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0110741033 |
ANDREAS SCHNEIDER
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UNGLEICHUNGEN
DA S B U C H D E R E R K L Ä R U N G E N
Inhaltsverzeichnis
Ungleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Lineare Ungleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Quadratische Ungleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Bruchungleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
Betragsungleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
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Ungleichungen
In diesem Kapitel schauen wir uns an, was Ungleichungen sind.
Inhaltsverzeichnis
1. Einordnung
2. De�nition
3. Eigenschaften
4. Rechenregeln
5. Ungleichungen lösen
Erforderliches Vorwissen
1. Einordnung
Eine Gleichung ist ein mathematischer Ausdruck, der aus zwei Termen
besteht, die durch das Gleichheitszeichen („=“) verbunden sind.
Beispiel 1
3=3
Beispiel 2
(a − b) 2 = a 2 − 2ab + b 2
Beispiel 3
y = x2 − 5
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2. De�nition
Eine Ungleichung ist ein mathematischer Ausdruck, der aus zwei Termen
besteht, die durch eines der Vergleichszeichen < (Kleinerzeichen), ≤
(Kleinergleichzeichen), > (Größerzeichen) oder ≥ (Größergleichzeichen)
verbunden sind.
Beispiel 4
3<4
Beispiel 5
x ≥ 3,75
Beispiel 6
(a + b) > (c + d)
Der „Winkelhaken“ ist immer nach der größeren Seite hin geö�net.
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Merkhilfe: In der Grundschule stellt man sich diesen „Winkelhaken“ auch als
Krokodilmaul vor: Das Krokodil ist nämlich schlau und frisst immer den größeren Teil.
Beispiel 7
Beispiel 8
3. Eigenschaften
Re�exivität
a≤a
Transitivität
Antisymmetrie
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4. Rechenregeln
a<b ⟺ b>a
a≤b ⇒ a+c≤b+c
In Worten: Auf beiden Seiten einer Ungleichung darf dieselbe Zahl addiert werden.
a ≤ b und c ≤ d ⇒ a+c≤b+d
a < b und c ≤ d ⇒ a+c<b+d
a ≤ b und c ≥ 0 ⇒ ac ≤ bc
In Worten: Eine Ungleichung darf mit einer nichtnegativen (!) Zahl multipliziert werden.
a ≤ b und c ≤ 0 ⇒ ac ≥ bc
In Worten: Wird eine Ungleichung mit einer negativen Zahl multipliziert (oder dividiert),
so dreht sich das Ungleichheitszeichen um.
1 1
a≤b ⇒ ≥
a b
In Worten: Wenn die Seiten der Ungleichung entweder beide positiv oder beide negativ
sind, gilt: Bildet man auf beiden Seiten einer Ungleichung den Kehrwert, so dreht sich
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5. Ungleichungen lösen
Enthält eine Ungleichung eine (oder mehrere) Unbekannte, so bezeichnet man die
Suche nach einer Lösung für die Unbekannte auch als das „Lösen von Ungleichungen“.
Art Beispiel
Quadratische Ungleichungen x 2 − x + 3 ≥ 4x − 5
Bruchungleichungen
1
x+1 >7
Betragsungleichungen |x + 1| < 3
Art Beispiel
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Lineare Ungleichungen
In diesem Kapitel schauen wir uns an, was lineare Ungleichungen sind und wie man sie
löst. Dabei beschränken wir uns auf linearen Ungleichungen mit einer Variable.
Inhaltsverzeichnis
1. De�nition
2. Anleitung
3. Beispiele
Erforderliches Vorwissen
1. De�nition
ax + b < 0
ax + b > 0
ax + b ≤ 0
ax + b ≥ 0
Tipp: Wir können lineare Ungleichungen mit einer Variable daran erkennen, dass die
Variable nur in der 1. Potenz auftritt – also kein x 2 , x 3 , … enthalten.
Beispiel 1
x−5<8
Beispiel 2
7x + 5 ≥ 3x − 4
Beispiel 3
x − 3 ≤ 3(x − 1) + 5
8
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2. Anleitung
2 Lösungsmenge aufschreiben
zu 1)
Äquivalenzumformungen
* Bei der Multiplikation bzw. Division mit einer negativen Zahl müssen wir das
Ungleichungszeichen umdrehen.
zu 2)
Die Lösungsmenge geben wir als Intervall an. Dabei gibt es zwei verschiedene
Schreibweisen.
