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P - Handwerkliche Umsetzung - Sensible Bereiche
P - Handwerkliche Umsetzung - Sensible Bereiche
Hochschule Luzern / Technik & Architektur / Architektur / Visuelle Komposition / Raumdarstellung - R. Dietziker
Ziel der Umsetzung:
Hochschule Luzern / Technik & Architektur / Architektur / Visuelle Komposition / Raumdarstellung - R. Dietziker
Beispiele Bildmontagen von Studierenden
Hochschule Luzern / Technik & Architektur / Architektur / Visuelle Komposition / Raumdarstellung - R. Dietziker
Wettbewerb Alters- und Pflegeheim Jenaz, 2005
Allemann Bauer Eigenmann, Zürich
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winkel = Ausfallswinkel“. Im Fenster erscheint das
als Spiegelung, was der an der Fensterfläche umge-
lenkte Blick erfasst. Es können auch Gegenstände
als Spiegelung erscheinen, die ausserhalb des Bildes
liegen. Dieses Prinzip gilt auch in vertikaler Rich-
tung. Deshalb wird bei einem üblichen Betrachter-
standpunkt auf Bodenniveau etwa ab dem zweiten
Obergeschoss eines relativ nahe liegenden Gebäudes
nur noch Himmel gespiegelt.
Da im Bild alle Informationen (im Gegensatz zur
selektiven, natürlichen Wahrnehmung) gleichwertig
nebeneinander stehen, empfiehlt es sich, die Spiege-
Die Einheitlichkeit des Bildausdrucks ist mehrheit- lungen in Glasflächen dezent zu behandeln, weil die
lich gegeben. Spiegelungen im Bild kaum je wichtige Informations-
Nicht konfliktfrei ins Bildganze integriert sind die träger sind. Am Tag erscheinen Fensterflächen in der
eingesetzten Bäume und die Personen im Bereich Regel relativ dunkel.
des neuen Gebäudes. Diese Gegenstände (aus einer Im vorliegenden Beispiel sind die Glasflächen mate-
CAD-Bibliothek ?) wirken im Vergleich mit der foto- riell lesbar. Die Spiegelungen stimmen geometrisch.
grafierten Bildvorlage zu künstlich - insbesondere Die Fensterflächen mit Spiegelungen sind aber eher
die „grelle“ Farbigkeit dieser Gegenstände wirkt eine Spur zu hell und etwas zu deutlich gezeichnet.
störend. Leicht irritierend ist die Spiegelung eines schnee-
bedeckten Hanges im ersten Obergeschoss, im Ver-
Die Behandlung von Glas, respektive von Fenstern gleich zur grünen Umgebung. Insgesamt aber ist die
im Bild, ist ein anspruchsvolles Thema. materielle Erscheinung der Glasflächen recht über-
Aus geometrischer Sicht gilt das Prinzip „Einfalls- zeugend gelöst.
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Wettbewerb Alters- und Pflegeheim Jenaz, 2005
Staub Wittwer Architekten, Zürich
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Dadurch erscheint das ganze Gebäude im Ausdruck
unwirklich und etwas ruinenhaft.
Ebenfalls in diese Kategorie gehören die Lampen-
Stelen. Diese leuchten (am Tag!). Aber auch wenn
sie leuchten, müssten sie eine mindestens leichte
Plastizität und damit materielle Präsenz aufweisen.
In der vorliegenden Weise erscheinen sie wie Löcher
in der Bildfläche.
Umso störender fällt die materielle Erscheinung der In kompositorischer Hinsicht überzeugt der enge Bild-
Gebäudeoberflächen ins Gewicht. beschnitt oben nicht. Etwas mehr Bildraum (Himmel)
Die glatt verputzten Wände haben keine natürlichen über dem Gebäude würde dem Bau etwas mehr Luft
Unregelmässigkeiten - das ist aber nicht der ent- zum atmen geben. Die (gewollte) Fokussierung auf
scheidende Faktor. das Gebäude würde dadurch nicht gemindert.
Extrem störend sind die „fehlenden“ Fenster. Das Glas
wird als absolut durchsichtig behandelt, was bildlich
in dieser Situation nicht sein kann.
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Wettbewerb Alters- und Pflegeheim Jenaz, 2005
Harry Bee, Jenins und Patrik Ronner, Schiers
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Hauptgegenstandes ist die ausdrucksmässige Einheit
des Bildes zufriedenstellend.
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Wettbewerb Neubebauung Volta Mitte, Basel, 2005
Christ & Gantenbein Architekten, Basel
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Wettbewerb Siedlung Letzi, Küsnacht / Zumikon, 2005
Peter Kunz Architektur, Winterthur
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anderserseits noch viel stärker vom Material des
Bodens ab. Eine Backsteinmauer, im Gras stehend,
zeichnet eine ganz andere Bodenlinie, als eine glatte
Betonmauer auf einer Asphaltfläche.
