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Entwicklung der deutschen Literatur im Mittelalter

Mündlich überlieferte Texte bis zum 8. Jahrhundert, danach begann man, sie
niederzuschreiben. Viele dieser Texte gingen durch Zerstörung verloren. Die
Klöster spielten eine wichtige Rolle als Schreibstätten, da die Mönche oft die
einzigen Gebildeten waren. Bücher waren zu dieser Zeit äußerst kostspielig.
Themen aus der weltlichen Welt wurden zunächst mündlich überliefert.
Gedichte waren anfangs in Prosaform verfasst und wurden zunächst auf Latein,
später in der Volkssprache verfasst. Anfangs dominierten geistliche Themen,
doch später kamen vermehrt dichterische Werke auf. Glossen und Glossaren
spielten eine entscheidende Rolle, da sie geistliche Texte vom Lateinischen ins
Deutsche übersetzten. Der deutsche Sprachraum führte dazu, dass vermehrt in
deutscher Sprache geschrieben wurde. Die Verbreitung französischer Literatur
und ihre Anpassung an die deutsche Kultur begann im Jahr 1170. Die
hochmittelalterliche Literatur erreichte gegen Ende des 13. Jahrhunderts ihren
Höhepunkt, wobei die Dichter eine idealisierte Welt beschrieben, obwohl die
Lebensbedingungen oft sehr schlecht waren. In dieser Zeit gab es zahlreiche
Kriege, und bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts arbeiteten 90-95% der
Bevölkerung in der Landwirtschaft. Die Fürstenhöfe entwickelten sich im 12.
und 13. Jahrhundert zu wichtigen Zentren der Literatur, wo auch Residenzen
entstanden. Die Gesellschaft war stark hierarchisch strukturiert, mit Königen an
der Spitze, gefolgt von Herzögen, Bischöfen und Rittern.

Ritter wurden als Krieger angesehen, und ihre Eigenschaften wie Treue,
Beständigkeit und Mäßigung waren entscheidend für ihren Stand. Die Mehrheit
der Menschen am Hof waren Analphabeten, während nur adlige Frauen lesen
und schreiben konnten. Texte wurden oft vorgelesen oder gesungen, und
Mäzene sponserten die Autoren. Die epische Literatur zeichnete oft ein
kritisches Bild der Gesellschaft, obwohl es um 1250 begann, dass der
Ritterstand an Bedeutung verlor, bedingt durch Hungersnöte und
Pestepidemien. Literatur wurde vermehrt an Fürstenhöfen und Universitäten
produziert, und die Lesefähigkeit nahm zu. Die Erfindung des Buchdrucks im
Jahr 1456 revolutionierte die Verbreitung von Wissen. Geistliche Literatur
behandelte oft moralische Themen, ebenso wie die Maerendichtung. Der
Minnesang entwickelte sich weiter zum Meistersang, und es wurde vermehrt
Bildungsgut vermittelt.

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