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1. Impressum.......................................................................................................................................................PDF-S. 3
Alle Angaben in diesem Buch wurden vom Autor mit größter Sorgfalt erarbeitet bzw. zusammengestellt und unter
Einschaltung wirksamer Kontrollmaßnahmen reproduziert. Trotzdem sind Fehler nicht ganz auszuschließen. Der
Verlag und der Autor sehen sich deshalb gezwungen, darauf hinzuweisen, dass sie weder eine Garantie noch die ju-
ristische Verantwortung oder irgendeine Haftung für Folgen, die auf fehlerhafte Angaben zurückgehen, überneh-
men können. Für die Mitteilung etwaiger Fehler sind Verlag und Autor jederzeit dankbar. Internetadressen oder
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nehmen keinerlei Verantwortung oder Haftung für Veränderungen, die sich aus nicht von ihnen zu vertretenden
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ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlags gestattet und wird widrigenfalls strafrechtlich verfolgt.
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Werk genannt werden, sind in der Regel gleichzeitig auch eingetragene Warenzeichen und sollten als solche
betrachtet werden. Der Verlag folgt bei den Produktbezeichnungen im Wesentlichen den Schreibweisen der
Hersteller.
Autoren: Gino Cremer, Bernd Schmitt, Stephan Brey, Anita Woitonik, Vilma Niclas, Adrian Lambertz
ISBN 978-3-645-39096-5
Gino Cremer
Das WordPress
Praxishandbuch
60527-4 SC_Titelei.qxp_X 24.10.16 14:21 Seite 2
Vorwort
Danke, dass Sie diese Zeilen überhaupt lesen. Viele Leser übersehen in der Eile im Buch-
handel oder selbst ohne Hatz auf der Wohnzimmercouch das Vorwort, obschon es viel-
leicht ein netter Einstieg ins Buch wäre. Zudem würde ich Ihnen gern näherbringen, was
Sie bei der Lektüre dieses Buchs überhaupt erwartet und an wen sich das Buch richtet.
Seit einigen Jahren setze ich mit meiner Werbeagentur Pixelbar1 für alle nur erdenk-
lichen Webanforderungen auf WordPress. Warum? Weil WordPress einfach fantastisch
ist. Punkt. Es ist flexibel erweiterbar, sicher und schnell, und es ist kinderleicht zu bedie-
nen, sodass sich unsere Kunden innerhalb kürzester Zeit bestens zurechtfinden und ihre
Inhalte in Eigenregie vollständig zu verwalten wissen. Von A bis Z. Einverstanden, genug
des Lobes. Für wen ist das Buch denn nun geeignet?
Sie sind bereits fortgeschritten und nutzen WordPress seit geraumer Zeit?
Dann werden Sie mit Sicherheit dennoch unter der Haube einige Kniffe, Tricks und
Tuning-Tipps kennenlernen, die Sie bis dato gar nicht kannten. Die ersten Kapitel
können Sie dann vielleicht überspringen (ein kurzes Auffrischen schadet aber selbst den
Besten kaum). Und wenn Sie nach der Lektüre des Buchs wirklich nichts hinzugelernt
1 http://www.pixelbar.be
6 Vorwort
haben, freue ich mich über eine kurze E-Mail. Vielleicht können Sie mir ja sogar bei
einer Neuauflage des Buchs behilflich sein. Ich würde mich freuen.
2 http://www.pixelbar.be
3 http://www.pavonet.be
7
Inhaltsverzeichnis
I WordPress Praxis ......................................................................................... 21
1 Einleitung..................................................................................................... 23
1.1 Ein kleiner Rückblick: Von 2003 bis heute..................................... 23
1.2 Was WordPress nicht ist ............................................................... 24
1.2.1 Schwächen von WordPress ........................................................... 25
1.3 Was das Buch nicht ist (und was es ist)......................................... 26
1.3.1 Vertiefung von benachbarten Themengebieten.............................. 27
1.3.2 Faible für kostenpflichtige Plug-ins? .............................................. 27
1.3.3 Brauche ich nach der Lektüre überhaupt noch einen
Fachmann? ................................................................................... 28
1.4 Was Sie mitbringen dürfen............................................................ 28
1.5 Über Begrifflichkeiten und den Fachwortschatz ............................ 29
1.6 Last, but not least: Was ist neu in der Neuauflage? ....................... 30
3 Plug-ins ....................................................................................................... 75
3.1 Ist ein Plug-in wirklich notwendig? ............................................... 75
3.2 Installation von Plug-ins ............................................................... 76
3.2.1 Plug-ins installieren über die WordPress-Oberfläche...................... 76
3.2.2 Plug-ins als ZIP-Datei hochladen ................................................... 78
3.2.3 Plug-ins deaktivieren .................................................................... 79
3.2.4 Plug-ins entfernen......................................................................... 80
3.3 Qualitätskriterien bei der Plug-in-Wahl ......................................... 80
3.3.1 Welche Erfahrungen haben andere Anwender gemacht? ................ 81
3.3.2 Funktioniert das Plug-in mit der aktuellen WordPress-Version? ...... 82
3.3.3 Wird das Plug-in regelmäßig aktualisiert? ...................................... 82
3.3.4 Auf wie vielen Installationen läuft das Plug-In? .............................. 83
3.3.5 Ist das Plug-in kostenlos, kostenpflichtig oder beides?.................. 85
Inhaltsverzeichnis 9
I
WordPress Praxis
23
1 Einleitung
Der Werdegang von WordPress im Laufe der Jahre ist ziemlich beeindruckend. Ohne
Sie mit langweiligen Zahlen oder trockener Historie langweilen zu wollen, ist es doch
interessant, zu Beginn einen kleinen Blick zurückzuwerfen.
4 http://www.w3techs.com
24 Kapitel 1: Einleitung
Bild 1.1: Erkennen Sie es? So sah WordPress – zugegeben noch recht spartanisch – in der
ersten veröffentlichten Version 0.7.1 am 27. Mai 2003 aus.
Später wurde das Prinzip dann mehrfach kopiert, und es entstanden weitere sehr inte-
ressante CMS-Projekte. WordPress erfreute sich zu diesem Zeitpunkt aber schon einer
großen Beliebtheit, und es gab Tausende kostenloser Themes und Plug-ins zur individu-
ellen Anpassung.
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen WordPress.com und der selbst
gehosteten WordPress-Variante?
In diesem Buch werden Sie lernen, WordPress als selbst gehostete Variante einzu-
setzen. Diese gibt Ihnen 100% Freiheit, da Sie selber entscheiden können, welche
Plug-ins Sie nutzen möchten oder welches Theme Sie sich wünschen. Sie können Ihre
WordPress-Installation umziehen und vieles mehr. Kurz gesagt: Sie haben alle
Möglichkeiten, sich auszutoben!
1.2 Was WordPress nicht ist 25
Die Mediathek
WordPress wird oft kritisiert, was die Mediathek anbelangt. Diese ist vielen nicht hierar-
chisch genug. So sind es die meisten gewohnt, dass Dateien in Ordner und Unterordner
verschachtelt werden können. Die WordPress-Mediathek verfolgt eher den flachen
Ansatz, in dem man via Filter- und Suchfunktion die Auswahl einschränken kann. Bei
großen Websites mit sehr vielen Dateien und jeder Menge Fotomaterial wird es dann
doch auf Dauer unübersichtlich. Vor allen Dingen, wenn man seine Fotos nicht korrekt
benennt und auszeichnet. Wir zeigen Ihnen in Kapitel 2.12, wie Sie Ihre Dateien so
herrichten können, dass kein Chaos entsteht und Sie im gleichen Atemzug Ihre Inhalte
suchmaschinenoptimiert aufbereiten. Zwei Fliegen mit einer Klappe.
besonders praktische Funktionalitäten zu erweitern, für die ein eigenes Plug-in der
Overkill wäre.
bessere Resultate erzielen, besser schlafen und im Fall der Fälle einfach besser bedient
sein werden, als wenn grundsätzlich auf kostenlose Plug-ins gesetzt wird. Und vergessen
Sie darüber hinaus nicht, dass WordPress selbst kostenlos ist und Sie für diese tolle
Software selbst keinen Cent ausgeben mussten.
einfach um neue Funktionen. Sie werden sehen, dass alles möglich ist, wenn man einmal
den WordPress-Dreh raus hat.
Nahezu alle Wünsche lassen sich übrigens mittlerweile über die WordPress-Administra-
tionsoberfläche bewerkstelligen. Dadurch spart man sich in den meisten Fällen den FTP-
Weg über das Dateisystem.
Dennoch ist es von Vorteil, wenn Sie zumindest wissen, dass es FTP gibt und dass es
dazu dient, auf alle Ihre Dateien zuzugreifen. Denn wenn Ihre WordPress-Administra-
tionsoberfläche aus welchem Grund auch immer mal den Dienst quittiert oder Ihnen
einfach der Zugang versperrt wird, führt der Lösungsweg in vielen Fällen direkt über das
Dateisystem. Spätestens wenn Sie, wie in Kapitel 18. erklärt, ein eigenes WordPress-
Theme entwickeln wollen, sollten Sie sich mit FTP etwas näher beschäftigen.
Eine allerletzte Voraussetzung sollte ebenfalls nicht unerwähnt bleiben: Die Installation
und Aktivierung neuer Plug-ins wird nicht explizit Schritt für Schritt erläutert. Wenn
ein neues Plug-in notwendig ist, wird der Leser informiert, dass ein Plug-in installiert
und aktiviert werden muss.
Sprachgebrauch die gesamte Oberfläche als Dashboard bezeichnet. Das ist jedoch nicht
korrekt, da das Dashboard von WordPress eine eigene Übersichtsseite darstellt. In
diesem Zusammenhang ist ebenfalls häufig die Rede von der linken Navigationsleiste
oder Menüleiste. Gemeint sind immer die Menüpunkte, die im Administrationsbereich
auf der linken Seite zum Bearbeiten der Website zur Verfügung stehen.
Hin und wieder taucht auch die Adminbar auf. Sobald von der Adminbar die Rede ist, ist
die dunkelgraue – ja nahezu schwarze – Leiste am oberen Bildschirmrand gemeint, die
Ihnen im eingeloggten Zustand Schnellzugriff auf alle Administrationsaufgaben gewährt.
