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Mittel in Erhalt und Ausbau des Schlosses investierte.

(Quelle Wikipedia) den Kaufmann Kurt Kamphausen verkauft, der erhebliche


Aufseß war im 2. Weltkrieg gefallen, das Wasserschloss an
der Planung einer Wohnanlage im Schlosspark. Freifrau Mechthild von Aufseß, ihr Mann Baron Hugo von
Stendel. Er begann mit der Sanierung der Schlossanlage und schoss die Arztpraxis und die Privaträume. 1956 wurde von
Seit 2004 ist das Schloss im Besitz des Architekten Wilfried Im Erdgeschoss befand sich die Küche und im Oberge-
Arzt Dr. Josef Drescher mit seiner Frau Theresia im Schloss.
1998 wurde das Schloss zum Verkauf angeboten. kar und Gretel Hagemann. Von 1925 bis 1954 wohnte der
wechsel wurden diese Pläne jedoch wieder aufgegeben. tar – Künstlerresidenz des Maler- und Künstlerehepaars Os-
mit dem Schloss als Begegnungsort. Nach einem Vorstands- 1916 bis 1920 war das Schloss – vermietet mit allem Inven-
kernt. Es sollte in der Parkanlage ein Tagungshotel entstehen
die Stallungen wurden abgerissen und das Schloss total ent- war, an die Erbnachfolger von Aufseß in Laudenbach.
Leipziger mit Sitz in Oberursel im Taunus. Die Reithalle und männliche Nachkomme der Fechenbacher verstorben
1994 verkaufte Redieß das Schloss an die Versicherung Alte zer. Danach ging das Wasserschloss, nachdem der letzte
Joseph von Fechenbach Laudenbach gemeinsame Besit-
lungen errichtet. Freiherr von Fechenbach Sommerau und Friedrich Karl
der Südseite des Schlossparks wurde eine Reithalle mit Stal- vierten Grundsteuerkataster“ von 1856 waren Hartmann
Redieß investierte erhebliche Summen in das Anwesen. Auf und der Ringgraben erhalten blieben. Nach dem „Reno-
tar an den Werbekaufmann Kurt Redieß. Auch das Ehepaar hende Flügel errichtet, wobei die Reste des Wehrturmes
1970 veräußerte Kurt Kamphausen das Schloss samt Inven- abermals zerstört. 1650 wurde dann der heute noch beste-
wieder auf- oder neugebaut, aber im Dreißigjährigen Krieg
dischen Bauern erstürmt und in Brand gesetzt. Es wurde
Hock aus der Sommerauer Hesselsmühle von aufstän-
gestaltete – am 2. Mai 1525 unter der Führung des Jakob
Spessartsage nach, die der Volkskundler Valentin Pfeifer
Während des Bauernkrieges wurde das Schloss – der

Besitzer.
schen Anteile waren die Fechenbacher nun die alleinigen
Besitzer des Schlosses. Nach der Übernahme der Kottwitz- gebiet um Eschau errichtet. Das Gut wurde den Kottwitz zu Lehen gegeben.
die Herren von Fechenbach waren bis 1550 gemeinsame
franken. Es wurde als Gegenanlage der Mainzer Erzbischöfe zu den Grafen von Rieneck und deren Herrschafts-
gerten Kottwitz und Fechenbach geteilt. Die Kottwitz und
1365 war die Sommerauer Burg zwischen den verschwä- Das Wasserschloss Sommerau ist ein um 1271 erbautes Burghaus an der Elsava gegenüber von Eschau in Unter-

Geschichte Wasserschloss Sommerau (Eschau)

