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Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband

Association suisse et liechtensteinoise de la technique du bâtiment


Associazione svizzera e del Liechtenstein della tecnica della costruzione
Associaziun svizra e liechtensteinaisa da la tecnica da construcziun

Juli 2013

Merkblatt
Fachbereich Spengler / Gebäudehülle

­Liegenschaftsentwässerung SN 592000
(überarbeitete Version)

Mit der Überarbeitung der SN 592000 wurden verschiedene Punkte angepasst oder geändert. Die Richtlinie Dachent­
wässerung und die Berechnungstools von suissetec müssen daher angepasst werden. Vorab möchten wir Sie informieren,
was neu zu beachten ist, und Ihnen einige Punkte in Erinnerung rufen, welche wichtig sind.

Für jedes Projekt wird durch den Bauherrn oder dessen Ver­ • Regenwasserabfluss (Regenspende, Sicherheitsfaktor,
treter ein verantwortlicher Planer bestimmt. Dieser legt das die ­Schlagregen)
gesamte Liegenschaft umfassende Entwässerungskonzept fest. • Notüberläufe inkl. der Einbauhöhen und Lage bestimmen:
Die Berechnungen müssen schriftlich festgehalten und den Sie sind so zu platzieren, dass keine Wassereintritte auf
­beteiligten Parteien zur Verfügung gestellt werden. Der Planer ­darunterliegenden Ebenen, z. B. in Lichtschächten, entstehen
kann einen Fachplaner für die Dachentwässerung beiziehen. können und sie nicht auf öffentliche Wege münden
Adressen unter: www.suissetec.ch / fachbetriebssuche • Rückstauebene festlegen
Zu beachten: Bei einer normalen Betriebshaftpflichtversicherung • Umgebungsentwässerung festlegen
sind Planungsarbeiten nicht gedeckt. • Die konstruktionsbedingte mögliche Stauhöhe beachten
• Innen oder aussen liegende Entwässerungsanlage
Ein Entwässerungskonzept beinhaltet: • Regenwasserentsorgung (Versickerung, Retention, Ableitung)
• Verantwortlichkeiten der einzelnen Planer abgrenzen
(bei Planungsbeginn) Grundsatz: Die Oberkante des wasserdichten Anschlusses
• Liefergrenzen der ausführenden Unternehmungen festlegen bei Türschwellenanschlüssen unter 60 mm muss mindestens
• Ausführung nach Schweizer Empfehlung oder EN festlegen 25 mm (Freibord) über der Druckhöhe der Entwässerung
inkl. der Notüberläufe bzw. über der maximalen Stauhöhe
­liegen (Bild 1). Die Massnahmen gemäss SIA 271 Absatz 5.2
sind einzuhalten.
Druckhöhe
Notüberlauf

Freibord
Stauhöhe

Bild 1 Die Einbauhöhe des Notüberlaufs wird durch die Druckhöhe und die Dimension des Notüberlaufs bestimmt
TECHNICIENS DU BÂTIMENT. GEBÄUDETECHNIKER.
DELLA COSTRUZIONE. TECHNICIENS DU BÂTIMENT.

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NOUS, LESNOI, I TECNICI NOUS, LES
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GEBÄUDETECHNIKER.
TECHNICIENS DU BÂTIMENT. DELLADUCOSTRUZIONE.
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BÂTIMENT. TECHNICIENS DU BÂTIMENT.
DELLA COSTRUZIONE.

