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THE
:Asiatic SocmV^ of Bombay !
Town H all, Bombay.

Digitized with financial assistance from the


Mr. Sangi
on 12 April, 2019
n

DIE SOCIALE GLIEDERUNG

0RDÖ8TLICHEN INDIEN
Zll BUDDHA’S ZEIT.

MIT iSEiiONDEllER BERÜCKSICHTIGUNG DER KASTENFRAGE.

VORNEHMLICH AUF GRUND DER JATAKA DARGESTELLT

6 2 6 ^ 8/

Dr. RICHARD ^FICK.

K IE L ,
C. F. H A ESELER
VERIj AG f ü r o r ie n t a l is c h e LITERATUR
i8:i7.
00062678

Ö 0062678
FRAU THEA DIEDERICH8EN

IN FREUNDSCHAFT UND DANKBARKEIT

ZUGEEIGNET.
Yorwort.

Der Titel bedarf einiger erläuternder nnd rechtfertigender


Bemerkungen. Die Quelle, auf Grund deren die nachfolgende'
üntersuchung entstanden ist, sind die im Pali-Canon der süd­
lichen Buddhisten enthaltenen sogenannten Jätaka oder Vorgc-
burtslegenden, das sind Erzählungen, die sich an die 550 Exi­
stenzen, welche Buddha als Bodhisatta in den verschiedensten
Gestalten, vom Thier bis zum höchsten Gott, vor seiiier letzten
Existenz durchlebt haben soll, ankniijjfcu. Der eigentliche und
älteste Kern der Jätaka-Sammlung besteht in den Versen {gäthä),
die die wesentlichen Vorgänge der Legende in nuce enthalten,
und deren Anzahl die Anordnung der Jätaka bestimmt. Diese
Verse bilden zusammen mit den® Prosacommentar, der die Legende
in ausführlicherer Form wiedergiebt, das sogenannte atUavattJiu,
die..„Erzählung der Vergangenheit“, die ein Ereigniss aus einer
der. früheren Existenzen BiuMha’s zum Gegenstand hat. Jeder
dieser Erzählungen geht als Einleitung A&'i pemeuppannmatthu
oder die „Geschichte' der Gegenwart“ voraus, welche uns die
Begebenheit ans dem Leben Buddba’s berichtet, die ihm den
Anlass gab die Geschiebte der Vergangenheit zur Illustrierung
des gegenwärtigen Vorgangs zu erzählen. Schliesslich folgt dann
das samoähäna,. die „Verknüpfung“, worin Buddha, der sich
nicht bloss seiner eigenen früheren Existenz, sondern auch der­
jenigen seiner .Umgehung erinnert, die Personen des atitavatthu
mit denen des päccuppannavatthu identificiert.
Die Jätaka sind ihrem Stolf nach sehr mannigfaltiger Natur:
zum Theil sind es Märchen, Parabeln oder Thicrfabeln, zum Theil
VI Vorwort.

Scenen aus dem indischen Volksleben heiteren oder erbaulichen


Charakters. Demgemäss ist auch unsere Quelle nicht bloss nach
der literaturhistorischen Seite hin Interesse zu erwecken geeignet;
von-grösster Wichtigkeit ist die Legendensammlung als eine Fund­
grube kulturgeschiclftlichen Materials. Jede künftige Darstellung
altindischen Lebens wird auch die Jätaka, die man mit Recht
als einen Thesaurus der altindischen Staats- und Privatalter-
thümer bezeichnet hat, mit in den Kreis ihrer Betrachtung ziehen
müssen.
Dass ich das Kulturbild, wie es uns die Jätaka wieder­
spiegeln, in das nordöstliche Indien verlegt habe, wird, denke
ich, kaum auf Widerspruch stossen. Denn wenn auch die meisten
der in unserer Quelle enthaltenen Erzählungen ihrem Inhalte nach
schon in altpr Zeit Gemeingut des indischen Volkes und über
ganz Indien verbreitet gewesep sind, so sind sie doch in der
Form, wie sie uns in den Jätaka vorliegen, sicher das Produkt
eines ganz bestimmten Theiles von Indien, nämlich des Nord­
ostens, der Heimath des Buddhismus. Hier, in den Königreichen
der Käsi-Kosala und der Magadha, an den Stätten, wo Buddha der
üeberlieferung nach lebte und lehrte, haben die theilweise uralten
Märchen das Gewand der buddhistischen Vorgeburtslegenden an-
gethan; hier spielt sich die Handlung der weitaus meisten
Jätaka ab, und wenn einzeln^ derselben anderswohin, selbst in
den fernen Westen verlegt werden, so weist doch das ganze,
in allen Jätaka übereinstimmende Detail darauf hin, dass es sieh
nur um eine äusserliche Verlegung i^chauplatzes handdt.
Gewagter mag es S cheinen fü i'^ i^ ^ lte r der Legend.en
und der in ihn%n geschilderten Civili§ätionsstufe eine ganz be­
stimmte Periode, die Zeit Buddha s, in Anspruch zu nehmen. Als
Ganzes genommen repräsentiert die Sammlung deiy Jätaka in
ihrer jetzJgen Gestalt sicherlich keine einheitliche .Kulturperiode.
Manche der Jätaka sind ohne Zweifel sehr alt und gehören ihrer
,Entsteh/ing nach der vorbuddhistischen Zeit an. Dass sie im
dritten Jahrhundert v. Chr. bekannt waren, und zwar in der Form
buddhistischer, zur Frbauung der Laien bestimmter Vorgeburts-
legendcn bekannt waren, dafür besitzen w i/ ein untrügliches
Zeugniss in den aus dem dritten Jahrhvuidert v. Chr. datierenden
Skulpturen, die sich an den Grabdenkmälern Von Sänchi, Amaravati
Vorwort. VII

und Bharhut befinden: diese Reliefs stellen Scenen aus den Jätaka
dar, und die Ueberscliriften, die zu einzelnen der Darstellungen
hinzugefügt sind, stimmen mit den in unserni Texte enthaltenen
Titeln überein. Geben uns diese Skulpturen als untere Grenze
für das Alter der .Jätaka das dritte Jahrhutidcrt v. d ir. an, so
rücken innere Gründe — wie dies ansfüiirlich von Bühlcr {Indian
Studies, No. 3, p. 17 tf. in den Sitzungsberichten der Wiener
Akademie. Philos.-hist. Classe. Bd. 132) nachgewiesen ist — sie
in eine noch frühere Zeit hinauf.
Um die ürsprüngliche Schicht hat sich nun im Laufe der
Jahrhunderte bis zur Niederschrift der Jätaka in ihrer jetzigen
Gestalt viel Alluvium angesammclt. Die einleitenden Erzählungen
sind, obwohl sie in die Zeit Buddha’s verlegt werden und zum Thcil
in den älteren Parthien des Pali-Canons wicderkchren, offenbar
durchweg nachchristlichen Datums: die in den j)accuppannavatthu
geschilderten Verhältnisse, das bis ins Einzelne durch gcnaite
Satzungen geregelte klösterliche Leben, das Verhältniss der Laien
zur Gemeinde und anderes mehr, heben sieh, deutlich von der
Kulturperiode der atitavatthu ab und weisen jene in eine Zeit,'
wo der Buddhismus eine Macht geworden ist, der sich alles
andere unterordnet. Sollte das von mir zu entwerfende Kultur­
bild einigermaassen einheitlich werden, so mussten die jüngeren
Bestandtheile der Jätaka-Sammlung' unberücksichtigt bleiben; wo
sie mit herangezogen sind, habe icli ihre Eigenschaft als paccup-
pannavatthu stets besonders hervorgehoben. Nun ist allerdings
auch- in . den alten Kern a«tft’’'Theil sgQßifisch Buddhistisches cin-
gedrungen, und m a n p b ^ für den Gang"^er‘Erzählung nebeasäch-
liche Detail inag eret später hinzugefügt sein. Im Grossen und
Ganzen aber köiinen vVir doch annehmen, dass unsere Legenden,
da die mUndjiche üeberlieferung solcher Märchen der Regel nach
sehr treu an dem Wortlaut festzuhalten pflegt, gegenüber ihrer
ursprünglichen Fassung nur wenig verändert sind, vielmehr die
Form beibehalten haben, in der sie zuerst unter den Jüngern Bud­
dha’s kursierten und sich von Mund zu Mund fortpflanzten.
Aus dem überreichen kulturgeschiebtlichen Material, das
die Jätaka enthalten, habe ich in der vorliegenden Arbeit zunächst
das zusammengesteütj, was auf die sociale Gliederung und specicll
auf die Kastenverhältnisse Bezttg hatte, wobei freilich die Unter-
VIII Vorwort.