Archäologisches Spessartprojekt Sommerau moated castle Wasserschloss Sommerau


(Eschau)
Das Archäologische Spessartprojekt (Eschau)
(ASP) befasst sich mit der Kulturland-
schaft Spessart in all ihren unter-
schiedlichen Aspekten: Kontakt
Geschichte, Sprache, Kultur, Landschaftsentwicklung, na- Markt Eschau
türliche Voraussetzungen wie Geographie, Topographie, Rathausstraße 13
Geologie oder Biologie. 63863 Eschau
Tel.: 09374 / 97350
In enger Zusammenarbeit mit Universitäten und For- Fax: 09374 / 9735122
schungsinstituten werden Umwelt- und Klimaveränderun- E-Mail: rathaus@eschau.de
gen, die Spuren der Waldnutzung durch die Jahrtausende
und die gegenseitige Beeinflussung von Mensch und Natur Das Wasserschloss ist Privatbesitz und
erforscht. Mit Hilfe geophysikalischer Messungen, Pollen- kann nicht besichtigt werden.
analyse, der Dendrochronologie, archäologischer Prospekti- Sommerau moated castle was built on the Elsava oppo-
onen und Grabungen sowie mit Fernaufklärung per Satellit, site Eschau in 1271. It was given to the Kottwitz family as
Luftbildern, der Auswertung von Archivalien und der Kartie- a Mainz fiefdom. In 1365 the Sommerau castle was split www.eschau.de
rung von Zeigerpflanzen oder Bewuchsmerkmalen wird die between the Kottwitz and Fechenbach families, who were
Geschichte einer lange vernachlässigten Kulturlandschaft related by marriage. The Kottwitz family and the Lords of
rekonstruiert. Alle Daten werden in einem Geographischen Fechenbach were joint owners of the castle until 1550. The
Informationssystem (GIS) zusammengeführt, wodurch erst- Fechenbach family were the sole owners once they took
mals ein grenzübergreifendes (bayerisch-hessisches) und over the Kottwitz family‘s share. During the peasants‘ re-
umfassendes Bild des Spessarts entsteht. volt the castle was stormed by rebelling peasants and set
on fire. It was rebuilt but destroyed again during the Thir-
Derzeit ist das ASP in verschiedenen europäischen Projek- ty Years‘ War. In 1650 the wing that still exists today was
ten aktiv und als beratende Nichtregierungsorganisation built, the remains of a defensive tower and ring moat also
beim Europarat in die Umsetzung der Europäischen Land- remain intact. After the Fechenbach family died out, the Burgen- und Schlössernetzwerk „Burglandschaft“
Dr. Jürgen Jung, Tel.: 09374 / 9735150
schaftskonvention eingebunden. castle had various owners in the 20th century and was to- E-Mail: jung@burglandschaft.de
tally gutted in 1994. A conference hotel was supposed to
Neben der Forschung bemüht sich das Projekt vor allem um be built in the grounds with the castle as a meeting place. Projektträger:
die Vermittlung der Kulturlandschaft an Bewohner und Tou- However, the castle was put up for sale in 1998. Das Archäologische Spessartprojekt e.V.
Erster Vorsitzender Dr. Gerhard Ermischer
Wasserschloss Sommerau
risten, besonders durch die Einrichtung von Kulturwegen,
Produktion populärer Publikationen, Ausstellungen, Vorträ- The castle has been owned by the architect Wilfried Sten-
Kirchner-Haus, Ludwigstr. 19, 63739 Aschaffenburg
www.burglandschaft.de (Eschau)
(Miltenberg)
gen, Seminaren, die Ausbildung von Landschaftsführern, del since 2004. He started renovating the castle grounds
Gefördert durch das Bayerische Staats-
Projektarbeit mit Kindern und eine intensive Pressearbeit. and planning a housing complex within the park grounds. ministerium für Ernährung, Landwirtschaft
und Forsten und den Europäischen
Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung
des ländlichen Raums (ELER)
Überfall auf Schloss Sommerau Impressionen Wo der Wolf am Kirchpfad heult Kulturweg: Burg Wildenstein
Folgendes Gedicht kündet von den Geistern der Bauern,
die 1525 das Schloss zerstörten und zur Strafe nun alljähr-
lich wiederkehrend spuken müssen.

Mittsommernacht ruht über Sommerau.


