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Inhalt

1. Vorbetrachtung
2. Der Kulturbegriff und seine Tragödie
2.1Georg Simmel
2.2 Ernst Cassirer
3. Resümee
4. Literaturverzeichnis
1. Vorbetrachtung

Mit der vorliegenden Seminararbeit möchte ich vergleichen, inwieweit


Georg Simmel (1858–1918) und Ernst Cassirer (1874–1945) in ihrer
Konzeption des Kulturbegriffs übereinstimmen. Konkret möchte ich dazu
dieAufsätze „Der Begriff und die Tragödie der Kultur“ (Simmel, 1911) und
„Die Tragödie der Kultur“ (Cassirer, 1942) einander gegenüberstellen.
Cassirer reagiert in seinem Aufsatz ausdrücklich auf Simmels Gedanken
(vgl. Orth, 1991: 115).Simmel und Cassirerdiagnostizieren ein tragisches
Moment, welches bereits im Wesen der Kultur angelegt ist.Auch erkennen
sie einen Dualismus in der Subjekt-Objekt-Relation, jedoch mit jeweils
unterschiedlichen Konsequenzen. Diese gilt es in der vorliegenden Arbeit
darzustellen und zu diskutieren.Ein Verweis auf die Bedeutung von
„Kultur“ zu Lebzeiten beider Philosophen ist sicherlich hilfreich für das
weitere Verständnis, allerdings im Umfang dieser Arbeit nicht
möglich.Aufdie Darstellung einigerwichtiger Grundgedanken von Cassirers
Philosophie der symbolischen Formen möchte ich jedoch nicht
verzichten.In einem abschließenden Resümee werde ich sodann die
vorgestellten Positionen vergleichend diskutieren.

Zum Verhältnis beider Philosophen lässt sich folgendes in Erfahrung


bringen (vgl.Voigt In: Korsch, Rudolf, 2000: 182f., Fußnote 16): Cassirer
und Simmel lernten sich 1894 kennen. Zu dieser Zeit dozierte Simmel an
der Berliner Universität. Der 20-jährige Cassirer besuchte als Philosophie-
Student eine Kant-Vorlesung bei Simmel.Dabei machte dieser ihn auf den
Neukantianismus und Cohen aufmerksam. Ab 1906 waren sie Kollegen in
Berlin. Allerdings bekannte sich Cassirer niemals direkt zu Anregungen
durch Simmel. Erst 1928, zehn Jahre nach dessen Tod, befasste sich
Cassirer nachweislich mit ihm. Über das Verhältnis oder gar die
Zusammenarbeit beider ist nur wenig bekannt. Cassirer begründet den
Kulturbegriff mit seiner „Philosophie der symbolischen Formen“. Viele
seiner Gedanken lassen sich auch in ähnlicher Weise in Simmels Hauptwerk
„Die Philosophie des Geldes“ finden, weshalb man spekuliert, ob es nicht
als Vorläufer der „Philosophie der symbolischen Formen“ gelten kann.
Auch wenn im heutigen philosophischen Mainstream beide Namen erst
zunehmend wieder an Bedeutung gewinnen, muss betont werden, dass
Cassirer und Simmel für die Entwicklung der Kulturphilosophie überaus
einflussreich waren.[1]Allerdings sowohl Cassirer als auch Simmel
hinterließen ein komplexes philosophisches Werk, weshalb eine eindeutige
Zuordnung in eine bestimmte Kategorie oder einen einzelnen Bereich von
Philosophie unmöglich erscheint. Man kann jeweils drei Phasen im
Lebensverlaufbeider feststellen, in denen sie sich mit bestimmten Themen
schwerpunktmäßig beschäftigten.

Die hier behandelten Texte entstanden jeweils in der letzten Lebensphase


beider Philosophen. 1911 ist Simmel noch Extraordinarius an der Berliner
Universität, ist jedochgezwungen unentgeltlich zu arbeiten. Er finanziert
sein Leben über die Einnahmen aus seinen Veröffentlichungen über Kant,
Goethe und Rembrandt sowie aus dem Erbe Julius Friedländers, der nach
dem Tod seines Vaters 1874 zu Simmels Vormund ernannt wurde (vgl.
Junge, 2009: 9ff.). Gegen Simmel und seine Soziologie regte sich viel
Widerstand, weswegen er lange Zeit keine Berufung auf eine
Professurerhielt. Erst 1914 wurde er ordentlicher Professor an der
Universität Straßburg und lehrte bis zu seinem Tod dort (ebd.). In dieser
Zeit befasste sich Simmel mit Lebensphilosophie.[2]

