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S7) Es fällt aber auf, dass sich meist Juristen mit dem Thema befassen.
Sozialwissenschaftliche Annäherungen scheinen immer stärker an wissenschaftlichem und
kriminalpolitischem Rückhalt und EinÀuss im Bereich von Jugendkriminalität zu verlieren.
…Allerdings gibt es unterschiedliche Annäherungen an Jugendkriminalität,
….Ebenso wenig, wie es „die“ Jugendkriminalität gibt, existiert eine einheitliche
wissenschaftliche Sicht auf Jugendkriminalität. Und so gibt es genug Grund,
sozialwissenschaftliche und ferner sozial-/pädagogische Perspektiven zu betonen und von
ihnen aus auf Jugendkriminalität zu blicken
..Jklr…eng in politische, kulturelle und gesellschaftliche Bezüge eingebunden ist
Bereswill, M., Neuber, A. (2011). Jugendkriminalität und Männlichkeit. In: Dollinger, B.,
Schmidt-Semisch, H. (eds) Handbuch Jugendkriminalität. VS Verlag für
Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94164-6_20
„status deprivation“: männer aus working class kein gesellschaftlicher Status möglich; wollen ihn aber- >
illegitime Mittel
Cohen : hinweis in den 1950er Jahren auf Notwendigkeit einer geschlechtsbezogenen Betrachtung sozialer
Phänomene im Kontext von abweichendem Verhalten. Verschränkung von sozialer Ungleichheit und
Geschlecht., - seine Frage : nach der legitimierenden Bedeutung, die Männlichkeit im Kontext von Kriminalität
und Delinquenz hat
Cohen geht davon aus, dass die Bande eine „Institution der Jungen“ (1955: 33) und Ver- wahrlosung in erster
Linie männlich sei. // Sanktionierungspraxis = geschlechtsspezifisch
Cohen (1955) „Es ist anzunehmen, dass einige Arten von Vergehen, wenn sie von Mädchen begangen
werden, mit geringerer Wahrscheinlichkeit der Polizei und den Ge- richten zur Kenntnis gebracht werden und
sich deshalb auch nicht so leicht in unseren amtlichen Statistiken niederschlagen, als wenn sie von Jungen
begangen worden wären. Andererseits be- zieht man bestimmte andere Arten von Vergehen, vor allem sexueller
Art, gewöhnlich seltener auf Jungen.“ (1955: 32f.)
In Anlehnung an Talcott Parsons Rollentheorie und seine Perspektive auf Jugendverwahrlosung (1947), ist
Geschlecht auch für Cohen eine Rolle
Anpassungs- problem zugrunde (Abwei- chendem Verhalten oder Verwahrlosung, ) in erster Linie ein Problem
der männlichen Rolle ist.
Parsons beschreibt den „maskulinen Protest“ aufgrund von Unsicherheit in der Identifizierung mit der
männlichen Geschlechtsrolle (vgl. Cohen 1955: 123ff.).
die Motivation der Verwahrlosung in der Unterklasse“ (Cohen 1955: 127) komplizierter. : hier: Status-
unterschiede eines Statussystems, das sich an den Normen der Mittelklasse orientiert.
Aggressives Vh. Symbolisiere in Unterklasse Männclihkeit, attraktiv, weil für ihn nur wenige Möglichkeiten
eindeutig maskuliner Betätigung, die auch Mittel zur Lösung seiner Statusprobleme sind.
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(Cohens Perspektive): abweichendes Verhalten junger Männer = „maskuline Betätigung“ , „Lösung von
Statusproblemen. . als Mann der Unterklasse
Zuschreibungen und Handlungsmuster der Devianz, Delinquenz und Kriminalität, vor allem aber die Ausübung
sozialer Kontrolle folgen offenbar festen Mustern der Geschlech- terdifferenz. Als Beispiel für die hartnäckige
Verknüpfung von Männlichkeit und Delinquenz wird dabei immer wieder das Risikoverhalten junger Männer im
Umgang mit ihrem Körper und mit Gewalt in der homosozialen Gruppe angeführt (vgl. Meuser 2002, 2003,
2005).
Statt aber fraglos von „weiblicher“ oder „männlicher“ Abweichung und Normalität auszu- gehen, gilt es die
Tiefendimension der Beziehung von Devianz und Geschlecht auszuloten.
