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Baumdiagramm und Vierfeldertafel

Vierfeldertafel

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Die Vierfeldertafel ist ein Hilfsmittel in


der Stochastik, um Zusammenhänge
zwischen zwei Ereignissen darzustel‐
len.
An ihr kann man neue Informationen
(zum Beispiel Wahrscheinlichkeiten,
oder absolute Häufigkeiten) ablesen.
Die Vierfeldertafel hilft auch, die Unab‐
hängigkeit von Ereignissen zu untersu‐
chen.

%SC 16h 449


160

•8 %56 7ЕЕ
09 wov

Wenn in einer Vierfeldertafel genü‐


gend Einträge da sind, ist es sehr
leicht, die fehlenden Werte zu er‐
gänzen.

Allgemeine Form

Im Folgenden werden die Einträge der Vier‐


feldertafel erklärt. Die Buchstaben A und B
bezeichnen dabei zwei Ereignisse (man hät‐
te aber genauso gut andere Buchstaben
nehmen können). A und B stehen für ihre
Gegenereignisse.

Beschriftung

A A
B
B P(A ∩ B) P(A ∩ B) P(B)

Egal, ob man Wahrscheinlichkeiten oder ab‐


solute Häufigkeiten beschreiben will, stehen

in der ersten Zeile die Symbole für das


Ereignis A und sein Gegenereignis A.

in der ersten Spalte die Symbole für das


Ereignis B und sein Gegenereignis B.

Fall 1: Vierfeldertafel mit


Wahrscheinlichkeiten

Äußere Felder

A A
B
B P(A ∩ B) P(A ∩ B)
P (A) P (A)

In der letzten Zeile der A-Spalte steht die

Wahrscheinlichkeit für das Ereignis A.

Man bezeichnet diese mit P (A)

In der letzten Zeile der A-Spalte steht die

Wahrscheinlichkeit für das Ereignis A.

Diese wird mit P (A) bezeichnet.

A A
B P (B)
B P(A ∩ B) P(A ∩ B) P (B )

In der letzten Spalte der B-Zeile steht die

Wahrscheinlichkeit P (B) für das Ereignis

B.

In der letzten Spalte der B-Zeile steht die

Wahrscheinlichkeit P (B ) für das Ereignis

B.

A A
B
B P(A ∩ B) P(A ∩ B)
1

Da die Ereignisse A und A Gegenereig‐


nisse sind, müssen sich ihre Wahr‐
scheinlichkeiten zu 1 addieren.

Dasselbe gilt für B und B.

Daher ist der Eintrag rechts unten in der


Vierfeldertafel immer eine 1.

Innere vier Felder

A A
B P(A ∩ B) P(A ∩ B) P(B)
B P(A ∩ B) P(A ∩ B) P(B)
P(A) P(A) 1

In den restlichen vier Feldern notiert man


die Wahrscheinlichkeiten der Schnitt‐
mengen der Ereignisse A ∩ B, A ∩ B,

A ∩ B, A ∩ B.
Dabei ist die letzte Wahrscheinlichkeit in
einer Zeile die Summe der anderen bei‐
den. Zum Beispiel
P(B) = P(A ∩ B) + P(A ∩ B).
Dasselbe gilt für die letzte Wahrschein‐
lichkeit einer Spalte. Zum Beispiel
P(A) = P(A ∩ B) + P(A ∩ B).

Fall 2: Vierfeldertafel mit absoluten


Häufigkeiten

Äußere Felder

A A
B
B P(A ∩ B) P(A ∩ B)
H(A) H(A)

In der letzten Zeile der A-Spalte steht die

absolute Häufigkeit für das Ereignis A.

Man bezeichnet diese mit H(A)

In der letzten Zeile der A-Spalte steht die

absolute Häufigkeit für das Ereignis A.

Diese wird mit H(A) bezeichnet.

A A
B H(B)
B P(A ∩ B) P(A ∩ B) H(B )

In der letzten Spalte der B-Zeile steht die

absolute Häufigkeit H(B) für das Ereig‐

nis B.

In der letzten Spalte der B-Zeile steht die

absolute Häufigkeit H(B ) für das Ereig‐

nis B.

A A
B
B P(A ∩ B) P(A ∩ B)
G

Der Eintrag unten rechts einer Vierfelderta‐


fel mit absoluten Häufigkeiten ist die Ge‐
samtzahl G an Versuchen, oder an unter‐
suchten Objekten.
Auch hier gilt, dass sich

die absoluten Häufigkeiten von A und A

zu G addieren, sowie auch

die absoluten Häufigkeiten von B und B .