Cassirer veröffentlichte den Aufsatz „Die Tragödie der Kultur“ im Jahr


1942 als eine von fünf Studien „Zur Logik der Kulturwissenschaften“. Er
war jüdischer Herkunft und gezwungen Deutschland zu verlassen. So
flüchtete Cassirer 1933 zunächst nach Oxford, bekam kurze Zeit später eine
Anstellung an der Uni Göteborg in Schweden, bis er 1941 erneut flüchtete
und in die USA emigrierte. Dort lehrte er bis 1944 als Gastprofessor an der
Yale University in New Haven (vgl. Paetzold, 2002).[3] Im Jahr 1944 erhielt
er einen Ruf an die Columbia University in New York. Er starb 1945als er
auf dem Campus niedergeschossen wurde. In der Zeit um die 1940er Jahre
betätigte sich Cassirer auf dem Feld der Kulturanthropologie, aber auch auf
dem Gebiet der Metaphysik und Lebensphilosophie.
Warum muss man sich mit der Bedeutung des Begriffes „Kultur“
auseinandersetzen?„Kultur“ ist ein stark komprimierter Ausdruck, der für
alles stehen kann, was die menschliche Entwicklung – ja was das Wesen
des Menschen ausmacht. Kulturelle Artefakte sind quasi so alt wie die
Menschheit selbst. Sie entstanden in bewussterwie
unbewussterAuseinandersetzung des Menschen mit seiner Umwelt und dem
inneren Drang, dieser habhaft zu werden. Mit der Eroberung der Natur, geht
auch die Vervollkommnung der eigenen Persönlichkeit, das Ausreizen
potentieller Fähig- und Fertigkeiten einher. Kultur spiegelt sich daher in
allen menschlichen Handlungen und hier keimt das Problem auf, welchem
sich Simmel und Cassirer mit ihrer Begriffsbestimmung zuwenden wollen.
Bestimmte kulturelle Objekte werden, mit den Folgen der Entwicklung der
Industriegesellschaft,zum Selbstläufer, sodass der Mensch als kulturelles
Subjekt durch Auseinandersetzung mit diesen, nur noch scheinbar seine
Persönlichkeit erweitern kann. Damit stürzt er sich selbst in den Ruin, weil
er sich nicht mehr mit sich identifizieren kann, sondern durch die Kultur
überformt wird, sich selbstentfremdet. Diese Thesewerde ich im weiteren
Verlauf spezifizieren, wenn ich untersuche, wie Simmel und Cassirer ihre
Position darstellen und begründen.
2. Der Kulturbegriff und seine Tragödie

2.1Georg Simmel

Der Mensch kommt als spezifisch biologisch entwickeltes Wesen zur


Welt. Er hat eine eigentümlich menschliche Anatomie; in ihm sind
bestimmte Fähigkeiten angelegt, die ihnradikal vom Tier unterscheiden.

„Daß der Mensch sich in die natürliche Begebenheit der Welt nicht
fraglos einordnet, wie das Tier, sondern sich von ihr losreißt, sich ihr
gegenüberstellt, fordernd, ringend, vergewaltigend und vergewaltigt –
mit diesem ersten großen Dualismus entspinnt sich der endlose Prozeß
zwischen dem Subjekt und dem Objekt“ (Simmel, 2009: 55).

Dabei weisen ihn evolutionär entwickelte Grenzen in die Schranken


seiner physiologischen und kognitivenMöglichkeiten. Um diese Schranken,
die das menschliche Wesen konstituieren, erfahren zu können, muss der
Mensch sich entwickeln. Er muss seine Persönlichkeit, seine Fähig- und
Fertigkeiten ausbilden, um zu wissen, wozu er potentiell in der Lage ist.
Diesen Prozess der motorischen und kognitiven Entwicklung und
Vervollkommnung, findet man auch bei Piaget als„Äquilibration“[4].Der
Begriff der Äquilibration beschreibtdabei den inneren Drang des
Wissensaufbaus bzw. zur eigenen Kultivierung.

In diesem Zusammenhang tritt die Kultur zu Tage.Ohne Kultur könnten


wir uns nicht kultivieren und blieben ewig in der Natur verhaftet; könnten
uns nicht von den Tieren abgrenzen und uns nicht selbstvervollkommnen.
Deshalb definiert Simmel den Begriff Kultur als „[…] de[n] Weg von der
geschlossenen Einheit, durch die entfaltete Vielheit zur entfalteten Einheit“
(ebd.: 56). Sie wird bei Simmel zur Brücke zwischen Subjekt und Objekt,
zum unumgänglichen Mittel für den Zweck des Erkennens des eigensten
Inneren, zum Erreichen des selbstgenugsamenFürsichseins. Damit das
Individuum weiß, was in ihm steckt, muss es seine in ihm angelegten
Fähig- und Fertigkeiten kultivieren, mit denen es in der Lage ist, seine
Potentiale vollkommen auszureizen. Dazu setzt es sich aktiv, d.h. auch
reflektierend, mit seiner materiellen und sozialen Umwelt auseinander. In
diesem Prozess passt sich das Individuum den gestellten Anforderungen
bestmöglich an und wird damit tiefgreifend in seiner Persönlichkeit
verändert.Gleichzeitig verändert sich durch sein Einwirken aber auch
dieUmwelt mit, indem sie z.B. auf ihn eingeht bzw. seinen Bedürfnissen
dient.

In Folge seiner Bestrebungen sich die Natur untertänig zu machen, sie


für seine Zwecke zurechtzuformen, verdrängt der Mensch ihre
Einflüsse,zugunsten einer immer stärker expandierenden Kultur.Es muss ein
Dualismus zwischen Subjekt (Mensch) und Objekt (kulturellem Erzeugnis)
entstehen, der bereits hier schon ein tragisches Moment in sich trägt.