Männlichkeit nicht das, was wir sehen, was Jungen und Männer tun. Geschlecht ist vielmehr eine komplexe Ka-
tegorie mit unterschiedlichen Bedeutungsdimensionen, die nicht offen vor uns liegen, sondern aus
unterschiedlichen Theorieperspektiven heraus exploriert werden können
Ebenso wenig hat abweichendes Verhalten ein Geschlecht – die Bedeutungen von Devianz und Geschlecht ver-
schlüsseln sich vielmehr gegenseitig, wobei die enge Beziehung von Männlichkeit und Krimi- nalität im Hellfeld
auf die Vergeschlechtlichung der gesellschaftlichen Mechanismen sozialer Kontrolle verweist.
Verhältnis von Männlichkeit und Kriminalität - nter Bezug auf die verschiedenen Dimensionen der Kategorie
Geschlecht diskutiert: strukturtheoretische, interaktionstheoretische und identitätstheoretische Aspekte, die einen
je unterschiedlichen Zugang zu Männlichkeit eröffnen.
am Beispiel eines Phänomens, das im Zusammenhang der Frauen- und Geschlechterforschung von großer
Bedeutung ist und zugleich den öffentlichen wie wissen- schaftlichen Diskurs zu Devianz und Geschlecht
maßgeblich prägt – Gewalt.
<< Kategorie Geschlecht: soziologische Perspektive: „Das Soziale der Kategorie Geschlecht“
(Gümen 1998): Reihe systematischer Differenzierungen.
Uts: Frau/mann: als singuläre subjekte + als Mitglieder von sozialen Gruppen in bestimmten
Positionen (zB Arbeitsmarkt), Uts. Alltägliche Vstlgen, kulturelle Bilder von
Weiblichkeit/Männlichkeit => hinweis : ist Weiblichkeit/männlichkeit ist Ausdruck von
kulturellen Zuschreibungen.
Herausbiludng einer „geschlechterstruktuirerten sozialen Welt“ : Menschen sind keine Frauen und
Männer, sie werden im Lauf kom- plexer Interaktions- und Aneignungsprozessen zu Repräsentanten von
Differenz und nehmen bestimmte Plätze im sozialen Gefüge einer Gesellschaft ein.
Gesellschaft :soziales Gefüge, funktioniert nach Regeln Orga-prinzipien. Prinzipien, wie Verrechtlichung
sozialer Beziehungen: soziale Gruppen ins Verhältnis zueinander setzne.
Sind keine wertfreien Relationen, Auf-Abwertungen, Hierarchien. Frauen und Männer werden hierbei als soziale
Gruppen, nicht als unverwechselbare Subjekte betrachtet.
Männlichkeit und die soziale Position von Männern in der Moderne : dominant , tonangebend durchgesetzt, - in
gegenwärtigen Situation umstritten
Thema Gewalt: auf struktureller Ebene: Gewalt im Geschlechterverhältnis, v.a. Gewalt: Männer gegen Frauen.
Täter-Opfer-Ambivalenzen, denn Männer und männliche Jugendliche sind nicht nur bei den Tätern (respektive
Tatverdächtigen) in der Überzahl, son- dern auch auf Seiten der Opfer. Gewalt von Männern richtet sich
mehrheitlich gegen Männer – auch im Jugendalter.
Gewalt von Männern gegen Männer und Gewalt von Frauen gegen Frauen und Männer berücksichtigt,
Konzept der „hegemonialen Männlichkeit“ (Robert W. Connell/ Raewyn Connell)-: soziale Ungleichkeit sei im
geschlechtervh nicht an offene Gewalt geknüpft.
Der Begriff hegemoniale Männlichkeit, der an Antonio Gramscis Klassenanalyse anschließt : Über.-
Unterordnungsmuster gruppen, -Ausdrucksformen Männlichkeit/verbundenen Legitimationsmuster von
Geschlechterhierarchien, - Durchseztungkämpfe uts. Ideale- Relationen
Geschlecht als Strukturmerkmal von Gesellschaft oder als dynamische Konfiguration von Über- und
Unterordnungen zu begreifen == grundlegende Fragen, > Verbindung zu Cohens funktionalistischer Statusthese
Wer ordnet wen unter? Wie sind Rangordnungen institutionalisiert ? Wie werden Hierachien und
Diskriminierungen legitimiert?
