassaria, was einige der Stücke mit ihrem Gegenstem-
pel n(=4) beweisen.
Damit war das Nominaliengefüge wieder in Ordnung gebracht,
allerdings auf einem niedrigeren Münzfuß als früher.
Lokales Aesgeld 169

Unter Traian Decius wurden in Nikaia nur noch sehr


wenig Assaria hergestellt; der Vierer a la Philippus avan-
cierte zum Hauptnominal. Daneben gab es, mit dem Kopf der
Etruscilla, zum erstenmal Triassaria in Nikaia, wie auch
in Nikomedeia seitdem als Dreier ausgewiesene Münzen herge-
stellt wurden.
Der Usus, Dreier mit dem Kopf der Kaiserin oder des Thronfolgers aus-
zubringen, war in den untermoesischen Städten üblich gewesen 133 • Daß
unter Traian Decius dieser Brauch in Bithynien eingeführt wurde, als
gerade die lokale Prägung in Untermoesien vollständig eingestellt wor-
den war, ist sicher kein Zufall.
Auch unter Trebonianus Gallus und Valerian wurden im wesent-
lichen Vierer gemünzt, aber daneben auch noch sehr selten
Assaria (Waddington Tafel 88/11), einige Dreier und, unter Va-
lerian, Fünfer, die Doppelportraits tragen. Auch dieser Usus
ist aus Untermoesien entlehnt, wo der doppelte Kopf auf dem Avers immer
den Fünfer ausgewiesen hatte 134 •
Um 258 waren die Münzen so leicht geworden, daß ein neues
Tetrassarion das Format eines severischen Assarions er-
reicht hatte. In dieser Zeit wurden viele der alten Münzen
mit Gegenstempeln versehen. Neu geprägt wurden lediglich
Achter, die aber - noch einmal reduziert - nur noch ein
Achtel des ursprünglichen Assarien-Fußes erreichten.
Wenig später wurde die Prägung der letzten Oktassaria Ni-
kaias um 261 endgültig eingestellt.

Die Relation von Gewicht und Wert der Münzen sank


also ständig. Das Ausmaß dieses Absinkens läßt sich anschau-
lich darlegen an Hand des Gewichtes des theoretischen Assa-
rions, das den Prägungen zu Grunde lag.

133 ) B.Pick (1898) S.76, 159 mit Anm.1 und 189 mit Anm.4; B.
Pick/K.Regling (1910) 8.624-625
134) .
B.P~ck (1898) S.77 und 8.188-189
NOMINALE IN NIKAIA (von Septimius Severus his Macrianus (193-261)) ....
-..]
0
(Erfaßt wurden die Münzen der Kölner Sammlung sowie der SNG Kopenhagen und der SNG v.Aulock;
die Zahl in Klammern vor den einzelnen Gewichten gibt die Anzahl der gewogenen Münzen an.)

~ Assarien ! Assarien 1 Assarien 2 Assaria 3 Assaria 4 Assaria 5 Assaria 8 Assaria

(193-217) (3) 2. 37g (2) 3.98g (6) 7.19g (37) 12. 31g - (3) 25.54g
(217-218) - - - (7) 11. 75g
(218-222) - - (6) 5.63g
(222-235) - - (11) 4.51g (30) 8.92g
(235-238) - - - (62) 7.34g
(238-244) - - (3) 3.42g (26) 5.94g - - - (5) 20.39g
(244-249) - - - - - (87) 11.55g
(249-251) - - (1) 2.85g - (2) 5.59g (17) 8.60g
1251-253) - - - - (8) 5.07g (37) 7.83g
(253-258) - - - - (3) 4.67g (132) 8.39g (5) 12.89g
(258-260) - - - - - - - (15) 6.38g
(261) - - - - - - - (7) 6.78g

""'
~
1-'·
rT
f1)
1-'
Lokales Aesgeld 171

Aus der Statistik auf 8.170 läßt sich das Gewicht des Ba-
sis-Assarions ermitteln. Die Methode dieser Berechnungen
ist eine verfeinerte Form des Weges zur Ermittlung von ge-
wichteten arithmetischen Mittelwerten 135

135 ) Die Münzen derselben Wertstufe x1, xz, ••• , xi werden ad-
diert zu x1 + xz + ••• + xi <1 bezeichnet das erste, 2 das zweite, i das
letzte Glied der arithmetischen Reihe). Diese Summe wird durch die je-
weilige Anzahl dererfaßten Stücke einer Wertstufe n1, nz, ••• , ni di-
vidiert. Daraus ergenen sich die jeweiligen Mittelwerte der einzelnen
Wertstufen x1, xz, ••• , Xi. Diese Mittelwerte werden nun durch die Wer-
te der Münzen a1, az, ••• , ai dividiert zu X1 : a1, xz : az, •••••••• ,
xi : ai. Diese arithmetischen Mittelwerte werden nun in gewichtete arith-
metische Mittelwerte umgerechnet. zu diesem Zweck werden sie mit der Häu-
figkeit der Münzen der einzelnen Wertstufen n1, nz, ••• , ni multipli-
ziert. Diese Größen werden nun addiert und durch die Gesamtzahl der er-
faßten Münzen dividiert.
Das Gewicht des gesuchten Basis-Assarions Y1-i kann also durch die fol-
gende Formel dargestellt werden: 1 - _ _
Yl-i = -(nl Xl + nz~ + ••• + nix~)
n a1 az a-z.
Als Beispiel sei die Berechnung des durchschnittlichen Assarien-Gewich-
tes der Zeit des Trebonianus Gallus (251-253) vorgeführt:
Es finden sich in der Kölner Sammlung, der SNG Kopenhagen und
der SNG v.Aulock 8 Dreier (mit den Gewichten 6.48g; 5.58g; 4.66g; 5.76g;
4.71g; 3.77g; 5.06g und 4.52g) und 37 Vierer (mit den Gewichten 7.86g;
6.54g; 7.33g; 8.84g; 7.63g; 9.28g; 9.04g; 7.64g; 7.66g; 7.21g; 8.11g;
8.84g; 6.46g; 6.76g; 8.55g; 9.45g; 7.13g; 9.22g; 7.18g; 7.52g; 7.79g;
6.31g; 7.53g; 8.68g; 7.23g; 7.02g; 7.38g; 8.07g; 6.75g; 8.65g; 6.61g;
7.88g; 8.18g; 9.04g; 8.14g; 8.25g und 7.99g) (zum Material vgl. S.166
Anm.132).
Es sind die Werte x1 = 5.07g und xz = 7.83g; n = n1 + nz = 8 + 37 = 45;
a1 = 3; az = 4.
Diese Werte sind nun in die Formel einzusetzen:

Y(25l-253) = _!_(8· 5 " 07 g + 37· 7 • 83 gl


45 3 4
1
45(13.52g + 72.43g)

1
= 45 . 85.95g

1. 91g
Das durchschnittliche Assarien-Gewicht der erfaßten 45 Münzen der Epo-
che von 251 bis 253 beträgt also 1.91g.
Nach dieser Formel sind die Werte der Tabelle auf S.172 ermit-
telt; die Fundstellen der dazu ausgewerteten Münzen sind oben auf Seite
166 in der Anmerkung 132 aufgeführt.
172 4.Kapitel

DAS GEWICHT DtS BASIS-ÄSSARIONS


(zur Methode s.o.S.171 mit Anm.135)
Aufwer-
Epoche Anzahl Gewicht in %
tungssatz
(193-217) (51) 6.22g 100 %
(217-218) (7) 5.88g 95 %
(218-222) (6) 5.63g 91 %
(222-235) (41) 4.47g 72 %
(235-238) (62) 3.67g 59 % fast 2-fach
(238-244) (34) 2.95g 47 % ca. 2-fach
(244-249) (87) 2.89g 46 %
(249-251) (20) 2.25g 36 % fast 3-fach
(251-253) (45) 1.91g 31 % über 3-fach
(253-258) (140) 2.10g 34 %
( (258-260) (18) 1.57g 25 %) 4-fach
~ ~ (zur Erläuterung s.u.S.173)
(258-260) (18) o.79g 13% ca. 8-fach
(261) (7) o.85g 14 % ca. 8-fach

An dieser Tabelle kann der Verfall des inneren Wertes der


Aes-Münzen aus Nikaia abgelesen werden.
Bis um 238 hatte sich das Assarien-Gewicht halbiert, der
nominelle Assarion-Wert also verdoppelt. Als 244 die großen
Tetrassaria eingeführt wurden, bekamen die alten Diassaria
severischer Zeit mit dem gleichen Gewicht ihre Punzen mit
6(=4) eingeschlagen. Langsam aber stetig sank das Assarien-
Gewicht ab. Nur kurze Zeit nach Gordians Tod wurden seine
neuen Oktassaria mit der Zahl I(=lO) punziert und als Dek-
assaria bewertet.
Die Entwicklung schien zwischen 253 und ca.258 abgebremst
worden zu sein, ja das Assarien-Gewicht der großen Mengen
jener Münzen stieg sogar wieder leicht an.
Wenig später verfiel der Kurs aber in Nikaia wie überall in
der Provinz katastrophal. Das Assarien-Gewicht der Münzen
zwischen 258 und 260 entsprach, bei herkömmlicher Bewertung,
nur noch exakt einem Viertel des severischen Assarions.
Damals wurden viele der umlaufenden Münzen mit Wert-
Lokales Aesgeld 173

zeichen punziert; das Assarien-Gewicht dieser Stücke lag


nur noch bei 1. 45g (errechnet aus den Münzen, die oben zitiert
sind auf S.144 Nr.G-40 und 43-58 sowie S.145 Nr.59-62).
Diese Maßnahme wurde in vielen Städten der Provinz
nach demselben Münzfuß durchgeführt.
Gleichzeitig oder nur wenig später wurde der Münzfuß um
die Hälfte reduziert; die neu geprägten Geldstücke in der
Größe bisheriger Vierer sollten nun als Achter gelten, wie
die Punze H(=BJ auf solchen Münzen des Trebonianus Gallus,
des Valerian und des Gallienus zeigt 136 • Der Münzfuß war so-
mit auf ein Achtel des alten Fußes abgesunken.
Der Achter war nun das Hauptnominal in Bithynien.
Aber nur kurze Zeit nach dieser rigorosen Aufwertung wurde
in Nikaia und in den meisten anderen bisher prägeberechtig-
ten Städten der Provinz die Münzprägung eingestellt.

ÄESGELD-ÄUFWERTUNG UND ÄNTONINIAN-lNFLATION

Wie die mit Zahlen markierten Münzen beweisen, ist im 3.


Jahrhundert der Wert des lokalen Kleingeldes erheblich ge-
stiegen.
Dieser Wertzuwachs ist sicher nicht von selbst oder, ökono-
misch ausgedrückt, autonom entstanden; die Metallpreise für
Kupfer, Zinn, Zink und Blei sind nicht derart angewachsen.
Vielmehr ist sicher, daß der immer höher deklarierte
Wert des Aesgeldes nur eine relative Anhebung bezeichnet,
die in Beziehung stand zu einem übergeordneten Nominal.

136 ) Das sieht man besonders deutlich bei der Nr.177 der SNG
v.Aulock. Das Stück trägt den Gegenstempel H(=B). Neben diesem Stück
ist die Nr.178 abgebildet, eine Gallienus-Münze mit der gleichen Zahl
im Reversstempel. Dieses Stück ist aber erheblich kleiner als die Nr.
177 und noch nicht einmal halb so schwer.
174 4.Kapitel

Diese Bezugsgröße war der damals als einziges Geldstück


in großen Mengen im Römischen Reich umlaufende Antoninian,
was in der neueren Forschung oft hervorgehoben wurde 137 •

Mit diesem Antoninian wurde die Inflation des reichsrömi-


schen Geldes im 3.Jhdt.n.Chr. wesentlich beschleunigt.
Das Nominal wurde im Jahr 215 von Caracalla eingeführt; die
Münze sollte als Doppeldenar umlaufen (vgl. Tafel 34 Abb.1-2
(Antoninian) und Abb. 3-4 (Denar)). Der Antoninian erreichte aber
nur ein Sollgewicht von 5.11g, gerade so viel wie 1! Denare;
Denar wie Antoninian bestanden damals schon aus Silber, das
mit etwa 50% Kupfer legiert war (D.R.Walker, vol.3 (1978) S.19-
22). Caracalla hat damit ein Experiment wiederholt, das ei-
ne Generation früher in der Provinz Kappadekien unternommen
worden war 13 8 •
In diese Zeit wird eine Inschrift aus der karischen
Stadt Mylasa datiert. In dieser kaiserlichen Order werden
Personen, die ohne Erlaubnis Silbergeld wechseln - sicher
mit überhöhtem Profit- drakonische Strafen angedroht 139 •

137)
L.C.West (1957) S.110; T.B.Jones (1963) s.341-344; J.P.
Callu (1969) S.110 und S.287-407.

138 ) Das haben schon T.Pekary (1959, 8.451-452) und D.R.Walker


(vol.II (1977) S.84-85) bemerkt. Kürzlich ist ein umfangreicher Schatz
kappadokischer Silbermünzen geborgen worden; er enthielt große Mengen
von Silbermünzen der Epochen von Vespasian bis Commodus. Der Fund wurde
in kleine und kleinste Partien zersplittert in den Handel geschleust.
Ein Posten von 258 Exemplaren wurde in Köln angeboten. Der gegenwärtige
Besitzer, Herr H.U.Seifert, hat dem Autor großzügig gestattet, diesen
Teil des Schatzes auszuwerten (eine Publikation darüber ist in Vorberei-
tung).
Die 190 Silberstücke von Vespasian bis Mare Aurel basieren auf einem
Drachmengewicht von 3.28g; die 64 reduzierten Didrachmen des Commodus
erreichen aber nur noch ein Drachmengewicht von durchschnittlich 2.15g.
Das entspricht annähernd der Maßnahme des Caracalla: Auch in Kappadekien
waren die neuen Silberstücke zwar zwei Drachmen wert, wogen aber kaum so-
viel wie 1~ alte Drachmen; Denar und kappadokische Drachme waren im übri-
gen bis Mare Aurel gleichgestellt. Mit den Commodus-Didrachmen wurde die
provinziale Silberprägung Kappadekiens beendet; kleine Emissionen der Se-
verer, des Macrinus und des Gordian III. hatten städtisch-kaisareischen
Charakter.
139) .
OGIS II S.160-165 Nr.515; Th.Re~nach (1896) S.523-548; +
Lokales Aesgeld 175

Die Ausmünzung dieser Antoniniane wurde zwischen 219 und


238 ausgesetzt. Erst 238 begannen Balbinus und Pupienus
und dann besonders Gordian III., in großen Mengen Antoni-
niane mit deutlich reduziertem Gewicht herstellen zu las-
sen.
Die Prägung von Denaren wurde schon 242 fast völlig einge-
stellt, denn sie wäre unrentabel gewesen: Man konnte aus
derselben Metallmenge entweder drei Denare oder aber zwei
Antoniniane (= 4 Denare) prägen und wählte natürlich den
zweiten Weg.
Im einzelnen ging die Entwicklung des Wertverfalls der An-
toniniane folgendermaßen vor sich 140 :
Prägezeit- ungefähres durchschnittlicher
raum Gewicht Silbergehalt
215-218 S.llg 50 %
219 4.89g 46 %
238-239 4.45g 48 %
243-244 4.06g 42 %
249-251 3.85g 42 %
251-253 3.56g 35 %

Aus dieser Auflistung läßt sich der effektive Feinsilber-


anteil und damit der Verlust des Antoninians an innerem
Wert ermitteln:
Prägezeit- ungefährer Restbestand an
raum Silberanteil innerem Wert
215-218 2.555g 100 %
219 2.249g 88 %
238-239 2.136g 84 %
243-244 1. 705g 67 %
249-251 1. 617g 63 %
251-253 1.246g 49 %

T.R.S.Broughton (1938) S.895-897; R.Bogaert (1968) S.265-268 und der-


selbe (1976) S.27-30 Nr.24
140 ) Die Werte sind errechnet aus den Angaben bei D.R.Walker,
vol.3 (1978): für die Epoche 215-218 (Caracalla-Macrinus) S.19-22; für
die Emissionen des Jahres 219 (unter Elagabal) S.23; für die Epoche
238-239 (Balbinus mit Pupienus bis in den Anfang der Regierung des Gor-
dian III.) S.36; für die späten Emissionen des Gordian III. (243-244)
s.37-38; für die Epoche des Traian Decius (249-251) S.42-44 und für
die Epoche des Trebonianus Gallus (251-253) S.44-47.
176 4.Kapitel

Gewicht und Feingehalt des Antoninians sanken bis zur Jahr-


hundertmitte zusehends in kleineren Schritten, damit der
Öffentlichkeit nach Möglichkeit der Entwertungsprozeß ver-
schleiert wurde; eine typische Erscheinung, die zeigt, daß
den Menschen trotz der Inflation eine Geldillusion vorge-
gaukelt werden sollte - ein damals wie heute ohne Skrupel
geübtes Verfahren 141 •
Unter Valerian schwankte der Silbergehalt des Antoni-
nians schließlich zwischen etwa 20% und 10% (P.Tyler (1975)
5.17), und die Münzen von Macrianus und Quietus wiesen nur
noch 13% bis 15% an Silber auf (P.Tyler (1975) 5.19).
Damals weigerten sich Geldwechsler in Ägypten, das
alte, vollwertige Aesgeld gegen die neuen, verräterisch
kupfern schimmernden "Silber"-Münzen einzuwechseln. Dem zu-
ständigen Strategos fiel außer Drohungen nichts zur Lösung
des Problems ein 142 •
In der Zeit der Alleinherrschaft des Gallienus (260-268) be-
stand der Antoninian nur noch aus Kupfer mit wenigen Pro-
zenten Silber. Den erbärmlichen Münzen wurde durch die Me-
thode des Weißsiedens ein silbriges Aussehen gegeben, aber
nach kurzer Zeit des Umlaufs trat das Kupfer deutlich zu
Tage; von den unglaublichen Mengen an Gallienus-Antoninia-
nen, die heute noch erhalten sind, weisen nur wenige Exem-
plare Reste des Silbersudes auf.
Sowohl dieser Silbersud, die AgÖxwo~~, als auch das
Strecken des Edelmetalles waren damals in der Alchimie be-
kannt; mehrere Rezepte sind überliefert 143 •

141)
Vgl. dazu W.Gie~ecke (1938) 5.175-176 und prinzipiell
G.8chmölders (1975) 8.45-68
142)
P.Oxy XII 8.23-25 Nr.1,411; - Vgl. auch M.Rostovtzeff
(o.J.) 5.179 Anm.5; T.R.8.Broughton (1938) 8.449-450; A.8.Hunt/C.C.
Edgar. 8elect Papyri II (1934) 8.126-129 Nr.1411; M.-R.Alföldi
(1978) vol.1 8.159.
143) O.Lagercrantz (1913) 8.147-157; H.D~els
. (1920) 8.142; -
Vgl. auch J.Hengstl (1978) 8.274-275 Nr.112.
Lokales Aesgeld 177

Erst unter Aurelian wurde mit einer Münzreform be-


gonnen. Doch ganz erholt hat sich das Imperium Romanum von
der fahrlässigen Vernichtung der Silberwährung im dritten
Jahrhundert und deren verheerenden Folgen nie mehr.
Die Entwertung des Antoninians vollzog sich also in
vielen kleinen Schritten, ähnlich wie die Aufwertung des
lokalen Aesgeldes.
Die Silber- und Goldmünzen der römischen Kaiser hatten in
einem festen Verhältnis zu den Aesprägungen der Provinz-
städte gestanden. Nun war der innere Wert der Reichsmünzen
drastisch vermindert worden, während die Münzen der Städte
ihren Metallwert behielten. Der bisherige Wechselkurs war
unrealistisch geworden; die Menschen müssen in Versuchung
gewesen sein, das wertbeständige Kleingeld der Städte zu
horten. Der Fundkomplex in der Kölner Sammlung bestand
ja eben nicht aus Antoninianen, sondern aus Massen dieser
lokalen Aesmünzen. Man hat also den veränderten inneren
Wert der beiden Geldsorten berücksichtigt und das Aesgeld
der Städte gegenüber dem Reichsgeld aufgewertet.
Es wurde nicht mehr vorgegaukelt, der inflationierende An-
toninian hätte noch den gleichen Wert in alten Assaria ge-
habt wie eine Generation früher, sondern seine Silberver-
minderung wurde durch die Kurserhöhung des lokalen Aesgel-
des wieder mehr als ausgeglichen: Der Vergleich der beiden
Statistiken (s. o.S.172 bzw. 5.175) zeigt, daß die lokalen Aes-
münzen schneller aufgewertet wurden als der Verfall des
Antoninians vor sich ging: (die inneren \'lerte in %)
Antoninian Aesgeld aus Nikaia
um 218 100 % 100 %
um 219 88 % 96 %
um 238 84 % 49 %
um 244 67 % 48 %
249-251 63 % 38 %
251-253 49 % 33 %

Die zweite und bei weitem umfangreichste Phase der Wertmar-


178 4.Kapitel

kierungen fand um 258 statt. Der innere Wert des Antonini-


ans war auf kaum mehr als ein Viertel seines ursprünglichen
Wertes abgesunken: Aus den Messungen von P.Tyler (1975, s.17)
ergibt sich ein Feinsilberanteil von durchschnittlich nur
noch o.567g je Antoninian. Das sind 23% der 2.555g Silber,
die in den Antoninianen des Caracalla einst im Durchschnitt
enthalten waren.
Gleichzeitig hatte die Aufwertung des bithynischen Aesgel-
des auch im Westen das vierfache des Wertniveaus der alten
Münzen aus der severischen Zeit erreicht. Im Osten, beson-
ders in Arnastris, war mit den Aufwertungen schon bedeutend
früher begonnen worden; nun folgten die Aufwertungssätze
im Westen und im Osten demselben Münzfuß.
Während das alte Geld kontermarkiert wurde, erschei-
nen auf den neu geprägten Münzen oft Wertzeichen.
Diese folgen einem anderen Münzfuß: Noch einmal ist der
Münzfuß halbiert worden, und seit 258 war das Kleingeld
der Provinz Bithynia et Pontus auf das achtfache seines
ursprünglichen Wertes angehoben.
Diese Wertmarkierungen sind also als Zeugnisse aufzu-
fassen für beherzte Versuche, die aus den Fugen geratenen
Wertrelationen von Antoninian und lokalem Kleingeld wieder
"in den Griff zu bekommen" und so zu fixieren, daß die Geld-
wirtschaft funktionsfähig erhalten werden konnte.
Als in Bithynia et Pontus nach 258 die umfassende Pun-
zierungsaktion mit einer rigorosen Wertanhebunq des lokalen
Aesgeldes kombiniert wurde, trat dort neben den allgerneinen
Grund des Sturzes des Antoninians in Bodenlose sicher noch
ein spezieller Grund: die Finanzierung des Wiederaufbaues
und der neuen Verteidigungsausgaben nach der großen Goten-
invasion dieses Jahres, der unter anderem die beiden wich-
tiqsten Städte, Nikornedeia und Nikaia, zum Opfer fielen.
Lokales Aesgeld 179

Es bleibt zu fragen, welche Instanz diese Geldpoli-


tik der Provinzialen angeordnet, getragen oder zumindest
sanktionierend geduldet hat.
Letztlich hatte der Kaiser darüber zu befinden bzw.
sein Statthalter, der Proconsul von Bithynia et Pontus.
Dieser Statthalter wurde für die Provinz Bithynia et Pon-
tus seit Mare Aurel unmittelbar vom Kaiser bestimmt; er
war natürlich ein enger Vertrauter des Kaisers.
In den ersten beiden Jahrhunderten n.Chr. war die Geldwirt-
schaft der römischen Regierung gesund und ausgeglichen.
Der römische Kaiser hatte, wie er es in vielen anderen Din-
gen tat, den Städten Kleinasiens das Prägerecht belassen
oder dieses den Städten gar erst zuerkannt.
Dieses Recht war eingeschränkt durch das Verbot, Sil-
bermünzen oder Goldstücke zu prägen; Gold wurde in Klein-
asien nie lokal ausgemünzt; Silberprägungen gab es dort nur
als überregionales Geld (z.B. Kistophoren ohne Ethnika und kappa-
dokisches Provinzialgeld) oder als besondere städtische Fest-
prägungen bei Kaiserbesuchen; solche Münzen wurden aber
nur sehr selten geprägt (z.B. in Amisos, Mopses und Aigeai unter
Hadrian und in Tarsos unter Caracalla). Die kaiserliche Regierung
wollte sich aus verständlichen Gründen das Monopol der
Edelmetallprägung nicht nehmen lassen.
Außerdem mußte das Portrait des Kaisers oder eines
anderen Mitgliedes der kaiserlichen Familie auf den aller-
meisten Münzen abgebildet sein.
Ausschließlich quasi autonome Münzen ohne Kaiserportrait
zu prägen, war ein seltenes kaiserliches Privileg, dessen
sich nur wenige Städte erfreuen durften (z.B. Athen, Chios,
Termesses meizon u.a.m.); in vielen anderen Orten wurden solche
Münzen allenfalls als Ergänzung der Kaiserserien herge-
stellt (z.B. in Tios, Byzantion, ,Laodikeia am Lykos und in vielen an-
deren Städten).
Ansonsten war die städtische Münzprägung offenbar nur wenig
reglementiert.
180 4.Kapitel

Das gilt besonders für den wirtschaftlichen Bereich.


In den ersten beiden Jahrhunderten lieferte die lo-
kale Münzprägung Kleinasiens nur das Kleingeld zu den gol-
denen und silbernen Reichsmünzen. Die Kaiser waren sicher
froh, daß ihnen die Sorge um die Aesgeld-Versorgung des
wirtschaftlich hoch entwickelten griechischen Ostens von
den Provinzialen abgenommen wurde: die römische Regierung
hatte ohne Zweifel Wichtigeres zu tun, als sich um die Her-
stellung der "Pfennige" für den reichen Osten zu kümmern.
Der wirtschaftliche Nutzen dieser lokalen Aesgeld-
Prägung kam den emittierenden Städten zu Gute.
Daß die Städte beim Ausprägen von Münzen einen Gewinn er-
zielten, ergibt sich klar aus einer hellenistischen In-
schrift der Stadt Sestos am Hellespont 144 •
Neben dem "Schlagschatz" 145 , also der Differenz aus den
Material- und den Prägekosten und dem - natürlich höhe-
ren - Wert der Münzen, hatten die Städte sicher noch an-
dere Vorteile, wenn sie eigene Münzen prägten.

Im dritten Jahrhundert hatte sich die Situation


grundlegend geändert:
Die Reichswährung war zerrüttet und die lokale Aesgeld-
Prägung an ihre Stelle getreten. Die Städte emittierten
ihr eigenes wertbeständiges Aesgeld in bislang unerreich-
ten Mengen.

144)
Marshall. Greek Inscriptions in the British Museum IV 2, Nr.1000 =
J.Krauss, I.K.19 (1980) 5.14-63 Nr.1, darin s.34 Z.44-48; - vgl. auch
den Kommentar ebd. 5.54-55; - Siehe auch L.Robert. Monnaies Grecques
(1967) 5.104 und ders. Revue Numismatique VI 15 (1973) 5.49-53; K.W.
Harl (1978) 5.98-99.
145 ) Zur Definition vgl. F.v.Schrötter (1930) 5.603-604.
Lokales Aesgeld 181

Wie die Aesmünzen von den Städten weitgehend selb-


ständig geprägt wurden, so nahmen die Verantwortlichen
in den Städten auch die Tarifierung der eigenen Münzen
vor; sie hatten sich dabei natürlich an bestimmte Richt-
linien zu halten. Sonst wäre die metrologische Gleichartig-
keit der kleinasiatischen Aesmünzen nicht zu verstehen.
Dieses städtische Münzrecht belegen lokale Eigenheiten der
Wertmarkierungen 146 •
Andererseits macht die überregionale Verwendung gleicher
Münzf~6~wahrscheinlich, daß die Aufwertung des Aesgeldes

koordiniert durchgeführt worden war.


Wahrscheinlich wurde die lokale Geldpolitik auf den Koi-
noboulia, den provinzialen "Landtagen" angeregt, beraten
und beschlossen 147 •
Einen Hinweis darauf könnte man darin sehen, daß die Auf-
wertungssätze in Bereich des bithynischen Koinon gleich wa-
ren, aber sich bis unter Valerian und Gallienus von denen
des pontischen Koinon unterschieden. zu diesem pontischen
Koinon gehörten wohl auf die Städte Herakleia und Tios, die
heute üblicherweise zu Bithynien gezählt werden (s.o.S.151-
152). Aber solche Aktionen bedurften sicher der Sanktio-
nierung von seiten des Proconsuls.

146 ) Als Beispiele seien genannt: A) Bithynien: In Kreteia-


Flaviopolis wurde nicht der Wert, sondern der Aufwertungssatz (B =
"doppelt") verwendet (s.o.S.146 Nr.124-126); in Prusias am Hypios
gab es Zahlen von 12 und von 24 Assaria (s.o.S.146 Nr.127-129); -
B) Pontos: In der Colonia Sinope taucht die Denarsigle M als Wertzei-
chen auf (s.o.S.150 Nr.287-293);- C) Pisidien: In Ariassos wurden die
Wertzeichen nicht, wie sonst üblich, als erhabene Chiffren in die Mün-
zen geschlagen, sondern als vertiefte Zeichen (H.v.Aulock (1977) Nr.
401,416-419,423,434-436 und 471);- D) Kilikien: In Soloi-Pompeiopolis
steht auf Münzen neben der Wertzahl 8(=6) immer das Nominal A(oo&pLov)
(SNG Kopenhagen 247-249 und SNG v.Aulock 5892-5896).
147 l Besonders im ersten Jhdt.n.Chr. hatten kleinasiatische Koi-
na Münzen prägen lassen (vgl. J.Deininger (1965) S.170-172). Später
stellten die Städte, in denen die Landtage stattfanden, oft Münzen her,
die auf die Keinon-Sitzungen oder die damit verbundenen Festlichkeiten
Bezug nahmen.
182 4.Kapitel

Aber diese Regulierung der Wertverhältnisse von Münz-


sorten kam praktisch darauf hinaus, daß man die Wirkungen
der Geldpolitik der Reichsregierung zu beeinflussen ver-
suchte; mit Hilfe des lokalen Geldes wurde die inflationi-
stische Währungspolitik der Römischen Kaiser immer wieder
neutralisiert: Was half es schließlich den Regierenden,
wenn sie sich durch die Verschlechterung der Münzen neue
Einkünfte zu verschaffen suchten, solange die reichen
Städte Kleinasiens diese Maßnahme durch ihr eigenes Münz-
geld egalisierten und damit den Gewinn zunichte machten,
welchen sich die Verwalter des staatlichen Fiscus von der
Münzverschlechterung erhofft hatten ?
Damit war schließlich eine relative Abwertung der Reichs-
währung verbunden, und insofern standen die geldpolitischen
Aktivitäten der Städte des Ostens im Widerspruch zur Wäh-
rungspolitik der Zentralregierung.
Solange die Antoninian-Inflation kaum merklich schlim-
mer wurde und die Aufwertung des lokalen Aesgeldes genauso
unauffällig vor sich ging, haben die Kaiser den Kurs der
Provinzialen offenbar geduldet.
Aber schließlich hat Gallienus den Eigenmächtigkeiten der
Städte rigoros einen Riegel vorgeschoben und kurzerhand
den meisten der prägeberechtigten Städte die lokalen Münz-
emissionen untersagt. Das geschah nur kurze Zeit nach der
allgemeinen Aufwertung auf den achtfachen Satz, die eine
Folge des Gotensturms gewesen war. Münzen, die sicher nach
259 geprägt sind, gibt es in Bithynien nur aus Nikaia (z.B.
Kölner Sammlung 263) , bzw. aus Herakleia (Macrianus: SNG v .Aulock
465). Die letzten Münzen der anderen Städte tragen über-
raschend häufig Wertzeichen bereits im Münzstempel; die
letzten Münzen der Colonia Sinope sind nach der lokalen
Ära datiert ins Jahr 260 n.Chr. (s.o.S.150 Nr.287-293). Aber
kaum hatten die Zuständigen in Sinope zum erstenmal in ih-
rer Geschichte Wertzeichen auf ihre Münzen gesetzt (nämlich
die Denar-Sigle M) , wurde ihnen die Münzprägung untersagt.
Lokales Aesgeld 183

Es scheint daher sicher zu sein, daß die Goteninva-


sion von 258 nur mittelbar der Grund des Versiegens der
lokalen Münzprägung in dieser Gegend war. Der eigentliche
Anlaß war die rigorose Aufwertungspolitik der Verantwort-
lichen in den prägeberechtigten Städten. Diese Politik
wollte die zentrale Regierung nicht mehr dulden.
Dieses Ende der lokalen Münzprägung kam nicht frei-
willig zu stande; nur auf kaiserlichen Druck hin werden
die Städter auf dieses Wirtschafts- und Kommunikations-
medium verzichtet haben.
Seitdem wurde von den Kaisern das Ziel verfolgt,
die Münzprägung zu rationalisieren und vollständig zu
kontrollieren.
Die letzten lokalen Münzstätten Kleinasiens mußten unter
Aurelian (270-275) und unter Tacitus (275-276) schließen.
Diocletian (284-305) hat die Münzprägung schließlich gänz-
lich vereinheitlicht; er hat sogar die seit Jahrhunderten
eigenständige Prägung in Ägypten untersagt.
Von nun an wurden in nur wenigen und leicht über-
sehaubaren Reichsmünzstätten weitgehend uniforme Gepräge
in großen Stückzahlen hergestellt.
Die Münzen aus Nikornedeia zum Beispiel, der einzigen Münz-
stätte auf bithynischern Boden, lassen nichts mehr verspüren
von den abwechslungsreichen, erfrischend lokalen Ernissionen
der alten Zeit.
INDEX DER STÄDTE~ DEREN MONZEN BESPROCHEN WURDEN (außer
Nikaia)

AIGEAI 179 LAODIKEIA (Phryg.) 120,179


AKRAGAS 110 LUGDUNUM 116
ALEXANDRIA (Aeg.) 121,124,126,
MARKIANOPOLIS 157,158
139,183
MEDIC- .ANUM 44
AMASTRIS 129,131,142,143,149,
MIDAION 49
151-153,158-161,173
MILET 48,139
AMISOS 48,125,179
MOPSOS 73,179
ANAZARBOS 35,72,73
MYLASA 174
ANTIOCHIA (Syr.) 44,61,83
APAMEIA Ml~LEIA 5,62,129 NIKOMEDEIA 1,5,31,32,34,43,51,
APHRODISIAS 73 62,63,69,74-76,93,
APPIA 49 114,127,130,132,134,
ARIASSOS 181 136,137,141-143,145,
ATHENAI 53,179 146,151,155,158-160,
ATTALEIA (Pamph.) 73 178,183
NYSA 68
BITHYNION KLAUDIOPOLIS 5,115,
116,129,131,141-143, PERGAMON 139,156,180
146,158 PERGE 73
BIZYA 90,91,158 PERINTHOS 72,158
BYZANTION 43-48,50,51,54,63, PERPERENE 139
69,77,89,158,179 PHILADELPHIA (Lyd.) 61,64
PRIENE 153
CAESAREA MARITIMA 111 PRUSA 5,62,115,129,131,
CHIOS 156,179 134,135,137
DELPHOI 120 PRUSIAS am Hypios 115,118,129-
DIOKAISAREIA 123 131,137,141-143,146,
DORYLAION 22-24 151,153,160,181
ELAIA 124,139 ROM 44,53,76,85,110,115,
EPHESOS 68,75,139,153,156 121-124,126,138,155-
157,174-183
FLAVIOPOLIS 123
SAITTAI 120
HELIOPOLIS 68 SAMOSATA 83
HERAKLEIA PONTIKE 5,88,113, SARDEIS 75,153
129,141-143,146-148, SESTOS 180
151-153,159,160,182 SIDE 73
HIERAPOLIS KASTABALA 124 SILANDOS 139
HYPAIPA 68,124 SINOPE 75,142,143,150-152,
IASOS 127 160,181,182
IONOPOLIS ABONUTEICHOS 142, SMYRNA 139
143,149,151,152,159 SOLOI POMPEIOPOLIS 181
ISAURA 139 STRATONIKEIA (Kar. ) 139
JULIOPOLIS 5,129,141,143,146, SYEDRA 43,73
151 SYNNADA 73
SYROS 156
KAISAREIA GERMANIKE 129,130,
134,137 TABAI 153
KAISAREIA (Kapp.) 174,179 TARSOS 69,72,73,179
KALCHEDON 5,129 TERMESSOS MEIZON 179
KIOS 5,62,129,130,134, TIOS 48,129,141-143,148,
137,141,143,151 149,151-154,158,159,
KLAZOMENAI 13 9 179
KORINTH 11 0 I TOMIS 115,156
KRETEIA FLAVIOPOLIS 129,143, TRALLEIS 68,73
146,153,160,181 TRIPOLIS (Lyd.) 36
KYZIKOS 62 VINDONISSA 110
TEI L II

KA T A L 0 G
MI T

K 0 MME N T A R E N
189

ZUR BE N U T Z U N G DES KA T A L 0 G E S
Nür~INALE Die 263 Münzen wurden mit ihren antiken Namen
bezeichnet, die sie im Zeitpunkt ihrer Prägung
trugen. Diese Benennungen sind ein Ergebnis der metrologi-
schen Untersuchungen oben auf S.141-183.
In der Kölner Sammlung von Münzen aus Nikaia befinden
sich Prägungen der folgenden Nominale:
grieahisah r8misah
Chalkus (~ Assarion) Quadrans
Hemiassarion (! Assarion) Semis
Assarien As
Diassarion (2 Assaria) Dupondius
Triassarien (3 Assaria)
Tetrassarion (4 Assaria) Sestertius
Pentassarion (5 Assaria)
Oktassarion (8 Assaria) Doppelsestertius
Alle Münzen, die nicht mehr nach dem vollgewichtigen Assa-
rienfuß des 1. und 2.Jhdts.n.Ch~ ausgebracht worden sind,
erhielten in der Beschreibung den Vermerk REDUZIERT·

STEMPELSTELLUNG Die Stempelstellung bezeichnet den


Grad der Abweichung der Achsen des
Avers- und des Reversstempels zueinander.
Die Stempelstellung ist in Winkelgraden angegeben.

METALL Alle 263 Münzen bestehen aus unedlem Metall.


Fast alle Stücke haben eine goldgelbe Metall-
farbe, bestehen also aus Orichalcum, dem Messing der An-
tike.

ZUSTAND Der Zustand der Münzen ist differenziert nach


Abnutzungsgrad und Korrosionsgrad vermerkt:
An erster Stelle wird der Grad der Abnutzung der jeweili-
gen Münze angegeben, sodann gegebenenfalls die Patinasor-
te. Die meisten Stücke stammen aus einem Fundkomplex und
sind durch eine scharfe Reinigung stark in Mitleidenschaft
gezogen worden (s.o.s.4-5).
190 Katalog

TECHNISCHE BESONDERHEITEN
GEGOSSENE MüNZEN 262 Exemplare sind geprägt; nur ein
einziges Exemplar (Nr.258) ist ge-
gossen worden. Der Guß einer Münze ist erheblich weniger
aufwendig als die Prägung. Deshalb wurden in Kleinasien
hin und wieder, trotz der technischen Mängel des Gusses
gegenüber der Prägung, Münzen gegossen. Das Verfahren
fand Anwendung bei großem Bedarf an lokalen Geldstücken
und einer zu geringen Kapazität der Münzstätte.

ÜBERPRÄGUNGEN Eine Überprägung liegt vor, wenn zur


Herstellung einer Münze kein neuer
Schrötling verwendet wurde, sondern eine fertig geprägte
Münze (Nr.206).
Zuweilen wurde die Rückseite einer Münze zuerst mit einem
Reversstempel geprägt und sogleich mit einem anderen ein
zweitesmal (Nr.202).

DOPPELSCHLAG Wenn beim Prägevorgang zwischen den Hammer-


schlägen der Prägestempel abspringt oder
die Münze verrutscht, werden die Münzbilder doppelt auf
den Schrötling geprägt (z.B. bei Nr.99 und 125).

SCHRÖTLINGSRiß War der Schrötling beim Prägevorgang


zu sehr erkaltet, riß er am Rand auf
(zum Beispiel bei Nr.99, 133 und 206).

STEMPELBRUCH Es kam vor, daß ein Pr~gestempel während


der Benutzung schadhaft wurde.
Er riß manchmal auf. Der STEMPELRiß hinterließ auf der
Münze einen erhabenen Grat (~.B. bei Nr.153-155).
Brach der Stempel auf oder brachen Stücke des Stempel-
bildes aus oder ab, lag ein STEMPELBRUCH vor (z.B. Nr.101).
Zur Benutzung 191

ZENTRIERPUNKT Fast alle 263 Münzen weisen sogenannte


Zentrierpunkte auf.
Es handelt sich dabei um konische Einhiebe auf beiden
Seiten der Münzen.
Der Name wurde für ein Phänomen der ptolemäischen Aes-
prägung eingeführt. Er hat sich auch als Bezeichnung
für jene kleinen Löcher im Feld der meisten griechischen
Aesmünzen der römischen Kaiserzeit eingebürgert.
Obwohl die Bezeichnung nicht unproblematisch ist, wird
sie daher beibehalten.
Diese "Zentrierpunkte" finden sich nie genau in der Mitte
der Münzen, sondern etwas zum Rand hin versetzt. Es kom-
men auch einige auffallend dezentrierte Löcher vor (nur
auf dem Avers: Nr.220; nur auf dern Revers: Nr.178, 183,
191, 204 und 231 und auf beiden Seiten: Nr.53, 54, 78,
100, 104, 139, 174, 189, 199, 212, 224 und 254).
In keinem der Fälle liegen diese Löcher auf Avers und
Revers genau übereinander; sie bilden keine gedachte
Linie durch die Münze hindurch. Daher können sie nicht
von einer Zange herrühren.
Die Tiefe der Löcher ist außerordentlich unterschiedlich.
Es kommen sehr tiefe "Zentrierpunkte" vor (Nr.37, 57, 118,
119, 193, 196, 199, 224, 235, 239 und 246), aber auch sol-
che, die so winzig sind, daß man sie kaum erkennen kann
(z.B. Nr.96, 112, 144, 159, 200, 215 und 242).
Vereinzelt finden sich auf den Münzen sogar zwei dieser
Punkte (nur auf dem Avers: Nr.90 und 135; nur auf dem
Revers: Nr.188 und 225; auf beiden Seiten: Nr.12).
Anbringung und Zweck dieser "Zentrier-
punkte" sind bislang ungeklärt (vgl. B.Pick/K.Regling
(1910) s.621 mit Anm.2).
An Hand der Kölner Sammlung lassen sich jedoch einige
Aussagen treffen.
Der Dorn, rnit dem diese Löcher geschlagen wurden, war
nicht Bestandteil des Prägestempels, denn dann müßten
diese Löcher bei stempelgleichen Münzen an jeweils der
gleichen Stelle des Münzbildes auftreten. Das ist aber
nie der Fall.
192 Katalog

weiter zum Diese "Zentrierpunkte" waren wohl eher


ZENTRIERPUNKT die Nebenwirkung eines Arbeitsganges
bei der Vorbereitung der Schrötlinge.
Es ist zum Beispiel an den folgenden Prozeß zu denken:
Die Schrötlinge wurden hergestellt, in-
dem man von einer Stange Teile abhackte und diese Stücke
auf sogenannten Tüpfelplatten zu Linsen oder Kugeln zu-
sammenschmolz. Der Arbeitsgang war sehr einfach und wenig
zeitraubend (vgl. C.v.Ernst (1902) S.311-312).
Die 262 geprägten Münzen aus Nikaia wurde alle aus solchen
Linsen hergestellt. Das zeigen die meist auffallend runden
und gleichmäßigen Ränder der Münzen, die keinerlei Feil-
spuren aufweisen (vgl. Cv.Ernst (1902) S.308-309).
Von diesen Schrötlingen mußten in glühendem Zustand
Schlacke und andere Verunreinigungen entfernt werden.
Vielleicht hat man zu diesem Zweck die heißen Linsen auf
eine Platte gelegt, provisorisch zwei Seiten (die spätere
Vorder- und Rückseite) mit dem Hammer abgeflacht und einen
großen, nagelartigen Dorn hineingeschlagen.
Mit diesem Dorn konnte der Münzarbeiter das glühende Me-
tallstück festhalten, während er es säuberte. War die
eine Seite gereinigt, wurde der gleiche Vorgang auf der
anderen Seite wiederholt.
Der so präparierte Schrötling konnte nun mit einer Zange
aufgenommen und der eigentlichen Prägung zugeführt werden.
Diese Deutung ist geeignet, die stark
variierenden Stellen und Tiefen der "Zentrierpunkte" auf
den Münzen zu erklären.
zur Benutzung 193

LEGENDEN Die Legenden werden in aufgelöster Form


geschrieben.
Die Wortteile, die auf der jeweiligen Münze stehen,
sind in Majuskeln aufgeführt, Ergänzungen jedoch in Mi-
nuskeln, wobei die Akzente berücksichtigt werden.
Auflösungen stehen in runden Klammern ( ) ; Buchstaben,
die auf der Münze oder auf dem Stempel standen, aber
nicht mehr lesbar sind, werden in eckige Klammern [ ]
gesetzt.
Beispiel (Nr.106): MAPKIA OTAKI(ALa)- CE[OYHPA A]Yf(oDoTa).
Auf der Münze stehen die Buchstaben MAPKIA OTAKI - CEOYHPA
AYr, von d~nen der Teil OYHPA A nicht mehr lesbar ist.

GEGENSTEMPEL Die Richtung, in der ein Gegenstempel in


eine Münze eingeschlagen ist, wird in Win-
kelgraden angegeben. Der Begriff "Richtung" ist analog zur
Verwendung bei der Stempelstellung gebraucht: Der Terminus
gibt an, um wieviel die gedachte Vertikalachse des Gegen-
stempelbildes von der des Münzstempelbildes abweicht.

ZIT I ERWEISE Zur Auffindung von Katalogzitaten wurden


alle Publikationen durchgesehen, die in der
Literaturliste angegeben sind.
Außerdem wurden eine Fülle von Auktionskatalogen und Li-
sten des Münzhandels berücksichtigt.
Es sind bei der jeweiligen Münze nicht alle die Publika-
tionen aufgeführt, in denen eine solche Münze NICHT auf-
geführt ist.
Beispiel (Nr.107): "SNG v.Aulock 691 (stempelgleichl"
Das heißt: Ein stempelgleiches Exemplar
findet sich in der SNG von Aulock unter der Nummer 691;
die Münze ist ansonsten unpubliziert und weder in wis-
senschaftlicher Literatur noch in Katalogen und Listen
des Handels abgebildet, beschrieben oder erwähnt.
GAIUS PAPIRIUS CARBO (PROCONSUL 62-59 V.CHR,(?))
001 DICHALKON (= HEMIASSARION)(?)J 3.46g, Jahr 222 der
bithynischen Ära (= 62/61 v.Chr.?), Stempelstellung
360°, glatte, grüne "Malachit"-Patina, Metall Ori-
chalcum, nicht sehr abgegriffen
Vs: Kopf des Apollon mit Lorbeerkranz nach rechts,
dahinter NIKAIEnN, darunter die Datierung BKE
und das Monogramm~
Rs: EITI rAIOY I ITAITIPIOY I [K]APBQNO[E]
Ein Thyrsos , geschmückt mit Bändern
Mit dieser Kombination von Datierung und Beizeichen
ist das Stück lediglich aufgeführt in: Knopek/Köln,
Katalog der Auktion vom Mai 1979 Nr.197 (dieses Ex-
emplar)
In anderer Kombination wurden solche Münzen häufig
zitiert: Mionnet, Band 2 Typ 207 Mionnet, Suppl.S
Typ 398 BMC Typ 7 Waddington Typ 8 SNG Kopenha-
gen Typ 467 HCC Typ 2 SNG v.Aulock Typ 534
zum Proconsul Gaius Papirius Carbo: Münzer (1949) Sp.
1021-1022; T.R.S.Broughton (1952) 8.173, 181, 185 und 191.
zur bithynischen Ära: Das Epochenjahr der bithynisahen Ära
wurde früher ins Jahr 288 v.Chr. geZegt (SanaZementianum, Band
III, 8.235-241). R.Fruin (1933, 8.29-36) nahm dagegen das Todes-
jahr des Lysimaahos aZs Anfang der Ära an, deren erstes Jahr da-
naah 283/282 v.Chr. gewesen wäre. G.PerZ (1968, 8.299-330)
sahZug aZs Epochenereignis den AbfaZZ der Machthaber in Bithynien
von Lysimaahos vor. Das erste Jahr der bithynisahen Ära datierte
er somit auf 282/281 v.Chr.
zu den Darstellungen: Im Museum von Iznik (Nikaia) befinden
siah ein dem ApoZZon geweihter AZtar (8.~ahin (1979) S.31b Nr.33)
und mehrere Weiheinschriften für ApoZZon (8.8ahin (1981) 8.169a-
169b, Nr.1032 und 1033, 8.171a Nr.1034 (ApoZ!on Garzaios) und
8.171b Nr.1035 (ApoZZon Lykios)); vgZ. auah TAM 4,1 Nr.d7-51.
Der Thyrsos war Attribut und BestandteiZ des DionysoskuZtes.
Dionysos wurde aZs sagenhafter Gründer der Stadt Nikaia ange-
sehen. VgZ. dazu den Korrrnentaro zu Nro.16.
Zu Datierung und Beizeichen: Diesen Typ kennt man in der
FaahZiteratur bisZang nur mit der Datierung 6KE (= Jahr 224, bei
SNG Kopenhagen und BMC 6 unZeserZiah) und dem Beizeiahen M neben
dem Thyrsos. Das Monogramm auf dem Avers ist~ (BMC 5-6; 8NG
v.AuZoak 534 und Waddington 8) oder unZeserZiah (BMC 7 und 8NG
Kopenhagen 467), Mionnet führte ein ExempZar mit 6KE und M (Band
2 Nr.207) und eines ohne M auf (8uppZ.5 Nr.398).
Auf einem anderen Typ (hier Nr.4 und 5) tritt das Monogramm~
bei der Datierung BKE auf (Waddington 2; 8NG Kopenhagen 465;
SNG v.AuZoak 531, 533 und 7010).
Diese kompZexen Monogramme sind "faksimiZierte Unterschriften"
irgendLJeZaher "Beamter", die für die Münzprägung zuständig
waren.
196 Katalog

002 EIN ZWEITES EXEMPLAR, 7.01g, Stempelstellung 360°,


schwarze Patina mit einigen hellgrünen Flächen, et-
was korrodiert, Metall Orichalcum, stärker abge-
griffen
003 EIN DRITTES EXEMPLAR, 7.96g, Stempelstellung 360°,
glatte, dunkelgrüne Patina, vor dem Avers9ortrait
eine tiefe Korrosionsstelle, stärker abgegriffen,
Metall Orichalcum; Datum und Beizeichen unleserlich

oo4 TETRACHALKON (= ASSARION)(?)~ 11.29g, Jahr 223 der


bithynischen Ära (= 61/60 v.Chr.?), Stempelstellung
360°, glatte, schwarze Patina mit wenigen Korrosions-
stellen, nicht besonders abgegriffen, Orichalcum
Vs: Kopf des Dionysos mit Efeukranz nach rechts, da-
hinter NIKAIEQN, darunter die Datierung fKE (=
Jahr 223), davor das Monogramm~
Rs: EITI fAIOY I ITAITIPIOY I KAPBQNOE
Roma sitzt in Chiton und Peplos mit Aegis, Helm
und Kothurnen auf einem Schildhaufen nach links •
. Sie hält in der Linken einen Speer und auf der
Rechten eine Victoriola, darunter PQMH
mit der Datierung rKE (=223) sind bisher keine Münzen
aus Nikaia bekannt.
der Typ wird aufgeführt bei: Mionnet, Band 2 Nr.208-
209 Mionnet, Suppl.5 Nr.396-397 Imhoof-Blumer (1901/
1902)Nr.2 BMC 2 HCC 1 Waddington 6 SNG Ko-
penhagen 465 SNG v.Aulock 531 Hollscheck, Teil 1
Nr.436a und b (ungenau beschrieben) Slg.Weber, Teil 3
Nr.4897 Tafel 178 (Datierung unleserlich und nicht an-
gegeben) Slg. Waleherde Moltheim Nr.1840 (ohne Abb.,
ohne Angabe der Datierung; das Monogramm wurde zu ITAP
aufgelöst.
zur Avers-Darstellung: VgZ. die Kommentare zu den Münzen
Nr.1 und Nr.16.
zur Revers-Darstellung: ZU!' Unterscheidung der GBttin von
Athene wurde sie auf diesen Münzen expressis verbis aZs 'Pw~n
benannt. Zu dieser DarsteZZungsweise der Roma vgZ. C.C.Ve!'meuZe
(1959) TafeZ 2 Abb.1-14; TafeZ 3 Abb.1-12 und TafeZ 4 Abb.12-14
und 19-21. Eine Inschrift im Museum von Iznik (Nikaia) bezeugt
denKuZt der 9~a 'Pw~n in der Zeit des Kaisers EZagabaZ (218-
222)(S.yahin (1979) S.61a-67a Insch'l'ift Nr.60, ZeiZe 6).
zu Monogrammen und Datierung: Das Avers-Monogramm ist mit
der DatiePUng ßKE (=224) bekannt, und zwar mit dem Beizeichen M
und ohne dieses Beizeichen (mit dem M: Mionnet, Band 2 Nr.208-
209 und wohZ auah Mionnet, SuppZ.5 Nr.396; BMC 4; HCC 1, Wadding-
ton 7; SNG Kopenhagen 466 und SNG v.AuZock 532 - ohne das M:
Waddington 6 und ~onnet, SuppZ.5 Nr.397).
005 EIN ZWEITES EXEMPLAR, 7.16g, Stempelstellung 360°,
Patina und Erhaltung ähnlich wie bei Nr.oo4; nicht
genau datierbar, da das Datum außerhalb des Schröt-
lings war.
Carbo - Flaccus 197

Die BPonzemünzen, die in Nikaia im Namen des PPoconsuls


Gaius PapiPius CaPbo gepPägt WuPden, kommen also in den
vieP folgenden Seizeichen-Kombinationen voP:
BKE (=222) mit~ (Waddington 2 und 5; SNG Kopenhagen 465; SNG v.
Aulock 531, 533 und 7010; KölneP Sammlung 1
(= Knopek/Köln, Auktion vom Mai 1979 NP.197,
dieses Exemplap))
rKE (=223) mit (KölneP Sammlung NP.4)
t.KE (=224) mit (Mionnet, Suppl.5 NP.398; Waddington NP.6)
t.KE (=224) mit (Mionnet, Band 2 NP.207-209; Mionnet, Suppl.5
und NP.396; BMC 4-6; Waddington 7-9; SNG v.Aulock 532
und 534; SNG Kopenhagen 466)
AZZe andePen Zitate sind unsicheP odeP unvollständig.

THORIUS FLACCUS (PROCONSUL UNTER ÜCTAVIAN BZW.AUGUSTUS)


006 DICHALKON (= HEMIASSARION)(?)~ 6.32g, Stempelstellung
30°, dicke, hellgrüne Patina, die an vielen Stellen
weggeschabt worden ist, darunter das blanke Orichal-
kum; nicht besonders abgegriffen, aber verkratzt
Vs: Kopf des Dionysos mit Efeukranz nach rechts, da-
hinter NIKAIE~N, davor vielleicht ein unleserli-
ches Monogramm
Rs: E [III] I AN8YilAT [OY] I EHlPI [OY] I HA( xxou)
Ein Elefantenkopf nach rechts, darüber & , dahin-
ter .a-K und \
Imhoof-Blumer (1901/1902) S.502 Nr.1var. Wadding-
ton 17 Tafel 65 Nr.15 (stempelgleich) Slg.Hollscheck,
Teil 1, Nr.436d (ungenau beschrieben und nicht abge-
bildet)
zum Proconsul Thorius Flaccus: VgZ. PIR III 1 , s. 313-314,
T.134; M.Fluss (1936) Sp.346-347.
Thorius Flaccus war ProconsuZ in Bithynien unteP Octavian/Augu-
stus und zwar wohZ recht früh, da auf Münzen aus Nikaia sein
Name neben dem Kopf des Octavian ohne Lorbeerkranz erscheint
(Waddington 13-16), ja sogar das Portrait des FZaccus auf Prä-
gungen vorkommt (Waddington 19-21). Während F.Imhoof-BZumer
(1890) das Datum des ProconsuZates offen Zäßt, kommt C.Bosch
(1935, S.78) wegen der Ähnlichkeit einer Münze aus Nikomedeia
mit dem PAX-Kistophoros des Jahres 28 v.Chr. zu dem Schluß, daß
FZaccus 29/28 oder 28/27 v.Chr. ProconsuZ in Bithynien gewesen
sei und der besagte Kistophoros des Octavian aus Nikomedeia
stamme. B.Thomae (1978, S.3) folgte Bosch, indem eP als Datum
28 v.Chr. (mit FPagezeichen) vorschlug.
C.H. V.Sutherland (1970, S.88-90) hat jedoch mit guten Gpünden
die Prägestätte deP PAX-Kistophoroi nach Ephesos gelegt, womit
ein Zusammenhang mit den Bronzen den FZaccus fragZieh wurde.
Die exakte Datierung des Proconsulates des Thorius Flaccus ist
daher nach wie vor offen.
198 Katalog

zur Avers-Darstellung: Vgl. die Kommentare zu den Münzen


Nr. 1 und Nr. 16.
zur Revers-Darstellung: In heUenistischer Zeit war der
Elefant und der Kopf des Elefanten ein Zeichen für die Mili-
tärmacht der Seleukiden (vgl.E.T.Newell (1936) S.10-15).
Auf dieser Münze bezieht sich der Elefantenkopf aber sicher
auf die Gründungssage der Stadt Nikaia: Auf dem Rückweg aus
Indien hat Dionysos Nikaia gegründet; sein Gefährt war, wie
spätere Münzen zeigen (s.o.S.91 mit Anm.76 sowie Tafel 34
Abb. 7 und Tafel 28 Abb.5), eine Elefantenquadriga.

C L A U D I U S <41-54)
GAIUS CADIUS RUFUS (PROCONSUL ZWISCHEN 43 UND 48)
Ou7 TETRASSARION (= SESTERTIUS), 21.98g, Stempelstellung
360°, dünne, dunkelbraune Patina, unter der stellen-
weise das blanke Orichalcum durchschimmert,
etwas abgegriffen mit einigen Schlagstellen auf
beiden Seiten, fast in der Mitte je ein Zentrierpunkt
Vs: [TI(ßEpGo~) KA]AY~IOL KAIEAP EEBAETOE fEPM[ANIKOE]
Kopf mit Lorbeerkranz nach links
Rs: r(&Go~)·KA~IOE POY~O-E·AN8YITATOE
Ein zweistöckiges, verschlossenes Tor, zu dem
zwei Stufen hinauf führen. Rechts und links sind
fünf Lagen einer aus großen Quadern errichteten
Mauer sichtbar. Der dreieckige Torgiebel trägt
als Akrothere drei Palmetten. Auf der untersten
Stufe steht NEIKAIEQN
Mionnet, Band 2 Nr.212var. (unter dem Portrait zwei
Ähren) BMC- Rs.13 (Münze der Messalina) Wadding-
ton - Rs.33 Tafel 66 Abb.9 (Messalina) M.J.Price/
B.L.Trell (1977) Rs.183 Abb.183 (Messalina) Hirsch/
München, Auktion 97 (1976) Nr.343(? nicht abgebildet
und ungenau beschrieben) Lanz/München, Auktion 16
(1979) Nr.334var. (aus anderen Stempeln) Hirsch/Mün-
chen, Auktion 92 Nr.269 (dieses Exemplar)
zum Proconsul Gaius Cadius Rufus: Vgl. Sanclementianum,
Band II, 8.89-91 (veraltet); PIR 1 1 S.245 C Nr.5; PIR 2 2 S.1-2
C Nr.6; Groag (1897) Sp.1170; C.Seltman (1928) 5.100-103;
C.Bosch (1935) S.82; B.Thomae (1978) S.15.
Die genauen Daten des Proconsulates des Gaius Cadius Rufus sind
unbekannt. Er kann frühestens im Jahr 43 Proconsul von Bithynien
und Pontus geworden sein, da es Münzen mit den Portraits von
Messalina und Britannicus gibt, die seinen Namen tragen (Wad-
dington 31-35). Seine Statthalterschaft muß spätestens Ende 48
zu Ende gegangen sein, da er im nächsten Jahr abberufen und
in einem Repetundenprozeß verurteilt wurde: Damnatus et lege
repetundarum CADIUS RUFUS accusantibus Bithynis (Tacitus, Anna-
len 12,22).
zur Revers-Darstellung: Das dargestellte Tor hat große Jfhn-
lichkeit mit dem Tor des Heiligtums der Athena Polias in Perga-
mon (heute in Berlin/DDR). M.J.Price/B.L.Trell (19?7, S.99f)
vermuteten, es handele sich um das Tor des Gymnasions von Nikaia.
Flaccus - Vespasian 199

PUBLIUS PASIDIENUS FIRMUS (PROCONSUL 49(?))


008 HEMIASSARIONJ 4.41g, Stempelstellung 180°, dunkel-
grüne Patina, bedeckt mit hellgrünen Korrosionsflek-
ken, Metall Orichalcum, ziemlich abgegriffen
Vs: (TI(ßtp~o~) KAAYßiO~ ~EB)A~TO~ fEPMA(NIKO~)
Kopf nach rechts
Rs: ITAEiß(IHNO~ IIPMOE IT)ATPQN ITO(AEw~)
im Feld: AN9Y/ITATO~ und das Monogramm der Stadt
Nikaia: ~
BMC 12 Waddington 26 HCC 4var. (Kaiserkopf nach
links) Mabbott collection 1121 A Slg.Hollscheck,
Teil 1, Nr.437a (ungenau beschrieben und nicht abge-
bildet)
zum Proconsul Publius Pasidienus Firmus: Vgl. PIR III 1
S.14 P 103; M.Hofmann (1949) Sp.2058-2059; C.T.Seltman (1928)
8.100-103; C.Bosch (1935) 8.80-82; B.Thomae (1978) S.15.
Münzen mit dem Portrait der Messalina erschienen im Namen des
Proconsuls Gaius Cadius Rufus, der spätestens 49 abberufen
wurde, und des Publius Pasidienus Firmus. Seltman (1928, S.101)
vermutete, er sei der Nachfolger des Cadius Rufus gewesen.
C.Bosch (1935, 8.80-82) datiert sein Proconsulat ins Jahr 49,
als in Nikaia zwar der Sturz der Messalina schon bekannt war,
aber noch niemand von der Heirat des Claudius mit Agrippina
junior wußte.
B.Thomae (1978, S.15) hat sich von diesen Konstruktionen nicht
überzeugen lassen und verzichtete auf eine Datierung, die exak-
ter ist als die der Regierungszeit des Claudius.

V E S P A S I A N US (69-79)
MARCUS PLANCIUS VARUS (PROCONSUL)
009 DIASSARIONJ 10.39g, Stempelstellung 180°, grasgrüne
Patina mit einigen Korrosionsstellen, Metall Orichal-
cum, kaum abgegriffen
Vs: AYTOKPATOPI KAI~API ~EBA~TQ OYEETIAEIANg
NEI(xa~twv)
Kopf mit Lorbeerkranz nach rechts
Rs: ETII MAPKOY ITAANKIOY OYAPOY AN8YTIATO(u)
Kopf des Dionysos mit Efeukranz nach links
unpublizierte Variante
mit den Endungen der Legende des Reverses auf
AN8YITATOY: Waddington 47 Tafel 67 Abb.4
mit den Endungen der Legenden auf NEIKAEI und auf
AN8YITATOY: Mionnet Suppl.5 Nr.418 Mabbott collec-
tion 1122 Münzen und Medaillen-AG/Basel, Auktion
41 (1970) Nr.353 Müller/Solingen, Auktion 26(1979)
Nr.522 = Zühlsdorf/Düsseldorf, Liste 10 Nr.52
mit den Legendenendungen auf NEIKAEI~ und auf
AN8YITATOY: SNG v.Aulock 536
nicht abgebildet und ungenau beschrieben: Hirsch/
München, Auktion 94 Nr.347
200 Katalog

zum Proconsul Marcus Plancius Varus: Vgl.PIR III 1


S.42-43 P 334; W.Hoffmann (1950) Sp.2015-2016; B.Pick (1891)
S.77-78; C.Bosch (1935) S.87-88; S.Jameson (1965) S.56;
W.Eck (1970) S.231 Anm.506; W.Eck (1974) Sp.385-386; B.Kreiler
(1975) S.131 -136; B.Thomae (1978) S.23; H.Halfmann (1979)
S.104-105; S.$ahin (1979) S.19b; St.MitcheZZ (1974) S.27-39;
C.P.Jones (1976) S.231-237.
In Nikaia befinden sich vier identische Weiheinschriften des
Proconsuls an Kaiserhaus und Stadt (S.§ahin (1978) S.12-14
Nr.1 = S.§ahin (19?9) S.19a-19b Nr.25, identisch mit S.~ahin
(1979) S.21a-23b Nr.26-28) und drei Inschriften, in denen er
als ProconsuZ und aZs ITaTpwv IToAEw~ geehrt wird von seinen
Freunden Gaius Cassius Chrestus (S.§ahin (19?9) S.47a Nr.51)
und Tiberius Claudius Quintianus (S.§ahin (19?8) S.14-15 Nr.2
und 3 und S.§ahin (19?9) S.4?b Nr.52).
Trotz der umfangreichen Literatur zu den PZancii in Klein-
asien (Bibliographien besonders in W.Eck (1974) Sp.385-386 und
S.§ahin (1979) S.19b), ist es bisher nicht möglich, die Statt-
halterschaft des Marcus Plancius Varus innerhalb der Regierung
des Vespasian exakt zu datieren.

Unter den Kaisern Traian und Hadrian wurden in Nikaia


wahrscheinlich keine Münzen mit diesem Stadtnamen ge-
prägt (die beiden Stücke im Lot 1338 der Auktion Cahn 60 sind offen-
bar falsch bestimmt worden).

