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ANALYSIS:
Funktionsuntersuchung
Funktionsarten:
a) ganzrationale Funktionen
b) e-Funktionen
c) trigonometrische Funktionen
Tangenten- und Normalenbestimmung
Ortskurven
Gemeinsame Punkte von Kurvenscharen
Integrale und Flächenberechnung
Mittelwert / Rotationskörper
Extremwertaufgaben
Aufstellen von Funktionsgleichungen
LINEARE ALGEBRA:
Der Rang einer Matrix
Lösbarkeitskriterien von linearen Gleichungssystemen
Homogene lineare Gleichungssysteme
Inhomogene lineare Gleichungssysteme
Über- und unterbestimmte Gleichungssysteme
ANALYTISCHE GEOMETRIE:
Vektoren im R3
Lineare (Un-) Abhängigkeit
Geraden und Ebenen im R3 (Parameter- und Koordinatendarstellung)
Schnitt von Geraden und Ebenen (im R3)
Vorteile der Koordinatenform
WAHRSCHEINLICHKEITSRECHNUNG:
LAPLACE-Wahrscheinlichkeiten
Mehrstufige ZE / Pfadregel
Bedingte Wahrscheinlichkeit / Vierfeldertafel
Unabhängigkeit von Ereignissen
Zufallsvariablen
Erwartungswert und Varianz
Mathematik (Versuch einer) Zusammenfassung des Abitur-Stoffes 2
FUNKTIONSUNTERSUCHUNG
Nur bei e-Funktionen interessant: Asymptoten
a) waagrechte Asymptoten, wenn
lim f ( x ) = a => Asymptote: y = a (pos. x-Bereich)
x→ + ∞
Für x→ - ∞ ex. hier kein Grenzwert => keine As. (im neg. x-Bereich)
Ableitungen
f ’, f ’’, f ’’’ Ableitungsregeln beachten:
Potenzregel : f (x) = xn ⇒ f ’(x) = n⋅xn-1
Produktregel : f (x) = u(x)⋅v(x) ⇒ f ’(x) = u’(x)⋅v(x) + u(x)⋅v’(x)
Kettenregel : f (x) = u(v(x)) ⇒ f ’(x) = v’(x)⋅u’(v(x))
Symmetrie
f (-x) = -f (x) ⇒ Punktsymmetrie zu O (= Ursprung)
f (-x) = f (x) ⇒ Achsensymmetrie zur y-Achse
Nullstellen
f (x) = 0
Extrempunkte
f ’(x) = 0 f ’’(Ergebnis) > 0 => Tiefpunkt
f ’’(Ergebnis) < 0 => Hochpunkt
f ’’(Ergebnis) = 0 => Sattelpunkt
Wendepunkte
f ’’(x)=0 f ’’’(Ergebnis) ≠ 0 => Wendepunkt
f ’’’(Ergebnis) = 0 => KEIN Wendepunkt
Da der größte Teil der „Kurvendiskussion“ mit dem GTR gemacht werden kann, wird es
immer wichtiger, Schaubilder nicht zu zeichnen, sondern zu „interpretieren“. Ein paar
Beispiele dazu:
Beispiel 1: Die Abbildung zeigt das Schaubild einer
Exponentialfunktion. Diese kann durch einen der drei
folgenden Funktionsterme beschrieben werden:
g1(x)=a-b.ex+1
g2(x)=(ax-b).e-x+1
g3(x)=(ax+b).ex+1
Begründe, welche Terme zur Beschreibung ungeeignet
sind!
Lösung: Für g1 gilt z.B.: g1 ist für b<0 streng monoton wachsend, für b>0 streng monoton fallend. Das Schaubild ist weder
das eine noch das andere.
Für g3 gilt z.B.: g3(x)→0 für x→-∞ und |g3(x)|→∞ für x→∞, was beides beim Schaubild nicht der Fall ist.
Also kann das Schaubild nur durch g2(x) beschrieben werden.
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Beispiel 2: Es sei f(x)=-x³ + 5x²-4,5x + 2
Gib an, welches der beiden folgenden Schaubilder nicht zu einer Stammfunktion von f(x) gehören kann und
begründe die Antwort.
Schaubild von f(x) Schaubild 1 oder Schaubild 2
Lösung: f(x) hat z.B. bei 2,9 eine Nullstelle (mit Vorzeichenwechsel von + nach -). D.h., dass F(x) bei etwa 2,9 einen
Extrempunkt (Hochpunkt) haben muss! Schaubild 2 hat kurz vor 4 einen Hochpunkt und kann deshalb nicht zu einer
Stammfunktion von f gehören.
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Beispiel 3: Gegeben sind die Schaubilder einer Funktion f, ihre Ableitung f’ und eine Stammfunktion F. Ordne
die Schaubilder jeweils zu.
S1 S2 S3
Lösung: Wäre S1 f(x), dann müsste F(x) bei -3 einen Extrempunkt haben. Dies hat keines der Schaubilder, also
ist S1 nicht das Schaubild von f(x).
Wäre S3 f(x), dann müsste wegen des Tiefpunktes bei x=0 f’ dort eine Nullstelle haben. Dies hat ebenfalls keines
der anderen Schaubilder, also kann S3 auch nicht das Schaubild von f(x) sein.
S2 ist das Schaubild von f(x)
Damit muss f’ bei -1 eine Nullstelle haben => S3 ist das Schaubild von f’
S1 ist das Schaubild von F(x) (Extrempunkt, wo f eine Nullstelle hat, also bei -2!)
Mathematik (Versuch einer) Zusammenfassung des Abitur-Stoffes 4
Beispiel 1:
t 3
Berechne die Gleichung der Tangente an das Schaubild von f ( x ) = x − tx an der Stelle x=2.
3
f ' ( x ) = tx − t
2
Lösung: P (2 23 t ) m = f ’(2) = 3t
2
3 t = 3t⋅2+b
b = 23 t - 6t = − 3 t − 163 t
16
=> Tangentengleichung: y = 3t⋅x
Variationen: Wendetangente, Tangente im Schnittpunkt mit der y-Achse, Tangente in den Nullstellen.
1 1
Für NORMALEN gilt der gleiche Rechenweg, es ist lediglich zu beachten, dass m Normale = − =−
mTangente f ' (a )
(oder m Normale ⋅ mTangente = −1 )
Lege von einem Punkt P(ab) außerhalb der Kurve die Tangenten an das
Schaubild von f (x).
Man nimmt an, der Berührpunkt sei bekannt: B(u|f (u)).
Die Steigung der Tangenten ist einerseits: m = f ’(u)
f ( u) − b
und andererseits m=
u−a
f ( u) − b
Gleichsetzen => f ’(u) = => auflösen nach u => B
u−a
Tangente in B berechnen (siehe ).
Beispiel 2:
Von P( 23 -1) sollen die Tangenten an das Schaubild von f ( x ) = 14 x 2 gelegt werden.
Lösung:
u +1
1 2
( I ) m = 21 u ( II ) m =
4
u − 23
Damit sind Berührpunkte:
u +1
1 2
u= => u( u − 23 ) = 41 u + 1 B1 ( −1 41 )
1 4 1 2
2 2 B2 ( 4 4)
u − 23
und die Tangenten:
u − 43 u − 41 u − 1 => u − 43 u − 1 = 0
1 2 2 1 2
2 4
t1 : y = − 21 x − 14
u − 3u − 4 = 0
2
t2 : y = 2x − 4
u1 = −1 u2 = 4
Mathematik (Versuch einer) Zusammenfassung des Abitur-Stoffes 5
ORTSLINIEN (ORTSKURVEN)
Ortslinien können immer nur dann entstehen, wenn eine Kurvenschar gegeben ist.
