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Institut für Schulentwicklungsforschung

(IFS)
Universität Dortmund

Übung: Was ist eine gute Schulleitung?

Ziele:

1. Unterschiedliche Auffassungen zu der Frage, was eine gute Schulleitung


ist, abklären.

2. Unter den Teilnehmer/inne/n einen möglichst weitgehenden Konsens


zum Begriff einer guten Schulleitung herstellen.

3. Führungsgrundsätze vereinbaren.

Ausgangssituation:

Jede/r Teilnehmer/in erhält 70 Karten. Auf jeder Karte steht eine Aussage,
die ein mögliches Merkmal einer guten Schulleitung beschreibt. Jede/r
bekommt 15 bis 20 Minuten Zeit, um 5 Karten herauszusuchen und
herauszuschneiden, die zusammen sein/ihr Wunschbild einer guten
Schulleitung beschreiben.

Vorgehensweise:

Jede Gruppe (5 bis 8 Mitglieder) versucht dann, in der Frage, was eine gute
Schulleitung kennzeichnet, zu einem Konsens zu kommen. Dabei ist es
wichtig, dass die Auffassungen aller Gruppenmitglieder berücksichtigt
werden.

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Zielklärungsübung

a) Die Aussagen mancher Karten stehen einander inhaltlich sehr nahe.


Durch Diskussion in der Gruppe sollten die Karten in einem ersten Schritt
nach inhaltlicher Nähe geordnet bzw. gruppiert werden.

b) Man kann auch übereinkommen, einzelne Karten, über die kein Konsens
besteht, nicht weiter zu benutzen, also auszusortieren.

c) Dann sollte versucht werden, daraus ein „Zielbild“ bzw. „Zielprofil“ zu


gestalten, etwa so:

d) Schließlich sollte das gemeinsam entwickelte Werteprofil für die gegenseitige


Vorstellung auf ein großes Blatt geklebt werden. Grafische Ausschmückungen sind
willkommen!

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1. Schulleiterinnen und 7. Sie greifen bei Konflikten im
Schulleiter initiieren, dass Kollegium durch.
Lehrpersonen, Eltern und
Schülerinnen und Schüler
gemeinsam die
Wertegrundlage der Schule
diskutieren.

2. Schulleiterinnen und 8. Sie haben Charisma.


Schulleiter bemühen sich
aktiv um eigene Normen und
Ziele.

3. Schulleiterinnen und 9. Sie betonen die Ziele der


Schulleiter fördern Schule, dann die Interessen
Teambildung und der Mitarbeiterinnen und
Kommunikation. Mitarbeiter.

4. Sie begründen dem 10. Für die Veränderungspro-


Kollegium gegenüber offen, zesse in der Schule
warum sie so handeln, wie beziehen Schulleiter und
sie handeln. Schulleiterinnen die
Wertvorstellungen und
Ideale möglichst aller
Beteiligten ein.

5. Sie unterstützen aktiv 11. Sie nutzen die Potentiale


Veränderungsprozesse und der Mitarbeiterinnen und
symbolisieren dies durch ihr Mitarbeiter.
Verhalten.

6. Sie haben aktive 12. Sie entwickeln


Vorbildfunktion, d.h. sie Verantwortungsbewusstsein
leben, was sie sagen. bei den einzelnen
Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern.

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13. Sie geben Macht und 19. SchulleiterInnen bemühen
Kompetenz ab. sich um eigene Fort- und
Weiterbildung.

14. Sie haben die Fähigkeit, 20. Sie fördern in ihrer Schule
kurz-, mittel- und langfristige die Gleichstellung von Frau
Ziele zu formulieren und mit und Mann.
den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern umzusetzen.

15. Sie machen sich 21. Sie unterstützen


Gedanken, wie sie ihre wechselseitige Hospitation.
Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter fördern können.

16. Sie bemühen sich, ein 22. Sie stellen ihr Handeln
vertrauensvolles und selbst in Frage und suchen
offenes Gruppenklima zu nach Verbesserungs-
schaffen. möglichkeiten.

17. Sie zeigen ihre Gefühle. 23. Sie sind gute ZuhörerInnen.

18. Sie haben so viel Zeit, dass 24. Sie erledigen alle
sie die zugewiesenen und anfallenden
selbst gestellten Arbeiten Verwaltungsaufgaben
(möglichst gut) erfüllen selbst.
können.

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25. Sie besitzen Autorität, ohne 31. Sie haben Kenntnisse in
sich in den Vordergrund zu Moderations- und
drängen. Präsentationstechniken.