Aber selbst beim zweiten erwähnten Fall erscheint
die Bodenlinie in Wirklichkeit kaum je als messer-
scharf gezogene Linie.
Bei den zwei gezeigten Beispielen sind die Gebäude
natürlich mit dem (Gras-) Boden verbunden.
Die sorgfältige Behandlung dieser Nahtstelle verzeiht
auch gewisse Unzulänglichkeiten / Unschärfen in der
materiellen Behandlung der Gebäudeoberflächen.
Nebenbemerkung:
Die nicht absolut fotorealistische Behandlung der
Gebäudeoberflächen kann durchaus auch ein be-
wusstes kompositorisches Mittel sein. Durch gewisse
Die Ausbildung der Bodenlinie (Übergang Gebäude „malerische Unschärfen“ wird hier darauf verwiesen,
zum Terrain) ist ein wichtiger Faktor hinsichtlich dass es sich beim Bild um eine Vorwegnahme einer
der natürlich wirkenden Verbindung von Architektur architektonischen Situation handelt. Das Bild ist
und Umgebungsraum. An dieser Nahtstelle verdich- deutlich als Bild-Vorstellung zu lesen und wird nicht
tet sich erscheinungsmässig Wesentliches. als Abbild eines schon gebauten Ortes gesehen.
Die ausdrucksmässige Einheit des Bildes ist auch so
Die Schärfe, beziehungsweise Unschärfe der Boden- gegeben - auch wenn im Bild nicht alles hyperrea-
linie hängt einerseits vom Material der Fassade und listisch erscheint.
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Wettbewerb Polizei- und Justizzentrum Zürich, 2006
Grazioli Krischanitz, Architekten, Zürich
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kompositorischer Sicht nicht naheliegend. Im Ge-
genteil - der farbige Baum links und vor allem die
ausgesprochen grellfarbige Frauenfigur lösen sich so
aus dem Bildganzen heraus und bekommen ein op-
tisches Gewicht, das inhaltlich nicht angemessen ist.
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Das nebenstehende Bild zeigt im Umgang mit den
Naturelementen ein ähnliches Verhalten, wie das
vorhergehende Bild. Allerdings ist der Umgang mit
den Bäumen hier um ein Vielfaches differenzierter
und in der Wirkung entsprechend überzeugender.
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Wettbewerb Wohnsiedlung Brunnenhof, Zürich, 2003
Gigon Guyer Architekten, Zürich
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Schatten), Hecken und Grasflächen verbinden sich
ausdruckmässig zu einer natürlichen Einheit.
Dass die verschiedenen Elemente zusammengefügt
und nicht zusammen fotografiert sind, ist bei den
Bäumen erkennbar. Das zeigt sich, weil die Freistel-
lung des Laubwerkes höchsten Ansprüchen nicht
ganz genügt. Auch bei der Nahtstelle zwischen
Baumstamm und schattenbedecktem Boden wäre
eine etwas differenziertere handwerkliche Umset-
zung möglich.
Doch das ist Kritik auf hohem Niveau.
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Studentenwettbewerb Wohnhaus Rebenweg, Zürich-Leimbach, 2006
Baumann / Grieder / Ryffel / Walser; Master-Studiengang FH Nordwestschweiz / HTA Luzern
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Hervorzuheben ist insbesondere die ausgewogene,
Behandlung der verglasten Fensterflächen. Das Fen-
sterglas hat differenzierte, stimmige Tonwerte.
Die Spiegelungen sind einerseits klar zu erkennen,
andererseits sind sie aber erscheinungsmässig dezent
zurückgenommen, so dass sie sich unauffällig und
selbstverständlich ins Erscheinungsbild einordnen.
Eine Bildmontage, welche die Ansprüche an ein ein- Die Schatten erscheinen selbstverständlich. Die dif-
heitlich wirkendes Gesamtbild klar erfüllt. fuse Lichtsituation (als kompositorische Setzung)
hat zur Folge, dass ausgeprägte Kontraste zwischen
Die natürlich wirkende Verschmelzung von eingefüg- Licht- und Schattenflächen vermieden werden. Das
ten Bildelementen und fotografischer Bildvorlage erleichtert die Schattenbehandlung im Vergleich zu
wird einerseits durch handwerkliche Sorgfalt im Ein- einer ausgeprägten Sonnenbeleuchtung.
satz der digitalen Mittel erreicht und andererseits Auch beim Hirsch (die inhaltliche Plausibilität ist hier
auch durch geschickte kompositorische Setzungen kein Thema) ist die Verbindung zum Boden durch
begünstigt. eine leichte Schattierung erreicht.
Fehlende Schatten bei den Fusspunkten von Gegen-
Die Gebäudetexturen wirken natürlich - die Materia- ständen oder Figuren erzeugen immer den Eindruck,
lien sind klar lesbar. als ob die Gegenstände schweben würden.
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