Beispiel 1:
Gegeben ist die Kurvenschar f t ( x ) = − x + 4tx mit x ∈ R und t ∈ R
2
Lösung:
f '( x ) = −2 x + 4t
−2 x + 4 t = 0 ⇒ x = 2t
2
E ( 2t 4t )
( I ) x = 2t x
aus ( I ): t = in ( II ): y = x
2
( II ) y = 4t
2
2
Beispiel 2:
1 2
Gegeben ist die Funktion f ( x ) = e −tx , mit x ∈ R und t ∈ R
t
Auf welcher Kurve liegen alle Wendepunkte, wenn t alle zulässigen Werte durchläuft?
Lösung:
f ' ( x ) = − 2 x ⋅ e − tx f ' ' ( x ) = ( 4 tx 2 − 2 ) ⋅ e − tx
2 2
Wendepunkt ( e ) :
4 tx 2 − 2 = 0 ⇒ x1, 2 = ± 1
2t
Zwei Kurven mit t1 und t2 (t1≠t2) miteinander schneiden (meist fällt t dann raus,
2 2
wobei oft die 3. bin. Formel benutzt wird: t1 -t2 =(t1+t2)(t1-t2))
→ gemeinsame Punkte aller Kurven
alternativ: Die allgemeine Kurve ft mit einer bestimmten schneiden (z.B. t=0 oder
t=1) → gemeinsame Punkte aller Kurven
Beispiel 1:
Zeige, dass sich je 2 Schaubilder der Schar f t ( x ) = 41 x ⋅ ( x − t ) , x,t∈R, in genau 2 Punkten schneiden.
2
Lösung: 1
4
x ⋅ ( x − t1 ) 2 = 14 x ⋅ ( x − t2 ) 2 (t1 ≠ t2!!! )
1
4
x ⋅ (( x − t1 ) 2 − ( x − t2 ) 2 ) = 0 ⇒ x1 = 0
( x − t1 ) 2 − ( x − t2 ) 2 = 0
x 2 − 2t1 x + t12 − ( x 2 − 2t2 x + t22 ) = 0
2 x ⋅ (t2 − t1 ) = t22 − t12 : (t2 − t1 ) [Das geht, weil t1 ≠ t2 ist !!!]
t2 + t1
2 x = t2 + t1 ⇒ x2 =
2
t2 + t1 t22 − t12
⇒ S1 (0 0) und S2 ( )
2 16
Beispiel 2:
Zeige, dass die Schaubilder der Funktionen f t ( x ) = x ⋅ e tx , x,t∈R, nur einen gemeinsamen Punkt besitzen.
1 1 3
Beispiel 3: Untersuche, ob die Schaubilder der Funktion ft(x)=tx²-t.sin( x- )+ , x∈R, t∈R
2 20 200
gemeinsame Punkte besitzen.
1 1 3 1 1 3 1 1
Lösung: t1x²-t1.sin( x- )+ = t2x²-t2.sin( x- )+ => x²- sin( x- )=0
2 20 200 2 20 200 2 20
(mit GTR) => keine Lösung => keine gemeinsamen Punkte vorhanden
Mathematik (Versuch einer) Zusammenfassung des Abitur-Stoffes 7
Beispiel 1:
Berechne die Fläche, die das Schaubild von f ( x ) = x 3 − 8 x 2 + 16 x mit der x-Achse einschließt.
Lösung:
x(x − 8 x + 16) = 0 x1 = 0 x 2,3 = 4 ± 0 x2 = 4
2
Nullstellen: ⇒ ⇒
4
∫
⇒ A = (x − 8 x + 16x ) dx =
3 2
[ 1
4 x − 83 x + 8 x
4 3
]
2 4
0
=
0
= 41 ⋅ 4 − 83 ⋅ 4 + 8 ⋅ 4 − ( 41 ⋅ 0 − 83 ⋅ 0 + 8 ⋅ 0 ) =
4 3 2 4 3 2
512 64
= 64 − + 128 − 0 = FE
3 3
Bestimme die Fläche, die Kf mit Kg im Bereich von x=a bis x=b einschließt.
Entweder sind a und b gegeben oder es handelt sich um die Schnittpunkte von f
und g. (Beachte: Es wird immer von links nach rechts integriert!)
b
Gesuchte Fläche A = ∫ (obere Kurve - untere Kurve)dx = ... ( s.o.)
a
Beispiel 2:
Lösung:
Schnittpunkt von f und g : 2e 2x = x ⋅ e 2x
(2 − x) ⋅ e 2x = 0 : e 2 x (≠ 0) → 2 − x = 0 → x = 2
2
A(u ) = ∫ (2 − x) ⋅ e 2x dx = (Stammfunktion muss angegeben sein)
u
[ 5
4 e 2x − 12 x ⋅ e 2 x ]2
u
= 54 e 4 − e 4 − ( 54 e 2u − 12 u ⋅ e 2u ) = 14 e 4 − 54 e 2u + 12 u ⋅ e 2u
lim A(u )= 14 e 4
u →−∞
Mathematik (Versuch einer) Zusammenfassung des Abitur-Stoffes 8
Beispiel: Der Temperaturverlauf (in °C) eines bestimmten Vorganges in Abhängigkeit von der Zeit t (in h) wird
durch eine Kurve näherungsweise dargestellt. Die Beobachtung begann zum Zeitpunkt t=2 und wurde 8 Stunden
lang durchgeführt. Die (Temperatur-) Kurve hat die Gleichung f(t)=-0,261t²+3,119t+15 .
Bestimme die Durchschnittstemperatur während des Beobachtungszeitraumes.
Lösung:
10
1 1
m= ⋅ ∫ − 0,261t ² + 3,119t + 15dt = ⋅ 183,408 = 22,926 (°C )
10 − 2 2 8
Das Flächenstück, das f(x) mit der x-Achse einschließt, rotiert von x=a bis x=b
um die x-Achse. Berechne das Volumen des entstehenden Drehkörpers.
[ f (x)] dx
b 2
=> V =π⋅∫
a
Beispiel 1: Die Fläche zwischen dem Schaubild von f mit f(x)=1+sin(x) auf [0;1,5π] und der x-Achse rotiert um
die x-Achse. Beschreibe den entstehenden Rotationskörper und berechne dessen Volumen.
Lösung:
Der Rotationskörper hat die Form einer liegenden Blumenvase und das Volumen
1,5π
1
Beispiel 2: Ein Sektglas „entsteht“ durch Rotation des Schaubildes der Funktion f ( x ) = ( 6 x − 12) im
5
Bereich von x=2 bis x=10 um die x-Achse. Erstelle eine Skizze.
a) Wie viele Volumeneinheiten (VE) Sekt gehen in das Glas, wenn es randvoll gemacht wird?
(Die „Klugscheißer“-Antwort lautet natürlich „0, da alles herausläuft“, aber das Glas wird selbstverständlich vorher aufgestellt !!!)
b) In welche Höhe (vom Glasboden aus gemessen) müsste der Eichstrich angebracht werden, damit bis dorthin
genau 100 VE im Glas sind?
Lösung:
10 1 2
192π
a) V = π ⋅ ∫ 5 ( 6 x − 12 ) dx =
5
≈ 120,637 VE (mit GTR oder ohne!)
2
u 1
b) V = π ⋅ ∫
3 12
(6 x − 12) dx = 100 (hier „versagt“ leider der GTR!!!) → π ⋅ u 2 − u = 100 →
5 5 5
2
2 500
u − 4u − = 0 → u1=9,553 (u2<0) Der Eichstrich müsste in 9,553 LE Höhe angebracht werden.