Ad Bourdieus Theorie der männlichen Herrschaft aufge- griffen (vgl. Bourdieu 1997, 2005; ): Delinquenz junger
Männer , Gewaltbereitschaft, -> ordnungsstiftendes Element___> hohe Kriminalitätsrate junger Männer :
weniger Ausdruck indiv. Gefährdungspotenziale (wie angenommen unter sozialpädagogischem Blick) -> Mittel
zur kollektiven Einübung und Herstellung männlicher Normalität (Meuser, 2005)
Joachim Kersten ( einer der ersten dt.Raum: VH: Devianz und Männlichkeit)- ähnliches Erklärungmuster ala
Bourdieu: Mit Bezug auf Connells Konzept der hegemonialen Männlichkeit und Gilmores
kulturanthropologische Untersuchungen geht Kersten davon aus, dass es männliche Gemeinschaftsfunktionen –
das Ernähren, Beschützen und Erzeugen von Nachwuchs – gibt. als Interpretationsbasis für männliche Rituale,
Praxen und Ab- grenzungsformen. Auseinandersetzung um ‚Männlichkeit‘ [...] immer eine Aus-
einandersetzung, die durch Hierarchien bestimmt ist“ (Kersten 1995: 24)
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Zunahme der Gewaltdelikte von jungen Frauen wird in diesem Zusammenhang häufig als Ausdruck
gesellschaftlichen Wandels interpretiert
Der britische Krimi- nologe James W. Messerschmidt ( : Theorie des strukturierten Handelns): betont:
Kontextabhängigkeit von Geschlecht: „gender grows out of social practices in specific settings and serves to
inform such practices in reciprocal relation“ (2000: 7).
kulturelle Ideal für Männer die hegemoniale Männlichkeit des jewei- ligen Kontextes ist, die es zu erreichen
gilt.
Maskulinität: herausgefordert: („masculinity challenges“) -- Gewalt ist dabei eine Ressource („masculine
resource“), mit der bedrohte Männlichkeit verteidigt und wiederhergestellt wird (2000: 12)
Jugendgewalt für marginalisierte Jungen häufig „(...) eine letzte Ressource von Männlichkeitsdarstellungen (...)“
(Kersten 1995: 24). Anspruch auf gesell.Partizipation öffentlich sichtbar machen, - indem Konflikt gestiftet
werden.
Messerschmidt: „Gewalt als maskuline Ressource“ – dt. Soziologe: Michael Meuser: Gewalt als „doing
masculinity“- Gewalt reproduziert Strukturen hegemonialer Männlichekti (Meuser 2003)
Kersten, Messerschmidt und Meuser von einer Kompensationsdynamik ausgehen: Formen von
Hypermaskulinität,
Überproprtionale Präsenz von Jungen und Mänern auf dem Feld Kriminalität: -> hinweis auf
geschlechtliche Kodierung von abweichenden Verhalten, - nicht auf Wesen /Natur von
Männlichkeit
„doppelter Blick“ nötig zur Forschung zum VH von Jugendkriminialität und Geschlecht – und
Praxis im Umgang mit abweichenden Vh-// doppelter blick um eigenen unterstellungen zu
Geschlechterdifferenz zu reflektieren.
Männlichkeit und Devianz: begriffen als soziale Konstruktion -radikalisiert die Kritik an
naturalisierenden, pathologisiernden un ätiologischen (=ursacche einer
Krankheit)Argumenten zu den Ursachen von Delinquenz.
Männlichkeit ist demnach Ausdruck einer kontextabhängigen Interak- tionsleistung, biographische und
subjekttheoretische Aspekte treten hinter diese Betrachtung zurück.
Ob und wie sehr solche Dynamiken im Subjekt geschlechtsspezifischen Logiken unterliegen, bleibt eine offene
Frage. Die Lebenslagen und Lebensentwürfe von Frauen und Männern subjekttheoretisch zu un- tersuchen,
setzt eine dialektische Denkbewegung voraus:
Und: subjektiven Deutungen von Gewalt, deren Sinn sich erst im Kontext biografischer Konflikterfahrungen
entschlüsseln lässt.
Während aus der interaktionstheoretischen Perspektive des doing gender Männlichkeit und Gewalt miteinander
erklärt werden, verschlüs- seln sie sich aus einer subjekttheoretischen Perspektive gegenseitig
315) Ausblick:
Aus einer Geschlechterperspektive rücken die Ungleichzeitigkeiten sozialen Wandels ins Zen- trum der
Betrachtung.