Als Besucher Ihrer Website wird gemeinhin jede Person bezeichnet, die sich, in welcher
Form auch immer, durch Ihre Website klickt. Apropos klicken: Generell wird häufig von
Ihnen verlangt, einen Link anzuklicken, wobei mir durchaus bewusst ist, dass Sie auch
auf andere Art und Weise eine Schaltfläche betätigen können und auf den heutigen Ein-
gabegeräten eher gewischt als geklickt wird. Der Einfachheit halber gehe ich aber rein von
der Begrifflichkeit her von Klicken aus. Und wenn vom Dateisystem die Rede ist, sind
immer alle Ordner und Dateien Ihrer WordPress-Installation gemeint, die Sie über eine
FTP-Verbindung erreichen und abrufen können.
1.6 Last, but not least: Was ist neu in der Neuauflage?
Leser der ersten Auflage dieses Buchs werden sicher festgestellt haben, dass der Umfang
des Buchs stark erweitert wurde. Es sind einige Kapitel hinzugekommen, die in meinen
Augen einfach in ein Praxishandbuch hineingehören:
• Performance steigern (siehe Kapitel 7)
• Lokal testen mit WordPress (siehe Kapitel 8)
• WordPress umziehen (siehe Kapitel 9)
• Plug-ins verstehen: Struktur und Aufbau von WordPress-Plug-ins (siehe Kapitel 19)
• Themes verstehen: Struktur und Aufbau von WordPress-Themes (siehe Kapitel 17)
Und zusätzlich zu den theoretischeren Kapiteln wurden zwei neue Praxis-Workshops
hinzugefügt:
• Plug-in-Programmierung: Ein Plug-in entwickeln (siehe Kapitel 20)
• Praxis-Workshop: Ein Theme entwickeln (siehe Kapitel 18)
Aller Erweiterung zum Trotz war es mir ganz besonders wichtig, die oft gelobte Kom-
paktheit des Gesamtwerks nicht aus den Augen zu verlieren. Daher wurde das Buch ganz
bewusst in zwei Teile aufgeteilt. Den Anfang bildet der Block »WordPress-Praxis«, der
zweite Block »WordPress Advanced« knüpft direkt an und hält beide Praxis-Workshops
bereit. Durch diese Aufteilung können weniger erfahrene WordPress-Nutzer nach der
Lektüre des ersten Blocks entscheiden, ob sie noch motiviert sind, den etwas
anspruchsvolleren Praxis-Workshops zu folgen. Erfahrenere Entwickler wiederum, die
eher an der Entwicklung von Plug-ins und Themes interessiert sind, können somit
direkt mit den Praxis-Workshops starten und die allgemeingültigeren Kapitel aus dem
ersten Block später bei Bedarf konsultieren.
Bernd Schmitt
L E I N S T I E G
SCHNEL
WOR D P R E S S
60404-8 Titelei 02.06.15 14:43 Seite 2
1. WORDPRESS INSTALLIEREN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
2. WORDPRESS KONFIGURIEREN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
5
Inhalt
2.20 Aktualisierungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98
6
Inhalt
RESSOURCEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150
7
1 WORDPRESS INSTALLIEREN
Sie wollen allein oder in einem kleinen Team eine professionelle Webseite er
stellen? Dann ist WordPress genau das richtige Programm! Ob private Web
seite, Blog, Shop oder Firmenpräsenz, alles geht – und alles geht gut. Dieses
Buch ist in drei Abschnitte aufgeteilt: Installation, Konfiguration und Profi
tipps. Und los geht‘s!
Willkommen in WordPress.com.
8
Welche Version darf es sein?
Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Buchs ist WordPress bei der Version
4.2.x angelangt. Die erste Ziffer einer Version steht in anderen Programmen
für größere Sprünge, bei WordPress ist das aber nicht zwingend der Fall. Die
Entwickler bringen in einem grob viermonatigen Zyklus eine neue Version he
raus, wobei die zweite Ziffer nie über die 9 weitergezählt wird. Die Verände
rungen von 3.9 auf 4.0 waren relativ überschaubar. Bedeutender ist der Über
gang von 4.0 auf 4.1. Es wurde mit Twenty Fifteen ein neues Standardtheme
beigelegt. Der Akzent liegt im Gegensatz zum Vorgänger, dem Allzwecktheme
Twenty Fourteen, beim Zuschnitt auf das mobile Internet. Größte Neuerung
von 4.2: die Unterstützung von Emojis.
9
1 WordPress installieren
10
1.1 WordPress rockt das Web
Die Website der Tanzschule Mustermann mit dem Theme Twenty Fifteen. Sie passt sich auf
Desktop, Laptop, Tablet und Smartphone an.
Weil sich die Begriffe in der Welt des Internets oft überschneiden, sei für WordPress
und für dieses Buch in Stein gemeißelt: Eine Site bezeichnet immer die gesamte Inter-
netpräsenz. Denken Sie dabei an eine Landschaft mit Bäumen und Kühen. Eine Seite
steht dagegen für etwas Einzelnes, also den Baum oder die Kuh. Als Aufhänger für
dieses Buch dient die Tanzschule Mustermann. Sie benötigt dringend eine neue – Site!
11
1 WordPress installieren
Die WordPress-Spielwiese
Auf www.wordpress.com müssen Sie keinen eigenen Webspace bei einem Pro
vider anmieten und auch nichts hochladen, installieren oder aktualisieren.
Nach einer kostenlosen Registrierung erhalten Sie sofort Ihre eigene Word
Press-Site. Etwas mürrisch verhält sich WordPress.com nur bei der Eingabe
Ihres Passworts. Zu kurze oder qualitativ schlechte Passwörter werden an
gemahnt. Aus gutem Grund, denn auf einem gehackten Account hat der ur
sprüngliche Besitzer alle Zugriffsmöglichkeiten verloren.
Erreichbar ist Ihre Präsenz zum Beispiel unter der URL www.tanzschule-
mustermann.wordpress.com. Weil Sie den ersten Namensteil frei wählen kön
nen, wäre auch www.mustermann.wordpress.com eine Möglichkeit.
12
1.2 Vorinstalliert oder eigene Installation?
Zum Einstieg ist WordPress.com gar nicht schlecht. Sie können viele Funktio
nen nach Herzenslust ausprobieren, ohne etwas kaputt zu machen. Weil sich
der Dienst durch Werbebanner finanziert, ist die Nutzung in der Grundfunk
tion kostenlos. Bezahlen müssen Sie aber für Features, die bei einer eigenen
Installation selbstverständlich sind.
Vor allem die großen Provider zaubern immer wieder neue und exotische Word-
Press-Pakete aus dem Hut. Angefangen hat es mit »1-Klick-Installationen«, vorge-
fertigten WordPress-Instanzen, in die Sie sich als Kunde nur einklinken müssen.
Jüngster Trend sind Komplettlösungen, die als »WordPress-Hosting-Pakete« oder
»Managed WordPress« angeboten werden. All diese wohlklingenden Angebote
haben aber zwei Nachteile:
13
1 WordPress installieren
14
1.3 Überlegungen zum Domainnamen
UMLAUTDOMAINS
Sie suchen nach einer Domain für die »Bäckerei Jörn Müller«? Umlautdomains
lassen sich zwar leicht bestellen, aber von anderen Domains nur sehr umständlich
verlinken. Backlinks, also die für die Suchmaschinen so wichtigen Verlinkungen
auf Ihre Seite, werden damit nur schwer gewonnen. Besser ist es, wenn die Word-
Press-Installation auf einer URL ohne Umlaut liegt. Eine Umlautdomain sollte nur
als Zusatzdomain in Betracht gezogen werden.
15
1 WordPress installieren
1.4 Providercheck
Ein Provider, auch Webhoster genannt, stellt Ihnen einen Platz für Word
Press auf einem Webserver zur Verfügung. Dieser Server steht wohltempe
riert und gut abgesichert in einem Rechenzentrum. Betreten werden Sie
diese heilige Halle voraussichtlich nie. Eben deswegen ist die Providerwahl
Vertrauenssache.
Technik und Service müssen stimmen. Wenn ein Anbieter sechs Monate für
null Euro verschleudert, muss er das Geld hinterher wieder reinkriegen. Ge
spart wird dann gern an der Serverperformance, den Serverupdates oder dem
Service. So ein Lockangebot ist vielleicht für einen Testlauf annehmbar, aber
nicht für ein solides Projekt. Entscheidend ist der Service, und zwar besonders
im Katastrophenfall. Trotz aller Sicherheitsmaßnahmen ist keine Website zu
100 % vor Angriffen geschützt. Ein schlechter Provider schaltet die Webseite
im Katastrophenfall nur ab. Ein guter hilft bei der Fehleranalyse und der Wie
derherstellung.
16
1.4 Providercheck
Technische Voraussetzungen
WordPress hat bestimmte Mindestvoraussetzungen, ohne die es gar nicht ins
talliert werden kann. Für die aktuelle Version 4.2 sind das:
zz PHP ab Version 5.2.4. Empfohlen wird 5.4 oder höher.
Okay, der letzte Punkt ist keine zwingende Voraussetzung. WordPress läuft
auch ohne dieses Modul, aber nicht mit Google-freundlichen URLs.
PHP-MEMORY-LIMIT
Die absolute Untergrenze sind 32 MB, besser sind 64 MB. Wenn Sie einen Shop
auf Ihrer Site integrieren möchten, sind 128 MB die Voraussetzung. Fragen Sie ruhig
beim Provider nach, ob er für Ihren Webspace das PHP-Memory-Limit erhöht oder
wie Sie das selbst umstellen können.
17
1 WordPress installieren
Webhostingpaket kaufen
Haben Sie sich für einen Provider entschieden? Dann wählen Sie das richti
ge Webhostingpaket. Bei den meisten Providern sind Sie inklusive einer oder
mehrerer Domains mit etwas 5 bis 10 Euro monatlich dabei. Für den Anfang
genügt ein Paket für um die 5 Euro. Aufstocken lassen sich die Pakete immer
recht unkompliziert. Einen eigenen Server sollten Sie nur in Betracht ziehen,
wenn Sie einen größeren Webshop betreiben möchten.