Neue Inschriftenfunde haben bewiesen, daß die Stadt Ni-


kaia unter Hadrian eine Neokorie erhielt und diesen Ehren-
titel erst unter Septimius Severus im Jahr 194 n.Chr. ver-
lor (S.jahin (1978) S.18-19 und 22-24 Nr.5; derselbe (1979) S.25a-
25b und 27a-29b Nr.29-30a; derselbe (1981) Addendum zu Teil 1: S.305b
Nr.89; zu den Erasionen unter Septimius Severus derselbe (1978) S.26
und derselbe (1979) S.21a (Nr.25, 26, 29, 30, 53 und 54)).

A NT 0 N I NU S P I US (138-161)
010 HEMIASSARION, 3.57g, Stempelstellung 345°, dicke,
dunkelbraune Patina, Metall Orichalcum, kaum abge-
griffen, aber etwas verkratzt
Vs: AYT(oxpaTwp) KAI(crap) T(GTo~) AI(ALO~) AßP(Lavb~)
ANTQNEINOC
Kopf nach rechts
Rs: EITI~(avE~) TEAE(cr~op~) - NIKAIEIC
Der Telesphoros-Knabe steht im Kapuzenmantel
von vorn
Waddington 97var. Tafel 69 Abb.S (die Averslegende
endet auf ANTQNEINO) Slg. Weber 4900var. Tafel 178
(die Averslegende endet auf CE(ßacrT6~))
Vespasian - Antoninus Pius 201

zur Reverslegende: Die Reverslegende wurde in dieser Form


aufgelöst von B.Pick (1890, S.190-191).
Zur Revers-Darstellung: Der TeZesphoros-Knabe ist der
Begleiter der Gesundheits-Gottheiten AskZepios und Hygieia.
S.~ahin (1979) hat einen Grabstein in Nikaia publiziert
(S.143a Nr.194), der einem Kindnamens TEAEo~6po~ gesetzt war,
das nur sieben Jahre gelebt hatte. DargestelZt ist dieser Jun-
ge mit seiner Schultasche. $ahin hat den Stein wegen des
schwachen StiZs ins zweite Jahrhundert n.Chr. datiert.
Zum AnZaß der Prägung solcher TeZesphoros-Münzen vgZ. den Kom-
mentar zu Nr.o11.
Oll (HALKUS (= ~ ASSARION), 3.55g, Stempelstellung 345°,
dicke, hellbraune Patina, im "Fond" mit dunkelbrauner
"Haut" und dunkelgrünen Flecken, Metall Bronze(!),
etwas abgegriffen
Vs: AYT(oMp&<wp) KAI(oap) T([<o~) AI(ALO~)
AöP(Lav~~) - ANTONINOC CE(ßacr<6~)
Kopf mit Lorbeerkranz nach rechts
Rs: CQTHPI - ACKAH(nL~) I NIKAIEIC
Ein Altar, um den sich eine Schlange windet
SNG v.Aulock 547 (stempelgleich)
mit der Averslegende AYT KAI T AIA AöP ANTQNEINOC
CEB: Mionnet, Suppl.5 Nr.462; Sanclementianum, II,
S.227 (Reverslegende angeblich CQTHPI ACAH NIKAIEIC)
mit der Averslegende AYT K T AIA AöP ANTQNINOC:
Mionnet, Suppl.5 Nr.468
m~t der Averslegende AYT KAI T AI AöP ANTONINOC CEB
und ohne Lorbeerkranz: BMC 29 Revers Tafel 32 Abb.3;
SNG Kopenhagen 475; Waddington 101
ungenau beschrieben: Slg.Hollscheck, Teil 1, Nr.438d
zur Revers-Darstellung: Unter Antoninus Pius breitete sich
an vielen Orten eine Seuche aus. In dieser Zeit erschienen in
Nikaia in ungewöhnlicher Fülle Münzen mit Reversen, die Heil-
götter (AskZepios, Hygieia, Telesphoros) oder die Schlange der
Hygieia und des Asklepios darstellen. Oft steht die Reversle-
gende im Dedikationsdativ. Ein Beispiel ist diese Münze, auf
der "dem Retter Asklepios" gehuldigt wird. Diese Ausgaben sind
daher als Dank oder Beschwörung der göttlichen Hilfe gegen die
Epidemie zu interpretieren (ähnlich W.Ruge (1937, Nikaia 7,
Sp.232); Münzen bei Waddinoton Nr.83-106).
S.§ahin (1981) hat drei Weiheinschriften für Asklepios und eine
für Asklepios und Hygieia publiziert: S.173a-b und 175a-b Nr.
1041-1044.
Derselbe Autor hat jüngst (1982) zwei Grabinschriften für Männer
mit Namen 'AcrMAfJRL6~ veröffentlicht: S. 71a (Nr.1307) und S.95a-
9?a (Nr.1326).
202 Katalog

MA R C U S A U R E L I US (161-180)

012 DIASSARION, 14.29g, Stempelstellung 210°, dünne,


hellbraune Patina mit einigen dunklen, rotbraunen
Flecken auf dem Avers, Metall Orichalcum, recht abge-
griffen; auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein Zen-
trierpunkt, zu dessen Bohrung zweimal angesetzt wurde
Vs: [AY(ToxpaTwp)]·K(aLoap)•M(äpxo~)·AYP(nA~o~) -
ANTQNEINOC
Büste mit Panzer und Lorbeerkranz, von hinten ge-
sehen, nach rechts
Rs: [NI]KA-[IEQ]N
Herakles steht nach rechts. Er stützt die Keule
auf einen Fels und hält im linken Arm das Löwen-
fell
SNG v.Aulock 555 (stempelgleich); Slg.Hollscheck,
Teil 1, Nr.440a (ungenau beschrieben); desgleichen
Cahn 60 (1928) Nr.1340var.
zur Revers-Darstellung: Der HerakZes ist dargestelZt im
JYpus des sogenannten HerakZes Farnese des Lysippos (vgZ. da-
zu Rosaher I S.598 mit Abb.639 und S.670; J.v.SchZosser
(1891) S.27).
HerakZes wurde als Gründer der Stadt Kios angesehen. Waddingtons
Sammlung z.B. enthält kaiserzeitZiehe Münzen, die den Kopf des
HerakZes zeigen inmitten der Legende TON KTHTHN ,"an den Grün-
der"(Waddington 1908, S.316 Nr.28-30). Kios diente der Stadt
Nikaia als Seehafen.
Auf einer Inschrift tritt als Stadtgründer Nikaias neben Dionysos
der Heroe HerakZes (S.fahin (1979) S.25a-25b, Nr.29, Zeile 2:
••• &~b ß~ovöoou [xa~ HpaxAl]ou~ ... ).
013 DIASSARION, 17.25g, Stempelstellung 30°, dicke,
schwarze Patina mit we~gen grünen und rostroten
Korrosionsflecken, Metall Orichalcum, auf beiden
Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: stempelgleich mit Nr.12
Rs: N-IKA-I-EQN
Hygieia steht in Chiton und Peplos nach rechts.
Sie hält im rechten Arm eine Schlange und füt-
tert sie aus einer Patera, die sie in der Linken
hält.
SNG v.Aulock 559 (stempelgleich); Waddington 171;
Mionnet, Suppl.5 Nr.485var. (Der Kaiser trägt keinen
Panzer und die Averslegende endet auf ANTIININOC)
Zu Hygieia: s. jahin (1981) hat eine Weiheinschrift für AskZe-
pios und Hygieia publiziert (S.175b Nr.1044). VgZ. auch den Kom-
mentar zu Nr. 11.
Mare Aurel 203

014 DIASSARION, 10.62g, Stempelstellung 210°, dunkel-


braune Patina; Metall Orichalcum; auf beiden Sei-
ten, fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.12-13, jedoch trägt Marcus Aurelius
keinen Panzer
Rs: NIKA-IEriN
Darstellung wie bei Nr.13
Mionnet, Suppl.5 Nr.485var. (Die Averslegende endet
auf ANTriNINOC); SNG v.Aulock 559var. (Das Stück stammt
aus demselben Aversstempel wie die Nr.12-13 der Köl-
ner Sammlung.); Waddington 171 (ungenau beschrieben)
Zur Revers-Darstellung: Vgl. die Kommentare zu Nr.ll und
zu Nr.13.

015 DIASSARION, 16.29g, Stempelstellung 215°, scharf


gereinigt; Metall Orichalcum; sehr schlecht er-
halten; auf beiden Seiten, fast in der Xitte, ein
Zentrierpunkt
Vs: [ ... -. ..... ] - [ANT]riNEINOC
Kopf mit Lorbeerkranz nach rechts; hinter dem
Kopf ein Nike-Gegenstempel des Typs C
Rs: Ein Adler steht auf einem Cippus mit ausgebrei-
teten Flügeln nach rechts und wendet den Kopf
nach links; rechts und links daneben je eine
Standarte; im Abschnitt NIKAIEri[N]
Mionnet, Suppl.5 Nr.510
andere Rückseite: der Adler wendet den Kopf nach
rechts: Debiel 32 Revers auf Tafel 4; Waddington
195; SNG v.Aulock 554
zum Gegenstempel: Der Gegensterrrpel, der eine Nike zeigt
und hinter dem Aversportrait eingeschlagen wurde, stammt aus
dem Jahr 188. Damals wurde ein großer Agon in Nikaia gefeiert,
der mit diesen Punzierungen in engem Zusammenhang stand (s.o.
5.118-127 ).
Zur Revers-Darstellung: Der Adler war das begleitende Tier
des Zeus und das Symbol der römischen Militärmacht. Die Münzen
mit solchen signa-Reversen weisen darauf hin, daß Nikaia damals
eine bedeutende Rolle als "Straßenkopf" und zentraler Ort des
Nachschubes der Römer im Krieg an Donau- und Ostfront spielte
(s.o.S.62 mit Anm.38).

016 ASSARION, 7.24g, Stempelstellung 215°, scharf gerei-


nigt, Metall Orichalcum, schlecht erhalten
Vs: AY(ToxpaTwp) K[A(toap) M(äpxo~)] AY(p~A~o~) -
ANT[riN]EIN[O]C
Kopf nach rechts
Rs: Dionysos sitzt halbnackt nach links. Er hält in
der Rechten seinen Thyrsos und wendet den Kopf
nach rechts. Hinter ihm geht ein Satyr nach
rechts, der im linken Arm ein Pedum hält und
grüßend die Rechte erhebt; im Abschnitt NIKAIE [riN]
204 Katalog

Mionnet, Band 2 Nr.229; Mionnet, Suppl.5 Nr.491;


Waddington 153; Bernhart (1949) Nr.991 Revers auf
Tafel 6 Abb.29
Zur Revers-Darstellung: Dionysos ist der mythische
Grander der Stadt Nikaia. Das ist numismatisch, epigraphisah
und literarisch belegt:
Zuweilen wird Dionysos auf Manzen Nikaias als (Stadt)-Grander,
KTCa•n~, benannt (z.B. Waddington Nr.78,80,219,269,270 und 696).
In einer bedeutenden Inschrift aus der Zeit Hadrians wird die
Stadt Nikaia a11~ L':.t..ovoaou, "von Dionysos (begrandet)" genannt
(S.~ahin (1979) S.25a-25b Nr.29, Zeile 2).
Nonnos hat in seinen Dionysiaka die Begleitumstände der Stadt-
grandung geschildert:
Die Nymphe Nikaia wurde vom JUngling Hymnos stUrmisch umworben,
sie aber ersahoß ihn (15.204-269).
Eros sahwor, sie zur Strafe dem schlimmsten "Weiberhelden", dem
Gott Dionysos, gefagig zu maahen (15.384-385). Zu diesem Zweak
verzauberte Eros das Wasser einer Quelle zu Wein. Nikaia trank
von dem vermeindliahen Wasser, sahlief ein und wurde von Diony-
sos begattet. Neun Monate später gebar sie Telete (= "dionysi-
sche o/eil;e") (1~. 2fj0-400). Spqter gr~ndqte Dionysos die Stadt:
Hat.. llOAt..v EUAat..yya ;t..AaxpnT~ 11apa At..pVQ
TEO~E ~EO~ NLMat..av, EllWVUpov nv all~ vop;n~
~aTax~n~ tx&AEaaE xa~ 'Iv6o;6vov PETa vCxnv.(16.403-405).
zur Darstellung des Dionysos mit dem Satyr sahrieb M.Bernhart
(1949, S.32): "... Satyrn ersaheinen als Genossen des Diony-
sos, sie begleiten und umspielen ihn, sie unterhalten und be-
dienen ihn." (vgl. Nonnos, Dionysiaka 16.309-311).
FUr die Stadt Nikaia hatte der Satyr noah eine besondere Bedeu-
tung: Satyros wurde einmal als Sohn von Dionysos und Nikaia be-
zeichnet (F.Jaaoby, Band 3 (1950) XXIV Herakleia am Fontos 434.
Memnon von HerakZeia 28.9-11).

017 CHALKUS (=~ ASSARION), 3.34g, Stempelstellung 215°,


dicke, dunkelbraune Patina, stellenweise von grüner
Patina überdeckt, Metall Bronze, recht abgegriffen,
auf beiden Seiten korrodiert
Vs: [ ......... ] - ANTnNI(vo~)
Kopf mit Lorbeerkranz nach rechts
Rs: NIKAI-EnN
Eine cista mystica mit offenem Deckel. Aus der
cista kriecht eine Schlan0e hervor
SNG v.Aulock 563 (stempelgleich); Waddington 154var.
(Averslegende M AYPHAIOC AYr); ein Irrtum liegt vor
beim Zitat Mionnet, Suppl.5 Nr.448: Mionnet hatte
ein Stück des jungen Commodus für eine Münze des
Mare Aurel gehalten.
Zur Revers-Darstellung: Die aista mystiaa gehtJrte zum
Kult des Dionysos (vgl. Mau, RE 3,2 (1899) Cista 1, Sp.2591-
2593). Sie wurde stereotyp als Bild auf den naah ihr benann-
ten Xistophoren der Attaliden von Pergarnon vom 2.Jahrhundert
v.Chr. bis in augusteische Zeit hinein verwendet (vaZ. dazu
P.R.Franke (1968) Abb.469-473).
Mare Aurel - Commodus 205

L U C I US V E RUS <161-169)
018 DIASSARIONJ 9.50g, Stempelstellung 190°, dicke,
schwarze Patina; Metall Orichalcum; auf beiden
Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: AYT(oxpaTwp) KAI(o~p) A(oux~o~) A-YPHAI(o~)
OYHPOC
Büste mit Panzer und Paludamentum über der lin-
ken Schulter, von vorn gesehen, nach rechts
Rs: NIKA-I-EPN
Athena Promachos steht in Chiton und Peplos
nach links. Sie trägt einen Helm, hält in der
Linken Schild und Speer und auf der Rechten
eine Eule
Hirsch 95 Nr.324 (stempelgleich)
mit der Averslegende AYT A AYPHAIOC OYHPOC:
Mionnet, Suppl.5 Nr.524; Waddington 212 (Büste mit
Lorbeerkranz)
nicht abgebildet und ungenau beschrieben:
Mabbott collection Nr.1124; Slg.Hollscheck, Teil 1,
Nr.440c
vgl. auch die Rückseite von SNG Kopenhagen Nr.490
Zur Revers-Darstellung: Diese Rückseite nirront Bezug auf
den Partherkrieg, den Lucius Verus zu korronandieren hatte: Wie
Athena Promachos einst Athen in den Perserkriegen zum Sieg ver-
holfen hatte, so soZZte sie auch nun der gemeinsamen Armee der
Griechen und Römer zum Sieg über die Parther verhelfen.
VgZ. dazu auch den Korronentar zu Nr.189 der KBZner SarronZung.
S.~ahin hat einen Stein aus dem MUseum von Iznik (Nikaia)
publiziert, der Zeus, Hera und Athena geweiht war (1979, S.33a
Inschrift Nr.34).

C 0 MM0 D U S (177-192)
019 HEMIASSARION, 3.05g, Stempelstellung 215°, hell-
braune Patina, auf dem Avers etwas krustig, auf den
höchsten Stellen des Portraits abgeschliffen, Metall
Orichalcum
Vs: AY(ToxpaTwp) K(~l-o~p) M(äpxo~) AYPH(A~o~) -
K [OMOLI .. ]
Jugendliche Büste mit Panzer, von hinten gese-
hen, nach rechts
Rs: NIKAIEn-N - OMHPOC
Dle drapierte Büste des Homer mit Kranz, von
vorn gesehen, nach rechts
unpubliziert; vgl. die Rückseite von Waddington 190
(Mare Aurel); Waddell, Auktion 1 Nr.108var.
zur Revers-Darstellung: Homer wurde unter Corronodus recht
häufig auf Mvn~en dargestelZt (vgZ. K.A.EsdaiZe (1912) S.312,
zu den Darstellungen von Homers Kopf oder Büste ebenda, S.315-
322.). VgZ. auch die Nr.260 und 261 der KBZner SarronZung.
206 Katalog

Homer hat Nikaia indirekt erwähnt: Im Schiffskatalog der


Ilias (B 862/863) wurde der Gründer Askanios genannt und
Askania, das Gebiet am Askanischen See, an dessen Ufer Nikaia
liegt. Der Name Askania für Nikaia selbst ist in der spä-
teren Lyrik geläufig (vgl. S.§ahin (1981) S.309a).
Die Nennung bei Homer allein kann aber schiierlich der Grund
dafür gewesen sein, daß unter Commodus in Nikaia so viele
Münzen mit der Darstellung des Homer geprägt wurden.
Vielleicht hatten die Nikäer versucht, es ihren Zeitgenossen
in vielen Orten gleich zu tun und Homer in irgendeiner, heu-
te vergessenen Weise für sich "mit Beschlag zu belegen" (vgl.
dazu Raddatz, RE 8.2 (1913) Horneros 1, Teil 1, Sp.2188-2213,
darin Sp.2191-2199).

S E P T I MI U S S E V E RUS (193-211)

020 TETRASSARION, 22.69g, Stempelstellung 190°; Metall


Orichalcum, ziemlich abgegriffen und korrodiert;
Reste schwarzer Patina mit rostroten Flecken, an
den erhabenen Stellen weggerieben; auf beiden Sei-
ten, fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: AYT(oMpaTwp) K(aGoap) A(oUM~o~) CEIT(T[~~o~) -
CEOYHPOC IT{EpT~va~)
Büste mit Strahlenkrone nach rechts
Rs: NI-KAI-EQN
Zeus sitzt halb nackt im Himation nach links;
er hält in der Rechten eine Patera und mit der
Linken ein Sceptrum
unpublizierte Variante
Ein ähnlicher Typ wird in alten Publikationen auf-
geführt: Die Averslegende endet auf ITE, der Kaiser
trägt einen Lorbeerkranz und Zeus ist ganz beklei-
det: Debiel (1734) Nr.73 Revers Tafel 7; Mionnet,
Suppl.5 Nr.583; Waddington 322.
zur Revers-Darstellung: Im Museum von Iznik (Nikaia)
befinden sich auffallend viele Steininschriften mit Weihungen
an Zeus. S.§ahin führt nicht weniger als 68 Exemplare auf
((1979) Nr.34 (zusammen mit Hera und Athena); (1981) Nr.1054-
1057, 1061-1067, 1071, 1076, 1080-1085, 1087-1105, 1110, 1114,
1115, 1118, 1119, 1121, 1123, 1125, 1127-1132, 1136 und 1141
(Jupiter Optimus Maximus), 1151 und 1152(?); (1982) Nr.1502-
1513).
Zeus trägt auf diesen Inschriften eine Fülle verschiedener
Beinamen: Agathios, Archagathos, Aretarchos, Bennios, Bronton,
Dimenenos, Epouranios, Karpodotes, Lidaios, Okkonenos, Panto-
krator, Pappoos(?), Patroos, Pithe(kos?), Sabazios, Sarnende-
nos, Sebastos, Syngenikos und Soter. S.§ahin vermutet in
Akta~ im Territorium der Stadt Nikaia ein Heiligtum des Zeus
(1981, S.25 und S.255a).
Vgl. auch die Inschriften TAM 4,1 Nr.55-62.
Cornmodus - Julia Domna 207

021 DIASSARION, 11.19g, Stempelstellung 215°, abge-


griffen und scharf gereinigt. Nur stellenweise haf-
ten noch schwarze Patinareste auf dem Orichalcum
Vs: (AYT(oxpaTwp)] K(a~crap) A(ouxLo~) CEIT(TI(~Lo~)]
- CEYHP[OC IT(EPTLVa~)]
Kopf mit Lorbeerkranz nach rechts
drei Gegenstempel: vor dem Portrait ein runder
Stempel mit dem Kopf des Septimius Severus mit
Lorbeerkranz nach rechts, auf dem Hals ein run-
der Stempel mit der Zahl ß(=4) und hinter dem
Kopf ein hochovaler Stempel mit einer Nike nach
rechts
Rs: NI(KAI]-E>JN
Eine weibliche Gottheit steht in Chiton und Pep-
los nach links. Sie hält in der Linken ein Seep-
trum oder eine Fackel. Ob sie in der Rechten ei-
nen Gegenstand hält, ist nicht zu erkennen.
Variante von Waddington 324 (Averslegende AYT K A
C CEYHPOC TI), ansonsten unpubliziert; Avers stempel-
gleich mit SNG v.Aulock 578
zu den Gegenstempeln: Die drei Gegenstempel sind oben aus-
führlich untersucht worden: Die Punze mit dem Kaiserkopf wurde
vielleicht 204 aufgeprägt (s.o.S.117-118), während die Nike
sicher in dieses Jahr datiert werden kann (s.o.S.llB-127). Mit
diesen Kontermarken wurde die Münze wahrscheinlich zur Wertmarke
im Zusammenhang mit den Festspielen gemacht.
Mit der Punze, die den Wert 6(=4) zeigt, wurde dieses Diassarion
irgendwann um 240/250 um das Doppelte, zum Tetrassarion, aufge-
wertet (s.u.S.165-173).

J UL I A D 0 MN A (193-217)

022 DIASSARION, 11.77g, Stempelstellung 170°, etwas ab-


gegriffen; wegen der scharfen Reinigung ist das Ori-
chalcum nur noch an wenigen Stellen von schwarzen
Patinaresten bedeckt; auf beiden Seiten, fast in
der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: IOYAIA - AYfOYCTA
Drapierte Büste, von vorn gesehen, nach rechts;
auf dem Hals ein runder Gegenstempel mit der
Zahl 6(=4)
Rs: NIK[AI]-E>JN
Tyche steht in Chiton und Peplos nach links; sie
trägt auf dem Kopf einen Kalathos und hält im
linken Arm ein Füllhorn, in der Rechten ein Ruder
unpubliziert
vgl.Waddington 379 (Averslegende IOYAIA ITIA AYfOYCTA);
Avers stempelgleich mit SNG v.Aulock 586
zum Gegenstempel: Mit der Kontermarke wurde das Diassarion
irgendwann um 240/250 um das Doppelte, zum Tetrassarion, aufge-
wertet (s.o.S.165-173).
208 Katalog

zur Revers-Darstellung: Es handelt sich um die übliche


Art der Darstellung der Göttin JYche. Sie stelZt sozusagen
den Archetypus der Stadtgöttin seit hellenistischer Zeit dar.
Auch in einer Inschrift am Stadttor von Nikaia
wird sie als aya~~ Tuxn angerufen (S.$ahin (1978) S.26-28 Nr.6).
Im Museum von Iznik (Nikaia) ist eine Weihinschrift für sie er-
halten; die Göttin trägt darauf den lateinischen Namen Fortuna
(S.yahin (1981) S.261a Nr.1142).

C A RA C AL L A MIT G E T A C A E S A R (198-209)
023 DIASSARION, 12.07g, Stempelstellung 195°, dicke
schwarze Patina, Metall Orichalcurn, wenig abgegrif-
fen, auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein
Zentrierpunkt
Vs: [AYT(oxp&Twp)]·K(a~crap)·M(äpxos)·AYPH(A~os)·
ANTQNINOC•AYf(oucr<os)
Jugendlicher Kopf des Caracalla mit Lorbeerkranz
nach rechts; dahinter ein hochovaler Gegenstem-
pel mit einer Nike nach rechts
Rs: fETA [N KA] ICA-PA [NI] KAIEIC
Geta Caesar steht in Tunika und Toga mit Seep-
trum und Patera nach links
Nur ein einziges stempelgleiches Stück ist bekannt:
Es stammt aus der Sammlung Mandl/Budapest und wurde
publiziert bei B.Pick (1891) S.78-79 Nr.29 Tafel 3
Abb.10 = Waddington 491.
zum Revers: B.Pick (1891) schrieb zu diesem JYp: "Diese
neue Münze von Nikaia gehört zu einer größeren Gruppe von Mün-
zen, welche gleichzeitig zur Feier des severischen Hauses ge-
schlagen zu sein scheinen, vermutZieh im Jahr 198, als Cara-
caZZa zum Augustus und Geta zum Caesar ernannt wurde. Auf die
Eintracht der beiden Brüder feierte Nikaia .•• die ~IAA~EA~EIA
••. "(S.78-79 zu Nr.29). (Zum Agon dieses Namens vgZ. L.Robert
(1977) s. 30).
In Rom erschienen 198 Ausgaben zu diesen Ernennungen. 199 kamen
weitere JYpen anZäßZich der Ernennung des Geta zum Pontifex hin-
zu. Die Patera, die Geta auf der Münze der KöZner Sammlung hält,
spielt auf diese Pontifex-Würde an.
Solche "dynastischen" Münzen wurden in Rom bis mindestens 204
geprägt, dem Jahr der SaecuZarspieZe (vgZ. P. ~HiZZ (1964)
S.10, 23-33 und oben S.118-127).
Das Diassarion dürfte daher zwischen 199 und 204 geprägt
worden sein.
zum Gegenstempel: Der Nike-GegenstempeZ wurde im Zusammen-
hang mit dem Agon des Jahres 204 aufgeprägt; die Münze wurde
dadurch wohl zur Wertmarke gemacht (s.o.S.118-127).
Julia Domna - llacrinus 209

P L A UT I L L A (202-205)
024 DIASSARION 1 12.04g, Stempelstellung 180°, dünne,
dunkelbraune Patina , stellenweise mit rostroten
und schwarzgrünen Verkrustungen, Metall Orichalcum,
kaum abgegriffen
Vs: ~OYA(ou[~)·ITAAYTIAAA·CEB(~otn)
Drapierte Büste der Plautilla, von vorn gesehen,
nach rechts
Rs: NIKAI-E!;lN
Homonoia steht in Chiton und Peplos nach links;
auf dem Kopf trägt sie einen Kalathos; im linken
Arm hält sie ein Füllhorn und in der Rechten eine
Patera, aus der sie über einem brennenden Altar
opfert.
unpubliziert; Waddell, Auktion 1 Nr.J12var.
an zwei Stellen ist ein ähnliches Stück publiziert
mit der Legende OMONOIA NIKAIE!;lN :,Cahn, Auktion 60
(1928) Nr.1345 K.Kraft (1972) Tafel 98 Abb.15; die
Vorderseite dieses Stückes stammt aus demselben Stem-
pel wie die der Kölner Münze.
zu Plautilla: Das Mädchen PZautiUa, Tochter des Praetorianer-
praefecten Plautianus, wurde 202 mit Caracalla verheiratet. Im
Zusammenhang mit dem Sturz ihres Vaters wurde sie 205 verbannt
und später beseitigt (s.o.S.121 mit Anm.112 und 113).
Im Museum von Iznik (Nikaia) befindet sieh eine Weihinschrift,
auf der Plautillas Name getilgt worden ist (S.yahin (19?9)
S.5?b-59b Nr.59).
zur Revers-Darstellung: Durch ähnliche Münzen mit der Le-
gende OMONOIA NIKAIEnN ist die Gottheit eindeutig als Homonoia
zu benennen. Homonoia, das griechische Pendant der römischen
Concordia, ist eine der "Personifikationen schicksaUenkender,
guter, staatserhaltender K1'äfte"(C.Bosch (1935) 8.156).
Diese Münze korrespondiert sehr deutlich mit den umfangreichen
Coneordia-Prägungen, die in Rom anläßlich der Verheiratung von
Caracalla und Plautilla im JahP 202 ausgegeben wuPden (vgZ.
dazu P. V.Hill (1964) S.28 Nr.610, 613, 615, 618-621, 623-629).

r·1ACRINUS (217-218)
025 DIASSARIQN, 11.82g, Stempelstellung 30°; Metall
Orichalcum; kaum abgegriffen, aber durch die scharfe
Reinigung in Mitleidenschaft gezogen; über dem Por-
trait ein breiter Schrötlingsriß
Vs: AYT(oxp&twp) K(~Lo~p) M(5pxo~) OITEA(Lo~)
CEOYHP(o~) MAKPEINOC AY-f(ouoto~)
Büste des Macrinus mit Lorbeerkranz, von hinten
gesehen, nach rechts
Rs: N-I-KAIEnN
(weiter auf der nächsten Seite)
210 Katalog

Athena Promachos steht in Chiton und Peplos


nach links. Sie trägt einen Helm und hält in
der Linken ein transversales Sceptrum (oder
einen Speer). Den linken Ellenbogen stützt sie
auf einen Schild, der auf einem Felsbrocken
steht. Auf der Rechten hält sie eine Eule, die
ihr zugewandt ist; vor der Göttin ein brennender
Alta.r.
unpubliziert
vielleicht wurde eine solche Münze angeboten bei
Hirsch 94 Nr.490 und Hirsch 98 Nr.2811; in beiden
Fällen ist die Münze nicht abgebildet und nur unge-
nau beschrieben. Es ist weder festzustellen, ob
zweimal dasselbe Exemplar angeboten wurde, noch, ob
es sich um den gleichen Typ wie bei dem Kölner Stück
handelte.
zur Revers-Darstellung: VgZ. den Kommentar zu Nr.18 und
C.Bosah (1935) 8.155.

E L A GAB A L (218-222)
In der Kölner Sammlung befindet sich keine Münze mit dem
Kopf des Elagabal.
Auf einem Meilenstein an der antiken Straße von Nikaia
nach Dableis wurde der Name dieses Kaisers in Folge der
damnatio memoriae getilgt (S.~ahin [1981) S.165b Nr.1022).

S E V E R US A L E X A ND E R (222-235)
026 DIASSARION (reduziert), 8.80g, Stempelstellung 20°,
etwas abgegriffen, Metall Orichalcum, durch die
schar(e Reinigung ist nur noch stellenweise schwarze
Patina erhalten geblieben, auf beiden Seiten fast in
der Mitte ein Zentrierpunkt
Vs: M(apxos) AYP(nALos) CEYPH(os)(!) A-AE~ANAPOC
AY(youcrTos)
Büste des Severus Alexander mit Panzer, Paluda-
mentum und Lorbeerkranz, von hinten gesehen,
nach rechts; darunter ein runder Gegenstempel
mit der Büste des Philippus (244-249) mit Lor-
beerkranz nach rechts
Rs : NI K- AI [ E~W ]
Helios trägt Chlamys und Strahlenkrone und fährt,
die Peitsche schwingend, in einer Quadriga nach
rechts
Waddington 586 Tafel 82 Abb.15 (stempelgleich; fehler-
haft beschrieben)
zum Gegenstempel: Die KontePmarke üiUrde im Jahr 244 im Zu-
sammenhang mit den FestspieZen verwendet: s.o.8.134-140.
Macrinus - Severus Alexander 211

zur Revers-Darstellung: Helios, der Sonnengott und die


Sonne, wird dargesteLLt, wie er in der Quadriga unterwegs
ist, t~Ziah von Osten naah Westen am HimmeL entLang zu
ziehen.
Ganz ~hnZiah wird der Gott dargesteLZt auf einem MedaiLLon
des Maraus AureZius aus Nikaia (Waddington 138 TafeL 70 Abb.5,
stark Uberarbeitet). Dieses repr~sentative Stüak steht in der
Tradition fast identisaher MedaiLLons der Münzst~tte Rom
(F.Gneaahi (1912), Band 2, S.16-17 Nr.67 TafeL 50 Abb.6 (Anto-
ninus Pius) und S.52 Nr.3-4 TafeL 78 Abb.J-4 (Commodus)).

027 DIASSARION (reduziert), 7.08g, Stempelstellung 210°;


wegen der scharfen Reinigung sind nur an wenigen
Stellen grüne und schwarze Patinareste stehengeblie-
ben; Metall Orichalcum, stark abgegriffen
Vs: M(5pxo~) AYP(nA~o~) CEYH(po~) - AAE3{AN6POC]
AYr(ouo-ro~)
Büste und Gegenstempel wie bei Nr.o26
Rs: NIKAIEQN I CAfAPIC
Der Flußgott Sagaris (= Sangarios) liegt halb
nackt nach links und stützt den linken Arm auf
ein Gefäß, aus dem der Fluß Sangarios "entspringt";
dahinter Schilfpflanzen
Waddington 607; SNG v.Aulock 613; Kölner Münzkabinett,
Auktion 26 (1979) Nr.260
zum Gegenstempel: s.o. Kommentar zu Nr. o26
zur Revers-Darstellung: Der FLußgott ist in der typisahen
Manier dargesteLLt. Memnon von HerakZeia sahrieb an einer SteLZe,
Nikaia sei die Toahter von Sangarios und KybeZe gewesen: n ~~v
o~v vat~ n N~xa~a AtYETa~ ~Ova~ Eayyap~ou TOÜ xa-r& TDV xwpav
öuv&o-rou xat KußtAn~ ... (F.Jaaoby (1950), Band 3, XXIV HerakZeia
am Pontos, 434 Memnon 28.9 (S.357 Z.21-22).
Die Stadt Nikaia Zag zwar niaht direkt am Fluß Sangarios, aber
der Sangarios Zag im Territorium der Stadt.
Zur Bedeutung des Sangarios sahrieb C.Bosah (1931, Sp.438-439):
"··· In Nikaia ersaheint zuweiLen aZs Münztyp das BiLd
des Flußgottes Sangarios. Die Bilder zeigen ihn einmal, wie
er ein kleines Sahiff auf der ausgestreakten Hand häZt, ein
andermal mit einer ~ora zu seinen Füßen . •.. Das bedeutet
. . . , daß auf dem Sangarios Sahiffahrt getrieben UJUrde und
daß dieser Schiffsverkehr für Nikaia wiahtig genug gewesen
sein muß, um in dieser Weise auf den Münzen hervorgehoben
werden zu kBnnen. Die große Straße von Nikaia naah Ankyra
trifft etwa da auf den Sangarios, wo der GaZZos in diesen
mündet .•. , und Strabon berichtet, der Sangarios sei für
Seesahiffe fahrbar gewesen bis zur Mündung des GaZZos.
Dies aZZes heißt: Die auf dem Sahwarzen Meer fahrenden
HandeZssahiffe konnten ihre Güter den Sangarios hinauf-
bringen bis zur Mündung des GaZZos, dort wurde die Fraaht
gelBsaht und auf der Landstraße in vier Stunden oder weni-
ger naah Nikaia gesahafft. Mit anderen Worten: Nikaia, das
durah den Askanios und seine Hafenstadt Kios eine direkte
Verbindung mit der ~opontis hatte, konnte durah Vermitt-
lung des Sangarios auah auf dem Sahwarzen Meer indirekt
212 Katalog

Seehandel treiben." - Vgl. dazu J.Harduinus (_1684) S. 350-


351; L.Robert (1980) S.82 und 99; S.§ahin (1981) S.18-19 und
21-22; eine Münzrückseite mit Sangarios hier auf Taf.34 Abb.16.
028 DIASSARION (reduziert), 8.15g, Stempelstellung 30°,
Metall Orichalcum, abgegriffen und scharf gereinigt
Vs: wie bei Nr. 27
auf dem Hals der gleiche Gegenstempel wie bei
Nr.26 und 27; darüber eingeschlagen ein runder
Gegenstempel mit der Zahl ß(=4)
Rs: N-IK-AIES1N
Die Nymphe Nikaia sitzt auf einem Fels nach links;
sie trägt Chiton und Peplos und auf dem Kopf einen
Kalathos; in der ausgestreckten Rechten hält sie
eine Blume; zu ihren Füßen der Flußgott Sangarios,
der zu ihr aufblickt und die Rechte erhebt.
unpubliziert
eine ganz ähnliche Rückseite einer Münze des Elagabal
bei Waddington 550 Tafel 81 Abb.20
zu den Gegenstempeln: Die Kopfpunze ste ZU einen PhiZippus
dar und wurde 244 aufgeprägt (s.o.S.134-140).
Mit der Zahlenpunze wurde dieses Diassarion um das Doppelte,
zum Tetrassarion, aufgewertet; das geschah irgendwann unter
Valerian, vielleicht um 258 (s.o.S.165-1?3).
zur Revers-Darstellu ng: VgZ. den Kommentar zu Nr.2?.
029 DIASSARION (leicht reduziert), 10.20g(!), Stempelstel-
lung 210°; Metall Orichalcum; kaum abgegriffen, aber
durch die scharfe Reinigung in Mitleidenschaft gezo-
gen; auf dem Avers schwarze und rote Patinareste
Vs: wie bei Nr.27 und 28
auf dem Hals ein runder Gegenstempel mit der Zahl
H(=BJ
Rs: NIKA-IE/rlN
Prometheus sitzt halb nackt im Himation auf einem
Baumstumpf nach rechts; ihm gegenüber steht auf
einem Erdhaufen der von ihm erschaffene Mensch,
dem er die Linke auf die rechte Schulter legt
und dessen linken Unterarm er mit der Rechten um-
faßt; hinter dem Mensch steht Athena in Chiton und
Peplos und einem Helm auf dem Kopf nach links und
hält die Rechte über den Kopf des Menschen; hinter
Athena ein Strauch.
unpubliziert
zum Gegenstempel: Mit der Zahl H(=8J wurde dieses Diassar>ion
um das Vierfache, zum Oktassarion, aufgewertet. Das Stück ist·
so schwer ausgebracht, daß es wie ein altes Diassarion anmutet
(s.o.Nr.21-22). Die AufWertung geschah um 258 (s.o.S.165-1?3).
zur Revers-Darstellu ng: Die Darstellung ist für Nikaia bis-
her unbekannt. Nur eine sehr> schlecht erhaltene Münze des Maxi-
minus ist publiziert, die Prometheus bei der Erschaffung des
Menschen zeigt (Waddington 652 Revers Tafel 83 Abb.36).
Severus Alexander - Julia l~aea 213

Den Vorgang schildert Lucian (Prometheus 13): "Und dann, mit


den Worten des Dichters "Erde und Wasser mischend"(Hesiod, Wer-
ke und Tage 61), und sie knetend, formte ich die Menschen, und
ich bat auch noch Athena, mich bei dem Werk zu unterstützen"
... xat ö~ xaT& Tbv xoLnTLxbv A6yov "yatav ~ÖEL ~Öpa~' xat ÖLa-
paA&~a~ QVEKAaaa TOU~ av~pwxou~. ETL xat T~V 'A~nvav xapaxaAEaa~
auvEKLAaßEa~aL pot TOÜ &pyov.
Die Dreiergruppe ist ansonsten nur auf einem Medaillon des
Antoninus Pius bekannt (Vatikan; hier Tafel 34 Abb.6). Weitere
Darstellungen dieser Art, besonders auf spätr8mischen Sarkopha-
gen, bei L.Eckhart (1957) Sp.723-727 und A.Baumeister 1 1413.
030 ASSARION (reduziert), 4.61g, Stempelstellung 30°;
scharf gereinigt; auf beiden Seiten schwarze und rote
Patinareste; abgegriffen; Metall Orichalcum
Vs: M(apxo~) AYP(nALo~) CEY(npo~) AAE3ANAPOC
AY(youaTo~)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Lorbeerkranz,
von hinten gesehen, nach rechts
Rs: NI-K-AI-E/QN
drei Standarten
BMC 102; HCC 28; Waddington 617 Tafel 83 Abb.9
Dieser Typ war und ist der bei weitem häufigste aus
der Münzstätte von Nikaia. Er wurde in einer Fülle
von Varianten in großen Mengen über einen längeren
Zeitraum hin geprägt.
Vgl. zum Beispiel: BMC 99-104; Waddington 616-617; Mionnet, Sup-
plement 5 Nr.795; SNG Kopenhagen 519-520; HCC 27-30; SNG v.Au-
lock 623-626; Mabbott collection 1144; Slg.Hollscheck, Teil 1
Nr.447c; Wendt (Wien) Auktion 9 Nr.95; Helhing 86 (1942) 1625;
Cahn 66 (1930) Nr.282; Zühlsdorf Liste 8 (1976) Nr.118; Dorau,
Liste 68 Nr.41; Müller (Solingen) Auktion 15 (1975) Nr.224; Dom-
browski (Münster) Liste 90 (1980) Nr.2122; Tietjen (Hamburg),
Auktion 33 (1980) Nr.20-21; Knopek (Köln) Auktion vom Dezember
1979 Nr.350; Sternberg (Zürich) Auktion 9 (1979) Nr.99; Sammlung
Weber Nr.4906; Hirsch (München), Auktion 98 Nr.2832; Lempertz
(Köln), Auktion 237 Nr.346; Kress (München), Auktion 139 Nr.
2587; Kress (München), Auktion 156 Nr.697; Hirsch (München),
Auktion 8 (1903) Nr.622; Cahn, Liste 31 (1934) Nr.206; Cahn,
Auktion 71 Nr.784 und viele andere mehr.
zur Revers-Darstellung: Vgl. den Kommentar zu Nr.15 und
oben S.62 mit Anmerkung 38; zum Nominal vgl. oben S.165.

J UL I A MA MA E A (222-235)
031 DIASSARION (reduziert), 8.17g, Stempelstellung 30°;
Metall Orichalcum; scharf gereinigt; nicht besonders
abgegriffen; auf beiden Seiten, fast in der Mitte,
ein Zentrierpunkt
Vs: IOYAIA MA-MAIA CEB(aaTn)
Drapierte Büste mit Stephane, von vorn gesehen,
nach rechts
214 Katalog

Rs: [NI] KAI-EflN


Dikaiosyne steht in Chiton und Peplos nach
links; sie hält im linken Arm ein Füllhorn und
in der Rechten eine Waage
unpubliziert
zur Revers-Darstellung: C.Bosch (1935) interpretiert die
vielen Personifikationen auf den Münzen der rBmischen Kaiser-
zeit, die T,yche, Homonoia, Dikaiosyne oder Nemesis darstellten,
folgendermaßen (S.158-159):
"Die Bilder erinnern dauernd daran, daß das Schick-
sal, Fortuna-Tvxn,Rom zur Herrschaft über die Welt berufen
hatte, daß das gegenwärtige Weltregiment gottgewollt sei,
daß nur die Eintracht, Concordia-·o~ovo~a, das Reich erhal-
te und ihm Blühen und Gedeihen sichere, daß das Regiment ge-
recht sei und jeder Verstoß gegen die Weltordnung von den
wägenden, mesdenden und zügelnden Mächten der Gerechtig-
keit und Vergeltung, Dike und Nemesis, gesühnt werde. 11
Im Museum von Iznik (Nikaia) befindet sich ein Grabepigramm,
das bezeugt, daß ß~xa~oavvn auch als Frauennamen verwendet
wurde (S.yahin (1979) S.137b Nr.175).
032 DIASSARION (reduziert), 10.00g, Stempelstellung
210°; Metall Orichalcum; scharf gereinigt und völlig
abgegriffen
Vs: IOYAIA MAM[AIA ... ]
Drapierte Büste der Julia Mamaea nach rechts;
auf dem Hals ein runder Gegenstempel mit einem
Kopf nach rechts
Rs: NI-KA/ [IE!"lN]
Der Tychetempel von Nikaia, dargestellt mit
sechs Säulen, von vorn gesehen; auf dem drei-
eckigen Giebelfeld eine Scheibe
unpubliziert
zum Gegenstempel: Der Gegenstempel wurde 244 irr. Zusammen-
hang mit dem Agon in Nikaia verwendet (s.o.S.134-140).
zur Revers-Darstellung: Auf einigen Münzen Nikaias, zum
Beispiel auf dem Stück Nr.46 der KBZner Sammlung, steht in die-
sem Tempel die T,yche, dargestelZt wie z.B. auf Nr.22.
Damit ist die Benennung des Tempels gesichert (vgl. auch M.J.
Price/B.L.TreZZ (1977) S.99).
033 ASSARION (reduziert), 4.46g, Stempelstellung 30°,
Metall Orichalcum, nicht besonders abgegriffen, sehr
dünne braune Patina
Vs: IOYAIA MAMAIA AYf(oüa<a)
Drapierte Büste der Julia Mamaea, von vorn ge-
sehen, nach rechts
Rs: N-IK-AI-E/flN
Drei Standarten
Mionnet, Suppl.S Nr.807; Grose 7498; Waddington 628
mit der Legendentrennung NI-KA-IE/flN: BMC 106; SNG Ko-
penhagen 521; SNG Fitzwillian Museum 4116
ungenau beschrieben: Slg. Hollscheck, Teil 1 Nr.448a;
Hirsch 92 Nr.356
Julia ~amaea - Naximinus 215

zur Revers-Darstellung: Vg~. den Kommentar zu Nr. 30; zur


Prob~ematik der signa-Münzen vg~. den Kommentar zu Nr.15 und
oben 8.62 mit Anm.38; zum Nomina~ vg~. oben 8.165.

MA X I MI N U S (235-238)
034 DIASSARION (reduziert), 7.43g, Stempelstellung 30°,
Metall Orichalcum, abgegriffen und scharf gereinigt
Vs: [ ....•.••• ] MA-!':IMEINOC AY(youo-ros;)
Büste des Maximinus mit Panzer, Paludamentum
und Lorbeerkranz, von hinten gesehen, nach
rechts: auf dem Hals ein runder Gegenstempel
mit der Büste des Philippus mit Paludamentum
nach rechts
Rs: NIKA- [IEQN]
Asklepios steht im Himation mit seinem Schlangen-
stab von vorn und wendet den Kopf nach links
Mionnet, Suppl.S Nr.813var (Averslegende AY MA!':IMEI-
NOC, verlesen?): Slg. Apostolo Zeno, Teil 3, Nr.3931?
(nicht abgebildet und ungenau beschrieben)
zum Gegenstempel: Die Punze wurde 244 im Zusammenhang mit
den Festspie~en in Nikaia verwendet (s.o.8.134-140).
zur Revers-Darstellung: Vg~. den Kommentar zu Nr.oll.

035 DIASSARION (reduziert), 7.00g, Stempelstellung 30°,


Metall Orichalcum, ziemlich abgegriffen und scharf
gereinigt: auf beiden Seiten, fast in der Mitte,
ein Zentrierpunkt
Vs: r(&Los;) IOY(ALOS) OYH(pos;) MA-!':IME[INO]C
AY(youo-rod
Büste wie bei Nr.34: vor dem Portrait ein runder
Gegenstempel mit einem Kopf (des Philippus)
nach rechts
Rs: [NI ]-KA- IErlN
Athena Promachos steht in Chiton und Peplos
nach links: sie trägt einen Helm und hält in
der Linken ein transversales Sceptrum (oder ei-
nen Speer): den linken Ellenbogen stützt sie auf
einen Schild, der auf einem Felsbrocken steht:
in der ausgestreckten Rechten hält die Göttin
eine Patera
unpubliziert
zur Rückseite vgl. Waddington 634 Tafel 83 Abb.23
zum Gegenstempel: 8. o. 8.134-140.
zur Revers-Darstellung: Vg~. den Kommentar zu Nr.18
216 Katalog

036 DIASSARION (reduziert), 7.90g, Stempelstellung 30°,


Metall Orichalcum, abgegriffen und scharf gereinigt
Vs: wie bei Nr.35
vor dem Portrait ein runder Gegenstempel mit
der Zahl 6( =4 J
Rs: N1KA-1-Er!N
Darstellung der Athena Promachos ähnlich wie
bei Nr.35, jedoch hält die Göttin an Stelle
der Patera eine kleine Nike-Figur
Mionnet, Suppl.S Nr.811; Waddington 633; Sanclemen-
tianum, Teil 3 S.65
zum Avers-Gegenstempel: Dieses reduzie:r>te Diassa:r>ion
wu:r>de du:r>ch die Zahl 6(=4) um das Doppelte, nämlich zum Tetras-
sa:r>ion aufgewe:r>tet. Das geschah irgendwann um 258 n.Ch:r>.
(s.o.S.165-173).
zur Revers-Darstellung: Vgl. den Kommentar> zu N:r>.lB.
o37 DIASSARION (reduziert), 6.o3g, Stempelstellung 30°;
Metall Orichalcum; ziemlich abgegriffen und scharf
gereinigt; auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein
tiefer Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.35
auf dem Hals ist eine undeutliche Punze dreimal
über- und nebeneinander eingeschlagen worden
Rs: N1-KA-1EQN
Athena Promachos steht in Chiton und Peplos nach
links; sie trägt einen Helm und hält in der Lin-
ken einen zum Boden gerichteten Speer; in der
ausgestreckten Rechten hält sie eine Patera; vor
der Göttin steht ein Schild
Waddington 634 Revers Tafel 83 Abb.23; SNG v.Aulock
7046var. (Legendentrennung N1KA1-EQN)
zu den Gegenstempeln: S.o.S.134-140.
zur Revers-Darstellung: Vgl. den Kommentar> zu Nr.o18.
038 DIASSARION (reduziert), 8.36g, Stempelstellung 360°,
Metall Orichalcum, rostbraune Patina, ziemlich ab-
gegriffen, auf beiden Seiten, fast in der Mitte,
ein Zentrierpunkt
Vs: r(&~o~) IOY(A~o~) O(u)H{po~) MA~-IMEINOC
AYr(ouoTo~)
Büste wie bei Nr.34; auf dem Hals ein runder
Gegenstempel mit einem Kopf (des Philippus)
nach rechts (Richtung 140°)
Rs: NI-KA-1-EQN
Demeter steht in Chiton und Peplos nach links;
sie trägt einen Ährenkranz und hält in der Lin-
ken eine lange Fackel; in der ausgestreckten
Rechten hält sie Ähren
unpublizierte Variante; mit der Averslegende r 10Y
OYH MA~1MEINOC AYr: Waddington 637; SNG v.Aulock
629-630
zum Gegenstempel: S.o.S.l34-140.
Maximinus 217

zur Revers-Darstellung: In dem fruchtbaren Gebiet um Nikaia


war Demeter natürlich eine der wichtigsten Gottheiten. Als Be-
sahützerin der FeZder und Feldfrüchte sorgte sie für die Lebens-
mittel in fester Form (snPa tpo~nJ, während Dionysos für die Nah-
rungsmittel in flüssiger Form (uypa tpoqJnJ "zuständig" war. VgZ.
dazu Kern, RE 4.2 (1901) Demeter, Sp.2713-2767, darin Sp.2747-
2750 und 2754-2755.
Weiheinschriften an Demeter aus Bithynien bei S.§ahin (1982)
Nr.1514 und in TAM 4,1 Nr.53-54.

039 DIASSARION (reduziert), 7.23g, Stempelstellung 30°,


Metall Orichalcum; ziemlich abgegriffen; scharf ge-
r~inigt; auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein
Zentrierpunkt
Vs: f(&~o~) IOY(A~o~) OYH(po~) MA-~IMEINOC
AIT(oucrto~)
Büste wie bei Nr.34; dahinter ein runder, kon-
kaver Gegenstempel ohne Bild(!)
Rs: N-IKAI-EQN
Dikaiosyne steht in Chiton und Peplos nach links;
sie trägt Stephane, Füllhorn und Balkenwaage
unpublizierte Variante
mit der Legende NI-KAI-EQN: Waddington 650 Tafel 83
Abbildung 3 5
zum Gegenstempel: Es handeU siah um eine "Kümmerform" des
KopfgegenstempeZs, der im Zusammenhang mit dem Agon des Jahres
244 verwendet wurde; s.o.S.134-140.
zur Revers-Darstellung: VgZ. den Kommentar zu Nr. 031.
040 DIASSARION (reduziert), 8.31g, Stempelstellung 30°,
Metall Orichalcum, ziemlich abgegriffen, scharf gerei-
nigt, auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein Zen-
trierpunkt
Vs: wie bei Nr.39;
im Genick ein runder Gegenstempel mit einer männ-
lichen Büste nach rechts (Richtung 100°)
Rs: NIK-AI-[EQN]
Homonoia steht in Chiton und Peplos nach links;
sie hält im linken Arm ein Füllhorn und in der
ausgestreckten Rechten eine Patera
unpublizierte Variante;
mit der Legendentrennung NI-KA-IEQN: Waddington 649
Revers Tafel 83 Abb.34
zum Gegenstempel: Die Kontermarke stelU einen der Philippi
dar und wurde im Zusammenhang mit dem Agon des Jahres 244 ver-
wer,det. Damit wurde die Münze wahrsaheinZieh zur Wertmarke r:;e-
maaht; vgl. dazu 3.134-110. ·
zur Revers-Darstellung: Die Benennung der Göttin ist ein-
deutig. Die Darstellung entspricht reichsrömischen Vorbildern.
Diese Homonoia-Reverse wurden in Nikaia nur verwendet, wenn
mehrere Personen gleichzeitig Augustus bzw. llugusta oder Caesar
waren, da natürlich Homonoia nur zwischen mindestens Zweien be-
atehen kann.
Reverse, auf denen Homonoia dargestellt ist und der•en Legende
218 Katalog

auf die Eintracht von Städten, nicht von Regenten, hinweist


(z.B.Nr.153- 156), gehören in einen anderen Zusammenhang.
VgL. auch C.Bosch (1935) 8.156-159.
041 DIASSARION (reduziert ), 7.45g, Stempelste llung 30°,
Metall Orichalcum , scharf gereinigt, stellenwei se
schwarze Patina- und weiße Sinterrest e
Vs: r(&~os) [IOY]A(~os) OYH(pos) MA-EIMEINOC
AYf(oua-ro! '.l ·-
Büste wie bei Nr.34
auf dem Hals ein runder Gegenstem pel mit einem
männlichen Kopf mit Lorbeerkra nz nach rechts
(Richtung 270°)
Rs: NI-KAI-Er!N
Hygieia sitzt in Chiton und Peplos nach links;
sie stützt den linken Ellenbogen auf die Thron-
lehne und hält in der ausgestrec kten Rechten
eine Patera, aus der sie eine Schlange füttert
Grose 7500 Tafel 256 Abb.11 (stempelg leich);
mit der Averslegen de r IOY OYH MAEIMEINOC AY:
Mionnet, Band 2 Nr.282; Waddington 643
mit der Averslegen de r IOY OYH MAEIMEINOC AYf:
Waddington 644
zum Gegenstem pel: Es handelt sich um den Kopf von PhiUppus.
Die Punze wurde 244 im Zusammenhang mit dem Agon in Nikaia ver-
wendet (s.o.S.134-1 40).
zur Reversdar stellung: Hygieia ist in der typischen Manier
dargesteZZt, wie sie auf griechischen und römischen Münzen (aLs
SaZus) sehr häufig zu finden ist.
Im MUseum von Iznik (Nikaia) befindet sich eine Weiheinschr ift
für Asktepios und Hygieia (S.§ahin (1981) S.175b Nr.1044).
042 DIASSARION (reduziert ), 7.84g, Stempelste llung 40°,
Metall Orichalcum , abgegriffe n und scharf gereinigt
Vs: f(a~os) IOY(A~os) OYH(pos) MAE(~)MEINOC
AYr(oua-ros )
Büste wie bei Nr.34; auf dem Hals ein runder
Gegenstem pel mit einem männlichen Kopf (mit Lor-
beerkranz? ) nach rechts
Rs: NIKAIE-r!N
Nemesis sitzt in Chi.ton und Peplos nach links;
sie hält im linken Arm ein Füllhorn und in der
ausgestrec kten Rechten eine Patera; unter ihrem
Thron ein Rad.
unpublizie rte Variante;
eine Münze mit der Legendentr ennung NI-KAI-Er!N in der
SNG v.Aulock 639 (in der Beschreibu ng ist das OYH(pos)
der Averslegen de, das auf dem Foto klar zu erkennen
ist, ausgelasse n worden).
zum Gegenstem pel: S.o. 8.134-140.
zur Revers-Da rstellung: VgL. den Kommentar zu Nr. 31 und
C.Bosch (1935) 8.156-159.
Maximinus 219

o43 DIASSARION (reduziert) I 8.27g, Stempelstellung 30°,


Metall Orichalcum, nicht sehr abgegriffen, scharf
gereinigt
Vs: r(a~o~) IOY(A~o~) OYH(po~) M-A~(~)MEINOC
AIT(oucr-ro~)
Büste wie bei Nr.34; auf dem Hals ein runder
Gegenstempel mit der Büste des Philippus Caesar
nach links
Rs: NIKAIE-s:JN
Die Nymphe Nikaia sitzt in Chiton und Peplos
nach links und wendet den Kopf nach rechts; auf
dem Kopf trägt sie eine Mauerkrone; im linken
Arm hält sie ein Füllhorn und in der Rechten
einen Thyrsos
unpublizierte Variante;
ein Stück mit der gleichen Averslegende wie Nr.39
bei Waddington 648 Revers Tafel 83 Abb.33;
nicht abgebildet und ungenau beschrieben wurde ein
solches Stück angeboten bei: Münzen und Medaillen-AG/
Basel, Liste 183 (1958) Nr.230
zum Gegenstempel: Die Punze wurde 244 im Zusammenhang mit
dem Agon in Nikaia verwendet; s.o.S.134-140.
zur Revers-Darstellung: Nikaia wird hier als Stadtgöttin
dargestellt, ähnlich wie auf der Münze Nr.28 der Kölner Samm-
lung: Als Stadtgottheit trägt sie die Mauerkrone, das Füllhorn
weist auf Wohlstand und Uberfluß hin, während der Thyrsos auf
das Verhältnis von Dionysos zu Nikaia anspielt.
Es ist ein Grabstein für eine Frau namens
Nikaia bekannt (S.§ahin (19?8) S.44 Inschrift Nr.14).

o44 DIASSARION (reduziert) I 6.47g, Stempelstellung 30°;


Metall Orichalcum; abgegriffen; durch die scharfe
Reinigung sind nur auf der Rückseite der Münze
schwarze Patinareste übrig geblieben; auf beiden
Seiten , fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: r(a~o~) IOY(A~o~) OYH(po~) MA~I-MEINOC
[AYf(oUoTos)]
Büste wie bei Nr.34; auf dem Hals ein runder
Gegenstempel mit einen Kopf mit Lorbeerkranz
nach rechts (Richtung 260°)
Rs: [NIKA)-IEs:J[N)
Roma sitzt in Chiton und Peplos nach links; sie
trägt einen Helm, hält in der Linken einen Speer
und auf der ausgestreckten Rechten eine Nike-
figur
unpubliziert
zum Gegenstempel: Mit dieser Punze, die Philippus darstellt,
wurde diese Münze im Zusammenhang mit dem Agon des dahres 244
wahrscheinlieh zur Wertmarke gemacht (s.o.S.134-140).
zur Reversdarstellung: v'gl. SNG v. Auloek 655 und 660 und
den Kommentar zur Nr.o4 der Kölner Sammlung.
220 Katalog

045 DIASSARION (reduziert), 7.68g, Stempelstellung 30°;


Metall Orichalcum; scharf gereinigt; ziemlich abge-
griffen; auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein
Zentrierpunkt
Vs: f(aLo~) IOY(ALo~) O(u)H(po~) MA~IMEINOC
AIT(OUOTO~)
Büste wie bei Nr.34
Rs: NIK-A-IEQN
Sarapis steht im Himation von vorn und wendet
den Kopf nach links;auf dem Kopf trägt er einen
Kalathos; in der Linken hält er ein Sceptrum
und in der erhobenen Rechten zwei Ähren(?);
im unteren Bereich der Darstellung ein runder
Gegenstempel mit einem männlichen Kopf nach
rechts (Richtung 45°)
Waddington 630 Tafel 83 Abb.21 (stempelgleich);
mit der Legende r IOY OYH MA~IMEINOC AYr: Mionnet,
Suppl. 5 Nr. 81 0
zum Gegenstempel: Die Punze stelZt Philippus dar und wurde
im Zusammenhang des Agons von 244 verwendet; die Münze wurde
dadurch wohl zur Wertmarke; s.o.5. 134-140.
zur Revers-Darstellung: Zu 5arapis und der Verbreitung
seines Kultes in Kleinasien vgl. Roeder, RE 1 A 2 (1920) 5a-
rapis 1, 5p.2394-2426, darin 5p.2417, und C.Boseh (1935) 5.150f.
Zu dieser Darstellung bemerkte R.Münsterberg
(1921, 5.139), der Gott hielte keine Ähren in der Rechten,
sondern eine Taenie, und verweist auf eine ähnliche Münze aus
Kios (Waddington (1908) S.331 Nr.133 Tafel 53 Abb.17).

046 DIASSARION (reduziert), 8.33g, Stempelstellung 10°;


Metall Orichalcum; nicht besonders abgegriffen;
scharf gereinigt; auf beiden Seiten, fast in der
Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: f(aLo~) IOY(ALO~) OYH(po~) M-A~(L)MEINOC
AYr(ouoTod
Büste wie bei Nr.34; auf dem Hals ein runder
Gegenstempel mit dem Kopf des Philippus mit Lor-
beerkranz nach rechts (Richtung 140°)
Rs: Ein Tempel mit sechssäuliger Front, von der Seite
gesehen (Fassade links); darin steht die Statue
der Tyche in Chiton und Peplos mit Kalathos,
Füllhorn und Ruder; im Abschnitt NIK[AIE]n/N
unpubliziert
zum Gegenstempel: Mit dieser Punze wurde die Münze 244
im Zusammenl:an:r mit dem Agon in Nikaia wahrscheinlieh zur Wert-
marke gemacht; s.o.S. 134-140.
zur Revers-Darstellung: Der Tempel ist durch die Statue,
die in ihm steht, eindeutig als der Tempel der JYehe gekenn-
zeichnet. Vgl. die Darstellungen der Tyehe auf Nr.22 und vielen
anderen Münzen der Kölner Sammlung und die Tempel-Darstellung
auf Nr.32 und anderen. Vgl. aueh M.J.Priee/B.L.Trell (1977)
5.99 und C.Boseh (1935) S.156-159.
Maximinus 221

047 DIASSARION (reduziert), 8.04g, Stempelstellung 190°;


Metall Orichalcum mit deutlicher Zinnbeimengung (röt-
licher Schimmer); ziemlich abgegriffen; die scharfe
Reinigung hat nur dünne schwarze Patinaflecken übrig
gelassen; auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein
Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.39 (nicht stempelgleich); hinter dem
Hals ein runder Gegenstempel ohne Bild (Es wurde
nur ein Ring eingeschlagen, da im Stempelfeld
die Einzelheiten der darunter liegenden Kaiser-
büste klar zu erkennen sind.);
Der Schrötling ist zwei~al beprägt worden: hin-
ter dem Kopf, auf der Nasenlinie und einen Milli-
meter davor sieht man drei parallele kurze Linien;
es handelt sich um die Säulen des Tychetempels
der Rückseite Nr.46-51.
Rs: Der Tychetempel, dargestellt wie bei Nr.46, je-
doch ohne die Statue der Tyche; im Abschnitt
NIKAIErlN
unpubliziert
zum Gegenstempel: S.o. S. 134-140.
zur Revers-Darstellung: VgZ. den Kommentar zu Nr. 46.

048 DIASSARION (reduziert), 9.80g, Stempelstellung 30°;


Metall Orichalcum; abgegriffen; scharf gereinigt;
große schwarze und rostrote Patinaflecken; auf
beiden Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.36 (stempelgleich)
auf dem Hals ein runder Gegenstempel mit einem
jugendlichen, männlichen Kopf mit Lorbeerkranz(?)
nach rechts (Richtung 315°)
Rs: wie bei Nr.47, jedoch ist die Fassade des Tempels
nicht nach links, sondern nach rechts gewandt
M.J.Price/B.L.Trell (1977) S.99 Revers Abb.187;
mit der Averslegende f IOY OYH MA~IMEINOC: BMC 109
Revers Tafel 33 Abb.13; Waddington 657 Tafel 83 Abb.
40
zum Gegenstempel: Die Punze wurde 244 verwendet; sie stellt
Philippus dar und machte die Münze wohl zur Wertmarke im Zusam-
menhang mit dem Agon dieses Jahres (s.o.S.l34-140).
zur Revers-Darstellung: Vgl. den Kommentar zu Nr. 46.

049 DIASSARION (reduziert), 8.18g, Stempelstellung 190°,


Metall Orichalcum; abgegriffen; scharf gereinigt;
auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrier-
punkt
Vs: wie bei Nr.47 (stempelgleich); auf dem Hals ein
runder Gegenstempel mit einer jugendlichen, männ-
lichen Büste nach rechts (Richtung 315°)
Rs: wie bei Nr.48 (nicht stempelgleich)
Zitate wie bei Nr.48
222 Katalog

050 DIASSARION (reduziert), 7.98g, Stempelstellung


360°; Metall Orichalcum; abgegriffen; scharf ge-
reinigt; auf dem Revers große rote und hellgraue
Patinaflecke; auf beiden Seiten, fast in der Mitte,
ein Zentrierpunkt
Vs: •r(hos;) HlY(hos;)(!) OYH(pos;) MA-[:!IMEINOC)
AIT(oucr-ros;)
Büste wie bei Nr.34
Rs : [ N ) I - K I A IE r2 N
Die Fassade des Tyche-Tempels, dargestellt mit
sechs Säulen
BMC 110; Waddington 658 Revers Tafel 83 Abb.41;
Slg.Weber, Teil 3, Nr.4909;
mit der Legendentrennung NI-KA/IEI<N: SNG v.Aulock
632
zu den Punkten am Beginn der Averslegende: Diese
Punkte scheinen daher zu rühren, daß der Stempelsehneider
die Buchstaben der Legende an den beiden Stellen nicht mit
den Punkt-Markierungen in Deckung brachte, die zur Raumauf-
teilung der Aufschrift dienen sollten. Das 0 mit dem Zentral-
punkt in IOY(ALos;) ist als keineswegs als 8 zu verstehen.
zur Revers-Darstellung: Vgl. den Kommentar zu Nr. 46.

051 DIASSARION (reduziert), 7.40g, Stempelstellung 30°;


Metall Orichalcum, ziemlich abgegriffen; scharf ge-
reinigt; besonders auf dem Avers schwarze Patina-
flecken; auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein
Zentrierpunkt
Vs: [r(&Los;) IOY(ALos;)) OYH(pos;) MA-ZIMEINOC
AYf(ouoTos;)
Büste wie bei Nr.34; hinter dem Portrait ein
runder Gegenstempel mit der Büste des Philippus
mit Paludamentum und Lorbeerkranz nach rechts
(Richtung 310°)
Rs: N-IK/AIEI<N
Die Fassade des Tyche-Tempels, dargestellt mit
sechs Säulen
unpublizierte Variante
mit der Averslegende r IOY OYH MA:!-IMEINOC AYf:
BMC 111
mit der Reverslegende NI-K/AIEI<N: Kölner Sammlung
Nr.50; Waddington 658 Revers Tafel 83 Abb.41
mit der Reverslegende NI-KA/IEI<N: SNG v.Aulock 632
zum Gegenstempel: S.o.S.134-140.
zur Revers-Darstellung: Vgl. den Kommentar zu Nr. 46.