Theorieansätze der Frauen- und Geschlechterforschung : schaffen Rahmen für :Geschlechterdifferenz (in
Handlungsmustern und Zuschreibungen von Devianz, Delingquenz, Kriminalität, soziale Kontrolle sichtbar).
Diese Ansätze durchkreuzen diese Muster – wissenschafliche und gesell. Herausforderung im Umgang mit
Jugendkriminaliät.
Darüber hinaus schaffen die Theorieansätze der Frauen- und Geschlechterforschung einen Rahmen, die
fortlaufende Naturalisierung von Geschlechterdifferenz, wie sie in den Hand- lungsmustern und Zuschreibungen
von Devianz, Delinquenz, Kriminalität und sozialer Kon- trolle sichtbar werden, zu durchkreuzen. Hierin liegt
eine wissenschaftliche und gesellschaft- liche Herausforderung im Umgang mit Jugendkriminalität.
LIT
***Becker-Schmidt, R. (1993): Geschlechterdifferenz – Geschlechterverhältnis: Soziale Dimensionen des Begriffs „Ge- schlecht“. In:
Zeitschrift für Frauenforschung, 11. Jg., S. 37-46.
***Bereswill, M. (2006b): Männlichkeit und Gewalt. Empirische Einsichten und theoretische Reflexionen über Gewalt zwischen Männern in
Gefängnissen. In: Feministische Studien, 24. Jg., S. 242-255.
Monatsschrift für Kriminologie und Strafrechtsreform, vol. 100, no. 6, 2017, pp. 403-429.
https://doi.org/10.1515/mks-2017-1000601
https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-531-94164-6_21#Abs1
letzten zehn bis fünfzehn Jahren : Studien gewalttätige Handlungsorientierungen und rechtsextreme
Handlungsorientierungen
Eine Intention des Beitrags ist es aufzuzeigen, wie vielschichtig und uneindeutig das Verhältnis zwischen
Weiblichkeit, Adoleszenz und Kri- minalität ist und in welcher Hinsicht Geschlecht als theoretische Kategorie in
der Betrachtung von „Mädchendelinquenz“ zu reflektieren ist.
*Popp, U. (2002): Geschlechtersozialisation und schulische Gewalt. Geschlechtstypische Ausdrucksformen und kon- flikthafte Interaktionen
von Schülerinnen und Schülern. Weinheim und München.
griffige Formel „Jugendkriminalität ist Jungenkri- minalität“ oder auch „Kriminalität und Gewalt sind
männlich“;
Daten der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) sind ein gängiger Bezugspunkt, wenn es um das Phänomen
„Jugendkriminalität“ geht -- Erkenntnisse über die Häufigkeit der erfassten Fälle sowie über Formen und
Entwicklungstendenzen der registrierten Kriminalität erläutern zu können. Für Geschlechtervergleiche eignet
sich die PKS allerdings nur begrenzt,
Die Kriminalitätsbelastung junger Mädchen und Frauen hat insgesamt zwischen 1985 und 2007 zugenommen,
doch die Zunahme der Tatverdächtigenbelastungszahlen (TVBZ) bei den männlichen Jugendlichen in diesem
Zeitraum ist um das 3,7fache größer als jene der Mädchen.
Hinsichtlich des in der Kriminologie hinreichend bekannten Befundes des Altersverlaufs der von Jugendlichen
begangenen Normverstöße zeigt sich, dass die Quote der überwiegend leich- ten Normverstöße etwa ab dem
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zehnten bis zwölften Lebensjahr ansteigt. Im Alter von sieb- zehn bis achtzehn Jahren ist der Belastungsgipfel
am höchsten und nach dem zwanzigsten Le- bensjahr sinkt die Belastung allmählich wieder ab (ebd.: 357). D
weibliche Jugendliche sozial auffällige Verhaltensweisen bio- grafisch früher im Vergleich zu jungen Männern
einstellen.
Geschlechtsbezogene Unterschiede fallen im Bereich selbstberichteter Delinquenz niedriger aus als in der PKS.
Ergebnisse von Dunkelfeldforschungen im Bereich Jugendkriminalität zei- gen ebenfalls, dass mit steigender
Häufigkeit und Schwere der Delikte der Abstand zwischen den Geschlechtern auch im Dunkelfeld wieder
zunimmt und dieser im Bereich der Gewaltkri- minalität am stärksten ausgeprägt ist
(Baier/Pfeiffer/Simonson/Rabold 2009; Boers/Walburg/ Reinecke 2006; Heinz 2008: 11).