„Es ist das Paradoxon der Kultur, daß das subjektive Leben, das wir in
seinem kontinuierlichen Strome fühlen, und das von sich aus auf seine
innere Vollendung drängt, diese Vollendung, von der Idee der Kultur aus
gesehen, gar nicht aus sich heraus erreichen kann, sondern nur über jene,
ihm jetzt ganz formfremd gewordenen, zu selbstgenugsamer
Abgeschlossenheit kristallisierten Gebilde. Kultur entsteht […], indem
zwei Elemente zusammenkommen, deren keines sie für sich enthält: die
subjektive Seele und das objektiv geistige Erzeugnis“ (ebd.: 58).

Seinen Ausgang findet das tragische Momentim Formgegensatz von


subjektiver und objektiver Kultur. Simmel unterscheidet die kontinuierlich
fließende, dauerhaft im Werden begriffene, vitale, subjektive Kultur von
einer ewig seienden, statischen, festgefügten, objektiven Kultur.Mit
Einsetzen des Industrialisierungsprozesses ab der zweiten Hälfte des 18.
Jahrhunderts, verschärft sich dieser Formgegensatz durch die
Auswirkungen von Technisierung, Arbeitsteilung und Spezialisierung. Jeder
Mensch kann objektive Kulturinhalte schaffen (vgl. ebd.: 73), deswegen
kann sich deren Bestand, und mit ihm der Umfang von Kultur,tendenziell
ins Unendliche steigern, im Gegensatz zum Umfang subjektiver Kultur.

Einmal hervorgebracht, beginnen die Produkte der objektiven Kultur


sich selbstständig zu entwickeln. Sie entfalten sich im Rahmen einer
immanenten Entwicklungslogik. Jedes kulturelle Erzeugnis ist, mit seinem
Erzeuger, eingebettet in einen historischen und gesellschaftlichen Kontext,
welcherdem Erzeugnis einen bestimmten Wert im Gesamtgefüge der Kultur
zukommen lässt. Aber „[w]enn gewisse erste Motive des Rechts, der Kunst,
der Sitte geschaffen sind – vielleicht nach unserer eigensten und
innerlichsten Spontaneität – so haben wir es gar nicht mehr in der Hand, zu
welchen einzelnen Gebilden sie sich entfalten[…]“ (ebd.: 67), denn sie
werden gemäß ihrer Grundprinzipien zum Selbstläufer.

Wenn ursprünglich ein geschlossener Kreislauf der Kultivierung von der


subjektiven Kultur durch die objektive Kultur zu ihr selbst zurück bestand,
wird dieser mit zunehmender Expansion des Umfanges der Kulturinhalte
zerstört. Die „entfaltete Vielheit“ wird zu einem unüberschaubaren Wust an
objektiver Kultur, welche das Individuum in seinen Bann zieht, es dauerhaft
mit Reizen überflutet. Kultur verliert damit ihre Brückenfunktion. Das
Individuum schafft Kulturinhalte, kann sich durch sie aber nicht mehr
kultivieren. Dem Einzelding wird keine kulturelle Bedeutung mehr
beigemessen.

Stattdessen „[…] entfaltet die Technik Verfeinerung auf Verfeinerung,


die indeß nur noch ihre Vervollkommnungen sind […]“ (ebd.: 72, seine
Hervorhebung) und nicht mehr die des Individuums. Der Mensch driftet ab,
„in ein vom Leben abgeschnürtes Spezialistentum […], in den Selbstgenuß
einer Technik, die den Weg zu den Subjekten nicht mehr zurückfindet“
(ebd.:74).Daraus folgt, dass der Eigenwert der Kultur sich der subjektiven
Kultur immer weniger erschließt: „[D]ie Entwicklung der Subjekte kann
jetzt nicht mehr den Weg gehen, den die der Objekte nimmt; diesem
letzteren dennoch folgend, verläuft sie sich in einer Sackgasse oder in einer
Entleertheit von innerstem und eigenstem Leben“ (ebd.: 73).
Die „Tragödie der Kultur“ stellt sich zusammengefasst folgendermaßen
dar: Die Kultur ermöglicht einerseits überhaupt erst die Entwicklung des
Menschen, die Entfaltung und Kultivierung seiner Anlagen und andererseits
macht sie sich dabei derart unentbehrlich, dass es dem Menschen nicht
mehr gelingt, sich auf der höchsten Stufe seiner Entfaltung wieder von ihr
abzulösen, um schließlich zur „entfalteten Einheit“ zu gelangen. Sie
umfängt ihn, vereinnahmt ihn und erweckt den Willen, sich immer weiter
spezialisieren zu wollen und die von ihm hervorgebrachten Kulturgüter
über seine Bedürfnisse hinaus zu perfektionieren.Simmel sieht, dass sich
der Mensch durch die Kultur selbstentfremdet, gleichwohl er ohne sie in der
Natur verhaftet bliebe, sein wahres Selbst nie erkennend. Der Mensch kann
sich nicht mehr auf das Ursprüngliche der Natur zurückbesinnen und zur
selbstgenugsamen Einheit von Ich und Seele gelangen. Vielmehrüberformt
die Kultur sein Wesen und klebt an ihm, weshalb eine Identifikation mit
sich nicht mehr gelingen kann. Aus dieser Tragödie sieht Simmel keinen
Ausweg, sodass sich Kultur am Ende selbst zu Grunde richtet (vgl. ebd.:
76). Simmels Sicht auf Kultur wird bei Junge (2009: 59) zusammengefasst:
„[…] dass Kultur auf einem grundlegenden Konflikt beruht, der nicht lösbar
ist, sondern durch die Kultur auf Dauer gestellt wird.“

2.2 Ernst Cassirer

„Ohne Symbolik gliche das Leben des Menschen dem der Gefangenen in
der Höhle aus Platons berühmten Gleichnis“ (Cassirer, 1996: 71).