052 DIASSARION (reduziert), 7.47g, Stempelstellung 200°;


Metall Orichalcum; kaum abgegriffen; scharf gerei-
nigt; auf beiden Seiten große schwarze Patinaflecke
mit restroten und hellgrünen "Ausblühungen"; auf
beiden Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Maximinus - i-laximus 223

Vs: wie bei Nr.47


Rs: NIK[AIEnN] I AYfOYCTIA I CEOYHPEIIA
zwei Preiskronen mit einem durch Punkte ange-
deuteten Schriftband; in den Kronen je ein Palm-
zweig; zwischen den Kronen ein Geldbeutel
Waddington 659 Tafel 84 Abb.1; SNG v.Aulock 640
(stempelgleich); Slg.Weber, Teil 3 Nr.4908 Tafel 178
zur Revers-Darstellung: Bei den abgebil-deten Gegenständen
handelt es sieh um Preiskronen, reaht große Gebilde, die sieh
die Sieger naah dem Agon aufsetzen durften. Das stelZte sahon
R.Zahn (1904) fest. Der Vorgang ist auah auf Münzen abgebildet
(ein Beispiel hier auf Tafel 34 Abb.14; vgZ. auah O.Bernhard
(1929) S.86). Dennoch werden diese Preiskronen bis in jüngste
Zeit hinein naah der veralteten Interpretation, wie sie zum
Beispiel im BMC zu Zesen ist, immer und immer wieder als agoni-
stisahe Urnen bezeichnet.
Die Festspiele, die auf dieser Münze genannt werden, heis-
sen Auyoocr-re:l.Cl >mL I:e:oUliPEl-Cl, "Augustus- und Severusfest". Sie
wurden im Jahr 236 gefeiert, wodurch diese Münze sieher in die-
ses Jahr datiert werden kann (vgZ. C.Bosah (1950) S.80-99).
Zu den Auyoocr-re:l.Cl vgZ. H.KarZ (1975) S.25-26; KarZ hat
übersehen, daß es in Nikaia sahon vor VaZerian Münzen gab, die
jene Festnamen trugen. Zu den I:e:ounpe:l.Cl vgZ. H.KarZ (1975) S.
124-126. Die beiden Festnamen sind auah epigraphisah für Nikaia
bezeugt: C.Bosah (1950) Nr.4 =L.Moretti (1953) Nr.80 (Auyoucr-
Te:l.ovJ bzw. C.Bosah (1950) Nr.2 und 5 =L.Moretti (1953) Nr.82
und 90 (I:e:ounpe:l.Cl); O.Liermann (1889) S.146-152 Nr.28.
Bei dem Gegenstand zwischen den Preiskronen handelt es
sieh ohne ZweifeZ um einen Geldbeutel. Das zeigen ParaZZeZen
bei L.Anson (1910-1916) Band 1 Tafel 11 Abb.714, 716 und 724
sowie Tafel 12 Abb.768; die anders lautende Bemerkung bei C.
Bosah (1950) S.86 ist unzutreffend.

MAXI~lUS C AE S A R (235-238)
053 DIASSARION (reduziert), 6.94g, Stempelstellung 210°,
Metall Orichalcum; nicht besonders abgegriffen; große
schwarze Patinaflecken mit rostroten Partien; auf
beiden Seiten, ungewöhnlich dezentriert, ein Zentrier-
punkt
Vs: r(&l-o~) IOY(Al-o~) OYH(po~) MA=IMOC K(ClLOClp)
Büste mit Panzer und Paludamentum, von hinten
gesehen, nach rechts; dahinter ein runder Gegen-
stempel mit einem männlichen Kopf nach rechts
(Richtung 45 o)
Rs: NI-K[A]-IEnN
Ein bärtiger Gott steht halb nackt im Himation
nach links; er hält in der Linken ein Sceptrum
und in der ausgestreckten Rechten einen Zweig
unpubliziert
Die Vorderseite ist stempelgleich mit Nr.59.
224 Katalog

zum Gegenstempel: Die Punze stellt einen der Philippi dar;


sie wurde 244 aufgeprägt, wohZ um die Münze zu einer Wertmarke
im Zusammenhang mit den FestspieZen dieses Jahres in Nikaia zu
machen (s.o.S.134-140).
zur Revers-Darstellung: Die Benennung des Gottes ist un-
sicher. Der Zweig in der Rechten des Gottes deutet auf ApoZZon.
Dieser Gott wurde aber damals aZs Jüngling dargesteZZt.
Am wahrscheinlichsten wäre die Interpretation aZs Zeus, obwohZ
auf bithynischen Münzen bislang nur Patera, Lorbeerkranz, Nike-
figur und AdZer aZs Attribute des Zeus bekannt sind.
Möglicherweise ist dieser Zeus aZs statuarische DarsteZZung
eines der durch vieZerZei Epitheta differenzierten Zeus zu ver-
stehen. Solche Beinamen sind in Bithynien außerordentlich reich-
haltig; vgZ. dazu den Kommentar zu Nr.20 mit den Zitaten aus
S.§ahin (1978, 1979, 1981 und 1982).
054 DIASSARION (reduziert), 7.74g, Stempelstellung 30°,
Metall Orichalcum; abgegriffen; scharf gereinigt;
bedeckt mit schwarzen Patinaflecken; auf beiden Sei-
ten, ungewöhnlich dezentriert, ein Zentrierpunkt
Vs: f(aLo~) IOY(ALO~) OYH(po~) MA~[IMOC K(atoap)]
Büste des Maximus mit Panzer und Paludamentum,
von vorn gesehen , nach rechts; dahinter ein
runder Gegenstempel mit dem Kopf eines Regenten
mit Lorbeerkranz nach links (Richtung 225°)
Rs: NIKA-IE>JN
Asklepios steht halb nackt im Himation von vorn
und wendet den Kopf nach links; in der Rechten
hält er seinen Schlangenstrab;
am Rand links unten ist vom Prägestempel ein
großes Stück weggebrochen
Waddington 672 Revers Tafel 84 Abb.13; Slg.Hollscheck,
Teil 1 Nr.448c; HCC 32
zum Gegenstempel: Vgl. den Kommentar zu Nr. 53 und oben
8.134-140.
zur Revers-Darstellung: Vgl. den Kommentar zu Nr.ll.

055 DIASSARION (reduziert), 6.85g, Stempelstellung 30°,


Metall Orichalcum, nicht sehr abgegriffen; scharf
gereinigt; am Beginn der Reverslegende einige dunkel-
grüne Verkrustungen; auf beiden Seiten, fast in der
Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.o54 (nicht stempelgleich)
Rs: NIK-AI-E>JN
Homonoia steht in Chiton und Peplos nach links;
sie hält im linken Arm ein Füllhorn und in der
ausgestreckten Rechten eine Patera
Waddington 676 (Das im Text angegebene Foto auf Tafel
84 Abb.16 zeigt eine andere Münze); SNG v.Aulock 645;
Slg. Apostolo Zeno, Teil 3, Nr.3931?(nicht abgebildet
und ungenau beschrieben)
zur Revers-Darstellung: Vgl. den Kommentar zu Nr. 24.
f·1aximus 225

o56 DIASSARION (reduziert) I 6.69g, Stempelstellung 30°,


Metall Orichalcurn; abgegriffen; scharf gereinigt;
auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrier-
punkt
Vorn gleichen Typ wie Nr.SS, jedoch nicht stempel-
gleich; auf dem Hals des Aversportraits ein runder
Gegenstempel mit der Büste des Philippus Caesar
nach rechts (Richtung 60°)
Die Vorderseite ist stempelgleich mit Nr.64
zum Gegenstempel: Vgl. den Kommentar zu Nr. 53.

o57 D!ASSARION (reduziert) I 7.08g, Stempelstellung


360°; Metall Orichalcurn; abgegriffen; scharf gerei-
nigt; auf beiden Seiien, fast in der Mitte, ein Zen-
trierpunkt, der auf der Vorderseite ungewöhnlich
tief ist
Vs: wie bei Nr.54 (nicht sternpelgleich); vor der
Büste ein runder Gegenstempel mit der Büste ei-
nes Regenten mit Lorbeerkranz nach rechts
(Richtung 320°)
Rs: wie bei Nr.SS und 56 (nicht sternpelgleich);
links im Feld ein hochovaler Gegenstempel mit
einer Nike nach links (Richtung 100°)
Zitate wie bei Nr.SS
zu den Gegensternpeln: zum Nike-Gegenstempel s.o.S.127-128
und 5.137-140. Dieser Stempel ist um ein weniges älter als der
Kopfgegenstempel; beide Punzen wurden in Verbindung mit dem
Agon des Jahres 244 verwendet, wohl um die Münze zu einer Art
Wertmarke zu stempeln (s.o.S.134-140).

o58 D!ASSARION (reduziert) I 6.87g, Stempelstellung 30°;


Metall: schlechtes, stark korrodiertes Orichalcurn;
scharf gereinigt; schwarze und rote Patinaflecken;
nicht besonders abgegriffen; auf beiden Seiten, et-
was dezentriert, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.54 (nicht stempelgleich); auf dem
Hals ein runder Gegenstempel mit einem Regenten-
kopf mit Lorbeerkranz nach rechts (Richtung 310°)
Rs: NIK-AI-ErlN
Nemesis sitzt in Chiton und Peplos nach links;
sie hält im linken Arm ein Füllhorn und in der
Rechten eine Patera; unter dem Thron ein Rad
unpublizierte Variante
mit der Legende NIKAIE-rlN: BMC 116; Waddington 677
Revers Tafel 84 Abb.17; SNG v.Aulock 646-647
zum Gegenstempel: Vgl. den Kommentar zu Nr. 54
zur Revers-Darstellung: Das unter dem Thron befindliche
Rad definiert die Göttin eindeutig als Nemesis (vgl. den Kom-
mentar zu Nr.31 und C.Bosch (1935) 5.156-159).
226 Katalog

059 DIASSARION (reduziert), 6.84g, Stempelstellung


210°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegrif-
fen; dünne braune Patina; auf beiden Seiten, fast
in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.53 (stempelgleich); auf dem Hals ein
runder Gegenstempel mit der Büste eines Regenten
mit Paludamentum und Lorbeerkranz nach rechts
(Richtung 30°)
Rs: wie bei Nr.43 (nicht stempelgleich)
Mionnet, Suppl.S Nr.847; Waddington 678; Sanclementi-
anum, Teil 3 S.69 Tafel 31 Abb.324;
mit der Legende NIKAI-EQN: F.Imhoof-Blumer (1901/02)
S.10 Nr.4; SNG v.Aulock 643 und 644
zum Gegenstempel: Vgl. den Korrrnentar zu Nr. 53.
zur Revers-Darstellung: Vgl. den Korrrnentar zu Nr. 43.
060 DIASSARION (reduziert), 7.17g, Stempelstellung 360°,
Metall: stark zinnhaltiges Orichalcum (rötliche Fär-
bung); abgegriffen; scharf gereinigt und stark kor-
rodiert; auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein
Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.54 (nicht stempelgleich); auf dem
Hals ein runder Gegenstempel Regentenbüste nach
rechts (Richtung 270°)
Rs: NIK-AI-EQN
Roma sitzt in Chiton und Peplos nach links; sie
trägt einen Helm, hält in der Linken einen Speer
und in der ausgestreckten Rechten eine Patera;
hinter ihr steht ein Schild
unpubliziert
Die Vorderseite ist stempelgleich mit Nr.63
zum Gegenstempel: VgZ. den Korrrnentar zu Nr. 53.
zur Revers-Darstellung: Vgl. den Korrrnentar zu Nr.o4.
061 DIASSARION (reduziert), 5.89g, Stempelstellung 210°,
Metall Orichalcum; nicht besonders abgegriffen; dünne
dunkelbraune Patina; auf beiden Seiten, fast in der
Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.54 (nicht stempelgleich)
Rs: NIKA-I-EQN
Roma sitzt in Chiton und Peplos nach links; sie
trägt einen Helm und stUtzt den linken Ellenbogen
auf einen Schild; in der ausgestreckten Rechten
hält sie einen Lorbeerkranz
unpubliziert
zur Revers-Darstellung: Eine ähnliche Rückseite zeigt eine
nikäische Münze des Commodus (Waddington Nr.268 Tafel 74 Abb.6).
VgZ. auch C.C. VermeuZe (1959) Tafel 1 Abb.ll und oben den Kom-
mentar zu Nr.o4.
11aximus 227

062 DIASSARION (reduziert), 6.47g, Stempelstellung 30°;


Metall Orichalcum; nicht besonders abgegriffen;
scharf gereinigt; auf der Rückseite schwarze Patina-
reste; auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein
Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.53 (nicht stempelgleich); auf dem
Hals ein runder Gegenstempel mit einem jugend-
lichen Kopf nach rechts (Richtung 80°)
Rs: NIKA-IE&"JN
Tyche steht in Chiton und Peplos nach links; sie
hält im linken Arm ein Füllhorn und in der Rech-
ten ein Ruder
Mionnet, Suppl.5 Nr.843;
mit der Legende NI-KA-IE>JN: Waddington 673 Revers
Tafel 84 Abb.14
zum Gegenstempel: Vgl. den Kommentar zu Nr. 53.
zur Revers-Darstellung: Vgl. die Kommentare zu Nr. 22, 31
und 46.

063 DIASSARION (reduziert), 9.21g(!), Stempelstellung


210°; Metall Orichalcum; scharf gereinigt; nicht
besonders abgegriffen; schwarze und rote Patinareste;
auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrier-
punkt
Vs: wie bei Nr.60 (stempelgleich); auf dem Hals ein
runder Gegenstempel mit einem Regentenkopf mit
Lorbeerkranz nach rechts (Richtung 45°)
Rs : NI- [ K) A- IE &1 N
Zeus sitzt halb nackt im Himation nach links; er
hält in der Linken ein Sceptrum und in der ausge-
streckten Rechten eine Patera
Waddington 661 Revers Tafel 84 Abb.3
zum Gegenstempel: Vgl. den Kommentar zu Nr. 53
zur Revers-Darstellung: Vgl. die Kommentare zu Nr. 20 und 53.

o64 DIASSARION (reduziert) I 4.92g(!), Stempelstellung 30°,


Metall Orichalcum, nicht besonders abgegriffen; scharf
gereinigt; braune Patinaflecken mit dunkelgrünen Ver-
krustungen; auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein
Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.56 (stempelgleich)
Rs: Die Fassade des Tyche-Tempels; wie bei Nr.50
(nicht stempelgleich); Gegenstempel Nike n.r. (10°)
Mionnet, Band 2 Nr.284; Mionnet, Suppl.5 Nr.849;
Debiel 207 Revers Tafel 15 Abb.207; Waddington 683
Revers Tafel 84 Abb.22; SNG v.Aulock 648
mit der Legende N-IK/AIE&"JN: BMC 117
zum Gegenstempel: Vgl. den Kommentarzu Nr. 5'1.
zur Revers-Darstellung: Vgl. den Kommentar zu Nr. 46.
228 Katalog

065 DIASSARION (reduziert), 6.02g, Stempelstellung 360°;


Metall Orichalcum; scharf gereinigt, stark abgegrif-
fen; schwarze und rostrote Patinaflecken
Vs: r(&~o~) IOY(A~o~) OY(npo~) MA-:IMOC K(atcrap)
Büste mit Panzer und Paludamentum, von vorn ge-
sehen, nach rechts
Rs: NI-K/AIEQN
Die Fassade des Tyche-Tempels, dargestellt mit
sechs Säulen; links ein hochovaler Gegenstempel
mit einer Nike nach rechts (Richtung 45°; stark
abgenutzte Punze)
unpublizierte'variante des Stückes Nr.64; s.dort die
Zitate und Hinweise.

G 0 RD I A NUS I I I. (238-244)
066 DIASSARION (reduziert), 5.85g, Stempelstellung 225°;
Metall Orichalcum; ziemlich abgegriffen; scharf ge-
reinigt; auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein
Zentrierpunkt
Vs: M(fipHo~) ANT(wv~o~)·fQPßiANOC AYf(oucrTo~)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Lorbeerkranz,
von hinten gesehen, nach rechts
Rs: NIKA-I-EQN
Hera thront in Chiton und Peplos nach links; sie
hält in der Linken ein Sceptrum und in der ausge-
streckten Rechten eine Patera;
davor ein hochovaler Gegenstempel mit einer Nike
nach rechts (Richtung 120°)
Waddington 709 Tafel 85 Abb.2 (stempelgleich)
zum Gegenstempel: Der Gegenstempel wurde 244 im Zusammenhang
mit den Festspielen in Nikaia vei'Wendet, wohl um die Münze zu
einer Wertmarke zu machen; s.o. 5.127-128 und 137-140.
zur Revers-Darstellung: In der reichsrömischen Numismatik
wird in dieser Weise die Göttin Juno dargestellt (vgl. D.R.Sear
(1970) S.18).
Auf kaiserzeitZiehen Münzen der Stadt Chalkis auf Euboia wird
die derart dargestellte Göttin expressis verbis als "Hpa bezeich-
net (BMC S.118 Nr.112 Tafel 21 Abb.12; zuletzt vorgestellt in:
T.Hackens. Apropos de la couronne fleurie de la deesse Hera,
in: O.M~rkholm/N.M.Waggoner (Hrsg.), Greek numismatics and ar-
chaeology. Essays in Honor of Margaret Thompson. Wetteren 1979,
5.63-69 mit Tafel 40 Abb.1).
Andererseits vermutet C.Bosch (1935, S.157), daß die Göttin zu
den gan.z aUgemeinen Personifikationen guter, staatserhaltender
Kräfte gehörte und als Homonoia anzusehen sei.
Dennoch sollte die Göttin auf dieser Münze als Hera bezeichnet
sein, da kein Grund besteht, diese differenzierte Benennung ab-
zulehnen.
Eine Weihinschrift im Museum von Iznik (Nikaia), die Zeus Li-
daios, Hera und Athena gewidmet war, publizierte S.$ahin (1979)
S.33a Nr.34; vgl. auch die Weihung in TAM 4.1 Nr.65.
I1aximus - Gordian III. 229

o67 DIASSARION (reduziert) I 6.85g, Stempelstellung 210°,


Metall Orichalcum; scharf gereinigt; nicht besonders
abgegriffen
Vs: M(&pxos) ANT(wvLos) fOP6IANOC A[Y(yovoTos)]
Büste wie bei Nr.o66
Rs: NIK-AI-[E]-QN
Homonoia steht in Chiton und Peplos nach links;
sie hält im linken Arm ein Füllhorn und in der
ausgestreckten Rechten eine Patera;
auf dem Kopf ein hochovaler Gegenstempel mit ei-
ner Nike nach links (Richtung 360°); über diesen
Stempel geschlagen ein runder Gegenstempel mit
dem Kopf eines Jünglings nach rechts (Richtung
240°); links im Feld ein erhabener Punkt
unpubliziert;
Es sind nur zwei Stücke bekannt, die den Kaiser mit
einer Strahlenkrone zeigen: Mionnet, Suppl.5 Nr.857;
SNG v.Aulock 657
zur Revers-Darstellung: VgZ. die Korronentare zu den Nummern
24 und 31.
zu den Gegenstempeln: Beide Gegenstempel wurden nacheinan-
der im Jahr 244 aufgeprägt. Dadurch wurde die MUnze wohl zu ei-
ner Wertmarke im Zusammenhang mit den FestpieZen dieses Jahres
in Nikaia gemacht; s.o.5.127-128 und 134-140 (Nike) und 5.134-
140 (Regentenkopf).

o68 DIASSARION (reduziert) I 5.33g, Stempelstellung 170°;


Metall Orichalcum; abgegriffen und scharf gereinigt;
auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrier-
punkt
Vs: [M(&pxos) ANT(wVLOS) fO]P-6IANOC AY(yovoTos)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlenkrone,
von hinten gesehen, nach rechts
Rs : [NI K] -AI- EQ N
Darstellung der Homonoia wie bei Nr.o67;
links im Feld ein runder Gegenstempel mit einer
Nike nach links; der außerordentlich grob nach-
geschnittene Stempel wurde erst in der Richtung
40° eingeschlagen, sodann ein zweitesmal, nur um
weniger als zwei Millimeter daneben, in der Rich-
tung 15°
SNG v.Aulock 657; Mionnet, Suppl.5 Nr.857
zur Revers-Darstellung: Vgl. die Kommentare zu den Nummern
24 und 31.
zu den Gegenstempeln: Beide Gegenstempel wurden nacheinan-
der im Jahr 244 aufgeprägt. Dadurch wurde die MUnze wahrschein-
lich zur Wertmarke fUr die Festspiele dieses Jahres in Nikaia
gestempelt; s.o.5.127-128 und 134-140 (Nike) und 5.134-140
(Regentenkopf).
230 Katalog

069 DIASSARION (reduziert), 6.10g, Stempelstellung 190°;


Metall Orichalcum; abgegriffen und scharf gereinigt;
auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrier-
punkt
wie Nr.o68 (nicht stempelgleich)
auf dem Revers zwei Gegenstempel: ein hochovaler Ge-
genstempel mit einer Nike nach rechts (Richtung 210°)
und ein runder Gegenstempel mit der drapierten Büste
des Philippus Caesar nach rechts (Richtung 160°)
zu den Gegenstempeln: VgL. den Korrunentaro zu Nr.o67.
070 DIASSARION (reduziert), 6.11g, Stempelstellung 45°;
Metall Orichalcum; scharf gereinigt; abgegriffen; auf
beiden Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.o68
Rs: NIK[AI]E-I!N
Nikaia sitzt in Chiton und Peplos nach links und
wendet den Kopf nach rechts; sie trägt auf dem
Kopf einen Kalathos, im links Arm ein Füllhorn
und in der Rechten einen Thyrsos; links vor ihr
ein hochovaler Gegenstempel mit der Nike nach
links (Richtung 60°)
unpubliziert
zur Revers-Darstellung: VgL. den Korrunentar zu Nr. 43.
zum Gegenstempel: VgL. den Korrunentar zu Nr. o66.
Bei dieser Münze wird besonders deutLich, in weLch brutaLer
Weise die Unversehrtheit des Aversportraits beim Aufprägen der
Kontermarke vernachLässigt wurde.
Es sei daran erinnert, daß 244 der Name des ermordeten Gordianus
im Auftrag seines MBrders und NachfoLgers PhiLippus bei dessen
Durchzug auf einem MeiLenstein der Straße Nikaia-Nikomedeia
eradiert woPden ist (S.jahin (1981) S.295b, Addendum zup In-
schrift NP.15 in S.jahin (1979); vgZ. auch S.jahin (1981) S.159a).
Oll DIASSARION (reduziert), 6.37g, Stempelstellung 30°;
Metall Orichalcum; abgegriffen; scharf gereinigt; auf
der Vorderseite stellenweise schwarze Patinareste;
auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrier-
punkt ~
Vs: [M(apxo~)] ANT(wvLo~) fOP-6IANOC AYf(ouoTo~)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlenkrone,
von vorn gesehen, nach rechts; auf dem Hals ein
runder Gegenstempel mit dem Kopf des Philippus
Caesar nach rechts (Richtung 330°)
Rs: wie bei Nr.o70 (nicht stempelgleich); links im
Feld ein erhabener Punkt
Zitate wie bei Nr.o70
zum Gegenstempel: VgZ. den Korrunentar zu Nr. o67.
Cordian III. 231

o72 D!ASSARION (reduziert) I 6.41g, Stempelstellung


240°; Metall Orichalcum; abgegriffen; scharf ge-
reinigt; auf beiden Seiten, etwas dezentriert, ein
Zentrierpunkt
Vs: M(apHos) ANT(~vLos) roP6IANOC AYf(ouoTos)
Büste wie bei Nr.o71
Rs: NI [K]-AIE>JN
Sarapis steht halb nackt im Himation von vorn
und wendet den Kopf nach links; auf dem Kopf
trägt er einen Kalathos und in der Linken ein
Sceptrum; die Rechte hat er grüßend erhoben;
links im Feld ein runder Gegenstempel mit einer
Nike nach rechts (Richtung 210°); links neben
Sarapis ein brennender Altar
unpublizierte Variante;
ein Stück ohne Altar: Waddington 687;
die gleiche Darstellung auf einem Oktassarion bei:
K.Kraft (1972) Tafel 102 Abb.38a
zur Revers-Darstellung: Vgl. den Kommentar zu Nr. 45.
zum Gegenstempel: Vgl. den Kommentar zu Nr. o66.

073 DIASSARION (reduziert), 6.46g, Stempelstellung


220°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegrif-
fen; scharf gereinigt; auf beiden Seiten, fast in
der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.o66 (stempelgleich)
Rs: N[IK]A-IE>JN
Tyche steht in Chiton und Peplos von vorn und
wendet den Kopf nach links; sie hält im linken
Arm ein Füllhorn und in der Rechten ein Ruder;
rechts im Feld ein erhabener Punkt; links im
Feld ein runder Gegenstempel mit einer Nike
nach rechts (Richtung 200°)
vielleicht Tempelhafer Münzenhaus H.Senger, Katalog
der Auktion 17 (1982) Nr.116 (nicht abgebildet und
ungenau beschrieben) ;
ein Stück mit der Legende M ANT roP-ßiANOC AYr:
Mabbott collection 1149;
vgl. auch SNG v.Aulock 658
zur Revers-Darstellung: Vgl. die Kommentare zu 22, 31, 46.
zum Gegenstempel: Vgl. den Kommentar zu Nr. o66.

o74 DIASSARION (reduziert) I 5.63g, Stempelstellung 30°;


Metall Orichalcum; scharf gereinigt; fast unzirku-
liert
Vs: wie bei Nr.o70 (nicht stempelgleich)
Rs: NIKAI- [E>JN]
Darstellung wie bei Nr.o73
Zitate wie bei Nr.o73
232 Katalog

075 DIASSARION (reduziert), 3.92g(!), Stempelstellung


30°~ Metall Orichalcum~ abgegriffen~ scharf gerei-
nigt~ auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein
Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.o71 (stempelgleich)
Rs: NIKA-IE-r!N
Darstellung wie bei Nr.o73 und o74~
links im Feld zwei Gegenstempel~ ein hochovaler
Gegenstempel mit einer Nike nach rechts (Rich-
tung 220°)~ dieser Stempel ist fast völlig "ge-
löscht" worden durch einen runden Gegenstempel
mit einer männlichen Büste nach rechts (Rich-
tung 360°)
Zitate wie bei Nr.o73 und o74
zu den Gegenstempeln: VgZ. den Korrunentar zu Nr.o6?.
076 DIASSARION (reduziert), 5.59g, Stempelstellung 200°~
Metall: zinnhaltiges Orichalcum~ nicht besonders
abgegriffen~ scharf gereinigt~ stellenweise rot-
braune und dunkelgrüne Patinareste~ auf beiden Sei-
ten, fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.67 (nicht stempelgleich)
Rs: [N]-I/KAIErlN
Die Fassade des Tychetempels von Nikaia, darge-
stellt mit sechs Säulen, von vorn~ im Zentrum
und im Giebelfeld je ein Punkt~ links ein hoch-
ovaler Gegenstempel mit einer Nike nach rechts
(Richtung 210°)
Mionnet, Suppl.5 Nr.863~ Waddington 707 Revers Tafel
85 Abb.1
zum Gegenstempel: VgZ. den Korrunentar zu Nr. o66.
zur Revers-Darstellung: VgZ. N:ro. o64 und o65 und den
Korrunentar zu Nr.o46.

T R A N Q U I L L I NA (242-244)
077 DIASSARION (reduziert), 6.82g, Stempelstellung
340°~ Metall Orichalcum~ abgegriffen~ scharf gerei-
nigt~ auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein
Zentrierpunkt
Vs: CAB(E~vLa) TPAN-KYAAINA C(Eßao<n)
Drapierte Büste mit Stephane, von vorn gesehen,
nach rechts~ darauf ein runder Gegenstempel
mit einem Regentenkopf mit Lorbeerkranz nach
rechts (Richtung 360°)
Rs: [NI ]-KA- IErlN
Demeter steht in Chiton und Peplos nach links~
wie trägt einen Ährenkranz, in der Linken eine
lange Fackel und in der Rechten Ähren
Mionnet, Suppl. 5 Nr. 8 7 4 ~ l•!addincrton 7 2 0 ~ SNG v. Au-
lock 662 (stempelgleich; das End-e wurde dort in der
Beschreibung vergessen.)
Gordian III. - Tranquillina 233

zur Revers-Darstellung: VgZ. den Korrmentar zu Nr.o38.


zum Gegenstempel: VgZ. den Kommentar zu Nr. o67.

078 DIASSARION (reduziert), 5.86g, Stempelstellung


340°; Metall: Bronze(!); nicht besonders abgegrif-
fen; scharf gereinigt; stellenweise schwarze Pati-
nareste; auf dem Revers, stark dezentriert, ein
Zentrierpunkt
Vs: CAB(ELVLa) TPA-NKYAAINA C(EßaoTn)
Büste wie bei Nr.o77
Rs: NIKA-IEQN
Herakles steht nackt nach rechts; er stützt
sich mit dem linken Arm auf Keule und Löwen-
fell
unpubliziert
zur Revers-Darstellung: ,VgZ. den Korrmentar zu Nr.o12.
079 DIASSARION (reduziert), 5.63g, Stempelstellung
170°; Metall Orichalcum; abgegriffen; scharf gerei-
nigt; stellenweise fleckig; auf beiden Seiten, fast
in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.o77 (nicht stempelgleich)
Rs: NIK-A-IEQN
Hygieia steht in Chiton und Peplos nach links;
im linken Arm hält sie eine Schlange, die sie
aus einer Patera füttert, die sie in der Rech-
ten hält
unpubliziert
zur Revers-Darstellung: VgZ. den Korrmentar zu Nr.olJ.
080 DIASSARION (reduziert), 6.66g, Stempelstellung 180°;
Metall Orichalcum; ziemlich abgegriffen; scharf ge-
reinigt; auf dem Avers schwarze Patinaflecken; auf
dem Revers, fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.o78 (nicht stempelgleich)
Rs: NI-K-A-IE/llN
Tyche steht im Tempel von vorn; der Tempel ist
als Fassade mit sechs Säulen dargestellt
Waddington 722 Tafel 85 Abb.13; BMC 129 (fälschlich
"statue holding sceptre"); SNG v.Aulock 665; Slg.
Apostolo Zeno, Teil 3, Nr.3936?(ungenaue Beschrei-
bung)
zur Revers-Darstellung: DeutZieh bemerkt man, daß der Gra-
veur des ReveversstempeZs bei dessen Gestaltung unter Platz-
mangel litt. Die Attribute der G8ttin, Füllhorn und Ruder -
sind so winzig dargestellt, daß die Figur bei Waddington und
im BMC verkannt wurde. Die Parallele zu Nr.46 ist jedoch ein-
deutig: Die Gottheit im Tempel ist ohne ZweifeZ als Tyahe an-
zusprechen.
234 Katalog

P H I L I P P US S ENI 0 R (244-249)
Durch die Publizierung der Kölner Sammlung ist der Umfang
der bekannten Münzen der Epoche des Philippus aus Nikaia
bedeutend erweitert worden. Es gelang mit dieser Basis an
Material, den Aufbau der Münzprägung und die innere Chro-
nologie dieser Emissionen zu rekonstruieren (s.o.S.21-40).
Die Münzen mit den Portraits von Philippus, seiner Ehefrau
Otacilia Severa und beider Sohn Philippus sind daher nicht
in der von Theodor Mommsen einst so treffend "alphabetische
Unordnung" genannten Weise aufgeführt, sondern in der chro-
nologischen Abfolge.
Erst nach dem Montieren der Fototafeln stellte sich heraus,
daß die Nummern 126 und 127 an den Anfang der Prägung der
Stadt Nikaia im Namen des Philippus gehören. Um Verwirrun-
gen zu vermeiden, wurde die Numerierung beibehalten; die
beiden Münzen wurden aber im Katalog an die richtige Stelle
gesetzt.

126 TETRASSARION (reduziert), 11.80g, Stempelstellung


340°~ Metall Orichalcum~ ziemlich abgegriffen~ scharf
gereinigt~ große schwarze Patinaflecken~ auf beiden
Seiten, etwas außerhalb der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: M(äpxo~) IOYAIOC - $IAIITITOC AYf(ouaTo~)
Büste mit Panzer, Paludamentum über der linken
Schulter und Lorbeerkranz, von vorn gesehen,
nach rechts
Rs: NI-KA-IEQN
Demeter steht in Chiton und Peplos nach links~
sie trägt einen Ährenkranz, hält in der Linken
eine lange Fackel und in der Rechten Ähren
unpubliziert
aus anderen Stempeln: Waddington 727 Revers Tafel
85 Abb.16~ SNG v.Aulock 676
zum Aversstempel: Stempel A (stempelgleich mit Nr.127; s.o.
S.23-24 und 37
zum Reversstempel: Stempel 1 (stempelgleich mit Nr.127; s.o.
S.38; zur Darstellung vgl. den Kommentar zu Nr.o38
127 EIN ZNEITES EXEMPLAR (stempelgleich), 11.15g, Stempel-
stellung 340°~ Metall Orichalcum~ ziemlich abgegriffen~
scharf gereinigt; einige schwarze und rostrote Patina-
flecken; auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein
Zentrierpunkt;
auf der Vorderseite ein runder Gegenstempel mit H
zum Gegenstempel: Mit dieser Punze wurde das Tetrassarion
in der Zeit um 258 n.Chr. um das Doppelte, zum Oktassarion,
aufgewertet; für einen Inflations-Antoninian sollten seitdem
nicht mehr acht, sondern nur noch vier solcher Münzen gezahlt
werden; s.o.S.165-173.
Philipp I. 235

081 TETRASSARION (reduziert), 10.73g; Stempelstellung


20°; Metall Orichalcum; ziemlich abgegriffen;
scharf gereinigt; einige Patinaflecken; auf beiden
Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: M(äpxo~) IOYAIOC ~-IAIITITOC AYf(ouoTo~)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Lorbeerkranz,
von hinten gesehen, nach rechts
Rs: N-[I]K-AIE0N
Philippus trägt Rüstung und Lorbeerkranz und
reitet im Schritt nach links; er hält im linken
Arm ein Tropaion und erhebt grüßend die Rechte
Waddington 730 Revers Tafel 85 Abb.19 (stempelgleichi;
Mabbott collection 1151
aus einem abweichenden Aversstempel: SNG v.Aulock 677
zum Aversstempel: Stempel B ( stempelgleich mit Nr. 82, SNG
Kopenhagen 530 und SNG v.Aulock 7051 = K.Kraft (1972) Tafel 104
Abbildung 55); s.o.S.23-24 und 37
zum Re\·ersstempel: Stempel 2 (stempelgleich mit Waddington
730 Revers Tafel 85 Abb.19); s.o.S.38; zur Darstellung s.o.
Seite 21-22.

o82 TETRASSARION (reduziert) I 12.31g, Stempelstellung


20°; Metall Orichalcum; ziemlich abgegriffen; scharf
gereinigt; rote und schwarze Patinaflecken; auf bei-
den Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.o81 (stempelgleich)
Rs: wie bei Nr.126 und 127 (nicht stempelgleich)
unpubliziert
aus anderen Stempeln: Waddington 727 Revers Tafel 85
Abb.16; SNG v.Aulock 676
nicht abgebildet und ungenau beschrieben: Sammlung
Hollscheck, Teil 1, Nr.449c
zum Aversstempel: Stempel B (stempelgleich mit Nr.o81, SNG
Kopenhagen 530 und SNG v.Aulock 7051 = K.Kraft (1972) Tafel
104 Abb.55); s.o.S.23-24 und 37
zum Reversstempel: Stempel 4; zur Darstellung vgl. den Kom-
mentar zu Nr.o38.

083 TETRASSARION (reduziert), 10.95g, Stempelstellung


180°; Metall Orichalcum; ziemlich abgegriffen; scharf
gereinigt; besonders auf dem Avers große rostrote Ver-
krustungen mit hellgrünen "Ausblühungen"; auf beiden
Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: M(äpxo~) IOYAIOC - ~IAIITITOC AYf(ouoTo~)
Büste wie bei Nr.o81 und o82
Rs: NI-KA-IEQN
Tyche steht in Chiton und Peplos von vorn und
wendet den Kopf nach links; sie trägt ~uf dem
Kopf einen Kalathos, im linken Arm ein Füllhorn
und in der Rechten ein Ruder
unpublizierte Variante
aus einem anderen Aversstempel: Mabbott coll.1153
236 Katalog

zum Aversstem pel: StempeZ C ; s.o.S.24 und 37.


zum Reversstem pel: Stempel 6; s.o.S.38; zur DarsteLlung
vgl. die Kommentare zu den Nummern 22, 31 und 46.
084 TETRASSARION (reduziert ), 11.58g, Stempelste llung
20°; Metall Orichalcum ; ziemlich abgegriffe n;
scharf bis aufs blanke Metall gereinigt; auf beiden
Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrierpu nkt
Vs: wie bei Nr.o83 (nicht stempelgle ich)
Rs: NI-KA-IEQN
Homonoia sitzt in Chiton und Peplos nach links;
sie hält im linken Arm ein Füllhorn und in der
ausgestrec kten Rechten eine Patera
Grose 7505 Tafel 256 Abb.16; SNG v.Aulock 673 (beide
stempelgle ich)
zum Aversstem pel: Stempel D (stempelgZei ch mit Nr.o85,
Grase 7505 und SNG v.AuZock 673); s.o.S.24 und 37.
zum Reversstem pel: Stempel 7 (stempelglei ch mit Nr.o85,
Grase 7505, SNG v.Aulock 673 und 689 (Otacilia SeveraJJ; s.o.
s. 38.
Schon früher wurde die DarstelLung auf Münzen Nikaias verwen-
det, ja sogar benannt als OMONOIA NIKAIEQN (Tafel 34 Abb.15).
Eine solche thronende Homonoia-Concordia gibt es auch häufig in
der gleichzeitig en Münzprägung der Reichsmünzs tätten Rom und
Antiochia am Orontes (RIC 4.3 S.57-58 und 61 Nr.109,110,1 19,125,
126,129,143,203,204 und 241; Cohen Nr.2-4,8,9,1 4,16,17,34 und
35 und Otacilia Severa Nr.5-7 und 10-15); vgl. auch die Kommen-
tare zu den Nummern 24, 31 und 40 dieser SammZung.
085 EIN ZWEITES EXEMPLAR (stempelg leich), 11.36g; Stem-
pelstellun g 20°; Metall Orichalcum ; stark abgegrif-
fen; scharf gereinigt; auf dem Revers ein großer
schwarzer Patinaflec k; auf beiden Seiten, fast in der
Mitte, ein Zentrierpu nkt
zum Reversstem pel: Das Stück ist stempelgleic h mit Nr. o84.
Die Münze Nr.o85 ist aber jünger als Nr.o84: Auf der Rückseite
ist bei Nr.o85 im Bereich des Legendenbeginns ein StempeLriß
aufgebrochen, der bei Nr.o84 noch nicht zu sehen ist.
086 TETRASSARION (reduziert ), 13.50g, Stempelste llung
360°; Metall Orichalcum ; ziemlich abgegriffe n; scharf
gereinigt; auf beiden Seiten große schwarze und rost-
rote Patinaflec ken; auf beiden Seiten, fast in der
Mitte, ein Zentrierpu nkt
Vs: [M(äpxo~) IOYA]IOB ~IAIITITOC AYf(ouoTo~)
Büste wie bei Nr.o81
Rs: NIKA-IEQN
Athena Promachos steht in Chiton und Peplos
nach links; sie trägt einen Helm und hält in der
Linken einen Speer und auf der Rechten eine Eule
unpublizi ert
Philipp I. 237

zum Aversstempel: Stempel E ( stempelgleich mit Nr. 8 7-89


und Waddington 731); s.o.S.24 und 37.
zum Reversstempel: Stempel 8 (stempelgleich vielleicht
mit Waddington 725); s.o.S.o38; zur Darstellung vgl. den Kom-
mentar zu Nr.o18.

o87 TETRASSARION (reduziert)I 10.15g, Stempelstellung


360°; Metall Orichalcum; abgegriffen; scharf gerei-
nigt bis auf das blanke Metall; auf beiden Seiten,
fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.o86 (stempelgleich)
Rs: NI-KA-IE>JN
Dikaiosyne steht in Chiton und Peplos nach links;
sie trägt auf dem Kopf einen Kalathos und hält im
linken Arm ein Füllhorn und in der ausgestreckten
Rechten eine Balkenwaage
unpubliziert
zum Aversstempel: Stempel E ( stempelgleich mit Nr. o86, o88
und o89 und Waddington 731); s.o.S.24 und 37.
zum Reversstempel: Stempel 9; s.o.S. 38; zur Darstellung
vgl. Nr.39 und den Kommentar zu Nr.31.

o88 TETRASSARION (reduziert)I 10.63g, Stempelstellung


10°; Metall Orichalcum; stark abgegriffen; scharf
gereinigt bis auf das blanke Metall; an wenigen Stel-
len schwarze Patinareste; auf beiden Seiten, fast in
der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.o86 (stempelgleich)
Rs: NIKA-IE>JN
Tyche, dargestellt wie bei Nr.83
unpublizierte Variante
ein Stück aus einem anderen Reversstempel: SNG Kopen-
hagen 530
zum Aversstempel: StempelE (stempelgleich mit Nr.86, 87 und
89 und Waddington 731); s.o.S.24 und 37.
zum Reversstempel: Stempel 10; zur Darstellung vgl. die
Kommentare zu Nr.22, 31 und 46.

089 TETRASSARION (reduziert), 10.51g, Stempelstellung


10°; Metall Orichalcum; abgegriffen; scharf gereinigt
bis auf das blanke Metall; stellenweise rote und
schwarze Flecken
Vs: wie bei Nr.86 (&tempelgleich)
Rs: NIKAIE>JN I AYfOYCT[IA] I CEYHP[IA]
Zwei Preiskronen und ein Geldsack, dargestellt
wie bei Nr.52
Waddington 731 Tafel 85 Abb.20 (stempelgleich);
Mionnet, Suppl.5 Nr.877
ein Stück aus dem Aversstempel I: SNG v.Aulock 669
zum Aversstempel: Stempel E ( stempelgleich mit Nr. 86-88
und Waddington 731); s.o.S.24 und 37.
zum Reversstempel: Stempel 11 ( stempelgleich mit Wadding-
ton 731 und SNG v.Aulock 669); s.o.S.22, 24 und 38; zur Dar-
stellung vgl. den Kommentar zu Nr.52.
238 Katalog

090 TETRASSARION (reduziert), 11.55g, Stempelstellung


10°; Metall Orichalcum; abgegriffen; scharf gerei-
nigt; auf dem Revers ein großer schwarzer Patina-
fleck; auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein
Zentrierpunkt bzw. zwei (Avers)
Vs: M(äpxo~) IOYAIO[G] ~IAIITITOC AYf(ouoTo~)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlen-
krone, von hinten gesehen, nach rechts; auf
dem Hals ein runder Gegenstempel mit H(=8)
Rs: NIK-AI-E>JN
Kybele trägt Chiton, Peplos und Kalathos und
sitzt auf einem Löwen, der nach rechts geht,
von vorn und wendet den Kopf nach rechts
unpubliziert
zum Aversstempel: Stempel G; s.o.S.24 und 37.
zum Reversstempel: Stempel 12 ( stempelgleich mit Nr. 106
der OtaciZia Severa); s.o.S.38. -Zur Darstellung vgl.
C.Bosch (1935) S.138.
zum Gegenstempel: Mit dieser Punze wurde das Tetrasaarion
um 258 n.Chr. um das Doppelte, zum Oktassarion, aufgewertet;
vgl. den Kommentar zu Nr.127 und oben S.163-175.

o91 TETRASSARION (reduziert) I 11.77g, Stempelstellung


180°; Metall Orichalcum; etwas abgegriffen; scharf
gereinigt; wenige rostrote Verkrustungen; auf bei-
den Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: M(äpxo~) IOYAIOG ~IAIITITOC AYf(ouoTo~)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlenkro-
ne, von hinten gesehen, nach rechts
Rs: NI-K-AI-Eri-N
Philippus galoppiert mit eingelegter Lanze
nach rechts
unpublizierte Variante
ein Stück aus dem Reversstempel 15 (Kölner Sammlung
Nr.92): Waddington 729 Revers Tafel 85 Abb.18
zum Aversstempel: Stempel Ia (stempelgleich mit S!VG v.Aulock
h70-672, 674 und 676 und mit Nr.91-101 der Kölner Sammlung; re-
touchiert weiterverwendet zur Prägung der Stücke Köln 102-104
und SNG v.Aulock 666, 668 und 675).
zum Reversstempel: Stempel 14; s.o.S.21-22 und 38.

092 TETRASSARION (reduziert), 12.20g; Stempelstellung


180°; Metall Orichalcum; etwas abgegriffen; scharf
gereinigt; auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein
Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.o91 (stempelgleich); auf dem Hals ein
runder Gegenstempel mit H(=8)
Rs: NI-KAI-E->JN
Philippus galoppiert mit eingelegter Lanze
nach rechts
Waddington 729 Revers Tafel 85 Abb.18 (stempelgleich)
zum Aversstempel: Stempel Ia ( stempelgleich mit Köln o91
und o93-101 sowie SNG v.Aulock 670-672, 674 und 676; retou-
chiert weiter verwendet für Köln 102-104 und SNG v.Aul.666 u.a.)
Philip:p I. 239

zum Gegenstempel: Mit dieser Punze wurde das Tetrasaarion um


258 n.Chr. um das Doppelte, zum Oktassarion, aufgewertet. Die
Kontermarke ist identisch mit derjenigen auf Nr.161 des Trebo-
nianus Gallus; s.o.S.160 und 165-173.
zum Reversstempel: Stempel 15 ( stempelgleich mit Waddington
729 Tafel 85 Abb.18); s.o.S.21-22 und 38.

093 TETRASSARION (reduziert), 8.92g, Stempelstellung


350°; Metall Orichalcum; etwas abgegriffen; scharf
gereinigt bis auf das blanke Metall; auf beiden Sei-
ten, fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.91 (stempelgleich)
Rs: NEI-KA-[IE]~N
Athena Promachos steht in Chiton und Peplos von
vorn und wendet den Kopf nach links; sie trägt
einen Helm, hält in der Linken Schild und Speer
und in der ausgestreckten Rechten eine Patera
Waddington 726 Revers Tafel 85 Abb.15; SNG v.Aulock
671 (beide stempelgleich)
zum Aversstempel: Stempel Ia ( stempelgleich mit Köln o91-
o92 und o94-101, sowie SNG v.Aulock 670-6?2 und 6?6; retou-
chiert weiter ver'Wendet für Köln 102-104 sowie SNG v.Aulock
666, 668 und 6?5).
zum Reversstempel: Stempel 16 (Der Speer der Athena ist
erst im Laufe der Benutzung dieses Stempels eingraviert wor-
den: Er ist bei den Exemplaren der Kölner Sammlung und bei
Waddington ?26 deutlich zu sehen, fehlt aber noch beim anson-
sten stempelgleichen Stück SNG v.Aulock 671).
Die Schreibung des Stadtnamens NEIKAIE~N statt NIKAIE~N ist
auf Münzen von Nikaia ungewöhnlich; in dieser Art wurde immer
die Stadt Neikaia der Kilkianoi in Lydien genannt.
Zur Revers-Darstellung vgl. den Kommentar zu Nr.18.

094 TETRASSARION (reduziert), 10.81g, Stempelstellung


350°; Metall Orichalcum; etwas abgegriffen; scharf
gereinigt bis auf das blanke Metall; auf beiden Sei-
ten, fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt; in der
Richtung 45° bzw. 315° (Revers) ein tiefer Schröt-
lingsriß
Vs: wie bei Nr.91 (stempelgleich)
Rs: NI-KA-IEriN
Demeter, dargestellt wie bei Nr.126-127 u.a.
Waddington 727 Revers Tafel 85 Abb.16; SNG v.Aulock
676 (beide stempelgleich) ; ungenau beschrieben und
nicht abgebildet bei Slg. Hollscheck, Teil 1 Nr.449c

095 EIN ZWEITES EXEMPLAR, 10.07g, stempelgleich


zum Aversstempel: Stempel Ia (stempelgleich mit Köln o91-
101 und SNG v.Aulock 6?0-6?2 und 676; retouchiert weiter ver-
wendet für Köln 102-104 und SNG v.Aulock 666, 668 und 675).
zum Reversstempel: Stempel 18 ( stempelgleich mit Köln 94-
95, Waddington 72? und SNG v.Aulock 676).
Zur Darstellung vgl. den Kommentar zu Nr.38.
240 Katalo~

096 TETRASSARION (reduziert), 12.10g, Stempelstellung


150°; Metall Orichalcum; scharf gereinigt bis auf
das blanke Metall; auf beiden Seiten, fast in der
Mitte, ein winziger Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.91 (stempelgleich)
Rs: NI-KAI-EI1N
Demeter sitzt in Chiton und Peplos nach links;
sie trägt einen Ährenkranz, hält in der Linken
eine lange Fackel und in der ausgestreckten
Rechten Ähren
unpubliziert
zur Rückseite vgl. SNG v.Aulock 7053 (Philippus II.)
zum Aversstempel: Stempel Ia ( stempelgleich mit KBln o91-
101 und SNG v.Aulock 670-672 und 676; retouchiert weiter ver-
wendet für KBln 102-104 und SNG v.Aulock 666, 668 und 675);
vgl. oben S.25 und 37.
zum Reversstempel: Stempel 19; zur Darstellung vgl. den
Kommentar zu Nr.38.

097 TETRASSARION (reduziert), 11.98g, Stempelstellung


360°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegrif-
fen; scharf gereinigt und etwas rauh; kleinere Pati-
naflecken; auf beiden Seiten, fast in der Mitte,
ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.91 (stempelgleich)
Rs: NI-KAI-EI1N
Dikaiosyne, dargestellt wie bei Nr.87
unpubliziert
zum Aversstempel: StempeL Ia (stempel-gLeich mit KBln o91-
101 und SNG v.Au'lock 670-672 und 676; retouchiert weiter ver-
wendet für KB'ln 102-104 und SNG v.Aulock 666, 668 und 675);
s.o. S. 25 und 37.
zum Reversstempel: Stempel 20; zur Darstellung vgl. die
Kommentare zu Nr.31, 39 und 87; zum StempeL vgl. oben S.38.
098 TETRASSARION (reduziert), 9.76g, Stempelstellung
360°; Metall Orichalcum; scharf gereinigt bis auf
das blanke Metall; schwarze und rote Patinaflecken;
ziemlich abgegriffen; auf beiden Seiten, fast in
der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.91 (stempelgleich); Gegenstempel H
Rs: [N] I-KA-IEI1N
Dionysos steht von vorn und wendet den Kopf
nach links; er trägt einen Efeukranz und eine
Chlamys; er hält in der Linken einen mit Bän-
dern geschmückten Thyrsos und in der ausge-
streckten Rechten einen Kantharos
unpubliziert
zum Revers vgl. SNG v.Aulock 7054 (Otacilia Severa)
zum Aversstempel: StempeL Ia (stempel-gleich mit Köln o91-
101 und SNG v.Aulock 670-672 und 676; retouchiert weiter ver-
wendet für KBln 102-104 und SNG v.Aulock 666, 668 und 675).
Phili:r>;:> I. 241

zum Gegenstempel: Mit dieser Punze wurde das Tetrassarion um


258 n.Chr. zum Oktassarion aufgewertet; dieselbe Punze wurde in
die Nr.111 der Otacilia Severa eingeschlagen; die Münzen wurden
damit ein Viertel Antoninian wert; s.o.S.160 und 165-173.
zum Reversstempel: Stempel 21 ( stempelgleich mit Köln 99);
zur Darstellung vgl. M.Bernhart (1949) S.24-27 und oben den
Kommentar zu Nr.o16; zum Stempel vgl. oben S.38.

099 EIN ZWEITES EXEMPLAR (stempelgleich), 11.63g, Stem-


pelstellung 10°; sehr abgegriffen; scharf gereinigt;
große Flächen schwarz verfärbt; auf beiden Seiten,
fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt; in Richtung
10° (Avers) ein breiter Schrötlingsriß; starker Re-
vers-Doppelschlag: Dionysos ist in der rechten Hälf-
te der Münze in Richtung 320° ein zweites Mal abge-
prägt
zum Gegenstempel: Mit dieser Punze wurde um 258 n. Chr. die-
ses Tetrassarion um das Doppelte, zum Oktassarion, aufgewertet;
derselbe Gegenstempel wurde auf den Kölner Münzen Nr.104 (Phi-
lippus senior), 128 (Philippus junior) und 149 (Trebonianus
Gallus) eingeschlagen; s.o.S.160 und 165-173.
zu Reversstempel und - darstellung: s.o.unter Nr.o98.

100 TETRASSARION (reduziert), 11.86g, Stempelstellung


350°; Metall Orichalcum; scharf gereinigt; schwarze
und kupferrote Verfärbungen; auf dem Revers rostrote
Patina mit hellgrünen "Ausblühungen"; ziemlich abge-
griffen; auf beiden Seiten, etwas dezentriert, ein
Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.91 (stempelgleich); auf dem Hals ein
runder Gegenstempel mit H(=8J
Rs: NIKAI-EQN
Homonoia, dargestellt wie auf Nr.84
SNG v.Aulock 672 (stempelgleich)
zum Aversstempel: Stempel Ia ( stempelgleich mit Köln o91-
101 und SNG v.Aulock 670-672 und 676; retouchiert weiter ver-
wendet fUr Köln 102-104 und SNG v.Aulock 666, 668 und 6?5).
zum Gegenstempel: Mit dieser Punze wurde das Tetrassarion um
258 n.Chr. um das Doppelte, zum Oktassarion, aufgewertet; s.o.
S.165-173.
zum Reversstempel: Stempel 22 ( stempelgleich mit SNG v.Au-
lock 672); s.o.S.38; zur Darstellung vgl. oben den Kommentar
zur Nwruner 84.

101 TETRASSARION (reduziert), 13.16g, Stempelstellung


360°; Metall Orichalcum; scharf gereinigt; schwarze
Verfärbungen mit hellgrünen "Ausblühungen"; ziemlich
abgegriffen; auf dem Revers im Bereich des Endes der
Legende ein großer Ausbruch im Stempel; auf beiden
Seiten, etwas dezentriert, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.91 (stempelgleich)
Rs: [NI-K] A-IEQN
Homonoia, dargestellt wie bei Nr.24
242 Katalog

SNG v.Aulock 674 (stempelgleich)


zum Aversstempel: Stempel Ia (stempelgleieh mit Köln o91-
101 und SNG v.Auloek 670-672, 674 und 6?6; retouehiert weiter
verwendet für Köln 102-104 und SNG v.Auloek 666, 668 und 675);
vgl. oben S.25 und 37.
zum Reversstempel: Stempel 23 ( stempelgleieh mit SNG v,Au-
loek 674); zur Darstellung vgl. die Kommentare zu Nr.24, 31
und 40. In Rom wurden im Namen der Otaeilia Severa Antoniniane
geprägt, die Goneordia sitzend mit Füllhorn und Patera vor ei-
nem brennenden Altar zeigen; die Legende lautet GONGORDIA
AVGG (vgl. RIG 126).

102 TETRASSARION (reduziert), 10.50g, Stempelstellung


30°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegriffen,
aber durch die scharfe Reinigung aufgerauht; auf bei-
den Seiten kupferrote Verfärbungen mit hellgrünen
"Ausblühungen"; auf beiden Seiten, fast in der Mitte,
ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.91, jedoch ist der Stempel retouchiert
worden
Rs: NIKA-IE!"lN
Asklepios, dargestellt wie bei Nr.54
SNG v.Aulock 668 (stempelgleich)
zu Waddington 728: In der Sammlung Waddington wird unter
Nr. 728 Oievers Tafel 85 Abb.17) eine ähnliehe Münze aufgeführt
und dem Philippus senior zugeordnet. Ein Stüek mit stempelglei-
eher Rüekseite findet sieh in SNG v.Auloek unter Nr.667.
Diese Münzen gehören aber zu Philippus junior (s.o.S.29-32).
zum Aversstempel: Stempel Ib ( stempelgleieh mit Köln 103
und 104 und SNG v.Auloek 666, 668 und 675; der Stempel wurde
retouehiert aus Stempel Ia, mit dem die Münzen Köln o91-101
und SNG v.Aulock 6?0-6?2, 6?4 und 6?6 geprägt wurden).
zum Reversstempel: Stempel 24 ( stempelgleich mit SNG v.Au-
lock 668; zur Darstellung vgl. Nr.34, 54 und den Kommentar zu
Nr.11; das Reversthema wurde aueh zur Prägung von Münzen im
Namen der Otaeilia Severa verwendet (s.u.Nr.118).

103 TETRASSARION (reduziert), 8.27g, Stempelstellung


15°; Metall Orichalcum; scharf gereinigt, ziemlich
abgegriffen; große schwarze Verfärbungen; auf bei-
den Seiten, etwas dezentriert, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.102 (stempelgleich)
Rs: NIK-AI-EflN
Athena Promachos steht in Chiton und Peplos
nach links; sie trägt einen Helm, hält in der
Linken einen Speer und in der ausgestreckten
Rechten eine Patera
unpubliziert
zum Aversstempel: Stempel Ib ( stempelgleieh mit Köln 10,~
und 104 und SNG v.Auloek 666, 668 und 675; retouehiert aus
Stempel Ia, der verwendet wurde zur Prägung von Köln o91-101
sowie SNG v.Auloek 670-672, 674 und 676).
Philipp I. - Otacilia Severa

zum Reversstempel: Stempel 25; zur Darstellung vgl. den


Kommentar zu Nr.18.
104 TETRASSARION (reduziert), 10.82g, Stempelstellung
360°: Metall Orichalcum: gereinigt, aber wieder
gelbbraun angelaufen: ziemlich abgegriffen: schlie-
rige Schrötlingsfehler: auf beiden Seiten, stark
dezentriert, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.102 (stempelgleich): auf dem Hals
ein runder Gegenstempel mit H(=8J
Rs: NI-KA-IE>JN
Demeter, dargestellt wie bei Nr.126-127 und
anderen Münzen: im unteren Bereich der Fackel
ein Stempelbruch
Waddington 727 Revers Tafel 85 Abb.16: SNG v.Aulock
676: Slg. Hollscheck, Teil 1 Nr.449c (ungenau be-
schrieben und nicht abgebildet)
zum Aversstempel: Stempel Ib ( stempelgleich mit Kt5ln 102
und 103 und SNG v.Aulock 666, 668 und 6?5; retouchiert aus
Stempel Ia, der zur Prägung der Münzen KtJln 91-101 und SNG v.
Aulock 6?0-6?2, 6?4 und 6?6 verwendet wurde).
zum Gegenstempel: Mit dieser Punze wurde um 258 n. Chr. die-
ses Tetrassarion zum Oktassarion aufgewertet; solche Münzen wa-
ren seitdem nicht mehr ein Achtel, sondern ein Viertel Antoni-
nian wert; dieselbe Punze wurde in die Münzen 99, 128 und 149
eingeschlagen; s.o.S.160 und 165-1?3.
zum Reversstempel: Stempel 26; zur Darstellung vgl. den
Kommentar zu Nr.38.

0 T AC I L I A S E V E RA (244-249)

105 TETRASSARION (reduziert), 12.31g, Stempelstellung 5°:


Metall Orichalcum: nicht besonders abgegriffen:
scharf gereinigt, dadurch dunkelbraun, hellrot und
türkisfarbig verfärbt: auf beiden Seiten, fast in der
Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: M(apxLa) OTAKEIA-IA CEOYHPA
Drapierte Büste mit Stephane, von vorn gesehen,
nach rechts
Rs: NIK-AI-E>JN
Homonoia, dargestellt wie auf Nr.84
SNG v.Aulock 7055 = K.Kraft (1972) Tafel 104 Abb.61
(stempelgleich)
aus dem Aversstempel C: Waddington 734: Mabbott
collection 1154
zum Aversstempel: Stempel A (stempelgleich mit SNG v.Aulock
?055 =K.Kraft (19?2) Tafel 104 Abb.61); s.o.S.26-28 und 3?.
zum Reversstempel: Stempel 29 (stempelgleich mit SNG v.Aulock
?055 = K.Kr>aft (19?2) Tafel 104 Abb.61); zur Darstellung vgl.
die Kommentare zu Nr.24,31,40 und 84.
244 Katalog

106 TETRASSARION (reduziert), 11.76g, Stempelstellung


5"~ Metall Orichalcum~ ziemlich abgegriffen~ scharf
bis auf das blanke Metall gereinigt~ auf dem Avers
schwarze Flecken~ auf beiden Seiten, fast in der
Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: MAPKIA OTAKI(A~a) - CE[OYHPA A]Yf(oDcrTa)
Drapierte Büste mit Stephane, von vorn gesehen,
nach rechts~ auf dem Hals ein runder Gegenstem-
pel mit H(=8J
Rs: Kybele, dargestellt wie bei Nr.90 (stempelgleich)
vielleicht R.Münsterberg (1921) S.139, ansonsten
unpubliziert
zum Aversstempel: Stempel C ( stempelgleich mit Köln Nr. 107-
118, Waddington 733 und SNG v.Aulock 686-688, 690-694 und
7054 = K.Kraft (1972) Tafel 104 Abb.60); s.o.S.26-28 und 37.
zum Gegenstempel: Mit dieser Punze wurde das Tetrasaarion
um 258 n.Chr. zum Oktassarion aufgewertet; für den Antoninian
waren seitdem vier Rolcher Münzen zu zahlen; s.o.S.165-173.
zum Reversstempel: Stempel 12 ( stempelgleich mit Nr. 90 des
Philippus senior); vgl. den Kommentar zu Nr.90.

107 TETRASSARION (reduziert), 10.24g, Stempelstellung


190"; ~etall Orichalcum~ ziemlich abgegriffen~ bis
auf das blanke Metall scharf gereinigt~ auf beiden
Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.106 (stempelgleich)
Rs: NIKAIEri/N
eine Preiskrone mit drei durch Punkte angedeute-
ten Spruchbändern~ in der Krone zwei Palmzweige
SNG v.Aulock 691 (stempelgleich)
zum Aversstempel: Stempel C ( stempelgleich mit Köln 106
und 108-118, Waddington 733 und SNG v.Auloek 686-688, 690-694
und 7054 = K.Kraft(1972) Tafel 104 Abb.60); s.o.S.26-28 und 37.
zum Reversstempel: Stempel 30 ( stempelgleich mit SNG v.Au-
lock 691); die Preiskrone spielt auf die Agone des Jahres 244
an; vgl. dazu die Kommentare zu Nr.52 und 89.

108 TETRASSARION (reduziert), 10.65g, Stempelstellung


190"~ Metall Orichalcum~ scharf gereinigt, dadurch
schwarze und rostrote Verfärbungen~ stark abgegrif-
fen~ auf beiden Seiten kaum sichtbare Zentrierpunkte
Vs: wie bei Nr. 106 (stempelgleich) ~ auf dem Hals
ein runder Gegenstempel mit H(=8)
Rs: Zwei Tempel mit fünfsäuliger Fassade, einander
gegenüber, darunter NIKAIEriN
Mabbott collection 1155 (stempelgleich) ~ ansonsten
unpubliziert
zum Aversstempel: Stempel C ( stempelgleich mit Köln 106,
107 und 109-118, Waddington 733 und SNG v.Aulock 686-688, 690-
694 und 7054 = K.Kraft (1972) Tafel 104 Abb.60); s.o.S.26-28,37.
zum Gegenstempel: Mit dieser Punze wurde das Tetrasaarion
um 258 n.Chr. zum Oktassarion aufgewertet; von solchen Münzen
waren seitdem nicht mehr acht, sondern nur noch vier Stücke je
Antoninian zu zahlen; s.o.S.165-173.
Otacilia Severa 245

zum Reversstempel: Sterrrpe l 31 ( sterrrpe lgleich mit Mabbott


collection 1155 und Köln 109).
zur Revers-Darstellung: Es handelt sich um die Kopie eines
fYps aus der gleichzeitigen Münzprägung von Nikomedeia.
Dort standen die beiden Terrrpel für die zwei Neokorien, die der
Stadt von Augustus und von Septimius Severus verliehen worden
waren. Die Bürger von Nikomedeia waren so stolz darauf, daß
sie diese Ehre stereotyp auf ihren Münzen·manifestierten.
Nikaia hat diesen Titel nie führen dürfen. Eine
Neokorie war der Stadt von Hadrian verliehen, aber von Septi-
mius Severus aberkannt worden (s.o. im Kommentar zur Zeit des
Traian und Hadrian oben im Katalog über Nr.10 und S.Bosch
(1935) S.226-232).
Die Münze zeigt, wie vorsichtig man sein muß bei dem Versuch,
von Münzbildern auf die reale Existenz des Dargestellten zu
schließen.
109 EIN ZWEITES EXEMPLAR, 12.78g, Stempelstellung 170°;
Metall Orichalcum; nicht besonders abgegriffen; bis
auf das blanke Metall scharf gereinigt; auf beiden
Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
stempelgleich mit Nr.108; dort Zitate und Kommentar

110 TETRASSARION (reduziert), 14.08g, Stempelstellung


190°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegriffen;
gelbbraune Patina; auf beiden Seiten, fast in der
Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.106 (stempelgleich)
Rs: NIK-AIE-nN(!)
Athena Promachos steht in Chiton und Peplos von
vorn und .wendet den Kopf nach links; sie trägt
einen Helm und hält in der Linken Schild und
Speer und in der ausgestreckten Rechten eine
Patera
Waddington 732; SNG v.Aulock 688 (stempelgleich)
zum Aversstempel: Sterrrpel C (sterrrpelgleich mit Köln 106-
109 und 111-118, Waddington 733 und SNG v.Aulock 686-688,
690-694 und 7054 = K.Kraft (1972) Tafel 104 Abb.60); s.o.S.26ff.
zum Reversstempel: Sterrrpel 33 (sterrrpelgleich mit Köln 111
und SNG v.Aulock 688); vgl. den Kommentar zu Nr.18.
An diesem Stück ist gut er erkennen, in welcher Weise die Legen-
de in den Sterrrpel vorgraviert wurde: Die Schräghaste des ersten
N ist falsch herum angelegt, aber in der Hauptgravierung richtig
geschnitten worden. Bei dem letzten N ist es genau anders herum.
Die beiden fehlerhaft vorgravierten Hasten sind noch deutlich
zu erkennen.
111 EIN ZWEITES EXEMPLAR, 12.57g, Stempelstellung 190°;
Metall Orichalcum; ziemlich abgegriffen; scharf ge-
reinigt; große braune und rostrote Patinaflecken;
auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrier-
punkt; auf dem Avers ein runder Gegenstempel mit H
stempelgleich mit Nr.110; zur Punze vgl. oben Nr.108.
246 Katalo~

112 TETRASSARION (reduziert), 11.70g, Stempelstellung


30°; Metall Orichalcum; ziemlich abgegriffen; bis
auf das blanke Metall scharf gereinigt, daher ist
die Oberfläche stellenweise porös und durch schwar-
ze Flecken verunstaltet; auf beiden Seiten, fast
in der Mitte, ein kaum sichtbarer Zentrierpunkt.
Vs: wie bei Nr.106 (stempelgleich)
Rs: NIKA-IEnN
Athena Promachos steht in Chiton und Peplos
nach rechts; sie trägt einen Helm und hält mit
dem linken Arm einen runden Schild; die Rechte
hat sie erhoben, um ihren Speer zu werfen
vielleicht Mabbott collection 1156 (irrtümlich wurde
unter dieser Nummer Stück 1126 abgebildet; ein Foto
dieser Münze fehlt); ansonsten unpubliziert
zum Aversstempel: StempeZ C ( stempeZgZeiah mit KöZn 106-
111 und 113-118, Waddington 733 und SNG v.AuZoak 686-688, 690-
694 und 7054 =K.Kraft (1972) TafeZ 104 Abb.60); s.o.S.26-28.
zum Reversstempel: StempeZ 34; zur DarsteZZung vgZ. den
Kommentar zu Nr.18.