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3. Beispiele
Beispiel 4
x−5<8
x−5<8
x−5+5<8+5
x < 13
2 Lösungsmenge aufschreiben
L = ]−∞; 13[
oder
L = (−∞; 13)
10
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Beispiel 5
x − 3 ≤ 3(x − 1) + 5
Ausmultiplizieren
x − 3 ≤ 3(x − 1) + 5
x − 3 ≤ 3 ⋅ x + 3 ⋅ (−1) + 5
x − 3 ≤ 3x − 3 + 5
Zusammenfassen
x − 3 ≤ 3x + 2
x − 3x − 3 ≤ 3x − 3x + 2
−2x − 3 ≤ 2
−2x − 3 + 3 ≤ 2 + 3
−2x ≤ 5
Zur Erinnerung: Bei der Division durch eine negative Zahl dreht sich das
Ungleichheitszeichen um!
−2x 5
≥
−2 −2
5
x≥
−2
oder in Dezimalschreibweise
x ≥ −2,5
2 Lösungsmenge aufschreiben
L = [−2,5; ∞[
oder
L = [−2,5; ∞)
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Quadratische Ungleichungen
In diesem Kapitel schauen wir uns an, was quadratische Ungleichungen sind und wie
man sie löst.
Inhaltsverzeichnis
1. De�nition
2. Quadratischen Ungleichungen lösen
2.1 ax 2 = 0
2.2 ax 2 + c = 0
2.3 ax 2 + bx = 0
2.4 ax 2 + bx + c = 0
Erforderliches Vorwissen
1. De�nition
ax 2 + bx + c < 0
ax 2 + bx + c > 0
ax 2 + bx + c ≤ 0
ax 2 + bx + c ≥ 0
Tipp: Wir können quadratische Ungleichungen daran erkennen, dass die Variable nur
bis zur 2. Potenz auftritt – also kein x 3 , x 4 , … enthalten.
Beispiel 1
x2 − 5 < 8
Beispiel 2
7x + 5 ≥ 3x 2 − 4
12
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Beispiel 3
x 2 − 3 ≤ 3(x − 1) + 5
zu 1)
Wir behandeln die Ungleichung als Gleichung, indem wir das Ungleichheitszeichen
durch ein Gleichheitszeichen (=) ersetzen.
1. ax 2 = 0
2. ax 2 + c = 0
3. ax 2 + bx = 0
4. ax 2 + bx + c = 0
Im Kapitel zu den quadratischen Gleichungen haben wir uns für jede der obigen vier
Gleichungen ein oder mehrere Lösungsverfahren angeschaut.
zu 2)
Eine quadratische Gleichung besitzt entweder keine Lösung, eine Lösung oder
zwei Lösungen.
Welcher der beiden Fälle vorliegt, erfahren wir, wenn wir ein beliebiges x in die
Ungleichung einsetzen und überprüfen, ob die Ungleichung für jenes x erfüllt ist oder
13
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nicht.
L 1 =] − ∞; x 1 [ und L 2 = ]x 1 ; ∞[,
wenn die Ungleichung ein > (Größerzeichen) oder < (Kleinerzeichen) enthält
L 1 = ] − ∞; x 1 ] und L 2 = [x 1 ; ∞[,
wenn die Ungleichung ein ≥ (Größergleichzeichen) oder ≤ (Kleinergleichzeichen)
enthält
L 1 =] − ∞; x 1 [, L 2 = ]x 1 ; x 2 [ und L 3 = ]x 2 ; ∞[,
wenn die Ungleichung ein > (Größerzeichen) oder < (Kleinerzeichen) enthält
L 1 = ] − ∞; x 1 ], L 2 = [x 1 ; x 2 ] und L 3 = [x 2 ; ∞[,
wenn die Ungleichung ein ≥ (Größergleichzeichen) oder ≤ (Kleinergleichzeichen)
enthält
zu 3)
Um herauszu�nden, welche Intervalle zur Lösung gehören, setzt man aus jedem
Intervall eine Zahl in die Ungleichung ein. Ist die Ungleichung erfüllt, gehört das
jeweilige Intervall zur Lösung. Beachte: Die Intervallgrenzen eignen sich nicht zum
Einsetzen in die Ungleichung!