18
1.5 Datenbank für WordPress anlegen
zz Zugangsdaten FTP
Abhängig vom Provider, kann es vorkommen, dass Sie unter einigen Punkten
die gleichen Werte eintragen. Tun Sie es trotzdem. Es zahlt sich aus, falls die
WordPress-Installation eine Fehlermeldung ausgibt oder nach einem Update
Probleme auftauchen. Das Leben ist kurz. Diese einmal erstellte Systematik
verkürzt die Fehlersuche von einem halben Nachmittag auf 15 Minuten!
19
Bernd Schmitt
Onlineshops mit WordPress –
das große Praxishandbuch
Über den Autor:
Bernd Schmitt ist Webdesigner, Audioproducer und Fachbuchautor. Für Word-
Press begeistert er sich seit den Anfängen vor über 10 Jahren. Als Dienstleister
bietet er auch die Erstellung von Webshops, E-Books und Audiobooks an.
5
Inhaltsverzeichnis
1 Von der Idee zur Domain .............................................................................. 22
1.1 Willkommen bei WordPress .......................................................... 25
1.1.1 Tante Emmas Rache ...................................................................... 25
1.1.2 Am Puls der Zeit ............................................................................ 26
1.1.3 Onlineshops und stationärer Handel im Tandem ........................... 27
1.1.4 WordPress ist Trumpf .................................................................... 27
1.2 Alles ist käuflich ........................................................................... 28
1.2.1 Physische Produkte....................................................................... 28
1.2.2 Downloadprodukte und Dienstleistungen...................................... 28
1.3 Der Onlineshop im Überblick ........................................................ 29
1.3.1 Kauf, Zahlung und Warenübergabe................................................ 29
1.3.2 Andere Länder, andere Sitten ........................................................ 30
1.3.3 Andere Länder, andere Währungen ............................................... 31
1.4 Ladenmiete für den WordPress-Shop ............................................ 32
1.4.1 Die Grundausstattung ................................................................... 32
1.4.2 Die Extras...................................................................................... 33
1.4.3 Mit oder ohne Anwalt?................................................................... 33
1.5 Die beste Adresse ......................................................................... 35
1.5.1 Mehr als Schall und Rauch ............................................................ 36
1.5.2 In der Kürze liegt die Würze ........................................................... 36
1.5.3 Umlaute vermeiden....................................................................... 37
1.5.4 Invasion der Domainendungen...................................................... 37
1.5.5 Juristische Aspekte ....................................................................... 38
1.5.6 Trittbrettfahrer abwehren .............................................................. 40
1.6 Domain und DPMA ........................................................................ 41
1.6.1 Deutsches Patent- und Markenamt................................................ 42
1.6.2 Markenschutz für den Shopnamen ................................................ 42
1.6.3 Markenrecherche .......................................................................... 43
1.6.4 Die Nizza-Klassen ......................................................................... 45
1.6.5 Marke beim DPMA anmelden ........................................................ 49
1.6.6 Markenkollisionen ........................................................................ 50
Checkliste Domain und Marken .................................................................... 50
2 WordPress installieren ................................................................................. 52
2.1 Wichtige Systemvoraussetzungen ................................................ 54
2.1.1 PHP............................................................................................... 55
2.1.2 MySQL .......................................................................................... 55
2.1.3 Mod Rewrite.................................................................................. 56
2.1.4 PHP Memory Limit ......................................................................... 56
2.1.5 SSL ............................................................................................... 57
8 Inhaltsverzeichnis
Schon jede vierte Website läuft heute mit WordPress – und jeder dritte Onlineshop.
WordPress bietet die einfachste und schnellste Möglichkeit, Ihre Shopidee zu realisieren.
Alles, was Sie dafür tun müssen, ist in diesem Buch Schritt für Schritt beschrieben.
Programmierkenntnisse sind nicht nötig.
Die Fakten
Für den Betrieb eines Shops auf WordPress-Basis bezahlen Sie in der Grundausstattung
nur die Gebühren für Ihren Webspace und ein SSL-Zertifikat. Beides zusammen ist bei
den gängigen Providern für 5 bis 10 Euro im Monat erhältlich. Und auch nach der
Ergänzung mit kostenpflichtigen Bauteilen braucht WordPress keinen Vergleich zu
scheuen – weder mit anderen Onlineshopsystemen noch dem stationären Handel.
Sie kommen pro Jahr mit maximal 300 Euro Gesamtkosten locker über die Runden –
einem Bruchteil der monatlichen Ladenmiete in einer beliebigen deutschen Stadt. Trotz
der niedrigen Kosten sind die Möglichkeiten zur Gestaltung und Vernetzung gigantisch.
Schöpfen Sie aus dem Vollen. WordPress hat vieles an Bord, was Sie bei anderen
Onlineshopsystemen erst mühsam anbauen müssen:
• Shop-Plug-ins
• Shop-Themes
• alle Möglichkeiten zur Suchmaschinenoptimierung
• Verknüpfungen zu Social-Media-Netzwerken
• ein Firmenblog
• ein Kunden-Bewertungssystem
Die Grundbegriffe
Jedes der 18 Kapitel dieses Buchs beginnt mit einem kleinen Glossar und endet mit einer
Checkliste. Los geht es mit den Grundbegriffen zu WordPress:
• Domain – Ihre Shopadresse, zum Beispiel www.mustershop-online.de.
• DPMA – Deutsches Patent- und Markenamt. Hier werden Markennamen gesichert.
• Provider – Ein Anbieter von Webspace. Hier wird Ihre Website »gelagert«.
• Server – Auf dem Server Ihres Providers installieren Sie WordPress samt Online-
shop.
• Stationärer Handel – Die traditionellen Ladengeschäfte in den Städten oder auf der
grünen Wiese.
• URL – Die genaue Internetadresse einer einzelnen Webseite, zum Beispiel
www.mustershop-online.de/zahlungsarten.
• WooCommerce – Das beliebteste Shopsystem auf der Basis von WordPress.
Bevor es mit der Providerwahl und der Installation von WordPress und WooCommerce
losgeht, sei noch eine kritische Betrachtung über die Rolle der Onlineshops erlaubt.
Nehmen sie dem kleinen Ladenbesitzer etwas weg? Ist der Betrieb eines Onlineshops gar
moralisch verwerflich? Lesen Sie dazu den Folgenden Abschnitt.
1.1 Willkommen bei WordPress 25
Sie mietet günstigen Raum an, tapeziert ihn und installiert eine Verkaufstheke. Dieser
Raum heißt WordPress, die Tapete Theme und die Verkaufstheke WooCommerce.
Tante Emma holt sich ein Stück von der Welt zurück, auch gern ein großes. Ausgebaut
ist ein Onlineshop nämlich ganz fix. Mit WordPress lassen sich 10, 100 oder auch 1.000
Waren am Tag verkaufen.
Kleine und mittlere Onlinehändler tragen dazu bei, den von großen Ketten dominierten
Handel wieder zu demokratisieren. Und ihre Chancen stehen gut, denn sie spüren den
Puls der Zeit.
Stationärer Handel:
• Waren zum Abschauen und Anfassen.
• Persönlicher Kontakt.
• Im Laden Bekannte treffen.
• Ware kann sofort mitgenommen werden.
Onlinehandel:
• An 7 Tagen 24 Stunden geöffnet.
• Kunde braucht das Haus nicht zu verlassen.
• Keine verstopften Städte.
• Günstiger Preis.
• Stöbern, ohne sich beobachtet zu fühlen.
• Verkauf von Downloadprodukten und Dienstleistungen.
Baukastensystem WordPress
Einarbeitungszeit einige Tage einige Wochen
Domain oft nur Subdomain eigene Domain
Schnittstellen eingeschränkt API-Schnittstelle
28 Kapitel 1: Von der Idee zur Domain
Baukastensystem WordPress
Design eingeschränkt Themes können bearbeitet werden
Erweiterungen abhängig vom Anbieter Auswahl aus 50.000 Plug-ins
Rechtskonformität abhängig vom Anbieter Rechtstexte können selbst eingefügt werden
Shopausbau limitiert nahezu unbegrenzt
Mit einem WordPress-Shop halten Sie sich alle Möglichkeiten offen. Sie zahlen keine
Extragebühren, zum Beispiel für den Anbau eines Firmenblogs oder die Suchmaschi-
nenoptimierung. Die Preise für Premium-Themes und Plug-ins sind sowohl bei der
Anschaffung wie auch während des in der Regel halbjährigen oder einjährigen Support-
zeitraums sehr moderat. Kein Vergleich zu Mietshops. Dort werden Sie monatlich mit
einem spürbaren Betrag zur Kasse gebeten.
Es gibt aber auch Dinge, die ohne Download angeboten werden können, zum Beispiel
Dienstleistungen. In diesem Fall versendet der WordPress-Shop lediglich eine Bestäti-
gung, zum Beispiel über die Buchung eines Hotelzimmers oder einer Klavierstunde.
Tagen. In dieser darf er ohne Begründung vom Vertrag zurücktreten. Es genügt, wenn er
den Widerruf erklärt und die Ware zurückschickt.
Bandbreite an Zahlungssystemen
Im stationären Handel wird mit Bargeld oder Kreditkarte bezahlt und in absehbarer Zeit
auch mit dem Smartphone. Im Onlinehandel ist die Bandbreite an Zahlungsmitteln
größer. Durchgesetzt haben sich vor allem diese vier Zahlungssysteme:
• PayPal
• Lastschrift
• Kauf auf Rechnung
• Kreditkarte
Beachtlich sind die regionalen Unterschiede. In den USA war die Lastschrift noch nie
sehr populär. In Europa hat sie dagegen einen festen Platz und ist dank des einheitlichen
SEPA-Systems (Single Euro Payments Area) auch im grenzüberschreitenden Handel ver-
fügbar. 34 Staaten mit über 500 Millionen Einwohnern gehören zum SEPA-Zahlungs-
raum.