113 TETRASSARION (reduziert), 10.94g; Stempelstellung


30°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegriffen;
bis auf das blanke Metall scharf gereinigt; stellen-
weise schwarz, rostrot und kupferrot verfärbt; auf
beiden Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.106 (stempelgleich)
Rs: NI-KA-IE[JN
Demeter, dargestellt wie bei Nr.126 (nicht
stempelgleich)
unpubliziert
zum Aversstempel: Stempel. C (stempeZ.gZ.eiah mit KtJZ.n 106-
112, 114-118, Waddington 733 und SNG v.AuZoak 686-688, 690-
694 und 7054 =K.Kraft (1972) TafeZ 104 Abb.60); s.o.S.26-28.
zum Reversstempel: StempeZ 35; zur DarsteZZung vgZ. den
Kommentar zu Nr.38.

114 TETRASSARION (reduziert), 11.14g, Stempelstellung


360°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegriffen;
bis auf das blanke Metall scharf gereinigt; an weni-
gen Stellen schwarz verfärbt; auf der Rückseite im
Bereich der Konturen etliche Kratzer; auf beiden Sei-
ten, fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.106 (stempelgleich)
Rs: NI-KA-IE[JN
Dikaiosyne, dargestellt wie bei Nr.87
SNG v.Aulock 694 (stempelgleich), sonst unpubliziert
zum Aversstempel: StempeZ C ( stempeZgZeiah mit KöZn 106-113
und 115-118, Waddington 733 und SNG v.AuZoak 686-688, 690-694
und 7054 =K.Kraft (1972) TafeZ 104 Abb.60); s.o.S.26-28.
zum Reversstempel: StempeZ 36 (stempeZgZeiah mit SNG v.Au-
Zoak 694); s.o.S.39; zur DarsteZZung vgZ. die Kommentare zu
Nr.31, 39 und 87.
Otacilia Sevcra 2'!.7

115 TETRASSARION (reduziert), 10.26g, Stempelstellung


180°; Metall Orichalcum; stärker abgegriffen; bis
auf das blanke Metall scharf gereinigt; stellen-
weise kupferrot verfärbt; auf beiden Seiten, fast
in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.106 (stempelgleich)
Rs : [ NI ) - KA- I Erl N
Homonoia, dargestellt wie bei Nr.67
vielleicht Waddington 734 (nicht abgebildet; die
Averslegende endet sicher nicht auf AY, wie dort
steht); SNG v.Aulock 693 (stempelgleich)
eine Variante aus anderen Stempeln (stempelgleich
mit Köln 105): SNG v.Aulock 7055 = K.Kraft (1972)
Tafel 104 Abb.61.
zum Aversstempel: Stempel C ( stempelgleich mit Köln 106-
114 und 116-1.18, Waddington 733 und SNG v.Aulock 686-688,
690-694 und 7054 =K.Kraft (1972) Tafel 104 Abb.60); s.o.S.26ff.
zum Reversstempel: Stempel 37 (stempelgleich mit SNG v.Au-
lock 693); s.o.S.39; zur Darstellung vgl. die Kommentare zu
Nr.24, 31, 40 und 84.

116 TETRASSARION (reduziert), 12.66g, Stempelstellung


30°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegriffen;
scharf gereinigt; große schwarze Flecken; auf dem
Avers etliche Kratzer; auf beiden Seiten, fast in
der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.106 (stempelgleich)
Rs: NIKA-IEriN
Nike steht im Chiton nach links; sie hält in der
Linken ein Palmzweig und in der erhobenen Rechten
einen Lorbeerkranz
Waddington 733 Tafel 85 Abb.21; SNG v.Aulock 686
(beide stempelgleich) ; vielleicht Mabbott collection
1154 (nicht abgebildet und ungenau beschrieben)
zum Aversstempel: Stempel C (stempelgleich mit Köln 106-115,
117 und 118, Waddington 733 und SNG v.Aulock 686-688, 690-694
und ?054 =K.Kraft (1972) TafeZ 104 Abb.60); s.o.S.26-28 und 3?.
zum Reversstenpel: Stempel 38 ( stempelgleich mit Waddington
733 Tafel 85 Abb.21, SNG v.Aulock 686 und der Kölner Münze Nr.
128 im Namen des Philippus juniorals Augustus); s.o.S.26-28,39.
zur Revers-Darstellung: Die Nike kann sich sowohl auf mili-
tärische als auch auf agonistische Siege beziehen. Beide Themen
würden am besten ins Jahr 244 passen. In diesem Jahr zogen die
siegreichen Truppen des Philippus auf ihrer Rückkehr von der
Ostfront durch Bithynien und in demselben Jahr wurden in Nikaia
glanzvolle Festspiele gefeiert. Im Zusammenhang mit diesen Ago-
nen wurden alte Münzen mit Nike-Konte~arken punziert; vgl.
dazu oben S.127-128 und 134-140.
S.$ahin hat jüngst ein Grabepigramm aus Nikaia für eine Frau
namens Nike publiziert (S.$ahin 1982 Nr.1369).
248 Katalo~

117 TETRASSARION (reduziert), 14.06g, Stempelstellung


190°; Metall Orichalcum; bis auf das blanke Metall
scharf gereinigt; ziemlich abgegriffen; auf beiden
Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.106 (stempelgleich)
Rs: NIKA-IErlN
Tyche steht in Chiton und Peplos von vorn und
wendet den Kopf nach links; auf dem Kopf trägt
sie einen Kalathos; im linken Arm hält sie ein
Füllhorn und mit der Rechten ein Ruder
unpubliziert
zum Aversstempel: Stempel C ( stempelgleich mit KiJln 106-
116 und 118, Waddington 733 und SNG v.Aulock 686-688, 690-
694 und 7054 =K.Kraft (1972) Tafel 104 Abb.60); s.o.S.26-28.
zum Reversstempel: Stempel 39 ( stempelgleich mit den KiJl-
ner Münzen 129, 131 und 132, alle mit dem Portrait von Philip-
pus juniorals Augustus); s.o.S.39.
zur Revers-Darstellung: VgZ. oben die Kommentare zu den
Nummern 22, 31 und 46.

118 TETRASSARION (reduziert), 10.73g, Stempelstellung


30°; Metall Orichalcum; ziemlich abgegriffen; bis
auf das blanke Metall scharf gereinigt; auf beiden
Seiten, fast in der Mitte, ein tiefer Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.106 (stempelgleich)
Rs: NIKA-IErlN
Asklepios steht halb nackt im Himation von vorn
und wendet den Kopf nach links; in der Rechten
hält er seinen Schlangenstab
unpubliziert
zum Aversstempel: Stempel C ( stempelgleich mit KiJln 106-
117, Waddington 733 und SNG v.Aulock 686-688, 690-694 und
7054 = K.Kraft (1972) Tafel 104 Abb.60); s.o.S.26-28 und 37.
zum Reversstempel: Stempel 40 ( stempelgleich mit Wadding-
ton 728 und SNG v.Aulock 667, beide mit dem Kopf des Philip-
pus juniorals Augustus); s.o.S.39.
zur Revers- Darstellung: Vgl. oben die Kommentare zu den
Nummern 11, 34 und 54.
Otacilia Severa - Philipp II. 2tl9

P H I L I P P US CA E S A R (244-247)
119 TETRASSARJON (reduziert), 9.47g, Stempelstellung
30°; Metall Orichalcum; bis auf das blanke Metall
scharf gereinigt; kupferrote und schwarze Flecken;
ziemlich abgegriffen; auf beiden Seiten, fast in
der Mitte, ein tiefer Zentrierpunkt
Vs: M(äpxo~)·IOY~IOC·wi~IIT[ITOC·K(atoap)] ·
Büste mit Panzer und Paludamentum über der
linken Schulter, von vorn gesehen, nach rechts
Rs: NIKA-IEr2N
Demeter sitzt in Chiton und Peplos auf einem
Getreidekorb nach links; sie trägt einen Ähren-
kranz und hält im linken Arm eine Fackel und
in der ausgestreckten Rechten Ähren
Waddington 738 Revers Tafel 85 Abb.24; SNG v.Aulock
7053 = K.Kraft (1972) Tafel 105 Abb.73 (Avers stem-
pelgleich)
zum Aversstempel: Stempel A ( stempelgleich mit SNG v.Aulock
?053 = K.Kraft (19?2) Tafel 105 Abb. ?3); vgl. S.28-29 und 3?.
zum Reversstempel: Stempel 44; s.o.S. 39.
zur Revers-Darstellu ng: Vgl. den Kommentar zu Nr. 38.

120 TETRASSARION (reduziert), 11.15g, Stempelstellung


30°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegriffen;
scharf gereinigt bis auf das blanke Metall; kupfer-
rote Flecken; auf beiden Seiten, fast in der Mitte,
ein Zentrierpunkt
Vs: M(äpxo~) IOY~IOC WI~IITTIOC K(atoap)
Büste wie bei Nr.119
Rs: NI-KA-IEr2N
Demeter stehend, dargestellt wie bei Nr.126
unpubliziert
zum Aversstempel: Stempel C; s.o.S.28-29 und 3?.
zum Reversstempel: Stempel 4?; s.o.S.39; zur Darstellung
vgl. den Kommentar zu Nr.38.

121 TETRASSARION (reduziert), 11.96g, Stempelstellung


30°; Metall Orichalcum; nicht besonders abqegriffen;
scharf gereinigt bis auf das blanke Metall; kupfer-
rote und schwarze Flecken mit hellgrünen "Ausblühun-
gen"; auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein
Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.120, aber aus einem anderen Stempel
Rs: [N]IK-AIEr2[N]
Pan Ephialtes steht nach links; er ist darge-
stellt mit Bocksbeinen, ityphallisch und mit
einem kleinen Schwanz; er trägt einen Pilos,
hält in der Rechten einen Zweig hoch und trägt
mit der Linken einen Weinschlauch
BMC 131 Revers Tafel 33 Abb.16 (stempelgleich);
Waddington 739 Tafel 85 Abb.25 (stempelgleich)
250 Katalog

zum Aversstempel: Stempel E ( stempelgleich mit Köln


NP.122-125, Waddington 739 und SNG v.Aulock 681, 682 und
685); vgl. oben S.28-29 und 37.
zum Reversstempel: Stempel 50 (stempelgleich mit BMC
131 Tafel 33 Abb.16 und Waddington 739 Tafel 85 Abb.25);
vgZ. oben S. 39.
zur Revers-Darstellung: Dazu schPieb M. BernhaPt (1949)
s. 45-46: "BPonzemünzen ..• ,die in ••• Nikaia ••• ge-
pPägt WUPden, zeigen bisweilen eine bäPtige, bocksfüs-
sige, geschwänzte Gestalt in geduckteP Haltung, als
wollte sie schleichen odeP zum SpPUng ansetzen. Auf
dem Kopf tPägt sie eine spitz zulaufende Kappe, in deP
einen Hand hält sie einen Zweig, mit deP andePen zieht
sie einen dicken Weinschlauch hinteP sich heP ..• .
In deP numismatischen LitePatuP WUPde diese FiguP als
Pan bezeichnet, bis sie B.Pick"(Jahpbuch deP Goethe-Ge-
sellschaft 4, S.153-164)" auf GPUnd deP füP Pan ungewöhn-
lichen AttPibute deP Kappe und des Weinschlauchs, haupt-
sächlich abeP auf GPUnd eineP die Gestalt ePkläPenden
InschPift E<I>IAIITHN EJJQ<I>EAHN"(Waddington NP.15? Tafel 70
Abb.22)" zum Namen deP StadtbewohneP NIKAIEH als den
Alpdämon Ephialtes nachgewiesen hat.
Ephialtes ist deP Nützliche, deP HelfeP. Es daPf nicht
übePPaschen, daß Ephialtes dem Pan ähnlich daPgestellt
wiPd; die Alten haben nach deP UbePliefePUng eine VeP-
bindung zwischen Pan und Ephialtes angenommen •.. "
Die Gestalt WUPde zuletzt bei P.Weiß (1980) 8.486-48? als
Ephialtes benann-t.
VePmUtlich handelt es sich bei deP Legende l~~aATnv l~w~EAnv
um zwei Adjektive, die sich auf Pan beziehen, auf den "HelfeP
beim Damuf-SpPingen im Schlaf", denn E~~aATns; ist, etymolo-
gisch duPchsichtig, von Enc und &\\o~aL abzuleiten.
Dionysos hatte die Quelle, aus deP die Nymphe
Nikaia zu tPinken pflegte, in eine Weinquelle vePWandelt; als
die Nymphe daPaus tPank, fiel sie bePauscht in schwePen Schlaf
und Dionysos konnte die voPheP widePspenstige, nun abeP wehr-
lose Nikaia begatten; bei Nonnon, Dionysiaka 16.309-340, schau-
en Pan und ein SatyP als "voyeuPs" zu und pPeisen den Dionysos
glücklich; füP die übePtölpelte Nikaia waP das alles aller-
dings ein wiPklicheP Tpaum-Incubus, ein echtep "Ephialtes".
Das AttPibut des Weinschlauches auf dieseP Münze
deutet dapauf hin, daß es vielleicht eine VePsion des Mythos
gegeben hat, in deP Pan und deP SatyP aus Weinschläuchen Wein
in die Quelle gegossen haben, aus deP Nikaia tPank. Eine solche
Episode kommt bei Nonnos nicht VoP, weil eP die Geschichte deP
Nikaia - an sich eine selbständige EPzählung - in den Zug des
Dionysos nach Indien eingeschoben hat: Nonnos ePzählt am Ende
von Buch 14, daß Dionysos das WasseP eineP Quelle in Wein VeP-
wandelt hat, um die IndeP damit tPUnken zu machen. EP geht dann
zur Nikaia-Episode über und am Ende kommt Nikaia zufällig an
deP Quelle VoPbei und trinkt daPaus.
In deP selbständigen EPzählung wePden Pan und Ephialtes füP
diese "VePgiftung" deP Quelle in Bithynien gesoPgt haben.
Philipp II. 251

122 TETRASSARION (reduziert), 8.35g, Stempelstellung


30°; Metall Orichalcum; ziemlich abgegriffen; bis
auf das blanke Metall scharf gereinigt; besonders
auf dem Revers große schwarze Flecken mit türkis-
farbenen "Ausblühungen"; auf beiden Seiten, fast
in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr. 121 (stempelgleich)
Rs: NIKA- [IE>JN]
Homonoia sitzend, dargestellt wie bei Nr.84.
unpubliziert
zum Aversstempel: Stempel E ( stempelgleich mit Köln 121
und 123-125, Waddington 739 und SNG v.Aulock 681, 682 und
685); s.o.S. 28-29 und 37.
zum Reversstempel: Stempel 51; s.o.S. 39.; zur Darstel-;
lung vgl. die Kommentare zu Nr.24, 31 und 40.

123 TETRASSARION (reduziert), 10.01g, Stempelstellung


30°; Metall Orichalcum; ziemlich abgegriffen; bis
auf das blanke Metall scharf gereinigt; kleine
kupferrote und schwarze Flecken; auf beiden Seiten,
fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.121 (stempelgleich)
Rs : NI KA- [ I E >l N]
Sarapis geht nach rechts; er trägt ein Himation
und auf dem Kopf einen Kalathos; in der Linken
hält er ein Sceptrum; die Rechte hat er zum
Gruß erhoben
unpubliziert
zum Aversstempel: StempelE (stempelgleich mit Köln 121,
122, 124 und 125, Waddington 739 und SNG v.Aulock 681, 682
und 685); s.o.S.28-29 und 37.
zum Reversstempel: Stempel 52; s.o.S.39; zur Darstellung
vgl. den Kommentar zu Nr.45.

124 TETRASSARION (reduziert), 11.34g, Stempelstellung


30°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegrif-
fen; fleckige, hellbraune Patina mit türkisfarbe-
nen, schlierigen "Ausblühungen"; auf beiden Seiten,
fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.121 (stempelgleich)
Rs: NI-KA-IE>JN
Tyche steht in Chiton und Peplos nach links;
sie trägt einen Kalathos und hält in der aus-
gestreckten Rechten eine Patera; im linken Arm
hält sie ein Ruder
unpubliziert
zum Aversstempel: StempelE (stempel-gleich mit Köln 121-
123 und 125, Waddington 739 und SNG v.Aulock 681, 682 und
685); s.o.S.28-29 und 37.
zum Reversstempel: Stempel 53; s.o.S.39.
zur Revers-Darstellu ng: Tyche hält auf dieser Münze nicht
wie üblich ein schweres Steuerruder, sondern ein leichteres
Ruder, mit dessen Hilfe Ruderschiffe angetrieben wurden. Die
Art der Darstellung ist von nikomedischen Münzen übernommen
(Waddington Tafel 90 Abb.19, vgl. auch Tafel 93 Abb.19).
252 Kataloq

125 TETRASSARION (reduziert), 12.11g, Stempelstellung


30°; Metall Orichalcum; stark abgegriffen; gelbe,
dünne Patina mit schwarzen Flecken; auf beiden
Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.121 (stempelgleich)
Rs: NI-KA-IEI"l (N]
Zeus sitzt halb nackt im Himation nach links;
er trägt einen Kranz und hält in der Linken
ein Sceptrum und in der ausgestreckten Rechten
eine Patera
Mionnet, Suppl.5 Nr.879; Waddington 735 Revers Taf.
85 Abb.22 (stempelgleich)
Die Münze weist auf beiden Seiten einen Doppel-
schlag auf: Vor der Aversportrait ist der Hinter-
kopf des Philippus noch einmal zu sehen (Richtung
30°); unter dem Fuß des Zeus sind der Kopf und der
erhobene linke Arm des Gottes zu erkennen (Rich-
tung 315°).
zum Aversstempel: Stempel E ( stempelgleich mit Köln 121-
124, Waddington 739 und SNG v.Aulock 681, 682 und 685);
s.o.S.28-29 und 37.
zum Reversstempel: Stempel 54 (stempelgleich mit Wadding-
ton 735 Revers Tafel 85 Abb.22); s.o.S.39.
zur Revers-Darstellung: Vgl. die Kommentare zu den Num-
mern 20 und 53.

P HI L I P P US I I. A U GU S T U S (247-249)

DIE MüNZEN NR.126 UND 127 STEHEN OBEN VOR NR.81; SIE GE-
HÖREN AN DEN ANFANG DER PRÄGUNGEN NIKAIAS IM NAMEN DES
PHILIPPUS I. ÄUGUSTUS,

128 TETRASSARION (reduziert), 10.63g, Stempelstellung


30°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegriffen;
bis auf das blanke Metall scharf gereinigt; beson-
ders auf dem Avers schwarze und rostrote Flecken;
auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrier-
punkt
Vs: MA(pxo~) IOY~IOC 4I~IITITOC AY(youoTo~)
Büste mit Panzer, Paludamentum über der linken
Schulter und Lorbeerkranz, von hinten gesehen,
nach rechts; davor ein runder Gegenstempel mit
der Buchstabenzahl H(=BJ
Rs: NIKA-IEI"JN
Nike, dargestellt wie auf Nr.116 (stempelgleich)
unpubliziert
zum Aversstempel: Stempel A ( stempelgleich mit Köln 129
und 130 und SNG v.Aulock 678-680); s.o.S.29-32 und 37.
zum Reversstempel: Stempel 38 ( stempelgleich mit drei
Münzen der Otacilia Severa: Köln 116, Wadd. 733 u.SNG v.Aul.686).
Philipp II. 253

zur Revers-Darstellung: Vgt. oben den Kommentar zu 116.


zum Gegenstempel: Mit dieser Punze wurde das Tetrasaarion
um 258 n.Chr. zum Oktassarion aufgewertet. Mit demselben Gegen-
sterrrpel bekamen die Münzen Nr.99 und .104 (Philippus I.) und 149
(Trebonianus Gallus) ihren Aufdruck; seitdem waren vier solcher
Münzen einen Antoninian wert; s.o.S.160 und 165-173.

129 TETRASSARJON (reduziert), 13.80g, Stempelstellung


30°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegriffen;
bis auf das blanke Metall scharf gereinigt; auf bei-
den Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.128 (stempelgleich)
Rs: NIKA-IESIN
Tyche, dargestellt wie bei Nr.117 (stempelgleich)
unpubliziert
zum Aversstempel: Sterrrpel A (sterrrpelgleich mit Köln 128
und 130 und SNG v.Aulock 678-680); s.o.S.29-32 und 37.
zum Reversstempel: Sterrrpel 39 (sterrrpelgleich mit Köln 131
und 132 und der Münze 117 der Otacilia Severa); s.o.S.39.
zur Revers-Darstellung: Vgl. die Kommentare zu den Num-
mern 22, 31 und 46.

130 TETRASSARION (reduziert), 9.41g, Stempelstellung


30°; Metall Orichalcum; stärker abgegriffen; bis
auf das blanke Metall scharf gereinigt; rostrote
Flecken mit hellgrünen "Ausblühungen"; auf beiden
Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.128 (stempelgleich)
Rs: NIK-A-IESI[N]
Eine Jägerin (Artemis oder Nikaia) läuft im
Chiton nach links; sie hält in der Rechten
einen Bogen und zieht mit der Linken einen
Pfeil aus dem Köcher; zu ihren Füßen läuft
eine Hindin (Hirschkuh) nach links
SNG v.Aulock 678-680 (stempelgleich), dort fälsch-
lich Philipp I. zugewiesen
zum Aversstempel: Sterrrpel A (sterrrpelgleich mit Köln 128-
129 und SNG v.Aulock 678-680); s.o.S.29-32 und 37.
zum Reversstempel: Sterrrpe l 59 ( sterrrpelgleich mit SNG v.
Aulock 678-680); s.o.S.37.
zur Revers-Darstellung: Bei Nonnos wird die Nyrrrphe Nikaia
vor ihrer Uberrurrrpelung durch Dionysos als keusche Jägerin ge-
schildert, die der Artemis gleicht und mit dieser Göttin zusam-
men jagt (Dionysiaka 15.171, 15.179 und 16.149-154). Nonnos
läßt den verliebten Dionysos selbst der Nikaia schmeicheln, sie
sei die jüngere Artemis: 'Ao-rax~~ o11Ao-r€p11 nüe:~ "ApTqJL~
(Dionysiaka 16.125). Obwohl sich die Darstellung auf dieser
Münze in nichts von dem kanonischen Bild der Jägerin Artemis
unterscheidet, ist damit hier sicher auch Nikaia gemeint.
In ähnlicher Aufmachung wurde Nikaia, zusammen mit Dionysos,
auf Münzen als eine der OIKILTAI Nikaias bezeichnet (Tafel 27
Abb.9; F.Imhoof-Blumer (1908, Nyrrrphen) 5.155 Nr.443). Eine
Weihung an Artemis bei S.§ahin (~982) Nr.1501; ein Altar des
Artemiskultes in TAM 4.1 Nr.52.
254 Katalog

131 TETRASSARION (reduziert), 10.15g, Stempelstellung


30°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegrif-
fen; bis auf das blanke Metall scharf gereinigt;
in der Revers-Darstellung eine Druckstelle; auf bei-
den Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: MA(pxo~) IOYAIOC ~-IAITITIOC AY(youcrto~)
Büste wie bei Nr.128
Rs: Tyche, stempelgleich mit Nr.129
unpubliziert
zum Aversstempel: Stempel B ( stempelgleiah rrrit KiJl.n 132
und SNG v.Auloak 667); s.o.S.29-32 und 37.
zum Reversstempel: Stempel 39 ( stempelgleiah mit KtJln 129,
132 und Nr.117 der Otaailia Severa); s.o.S.39. Zur Darstel-
lung vgl. die Kommentare zu Nr.22, 31 und 46.
132 EIN ZWEITES EXEMPLAR, 9.49g, Stempelstellung 30°;
Metall Orichalcum; nicht besonders abgegriffen;
scharf gereinigt; von der Patina sind nur schwarze
und rostrote Reste übrig; auf beiden Seiten, fast
in der !-ii tte, ein Zentrierpunkt
stempelgleich mit Nr.131

T RA I ANUS D E C I US (249-251)

133 TETRASSARION (reduziert), 9.30g, Stempelstellung


30°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegriffen,
aber durch eine scharfe Reinigung bis auf das blanke
Metall stark zerfressen; ein tiefer Schrötlingsriß
(Richtung 270°); auf beiden Seiten, fast in der Mit-
te, ein Zentrierpunkt
Vs: AY(toxp&twp)•KAI(oap)•TPAIAN(o~)·6EKIOC·
AYr(oucrto~)·CE(ßacrto~)
Büste mit Paludamentum und Strahlenkrone, von
hinten gesehen, nach links
Rs: NIKAI-EQN
Nikaia steht in Chiton und einem Peplos mit
lang herabfallenden Enden nach rechts; sie hält
auf der Linken eine Preiskrone und gießt mit
der Rechten aus einer Patera ein Trankopfer aus
unpubliziert
zur Revers-Darstellung: Das Gewand mit den über den Armen
lang herabfallenden Enden ist in Nikaia auf eine GtJttin be-
sahränkt, die entweder im Zusammenhang rrrit Agonen gezeigt
wird (Köln 133, 157, 158 und 160) oder als Stadtgöttin auf Ho-
monoia-Prägungen, gegenüber dem Genius von Byzantion stehend,
zu finden ist (Köln 178-180). Man wird die Göttin daher als
eine spezielle Stadtgöttin, Tuxn, der Stadt Nikaia aufzufassen
haben, die siaher als Nikaia zu benennen ist. Sie wird auah
sitzend dargestellt, mit dem Thyrsos des Dionysos im Arm
(Köln 28, 43, 59, 70 und 71).
Philipp II. - Traian Decius 255

134 TETRASSARION (reduziert), 8.59g, Stempelstellung


10°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegrif-
fen; scharf gereinigt; auf beiden Seiten "Nester"
mit schwarzen Patinaresten; auf beiden Seiten,
fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.133 (stempelgleich); hinter dem
Kopf ein runder Gegenstempel mit 6(=4)
Rs: [NI K] A- JE~~ N
Tyche thront in Chiton und Peplos nach links;
sie trägt auf dem Kopf einen Kalathos, hält
im linken Arm ein Füllhorn und in der ausge-
streckten Rechten ein Ruder
vielleicht Zühlsdorf/Düsseldorf, Liste 8 (1976)
Nr.120 (ungenau beschrieben und nicht abgebildet);
ansonsten unpubliziert
zum Gegenstempel: Mit dieser Punze, die um 258 aufge-
prägt wurde, ist diese Münze als Vierer, als Tetrassarion
bezeichnet. Wegen der StempelgZeichkeit der Vorderseite mit
dem vorhergehenden Stück ist aber klar, daß die Münze 134
schon im Prägezeitpunkt ein, wenn auch etwas zu klein gera-
tenes, Tetrassarion war. Zu solchen "Fehlpunzierungen" vgZ.
oben 3.166.

135 TETRASSARION (reduziert), 9.62g, Stempelstellung


10°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegrif-
fen; scharf gereinigt: während auf der Vorderseite
die schwarze Patina fast vollständig erhalten ist,
sind davon auf der Rückseite nur noch Reste zu fin-
den; auf beiden Seiten, fast in der Mitte, zwei(!)
Zentrierpunkte
Vs: AYT(oxpaTwp) KAI(oap) T(a~o~)(!) MEC(o~os)
KY(GVTOS) TPAIAN(o~) ßEKIOC AYf(ouoTo~)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlen-
krone, von hinten gesehen, nach rechts
Rs: NIKAI-E>JN
Sarapis, dargestellt wie bei Nr.45
unpubliziert
zur Revers-Darstellung: Vgl. den Kommentar zu Nr. 45.
zur Avers-Legende: Das r von r&~o~ ist als T verschrieben.

136 EIN ZWEITES EXEMPLAR, 10.46g, Stempelstellung 10°;


Metall Orichalcum, nicht besonders abgegriffen;
braunschwarze Patinareste; auf beiden Seiten, fast
in der Mitte, ein Zentrierpunkt
stempelgleich mit Nr.135
256 Katalog

HE R E NN I A E T R U S C I L L A (249-251)

137 TRIASSARION (reduziert), 6.05g, Stempelstellung


180°~ Metall Orichalcum~ nicht besonders abge-
griffen~ dicke, dunkelbraune Patina, stellenweise
mit weißer Versinterung~ auf beiden Seiten, fast
in der Mitte, ein Zentrierpunkt~ im oberen Bereich
der Rückseite eine ovale Mulde (kein Gegenstempel-
abdruck, sondern ein Schrötlingsfehler)
Vs: EPENNIA"ETPO-YCKIA"AA"AYr(ouo<a)·C(Eßao<n)
Drapierte Büste mit Stephane, von vorn gesehen,
nach rechts
Rs: N-IKA-IEQN
Athena Promachos steht in Chiton und Peplos
nach links~ sie trägt einen Helm, hält in der
Linken einen Speer und in der ausgestreckten
Rechten eine Patera~ an ihrem rechten Knie
lehnt ein Schild
Waddington 747 Tafel 85 Abb.33 (stempelgleich)
zur Reversdarstellung: Vgl. den Kommentar zu Nr.18.
138 EIN ZWEITES EXEMPLAR, 5.14g, Stempelstellung 180°~
stempelgleich mit Nr. 13 7 und ·im gleichen Zustand

H E R E N N I US E T RU S CUS (249-251)

139 TETRASSARION (reduziert), 7.48g, Stempelstellung


30°~ Metall Orichalcum~ dunkelbraune Patina, stel-
lenweise mit rostroten Flecken; ziemlich abgegrif-
fen; auf beiden Seiten, stark dezentriert, ein
Zentrierpunkt
Vs: r(&~ov)·MEC(o~ov)·KYI(v<ov)·EPE(vv[ov)·
ETPOY(oxov)·~EKION•K(a[oapa)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlen-
krone, von hinten gesehen, nach rechts
Rs: NIK-A [I )-EQN
Homonoia steht in Chiton und Peplos nach links;
sie hält im linken Arm ein Füllhorn und in der
ausgestreckten Rechten eine Patera
Waddington 758 Tafel 85 Abb.43 (stempelgleich)
zum Aversstempel: Der Stempel ist gleich bei den Münzen
Köln 140 und 141 und SNG v.Auloak 7057.
zur Revers-Darstellung: Vgl. die Kommentare zu den Nwn-
mern 24, 31 und 40.
Herennia Etruscilla - Hostilian 257

140 TETRASSARION (reduziert), 11.76g, Stempelstellung


30°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegrif-
fen, aber durch eine scharfe Reinigung bis auf das
blanke Metall stark zerfressen; auf beiden Seiten,
fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.139 (stempelgleich)
Rs: NI-KA-IE[~]N
Homonoia, dargestellt wie auf Nr.139 (nicht
stempelgleich)
Waddington 758 var. (aus einem anderen Reversstem-
pel, Avers stempelgleich)
zum Aversstempel: Der Stempel ist gleich bei den Münzen
Köln 139 und 141, Waddington 758 und SNG v.Aulock 7057.
Nr.140 ist später geprägt worden als Nr.139, denn der Stem-
pelriß, der auf dem Avers zwischen der Strahlenkrone und
dem Anfang der Legende aufgebrochen ist, läßt sich bei Nr.
139 noch nicht feststellen.

141 TETRASSARION (reduziert), 6.48g, Stempelstellung


30°; Metall Orichalcum; ziemlich abgegriffen;
scharf gereinigt; auf beiden Seiten, fast in der
Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.140 (stempelgleich, mit demselben
Stempelriß)
Rs: NI-KAI-E~N
Homonoia, dargestellt wie bei Nr.139 und 140
Vgl. Waddington 758 (Avers stempelgleich, aus ei-
nem anderen Reverssternpell
Vgl. die Kommentare zu Nr.140, zur Darstellung der Rückseite
Nr.24, 31 und 40.

H 0 S T I L I A N US CAESA R (251)

DIE MüNZEN NR.142-144 SIND ALLE IM JAHR 251 ZU LEBZEITEN


DES TRAIANUS DECIUS GEPRÄGT WORDEN (s.o.S.43).
142 TETRASSARION (reduziert), 8.19g, Stempelstellung
30°; Metall Orichalcum; rostrote Patina mit roten
und hellgrünen Flecken; nicht besonders abgegriffen;
auf beiden Seiten, fast in der Mj_tte, ein Zentricr-
punkt
Vs: f(a~ov)·OYAAENT(a)·MECCI(ov)·KYINTON·K(aGoapa)
Büste mit Paludamentum und Strahlenkrone, von
hinten gesehen, nach rechts
Rs: NIK-A-IEriN
Hygieia steht in Chiton und Peplos nach rechts
und füttert aus einer Patera eine Schlange; ihr
gegenüber steht Asklepios im Himation mit seinem
Schlangenstab von vorn und wendet den Kopf nach
links; zwischen den beiden steht der Knabe Te-
lesphoros im Kapuzenmantel von vorn
258 Katalog

Waddington 762 Revers Tafel 86 Abb.4 (stempelgleich)


zur Revers-Darstellung: Auf dieser Münze ist die Dreiheit
der hellenistischen HeiZgötter, AskZepios, Hygieia und TeZespho-
ros versammelt; vgZ. die Kommentare zu Nr.11 und 13.

143 EIN ZWEITES EXEMPLAR, 8.09g, Stempelstellung 30°;


Metall Orichalcum; nicht besonders abgegriffen, aber
durch eine scharfe Reinigung stark in Mitleidenschaft
gezogen; braune und rote Flecken; auf beiden Seiten,
stark dezentriert, ein Zentrierpunkt
stempelgleich mit Nr.142

144 TETRASSARION (reduziert), 7.74g, Stempelstellung


200°; Metall Orichalcum; kaum abgegriffen; schwarze
Patina; auf beiden Seiten, kaum sichtbar, etwas de-
zentriert ein Zentrierpunkt
Vs: r(&~ov) OYAAENT(a) OCT(~A~avov) MEC(a~ov)
KYINTON K(a[oapa)
Büste wie bei Nr.142
Rs: NIKAI-ErlN
Homonoia sitzt in Chiton und Peplos nach links;
sie trägt auf dem Kopf einen Kalathos und hält
in linken Arm ein Füllhorn und in der ausgestreck-
ten Rechten eine Patera
SNG v.Aulock 698 (Avers stempelgleich); Waddington
763bis var. (Averslegende mit ... KYINT)
zur Revers-Darstellung: VgZ. die Kommentare zu den Num-
mern 24, 31 und 40.

T RE B 0 N I ANUS GAL L US (251-253)

DIE MüNZEN IM NAMEN DES TREBONIANUS GALLUS SIND IN DER


CHRONOLOGISCHEN REIHENFOLGE AUFGEFÜHRTJ DIE OBEN AUF
$,43-57 ENTWICKELT WURDE.
145 TETRASSARION (reduziert), 7.86g, Stempelstellung
10°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegriffen,
aber durch eine scharfe Reinigung bis auf das blanke
Metall in Mitleidenschaft gezogen; auf beiden Sei-
ten, fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: AYT(oxpaTwp)•K(aGoap)•f(a~o~)·BEIB(~o~)·fAAAOC•
AY( YO\JOT 0 d
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlenkrone,
von hinten gesehen, nach rechts
Rs: NI-KA-IESJN
Demeter, dargestellt wie bei Nr.126
SNG Kopenhag.532 (nicht stgl.); ungenau beschrieben
und nicht abgebildet bei Slg.Hollscheck, Teil 1, Nr.
449d; Varianten: Waddington 1157 (AYT K f BE-IB fAAAOL
AY und NI-KAI-ErlN), genauso SNG v.Aulock 700;
Hostilian - Trebonianus Gallus 259

ähnlich auch das Stück Grase 7056 Tafel 256 Abb.17


zum Aversstempel: Stempel B ( RtempeZgZeich mit Köln 146
und 147 und SNG v.AuZock 703-705); s.o.S.44-45, 55 und b7.
zum Reversstempel: Stempel 7; s.o.S.45, 55 und 57.
zur Revers-Darstellung: VgZ. den Kommentar zu Nr. 38.

146 TETRASSARION (reduziert), 6.54g, Stempelstellung


10°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegrif-
fen; scharf gereinigt; auf beiden Seiten dunkel-
braune Patinareste; beidseitig ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.145 (stempelgleich)
Rs: NIKAIEnN B-Y-ZANTIQN - OM/ON/01/A
Zwei Fackeln neben einem brennenden Altar
SNG v.Aulock 703 (stempelgleich); E.Schönert-Geiss
(1972) 1848-1849 (stempelgleich); Waddington 781
(das Foto, das angeblich die Rückseite der Nr.781
auf Tafel 86 Abb.22 zeigt, ist verwechselt worden;
die dort abgebildete Münze ist ein Stück aus Byzan-
tion).
zum Aversstempel: Stempel B (stempeZgZeich mit Köln 145
und 147 und SNG v.AuZock 703-705); s.o.S.44-45, 55 und 57.
zum Reversstempel: Stempel 9 (stempeZgZeich mit SNG v.
AuZock 703); s.o.S.45 und 55.
zur Revers-Darstellung: Die Fackeln !JJUrden bisher zuwei-
Zen aZs Fischreusen gedeutet; daß es sich aber sicher um Fak-
keZn handelt, ist zweifeZsfrei festgestelZt (s.o.S.47-48 mit
Anm.23-25 und vgZ. die DarsteZZungen bei Waddington (Tios)
Tafel, 107 Abb.25 und besonders Tafel, 111 Abb.20 und 21).

147 TETRASSARION (reduziert), 7.33g, Stempelstellung


190°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegrif-
fen; durch eine scharfe Reinigung bis auf das blanke
Metall in Mitleidenschaft gezogen; stellenweise
rotbraun verfärbt; auf beiden Seiten, fast in der
Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.145 (stempelgleich)
Rs: NIKA-IE!1N
Kybele sitzt in Chiton und Peplos nach links;
sie trägt auf dem Kopf einen Kalathos, stützt
den linken Ellenbogen auf eine Trommel und hält
in der ausgestreckten Rechten eine Patera; zu
beiden Seiten des Thrones sitzt je ein Löwe
nach links
SNG v.Aulock 704 (stempelgleich); BMC 137; Wadding-
ton 767 Revers Tafel 86 Abb.10
zum Aversstempel: Stempel, B (stempeZgZeich mit KöZn 145 und
146 und SNG v.AuZock 703-705); s.o.S.44-45, 55 und 57.
zum Reversstempel: Stempel, 10 (stempeZgZeich mit Köln 148
und SNG v.AuZock 704); s.o.S.45 und 55.
zur Revers-Darstellung: Vgl. die Kommentare zu Nr. 90 und
106 und C.Bosah (1935) S.138.
260 Katalog

148 TETRASSARION (reduziert), 8.84g, Stempelstellung


360°; Metall Orichalcurn; scharf gereinigt; rost-
rote Patinaflecken; ziemlich abgegriffen; auf bei-
den Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: [AYT(ollphwp)·K(atoap)]·f(chos;)•BE-IB(Los;)•
fAAAOC·AY(youoTos;)
Büste wie bei Nr.145
Rs: Kybele, wie bei Nr.147 (sternpelgleich)
BMC 137; SNG v.Aulock 704; Waddington 767 Revers
Tafel 86 Abb.10
zum Aversstempel: Stempel Ca ( stempelgleiah mit Köln 149-
152 und SNG v.Auloak 700 und 701; im Zustand Cb weiteP
vePWendet zup Prägung von Köln 153-155 und SNG v.Auloak 702);
s.o.S.45-46, 49, 55 und 57.
zum Reversstempel: Stempel 10 ( stempelgleich mit Köln
147 und SNG v.Auloak 704); s.o.S.46,55 und 57.
zur Revers-Darstellung: Vgl. die Kommentare zu Nr. 90 und
106 und C.Bosah (1935) S.138.

149 TETRASSARION (reduziert), 7.63g, Stempelstellung


180°; Metall Orichalcurn; kaum abgegriffen; dünne
schwarzbraune Patina; auf beiden Seiten, fast in
der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.148 (sternpelgleich); auf dem Hals
ein runder Gegenstempel mit H(=8)
Rs: NI-KAI-ES1N
Demeter, dargestellt wie bei Nr.126
SNG v.Aulock 700; Mabbott coll. 1157 (beide stern-
pelgleich) ;nicht abgebildet und ungenau beschrieben
in Slg. Hollscheck, Teil 1 Nr.449d; Varianten bei
Grose 7506 (Averssternpel F) und SNG Kopenhagen 532
(Averssternpel A)
zum Aversstempel: Stempel Ca ( stempelgleiah mit Köln 148
und 150-151 und SNG v.Auloak 700 und 701; im Zustand Cb
weiteP vePWendet zup PPägung von Köln 153-155 und SNG v.Auloak
702); s.o.S.45-46, 49, 55 und 57.
zum Avers-Gegenstempel: Mit dieser Punze wurde das Te-
trassarion um 258 n.Chr. um das Doppelte, zum Oktassarion,
aufgewertet; mit derselben Punze wurden die Münzen 99 und 104
(beide Philippus senior) und 128 (Philippus junior) kontermar-
kiert; seitdem galt ein Antoninian niaht mehr aaht, sondern
nur noah vieP dieser Münzen; s.o.S.160 und 165-173.
zum Reverssternpel: Stempel 11 (stempelgleiah mit Köln 150
und SNG v.Auloak 700); s.o.S.46, 55 und 57.
zur Revers-Darstellung: Vgl. den KommentaP zu NP. 38.
150 EIN ZWEITES EXEMPLAR, 9.28g; Stempelstellung 360°;
Metall Orichalcurn; fast nicht abgegriffen; auf dem
Avers rostbraune, auf dem Revers rostbraune und
dunkelgrüne Patina; auf beiden Seiten, fast in der
Mitte, ein Zentrierpunkt
stempelgleich mit Nr.149 (ohne Gegensternpell
Trebonianus Gallus 261

151 TETRASSARION (reduziert), 9.04g, Stempelstellung


360°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegrif-
fen; scharf gereinigt bis auf das blanke Metall;
rostbraune Patinaflecken; auf dem Revers grünweiße
"Ausblühungen"; im Randbereich auf beiden Seiten
gedrückt (Avers: rechts oben; Revers: links oben);
auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrier-
punkt
Vs: wie bei Nr.148 (stempelgleich)
Rs: N-IKA[I]-EQN
Dikaiosyne, dargestellt wie bei Nr.87
SNG v.Aulock 701 (stempelgleich); eine Variante
bei Waddington 773 Revers Tafel 86 Abb.15 (aus dem
Reversstempel 37 mit der Legende NI-KA-IEQN); ein
sicher verlesenes Stück bei Mionnet, Suppl.5 Nr.903
(Legende angeblich AYT K r OYIB fAAAOE A)
zum Aversstempel: Stempel Ca ( stempelgleich mit Köln 148-
150 und 152 und SNG v.Aulock ?00 und ?01; im Zustand Cb
weiter verwendet zur Prägung von Köln 153-155 und SNG v.Aulock
?02); s.o.S.45-46, 49, 55 und 5?.
zum Reversstempel: Stempel 12 ( stempelgleich mit SNG v.Au-
lock ?01); s.o.S.46 und 56-5?.
zur Revers-Darstellung: VgZ. die Korrunentare zu den Num-
mern 31, 39 und 8?.

152 TETRASSARION (reduziert), 7.64g, Stempelstellung


10°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegriffen;
etwas verbogen; bis auf das blanke Metall scharf ge-
reinigt und stark in Mitleidenschaft gezogen; rost-
rote Flecken; auf beiden Seiten, fast in der Mitte,
ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.148 (stempelgleich)
Rs: N-IKA-IEQN
Tyche steht in Chiton und Peplos von vorn und
wendet den Kopf nach links; sie trägt auf dem
Kopf einen Kalathos und hält in der Rechten ein
Steuerruder; im linken Arm hält sie ein Füllhorn,
dessen Spitze nicht, wie üblich, nach innen, son-
dern nach außen gerichtet ist
vielleicht Kricheldorf 4 Nr.287, sonst unpubliziert
zum Aversstempel: Stempel Ca ( stempelgleich mit K?:Jln 148-
151 und SNG v.Aulock ?00 und ?01; im Zustand Cb weiter ver-
wendet zur Prägung von K?:Jln 153-155 und SNG v.Aulock ?02);
s.o.S.45-46, 49, 55 und 5~
zum Reversstempel: Stempel 13; s.o.S.46 und 56-5?.
zur Revers-Darstellung: Im Katalog 4 der Firma Krichel-
dorf ist unter Nr.28? eine solche Rückseite aufgeführt; die
Gottheit wird Sarapis genannt, obwohl deren Attribute für
T,yche sprächen; eine Entscheidung ist nicht möglich, da dieses
Stück nicht abgebildet worden war;,zur Darstellung vgl. die
Korrunentare zu Nr.22, 31 und 46.
262 Katalog

153 TETRASSARION (reduziert), 7.66g, Stempelstellung


360°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegrif-
fen, aber durch eine scharfe Reinigung stark in .
Mitleidenschaft gezogen; rostbraune Flecken; auf
beiden Seiten, etwas dezentriert, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.148 (stempelgleich, jedoch mit einem
Stempelriß im Feld vor dem Portrait)
Rs: [NIKAI]EnN BY-ZANTinN OMO(vot.a)
Homonoia steht in Chiton und Peplos nach links;
sie trägt eine Stephane auf dem Kopf und hält
im linken Arm ein Füllhorn; in der ausgestreck-
ten Rechten hält sie eine Patera; links neben
der Göttin ein brennender Altar
aus diesem Reversstempel unpubliziert; aus anderen
Reversstempeln: SNG v.Aulock 702 (Sterqpel 14); E.
Schönert-Geiss (1972) Nr.1840
zum Aversstempel: Stempel Cb ( stempelgleich Köln 154 und
155 und SNG v.Aulock 702; der Stempel wurde früher, n~lich
ohne den Stempelriß, zur Prägung der Münzen Köln 148-152 und
SNG v.Aulock 700 und 701 verwendet); s.o.S.45-46,49,55,57.
zum Reversstempel: Stempel 15; s.o.S.45-46 und S.56-57.
zur Revers-Darstellung: Vgl. oben S. 4 7-48 und die Kommen-
tare zu Nr.24 und 40; der Rückseitentyp ist auch mit dem Na-
men der thrakischen Stadt Perinthos bekannt (s.Slg.Weber Nr.
2598 mit dem Kopf der Julia Maesa).

154 TETRASSARION (reduziert), 7.21g, Stempelstellung


360°; Orichalcum; nicht besonders abgegriffen, aber
durch eine scharfe Reinigung fast bis zur Unkennt-
lichkeit verätzt; auf beiden Seiten, fast in der
Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.153 (stempelgleich)
Rs: NIKAIEnN BYZ-AN[TinN OMONOIA]
Homonoia, dargestellt wie bei Nr.153
E.Schönert-Geiss (1972) 1841-1842 (wohl stempel-
gleich); aus einem anderen Reversstempel: SNG v.Au-
lock 702 (Stempel 14)
zum Aversstempel: Stempel Cb (stempeZgleich mit Köln 153
und 155 und SNG v.Aulock 702; der Stempel wurde früher, n~­
lich ohne den Stempelriß, zur Prägung der Münzen KBln 148-152
und SNG v.Aulock 700 und 701 verwendet); s.o.S.45-46,49,55,57.
zum Reversstempel: Stempel 16 ( stempelgleich wohl mit E.
SchBnert-Geiss (1972) Nr.1841-1842); ansonsten vgZ. den Kommen-
tar zu Nr. 153.

155 TETRASSARION (reduziert), 8.11g, Stempelstellung


360°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegriffen,
aber durch eine scharfe Reinigung etwas in Mitleiden-
schaft gezogen; stellenweise rostrote Flecken; auf
beiden Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.153 (ste~elgleich)
Rs: [NIKAI]EnN BYZA-NTinN OMON(OI(a)]
Homonoia, dargestellt wie bei Nr.153
Trebonianus Gallus 263

Waddington 778 Revers Taf. 86 Abb.10 (stempelgleich);


E.Schönert-Geiss (1972) Nr.1843 (Avers stempelgl.)
zum Aversstempel: Stempel Cb ( stempelgleich mit Köln 153
und 154 und SNG v.Aulock 702 sowie E.Schönert-Geiss (1972)
Nr.1843; der Stempel wurde früher, nämlich ohne Stempelriß,
verwendet zur Prägung der Münzen Köln 148-152 und SNG v.AuZ.ock
700 und 701); s.o.S.45-46, 49, 55 und 57.
zum Reversstempel: Stempel 17 (stempelgleich mit Wadding-
ton 778 Tafel 86 Abb.10); ansonsten vgl. oben den Kommentar
zu Nummer 153.

156 TETRASSARION (reduziert), 8.84g, Stempelstellung


340°; Metall Prichalcum; nicht besonders abgegrif-
fen; scharf gereinigt; große rostbraune Flecken;
auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrier-
punkt
Vs: [AYT(oHpaTwp)·K(atcrap)) ·r(aLo~)·B-EIB(Lo~)·
fAAAOC·A(ÜyovcrTo~)
Büste wie bei Nr.145
Rs: NIKAIEnN•BY-ZANTinN· (OMO(voLa))
Homonoia, dargestellt wie bei Nr.153
unpublizierte Variante; aus anderen Stempel: SNG v.
Aulock 702 (Cb 14); E.Schönert-Geiss (1972) Nr.1840
zum Aversstempel: Stempel D ( stempelgleich mit Köln 157 und
158 und SNG v.Aulock 7061); s.o.S.46, 55 und 57.
zum Reversstempel: Stempel 18; ansonsten vgl. den Kommen-
tar zu Nr.153.

157 TETRASSARION (reduziert), 6.46g, Stempelstellung


360°; Metall Orichalcum; fleckige rostrote und dun-
kelgrüne Patina; nicht besonders abgegriffen; auf
beiden Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.156 (stempelgleich)
Rs: [NI)KA-I-ES"JN
Nikaia steht im Chiton und einem Peplos mit
lang über den Armen herabfallenden Enden nach
links; sie trägt eine Stephane auf dem Kopf
und hält in ihren ausgestreckten Händen je eine
Preiskrone; auf den Kronen ein durch Punktierunq
angedeutetes Schriftband; in den Kronen Palm-
zweige
Waddington 776var.(?) Revers Tafel 86 Abb.18 (Revers
nicht stql.; die Averslegende soll angeblich AYT K
r BEIB fAAAOE AYr lauten); SNG v.Aulock 7062 (stem-
pelgleich); Mionnet, Suppl.5 Nr.901var. (?) (Aversle-
gende angeblich AYT K r BEIB fAAAOE AYr;
die Preis-
kronen wurden kurioserweise für Sonne und Mond ge-
halten(!)); SNG v.Aulock 7062 (stempelgleich)
zum Aversstempel: Stempel D ( stempelgleich mit Köln 156
und 158 und SNG v.Aulock 7061); s.o.S.46, 55 und 57.
zum Reversstempel: Stempel 20 ( stempelgleich mit Köln 158
und SNG v.Aulock 7062); s.o.S.46 und 56-57.
zur Revers-Darstellung: Es wird auf die Agone des Jahres
252 angespielt; s.o.S.46, 56-57 und den Kommentar zu Nr.133.
264 Katalog

158 TETRASSARION (reduziert), 6.76g; Stempelstellung


360°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegrif-
fen; durch eine scharfe Reinigung stark verätzt;
stellenweise rostrote Patinareste; auf beiden Sei-
ten, stark dezentriert, ein Zentrierpunkt
stempelgleich mit Nr.157
159 TETRASSARION (reduziert), 8.55g, Stempelstellung
345°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegrif-
'fen; durch eine scharfe Reinigung verätzt; besonders
auf dem Avers rostbraune Patinaflecken; auf beiden
Seiten ein kaum sichtbarer Zentrierpunkt
Vs: AYT( oxphwp) • K( a'Coap) • r( at.o!;) • BE-IB( t.o!;) •
fAAAOC·AY(youoto!;)
Büste wie bei Nr.145
Rs: NIKAI-ErlN
Dionysos steht nach links; er ist unbekleidet
mit Ausnahme einer Chlamys über den Schultern;
der Gott hält ~it der Linken einen Thyrsos, der
mit Bändern geschmückt ist, und in der ausge-
streckten Rechten einen Kantharos
SNG v.Aulock 7059 (stempelgleich); M.Bernhart (1949)
Nr.40 (Münchener Sammlung); Müller/Solingen, Katalog
der 36.Auktion, Nr.689 (stempelgleich; mit dem Gegen-
stempel H auf dem Avers)
zum Aversstempel: Stempel Ea ( stempelgleich mit Waddington
776 und SNG v.Auloak 7059; der Stempel wurde zu Eb umgraviert
und zur Prägung der MUnze Köln 160 weiter verwendet); s.o.S.
46-47, 55 und 57.
zum Reversstempel: Stempel 22 ( stempelgleich mit SNG v.
Auloak 7059); s.o.S.47 und 56-57.
zur Revers-Darstellung: Vg'l. die Kommentaroe zu Nro. 16 und
unter zu Nummer 196.
160 TETRASSARION (reduziert), 9.45g, Stempelstellung
360°; Metall Orichalcum; etwas abgegriffen; scharf
gereinigt und etwas verätzt; rostrote Patinaflecken;
auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrier-
punkt
Vs: wie bei Nr.159 (stempelgleich, allerdings ist
die Legende nachgraviert worden zu AYT(oxpat~p)·
K(a'Ccrap)· r(at.o!;)• BEIB( LO!;)· rAAAOC· AY(youcrtO!;))
Rs: Nikaia, wie bei Nr.157 (nicht stempelgleich)
unpublizierte Variante; aus den Stempeln Ea 21:
Waddington 776, aus D 20: Köln 157
zum Aversstempel: Stempel Eb (umgraviert aus dem Stempel
Ea der Stüake Köln 159, Waddington ?76 und SNG v.Auloak 7059);
s.o.S.46-47, 55 und 57.
zum Reversstempel: Stempel 23; s.o.S.47 und 56-57.
zur Revers-Darstellung: Vgl. den Kommentar zu Nr.133.
Trebonianus Gallus 265

161 TETRASSARION (reduziert), 7.13g, Stempelstellung


360°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegrif-
fen, aber durch eine scharfe Reinigung stark ver-
ätzt; rostbraune Patinaflecken; auf beiden Seiten,
fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: AYT(oJtp<hwp)·K(a'Ccrap)·r(chos;)·BEIB(~od·
fAAAOC·AY(yovcrTos;)
Büste wie bei Nr,145; auf dem Hals ein runder
Gegenstempel mit H(=BJ
Rs: NIKAI-EnN
Athena thront in Chiton und Peplos nach links;
sie trägt einen Helm auf dem Kopf und hält mit
der Linken ein Sceptrum und in der ausgestreck-
ten Rechten eine Patera
unpublizierte Variante; aus dem Reversstempel 33:
Waddington 769 Revers Tafel 86 Abb.12
zum Aversstempel: SterrrpeZ F (sterrrpeZgZeich rrrit Grase 7506,
KBZn 162 und SNG v.AuZock 7060 =K.Kraft (1972) TafeZ 106
Abb.86); s.o.S.47, 55 und 57.
zum Reversstempel: SterrrpeZ 24; s.o.S.47 und 56-57.
zur Revers-Darstellung: VgZ. den Kormzentar zu Nr.18.
zum Gegenstempel: Dieses Tetrasaarion wurde mit der Punze um
258 n.Chr. zum Oktassarion aufgewertet. Die Punze ist sterrrpeZ-
gZeich mit derjenigen auf Nr.92 des PhiZippus senior. Seitdem
gaZt ein Antoninian nicht mehr acht, sondern nur noch vier sol-
cher Münzen; s.o.S.160 und 165-173.

162 TETRASSARION (reduziert), 9.22g, Stempelstellung


10°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegrif-
fen; scharf gereinigt; auf dem Revers rostbraune
Flecken; auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein
Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.161 (stempelgleich); ohne Gegenstem-
pel
Rs: [NIK] AIE-nN
Zeus thront nach links; er trägt einen
Kranz oder Kalathos auf dem Kopf; sein Himation
läßt den Oberkörper frei; mit der Linken hält. er
ein Sceptrum und in der ausgestreckten Rechten
eine Patera
unpubliziert
ein ähnliches Stück aus den Stempeln A 6: Waddington
765 Tafel 96 Abb.8
zum Aversstempel: SterrrpeZ F (sterrrpeZgZeich mit KiJZn 161,
Grase 7506 und SNG v.AuZock 7060 =K.Kraft (1972) TafeZ 106
Abb.B6); s.o.S.47, 55 und 57.
zum Reversstempel: SterrrpeZ 27; s.o.S.47 und 56-57.
zur Revers-Darstellung: VgZ. die Kormzentare zu 20 und 53.
266 Katalog

163 TETRASSARION (reduziert), 7.18g, Stempelstellung


200°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegrif-
fen; rostbraune und schwarze Patina; auf beiden
Seiten, etwas dezentriert, ein Zentrierpunkt
Vs: AYT(oxp<hwp)·K(a'Coap)·r(chos;)·BEI·B(Gos;)·
[fAAAO]C·AY(youoTos;)
Büste wie bei Nr.145
Rs: NI-KA-IE>IN
Demeter sitzt in Chiton und Peplos nach links;
sie trägt einen Ährenkranz und hält in der Lin-
ken eine transversale Fackel, in der ausge-
streckten Rechten eine Patera
unpubliziert
zum Aversstempel: Stempel G ( stempelgleich mit Köln 164,
Waddington ??5 und SNG v.Aulock ?09); s.o.S.4?,55 und 5?.
zum Reversstempel: Stempel 28; s.o.S.4? und 56-5?.
zur Revers-Darstellung: Vgl. den Kommentar zu Nr. 38.

164 TETRASSARION (reduziert), 7.52g, Stempelstellung


200°; Metall Orichalcum; kaum abgegriffen; verbogen;
rostbraune Patina; durch eine scharfe Reinigung et-
was verätzt; auf beiden Seiten, fast in der Mitte,
ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.163 (stempelgleich)
Rs: NI [K]-AI-EQN
Homonoia steht in Chiton und Peplos nach links;
sie trägt auf dem Kopf einen Kalathos und hält
im linken Arm ein Füllhorn und in der ausge-
streckten Rechten eine Patera
SNG v.Aulock 709 (stempelgleich); Waddington 774
Revers Tafel 86 Abb.16 (Revers stempelgleich);
vielleicht Mionnet, Suppl.5 Nr.904 (Averslegende an-
geblich AYT K r OYIB fAAAO~ A, wohl verlesen)
zum Aversstempel: Stempel G ( stempelgleich mit Köln 163,
Waddington ??5 und SNG v.Aulock ?09); s.o.S.4?, 55 und 5?.
zum Reversstempel: Stempel 29 ( stempelgleich mit Wadding-
ton Nr.??4 Tafel 86 Abb.16 und SNG v.Aulock ?09); s.o.S.4?
und 56-5?.
zur Revers-Darstellung: Vgl. die Kommentare zu den Num-
mern 24 und 40.
Trebonianus Gallus - Volusian 267

V0 L US I ANUS CAESAR (251)


165 TRIASSARION (reduziert), 6.58g, Stempelstellung
210°; Metall Orichalcum; kaum abgegriffen; rost-
braune Patina, stellenweise mit grünen "Ausblühun-
gen"; auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein
Zentrierpunkt
Vs: AY(Tonp&Twp) - K(aGoap) BEIB(Go~) fAAAOC
O[YOAOC]CIANOC
Büste mit Strahlenkrone nach rechts
Rs: NIKA-I-ErlN
die Gruppe der drei Chariten; alle drei nackt;
die mittlere von hinten, die beiden anderen
von vorn dargestellt
Mionnet, Suppl.5 Nr.908; BMC 139 und 140; Waddington
784 Tafel 86 Abb.23 (Avers stempelgleich); SNG v.
Aulock 712 (Avers stempelgleich); Mabbott collection
1158 (Avers stempelgleich); Sammlung Niggeler, Teil
2 Nr.595 (Avers stempelgleich); Slg. Hollscheck,
Teil IV Nr.456b (Avers stempelgleich)
zum Aversstempel: Stempel A ( stempelgleich mit Köln 166
und 16?, Waddington ?84, Slg. Hollscheck, Teil IV Nr.456b,
Slg. Niggeler, Teil 2 Nr.595, SNG v.Aulock ?12); s.o.S.50-5?.
zum Reversstempel: Stempel 2; s.o. S. 50-5?.
zur Revers-Darstellung: Vgl. oben S. 52-53 und F. Imhoof-
Blumer (1908, Nymphen) 5.201.

166 TRIASSARION (reduziert), 5.58g, Stempelstellung


190°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegrif-
fen; rostbraune Patina, stellenweise durch eine
scharfe Reinigung weggeätzt; auf beiden Seiten, fast
in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.165 (stempelgleich)
Rs: die drei Chariten, dargestellt wie bei Nr.165
(nicht stempelgleich)
Zitate wie bei Nr.165
zum Aversstempel: Stempel A (stempelgleich mit KtJln 165 und
16?, Waddington ?84, Slg.Hollscheck, Teil IV, Nr.456b, Slg.
Niggeler, Teil 2, Nr.595, SNG v.Aulock ?12); s.o.S.50-5?.
zum Reversstempel: Stempel 6 (stempelgleich mit Köln 16?);
s.o.S.52-53 und 56-5?.
zur Revers-Darstellung: Vgl. oben S. 52-53 und F. Imhoof-
Blumer (1908 Nymphen) S.201.
167 EIN ZWEITES EXEMPLAR, 4.66g, Stempelstellung 180°;
Metall Orichalcum; nicht besonders abgegriffen;
scharf gereinigt; stellenweise rostrote Patina mit
weißen Versinterungen; auf beiden Seiten, fast in
der Mitte, ein Zentrierpunkt
stempelgleich mit Nr.166
268 Katalog

168 TRIASSARION (reduziert), 5.76g, Stempelstellung


10°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegrif-
fen; dünne, hellbraune Patina; auf beiden Seiten,
fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: AY(ToxpaTwp)·rAAAOC·OYOAOCCIA·NOC·K(atoap)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Lorbeerkranz,
von hinten gesehen,. nach rechts
Rs: Im Lorbeerkranz: NI/KAIE/~N
SNG v.Aulock 710, 71i und 7064; Kraft (1972) Tafel
106 Abb.87; Münzzentrum Köln, Liste 30 (1979) Nr.2
(bei allen Zitaten ist die Vorderseite stempelgleich);
ungenau beschrieben und nicht abgebildet bei: Hirsch
97 (1976) Nr.670
zum Aversstempel: Stempel B (stempelgleiah mit SNG v.Auloak
?10, ?11 und ?064; K.Kraft (19?2) Tafel 106 Abb.B?; Münzzen-
trum KBln, Liste 30 (19?9) Nr.2); s.o.S.52-55 und 5?.
zum Reversstempel: Stempel 9; s.o. S. 52-53 und 56-5?.
zur Revers-Darstellung: S.o. S. 52-53.

VA L E R I A N US S ENI 0 R (253-260)

Durah die Publizierung der KBlner Sammlung ist der Umfang


der bekannten Münzen der Epoahe des Valerianus senior und
seiner Familie erweitert worden. Auf dieser Basis konnte
das Gerüst der inneren Chronologie der Fragungen dieser
Zeit rekonstruiert werden (s.o.S.59-104).
Die Mü;;zen mit den Portraits von Valerian, GaZli"'nus und
Salonina sind daher niaht in der alphabetischen, sondern
in der ahronclogisahen Abfolge zusammengestellt.

P RÄGE P HAS E (253)

169 TETRASSARION (reduziert), 10.71g, Stempelstellung


340°; Metall Orichalcum; ziemlich abgegriffen;
dunkelbraune Patina mit weißen Versinterungen;
auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrier-
punkt
Vs: r(&~os) ITOYB(A~os) AIK([v~os) OYAAEPIANOC
AYr(ovoTos)
Büste mit Paludamentum und Strahlenkrone, von
hinten gesehen, nach rechts
Rs : r; I - KA- I E ~ N
Demeter steht in Chiton und Peplos nach links;
sie trägt einen Ährenkranz und hä]t mit der Lin-
ken eine lange Fackel und in der ausg~streckten
Rechten Ähren
unpubliziert
zum Aversstempel: Stempel A (stempelgleiah mit Nr.1?0 und
SNG v.Auloak ?0?1); s.o.S.6?-68, 92-95 und 101.
zum Reversstempel: Stempel 1; s.o.S.9? und 101; zur Dar-
stellung vgl. den Kommentar zu Nr.38.
Volusian - Valerian I. 269

170 TETRASSARION (reduziert), 10.56g, Stempelstellung


160°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegrif-
fen, aber bis auf das blanke Metall scharf gerei-
nigt; fleckige schwarze Patinareste; auf beiden
Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.169 (stempelgleich)
Re• NIKA-I-E-~N
Tyche steht in Chiton und Peplos nach links;
sie trägt auf dem Kopf einen Kalathos und auf
ihren ausgestreckten Händen je eine Preiskrone
unpubliziert
vgl. Waddington 809
zum Aversstempel: StempeZ A (stempeZgZeich mit Nr.169
und SNG v.AuZock ?0?1); s.o.S.6?-68, 92-93 und 101.
zum Reversstempel: StempeZ 3; s.o.S.9? und 101.
zur Revers-Darstellung: Die Göttin ist wohZ nicht aZs
Nikaia zu bezeichnen, wie bei Waddington 809 steht, sondern
aZs Tyche, weiZ die charakteristischen Zang herabfalZenden
Enden des PepZos hier fehZen (s.o.Nr.15? und Nr.133 mit Kom-
mentar). Beide Göttinnen, Nikaia und die JYche, sind Personi-
fikationen der Stadt Nikaia, die durch das Hinzufügen der
Attribute der Preiskronen einen besonderen agonistischen
Akzent tragen.