suclmng gelegentlich auch andere Fragen streifen musste. Eine


eingehende Darstellung der gesanimten politischen und wirth-
schaftlichcn Verhältnisse, wie sie etwa zu Buddha’s Zeit im Nord­
osten Indiens geherrscht haben mögen, hoffe ich später auf brei­
terer Grundlage, mit® Heranziehung des gesammten Pali-Canons,
geben zu können, glaubte aber an diese Aufgabe nicht eher her­
antreten zu sollen, als bis ich mir über eine Frage Klarheit ver­
schafft hatte, ohne deren richtige Beantwortung ein völliges Ver-
stäudniss des altindischen Lehens undenkbar ist.
Die Verantwortung für die Arbeit trage ich ganz allein,
doch fühle ich mich Herrn Prof. O l d c n b e r g für mannigfache
Anregung und liebenswürdige Unterstützung zu lebhaftem Danke
verpflichtet. Dank schulde ich auch Herrn Prof. J a c o b i , der
die Freundlichkeit hatte die Druckbogen einer Durchsicht zu
unterziehen, sowie meinem Freunde und früheren Kollegen, Herrn
Dr. Wi s c h mann, der mich ebenfalls bei der Correctur unter­
stützt hat.
Die Citate aus den .Jätaka beziehen sich auf die Faus-
böH’sche Ausgabe, von der bis jetzt fünf Bände (London 1877
—91) veröffentMeht sind; den im Erscheinen begriffenen sechsten
Band habe ich nicht mehr verwerthen können.
Bezüglich der Aussj)rache der Pali- und Sanskritwörter ist
noch zu bemerken, dass c wie unser ,,tsch“ undj wie j in englisch
journey lauten; s und .sä sind wie „sch'‘, s ist wie scharfes „ss“,
uiul e und o sind stets lang auszusprechen^,i^
■ Ki el , Ende September 1896.
Berichtigungen und Zusätze.

s. 19 Z. 13. V. o. lies eranda statt eranda.


26 „ 1 u. 20 u. lies udiccdbrOhmana statt uddiccabrähmana.
V.
n
w 32 „ 6 V. o. lies d e s statt der.
» 34 „ 12 V. u. lies hrähmanakumärikam statt brümanakumörikam.
n 41 „ 20 V . u. lies Zilivra? statt ZuivTa?. '
86 „14 V . u. C u llasu tasom a statt C u lasutasom a.
» 94 „ 16 V. u. füge hinter 342 hinzu: Aehnlich III. 337.
V 101 „ 13 V. n. „ „ II. hinzu.^ 265,.
110 ist-in der Anmerkung- zu streichen: der Zaubei-spruch —^^243);
118 Z. 2 V. u. füg-e hinter 293 hinzu: , 342.
•n 124 Z. 12 V . o. lies bräkmanadhamma statt brämanadhamma.
V 131 Z. 18 V. u. lies udicca- statt uddhca-,
9 136 Z. 5 V . u. und S. 137 Z. 14 v. u. lies avadhyatä statt abadhyatä.
Inhalt.

l. Kapitel. E i n l e i t u n g .
. '• JEipsejti^keit der brahnianischeniLiteratur. — Die brahihanlsche
■^^Kaaleijtheöiäe.'— Superiorität der Brqhmanenkaste im Westen
-Ji^ienSi Gegensatz ^^fscheaj dex westlichen und der östlichen
featipf, Tendenz der‘Bali-Texte.. V. • ........................ .S. 1—^11.,
’S. Kapitel. Di e K a s t e n im A l l g e m e i n e n
Die braiimanische Kastentheorie im Pali-Ganon. — Theore­
tische Erörterungen über die Werthlosigkeit der Kaste. — Existenz
der Kaste ztf"Buddha’s Zeit. — Definition der modernen Kaste.
— Die Kaste der brahmanischen Theorie. — Die wesentlichen
Merkmale der Kaste. — Die Kaste in den JAtaka. — Atmosphä-
; rische Verunreinigung. — Verunreinigung durch den Anblick
eines Niedrigen. — Unreine Speise. — Heirath itöierhalb der
K a ste.............................................. .... - • • " ■ S. 11—39.
$. K apitel. D ie h e i m a t h l o s e n A sketen..
Uebertritt aum hauslosen Stande ein universeller Zug der öst­
lichen Kultur.^— Die s<2wa«a rekrutieren sich aus allen Klassen.
-.- Beispiele für den Uebertritt der kTiattiya, A&v hrähmana, von
At^^börigen bürgerlicher und niedriger Kasteh; — Ursache des
. A i^ eten th u m s............................................................ . S. 39—51.
4. Kapitel. D ie h e r r s c h e n d e KlaSse.
W^i'waren die Hhattiya? — Nicht Kriegerkaste, sondern herr­
schende Klasse. — Ausgeprägtes Stan^esbewusstsein und Werth­
legen auf Reinheit des Blutes. — Superiorität der khattiya geg%n-
über den Brahmanen. — Religiöses Studium der khattiya S. 51^63.
5. Kapitel. Da s S t a a t s o b e r h a u p t .
Der Hauptrepräsentant der khattiya ist der König. — Allge­
meines Bild. — Die Pflichten de^Königs (im Kriege: Führung
Inhalt. XI

des Heeres, iin Frieden: Rechtspflege, Ausübung der Strafgewalt).