Cassirer geht davon aus, dass „Kultur“ alles menschliche Wirken umfasst
und der Mensch seine Umwelt immer schon symbolisch vermittelt
wahrnimmt. Alles Handeln ist deshalb stets ein symbolisches
Formen.Kultur entsteht dabei als Produkt dieses Formens.Der Mensch wird
von Cassirer als „animalsymbolicum“ betrachtet (vgl.ebd.: 51).Die Ratio
kann die Vielfalt kultureller Formen gar nicht überblicken und begreifen,
denn Kultur stellt sich für ihn gänzlich in symbolischen Formen dar.Was
also hat es mit dem Begriff des Symbols bei Cassirer auf sich?
Das Symbol hat für Cassirer die zentrale Bedeutung, es ist der „Schlüssel
zum Wesen des Menschen“ (ebd. 51; 63).Es ist jedoch klar zu trennen vom
bloßen Zeichen oder Signal, welches zum Handeln veranlasst, denn darauf
würden auch Tiere reagieren. Symbole sind universell
verständlicheDesignatoren (vgl. ebd.: 58), und dabei höchst variabel (vgl.
ebd.: 64).Sie ermöglichen den Erkenntnisgewinn bzw. Entwicklung. Signale
haben immer einen materiellen Bezugspunkt, während Symbolen bloß ein
Funktionswert anhaftet. Im Gegensatz zum Tier, dass nur praktische
Intelligenz und Phantasiebesitzt, verfügt der Mensch über „symbolische
Phantasie und eine symbolische Intelligenz“ (ebd.: 60).

Wenn Cassirer auf die spezifische Wahrnehmung von Mensch und Tier
eingeht, trägt seine Philosophie starke konstruktivistische Züge. Er
beschreibt den Menschen als zögerndes, nachdenkendes, beurteilendes und
insofern sich indirekt an die Umwelt anpassendes Wesen. Das Tier reagiert
auf Umwelteinflüsse hingegen stets unmittelbar und direkt, affektiv und
impulsiv. Er betont, dass sich zwischen Umwelt und Mensch ein
Symbolnetz entfaltet, eine künstliche Symbolwelt, der man nicht entkommt
(vgl. ebd.: 49). Ein unmittelbarer Kontakt mit der Wirklichkeit oder
Außenwelt besteht also nicht (vgl. ebd.: 50) oder höchstens zufällig[5];
vielmehr handelt der Mensch stets durch Symbole vermittelt.

Mit der sinnlichen Erfassung wird Materie im Geistimmer schonsymbolisch


geformt, sie wird in bereits vorhandenes Wissen integriert, sodass ihr im
Symbol ihr individueller Funktionswert verliehen wird. Das Symbol als
alles umspannende oberste Kategorie, ermöglicht eine einheitliche
Systematik des Weltwissens, welches wir durch die symbolischen Formen
vermittelt bekommen (vgl. Cassirer, 1994b: 174ff.). Wir leben in einer Welt
selbstgeschaffener Zeichen und Bilder. Wir verleihen den Dingen unserer
Umwelt einen Sinn, wobei diese uns immer als Einheit von Stoff und Form
erscheinen. Er betrachtet Stoff und Form als zwei Pole oder Momente einer
Einheit. Das Symbolische überdeckt quasi die Wirklichkeit. Deswegen
bezeichnet Cassirer unsere Wahrnehmung als „symbolisch prägnant“
(Cassirer, 1994b: 223).[6]Das Symbol wird zum notwendigen Mittel für den
Erkenntnisgewinn bzw. zur Entwicklung individueller Fähig- und
Fertigkeiten:

„Daß symbolisches Denken und symbolisches Verhalten zu den


charakteristischen Merkmalen menschlichen Lebens gehören und daß der
gesamte Fortschritt der Kultur auf diesen Voraussetzungen beruht, ist
unbestreitbar“ (Cassirer, 1996: 52).

Die entstehenden symbolischen Formen sindvielfältig, aber dennoch


begrenztz.B.: Mythos, Sprache, Geschichte, Wissenschaft, Kunst oder
Religion. Jede Form besteht dabei für sich, mit ihren jeweils eigenen
Zugängen, Wahrheitenund Hinsichten auf die Welt. Bei Cassirer findet sich
ein berühmtgewordenes, anschauliches Beispiel („Der Linienzug“), das
illustriert wie man sich diese vorzustellen hat: Es geht um eine einfache
Linie auf einem Blatt Papier. Der Mathematiker würde wohl am ehesten
den Graph einer Funktion erkennen, der Physiker eine Schwingung, der
Künstler ein bestimmtes Ornament oder Muster, der Mystiker eine
Schlange, die er als Omen für ein herannahendes Unglück auffassenkönnte
usf. (vgl. Cassirer, 1995: 5ff.).