171 TETRASSARION (reduziert), 8.06g, Stempelstellung


160°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegrif-
fen, aber bis auf das blanke Metall gereinigt; auf
beiden Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.169, aber aus einem anderen Stempel
Rs: NI-KA-IEriN
Hygieia steht in Chiton und Peplos nach links;
sie trägt einen Kranz und hält mit der Linken
ein Sceptrum; in der ausgestreckten Rechten
hält sie eine Patera, aus der eine Schlange
frißt, die sich um ihren rechten Arm ringelt
unpubliziert
zum Avers s tempe 1 : Stempe Z B ( stempe Zg Zeiah rrri t Wadding-
ton ?99 und SNG v.AuZoak ?16); s.o.S.6?-68, 92-95 und 101.
zum Reversstempel: StempeZ 4; s.o. S. 9? und 101.
zur Revers-Darstellung: vgZ. den Ko7T01lentar zu Nr.·13.
172 TETRASSARION (reduziert), 8.47g, Stempelstellung
180°; Metall Orichalcum; kaum abgegriffen, aber
durch eine scharfe Reinigung bis auf das blanke
Metall aufgerauht; auf beiden Seiten, fast in der
Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.169, aber aus einem anderen Stempel
Rs: NI-[K]A-I-EQN
Demeter sitzt in Chiton und Peplos auf einem
Kornmaß nach links; sie trägt einen Kranz und
hält im linken Arm eine lange Fackel und in
der ausgestreckten Rechten Ähren
unpublizierte Variante
aus anderen Stempeln: Mionnet, Suppl.S Nr.913;
270 Katalog

Waddington 790 Revers Tafel 86 Abb.28; SNG v.Au-


lock 7074

zum Aversstempel: Stempel C ( stempelgleich mit Nr.1 ?3


und SNG v.Aulock ?0?3); s.o.S.6?-68, 92-94 und 101.
zum Reversstempel: Stempel 6; s.o.S.9? und 101.
zur Revers-Darstellung: Vgl. den Kommentar zu Nr. 38.

173 TETRASSARION (reduziert), 10.07g, Stempelstellung


190°; Metall Orichalcum; kaum abgegriffen, aber
durch eine scharfe Reinigung bis auf das blanke
Metall aufgerauht; auf beiden Seiten, etwas dezen-
triert, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.172 (stempelgleich)
Rs: N-IKA-I-ErlN
Kybele sitzt auf einem Thron mit hoher Lehne
in Chiton und Peplos nach links; auf dem Kopf
trägt sie einen Kranz; den linken Ellenbogen
stützt sie auf eine Trommel; in der ausgestreck-
ten Rechten hält sie eine Patera; zu beiden Sei-
ten des Thrones je ein Löwe nach links, von de-
nen der zur Rechten der Göttin sich zu ihr um-
wendet
SNG v.Aulock 7073 (stempelgleich)
Varianten aus anderen Reversstempeln (nur ein Löwe
und Legende NI-KA-IErlN) Mionnet, Suppl.5 Nr.911;
Waddingten 789 Revers Tafel 86 Abb.27
zum Aversstempel: Stempel C (stempelgleich mit Nr.1?2
und SNG v.Aulock ?0?3); s.o.S.6?-6B, 92-95 und 101.
zum Reversstempel: Stempel ? (stempelgleich mit SNG v.
Aulock ?0?3); s.o.S.9? und 101.
zur Revers-Darstellung: Vgl. Nr.14? und 148 und die Kom-
mentare zu den Nummern 90 und 106.

174 TETRASSARION (reduziert), 7.86g, Stempelstellung


190°; Metall Orichalcum; dünne, dunkelgrüne Patina;
nicht besonders abgegriffen; auf dem Avers einige
Kratzer; auf beiden Seiten, ungewöhnlich dezen-
triert, ein Zentrierpunkt
Vs: f(a~o~) ITOYB(A~o~) A[IK(Lv~o~) OYAAE]PIANOC
AY( YO\JCJTO ~)
Büste mit Paludamentum und Strahlenkrone, von
hinten gesehen, nach rechts
Rs: NI-KAI-ErlN
Tyche steht in Chiton und Peplos nach links;
sie trägt einen Kalathos auf dem Kopf und im
linken Arm ein Füllhorn; mit der ausgestreck-
ten Rechten hält sie ein Steuerruder
SNG Kopenhagen 535; SNG v.Aulock 7072; Kraft (1972)
Tafel 106 Abb.83 (alle drei stempelgleich);
aus anderen Stempeln: vgl. Mionnet, Suppl.5 Nr.914
und Waddington 803 Revers Tafel 86 Abb.40
zum Aversstempel: Stempel D (stempelgleich mit SNG Ko-
penhagen 535; Kraft (1972) Tafel 106 Abb.83 und SNG v.Aulock
?0?2 und ?0?5); s.o.S.68, 92-95 und 101.
Valerian I. 271

zum Reversstempel: Sterrrpel 8 (stempelgleich mit SNG Ko-


penhagen 535; Kraft (1972) Tafel 106 Abb.83 und SNG v.Aulock
7072); s.o.S.97 und 101.
zur Revers-Darstellung: Vgl. die Kommentare zu den Num-
mern 22, 31 und 46.

P R Ä G E P H A S E II (253/255)

175 TETRASSARION (reduziert), 7.95g, Stempelstellung


300°; Metall Orichalcum; stark abgegriffen, bis auf
das blanke Metall scharf gereinigt und verkratzt;
stellenweise schwarze Patinareste; auf beiden Seiten,
fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: f(aLo~) ITOYB(ALO~) AIK(LVLO~) [OYAA)EPIANOC
AYf(ouoTo~)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlen-
krone, von vorn gesehen, nach rechts
Rs: NIK-AI-EflN
Athena Promachos steht in Chiton und Peplos
von vorn und wendet den Kopf nach links; auf
dem Kopf trägt sie einen Helm; mit der Linken
hält sie einen Speer und einen Schild und mit
der ausgestreckten Rechten eine Patera
Waddington 792 Revers Tafel 86 Abb.30 (stempelgleich);
Mionnet, Suppl.S Nr.910 (die Averslegende ist verle-
sen als [ .......... )AIANOC AYr. Diese Münze wurde da-
her fälschlich für ein Gepräge des Aemilianus gehal-
ten).
zum Aversstempel: Stempel Ea (sterrrpelgleich mit Nr.l'l6-180
und SNG v.Aulock 715, 717, 7070 und 7079; zu Eb umgeschnitten
wurde der SterrrpeZ ven,;endet zur Prärung der Münzen Nr.181 und
182 und SNG v.Aulock 7074); s.o.S.67-68, 92-95 und 101.
zum Reversstempel: Sterrrpel 10 (sterrrpelgleich mit Wadding-
ton 792 Tafel 86 Abb.30 und den Mün~en mit dem Portrait des
Gallienus Nr.226 und SNG v.Aulock 7089); s.c.S.69, 9? und 101.
zur Revers-Darstellung: Vgl. den Kommentar zu Nr.18.
176 TETRASSARION (reduziert), 7.09g, Stempelstellung
30°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegriffen,
aber durch eine scharfe Reinigung bis auf das blanke
Metall stark aufgerauht; auf beiden Seiten, fast in
der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.175 (stempelgleich)
Rs : NI K- AI [ E ) - fl N
Homonoia sitzt in Chiton und Peplos nach links;
sie trägt auf dem Kopf einen Kalathos und hält
im linken Arm ein Füllhorn und in der ausge-
streckten Rechten eine Patera
SNG v.Aulock 7070 (stempelgleich)
Varianten aus anderen Stempeln: Mionnet, Suppl.S
Nr.916; Waddington 798 Revers Tafel 86 Abb.35 und
SNG Kopenhagen 534
272 Katalo<J

zum Aversstempel: Stempel Ea ( stempelgleich mit Nr.175


und 177-180 und SliG v.Aulock 715, 717, 7070 und 7079; zu Eb
umgestJhnitten wurde der Stempel verwendet zur Prägung der
Münzen Nr.181 und 182 und SNG v.Aulock 7074); s.o.S.68-69,
92-95 und 101.
zum Reversstempel: Stempel 11 ( stempelgleich mit SNG v.
Aulock 7070); s.o.S.97 und 101.
zur Revers-Darstellung: Vgl. die Kommentare zu den Nwn-
mern 24 und 40.

177 TETRASSARION (reduziert), 8.91g, Stempelstellung


30°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegrif-
fen, aber durch eine scharfe Reinigung bis auf das
blanke Metall aufgerauht; auf beiden Seiten, fast
in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.176 (stempelgleich)
Rs: NIK-AI-E-QN
Kybele sitzt in Chiton und Peplos nach links;
sie trägt auf dem Kopf einen Kalathos und stützt
den linken Ellenbogen auf eine Trommel; in der
ausgestreckten Rechten hält sie eine Patera;
zu ihrer Rechten steht ein Löwe nach links, der
sich zu ihr umwendet
Mionnet, Suppl.5 Nr.911
Varianten aus anderen Gtempeln: Waddington 789 Revers
Tafel 86 Abb.27; SNG v.Aulock 7073
zum Aversstempel: Stempel Ea (stempelgleich mit Nl•.175,176,
178-180 und SNG v.Aulock 715, 717, 7070 und 7079; zu Eb umge-
schnitten wurde der Stempel verwendet zur Prägung der Münzen
Nr.181 und 182 und SNG v.Aulock 7074); s.o.S.68-69, 92-95, 101.
zum Reversstempel: Stempel 12; s.o.S.97 und 101.
zur Revers-Darstellung: Vgl. Nr.147, 148 und 173 und die
Konmentare zu Nr.90 und 106.

178 TETRASSARION (reduziert), 9.39g, Stempelstellung


300°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegrif-
fen; scharf gereinigt; stellenweise Patinaflecken;
auf beiden Seiten - auf dem Revers stark dezen-
triert - ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.175 (stempelgleich)
Rs: NIKAIEn-N BYZANTinN / 0/MO/NOIA
der Genius von Byzantion steht in einem kurzen
Gewand nach links; er trägt auf dem Kopf einen
Kalathos und an den Füßen Kothurne; er reicht
die Rechte der ihm gegenüber stehenden Nikaia
die einen Chiton und einen Peplos mit lang '
herabfallenden Enden trägt
Mionnet Suppl.5 Nr.928; SNG v.Aulock 7079 (stempel-
gleich); E.Schönert-Geiss (1972) Nr.1858 (stempel-
gleich); Waddington 817 Revers Tafel 87 Abb.14
( stempelgleich I
zum Aversstempel: Stempel Ea (stempelgleich mit Nr.175-
1~7, 179 und 180 und SNG v.Aulock 715, 717, 7070 und 7079 so-
w~e E.Schönert-Geiss (1972) Nr.1858; zu Eb umgraviert wurdP
der Stempel zur Prägung der Münzen Nr.181 und 182 und SNG v.
Aulock 7074 verwendet); s.o.S.68-69, 92-95 und 101.
Valerian I. 273

zum Reversstempel: Stempel 13 ( stempelgleich mit NJ•.179


und 180, Waddington 817 Tafel 87 Abb.14, SNG v.Aulock 7079
und E.Schönert-Geiss (1972) Nr.1858); s.o.S.68, 97 und 101.
zum Reversthema: Vgl. oben S. 47-48 und den Kommentar zu
Nwruner 133.

179 EIN ZWEITES EXEMPLAR, 7.36g, Stempelstellung 210°;


Zustand wie bei Nr.178
stempelgleich mit Nr.178
180 EIN DRITTES EXEMPLAR, 8.4Cg, Stempelstellung 210°;
Zustand äbnlich wie von Nr.178
stempelgleich mit Nr.178
181 TETRASSARION (reduziert), 7.27g, Stempelstellung 10°;
Metall Orichalcum; kaum abgegriffen, aber scharf ge-
reinigt; stellenweise rostrote Patinaflecken; auf
beiden Seiten, fast in der Mitte angesetzt, ein Zen-
trierpunkt
Vs: wie bei Nr.175 (stempelgleich, aber der Stempel
wurde etwas überarbeitet)
Rs: NI-KA-I-EQN
DeMeter sitzt in Chiton und Peplos nach links;
sie hält im linken Arm eine transversal stehen-
de Fackel und in der ausgestreckten Rech~en
Ähren
SNG v.Aulock 7074 (stempelgleich)
Varianten aus anderen Stempeln: Mionnet, Suppl.5
Nr.913; Waddington 790 Revers Tafel 86 Abb.28
zum Aversstempel: Stempel Eb ( stempelgleich mit Nr.182
und SNC v.Aulock 7074; der Stempel ist umgeschnitten aus Ea,
mit dem die Manzen Nr.175-180 und SNG v.Aulock 715, 717, 7070
und 7079 geprägt wurden); s.o.S.68-69, 92-95 und 101.
zum Reversstempel: Stempel 16 ( stempelgleich mit SNG v.
Aulock 7074; der Stempel wurde auch mit Aversen des GalZienus
gekoppelt: Nr.231 und SNG v.AuZoak 726); s.o.S.97 und 101.
zur Revers-Darstellung: VgZ. den Kommentar zu Nr. 38.
182 TETRASSARION (reduziert), 9.56g, Stempelstellung
300°; Metall Orichalcum; kaum abgegriffen; dünne
braune Patina mit wenigen weißen Versinterungen; auf
beiden Seiten, fast in der Mitte angesetzt, ein Zen-
trierpunkt
Vs: wie bei Nr.181 (stempelgleich)
Rs: NI-KA-I-EQN
Tyche, dargestellt wie bei Nr.174
unpublizierte Variante
aus anderen Stempeln: Mionnet, Suppl.5 Nr.914;
Waddington 803 Revers Tafel 86 Abb.40; SNG Kopenha-
gen 535; SNG v.Aulock 7072; K.Kraft (1972) Tafel
106 Abb.83
274 Katalog

zum Aversstempel: Stempel Eb (stempelgleich mit Nr.181


und SNG v.Aulock 7074; der Stempel ist umgeschnitten aus Ea,
mit dem die Münzen Nr.175-180 und SNC v.Aulock 715, 717, 7070
und 7079 geprägt wurden); s.o.S.68-69, 92-95 und 101.
zum Reversstempel: Stempel 17; s.o.S.97 und 101
zur Revers-Darstellung: Vgl. die Kommentare zu den Num-
mern 22, 31 und 46.

183 TETRASSARION (reduziert), 7.38g, Stempelstellung


10°; Metall Orichalcum; kaum abgegriffen, aber durch
eine scharfe Reinigung bis auf das blanke Metall
aufgeraubt und fleckig verfärbt; auf beiden Seiten,
auf dem Avers stark dezentriert, ein Zentrierpunkt
Vs: f(a~o~) ITOYB(ALO~) AIK(~v~o~) - 0-YAAEPIANOC
AYr(oucrTod
Düste mit Panzer, Paludamentum und Strahlenkrone,
von hinten gesehen, nach rechts
Rs: NI-KA-I-EflN
Demeter sitzt in Chiton und Peplos nach links;
sie trägt einen Ährenkranz und hält mit der Lin-
ken eine lange Fackel und in der ausgestreckten
Rechten Ähren
unpublizierte Variante
aus anderen Stempeln: Mionnet, Suppl.S Nr.913;
Waddington 790 Revers Tafel 86 Abb.28; SNG v.Aulock
7074
zum Aversstempel: Stempel F; s.o.S.68-69, 92-95 und 101.
zum Reversstempel: Stempel 18 (stempelgleich mit der Münze
Nr.232 mit dem Kopf des Gallienus); s.o.S.97 und 101.
zur Revers-Darstellung: Vgl. den Kommentar zu Nl'. 33.

PR Ä GE P HAS E III (CA.256)

184 TETRASSARION (reduziert), 6.73g, Stempelstellung


220°; Metall Bronze(!); kaum abgegriffen, aber durch
eine scharfe Reinigung aufgerauht; rostrote Patina-
reste; auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein
Zentrierpunkt
Vs: f(a~o~) llOY(ßA~o~) AIK(~v~o~) OYAAEPIANOC
A[Yr(oucrTod]
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlen-
krone, von vorn gesehen, nach rechts
Rs: NI-[KA]-I-E~N
Homonoia steht in Chiton und Peplos nach links;
sie hält im linken Arm ein Füllhorn und in der
uusgestreckten Rechten eine Patera
Waddington 797
eine Variante aus anderen Stempeln: SNG v.Aulock
707i; ungenau beschrieben und nicht abgebildet bei
Slg. Hollscheck, Teil 1 Nr.450a
Valerian I. 275

zum Aversstempel: Stempel G; s. o.S. 69, 92-95 und 102.


zum Reversstempel: Stempel 19; s.o. S. 9? und 102.
zur Revers-Darstellung: Vgl. die Kommentare zu Nr. 24 ur.d
Nr.40.

185 TETRASSARION (reduziert), 7.16g, Stempelstellung 10°;


Metall Bronze(!); kaum abgegriffen; rostrote Patina;
auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrier-
punkt
Vs: rc&~o~) ITOY(ß~~os) AIK([vLo~) OYAAE[PIANOC]
AYr(ouoros)
Büste wie bei Nr.184
Rs: [N]IKA-IEDN
Sarapis steht im Himation von vorn und wendet
den Kopf nach links; er hält mit der r.inken ein
Sceptrum und erhebt grüßend die Rechte; links
neben ihm ein brennender Altar
unpubliziert
aus anderen Stempeln: Waddington 787 Tafel 86 Abb.26;
SNG v.Aulock 7068
zum Aversstempel: Stempel H ; s.o. S. 69, 92-95 und 102.
zum Reversstempel: Stempel 20; s. o.S.9? und 102:
zur Revers-Darstellung: Vgl. den Kommentar zu Nr. 45.

186 TETRASSARION (reduziert), 7.52g, Stempelstellung


360°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegriffen;
scharf gereinigt; schwarze Patinareste; auf beiden
Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.184 (nicht stempelgleich)
Rs: NIKAIE-DN
Athena sitzt in Chiton und Peplos nach links;
sie trägt einen Helm und hält in der Linken ei-
nen Speer und auf der ausgestreckten Rechten
eine kleine Nike, die ihr einen Lorbeerkranz ent-
gegenhält; links ein Schild
Waddington 794 Revers Tafel 86 Abb.32 (stempelgleich);
sonst unpubliziert
zum Aversstempel: Stempel I ( stempelgleich mit Nr.18?-188);
s.o.S.69, 92-95 und 102.
zum Reversstempel: Stempel 21 (stempelgleich mit Wadding-
ton ?94 Tafel 86 Abb.32); s.o.S.9? und 102.
zum Reversthema: Vgl. den Kommentar zu Nr.18.

187 TETRASSARION (reduziert), 7.39g, Stempelstellung 30°;


Metall Orichalcum; kaum abgegriffen, aber durch eine
scharfe Reinigung aufgerauht; etwas verbogen; auf
beiden Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.186 (stempelgleich)
Rs : [ NI K] A I - E >l N
Tyche sitzt in Chiton und Peplos nach links; sie
hält auf der ausgestreckten Rechten eine Preis-
krone, hat sich gerade mit der Linken eine zwei-
te auf den Kopf gesetzt und stützt den linken
Ellenbogen auf einer dritten Krone
276 Katalog

Mionnet, Suppl.S Nr.915; Waddington 808 Revers Tafel


87 Abb.S (stempelgleich)
eine Variante aus einem anderen Reversste~nel (Avers
nicht abgebildet) bei: F.Imhoof-Blumer (1910) S.42
Nr.14 Tafel 3 Abb.28 = O.Bernhard (1929) Tafel 7
Abb.16 (Gotha)
zum Aversstempel: Stempel I (stempelgleiah mit den Nummern
186 und 188); s.o.S.69, 92-95 und 102.
zum Reversstempel: Stempel 22 (stempelgleiah mit Wadding-
ton 808 Tafel 87 Abb.5); s.o.S.69, 97 und 102.
zur Revers-Darstellung: Zur Benennung der GI:Jttin sahrieb
F. Imhoof-Blumer (1910, S. 42): "Die Frau mit den Preiskronen
stellt ohne Zweifel eine Personifikation aus dem agonistisahen
Kreise dar. Für sie einen Namen zu finden, i·st niaht leiaht;
wahrscheinlicher als chwvGa ist vielleicht crTe:QlavnQlopGa."
O.Bernhard sah in der Figur eine "Ehrendame oder Kranz-
jungfer, wie solahe noah heute bei Sportsanlässen, .•. , die
Kränze reiahen."(1929, S.97 Anm.lJ.
Inzwischen sind viele Darstellungen von GI:Jttinnen mit
Preiskronen aus Nikaia bekannt.
Diese Damen sind entweder als Nikaia oder als T;yahe zu benen-
nen. Die Nymphe Nikaia, erkennbar an den lang herabfallenden
Enden ihres Gewandes, hält manchmal zwei Preiskronen (Nr.133,
157, 158 und 160). Die T;yahe von Nikaia wird zuweilen mit ei-
ner Krone, zwei oder drei Preiskronen dargestellt, wobei ihre
sonstigen Attribute (Füllhorn und Steuerruder) aus komposito-
rischen Gründen fehlen konnten (Nr.170,188,197 und 243).
Vgl. dazu auah den Kommentar zu Nr.188.

188 TETRASSARION (reduziert), 7.94g, Stempelstellung


180°; Metall Orichalcum; kaum abgegriffen; scharf
gereinigt, einige rostrote Patinareste: auf beiden
Seiten ein Zentrierpunkt, zu dessen Bohrung auf dem
Revers zweimal angesetzt wurde
Vs: wie bei Nr.187 (stempelgleich)
Rs: [N]IK-A[I]-EQN
Tyche steht in Chiton und Peplos nach links;
sie hält im linken Arm ein Füllhorn, auf dem
eine Preiskrone liegt; auf der ausgestreckten
Rechten hält sie eine zweite, auf dem Kopf wohl
eine dritte Krone
unpubliziert
vielleicht angeboten bei der Münzen und Medaillen-
AG (Basel) in Liste 183 (1958) Nr.233 und in der
Liste 228 (1963) Nr.388 (nicht abgebildet und unge-
nau beschrieben)
zum Aversstempel: Stempel I ( stempelgleich mit Nr.186 und
187); s.o.S.69, 92-95 und 102.
zum Reversstempel: Stempel 23; s.o. S. 69, 97 und 102.
zur Revers-Darstellung: Diese Rückseite zeigt deutlich,
daß die GI:Jttin mit den Preiskronen eine Variante der JYahe-
bilder ist; vgl. dazu den Kommentar zu Nr.187.
Zu Darstellungen der Tyahe ganz allgemein vgl. die Kommentare
zu den Münzen Nr.22, 31 und 46.
Valerian I. 277

P R Ä G E P H A S E IV (CA.256)

189 TETRASSARION (reduziert), 8.82g, Stempelstellung 180°;


Metall Orichalcum; micht besonders abgegriffen, aber
durch eine scharfe Reinigung bis auf das blanke Metall
stark in Mitleidenschaft gezogen; etwas verbogen; auf
beiden Seiten, ungewöhnlich dezentriert, ein Zentrier-
punkt
Vs: (f(a~o&)] ITOY(ßALO&) AIK(LVLO&) OYAAEPIANOC
AY(yo1lOTo&)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlenkro-
ne, von vorn gesehen, nach rechts
Rs: POMAir.N - NIKHN - NIKAIEIC
Nike steht im Chiton mit ausgebreiteten Flügeln
von vorn und wendet den Kopf nach rechts; sie
hält mit der Linken ein Tropaion und legt die
Rechte auf einen Schild, der als Schildzier ein
Gorgoneion trägt
Waddington 801 Rev.stgl.; SNG v.Aul.714 (stempelgl.);
Mionnet, Suppl.5 Nr.920 (Reverslegende verlesen);
eine Variante aus anderen Stempeln: SNG v.Aulock 7077
züm Aversstempel: Stempel J (stempelgleich mit Nr.190-194,
Waddington 810 und SNG v.Aulock ?14 und ?0?8); s.o.S.?0-?6, 92-
95 und 102.
zum Reversstempel: Stempel 24 ( stempelgleich mit Waddington
801 und SNG v.Aulock ?14); s.o.S. ?0, 9? und 102.
zur Revers-Darstellung: Der Reverstyp l;JUrde übernommen aus
der Prägung Nikaias zwischen 161 und 169: im Namen des Mare Au-
reZ (F.Imhoof~Blumer (1908) S.33 Nr.2) und im Namen des Lucius
Verus (Waddington 232-234). Damals illustrier-te der TYP den
Krieq qeqen die Parther (vgl. dazu oben den Kommentar zu Nr.18).
Aus ähnlichen Gründen l;JUrde unter Valerian diese Parole "die Ni-
käer: an den Sieg/die SiegesgtJttin der RtJmer" wieder aufgenom-
men. Um 255/256 liefen die Vorbereitungen des Feldzuges der RtJ-
mer gegen die Sasaniden "auf voUen Touren". Nikaia hatte daran
als wichtiger Verkehrsknotenpunkt in der Etappe bedeutenden An-
teil (s.o.S.62 mit Anm.38)(vgZ. dazu C.Bosch (1931) Sp.445-44?
und K.W.HarZ (19?8) S.2?5).

190 TETRASSARION (reduziert), 8.00g, Stempelstellung 180°;


Metall Bronze{!); nicht besonders abgegriffen, aber
durch eine scharfe Reinigung aufgerauht; auf beiden
Seiten etwas gedrückt; beidseitig, fast in der Mitte,
ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.189 (stempelgleich)
Rs: (OY]A(A](EpLaVE~a) I fAAA(nvELa) I NIKAIE/ON
drei Preiskronen, in denen je zwei Palmzweige
stecken; auf der ersten steht [AYf/OY(oT~a)],
auf der zweiten vielleicht [ITY9IA] und auf der
dritten CEO(unp~a) 1 Ar(wv)
unpublizierte Variante
Stücke aus anderen Reversstempeln: Waddington 810
Tafel 87 Abb.7; HCC 38 Revers Tafel 46 Abb.16
278 Katalog

zum Aversstempel: Stempel J (stempelgleiah mit Nr.189 und


191-194, Waddington 810 und SNG v.Auloak 714 und 7078);
s.o.S.70-76, 92-95 und 102.
zum Reversstempel: Stempel 25; s.o.S. 70-'16, 9'1 und 102.
Die Aufsahrift auf der ersten Krone ist aus der Analogie mit
Reversstempel 28 (Nr.193) ersahlossen; die Aufsahrift der
zweiten Krone ist niaht lesbar und kann nur vermutet werden.
In Frage kommen die Namen nu~~~ und ß~ovua~~.
zur Revers-Darstellung: Vgl. den Kommentar zu Nr. 52.
zu den genannten Agonen: Sahon in neronisaher Zeit (viel-
leiaht 60 n. Chr. ) wurden in Nikaia als Veranstaltung des "Kon-
gresses" des Kainon der Bithynier penteterisahe Agone veran-
staltet. Das beweist eine Siegerinsahrift fUr Tiberius Claudius
Patrobius aus Rom (L.Moretti (1953) S.1'14-1'19 Insahrift Nr.65
=Insariptiones Graeaae urbis Romae Nr.249): T~ß~p~o~ KA~uö~o~ I
KupEtvcr TI~'t:p6ß r~o~] I . . . I ... VE~xncr~~ &vöpwv x&.Anv T [nv
KEpCo] \öov· .•. I (10 ZAilen mit Aufzahlungen von Siegen) I
[ ... , xo~vbv] I BE~~uvl.~[~ f;]v NE~x~l.q. KEV't:[~E't:np~x6v,] I ....
Weitere epig~aphisahe Belege stehen in den Kommentaren zu Nr.52
und Nr.196.
H.Karl hat diese Agone in seiner Dissertation (19'15) erwähnt:
Auyoucr1:~~ auf 8.25-26, CEounpE~~ auf 5.124 und 126, ou~AEP~&.vE~~
auf S.106, nu~~~ auf s.110-121, ß~ovua~~ auf S.36-38 und r~AAn­
VEL~ auf 8.2'1-28. H.Karl glaubte, diese Festpiele seien in Ni-
kaia nls Dank fUr den Mauerbau gefeiert worden, den er in das
Jahr 264 datiert (S.38). Diese großen Agone wurden aber ohne
Zweifel im Jahr 256 veranstaltet. Manzen mit der Ringmauer von
Nikaia wurdP-n clagE::gen erst naah dem Gotensturm von 258 herge-
stellt (s.o.S.71-76, 88-91 und 93).
191 TETRASSARION (reduziert), 8.21g, Stempelstellung
360°: Metall Orichalcum: nicht besonders abgegrif-
fen, aber durch eine scharfe Reinigung bis auf das
blanke Metall stark aufgerauht und stellenweise
fleckig verfärbt; auf beiden Seiten, auf der Rück-
seite ungewöhnlich dezentriert, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.189 (stempelgleich)
Rs: NI-KAI-EDN
Dikaiosyne steht in Chiton und Peplos nach links:
sie hält im linken Arm ein Füllhorn und in der
ausgestreckten Rechten eine Balkenwaage
Waddington 800 Revers Tafel 86 Abb.37 (stempelgleich);
ansonsten unpubliziert
zum Aversstempel: Stempel J ( stempelgleiah mit Nr.189, 190
und 192-194, Waddington 810 und SNG v.Auloak '114 und '1078);
s.o.S. '10-'16, 92-95 und 102.
zum Reversstempel: Stempel 26; s.o.S.97 und 102.
zur Revers-Darstellung: Vgl. die Kommentare zu den Nwn-
mern 31, 39 und 8'1.
Valerian I. 279

192 TETRASSARION (reduziert), 8.06g, Stempelstellung


180"; Metall rötliches Orichalcum, fast wie Bronze
anmutend; fast unzirkuJiert, aber durc~ eine schar-
fe Reinigung etwas aufgerauht; stellenweise rostrote
Patinaflecken; auf beiden Seiten, fast in der Mitte,
ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.189 (stempelgleich)
Rs: NIK-AIES"lN
Tyche sitzt in Chiton und Peplos nach links; sie
trägt auf dem Kopf einen Kalathos und hält im
linken Arm ein Füllhorn und mit der ausgestreck-
ten Rechten ein Steuerruder
SNG v.Aulock 7078 (stempelgleich); ansonsten unpubli-
ziert
zum Aversstempel: Stempel J ( stempelgleich mit Nr.189-191,
193 und 194, Waddingt0n 810 und SNG v.Aulock 714 und 7078);
s.o.S.70-76, 92-95 und 102.
zum Reversstempel: Stempel 27 (stempelgleich mit SNG v.
Aulock 7078); s.o.S.97 und 102.
zur Revers-Darstellung: Vgl. die Kommentare zu den Num-
mern 22, 31 und 46.

193 TETRASSARION (reduziert), 8.92g, Stempelstellung


200°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegrif-
fen, aber durch eine scharfe Reinigung bis auf das
blanke Metall aufgerauht; auf beiden Seiten, fast in
der Mitte, ein tief gebohrter Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.189 (stempelgleich)
Rs: wie bei Nr.190 (nicht stempelgleich)
HCC 38 Revers Tafel 46 Abb.16 (stempelgleich);
eine Variante aus einem anderen Revcrsstempel:
Waddington 810 Tafel 87 Abb.7
zum Aversstempel: Stempel J (stempelgleich mit Nr.189-192
und 194, Waddington 810 und SNG v.Aulock 714 und 7078);
s.o.S. 70-76, 92-95 und 102.
zum Reversstempel: Stempel 28 (stempelgleich mit HCC 38
Tafel 46 Abb.16); s.o.S. 70-76, 97 und 102.
zur Revers-Darstellung und zu den Agonen: Vgl. die
Kommentare zu Nr.52 und 190.

194 TETRASSARION (reduziert), 9.23g, Stempelstellung 10°;


Metall Orichalcum; nicht besonders abgegriffen; etwas
verbogen; scharf gereinigt; stellenweise rostrote und
dunkelgrüne Patinareste mit türkisfarbenen "Ausblü-
hungen"; auf beiden Seiten, etwas dezentriert, ein
Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.189 (stempelgleich)
Rs: NIKAI- [Es-lN]
Kybele, dargestellt wie bei Nr.173
unpubl ;_zierte Variante;
aus anueren Reversstempeln: Mionnet, Suppl.S Nr.911;
I'Jaddington 789 Revers Tafel 86 Abb.27; SNG v.Aulock
7073
280 Katalog

zum Aversstempel: Stempel J (stempelgleich mit Nr,189-193,


Waddington 810 und SNG v.Aulock 714 und 7078);
s.o.S. 70-76, 92-95 und 102.
zum Reversstempel: Stempel 29 , s.o.S.98 und 102.
zur Revers-Darstellung: Vgl. die Korrmentare zu den Num-
mern 90 und 106.

195 TETRASSARION (reduziert), 8.34g, Stempelstellung


180°; Metall Orichalcum; fast unzirkuliert; scharf
gereinigt; stellenweise rostrote Patinareste mit
türkisfarbenen "Ausblühungen"; auf beiden Seiten,
fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.189, aber nicht stempelgleich
Rs: IEPOC I A-f-~-N I ITY8IA I NIKAIE~N
drei P~eiskronen, in denen Palmzweige stecken
(in der mittleren Krone zwei, in den beiden
äußeren nur einer); die Aufschriften der Kronen
sind durch Punktbänder angedeutet
unpublizierte Variante
aus anderen Stempeln: Mionnet, Suppl.S Nr.925;
Waddington 812 Revers Tafel 87 Abb.9
zum Aversstempel: Stempel K; s.o. S. 70-76, 92-95 und 102.
zum Reversstempel: Stempel 30; s.o.S.70-76, 98 und 102.
zur Revers-Darstellung: zu den Preiskronen vgl. den Kommen-
tar zu Nr.52, Zu den ITu~La vgl. H.Karl (1975) S.110-121.
Zu den Agonen in Nikaia vgl. den Kommentar zu Nr.190.

196 TETRASSARION (reduziert), 7.95g, Stempelstellung


180°; Metall Orichalcurr; rostrote Patina; fast un-
zirkuliert; auf beiden Seiten, fast in der Mitte,
ein tief gebohrter Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.189, aber nicht stempelgleich
Rs: 6IO(v6o~a) ITYB(~a) CEB(~p~a) N-I-KAIEUN
Dionysos steht nackt nach links; er trägt um die
Schultern eine Chlamys und auf dem Kopf einen
Efeukranz; mit der Linken hält er einen Thyrsos
und in der ausgestreckten Rechten einen Kantharos
P.V.Hill (1913) Revers Taf.13 Abb.3 (stempelgleich);
M.Bernhart (1949) Nr.44~; ansonsten unpubliziert
zum Aversstempel: Stempel L; (stgl. SNG v.Aul. 7076)
zum Reversstempel: Stempel 31; s.o.S. 70-76, 81, 98 und 102.
zur Revers-Darstellung: P. V.Hill hat 1913 (5.265) die Re-
verslegende nicht lesen können, weil bei seinem Exemplar die
Legende vor dem Ethnikon verderbt war. Das gleiche Stück wurde
von R.Miinsterberg publiziert (1921, S.133), der die Umschrift
als ... B NI-Kfl.IE [ON] las und die Münze der Stadt N<:Lxa~a 1wv
KLAßLavwv im Kaystrostal (Hintm'land von Ephesos) zuwies.
Das gleiche StiJck hat so verkannt Eingang in M.Bernharts Corpus
de1' Dionysosprägungen gefunden ( 1949 Nr. 444).
Die ausgezdcl;net erhaltene Münze 196 zeigt die F!everslegendP
endlich gut lesbar.
Beim ersten Hinsehen könnte man an die Legende 6IONYO CEB ...
denken; auf einer quasi autonomen Münze der paphlagonischen
Stadt Amastris aus der Antoninenzeit steht eine ähnliche Um-
schrift, nämlich 6IONYCOC CEBACTOC (Sanll7llung Weber 4801).
Valerian I. 281

weiter zur Revers-Darstellunq:


Bei einer solchen Interpretation der Legende würde man einige
m~thcgrapl,ische Ungenauigkeiten in Kauf nehmen müssen:
llLovuoo s wäre, ganz und gar ungewöhn lieh, als lliONY( o )0( s)
abgekür~t, oder als lliONY(oos), wobei das folgende 0 als
Artikel aufgeJaßt werden könnte: lliONY(oos) 0 L:EB(aoT6s).
Diesen Ungereimtheiten geht man aus dem Wege,
wenn man die Legende liest als lliO( v\JoLa) l!Y8( La) CEB( AP La)
NIKAIES"lN. E.s handelt sich um eine Erweiterung der ebenfalls
unter Valerian in Nikaia benutzten Umschrift lliONYCIA NIKAIE~N
(Nr.246. Münze des Gallienus, geprägt zur Zeit der gemeinsamen
Herrschaft mit seinem Vater Valerian). Bei dieser Nummer 196
wurde also nicht nur ein Name der Festspiele genannt, sondern
es erscheinen gleich drei Agon-Bezeichnungen. Die Schreibung
CEBHPEIA für CEOYHPEIA oder CEOYHPIA für dieses Fest in Nikaia
ist epigraphisch bezeugt bei W.H.Buckler (1917) 5.88-90 In-
schrift Nr.1 Zeile 11.
Eine Inschrift aus Nikcia bezeugt einen llaTpoH><As, der unter
Hadrian 'Aywvo0sTns llLovuoLa6os, Ausrichter eines Agons zu
Ehren des Dionysos, war (S.$ahin (1979) S.51b-53a Inschrift
Nr. 56, Zeile 4).
Zu Dionysos vgl. den Kommentar zu Nr.16.
Zu den llLovuoLa vgl. H.Karl (1975) S.36-38. Weitere Hinweise
dazu sind zu finden im Kommentar zu Nr.190.

197 TETRASSARION (reduziert), 9.31g, Stempelstellung 10°;


Metall Orichalcum; nicht besonders abgegriffen; rost-
rote Patina; auf beiden Seiten, fast in der Mitte,
ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.189 (nicht stempelgleich)
Rs: NIK-AIE~N
Tyche sitzt in Chiton und Peplos nach links; sie
hält im linken Arm ein Füllhorn, auf dem eine
Preiskrone mit zwei Palm7weigen liegt; mit der
Rechten hält sie ein Steuerruder; links im Feld
und über ihrem Kopf zwei weitere Preiskronen
BMC 145; Waddington 807 Revers Tafel 87 Abb.4 (stem-
pelgleich) ; ungenau beschrieben und nicht abgebildet
bei: Mabbott collection 1160; Hirsch, Auktion 60
(1968) Nr. 723
zum Aversstempel: Stempel M ( stempelgleich mit Nr.198-203
und SNG v.Aulock 7077); s.o.S. 70-76, 92-95 und 102.
zum Reversstempel: Stempel 33 ( stempelgleich mit Waddington
807 Tafel 87 Abb.4); s.o.S. 70-76, 98 und 102.
zur Revers-Darstellung: T'gl. die Kommentare zu den Num-
mern 187 und 188. F.Imhoof-Blumer (1911, S.2) hat ausgefUhrt,
daß es sich um die Spielgöttin mit Attributen der Tyche han-
deln sollte. Wahrscheinlicher ist aber die Benennung der Göttin
als Tyche, der die Nikäer spezielle agonistische Attribute bei-
gegeben haben.
282 Katalog

198 TETRASSARION (reduziert), 9.02g, Stempelstellung


360°; Metall Orichalcum; kaum abgegriffen; scharf
gereinigt; stellenweise schwarze Patinaflecken;
auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein kaum
sichtbarer Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.197 (stempelgleich)
Rs: IEPOC I Af-QN I TIY8IA I NIKAIEQN
Drei Preiskronen, dargestellt wie bei Nr.195
Waddington 812 Revers Tafel 87 Abb.9 (stempelgleich);
vgl. Mionnet, Suppl.S Nr.925
zum Aversstempel: Stempel M ( stempelgleich mit Nr.197 und
199-203 und SNG v.Aulock 7077); s.o.S.70-76, 92-95 und 102.
zum Reversstempel: Stempel 34 ( stempelgleich mit Wadding-
ten 812 Tafel 87 Abb.9); s.o.S. 70-76, 98 und 102.
Der Stempel ist dem Stempel 30 (Nr.195) außerordentlich ähnl-ich;
unterschiedlich sind nur Details, wie zum Beispiel die Schrei-
bung des n.
zur Revers-Darstellung und zu den Agonen: Vgl. die
Kommentare zu den Nummern 52, 190 und 195.

199 TETRASSARION (reduziert), 6.79g, Stempelstellung 10°;


Metall: rötliches Orichalcum; nicht besonders abge-
griffen; scharf gereinigt; stellenweise rostrote Pa-
tinaf~ecken; auf beiuen Seiten, ungewöhnlich dezen-
triert, ein tief gebohrter Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.197 (stPmpelgleich)
Rs: ßiONY-CIA - TIY8IA I NIKIAIEIQN
Drei Preiskronen liegen auf einem Tisch; die
Aufschrift der e~sten ist unleserlich (vielleicht
TIY8(ca) oder TIY(Bca)); auf der zweiten steht
CEO(unpEca) und auf der dritten AYr(ouoTca); in
der mittleren Krone stecken zwei Palmzweige, in
den beiden äußeren jeweils nur ein Zweig; auf der
Tischkante steht OYA·AE(pcaVEca) und auf den bei-
den Tischbeinen fAA-AHN(Eca).
unpublizierte Variante;
aus anderen Stempeln: Mionnet, Band 2 Nr.292; F.Im-
hoof-Blumer (1890) 5.79 Nr.133; Waddington 815 Re-
vers Tafel 87 Abb.12; SNG v.Aulock 719
zum Aversstempel: Stempel M (stempelgleich mit Nr.197,198
und 200-203 und SNG v.Aulock 7077); s.o.S. 70-76, 92-95 und 102.
zum Reversstempel: Stempel 35; s.o.S. 70-76, 98 und 102.
zur Revers-Darstellung und zu den Agonen: Vgl. die Kom-
mentare zu den Nummern 52, 190 und 195.

200 TETRASSARION (reduziert), 9.06g, Stempelstellung


190°; Metall Orichalcum; kaum abgegriffen; dünne
braune Patina mit türkisfarbenen "Ausblühungen"; auf
beiden Seiten, fast in der Mitte, ein kaum sichtba-
rer Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.~ (stempelgleich)
Rs: PnMAin-N NIKHN - NIKAIE-IC
Nike, dargestellt wie bei Nr.189
SNG v.Aulock 7077 (stempelgleich);
vgl. auch Mionnet, Suppl.S Nr.920 und Wadd.801
Valerian I. 283

zum Aversstempel: Stempel M (stempelgleic.h mit Nr.19?-199


und 201-203 und SNG v.Aulock 7077); s.o.S. ?0-?6, 92-D5 und 102.
zum Reversstempel: Stempel 36 (stempelgleich mit SNG v.Au-
lock 70??); s.o.S. ?0, 98 und 102
zur Revers-Darstellung: Vgl. den Korronentar zu Nr.189.
201 TETRASSARION (reduziert), 8.18g, Stempelstellung 15°;
Metall Orichalcum; nicht besonders abgegriffen;
fleckige rostrote Patina mit türkisfarbenen "Ausblü-
hungen"; auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein
kaum sichtbarer Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.197 (stempelgleich)
Rs: IEPOC - AfUN I ITYSIIA I NIKAIIEUN
Drei Preiskronen liegen auf einem Tisch; die
Aufschriften der Kronen sind durch Punktbänder
angedeutet; in der mittleren Krone stecken zwei
Palmzweige, in den beiden äußeren jeweils nur
ein Zweig; auf der Tischkante steht OY[AA(Ep~a­
VE~~) r]AA(A~VE~a); die Tischbeine sind als Lö-
wenbeine gearbeitet und mit Löwenköpfen ver-
ziert.
unpubliziert
zum Aversstempel: Stempel M ( stempelgleich mit Nr.197-200
und 202-203 und SNG v.Aulock ?077); s.o.S.?0-76, 92-95 und 102.
zum Reversstempel: Stempel 3? ( stempelgleich mit Nr. 202);
s.o. S. 70-76, 98 und 102.
zur Revers-Darstellung und zu den Aqonen: Vgl. die Kom-
mentare zu den Nurronern 52, 190 und 195.

202 TETRASSARION (reduziert), 9.57g, Stempelstellung


180°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegrif-
fen; scharf gereinigt; stellenweise schwarze Patina-
flecken; zwei tiefe, sehr feine Schrötlingsrisse;
auf beiden Seiten, kaum sichtbar, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.197 (stempelgleich)
Rs: t.IO-N-YCIA IT- [YSIA] I NlKI [AIEiflN]
Drei Preiskronen liegen auf einem Tisch; in der
mittleren Krone stecken zwei Palmzweige, in den
beiden äußeren Kronen nur ein Zweig; auf der
Tischkante steht [OYAAE(p~&vE~a)], auf den bei-
den Tischbeinen [rAA-AHN(E~a)].
Dieser Reversstempel wurde über einen anderen Ab-
druck geschlagen:
In der Richtung 195° ist unter dem Abdruck das
Bild des Stempels 37 (von Nr.201) zu erkennen:
Drei Preiskronen auf einem Tisch; am rechten
Rand ist der Beginn der Legende dieses Stempels
II]EPOC deutlich zu lesen.
unpubliziert
aus anderen Stempeln: Mionnet, Band 2 Nr.292; F.Im-
hoof-Blumer (1890) S.79 Nr.133; SNG v.Aulock 719
zum Aversstempel: Stempel M ( stempelgleich mit Nr.197-201
und 203 und SNG v.Aulock ?077); s.o.S.70-?6, 92-95 und 102.
284 Katalog

zu den beiden Revers stempeln: Die beiden übereinander


geprägten Reversstempel sind Nr.37 und Nr.38. Stempel 37 wur-
de ebenfalls verwendet zur Prägung von Nr.201, Stempel 38 zur
Prägung von Nr.203-205 und SNG v.Aulock 718; s.o.S.70-76,
98 und 102.
Der Grund für diese eigentümliche Uberprägung ist unklar, zu-
mal beide Reversstempel nahezu identisch sind.
zur Revers-Darstellung und zu den Agonen: Vgl. die
Kommentare zu Nr.52, 190 und 195.
203 TETRASSARION (reduziert), 8.79g, Stempelstellung
180°; Metall Orichalcu~; durch die scharfe Reini-
gung etwas aufgerauht; auf beiden Seiten, fast in
der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.197 (stempelgleich)
Rs: wie bei Nr.202 (stempelgleich, aber nicht über
Stempel 37 geschlagen)
Zitate wie bei Nr.202
zum Aversstempel: Stempel M ( stempelgleich mit Nr, 197-
202 und SNG v.Aulock 7077); s.o.S.70-76, 92-95 und 102.
zum Rev:ersstempel: Stempel 38 ( stempelgleich mit Nr. 202,
204 und 205 und SNG v.Aulock 718); s.o.S.70-76, 98 und 102.
zur Revers-Darstellung und zu den Agonen: Vgl. die
Kommentare zu Nr.52, 190 und 195.

PRÄGE P HAS E V (256)

204 TETRASSARION (reduziert), 8.08g, Stempelstellung 30°;


Metall Orichalcum; stellenweise dünne dunkelbraune
Patina; auf beiden Seiten ein Zentrierpunkt, der auf
der Rückseite stark dezentriert gebohrt ist
Vs: r(&Lo~) IT(oOßALO~) AIK(LvLo~) OY-AAEPIANOC
CE(ßaoT6~)
Büste mit Paludamentum und Strahlenkrone, von der
Seite gesehen, nach rechts; das Auge ist "pieti-
stisch" nach oben gerichtet
Rs: wie bei Nr.202 und 203 (stempelgleich)
Mionnet, Band 2 Nr.292; SNG v.Aulock 718 (stempel-
gleich)
aus anderen Stempeln: Waddington 815 Revers Tafel 87
Abb.12; F.Irnhoof-Blumer (1890) S.79 Nr.133
zum Aversstempel: Stempel N ( stempelgleich mit Nr. 205 und
206 und SNG v.Aulock 718 und 719); s.o.S.76-77, 92-96 und 102.
zum Reversstempel: Stempel 38 (stempelgleich mit Nr.202,
203 und 205 und SNG t'.Aulock ?18); s.o.S. ?0-?7, 98 und 102.
zur Revers-Darstellung und zu den Agonen: Vgl. die
Kommentare zu Nr.52, 190 und 195.
205 EIN ZWEITES EXEMPLAR, 8.01g, stempelgleich mir Nr.
204; Zustand, Beschreibung, Zitate und Kommentare
wie bei Nr. 204.
Valerian I. 285

206 DIASSARION (reduziert), 4.40g, Stempelstellung


360°; Metall Orichalcum; durch eine scharfe Reinigung
bis auf das blanke Metall stark aufgerauht; zwei tie-
fe Schrötlingsrisse; etwas verbogen; einige wenige
schwarze Patinareste; kaum abgegriffen
Vs: wie bei Nr.204 (stempelgleich)
Rs: wie die Vorderseite (stempelgleich)
unpubliziert
Der beidseitig benutzte Stempel ist Stempel N (stempelgleich
mit Nr.204 und 205 und SNG v.Aulock 718 und 719).
Offensichtlich wurde in der MUnzstätte ein altes Diassarion
von Maximinus oder Gordian III. benutzt, um den Stempel N
zu erproben: Erst wurde er mlf der einen Seite abgq.prägt,
dann wurde der "Test-Schrötling" umgewendet und Stempel N
kam auch auf der anderen Seite zur Abprägung. Vgl. dazu oben
S. 76-77, 92-95, 98 und 102.

PRÄGEPHASE VI BIS VIII


In diesen Prägephasen wurden Prägungen im Namen von Va-
lerian mit Gallienus (Phase VI), Valerian mit Gallienus
und Cornelius Valerianus Caesar (VII) und von Salonina
(VIII) zusarnrnengefaßt; s.o.S.77-80 und 103.

PRÄ GE P HAS E IX (CA.256/257)


207 TETRASSARION (reduziert), 7.76g, Stempelstellung 30°;
kaum abgegriffen; Metall Orichalcum; rostbraune Pati-
na; auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein Zen-
trierpunkt
Vs: [r(&~os) IT(oÜßA~os) A]IK(Gv~os) OYAAEPIANOC
CEB(a.oTOS)
Büste mit Paludamentum und Strahlenkrone, von
der Seite gesehen (!),nach rechts
Rs: NIKAI-El.l[N]
Demeter steht in Chiton und Peplos nach links;
sie trägt einen Ährenkranz und hält mit der Lin-
ken eine lange Fackel und in der ausgestreckten
Rechten Ähren
BMC 141 (stempelgleich); Waddington 791 Revers Tafel
86 Abb.29 (stempelgleich)
aus anderen Stempeln: SNG v.Aulock 715
zum Aversstempel: Stempel P (stempelgleich mit Nr.208-213
und Waddington 788); s.o.S.80-81, 92-95 und 104.
zum Reversstempel: Stempel 41 (stempelgleich mit Nr.208-209,
BMC 141 und Waddington 791); s.o.S.98 und 104.
zur Revers-Darstellung: Vgl. den Korrunentar zu Nr. 38.
208 EIN ZWEITES EXEMPLAR, 7.58g, stempelgleich mit Nr.
207; Zustand, Zitate und Kommentare wie bei Nr.207.
286 Katalog

209 EIN DRITTES EXEMPLAR, 8.13g, stempelgleich mit


Nr.207 und 208, im gleichen Zustand:
auf dem Avers ein runder Gegenstempel mit 8(=8)
zum Gegenstempel: Mit dieser Punze wurde das Tetrasaarion
um 258 n.Chr. zum Oktassarion gestempelt, also um das Doppelte
aufgewertet. Seitdem waren für einen Inflations-Antoninian
nicht mehr acht, sondern nur noch vier dieser Geldstücke zu
bezahlen; s.o.S.165-1?3.
weitere Kommentare unter Nr.207
210 TETRASSARION (reduziert), 7.92g, Stempelstellung
360°; Metall Orichalcum: nicht besonders abgegrif-
fen, aber etwas gedrückt und durch eine scharfe Rei-
nigung bis auf das blanke Metall aufgerauht: stellen-
weise rostrote Verfärbungen: auf beiden Seiten, fast
in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.207 (stempelgleich)
Rs: NIKAI-E1JN
Tyche steht in Chiton und Peplos nach rechts;
sie trägt auf dem Kopf einen Kalathos und hält
im rechten Arm ein Füllhorn und mit der Linken
ein Steuerruder
unpubliziert
zum Aversstempel: Stempel P ( stempelgleich mit Nr. 20?-209
und 211-213 und Waddington ?88); s.o.S.80-81, 92-95 und 104.
zum Reversstempel: Stempel 42 (stempelgleich mit Nr.211);
s.o. S. 98 und 104.
zur Revers-Darstellung: Vgl. die Korrmentare zu den Num-
mern 22, 31 und 46.
211 EIN ZWEITES EXEMPLAR, 6.89g, Stempelgleich mit Nr.
210; Zustand, Bestimmung und Kommentare wie dort.

212 TETRASSARION (reduziert), 8.44g, Stempelstellung 10°;


Metall Orichalcum: nicht besonders abgegriffen, aber
durch eine scharfe Reinigung aufgerauht: hellbraune
fleckige Patinareste: auf beiden Seiten, stark dezen-
triert, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.207 (stempelgleich)
Rs: NIKA-IE1JN
Sarapis steht im Himation von vorn und wendet den
kopf nach links: er hält mit der Linken ein Seep-
trum und in der erhobenen Rechten Ähren(?)
Waddington 788 (stempelgleich): vgl. SNG v.Aulock 7068
zum Aversstempel: Stempel P ( stempelgleich mit Nr. 20?-211
und 213 der Kölner Sammlung und Waddington ?88); s.o.S.80-81,
92-95 und 104.
zum Reversstempel: Stempel 43 ( stempelgleich mit Nr. 213 und
Waddington ?88); s.o.S.98 und 104.
zur Revers-Darstellung: Vgl. den Kommentar zu Nr. 45.
213 EIN ZWEITES EXEMPLAR, 7.97g, stempelgleich mit Nr.212;
Zustand und Kommentare wie unter Nr.212.
Valerian I. 287

214 TETRASSARION (reduziert), 7.62g, Stempelstellung 30°;


Metall Orichalcum; kaum abgegriffen, aber durch eine
scharfe Reinigung bis auf das blanke Metall aufge-
rauht; stellenweise rote Flecken mit türkisfarbenen
"Ausblühungen"; auf beiden Seiten, fast in der Mitte,
ein Zentrierpunkt
Vs: r(&Lo,) IT(oÖßALo,) AIK(GvLo,) [OYAAE-PI]ANOC
CEB(aoTo,)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlen-
krone, von der Seite gesehen, nach rechts
Rs: NI-KAI-EöN
Zeus sitzt halb nackt im Himation nach links;
er trägt einen Lorbeerkranz und hält mit der
Linken ein Sceptrum und in der ausgestreckten
Rechten eine Pate~a
SNG Kopenhagen 533 (stempelgleich, allerdings ist
die Vorderseite dieser Münze bearbeitet und ver-
fälscht worden): ansonsten unpubliziert
zum Aversstempel: Stempel Q ( stempelgleich mit Nr. 215 und
SNG Kopenhagen 533); s.o.S. 80-81, 92-95 und 104.
zum Reversstempel: Stempel 44 ( stempelgleich mit SNG Ko-
penhagen 533); s.o.S. 98 und 104.
zur Revers-Darstellung: VgZ.. die Kommentare zu den Num-
mern 20 und 53.

215 TETRASSARION (reduziert), 8.70g, Stempelstellung 30°;


Metall Orichalcum; kaum abgegriffen, aber durch eine
dilettantische Reinigung über und über mit roten,
schwarzen und grünen Versinterungen bedeckt; auf bei-
den Seiten, fast in der Mitte, ein kaum sichtbarer
Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.214 (stempelgleich)
Rs: NIKA-[IEöN] I ßiiON(ÖoLa) I ITY8(La)
Drei Preiskronen auf einem Tisch; in allen drei
Kronen stecken je zwei Palmzweige; auf der Tisch-
kante steht OYAA(EpL&vELa) rAA(ALnvELa); die
beiden sichtbaren Tischbeine sind als Löwenbeine
gestalten, ähnlich wie bei Stempel 38 (Nr.202-205)
Mionnet, Suppl.S Nr.924; Waddington 816 Revers Tafel
87 Abb.13 (stempelgleich)
zum Aversstempel: Stempel Q (stempeZ.gZ.eich mit N1'.214 und
SNG Kopenhagen 533); s.o.S.80-81, 92-95 und 104.
zum Reversstempel: Stempel 45 ( stempeZ.gleich mit Waddington
816 Revers Tafel. 8? Abb.13); s.o.S.98 und 104.
zur Revers-Darstellung und zu den Agonen: Vgl.. die Kom-
mentare zu den Nummern 52, 190 und 195.
288 Katalog

PR ÄG E P H A S E X (256/257)
216 TETRASSARION (reduziert), 10.31g, Stempelstellung
10°; Metall Orichalcum; kaum abgegriffen, aber durch
eine scharfe Reinigung aufgerauht; stellenweise
schwarze und rote Flecken; auf beiden Seiten, fast
in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: ITOY{ßALO~) AIK(GvLo~) OYAAE[PIA]NOC CE(ßacrT6~)
Büste mit Panzer und Strahlenkrone, von hinten
gesehen, nach links
Rs: NIK-A-I-EQN
Valerian und Gallienus stehen sich als Komman-
deure gegenüber und reichen sich die Rechte;
beide tragen Panzer, Paludamentum, Strahlenkrone
und Kothurne und halten in der Linken je ein Seep-
trum oder einen Speer; rechts daneben steht Cor-
nelius Valerianus Caesar in Tunica und Toga, der
nach links steht und über einem brennenden Altar
opfert
Mionnet, Suppl.5 Nr.919
aus anderen Aversstempeln: Waddington 804 Tafel 87
Abb.1; SNG Kopenhagen 536 ; SNG v.Aulock 713;
nicht abgebildet und ungenau beschrieben: Slg. Holl-
scheck, Teil 1 Nr.450b; Münzen und Medaillen-AG/Basel
Liste 133 (1954) Nr.278; Kress, Auktion 113 Nr.539
und Nr.540
zum Aversstempel: Stempel R; s.o.S.81-85, 92-96 und 104.
zum Reversstempel: Stempel 46; s.o.S.81-85, 98 und 104.
zur Revers-Darstellung: Vgl. oben S. 81-85.
217 TETRASSARION (reduziert), 9.32g, Stempelstellung 45°;
Metall Orichalcum; nicht besonders abgegriffen, aber
gereinigt wie Nr.215 mit ähnlich unbefriedigendem Er-
gebnis; auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein
Zentrierpunkt
Vs: IT-OY(ßALo~) AIK([vLo~) OYAAEPIANOC CEB(acrT6s)
Büste mit Paludamentum, Schild, Speer und Strah-
lenkrone, von hinten gesehen, nach links
Rs: NIKA-IEQN
Dionysos steht nackt mit einer Chlamys über den
Schultern nach links; er trägt einen Efeukranz
und hält mit der Linken einen Thyrsos und in
der Rechten einen Kantharos
SNG v.Aulock 7065 (Avers stempelgleich)
zum Aversstempel: StempelT (stempelgleiah mit Nr.218,
SNG v.Auloak 7065 und 7066 und Mabbott aolleation 1163); s.o.
5.81-85, 92-96 und 104.
zum Reversstempel: Stempel 48; s.o.S. 98 und 104.
zur Revers-Darstellung: VgZ. die Kommentare zu den Num-
mern 16 und 196.
Valerian I. 289

218 TETRASSARION (reduziert), 8.66g, Stempelstellung 45°;


Metall Orichalcum; gedrückt; ziemlich abgegriffen;
scharf gereinigt bis auf das blanke Metall; auf bei-
den Seiten, fast in der Mitte eingebohrt, ein Zen-
trierpunkt
Vs: wie bei Nr.217 (stempelgleich)
Rs: NI-K[AI-E]QN
Dikaiosyne steht in Chiton und Peplos nach
links; sie hält im linken Arm ein Füllhorn und
in der ausgestreckten Rechten eine Balkenwaage
unpubliziert
zum Aversstempel: StempelT (stempel-gleich mit Nr.217,
SNG v.Aulock 7065 und 7066 und Mabbott coZZection 1163);
s.o.S. 81-85, 92-96 und 104.
zum Reversstempel: Stempel 49; s.o.S. 98 und 104.
zur Revers-Darstellung: VgZ. die Kommentare zu den Num-
mern 31, 39 und 87.

219 TETRASSARION (reduziert), 7.66g, Stempelstellung 10°;


Metall Orichalcum; kaum abgegriffen; dünne braune Pa-
tina, stellenweise mit türkisfarbenen "Ausblühungen";
auf beiden Seiten, fast in der Mitte eingebohrt, ein
Zentrierpunkt
Vs: TIOY(ßA~o~) AIK(~v~o~) OYAAEPIANOC CEB(aoT6~)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlen-
krone, von vqrne gesehen, nach rechts
Rs: N-IKAI-EQN
Dikaiosyne, dargestellt wie bei Nr.218
unpubliziert
aus anderen Stempeln: Waddington 800 Revers Tafel
86 Abb.37
zum Aversstempel: Stempel U; s.o.S.81-85, 92-96 und 104.
zum Reversstempel: StempeZ 52; s.o.S. 98 und 104.
zur Revers-Darstellung: VgZ. die Kommentare zu den Num-
mern 31 , 39 und 87.
220 TETRASSARION (reduziert), 6.78g, Stempelstellung
180°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegriffen;
schwarze Versinterungen; auf beiden Seiten ein Zen-
trierpunkt, der auf dem Avers ungewöhnlich stark de-
zentriert ist
Vs: wie bei Nr.219 (nicht stempelgleich)
Rs: NIKAIEQN B-[YZANT]IQN / OM/ON/OI/A
Ein brennender Altar zwischen zwei Fackeln
Waddington 818 Revers Tafel 87 Abb.15; E.Schönert-
geiss (1972) Nr.1866
zum Aversstempel: StempeZ V ( stempelgleich mit Nr. 221);
s.o. S. 81-85, 92··96 und 104.
zum Reversstempel: StempeZ 53 (stempeZgZeich mit Nr.221);
s.o.S.98 und 104.
zur Revers-Darstellung und zur Homonoia mit Byzan-
tion: S.o. s. 47-48.
290 Katalog

221 EIN ZWEITES EXEMPLAR, 8.58g, Stempelstellung 200°~


kaum abgegriffen, aber bis auf das blanke Metall
scharf gereinigt~ wenige schwarze Patinaflecken~
aufgerauht~ auf beiden Seiten, fast in der Mitte,
ein Zentrierpunkt
stempelgleich mit Nr.220
Zitate und Kommentare wie bei Nr.220

P RÄGE P HAS E XI I (CA.259/260)

222 ÜKTASSARION (reduziert), 6.53g, Stempelstellung


210°~ Metall Orichalcum~ kaum abgegriffen~ scharf
gereinigt~ mit rostbraunen Flecken verfärbt~ auf
beiden Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: ITOY(ßA~os) AI(xCv~os) OYAAEPIANOC CEB(aoT6s)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlen-
krone, von vorn gesehen, nach rechts
Rs: NIKA-IEflN
Asklepios steht im Himation halb nackt von vorn
und wendet den Kopf nach links~ er hält mit der
Rechten seinen Schlangenstab
Waddington 795 Tafel 86 Abb.33 (stempelgleich)
zum Aversstempel: Sterrrpel X ( stempelgleich mit Nr. 223 und
224, Waddington 795 und SNG v.Aulock 7069); s.o.S.87-88,
92-96 und 104.
zum Reversstempel: Sterrrpel 55 ; s.o. S. 98 und 104.
zur Revers-Darstellung: Vgl. den Kommentar zu Nr.11.

223 ÜKTASSARION (reduziert), 6.72g, Stempelstellung


180°~ Metall Orichalcum~ Zustand wie bei Nr.222
Vs: wie bei Nr.222 (stempelgleich)
Rs: NI-KAI-(EflN]
Homonoia sitzt in Chiton und Peplos nach links~
sie trägt auf dem Kopf einen Kalathos und hält
im linken Arm ein Füllhorn und in der ausge-
streckten Rechten eine Patera
Waddington 798var. Revers Tafel 86 Abb.35 (stempel-
gleich)
weitere Varianten: Mionnet, Suppl.5 Nr.916~ SNG Ko-
penhagen 534~ SNG v.Aulock 7070 (wie Köln Nr.176)
zum Aversstempel: Stempel X ( stempelgleich mit Nr. 222 und
224, Waddington 795 und SNG v.Aulock 7069); s.o.S.87-88, 92-
96 und 104.
zum Reversstempel: Sterrrpel 56 ( stempelgleich mit Waddington
798 Tafel 86 Abb.35); s.o.S. 98 und 104.
zur Revers-Darstellung: Vgl. die Kormnentare zu den Num-
mern 24 und 40.
Valerian I. - Gallienus 291

224 ÜKTASSARION (reduziert), 7.54g, Stempelstellung


360°; Metall Orichalcum; kaum abgegriffen, aber
durch eine scharfe Reinigung bis auf das blanke
Metall aufgerauht; auf beiden Seiten, ungewöhnlich
stark dezerrtriert, ein tief gebohrter Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.222 (stempelgleich)
Rs: NIKA- [IEr:2N]
Athena Promachos steht in Chiton und Peplos von
vorn und wendet den Kopf nach links; sie trägt
einen Helm, hält mit der Linken Schild und Speer
und auf der ausgestreckten Rechten eine kleine
Nike, die ihr zugewandt ist.
P.V.Hill (1913) S.266 Tafel 13 Abb.S (Revers stempel-
gleich); ansonsten unpubliziert
zum Aversstempel: Stempel X ( stempelgleich mit Nr. 222, 223,
Waddington ?95 und SNG v.Aulock ?069); s.o.S.87-88, 92-96, 104.
zum Reversstempel: Stempel 57; s.o.S.98 und 104.
zur Revers-Darstellung: Vgl. die Kommentare zu den Num-
mern 18 und 189.