Hälfte der Ladendiebstähle von Mädchen in Gruppen // reine Jungengruppen für fast die Hälfte der
Körperverletzungen und Drogendelikte verantwortlich
Die These, dass weibliche Jugendliche und Frauen von Instanzen sozialer Kontrolle „milder“ bestraft werden,
hat Ende der 80er Jahre unter dem Stichwort „Frauenbonus“ (Geißler/Marißen 1988, 1992) zu verstärkten
Forschungsbemü- hungen und heftiger Kritik geführt.
Für die Situation in Deutschland ist festzuhal- ten, dass es zwischen dem Einfluss der Geschlechtszugehörigkeit
und dem Strafmaß keinen kausalen Zusammenhang gibt. Vielmehr sind es in erster Linie der Tathergang, die
geringere Deliktschwere, die selteneren Vorstrafen und die geringere Rückfallbelastung, die die scheinbar
mildere Sanktionierung von Mädchen und jungen Frauen begünstigen (
Erklärungsansätze und empirische Befunde zum Verhältnis von Geschlecht, Gesellschaft und
Delinquenz bei Mädchen in der Adoleszenz
Gipser (1978): delinquentes VH – durch geschlechtsspefzi. Sozialisiationsprozesse --/ Abhängigkeit von internal.
Rollenvorstellungen; Ladendiebstahl. V.a. mädchen: „rollenstützende Delinquenz.
ihnen nahe gelegten passiven und nach innen gerichteten Reaktionsmuster auf Problemlagen
b, wenn sie als „männlich“ definierte Gewalthand- lungen vornehmen. Diese Handlungsweisen werden dann
leicht als Ausdruck einer gestörten „Mädchensozialisation“, als Verlust „normaler Weiblichkeit“ oder schlicht
als Imitation mas- kulin konnotierter Handlungsmuster gedeutet, wobei die Mädchen auch mit
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pathologisierenden Begriffen („verrückt“, „hysterisch“ etc.) konfrontiert werden (vgl. dazu auch Popp 2003;
Seus 2002; Silkenbeumer 2007).
Gewälttätige Handlungen bei Mädchen in Adoleszenz : gegen die Vorstllung braves Mädchen
rebllieren- oppositionelle Weiblichkeit- auch Geschlechterordung aufbrechen, gegen tradierte
Weiblichkeitskonzepte
Auflösung der Kategorie in seiner strukturierenden Wirkung von Geschlecht
In ihrer Existenz ist Aggression ein Mittel, um zu überleben“ (Campbell 1995: 196). Für Mädchen wie für
Jungen kann die Zugehörigkeit zu einer Jugendgang „eine kollektive Lösung der gelebten Erfahrungen von
Machtlosigkeit aufgrund von Klassen- und Rassenzugehörigkeit“ darstellen, wie Messerschmidt (1997: 22)
erläutert. Die Bedeutung der Zugehörigkeit zu gleich- sowie gemischtgeschlechtlichen gewalt-
ausübenden Gruppen resultiert nicht nur aus zum Teil auch geschlechtsbezogenen Missach- tungs- und
Ohnmachtserfahrungen, sondern auch aus ihrer in emotionaler wie sozialer Hinsicht stützenden Funktion und in
(326)dem Vermögen, Orientierung zu bieten (Bruhns/Wittmann 2002: 264; vgl. ähnlich auch Möller 2001).
Nicht : auf ein Problem sozial marginalisierter und unterprivilegierter Mäd- chen reduzierbar ist.
Das Modell des doing gender konzeptualisiert Geschlecht als Prozess- kategorie; daran orientierte
Forschungsarbeiten analysieren die alltäglichen und fortlaufenden Praktiken der situations- und
kontextabhängigen Herstellung von Geschlecht.
<frage, ob und wie Mädchen Geschlecht im Gewalthandeln realisierten und ob es sich dabei um die
Konstruktion von Männlichkeit durch Mädchen oder um einen alternativen Weiblichkeitsentwurf handelt.
Bruhns und Wittmann (2002) sowie Silkenbeumer (2000) ; nicht imitation von Männlichkeit _> situative
Bewerkstelligung eines bestimmten Weiblichkeitsentwurfs und als Ausdruck der Aus- einandersetzung um
verschiedene Formen von Geschlecht.