— Seine Einkünfte. —. Nachfolge luvd Weihe. — Der Vieekönig.
— Beschränkung der Königsgewalt. — Oligarchische Verfas­
sungen . ..................................... ; ..................................S. 63—90.
6. K apitel. D ie k ö n i g l i c h e n Beamt en.
Die Minister im Allgemeinen. — Ihre Kaste. — Der Berathey
des Königs in weltlichen und geistlichen Dingen. — Der Heer­
führer. — Der Justizminister. — Der Landmesser. --- Der Ge­
treidemesser. — Der Wagenlenker. — Der Verwalter des könig­
lichen Schatzes und der Aufseher der Waarenhäuser. — Der
Thürhüter. — Der Stadtwächter. »— Der Scharfrichter. — Die
D orfvorsteher................................ ^ ........................... S. 91—107.
7. K apitel. D er H a i i s p r i e s t e r de s Köni gs .
Geschichtliche Entwickelung der Stellung des puro7iita. — Sein ,
persönliches Verhältniss zum König. — Lehrer des Königs. —
Sein Antheil an der Rechtsprechung.,’— Seine weltliche Macht­
stellung. — Der purohita als Opferer und Zauberer. — Die puro-
hita der P r o v i n z ....................................................... S. 107—117.
8. K apitel. D ie Br ahni anen.
Die Brahnianen sind eine Kaste im S?nne ihrer eigenen Theorie.
— Allgemeines Bild der Brahnianen nach den Jätaka. — Die
eigentlichen Brahnianen. — Die vier áárania. — Pflichten und
Vorrechte der Brahnianen. — Die weltlichen Brahmanen. — Brah-
inanen im Dienste des Königs. — Ihre Funktionen: Opfer, Wahr­
sagerei, Zauberei. — Bürgerliche Berufe ausübende Brahmanen:
Brahnianisehe Ackerbauer, Kaufleute, Jäger und Tischler
S. 117—162.
9. K apitel. D ie v o n i e h m e u b ü r g e r l i c h e n Fa mi l i e n.
Die Kaste der Vessa ohne reale Bedeutung. — Der Stand der
gahapati. — Die kutumiika. — Standesbewusstsein der gahapati.
— Der setthi. — Der setthi als Vertreter der Kaufmannschaft am
königlichen Hof. — Der setthi als Grosskaufmann S. 162—172.
10. K apitel. Die Gi l de n der Ka u f l e u t e und Ha n d we r k e r ,
Stadium der wirthsehaftlichen Entwickelung in den Jätaka. —
Zusammenschluss der Kaufleute zu genossenschaftlichen Vereini­
gungen. — Aeltester an der Spitze der Kaufmannsgilden. —
Erblichkeit der einzelnen Handelszweige. — Organisation des
Handwerkerstandes. — Lokale Abgeschlossenheit der verschie­
denen Gewerke. — Aeltcste^der Innungen. — Erblichkeit der
B erufszw eige.................................................................S. 172 183.
XII Inhalt.

11. K apitel. Ka st enl ose Berufe.


Handwerker iin Dienste des Königs. — Der Hot'barbier. — Der
Koch des Königs. — Der königliche Taxator. — Künstler am
Hofe. — Uniherziehende Gaukler. — Landstreicher. — Die länd­
lichen Berufe der Hirten. Fischer und Jäger. — Die Lohnarbeiter.
— Die S k la v e n ....................................................... S. 184—201.
12. K apitel. Die v e r a c l i t c t e n Kas t en.
Eine Kaste der Sudda hat nie, existiert. — Verachtete ethnische
Kasten. — Vie Caijddla. — Die l ’ukkusa: — Die Kexdda. — Ver-
achtet(‘. professionelle Kasten. — Die Veiia. — Die liafhakära. —
Die Korbmacher. Flötcninacher. Lederarbeiter.Töpfer, Weber,
Barbiere..................................................................... S. 201—212,
S c h lu ss.......................................................................... S. 212-216.
Namen, und Sachregister......................................... . S. 217—226.
Pali- und Sanskrit-Index. . . . . . . . . . . . S. 227—233
1. K apitel.

Einleitiinfç.
. . . ce n ’est pas la théorie qui p eu t rendre compte
(les faits: ce sont les faits qui aident à voir la théorie
sous son vrai jour, à la ram ener dans ses justes limites.
S e n a r t , L es Castes dans l’Inde.

Die Zeiten sind vorüber, in denen man das alte Indien in


dem Lichte zu sehen pflegte, worin es uns erscheint, wenö wir
unsern üntersuchungen ausschliesslich die brahmanische Literat®? ■
zu Grunde legen. Das Bild, das wir uns bei alleiniger Befrujk'tmg
hrahmanischer Quellen von altindischer‘Kultur und altiöiiilchem
Leben zu entwerfen im Stande sind, ist nothwendigerweise ein­
seitig, weil diese Quellen von einseitigem Standpunkt aus ge­
schrieben sind. Für ihre in priesterlichen Anschauungen befan­
genen Verfasser existierte die sie umgehende Welt, die materielle
sowohl wie die geistige, zunächst nur insoweit sie in Beziehung
stand zu dem mit seinen Litaneien und seinen Gebräuchen, in
deren Ausübung und Deutung sie ihr Leben hinbrachten, ihr
ganzes Denken . und Trachten erfüllenden Opferwesen, nnd wo,
wiii' in den L e^ ’texten des Rechts, von dieser speciellen Bezie­
hung abgesehen uh4, das-gesammte Gebiet von Recht und Sitte
im privaten umFöffenllichen Lebe^ ^arzustellen unternommen wird,
geschieht es doch nur unten dem (Gesichtspunkt des theoretisie-
renden Brahm anenthum s; ja selbst in der epischen Literatur,
wo man do»h am ehesten erwarten könnte einen Einblick in die
Wirklichkeit zu bekommen, vrird er verhindert oder doch er-
schw'ert durch das alles überwuchernde Gestrüpp der Theorien

Oldenberg, Beligion des Veda, S. 25.


J. Käpitel.

und Systeme. Kein Wunder, dass uns diese Welt, die ßrali-
manen sie sieh in ihren Köpfen zureeht legten, so durchaus fremd
und absonderlich anmutbet; kein Wunder, dass sie in vielen
Punkten so wenig zu dem stimmt, was wir von anderer Seite her
über das alte Indiea wissen. Wir werden aber heutzutage nicht
mehr eine nichtbrahmauisehe Quelle, wie die Angaben des grie-
chischen Gesandten Megasthenes, bloss darum für unzuverlässig
erklären, weil sie sieh in manchen Stücken nicht mit der brah-
manischen Theorie in Einklang bringen lässt'); wir werden uns
im Gegentheil bemühen alles verfügbare Material, sei es buddhi­
stischen, sei es jainistischen, sei es griechischen Ursprungs, her­
anzuziehen und daraus Thatsachen zu gewinnen suchen, die uns
dfe priesterliehen Theorien in ihrem wahren Lichte erscheinen
lassen; ja wir werden uns selbst nicht scheuen die Verhältnisse
des heutigen Indiens, die bei der Stabilität der meisten orienta­
lischen Kulturen so vieles aus alter Zeit bewahrt haben, gelegentlich
zum Vergleich und zur, Erklärung früherer Perioden zu benutzen.
Nirgends zeigt sich die Einseitigkeit brahmanischer Darstel­
lung deutlicher als in der Art und Weise, wie in der priesterlichen
Literatur die indische Gesellschaft gegliedert wird. Unbekümmert
um thatsächliche Verhältnisse baute sich der Brahmane eine Theorie
auf, die ihm geeignet schien die beanspruchte Herrschaft des
Priesterstandes als auf ewiger, göttlicher Ordnung beruhend zu
beweisen. Als Grundlage für den Aufbau ihrer Kastentheoric
dienten den Brahmanen zunächst gewisse Klassenunterschierie,
die, wie sie ähnlich überall, in ganz analoger WeisjB bei den Ira-
niern, bestanden haben, so auch in Indien zur Zeit der ältesten
vediseben Kultarperiode existiert hatten und in den Veden über­
liefert waren. Hier fanden sie als eine für sie massgebliche und

1) So schreibt Max Duncker, Geschichte des AUerthums, 4. Aufl.