Somit fordert jede symbolische Formvon ihrem Benutzer ihre je eigene


Hinsicht auf die Dinge der Umwelt (vgl. Cassirer, 1994b: 209f.). Sie
existiert für sich und muss sich dennoch von den anderen Formen
beeinflussen lassen. Dabei entwickelt sie sich anhand einer immanenten
Entfaltungslogik auf Grundlage eigener Gesetze und in Berufung auf ihre
geschichtliche Tradition, die es zu erhalten und beachten gilt, aber auch mit
dem steten Bemühen zur Veränderung und Verbesserung durch
Weiterentwicklung und innovatives Denken seiner Benutzer.

Allerdings weist Cassirer, in Anbetracht der immensen Entwicklungen auf


dem Gebiet der Technik im Rahmen der Industrialisierung, auf das
tragische Moment der Kultur hin. Durch das Erfinden von Werkzeugen
(Fernrohr, Mikroskop, Axt, Messer, etc.) will der Mensch die Ketten seines
biologischen Korsetts sprengen, um so seinen Einfluss auf die Dinge seiner
Umwelt beständig auszuweiten. Allerdings hat „[d]as Werkzeug, das zur
Befriedigung menschlicher Bedürfnisse bestimmt schien, […]statt dessen
unzählige künstliche Bedürfnisse geschaffen“ (Cassirer, 1994a: 27).Die
fortwährende Entwicklung der Technik ist für Cassirer ein zweischneidiges
Schwert. Auf der einen Seite bereichert es die Entwicklung der Menschheit,
auf der anderen Seite, und das ist das eigentlich Verheerende, entfremdet
sich der Mensch von sich selbst, was in letzter Konsequenz zum Untergang
der Menschheit führen kann. Deshalb fordert er:

„Die Sehnsucht nach dem primitiven, ungebrochenen, unmittelbaren


Dasein muß daher immer wieder hervorbrechen, und der Ruf ‚Zurück zur
Natur!‘muß umso stärker werden, je mehr Gebiete des Lebens die Technik
sich erobert“ (ebd.).

Im Anschluss daran befasst sich Cassirer in seiner Erörterung mit Rousseau,


Kant und Simmel, deren Ansätze er als kulturpessimistisch bezeichnet.
Simmel und Cassirer stimmen in der Darstellung des Nutzens sowie der
Gefahren der Kulturentwicklung überein. Kultur stellt sich nicht als
harmonisches Ganzes dar, sondern ist von starken inneren Gegensätzen
geprägt (vgl. Cassirer, 2009: 122). Die Kulturgüter wachsen ins Unendliche
und werden in ihrer Vielfalt für uns nicht mehr fassbar. Sie überfordern uns
und wir sind nicht mehr in der Lage sie zu benutzen, da sie zwar als Ding
vorhanden und gegeben sind, aber vom Ich nicht mehr gefasst werden, es in
ihrer Fülle nur nocherdrücken (vgl. ebd.: 119).

Während Simmel den eigentlichen Grund für die Tragödie der Kultur
jedoch im antithetischen Verhältnis von Seele und Welt sieht, das sich nicht
auflösen lässt, sieht Cassirer in der Kultur ein positives Tun, nämlich dem
dauerndenBedürfnis sich erneuern, und in diesem Zuge auch reflektieren,
zu müssen, wobei die Kultur nie weiß wohin sie sich entwickeln wird (vgl.
ebd.). Die Objektivation des Geistes, stellt sich bei Simmel dem
Lebensstrom der Seele entgegen. Cassirer löst dieses Problem, indem er den
Betrachtungsradius erweitert und mit seiner Deutung des Werkbegriffs
einen Perspektivenwechsel evoziert.
„Denn am Ende des Weges steht nicht das Werk, in dessen beharrender
Existenz der schöpferische Prozeß erstarrt, sondern das ‚Du‘, das andere
Subjekt, das dieses Werk empfängt, um es in sein eigenes Leben
einzubeziehen und es damit wieder in das Medium zurückzuverwandeln,
dem es ursprünglich entstammt“ (ebd.: 123, seine Hervorhebung).