3π
Mathematik (Versuch einer) Zusammenfassung des Abitur-Stoffes 9
EXTREMWERTAUFGABEN
Bestimme u so, dass irgendwas maximal oder minimal wird oder
wie müssen bestimmte Punkte liegen, damit irgendwas maximal wird oder
bestimme den maximalen??? von irgendwas.
Was soll extremal werden? (Strecke, Dreiecksfläche, Rechtecksumfang, ...)
Zielfunktion Z(u) für das "Was" aufstellen (evtl. Nebenbedingungen beach-
ten). - Definitionsbereich der Zielfunktion bestimmen (falls nicht angegeben)!
Extrema der Funktion Z berechnen (siehe Funktionsuntersuchung )
Randwerte bestimmen
Fragestellung der Aufgabe anschauen und evtl. die gefragte Größe noch
berechnen, bzw. die gestellte(n) Frage(n) beantworten!
Beispiel 1:
Die Gerade x=u schneidet das Schaubild der Funktion f ( x ) = − x + 4 x im Punkt P, die x-Achse im Punkt
2
Q. Berechne u so, dass der Dreiecksinhalt ein Maximum annimmt und gib den maximalen Flächeninhalt des
entsprechenden Dreiecks an.
Zielfunktion :
A(u ) = − 12 u 3 + 2u 2 A' (u ) = − 23 u 2 + 4u A' ' (u ) = −3u + 4
Extrema bestimmen :
− 23 u 2 + 4u = 0 ⇒ u ⋅ ( − 23 u + 4) u1 = 0 u2 = 8
3
Maximale Fläche :
128
Amax = A( 83 ) = FE
27
Mathematik (Versuch einer) Zusammenfassung des Abitur-Stoffes 10
− 14 ⋅ x
Beispiel 2: Der Punkt P(uv) mit u≥0 liegt auf dem Schaubild von f ( x ) = 2e . Die Tangente in P an das
Schaubild begrenzt mit den Koordinatenachsen ein Dreieck. Berechne u so, dass der Inhalt dieses Dreiecks
extremal wird. Um was für ein Extremum handelt es sich?
→ Dreiecksflä che ( 21 ⋅ g ⋅ h)
wobei g = x - Wert des Tangentenschnittpunktes mit der x - Achse
und h = y - Achsenabschnitt der Tangente
⇒ es sind zunä chst die Gleichung der Tangente und deren Nullstelle zu berechnen
− 41 u − 41 u
Tangente: P(u 2 e ) m t = f ' ( u ) = − 21 ⋅ e einsetzen in y = m⋅ x + b
− 41 u − 41 u − 41 u u − 41 u − 41 u u
2e = − 21 ⋅ e ⋅u +b ⇒ b=e ( 2 + ) [ = h !!!] ⇒ y = − 21 ⋅ e ⋅x+e (2 + )
2 2
Zielfunktion:
2 2
−4u
1 u − u
1 u −4u
1 u
A( u) = 21 ⋅ ( 4 + u) ⋅ e ( 2 + ) = e 4 ( 4 + 2u + ) A' ( u ) = e (1 − )
2 4 8
Definitionsbereich:
0≤u≤∞
Extrema berechnen:
2
−4u
1 u
(1 − )=0 u =8 u1 = 8 ( ≈ 2,83) ( u1 = − 8 ) ∉ ∆
2
e ⇒ ⇒
8
Art des Extremums (zur Abwechslung einmal mit Vorzeichenwechsel von f ' ' ):
−2
1
f ' ( 2) = e (1 − 21 ) > 0 zwischen 2 und 3 Vorzeichenwechsel von f ' von + nach -
⇒ Art des Extremums: Maximum
f ' ( 3) = e 4 (1 − 98 ) < 0
−3
Randwerte:
A( 0) = 2 lim A( u) = 0 (!!! Da keine rechte Grenze angegeben ist !!!)
u →∞
Amax = A( 8 ) = 8,77 FE
Mathematik (Versuch einer) Zusammenfassung des Abitur-Stoffes 11
Bedingungen beachten! (... geht durch P, ... ist Hoch-, Tief-, Extrem-,
Wendepunkt, ... berührt, ... hat die Steigung, ... ist parallel zu, ...)
Beispiel 1:
Das Schaubild Kt einer ganzrationalen Funktion 3. Grades ft hat im Ursprung eine waagrechte Tangente und im
Punkt Pt(t0), [t≠0], die Steigung 3. Bestimme ft.
(I) f ( 0) = 0 ⇒ d=0
(II) f ' ( 0) = 0 ⇒ c=0 −b 3 -b
(a= ) 3
aus (III): a = in (IV): b = -
t
→ a=
(III) f ( t ) = 0 at + bt = 0
3 2
⇒ t t t
2
(IV) f ' ( t ) = 3 3at + 2bt = 3
2
⇒
3 3
f ( x) = ⋅x −
3 2
2
x
t t
Beispiel 2:
In der Funktion f ( x ) = ( x
2
+ ax + b ) ⋅ e − x sind a und b so zu bestimmen, dass das Schaubild der Funktion
die x-Achse bei -1 berührt.
*********************************************************************
Es ist eine Reihe von Punkten angegeben (Wertetabelle mit Punktepaaren)
Die Lösung erhält man durch REGRESSION! - (Dies geht mit dem GTR!)
Mathematik (Versuch einer) Zusammenfassung des Abitur-Stoffes 12
Beispiel:
Gegeben ist die Wertetabelle
0 1 2 3 4 5 6 7 8
4,1 3,9 3,1 2,1 1,55 2,0 3,8 8,3 15,4
Es soll nun eine Funktion gefunden werden, die diese Werte möglichst gut repräsentiert. Dazu lässt man sich die
Punkte erst einmal aufzeichnen.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
WICHTIG: Natürlich müssen in beiden Listen gleich viele Werte eingetragen werden!
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
2) Mit -. schaltet man nun Plot1 auf On:
→ b→ → b→ → -0
3) Ein Druck auf 6 zeigt jetzt die Lage der eingegebenen Punkte.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
4) Jetzt muss man sich für die Art der Regressionskurve entscheiden. Welche es gibt, zeigt
Für unser Beispiel wählen wir eine Funktion 3. Grades, also „6:CubigReg“. Am Bild-
schirm steht jetzt lediglich: (Bemerkung: Man könnte jetzt dahinter
noch, mit Komma getrennt, zwei Listen angeben (also etwa so: CubicReg L3,L4), mit
denen der GTR rechnen soll, aber wenn wir L1 und L2 benutzen, brauchen wir das →
nicht, denn diese beiden werden automatisch benutzt!!!)
Drückt man jetzt b, so berechnet der TI die Regressionskurve und zeigt die
Koeffizienten unserer Kurve 3. Grades an.
Sehr Nützlich: Gibt man hinter dem noch eine y-Variable an, also z.B. so wird
die Funktion in dieser y-Variable gespeichert! (y-Variablen erhält man über 2"b…)
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
5) (Eigentlich unnötig, aber…) Manchmal will man wissen, ob die berechnete Kurve die gegebenen Punkte gut
oder weniger gut repräsentiert. Dazu gibt es Maßzahlen (sie heißt r, r² und R²). Standardmäßig werden diese
nicht berechnet, man kann sie aber im „Funktionen-Catalog“ einschalten:
-_ (= CATALOG) und dann bis zum Befehl runterscrollen.
Führt man jetzt die Regression durch, erscheinen unter den Koeffizienten der Funktion
(je nach der Art der Regression, die man gewählt hat) noch Werte r, r² und/oder R². →
Bei uns ist R²=0.9996743797) was sehr, sehr gut ist. R² heißt Bestimmtheitsmaß.