Bd. 3, S. 319: „Wenn die Griechen statt der vier Kasten sieben an-
geben,/ wenn sie die Beamten, die Spione, die Handwerker, endlich
die Jäger und Hirten als besondere Stämme neben Priestern, Kriegern
und Ackerbauern bezeichnen, so hat dieser Irrthum äarin seinen
Grund, dass sie überhaupt darauf hingewiesen waren, Kastenunterschiede
zu sehen“. — Vgl. ferner Lassen, Indische Alterthumskunde, 2. Aufl. Bd.2,
S. 715: „Warum er (Megasthenes) statt der vier sieben angenommen
hatte, ist unklar“.
feinleitung^

nicht zu umgehende Richtschnnr den Gegensatz vor zwischen der


herrschenden Klasse, der Priesterklasse und den Leuten des Volks
und die noch schärfere Trennung der gesammten arischen Be­
völkerung von den ihnen feindlich gegenttberstehenden Völker­
schaften, Am dasyn, die sich durch ihre dunklere Hautfarbe von
den helleren Besiegern abhoben und, soweit sie unterjocht waren,
zu Sklavendieusten verwendet wurden. Mit diesen Unterschieden
des Berufs und der Eace verbanden die Verfasser der Gesetz­
bücher gewisse auf die religiösen Riten, die Ehe und die Nah­
rung bezügliche Satzungen, wie sie vcrmuthlich in den vielen
Familiengemeinschaften ihres Volks und besonders ihres eigenen
Standes seit alter Zeit bestanden hatten, und entwickelten so den
Begriff der „Kaste“, dessen Bezeichnung sie von dem am meisten
in die Augen springenden Merkmal der vierten Kaste, der Farbe
(varna), hernahmen ‘).
Die brahmanische Theorie thcilt die indische Gesellschaft
in vier Kasten und weist einer jeden ganz bestimmte Berufe,
und Beschäftigungen zu. An der Spitze stehen die Brähmana\
sie repräsentieren den Priester- und Gelehrtenstaud. Ihtien fällt
als Aufgabe zu das Lehren, das Studieren des Veda, für sie t
und andere zu opfern, Almosen zu geben und anzunehmen. Die
Kshatriya oder „Krieger“ haben die Pflicht das Volk zu be-
*) Es liegt ausserhalb des Rahmens meiner Aufgabe, die es inir
mit dem Thatbestand einer bestimmten Periode zu thun hat, auf die'
Frage von dem Ursprung der Kasten und insbesondere von dem Ein­
fluss, den die Institution der Familie auf die Kastenbildung geübt hat,
des Näheren einzugehen. Ich verweise auf die Artikel von Senart,
Les Catites dans VInde, in der Revue den deux memdes (T. 121,122,125),
die ich für das Geistreichste und Scharfsinnigste hatte, was über die
indischen Kasten überall geschrieben ist. Im Einzelnen freilich be­
dürfen'manche seiner Behauptungen noch sehr des Beweises, ehe sie
als wissenschaftliche Fakta gelten können, und namentlich der als Angel­
punkt seiner Theorie zu bezeichnerfde Satz, dass „die Kaste die nor­
male Weiterbildung der alten arischen Familienverfassung ist“, dürfte
gegen den Einwurf, dass sich Spuren einer solchen Entwickelung der
Familie zur Kaste iin Veda nicht finden, durch die Worte: „die Ent­
wickelung hat sich zu langsam vollziehen müssen, sie beruht auf zu
primitiven, zu instinktiven Lebenselementen, als dass wir uns von
einer Literatur, wie es die der Hymnen ist, über diese Elemente viele
brauchbare Zeugnisse versprechen könnten“ schwerlich hinreichend
gesichert erscheinen.
1.

‘ Schützen, Almosen ztt geben, zu opfern und den V e ^ KU studleieH’,


den Vaisya werden Viehzucht, Handel und Ackerbau als B^.
schäftigungen zugewiesen, daneben aber das Spende® von Almosen,
das Opfern und das Studium zur Pflicht gemacht ; die ^Sédra
endlich haben nur Men einen Beruf, nämlich den^,.^ndern,. <ìtei
Kasten zu dienen. (Mänavadharmasastra 1. 87—91.)
fasser der Gesetzbücher konnten sieh unmöglich die'^
gruenz dieser ihrer Theorie mit den sie umgebenden Thatsachóh
verhehlen. Am ehesten liesseu sich vielleicht die beiden obersten
Kasten, die Priester- und die Kriegerkaste, mit der Wirklichkeit
in Übereinstimmung bringen; aber die grosse .Masse des Volkes,
die sich bei fortschreitender Civilisation den vèfscbiedenSÌ’tigsten
Berufen zugewandt hatte, die zahllosen eingeborenen Stämme zu
festen Einheiten zusammen zu 'üssen, könnte nur geschehen, indem
sie den Thatsachen Gewalt anthaten. Abei'# -;g'ie (tìfr Existenz
zahlloser der Theorie widersprechender Fakta erklären? Neue
-Kasten einzufügen ging nicht, ohne die altheilige Tradition zu
verletzen: „der Brahniane, der Kshatriya, der Vanya, diese
drei Kasten haben zwei Geburten, die vierte hat nur eine Geburt;
n i c h t a b e r g i e b t e s * e i n e f ü n f t e ( K a s t e ) “, so heisst es
bei Manu (X. 4).
Man half sich, indem mau mit der schon vorhandenen
Theorie eine neue verband, nämlich die Theorie der „Misch­
kasten“. Davon ausgehend, dass nur die Kinder, welche mit
ehelichen, der Kaste nach glciclistehenden und als Jungfrauen
geheiratheten Frauen erzeugt wären, als zur Kaste des Vaters
gehörig zu betrachten seien, wies man die aus der Vereinigmig
zweier verschiedenen Kasten angehörenden Ehegatten liervor-
gegangenen Kinder besonderen Mischkasten zu, deren Ansehen
man bemass nach dem Grade der Entfernung, in der die Eltern
ihrer Kaste nach zu einander standen: und zwar so, dass je
höher die Kaste der Mutter und je niedriger die Kaste des Vaters
war, iim so niedriger die Stufe in der Folge der Kasten war,
welche man dem aus einer solchen Mischehe Hervorgegangenen
zuerkannte. So nannte man den mit einer Fa»%d-Toehter ge­
zeugten Sohn eines Brahmanen einen Ambashfha, wenn er von
einer ÄwiZra-Tochter geboren war, einen Nishädaj den Spröss­
ling einer Ehe zwischen einem Kshatriya und der Tochter eines
Einleitung