26. Sie tauschen sich mit 32. Sie nehmen ihren


Kollegen und Kolleginnen Gesprächspartnerinnen und
aus. -partnern und
Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter
n die Angst vorm
Fragenstellen.

27. Sie verfügen über 33. Sie bauen ein System der
Einfühlungsvermögen. Qualitätsentwicklung auf..

28. Sie nehmen Vorschläge 34. Sie sind selber motiviert


von SchülerInnen in den und motivieren dadurch
Schulalltag mit auf. Kollegen und Kolleginnen
und Schüler/Schülerinnen.

29. Sie beziehen 35. Sie sehen


Verbesserungsvorschläge Hausmeister/innen und
von Eltern in die Gestaltung Sekretäre/Sekretärinnen als
des Schulalltags mit ein. gleichwertige Partner/innen.

30. Sie schaffen Transparenz 36. Sie zeigen


nach allen Seiten. Fachkompetenz, ohne
belehrend zu wirken.

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37. Sie setzen zwischen 43. Sie lassen einmal
gleichrangigen Zielen getroffene Entscheidungen
Prioritäten. nicht in Frage stellen.

38. Sie betreiben aktive 44. Sie sehen mit den


Presse- und KollegInnen sowie den
Öffentlichkeitsarbeit. SchülerInnen die Schule als
die ihre an.

39. Sie führen Tagebuch, um 45. Sie legen Wert darauf,


Erfolge und Misserfolge dass in den Konferenzen
ihres Tuns zu reflektieren. der Schule der fachlichen
Entwicklung die
meiste Aufmerksamkeit
gewidmet wird.

40. Sie fühlen sich mit dem 46. Sie finden es richtig, dass
gesamten Kollegium den alle Lehrpersonen des
Aufgaben der Schule Kollegiums großen Einfluss
verpflichtet. auf die Entwicklung der
Schule nehmen können.

41. Sie nehmen externe 47. Sie streben große Freiheit


Berater/in-nenhilfe in für den Sach-, Personal-
Anspruch, um in den und Finanzmitteleinsatz an.
Prozess des
Organisationslernens
einzutreten.

42. Sie sehen die Menschen in 48. Sie geben den


der Organisation als SchülerInnen viele
wichtigste „Ressource“. Gestaltungsmöglichkeiten
für Klassenzimmer,
Schulgebäude, Schulhof ...

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49. Sie setzen auf kleine 55. Sie scheuen nicht den
Gruppen, die in der Wettbewerb mit anderen
Schulentwicklung etwas Schulen.
bewegen.

50. Sie sind bemüht, neue 56. Sie wenden sich an die
Technologien in die Schulaufsicht, um Beratung
Schulwirklichkeit zu und Unterstützung zu
integrieren. erfahren.

51. Sie unterstützen eine 57. Sie treffen im Zweifel auch


kritische Bewertung der unbürokratische
gegenwärtigen Schulpraxis. Entscheidungen.

52. Sie belohnen 58. Sie respektieren die


Innovationsarbeit. Werthaltungen und
Erfahrungen anderer.

53. Sie legen Wert auf eine 59. Sie sind belastbar.
langfristig orientierte,
pädagogische
Weiterentwicklung der
Schule.

54. Sie legen Wert darauf, 60. Sie sind vorurteilsfrei und
dass ihre Schule ein aufgeschlossen.
unverwechselbares Profil
erhält.

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61. Sie handeln 67. Sie fördern SCHILF
unternehmerisch, indem sie (schulinterne Lehrerinnen-
kosten- und erlösbewusst, und Lehrerfortbildung) in
ergebnisorientiert, schnell ihrem Kollegium.
und eigenverantwortlich
entscheiden.

62. Sie zeigen mentale Stärke, 68. Sie haben Ziele, die dem
ruhen in sich und schaffen Kollegium klar sind.
Kraft aus der eigenen Mitte.

63. Sie erkennen Konflikte 69. Sie sehen Beratung als


frühzeitig und sind in der eine ihrer wichtigsten
Lage, diese durchzustehen Aufgaben an.
und zu einer Lösung zu
führen.

64. Sie bitten um


Rückkoppelung von ihren Hier können Sie selbst
Kollegen und Kolleginnen. weitere Vorschläge
aufschreiben und
ausschneiden.

65. Sie besitzen die Fähigkeit,


aus dem gewohnten
Denken auszubrechen und
neue Ideen zu entwickeln
und umzusetzen.

66. Sie haben Sinn für Humor


und nehmen sich selbst
nicht zu ernst.

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