Zerrissene Wolken, düster und grau,
Sie jagen weg über’s Herrenschloss,
Das halb einst zerstörte ein Bauerntross.
Nur ab und zu trifft ein Mondenstrahl,
Die mächtigen Mauern, die nackt und kahl,
Von Weiher und wirrem Geäst umgeben,
Jahrhunderten trotzend sich stolz erheben.
Unheimlich tönt aus den Ulmen am Tor,
Des Uhu dumpf grollender Ruf hervor; Das Renaissanceportal Der Schlossbrunnen
Die Erlen am Bach beugt des Sturmes Macht- Der Markt Eschau und die Burg Wildenstein sind Gründun-
Vom Kirchturm hernieder schlägt’s Mitternacht!- gen der Grafen von Rieneck, die hier ihr größtes geschlos-
-Da wird’s lebendig vom Kirchhof her –
In’s Dorf verteilt sich’s die Kreuz und Quer – senes Territorium im Südspessart hatten. In den Auseinan-
Zum Schlosse herunter in eilendem Lauf, dersetzungen mit dem Erzstift Mainz zwischen 1260 und
Stürmt keuchend ein reisiger Bauernhauf’! 1271 gelang es den Rieneckern nicht, ihr Gebiet zu er-
Doch nicht mit Flinte und Morgenstern weitern, weshalb Eschau und Wildenstein eine Enklave in
Bedroh’n sie das Schloss ihres Standesherrn,
Wie einst sie’s in blindem Wüten getan, -
mainzischem Gebiet blieben. Während die Burg nach dem
Nein, Steine schleppen sie, Balken heran, - Hobbach, heute ein Ortsteil von Eschau, entstand im hohen 13. Jahrhundert rasch an Bedeutung verlor, entwickelte
Und Richtscheit und Winkel, Lot, Hammer und Kell’, Mittelalter, als hier an mehrere Höfe Flurstreifen mit Wiesen, sich Eschau zu einem florierenden Marktort. Im 20. Jahr-
Axt, Säge erglänzen im Mondlicht hell. Feld und Wald vergeben wurden. Die Hobbacher waren hundert erhielt Eschau einen Bahnhof an der von 1910 bis
Es dröhnt auf der Holzbrück’, gesprengt ist das Tor!
mit den – noch heute – im Schloss Oberaulenbach residie- 1968 betriebenen Bahnlinie Obernburg-Heimbuchenthal.
Erschrocken flattert der Uhu empor.-
Schon sind an der Arbeit emsig die Bauern, renden Freiherren von Mairhofen eng verbunden, weshalb
Sie hacken und graben, sie rüsten und mauern, Das Hauptgebäude Ein Wappenlöwe die Johanneskirche 1757/59 auf Initiative von Franz Lothar Unsere Wanderempfehlung: Der 7,5 km lange europäische
Sie zimmern und hobeln, hantieren mit Feile, von Mairhofen erbaut wurde. Mit dem 1964 eingeweih- Kulturweg „Burg Wildenstein“ erschließt die Kulturland-
Und ehe noch eine Stunde vergangen,
ten Erweiterungsbau wurde das Bachbett der Elsava über- schaft Spessart zwischen Eschau und Burg Wildenstein.
Seh’n hell sie ihr Handwerk im Mondlicht prangen!
Der Wetterhahn dreht sich und quietscht auf dem Turm – brückt. Das Hauptthema des Kulturweges ist der Kirchpfad Zurück zum Ausgangspunkt geht es durch das Elsavatal
Da schlägt es Eins! – Erneut heult der Sturm; - zwischen dem Schloss und der Hobbacher Kirche. Weitere entlang der alten Bahntrasse. Folgen Sie der Markierung
Ein Blitz und ein Schlag! – Es bröckelt und kracht! – Schwerpunkte sind das dörfliche Leben in Hobbach, das des gelben EU-Schiffchens auf blauem Grund.
Versunken im Weiher ruht all die Pracht –
Schullandheim im ehemaligen Hobbacher Eisenhammer,
Bis wieder zur nächsten Mittsommernacht.
der Weiler Unteraulenbach und der Panoramablick. Weitere Informationen finden Sie unter:
Verfasser: Adolf Völkers, alias „Grimbart“, Sommerau www.spessartprojekt.de/kulturwege/buergstadt/
(Monatszeitschrift „Spessart“ 5/1906) Weitere Informationen finden Sie unter:
Der Garten mit moderner Kunst www.spessartprojekt.de/kulturwege/eschau_2/

Übersichtskarte der Burglandschaft Bildungs- und Informationszentrum


Aschaffenburg der Burglandschaft in Eschau
Herzlich willkommen bei der
Burglandschaft Main4Eck!
Mespelbrunn Zahlreiche Burgen, Schlösser und Ruinen, aber auch
Wehrkirchen, Ringwälle und ummauerte Fachwerkstädt-
chen warten darauf, von Ihnen entdeckt zu werden. Süd-
Heimbuchenthal
lich des Rhein-Main-Gebiets gelegen, eröffnet sich eine
Kleinwallstadt aufregende Kulturregion, die Spessart und Odenwald
verbindet. Machen Sie eine faszinierende Zeitreise im
Main4Eck und erfahren Sie mehr zum Projekt Burgland-
schaft. Hier wird die Geschichte erlebbar – egal ob als
Obernburg
Erlenbach Eschau
Naherholung, Tagesausflug oder Urlaub!

Entdecken Sie die Romantik unserer Burgruinen in


Wörth a. Main wunderschönen Wäldern und wandern Sie entlang
Collenberg Stadtprozelten
Klingenberg Dorfprozelten des Mains, dessen Abschnitt hier zum Weltkulturerbe
Wertheim Limes in Deutschland gehört. Zahlreiche archäologische
Stätten künden von der Römerzeit. Gehen Sie auf eine
Freudenberg
Großheubach Zeitreise! Herzlich willkommen im Land von Burgen und
Wein! Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
In den kommenden Jahren wird ein Bildungs- und Infor-
Bürgstadt
Das Burgen- und Schlössernetzwerk „Burglandschaft“ mationszentrum der „Burglandschaft“ aufgebaut. Die „Burg-
Miltenberg
Der Landkreis Miltenberg in Unterfranken sowie 17 Städte landschaft“ erhält in Eschau, im Herzen des Spessarts, eine
und Gemeinden haben sich zur Burglandschaft mit dem Zentrale, die auch geographisch nahezu in der Mitte des
Weilbach
Ziel zusammengeschlossen, die Fülle an historischen Netzwerkes liegt. Der Markt Eschau hat in den vergangenen
Bauwerken in dieser herrlichen Region bekannter zu Jahren die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes
Amorbach
machen. „Historisches Rathaus“ vorangetrieben. Die Umbaumaßnah-
men sind nun abgeschlossen und die Räume stehen einer
Kirchzell
kulturellen Nutzung zur Verfügung. Von hier aus soll das ge-
samte Netzwerk präsentiert, Informationsveranstaltungen
durchgeführt und die „Burglandschaft“ besucherfreundlich
www.burglandschaft.de beworben werden.

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