Innere vier Felder

A A
B H(A ∩ B) H(A ∩ B) H(B)
B H(A ∩ B) H(A ∩ B) H(B)
H(A) H(A) G

In diese vier Felder notiert man die abso‐


luten Häufigkeiten der Schnittmengen
der Ereignisse A ∩ B, A ∩ B, A ∩ B, A ∩ B.

Dabei ist die letzte absolute Häufigkeit in


einer Zeile die Summe der anderen bei‐
den. Zum Beispiel
H(B) = H(A ∩ B) + H(A ∩ B).
Dasselbe gilt für die letzte absolute Häu‐
figkeit einer Spalte. Zum Beispiel
H(A) = H(A ∩ B) + H(A ∩ B).

Eigenschaften und Rechen‐


regeln

Fall 1: Vierfeldertafel mit


Wahrscheinlichkeiten

Wie man oben bereits gesehen hat, gilt:

Jede Wahrscheinlichkeit in der untersten


Zeile ist die Summe der beiden Wahr‐
scheinlichkeiten darüber.
Jede Wahrscheinlichkeit in der letzten
Spalte ist die Summe der beiden Wahr‐
scheinlichkeiten links davon.
Die letzte Zeile und die letzte Spalte müs‐
sen jeweils in der Summe 1 ergeben.

Fall 2: Vierfeldertafel mit absoluten


Häufigkeiten

Wie man oben bereits gesehen hat, gilt:

Jede absolute Häufigkeit in der untersten


Zeile ist die Summe der beiden absoluten
Häufigkeiten darüber.
Jede absolute Häufigkeit in der letzten
Spalte ist die Summe der beiden absolu‐
ten Häufigkeiten links davon.
Die letzte Zeile und die letzte Spalte müs‐
sen jeweils in der Summe G ergeben.

Bemerkung: Statt Wahrscheinlichkeiten


und absoluten Häufigkeiten kann man auch
die Prozentwerte der jeweiligen Ereignisse in
eine Vierfeldertafel eintragen. In solchen Fäl‐
len kommt nicht mehr 1 oder G als Summe

heraus, sondern 100%.

Zusammenhang zur be‐


dingten Wahrscheinlichkeit

Man kann mithilfe der Werte aus der Vier‐


feldertafel bedingte Wahrscheinlichkei‐
ten berechnen.
Umgekehrt kann man auch durch die An‐
gabe der bedingten Wahrscheinlichkeit
Werte für die Vierfeldertafel berechnen.
Dafür muss die Vierfeldertafel Wahr‐
scheinlichkeiten beinhalten.

P (A ∩ B)
= PB (A)
P (B)
P (A ∩ B) = PB (A) ⋅ P (B)

Zusammenhang zur Unab‐


hängigkeit von Ereignissen
Will man untersuchen, ob zwei Ereignisse
stochastisch unabhängig sind, so kann
man dies mithilfe einer Vierfeldertafel ganz
schnell überprüfen.
Man muss dafür nur folgendes prüfen:

ist P (A ∩ B) = P (A) ⋅ P (B) ?

ist P (A ∩ B ) = P (A) ⋅ P (B ) ?

ist P (A ∩ B) = P (A) ⋅ P (B) ?

ist P (A ∩ B ) = P (A) ⋅ P (B ) ?

Das hier sind genau die Wahrscheinlichkei‐


ten der inneren vier Felder der Tafel! (daher
auch der Name.)

Wenn (mindestens) eine dieser Gleichungen


verletzt ist, sind A und B stochastisch ab‐
hängig. Sonst sind sie stochastisch unab‐
hängig.

Beispiele
Aufgabe
Die 16 Jungen und 14 Mädchen einer Schul‐
klasse nehmen an einem Mathematik-Test
teil. 13 Jungen bestehen. Insgesamt beste‐
hen 20 Schüler den Test. Mit welcher Wahr‐
scheinlichkeit hat ein Schüler den Test nicht
bestanden und ist gleichzeitig ein Mäd‐
chen?
Lösung
Die beiden Ereignisse sind

J = "Schüler ist ein Junge" und

B = "Test bestanden"

mit Gegenereignissen J für "nicht Junge" (=

Mädchen) und B für "Test nicht bestanden".


Aus dem Text lassen sich die Wahrschein‐
lichkeiten P (J ∩ B ), P (B ), P (J ) sowie

P (B ) bestimmen.
Insgesamt befinden sich 30 SchülerInnen in
der Klasse. Die Wahrscheinlichkeit für jedes
Ereignis ist dessen relative Häufigkeit.
Die zugehörige Vierfeldertafel wird nun auf‐
gestellt:

Zuerst fertigt man eine Vierfeldertafel an,


beschriftet Zeilen und Spalten und trägt die
Wahrscheinlichkeiten aus dem Text ein.