GA L L I E NUS (253-268)

P R Ä G E P H A S E (253)

225 TETRASSARION (reduziert), 7.63g, Stempelstellung 30°;


Metall Orichalcum; nicht besonders abgegriffen, aber
durch eine scharfe Reinigung bis auf das blanke Me-
tall etwas aufgerauht; stellenweise schwarze Versin-
terungen; auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein
Zentrierpunkt; auf dem Revers wurde die Bohrung
zweimal durchgeführt
Vs: f(aLo~) ITOYB(\Los) AIK(LVLO~) Ef(vaTLO~)
fAAAHNOC AY(youoTo~)
Büste mit Paludamentum und Strahlenkrone, von hin-
ten gesehen, nach rechts
Rs: NI-KA-I-Er:2N
Zeus sitzt halb nackt im Himation nach links; er
hält mit der Linken ein Sceptrum und in der aus-
gestreckten Rechten eine Patera
Waddington 825 Tafel 87 Abb.21 (stempelgleich; die
Averslegende wurde in der Beschreibung fälschlich
als r ITOYB AIK Er fAAAIHNOC CE angegeben).
zum Aversstempel: Stempel A ( stempelgleich mit Waddington
825 Tafel 8? Abb.21); s.o.S.67-68, 92-95 und 101.
zum Reversstempel: Stempel 59 ( stempe Zgleich mit Waddington
825 Tafel 9? Abb.21); s.o.S.94, 98 und 101.
zur Revers-Darstellung: Vgl. die Kommentare zu den Nummern
20 und 53.
292 Katalog

PRÄGE P HAS E II (253/255)


226 TETRASSARION (reduziert), 9.70g, Stempelstellung
360°; Metall Orichalcum; kaum abgegriffen, aber
durch eine scharfe Reinigung bis auf das blanke Me-
tall aufgerauht; auf beiden Seiten, etwas dezen-
triert, ein Zentrierpunkt
Vs: f(&~o~) ITOYB(A~o~) AIK([v~o~) - EfNA(T~o~)
fAAAHNOC AYf(oUOTO~)
Kopf mit Strahlenkrone nach rechts
Rs: NIK-AI-EQN
Athena, dargestellt wie bei Nr.175 (stempel-
gleich)
SNG v.Aulock 7089 (stempelgleich);
aus anderen Stempeln: Waddington 827 Revers Tafel
87 Abb.23
zum Aversstempel: Stempel B (stempelgleich mit Nr.227-
229, Waddington 839 und SNG v.Aulock 727 und 7089); s.o.S.
68-69, 92-95 und 101.
zum Reversstempel: Stempel 10 ( stempelgleich mit SNG v.
Aulock 7089 und den NUnzen des Valerian Nr.175 und Waddington
792); s.o.S.94, 97 und 101.
zur Revers-Darstellung: Vgl. den Kommentar zu Nr.18.

227 TETRASSARION (reduziert), 11.02g, Stempelstellung


30°; Metall Orichalcum; kaum abgegriffen, aber scharf
gereinigt; auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein
Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.226 (stempelgleich)
Rs: NI-KA-IEQN
Homonoia sitzt in Chiton und Peplos nach links;
sie trägt auf dem Kopf einen Kalathos und hält
im linken Arm ein Füllhorn und in der ausge-
streckten Rechten eine Patera; im Abschnitt ein
Palmzweig
Mionnet, Suppl.S Nr.943; Waddington 839 Revers Tafel
87 Abb.33 (stempelgleich); SNG v.Aulock 727 (stempel-
gleich)
zum Aversstempel: Stempel B (stempelgleich mit Nr.226, 228
und 229, Waddington 839 und SNG v.Aulock 727 und 7089); s.o.S.
68-69, 92-95 und 101.
zum Reversstempel: Stempel 60 (stempelgleich mit Nr.228
und 229, Waddington 839 Tafel 87 Abb.33 und SNG v.Aulock 727);
s.o.S.69, 94, 98 und 101.
zur Revers-Darstellung: Vgl. die Kommentare zu den Num-
mern 24 und 40.

228 EIN ZWEITES EXEMPLAR, 11.18g, Stempelstellung 30°;


Metall Orichalcum; nicht besonders abgegriffen;
bis auf das blanke Metall scharf gereinigt und auf
dem Avers poliert(!); auf beiden Seiten, fast in der
Mitte, ein Zentrierpunkt
stempelgleich mit Nr.227
Gallienus 293

229 EIN DRITTES EXEMPLAR, 8.88g, Stempelstellung 30°;


Metall Orichalcum; etwas verbogen; kaum abgegrif-
fen, aber dilettantisch gereinigt: stellenweise
schwarze Patinareste, auf der Vorderseite starke
Verätzungen; auf beiden Seiten, etwas dezentriert,
ein Zentrierpunkt
stempelgleich mit Nr.227 und 228

230 TETRASSARION (reduziert), 7.62g, Stempelstellung


360°; Metall Orichalcum; kaum abgegriffen, aber
durch eine scharfe Reinigung bis auf das blanke Me-
tall verätzt; stellenweise schwarze Patinareste; oben
ein Schrötlings-Ausbruch; auf beiden Seiten, fast in
der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: f(a~o~) ITOYB(A~o~) AIK(~v~o~) E[fN]A(T~o~)
fAAAHNOC AY-f(ouoTos)
Kopf mit Strahlenkrone nach rechts
Rs: NIK-AI-E~N I IITITAPX(o~)
Hipparchos sitzt im Himation auf einer sella
nach links; er weist mit der Rechten auf einen
Globus, der vor ihm auf einer kurzen Säule
liegt
unpublizierte Variante;
aus anderen Stempeln: Waddington 843 Revers Tafel
87 Abb.36; F.Imhoof-Blumer (1908) S.34 Nr.6;
SNG v.Aulock 730 (das Foto 730 stellt eine Münze
aus Nikomedeia dar.)
zum Aversstempel: Stempel C; s.o.S.68-69, 92-95 und 101.
zum Reversstempel: Stempel 61; s.o.S.94, 98 und 101.
zur Revers-Darstellung: Hipparchos, ein großer Astronom
des zweiten Jahrhunderts vor Christus, stammte aus der Stadt
Nikaia. Vgl. dazu Rehm (1913) Sp.1666-1681. Zu den Darstel-
lungen des Hipparchos vgl. J.J.Bernoulli (1901) Teil 1 Münz-
tafel 2 Abb.15 und 16 und Teil 2 S.186-187.

231 TETRASSARION (reduziert), 7.71g, Stempelstellung 10°;


Metall Orichalcum; kaum abgegriffen; scharf gerei-
nigt; auf dem Avers rostrote und grüne Verkrustungen;
auf beiden Seiten ein Zentrierpunkt: auf der Vorder-
seite fast in der Mitte, jedoch auf der Rückseite
stark dezentriert
Vs: r(a~os) ITOYB(A~o~) AIK(~v~os) EfN(aT~o~)
fAAAHNOC AYf(ouoTos)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlenkro-
ne, von vorn gesehen, nach rechts
Rs: NI-KA-I-E~N
Demeter, dargestellt wie bei Nr.181 (stempel-
gleich)
Waddington 830 Revers Tafel 87 Abb.26 (stempel-
gleich); SNG v.Aulock 726 (stempelgleich);
aus anderen Stempeln: Mionnet, Suppl.S Nr.935;
nicht abgebildet und ungenau beschrieben bei Münz-
kabinett Köln, Auktion 24 (1978) Nr.229
294 Katalog

zum Aversstempel: Stempel D ( stempelgleich mit SNG v.


Aulock 726); s.o.S.68-69, 92-95 und 101.
zum Reversstempel: Stempel 16 (stempelgleich mit Wadding-
ton 830 Tafel 87 Abb.26 und SNG v.Aulock 726; dieser Stempel
wurde auch zur Prägung von Manzen mit dem Portrait des Valerian
verwendet, nämlich der Nr.181 und SNG v.Aulock 7074); s.o.S.
69, 94, 97 und 101.
zur Revers-Darstellung: VgZ. den Kommentar zu Nr. 38.

232 TETRASSARION (reduziert), 7.21g, Stempelstellung 30°;


Metall Orichalcum; kaum abgegriffen; dunkelbraune Pa-
tina, stellenweise mit türkisfarbenen "Ausblühungen";
auf beiden Seiten, fast in der Mitte eingebohrt, ein
Zentrierpunkt
vs: r(aLo~) rroYB(ALo~) AIK([vLo~) ErN(aTLo~)
fAAAHNOC AYf(ovoTo~)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlenkro-
ne, von hinten gesehen, nach rechts
Rs: NI-KA-I-EQN
Demeter, dargestellt wie bei Nr.183 (stempel-
gleich)
P.V.Hill (1913) Tafel 13 Abb.6 (Revers stempelgleich);
Varianten bei: Mionnet, Suppl.5 Nr.935 und Waddington
830; vgl. auch SNG v.Aulock 726
zum Aversstempel: StempelE (stempelgleich mit Nr.233-235
und SNG v.Aulock 728 und 7090); s.o.S.6B-69, 92-95 und 101.
zum Reversstempel: Stempel 18 ( stempelgleich mit Nr.183,
einer Münze mit dem Portrait des Valerian); s.o.S.94, 9?, 101.
zur Revers-Darstellung: VgZ. den Kommentar zu Nr. 38.

233 TETRASSARION (reduziert), 6.59g, Stempelstellung 30°;


Metall Orichalcum; kaum abgegriffen, aber scharf ge-
reinigt und stark verätzt; auf beiden Seiten, fast in
der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.232 (stempelgleich)
Rs: NIK-A-ISQN I IITITAPX(o~)
Hipparchos, dargestellt wie bei Nr.230 (nicht
stempelgleich)
unpubliziert
aus anderen Stempeln: Waddington 843 Revers Tafel
87 Abb.36; F.Inmoof-Blumer (1908) S.34 Nr.6
zum Aversstempel: Stempel E ( stempelgleich mit Nr. ?32, 234
und 235 und SNG v.Aulock 728 und ?090); s.o.S.68-69, 92-95, 101.
zum Reversstempel: Stempel 62 ( stempelgleich mit Nr. 234);
s.o.S.94, 98 und 101.
zur Revers-Darstellung: Vgl. den Kommentar :JU Nr. 230.

234 EIN ZWEITES EXEMPLAR, 6.50g, Zustand wie Nr.233


stempelgleich mit Nr.233
Gallienus 295

235 TETRASSARION (reduziert), 9.17g, Stempelstellung 10°;


Metall Orichalcum; kaum abgegriffen; scharf gereinigt
bis auf das blanke Metall; auf beiden Seiten ein tie-
fer Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.232 (stempelgleich)
Rs: NI-KA-IE>JN
Athena Promachos steht in Chiton und Peplos
von vorn und wendet den Kopf nach links; sie
trägt einen Helm und hält mit der Linken ein
Sceptrum und in der ausgestreckten Rechten
eine Patera; vor ihr steht ein Schild
Waddington 828 Revers Tafel 87 Abb.24 (stempel-
gleich); SNG v.Aulock 7090 (stempelgleich)
zum Aversstempel: StempelE (stempelgleich mit Nr.232-
234 und SNG v.Aulock 728 und 7090); s.o.S.68-69, 92-95, 101.
zum Reversstempel: Stempel 63 (stempelgleieh rrrit Wadding-
ton 828 Tafel 87 Abb.24 und SNG v.Aulock 7090); s.o.S.94, 98
und 101.
zur Revers-Darstellung: Vgl. den Kommentar zu Nr.18.

236 TRIASSARION (reduziert), 7.14g, Stempelstellung 30°;


Metall Orichalcum; kaum abgegriffen, aber bis auf das
blanke Metall scharf gereinigt und verätzt; stellen-
weise rostbraun verfärbt; auf beiden Seiten, fast in
der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: ITOY(ßA~o~) AIK(Lv~o~) EfNA(T~O~) fAAAHNOC
Büste mit Panzer, Paludamentum und Lorbeerkranz,
von vorn gesehen, nach rechts
Rs: NIK-A[I-E]!1N / IITITAPX(o~)
Hipparchos sitzt halb nackt im Himation auf einer
sella nach links; er stützt sich mit der Linken
ab und weist mit der Rechten auf seinen Mund;
vor ihm liegt ein Globus auf einer kurzen Säule
Münzen und Medaillen AG/Basel, Auktion 41 (1970)
Nr.354 (Avers stempelgleich);
vgl. Waddington 843 Revers Tafel 87 Abb.36 (Avers
nicht abgebildet, aber wohl stempelgleich); aus an-
deren Stempeln: F.Imhoof-Blumer (1908) 8.34 Nr.6
zum Aversstempel: Stempel F ( stempelgleich rrrit Manzen und
Medaillen AG/Basel, Auktion 41 (1970) Nr.354 und Waddington
843?); s.o.S.67-69, 91-95 und 101. Die Vorderseite ist der
MUnze SNG v.Aulock 916 aus Prusias außerordentlich ähnlich.
zum Reversstempel: Stempel 65; s.o.S.'68-69, 94, 99, 101.
zur Revers-Darstellung: Vgl. den Kommentar zu Nr.230.
zum Nominal: Der Aversstempel ist kleiner als bei den übli-
chen Tetrassaria dieser Zeit. Man hat diese Münze daher wohl
für ein Triassarion zu halten.
Zwar spricht das hohe Gewicht von 7.14g eigentlich dagegen;
ein sehr ähnliches Stück aus Prusias am Hypios wiegt aber nur
5.78g (SNG v.Aulock 916, hier abgebildet auf Tafel 34 Abb.13
(nur Avers)).
296 Katalog

PRÄ G E P H A S E III (256)


237 TETRASSARION (reduziert), 6.98g, Stempelstellung
30°; Metall Bronze(!); fast unzirkuliert; scharf ge-
reinigt; auf dem Avers stellenweise rostbraune Ver-
krustungen; im oberen Bereich der Rückseite ein
Schrötlingsriß; auf beiden Seiten, fast in der Mitte,
ein Zentrierpunkt
Vs: f(a~o~) ITOYB(A~o~) AIK(~v~o~) Ef(va;~o~)
fAIHHNOC(!) AY(youoTO~)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlen-
krone, von vorn gesehen, nach rechts
Rs: AfQ[N]EC IEP[OI] I NIKA[IE]/QN
Drei Preiskronen, in denen je zwei Palmzweige
stecken; die Kronen liegen auf einer Platte mit
der Aufschrift [IT]Y8[IA]
Mionnet, Suppl.5 Nr.953; SNG v.Aulock 7091 (Avers
stempelgleich); vgl. auch Waddington 853 Revers Ta-
fel 88 Abb. 1
zum Aversstempel: Stempel H ( stempelgleich mit Nr. 238 und
SNG v.Aulock 7091); s.o.S.69, 92-94, 96 und 102.
zum Reversstempel: Stempel 67; s.o.S.69, 94, 99 und 102.
zur Revers-Darstellung und zu den Agonen: VgZ.. die
Kommentare zu den Nummern 52 und 190.
238 TETRASSARION (reduziert), 7.25g, Stempelstellung
360°; Metall Orichalcum mit rötlichem Schimmer;
nicht besonders abgegriffen; scharf gereinigt; stel-
lenweise rostbraune Verkrustungen; auf beiden Seiten,
fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.237 (stempelgleich)
Rs: ähnlich wie bei Nr.237, jedoch liegt auf der
mittleren Krone eine Pyramide von fünf Äpfeln
unpubliziert
aus anderen Stempeln (ohne die Äpfel auf dem Revers):
Mionnet, Suppl.5 Nr.953; Waddington 853 Revers Tafel
88 Abb.1; SNG v.Aulock 7091 (Avers stempelgleich)
zum Aversstempel: Stempel H ( stempelgleich mit Nr. 237 und
SNG v.Aulock ?091); s.o.S.69, 92-94, 96 und 102.
zum Reversstempel: Stempel 68; s.o.S.69, 94, 99 und 102.
zur Revers-Darstellung: Die Pymmide der 1!pjel auf
der mittleren Preiskrone wurde von L.Robert (1949) S.100-101
als Symbol für die ITÜ{}~a, die "Pythischen Spiele" gedeutet.
Vgl. dazu auch C.Bosch (1950) S.86.
zu den Agonen: Vgl. die Konmentare zu Nr. 52 und 190.

P RÄGE P HAS E IV
Aus Prägephase IV sind bisher nur Münzen des Valerianus
senior bekannt (vgl. dazu oben S.70-76).
Gallienus 297

P RÄGE P HAS E V (256)


239 TETRASSARION (reduziert), 9.36g, Stempelstellung
360°; Metall Orichalcum; kaum abgegriffen; dünne
rostbraune Patina, auf dem Revers weggeätzt; auf bei-
den Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: f(aLo~) IT(oußALo~) AIK([vLo~) fAA-AIHNOC
CEB(acrT6~) Kopf mit Lorbeerkranz nach rechts
Rs: PQMAIQN- NIKH-N NIKAIEI[C]
Nike, dargestellt wie bei Nr.189
unpubliziert
zum Aversstempel: Stempel I ( stempelgleich mit Nr. 240-243
und SNG v.Aulock 7084); s.o.S. 76-77, 92-94, 96 und 102.
zum Reversstempel: Stempel 70 (stempelgleich mit Nr.240 und
241); s.o.S. 76-77, 94, 99 und 102.
zur Revers-Darstellung: Vgl. den Kommentar zu Nr. 189.

240 EIN ZWEITES EXEMPLAR, 9.30g, stempelgleich mit 239

241 EIN DRITTES EXEMPLAR, 8.79g, Stempelstellung 360°;


kaum abgegriffen, aber durch eine scharfe Reinigung
bis auf das blanke Metall stark verätzt; an wenigen
Stellen fleckige Patinareste
stempelgleich mit Nr.239 und 240

242 TETRASSARION (reduziert), 8.61g, Stempelstellung


200°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegriffen,
aber auf dem Avers stark verätzt durch eine scharfe
Reinigung; auf beiden Seiten ein kaum sichtbarer Zen-
trierpunkt
Vs: wie bei Nr.239 (stempelgleich)
Rs: NIKA-[I]EQN
Tyche steht in Chiton und Peplos von vorn und
wendet den Kopf nach links; sie trägt einen
Kalathos und hält im linken Arm ein Füllhorn
und mit der ausgestreckten Rechten ein Steuer-
ruder
unpubliziert
aus anderen Stempeln: Waddington 841 Revers Tafel
87 Abb.35; SNG Kopenhagen 540; SNG v.Aulock 7088;
Münzen und Medaillen AG/Basel, Liste 357 (1974)
Nr.229
zum Aversstempel: Stempel I ( stempelgleich mit Nr. 239-
241 und 243 und SNG v.Aulock 7084); s.o.S.76-77, 92-94, 96
und 192.
zum Reversstempel: Stempel 72 ( stempelgleich mit Nr. 250
und SNG v.Aulock 7088); s.o.S. 76-77, 94, 99 und 102.
zur Revers-Darstellung: VgZ. die Kommentare zu den Num-
mern 22, 31 und 46.
298 Katalog

243 TETRASSARION (reduziert), 8.19g, Stempelstellung


200°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegrif-
fen, aber durch eine scharfe Reinigung äußerst
stark verätzt; stellenweise rostbraune Flecken mit
türkisfarbenen "Ausblühungen"
Vs: wie bei Nr.239 (stempelgleich)
Rs: [NI]-KAIESlN
Tyche mit drei Preiskronen, dargestellt wie
bei Nr.197 (nicht stempelgleich)
unpublizierte Variante;
aus anderen Stempeln: Waddington 850 Revers Tafel
87 Abb.41; SNG v.Aulock 7084
zum Aversstempel: SterrrpeZ I (sterrrpeZgZeiah mit Nr.239-
242 und SNG v.AuZoak 7084); s.o.S.76-77, 92-94, 96 und 102.
zum Reversstempel: StempeZ 73; s.o.S. 76-77, 94, 99, 102.
zur Revers-Darstellung: VgZ. die Korrunentare zu den Nwn-
mern 187 und 188. Zur DarsteZZung der JYahe ganz atZgemein
vgZ. die Korrunentare zu den Nurrunern 22, 31 und 46.

P RÄGE P HAS E VL VII UND VIII


In diesen Prägephasen wurden Prägungen im Namen von Va-
lerian mit Gallienus (Phase VI), Valerian mit Gallienus
und Cornelius Valerianus Caesar (Phase VII) und von Salo-
nina (Phase VIII) zusammengefaßt; s.o.S.77-80 und 103.

P R ÄG E P H A S E IX (CA.256/257)

244 TETRASSARION (reduziert), 7.75g, Stempelstellung


30°; Metall Orichalcum mit rötlichem Schimmer;
kaum abgegriffen; scharf gereinigt; stellenweise
rostbraune Patinaflecken; auf beiden Seiten, fast
in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: r(&~os) IT(oÖßA~os) AIK(Cv~os) fAAIHNO[C(!)
CE]B(ClaTos)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlen-
krone, von vorn gesehen, nach rechts
Rs: [ßiO(vÖa~Cl) IT]Y8(~Cl) CEB(nP~Cl) N-I-KAIEöN
Dionysos, dargestellt wie bei Nr.196
unpubliziert
zum Averssternpel: SterrrpeZ J (sterrrpeZgZeiah mit Nr.245J;
s.o.S.80-81, 92-94, 96 und 104.
zum Reversstempel: SterrrpeZ 74; s.o.S.81, 94, 99 und 104.
zur Revers-Darstellung: VgZ. die Korrunentare zu den Num-
mern 16 und 196 (dort besonders zur ReversZegende).
Gallienus 299

245 TETRASSARION (reduziert), 7.59g, Stempelstellung


30°~Metall Bronze~ nicht besonders abgegriffen~
braunrote dünne Patina~ auf beiden Seiten, fast
in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.244 (stempelgleich)
Rs: 6IONYCIA - NIKAIEUN
Dionysos, dargestellt wie bei Nr.244
unpubliziert
zum Aversstempel: StempeZ J (stempeZgZeiah mit Nr.244);
s.o.S.80-81; 92-94, 96 und 104.
zum Reversstempel: StempeZ ?5; s.o.S.81, 94, 99 und 104.
zur Revers-Darstellung und zum Agon: VgZ. die Kommen-
tare zu den Nummern 16, 52, 190 und 196.

PR ÄGE P H A S E X (256/257)

246 TETRASSARION (reduziert), 10.38g, Stempelstellung


30°~ Metall Orichalcum~ nicht besonders abgegriffen,
aber durch eine scharfe Reinigung stark verätzt~
stellenweise rostrote Verfärbungen~ auf beiden Sei-
ten, fast in der Mitte, ein tief gebohrter Zentrier-
punkt
Vs: ITOY(ßA~o~) AI(M~V~o~) Ef(v&T~o~) fAAAIHNOC
CE(ßaoT6~)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlen-
krone, von vorn gesehen, nach rechts
Rs: NIKA-IES'lN
Valerian und Gallienus stehen sich gegenüber
und reichen sich die Hand~ sie tragen Strahlen-
kronen, Kürasse, Paludamenta und Stiefel, und sie
halten mit der Rechten je einen Speer~ rechts
daneben steht Cornelius Valerianus Caesar in
Tunica und Toga aapite veZato nach links~ er
hält in der ausgestreckten Rechten eine Patera
aus der er über einem brennenden Altar opfert
Mionnet, Suppl.5 Nr.942~ SNG v.Aulock 722 (Avers
stempelgleich~ Reverslegende NIK-A-I-ES'lN)
vgl. auch Waddington 844 Revers Tafel 87 Abb.37~
Grose 7508~ Münzen und Medaillen-AG/Basel, Liste
133 (1954) Nr.279~ Slg. Weber Nr.4911 Tafel 178
zum Aversstempel: StempeZ K (stempeZgZeiah mit Nr.247 und
248 und SNG v.AuZoak 722); s.o.S.81-85, 92-94, 96 und 104.
zum Reversstempel: StempeZ 76; s.o.S.81-85, 94, 99 und 104.
zur Revers-Darstellung: VgZ. oben S. 81-85.
300 Katalog

247 TETRASSARION (reduziert), 10.65g, Stempelstellung


30°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegrif-
fen; auf beiden Seiten etwas gedrUckt; scharf ge-
reinigt und verätzt; stellenweise rostbraune Ver-
färbungen; auf beiden Seiten, fast in der Mitte,
ein tief gebohrter Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.246 (stempelgleich)
Rs: NIKA-IE-0-N
Valerian, Gallienus und Cornelius Valerianus
Caesar, dargestellt wie auf Nr.246
Zitate wie bei Nr.246
zum Aversstempel: Stempel K ( stempelgleich mit Nr. 246 und
248 und SNG v.Aulock 722); s.o.S.81-85, 92-94, 96 und 104.
zum Reversstempel: Stempel 77; s.o. s. 81-85, 94, 99 und 104.
zur Revers-Darstellung: Vgl. oben S. 81-85.
248 TETRASSARION (reduziert), 9.47g, Stempelstellung
200°; Metall Orichalcum; kaum abgegriffen; rostbraun
verkrustet mit türkisfarbenen "Ausblühungen"; auf
beiden Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.246 (stempelgleich)
Rs: [NIK]-A-I-[E)QN
Valerian, Gallienus und Cornelius Valerianus
Caesar, dargestellt wie bei Nr.246
SNG v.Aulock 722 (stempelgleich); ansonsten die glei-
chen Zitate wie bei Nr.246
zum Aversstempel: Stempel K ( stempelgleich mit Nr. 246 und
247 und SNG v.Aulock 722); s.o.S.81-85, 92-94, 96 und 104.
zum Reversstempel: Stempel 78; s.o.S.81-85, 94, 99 und 104.
zur Revers-Darstellung: Vgl. oben S. 81-85.
249 TETRASSARION (reduziert), 8.56g, Stempelstellung 5°;
Metall Orichalcum mit rötlichem Schimmer; kaum abge-
griffen; rostbraune und schwarze krustige Patina;
auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrier-
punkt
Vs: TIOY(ßA~o~) AI(~~v~o~) Ef(v&T~o~) fAAAIHNOC
CEB(aaT6~)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlenkrone,
von vorn gesehen, nach rechts
Rs: NIKAI-E-[Q]N
Valerian, Gallienus und Cornelius Valerianus Cae-
sar, dargestellt ähnlich wie bei Nr.246, jedoch
ist der Caesar nicht capite velato dargestellt;
er trägt einen Lorbeerkranz; zwischen Valerian
und Gallienus ein brennender Altar
SNG v.Aulock 723 (stempelgleich); vgl. auch die va-
rianten: Mionnet, Suppl.5 Nr.940-942; Waddington 844
Revers Tafel 87 Nr.37; Grose 7508 Tafel 257 Abb.1
zum Aversstempel: Stempel L (stempelgleich mit SNG v.Aulock
723); s.o.S.81-85, 92-94, 96 und 104.
zum Reversstempel: Stempel 80 (stempelgleich mit SNG v.Au-
lock 723); s.o.S.81-85, 94, 99, 104; zur Darstellung: 8.81-85.
Gallienus 301

250 TETRASSARION (reduziert), 7.36g, Stempelstellung


200°; Metall Orichalcum; nicht besonders abgegrif-
fen, aber scharf gereinigt und verätzt; etwas ge-
drückt; auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein
Zentrierpunkt
Vs: IT0(6ßA~os) AI(•tv~os) Ef(v&T~os) fAAAIHNOC
CEB(cxOT6s)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlen-
krone, von vorn gesehen, nach rechts
Rs: NIKA-IEQN
Tyche, dargestellt wie bei Nr.242 (stempel-
gleich)
SNG v.Aulock 7088 (stempelgleich);
vgl. auch die Varianten: Waddington 841 Revers Ta-
fel 87 Abb.35; SNG Kopenhagen 540; Münzen und Medail-
len AG/Basel, Liste 357 (1974) Nr.229
zum Aversstempel: Stempel M (sterrrpelgleich mit Nr. 251 und
SNG v.Aulock 7088); s.o.S.81-85, 92-94, 96 und 104.
zum Reversstempel: Sterrrpel 72 ( stempeZgZeich mit Nr. 242
und SNG v.Aulock 7088); s.o.S.94, 99 und 104.
zur Revers-Darstellung: VgZ. die Kommentare zu den Num-
mern 22, 31 und 46.

251 TETRASSARION (reduziert), 9.29g, Stempelstellung


200°; Metall Orichalcum; kaum abgegriffen; etwas ge-
drückt; fleckige rostbraune Patina; auf beiden Sei-
ten, fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.250 (stempelgleich)
Rs: NI-KAI-EQN
Dikaiosyne steht in Chiton und Peplos von vorn
und wendet den Kopf nach links; sie hält im lin-
ken Arm ein Füllhorn und in der ausgestreckten
Rechten eine Balkenwaage
unpubliziert
vgl. Waddington 840 Revers Tafel 87 Abb.34 und
SNG v.Aulock 728
zum Aversstempel: Stempel M ( sterrrpelgleich mit Nr. 250
und SNG v.Aulock 7088); s.o.S.81-85, 92-94, 96 und 104.
zum Reversstempel: StempeZ 82; s.o.S.94, 99 und 104.
Der SterrrpeZ ist dem von Nr.250 außerordentlich ähnlich. Beide
Sterrrpel wurden vom gleichen Graveur nach derselben Schablone
oder Skizze angelegt. VgZ. dazu oben S.64.
252 TETRASSARION (reduziert), 7.81g, Stempelstellung
210°; Metall Orichalcum; kaum abgegriffen; etwas ge-
drückt; dünne dunkelbraune Patina, stellenweise mit
hellgrünen "Ausblühungen"; auf beiden Seiten, fast
in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: ITOY(ßA~os) AI(•tv~os) EfN(aT~os) fAAAIHNOC
CEB(cxoT6s)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlen-
krone, von vorn gesehen, nach rechts
Rs: [NI ]-KAI-EQN
Dikaiosyne, dargestellt wie bei Nr.251
(nicht stempelgleich)
302 Katalog

Zitate wie bei Nr.251


zum Aversstempel: Stempel N ( stempelgleich mit Nr. 253
und SNG v.Aulock ?08?); s.o.S.81-85, 92-94, 96 und 104.
zum Reversstempel: Stempel 83; s.o.S.94, 99 und 104.
zur Revers-Darstellung: Vgl. die Kommentare zu den Num-
mern 31, 39 und 8?.

253 TETRASSARION (reduziert), 7.56g, Stempelstellung


210°; Metall Bronze(!); kaum abgegriffen; scharf ge-
reinigt und verätzt; stellenweise rostbraune Patina-
reste; auf beiden Seiten, fast in der Mitte, ein
Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.252 (stempelgleich)
Rs: NIKAI-EIIN
Dionysos steht nackt nach links; er trägt einen
Efeukranz und eine Chlamys um die Schultern; mit
der Linken hält er einen Thyrsos, der mit Bän-
dern geschmückt ist; in der Rechten hält er einen
Kantharos; links zu seinen Füßen ein Panther nach
links, der den Kopf zu Dionysos umwendet
SNG v.Aulock 7087 = K.Kraft (1972) Tafel 107 Abb.101
(Avers stempelgleich); Waddington 835 Revers Tafel
87 Abb.29
zum Aversstempel: Stempel N ( stempelgleich mit Nr. 252 und
SNG v.Aulock ?08?); s.o.S.81-85, 92-94, 96 und 104.
zum Reversstempel: Stempel 84; s.o.S. 94, 99 und 104.
zur Revers-Darstellung: Vgl. den Kommentar zu Nr.16.

PR ÄG E P H A S E XI
Aus dieser Prägephase sind bisher lediglich Münzen mit
den Portraits von Salonina und Saloninus Caesar(?) be-
kannt; s.o.S.85-87.

P RÄ GE P HAS E XI I (CA,259/260)

254 ÜKTASSARION (reduziert), 7.26g, Stempelstellung


15°; Metall Orichalcum mit rötlichem Schimmer;
fast unzirkuliert; stellenweise fleckige rostbraune
.Patina mit türkisfarbenen "Ausblühungen"; auf beiden
Seiten, stark dezentriert, ein Zentrierpunkt
Vs: [IT0(6ßA~o~) AI(xGv~o~) Ef(vaT~o~)] fAAAIHNOC
CE(ßaoTo~)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlen-
krone, von vorn gesehen, nach rechts
Rs: NIKA-IEIIN- I-EPOI - A/f/(11]/NEC- ITY/81/A
Drei Preiskronen liegen auf einen perspektivisch
darge~~l1ten Tisch; auf der mittleren Krone
eine Pyramide von sechs Äpfeln; in den beiden
äußeren Kronen stecken je zwei Palmzweige
Gallienus 303

unpubliziert
zum Aversstempel: Stempel Q ( stempelgleich mit SNG v.
Aulock 7086); s.o.S.87-88, 92-94, 96 und 104.
zum Reversstempel: Stempel 88; s.o.S.87-88, 94, 99, 104.
zur Revers-Darstellung und zu den Agonen: Vgl. obe;;
S.87-88 und die Kommentare zu den Nummern 52, 190 und 238.

P RÄ GE P HAS E XIII (CA.259/260)

255 ÜKTASSARION (reduziert), 5.94g, Stempelstellung


185°; Metall Orichalcum; fast unzirkuliert; dünne
braune Patina ; auf beiden Seiten, fast in der Mit-
te, ein Zentrierpunkt
Vs: ITOY(ßALO~) AI(xLVLo~)·Ef(vctTLo~) fAAAIHNOC
CEB(aoT6~)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlen-
krone, von vorn gesehen, nach rechts
Rs: NIKAIE~[N] I APICT~N I MEf(LoTwv)
Die Ringmauer von Nikaia .
Slg. Hollscheck, Teil 1 Nr.451b (Avers stempelgl.);
Varianten bei: Mionnet, Band 2 Nr.294; Mionnet,
Suppl.5 Nr.954 und 955; Waddington 847 Revers Tafel
87 Abb.39; Mabbott collection 1175; M.J.Price/B.L.
Trell (1977) 190; Cahn, Auktion 60 (1928) Nr.1350
zum Aversstempel: Stempel R (stempelgleich mit Slg. HolZ-
scheck Teil 1 Nr.451b); s.o.S.88-94, 96 und 104.
zum Reversstempel: Stempel 90; s.o.S.88-91, 94, 99 und 104.
zur Revers-Darstellung: Vgl. oben S. 88-91.

PRÄGE P HAS E XIV (261 ODER SPÄTER?)

Aus dieser wohl letzten Prägephase in Nikaia befinden


sich keine Münzen in der Kölner Sammlung. Ein Exemplar
aus einer deutschen Privatsammlung ist abgebildet auf
Tafel 28 unter den Nummern 4 und 5.
Vgl. dazu oben S.91, 93-94 und 104.
304 Katalog

S A L 0 N I NA (253-268)

PRÄ GE P HAS E VI I I (CA.256)

256 TETRASSARION (reduziert), 7.97g, Stempelstellung


165°; Metall Orichalcum; kaum abgegriffen; scharf
gereinigt; einige rostbraune Patinaflecken, zum
Teil mit türkisfarbenen "Ausblühungen"; auf beiden
Seiten ein Zentrierpunkt, auf dem Avers stark de-
zentriert
Vs: KOPN(nAta)·CAA-QNEINA(!) CEB(aa~~)
Drapierte Büste mit Stephane, von vorn gesehen,
nach rechts
Rs: NIK-61-EQN( !)
Athena Promachos steht in Chiton und Peplos
von vorn und wendet den Kopf nach links; sie
trägt einen Helm und hält mit der ausgestreck-
ten Linken einen Schild und einen Speer und in
der ausgestreckten Rechten eine Patera
unpubliziert
zum Aversstempel: Stempel A (sterrrpelgleich mit Nr.257 und
258 und SNG v.Aulock 7096); s.o.S.80, 92, 94, 96 und 103.
zum Reversstempel: Stempel 93; s.o. s. 94, 99 und 103.
zur Revers-Darstellung: Vgl. den Korrrnentar zu Nr.18.
257 TETRASSARION (reduziert), 6.84g, Stempelstellung
165°; Zustand und Erhaltung wie bei Nr.256; auf bei-
den Seiten, fast in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.256 (stempelgleich)
Rs: NI-KAI-EQN
Homonoia sitzt in Chiton und Peplos nach links;
sie trägt einen Kalathos auf dem Kopf und hält
im linken Arm ein Füllhorn und in der ausgestreck-
ten Rechten eine Patera
unpubliziert
zum Aversstempel: Stempel A ( stempelgleich mit Nr. 256 und
258 und SNG v.Aulock 7096); s.o.S.80, 92, 94, 96 und 103.
zum Reversstempel: Stempel 94; s.o.S. 94, 99 und 103.
zur Revers-Darstellung: Vgl. die Kommentare zu den Num-
mern 24 und 40.

258 TETRASSARION (reduziert), 8.49g, Stempelstellung


180°; Metall Orichalcum; kaum abgegriffen; stellen-
weise rostbraune Patina; auf beiden Seiten, fast in
der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: wie bei Nr.256 (stempelgleich)
Rs: AfQNEC IEPOI I NI[KA]IE/QN
Drei Preiskronen liegen auf einer Platte; in je-
der der Kronen stecken zwei Palmzweige; auf der
Kante der Platte steht OY[AA(Ep~&vE~a) r]AAA(~n­
VE ~a)
unpubliziert
Salonina 305

Diese Münze ist nicht geprägt, sondern gegossen. Das wird


deutlich an dem flauen Relief und an dem Rand, der abgefeilt
worden ist, um die Gußnaht zu beseitigen; einer der Gußkanäle
ist noch sichtbar.
In ?,eiten besonders starken Bedarfs an Kleingeld wurden in der
Antike nicht selten Münzen gegossen, denn diese Herstellungsart
ist weniger zeitraubend und schwierig als die Prägung.
Es wurde eine geprägte Münze in Ton gedrückt. der getr•ocknete
Ton wurde zu einer Gußform aus zwei Hälften (für die Vorder-
und Rückseite der Münze) zusammengesetzt und mit Metall ausge-
gossen.
zum Aversstempel: Stempel A (stempelgleich mit Nr.256 und
257 sowie SNG v.Aulock 7096); s.o.S.BO, 92, 94, 96 und 103.
zum Reversstempel: Stempel95; s.o.S.94, 99 und 103.
zur Revers-Darstellung und zu den Agonen: Vgl. die
Kommentare zu den Nummern 52 und 190.

P R Ä G E P H A S E XI (CA. MITTE 258)

259 TRIASSARION (reduziert), 4.50g, Stempelstellung 30°;


Metall: schlechtes Orichalcum; kaum abgegriffen, aber
bis auf das blanke Metall scharf gereinigt und stark
verätzt; stellenweise schwarz verfärbt; auf beiden
Seiten, etwas dezentriert, ein Zentrierpunkt
Vs: [K]OP(vnA[a) CAAnNE[INA] CE(ßaoTn)
Drapierte Büste mit Stephane, von vorn gesehen,
nach rechts; davor ein runder Gegenstempel mit
der Zahl M=4J
Rs: [NI]K[A]-IEnN
Nike eilt im Chiton nach rechts; sie hält mit
der Linken einen Palmzweig und in der erhobenen
Rechten einen Lorbeerkranz
Mionnet, Suppl.5 Nr.957; Waddington 860 Tafel 88
Abb.6 (Avers stempelgleich); SNG v.Aulock 7094 =
K.Kraft (1972) Tafel 107 Abb.103 (Avers stempel-
gleich)
zum Aversstempel: Stempel C (stempelgleich mit Waddington
860 und SNG v.Aulock 732 und 7094); s.o.S.84-86, 93, 94, 96
und 103.
zum Gegenstempel: Der Gegenstempel mit der Zahl M=4J wurde
wenig später, noch vor 261 jedenfalls, auf diese Münze geprägt.
Damit erhielt diese Münze einen Wert von vier Assaria. Seitdem
waren für einen Antoninian nicht mehr zehn dieser Stücke (zu-
züglich einem Diassarion), sondern nur noch acht solcher Geld-
stücke zu zahlen; vgl. dazu oben S.165-173.
zum Reversstempel: Stempel 100; s.o.S. 84, 94, 99 und 103.
306 Katalog

V A L E R I A NUS MIT G A L L I E N U S (253-260)

PR ÄG E P H A S E VI (CA, 256)

260 PENTASSARION (reduziert), 13.74g, Stempelstellu ng


1S 0 ; Metall Orichalcum; kaum abgegriffen, aber durch
eine scharfe Reinigung äußerst stark verätzt; stel-
lenweise rostrote und schwarze Patinareste; auf bei-
den Seiten, etwas dezentriert, ein Zentrierpunk t
Vs: [AYT(oMp&<OPE~)] OYAAE[PIANOC (Ma~) fAAAHNOC
CEBB] für CEßao<OL
die Büsten der beiden Kaiser mit Panzer, Palu-
damentum und Strahlenkron e, von hinten gesehen,
einander gegenüber
Rs: [OMHP]OC N-IK[AIEn-N]
Homer sitzt im Himation auf einem Cippus nach
links und erhebt die Rechte
Waddington 821 Tafel 87 Abb.17 (stempelglei ch);
aus einem anderen Reversstempe l: SNG v.Aulock 7081
zum Aversstempel : Stempel A ( stempelgleich mit Nr. 261,
Waddington 821 Tafel 87 Abb.17 sowie SNG v.Aulock 7081 und
7082); s.o.S.77-78, 92, 94, 96 und 103.
zum Reversstempe l: Stempel 103 (stempelgleich mit Wadding-
ton 821 Tafel 87 Abb.17); s.o.S.77, 92, 94, 100 und 103.
zur Revers-Darst ellung: Vgl. K.A.Esdaile (1912) S. 312-314.
261 PENTASSARION (reduziert), 10.34g, Stempelstellu ng
15°; Metall Orichalcum mit rötlichem Schimmer; kaum
abgegriffen; scharf gereinigt; stellenweise rostbrau-
ne Patina mit roten Verkrustunge n; auf beiden Seiten,
fast in der Mitte, ein Zentrierpunk t
Vs: wie bei Nr. 260 (stempelgleic h)
Rs: OMHPOC N-IKAIEn/N
Homer, dargestellt wie bei Nr.260
Waddington 821 Tafel 87 Abb.17 (Avers stempelgleic h);
SNG v.Aulock 7081var. (Avers stempelgleic h)
zum Aversstempel : Stempel A (stempeZgleich mit Nr.260,
Waddington 821 Tafel 87 Abb.17 sowie SNG v.Aulock 7081 und
7082); s.o.S. 77-78, 92, 94, 96 und 103.
zum Reversstempe l: Stempel 104; s.o.S. 77, 92, 94, 100
und 103.
zur Revers-Darst ellung: Vgl. die Anmerkung unter Nr. 260.
zu den Nominalen von 260 bis 261: Vgl. oben S.169.
Valerian I. mit Gallienus und Valerian II. 307

VA L E R I A NUS MIT GA L L I E NUS UND


C 0 R NE L I US V A L E R I A N U S (256-258)

PRÄGE P HAS E VI I (256)


262 TETRASSARION (reduziert), 7.39g, Stempelstellung
225°; Metall Orichalcum; stark abgegriffen; schwarze
Patina; auf beiden Seiten, etwas dezentriert, ein
Zentrierpunkt
Vs: AY[T(oxpaTOPE~) O)YAAE[P)IANO[C) I (xa~)
rAAIHNOC(!) I (xa~) OYAAEPI!ANOC K(a'Coap) I
[CEBBB) für CEßaoToL
Die Büsten der drei Regenten mit Panzer, Palu-
damentum und Strahlenkrone, die Büste des Cor-
nelius Valerianus Caesar in der Mitte nach
rechts, d~e des Valerianus nach rechts, die des
Gallienus nach links
Rs: NIKAIEDN I [APICT) DN [MEriCTDN)
Drei Preiskronen; in der mittleren stecken zwei
Palmzweige, in den beiden äußeren nur ein Zweig
BMC 151; Waddington 823 Revers Tafel 87 Abb.19 und
20; Mabbott collection 1167 (Avers stempelgleich);
vgl. auch die Varianten: Mionnet, Suppl.5 Nr.
929; Mionnet, Band 2 Nr.293; HCC 31; SNG Kopenhagen
537; SNG v.Aulock 720, 721 und 7083; Sanclementia-
num, Band 3 Tafel 34 Abb.382; Riechmann, Liste 1 Nr.
649 (stempelgleich); - nicht abgebildet und ungenau
beschrieben bei: Kress, Auktion 150 (1970) Nr.161
(Foto Nr.162?); Münzen und Medaillen-AG/Basel, Liste
204 (1960) Nr.69; Sammlung Hollscheck, Teil 1 Nr.
450c; Sammlung Apostolo Zeno, Teil 3 Nr.3936; Samm-
lung Hollscheck, Teil 4 Nr.456c
zum Aversstempel: Stempel A (stempelgleich mit Mabbott col-
lection 1167); s.o.S. 78-79, 94, 96 und 103.
zum Reversstempel: Ste:rpel 108; s.o.S. 79, 92, 94, 100, 103.
zur Revers-Darstellung und zu den Agonen: Vgl. die
Kommentare zu den Nwnme1•n 52 und 190.
308 Katalog

MA C R I A N U S (260-261)

263 ÜKTASSARION (reduziert), 7.20g, Stempelstellung


10°~ Metall Orichalcum~ kaum abgegriffen~ dunkel-
grüne Patina mit hellgrünen Versinterungen~ auf
dem Avers einige Kratzer~ auf beiden Seiten, fast
in der Mitte, ein Zentrierpunkt
Vs: TIT(o~) ~[OYA(ou~o~) I]OY(A~o~) MAKPJANOC
CE- B ( a c:n 6 ~ )
Büste mit Panzer, Paludamentum und Lorbeerkranz,
von vorn gesehen, nach rechts
Rs: [NIK] AIES1N
Die Ringmauer von Nikaia
Waddington 867 Revers Tafel 88 Abb.12~ Mabbott col-
lection 1180 (stempelgleich)~ Kurpfälzische Münzhand-
lung/Mannheim, Auktion 19 (1980) Nr.169 = Hess AG/Lu-
zern, Liste vom August 1980 Nr.86 (stempelgleich)~
varianten aus anderen Stempeln: Mj.onnet, Band 2 Nr.
296~ BMC 157-159~ SNG Kopenhagen 543~ SNG v.Aulock
733 (734: Avers stempelgleich)~ Athena-GmbH, Liste
4 (ohne Jahr) Nr.228~ Lanz/München, Auktion 20 (1981)
Nr.823~ Münzen und Medaillen AG/Basel, Auktion 41
(1970) Nr.355~ Auctiones AG/Basel, Auktion 10 (1979)
Nr.171~ Münzen und Medaillen AG/Basel, Liste 416
(1979) Nr.23~ Hirsch 84 Nr.810. Waddell, L.2 Nr.20
zu Münzen der Stadt Nikaia im Namen des Macrianus:
VgZ. oben 8.62, 89, 93 und 104.
zur Ringmauer von Nikaia: VgZ. oben 8.89-91 und Nr. 255.
I N D I C E S

Z U M

K A T A L 0 G
ÜBE RS I CHT

I Liste der Prägeherren 313

II Inedita 314

III Averslegenden (nicht aufgelöst) 315-316

IV Averslegenden (aufgelöst) 317-318

V Reverslegenden (nicht aufgelöst) 319

VI Reverslegenden (aufgelöst) 320

VII Namen von Proconsules 321

VIII Namen von Agonen 321-322

IX Darstellungen auf den Reversen 323-330

X Gegenstempel 331

Beschreibungen der Münzen auf den


Tafeln 25-36, die nicht in der Kölner
Sammlung von Münzen aus Nikaia liegen 333-370
313

I ND E X 1
LISTE DER PRÄGEHERREN

Katalognummer Prägeherr

1 - 5 Gaius Papirius Carbo, Proconsul


6 ADGDSTDS
6 - Thorius Flaccus, Proconsul
7 - 8 CLADDIDS
7 - Gaius Cadius Rufus, Proconsul
8 - Publius Pasidienus Firmus, Proconsul
9 VESPASIAN
9 - Marcus Plancius Varus, Proconsul
10 - 11 ANTONINDS PIDS
12 - 17 MARCDS ADRELIDS
19 - Commodus
18 LDCIDS VERDS
20 - 21 SEPTIMIDS SEVERDS
22 - Julia Damna
23 - Caracalla
24 - Plautilla
25 MACRINDS
26 - 30 SEVERDS ALEXANDER
31 - 33 - Julia Mamaea
34 - 42 MAXIMINUS
53 - 65 - Maximus Caesar
66 - 76 GORDIANOS III.
77 - 80 - Tranquillina
81 - 104 PHILIPPUS senior
126 - 127 PHILIPPUS senior
105 - 118 - Otacilia Severa
119 - 125 - Philippus junior als Caesar
128 - 132 - Philippus junior als Augustus
133 - 136 TRAIANUS DECIUS
137 - 138 - Herennia Etruscilla
139 - 141 - Herennius Etruscus Caesar
142 - 144 - Hostilianus Caesar
145 - 164 TREBONIANUS GALLUS
165 - 168 - Volusianus Caesar
169 - 224 VALERIANUS senior
225 - 255 - GALLIENUS
256 - 259 - Salonina
260 - 261 VALERIANUS senior mit GALLIENDS
262 VALERIAN mit GALLIENUS und Cornelius Valerianus
263 MACRIANUS
314

I ND E X 2

INEDITA

UNEDIERTE TYPEN
Die in diese Liste aufgenommenen Münzen sind bisher nicht
in irgendweZahen dem Autor zug~ngZiahen PubZikationen
aufgeführt worden.
Zum schwierigen Begriff des Typs vgZ. R.G~bZ (1978) TeiZ 1 8.43-44.
19 24 25 28 29 31 32 35 44 46 47 53
60 61 70 71 78 79 86 87 90 96 97 98
99 103 106 112 117 118 120 122 123 124
128 129 131 132 133 134 135 136 140 152
163 169 170 171 188 201 206 210 211 218
239 240 241 244 245 251 252 254 256 257
und 258

UNEDIERTE VARIANTEN
In dieser Liste sind aZZe Münzen aufgeführt, deren Typ
bisher bekannt ist, die aber in Details der Legenden und
DarsteZZungen von den publizierten Stücken abweichen.
(Da viele al~eren Ka~aloge und besonders Lagerlis~en des Münzhandels
seZbst jüngeren Datums oft sehr ungenaue Besahreibungen und zu wenige
AbbiZdungen bieten, ist die AnzahZ der tatsäahZich unpublizierten Va-
rianten sicherlich noch bedeutend h~hen.)
4 5 7 9 10 14 18 20 21 22 27 34
35 38 39 40 42 43 51 58 65 67 72
73 74 75 126 127 82 83 88 91 140
141 153 156 160 161 162 172 182 183
185 190 194 195 199 202 203 219 223
230 233 234 238 242 und 243

Von den 263 in diesem Katalog aufgeführten Münzen sind


also 65 Exemplare bisher unpublizierte Typen und weitere
57 Stücke bislang unpublizierte Varianten.
22% der Kölner Sammlung von Münzen aus Nikaia
sind neue Varianten und mit 25% der Sammlung werden neue
Typen vorgestellt.
315

I ND E X 3
AVERSLEGENDEN (NICHT AUFGELÖST)
Die Legenden sind chronologisch nach Prägeherren angeord-
net; bei jeder Leerzeile wechselt der Prägeherr.
Innerhalb dieser Abschnitte sind die Legenden in der Rei-
henfolge ihres ersten Auftretens in diesem Katalog aufge-
führt. Legendentrennungen und Interpunktionszeichen blie-
ben unberücksichtigt; Ligaturen wurden aufgelBst.
Die Zahlen geben die jeweiligen Katalognummern an.
NIKAIEQN BKL 1-3
NIKAIEQN fKL 4 5?
NIKAIEQN 6
TI KAAY~IOL KAILAP LEBALTOL fEPMANIKOL 7
TI KAAY6IOL LEBALTOL fEPMANIKOL 8
AYTOKPATOPI KAILAPI LEBALTQ OYELITALIANQ NEI 9
AYT KAI T AI A~P ANTQNEINOC 10
AYT KAI T AI A~P ANTONINOC CE 11
AY K M AYP ANTQNEINOC 12 13 14 15?
AY KA M AY ANTQNEINOC 16
[ .......•.. ] ANTQNI 17
AYT KAI A AYPHAI OYHPOC 18
AY KM AYPH KOMO~[ •..•. ] 19
AYT K A GEIT CEOYHPOC TI 20 21
IOYAIA AYfOYCTA 22
AYT K M AYPH ANTQNINOC AYf 23
~OYA ITAAYTOAAA CEB 24
AYT K M OITEA CEOYHP MAKPEINOC AYf 25
M AYP CEYPH(!) AAE=AN6POC AY 26
M AYP CEYH AAE=AN~POC AYr 27-29
M AYP CEY AAE=AN~POC AY 30
IOYAIA MAMAIA CEB 31 32?
IOYAIA MAMAIA AYr 32? 33
r IOY OYH MA=IMEINOC AY 34? 35-37 48
r IOY OYH MA=IMEINOC AYf 39 40 44 47 49 50 52
r IOY OH(!) MA=IMEINOC AYf 38 45
r IOYA OYH MA=IMEINOC AYr 41
r IOY OYH MA=MEINOC(!) AYr 42 43 46
r IOY OYH 11AZIMEINOC(!) AYf 51
r IOY OYH MA=IMOC K 53-64
r IOY OY MA=IMOC K 65
M ANT fOP~IANOC AYr 66 70-76
M ANT fOP~IANOC AY 67-69
GAB TPANKYAAINA C 77-80
316 Index 3

M IOYAIOC ~IAITITIOC AYr 81-85 126 127


M IOYAIOB(!) ~IAITITIOC AYr 86-104
M OTAKEIAIA CEOYHPA 105
MAPKIA OTAKI CEOYHPA AYr 106-118
M IOYAIOC ~IAITITIOC K 119 120
M IOYAIOB(!) ~IAITITIOC K 121-125
MA IOYAIOC ~IAITITIOC AY 128-132
AY KAI TPAIAN 6EKIOC AYr CE 133 134
AY KAI T MEC KY TPAIAN 6EKIOC AYr 135 136
EPENNIA ETPOYCKIAAA AYr 137 138
r MEC KYI EPE ETPOY 6EKION K 139-141
r OYAAENT MECCI KYINTON K 142 143
r OYAAENT OCT MEC KYINTON K 144
AYT K r BEIB rAAAOC AY 145-149 153-155 159-164
AYT K r BEIB rAAAOC A 150-152 156-158
AY K BEIB rAAAOC OYOAOCCIANOC 165-167
AY rAAAOC OYOAOCCIANOC K 168
r TIOYB AIK OYAAEPIANOC AYr 169-173 175-180 183
r TIOYB AIK(!) OYAAEPIANOC AYr 181 182
r TIOYB AIK OYAAEPIANOC AY 174
r TIOY AIK OYAAEPIANOC AYr 184-188
r TIOY AIK OYAAEPIANOC AY 189-203
r TI AIK OYAAEPIANOC CE 204-206
r TI AIK OYAAEPIANOC CEB 207-215
TIOY AIK OYAAEPIANOC CE 216
TIOY AIK OYAAEPIANOC CEB 217-221
TIOY AI OYAAEPIANOC CEB 222-224
r ITOYB AIK Er rAAAHNOC AY 225
r ITOYB AIK ErNA rAAAHNOC AYr 226-230
r TIOYB AIK ErN rAAAHNOC AYr 231-235
ITOY AIK ErNA rAAAHNOC 236
r ITOYB AIK Er rA6AHNOC(!) AY 237 238
r IT AIK rAAAIHNOC CEB 239-243 245
r IT AIK rAAIHNOC(!) CEB 244
ITOY AI Er rAAAIHNOC CE 246-248 254
TIOY AI Er rAAAIHNOC CEB 249 255
TIO AI Er rAAAIHNOC CEB 250 251
TIOY AI ErN rAAAIHNOC CEB 252 253
KOPN CAAQNEINA(!) CEB 256-258
KOP CAAQNEINA CE 259
AYT OYAAEPIANOC rAAAHNOC CEBB 260 261
AYT OYAAEPIANOC rAAIHNOC(!) OYAAEPIANOC K CEBB 262
TIT ~OYA IOY MAKPIANOC CEB 263
317

I ND E X 4
AVERSLEGENDEN (AUFGELÖST)
Die Legenden sind genauso angeordnet wie in Index 3.
Auah in Index 4 blieben Legendentrennungen und Inter-
punktionszeiahen unberüaksiahtigt; Ligaturen wurden auf-
gelöst. Wie in Index 3 gilt als Avers die Seite der Mün-
ze, die mit dem Unterstempel geprägt wurde. Das ist bei
Nr.1-6 die Seite mit dem Kopf von Apollon oder Dionysos,
ab Nr.? mit den Portraits der Kaiser und deren Familien-
angehörigen.
Sahreibvarianten wurden in der heute übliahen Version
der Namen aufgeführt; C ist immer als L gesahrieben.
Die Zahlen geben die Katalognummern an.

N~xa~Ewv ETous; BKL 1-3


N~xa~Ewv ETous; fKL 4 5?
N~xat.EWV 6
T~ßEpt.os; KAauö~os; KaCoap LEßaaTos; fep~av~x6s; ?
Tt.ßEPl.OS KAaUö~os; LEßaaTOS fep~av~x6s; 8
AÜToxpaTop~ Ka~oap~ LEßaoT~ Oueonao~av~ Ne~xat-twv 9
AuToxpaTwp KaCoap TLTOS ACA~os 'Aöp~avos; 'AvTwveCvos; 10
AÜToxpaTwp KaCoap TLTos; ACA~os 'Aöpt-avos; 'AvTwvCvos; LEßaaT6s; 11
AuToxpaTwp KaCaap Mapxos; AupnA~os 'AvTwveCvos; 12-14 15? 16
[ ••••.••.•••••••• ] 'AvTwvCvos; 1?
AuToxpaTwp Kacoap Aoux~os; AupnA~os; ounpos; 18
AuToxpaTwp KaCoap Mapxos; AupnA~os; K6~oöos; [ •.• ] 19
AuToxpaTwp KaCoap Aoux~os; LEnTL~~os Leounpos; ITEPT~va~ 20 21
'!oUALa AuyoüoTa 22

M&pxos; AupnA~os; LEUnpos; 'AAf~avöpos; AayouaTos; 26-30


'IoUALa Ma~aLa LEßaaTn 31 32?
'IoUALa Ma~aLa AuyoüoTa 32? 33
r&~os 'IoÖA~os; Ounpcs; Ma~~~ecvos; AayouoTos; 34-52
r&~os; 'IouAt.os; Ounpos; Ma~~~os; KaCoap 53-64
M&pxos; 'AvTWV~os; ropö~avos; AayoUOTOS 66-?6
LaßE~VLa TpavxUAACVa LEßoaTn ??-80
M5pxos; 'IouA~os; ~~ALnnos; AayouoTos; 81-104 126 12?
MapxLa 'OTaME~ALa LEcunpa 105
MapxLa 'OTaM~ALa Leounpa AuyoüoTa 106-118
M&pxos; 'IouA~os ~~ALnnos; KaCoap 119-125
M&pxos; '!oUA~os; ~~ALnnos; AÜyouoTos; 128-132
318 Index 4

AuToxpaTwP Katcrap TpaLavos 6lxLos AÜyoucrTos EEßacr16s 133 134


AuToxp&TwP Katcrap r&Los MtcrcrLos
KuGvTos TpaLavos 6lxLos AÜyoucrTos 135 136
'EpEVVLa 'ETPOUOHLAAa AuyoücrTa EEßaoTn 137 138
r&Lov MtcrcrLov KuGvTov 'EpEvvGov
'ETpoücrxov 6EHLOV KaGcrapa 139-141
r&Lov ouaAEvTa MlcrcrLov KuGvTov KaGcrapa 142 143
r&Lov ouaAEvTa 'ocrTLALavov
MEooLOV KULVTOV KaGcrapa 144
AuToxpaTwp Katcrap raLos BELßLos
raAAos AüyoucrTos 145-164
AuToxp&Twp Katcrap BELßLos raAAos OuoAocrcrLav6s 165-167
AuToxp&Twp raAAos ouoAocrcrLavos Katcr~p 168
r&Los rroußALos ALxLvLos ouaAEPLavos AÜyoucrTos 169-203
raLos rroußALos ALxLvLos OuaAEPLavos EEßacrT6s 204-215
IToußALOS ALxLVLOS OuaAEPLavos EEßacrT6s 216-224
faLOS rroußALOS ALXLVLOS 'EyvaTLOS faAAnvos AÜyoucrTos 225-235 237 238
rroußALOS ALXLVLOS 'EyvaTLOS faAAnv6s 236
raLos rroußALos ALxLvLos raAALnvos EEßacrT6s 239-245
rroußALos ALxLvLos 'EyvaTLos raAALnvos EEßacrT6s 246-255
KopvnALa EaAWVELVa EEßacrTn 256-259
AuToxpaTOPES OUaAEPLUVOS xat
raAAnvos EEßacrToL 260 261
AuToxpaTOPES OuaAEPLUVOS xat faALnvos xat
OuaAEPLavos KaGcrapEs EEßaoTOL 262
TGTos ~oUAOULos 'IoUALos MaxpLavos EEßacrT6s 263
319

I ND E X 5
REVERSLEGENDEN (NICHT AUFGELÖST)
Die Legenden sind alphabetisch angeoPdnet; bei jedeP
Leepzeile wechselt die Initiale. LegendentPennungen
und IntePpunktionszeichen blieben unbePücksichtigt; Li-
gatuPen WuPden aufgelöst.
Analog zu den Indices 3 und 4 wiPd in diesem Index dieje-
nige Seite deP Münze RevePs genannt, die mit dem Obep-
stempel gepPägt WuPde. Auf dieseP Seite stehen bei den
NummePn 1 bis 9 die Namen deP PPoconsules, bei den Num-
mePn 10 bis 263 das Ethnikon mit etwaigen Zusätzen wie
GötteP- odeP Agonnamen.
Die Zahlen geben die jeweiligen KatalognummePn an.

Ar~NEC IEPOI OYAA rAAA NIKAIE~N 258


Ar~NEC IEPOI ITYSIA NIKAIE~N 23? 238
AYrOYCTIA CEOYHPEIA NIKAIE~N 52
AYrOYCTIA CEOYHPIA NIKAIE~N 89
rETAN KAICAPA NIKAIEIC 23
r KAbiOE ITOY~OE ANSYITATOE NEIKAIE~N ?
ßiONYCIA NIKAIE~N 245
ßiONYCIA ITY8IA OYAAE rAAAHN NIKAIE~N 202-206
ßiONYCIA ITYSIA [ ... ) CEO AYr OYAAE rAAAHN NIKAIE~N 199
ßiON ITYS OYAA rAA NIKAIE~N 215
biO ITY8 CEB NIKAIEUN 196 244
EITI AN8YITATOY 8DPIOY ~AA 6
EITI rAIOY ITAITIPIOY KAPB~NOE 1-3
EITI rAIOY ITAITIPIOY KAPBDNOL PDMH 4 5
EITI MAPKOY ITAANKIOY OYAPOY AN8YITATO 9
EITI~ TEAE NIKAIEIC 10
IEPOI ArDNEC ITY8IA NIKAIE~N 254
IEPOC AfUN ITY8IA NIKAIECIN 195
IEPOC AfDN !IYSIA NIKAIEDN 198
IEPOC AfWN !IYSIA OYAA rAA NIKAIE0N 201
IITITAPX NIKAIEDN 230 233 234 236
NEIKAIEDN 93
NIKAIEDN 12-18 20-22 24-26 28-51 53-88 90-92 94-109 112-145
147-152 15?-1?? 181-188 19? 216-219 222-229 231 232
235 242 243 246-253 256 25? 259 und 263
NIKAIE~N 110 111
NIKAIE~N 207-214
NIKAIEDN APICTDN MEr 255
NIKAIE~N APICTDN MEriCT~N 262
NIKAIE~N BYZANTHlN OMO 153 156
NIKAIEDN BYZANTIDN OMONOI 155
NIKAIEDN BYZANTIDN OMONOIA 146 154 178-180 220 221
OMHPOC NIKAIEDN 19 260 261
OYAA rAAA AYrOY [ ... ) CEO Ar NIKAIEDN 190 193
ITALißiHNOE ~IPMOE ITATPDN !10 ANSYITATOE NEIK 8
P~MAIDN NIKHN NIKAIEIC 189 200 239-241
CAJ'APIC NIKAIEDN 27
C~THPI ACKAH NIKAIEIC 11
320

I ND E X 6

REVERSLEGENDEN (AUFGELÖST)
Die Reverslegenden sind alphabetisch angeordnet; bei
jeder Leerzeile weahselt die Initiale. Legendentrennun-
gen und Interpunktionszeichen blieben unberUaksiahtigt;
Ligaturen wurden aufgelBst.
Sahreibvarianten, die in Index 5 angegeben sind, wurden
in diesem Index 6 unter der heute Ubliahen Sahreibung
zusammengefaßt; C wird immer als E geschrieben.
Die Zahlen geben die Katalognummern an.
'AywVES LEPOL OUaA&p~av&~a raAAnv&~a N~Ha~tWV 258
'Aywv&s LEPOL rro~~a N~Ha~twv 237 238
AÜyoOOTE~a E&ounp&~a N~xa~twv 52 89
r&~os Kaö~os Poüq~os 'Avßolta<os Nl.HetLE·wv 7
ft<av KaGaapa N~xa~&ts 23
ßLovoa~a N~xa~ewv 245
ß~ovoa~a rro~~a OuaA&p~av&~a raAAnV&~a N~Ha~tWV 202 206 215
ß~ovoa~a rroß~a [ ••• ] E&ounp&~a Auyooa<&~a
OÜaA&p~aVE~a raAAnv&~a N~Ha~tWV 199
ß~ovoa~a rroß~a E&ounp&~a N~xa~lwv 196 244
'EltL 'AvßOltetTOU 8wpGou $AaHHOU 6
'E~tt raGou ITalt~PLou Kapßwvos 1-3
'EltL faLOU ITalt~PLOU Kapßwvos 'p~~n 4 5
'ExL Mapxou ITAetVXLOU Ouapou 'AvßUltaTOU 9
'Elt~q~av&t T&A&aq~6p~ N~xa~&ts 10
• I&po1. aywVES IToha N~Ha~tWV 254
'I&pos aywv ITuß~a N~xa~ewv 195 198
'I<POS aywv ITuß~a OÜetAEp~av&~a faAAnVE~Ct N~xa~EWV 201
"I1t1tapxos N~xa~ewv 230 233 234 236
N&~xa~&wv 93
N~Ha~Ewv 12-18 20-22 24-26 28-51 53-88 90-92 94-145 147-152
157-177 181-188 197 207-214 216-219 222-229 231 232
235 242 243 246-253 256 257 259 und 263
NLHCt~EWV apLOTWV ~EYLOTWV 255 262
N~Ha~EWV ButaVTLWV o~6vo~a 146 153-156 178-180 220 221
"O~npos NLHCt~EWV 19 260 261
OÜaA&p~av&~a faAAnv&~a AÜyooaT&~a
[ ••• ] E&ounp&~a aywv N~Ha~twv 190 193
rraa~ö~nvos ~Lp~os ITa<pwv IT6A&ws 'Avßo~ta<os NE~HCtLEWV 8
'Pw~aLwv NLxnv N~xa~&ts 189 200 239-241
rayapCs N... xa~ewv 27
ZwT~P~ 'AaxAnltL~ N~Ha~&ts 11
321

I ND E X 7
NAMEN VON PROCONSULES (AUFGELÖST)
Die Namen der Proconsules sind chronologisch geordnet.
Die kompletten Legenden, deren Bestandteil diese Namen
sind, wurden in den Indices 5 und 6 aufgelistet.
Die Zahlen geben die Katalognummern an.
r&~os ITautp~os Kapßwv 'Av~UKaTOS 1-5
Owp~os ~A&xxos 'Av~uua•os 6
r&~os K&ö~os PoD~os 'Av~uua<os 7
rrao~ö~nvbs ~tp~os 'Av~uua<os rr&<pwv IT6Atws 8
Mäpxos ITA&vx~os ou&pos 'Av~uua<os 9

I NDE X 8
NAMEN VON AGONEN
Dieser Index ist in drei Abschnitte gegliedert.
Im ersten Abschnitt stahen in der ersten Spalte die
Nam~n d~r Agone aufgelBst. In der zweiten Spalte stehen
die Namen nicht aufgelBst, und zwar in der Form, wie sie
auf den MUnzen ersaheinen.
Im zweiten Abschnitt werden die Kombinationen dieser Namen
in aufgelBster Schreibweise alphabetisch geordnet aufge-
führt.
Die Zahlen geben die jeweiligen Katalognummern an.
Im dritten Abschnitt werden Inschriften aufge-
listet, in denen diese Agone genannt sind.