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2.1. ax 2 = 0
Beispiel 4
4x 2 > 0
4x 2 = 0 ⇒ x1 = 0
L 1 = ] − ∞; 0[ und L 2 = ]0; ∞[
4x 2 > 0
4 ⋅ (−1) 2 > 0 ⇒ 4>0 ✓
4x 2 > 0
4 ⋅ 12 > 0 ⇒ 4>0 ✓
L = L 1 ∪ L 2 =] − ∞; 0[ ∪ ]0; ∞[
15
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Beispiel 5
−3x 2 ≤ 0
−3x 2 = 0 ⇒ x1 = 0
L 1 = ] − ∞; 0] und L 2 = [0; ∞[
−3x 2 ≤ 0
−3 ⋅ (−1) 2 ≤ 0 ⇒ −3 ≤ 0 ✓
−3x 2 ≤ 0
−3 ⋅ 1 2 ≤ 0 ⇒ −3 ≤ 0 ✓
L = L 1 ∪ L 2 =] − ∞; 0] ∪ [0; ∞[= R
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2.2. ax 2 + c = 0
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Beispiel 6
x2 − 9 ≥ 0
x2 − 9 = 0 |+9
x 2 − 9 + 9 = +9
x2 = 9
1.2) Wurzel ziehen
x2 = 9 |√
x = ±√ 9
x = ±3
⇒ x 1 = −3
⇒ x2 = 3
x2 − 9 ≥ 0
(−4) 2 − 9 ≥ 0 ⇒ 7≥0 ✓
x2 − 9 ≥ 0
02 − 9 ≥ 0 ⇒ −9 ≥ 0 ×
x2 − 9 ≥ 0
42 − 9 ≥ 0 →7≥0 ✓
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L = L 1 ∪ L 3 =] − ∞; −3] ∪ [3; ∞[
Beispiel 7
2x 2 + 8 < 0
2x 2 + 8 = 0 |−8
2x 2 + 8 − 8 = −8
2x 2 = −8 |:2
2x 2 −8
=
2 2
x 2 = −4
1.2) Wurzel ziehen
x 2 = −4 |√
x = ±√−4
Um herauszu�nden, ob die Ungleichung für kein x oder für jedes x erfüllt ist,
setzen wir ein beliebiges x, z. B. x = 1 in die Ungleichung ein:
2 ⋅ 12 + 8 < 0 → 10 < 0 ×
Die Lösungsmenge der Ungleichung ist demnach:
L = {}
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Beispiel 8
x2 + 1 > 0
x2 + 1 = 0 |−1
x 2 + 1 − 1 = −1
x 2 = −1
1.2) Wurzel ziehen
x 2 = −1 |√
x = ±√−1
Um herauszu�nden, ob die Ungleichung für kein x oder für jedes x erfüllt ist,
setzen wir ein beliebiges x, z. B. x = 1 in die Ungleichung ein:
12 + 1 > 0 →2>0 ✓
Die Lösungsmenge der Ungleichung ist demnach:
L = {R}
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2.3. ax 2 + bx = 0
21
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Beispiel 9
x 2 + 9x > 0
1.1) x ausklammern
x ⋅ (x + 9) = 0
x ⋅ (x + 9) = 0
1. Faktor 2. Faktor
1. Faktor
x=0
⇒ x1 = 0
2. Faktor
x+9=0 |−9
x + 9 − 9 = −9
x = −9
⇒ x 2 = −9
Aus dem 1. Intervall ] − ∞; −9[ setzen wir −10 in die Ungleichung ein:
x 2 + 9x > 0
(−10) 2 + 9 ⋅ (−10) > 0 → 10 > 0 ✓
x 2 + 9x > 0
(−1) 2 + 9 ⋅ (−1) > 0 → −8 > 0 ×
x 2 + 9x > 0
22
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12 + 9 ⋅ 1 > 0 → 10 > 0 ✓
L = L 1 ∪ L 3 =] − ∞; −9[ ∪ ]0; ∞[
23
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Beispiel 10