J J
13 20
B 30 30

B 1
2
16 14
30 30 1

Um die fehlenden Werte zu bestimmen, be‐


nutzt man die Eigenschaften und Rechenre‐
geln von oben.
Den fehlenden Wert in der zweiten Zeile zum
20 13 7
Beispiel wird berechnet als: − =
30 30 30
Die Werte in der dritten Zeile ergeben sich
dann durch ähnliche Rechnungen.

J J
13 7 2
B 30 30 3
1 7 1
B 10 30 3
8 7
15 15 1

Daraus lässt sich leicht die Wahrscheinlich‐


keit P (nicht bestanden und nicht Junge)
7
= P (B ∩ J ) = 30 (3. Zeile, 3. Spalte) ermit‐
teln. Diese ist die gesuchte Lösung.

▸Wie würde die Vierfeldertafel dieser


Klasse aussehen, wenn man dort
absolute Häufigkeiten schreiben würde?

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Übungsaufgaben

Fülle mit den folgenden Informationen eine


Vierfeldertafel aus!

P (A) = 0,45; P (A ∩ B ) = 0,2; P (B ) =


0,7

▸ Lösung anzeigen

P (A ∩ B) = 0,12; P (A) = 0,51; P (B) =


0,44

▸ Lösung anzeigen

P (B) = 0,99; P (A ∩ B ) = 0,002; P (A ∩


B) = 0,85

▸ Lösung anzeigen

Fülle mit den folgenden Informationen eine


Vierfeldertafel mit absoluten Häufigkeiten
aus!

a
In einer Schulklasse mit 29 Schüler*innen
haben 10 Schüler*innen braune Haare und
7 Schüler*innen grüne Augen. 5 Schüler*in‐
nen haben grüne Augen und braune Haare.

▸ Lösung anzeigen

b
Am Sportunterricht nehmen insgesamt 25
Kinder teil, wovon 15 weiblich sind. Genau
15 Kinder sind gut im Weitwurf. 10 Mädchen
sind gut im Weitwurf.

▸ Lösung anzeigen

c
Bei einer Versuchsreihe nehmen 47 Perso‐
nen teil. 20 von diesen Personen wurden
auf eine bestimmte Krankheit positiv ge‐
testet. 32 Testpersonen sind gegen diese
Krankheit geimpft, wobei 15 Personen posi‐
tiv getestet wurden und nicht dagegen ge‐
impft sind.

▸ Lösung anzeigen

d
In einer Firma arbeiten 45 Männer und 50
Frauen. 30 weibliche Mitarbeitende der Fir‐
ma sind jünger als 50 Jahre und 27 Männer
sind älter als 50 Jahre.

▸ Lösung anzeigen

Ein Betreiber eines Eisenbahnunterneh‐


mens hat eine Umfrage unter seinen Fahr‐
gästen durchgeführt, die ergab, dass 10 der
Fahrgäste in der ersten Klasse reisen. Außer‐
dem wurde in der Umfrage abgefragt, wie
zufrieden die Fahrgäste mit dem Service des
Unternehmens sind. Hoch erfreut stellt das
5
Unternehmen fest, dass 6 der Fahrgäste
zweiter Klasse zufrieden sind. Alarmierend
dagegen sind die Zufriedenheitszahlen der
ersten Klasse: 70 der Fahrgäste erster Klas‐
se sind unzufrieden. Betrachtet werden fol‐
gende Ereignisse:
E: "Ein Teilnehmer der Umfrage ist 1.Klasse-
Fahrer"
Z: "Ein Teilnehmer der Umfrage ist mit dem
Service des Unternehmens zufrieden."

a
Erstelle eine vollständig ausgefüllte Vierfel‐
dertafel.

▸ Lösung anzeigen

b
Als dem Geschäftsführer die Zufrieden‐
heitszahlen der 1.Klasse mitgeteilt werden,
ist dieser schockiert. Resigniert erklärt er,
dass das Unternehmen es nicht geschafft
habe, den Zufriedenheitswert von 77% der
Fahrgäste aus dem Vorjahr zu verbessern.
Hat er Recht?

▸ Lösung anzeigen

c
Tatsächlich stellt er fest, dass im Vorjahr
85% der Fahrgäste zweiter Klasse zufrieden
waren und immerhin 45% der Fahrgäste
erster Klasse. Damit haben sich beide Wer‐
te in diesem Jahr verschlechtert. Stelle die‐
se Werte in Bezug zu deiner Antwort auf
Teilaufgabe 2. Erstelle dazu auch eine Vier‐
feldertafel für das Vorjahr.

▸ Lösung anzeigen

Weitere Aufgaben zum Thema findest du im


folgenden Aufgabenordner:
Aufgaben zur Vierfeldertafel

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