nannte man tlgra-^ die aus Ehen, bei denen das umge­
kehrte yerhältniss vorlag, nämlich höhere Kaste der-Mutter und
niedere des* Vaters, entsprossenen Kinder Wessen, in der ab-
äteigendeii Reihenfolge ihrer socialen Gelttyig aufgezählt, 8uta,
iitäggMfm, Vaideha, S yo g m a , Kshattri und Candäla. Alle';
Rèse ilischkasten werden als niedrig geboren {apasada) bè-
leichhet, am niedrigsten und verachtetsten gilt, der Theorie ent»
sprechend, der Candäla, weil hervorgegangen aus der Vereinigung
einer Brahmanentoehter mit einem Südra. Durch fernere Combi-
nationen, 'durch Verbindungen zwisclien den vier anerkannten
Kasten ^ Mischka'stèn, und durch Ehen dieser unterein­
ander, lässfiman eine weitere Anzahl von Misehkasten entstehen,
unter anderén .— jéh /iihfe hur ^ ie später für uns in Frage
kommend^ Namen Sn — 4ie aus der Vereinigung eines Nishäda
mit., eìiÌlni S'ticfrfe-Wcibe hervorgegangene Kaste der Pukkäsa
und die der Vena, worunter Nachkommen eines Vaidehaka und
einer Ambashtha-Frm verstanden werden. Damit ist aber die
Zahl der Misehkasten keineswegs erschöpft; hinzu kommen zu­
nächst die sogenannten Frdfya, das siijd aus rechtmässiger Ehe
entsprossene Angehörige der drei oberen Kasten, die aber in
Folge Versäumung der religiösen Obliegenheiten, d. h. der recht­
zeitigen .\ufnahme in die Kaste, die Zugehörigkeit zu derselben
eingebüsst haben. Ihre Nachkommen theilen sich nun, je nach­
dem sie von Brahmanen, Kshatriya oder Vaisya entstammen,
wiederum, in verschiedene Kasten, von denen wir den Malia, den
LiccJiavi und den Nata, die alle drei von Vrätya Kshatriyd-
Saste hergeleitet werden, im Laufe unserer Untersuchung noch
begegnen werden. Zahllose verachtete Misehkasten entstehen
ferner aus der Verbinc|uiig solcher, die wegen irgend eines Ver­
gehens — ^bebruch, ^ eiratli mit einer Blutsverwandten, Auf­
geben des^rgtschriebenen Berufes — aus der arischen Gemein­
schaft die Kaste der Kaivarfa aus der
Ehe einC slm ^a|||pm it einer Ayogava-Fran. Allen diesen Misch­
kasten sind 9% ^gut wie den vier officiellen Kasten ihre ganz
bestimmten Veradchtungen vorgeschrieben, beispielsweise den Séta
das Geschäft eines Wagenlenkers, d m Amhashtha die Heilkunst,
den Mägadha der Handel, den Nishäda das Töten von Fischen,
den Fukkasa das Fangen und Töten von höhlenbewohnenden
1. Kapitel.

Thieren, dien Ca/nMla das Fortschaffen von Leicinamen und die


Hinrichtung von Verbrechern.
Soweit die Theorie der Brahinanen (nach Mann X. 5 ff.).
Es ist auf den ersten Blick klar, dass wir in ilir unmöglich ein
getreues Abbild der thatsächlicbcn Verhältnisse vor uns haben
können; auch lässt sich unschwer nachweisen, w’as zur Entwicke­
lung eines derartigen Systems geführt hat. Die Namen der ein­
zelnen Misehkasten lassen, durchsichtig genug, das Material ei^
kennen, woraus, das System aufgebaut ist: durchweg sind es
i geographische oder ethnische Bezeichnungen, Namen von Ländern
oder Völkerschaften, wie Mägadha, Nishäda, Vnideha,4Amhashtha,
Malla, Licchavi und Candäla, daneben zum geringeren Theile
professionelle Kategorien, wie SütUy Wagenlenker, Vena, Rohr­
arbeiter, Nafa, Tänzer, Kaivarta, Fischer. Die in sich abge­
schlossene Existenz dieser und ähnlicher, durch die Niedrigkeit
ihrer Race oder ihres Berufes von der arischen Gemeinschaft
abgesonderten Gruppen war zu sehr in die Augen springend, als
dass man sie einfach hätte ignorieren oder in einer der vier
Kasten hätte unterbringeuikönnen. Man erweiterte die Theorie und
fügte, den Stämmen oder Berufsgruppen eine völlig willkürliche
Genesis zuschiebend, den vier ursprünglichen und anerkannten
Kasten die Misehkasten hinzu.
Dass man die Unzulänglichkeit der eigenen Theorie, die
NothWendigkeit der Wirklichkeit gewisse Concessionen zu machen
fühlte, zeigen die zahlreichen für bestimmte Fälle gestatteten
Ausnahmen von der Regel. Das Gesetz, wonach jede Kaste
auf ihre genau abgegrenzte Berufsthätigkeit angewiesen war,
konnte in dieser seiner Ausschliesslichkeit nicht aufrecht erhalten
werden; man erlaubte zunächst den oberen Kasten die Lebens­
weise der im System folgenden Kaste zu ftihren, blieb aber dabei
nicht stehen, sondern Hess, offeidjar unter dem Zwange der That-
sachen, Beschäftigungen, die ursprünglich als den nieaei’en*Kasten
eigenthümlich galten, auch für die oberen ztt. ißo darf ein Brah-
I mane, wenn er sich weder durch die seiner eigenen Kaste, noch
) durch die der Kriegerkaste zukommenden Beschäftigungen unter-
\halten kann, das Leben eines Vaitiya führen und sich durch Acker-
(bau und Viehzucht ernähren (Mayu X. 82). In der Praxis ging
man dann noch weiter, und wir dürfen annehmen, dass unter
Einleitung. t

deu Brahmanen auch der alten Zeit die Art und Weise des
Unterhalts ; nicht minder mannigfaltig gewesen ist, wie heut­
zutage *). j
Haben wir demnach in der trahmanischen Theorie nichts
weniger a;ls ein getreues Spiegelbild der socialen Zustände zu
ei'kennen, so dürfen wir andererseits nicht ans dem Auge lassen,
dass diese Theorie, nachdem sie einmal ohne viel Rücksicht auf
die Thatsachen geschaffen war, gewaltig auf die Thatsachen
zurückgewirkt hat. Je mehr sich im Laufe der Jahrhunderte
die brahmaniscbe Kultur befestigte, um so mehr gelang es
der Priesterkaste durch ihren religiösen und socialen Einfluss
der indischen Gesellschaft die von ihr gewollte Physiognomie
anfzuprägen. Die allmählich, im Anfang sicher nicht ohne
Kämpfe, zur Anerkehnting gebrachte Snperiorität der Brahmänen-
kaste wirkte in hohem Grade auf die weitere Entwickelung der
socialen Zustände ein; sie war im Wesentlichen die Ursache,
dass sieh die verschiedenen durch Stammes- oder Berufsgemein-