Die Warenübergabe
Auch hier ist die Bandbreite im Vergleich zum stationären Handel größer. Drei
Möglichkeiten stehen zur Verfügung:
1. Versendung
2. Download
3. Abholung im Laden
dicken Gesetzbücher zu drucken? Man hat es noch nicht erforscht. Sicher ist jedoch,
dass die Argusaugen der Behörden und Verbraucherschutzverbände über die sorgfältige
Einhaltung der Vorschriften und Gesetze wachen.
Damit müssen Sie sich herumschlagen, um Ärger mit den Ämtern und der Konkurrenz
zu entgehen:
• Impressum
• AGB (Allgemeine Geschäftsbedingungen)
• Datenschutz und Datenschutzerklärung
• Widerrufsbelehrung und Widerrufsformular
• Versandkostengestaltung und Platzierung
• Verpackungsverordnung
• Produktbeschreibung
• Beschriftung und Darstellung des Kaufbuttons
• Produktbilder, Urheberrecht und Markenrecht
• Double-Opt-in-Verfahren für das Newsletter-Abonnement und die Anlage von Kun-
denkonten
Es ist also eine Menge an Hausaufgaben zu erledigen. Hierzu zwei gute Nachrichten und
eine schlechte:
1. Die gute Nachricht: Als Shopbetreiber müssen Sie nichts davon auswendig lernen
und auf Befehl aufsagen.
Noch eine gute Nachricht: Mit dem Einsatz zusätzlicher Plug-ins hält sich der Auf-
wand für die »Eindeutschung« von WooCommerce in Grenzen. Alternativ steht
Ihnen das deutsche Shopsystem wpShopGermany zur Verfügung.
2. Die schlechte Nachricht: WooCommerce ist in der Basisversion auf den amerikani-
schen Markt ausgelegt. Für den Betrieb eines Onlineshops gelten dort nicht so eng
gefasste rechtliche Standards wie in Deutschland.
Achtung! Lizenzbedingungen
Falls Sie zahlungspflichtige Themes und Plug-ins verwenden, müssen Sie die
Lizenzbedingungen genau studieren. Nicht in jedem Fall erlaubt der Hersteller den
Betrieb in mehreren Shops.
L E I N S T I E G
SCHNEL E O
R E S S S
WORDP
Stephan Brey
Schnelleinstieg
WordPress SEO
Dieses Buch ist meiner tollen Tochter
Leonie gewidmet.
Bleib, so wie du bist, und bleib dir treu!
Verändere dich nicht für andere!
Bedenke! Stillstand bedeutet nachdenken!
Leben ist Aktivität und Liebe, Stärke und Hoffnung!
VORWORT
Dieses Buch richtet sich an Webseiteninhaber, die ihre Webseite besser platzieren
wollen, an Webdesigner, die ihren Kunden zu einem besseren Ranking und starken
Suchergebnis-Seiten (Search Engine Result Pages, kurz SERP) und natürlich an all
diejenigen, deren Wissen nicht mehr up to date ist, sowie an die Chefs, die nicht
tausende Euros für eine SEO ausgeben wollen und dieses Buch lieber dem Verant-
wortlichen der Webseite auf den Schreibtisch legen wollen. Einfacher ausgedrückt:
Das Buch ist für private und gewerbliche Webgestalter gedacht und ausgelegt. Das
nötige Fachwissen wird gut erklärt, sodass kein weiteres Nachschlagen nötig ist.
Die meisten Webseitenbetreiber, vor allem aber potenzielle Kunden, würden ihre
Webseite gerne auf einen der ersten Plätze bei den Suchergebnissen bei Google
und Co sehen. Das ist bei organischen Suchergebnissen, also Suchergebnis-Sei-
ten (SERPs), die nicht durch Werbung finanziert wurden, oft nicht möglich, weil
bezahlte Services, wie AdWords, meist die ersten Plätze einnehmen.
Wenn das Unmögliche nicht möglich ist, dann wären zumindest einige Treffer in
der oberen Hälfte der ersten Ergebnisseite wünschenswert. Das ist machbar!
Die Maßnahmen, die für eine Optimierung einer Webseite wie WordPress nötig
sind, werden im Allgemeinen als SEO (Search Engine Optimization) bezeichnet,
wobei man zwischen Onpage- (Optimierungen direkt auf der Website) und Off-
page-Optimierungen (Verbesserungen außerhalb der Webseite) unterscheidet.
Neben rein technischen Maßnahmen zur Ranking-Verbesserung lassen sich auch
Inhalte und Medien für die Suche optimieren.
Was Sie mit SEO erreichen, hängt von der Zielgruppe der Webseite, von den Wett-
bewerbern und den Suchbegriffen bzw. Suchphrasen ab. Die sinnvollste Methode
ist es, eine Checkliste zu erstellen, die beispielsweise folgende Punkte enthält:
U Wen soll die Webseite erreichen?
U Mit welchen Suchbegriffen soll die Seite gefunden werden?
U Ist die Webseite eine kommerzielle Seite, vielleicht ein Shop, oder ist sie privater
Natur?
6
Das sind nur einige Fragen, die geklärt werden müssen, um eine WordPress-Seite
passend für das Web und auch passend zum Kundenwunsch bzw. für die eigene
Webseite zu optimieren. Wie und mit welchen Mitteln das möglich ist, soll die-
ses Buch vermitteln. Wenn Sie sich an die Inhalte im Buch halten, kann ich Ihnen
Versprechen, dass sich Ihre Webseite in der Platzierung bei den Suchmaschinen in
wenigen Tagen massiv verbessern wird. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lek-
türe.
7
INHALTSVERZEICHNIS
8
2.11 Meta-Tags hinzufügen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53
2.12 Was ist Follow/NoFollow? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
2.13 Strukturen einer Webseite überprüfen. . . . . . . . . . . . . . 58
2.14 XML-Sitemaps für die Suchmaschinen . . . . . . . . . . . . . 61
2.15 Content verstecken oder sichtbar lassen?. . . . . . . . . . . 61
2.16 SEO für Bilder und andere Medien. . . . . . . . . . . . . . . . . 65
2.17 Nationale und internationale Linkziele (hreflang). . . . . . 67
2.18 Tote Links finden und anpassen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
2.19 Spielt die Ladezeit einer Webseite eine Rolle? . . . . . . . . 71
2.20 Responsive Design? Aber ja!. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76
2.20.1 Was bedeutet responsives Design? . . . . . . . . . . . . . 77
2.20.2 Responsives Design auf allen Geräten. . . . . . . . . . . . 77
2.21 Twittercards. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80
2.22 Robots.txt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81
2.23 Länderspezifische TLD-Erweiterung . . . . . . . . . . . . . . . 85
2.24 Das Alter der Domain. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85
2.25 HTTPS-Ranking-Faktor. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85
2.26 Die Usability der Webseite als Ranking-Faktor. . . . . . . . 86
2.27 Search Engine Friendly URLs. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88
2.28 Die Nothelfer — wenn alles nichts nützt. . . . . . . . . . . . 90
2.29 Sind Landingpages sinnvoll?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91
2.30 SEO-Faktor „Rechtliche Angaben“. . . . . . . . . . . . . . . . . 92
2.31 Ist valides HTML und CSS wichtig?. . . . . . . . . . . . . . . . 93
2.32 Das Canonical Tag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94
2.33 Kontrolle und Checkliste. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95
9
Inhalt
10
Inhalt
11
1 SUCHMASCHINEN & SEO
Google ist mit knapp 97 Prozent die beliebteste Suchmaschine weltweit. Auch wenn
es, wie schon gesagt, nicht sicher ist, wie es sich in China verhält. Unstrittig ist
daher, für welche Suchmaschine die WordPress-Seite optimiert werden muss. Selt-
sam und geheimnisvoll ist die Tatsache, dass die eigene Webseite nur bei Google
angemeldet werden muss, um auch mit anderen Suchmaschinen gefunden zu wer-
den. Ausnahmen sind ausländische bzw. nicht internationale Suchmaschinen, die
nur nationale Webseiten indexieren.
12
TIPP: GOOGLE-ANMELDUNG IST PFLICHT
Eine Anmeldung bei Google ist ein Muss. Melden Sie Ihre komplett optimierte
Webseite über www.google.com/submityourcontent bei Google an.
Nach eigenen Angaben schätzt Google seine bereits indexierten und gecrawlten
Webseiten auf mehrere Billionen. Man kann aber sicher davon ausgehen, dass Mil-
liarden und nicht Billionen gemeint sind. Ein Fehler, der sich oft einschleicht, wenn
die englische Billion ins Deutsche übersetzt wird. In der Realität dürften es locker
einige hundert Milliarden sein. Um die Zahl etwas zu verdeutlichen: Google meint
damit neben allen neuen auch alte Webseiten, Unterseiten von Webseiten, Blogs
und Dokumente sowie Bilder und andere Inhalte.
Veröffentlichte Webseiten werden in der Regel von den Suchmaschinen auch ohne
Anmeldung gefunden. Eine Anmeldung bei Google oder Bing ist nicht zwingend
nötig, aber unbedingt empfehlenswert. Alle Suchmaschinen verwenden für das
Finden und Indexieren von Webseiten einen Webcrawler, auch Googlebot oder BOT
im Allgemeinen genannt. Bots sind Programme, die die Datenbanken der Suchma-
schinenbetreiber durchlaufen und alle Webseiten und Kataloge auf deren Inhalte
untersuchen. Die Folge eines Crawlings mit einem BOT ist letztlich die Indexierung
der Webseite und deren Platzierung bei den Suchabfragen. Das Tolle ist, dass man
dem BOT mitteilen kann, wie oft er Ihre Webseite besuchen soll und nach wel-
chen Inhalten er suchen muss. Andere Suchmaschinen, wie Bing, crawlen Websei-
ten ebenfalls mit ihren eigenen Crawlern. Nur am Rande: Sie können in WordPress
relativ leicht feststellen, welcher BOT gerade auf Ihrer Webseite ist. Mit dem Plug-
In Visitor Maps and Who‘s Online werden alle aktuellen Besucher angezeigt. Wie
das aussehen kann, sehen Sie in der nächsten Abbildung.