Allgemein gilt: Je näher diese Diagnosewerte bei 1 liegen, desto besser ist die Regression.
Werte > 0,75 sind gut, darunter nicht. (Wer mehr wissen will → TI-Handbuch, Seite 12-23)
Bemerkung: Dieses Maß (das in unseren Aufgaben keine Rolle spielt) ist hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt.
Mathematik (Versuch einer) Zusammenfassung des Abitur-Stoffes 13
Beispiel:
1 −1 2 2
2 −3 2 1
Welchen Rang hat die Matrix A = ?
3 1 14 9
5 −8 4 −2
1 −1 2 2 ⋅ 2 ⋅ 3 ⋅ 5 1 −1 2 2
2 − 3 2 1 ⋅ (− 1) 0 1 2 3
⋅ (− 1)
3 1 14 9 0 0 0 9 ⋅1
5 − 8 4 − 2
⋅ (− 1) 0 0 0 −3 ⋅3
1 −1 2 2 1 −1 2 2
0 1 2 3 ⋅ 4 ⋅3 0 1 2 3
0 − 4 − 8 − 3 ⋅ (− 1) 0 0 0 9
0 3
6 12 ⋅ (− 1) 0 0 0 0
Die letzte Zeile
wird zu einer
Nullzeile
1442443
Der Rang von A
ist 3 (Rg A =3)
Mathematik (Versuch einer) Zusammenfassung des Abitur-Stoffes 14
Lösungsweg:
Beispiel:
1 2 t + 2 3 genau eine
Für welche Werte von t hat das LGS 3 2t + 2 −1 ⋅ x = 7 unendlich viele Lösung(en)?
t
4 1 − 4
keine
Mathematik (Versuch einer) Zusammenfassung des Abitur-Stoffes 15
1 2 t + 2 3 ⋅ 3 ⋅ t (t ≠ 0!!!)
Ein Blick auf das mittlere Element der
3 2t + 2 − 1 7 ⋅ (− 1)
2. Zeile zeigt, daß für t = 2 dort eine Null
t
4 1 − 4 ⋅ (− 1)
steht ! Damit ergibt sich die Frage, ob mit
1 2 t+2 3 Zeile 2 und 3 eine Nullzeile erzeugt
0 4 − 2t 3t + 7 2 Hinschauen!!! werden kann !!!!!
0 2t − 4 t 2 + 2t − 1 3t + 4 Hinschauen!!!
Für t = 2 ergibt sich :
1 2 t+2 3 1 2 4 3
0 − 2(t − 2 ) 3t + 7 2 ⋅1 0 0 13 2 ⋅ 20
0 2(t − 2 ) t 2 + 2t − 1 3t + 4 ⋅ 1
0
0 20 12 ⋅ (− 13)
1 2 t+2 3 1 2 4 3
0 − 2(t − 2 ) 3t + 7 2 0 0 13 2 ⇒ unlösbar für t = 2
0
0 t 2 + 5t + 6 3(t + 6 ) 0 0 0 − 116
1 2 t+2 3
0 − 2(t − 2 ) 3t + 7 2 ←!!!
Merke:
0 0 (1 2 )(t43
t +42 + 3) 31
(t2+3 2 ) Immer, wenn als erstes Element in einer Zeile der
Dreiecksmatrix ein Ausdruck mit Parameter steht, kann
Term1 Term 2
es weitere Sonderfälle (= mehrdeutig oder unlösbar)
Nullstellen von Term 1 sind - 2 und - 3 geben!!!
Da - 2 ebenfalls Nullstelle von Term 2
ist ⇒ für t = -2 ergibt sich eine Nullzeile
⇒ LGS mehrdeutig lösbar für t = -2
Für t = -3 ist Term 2 NICHT 0
⇒ LGS unlösbar für t = -3
Ergebnis:
Beispiel:
− 3 t 9
Für welche Werte von t ist das hom. LGS − t 3 3 ⋅ x = o nichttrivial lösbar? Gib die Lösung für t=1
0 − 2t 0
an.
− 3 t 9 0 ⋅ t Sonderfälle:
− t 3 3 0 ⋅ (− 3)
0 − 2t 0 0 t = 3:
− 3 9 0 − 3 3 9 0
t
2
0 t − 9 9t − 9 0 ⋅ 2t 0 0 18 0 ⇒ nur trivial lösbar
0 − 6 0 0
0 − 2t 0 0 ⋅ t 2 − 9 (t ≠ ±3 !!!)
− 3 t 9 0
2 t = -3 :
0 t −9 9t − 9 0
− 3 − 3 9 0
0 18t − 18t 0
2
0
0 0 − 36 0 ⇒ nur trivial lösbar
− 3 0
0 6 0 0
t 9
2
0 t − 9 9t − 9 0
0 0 18t (t − 1) 0
Das LGS hat ∞ viele Lösungen für t = 0
und t = 1 )
Lösung für t = 1 :
0 3
(HINWEIS: Die Lösung entspricht geometrisch einer Geraden im R³!!! x = 0 + a ⋅ 0 )
0 1
Mathematik (Versuch einer) Zusammenfassung des Abitur-Stoffes 17
Beispiel:
1 1 t t + 2
Für welche Werte von t hat das inhom. LGS t 2t
0 ⋅x =
t genau eine, unendlich viele, keine
1 t + 1 − 2 − t
Lösung?
1 1 t t + 2 ⋅ t ⋅1 Sonderfall t = 0 :
t 2t 0 t ⋅ (− 1)
1 t + 1 − 2 − t
⋅ (− 1)
1 1 0 2
1 1 t t+2
0 0 0 0 ⇒ LGS mehrdeutig lösbar
2 2
0 − t t t + t ⋅1
1 1 − 2 0
0 − t t + 2 2 t + 2 ⋅ (− 1)
1 1 t t+2
2 2 Das inhomogene lineare Gleichungssystem ist
0 − t 2 t t +t
0 0 t − t − 2 t2 − t − 2 also mehrdeutig lösbar für t ∈ {0;-1;2} und
eindeutig lösbar für alle anderen Werte von t.
Der Fall, daß das LGS unlösbar ist tritt für
1 1 t t+2
2 2
0 −t t t +t ←!!! kein t ein !
0 0 (1
t + 1)(t − 2 ) (t + 1)(t − 2 )
4243 14243
Term 1 Term 2
Beispiel 1:
1 2 t 3
2 10 4t + 2 x1 2t + 6
Für welche Werte von t hat das LGS
4 ⋅ x2 = 1
eine Lösung?
0 0
− 1 − 5 − 2t − 5 x 3 − 4 − t
3 6 6t + 6 9
1 2 t 3 ⋅2 ⋅1 ⋅3 1 2 t 3
2 10 4t + 2 2t + 6 ⋅( -1) 0 −6 −2 t − 2 −2 t
0 0 4 1 0 0 4 1 ⋅( −2)
−1 −5 −2 t − 5 −4 − t ⋅1 0 0 8 2 ⋅1
0 0 −3t − 6
3 6 6t + 6 9 ⋅( -1) 0
1 2 t 3 1 2 t 3
0 −6 −2t − 2 −2t ⋅1 0 −6 −2 t − 2 −2 t
0 0 4 1 ⋅( −3t − 6) t ≠ −2 0 0 4 1
0 −3 − t − 5 −1 − t ⋅( −2 ) 0 0 0 0
0 0 −3t − 6 0 ⋅( -4) 0 0 0 −3t − 6 Nullzeile nur für t = -2
(Der Sonderfall t = -2 muß später mit dieser t = -2 war aber ausgeschlossen worden =>
Matrix gesondert untersucht werden !) für t ≠ -2 ist das LGS nicht lösbar !