Auch Messerschmidt (2004: 134) interpretiert die Bewerkstelligung einer „oppositional bad-girl femininity“ als
Ausdruck einer kontextabhängigen Kombination herkömmlicher Verhaltensweisen und eher atypischer Ge-
schlechterpraktiken wie Gewalt. Daneben arbeitet er entlang von Fallanalysen einen weiteren Typus von
Mädchen in Gangs heraus, die in bestimmten Situationen eine „masculine identity“ herstellen, nicht jedoch, um
den Jungen ähnlich zu sein, sondern, um sich von Selbstentwürfen anderer Mädchen zu unterscheiden (ebd.:
142)
Die Annahme einer direkten und eindeutigen Verbindung zwischen Geschlecht und Gewalt auf der konkreten
Handlungsebene ist daher für Mädchen wie für Jungen zurückzuweisen (siehe dazu auch Bereswill 2003; Neuber
2009)
doing gender ist begrenzt, da psychische Motiv- und Konfliktlagen handelnder Akteure dadurch nicht
hinreichend erfasst werden.
Wenn Geschlecht nicht immer schon in seiner Bedeutung für die Akteure vorausgesetzt, sondern hinterfragt
wird, und wenn die Ka- tegorie Geschlecht als „Konfliktkategorie“ reflektiert wird
Bereswill, M. (2003): Gewalt als männliche Ressource? Theoretische und empirische Differenzierungen am Beispiel junger Männer mit
Hafterfahrung. In: Lamnek, S./Boatc, M. (Hrsg.): Geschlecht, Gewalt, Gesellschaft. Opladen, S.123-137.
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Wirkungsbox_Jugendarbeit_Endbericht_November_2019.pdf
Flavia-Elvira Bogorin, MSc Julia Wögerbauer, MA Projektleitung: Mag.a Olivia
Rauscher/ Dr. Christian Schober Überarbeitung und Fortführung der Studie
„Identifikation und Analyse von evidenzbasierten Wirkungen der offenen und
verbandlichen Jugendarbeit“ (Wirkungsbox Jugendarbeit) Endbericht Wien, November
2019
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s.130)
Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Delikt- bzw. Kriminalitätsbelastung und dem
moralischen Urteil von Jugendlichen
s.134) Aber auch zwischen den Geschlechtern ist in dieser Stichprobe kein signifikanter
Unterschied feststellbar. Sowohl bei der Frage nach der Zustimmung zu den Argumenten der
verschiedenen Stufen des moralischen Urteils, als auch bei der Deliktbelastung insgesamt
sowie bei der Belastung bei Eigentums-, Aggressions- und Verwahrlosungsdelikten, sind
keine Signifikanzen sichtbar geworden. Leider kann dieses Ergebnis nicht mit anderen
Studien verglichen werden, da bisher kaum in diese Richtung geforscht wurde.
LLIT
Zeitschrift für Sozialpädagogik, 5, 2, 2007, S.134-157.
Unikat suche: Jugendkriminalität Geschlecht
,,,,,….. Wie Männlichkeit und Mann-Sein in den unterschiedlichen Beiträgen in Bezug auf
Feminismen diskutiert werden
Wandel von Männlichkeitskonstruktionen
… Zusammenhang von ökonomischen Veränderungen und Männlichkeitskonstruktionen
…. Hegemoniale Männlichkeit wird damit nicht zum Konstruktionspunkt vergeschlechtlichter
Macht- und Herrschaftsverhältnisse. Vielmehr werden Überlegungen dahingehend getroffen,
wie neue Räume eröffnet werden können, in denen nicht Männlichkeit das Zentrum bildet.
Gefragt wird nach Praktiken, die sich als nichtmännlich bezeichnen lassen
…. differenzierte Blick des Sammelbandes auf Männlichkeit- und Männlichkeitsforschung
dar.
…. Wandel von Erwerbsarbeit und Männlichkeitskonstruktionen auf ganz unterschiedliche
Weise thematisieren.
… Männlichkeitskonstruktionen auch über nationalstaatliche Grenzziehungen hinaus zu
fassen.
…. Männlichkeits- und auch Weiblichkeitskonstruktionen fluide Prozesse darzustellen, die
einer permanenten Neuaushandlung unterliegen.
… technologische Veränderungen einen zentralen Aushandlungspunkt in der Frage nach dem
Wandel von (Erwerbs-) Arbeit und Geschlechterverhältnissen dar.