1) Aus der Liste der Brahmanen, #ie nach dem Gesetz nicht
zur Theilnahuie an den Manenopfern eingeladen werden dürfen (Manu
III, 151 ff.) können wir uns einen Begriff von der Mannigfaltigkeit der
von ihnen trotz dem Verbote thatsächlich ausgeübten Berufe machen:
wir treffen da auf Spieler (kitava), Ärzte {eikitsaka), Fleischer (mdm^
savikrayin), Krämer {vipanena jtvan), bezahlte Boten (preShyo grdma-
s^ardjäasca), Wucherer {värddhushi), Hirten {pasupäla), Schauspieler
{kuMavä), Sänger {bandin), Olmüller (ícl^7^Ä;a), Verkäufer von Speze­
reien (rasavikrayiri), Anfertiger von Bogen und Pfeilen {dhanutisarä-
näm kartri), Elephanten-, Ochsen-, Pferde- und Kamelbändiger {hasti^
goÁvoshtradamaka'), Sterndeuter (nakshatrair yo jtvati), Vogelzüchter
{pakshindm poshaka), Lehrer des Waffenhandwerks (yuddhäcärya),
Baumeister {gnhasamv&saka), Hundezüchter {svakridin), Falkner {sye-
najfvin), Ackerbauer (Já-fshijívin), sogar Leichenträger (pretaniryätaka).
— Heutzutage kann man, wie bei Nesfield, B rief Vieio of the Caste
System o f the North-Western Provinces and Oudh, Allahabad 1885,
p. 74, ausgeführt^^ird, Brahmanen in jedwedem Berufszweige, der
gegen Bezahlung äusgeübt wird, autreffen, mit Ausnahme der Berufe,
die eine religiöse Befleckung und folgewcise Verlust der Kaste mit sich
bringen, wie der eines Kehrers oder eines Wäschers. Wir finden sie
beschäftigt als Wasserträger, Köche, Fuhrleute, Nachtwächter, Feld­
hüter, Boten, Polizisten, öffentlich auftretende Sänger, Tänzer, Ring­
kämpfer u, s, w, *
,1; Kapitel.

Schaft gebildeten Grappen der indischen Gesellschaft in ihrer


Organisation dem Modell der Brahmanenkaste näherten und so zu
dem wurden, wozu sie die Theorie schon vorher gemacht hatte,
zu Kasten.
Diese Superiorität der Brahmanenkaste erstreckte sich
indessen keineswegs Uber das ganze von der arischen Kultur
eroberte Gebiet des alten Indiens. Die eigentlichen Centren des
Brahmanenthunis, die Gebiete, welche bei Manu als das Land
der Brahmarsbi, der brabmaniscben Weisen, bezeichnet werden,
umfassen die Völkerschaften der Kuru, Matsya, Paiicäla und
Sürasena. Die liugefäbre Grenze dieses auch als Madhyadesa,
mittleres Land, bezeicbneten Tbeiles von Nordindien bildet nach
Osten hin eine vom Himälaya durch Prayäga, das heutige Alla-
häbäd, nach dem Hochlande Amarakantaka gedachte Linie *).
Die Gebiete östlich von dieser Linie, die heutigen Länder Oude
und Bihar, wo wir zu Buddha’s Zeit die Völkerschaften der
Käsi, Kpsala, Videha und Magadba ansässig finden, sind von
dem Brähmarshidesa ausgeschlossen. Es kann nach den Zeug­
nissen der Brähmana-Texte und der Gesetzbücher keinem Zweifel
unterliegen, dass diese Völkerschaften, insbesondere die Magadha
und Videha, erst spät mit der vedischen Kultur in Berührung
gekommen und }iicmals von ihr in der AVeise beeinflusst worden
sind, wie die Völker des Westens. Wir dürfen nicht vergessen,
dass sich die arische Einwanderung in Indien allmählich und
ungleichmässig vollzogen hat; die arischen Stämme, welche am
weitesten nach Osten vordringend zuerst die Gangesländer unter­
warfen, mögen sich von dem Gros der Arier zu einer Zeit los­
gelöst haben, alh es eine Kultur, die wir' als „vedisch“ zu be­
zeichnen pflegen, noch gar nicht gab. Auch ist es zweifelhaft,
ob es gerade diesen Vortruppen der arischen Civilisation ge­
lungen ist die eingeborenen Volksstämme, die, wenn sie auch
den Afiern gegenüber auf einer verhältnissmässig niedrigen Kultur­
stufe standen, jedenfalls doch numerisch ihren Besiegern weit
überlegen waren, völlig zu absorbieren. Eben der Umstand, dass
bei Manu die Namen einiger dieser östlichen Stämme, nämlich
der Magadha und Videha, zur Bezeichnung der nicht zur arischen

1) Lassen, Indische Mterthumskunde, 2, Aufl, J3d. 1, S. 152,


Einleitung. 9

Gemeinscbaft gehörigen Mischkasten verwendet werden, lässt


darauf sehliessen, dass sie von Seiten derer, die sich als die
eigentlichen Repräsentanten der afischen Kultur fühlten, nicht
als gleichberechtigt angesehen wurden *). Ist es doch keines­
wegs ausgeschlossen, dass wir in einzelnen der in den Pali-
Texten so oft wiederkehrenden Fürstengeschlechter des Ostens,
wie den Licchavi von Vesâlî und den Malla, den Herren von
Kusinârâ und Pâvâ, die beide von Manu (X. 22) unter die Nach­
kommen eines Vrätya der Kshatriya-K-àÿ,i<i gerechnet werden,
die unarischen Beherrscher autochtlioner Stämme zu sehen haben.
Ist diese Annahme eines ethnischen und kulturellen Gegen­
satzes zwischen dem specifisch brahmanischen Westen und dem
weniger brahmanisierteii Osten, der Heimath des Buddhismus,
richtig, so können wir schon a priori vermuthen, dass auch die
socialen Verhältnisse, wie wir sie hier antreffen, sich von denen
des Westens unterscheiden; denn die gesellschaftliche Gliederung
eines Volkes ist im Wesentlichen von den genannten Faktoren
abhängig und ist es in Indien vielleicht mehr gewesen als anders­
wo: ethnische Verschiedenheiten und religiöse Anschauungen
haben in erster Linie bestimmend auf die sociale Physiognomie
des indischen Volkes eingewirkt. Hinzu kommt ein Moment,
das auch für Indien nicht ausser Acht gelassen werden darf und
gerade hier zur Erklärung des erwähnten Gegensatzes mit heran­
gezogen zu werden verdient, nämlich die Einflüsse dés Klimas
und des Bodens: klimatische und geographische Verschiedenheiten^
haben auch in Indien, das, so oft als eine „Welt für sich“ be- ;
zeichnet, eben als eine Welt die grössten Gegensätze umschliesst,
bei der Gestaltung der socialen Verhältnisse mifgespielt.
Doch verlassen wir das Gebiet aprioristischer Vermuthungen
und begeben uns auf den sicheren Boden, der die Grundlage
für die vorliegende Untersuchung abgeben soll. Den Pali-Texten
und insonderheit den .Jätaka wollen wir das M<aterial zur Recon-
struierung eines Bildes entnehmen, wie es die indische Gesell­
schaft zu Buddha’s Zeit und in den Gegenden seines Wirkens

1) Vgi. den Kxcurs „Über das geographische Verhältniss der ve-


dischen und der buddhistischen Kultur“ in Oldenberg’s Buddha, Berlin
1881, S. 399 ff.
lö 1. Kapitel.