Prüfung für t = -2 ergibt zwei Nullzeilen ⇒
Das System ist (nur) für t = -2 lösbar.
Beispiel 2:
− 4 3 2
x1
Welche Lösungen hat das LGS 5 − 4 ⋅ = 0 ?
x
2
1 2 5
− 4 3 2 ⋅ 5 ⋅1 − 4 3 2
5 − 4 0 ⋅ 4 0 − 1 10
2 1 5 ⋅ 2 0
0 62
− 4 3 2 ⇒ Die 3. Zeile kann nicht zur Nullzeile
0 − 1 10 ⋅ 5 gemacht werden ⇒ Das LGS ist unlösbar
0 5 12 ⋅ 1
Mathematik (Versuch einer) Zusammenfassung des Abitur-Stoffes 19
Unterbestimmte Gleichungssysteme
Gib den Lösungsvektor des LGS ... an.
Ein unterbestimmtes ist ein LGS mit weniger Gleichungen als Unbekannten.
Da man keine quadratische Form hat, kann man diese höchstens durch Ergänzen
von Nullzeilen herstellen. Nullzeilen bedeuten aber (fast (*)) immer unendlich
viele Lösungen! ⇒ ein unterbestimmtes LGS hat (fast (*)) immer unendlich viele
Lösungen! Man bringt also das LGS so weit als möglich auf "Dreiecksform" und
berechnet dann wie üblich den Lösungsvektor.
Achtung:
(*)
Dieses „fast“ bedeutet, dass es Ausnahmen gibt! Ein LGS mit einer Nullzeile kann auch unlösbar sein;
wenn sich nämlich bei der Berechnung der „Dreiecksform eine Zeile ergibt, die in der Koeffizientenmatrix
nur Nullen hat, im Ergebnisvektor jedoch nicht ( 0 0 0 | 3 )!
Sicher ist nur eines: Ein unterbestimmtes LGS kann nie eindeutig lösbar sein!
Beispiel:
x1
3 3 4 6 0
x2
Gib den Lösungsvektor des LGS − 1 3 − 2 2 ⋅ = 2 an.
5 0 2 1 x 3 − 1
x
4
3 3 4 6 0 ⋅1 ⋅ 5
Wir setzen x 4 = a
−1 3 − 2 2 2 ⋅ 3
5 0 2 1 − 1 ⋅ (− 3) (da die 4. Zeile eine Nullzeile wäre ! )
8a + 3
⇒ −11x3 − 8a = 3 ⇒ x 3 =
3 3 4 6 0 11
0 12 − 2 12 6 ⋅ 5 8a + 3 18 − 29a
0 15 14 27 3 ⋅ (− 4 ) ⇒ 6 x2 − 1 ⋅ + 6a = 3 ⇒ x 2 =
11 33
18 − 29a 8a + 3
3 3 4 6 0 ⇒ 3x1 + 3 ⋅ + 4⋅ + 6a = 0
33 11
0 12 − 2 12 6
0 0 − 66 − 48 18 23a + 10
⇒ x1 = −
11
3 3 4 6 0
0 12 − 2 12 6 : 2 23a + 10
0 0 − 66 − 48 18 : 6 −
11
(Damit die Zahlen kleiner werden !) 18 − 29a
Damit ist der Lösungsvektor x = 33
3 3 4 6 0 8a + 3
0 6 − 1 6 3 11
0 0 − 11 − 8 3 a
Mathematik (Versuch einer) Zusammenfassung des Abitur-Stoffes 20
VEKTOREN IM R3
Was sind Vektoren?
- Vektoren kann man als Verschiebungen (Translationen) ansehen. Ein Vektor hat eine Länge
und eine Richtung (wie eine Schiebung).
- Ortsvektoren sind solche, die vom Ursprung ausgehen und damit Punkte im Koordinaten-
system festlegen. Jeder Punkt P legt also einen Ortsvektor fest.
- Vektoren werden auch durch 2 Punkte (Anfangs- und Endpunkt) festgelegt. Punktkoordi-
naten werden waagerecht, Vektorkoordinaten senkrecht geschrieben [P(1|2|3)].
- Eine Linearkombination von Vektoren a, b, c ist eine Summe/Differenz von Vielfachen
dieser Vektoren, also z.B.
4⋅a +5⋅b + 2⋅c oder 2,3⋅a -5⋅b + 12⋅c oder a - c oder r⋅a +s⋅b + t⋅c
- Vektoren sind nichts anderes als sx1-Matrizen, also s Zeilen und nur eine Spalte, daher kann
man mit Vektoren rechnen wie mit Matrizen und es gelten die gleichen Rechenregeln wie für
Matrizen!
Beispiel a): Bestimme die Koordinaten des Vektors a vom Punkt A(1|-5|0) zum Punkt
B(4|-5|0). Bestimme ebenfalls den Vektor b von B nach A.
Lösung:
→ 4 1 4 −1 3 → 1 4 1 − 4 − 3
AB = a = − 5 − − 7 = − 5 − ( −7) = 2 BA = b = − 7 − − 5 = − 7 − ( −5) = − 2 ( =− a! )
0 3 0 − 3 − 3 3 0 3−0 3
Beispiel b): Bestimme den Ortsvektor des Mittelpunktes der Strecke pq mit P(4|0,7| − 2 )
und Q(12|-1,3| 3 2 ).
Lösung:
Mittelpunkt der Strecke PQ:
4 + 12
x1M = =8
2
8
0,7 + ( −1,3)
x2 M = = −0,3 ⇒ M(8 | -0,3 | 2 ) ⇒ xM = − 0,3
2 2
− 2 +3 2
x3 M = = 2
2
Mathematik (Versuch einer) Zusammenfassung des Abitur-Stoffes 21
1 2 1
Beispiel b): Für welche Werte von t sind die Vektoren a = 2t ,b = 2t , c = 1
0 1 0,5t
nicht linear unabhängig?
Lösung:
1 2 1 ⋅ (−2t ) t ≠ 0 1 2 1 1 2 1 l.a. wenn
2
A = 2t 2t 1
⋅ 1 ⇒ 0 − 2t − 2t + 1 ⋅ 1 ⇒ 0 − 2t
− 2t + 1 ⇒ t − 2t + 1 = 0
− 2t + 1
2
0 1 0,5t 0 1 0, 5t ⋅ 2t 0 0 t t =1
Sonderfall: t=0 in die erste Matrix eingesetzt ergibt => Rg A = 3 => die drei Vektoren sind l.u.
ERGEBNIS: a, b, c sind nicht linear unabhängig (also linear abhängig!) nur für t=1.
(Puh, das war jetzt rein sprachformuliertechnischerweise gesehen nicht gerade unschwer!)
Mathematik (Versuch einer) Zusammenfassung des Abitur-Stoffes 22
Beispiel a): Bestimme eine Gleichung für die Gerade g, die durch die Punkte P(1|2|3) und
Q(2|-1|5) geht.
Lösung:
AlsAufpunktnimmtmaneinender beidenPunkte(welcherist egal!), sagen wirP. 2 1 1
AlsRichtungsvektornimmt manden Vektor vonP nachQ, nennen wirihn a : a = − 1 − 2 = − 3
5 3 2
1 1
Damitist eineGleichungder Geradeng : x = 2 + t ⋅ − 3 (t ∈ R)
3 −
Beispiel a): Bestimme eine (Parameter-) Gleichung der Ebene E durch die Punkte P(1|2|3),
Q(2|-1|5) und R(-2|0|4).
