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Bewusstsein:

Zeitbewusstsein. Wir können durch die Beschäftigung mit der Geschichte verstehen, welche Epochen (bestimmte
Zeitspanne, bestimmte Zeitdauer, Generation) wann beginnen und wann enden, welche kausalen Beziehungen es
zwischen den Ereignissen gibt (von der Vergangenheit zur Gegenwart, zur Zukunft). Vorstellung von der Zeit (von der
geschichtlichen Zeit) langes 19. Jahrhundert (1789-1914), kurze 20. Jahrhundert (1914-1999)

Historizitätsbewusstsein: Lernen darüber, dass sich die Welt verändert, dass sich Verhältnisse, Kultur, Religionen etc.
verändern können. Wir erfahren durch Geschichte, warum sich welche Dinge in der Geschichte verändern, nicht
verändern, welche Dinge sich schnell oder langsam verändern.

Traditionelle Kultur, Rolle der Frau in der Familie, Religionen sind meistens sehr schwer veränderlich (es betrifft große
Gruppen)

Mode, Stil, Geschmack, ist sehr schnell veränderlich (stark mit dem Individuum verbunden)

Wirklichkeitsbewusstsein: durch die Beschäftigung mit Geschichte sollen wir erkennen lernen, was in der
Geschichtsschreibung echt ist/ wahr ist/ was wirklich so geschehen ist/ bzw. was erfunden/ was imaginär ist (Robin
Hood, Klaus Störtebeker, haben vielleicht teilweise wirklich gelebt, aber zum Teil sind sie auch Mythos, Erfindung)

Identitätsbewusstsein: durch Geschichte wird uns klar, dass wir zu einer bestimmten Gruppe (Nation, Religion)
gehören, und uns soll klarwerden, dass wir durch unsere Identität (unsere Erziehung) in unserem Denken geprägt sind.
Wir haben also Stereotype von andern und ein eigenes Bild von uns selbst. Wir sehen uns in der Geschichte in einer
bestimmten Rolle (Opfer in Kolonien) (8.5.1945 = Sieg der Sowjetunion über Deutschland)

Wie ist unser Verstehen von Geschichte von unserer Identität geprägt?

Politisches Bewusstsein: Darstellung der Geschichte folgt immer bestimmten geschichtspolitischen Ideen. Der Staat, der
ein Geschichtslehrbuch schreibt, vermittelt nur Inhalte, die er gut findet/ lässt andere (negative) weg, verzerrt manche
Ereignisse, verfälscht die Ereignisse (gute Darstellung des österreichischen Kaisers/ schlechte Darstellung des Gegners)

Bei wissenschaftlichen Darstellungen der Geschichte sollte dieses politische Bewusstsein relativ ausgewogen/ neutral
sein, aber dennoch: die Menschen/ Historiker sind immer subjektiv/ nicht neutral, politisch beeinflusst.

Ökonomisch-soziales Bewusstsein: Durch die Beschäftigung mit der Geschichte erfahren wir über die Verhältnisse in
der damaligen Zeit, aber wir erkennen darin auch die sozialen Unterschiede auch in der Überlieferung der Geschichte,
obwohl 1 König viele schöne Dinge überliefert hat (=Überrest), heißt das nicht, dass damals alle Menschen reich waren/
das ungleiche Bild heißt nur, dass wir zu wenig von den anderen Menschen wissen/ unvollständiges Bild (=man muss
diese Ungleichheit berechnen/ einarbeiten)

Moralische Bewusstsein: Vorstellung von unterschiedlicher Moral in den Zeiten, aber keine Relativierung, sondern
bewusstes Vergleichen/ Einordnen in unsere heutige (weitgehend) allgemein anerkannte Moral, kritische Hinterfragung
der Moralvorstellungen

Perspektivitätsbewusstsein: Wenn man geschichtliche Darstellungen liest, muss man die Perspektive des Autors
erkennen, aber auch die eigene Perspektive sehen/ erkennen. Perspektive ist unterschiedlich, neutral, meist aber
positiv/ negativ, unvollständig/ bewusst unvollständig

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