Das Kulturobjekt „[…] bleibt doch nur ein Durchgangspunkt. Es ist kein
‚Absolutes‘, an welches das Ich anstößt, sondern es ist die Brücke, die von
einem Ichpol zum anderen hinüberführt“ (ebd.). Kultur ist somit Werkzeug
zur interindividuellen Verständigung. Das einzelne Werk entfacht beim
Benutzer den Drang, sich von der Tätigkeit des Schöpfers dieses Werkes in
Bann ziehen zu lassen, es zu deuten, mit Sinn zu füllen. In diesem Prozess
verändert sich das Werk, da die Deutung des Benutzers und die
ursprüngliche Intention des Werkschöpfers aufgrund unterschiedlicher
Hinsichten, anderer Lebenserfahrung, etc. grundverschieden sein können.
Der Gehalt des Kulturgutes steht nicht von vornherein fest, sondern er
ergibt sich erst in seiner Aneignung durch das Du. Kultur ist damit nichts
feststehendes, vielmehr ist es für sie wesentlich, dass sie sich stetig neu
schafft (vgl. ebd.: 124). Diese Schaffensprozesse können aber nicht nur auf
einzelne Subjekte, sondern auch auf ganze Epochen bezogen werden (Bsp.
Antike und Renaissance). Dabei liegt „[d]as Produktive […] mit dem
Traditionellen im steten Widerstreit“ (ebd.: 126). Es ist ein nie enden
wollender Wettstreit um Erhalt und Erneuerung (vgl. ebd.: 135), der aber
ebenso als Befreiung verstanden werden muss, da durch dieseandauernden
inneren Konflikte ungeahnte Kräfte frei werden. Doch auch wenn sich die
inneren Gegensätze immer weiter zuspitzen sollten,

„[…] wird dieses Drama der Kultur nicht schlechthin zu einer ‚Tragödie
der Kultur‘. Denn es gibt in ihm ebensowenig eine endgültige Niederlage,
wie es einen endgültigen Sieg gibt. Die beiden Gegenkräfte wachsen
miteinander, statt sich wechselseitig zu zerstören“ (ebd.).

Eine Tragödie der Kultur kann schlechthin nur dann angenommen werden,
wenn vorher ein Ziel ausgemacht ist, von welchem sie sich mehr und mehr
entfernt. Aus Cassirers Argumentation wird jedoch deutlich, dass sich ein
eindeutiges festes Ziel, auf welches sich Kultur in ihrer Fortentwicklung
hinbewegt, gar nicht ausmachen lässt. Alle Eigenschaften, die der Mensch
im Laufe seines Lebens erworben hat, wirken sich durch die biologische
Schranke der Nichtvererbbarkeit, nicht auf seine Gattung aus. Diese
biologische Schranke wirkt allerdings nicht in den Kulturphänomenen.
Durch die Schaffung von Kulturwerken innerhalb der symbolischen
Formen,hat der Mensch erreicht, wozu das bloße Leben in der „organischen
Natur“ nicht im Stande war. Das Individuum objektiviert sich im Werk,
welches zu den „Erinnerungs- und Gedächtniszeichen der Menschheit“
wird (vgl. ebd. 137f.). Auf diese Weise beeinflussen sie Individuen
nachfolgender Generationen. Sie begeistern Andere mit ihrem Werk und
motivieren zur Wiederaufnahme und Fortentwicklung dieser Ideen.

„Das Werk ist im Grunde nichts anderes als eine menschliche Tat, die
sich zum Sein verdichtet hat, die aber in dieser Verfestigung ihren Ursprung
nicht verleugnet. Der schöpferische Wille und die schöpferische Kraft, aus
denen es hervorgegangen ist, lebt und wirkt in ihm fort und führt zu immer
neuen Schöpfungen weiter“ (ebd.: 138).

Zusammenfassend betrachtet, liegt für Cassirer im Wesen der Kultur also


nicht zugleich ihr Untergang besiegelt. Allerdings stellt sich in Anbetracht
des heutigen Standes der Technik und der Gesellschaft die Frage der
„Nichtvererbbarkeit“ neu. Bestimmte Kulturgüter können zukünftigen
Generationen derart gefährlich werden, der Lebensstil innerhalb einer
modernen Industriegesellschaft die Natur so sehr ausbeuten, dass die
Zukunft der Menschheit auf einem wackligen Fundament gebaut ist.
3. Resümee

Die Gefahren auf die Cassirer und Simmel hinweisen, sind heute
sicherlich noch aktueller denn je, betrachtet man die technischen
Entwicklungen im 20. und 21. Jahrhundert. Was gestern noch modern war,
ist heute schon wieder veraltet. Die Welt ist noch um einiges schnelllebiger
geworden als sie es zu Lebzeiten der beiden Philosophen war. Der Mensch
ist überfordert von der Auswahl, in der sich ihm Kultur darstellt. Nicht nur
in Form technischer Geräte – denn Kulturgüter sind nicht ausschließlich
materielle, sondern auch geistige Gebilde – aber eben dort sehr prägnant,
stellt man fest, welchen immensen Einfluss die Kultur auf das tägliche
Leben der Menschen gewonnen hat. Insofern ist die angesprochene
Eigendynamik der symbolischen Formen bei Cassirer, bzw. die immanente
Entfaltungslogik objektiver Kultur bei Simmel, durchaus nachvollziehbar.
Kultur läuft nebenbei. Es wird sich für bewusstes Hinsehen gar keine Zeit
mehr genommen, weil keine Zeit bleibt. Ist die These „Je komplexer die
Kultur und die Gesellschaft werden, desto selbstzerstörerischer wirken sie
auf sich und ihre Benutzer“, berechtigt oder verhält es sich nicht gerade
umgekehrt: „Je komplexer die Kultur wird, desto besser für sie, weil gerade
dies ihrem Wesen entspricht und sie dadurch ihre Benutzer zu mehr
Reflexion erzieht“?