…. Kritikpunkt, welcher aus feministischer Perspektive am Konzept der hegemonialen
Männlichkeit geäußert wird, die weitgehende Ausblendung von Weiblichkeitskonstruktionen.
…. In dem Buch „Der Modularisierte Mann“ verfolgt Lothar Böhnisch das Ziel, „eine
Sozialtheorie der Männlichkeit mittlerer Reichweite“ zu formulieren.
….der moderne Mann“ sei ein modularisierter Mann, der sich in den verschiedenen
Lebensbereichen der Geschlechterverhältnisse strategisch verhalte
… Dabei gehen Anpassungen von Männern an zunehmende Anforderungen in einem
geschlechteremanzipatorischen Sinne nach Böhnisch paradoxerweise gleichermaßen mit einer
Versicherung „männlicher Identität“ (32) einher.
… Männlichkeit sei mittlerweile in gesellschaftliche Widersprüche und Ambivalenzen
verstrickt, die von einer zunehmend bröckelnden Fassade männlicher Macht- und
Dominanzkonstellationen verdeckt seien. Im Kontext einer voranschreitenden Erosion des
Normalarbeitsverhältnisses würden Männer zunehmend auch als den Verhältnissen
ausgeliefert sichtbar und somit „verfügbar“.
…. „Strukturierungen der Personalität des Mann-seins“ und „der gesellschaftlichen Struktur
von Männlichkeit“ spricht, dann wird in Folge der Eindruck erweckt, Männlichkeit sei nur
Männern zugewiesen.
….. dass Geschlecht als sozial konstruierte Kategorie nicht für sich alleine stehen kann.
Zugleich sind damit immer auch andere Kategorien verwoben, welche, eingebettet in
patriarchal und rassistisch geprägte kapitalistische Gesellschaftsstrukturen, zueinander in
Verhältnissen sozialer Ungleichheit stehen
Genauso wenig wie es „die männliche Identität“ gibt, kann es „die Männerwirklichkeit“
geben. Eine Perspektive auf Geschlecht als „Konfliktkategorie“ (Bereswill, 2014), die
Männlichkeit nicht voraussetzt, ließe sich hingegen offen halten,
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Einleitend in das Thema werden im theoretischen Teil grundlegende Begriffe wie „Jugend“,
„abweichendes Verhalten“, „Kriminalität“ und „Delinquenz“ definiert. Weiters wird in
Kapitel 2 das Jugendstrafrecht vorgestellt und dessen Ziele und Aufgaben werden näher
erläutert. Hierbei wird auch auf die verschiedenen Sanktionierungsmaßnahmen und die
Diversion hingewiesen. Im Anschluss folgt eine Darstellung der Kriminalitätslage hinsichtlich
der Jugendkriminalität einschließlich einer geschlechtsspezifischen Differenzierung.
Im letzten Kapitel des theoretischen Teils wird auf die unterschiedliche Rolle von Mann und
Frau in der Gesellschaft eingegangen. Die geschlechtsspezifische Sozialisation sowie die
Doppelbelastung von Frauen stehen hier im Vordergrund.
Soziale Arbeit
Kriminalität, Soziale Arbeit, Erziehung: Historische Bezüge und aktuelle
Themen
Zusammenfassung
Der Beitrag bearbeitet das Thema sowohl in einem erziehungsgeschichtli-chen Zusammenhang als auch in
Bezug auf aktuelle Fragen von Kriminali-tät und Sozialer Arbeit. Kap. 1 umreißt zunächst das prekäre Verhältnis
von Erziehung und Strafe und geht auf das Vordringen von Sicherheitskonzepten in die pädagogische
Diskussion ein. In einem zweiten Zugang werden daraufhin wichtige Stationen in der Entwicklung des
Erziehungsgedankens rekonstruiert. Auf diese Weise soll herausgearbeitet werden, wie sowohl im Bereich des
Jugendstrafvollzugs als auch in der Jugendfürsorge ein ambivalenter Begriff von Erziehung wirksam wurde, in
dem die Zuwendung zu Rechtsbrechern bzw. "Hilflosen" stets eng mit der Androhung von Zwang und
Repression verknüpft war. Noch in der geläufigen Redewendung "wir werden euch helfen" schwingt diese
Ambivalenz mit.