−2x 2 + 4x ≤ 0
1.1) x ausklammern
x ⋅ (−2x + 4) = 0
x ⋅ (−2x + 4) = 0
1. Faktor 2. Faktor
1. Faktor
x=0
⇒ x1 = 0
2. Faktor
−2x + 4 = 0 |−4
−2x + 4 − 4 = −4
−2x = −4 | : (−2)
−2x −4
=
−2 −2
x=2
⇒ x2 = 2
−2x 2 + 4x ≤ 0
−2 ⋅ (−1) 2 + 4 ⋅ (−1) ≤ 0 → −6 ≤ 0 ✓
−2x 2 + 4x ≤ 0
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−2 ⋅ 1 2 + 4 ⋅ 1 ≤ 0 →2≤0 ×
−2x 2 + 4x ≤ 0
−2 ⋅ 3 2 + 4 ⋅ 3 ≤ 0 → −6 ≤ 0 ✓
L = L 1 ∪ L 3 =] − ∞; 0] ∪ [2; ∞[
2.4. ax 2 + bx + c = 0
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Beispiel 11
x 2 − 6x + 8 < 0
−b ± √b 2 − 4ac
x 1,2 =
2a
−(−6) ± √(−6) 2 − 4 ⋅ 1 ⋅ 8
=
2⋅1
6±2
=
2
Die Lösungen der quadratischen Gleichung sind dementsprechend
6−2
x1 = =2
2
6+2
x2 = =4
2
x 2 − 6x + 8 < 0
12 − 6 ⋅ 1 + 8 < 0 →3<0 ×
Aus dem 2. Intervall ]2; 4[ setzen wir 3 in die Ungleichung ein:
x 2 − 6x + 8 < 0
32 − 6 ⋅ 3 + 8 < 0 → −1 < 0 ✓
Aus dem 3. Intervall ]4; ∞[ setzen wir 5 in die Ungleichung ein:
x 2 − 6x + 8 < 0
52 − 6 ⋅ 5 + 8 < 0 →3<0 ×
Die Lösungsmenge der Ungleichung ist demnach
L = L 2 =]2; 4[
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Bruchungleichungen
In diesem Kapitel schauen wir uns an, was Bruchungleichungen sind und wie man sie
löst.
Inhaltsverzeichnis
1. De�nition
2. Bruchungleichungen lösen
2.1 Rechte Seite der Ungleichung ≠ 0
2.2 Rechte Seite der Ungleichung = 0
Erforderliches Vorwissen
1. De�nition
Beispiel 1
x2 − 5
<8
x−1
Beispiel 2
7x + 5 1
2
≥
4x + 3 2
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2. Bruchungleichungen lösen
zu 1)
N ⋅ N > c ⋅ N f ür N > 0
Z
Z
>c={
N ⋅ N < c ⋅ N f ür N < 0
N Z
Das Au�ösen des Bruchs geschieht durch Multiplikation der Ungleichung mit dem
Nenner des Bruchs. Dabei müssen wir jedoch eine Fallunterscheidung vornehmen. Ist
der Nenner nämlich negativ, dreht sich das Ungleichheitszeichen um.
Auf der linken Seite der Ungleichung lässt sich der Nenner herauskürzen.
⎧ Z
⋅ N > c ⋅ N f ür N > 0
Z N
>c=⎨
N ⎩ Z
⋅ N < c ⋅ N f ür N < 0
N
Übrig bleibt:
Z Z > c ⋅ N f ür N > 0
>c={
N Z < c ⋅ N f ür N < 0
zu 2)
zu 3)
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Beispiel 3
2
<2
x+1
2 2 < 2 ⋅ (x + 1) f ür x + 1 > 0
<2={
x+1 2 > 2 ⋅ (x + 1) f ür x + 1 < 0
Im Folgenden lösen wir die beiden Bedingungen nach x auf, um zu berechnen, für
welches x der Term im Nenner größer (1. Fall) bzw. kleiner Null (2. Fall) ist.