13
1 Suchmaschinen & SEO
Bild 1.1: Besucher- und BOT-Ansicht über das Plug-In Visitor Maps
Mit diesem schönen Plug-In lässt sich die Ansicht mit und ohne BOTs einstellen.
Außerdem werden bei referenzierten Seiten auch die Referrer angezeigt. Ein Refer-
rer ist die Internetadresse der Webseite, von der der Benutzer durch Anklicken
eines Links zu der aktuellen Seite gekommen ist (englisch to refer, verweisen). Beim
Abruf der Seite wird der Referrer an den Server, der die Seite bereitstellt, übermit-
telt. Das Plug-In bietet in seiner einfachen Konfiguration viele Informationen über
aktuelle und vergangene Besucher und vieles mehr.
Für die organische Suche (Suchergebnisse ohne Werbung) setzen Google, Bing,
Ask und andere Algorithmen ein. Algorithmen sind Programme bzw. Programm
abläufe, die anhand bestimmter Faktoren eine indexierte Webseite aufgrund der
Suchabfrage durchsuchen und ein Ergebnis zurückliefern.
Ein Faktor ist der PageRank. Der PageRank ist die Messung, wie viele Links von der
Webseite auf eine andere Webseite bzw. auf ein anderes der Öffentlichkeit zugäng-
liches Verzeichnis zeigen.
Dabei spielt die Qualität eines Links eine bedeutende Rolle. Der Googlebot erkennt
qualitativ schlechte Links, sogenannte SPAM-Links, und wertet die Seite daraufhin
ab. Es ist also nicht nur wichtig, externe Links auf der Seite zu haben, sondern gute,
sinnvolle Links.
Der Google-Algorithmus
In regelmäßigen Abständen führt Google ein Update seiner Algorithmen durch.
Für Webdesigner ist es daher sehr wichtig, auf dem aktuellen Stand zu sein, denn
Google verbessert kontinuierlich seinen Algorithmus.
14
1.1 Wie Suchmaschinen funktionieren
Das letzte Update, mit der Bezeichnung Penguin1, wurde im Oktober 2014 veröf-
fentlicht. Was ist das Ziel des Updates? Der Algorithmus Penguin ist Googles Reak-
tion auf manipulatives Linkbuilding, aufgrund dessen die Platzierungen durch die
Suchmaschine seit Jahren ungenau und nicht richtig erfolgten. Unter Linkbuilding
versteht man die Links, die von der eigenen Webseite auf andere Webseiten oder
generell zu anderen Inhalten verlinkt werden. Linkbuilding ist ein Teil der Offpage-
Optimierung. Links, die von anderen Inhalten bzw. Webseiten auf die eigene Web-
seite zeigen, nennt man Backlinks. Die Qualität der Backlinks war zweifelhaft und
diente oft nur dem Zweck, das Ranking, aber nicht die Qualität der Webseite zu
verbessern. Seit diesem Update straft Google Webseitenbetreiber, die mit gekauf-
ten oder getauschten Links das Ranking verbessern wollten, ab. Unter Umständen
kann dies zu einer kompletten Abstufung der Webseite führen. Google vertraut der
Domain dann nicht mehr und der Betreiber verliert Traffic und wird wesentlich
schlechter platziert. Google will damit eine höhere Qualität des Backlink-Profils
erzeugen und den Druck auf die Seitenbetreiber erhöhen, qualitativ hochwertige
Backlinks zu verwenden.
Im Juli 2015 wurde das Google Update Panda Version 4.22 veröffentlicht. Panda
ist kein Update des Algorithmus, sondern ein sogenannter Daten-Refresh. Bei
einem Daten-Refresh wird über alle von Google indexierten Webseiten ein Filter
angewendet und Webseiten mit schlechter Content-Qualität werden abgewertet.
Danach erfolgt eine Aktualisierung der Indexe, dies wird Daten-Refresh genannt.
1 Version 3.0.
2 Das erste Panda-Update wurde im Jahr erstmalig 2011 ausgerollt. Seitdem erfolgen regelmäßige
Updates für Panda.
15
1 Suchmaschinen & SEO
Bild 1.2: Eine Suchabfrage mit Orts- bzw. Länderbezug bei Google
TIPP:
16
1.2 Was ist eine SEO?
tur und Inhalt, fällt der PageRank entweder besser oder schlechter aus. Die Web-
seitenoptimierung ist ein laufender Prozess, der im Grunde nie abgeschlossen ist.
Sie können mittels Meta-Tag selbst festlegen, wie oft der Suchmaschinen-Crawler
(BOT) Ihre Webseite besuchen soll. Vor allem bei Webseiten mit häufig wechseln-
dem oder neuem Inhalt ist das regelmäßige Crawlen der Webseite wichtig. Genau
für diesen Zweck wurden Instrumente und Methoden entwickelt, die sich mit der
Optimierung der Webseiten für Suchmaschinen befassen. Sie werden unter dem
Begriff SEO zusammengefasst.
Onpage:
Unter Onpage versteht man die Optimierung aller Elemente, Texte, Bilder und
Social-Media-Komponenten, die sich auf der Webseite befinden. Es sind Program-
mier- bzw. manuelle Maßnahmen nötig, die Elemente auf der Webseite so zu opti-
mieren, dass sich das Ranking bei den Suchmaschinen deutlich verbessert. Aller-
dings klappt das nur, wenn man weiß, wie gut die Seite vorher gerankt war. Beispiele
hierfür sind das ALT-Attribut und das TITLE-Attribut für Bilder und Text. Man
nimmt an, dass die Onpage-Optimierung ca. 20% eines Rankings ausmacht. Mehr
dazu auf den kommenden Seiten.
Offpage:
Offpage-Optimierung umfasst alle Maßnahmen zur Suchmaschinenoptimierung,
die nicht direkt auf der Seite gemacht werden und somit nur bedingt beeinflusst
werden können. Da Google einen großen Wert auf qualitativ hochwertige Links
legt, ist das Linkbuilding einer Webseite ein enorm wichtiger, aber auch ein sehr
langwieriger Teil einer Optimierung. Gute Ergebnisse sind nicht gleich zu erwar-
ten, sondern eher nach Tagen und Wochen messbar.
Je mehr inhaltlich relevante Links von und auf die Webseite zeigen, desto höher
bewertet Google die Seite, und der PageRank verbessert sich.
Darüber hinaus gibt es andere, eher technisch-wissenschaftliche Methoden, die uns
aber für eine WordPress-Optimierung nicht weiter interessieren. Unser Augenmerk
17
1 Suchmaschinen & SEO
auf den folgenden Seiten liegt bei der On- und Offpage-Optimierung von Inhalten
und Strukturen einer WordPress-Webseite.
18
1.3 Das aktuelle WordPress — was bringt es mit?
1.3.1 Warum ist Responsive Webdesign gut für das Ranking bei
Suchmaschinen?
Google will die Besucher auf Websites weiterleiten, die sie annähernd gezielt gesucht
haben. Wird ein Suchergebnis sofort wieder verlassen, entspricht das Ergebnis nicht
der Suche. Für Google ist das ein Signal, dass die Inhalte der Seite nicht mit dem
Suchwort übereinstimmen. Der Fachbegriff für diesen Vorgang nennt sich Bounce
Rate.
Wenn Inhalte einer mobilen Webseite nicht mit der normalen Webseite überein-
stimmen, kehren Suchende zurück zur Google-Suche und suchen erneut. Die Struk-
tur der Webseite und der mobilen Seite sollte also gleich sein. Das wird Responsive
Webdesign genannt und ist ein Muss für alle optimierten Webseiten. Mitunter mei-
nen einige Webmaster, dass eine zweite, mobile Version der Webseite vorhanden
sein muss, um die Verträglichkeit mit den mobilen Endgeräten zu gewährleisten
und nicht abgewertet zu werden. Das stimmt nur zum Teil, und zwar dann, wenn
der Content der mobilen Webseite an einem anderen Ort liegt als der Content der
Desktop-Version.
Eine mobile Webseite mit dem gleichen Content wie die Desktop-Webseite wird
von Google nicht wegen doppelten Contents abgewertet, da sich alle Inhalte phy-
sisch am selben Ort befinden. Das gilt übrigens auch für eine Multisite (WordPress
Multisite). Auf der anderen Seite dürfte es kaum nötig sein, eine zweite mobile
Seite zu erstellen, da WordPress bereits responsive ist und sich mobilen Endge-
räten anpassen kann. Vielleicht nicht immer reibungslos und frei von Designfeh-
lern, aber immer responsive. OK, Spaß beiseite! Selbstverständlich gibt es auch
für dieses Problem ein passendes Plug-In aus dem riesigen Plug-In-Depot von
WordPress.com.
20
1.6 SEO-Strategien festlegen
Sie sich eine Strategie zulegen. Eine Strategie kann eine Art Gliederung sein, eine
Liste oder mehr.
21
1 Suchmaschinen & SEO
1.6.2 Programme
SEO-Analyse-Tools:
Unter SEO-Analyse-Tools versteht man jene SEO-Tools, die dazu dienen, entweder
Teile oder die Gesamtheit des eigenen Webauftritts oder der Wettbewerber zu ana-
lysieren, um entsprechende SEO-Maßnahmen einleiten zu können. Kostenpflich-
tige Tools sind in folgender Liste mit (€) markiert.
U IBP Internet Business Promoter (€) (kostenpflichtig bei www.ibusinesspromo-
ter.de)
U ASEOPS von ACEBIT (€) (kostenpflichtig www.acebit.de)
U Google Webmaster Tools (kostenlos bei www.google.de)
U Google Keyword Tool (kostenlos bei http://google.de)
U Sistrix (€) (teils kostenpflichtig bei www.sistrix.de)
U SEOkicks (www.seokicks.de) Onlinetool
U MOZ (https://moz.com/researchtools/ose) Onlinetool
Linkbuilding-Tools:
Linkbuilding-Tools sind jene SEO-Tools, die bei der Akquise von Links hilfreich
sind. Zumeist handelt es sich dabei allerdings um organisatorische Tools.