Lösung:
Als Aufpunkt nimmt man wieder einen der drei Punkte (welcher ist egal, sagen wir P. 1
Als Richtungsvektoren nehme ich die Vektoren von P nach Q (a) und von P nach R (b).
a = − 3 (von vorhin)
Von Q nach R ginge natürlich auch, wichtig ist nur, dass insgesamt alle drei Punkte
benutzt werden! 2
− 2 1 − 3 1 1 − 3
b=
0 − 2 = − 2 Damit ist eine Gleichung der Ebene: x = 2 + r ⋅ − 3 + s ⋅ − 2 (r,s ∈R)
4 3 1 3 2 1
Mathematik (Versuch einer) Zusammenfassung des Abitur-Stoffes 23
3 1
Lösung 2: (**) 2x1 = 3x2 - x3 +6 => x1 =
x2 − x3 + 3
2 2
3 1
x2 = r und x3 = s in (**) eingesetzt ergibt x1 = r − s + 3
2 2
als Vektor geschrieben:
3 − 1
x1 3 + 23 r − 12 s 3 !!! 3 3 − 1
2
2
x2 = r ⇒ x = 0 + r ⋅ 1 + s ⋅ 0 ⇒ x = 0 + r ⋅ 2 + s ⋅ 0
x s 0 0 1 " erweitern" 0 0 2
3
(Es ist leicht zu zeigen, dass beide Lösungswege dieselbe Ebene ergeben! Schnitt der beiden
Ebenen ergibt ihre Gleichheit! Es ist also egal, nach welcher Variablen man auflöst.)
5
Lösung: x3 = => mit x1 = r und x2 = s ergibt sich
11
x1 r 1 0
0
=
2
x s ⇒ x = 0 + r ⋅ 0 + s ⋅ 1
x 11 11
0 0
3 5 5
2 1 4 − 1
Beispiel b): Gegeben sind ga: x = − 5 + r ⋅ a und ha: x = − 4 + s ⋅ 1 mit a∈R.
4 2 2 2a
Bestimme a so, dass sich die Geraden schneiden. Welche Koordinaten hat der Schnittpunkt S?
Lösung:
2 1 4 − 1 1 − 1 2 1 1 2 ⋅ ( − a )⋅ ( −2) a ≠ 0
− 5 + r ⋅ a = − 4 + s ⋅ 1 ⇒ r ⋅ a − s ⋅ 1 = 1 ⇒ a − 1 1 ⋅ 1
4 2 2 2a 2 2a − 2 2 − 2a − 2 ⋅1
1 1 2 ⋅ ( − a ) 1 1 2
(*) eindeutig lösbar wenn - 4 a + 8 = 0
0 − a − 1 − 2a + 1 ⋅ 2 ⇒ 0 − a − 1 − 2a + 1 ⇒a = 2
0 2( − a − 1) − 6 ⋅ ( −1) 0 0 − 4a + 8
1 1 2 ⋅ ( −2) 1 1 2 1 1 2
Sonderfall : a = 0 0 − 1 1 ⇒ 0 − 1 1 ⋅ ( −2) ⇒ 0 − 1 1 unlösbar
2 0 − 2 ⋅1 0 − 2 − 6 ⋅1 0 0 − 8
1 1 2 4 −1 3
schneiden sich (*) − 3s = −3
⇒ ⇒ 0 − 3 − 3 S : x S = − 4 + 1 ⋅ 1 = − 3 ⇒ S (3 | −3 | 6)
für a = 2 0 0 0 s = 1
2
2 ⋅ 2 6
Mathematik (Versuch einer) Zusammenfassung des Abitur-Stoffes 26
1 0 − 1 − 1 ⋅ ( −2 ) ⋅ 1 1 0 − 1 − 1 1 0 − 1 − 1
Das LGS ist
2 − 1 0 2 ⋅1 ⇒ 0 − 1 2 4 ⋅ 1 ⇒ 0 − 1 2 4 eindeutig lösbar !
−1 1 − 2 3 ⋅1 0 1 − 3 2 ⋅ 1 0 0 − 1 6
Damit schneidet die Gerade g die Ebene in einem Punkt. Berechnung des Durchstoßpunktes P :
Jetzt wirkt sich der Trick vom Anfang aus, in g eingesetzt 1 1 − 5
denn r kommt als erster Parameter raus und − r = 6 ⇒ r = −6 ⇒ xS = 2 − 6 ⋅ 0 = 2
das reicht schon, um in g einzusetzen !!! 4 2 − 8
(s und t könnte man jetzt zur Probe auch noch ausrechnen und in die Gleichung von E einsetzen.
Es muß dann der gleiche Ortsvektor rauskommen). Damit ist der Durchstoßpunkt P(-5 | 2 | -8).
− 2 4
Beispiel b): Gib die Durchstoßpunkte von g: x = 4 + t ⋅ 2 durch die 3 Koordinatenebenen an.
7 − 3
Lösung:
1 0 1 0 0 0
Die Gleichungen der K.ebenen : E x1x2 : x = a ⋅ 0 + b ⋅ 1 E x1x3 : x = a ⋅ 0 + b ⋅ 0 E x2 x3 : x = a ⋅ 1 + b ⋅ 0
0 0 0 1 0 1
Um diese Durchstoßpunkte zu berechnen könnte man g mit jeder der 3 Ebenen schneiden = mühsam. Schneller
geht es, wenn man berücksichtigt, daß jeweils eine der Schnittpunktkoordinaten = 0 sein muß, je nachdem, mit
welcher der Koordinatenebenen man schneidet : mit E x1x2 muß x3 = 0 sein, mit E x1x3 x2 = 0, mit E x2 x3 x1 = 0
Schnitt mit E x1x2 : (die x 3 - Koordinate muß 0 sein ⇒) 7 − 3t = 0 ⇒ t = 7
3 ⇒ S12 ( 223 | 263 | 0)
Schnitt mit E x1x3 : (die x 2 - Koordinate muß 0 sein ⇒) 4 + 2t = 0 ⇒ t = −2 ⇒ S13 ( −10 | 0 | 13)
Schnitt mit E x2 x3 : (die x 1 - Koordinate muß 0 sein ⇒) 2 + 4t = 0 ⇒ r = 1
2 ⇒ S 23 (0 | 5 | 112 )
Mathematik (Versuch einer) Zusammenfassung des Abitur-Stoffes 27
Lösung:
4 6 − 11 23 1 0 − 0,7 2,3 2,3 + 1,7 a
1 −1 −1 0
→
0 1 − 1,7 2,3 → x = 2,3 + 0,7 a →
a
2,3 1,7
Schnittgerade x = 2,3 + a ⋅ 0,7
0 1
2) Schnitt von Ebene (in KF ) und Gerade (in PF) wird auf eine einfache Glei-
chung reduziert (→ Geraden“scheiben“ in die Ebenengleichung einsetzen)
4 5
Beispiel: Untersuche die Lage von g: x = 4 + r ⋅ 1 und zur Ebene E: 4x1 + 3x2-5x3 = 11
7 − 1
Lösung:
Von der Geraden: x1 = 4+5r x2 = 4+r x3 = 7-r in die Ebene einsetzen →
9
4(4+5r) + 3(4+r)-5(7-r) = 11 → r=
14
Mit diesem r kann der Schnittpunkt (= Durchstoßpunkt) durch die Ebene berechnet werden:
4 5 101 101 65 89
9 1 → S( | | )
x = 4 + ⋅ 1 = 65
7 14 − 1 14 89
14 14 14
Lösung:
x1 -Achse: x2 = x3 = 0 → 7x1 = 14 → x1 = 2 → S1(2|0|0)
14 14
x2 -Achse: x1 = x3 = 0 → -11x2 = 14 → x2 = − → S2(0| − |0)
11 11
14 14
x2 -Achse: x1 = x2 = 0 → 5x3 = 14 → x1 = → S1(0|0| )
5 5
(Die Spurgeraden ergeben sich aus den Geraden durch je zwei Spurpunkte!)