dargeboten haben mag. Dabei müssen wir tins allerdings gegen*


wärtig halten, dass, wenn dieses Bild wesentlich von dem abweicht,
das uns die brahmanisclien Quellen reflektieren, diese Abweichun­
gen nicht nothwencUgerweise lokalen Gegensätzen,'sondern zum
[ Theil der Natur der Texte entspringen. Ebenso wenig wie die
I Brähmana-Texte, die Gesetzbücher und auch die brahmanischen
I Epen die indische Kultur so wiederspiegeln, wie sie in Wirklich-
I keit war, sondern nur so, wie sie in den Köpfen ihrer brahma-
■nisehen Verfasser aussah, ebenso darf man auch bei Zugrunde­
legung der buddhistischen Texte das subjektive Element nicht
unberücksichtigt lassen. Die Verfasser des Pali-Canons sind
^ buddhistische Mönche und stehen als solche, wenn auch nicht
feindlich, so doch mindestens ablehnend der brahmanischen Kultur
gegenüber. Das Opfer, das Studium der Veden, die brahmanische
Kaste, kurz alles das, was den Brahmanen ihre besondere Stel­
lung verschaffte, wird von jenen als werthlos betrachtet und be­
kämpft. Viele von den Anhängern Buddha’s gehörten vor ihrem
Eintritt in das liauslose Leben (pabbajjä) wie Buddha selbst zu
den Kshatrii/a und nahmen die Vorliebe für ihre ehemalige Kaste
ins Mönchsthum hinüber; mancher war ein reicher, angesehener
Bürger, ehe er dem weltlichen Leben entsagte und sah in Folge
dessen seinen eigenen früheren Stand mit günstigeren Augen an
als ein Brahmane; und wer von diesen selbst zum Buddhismus
übergetreten war, mochte am ehesten geneigt sein eine scharfe
und oft ungerechte Kritik am Brahmanenthum zu üben. Aber
die buddhistischen Mönche, unter denen sich die Tradition fort­
pflanzte und denen wir ihre Fixierung verdanken, stehen dem
weltlichen Leben, das sie verlassen und mit dem liauslosen
Stande vertauscht haben, objektiver gegenüber als die Brahmanen,
die sich stets ihres Brahmanenthums, das sie über die sie um­
gebende Gesellschaft erhebt, bewusst bleiben.
__ Zubern sieht die Tendenz der buddhistischen Erzählungen
nach Punkten bin, die ganz anderswo liegen, nämlich wesentlich
auf dem Gebiete der Moral; die grosse Menge konkreter Daten
über das Volksleben, die sich in den realistischen Schilderungen'
der Jätaka finden, ist dafür gleichgültig; sie ist rein zufällig,
und eben diese Zufälligkeit, die Beiläufigkeit, in der diese Dinge
erwähnt werden, bat sic vor Entstellung geschützt,
Einleitung. 11

Aus diesen Gründen dürfen wir — so scheint mir wenig­


stens ■— das Bild der indischen Gesellschaft, wie wir es uns
nach den Pali-Texten und in erster Linie nach den JStaka ent­
werfen können, für lebenswahrer und m ^ir der Wirklichkeit
entsprechend halten, als das, welches uns die Brahnianen in
ihrer einseitigen Hervorhebung der eigenen Kaste überliefert
haben, und dürfen hoffen aus unserer Quelle einiges Material zu
gewinnen, das geeignet ist auf unsere Frage nach den Kasten­
verhältnissen im Osten Indiens Licht zu werfen.

2. Kapitel.
Die Kasten im Allgemeinen.
Suchen wir nun zunächst auf Grund der Stellen, welche
auf die Kasten im Allgemeinen Bezug nehmen, eine Vorstellung
von ihrer Bedeutung, von ihrem gegenseitigen Verhältniss zu ge­
winnen, so tritt uns auf den ersten Blick ein Umstand entgegen,
der zu dem in den einleitenden Wortcp Ausgeführten im Wider­
spruch zu stehen scheint: Wir finden auch hier im Pali-Canon
die brahmanisehe Kastentheorie wieder. Die Eintheilung der
indischen Gesellschaft in vier Kasten ist der buddhistischen Lite­
ratur keineswegs unbekannt.
„Gerade so, ihr Mönche“ — mit diesen Worten belehrt
Buddha im Cullavagga des Vinaya-Pitaka (IX. 1,4) seine An­
hänger über das Verhältniss der Kasten zur Gemeinde — „wie'
die grossen Ströme, als da sind die Gaiigä, die yamunä, die Aci-
ravati, die Sarabhft und die Mahl, wenn sie sich in den grossen
Ocean ergossen haben, ihren Xainen und ihr Herkommen auf­
geben und von da ab als der grosse Ocean gelten, gerade so,,
ihr Mönche, diese vier Kasten, KhatHya ( = Skr. Kshatnya),
BräJimantt, Vessa ( = Skr. Vai^ya) und {= Skr. Sitdra);
wenn sie der Lehre und den Satzungen des Vollendeten gemäss
aus der Heimath in die Heiinathlosigkeit gchoi, verlieren sie ihren
Namen und ihr Herkommen und führen von da ab nur den Namen
der dem Sakyasohn anhaugenden samana.'^
Im Kannakatliäla Sutta (No. 90 des Majjhima Nikäya)
werden Buddha die Worte in ^en Mund gelegt
12 2. Kapitel.

„Dies sind die vier Kastoi, o grosser König: Khatfiija,


Brähmana, Vessfi nnd Sudda. Von diesen vier Kasten, o grosser
König, haben zwei den Vorrang, die Khatthja nnd die Brahmanen,
nämlich in Bezug auf den Gruss, das Sichei’heben voni Sitze, das
Ausstrecken der zusaniniengelegten Hände und die zu erweisen­
den Dienste.“
Das Assaläyana Sutta *), das sieli die Aufgabe stellt die
Wcrthlosigkeit der Kaste naehznweisen, spricht ebenfalls von vier
Kasten: „Einst weilte“ ■— so heisst es im Anfang — „der Erhabene
bei Sävattld, im .letavana, dem Park des Anäthapindika. Zu
der Zeit lebten fünfhundert aus verschiedenen Gegenden stam­
mende Brahmanen in Sävatthi zu irgend einem religiösen Zweck;
unter ihnen ging das Gerede: dieser Einsiedler (sflma««) Gotama
verkündet die Reinheit der vier Kasten. Wer ist im Stande dem
samana Gotama in dieser Frage zu entgegnen ?“ Im weiteren
Verlauf des Sutta wird dann freilich diese Viertheilung nicht
immer innegehalten: der Verfasser wird gelegentlich — gleichsam
unbewusst und vielleicht gegen seinen Willen — durch das Bild
der Wirklichkeit beeinflusst dazu gedrängt, neben den KliatHya
und Brähmana die RäjahM % dnd als niedere K.asten die Candäla,
Nesäda, Vena, Bathahära und Pukkusa zu erwähnen; aber die
Existenz der vier Kasten ist doch überall die stillschweigende
Voraussetzung, die auch durch das Zugeständniss, zu dem Gotama
am Ende seines Disputs den Brahmanen Assaläyana nöthigt, dass
nämlich die Kaste werthlos und der Anspruch der Brahmanen
die beste Kaste zu sein hinfilllig sei, keineswegs aufgehoben wird.
■ Denselben Gegenstand behandelt auch das Madhiira Sutta
(No. 84 des ^laj[|lilma Nikäya), zum Theil mit denselben Worten.
Der König Madhura Avantiputta begiebt sich zum aamana Kac-
eäna und legt ihm die Frage vor: „Die Brahmanen, Kaceäna,
behaupten: die Brahmanen sind die beste Kaste, jede andere
Kaste ist niedrig; die Brahmanen sind die weisse Kaste, jede
andere Kaste ist schwarz; die Brahmanen sind rein, nicht die
Xicht-Brahmauen; die Brahmanen sind die leiblichen .Söhne des

I f ') ed. .md transl. by Richard i’iscliel. Chemnitz 1880.