Fall 1: x + 1 > 0
x+1>0
x+1−1>0−1
x > −1
Fall 2: x + 1 < 0
x+1<0
x+1−1<0−1
x < −1
Zusammenfassung
2 2 < 2 ⋅ (x + 1) f ür x > −1
<2={
x+1 2 > 2 ⋅ (x + 1) f ür x < −1
Anmerkung
Fall 1: x > −1
2 < 2 ⋅ (x + 1)
2<2⋅x+2⋅1
29
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2 − 2 < 2x + 2 − 2
0 < 2x
0 − 2x < 2x − 2x
−2x < 0
−2x 0
>
−2 −2
x>0
Die Lösungsmenge L 1 muss sowohl die Bedingung x > −1 (1. Fall) als auch x > 0
(Lösung 1. Fall) erfüllen:
L 1 =]0; ∞[
Fall 2: x < −1
2 > 2 ⋅ (x + 1)
2>2⋅x+2⋅1
2 − 2 > 2x + 2 − 2
0 > 2x
0 − 2x > 2x − 2x
−2x > 0
−2x 0
<
−2 −2
x<0
Die Lösungsmenge L 2 muss sowohl die Bedingung x < −1 (2. Fall) als auch x < 0
(Lösung 2. Fall) erfüllen:
L 2 =] − ∞; −1[
L = L 2 ∪ L 1 =] − ∞; −1[ ∪ ]0; ∞[
Graphische Betrachtung
30
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−4 −3 −2 −1 0 1 2 3 4 x
−1
−2
−3
−4
Abb. 1
1 De�nitionsbereich bestimmen
2 Nullstellen berechnen
3 Intervallweise Betrachtung
31
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Beispiel 4
x2 − 4
>0
x+1
1 De�nitionsbereich bestimmen
Der Nenner eines Bruchs darf nicht Null werden. Der Nenner wird Null, wenn gilt
x+1=0 ⇒ x = −1
Der De�nitionsbereich ist dementsprechend: D f = R ∖ {−1}
2 Nullstellen berechnen
Ein Bruch wird Null, wenn sein Zähler gleich Null ist.
x2 − 4 = 0
x2 = 4
√ x 2 = ±√ 4
x = ±2
3 Intervallweise Betrachtung
Die Intervallgrenzen ergeben sich aus der De�nitionslücke (−1) und den Nullstellen
(−2 und +2). Für jedes Intervall wird das Vorzeichen des Zählers bzw. des Nenners
angegeben. Dies geschieht dadurch, dass man aus dem jeweiligen Intervall einen
beliebigen Wert auswählt und entsprechend in den Zähler oder Nenner einsetzt. Im
Anschluss daran schaut man sich an, welches Vorzeichen der Bruch insgesamt hat.
Ist z. B. im Zähler und im Nenner ein negatives Vorzeichen, so hat der Bruch
insgesamt ein positives Vorzeichen, denn „minus geteilt durch minus ergibt plus“.
In der letzten Reihe der Tabelle können wir ablesen, in welchen Intervallen der
Term größer als Null ist.
Graphische Betrachtung
32
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−4 −3 −2 −1 0 1 2 3 4 x
−1
−2
−3
−4
Abb. 2
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Betragsungleichungen
In diesem Kapitel schauen wir uns an, was Betragsungleichungen sind und wie man sie
löst.
Inhaltsverzeichnis
1. De�nition
2. Betragsungleichung rechnerisch lösen
2.1 Fallunterscheidung
2.2 Quadrieren
3. Betragsungleichung graphisch lösen
4. Betragsungleichungen mit mehreren Beträgen
Erforderliches Vorwissen
1. De�nition
34
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2.1. Fallunterscheidung
zu 1)
a f ür a ≥ 0
|a| = {
−a f ür a < 0
Wenn der Term im Betrag größer oder gleich Null ist (a ≥ 0), können wir den Term
einfach ohne Betragsstriche schreiben (|a| = a).
Wenn der Term im Betrag kleiner als Null ist a < 0, müssen wir die Vorzeichen des
Terms umdrehen, um die Betragsstriche weglassen zu können (|a| = −a).
zu 2)
zu 3)
35
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Beispiel 1
|x + 1| < 3
x+1 f ür x + 1 ≥ 0
|x + 1| = {
−(x + 1) f ür x + 1 < 0
Im Folgenden lösen wir die beiden Bedingungen nach x auf, um zu berechnen, für
welches x der Term im Betrag größer oder gleich Null (1. Fall) bzw. kleiner Null
(2. Fall) ist.