WIR, DIE
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GEBÄUDETECHNIKER.
TECHNICIENS DU BÂTIMENT. TECHNICIENS
DELLADUCOSTRUZIONE.
BÂTIMENT. DELLA COSTRUZIONE.
• Der Sicherheitsfaktor für speziell gefährdete Gebäude ist auf
dem gesamten Ablaufsystem zu rechnen. Auch in diesem
WIR, DIE NOUS, LES NOI, I TECNICI
Fall gilt das Verhältnis 2 : 1 zwischen Notüberlauf und Ablauf.
• Gitterroste über 20 × 20 cm reduzieren die Abflussleistung
GEBÄUDETECHNIKER. TECHNICIENS DU BÂTIMENT. DELLA COSTRUZIONE.
nicht. Bei Lochblechrosten muss der Anteil der Lochung min­
destens der Fläche des Rohres entsprechen. Es ist die Ab­
flussleistung von zylindrischen Einläufen zu rechnen. Die Druck­
höhe bemisst sich bei Lochblechrosten ab dem Rost. Ist bis
Mind. 120 mm über die Schutz-
oder Nutzschicht abgedichtet
zum Freibord die Druckhöhe geringer als 35 mm, müssen
Gitterroste verwendet werden. Die Abläufe und Roste werden
Bild 2 Der Anschluss kann dicht Bild 3 Der Anschluss kann nicht neu durch suissetec getestet. Bis dahin gelten die alten
ausgeführt werden dicht ausgeführt werden ­Abflusskennzahlen aus der Wegleitung ­Dachentwässerung.
• Solaranlagen bedürfen keiner speziellen Entwässerung.
• Liegende Anschlussleitungen bis 1,5 m Länge und 1 % Gefälle
• Bei Fenster-, Türleibungen, Pfosten usw. muss die Abdichtung müssen nicht berücksichtigt werden.
gemäss SIA 271 Absatz 2.6.1 mindestens 120 mm über • Abflussbeiwerte wurden geändert. Neu gilt für bekieste
die Schutz- oder Nutzschicht geführt werden (Bild 2). Ist dies ­Dächer der Abflussbeiwert C = 0,8.
nicht möglich (Bild 3), so ist das Fenster auf eine Schwellen­ • Die CD von suissetec, «Dachentwässerung Rinnen und Rohre»,
höhe von 60 mm über der Schutz- oder Nutzschicht zu kann bis zur Ablösung durch eine Webapplikation weiterhin
­erhöhen. Fenster aus verrottbarem Material, z. B. Holzfenster, verwendet werden.
sind immer zwingend bis 25 mm über die Schutz- oder
­Nutzschicht abzudichten.  eitere Informationen erhalten Sie unter:
W
• Auf begehbaren Dächern, Terrassen, Balkonen und Loggien www.suissetec.ch
ist das Regenwasser wenn möglich oberflächlich versickern
zu lassen. Einige Gemeinden verlangen, die Entwässerung dem
Schmutzwasser zuzuführen. Werden die Ableitungen dem Auskünfte
Schmutzwasser zugeführt, sind zwingend Geruchsverschlüsse Für Auskünfte steht der Leiter des Fachbereichs
einzubauen.Wie die begehbaren Dächer, Terrassen, Balkone Spengler / Gebäudehülle von suissetec gerne zur Verfügung.
und Loggien entwässert werden müssen, kann die Gemeinde Tel. 043 244 73 32
beantworten (z. B. Siedlungsentwässerungsverordnung). Fax 043 244 73 78
• Der Grundsatz, wonach bei mehreren Abläufen und der
Möglichkeit des Überfliessens von Ablauf zu Ablauf auf Not­ Autoren
überläufe verzichtet werden kann, wurde gestrichen. Dieses Merkblatt wurde durch die Arbeitsgruppe Richtlinie
• In der Schweiz ist mit einer Regenmenge von 0,03 l / s pro m² ­Dachentwässerung von suissetec erarbeitet.
zu rechnen (örtliche Bauvorschriften mit höheren Werten
sind zu berücksichtigen). Marcel Venzin, dipl. Spenglermeister, Uetikon am See
• Notüberläufe müssen das Doppelte der berechneten Linus Kraus, dipl. Spenglermeister, Männedorf ZH
­Regenmenge abführen, also 0,06 l / s pro m² (Verhältnis 2 : 1
zwischen Notüberlauf und Ablauf). Begleitgruppe
• Das Unterschreiten der Schwellenhöhe von 60 mm ist unter Jürg Heilig, dipl. Spenglermeister, Laax
Einhaltung der SIA 271 Absatz 5.2 gestattet. Das Notüberlauf­ Urs Lippuner, dipl. Haustechnikplaner / Ing. FH, Zürich
system ist – da bei einer Verstopfung der Abläufe kein Benno Lees, dipl. Spenglermeister, Illnau
­ausreichender Stauraum für kurzzeitige Starkregenereignisse
­vorhanden ist – auf eine Abflussleistung von 0,09 l / s pro m² Illustration
zu erhöhen. Kuster, Zimmerei / Schreinerei, Uetikon am See

Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband
Auf der Mauer 11, Postfach, 8021 Zürich
T 043 244 73 00, F 043 244 73 79
www.suissetec.ch

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