ABSCHNITT 1
AuyoUOTt~a AYr 199
AYrOY 190 193
AYrOYCTIA 52 89
fAll 201 215
fAAA 190 193 258
rAAAHN 199 202-206
IIIO 196 244
II ION 215
IIIONYCIA 199 202-206 245
IEPOC AffiN 195 198 201
'Itpot &yiiivts IEPOI AfQNEC 237 238 254 258
ouaAtp~&vt~a OYAA 190 193 201 215 258
OYAAE 199 202-206
rru~~a ITY9 196 215 244
ITY9IA 195 198 199 201-206 237 238 254
I:tounpt~a CEB 196 244
CEO 190 193 199
CEOYHPIA 89
CEOYHPEIA 52
[ ... ] [ ••• 1 190 193 199
322 Index 8

ABSCHNITT 2
NAMEN VON AGONEN KOMBINATIONEN

Ein Name
ll~ovoa~a 245
'Aywv LEPbs no~~a 195 198
'AywVES LEPOL no~~a 23? 238 254

Zwei Namen
AÜyoOOTE~tl LEOUnPE~a 52 89
'AywvEs GEpoL ovaAEP~avE~a raAAnvE~a 258

Drei Namen
ll~OVOO~a TIU~~a LEOUnPE~tl 196 244
'Aywv GEpbs rro~~a ÜUClAEp~aVE~tl faAAnVE~tl 201

Vier Namen
202-206 215

Fünf Namen
ÜUtlAEp~aVE~tl ftlAAnVE~tl AÜyoUOTE~a [ .•. ) LEOUnPE~tl aywv J90 193

Sechs Namen
ll~ovOa~a TIO~~tl ( .•. ) LEOUnPE~tl
AÜyoOOTE~a ÜUtlAEp~aVE~tl faAAnVE~a 199

ABSCHNITT 3

NAMEN VON AGONEN INSCHRIFTEN


Agone in Nikaia sind inschriftZieh bezeugt:
AÜyoucrTE~a - C.Bosch (1950) Nr.4 L.Moretti (1953)
Nr.80 (vgl. unten den Kommentar zu Nr.52)
- C.Bosch (1950) Nr.1
- s.~ahin (1979) Nr.56 (vgl. unten den Kom-
mentar zu Nr.196)
- C.Bosch (1950) Nr.2 und Nr.5 = L.Moretti
(1953) Nr.82 und Nr.90 (vgl. unten den
Kommentar zu Nr.52)
ohne Namensnennung - zwei Inschriften bezeugen Aqone
des KoGvov BE~~ov~as in der Zeit
des Nero bzw. des Caracalla: C.Bosch (1950)
Nr.3 und L.Moretti (1953) Nr.65 = IGR 249.
323

I ND E X 9
DARSTELLUNGEN AUF DEN REVERSEN
Bei den Münzen Nr.l bis 6 ist die Differenzierung nach
Avers und Revers nicht unproblematisch. Deshalb wurden
die Dionysos- bzw. Apollonk8pfe dieser Münzen ebenfalls
in diesem Index aufgenommen.
Die Zahlen geben die jeweiligen Katalognummern an.

ADLER
Ein Adler steht auf einem Cippus mit
ausgebreiteten Flügeln nach rechts und
wendet den Kopf nach links; rechts wie
links daneben je eine Standarte 15 (Mare Aurel)

ALTAR
Ein Altar, um den sich eine Schlange
windet 11 (Antoninus Pius)
Ein Altar zwischen zwei großen
Fackeln (des Demeterkultes) 14 6 (Trebo. GaZZus)
220 221 (Valerian)

APOLLON
Kopf des Apollon mit Lorbeerkranz
nach rechts tauf dem Avers) 1-3 (C. Pap. Carbo)

ARTEMIS(?)
Eine Jägerin (Artemis oder Nikaia)
läuft im Chiton nach links; sie
hält in der Rechten einen Bogen und
zieht mit der Linken einen Pfeil
aus dem Köcher; zu ihren Füßen läuft
eine Hindin nach links 130 (Philipp II. J

ASKLEPIOS
Asklepios steht halb nackt im Himation
von vorn und wendet den Kopf nach links;
mit der Rechten hält er seinen
Schlangenstab 34 (Maximinus)
54 (MaximusJ; 102 (Philippus senior);
118 (Otacilia Severa); 222 (VaZ.erian I.)
Asklepios, dargestellt zusammen mit
Hygieia und Telesphoros 142 143 (Hostil.ianus)
324 Indices

ÄTHENA
stehend nach links mit Schild, 18 (Lucius Verus)
Speer und Eule 86 (Phitippus I.)
stehend nach links mit Schild,
Sceptrum (oder Speer) , Eule
und Altar 25 (Macrinus)
stehend nach links mit Schild, 35 37 (Maximinus)
Speer und Patera 93 (Phitippus I.)
110 111 (Ota.Severa); 137 138 (Herennia
Etruscilla); 175 (Valerianus I.)
stehend nach links mit Schild, 36 (Maximinus)
Speer und Nikefigur 224 (Valerianus I.)
stehend nach links mit Speer
und Patera 103 (Phitippus I.)
in Angriffshaltung nach rechts
stehend mit Schild und Speer 112 (Otacilia Severa)
sitzend mit Sceptrum und Patera 161 (Trebonianus Gallus)
sitzend mit Schild, Speer und
Nikefigur 186 (Valerianus I.)
stehend, dargestellt zusammen
mit Prometheus bei der Erschaf-
fung des Menschen 29 (Severus Alexander)

CHARITEN
die Chariten stehend, nackt, in
einer Dreiergruppe 165-167 (Volusianus)

CISTA MYSTICA 17 (Marcus Aurelius)

DEMETER
stehend, mit Ährenkranz, Ähren 38 (Maximinus)
und langer Fackel 77 (Tranquillina)
126 127 82 94 95 104 (Philippus I.)
113 (Ota. Severa) 120 (Philippus II. Caes.)
1 4 5 14 9 1 50 (Trebonian. Gallus)
169 207-209 (Valerianus I.)
sitzend, mit Ährenkranz, Ähren 96 (Philippus I.)
und langer Fackel 119 (Philippus II. Caes.)
163 (Trebonian. Gallus)
172 181 183 (Valerianus I.)
231 232 (Gallienus)

DIKAIOSYNE
stehend mit Füllhorn und Waage, 39 (Maximinus)
meist mit Kalathos 87 97 (Philippus I.)
114 (Otacilia Severa)
151 (Trebonian. Gallus)
191 218 219 (Valerianus I.)
251 252 (Gallienus)
Index 9 325

DIONYSOS
- Kopf mit Lorbeerkranz 4-6 ( C. Pap. Carbo)
9 (Vespasianus)
- stehend, mit Thyrsos und 98 99 (Philippus I. J
Kantharos 159 (Trebonianus GaUus)
196 217 (Va~erianus I.)
244 (Ga~Uenus)
- stehend mit Thyrsos, Kantharos
und Panther 253 (GaUienusJ
- sitzend, dargestellt zusammen
mit einem Satyr 16 (Marcus Aurelius)

ELEFANTENKOPF 6 (Thorius FlaccusJ


EPHIALTES -+ PAN EPHIALTES

FACKELN -+ ALTAR

GENIUS MIT NIKAIA


der Genius von Byzantion reicht
der Stadtgöttin Nikaia die Hand 178-180 (Va~erianus I.)

GETA
Geta Caesar stehend nach links 23 (CaracaZla)

GRAZIEN -+ CHARITEN

GRUPPEN -+ ASKLEPIOS mit Hygieia u. Telesphoros


-+ ATHENA mit Prometheus u. "Adam"
-+ DIONYSOS mit einem Satyr
-+ GENIUS von Byzantion mit Nikaia
-+ CHARITEN
-+ NIKAIA mit sangarios
-+ VALERIAN mit Gallienus u.Cor.Valer.

HELlOS
in Quadriga nach rechts
fahrend 26 (Severus Alexander)

HERA
sitzend mit Sceptrum und Patera 66 (Gordianus III. J
HERAKLES
stehend mit Keule und Löwenfell 12 (Marcus Aurelius)
("Herakles Farnese") 78 (TranquiUina)

HIPPARCHOS
sitzend, vor ihm Globus auf
einer Säule 230 233 234 236 (GaUienus)
326 Indices

HOMER
Büste nach rechts 19 (Commodus)
sitzend nach links 260 261 (ValeY'1:an u. Gallienus)

HOMONOIA
stehend, mit Füllhorn und 24 (Plautilla)
Patera, davor ein Altar 1 01 (Philippus I. J
153-156 (TPebon. GaUus)
stehend, mit Füllhorn und 40 (Maximinus)
Patera 55-57 (Maximus Caesar)
67-69 (Gordianus III. J
11 5 ( Otaci lia SEvera)
139-141 (Her.Etruscus)
164 (Trebo. GaUusJ
184 (Valerianus I. J
sitzend, mit Füllhorn und 84 85 1 00 (Philippus I. J
Patera 105 (Otacilia Severa)
122 (Philippus CaesarJ
144 (Hostilianus)
176 223 (Valerianus I.)
227-229 (GaUienus)
257 (Salonina)

HYGIEIA
stehend, mit Patera und einer 13 14 (Marcus Aurelius)
Schlange 79 (Tranquillina)
stehend, mit Sceptrum, Patera
und Schlange 1 71 (Valerianus I. J
sitzend, mit Patera und Schlange 41 (Ma:riminus)
stehend, dargestellt mit
Asklepios und Telesphoros ~ ASKLEPIOS mit Hygieia
und Telesphoros

INSCHRIFT
NIKAIES'lN 8 (Claudius)
NIKAIES'lN im Kranz 168 (Volusianus)

KOPF
Kopf des Apollon ~ APOLLON
Kopf des Dionysos ~ DIONYSOS
Kopf des Homer ~ HOMER

KRANZ ~ INSCHRIFT im Kranz


Index 9 327

KYBELE
auf einem Löwen reitend 90 (Philippus I.)
106 (Otacilia Severa)
sitzend, mit Trommel und 147 148 (Trebo. Gallus)
Patera, daneben Löwe(n) 173 177 194 (Valerianus I. J

NEMESIS
sitzend, mit Füllhorn, 42 (Maximinus)
Patera und Rad 58 (Maxirrrus Caesar)

NIKAIA
sitzend, mit Füllhorn und 43 (Maximinus)
Thyrsos 59 (Maxirrrus Caesar)
70 71 (Gordianus III.)
stehend, mit Preiskrone
und Patera 133 (Traian Decius)
stehend, mit zwei
Preiskronen 157 158 160 (Trebo. Gallus)
als Jägerin -+ ARTEMIS ( 130)
stehend, mit dem Genius -+ GENIUS mit Nikaia
sitzend, mit Blume, davor Sangarios 28 (Sever.Alexander)

NIKE
stehend nach links, mit Lorbeer- 116 (Otacil.Severa)
kranz und Palmzweig 1 28 (Philipp II.Aug.)
stehend, mit Tropaion 189 200 (Valerianus I.)
und Schild 239-241 (Ga llienus)
gehend nach rechts, mit Lorbeer-
kranz und Palmzweig 259 (Salonina)

PAN EPHIALTES
gehend nach links, mit
Kappe und Weinschlauch 121 (Philippus Caesar)

PHI LI PPUS
reitend nach links (Adventus) 81 (Philippus I.)
reitend nach rechts (Attacke) 91 92 (Philippus I.)

PREISKRONE(N)
eine Preiskrone 107 (Otacil. Severa)
zwei Preiskronen mit einem 52 (Maximinus)
Geldbeutel 89 (Maxirrrus Caesar)
drei Preiskronen 190 193 195 198 (Valcrianus I.)
262 (Valerian, Gallienus u.Valer.II.)
328 Indices

weiter PREISKRONEN

drei Preiskronen auf 237 238 (GaUienus)


einer Platte 258 (SaZonina)
drei Preiskronen auf 199 201-205 215 (VaZerianus I.)
einem Tisch 254 (GaZZienus)
Preiskrone(n) als ~ NIKAIA mit Preiskrone(n)
Attribut(e)
~ TYCHE mit Preiskrone(n)

PROMETHEUS
Prometheus mit Athena ~ ATHENA mit Prometheus

QUADRIGA
Quadriga mit Helios ~ HELIOS in Quadriga

RINGMAUER
Ringmauer von Nikaia 255 (GaUienus)
263 (Macrianus)

ROMA
sitzend, mit Speer und 4 5 (C. Pap. Carbo)
Victoriola 44 (Maximinuc)
sitzend, mit Schild, Speer
und Patera 60 ( Maximus Caesar)
sitzend, mit Schild und Kranz 61 ( Maximus Caesar)
ähnliche Darstellungen ~ ATHENA

SAGARIS ~ SANGARIOS

SANGARIOS
nach links ruhend 27 (Sever.AZexander)
Sangarios mit Nikaia ~ NIKAIA mit Sangarios

SARAPIS
stehend, mit Sceptrum 45 (Maximinus)
und Ähren(?) 135 136 (Traian Decius)
212 213 (VaZerianus I.)
stehend, mit Sceptrum, 72 (Gordianus III.)
daneben ein Altar 185 (VaZerianus I.)
gehend nach rechts, mit Sceptrum 123 (PhiZippus Caes.)

SATYR
Ein Satyr bei Dionysos ~ DIONYSOS und ein Satyr
Index 9 329

SCHLANGE
in Cista mystica 7 CISTA MYSTICA
um einen Altar 7 ALTAR mit Schlange
als Attribut der Hygieia 7 HYGIEIA

STANDARTEN
drei Standarten 30 (Sever.Alexander)
33 (Julia Mamaea)
neben einem Adler 7 ADLER zwischen Standarten

STADTMAUER 7 RINGMAUER von Nikaia

TELESPHOROS
stehend, im Kapuzenmantel 1 0 (Antoninus Pius)
stehend, zwischen
Asklepios und Hygieia 7 ASKLEPIOS mit Hyg.u.Telesph.

TEMPEL
Ein Tempel mit sechssäuliger 32 ( Julia Mamaea)
Fassade 47-51 (Maximinus)
64 65 (Maximus Caesar)
76 (Gordianus III.)
Ein Tempel mit sechssäuliger
Fassade, darin die Statue der 46 (Maximinus)
Tyche mit Füllhorn und Ruder 80 (Tranquillina)
Zwei Tempel mit fünfsäuligen
Fassaden 108 109 (Otacil.Severa)

THYRSOS
Thyrsos mit Pinienzapfen und
Bändern 1-3 (C.Pap.Carbo)
als Attribut des Dionysos -+ DIONYSOS

TISCH
Tisch mit Preiskronen -+ PREISKRONEN auf einem T1sch

TOR 4 ( Claudius)
330 Index 9

TYCHE
- stehend, mit Füllhorn 22 (Julia Domna)
und Ruder 62 (Maximus Caesar)
73-75 (Gordianus III.)
83 88 (Philippus I.)
117 (Otacil.Severa)
129 131 132 (Philipp II.Aug.)
152 (Trebo. Gallus)
174 182 210 211 (Valerianus I.)
242 ( Gallienus)
- stehend, mit Ruder und Patera 124 (Philippus Caes.)
- stehend, mit zwei Preiskronen 170 (Valerianus I.)
- stehend, mit Füllhorn und
zwei oder drei Preiskronen 188 (Valerianus I.)
- stehend, im Tempel + TEMPEL mit Tychestatue
- sitzend, mit Füllhorn 134 (Traianus Decius)
und Ruder 192 (Valerianus I.)
- sitzend, mit drei Preiskronen 187 ( Va Zerianus I.)
- sitzend, mit Füllhorn 197 (Valerianus 1.)
und drei Preiskronen 243 ( Gallienus)

VALERIAN, GALLIENUS UND VALERIAN II.


Valerianus I., Gallienus und 216 (Valerianus I.)
Cornelius Valerianus beim Opfer 246-249 (Gallienus)

ZEUS
sitzend, mit Sceptrum 20 (Septim.Severus)
und Patera 63 (Maximus Caesar)
125 (Philippus Caes.)
16 2 (Trebo. Gallus)
214 (Valerianus I.)
225 (Gallienus)
stehend, mit Sceptrum und Zweig 53 (Maximus Caesar)
331

I ND E X 10
GEGENSTEMPEL

A Kopf eines bärtigen Kaisers 21

c Nike nach rechts (Avers) 15 21 23

D Nike (Reversgegenstempel)
nach rechts 57 64-66 69 72 73 75 76
nach linKs 67 68 70

E Kopf eines (fast) unbärtigen Regenten


nach rechts 26-28 31 34 35 40-42 44-46 48 49
51 53 57-60 62 63 67 69 71 75 77
nach links 43 53 56
"Kümmerformen" 37 39 47

F Zahlen-Gegenstempel

Zahl ß 4 21 22 28 36 134 259

Zahl H 8 29 90 92 98-100 104 106 108


111 127 128 149 161 209

MEHRFACH GEGENGESTEMPELTE MüNZEN

Münzen mit zwei verschiedenen Gegenstempeln


28 57 67 69 75
Münzen mit drei verschiedenen Gegenstempeln
21
BE S C H R E I B UNG E N D E R M UN Z E N
AUF DEN TA F E L N 25 - 36, D I E

N I C HT I N DE R KÖ L N E R
SAMMLUNG VON MONZEN

AUS N I KA I A L I E G E N
335

TAFEL 25
ABB,l/2 Medaillon des Philippus (244-249) aus Dorylaion in Phrygi-
en (Gewicht nicht angegeben)
Vs: M{apxos) IOYAIOC - ~IAIITITOC AYf(ouoTos)
Büste mit Panzer, Paludamentum (hinter den Hals und über die Schul-
tern gelegt) und Lorbeerkranz, von vorn gesehen, nach rechts; auf
dem Brustpanzer ein Gorgoneion
Rs: EITI TIMAIOY - APX(ovTos) ßOPYAAE/ON
Philipp reitet nach links und erhebt grüßend die Rechte
SNG v.Aulock 8359 (stempelgleich); ex: Kress, Auktion 158 Nr.1468
Kress, Auktion 162 Nr.1560 = Kress, Auktion 165 Nr.1189
Das Stück wird oben erwähnt auf S.22 und 23.
ABB.3/4 Tetrassarion (reduziert), 9.36g, des Philippus II. als Au-
gustus (247-249) aus Nikomedeia in Bithynien
Vs: M{äpxos) IOYAIOC ~IAIITITOC AYf(ouoTos)
Büste mit Panzer, Paludamentum (hinter den Hals und über die Schul-
tern gelegt) und Lorbeerkranz, von vorn gesehen, nach rechts; auf
dem Panzer ein Gorgoneion
Rs: NIKOMHßEQN ßiC NEQKOP-QN
Demeter sitzt in Chiton und Peplos nach links auf einem Baumstumpf;
sie trägt einen Ährenkranz und hält mit der Linken eine lange Fak-
kel und in der ausgestreckten Rechten Ähren und einen Mohnstengel;
vor dem Baumstumpf eine Patera und eine Schlange (Attribute der
Hygieia)
unpubliziert; Kölner Sammlung (dort auch ein zweites, stempelgleiches
Exemplar).
Das Stück wird oben erwähnt auf S.31.
ABB,5 Antoninian, 3.73g, des Philippus !.(244-249), geprägt in
Rom im Jahr 248 n.Chr.
Vs: IMP(erator) PHILIPPVS AVG(ustus)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlenkrone, von hinten gese-
hen, nach rechts
Rs: (hier nicht abgebildet) SAECVLV-M NO~
Jupiter thront in der cella eines sechssäuligen Tempels von vorn;
er hält in der Linken ein Sceptrum und auf der Rechten eine Victo-
riola
Cohen 198; RIC 25(b); ex: Peus Nf. Auktion 299 (1980) Nr.638
Das Stück wird oben erwähnt auf Seite 31.
~BB.6 Antoninian, 4.09g, geprägt im Namen von Philipp II. als
Augustus (247-249) in Rom im Jahr 248 n.Chr.
Vs: wie bei der Münze auf Abb.5, jedoch ist das Gesicht jünger
Rs: (hier nicht abgebildet) SAECVLARES AVGG (für Augustorum)
Eine Ziege geht nach links; im Abschnitt das Emissionszeichen III
Cohen 72; RIC 224; ex: Peus Nf. Auktion 299 (1980) Nr.644
Das Stück wird oben erwähnt auf Seite 31.
336 Beschreibungen

ABB,7 Billon-Tetradrachme, ohne Gewichtsangabe, geprägt unter


Philippus I. (244-249) in Antiochia am Orontes (Syrien)
Vs: AYTOK(paTwp) K(atoap) M(apxo~) IOYAI(o~) ~IAIITITOC CEB(aoTo~)
Büste mit Panzer und Lorbeerkranz, von vorn gesehen, nach links
Rs: (hier nicht abgebildet) öHMAPX(~xn~) EEOYCIAC YITATO(~ To) 8
Ein Adler steht mit ausgebreiteten Flügeln nach links1 er trägt
einen Kranz im Schnabel; im Abschnitt ANTIOXIA I S(enatus)
C(onsuZto)
BMC - 1 ex: Peus Nf. Liste 34 (1973) Nr.105
Das Stück wird oben erwähnt auf Seite 31.

ABB.8 Billon-Tetradrachme, 12.13g, geprägt unter Philippus II.


als Augustus (247-249) in Antiochia am Orontes (Syrien)
Vs: wie bei der Münze auf Abb.7, jedoch mit jüngerem Gesicht
Rs: (hier nicht abgebildet) wie bei der Münze auf Abb.7
BMC - ; SNG Fitzwilliam Museum 5915 1 ex: Peus Nf. Auktion 301 (1981)
Nr.945
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 31.

ABB.9 Sestertius, 21.62g, geprägt unter Trebonianus Gallus


(251-253) in Rom
Vs: IMP(erator) CAES(ar) C (für Gaius) VIBIVS TREBONIANVS GALLVS
AVG(ustus)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Lorbeerkranz, von hinten ge-
sehen, nach rechts
Rs: PIETAS AVGG (für Augustorum) - S(enatus) - C(onsuZto)
Pietas steht capite velato mit zum Gebet erhobenen Händen nach
li~ks1 neben ihr steht ein brennender Altar (hier ist die Rück-
seite der Münze nicht abgebildet)
Cohen 86; RIC 116a; ex: Sternberg, Auktion 1981 Nr.766
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 44.

ABB,l0/11 Triassarion (reduziert), 4.5Sg, geprägt im Namen des Ho-


stilianus Caesar (250-251) unter Trebonianus Gallus (251-
253) im Jahr 251 in Nikomedeia in Bithynien
Vs: r(a~ov) OYA(AEVTa) OCTI(A~avov) MEC(o~ov) KYINTON K(atoapa)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Lorbeerkranz, von vorn gesehen,
nach rechts
Rs: Im Lorbeerkranz: NIKOM/HöEQN 8!/C NEQKO/PQN
ex: SNG v.Aulock 7131
Die Münze wird oben erwähnt auf den Seiten 43 und 51.

ABB.l2 Tetrassarion (reduziert), 8.20g, geprägt unter Volusian


als Augustus (251-253) in Byzantion in Thrakien
Vs: AYT(oxpaTwp) K(atoap) f(aLo~) BEIB(~o~) OYOAOCCIANOC A(ÜyouoTo~)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Lorbeerkranz, von hinten gese-
hen, nach rechts
Rs: (hier nicht abgebildet) EITI ICAYPIKOY B-YZANTI-QN
ein Delfin nach rechts zwischen zwei Thunfischen nach links
ex: E.Schönert-Geiss (1972) Tafel 107 Nr.1808 (=Paris 492)
Das Stück wird oben erwähnt auf Seite 51.
Tafel 25-36 337

ABB.13/14 Antoninian, (ohne Gewichtsangabe publiziert), geprägt


unter Trebonianus Gallus (251-253) im Namen des Volusia-
nus Caesar (251) in Rom
Vs: C (für Gaio) VIBIO VOLVSIANO CAES(ari)
Kopf mit Paludamentum und Strahlenkrone nach rechts
Rs: PRINCIPI IVVENTVTIS
Volusian steht als princeps iuventutis mit Speer und einem kur-
zen Stab nach links
Cohen 100; RIC 134 Tafel 14 Abb.1 (dieses Exemplar)
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 53.

ABB,15 Aesmünze, 18.10g, geprägt unter Gallienus (253-268) in


Tripolis in Lydien (zur Lage: J.Keil (1939) Sp.203)
Vs: AY(ToxpaTwp)•K(a~oap)•IT(oußA~o~)·-A-I(xGv~o~) - fAAAIHNO/C
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlenkrone, von hinten ge-
sehen, nach rechts
Rs: (hier nicht abgebildet) TPI-ITO-AEI/TnN
Ein viersäuliger Tempel mit "syrischem" Giebel; darin Leto in
Chiton und Peplos von vorn thronend mit dem Kopf nach rechts; in
den Armen hält sie ihre beiden Kinder Apollon und Artemis
ex: SNG v.Aulock 3327
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 64.

ABB.16 Aesmünze, 15.71g, geprägt unter Gallienus (253-268) in


Tripolis in Lydien (zur Lage: J.Keil (1939) Sp.203)
Vs: AY(ToxpaTwp)•K(a~oap)•IT-O(UßA~o~)·A-IK(Gv~o~)·fAAAIHNO/C
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlenkrone, von hinten ge-
sehen, nach rechts
Rs: (hier nicht abgebildet) TPIITO-AEITn/N
Ein Tisch mit Beinen in der Form von Löwenbeinen, daran kleine
Löwenköpfe (vgl. die Münzen Nr.201 und 215 der Kölner Sammlung);
dazwischen ITY/9I/A; auf dem Tisch eine Preiskrone mit der Auf-
schrift AHTn/EIA
ex: SNG v.Aulock 3328
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 64.

ABB .17/18 Tetrassarion (reduziert) , (ohne Gewichtsangabe publi-


ziert), geprägt unter Gallienus (253-268) in Nikaia in Bi-
thynien irgendwann um 256 n.Chr.
Vs: ITO(ußA~o~) AI(xGv~o~) EfN(aT~o~) fAAAIHNOC CEB(aoT6~)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlenkrone, von vorn gese-
hen, nach rechts
Rs: NIKAIEnN- BYZANTinN / OM/(ON/OI]/A
Ein brennender Altar zwischen zwei Fackeln
ex: Winkel/Bielefeld, Auktion 10 Nr.1475
Die Münze wird oben erwähnt auf den Seiten 16 und 65 Anm.42.
338 Beschreibungen

ABB.l9 Antoninian, 3.32g, geprägt unter Valerian (253-260) in


Mailand, etwa im Jahr 257
Vs: IMP(eratori) P(ublio) LIC(inio) VALERIANO AVG(usto)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlenkrone, von hinten ge-
sehen, nach rechts
Rs: (hier nicht abgebildet) VIRT-VS AVG(usti)
Virtus steht in Rüstung nach links; sie hält in der Linken Schild
und Speer; auf der ausgestreckten Rechten trägt sie eine Victo-
riola
Cohen 257; RIC 266; ex: Münzen und Medaillen-Galerie Köln, Auktion 19
(1982) Nr.267
Die Münze wird oben erwähnt auf der Seite 71.

ABB,20 Antoninian, 3.16g, geprägt unter Gallienus (253-268) in


Rom, etwa um das Jahr 254
Vs: IMP(erator) [C(aesar) P(ublius)) LIC(inius) GALLIENVS AVG(ustus)
Büste mit Panzer und Strahlenkrone, von vorn gesehen, nach rechts
Rs: (hier nicht abgebildet) CONCORDIA EXERCIT(us)
Concordia steht nach links; sie hält im linken Arm ein Doppelfüll-
horn und in der ausgestreckten Rechten eine Patera
Cohen 131; RIC 132; ex: Münzen und Medaillen-Galerie Köln, Auktion 19
(1982) Nr.272
Die Münze wird oben erwähnt auf der Seite 71.

TAFEL 26
ABB,l Aesmünze, (ohne Gewichtsangabe publiziert), geprägt unter
Septimius Severus (193-211) in Perinthos in Thrakien
Vs: (hier nicht abgebildet) AY(Toxp&Twp) K(a~oap) A(oux~o~)
CEIT(TL~~o~) - CEYHPOC IT(EpT~va;)
Kopf mit Lorbeerkranz nach rechts
Rs: E-ITI-~HMIA·B·CEYHPOY I ITEPIN8IQN I NEQKOPQN
Eine Galeere, von deren Ruderbänken zehn sichtbar sind, wird nach
links gefahren; auf dem Bug steht Septimius Severus grüßend nach
links; im Hintergrund ein Tempel mit achtsäuliger Fassade
ex: E.Schönert-Geiss (1965) Tafel 26 Nr.463 = BMC 33
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 72.

ABB.2 Aesmünze, 16.77g, geprägt unter Valerian (253-260) in


Anazarbos in Kilikien im Jahr 272 (=253/254 n.Chr.}
Vs: (hier nicht abgebildet) AYT(oxp&Twp) K(a~oap) IT(oußA~o~)
AIK(tv~o~)(!) OY-AAEPIANOC CE{ßaoTo~)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Lorbeerkranz, von vorn gesehen,
nach rechts; unter der Nase eine Verletzung des Stempels
Rs: ANAZ-APBOY MH-TPOIT(OAEw~) -·A (für ~pwTn~)·M{EyLoTn~)·K(aAALOTn~)
T(wv)·/ r (für TP~WV E~apxE~WV K~A~XLa~ 'Ioavpta~ Avxaovta~
~poxa~E~O~Evn~) - r (für TP~WV VEWXOPWV) I ET(ou~)·B·OC
Sechs Preiskronen
SNG v.Aulock 5508 (stempelgleich); ex: Deutsche Privatsammlung;
zur Auflösung der städtischen Ehrentitel vgl. P.Weiss (1979) S.545-
552
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 72.
Tafel 25-36 339

ABB.3 Aesmünze, 17.90g, geprägt unter Valerian (253-260) in


Anazarbos in Kilikien im Jahr 272 (=253/254n.Chr.)
Vs: wie bei der Münze Taf. 26 Abb.2 (stempelgleich) (hier nicht abge-
bildet
Rs: AYT(oMp&Twp) K(atoap} OYAA-EPIAN-OC ANAZAPB(ou) / AYT(oMp&Twp}
rAAAI/HNOC- A (für xpwTn~) I M(Ey(oTn~) - K(aAA(oTn~) - (~Tou~)
BOIC
Valerian und Gallienus tragen Tunica, Toga und Lorbeerkranz und
sitzen auf einer sella nach links
SNG v.Aulock 5507 = P.R.Franke (1968) Nr.21 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 72.

ÄBB,4 Aesmünze, (ohne Gewichtsangabe publiziert), geprägt unter


Valerian (253-260) in Anazarbos in Kilikien im Jahr 272
(=253/254n.Chr.)
Vs: (hier nicht abgebildet; nach der Beschreibung bei O.Bernhard
(1929) zitiert): AYT(oMp&Twp} K(atoap} IT(oÜßA~O~) AIK(tv~o~)
OYAAEPIANOC CEB(aoT6~)
Büste mit Panzer und Lorbeerkranz nach rechts
Rs: ANAZAPB MHTPO-ITO ET BOC - A M K I r r (Auflösung wie bei der Münze
Tafel 26 Abb.2); im Abschnitt rYMNACIIAPXIA
Ein großer Uter ("Gemeinschaftswaschbecken") eines Gymnasions;
links ein Lorbeerkranz, rechts ein gefüllter Weinschlauch (als
Kampfpreise); rechts daneben steht Valerian nach links; er hält
in der Rechten eine Tellerfackel und in der Linken einen Hahn
(Anspielungen an Wettkämpfe im Gymnasien: Fackellauf und Hahnen-
kampf)
ex: O.Bernhard (1929) Revers Tafel 7 Abb.20 (Provenienz: Berlin)
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 72.

ABB.5 Aesmünze, 20.90g, geprägt unter Valerian (253-260) in


Mopses in Kilikien im Jahr 323 (=255/256n.Chr.)
Vs: (hier nicht abgebildet) AYT(oHpaTwp} K(atoap} OYAAEPIANOC
CE(ßaoT6~)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlenkrone, von vorn gese-
hen, nach rechts
Rs: AßPI(avwv) MO~[EAT]QN
Eine Brücke mit fünf Bögen, in denen 6-Q-P-E-A s~eht; darauf ein
Torbau und der Flußgott Pyramos mit Schilistengeln nach links la-
gernd; im Feld die Datierung ET(ou~) riKT; unter der Brücke der
Fluß Pyramos, darunter ITYPAMOC
H.v.Aulock (1963) Nr.84 = SNG v.Aulock 5747 = P.R.Franke (1968) Nr.
84 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf der Seite 73.
340 reschreibun~en

ABB.6 Aesmünze, 15.83g, geprägt unter Gallienus (253-268) in


Synnada in Phrygien
Vs: (hier nicht abgebildet) AYT(oxpaTwp)·K(aLcrap)·IT(oÖßALO~)·
AI(xtvLo~)·Ef(vaTLo~)·fAAAIHNOC
Büste mit Panzer, Paludamentum und Lorbeerkranz, von hinten ge-
sehen, nach rechts
Rs: C-Y-NNAß-EON
Zwei Gladiatoren im Kampf: Ein Retiarius springt nach links und
versucht, sich mit seinem Dreizack eines Secutors zu erwehren,
der Helm und Schild trägt; im Hintergrund ein Behälter, aus dem
zwei Palmzweige heraushängen
SNG v.Aulock 3998 = P.R.Franke (1968) Nr.264 (dieses Foto); zur In-
terpretation des Palmzweigbehälters vgl. R.Ziegler (1978) S.89-92.
Die Münze ist oben erwähnt auf Seite 73.

ÄBB.7 Dekassarion, 14.32g, geprägt unter Valerian (253-260)


im Namen des Cornelius Valerianus Caesar (256-258) in
Attaleia in Pamphylien
Vs: (hier nicht abgebildet) ITOY(ßALOV) AIK(tvLov)•K(aLcrapa)•
OYAAEPIANON·EY(crtßnv)•CEB(acrT6v)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Lorbeerkranz, von hinten ge-
sehen, nach rechts; davor das Wertzeichen I(=lO)
Rs: Im Lorbeerkranz: IEPOC (aywv) I ATTAAEON I OAYMITIA I OIKOYMEINI-
KOC
SNG v.Aulock 4633 = P.R.Franke (1968) Nr.256 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 73.

ABB,8 Dekassarion, 14.o8g, geprägt unter Valerian (253-260) im


Namen des Saloninus Valerianus Caesar (258-260) in Perge
in Pamphylien
Vs: (hier nicht abgebildet) ITO(ÖßALO~) AIK(LVLO~)·CAAON(ELVo~)·
OYAAEPIANO(~) CEB(acr<6~)
Büste mit Paludamentum und Lorbeerkranz nach rechts; darunter
ein Adler mit ausgebreiteten Flügeln, der den Kopf nach rechts
richtet; rechts im Feld das Wertzeichen I(=lO)
Rs: ITEPfAION·NEOKOPON
Drei Geldbeutel auf einer Truhe
SNG v.Aulock 4755 = P.R.Franke (1968) Nr.262 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 73.

ABB.9 Hendekassarion, 15.72g, geprägt unter Gallienus (253-


268) in Side in Pamphylien
Vs: (hier nicht abgebildet) AYT(oxp&Twp) KAI(crap) ITO(ÖßALOS)
AI(xLvLos)(!) fAAAIHNOC CE(ßacr<6s)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Lorbeerkranz, von hinten ge-
sehen, nach rechts; über dem Kopf ein Stern; vor dem Portrait
das Wertzeichen IA(=ll), das später durch den Gegenstempel E(=5)
getilgt wurde
Rs: CißHTON - [NE]OKOPON
ein Dreifuß, darauf eine Preiskrone mit Palmzweigen
F.Imhoof-Blumer (1901/2) s.345 Nr.43, sonst unpubliziert; ex: Deutsche
Privatsammlung; die Münze wird oben erwähnt auf Seite 73.
Tafel 25-36 341

ABB.lO Aesmünze, 16.73g, geprägt unter Valerian (253-260) in


Tralleis an der lydisch-karischen Grenze
vs: (hier nicht abgebildet) AYT(oxpaTwp) K(atoap) ITO(ußALO~)
AIKINN(Lo~) BAAEPIANOC
Büste mit Panzer, Paludamentum und Lorbeerkranz, von hinten ge-
sehen, nach rechts
Rs: TPAAAIANQN:ITPQTQN·EAAAßOC
Ein Tisch mit Kampfpreisen; rechts eine Preiskrone mit der Auf-
schrift ITY8IA; in der Mitte zwei Palmzweige; links daneben ein
Lorbeerkranz, darin die Legende OIAYMIITIA; unter dem Tisch eine
Amphore
SNG v.Aulock 3297 P.R.Franke (1968) Nr.245 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 73.

ABB.ll Hendekassarion, 15.39g, geprägt unter Gallienus (253-


268) in Syedra in Kilikien
vs: (hier nicht abgebildet) AYT(oxpaTwp) KAI(oap) ITO(ußALo~)
AIK([vLo~) fAAAIHNOC CE-B(aoT6~)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Lorbeerkranz, von hinten ge-
sehen, nach rechts; davor das Wertzeichen IA(=ll)
Rs: CYEßPEQN 8EMIC
zwei Athleten beim Ringkampf
SNG v.Aulock 5905 = P.R.Franke (1968) Nr.259 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 73.

ABB.l2 Aesmünze, 16.oog, geprägt unter Valerian (253-260) in


Tarsos in Kilikien
Vs: (hier nicht abgebildet) AY(ToxpaTwp) KAI(oap) ITOY(ß\Lo~)
AI(x[vLo~) OYAAEPIANOC CE(ßaoTÖ~) - IT(aTnp) - IT(aTp[6o~)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlenkrone, von hinten ge-
sehen, nach rechts
Rs: TAPCOY I MHTPOTIOIAEQC
ein Tisch mit drei Preiskronen; darunter CEOYHPIA OAYM-TI(La) I
AßPIANIA TIY(0La)(?) I AYfOYC(TLa)·AKT-I(a); über den Preiskronen
A (für npwT~~) M(Ey[oT~~) K(aAACOT~~)
SNG v.Aulock 6077 = P.R.Franke (1968) Nr.251 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 73.

ABB.l3 Tetrassarion (reduziert), 7.70g, geprägt unter Gallienus


(253-268) in Nikomedeia in Bithynien im Jahr 256
vs: (hier nicht abgebildet) TIO{ußALo~) AI(xCvLo~) ErN(aTLo~)
fAAAIHNOC AYf(oUOTo~)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlenkrone, von vorn gese-
hen, nach rechts
Rs: NIKOMHßEQN - TPIC NEQKOPQN
Tyche sitzt in Chiton und Peplos nach rechts und hält auf ihren
ausgestreckten Händen je einen Neokorietempel; ein dritter Tempel
ist über ihrem Kopf abgebildet
SNG v.Aulock 7146 = P.R.Franke (1968) Nr.177 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf der Seite 74.
342 Beschreibungen

ABB.l4 Pentassarion (reduziert) , 10.26g, geprägt unter Valerian


und Gallienus (253-260) in Nikomedeia in Bithynien, 256
Vs: (hier nicht abgebildet) AYT(oxpaTOPE~) OYAAEPIANOC (x~L) fAAAHNOC I
CEBB (für CEß~oTo~)
die Büsten der beiden Kaiser in Panzer, Paludamentum und mit Strah-
lenkronen einander gegenüber
Rs: Eine Galeere fährt nach links; dahinter die drei Neokorietempel
der Stadt; darunter NIKOMHöEQIN TPIC NEQKIOPQN
SNG v.Aulock 858 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 74.

ABB.l5 Tetrassarion (reduziert), 9.12g, geprägt unter Valerian


(253-260) in Nikomedeia in Bithynien im Jahr 256 n.Chr.
Vs: ITO(ußÄ~o~) AIK(~v~o~) OYAAE(PIA)NOC AYf(ouoTo~)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlenkrone, von vorn gese-
hen, nach rechts (die Vorderseite der Münze ist hier nicht abge-
bildet)
Rs: NIKOMHöEQN I (TP)IC NEQKI(O)PQN
die drei Neokorietempel von Nikomedeia; der mittlere von vorn,
der rechte nach links, der linke nach rechts gerichtet; als Akro-
there auf dem mittleren Tempel der Kaiser mit Sceptrum; auf den
beiden anderen je eine Nike mit Lorbeerkranz und Palmzweig
SNG v.Aulock 7139 (stempelgleich); ex: Kölner Sammlung
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 74.

ABB.l6 Tetrassarion (reduziert), 6.88g, geprägt unter Valerian


(253-260) in Nikomedeia in Bithynien im Jahr 256 n.Chr.
Vs: (hier nicht abgebildet) ITO(ußÄ~o~) A(I)K(~v~o~) OYAAEPIANOC
AYf(OUOTO~)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlenkrone, von vorn gese-
hen, nach rechts
Rs: NIKO/MHöEQN I TPIC NCQIKOPQN(!)
Drei Preiskronen mit durch Punkte angedeuteten Schriftbändern;
in der mittleren Krone zwei Palmzweige; in den beiden äußeren
nur je ein Zweig
SNG v.Aulock 7140 (stempelgleich, aber Reversstempel nachgraviert);
ex: Kölner Sammlung
Die Münze wird oben erwähnt auf der Seite 74.

TAFEL 27
ABB.l Multiplum im Wert von zwei Solidi, 10.65g, geprägt unter
Galerius Maximianus (305-311) in Alexandria in Ägypten
Vs: IMP(erator) G(aZerius) MAXIMI-ANVS P(ius) F(eZix) AVG(ustus)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Lorbeerkranz, von hinten ge-
sehen, nach rechts
Rs: (hier nicht abgebildet) IOVI CON-SERVATORI
Jupiter steht nackt mit einer Chlamys über den Schultern von vorn
und wendet den Kopf nach links; er trägt einen Kranz, hält mit der
Linken ein Sceptrum und auf der Rechten einen Victoriolaglobus;
im Feld das Beizeichen f, im Abschnitt ALE(xandria)
ex: M.R.-Alföldi (1963) Tafel 1 Abb.l3 (Provenienz: Sammlung Montagu)
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 76.
Tafel 25-36 343

ABB.2 Solidus (etwas vergrößert; Originaldurchmesser 20mm),


(ohne Gewichtsangabe publiziert), geprägt unter Constan-
tin I. (307-337) in Constantinopel im Jahr 328
Vs: CONSTANTI-NVS MAX(imus) AVG(ustus)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Rosettendiadem, von vorn gese-
hen, nach rechts; das Auge "pietistisch" nach oben gerichtet
Rs: (hier nicht abgebildet) CONSTANTINI-ANA DAFNE
Victoria sitzt nach links und wendet den Kopf nach rechts; sie
hält in den Händen einen Palmzweig und einen Schilfstengel; vor
ihr ein Tropaeum und ein am Boden kauernder Kriegsgefangener;
links im Feld das Beizeichen B; im Abschnitt CONS*
ex: M.R.-Alföldi (1963) Tafel 18 Abb.227 (Provenienz: Kopenhaqen)
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 76.

ABB.3/4 As, 10.14g, geprägt 117 in Rom unter Hadrian (117-138)


"Vs": IMP( erator) CAESAR TRAIANVS HADRIANVS AVG(ustus)
Büste mit Lorbeerkranz und Paludamentum über der linken Schulter,
von vorn gesehen, nach rechts
"Rs": wie auf der anderen Seite, jedoch trägt die Büste kein Paluda-
mentum und ist von hinten gesehen
unpubliziert; vgl. Cohen 844; RIC 996-997; R.Göbl (1978) Tafel 27
Abb.315-316; zur Datierung P.V.Hill (1970) S.119-124; ex: Deutsche
Privatsammlung - Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 76.

ABB.S/6 Medaillon, (ohne Gewichtsangabe publiziert), geprägt


unter Valerian und Gallienus mit Cornelius Valerianus
(256-258) in Nikaia im Jahr 256
Vs: AYT(oxp&TOPE~) K(a[oapE~) OYAAEPIANOC /•fAAAIHNOC · / OYAAEPI-
ANOC I CEBBB (für GEßaOTOL) die Büsten von Valerian (links, nach
rechts), von Cornelius Valerian (in der Mitte, nach rechts) und
von Gallienus (rechts, nach links); alle drei tragen Paludamenta
und Lorbeerkränze
Rs: MEfiC/TQN APIC/T-Q-N I NIKAIEQN
drei Preiskronen; in jeder stecken zwei Palmzweige
ex: Mabbott collection 1164 = Münzen und Medaillen AG/Basel, Auktion
13 (1954) Nr.878 (diese Fotos)
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 78.

ABB,7/8 Triassarien (reduziert), 5.05g, geprägt unter Valerian


(253-260) im Namen des Cornelius Valerianus Caesar (256-
258) um das Jahr 256 in Nikaia
Vs: IT(oußALO~) A(LMLVLO~) KOP(vnALD~) OYAAEPIANOC K(aCoap)
Büste mit Panzer und Paludamentum, von vorn gesehen, nach rechts
Rs: IITITAPXOC - NIK[AIEQN]
Hipparchos, dargestellt ähnlich wie bei den Münzen Nr.230, 233
und 234 der Kölner Sammlung (s.o.S.293-294)
ex: SNG v.Aulock 7097 (diese Fotos)
Die Münze wird oben erwähnt auf der Seite 79.
344 Beschreilmngen

ÖßB.9 Pentassarion (reduziert), 14.14g, geprägt unter Valerian


und Gallienus (253-260) in Nikaia um 256
Vs: (hier nicht abgebildet) stempelgleich mit den Kölner Stücken 260
und 261 (s.o.S.306), SNG v .Aulock 7081 und Waddington 821
Rs: OIKIC-TAI N-IKAI/E~N
Die Jägerin Nikaia steht nach rechts; sie trägt einen Kalathos,
einen kurzen Chiton und Stiefel; mit der Linken hält sie einen
Bogen; die Rechte reicht sie Dionysos, der ihr gegenüber nach
links steht; der Gott trägt ebenfalls einen kurzen Chiton und
eine Chlamys; er hält mit der Linken einen mit Bändern geschmück-
ten Thyrsos; vor ihm steht ein Panther in "Vorstehhaltung", der
den Kopf zu Dionysos umwendet
ex: SNG v.Aulock 7082 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf den Seiten 77-78.

ABB.10 Pentassarion (reduziert), 11.85g, geprägt unter Valerian


und Gallienus (253-260) in Nikaia um 256 n.Chr.
Vs: AYT(oxpaTOPE~) - OYAAEPIANOC (xaL) fAAAHNOC CEBB (für CEßaoToL)
Büste des Valerian nach rechts, gegenüber der Büste des Gallienus
nach links; beide Kaiser tragen Panzer, Paludamentum und Strahlen-
krone (Die Vorderseite ist hier nicht abgebildet.)
Rs: TON OIKI-C-THN NIKAIEIC
Herakles steht nackt von vorn und wendet den Kopf nach links; er
hält in der Linken sein Löwenfell und im rechten Arm eine Keule;
links zu seinen Füßen der Kopf eines androkephalen Stieres nach
links
ex: SNG v.Aulock 7080 (dieses Foto)
zur Rückseite: Der Kopf des androkephaZen Stieres könnte auf eines der
zwölf Abenteuer des Heraktes hinweisen, auf die Bezwingung des Kreti-
schen Stieres. Dieser Stier wurde aber nie mit einem Männerkopf dar-
gestelZt (vgZ. H. Vögtli (19??) S.30-33).
Der androkephaZe Stier ist dagegen eine weitverbreitete Darstellungs-
art von Flußg8ttern. Vielleicht gab es einen heute vergessenen loka-
len Mythos, in dem Heraktes den Gott Sangarios des gleichnamigen Flus-
ses im Territorium von Nikaia besiegt hat. Nach Memnon von HerakZeia
wurde Nikaia als Tochter von Sangarios und KybeZe angesehen (s.o.S.
211-212 im Kommentar zu Nr.2? der Kötner Sammlung).
Die Münze wird oben erwähnt auf den Seiten 77-78.

ABB .11/12 Tetrassarion (reduziert), 8. 71g, geprägt unter Gallienus


(253-268) im Namen der Salonina in Nikaia und 256/257
Vs: KOPN(nALa) CAA~NEINA CEB(ao<n)
Drapierte Büste mit Stephane, von hinten gesehen, nach rechts
Rs: NIKA-I-E~N
Valerian und Gallienus, beide in Panzer und Paludamentum mit
Strahlenkrone, Stiefeln und Speer, geben sich die Hand; rechts
daneben steht der Caesar Cornelius Valerianus in Tunica und Toga
ex: SNG v.Aulock 731 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf den Seiten 81-82.
Tafel 25-36 345

ABB.l3 Antoninian, 3.68g, geprägt unter Gallienus (253-268) in


Samosata (Kommagene) zwischen ca.255 und 258
Vs: (hier nicht abgebildet) IMP(erator) G(aesar) P(ublius) LIG(inius)
GALLIENVB P(ius) F(elix) AVG(ustus)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlenkrone, von hinten ge-
sehen, nach rechts
Rs: PIETAB AVGG (für Augustorum)
Valerian und Gallienus stehen sich gegenüber und opfern über ei-
nem brennenden Altar
Cohen 792; RIC 447; A.Alföldi (1967) S.128-130 Tafel 24 Abb.20 und
Tafel 25 Abb.1 und 2; ex: Münzen und Medaillen-Galerie Köln, Auktion
19 (1982) Nr.279 (dieses·Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 83.

ABB.l4 Antoninian, 3.38g, geprägt unter Gallienus (253~268) im


Namen der Salonina in Samosata (Kommagene) ca.258-260
Vs: (hier nicht abgebildet) CORN(elia) BALONINA AVG(usta)
drapierte Büste mit Stephane auf einer Mondsichel nach rechts
Rs: GONGORDIA AVGG (für Augustorum)
Gallienus und Salonina reichen sich die Hand; darüber ein Stern
Cohen 31a; RIC 63; A.Alföldi (1937) S.130-131 Tafel 28 Abb.5-7;
ex: Deutsche Privatsammlung
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 84.

ABB.l5/16 Antoninian, 2.77g, geprägt unter Valerian (253-260) im


Namen des Cornelius Valerianus Caesar (256-258) in Rom
Vs: P(ublius) LCI (für LIC(inius)) VALERIANVB CAES(ar)
Büste mit Paludamentum und Strahlenkrone, von hinten gesehen,
nach rechts
Rs: PIETAB AVGG (für Augustorum)
Priestergeräte: Lituus, Stilum, Capis, Simpulum und Aspergillum
mit P LIC: Cohen 45-47; RIC 19; ex: Peus Nf., Auktion 299 (1980)678
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 84.

ABB.l7/18 Diassarion, 13.39g, geprägt unter Septimius Severus (193-


211) im Namen des Caracalla als Augustus (198-217} in Ni-
kaia zwischen 198 und ca.204
Vs: AYT(oxp&Twp)[·K(atoap)]·M{apxos)·AYPH(A~os)·- ANT~NEINOC
AYr(ouoTos)
Büste mit Lorbeerkranz, von hinten gesehen, nach rechts; dahinter
ein hochovaler Gegenstempel mit einer Nike mit Kranz und Palm-
zweig nach rechts
Rs: EIC AinNA TOYC KYPI[OYC]/ NIKAIEnN
Septimius Severus und Caracalla, beide in Panzer und Paludamentum
mit Stiefeln, Speer und Lorbeerkranz, geben sich die Hand; rechts
neben ihnen steht Geta in Tunica und Toga nach links und opfert
aus einer Patera über einem brennenden Altar
ex: SNG v.Aulock 590 (dieses Foto}
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 85.
346 Beschreibungen

ÄBB,l9 Argenteus, 3.41g, geprägt unter Maximianus Bereuleus


(286-310) in Siscia um 295
Vs: (hier nicht abgebildet) MAXIMIA-NVS AVG(ustus)
Kopf mit Lorbeerkranz nach rechts
Rs: VIRTVS - MILITVM
Die Tetrarchen (Diocletian, Maximian, Constantius und Galerius)
opfern vor einem Lagertor; im Abschnitt (saara moneta) SIS(aiana)
Cohen 627; RIC 52b; ex: Leu AG, Auktion 45 (1970) Nr.639
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 85.

,1\BB, 20/21 Triassarien (reduziert) , (ohne Gewichtsangabe publi-


ziert), geprägt unter Valerian (253-260) im Namen des
Saloninus Valerianus(?) (258-260) in Nikaia um die Jahresmitte 258
Vs: [ ..•••.. OY]AAEPIANOC K(aLoap)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlenkrone, von vorn gese-
hen, nach rechts
Rs: NIKAI-ESIN
Nike eilt im Chiton mit Kranz und Palmzweig nach rechts
Waddington 802, Revers Tafel 86 Abb.39, dort verkannt als Münze des
Valerianus I.; heute im British Museum; Foto vom Gips.
Die Münze wird oben erwähnt auf den Seiten 64, 65 Anm.42, 84-85 und
94; die Vorderseite ist vergrößert abgebildet auf Tafel 36 Abb.3.

ABB.22 Antoninian, 4.o7g, geprägt unter Valerian (253-260) in


Antiochia (Syrien) ca.256-258
vs: (hier nicht abgebildet) IMP(erator) VALERIANVS P(ius) F(elix)
AVG(ustus)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlenkrone, von vorn gese-
hen, nach rechts
Rs: VICTORIA AVGG (für Augustorum)
Victoria steht auf einem Globus nach links; sie hält in der Rech-
ten einen Lorbeerkranz und mit der Linken einen Palmzweig
Cohen 236; RIC 288; A.Alföldi (1937) 8.125-128 Tafel 21 Abb.20;
ex: Deutsche Privatsammlung
Die Münze wird oben erwähnt aus Seite 123.

ABB,23 Triassarien (reduziert), (ohne Gewichtsangabe publiziert),


geprägt unter Valerian (253-260) im Namen des Saloninus
Valerianus Caesar (258-260) in Kios in Bithynien wohl im Jahr 258
Vs: IT(oDßALO~) A(LxCvLo~) C(aAWVELVo~) OYA-AEPIANOC K(aLoap)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlenkrone, von vorn gese-
hen, nach rechts
Rs: (hier nicht abgebildet) KIA-NSIN
Zwei Ziegenböcke stehen sich gegenüber; sie haben ihre Vorder-
hufe auf den Rand eines großen Volutenkraters gestellt.
ex: Waddington (Kios) Nr.138 Tafel 53 Abb.21 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 86.
Tafel 25-36 347

ABB.24/25 Oktassarion (reduziert), 8.28g, geprägt unter Valerian


(253-260) um 259/260 in Nikaia
Vs: ITOY(ßALOS) AIK(tvLos) OYAAEPIANOC CE(ßaoT6s) oder CEB(ao<6s)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlenkrone, von vorn ge-
sehen, nach rechts
Rs: Die Ringmauer von Nikaia, darin APICTQN I ME-f(CoTwv), darunter
NIKAIEQN
ex: Sammlung Walter Niggeler Nr.596, ansonsten unpubliziert
Die Münze wird oben erwähnt auf den Seiten 15, 89-90 und 94.

TAFEL 28
ABB,l Oktassarion (reduziert), 9.67g, geprägt unter Gallienus
(253-268) ca.256-261 in Prusias ad Hypium in Bithynien
Vs: (hier nicht abgebildet) [ .•..• ] AIK(CvLos)- fAAAIHNOC
Büste mit Panzer, Paludamentum und Lorbeerkranz nach rechts
Rs: [ITPOYC]IEQN ITPOC YIT[IQ]
Ein Stadttor mit zwei Türmen, darunter ·H·(=BJ
ex: SNG v.Aulock 915 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf den Seiten 91, 146 und 153.

ABB,2/3 Oktassarion (reduziert), 5.70g, geprägt unter Macrianus


(260-261) im Frühjahr 261 in Nikaia
Vs: TIT(os) ~OYA(oULOS) IOY(ALOS) MAKPIANOC CE-B(aoT6s)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlenkrone, von vorn gese-
hen, nach rechts
Rs: NIKAIEQN - BYZANTIQN I OMIONIOIIA
Zwei Fackeln neben einem brennenden Altar
ex: SNG v.Aulock 734 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 48 und 89.

ABB.4/5 Oktassarion (reduziert), 5.82g, geprägt unter Gallienus


(253-268) in Nikaia wohl 260 oder 261
Vs: ITOY(ßALOS) AI(HCVLOS) Ef(vaTLOS) fAAAIHNOC
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlenkrone, von vorn gese-
hen, nach rechts
Rs: NIKAI/EnN
Dionysos fährt in einer Elefanten-Quadriga nach links; er hält
in der Linken einen Thyrsos und in der Rechten einen Kantharos
SNG v.Aulock 724 (Avers stempelgleich); ex: Deutsche Privatsammlung
Die Münze wird oben erwähnt auf den Seiten 91 und 93.

ABB.6 Sestertius, (ohne Gewichtsangabe publiziert), geprägt


unter Augustus (27-14) im Namen des Tiberius zwischen 10
und 14 n.Chr. in Lugdunum in Gallien
Vs: (hier nicht abgebildet) [TI(berius) CAESAR A]VGVSTI F(ilius)
IMPE[RATOR V oder VII] Kopf des Tiberius nach links
Rs: Dieara Lugdunensis, darunter ROM(ae) ET AVG(usto); rechts dane-
ben ein rechteckiger Gegenstempel mit einem Monogramm
ohne Gegenstempel: Cohen 28-30 bzw. 35-36; RIC 365 bzw.369; ex:
Numismatic Fine Arts Inc., Liste 10 (1978) Nr.348 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 116.
348 Leschreibun~en

ABB.7 Medaillon, 40.65g, geprägt unter Philippus (244-249) in


der thrakischen Stadt Bizya
Vs: (hier nicht abgebildet) AYT(oMpaTwp) M(äpMo~) IOYA(~o~) -
~IAITITIOC AYf(ouoTo~)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Lorbeerkranz, von vorn gese-
hen, nach rechts
Rs: Die Ringmauer von Bizya; das Torgebäude ist zweigeschossig; in
den beiden Nischen neben dem Tor figürliche Darstellungen; über
dem Torbogen (im Obergeschoß) sieben Nischen mit Plastiken oder
Büsten von Personen oder Göttern; im Torbogen ein zur Hälfte her-
untergelassenes Fallgatter; die Ringmauer hat zwei Tore und ins-
gesamt zehn Türme mit Zinnen; im Inneren der Stadt Häuser, Tempel,
drei Statuen auf hohen Postamenten und eine Szene aus einem
Wagenrennen; darunter BIZYHNnN
ex: J.Jurukova (1981) Tafel 23 Abb.137 (Berlin, Slg.Löbbecke)
Das Medaillon wird oben erwähnt auf Seite 90-91 Anm.74.

ABB.8 Sestertius, (ohne Gewichtsangabe publiziert), geprägt


unter Nero (54-68) in Rom zwischen 64 und 66(?)
Vs: NERO CLAVD(ius) CAESAR AVG(ustus) GER(manicus) P(ontifex)
M(aximus) TR(ibunicia) P(otestate) IM(perator) P(ater) P(atriae)
Kopf mit Lorbeerkranz nach rechts; dahinter ein rechteckiger
Gegenstempel mit dem Monogramm des Vitellius (69)
Rs: (hier nicht abgebildet) DECVRSIO I S(enatus) C(onsuZto)
Nero reitet mit eingelegter Lanze nach rechts; er wird von einem
Adjutanten begleitet
mit ••. IMP PP und ohne Gegenstempel: Cohen 84; RIC 128; BMC 311-313;
ex: Ratto/Mailand, Auktion von 1956 Nr.65 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 115.

ABB.9 Assarien oder Diassarion, (ohne Gewichtsangabe publiziert),


geprägt unter Claudius (41-54) in Herakleia in Bithynien
Vs: (hier nicht abgebildet) Legende nicht mehr lesbar( .... TIBEPI-
ni ... ?) Kopf mit Strahlenkrone nach rechts
Rs: (Fortsetzung der Averslegende:) KAAYöi(~)- KAICAPI / HPA(MA~a~?)
Poseiden steht nach links; er trägt über der linken Schulter eine
Chlamys, hält in der Linken einen Dreizack und auf der Rechten
einen Delfin(?) oder eine Patera(?); rechts unten ein rechtecki-
ger Gegenstempel mit einem Monogramm
ex: Waddington (Herakleia) 81 Tafel 58 Abb.1 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 113.

ABB.lÜ Assarien oder Diassarion, 11.72g, geprägt unter Vespasian


(69-79) im Namen des Titus Caesar, wohl in Nikomedeia
Vs: AYTOKP(aTwp) T[IT)OL KAILAP LEBAL(Toü) YIOL
Kopf nach rechts; dahinter ein rechteckiger Gegenstempel mit einem
Monogramm, das aufzulösen ist zu MnTp6~oA~~ BE~~uvGa~
Rs: (hier nicht abgebildet) (E~L) M(apMou) MAIKIOY POY~O[Y AN)9YTIATOY
MH(Tpo~6AEW~ BE~~uvGa~)
Eine Palme, ein Brustpanzer und ein Helm, ein Schild und zwei Lan-
zen (Anspielungen auf den gewonnenen Jüdischen Krieg)
ex: SNG v.Aulock 6910 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 114.
Tafel 25-36 349

ABB.ll Assarien oder Diassarion, 11.01g, geprägt unter Dornitian


(81-96) in Bithynien (Nikornedeia oder Prusias ad Hypiurn ?)
Vs: [AYT( oxpaTwp) l\OMIT] IANOL: KAH [AP l:EBAL:TOL:]
Kopf mit Lorbeerkranz nach rechts; davor ein rechteckiger Gegen-
stempel mit dem Monogramm des Traian
Rs: (hier nicht abgebildet) [KAIIETQJ\IO-N l:EBAL:TON]
Der Tempel des Jupiter Capitolinus mit viersäuliger Fassade von
vorn
ex: M.J.Price (1967) Tafel 3 Abb.2 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 114-115.

ABB.l2 Herniassarion, 4.olg, geprägt im !.Jahrhundert n.Chr. in


Tornis in Unterrnoesien
Vs: Die Büste des "großen Gottes von Tornis" nach rechts; ins Gesicht
eingeschlagen ein rechteckiger Gegenstempel mit TPA(Lav6~)
Rs: (hier nicht abgebildet) TOMITQN
Ein Adler steht mit ausgebreiteten Flügeln nach links und wendet
den Kopf nach rechts
B.Pick/K.Regling (1910) S.628 und S.659 Nr.2508; sonst unpubliziert;
ex: Deutsche Privatsammlung
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 115.

ABB.l3 Eine Aesrnünze vorn gleichen Typ wie das Stück Tafel 28
Abb.ll, 9.03g
Vs: (hier nicht abgebildet); wie Tafel 28 Abb.ll
Rs: wie die Rückseite von dem Stück Tafel 28 Abb.ll, jedoch ein qua-
dratischer Gegenstempel mit dem Monogramm IIPOY(oLEwv) der Stadt
Prusias ad Hypiurn
ex: M.J.Price (1967) Tafel 3 Abb.3 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 115.

ABB,l4 Tetrassarion, 20.73g, geprägt unter Traian (98-117) in


Prusa in Bithynien
Vs: AYT(oxpaTwp) NEP(oua~) TPAIANOC KAICAP CEBA(oTo~) fEPM(avLx6~)
Kopf mit Lorbeerkranz nach rechts; davor ein rechteckiger
Gegenstempel
Rs: (hier nicht abgebildet) EIP-HNH - CEBAL:TH - II-P(ouoatwv)
Eirene steht in Chiton und Peplos von vorn und wendet den Kopf
nach links; sie hält im linken Arm ein Füllhorn und in der aus-
gestreckten Rechten einen Zweig
ex: SNG v.Aulock 867 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 115.

ABB,l5 Diassarion, 20.15g, geprägt unter Antoninus Pius (138-


161) in Bithynion Klaudiapolis
V~: AYTO(xpaTwp) KAICAP - ANTQNEINOC
Kopf mit Lorbeerkranz nach rechts; davor ein fast quadratischer
Gegenstempel mit dem Monogramm des Antinoos(?)
Rs: (hier nicht abgebildet) Al\PI-ANQN I BI8YNIEQN
Asklepios und Hygieia stehen sich gegenüber
ex: SNG v.Aulock 298 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf den Seiten 115-116.
350 Beschreibungen

ABB.l6 Assarion(?), (ohne Gewichtsangabe publiziert), geprägt


unter Antoninus Pius (138-161) im Namen des Marcus Aure-
lius Caesar (141-161) in Bithynion Klaudiepolis
Vs: M(äpno~) AYPHAIOC - OYHPOC K[AICAP]
Kopf nach rechts; davor eine fast quadratische Kontermarke mit
dem Stern des Antinoos(?)
Rs: (hier nicht abgebildet) A6PIANQN - BI9YNIEQN
Hermes geht nackt nach rechts; um die Schultern trägt er eine
Chlamys, die im Wind flattert; in der Rechten hält er sein Kery-
keion
ex: Waddington (Bithynion) 24 Tafel 42 Abb.4; ein sehr ähnliches
Stück in besserer Erhaltung (ohne Gegensternpell in: SNG Kopenh.339
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 116-117.