1. Fall: x + 1 ≥ 0
x+1≥0 | −1
x ≥ −1
2. Fall: x + 1 < 0
x+1<0 | −1
x < −1
Zusammenfassung
x+1 f ür x ≥ −1
|x + 1| = {
−(x + 1) f ür x < −1
Fall 1: x ≥ −1
x+1<3
Jetzt müssen wir noch die Ungleichung nach x au�ösen:
x+1−1<3−1
x<2
Die Lösungsmenge L 1 muss sowohl die Bedingung x ≥ −1 (1. Fall) als auch x < 2
(Lösung 1. Fall) erfüllen:
L 1 = [−1; 2[
36
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Fall 2: x < −1
−(x + 1) < 3
−x − 1 < 3
−x − 1 + 1 < 3 + 1
−x < 4
−x ⋅ (−1) > 4 ⋅ (−1)
x > −4
Die Lösungsmenge L 2 muss sowohl die Bedingung x < −1 (2. Fall) als auch x > −4
(Lösung 2. Fall) erfüllen:
L 2 = ] − 4; −1[
L = L2 ∪ L1
= ] − 4; −1[ ∪ [−1; 2[
= ] − 4; 2[
2.2. Quadrieren
1 Betragsungleichung quadrieren
2 Ungleichung lösen
zu 1)
37
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Beispiel 2
|x + 1| < 3
1 Betragsungleichung quadrieren
2
|x + 1| < 3 |
|x + 1| 2 < 3 2
(x + 1) 2 < 3 2
x 2 + 2x + 1 < 9
2 Ungleichung lösen
x 2 + 2x + 1 < 9 | −9
x 2 + 2x − 8 < 0
Durch Einsetzen von Werten überprüfen wir, welche Intervalle zur Lösung gehören.
x 2 + 2x − 8 < 0
(−5) 2 + 2 ⋅ (−5) − 8 < 0 →7<0 ×
x 2 + 2x − 8 < 0
02 + 2 ⋅ 0 − 8 < 0 → −8 < 0 ✓
Aus dem 3. Intervall L 3 =]2; ∞[ setzen wir 3 in die Ungleichung ein:
x 2 + 2x − 8 < 0
38
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32 + 2 ⋅ 3 − 8 < 0 →7<0 ×
Zusammenfassung
Die quadratische Ungleichung x 2 + 2x − 8 < 0 ist nur für −4 < x < 2 erfüllt.
⇒ L = ] − 4; 2[
39
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Beispiel 3
−4 −3 −2 −1 0 1 2 3 4 x
−1
−2
−3
−4
Abb. 1
spiegelt. 2
−4 −3 −2 −1 0 1 2 3 4 x
−1
−2
−3
−4
Abb. 2
40
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2
Da die Betragsungleichung |x + 1| < 3
lautet, ist für das Lösungsintervall alles,
1
dementsprechend L =] − 4; 2[ −3
−4
Abb. 3
Anmerkung
41
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Beispiel 4
|x + 3| + |x + 4| − 9 < 0
x + 3 + |x + 4| − 9 f ür x + 3 ≥ 0
|x + 3| + |x + 4| − 9 = {
−(x + 3) + |x + 4| − 9 f ür x + 3 < 0
Im Folgenden lösen wir die beiden Bedingungen nach x auf, um zu berechnen, für
welches x der Term im Betrag größer oder gleich Null bzw. kleiner Null ist:
x + 3 + |x + 4| − 9 f ür x ≥ −3 Fall 1
|x + 3| + |x + 4| − 9 = {
−(x + 3) + |x + 4| − 9 f ür x < −3 Fall 2
Da noch ein Betrag übrig ist, müssen wir beide Fälle noch einmal unterteilen:
Fall 1
x+3+x+4−9 f ür x + 4 ≥ 0
x + 3 + |x + 4| − 9 = {
x + 3 − (x + 4) − 9 f ür x + 4 < 0
x+3+x+4−9 f ür x ≥ −4 Fall 1a
x + 3 + |x + 4| − 9 = {
x + 3 − (x + 4) − 9 f ür x < −4 Fall 1b
Fall 2
−(x + 3) + x + 4 − 9 f ür x + 4 ≥ 0
−(x + 3) + |x + 4| − 9 = {
−(x + 3) − (x + 4) − 9 f ür x + 4 < 0
−(x + 3) + x + 4 − 9 f ür x ≥ −4 Fall 2a
−(x + 3) + |x + 4| − 9 = {
−(x + 3) − (x + 4) − 9 f ür x < −4 Fall 2b
Fall 1a
42
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x+3+x+4−9<0
2x − 2 < 0 | +2
2x < 2 |: 2
x<1
x ≥ −3 (Fall 1)
x ≥ −4 (Fall 1a)
x < 1 (Lösung Fall 1a)
⇒ L 1a = [−3; 1[
Fall 1b
Für x ≥ −3 (Fall 1) und x < −4 (Fall 1b) gilt:
x + 3 − (x + 4) − 9 < 0
x+3−x−4−9<0
−10 < 0
x ≥ −3 (Fall 1)
x < −4 (Fall 1b)
−10 < 0 (Lösung Fall 1b) [Muss nicht beachtet werden, da immer gültig.]