U Linkbird (www.linkbird.com/de) Onlinetool
U Buzzstream (www.buzzstream.com) Onlinetool
U Linkbutler (https://www.linkbutler.de) Onlinetool
22
1.6 SEO-Strategien festlegen
SEO-Plug-Ins:
Hierunter fasse ich einige SEO-Tools für WordPress zusammen, die installiert wer-
den können und Zusatzfunktionen bieten – quasi SEO-Tools zur Ergänzung beste-
hender Strukturen. Teils kostenpflichtig! Alle Plug-Ins finden Sie auf der Webseite
https://de.WordPress.org/plugins
U YOAST (auch in seiner kostenlosen Variante brauchbar)
U SEO Friendly Images – Bilderoptimierung (kostenlos)
U Google XML Sitemaps (kostenlos)
U Redirection: 301-Redirects (kostenlos)
U Plug-In Performance Profiler: Geschwindigkeit (kostenlos)
U WP Smush.it: Bildverkleinerung (kostenlos)
U W3 Total Cache: Caching (kostenlos)
23
Anita Woitonik / Vilma Niclas
Ohne HTML
zur eigenen
Website
Ihr Weg ins Web: Domain, Hoster, Installation,
Verwaltung, Pflege und IT-Recht
60266-2 Titelei_X 29.01.14 09:40 Seite 1
15 Seiten und Artikel: Was ist eigentlich der Unterschied? ................................. 105
15.1 Wie erstellen Sie nun Beiträge und Seiten?...........................................................109
15.2 Gemeinsame Funktionen bei Seiten und Beiträgen..............................................114
15.3 Beitragsfunktionen ......................................................................................................... 122
15.4 Seitenfunktionen............................................................................................................. 128
20.2 Storyboard.........................................................................................................................170
20.3 Ein Video einfügen...........................................................................................................171
28 Keiner liest mich! – Bekannt werden über Google & Co.................................. 229
28.1 SEO – ein Kapitel für sich ............................................................................................230
28.2 SEA – Suchmaschinenwerbung.................................................................................242
28.3 Google Analytics............................................................................................................243
Haben Sie sich jemals gefragt, ob Sie eine eigene Website benötigen?
Oder auch nur eine haben möchten? Einfach so, weil es scheinbar in ist und ja eigent-
lich fast jeder eine Website hat?
Wenn Ihnen nun ein begeistertes oder vielleicht auch noch etwas zögerliches »Ja«
über die Lippen kommt, dann sollten Sie dieses Buch lesen. Denn hier werde ich Ihnen
zeigen, wie Sie selbst innerhalb sehr kurzer Zeit und ohne große Anstrengungen
stolzer Besitzer einer eigenen Website im Internet werden.
Wir werden den Weg von Ihrem Wunsch und Ihrer Idee bis zu einer fertigen Website
im Internet von nun an gemeinsam gehen. Sind Sie bereit? Dann legen wir gleich los.
Gründe für eine eigene Webseite gibt es viele. Häufig ist es nur der Wunsch, sich
selbst ein wenig zu zeigen. Eine Webvisitenkarte also. Meistens besteht sie wie alle
Websites zunächst aus einer Startseite. Dort können Sie ein Foto von sich einstellen
und einen kleinen Text dazu verfassen. Haben Sie einen eigenen Laden oder ein kleines
Unternehmen, wird ein Interessent wahrscheinlich die wichtigsten Informationen über
Ihr Geschäft dort suchen. Gibt es noch weitere Themen, werden Sie Unterseiten dazu
erstellen wollen. Diese können eine Bildergalerie enthalten, eine Straßenkarte, die
Ihren Wohn- oder Geschäftsort darstellt, oder ein Kontaktformular, mit dem ein Besu-
cher der Seite mit Ihnen Kontakt aufnehmen kann.
10 1 Eine eigene Website – wozu überhaupt?
Vielleicht möchten Sie noch weitergehen und Ihre persönlichen Erlebnisse und
Ansichten mit anderen teilen. Dann führen Sie ein sogenanntes Blog, ein Tagebuch im
Internet. Der Begriff Blog entstand aus dem englischen Wort »Weblog«, das nichts
anderes bedeutet als ein Tagebuch im Web – wie so viele Begriffe im Internet wurde
dieser einfach verkürzt. Auf diesem Weg können Sie auch Ihr Hobby mit Gleich-
gesinnten teilen und sich austauschen.
Ebenso kann es sein, dass Sie für einen Verein tätig sind, der noch gar nicht im Internet
aufzufinden ist. Ihre Aufgabe wird es dann sein, den Verein so darzustellen, dass die
Mitglieder die nötigen Informationen bekommen oder der Verein neue Mitglieder
findet. Dort kann es einen eigenen Mitgliederbereich geben, in den man nur mit einem
Passwort gelangt. Sie könnten Formulare zum Herunterladen anbieten, wie beispiels-
weise ein Beitrittsformular. Wichtig für Interessenten und Mitglieder ist auch eine
Übersicht über Veranstaltungen und Termine. Ein Sportverein könnte so z. B. die
Termine der nächsten Spiele und Meisterschaften ankündigen.
Möchten Sie vielleicht etwas verkaufen? Selbst gemachte Dinge? Oder als Händler
fremde Produkte anbieten? Was liegt da näher als ein Internetshop? In dem Fall ver-
wenden Sie ein Shopsystem für Ihre Website. Sie können dort Artikel einstellen, die
der Kunde online bestellt und bezahlt.
Oder Sie beabsichtigen, in Zukunft Ihr Einkommen über das Internet zu verdienen.
Auch das ist möglich, wie bereits viele Menschen bewiesen haben. Sie könnten zum
Beispiel im Affiliate Marketing Fuß fassen. Dabei bewerben Sie die Produkte anderer
und erhalten dafür eine Provision. Sicher haben Sie schon auf einigen Webseiten die
Banner entdeckt, die häufig oben und unten oder an der Seite auftauchen. Entsteht
durch das Anklicken eines solchen Banners ein Verkauf, bekommt der Vermittler eine
Provision. Wichtig ist dabei allerdings, ausschließlich mit seriösen Partnern zusam-
menzuarbeiten, da es auch schwarze Schafe in diesem lukrativen Markt gibt.
Verschiedene Wege zur eigenen
Website
Was Sie natürlich immer als Allererstes benötigen, wenn Sie eine eigene Webpräsenz
im Internet planen, ist der sogenannte Webspace. Wie der Name schon sagt, handelt
es sich dabei um ein bisschen Platz im Internet, der für Ihre Website zur Verfügung
gestellt wird. Nutzen Sie bereits eine E-Mail-Adresse eines gängigen Anbieters, ist
dort häufig auch die Möglichkeit gegeben, eine eigene kleine Website einzurichten. Ist
dies nicht der Fall, haben Sie die Qual der Wahl. Unter den vielen Webhosting-
Anbietern gilt es dann, den passenden auszuwählen.
12 2 Verschiedene Wege zur eigenen Website
Bild 2.2: Ein Baukastensystem erleichtert die Arbeit, bietet aber nur wenig Spielraum.
2 Verschiedene Wege zur eigenen Website 15
Bild 2.3: Die geteilte Ansicht in einem Webseiteneditor zeigt den HTML-Code und das Ergebnis
gleichzeitig an.
Besitzen Sie aber relativ gute HTML-Kenntnisse und beherrschen darüber hinaus auch
noch ein bisschen CSS, können Sie eine Website selbst mit einem einfachen Text-
editor relativ leicht selbst anlegen. Dies ist jedoch wahrscheinlich nicht der Fall, denn
sonst würden Sie dieses Buch nicht lesen.
Wenden wir uns also nun der letzten Möglichkeit zu, eine ansprechende und dynami-
sche Website zu erstellen. Was liegt näher, als ein fertiges System zu verwenden?
Damit ist nicht ein Baukastensystem, wie oben bereits erwähnt, gemeint, sondern ein
sogenanntes Content-Management-System (CMS). Da diese Systeme bereits alles
mitbringen, was man für eine fertige Website benötigt, muss man sie im Grunde einfach
nur noch auf dem Webserver installieren, und die Seite läuft. Natürlich hört sich in
diesem Zusammenhang das Attribut »einfach« möglicherweise etwas übertrieben an, es
ist aber tatsächlich so, dass so gut wie alle Webhoster selbst in ihren simpelsten
Paketen die Möglichkeit bieten, ein solches CMS direkt per Knopfdruck zu installieren.
Sie sollten jetzt ein wenig neugierig geworden sein und wissen wollen, wie Sie auf
diese einfache und doch sehr professionelle Art Ihre Website aufbauen können. Daher
befassen wir uns im nächsten Kapitel damit, was genau ein Content-Management-
System eigentlich ist.
Was ist eigentlich ein Content-
Management-System (CMS)?
Sicher ist Ihnen schon häufig der Begriff CMS aufgefallen – vielleicht beim Warten an
der Supermarktkasse, wenn Ihr Blick auf die Titel der dort aufgebauten Computerzeit-
schriften fiel. »Jetzt das beste CMS wählen« oder »Alle Vorteile des neuen CMS ...«,
so lauteten bestimmt einige der Schlagzeilen. Aber was bedeutet denn nun eigentlich
die Abkürzung CMS?
CMS steht für »Content-Management-System«. Wörtlich übersetzt, ist das nichts
weiter als ein System zur Verwaltung von Inhalten. Und genau das macht ein Content-
Management-System eben auch aus.
Wie bereits in Kapitel 2 erwähnt, wurden Webseiten früher häufig mit den Baukasten-
systemen der Webhoster erstellt. Verfügte man über HTML-Kenntnisse, konnte man
zumindest schon einen HTML-Editor verwenden, um etwas anspruchsvollere Web-
seiten zu gestalten. Mit dem Einzug der Content-Management-Systeme hat sich diese
Vorgehensweise grundlegend geändert.
erscheinen: Es ist einfach das Programm, das man benutzt, um im Internet Seiten auf-
zurufen. Der am meisten verbreitete Webbrowser ist in Deutschland mittlerweile
Mozilla Firefox, gefolgt von Google Chrome. Erst seit Windows 8 holt der Microsoft
Internet Explorer wieder deutlich auf. Der einst beliebteste Browser hatte aufgrund
zahlreicher Sicherheitsmängel in den letzten Jahren an Bedeutung verloren.