ABB.l7 Diassarion (reduziert) (ohne Gewichtsangabe publiziert),


geprägt unter Severus Alexander (222-235) in Nikaia
Vs: (M(äpno~) AYP(nAGo~) CEY]H(po~) AAE~AN(6PO]C AY(youoTo~)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Lorbeerkranz, von hinten gese-
hen, nach rechts; davor ein rechteckiger Gegenstempel mit einem
Monogramm
Rs: (hier nicht abgebildet) NI-KAI-EQN
Homonoia steht in Chiton und Peplos nach links; sie hält im linken
Arm ein Füllhorn und in der ausgestreckten Rechten eine Patera
ex: Waddington 604 Tafel 82 Abb.30 (dieses Foto); aus anderen Stem-
peln: SNG v.Aulock 618
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 117.

TAFEL 29
ABB.l Eine Aesmünze des Domitian vom gleichen Typ wie die Stük-
ke auf Tafel 28 Abb.11 und 13, 9.35g
Vs: wie bei Tafel 28 Abb.11; jedoch ein hochovaler Gegenstempel mit
einem Frauenkopf nach rechts
Rs: wie bei Tafel 28 Abb.13 (mit dem gleichen Gegensternpell (die Rück-
seite ist hier nicht abgebildet)
ex: M.J.Price (1967) Tafel 3 Abb.5 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 118.

ABB.2/3 Diassarion, (ohne Gewichtsangabe publiziert), geprägt


unter Commodus (177-192) in Nikaia, wohl um 188
Vs: AY(TonpaTwp)·M(äpno~)·AY(pnAGo~)·KO(~o6og)·- A(NTQNEI]N(o~)
Büste mit Panzer und Paludamentum, von hinten gesehen, nach
rechts; hinter dem Kopf ein hochovaler Gegenstempel mit einer
Nike mit Kranz und Palmzweig nach rechts
Rs: KOM0-6EIA I (NIKAIE]QN
In der Mitte steht eine agonistische Losurne; dahinter zwei nack-
te Athleten, die sich ihre soeben gezogenen Losnummern ansehen
oder den Bizeps des rechten Armes anspannen; rechts ein dritter
Athlet nach links, der in der Linken eine Rute(?) hält und gerade
eine Losnummer gezogen hat
ex: Waddington 320 Tafel 75 Abb.19 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf den Seiten 120-121.
Tafel 25-36 351

ABB.4 Tetrassarion, (ohne Gewichtsangabe publiziert), geprägt


unter Commodus (177-192), wohl um 188 in Nikaia
Vs: (weder hier noch bei Waddington abgebildet; die Legende lautet
nach Waddington:) [ ••• ) M(&pxo~) AY(pnA~o~) KOM(o6o~) ANT~N(Etvo~)
Kopf mit Lorbeerkranz nach rechts
Rs: NIKA-[IE~N)
Ein Tisch mit Kampfpreisen: auf dem Tisch in der Mitte eine Büste
des Commodus mit Lorbeerkranz nach rechts; daneben rechts und
links eine Preiskrone mit je einem Palmzweig darin; auf der Tisch-
kante eine nicht mehr lesbare Aufschrift; auf einer Platte in hal-
ber Höhe der Tischbeine drei kleinere Kampfpreise, vielleicht
Geldbeutel
ex: Waddington 303 Revers Tafel 75 Abb.7 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf den Seiten 121 und 133.

ABB.5 Tetrassarion, 25.o9g, geprägt unter Commodus (177-192)


in Nikaia, wohl um 188
vs: (hier nicht abgebildet) A(uToxpctTwp) K(atoap) M(äpxo~) AY(pnA~o~)
KO(vo6o~)·-·ANTWNIN(o~)·
Büste mit Paludamentum und Lorbeerkranz, von hinten gesehen,
nach rechts
Rs: NIKA-IEWN
Zwei Preiskronen mit je einem Palmzweig liegen auf einem Tisch;
zwischen den Tischbeinen KOMO/ßEIA
ex: SNG v.Aulock 7030 = P.R.Franke (1968) Nr.243 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 121.

ABB.6 Sestertius, 27.88g, geprägt unter Commodus (177-192) in


Rom zwischen Dezember 188 und Dezember 189
Vs: (hier nicht abgebildet) M(areus) COMMODVS ANT(oninus) P(ius) -
FELIX AVG(ustus) BRIT(annieus)
Kopf mit Lorbeerkranz nach rechts
Rs: [P(ontifex) M(aximus) TR(ibunieia) P(otestate) XII]II IMP(erator)
VIII- VICT(oriae) [FELI(ei)]
Zwei Schilde, auf denen S(enatus) bzw. C(onsulto) zu lesen ist,
stehen auf einer Basis mit CO(n)S(ul) V P(ater) P(atriae);
von rechts kommt Victoria angeflogen und hält eine Girlande über
die Schilde
Cohen 948; RIC 530; ex: BMC IV Nr.633 Revers Tafel 108 Abb.8 (dieses
Foto); die Münze wird oben erwähnt auf Seite 121.

ABB.7 Tetradrachme, 9.71g, geprägt unter Commodus (177-192) in


Alexandria in Ägypten im (fiktiven) Jahr 29 des Marcus
Aurelius 188/189 n.Chr.
Vs: (hier nicht abgebildet) M(apxo~) A(upnALo~) KOM(o6o~) ANTQ(vEtvo~)
- CEB(aoTo~) EYCEB(n~) Kopf mit Lorbeerkranz nach rechts
Rs: LK8 Commodus steht in Tunica und Toga nach links; er trägt einen
Lorbeerkranz, den ihm gerade die hinter ihm stehende Nike aufge-
setzt hat; mit der Linken hält Commodus ein Sceptrum; in der
Rechten eine Patera, aus der er über einem brennenden Altar
opfert
Dattari 3856; BMC 1434; HCC 582; Milne 2682; Geißen Band 3 Nr.2239;
ex: Kölner Sammlung; oben erwähnt auf Seite 121.
352 ueschreibun~en

ABB 1 8 Denar, 3.37g, geprägt unter Septimius Severus (193-211)


im Namen des Caracalla als Augustus (198-217) in Rom im
Jahr 206 n.Chr.
Vs: (hier nicht abgebildet) ANTONINVS - PIVS AVG(ustus)
Büste mit Lorbeerkranz, von hinten gesehen, nach rechts
Rs: VOTA SVSCEPTA XX
Caracalla (links) opfert capite velato über einem brennenden Al-
tar; daneben Geta (rechts) als Princeps iuventutis; hinter dem
Altar (v.vorn) ein Flötenspieler
Cohen 693; RIC 181; P.V.Hill (1964) Nr.847 und 870 (ähnliche Prägun-
gen zu den Decennalien bei P.V.Hill (1964) Nr.544, 550 und 552)
ex: Deutsche Privatsammlung
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 85.

ABB 1 9/10
Tetrassarion, (ohne Gewichtsangabe publiziert) , geprägt
unter Septimius Severus (193-211) im Namen des Geta als
Caesar (198-209) in Nikaia, um 204n.Chr.
Vs: [C]EITTIMIOC- fETAC·KAICAP
Büste mit Panzer und Paludamentum, von hinten gesehen, nach
rechts; dahinter ein hochovaler Gegenstempel mit einer Nike mit
Kranz und Palmwedel nach rechts
Rs: CEOYHPEIA ~IAA6EA[~EIA] I NIKAIEnN
Eine Preiskrone, darin zwei Palmzweige
ex: Waddington 526 Tafel 80 Abb.26 (diese Fotos)
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 123.

ABB 1 11Tetrassarion, 28.85g, geprägt unter Septimius Severus


(193-211) im Namen des Caracalla als Augustus (198-217)
in Nikaia, um 204 n.Chr.
Vs: (hier nicht abgebildet) [AYT(oxp!hwp) K(at:crap) M(Cipxos;)]
AYPHAIOC- ANTnNINO[C AYf(oucr<os;)]
Kopf mit Lorbeerkranz nach rechts; dahinter ein hochovaler Gegen-
stempel mit einer Nike mit Kranz und Palmzweig nach rechts
Rs: CEOYH[PEIA ~IAA6EA~EIA] I NIKAIEnN
Ein Regent (Septimius Severus oder Caracalla) fährt in einer
Quadriga nach links; er hält mit der Linken ein Sceptrum und auf
der Rechten eine Preiskrone
ex: SNG v.Aulock 7040 = P.R.Franke (1968) Nr.53 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf den Seiten 121-122.

ABB 1 12/13
Aureus, 7. 22g, geprägt unter Septimius Severus mit Cara-
calla als Augustus (198-211) in Rom im Jahr 204
Vs: IMPP (für Imperatores) IMVICTI PII AVGG (für Augusti)
Büste des jugendlichen Caracalla mit Paludamentum und Lorbeer-
kranz, von vorn gesehen, nach rechts; davor die Büste des Septi-
mius Severus mit Panzer, Paludamentum und Lorbeerkranz, von hin-
ten gesehen, nach rechts
Rs: VICTORIA PARTHICA MAXIMA
Victoria geht mit Kranz und Palmzweig nach links
Cohen 8; RIC 311; ex: BMC V Nr.265 Tafel 33 Abb.12 (diese Fotos)
= A.R.Bellinger/M.A.Berlincourt (1962) S.60 Tafel 11 Abb.9
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 123-124.
Tafel 25-36 353

ABB,l4 Eine Gemme aus Sarder, gefaßt in einem schweren Silber-


ring: Die Römische Wölfin steht nach links und säugt Re-
mulus und Remus; darüber steht ein Adler nach rechts, der den Kopf
nach links wendet und einen Lorbeerkranz im Schnabel trägt; rechts
und links daneben je eine Victoria auf einem Globus; beide Victorien
halten je einen Lorbeerkranz auf die Lupa
ex: A.Krug (1981) S.179 Nr.41 =Köln, Römisch-Germanisches Museum,
Inv.-Nr.1071; Foto auf dem Cover (dieses Foto)
Die Gemme wird oben erwähnt auf Seite 124.

ABB.l5 Drachme, 3.60g, geprägt unter dem Arsakiden-König


Phraatakes (2v.Chr.-4n.Chr.) in Ekbatana
Vs: Büste des Königs im Ornat mit Diadem nach links; von beiden Sei-
ten fliegen zwei kleine Nikai heran, die ihn bekränzen wollen
Rs: (hier nicht abgebildet) BACIAE[nC] I BACIAEnN II AP-CAKOY II
EYEPfETOY I öiKAIOY II (~]IAEAAHNOC
Arsakes sitzt nach rechts und hält einen Bogen in den ausgestreck-
ten Armen; davor das Münzstättenzeichen ~
D.R.Sellwood Typ 57113; ex: Peus Nf., Auktion 284 (1974) Nr.529
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 124.

ABB.l6 Denar, 3.83g, geprägt im Namen des Münzmeisters Gaius


Terentius Lucanus in Rom im Jahr 147 v.Chr.
Vs: Kopf der Roma mit Flügelhelm nach rechts; dahinter eine kleine
Victoria, die sie bekränzt; darunter das Wertzeichen X(=10)
Rs: (hier nicht abgebildet) Die beiden Dieseuren reiten mit eingeleg-
ten Lanzen nach rechts, darunter C (für Gaius)·TER(entius)·
LVC(anus) I ROMA
Babelon, Terentia 10; M.Crawford (1974) Nr.217l1
ex: Deutsche Privatsammlung
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 124.

ABB.l7 Sestertius, 22.79g, geprägt unter Septimius Severus (193-


211) im Namen des Caracalla als Augustus (198-217) im Jahr
204 n.Chr. in Rom
Vs: (hier nicht abgebildet) ANTONINVS PIVS - AVG(VSTUS) PONT(ifex)
TR(ibunicia) P(otestate) VII
Büste mit Panzer, Paludamentum und Lorbeerkranz, von hinten gese-
hen, nach rechts
Rs: CO(n)S(ul) LVD(os) SAEC(ulares) FEC(it) I S(enatus) C(onsulto)
Eine Opferszene: Caracalla steht capite velato nach rechts und
opfert aus einer Patera über einem brennenden Altar; vor ihm ein
Auloi-Spieler und die Götter Liber (mit Thyrsos und Leopardenfell)
und Hercules (mit Löwenfell); im Vordergrund führt ein Victimarius
eine Sau zum Altar; links lagert Tellus mit Kranz, Schilfstengeln
und Modius nach rechts
Cohen 48; RIC 418; P.V.Hill (1964) Nr.636; ex: BMC V Nr.845 Tafel 51
Abb.3 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 124.
354 Beschreibun~en

ABB.l8 Medaillon-artiges As, 17.07g, geprägt unter Augustus


(27-14) im Namen des Münzmeisters Marcus Salvius Otho
in Rom im Jahr 7 v.Chr.
Vs: CAESAR AVTVST(us) PONT(ifex) MAX(imus) TRIBVN-IC(ia) POT(estate)
Der Kopf des Augustus auf einem Globus nach links; dahinter eine
kleine Victoria, die ihm gerade seinen Lorbeerkranz aufgesetzt hat
Rs: (hier nicht abgebildet) M(arcus) SALVIVS OTHO III VIR A(uro)
A(ere) A(rgento) F(Zando) F(eriundo) um ein großes S(enatus)
C(onsuZto)
Cohen 517-519; RIC 191; ex: Peus Nf., Auktion 300 (1980) Nr.284
vgl. auch A.R.BellingeriM.A.Berlincourt (1962) S.55 Tafel 10 Abb.10
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 124.
ABB.19 Sestertius, 25.58g, geprägt unter Traian (98-117) in Rom
im Jahr 104 n.Chr.
Vs: (hier nicht abgebildet) IMP(eratori) CAES(ari) NERVAE TRAIANO
AVG(usto) GER(manico) DAC(ico) P(ontifici) M(aximo) TR(ibunicia)
P(otestate) CO(n)S(uZi) V P(atri) P(atriae)
Kopf mit Lorbeerkranz nach rechts
Rs: S(enatus) P(opuZus)Q(ue) R(omanus) OPTIMO - PRINCIPI I S(enatus)
C(onsuZto)
Ein girlandengeschmücktes Podest (Dais), auf dem an den Seiten
Adler, Feldzeichen und zwei kleine Victorien stehen; in der Mitte
steht Traian nach links; er hält in der Rechten den Friedenszweig;
von rechts fliegt eine Victoria heran, die ihm den Lorbeerkranz
aufsetzt
Cohen 519; RIC 551; P.V.Hill (1970) Nr.191; ex: Peus Nf., Auktion 296
(1978) Nr.439
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 124.

TAFEL 30
ABB.l Sestertius, 24.35g, geprägt unter Antoninus Pius (138-161)
in Rom im Jahr 1511152
Vs: (hier nicht abgebildet) IMP(erator) CAES(ar) T(itus) AEL(ius)
HADR(ianus) AN-TONINVS AVG(ustus) PIVS P(ater) P(atriae)
Kopf mit Lorbeerkranz nach rechts
Rs: TR(ibunicia) POT(estate) XV- CO(n)S(uZ) IIII I S(enatus)
C(onsuZto)
Antoninus Pius sitzt auf seiner sella nach links und hält in der
Rechten einen Globus; von rechts kommt Victoria angeflogen und
setzt im einen Lorbeerkranz auf
Cohen 969; RIC 889; ex: Peus Nf., Auktion 280 (1972) Nr.344
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 124.
Tafel 25-36 355

ABB.2 Diassarion, 14.61g, geprägt 'unter Mare Aurel (161-180)


in Hierapolis Kastabala in Kilikien
Vs: (hier nicht abgebildet) ·I-EPAITOAI-TnN TnN- ITPOC Tn(~)
ITYPA-M( w~) ·
Drapierte Büste des Dionysos mit Efeukranz, von vorn gesehen,
nach rechts; er trägt einen Thyrsos über der linken Schulter;
davor im Feld ein Efeuzweig
Rs: AYT(onpaTwp) K(aLoap) M(äpno~) AYP(nA~o~) ANTn-NEIN/OC
CEB(aoT6~)
Mare Aurel sitzt in Tunica und Toga auf einer sella nach links
und hält in der ausgestreckten Rechten einen Globus; hinter ihm
kommt Nike angeflogen, die dem Kaiser einen Lorbeerkranz aufsetzt
ex: SNG v.Aulock 8677 = P.R.Franke (1968) Nr.16 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 124.

ABB,3 Diassarion, 16.41g, geprägt unter Septimius Severus (193-


211) im Namen der Julia Domna (193-217) in Hypaipa in Ly-
dien, wohl um 204 n.Chr.
Vs: (hier nicht abgebildet) IOYAIA - CEBACTH
Drapierte Büste, von vorn gesehen, nach rechts; davor ein hoch-
ovaler Gegenstempel mit dem Kultbild der Artemis Anaitis von
Hypaipa
Rs: ·(cnL) CTP(a<nyoü) -·EPM-0-fEN(ou)·TO I ·B·/ ·A(o~&pxovTo~)(?)·/
YITAIITH/NnN
Caracalla steht im Brustpanzer mit Stiefeln nach links; er hält
in der Linken einen Globus und in der Rechten eine Patera, aus
der er über einem brennenden Altar opfert; hinter ihm kommt Nike
im Chiton heran; sie hält mit der Linken einen Palmzweig und in
der erhobenen Rechten einen Lorbeerkranz, den sie dem Caracalla
aufsetzt
NZ 1909 Tafel 3 Nr.18 (Avers stempelgleich), ansonsten unpubliziert;
ex: Deutsche Privatsammlung; oben erwähnt auf S.124

ABB.4 Assarion(?), 10.77g, geprägt unter Tiberius (14-37) in


Amisos in Pontos im Jahr 60 (=28/29 n.Chr.)
Vs: (l:E]-BALTOl:
Kopf mit Lorbeerkranz nach links; davor zwei runde Gegenstempel:
Der eine zeigt ein Hippokamy> nach rechts, der andere eine Nike
mit Kranz und Palmwedel nach rechts
Rs: (hier nicht abgebildet) ETOYl: ~ - A[Mll:OY]
Dikaiosyne thront nach links; sie hält im linken Arm ein Füll-
horn und mit der ausgestreckten Rechten eine Balkenwaage
ex: SNG v.Aulock 6736 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 124.
356 Beschreibunqen

ABB.5 Medaillon, 56.44g, geprägt unter Commodus (177-192)


in der Stadt Elaia in der Aeolis
Vs: (hier nicht abgebildet) AY(Tonp&Twp) KAI(oap) M(fipno~)
AY-PH(A~o~) KOMMOöOIC
Büste mit Panzer, Paludamentum und Lorbeerkranz, von hinten
gesehen, nach rechts
Rs: (E~L) CTPA(Tnyoü)·A(oun~ou)·KACTPI-CXEINOY I TO B I EAAITQN
Commodus reitet im Adventusgestus (mit grüßend erhobener Rechter)
nach rechts; hinter ihm kommt Nike im Chiton heran, die ihm gera-
de mit der Rechten einen Lorbeerkranz aufsetzt; vor dem Kaiser
ein Tropaion, unter dem ein gefesselter Kriegsgefangener kauert
ex: SNG v.Aulock 7687 = P.R.Franke (1968) Nr.42 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 124.

ABB.6 Blei-Tessera, (ohne Gewichtsangabe publiziert), gegossen


in Rom, wohl in der frühen oder hohen Kaiserzeit
"Vs": Victoria steht mit Kranz und Palmzweig nach rechts; davor
V(ictoria)
"Rs": (hier nicht abgebildet) BR-IT-T(annica)(!)
Mercur steht mit Caduceus und Geldbörse von vorn und wendet
den Kopf nach links
ex: M.Rostovtzeff (1905) Tafel 1 Abb.6 (dieses Foto) = derselbe (1903)
Nr.104 Tafel 2 Abb.21
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 126.

ABB,7 Contorniat (Detail): Der Wagenlenker Heliodromus steuert


seine Quadriga nach links und schwingt mit der Rechten
seine Peitsche; hinter ihm steht Victoria im Wagen und hält den Sie-
geslorbeerüber seinen Kopf; darunter HELIODRO~(!)
ex: H.Borger (1977) S.210 Nr.311 (dieses Foto)
Dieser sog. Kölner Zirkuscontorniat wird oben erwähnt auf Seite 125.

ÄBB.8 Spiegel (Detail): Eine Biga wird nach rechts gesteuert;


davor ein Reiter nach rechts; im rechten Feld steht Vic-
toria auf einem Globus; sie hält mit der Linken einen Palmzweig und
in der erhobenen Rechten einen Lorbe~rkranz
ex: H.Borger (1977) S.92 Abb.32 (dieses Foto)
Der Spiegel wird oben erwähnt auf Seite 125.

ABB.9 Diassarion, 11.60g, geprägt im Namen der Julia Domna


(193-217) in Pr~sias ad Hypium in Bithynien
Vs: IOYAIA öO-MNA [CEBA]C(Tn)
Drapierte Büste, von vorn gesehen, nach rechts; darauf zwei runde
Gegenstempel mit einer Regentenbüste nach rechts und ein runder
Gegenstempel mit der Buchstabenzahl H(=8)
Rs: (hier nicht abgebildet) ITPOYCIE-Q-N ITPOC YITIIQ(~)
Zeus thront halbnackt im Himation nach links; er hält mit der Lin-
ken ein Sceptrum und in der ausgestreckten Rechten eine Patera
ex: SNG v.Aulock 900 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf den Seiten 129-131 und 146.
Tafel 25-36 357

ABB,lÜ Assarien oder Diassarion, 13.82g, nicht mehr bestimmbar


Vs: Legende unleserlich; ein Kaiserkopf nach rechts; da-
vor ein runder Gegenstempel mit einem~opf mit Lorbeerkranz nach
rechts; hinter dem Kopf AN(TLVOO~?)
Rs: (hier nicht abgebildet): nicht mehr bestimmbar
ex: M.J.Price (1967) Tafel 3 Abb.7 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf S.131.

ÄBB.ll Diassarion, 12.19g, geprägt unter Commodus (177-192) in


Prusa in Bithynien
Vs: [·A(ouxLo~)·A]I(ALO$)·AYPHAI(o$)·-·KOMMO~OC
Büste mit Panzer und Lorbeerkranz, von hinten gesehen, nach rechts;
auf dem Hals ein runder Gegenstempel mit dem Kopf eines Jünglings
mit Lorbeerkranz (Antinoos ?) nach rechts, dahinter ein Stern (des
Antinoos ?)
Rs: (hier nicht abgebildet) ITPOYC-AEnN
Hygieia steht in Chiton und Peplos nach rechts; sie hält in der
Rechten eine Schlange, die sie aus einer Patera füttert, welche
sie in der Linken hält
Waddington - vgl. die Reverse der Stücke 37-39; Avers stempelgleich
mit den Münzen Nr.19 (Tafel 99 Abb.16) und Nr.26 (Tafel 99 Abb.22);
ex: Kölner Sammlung
Die Münze wird oben erwähnt auf den Seiten 116-117 und 131.

TAFEL 31
ABB.l/2 Assarion, 6.33g, geprägt unter Antoninus Pius (138-161)
in Nikomedeia(?) in Bithynien
Vs: [AYT(oxpaTwp) KAI]CAP - [ANTnNINOC]
Kopf nach rechts
Rs: völlig abgegriffen; ein runder Gegenstempel mit einem Regenten-
kopf mit Lorbeerkranz nach rechts
ex: SNG v.Aulock 753 (diese Fotos)
Die Münze wird oben erwähnt auf den Seiten 129 und 132.

ABB.3/4 Tetrassarion, 21.62g, geprägt unter Septimius Severus


(193-211) in Nikomedeia in Bithynien
Vs: AY(ToxpaTwp) K(aCoap) A(ouxLO$) CE(rrT~~LO$) - CEYHPOC ITE(pTLva~)
Büste mit Panzer und Strahlenkrone, von vorn gesehen, nach rechts
Rs: NIKOMH-~EnN I ~IC NEnKOP/n-N
ein Tempel mit achtsäuliger Fassade von vorn
SNG v.Aulock 767var.; Waddington 178-183var. (alle aus anderen Stem-
peln); ex: Schulten/Frankfurt, Auktion vom Juni 1982 Nr.856 (diese
Fotos)
Die Münze wird oben erwähnt auf den Seiten 132-133.
358 Beschreibungen

ABB,S/6 Tetrassarion, (ohne Gewichtsangabe publiziert), geprägt


unter Septimius Severus (193-211) im Namen des Caracalla
als Caesar (196-198) in Nikomedeia in Bithynien
Vs: M(äpxo~) - AYPH(ALO~) ANTQ-NINOC KAIC-AP
Kopf nach rechts
Rs: NEIKOM-HßEQN I ·ß·IC NEQKO/PQN
ein achtsäuliger Tempel von vorn; als Akrothere Palmetten
ex: Waddington 201 Tafel 93 Abb.24 (diese Fotos)
Die Münze wird oben erwähnt auf den Seiten 132-133.

ABB,7/8 Diassarion, (ohne Gewichtsangabe publiziert), geprägt


unter Pescennius Niger (April 193-0ktober 194) in Nikome-
deia in Bithynien
Vs: A(6ToxpaTwp)·- K(aGoap) f(aLo~) ITECK(cvvLo~) NI-fPOC IOYCTOC
CEB(aoT6~)
Büste mit Lorbeerkranz, von hinten gesehen, nach rechts
Rs: MH-T(pon6AEw~) NE-Q(x6pwv) NIKO(~n6cwv)·
Tyche steht in Chiton und Peplos nach links; sie trägt im linken
Arm ein Füllhorn und hält mit der Rechten ein Steuerruder; im
unteren Bereich ein querovaler Gegenstempel mit einem Kaiser-
kopf nach rechts (?)
ex: Waddington 168 Tafel 93 Abb.1 (diese Foto~)
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 133.

ABB.9/10 Triassarion, 5.49g, geprägt unter Gallienus (253-268)


in Nikomedeia in Bithynien
Vs: (ITO(UßALO~)) AI(XLVLO~) EfN(aTLO~) fAA(AHNOC AYf(ouoTo~))
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlenkrone, von vorn ge-
sehen, nach rechts
Rs: NIKOMHßE[QN T)-P[IC NE)QKOPQN
Demeter steht in Chiton und Peplos nach links; sie trägt einen
Ährenkranz und hält in der Linken eine lange Fackel und in der
ausgestreckten Rechten Ähren; links ein großer runder Gegenstem-
pel mit einer m&nnlichen Büste nach rechts (Richtung 225°)
Vgl. SNG v.Aulock 7145 (Avers stempelgleich); ebenfalls stempelgleich
mit der Münze der Kölner Sammlung auf Tafel 32 Abb.7/8, allerdings
noch ohne das Wertzeichen im Stempel
ex: Kölner Sammlung (Ankauf 1981 aus dem Handel)
Die Münze wird oben erwähnt auf den Seiten 74-75, 132 und 136.

ABB.ll/12 Sestertius, (ohne Gewichtsangabe publiziert), geprägt


unter Gordian III. (238-244) zwischen Juni 242 und Juni 243
Vs: [IMP(erator)] GORDIANVS PIVS FEL(ix) AVG(ustus)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Lorbeerkranz, von hinten gese-
hen, nach rechts; auf dem Kopf eine rechteckige Kontermarke mit
S(enatus) P(opuZusque) R(omanus)
Rs: P(ontifex) M(aximus) TR(ibunicia) P(otestate) V CO(n)S(uZ) II
P(ater) P(atriae) I S(enatus) C(onsuZto)
Apollo sitzt nach links; er stützt den linken Arm auf eine Lyra
und hält in der Rechten einen Zweig
ohne Gegenstempel: Cohen 262var.; RIC 303(a); ex: Kunst und Münzen-AG
Lugano, Listino 50 (1982) Nr.290 (diese Fotos)
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 139 Anm.107.
Tafel 25-36 359

ABB.l3 Oktassarion (reduziert), 20.o9g, geprägt unter Gordianus


III. (238-244) in Nikomedeia in Bithynien
Vs: ·M(äpxo~)·ANT(wvLo~)·f-OP6IANOC·AYf(ouoTo~)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlenkrone, von hinten ge-
sehen, nach rechts; auf dem Hals ein runder Gegenstempel mit der
Buchstabenzahl 1(=10)
Rs: (hier nicht abgebildet) NIKOMH6E-QN - 6IC NEQKOPQN
Nike steht in Chiton und Peplos nach rechts und wendet den Kopf
nach links; sie hält in der Linken einen Palmzweig und in der
ausgestreckten Rechten einen Lorbeerkranz
ex: SNG v.Aulock 812 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf den Seiten 141, 145, 159 und 172.

ABB,l4/15 Oktassarion, 13.·56g, geprägt unter Elagabal (218-222)


im Namen der Julia Maesa (218-223) in Amastris in Pontos
Vs: IOYAIAN MAIC-AN CEBA(o<nv)
drapierte Büste mit Stephane nach rechts; die Kaiserin hält in
der Rechten eine Ähre und in der Linken einen Mahnstengel (sie
ist als Demeter dargestellt)
Rs: AMAC-TP-IANQN
Hygieia steht in Chiton und Peplos nach rechts; sie hält in der
Linken eine Patera, aus der sie eine Schlange füttert, welche sie
im rechten Arm hält; ihr gegenüber steht Asklepios von vorn und
wendet den Kppf nach links; er trägt ein Himation und hält mit
der Rechten seinen Schlangenstab; oben im Feld die Zahl H(=8)
ex: SNG v.Aulock 6816 (diese Fotos)
Die Münze wird oben erwähnt auf den Seiten 142, 149 und 158-159.

ABB.l6 Oktassarion, 15.36g, geprägt unter Gordian III. (238-244)


in Amastris in Pontos
Vs: M(äpxo~) ANT(wvLo~) f0-P6IANOC AYf(ouoTo~)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Lorbeerkranz, von vorn gesehen,
nach links: mit der Linken hält der Kaiser einen Schild mit einem
C~rgoneion als Schildzier; davor ein runder Gegenstempel mit der
Zahl H(=8), links daneben, als Beizeichen, eine Mondsichel
Rs: (hier nicht abgebildet) AMAC-T-P-[IANQN]
Boule und Demos reichen sich die Hand
ex: SNG v.Aulock 175 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf den Seiten 149 und 153.
360 Eeschreibungen

ABB.l7 Oktassarion, 10.55g, geprägt unter Trebonianus Gallus


(251-253) in Amastris in Pontos
Vs: B-EIBI(os)·T·-PEB(wv~avo~)·rAAAOC
Büste mit Panzer, Strahlenkrone, Schild und Speer nach links;
davor ein runder Gegenstempel mit der Zahl H(=8)
Rs: (hier nicht abgebildet) AMACTP-IAN(~N)
Zeus und Hera, beide mit Sceptrum, stehen sich gegenüber; dar-
über, die Legende teilend, die Zahl H(=S)
ex: K.Kraft (1972) Tafel 107 Abb.106a (dieses Foto) = SNG v.Aulock
6817; Avers stempelgleich mit dem folgenden Stück
Auf den ersten Blick erscheint paradox, daß auf dem Avers der Gegen-
stempel mit der gleichen Zahl steht, obwohl diese Zahl bereits im
Reversstempel enthalten war.
Das Wertzeichen auf der Rückseite der Münze steht aber nicht so ein-
deutig verständlich im Feld wie etwa bei der Münze auf Tafel 31 Abb.
15, sondern, die Umschrift trennend, am oberen Rand der Münze. Das
Wertzeichen konnte daher leicht als Teil der Legende mißverstanden
werden. Deshalb wurde diese Münze zusätzlich mit der gleichen Zahl
kontermarkiert.
Die Münze wird oben erwähnt auf den Seiten 149-150.

ABB.l8/19 Oktassarion, (ohne Gewichtsangabe publiziert), geprägt


unter Trebonianus Gallus (251-253) in Ionopolis Abonu-
teiches in Pontos
Vs: wie bei dem Stück Tafel 31 Abb.17 (stempelgleich)
Rs: ZE~YPIC I-~-NOITOAEIT~N
Zephyros steht nackt von vorn und wendet den Kopf nach links; er
hält in der Linken einen "Windschlauch" und erhebt grüßend die
Rechte; links im Feld das Wertzeichen H(=8)
ex: K.Kraft (1972) Tafel 107 Abb.106b (diese Fotos) = Waddington (1925)
Nr.19 Tafel 17 Abb.23
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 149.

TAFEL 32
ÄBB.l/2 Triassarion, 7.46g, geprägt unter Traian Decius (249-251)
in Nikomedeia in Bithynien
Vs: AY(TOMpaTwp) KA(Loap) TPAIAN(os) - 6EKIOC AY(youo<os) CE(ßao<6s)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlenkrone, von hinten ge-
sehen, nach rechts
Rs: NIKOMH6-E~-N 6-IC NE~K/OP~N
Tyche sitzt in Chiton und Peplos nach links und hält auf ihren
ausgestreckten Händen je einen Neokorietempel; links im Feld das
Wertzeichen f(=3)
SNG v.Aulock - ; ex: Kölner Sammlung ; Waddinqton -
Die Münze wird oben erwähnt auf den Seiten 142, 145 und 160;
sie ist vergrößert abgebildet auf Tafel 36 Abb.4 und 5.
Tafel 25-36 361

ABB.3/4 Triassarion, 6.o7g, geprägt unter Traian Decius (249-251)


im Namen der Herennia Etruscilla (249-251) in Nikomedeia
Vs: EPENNIA ETP-OYCKIAAA·AY(yoüoT~)·C(Eß~oTn)·
Drapierte Büste mit Stephane auf einer Mondsichel nach rechts;
auf der Wange ein runder Gegenstempel mit der Zahl 8(=6)
Rs: NIKOMH~EnN ~-IC NEnKOPnN
Hygieia steht in Chiton und Peplos nach links; sie trägt im lin-
ken Arm eine Schlange, die sie aus einer Patera füttert, welche
sie in der ausgestreckten Rechten hält; links im Feld die Buch-
stabenzahl f(=3)
ex: SNG v.Aulock 853 (diese Fotos)
Die Münze wird oben erwähnt auf den Seiten 142 und 146 (vgl.S.160).

ABB,S/6 Triassarion, 4.97g, geprägt unter Trebonianus Gallus


(251-253) in Nikomedeia in Bithynien
Vs: f(a~o~) BI(ß~o~) TEPBO(v~~vo~)(!) fAAAOC AY(youoTo~)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlenkrone, von hinten ge-
sehen, nach rechts
Rs: NIKOMH~E-nN ~IC NEnKOPn/N
Einer der Argonauten besteigt mit dem linken Fuß das Schiff Argo
und stößt sich mit dem rechten Fuß von der Küste ab, die als Fels
dargestellt ist; er hält mit der Linken einen langen Stab und
erhebt grüßend die Rechte
unpubliziert; ex: Kölner Sammlung; das Stück ist vergrößert abgebildet
auf Tafel 36 Abb.6 und 7; die ~ünze wird oben erwähnt auf den Seiten
142 und 146 (vgl. auch S.160).
Zur Reversdarstellung vgZ. F.Imhoof-Blumer (1910, Heroen) 8.28-29

ABB.7/8 Triassarion, 4.29g, geprägt unter Gallienus (253-268)


in Nikomedeia
Das Stück ist stempelgleich mit der Münze auf Tafel 31 Abb.7 und 8,
allerdings ist hier in den Reversstempel die Zahl f(=3) graviert.
ex: Kölner Sammlung; die Münze wird oben erwähnt auf den Seiten
74-75, 142, 146 und 159; sie ist vergrößert abgebildet auf Tafel
36 Abb.8 und 9.

ABB.9/10 Oktassarion, (ohne Gewichtsangabe publiziert; ein ähnli-


ches Stück in der SNG v.Aulock wiegt 6.o5g), geprägt un-
ter Gallienus (253-268) in Amastris in Fontos
Vs: ·AY(ToxpaTwp)·ITO(UßA~o~)·AI(xLv~o~)·f-A[AAIHNOC]
Büste mit Panzer, Paludamentum und Lorbeerkranz, von hinten ge-
sehen, nach rechts
Rs: AMACTPI-[ANnN]
Herakles (Farnese) steht nach rechts und stützt sich auf seine
Keule; über der linken Schulter trägt er ein Löwenfell; links
im Feld das Wertzeichen H(=8)
ex: Waddington 166 Tafel N Abb.26 (diese Fotos)
Die Münze wird oben erwähnt auf den Seiten 142 und 149.
362 Beschreibungen

ABB.ll Triassarien (reduziert), 4.40g, geprägt unter Valerian


(253-260) im Namen der Salonina (253-268) in Nikaia im
Sommer oder im Herbst des Jahres 258 n.Chr.
Vs: wie bei Nr.259 der Kölner Sammlung (stempelgleichl1 ebenfalls
kontermarkiert mit der Buchstabenzahl 6(=4)(s.o.S.305
Rs: (hier nicht abgebildet) wie bei Nr.259 der Kölner Sammlung
(nicht stempelgleich) (s.o.S.305)
ex: SNG v.Aulock 732 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 145.

ABB.12 Oktassarion, 8.47g, geprägt unter Valerian (253-260) im


Namen des Saloninus Valerianus als Caesar (258-260) in
Tios in Bithynien
Vs: CAA(Q]NEINOC OYAAEPIANOC K(~tcr~p)
Büste mit Panzer und Paludamentum, von hinten gesehen, nach rechts
Rs: (hier nicht abgebildet) TIA-NQN
Zeus steht halbnackt im Himation von vorn und wendet den Kopf
nach links1 er hält mit der Linken ein Sceptrum und in der ausge-
streckten Rechten eine Patera1 links zu seinen Füßen steht_ein
Adler mit ausgebreiteten Flügeln nach links und wendet den Kopf
nach rechts
ex: SNG v.Aulock 1047 (dieses Foto)
Solche Münzen werden oben erwähnt auf Seite 160.

ABB.13 Tetrassarion, 8.46g, geprägt unter Severus Alexander


(222-235) in Herakleia in Bithynien
Vs: AYT(oxpaTop~)·M(äpxov)·AY.P(nA~ov)(!)·CEY(npov)·AAE~ANöPON
A(ÜyoucrTov)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Lorbeerkranz, von hinten gese-
hen, nach rechts1 auf dem Hals ein runder Gegenstempel mit der
Zahl H(=8), darunter, als Beizeichen, ein Strich
Rs: (hier nicht abgebildet) HPAKA-EQ-TAN (Twv gv) ITONTQ(~)
Herakles steht nackt von vorn und wendet den Kopf nach rechts;
er hält in der ausgestreckten Linken einen Bogen, in der ausge-
streckten Rechten eine Keule1 sein Löwenfell liegt über dem lin-
ken Unterarm
ex: SNG v.Aulock 404 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf den Seiten 147 und 153.

ABB,14 Tetrassarion, 12.48g, geprägt unter Maximinus (235-238)


in Tios in Bithynien
Vs: f(a~o~) IOY(A~o~) OYH(po~) MA~IMEINOC AYf(oucrTo~)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Lorbeerkranz, von hinten ge-
sehen, nach rechts1 auf dem Hals ein runder Gegenstempel mit der
Zahl H(=8) und links daneben, als Beizeichen, eine Mondsichel
Rs: (hier nicht abgebildet) TIA-NQN
Zeus, dargestellt wie bei der Münze Tafel 32 Abb.12
ex: SNG v.Aulock 997 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf den Seiten 148 und 153.
Tafel 25-36 363

ABB.l5 Diassarion, 16.25g, geprägt unter Septimius Severus


(193-211) im Namen des Caracalla als Augustus (198-217)
in Herakleia in Bithynien
Vs: AYT(oxpaTwp) - K(atoap)·M(äpxo~)·AYPH(ALO~) - ANTQNI(NOC
A(ÜyouoTo~))
Büste mit Lorbeerkranz, von hinten gesehen, nach rechts; davor
ein runder Gegenstempel mit der Zahl H(=8) und, als Beizeichen,
ein kleiner vierstrahliger Stern
Rs: (hier nicht abgebildet) HPAKA(HAC) -(Tn~) EN ITON-TQ(L)
Herakles eilt nackt mit seinem Löwenfell über der Schulter und
der Keule in der Rechten nach rechts und packt die Kerynitische
Hirschkuh am Geweih, die nach rechts springt
ex: SNG v.Aulock 386 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf den Seiten 146 und 153.

ABB.l6 Tetrassarion, 8.27g, geprägt unter Gordian III. (238-244)


im Namen der Tranquillina (242-244) in Herakleia (Bith.)
Vs: CABEINA TP-ANKYAAEINA
Drapierte Büste mit Stephane, von vorn gesehen, nach rechts; auf
dem Hals ein runder Gegenstempel mit der Zahl H(=8) und, als Bei-
zeichen, ein vierstrahliges Sternchen und eine Mondsichel
Rs: (hier nicht abgebildet) HPAKA-EQ-TAN (Twv EV) ITONTQ(L)
Pomona(?) steht in Chiton und Peplos von vorn und wendet den Kopf
nach links; sie hält in der Linken Ähren und in der ausgestreck-
ten Rechten einen Apfel
ex: SNG v.Aulock 440 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf den Seiten 147 und 153.

ABB,l7 Triassarion, 9.o5g, geprägt unter Balbinus und Pupienus


(238) im Namen des Gordianus III. als Caesar (238) in
Herakleia in Bithynien
Vs: M(äpxos) ANT(wVLOS) fOP6IANOC KAI(oap)
Büste mit Paludamentum über der linken Schulter, von hinten ge-
sehen, nach rechts; auf dem Hals ein runder Gegenstempel mit
der Buchstabenzahl 5(=6)
Rs: (hier nicht abgebildet) H~AKAEQ-TA-N (Twv EV) ITONTQ(L)
Aphrodite steht in Chiton und Peplos nach rechts; sie hält in
der ausgestreckten Linken einen Apfel und hebt mit der erhobenen
Rechten ihren "Kragen" an
ex: SNG v.Aulock 421 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf den Seiten 147 und 153.
364 Beschreibunr;en

ABB,l8 Medaillon (Dodekassarion), (ohne Gewichtsangabe publi-


ziert), geprägt unter Gordian III. (238-244) in Prusias
am Hypios in Bithynien
Vs: M{&pxo~) ANT(wvLo~) fOPß-IANOC AYf(ouoTo~)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlenkrone, von vorn gese-
hen, nach rechts; auf dem Hals ein runder Gegenstempel mit der
Zahl Kß(=24), davor ein hochovaler Gegenstempel mit der Büste
des Philippus junior(?) nach rechts
Rs: (hier nicht abgebildet) ITPOYCIEQN (Twv) IT-P-OC YITIQ(L)
Ein Heros (wohl Gordian III.) steht nackt von vorn mit einer
Chlamys über den Schultern und wendet den Kopf nach links; mit
der Linken hält er eine Lanze und in der ausgestreckten Rechten
eine Patera; zu seinen Füßen kauert links ein gefesselter
Kriegsgefangener
ex: Münzen und Medaillen AG/Basel, Auktion 13 (1954) Nr.879, sonst
unpubliziert
Das Medaillon wird oben erwähnt auf S.129-130, 141, 142, 151 und 153.

ABB.l9 Hexassarion, (ohne Gewichtsangabe publiziert), geprägt


unter Maximinus (235-238) in Prusias ad Hypium in Bithynien
Vs: f(aLo~)·IOY(ALO~)·OYH{po~)·MA~IME[INOC AY(yoUOTo~)]
Büste mit Panzer, Paludamentum und Lorbeerkranz nach rechts; auf
dem Hals zwei Gegenstempel: ein hochovaler Gegenstempel mit einer
Regentenbüste (wohl ein Philippus) nach rechts, darüber eingeschla-
gen ein runder Gegenstempel mit der Zahl IB(=12)
Rs: (hier nicht abgebildet) ITPOYC[IEQN (Twv) ll]-POC YITIQ(L)
Die jugendliche drapierte Büste eines Heros nach rechts
ex: Waddington 67 Tafel 105 Abb.22 (dieses Foto) = F.Imhoof-Blumer
(1901/1902) s.504 Nr.2
Die Münze wird oben erwähnt auf S.146, 151 und 153.

TAFEL 33
ABB.l/2 Assarion, 8.90g, geprägt unter Antoninus Pius (138-161)
in Nikaia
Vs: AYT(oxpaTwp) KAIGAP - ANTQNINOC
Kopf nach rechts
Rs: NEIKA-IEQN
Nemesis steht in Chiton und Peplos nach links; sie hält in der
Rechten ein Zaumzeug; mit der Linken zieht sie sich den "Kragen"
ihres Gewandes vor ihr Gesicht und speit hinein (apotropäisch)
ex: SNG v.Aulock 7021 (diese Fotos)
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 165.

ABB.3/4 Hemiassarion, 4.83g, geprägt im Namen der Julia Domna


(193-217), wohl unter Caracalla (211-217 Alleinherrscher)
in Nikaia in Bithynien
Vs: IOYAIA ßOM-NA CEB(aoTn) Drapierte Büste nach rechts
Rs: NIKA-IEQN Nemesis, dargestellt wie bei der Münze Taf.33 Abb.2
unpubliziert; ex: Deutsche Privatsammlung
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 165.
Tafel 25-36 365

ÄBB,5/6 Assarion, 2.85g, geprägt unter Traian Decius (249-251)


in Nikaia in Bithynien
Vs: AYT(oxpaTwp) K(aCoap) TP(a~avos) 6EKIOC"Ay-(ouoTos) CE(ßaoTos)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Lorbeerkranz, von hinten ge-
sehen, nach rechts
Rs: NIKAI-EQN
Nemesis, dargestellt wie bei den Münzen Tafel 33 Abb.2 und 4
ex: SNG v.Aulock 695 (diese Fotos)
Die Münze wird oben erwähnt auf den Seiten 165 und 169-170.

ÄBB.7 Avers der Münze Nr.16 der Kölner Sammlung (s.o.S.203-


204); die Münze wird oben erwähnt auf Seite 154.

ÄBB,8 Diassarion, 7.o9g,_geprägt unter Maximinus (235-238) im


Namen von Maximus Caesar (235-238) in Nikomedeia
Vs: [f(a~os) IOY(A~os)] OYH(pos) MA~IMOC K(aCoap)
Büste mit Panzer und Paludamentum, von vorn gesehen, nach rechts;
auf der rechten Schulter ein runder Gegenstempel mit 6(=4)
Rs: (hier nicht abgebildet) NIKMH6EQN(!) 6!-C NEQKO[PQN]
Demeter(?) sitzt nach links und wendet den Kopf nach rechts; sie
hält in der Rechten Ähren
SNG v.Aulock - ; Waddington - ; ex: Kölner Sammlung
Die Münze wird oben erwähnt auf den Seiten 145 und 154.

ABB,9 Tetrassarion (reduziert), 6.71g, geprägt unter Gallienus


(253-268) in Nikaia, etwa 259/260 n.Chr.
Vs: ITO(ußA~os) AI(xGv~os) E-f(vaT~os) fAAAIHNOC CE(ßaoT6s)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlenkrone, von vorn gese-
hen, nach rechts; auf dem Hals ein runder Gegenstempel mit H(=8)
Rs: (hier nicht abgebildet) NIKAI-EQN
Sarapis steht halbnackt im Himation von vorn und wendet den Kopf
nach links; er hält in der Linken ein Sceptrum und erhebt grüßend
die Rechte
ex: SNG v.Aulock 729 (dieses Foto); die Münze wird oben erwähnt auf
den Seiten 87-88, 93-94, 96, 99, 104, 144 und 154.

ABB.lO Avers der Münze Nr.12 der Kölner Sammlung (s.o.S.202);


das Stück wird oven erwähnt auf Seite 155.

ABB.ll Avers der Münze Nr.22 der Kölner Sammlung (s.o.S.207-


208); oben erwähnt auf den Seiten 144, 155 und 157-158.

ABB.12 Avers der Münze Nr.104 der Kölner Sammlung (s.o.S.243);


das Stück wird oben erwähnt auf Seite 155.

ABB.l3 Avers der Münze Nr.21 der Kölner Sammlung (s.o.S.207);


das Stück wird oben erwähnt auf Seite 157.
366 Beschreibungen

ABB.l4 Tetrassarion, 17.64g, geprägt unter Septimius Severus


(193-211) in Tios in Bithynien
Vs: AYT(oxpaTwp)· - K(aCoap)·A(oux~o~)·CEITT(L~~o~)·CEOYHPOC
AYr(ouoTo~)
Büste mit Lorbeerkranz, von hinten gesehen, nach rechts; auf
der rechten Schulter ein runder Gegenstempel mit der Zahl H(=8),
welcher zweimal eingeschlagen wurde (zuerst in der Richtung
340°, dann in der Richtung 45°)
Rs: (hier nicht abgebildet) TIA-N~N
Tyche thront in Chiton und Peplos nach links; sie trägt auf dem
Kopf einen Kalathos und hält im linken Arm ein Füllhorn sowie
mit der ausgestreckten Rechten ein Steuerruder
ex: SNG v.Aulock 955 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf den Seiten 148 und 153.

ABB.l5 Ein weiteres Foto der Vorderseite des Stückes auf Tafel
31 Abb.13; die Beschreibung steht oben unter dieser Nummer.

TAFEL 34
ABB.l/2 Antoninian, 5.43g, geprägt unter Caracalla (198-217) als
erste Antoninian-Emission in Rom im Jahr 215
Vs: ANTONINVS PIVS AVG(ustus) GERM(anicus)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlenkrone, von vorn gese-
hen, nach rechts
Rs: P(ontifex) M(aximus) TR(ibunicia) P(otestate) XVIII CO(n)S(ul)
IIII P(ater) P(atriae)
Sol fährt mit Strahlenkrone auf dem Kopf in einer Quadriga nach
links
Cohen 289; RIC 265(c); P.V.Hill (1964) Nr.1468
ex: P.N.Schulten (Frankfurt), Auktion vom Juni 1982, Nr.914 (dieses
Foto); die Münze wird oben erwähnt auf Seite 174.

ABB,3/4 Denar, 3.21g, geprägt unter Caracalla (198-217) in Rom


im Jahr 216
Vs: ANTONINVS PIVS AVG(ustus) GERM(anicus)
Büste mit Lorbeerkranz, von hinten gesehen, nach rechts
Rs: P(ontifex) M(aximus) TR(ibunicia) P(otestate) XVIIII- CO(n)S(ul)
IIII P(ater) P(atriae)
Sarapis steht von vorn und wendet den Kopf, auf dem er einen
Modius trägt, nach links; mit der Linken hält er ein Sceptrum;
die Rechte erhebt er zum Gruß
Cohen 348; RIC 280(c); P.V.Hill (1964) Nr.1532
ex: P.N.Schulten (Frankfurt), Auktion vom Juni 1982 Nr.916 (Foto Nr.
915); die Münze wird oben erwähnt auf Seite 174.

ABB.5 Die Rückseite der Münze Nr.29 der Kölner Sammlung; vgl.
im Katalog S.212-213.
Tafel 25-36 367

ABB,6 Medaillon, 41.10g, geprägt unter Antoninus Pius (138-


161) in Rom
Vs: (hier nicht abgebildet) ANTONINVS AVG(ustus) PI-VS P(ater)
P(atriae) TR(ibunicia) P(otestate) CO(n)S(ul) III
Büste mit Panzer, Paludamentum und Lorbeerkranz, von hinten
gesehen, nach rechts
Rs: Prometheus sitzt auf einem Baumstumpf nach rechts; er trägt ein
Himation und legt gerade letzte Hand an den von ihm erschaffenen
Menschen; dieser streckt ihm die Rechte entgegen; rechts daneben
steht Athena-Minerva in Chiton und Peplos nach links; sie trägt
einen Helm und lehnt sich lässig an einen niedrigen Baum; mit
der Rechten hält sie einen Schmetterling (=Psyche) über den Men-
schen, gibt ihm damit also die Seele
ex: L.Michelini Teeei (1965) S.34 Tafel 43 Abb.7; der gleiche Typ bei
F.Gnecchi, vol.2 (1912) S.20 Nr.98 Tafel 54 Abb.8; vgl. auch den Kom-
mentar zur Münze Nr.29 der Kölner Sammlung (s.o.S.212-213).

ABB.7 Oktassarion, 18.55g, geprägt unter Gordian III. (238-244)


in Nikaia in Bithynien
Vs: (hier nicht abgebildet) M{äpxos)·ANT(wvLos)·fOP~IANOC·AYf(ouoTos)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlenkrone, von hinten ge-
sehen, nach rechts
Rs: TON KTICTHN I NIKAIEöN
Dionysos fährt in einer Elefanten-Quadrig~ nach links; der Gott
hält mit der Linken einen Thyrsos und in der Rechten einen Kan-
tharos
ex: SNG v.Aulock 656 (dieses Foto);
Die Münze wird oben erwähnt auf S.91 und im Kommentar zu Nr.6(S.198).

ABB,8 Tetrassarion (reduziert), 13.71g, geprägt unter Gordianus


III. (238-244) in Nikomedeia in Bithynien
Vs: (hier nicht abgebildet) M{äpxos) ANT(wVLOS) fOP~IANOC Ay-(oUOTOS)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Lorbeerkranz, von vorn gese-
hen, nach rechts
Rs: Die beiden Neokorie-Tempel von Nikomedeia, dargestellt mit sechs-
säuligen Fassaden, von vorn; darunter NIKOMH~EQ/N ~IC NEQK/0 (Fort-
setzung über den Tempeln:) PQN
Waddington 369var Revers Tafel 97 Abb.27 (Avers stempelgleich);
ex: Kölner Sammlung
Die Münze wird im Katalog erwähnt im Kommentar zu Nr.108 (s.o.S.245).
368 Beschreibungen

ABB,9/10 Tetrassarion (reduziert), 9.81g, geprägt unter Valerian


und Gallienus mit Cornelius Valerianus Caesar (256-258)
in Nikomedeia in Bithynien im Jahr 256 n.Chr.
Vs: AYT(oxpaTOPES) [OYAAEPIA]NOC I (x~L) fAA[HN]-OC (x~L) OYAAI
EPIANOC I KAICA(PES) I CEBBB (für CEß~oToL)
Die Büsten von Valerian (links, nach rechts blickend) und Gallie-
nus (rechts, nach links blickend) einander gegenüber; beide Kai-
ser tragen Panzer, Paludamentum und Strahlenkrone; dazwischen die
Büste des Cornelius Valerianus Caesar mit Panzer und Paludamentum
nach rechts
Rs: NIKOMH-ßEQN I TPIC NEQKIOPQN
die drei Neokorie-Tempel von Nikomedeia; in dem mittleren steht
Demeter mit Sceptrum und Ähren nach links - (Diese Neokorie bedeu-
tete also, daß der Kaiser im Synoikismos neben der Göttin Demeter
in ihrem Tempel Einzug hielt; die Stadt Nikomedeia durfte nun ein
drittes Priesterkollegium für den Kaiserkult unterhalten, wie das
schon unter Commodus für kurze Zeit gestattet war (C.Bosch (1935)
8.231-232) -davor ein Altar, um den sich eine Schlange windet
(Attribut der Hygieia) und ein Bogen (Attribut der Artemis)
SNG v.Aulock 860; F.Sternberg (Zürich), Auktion 11 (1981) Nr.252
(stempelgleich); ex: Deutsche Privatsammlung
Die Münze wird oben erwähnt auf den Seiten 74-75.

ABB.ll Tetrassarion (reduziert), 13.29g, geprägt unter Valerian


(253-260) in Tios in Bithynien, etwa um 258-260 n.Chr.
Vs: f(aLo~) IT(oußALo~) AIK(LVLO~) B-AAEPIANO(~)
Büste mit Panzer, Paludamentum und Strahlenkrone, von vorn gese-
hen, nach rechts; auf dem Hals ein runder Gegenstempel mit der
Zahl H(=8) und, als Beizeichen, einem waagerechten Strich
Rs: T-IA-NQN
Zeus steht halbnackt im Himation von vorn und wendet den Kopf
nach links; er trägt einen Lorbeerkranz und hält mit der Linken
ein Sceptrum und in der ausgestreckten Rechten eine Patera (Die
Rückseite ist hier nicht abgebildet.)
ex: SNG v.Aulock 1033 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 148.

ABB,l2 Tetrassarion (reduziert), 7.54g, wie das Stück Tafel 34


Abb.ll (Avers stempelgleich), jedoch auf dem Revers Dop-
pelschlag und der Gegenstempel ohne Beizeichen (Revers hier nicht ab-
gebildet);- ex: SNG v.Aulock 1034 (dieses Foto)
Die Münze wird oben erwähnt auf Seite 148.
Tafel 25-36 369

ABB.l3 Triassarien (reduziert), 5.78g, geprägt unter Gallienus


(253-268) in Prusias am Hypios zwischen 253 und ca.256
Vs: ITOY(ßA~o~) AIK(~v~o~) EfNA(T~o~) fAAAHNOC
Büste mit Panzer, Paludamentum und Lorbeerkranz, von vorn gese-
hen, nach rechts
Rs: (hier nicht abgebildet) ITPOYCIE~N (Twv) ITPOC YITI(~)
zwei nackte Jünglinge, einander ~egenübcrstehend
ex: SNG v.Aulock 916 (dieses Foto)
Die Münze wird im Katalog erwähnt (Kommentar zu Nr.236) (s.o.S.295).

ABB.l4 Aesmünze, 10.21g, geprägt quasi autonom zwischen etwa


200 und 260 in Hierapolis in Phrygien
Vs: (hier nicht abgebildet) 6H-MOC
Büste des Demos mit Lorbeerkranz und Drapierung über der linken
Schulter nach rechts
Rs: IEPAITOAEIT-~-N NE~KOP/~N - AKTIA
Ein Athlet, Sieger in den Aktischen Spielen, steht nackt von
vorn und wendet den Kopf nach rechts; er hält in der Linken ei-
nen Palmzweig und hat sich gerade mit der Rechten die Sieger-
krone aufgesetzt
ex: SNG v.Aulock 3636 = P.R.Franke (1968) Nr.261 (dieses Foto);
Die Münze wird erwähnt im Katalog (Kommentar zu Nr.52) (s.o.S.223).

ABB.l5 Diassarion, 11.94g, geprägt unter Septimius Severus (193-


211) im Namen der Plautilla (202-205) in Nikaia
Vs: (hier nicht abgebildet) stempelgleich mit der Nr.24 der Kölner
Sammlun~ (s.o.S.209)
Rs: OMO[NO]IA·NI-K-AIE~N
Homonoia sitzt in Chiton und Peplos nach links; sie trägt auf
dem Kopf einen Kalathos und hält mit der Linken ein Sceptrum
und in der ausgestreckten Rechten eine Patera
unpubliziert; vgl. Mionnet, Suppl.5 Nr.710 und Waddington 495b Tafel
90 Abb.5; ex: Deutsche Privatsammlung
Die Münze wird oben erwähnt im Katalog (Nr.84 auf S.236).

ABB.l6 Diassarion, 10.80g, geprägt unter Caracalla als Allein-


herrscher (212-217) in Nikaia
Vs: (hier nicht abgebildet) ANT~NEINOC - AYfOYCTOC
Büste mit Panzer, Paludamentum und Lorbeerkranz, von hinten gese-
hen, nach rechts
Rs: NIKAIE~N
Der Flußgott Sangarios liegt nach links; den rechten Arm, mit dem
er ein Schilfrohr hält, stützt er auf eine Hydria, aus der der
Fluß Sangarios "entspringt"; auf der Rechten hält der Flußgott
eine Galeere
ex: SNG v.Aulock 593 (dieses Foto)
Die Münze wird im Katalog erwähnt (Kommentar zu Nr.27) (s.o.S.211-212).
370 Beschreibungen

TAFEL 35 Das System der Nominale wird oben erwähnt auf S.157.
Die Münzen sind im einzelnen:
Denar der Lucilla (161-169)
Sestertius des Divus Marcus Aurelius (nach 180)
Dupondius des Antoninus Pius (138-161)
As der Julia Damna (geprägt 212-217)
Semis des Traian (98-117)
Tetrassarion des Septimius Severus (Köln Nr.20)
Diassarion des Mare Aurel (Köln Nr.12)
Assarien des Mare Aurel (Köln Nr.16)
Hemiassarion des Antoninus Pius (Köln Nr.lO)

TAFEL 36 VERGRÖßERUNGEN
ÄBB,l Avers der Münze Nr.23 der· Kölner Sammlung (s.o.S.208)

ÄBB.2 Revers der Münze Nr.29 der Kölner Sammlung (s.o.S.212-213)

ABB.3 Avers der Münze auf Tafel 27 Abb.20/21 (s.o.s. 346)

ABB.4/5 Die Münze auf Tafel 32 Abb.l und 2 (s.o.S.360)

ABB.6/7 Die Münze auf Tafel 32 Abb.S und 6 (s.o.S.361)

ÄBB.8/9 Die Münze auf Tafel 32 Abb.7 und 8 (s.o.S.361)


T A F E L N
Tafel1

1 2 3
4 5

6 7
8 9 10

13 14
12 11
Tafel 2

16 17
15 18 19

20 22
21 23

25 24 26 27
Tafel 3

.
28 29 30 31
32

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33 35 36
34 37

38 39 40 41 42
Tafel 4

43 44 45 46 47

48 49 50 51 52

53 54 55 56 57
Tafel 5

59 60 61 62
58

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63 65 66 67
64

68 69
70 71 72
Tafel6

73 74 75 76 77

78 79 80 81 82

83 84 85 86
Tafel 7

87 88 89 90

91 92 93 94

95 96 97 98
Tafel 8

99 100 101 102

103 104 105 106

107
108 109 110
Tafel9

111 112 113 114

115 116 117 118

119 120 121


122
Tafel10

123 124 125 126

127 128 129 130

131 132 133 134


Tafel11

135 136 137 138 139

140 141 142 143 144

145 146 147 148 149


Tafel 12

150 151 152 153 154

15') 156 157 158 159

160 161 162 163 164


Tafel13

165 166 167 168 169

173 174
170 171 172

175 176 177 178 179


Tafel14

180 181 182 183 184

185 186 187 188 189

190 191 192 193 194


Tafel15

195 196 197 198 199

200 201 202 203 204

205 206 207 208 209


Tafel16

210 211 212 213 214

215 216 217 218 219

220 221 222 223 224


Tafel17

225 226 227 228 229

230 231 232 233 234

235 236 237 238 239


Tafel18

240 241 242 243

244 245 246 247

248 249 250 251


Tafel 19

252 253 254 255

257 258 259


256

260 261 262 263


Tafel20
GEGENSTEMPEL (2:1 VERGRÖßERT)
Münzen mit zwei Gegenstempel n

28 57
57 67
(F über E) (Avers: E)
(Revers: D) (E über D)

69
(E neben D)
(E über D)

Münzen mit drei Gegenstempe l n

21
(A , daneben

Münzen mi t einem Gegenstempel

Gegenstempel A (siehe oben : Nr. 21)

Gegenstempel C

15 23
Tafel 21

Gegenstempel D: Revers: Nike nach rechts


(siehe auch Tafel 20 N~.S?, 69 und ?5)

72 73

Gegenstempel D: Revers: Nike nach links


(siehe auch Tafel 20 N~.6?)

68 70

Gegenstempel E: meist Revers: Kopf nach rechts


(siehe auch Tafel 20 N~.28, 5?~ 6?~ 69
und ?5)

26 27 32
34 35

38 40 41 42 44
Tafel 22
weiter Gegenstempel E

45 46 48 49 51

53
58 60
59

62 63 77

Gegenstempel E: Kopf nach links

43 56
54

Gegenstempel E: "Kürnrnerformen" von Gegenstempel E

37 47
Tafel 23
Gegenstempel F: Zahlen, Phase 1
a) Zahl ß =4
(s. auch Taf el 20 Abb. 21)
22
Gegenstempel F: Zahlen, Phase 3

a) Zahl H =8

29 92 98 99
90

100 104 106 108 111

127 128 149 161

b) Zahl ß = 4
(s. auch Ta f. 20 Abb. 28)

36 134
Gegenstempel F: Zahlen, Phase 4

a) Zahl H =8 b) Zahl D. =4

209 259
AUF DE N T AF E L N 25 - 36
P RÄ GUNGE N, D I E
N I C HT I N DER KÖLN ER

S A M M L U N G V 0 N Mü N Z E N
A u s N I KA I A L I E G E N
Tafel 25

3 4
1 2

5 8
6 7

10
11 12

13 14
15 16

17 18 19 20
Tafel 26

2 3
1

4 5 6

7 8 9

10 11 12

13 14 16
15
Tafel 27

1 2 3 4

7
8

5 6

9 11 12

14 15 16
13

• 19 20 21

22 24 25
Tafel28

4
1 5

.,
... .. ....... 8
6
~

11
9 10

12
13
14

16
15 17
Tafel 29

1
2 3 4

8
7
6
5

10 11
9

14 15 16
13
12

19
17 18
Tafel 30

3
2
1

6
4
5

7
8

9 11
Tatel31

1 2

3 4

5 6 7 8

9 10
11 12

13 14 15 16

17
18 19
Tafel 32

4
2 3
1

6 7 8
5

9 10 11 12

15 16
13 14

17 19
18
Tafel 33

1 3 5

4 6
2

7 8
9

11 12

13 14 15
Tafel 34

3 4
1 2

5
6 7

8 9 10

13
12
11

14 15 16
DAS SYSTEM DER NOMINALE (VOM DENAR BIS ZUM SEMIS) IN DER RöMISCHEN KAISER-
ZEIT BIS ZUR INFLATION IM DRITTEN JAHRHUNDERT N.CHR.
Silber Messing Messing Bronze Messing

1 Denar 4 Sestertii = 8 Dupondii = 16 Asses = 32 Semisses

DAS GLEICHE SYSTEM, DARGESTELLT MIT LOKALEN MüNZWERTEN AUS BITHYNIEN


Messing Messing Messing Messing

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1 Denar 4 Tetrassaria = 8 Diassaria = 16 Assaria = 32 Hemiassaria


-4
(Messing war doppelt so viel wert wie Bronze; ansonsten stimmen die Gewichte der Münzen I»

im Durchschni tt ziemlich genau mit den Wertrelatio nen üherein.) !!.


-
Co)
U1
Tafel 36
Vergrößerungen (2:1)

8
4 6

5 7
9

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