Vergleicht man nun beide Darstellungen, stellt man zunächst fest, dass
Cassirer und Simmel grundsätzlich ein tragisches Element im Wesen der
Kultur erkennen. Beide sehen in der zunehmenden Technisierung etwas
Kulturzersetzendes. Die Kulturgüter werden unüberschaubar vielfältig,
wobei sie im Menschen sinnlose Bedürfnisse der andauernden
Perfektionierung wecken. Die einzelnen Kulturgüter werden dabei nicht
mehr wertgeschätzt, d.h. es wird vom Subjekt nicht mehr reflektiert, welche
Bedeutung das Objekt im Gesamtgefüge der Kultur hat. Der Mensch
verdrängt Zufriedenheit und Anerkennungund entwickelt stattdessen
Habgier und Neid. Das Ziel seines Handelns verschiebt sich zugunstendes
Besitzes bestimmter Güter, in der Hoffnung damit sein gesellschaftliches
Ansehen aufzuwerten, mehr Macht und Einfluss ausüben zu können.Dieses
Streben beherrscht den Menschen innerhalb der Industriegesellschaft in fast
schon perverser Art und Weise. Simmel und Cassirer mahnen, sich dem
Überfluss der Kulturgüter bewusst zu werden und animieren dazu, sich
auch bewusst auf die Einfachheit der Natur zu besinnen.

Worin sich beide jedoch unterscheiden ist ihre Bewertung der „Tragödie
der Kultur“. Simmel ist, wie Cassirer richtig feststellt, kulturpessimistisch.
Die Kultur bzw. die Menschheit muss sich, seiner Ansicht nach, in letzter
Konsequenz selbst zerstören, da sie in einem unauflösbaren Konflikt
gefangen ist. Simmel sieht in der Kultur das Instrument, das der Mensch
benötigt, um sich zu entwickeln, mit dem Ziel eine Idee von sich und
seinem Wesen ausbilden zu können. Kultur dient ihm als Mittel zur
Identitätsfindung. Dieses Ziel erreicht der Mensch aber nun nicht mehr, da
die Kultur ihn in Bann zieht,begünstigt durch Spezialisierung und
Arbeitsteilung, zu einem „Fetischdienst an der Technik“ verpflichtet.

Bei Cassirer lässt sich ein echter Ausweg aus dem Dilemma der Kultur
auch nicht erkennen, doch seine Perspektive ist eine andere. Simmels
„Tragödie“ist für Cassirer nicht so dramatisch, weil der Dualismus, den
beide als ihre Ursache ansehen, für ihn eben kein „unheilvoller“ ist.
Cassirer sieht das Werk oder Kulturobjekt sich zwischen Erhaltung und
Erneuerung bewegen. Beide Pole wachsen wechselseitig miteinander an,
ohne sich zu zerstören. „Die Objektivität der Kultur und das eigene Ich
erschließe sich vor allem über das Du, das heißt in der recht verstandenen
Interaktion mit dem anderen Ich. Und gerade hierin sieht Cassirer den Weg,
die Tragödie der Kultur zu vermeiden“ (Orth, 1991: 115).

Mit der Schaffung eines Kulturobjekts hat der Erzeuger bei Simmel
hingegen zum Ziel, sich selbst besser kennenzulernen, zu wissen was er
kann und was er ist. Cassirer sieht Kultur als Mittel der Kommunikation
zwischen Personen und ganzen Epochen an. Wenn jemand ein Kulturobjekt
schafft, dann mit dem Ziel sich zu bereichern, sich seiner Fähig- und
Fertigkeiten bewusst zu werden, sein Können zu reflektieren. Aber
genauso, um andere Menschen mit seinen Gedanken vertraut zu machen,
sie zu motivieren, sich ebenfalls mit der Thematik zu beschäftigen und sein
Werk zu erweitern oder umzugestalten, oder miteinander Erfahrungen
auszutauschen. Dem Werk kann auch eine repräsentative Wirkung als
Monument eines bestimmten Ausschnitts einer Kultur verliehen werden.
Cassirer und Simmel stellen allerdings fest, dass ein Werk im weitesten
Sinne, ist es einmal produziert, zu einem gewissen Teil für sich fortbesteht.
Es entfaltet sich anhand einer inneren Logik, die unabhängig von der
Intention seines Erzeugers entsteht. Diese immanente Entwicklungs- oder
Entfaltungslogik entsteht aus der Nutzung des Werkes und dessen
Mehrdeutigkeit heraus. Denkt man an Grundsätze von Moral und Recht, so
kann keine Fortentwicklung jene Grundsätze in Gänze diskreditieren, und
tut sie es doch, so wäre ein Totalumsturz bzw. der Verlust dieses Kulturguts
die Folge. Das Kulturgut besteht in seiner Form, losgelöst vom sich ständig
verändernden Inhalt, quasi als Selbstläufer fort. Es wird selbst zum Subjekt.

