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DIE DICHTKUNST

DER GERMANEN
vorbereitet von Jakimenko W.
Gruppe 304
Germanische Dichtung in
"ursprünglicher" Form ist
nirgendwo erhalten. Sie bestand
in vorgetragener, frei
improvisierter oder auswendig
beherrschter und tradierter
Verskunst. Mündlich vorgetragen
wurden sie von Spezialisten wie
dem sogenannten Kultredner
Þulr, dem altenglischen Scop und
dem altnordischen Skáld.
Die Entdeckung der
lateinischen Buch- und
Schriftkultur unterwarf die
gesamte Textkultur der
Germanen (nicht nur die
Dichtung allein) einer radikalen
und langwährenden
Transformation. Ein Übergangs-
und Mischzustand zwischen
mündlicher und schriftlicher
Dichtung herrscht für fast ein
Jahrtausend (500–1500).
Germanische Dichtung entstand ursprünglich
im Umfeld oraler Traditionen; literarisch wurde sie
erst, als die Goten, Deutschen, Engländer und
Skandinavier durch christliche Mönche und
Missionare alphabetisiert wurden.
Texte germanischer Dichtung
und Erzählkunst sind als Literatur
beispielsweise in der Edda, der
Skaldendichtung und den
altnordischen Sagas erhalten,
jedoch ist nie sicher bestimmbar,
ob diese Formen und Gattungen
aus der rein mündlichen Kultur
herübergenommen sind oder ob
sie neue schriftliterarische
Entwicklungen darstellen.
Das stabreimende Großepos der Angelsachsen
und Sachsen (Beowulf, Heliand) gilt heute als keine
autochthone Form, sondern als vom lateinischen
Epos angeregt.
Der Heliand ist ein frühmittelalterliches altsächsisches
Großepos. In fast sechstausend (5983) stabreimenden
Langzeilen wird das Leben Jesu Christi in der Form einer
Evangelienharmonie nacherzählt. Den Titel Heliand erhielt
das Werk von Johann Andreas Schmeller, der 1830 die
erste wissenschaftliche Textausgabe veröffentlichte. Das
Wort Heliand kommt im Text mehrfach vor (z. B. Vers 266)
und wird als altniederdeutsche Lehnübertragung von
lateinisch salvator gewertet.
Die einzigen erhaltenen
poetischen Erzeugnisse aus der Zeit
vor der Völkerwanderung sind
zwei Zaubersprüche. Sie sind
jedoch erst im 10. Jahrhundert,
niedergeschrieben. Da sie im 19.
Jahrhundert in der Dombibliothek
zu Merseburg aufgefunden
wurden, nennt man sie Merseburger
Zaubersprüche. Der eine berichtet
von der Befreiung von einem
Kriegsgefangenen, der andere ist
ein Heilsegen.
Außer den Zaubersprüchen gab es auch
Kultdichtungen, Opfersprüche, Gebete, Götterhymmen,
Hochzeitsgedichte, Mythen, Sagen und Märchen. Aus
römischen Quellen (Tacitus, „Germania“) wissen wir, dass
die Germanen auch Schlachtgesänge und Kriegslieder
gekannt haben.
In der Völkerwanderungszeit
entfaltet sich die Heldendichtung.
Die Lieder wurden von den
Dichterangern vorgetragen. Sie
lebten am Hof des Fürsten als
Hofdichter. In ihren Liedern priesen
sie zum Klang der Harfe die Taten
ihrer Herren (lyrische Preislieder
oder verklärten die Schicksale
dahingegangener Helden (epische
Heldenlieder).
Das einzige erhaltene Heldenlied im deutschen Bereich
ist das Hildebrandslied. Es wurde jedoch erst zu Beginn
des 9. Jahrhunderts im Kloster Fulda von zwei Möchen
niedergeschrieben.
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

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