⇒ L 1b = {}
Fall 2a
Für x < −3 (Fall 2) und x ≥ −4 (Fall 2a) gilt:
−(x + 3) + x + 4 − 9 < 0
−x − 3 + x + 4 − 9 < 0
−8 < 0
x < −3 (Fall 2)
x ≥ −4 (Fall 2a)
−8 < 0 (Lösung Fall 2a) [Muss nicht beachtet werden, da immer gültig.]
⇒ L 2a = [−4; −3[
Fall 2b
43
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−(x + 3) − (x + 4) − 9 < 0
−x − 3 − x − 4 − 9 < 0
−2x − 16 < 0 | +16
−2x < 16 | : (−2)
x > −8
x < −3 (Fall 2)
x < −4 (Fall 2b)
x > −8 (Lösung Fall 2b)
⇒ L 2b = ] − 8; −4[
L = L 1a ∪ L 1b ∪ L 2a ∪ L 2b
= [−3; 1[ ∪ {} ∪ [−4; −3[ ∪ ] − 8; −4[
= ] − 8; −4[ ∪ [−4; −3[ ∪ [−3; 1[
= ] − 8; 1[
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Beispiel 5
|x − 1| < |x − 3|
1 Betragsungleichung quadrieren
2
|x − 1| < |x − 3| |
|x − 1| 2 < |x − 3| 2
x 2 − 2x + 1 < x 2 − 6x + 9
2 Ungleichung lösen
x 2 − 2x + 1 < x 2 − 6x + 9 | −x 2 + 6x − 9
4x − 8 < 0
4x − 8 < 0 | +8
4x < 8 |: 4
x<2
⇒ L = ] − ∞; 2[
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Inhaltsverzeichnis
1. De�nition
2. Lineare Ungleichungen mit zwei Variablen lösen
2.1 Geschlossene Halbebene
2.2 O�ene Halbebene
Erforderliches Vorwissen
1. De�nition
ax + by + c < 0
ax + by + c > 0
ax + by + c ≤ 0
ax + by + c ≥ 0
Tipp: Wir können lineare Ungleichungen mit zwei Variablen daran erkennen, dass die
Variablen nur in der 1. Potenz auftreten – also weder x 2 , x 3 , … noch y 2 , y 3 , …
enthalten.
Beispiel 1
x−y<8
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Beispiel 2
7x + 5y ≥ 3x − 4
Beispiel 3
x − 3 ≤ 3(y − 1) + 5
zu 2)
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Beispiel 4
5x + 2y ≥ 10
5x + 2y ≥ 10
5x − 5x + 2y ≥ 10 − 5x
2y ≥ 10 − 5x
2y 10 5x
≥ −
2 2 2
y ≥ 5 − 2,5x
y ≥ −2,5x + 5
y = −2,5x + 5
−3
−4
Abb. 1
Es handelt sich um eine geschlossene Halbebene, wenn die Lösung die Punkte der
48
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Randgerade enthält (im Graph an der durchgezogenen Linie zu erkennen). Dies ist
bei einer Ungleichung mit ≤ (Kleinergleichzeichen) oder ≥ (Größergleichzeichen)
der Fall.
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Beispiel 5
5x + 2y < 10
5x + 2y < 10
5x − 5x + 2y < 10 − 5x
2y < 10 − 5x
2y 10 5x
< −
2 2 2
y < 5 − 2,5x
y < −2,5x + 5
y = −2,5x + 5
Linie!). −3
−4
Abb. 2
Es handelt sich um eine o�ene Halbebene, wenn die Lösung die Punkte der
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Randgerade nicht enthält (im Graph an der gestrichelten Linie zu erkennen). Dies
ist bei einer Ungleichung mit < (Kleinerzeichen) oder > (Größerzeichen) der Fall.
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