Dem historischen Teil folgt eine zusammenfassende Darstellung von Theorien über Kriminalität und
Kriminalisierung, die mit ihren Analysen zur Genese abweichenden Verhaltens sowie zur Funktion von
Strafvollzug und Straffälligenhilfe auch die kriminalpädagogische Diskussion stark beeinflusst haben (Kap. 3).
Die wichtigsten Handlungsansätze im Umgang mit Straffälligen, die sich im Zeichen des Diversionsprinzips
("Umleitung" junger Straftäter um das drohende Gerichtsverfahren) etabliert haben, werden in Kap. 4
beschrieben. Kap. 5 schlägt den Bogen zurück zum Anfangskapi-tel und stellt die Probleme und Widersprüche
der neueren kriminalpolitischen Entwicklung in einen gesellschaftspolitischen Zusammenhang. Dazu gehört
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auch die Frage, welche Folgen die sich vertiefenden gesellschaftlichen Spaltungen in diesem Bereich künftig
haben werden und wie sie sich langfristig auf das Verständnis von Strafe, Erziehung und Resozialisierung
auswirken werden.
Inhalt:
2.5 Hilfe als Verstehen und Therapie: Psychoanalytische Impulse zum Verständnis von Devianz
3.1 Anomie
3.2 Subkultur
3.3 Lernen
3.4 Stigmatisierung
4.3 Erziehung zwischen Therapie und Strafe: Der Streit um geschlossene Erziehungsheime
6. Schluss
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Kriminalität, Soziale Arbeit, Erziehung: Historische Bezüge und aktuelle Themen
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Über diesen Artikel
Titel
Kriminalität, Soziale Arbeit, Erziehung: Historische Bezüge und aktuelle Themen
DOI
10.3262/EEO14110188
Print ISSN
2191-8325
Verlag
Beltz Juventa
Autoren
Christian von Wolffersdorff
Schlagwörter
Gewalt
Prävention
Therapie
Strafe
*Gipser, D. (1987): Besonderheiten der Frauen- und Mädchenkriminalität. In: Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit, 5, S.162-168.
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und soziale
22
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LIT DPA
1)Gewalt bei Jugendlichen:
Probleme bei Entwicklungs-und Handlungsaufgaben als Ursache für Gewalthandlungen
a
Bakk . phil. Maria-Luise MACHHERNDL , Graz 2010
5) „Ich bin Ich“ Über physische Gewalt, ihren Stellenwert und dem Selbstkonzept
gewalttätiger Mädchen und junger Frauen , Julia WALLNER, BA;Tina
ROSENKRANZ, bakk.phil. , Graz 2015
Manuela Boatca, dass die mit dem gesellschaftlichen Wandel einhergehende Veränderung im
Geschlechterverhältnis auch eine Veränderung in der Beziehung zwischen Geschlecht und
Gewalt bedingt
Lamnek, Siegfried (2008): Theorien abweichenden Verhaltens II: „Moderne“ Ansätze. Eine
Einführung für Soziologen, Psychologen, Juristen, Journalisten und Sozialarbeiter. (3.,
überarbeitete Auflage) Paderborn: Wilhelm Fink Verlag.
==
DL:
Erlangen 2011
====
Deutscher Gangsta-Rap
Juni 2012, 400 Seiten, kart., zahlr. Abb., 29,80 €, ISBN 978-3-8376-1990-4 ; © 2012 transcript Verlag, Bielefeld
Mechthild Bereswill
APA_
==
Aggression und Gewalt
Theorien, Analysen und Befunde
Stephan Straßmaier und Hans Werbik
In der Reihe De Gruyter Studium
https://doi.org/10.1515/9783110522037
Straßmaier, S. & Werbik, H. (2018). Aggression und Gewalt: Theorien, Analysen und
Befunde. Berlin, Boston: De Gruyter Oldenbourg. https://doi.org/10.1515/9783110522037
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Bereswill, M. (2003).
Bereswill, M. (2006).
Bereswill, M., & Neuber, A. (2011).
BM.I, Bundesministerium für Inneres (2022).
Bourdieu, P. (2012).
Diewald, I., Greif, P. (2019).
Dollinger,B.,Schabdach 2013
Kreuzer, A. (1986).
Kuschnig, B. (1998).
Meuser, M. (2010).
Silkenbeumer, M. (2011).
Unterberger, C. (2009).
Wallner, J., Rosenkranz, T. (2015).
Wolffersdorff, C. (2022, 21.6.)