Mathematik (Versuch einer) Zusammenfassung des Abitur-Stoffes 29
LAPLACE- WAHRSCHEINLICHKEITEN
Von „Laplace-Wahrscheinlichkeit“ spricht man bei Zufallsexperimenten, bei
denen alle Ergebnisse die gleiche Wahrscheinlichkeit haben (Gleichverteilung).
Z.B. Münzwurf mit idealer Münze, Würfeln mit idealem Würfel, usw.)
Beispiel:
Eine Lostrommel enthält 100 Lose, jedes 10. davon ist ein Gewinn.
a) Mit welcher Wahrscheinlichkeit ist das 1. gezogene Los ein Gewinn ?
b) Wie groß ist diese Wahrscheinlichkeit, wenn man bereits 10 Lose gezogen hat und alle 10
Nieten waren ?
c) Wieviele Nieten müsste man mindestens herausnehmen, damit die Wahrscheinlichkeit für
einen Gewinn beim ersten Los größer als 20% ist?
Lösung:
10
a) P(1. Los ist ein Gewinn)=
100
10 1
b) P(10 Nieten gezogen, 11. ist ein Gewinn)= =
90 9
Anzahl Gewinne 10
c) P(Gewinn)= = und das soll > 20% also >0,2 sein
Anzahl Lose 100 − n
10
> 0,2 -> 10>0,2.(100-n) -> 10> 20-0,2n ->
100 − n
0,2n > 10 -> n>50 Man müsste also mindestens 51 Nieten herausnehmen!
Mathematik (Versuch einer) Zusammenfassung des Abitur-Stoffes 30
MEHRSTUFIGE ZE / PFADREGEL
Führt man bei einem Zufallsexperiment eine Tätigkeit mehrfach hintereinander aus, so spricht
man von einem mehrstufigen Zufallsexperiment. Z.B. mehrfaches Ziehen einer Kugel aus
einer Urne, mehrfaches würfeln, ... Solche Experimente stellt man am besten in einem Baum
dar.
WICHTIG: Es ist dabei zu unterscheiden, ob mit oder ohne „zurücklegen“ agiert wird!
Dabei gilt die Pfadregel: Im Baumdiagramm ist die Wahrscheinlichkeit eines Pfades gleich
dem Produkt der Wahrscheinlichkeiten auf den Teilstrecken des Pfades.
Beispiel: Aus einer Urne mit 3 weißen und 4 schwarzen Kugeln werden drei Kugeln gezogen.
w
3 w 1 w
3
7
2
w 4
5
4
w 7 7 s w 6 5 s
3 4 3
7
w 3 4
6
2
5
w
7 7 7
s 4 s s 3
s
5
7
4
w
3 w 4 2 w
7 3
4
7 7 3 w 5
3
s 7 s 6 s
7 s 5
4
3
7
w 3
6
3
5 w
7 s 4 s 2
7 s 5 s
Beispiele für die Pfadregel:
3 3 3 27 3 2 1 1
P(www)= ⋅ ⋅ = P(www)= ⋅ ⋅ =
7 7 7 343 7 6 5 35
3 4 3 36 3 4 2 4
P(wsw)= ⋅ ⋅ = P(wsw)= ⋅ ⋅ =
7 7 7 343 7 6 5 35
Um z.B. die Wahrscheinlichkeit zu berechnen, dass man genau 2 weiße Kugeln zieht, muss
man mehrere Pfade des Baumes addieren.
4 3 3 3 4 3 3 3 4 108 4 3 2 3 4 2 3 2 4 12
= ⋅ ⋅ + ⋅ ⋅ + ⋅ ⋅ = = ⋅ ⋅ + ⋅ ⋅ + ⋅ ⋅ =
7 7 7 7 7 7 7 7 7 343 7 6 5 7 6 5 7 6 5 35
Mathematik (Versuch einer) Zusammenfassung des Abitur-Stoffes 31
Beispiel 1: In einer Urne befinden sich 6 rote Kugeln, die die Zahlen 1 bis 6 tragen und 6 weiße Kugeln, die
die Zahlen 1 bis 6 tragen. Es wird ein Mal eine Kugel gezogen.
2 1 6 1
P(es ist eine 6)= = P(die Kugel ist rot)= =
12 6 12 2
1
P(es ist eine rote 6)= (beides gleichzeitig eingetroffen!!!)
12
Das sind alles noch keine bedingten Wahrscheinlichkeiten!!! Aber jetzt:
Man weiß, dass die gezogene Kugel die 6 trägt => Mit welcher W. ist sie rot?
1
P ( man zog eine 6, die zudem noch rot war ) 1
Pman zog eine 6(man zog eine rote Kugel)= = 12 =
P ( man zog eine 6) 2 2
12
(Wenn man schon weiß, dass die Kugel eine 6 ist, dann gibt es nur noch 2 Möglichkeiten, nämlich rot oder weiß)
oder andersherum:
Man weiß, dass die gezogene Kugel rot ist => Mit welcher W. trägt sie die 6?
1
P ( man zog eine 6, die zudem noch rot war ) 1
Pman zog eine rote Kugel(man zog eine 6)= = 12 =
P ( man zog eine rote Kugel ) 1 6
2
(Wenn man hingegen weiß, dass die Kugel rot ist, dann gibt es immerhin noch 6 Möglichkeiten, nämlich 1, 2, 3 ,4 ,5, 6)
Beispiel 2: Bei der letzten Wahl entfielen 30% der Stimmen auf die Partei „Fortschritt“, 60% der Stimmen auf
die Partei „Gerechtigkeit“ und 10% auf die Partei „Zukunft“. Unter den Wählern waren Jungwählerinnen und -
wähler und Altwählerinnen und -wähler. Jungwählerinnen und -wähler waren bei der Partei „Fortschritt“ 2% ihrer
Wähler, bei der Partei „Gerechtigkeit“ 1% ihrer Wähler und bei der Partei „Zukunft“ 15% ihrer Wähler. Man hat
eine Jungwählerin vor sich.
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie die Partei „Zukunft“ gewählt hat?
Lösung:
F: Partei „Fortschritt“ J: Jungwählerinnen und -wähler
G: Partei „Gerechtigkeit“ A: Altwählerinnen und -wähler
Z: Partei „Zukunft“
P( Z ∩ J )
PJ(Z) =
P( J )
J
2
100
10 15
F 98
A
⋅
30
100
= 100 100
1
100 J 30 2 60 1 10 15
60
100 G
100
⋅ + ⋅ + ⋅
99 100 100 100 100 100 100
A
100
10
100 Z 15 5
100 J = ≈ 0,56 = 56%
85
9
100 A
gesucht: PJ(Z)
Mathematik (Versuch einer) Zusammenfassung des Abitur-Stoffes 32
2) Viele Aufgaben zur bedingten Wahrscheinlichkeit lassen sich sehr leicht mit einer
VIERFELDERTAFEL lösen. Voraussetzung ist, dass man eine solche Tafel mitgeliefert
bekommt oder genügend Informationen hat, eine solche zu erstellen!
Dann jedoch muss man das Ergebnis nur aus der Tabelle ablesen.