Das Wesen der Kultur ist die dauernde Veränderung. Auf der einen Seite
ist sie der Tradition verpflichtet, beruft sich auf ihre Geschichte. Auf der
anderen Seite möchte der Mensch stetig aus sich heraus, seinen Einfluss auf
die Natur und Umwelt vergrößern und Kultur damit immer wieder
neuschaffen und verfeinern bzw. spezialisieren.Das Dilemma der Kultur,
der Dualismus zwischen Subjekt und Objekt kann nicht zu einer Lösung
gebracht werden. Am Ende dieses Vergleichs stehen beide Positionen sich
gleichwertig gegenüber. Daher kann nicht mit letzter Sicherheit entschieden
werden, ob sich Kultur mit zunehmender Komplexität unausweichlich zu
Grunde richten wird, oder sich gerade aus diesem steten Erneuerungs- und
Reflexionsprozess schöpft.
4. Literaturverzeichnis

Cassirer, Ernst (1994a): Der Gegenstand der


Kulturwissenschaften. In: Cassirer, Ernst (Hg.): Zur Logik der
Kulturwissenschaften. Fünf Studien. 6., unveränd. Aufl.
Darmstadt: Wiss. Buchges., S. 1–33.

Cassirer, Ernst (1994b): Der Begriff der symbolischen Form im


Aufbau der Geisteswissenschaften. – Zur Logik des
Symbolbegriffs.In: Wesen und Wirkung des Symbolbegriffs. 8.
Aufl., Hamburg: Meiner, S. 171-200, S. 203-30.

Cassirer, Ernst (1995): Das Symbolproblem und seine Stellung im


System der Philosophie. In: Symbol, Technik, Sprache. Aufsätze
aus den Jahren 1927-1933. Hamburg: Meiner, S. 1-21.

Cassirer, Ernst (1996): Ein Schlüssel zum Wesen des Menschen :


Das Symbol. – Von der tierischen „Reaktion“ zur menschlichen
„Antwort“. In: Versuch über den Menschen. Einführung in eine
Philosophie der Kultur, Hamburg: Meiner, S.47-51, S.52-71.

Cassirer, Ernst (2009): Die Tragödie der Kultur. In: Konersmann, Ralf;
Benjamin, Walter (Hg.): Grundlagentexte Kulturphilosophie. Benjamin,
Blumenberg, Cassirer, Foucault, Lévi-Strauss, Simmel, Valéry u.a.,
Hamburg: Meiner, S. 117–138.

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Tragödie der Kultur : Gibt es einen Weg von der Kulturkritik zur
Hermeneutik?, [Internet-Dokument]
http://www.kakanien.ac.at/beitr/theorie/IFeher1/ (letzter Zugriff:
8.3.2011).
Junge, Matthias (2009): Georg Simmel kompakt. Bielefeld:
Transcript-Verl. (Transcript Klassiker, 1).

Orth, Ernst Wolfgang (1991), Georg Simmel als Kulturphilosoph


zwischen Lebensphilosophie und Neukantianismus, In: reports on
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Paetzold, Heinz (2002): Ernst Cassirer zur Einführung. 2., überarb.


Aufl. Hamburg: Junius (Zur Einführung, 271).

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Ernst Cassirer und Adolf Harnack. Lehr- und Wanderjahre der
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Dietrich; Rudolph, Enno (Hg.): Die Prägnanz der Religion in der
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Witsch, Monika (2008): Kultur und Bildung. Ein Beitrag für eine
kulturwissenschaftliche Grundlegung von Bildung im Anschluss an
Georg Simmel, Ernst Cassirer und Richard Hönigswald.
Würzburg: Königshausen & Neumann.

[1] Ein knapper Überblick zur Entwicklung der Kulturphilosophie findet


sich in einem Aufsatz von Fehér, István M. (2009), Simmels Kulturbegriff
und sein Verständnis der Tragödie der Kultur : Gibt es einen Weg von der
Kulturkritik zur Hermeneutik?,
http://www.kakanien.ac.at/beitr/theorie/IFeher1/ (letzter Zugriff: 8.3.2011);
ebenfalls sehr aufschlussreich: Orth, Ernst Wolfgang (1991), Georg Simmel
als Kulturphilosoph zwischen Lebensphilosophie und Neukantianismus, In:
reports on philosophy 14 (1991), pp. 105-120.
[2] Als Einstieg in Simmels Leben und Werk kann Junge, Matthias (2009):
Georg Simmel kompakt. Bielefeld: Transcript-Verl. (Transcript Klassiker,
1) empfohlen werden.
[3] Für eine erste vertiefende Beschäftigung mit Leben, Werk und
Philosophie Ernst Cassirers lohnt die Lektürevon Paetzold, Heinz (2002):
Ernst Cassirer zur Einführung. 2., überarb. Aufl. Hamburg: Junius (Zur
Einführung, 271).
[4]Piaget, Jean (1976): Die Äquilibration der kognitiven Strukturen. 1.
Aufl. Stuttgart: Klett (Konzepte der Humanwissenschaften).
[5] Mit zufällig ist gemeint, dass sich bestimmte Theorien (z.B. Gravitation,
elektrische Leitfähigkeit,…) als praktikabel und funktionierend erweisen,
also scheinbar auf die Umstände der Außenwelt zu passen scheinen.
[6] An dieser Stelle befindet sich ein weiteres berühmt gewordenes Beispiel
(„Die Schamröte“), die die Verschränkung von Materie und Form als
korrelative Einheit, als zwei Momente eines „artikulierten Ganzen“
veranschaulicht.

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