Bild 3.1: Verteilung der Browser in Deutschland im letzten Jahr. (Quelle: gs.statcounter.com)
Bild 3.2: Der PHP-Code wirkt schon etwas unübersichtlicher als reines HTML.
Sollte Ihnen der Begriff MySQL bereits einmal über den Weg gelaufen sein, wissen Sie nun
also grob, worum es dabei geht. Diese ganzen technischen Begriffe sollen uns aber nicht
weiter beschäftigen, da wir sie für den Betrieb eines CMS nicht unbedingt benötigen.
Bild 3.3: MySQL-Datenbanken lassen sich relativ leicht mit phpMyAdmin verwalten. (Quelle:
Wikipedia)
20 3 Was ist eigentlich ein Content-Management-System (CMS)?
Sehen wir uns einmal ein Beispiel für eine dynamisch erzeugte Webseite an:
Sie geben eine Internetadresse in die Adressleiste Ihres Webbrowsers ein, um eine
bestimmte Website aufzurufen. Der Webserver verarbeitet diese Anfrage, indem er
das HTML-Grundgerüst nimmt und über dort vorhandene PHP-Anweisungen dyna-
mische Inhalte einbindet. Ein dynamischer Inhalt kann zum Beispiel das aktuelle
Datum oder die Uhrzeit sein. Genauso kann es sich jedoch um eine aktuelle Schlag-
zeile eines Nachrichtendiensts handeln. Da Content-Management-Systeme in der
Lage sind, Benutzer zu verwalten, könnte einem angemeldeten Benutzer ein spezieller,
nur für ihn vorgesehener Inhalt angezeigt werden.
Bild 3.4: Die dynamischen Bestandteile der Webseite, hier Datum, Temperatur und
Börsenkurse.
Auch für den Betreiber einer Website ist die Verwendung eines CMS von Vorteil. Da
von vornherein das Design der Website festgelegt ist, muss er sich nur noch um den
Inhalt kümmern. Dessen Aussehen wird komplett durch das CMS bestimmt.
Bei einem Content-Management-System sind also das Aussehen der Website
(Design) und der Inhalt (Text, Bilder etc.) voneinander getrennt. Es gibt demnach zwei
völlig getrennte Bereiche. Diese werden in der Regel auch von unterschiedlichen Per-
sonengruppen gepflegt. Für den Inhalt zuständig ist der Autor, manchmal auch
Redakteur genannt. Er kann Texte und Bilder einfügen, ändern oder ergänzen.
Daneben gibt es den Administrator bzw. den Designer. Er ist für das Skelett bzw. das
Gerüst inklusive Aussehen und Funktionalität der Seite zuständig – und auch für das
Überwachen und Pflegen. Daher besitzt er die Erlaubnis (die Zugriffsrechte) unter
anderem für sämtliche Einstellungsmöglichkeiten, damit die Seite ordnungsgemäß
3.1 Trennung von Design und Inhalt 21
funktioniert. Bei größeren Websites sind häufig die Rollen von Administrator und
Designer getrennt. So kümmert sich Ersterer um den ordnungsgemäßen Betrieb der
Seite, während der Designer ausschließlich für das Aussehen der Website zuständig
ist. Bei kleinen Websites wie z. B. Vereinsseiten ist es nicht selten der Fall, dass sogar
alle drei Rollen von nur einer einzigen Person ausgeübt werden.
Damit alle ihre Aufgaben erfüllen können, müssen sie sich zunächst anmelden
(authentifizieren), damit das System weiß, welche Rechte der Benutzer hat. Dement-
sprechend sind auch nur die Bereiche für ihn sichtbar, die er bearbeiten kann. Die
Anmeldung erfolgt im sogenannten Backend der Seite. Weil der Autor »lediglich« die
Inhalte pflegt, braucht er auch nur die Zugriffsrechte für den Bereich, in dem Inhalts-
elemente wie Texte und Bilder bearbeitet werden.
Bild 3.5: Das sogenannte Backend der Website: die Schaltzentrale mit allen Funktionen.
Als Gegenstück zum Backend gibt es das sogenannte Frontend. Beim Frontend han-
delt es sich quasi um die »Vorderseite« einer Website, also im Grunde das, was
letzten Endes der Besucher zu sehen bekommt. Das Backend ist die »Rückseite«, also
das, was sich hinter den Kulissen abspielt. Beide Bereiche sind voneinander getrennt.
Eine Ausnahme bildet WordPress, wo es keine Rolle spielt, an welchem »Ende« man
sich anmeldet.
22 3 Was ist eigentlich ein Content-Management-System (CMS)?
Bild 3.6: Das sogenannte Frontend eines CMS ist nichts anderes als die Website selbst.
Fügt man einer Seite noch weitere Benutzer hinzu, um ihnen geschützte Bereiche
zugänglich zu machen, melden diese sich immer im Frontend an, sie dürfen jedoch
nichts ändern. Es ist ihnen lediglich erlaubt, bestimmte mit einem Passwort geschützte
Informationen zu sehen.
Die in Deutschland am meisten verbreiteten Content-Management-Systeme sind
Joomla!, TYPO3, Drupal und Contao. Eines der bekanntesten Blogsysteme auf dem
deutschen Markt ist mit Sicherheit WordPress, das aber eigentlich nicht als CMS
gehandelt wird. Nach der gängigen Auffassung wird WordPress erst durch die Erwei-
terung mit verschiedenen Plug-ins zu einem vollwertigen Content-Management-Sys-
tem.
Ist ein Blog auch eine Website?
Damit haben wir bereits das Thema Blog angesprochen. Ein Blog ist eigentlich eine Art
Webtagebuch. Der Name ist eine Kurzbezeichnung für den englischen Begriff Weblog.
Dies ist ein Tagebuch oder ein Journal, in dem ein Benutzer auf seiner Website
regelmäßig neue Berichte aus dem täglichen Leben einstellt. Genau darin unterschei-
det sich ein Blog von einer normalen Website. Die Inhalte einer normalen Website
verändern sich in der Regel nicht sehr häufig, während in ein Blog nahezu täglich neue
Artikel eingestellt werden. Mittlerweile gibt es Blogs zu fast jedem Thema.
Natürlich ist ein Blog auch eine ganz normale Website. Aber während eine Website in
erster Linie die Funktion hat, wesentliche Informationen über ein Unternehmen oder
einen Verein zu präsentieren, hat ein Blog die Aufgabe, so häufig wie möglich Neuig-
keiten zu verbreiten. Daher sollte man für ein Blog auch eine besondere Blogsoftware
verwenden, wie zum Beispiel Blogger oder WordPress.
24 4 Ist ein Blog auch eine Website?
Beiden Systemen gemeinsam ist die Möglichkeit, sich direkt auf dem Portal anzumel-
den. Das heißt, Sie benötigen keinen eigenen Webhoster, sondern können Ihre Blog-
artikel direkt auf dem Portal www.blogger.de oder www.wordpress.com erstellen.
26 4 Ist ein Blog auch eine Website?
Bild 4.3: Einfach registrieren, und schon können Sie bei wordpress.com losbloggen.
Gerade für Neulinge im Internet, die gern ein eigenes Blog betreiben wollen, ist dies
eine sehr einfache und leicht umsetzbare Variante. Diese Einfachheit bringt aber auch
ein paar Nachteile mit sich. So ist der Speicherplatz bei wordpress.com deutlich
begrenzt, und auch der gestalterischen Freiheit, was das Aussehen der Website
angeht, sind deutliche Grenzen gesetzt. Da WordPress dennoch ein sehr leistungs-
starkes System ist, das problemlos zu einem kompletten Content-Management-Sys-
tem ausgebaut werden kann, sollten Sie sich ein eigenes Webhosting-Paket zulegen
und WordPress darauf installieren (siehe Kapitel 10).
4 Ist ein Blog auch eine Website? 27
Bild 4.4: WordPress ist frei erhältlich, einfach zu installieren und auf Deutsch.
Die Vorteile eines Blogsystems sind nicht von der Hand zu weisen. Neben der einfa-
chen Bedienbarkeit ist die Tatsache, dass eine Software wie WordPress extrem leicht
und schnell auch von Laien installiert werden kann, von enormer Bedeutung. Der
wesentliche Unterschied zu einer relativ statischen Website ist die Lebendigkeit eines
Blogs. Durch das häufige Einstellen neuer Blogartikel und die Möglichkeit der Leser,
mit Kommentaren darauf zu reagieren, lebt ein Blog. Diese Aktualität hat auch dazu
geführt, dass Blogs bei Suchmaschinen äußerst beliebt sind. Durch die, analog zu
einem Tagebuch, chronologische Anordnung der Blogbeiträge stellt sich die Website
sehr übersichtlich dar. Die Navigation über ein Menü verliert an Bedeutung, statt-
dessen ist es möglich, durch die Verwendung von Kategorien ähnliche Artikel zum
selben Thema anzuzeigen. Auch das ermöglicht wieder eine hohe Dynamik, die die
Suche nach bestimmten Informationen deutlich vereinfacht und eine tief ver-
schachtelte Navigation wie auf üblichen Websites entbehrlich macht.
Ein Nachteil dieser Übersichtlichkeit und Dynamik ist darin zu sehen, dass eine unzu-
reichende Pflege des Blogs deutlicher auffällt als auf einer normalen Website. Durch
die chronologische Anordnung der Blogartikel ist es unmittelbar offensichtlich, wenn
ein Blog über einen längeren Zeitraum nicht aktualisiert wird. Um das zu vermeiden,
sollten in diesen Fällen einige Artikel im Voraus geschrieben werden, die dann zeitlich
gesteuert in regelmäßigen Abständen automatisch veröffentlicht werden.
28 4 Ist ein Blog auch eine Website?