(Wir gehen natürlich davon aus, dass dazusetzen bzw. wegrennen ausschließlich allergiebedingt vorkommt! ;-))
49
Lösung: Dieter kann sich setzen mit: P ( K )= ≈ 52 %
H 94
50
Heidi muss flüchten mit: P (H)= ≈ 50 %
K 99
Beispiel 2:
In 25% einer Produktionsmenge von Ü-Eiern befindet sich ein einteiliges Spielzeug, in einem Fünftel davon ist
dies eine Figur aus dem neusten Disneyfilm. 60% der Eier enthalten ein mehrteiliges Spielzeug, das nichts mit
dem Film zu tun hat.
a) Durch Schütteln kann man bei einem Ei feststellen, dass es mehrere Teile enthält. Wie groß ist die
Wahrscheinlichkeit, dass dieses Ei etwas aus dem Disneyfilm enthält?
b) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, irgendetwas aus einem Kinofilm zu bekommen, wenn man 10 Eier kauft?
Lösung:
15 1 E 5 20 25
a) Pmehrere Teile(Film)= =
75 5
M 15 60 75
10
80
b) P(mind. 1 Film)= 1-P(kein Film)=1- ≈0,893 20 80 100
100
Mathematik (Versuch einer) Zusammenfassung des Abitur-Stoffes 33
(Dies nennt man wegen der „Herkunft“ von oben auch den speziellen Multiplikationssatz.)
Beispiele:
1) Ein idealer Würfel wird zweimal geworfen.
ZUFALLSVARIABLEN
Viele Zufallsexperimente liefern als Ergebnis Zahlen, weshalb man auf die Idee kam,
Zufallsvariablen einzuführen.
Eine Zufallsvariable X nimmt bei jedem Ergebnis einen Zahlenwert xi an, ordnet also jedem
Ergebnis eine Zahl zu.
Beispiele:
1) Es wird ein Mal mit einem idealen Würfel gewürfelt.
b) Die Zufallsvariable Y gebe die Anzahl der Würfe an, bis eine 6 gewürfelt wird.
P(X=1) hieße also P(im ersten Wurf kommt eine 6)
c) Die Zufallsvariable Z gebe die Summe der gewürfelten Zahlen an, bis eine 6 gewürfelt wird.
Das Ereignis X=3 hieße hier:
beim zweiten Wurf kam eine 6 nachdem im ersten Wurf eine 3 kam
oder beim dritten Wurf kam die 6, nachdem zuerst eine 1 und dann eine 2 kam
oder beim dritten Wurf kam die 6, nachdem zuerst eine 2 und dann eine 1 kam
2) Eine Urne enthalte 2 rote und 2 weiße Kugeln, die nacheinander ohne Zurücklegen gezogen werden. Die
Zufallsvariable X gebe die Zahl der Züge an, bis beide roten Kugeln gezogen sind.
Die Verteilung der Zufallsvariablen X kann man gut in einer Tabelle darstellen:
xi 2 3 4
1 1 1
P(X=xi)
6 3 2
Für die Wahrscheinlichkeitsverteilung einer Zufallsvariablen X muss also erst geklärt werden:
- Was soll X sein? (Wie ist X definiert?
- Welche Werte kann X annehmen?
3) Ein Sportschütze trifft mit der Wahrscheinlichkeit 0,8 die Scheibe. Er hat höchstens 4 Versuche und hört nach
dem ersten Treffer auf. Mit welcher Wahrscheinlichkeit schießt er 0-, 1-, 2-, 3-, 4mal daneben?
xi 0 1 2 3 4
0,8 0,2.0,8 0,2². 0,8 0,2³.0,8= 0,24=
P(X=xi)
=0,16 =0,032 0,0064 0,0016
Mathematik (Versuch einer) Zusammenfassung des Abitur-Stoffes 35
Vor allem bei (Glücks-) Spielen interessiert, ob die Chancen, etwas zu gewinnen größer sind,
als die, etwas zu verlieren. Da dies nicht immer so einfach zu sagen ist, wie bei einem
einfachen Münzwurf, hat man den ERWARTUNGSWERT eingeführt, der einem sagt,
welchen Gewinn man erwarten kann (wenn man sehr, sehr oft unter exakt gleichen
Bedingungen spielt!!!).
Er gibt so etwas wie den durchschnittlich zu erwartenden Gewinn an!
Definition: Ist X eine Zufallsvariable, welche die Werte x1 ,x2 , ..., xn annehmen kann, so heißt
die reelle Zahl E(X) mit E(X) = x1.P(X=x1) + x2.P(X=x2) + ... + xn.P(X=xn)
Erwartungswert der Zufallsvariablen X.
Der Erwartungswert wird oft auch mit dem griechischen Buchstaben µ (lies: Mü) bezeichnet.
Merke: Ein Glücksspiel ist fair, wenn der Erwartungswert des Gewinns für jeden Spieler
gleich Null ist. Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit zu gewinnen für alle Spieler gleich
groß ist.
Beispiel: Ein Spieler zahlt einen Euro Einsatz und wirft drei ideale Würfel. Erscheint dabei die 6 ein-, zwei- oder
dreimal, so erhält er seinen Einsatz zurück und außerdem einen Gewinn von 1 bzw. 2 bzw. 3 Euro. Erscheint
keine 6, so ist der Einsatz verloren.
a) Zeige, dass das Spiel nicht fair ist.
b) Wie hoch müsste der Einsatz sein, damit das Spiel fair wird?
Lösung: a) Wir berechnen den Erwartungswert mit Hilfe einer Tabelle. X sei der Gewinn.
Da E(X)<0 ist, ist lohnt sich das Spiel für den Spieler nicht, bzw. es ist (zu seinen Ungunsten) nicht fair.
b) Damit E(X)=0 ist, rechnen wir mit einem allgemeinen Einsatz z. Es muss gelten:
0 = -0,5787.z + 0,3472 + 0,1388 + 0,0138 und damit z ≈ 0,86€ und das Spiel wäre fair.
Mathematik (Versuch einer) Zusammenfassung des Abitur-Stoffes 36
B) Varianz
Die Varianz (bzw. die Standardabweichung) ist ein Parameter, um die Qualität der
Abweichung von einem zu erwartenden Mittelwert zu beurteilen.
Ist X eine Zufallsvariable, die die Werte xi annimmt, so heißt die reelle Zahl V(X) mit
V(X) = (x1-E(X))².P(X=x1) + (x2-E(X))².P(X=x2) + ... + (xn-E(X))².P(X=xn)
die Varianz der Zufallsvariablen X, wobei
Bemerkung: S(X)= V ( X ) heißt Standardabweichung von X und wird auch mit dem griechischen Buchstaben
σ (lies: Sigma) bezeichnet, die Varianz heißt entsprechend σ².
Beispiel: Zwei Maschinen A und B schneiden Stahlstifte auf vorgeschriebene Längen zu. Bei einer Einstellung
der Maschinen auf eine Solllänge von 10,0 mm ergaben Untersuchungen über auftretende Abweichungen
folgende Wahrscheinlichkeitsverteilungen für die anfallenden Längen:
Maschine A:
xi 9,8 9,9 10 10,1 10,2
P(xi) 0,1 0,1 0,6 0,1 0,1
Maschine B
xi 9,8 9,9 10 10,1 10,2
P(xi) 0,1 0,2 0,4 0,2 0,1
Lösung:
Berechnet man für beide Maschinen den Erwartungswert, so ergibt sich in beiden Fällen 10,0 mm. D.h. bei
beiden Maschinen ist auf lange Sicht die Länge der Stifte 10 mm. Man braucht ein weiteres
Entscheidungskriterium.
Man wird also Maschine A vorziehen, denn die einzelnen Solllängen weichen weniger vom Erwartungswert ab
als bei Maschine B. Maschine A arbeitet also „zuverlässiger“.
Als Standardabweichung ergibt sich: σX = 0,1 und σY = 0,1095445. Der Wert der Standardabweichung für
Maschine A ist kleiner als für B.