WordPress-
Themes
entwickeln
HTML5, CSS3, JavaScript und PHP: Praxiswissen und
Quellcodes zum Entwurf von WordPress-Themes
60230-3_Titelei_X 30.10.13 10:46 Seite 1
Inhaltsverzeichnis
1 Grundlagen...............................................................................................................13
1.1 Grundkenntnisse und Voraussetzungen ............................................13
1.1.1 Grundlegende WordPress-Kenntnisse sind notwendig .......................... 13
1.1.2 Eine laufende WordPress-Installation ist Voraussetzung ...................... 13
1.1.3 Der Einsatz von HTML und CSS .................................................................... 14
1.1.4 PHP-Kenntnisse sind von Vorteil .................................................................. 14
1.2 Grundlegende Begriffe ..........................................................................15
1.2.1 Sidebars................................................................................................................ 15
1.2.2 Widgets................................................................................................................ 15
1.2.3 Administrationsoberfläche und Dashboard ............................................... 16
1.2.4 Unterschied zwischen Themes und Templates......................................... 17
1.3 PHP-Mini-Crash-Kurs ...........................................................................17
1.3.1 PHP in der Kurzvorstellung ............................................................................. 18
1.3.2 Schreibweise von PHP...................................................................................... 18
1.3.3 PHP-Funktion verstehen................................................................................. 20
1.3.4 Der Einsatz von Variablen .............................................................................. 20
1.3.5 Schleifen oder Loops......................................................................................... 21
1.3.6 if / else für einfache Entscheidungen........................................................... 21
1.3.7 Wenn Sie tiefer in das Thema eintauchen möchten ................................22
3 Child-Themes ......................................................................................................... 41
3.1 Risiken und Nebenwirkungen einer Bearbeitung............................. 41
3.2 Child-Themes in der Anwendung ...................................................... 41
3.3 Ein Child-Theme aufbauen..................................................................42
3.3.1 Einen neuen Theme-Ordner erstellen......................................................... 42
3.3.2 Per style.css: Child und Parent verknüpfen................................................ 42
3.3.3 CSS-Anweisungen aus dem Parent-Theme importieren ....................... 43
3.3.4 Einen Screenshot hinzufügen ........................................................................ 44
3.3.5 Das Child-Theme aktivieren.......................................................................... 44
3.4 Child-Theme-Templating für erfahrenere Nutzer...........................46
3.4.1 Das Template header.php in das Child-Theme übertragen .................. 46
3.4.2 So lädt WordPress das neue Template aus dem Child-Theme ........... 46
3.5 Templates bearbeiten mit Ihrem Child-Theme ...............................47
3.6 Kontroverse Diskussion rund um Child-Themes.............................47
3.7 Der Unterschied zwischen Blank Themes und
Frameworks ...........................................................................................48
3.8 Blank Themes ........................................................................................49
3.8.1 Was macht ein gutes Blank Theme aus? ................................................... 49
3.8.2 Die Installation .................................................................................................. 50
3.8.3 Die Einrichtung...................................................................................................52
3.8.4 Das eigene Theme aufbauen ......................................................................... 54
3.9 Frameworks ........................................................................................... 57
3.9.1 Was macht ein gutes Framework aus? .......................................................57
3.9.2 Einzelne Frameworks im Vergleich.............................................................. 58
1 Grundlagen
Sicher scharren Sie bereits mit den Hufen, um endlich Ihre eigene Website in maßge-
schneidertem Gewand online schalten zu können. Damit Ihr Projekt allerdings von
Erfolg gekrönt sein wird, sollten Sie sich mit ein paar Grundlagen vertraut machen. Im
ersten Kapitel werden Sie erfahren, woraus Themes in WordPress genau bestehen, was
gute Themes auszeichnet, welche grundlegenden Begriffe im Laufe der Lektüre immer
wieder auftreten und was sie bedeuten. Zudem erfahren Sie natürlich, über welche Vor-
kenntnisse Sie verfügen sollten, um aus Ihrer Website das Beste herausholen zu können.
1 http://wpde.org/installation
14 Kapitel 1: Grundlagen
1.2.1 Sidebars
Sidebar ist ein genereller Sammelbegriff für Container, welche mit Widgets ausgestattet
werden können. Der Begriff Sidebar bzw. Seitenleiste ist jedoch etwas irreführend. In
WordPress muss eine Sidebar bzw. Seitenleiste nicht notwendigerweise immer auf der
linken oder rechten Seite platziert sein. Der Footer ist technisch gesehen ebenfalls eine
Sidebar, genauso wie der Header. Im weiteren Verlauf des Buchs werden Sie lernen,
eigene Sidebar-Bereiche zu definieren, die anschließend mit Widgets angereichert wer-
den können.
1.2.2 Widgets
Widgets sind kleine Code-Anweisungen in WordPress, die (fast) beliebig in den
Seitenleisten platziert werden können, um gezielte Ausgaben zu tätigen. Widgets lassen
sich bequem innerhalb der Seitenleisten hin und her bewegen und so individuell einset-
zen. Durch die Kombination aus Seitenleisten (als Containern) und Widgets können Sie
als Anwender sehr flexibel die Ausgabe Ihrer Inhalte steuern, ohne später überhaupt
noch in den Code eingreifen zu müssen. Wenn Sie sogar vorhaben, Ihr Theme künftig
kostenlos oder kostenpflichtig der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen, ist es umso
wichtiger, ein Maximum an Flexibilität und einfacher Handhabung zu gewährleisten.
16 Kapitel 1: Grundlagen
Bild 1.1: In WordPress findet man unter Design > Widgets sowohl die Sidebars als auch die
zur Verfügung stehenden Widgets, die einfach per Drag & Drop von links in die
entsprechenden Sidebars gezogen werden können.
Bild 1.2: Verwechslungsgefahr: Oftmals wird das Dashboard mit dem gesamten
Administrationsbereich gleichgestellt, dabei bezeichnet es nur eine spezifische
Übersichtsseite.
1.3 PHP-Mini-Crash-Kurs
Wer noch keine Erfahrung mit PHP hat, braucht sich nicht zu fürchten. WordPress ist
PHP-technisch recht einfach gestrickt und mit einigen grundlegenden Befehlen kommt
man schon prima zurecht. Zudem werden Sie im Laufe der Lektüre immer wiederkeh-
rende Funktionen nutzen können, die zwar oftmals einige Abweichungen aufweisen,
aber im Prinzip immer dem gleichen Schema und Aufbau folgen. In diesem Abschnitt
möchten wir die Scheu vor PHP nehmen, sodass Sie für die weiteren Kapitel bestens
gerüstet sind und auch Codebeispiele lesen und verstehen können. Hierzu gehört natür-
lich auch eine Erklärung zu einigen Begriffen aus der Welt der Programmiersprachen:
ob Variable, Funktion oder Schleife. Nach Lektüre dieses Kapitels sind diese Begriffe
keine völlig Unbekannten mehr für Sie.
18 Kapitel 1: Grundlagen
Bild 1.3: Schematische Darstellung der Arbeitsteilung zwischen Datenbank, PHP, WordPress
und dem Computer des Seitenbesuchers.
folgender Code-Passus in eine neue Datei test.php gespeichert und im Browser Ihrer
Wahl aufgerufen, wird das aktuelle Datum ausgegeben.
<html>
<head>
<title>Ein erstes PHP-Script</title>
</head>
<body>
Heute ist der <?php echo date("d.m.Y"); ?>
</body>
</html>
Charakteristisch für PHP sind der Start und das Ende der Anweisung. Dadurch weiß der
Server genau, wann PHP-Anweisungen zum Einsatz kommen. <?php beginnt den PHP-
Passus und ?> beendet ihn wieder. Tür auf, Tür zu. So einfach ist das. Innerhalb dieser
Anweisungen kann nun beliebig mit PHP gearbeitet werden. Ebenfalls anhand des
Beispiels wird bereits deutlich: PHP lässt sich prima mit HTML kombinieren, um zum
Beispiel statische Inhalte wie »Heute ist der« mit einer dynamischen, sich ständig
ändernden Datumsangabe zu kombinieren. Praktisch.
Die PHP-Anweisung echo sorgt für eine Ausgabe. Ihr folgt dann, was konkret ausgege-
ben werden soll. In diesem Fall greifen wir auf eine praktische PHP-Funktion zurück,
die automatisch das aktuelle Datum zurückgibt.
In diesem Beispiel wird zuerst mit dem Dollarzeichen $ eine neue Variable $alter defi-
niert. Dieser Variable wird der Wert 12 zugeteilt. Anhand des PHP-Befehls echo wird
anschließend die Ausgabe vorgenommen. In dieser Ausgabe können wir nun die Vari-
able $alter einsetzen und den definierten Wert automatisch zuweisen.
Dieser Loop beginnt mit while (solange) und sorgt dafür, dass fleißig Beiträge (the_post)
ausgegeben werden, solange es welche gibt (have_post). Damit der Loop genau weiß,
welche Aufgaben ausgeführt werden müssen, ehe er wiederholt werden soll, wird er mit
endwhile; abgeschlossen. In unserem Beispiel wird allerdings immer nur die eine Auf-
gabe ausgeführt: die einzelnen Beiträge ausgeben.
Ins Deutsche übersetzt könnte man auch sagen: Wenn (if) der Wert der Variable $zahl
identisch mit 1 ist, dann schreibe »Ich bin eine Eins«. Ist das nicht der Fall (else), gib
folgenden Text aus: »Ich bin keine Eins«.
In diesem Falle ist das doppelte Ergebniszeichen hinter $zahl übrigens durchaus gewollt.
Hätte man nur ein einfaches Ergebniszeichen genutzt, hätte PHP an dieser Stelle der
Variablen $zahl den Wert 1 zugewiesen. Dabei möchten Sie ja nichts zuweisen, sondern
etwas überprüfen. Mit dem doppelten Ergebniszeichen prüfen Sie also nach, ob die
Variable $zahl nun den Wert 1 hat oder eben nicht. Die Variable an sich bleibt unange-
tastet.
Auch WordPress setzt oftmals auf solche if/else-Abfragen, meistens auch in Kombina-
tion mit den vorhin erläuterten Funktionen. Ein Beispiel aus der Praxis?
<?php
if ( have_posts() ) :
echo "Ja, es gibt Beiträge!";
else :
echo "Leider kein Beitrag vorhanden!";
endif;
?>
2 http://www.selfphp.info/