Vgl. hierüber die Bemerkung im sechsten Kapitel.
3) Hrsg, und übersetzt von Kol^rt Chalmers im Journal of the
^Royal Asiatic Society, 1891, p. 394 ft',
t)ie Kasten im Allgem einen. 13

tiralima, sie sind aus seinem Munde geboren, Brahma-geboren,


Brahma-gesebaiFen, Erben Brahiua^s. Was sagst du liierai, Kac-
canaV“ Und Kaeeana antwortet ibm, dass die Kaste weder ma­
teriellen Erlblg im Leben siehcre noch auch in Bezug auf die
bevorstehende Strafe oder das bevorsteheu?le Gllick nach dem
Tode irgend einen ünterscliied mache; dass sie Übelthäter nicht
vor dem Gesetz schütze und vor allem für die Werthsehätzung
der heimathlosen Asketen gleichgültig sei. Aber auch hier geht
die Beweisführung stets von den vier Kasten ans, ühd das Re­
sultat ist nicht etwa, dass diese vier Kasten nicht existieren, son­
dern nur, dass sie alle gleich sind.
Der fiedanke, dass ein Brahmane nicht durch seine Geburt
eine Sonderstellung .einnehnie, sondeni dass Frömmigkeit allein
den wahren Brahmanen ausmachc, kehrt auch in den Jätaka
wieder; verschiedentlich wird das Thema von der Werthlosigkeit
der Kaste variiert und dem Erzähler Gelegenheit gegeben zu aus­
führlichen Erörterungen über die Kasten. Am eingehendsten he- Pi
sehäftigt sich mit der Kastenfrage das Uddälaka Jätaka (IV. 298 ff.): 1
„Vor langer Zeit, als Brahmadatta in Benares regierte, war
der Bodhisatta*) sein Hausj)riesteiv (j?«roA/to), durch Gelehrsam­
keit und Verstand gleich ausgezeichnet. Dieser sah eines Tages bei
einer Lustbarkeit im Park eine überaus schöue Hetäre und ver­
liebte sich in sie. Sie wurde schwanger von ihm, und da sic
ihren Zustand erkannte, sagte sie zu ihm: „0 Herr, ich habe
eine Leibesfrucht empfangen; bei der Geburt will ich dem Kinde
den Namen seines Grossvaters geben.“ Ei’ dachte bei sich:
„Einem Kinde, das im Mutterleib einer Dirne wiedergeboren
wird, kann man doch unmöglich einen Familiiflinamen geben“
und entgegnete i h r : „Meine Liebe, dieser Baum hier heisst
Uddäla®), weil du dein Kind hier empfangen hast, magst du es
Uddälaka nennen“. Dann gab er ihr einen Siegelring und setzte
hinzu: „Wenn es eine Tochter wird, ernähre sie hiermit, wenn
es ein Sohn wird, so kannst du ihn mir, nachdem er herange­
wachsen ist, zeigen“. Sie gebar nach Verlauf einiger Zeit einen

1) == Skr. BodhimHva, d. i. Buddha in (‘iuer seiner früheren Exi­


stenzen.
ii) Cordia Myxa oder latifolüi.
14 2. Kapitel.

Sohn und nannte ilin Uddalaka. Als dieser herangewaelisen war,


fragte er .seine. Mutter : „Liebe Mutter, wer ist mein Vater?“ „Der
purohifa, mein Sohn!“ „AÜfenn das der Fall ist, so will ich die
Veden erlernen“. Mit diesem Entschluss begab er sich, von seiner
Mutter mit dem Rsng und dem Honorar für den Lehrer, be­
schenkt, nach Takkasila und studierte hier bei einem weltbe-
rülimten Lelirer. Beim Anblick einer Schaar von Asketen kam
ihm der Gedanke: ,,Diese w'erden im Besitz der höchsten Wissen­
schaft sein,' ich will sie von'^hnen lernen“ ; voll Wissbegierde
trat er in den heimathlosen .Stand ein, erwies den Asketen
alle Dienste und bat, sie möchten ihn ihre Weisheit lehren.
Sic unterwiesen ihn nach dem Maasse ihres Wissens, aber es
war unter den fünfhundert A,sketen nicht ein einziger, der ihn
an Veistand übertraf, er war der weiseste unter ihnen. Darum
kamen sie überein und machten ihn zu ihrem Oberhaupt. Er
aber sagte zu ihnen: „Brüder, ihr weilt beständig im Walde und
esset die Wurzeln und Früchte des Waldes; warum betretet
ihr nicht den Pfad der Menschen?“ „Bruder, diè Menschen
wollen, nachdem sic uns beschenkt haben, als Entgelt dafür die
Lehre {dhamma) von une hören, sie stellen Fragen; aus Furcht
davor gehen wir nicht dorthin.“ „Brüder, wenn auch ein Welt­
beherrscher kommen sollte, da ihr mich habt, lasst das Ant­
worten meine Sorge sein, fürchtet euch nicht.“ Nach diesen
Woi-ten begab er sich mit ihnen auf den Almosenwe'g und
erreichte allmählich Benares; hier nahm er im Park des Königs
Wohnung und ging am folgenden Tage mit allen zusammen in
dem vor dem Thor belogenen Dorfe betteln. Die Leute gaben
ihnen grosse Spenden; am nächsten Tage betraten die Asketen
die Stadt, wo ihnen ebenfalls grosse Spenden zu Theil wurden;
Der Asket Uddalaka spricht den Bank aus, ertheilt den Segen
und beantwortet Fragen. Die Leute waren sehr erbaut
davon, gaben den Asketen in grossei; Menge, wessen sie be­
durften. In der ganzen Stadt verbreitete sich das Gerücht, ein
weiser Lehrer und frommer Asket sei gekommen; auch dem
Könige erzählte man davon. Dieser fragte nach seinem Aufent­
halt, und da er gehört hatte, er befände sich mit den übrigen As­
keten im Park, sagte er : „Gut, ich will heute hingehen und sie
sehen.“ Jemand verkündete dem Uddalaka, der König käme sie zu
t)ie Kasten im Àligemelnen. 15.

séhen. Er rief die Schaar der Weisen zusammen und sagte zu ihnen:
„Liebe Brüder, wenn man Fürsten auch nur einen Tag gewonnnen
hat, so genügt das für das ganze Leben.“ „Was aber sollen wir
thun, 0 Lehrer?“ Er gab ihnen folgenden Rath: „Einige von
euch sollen sich wie Fledermäuse benehmen *), einige sollen
mit gekreuzten Beinen sitzend sieh kasteien, einige sollen auf
Dornenlagcrn liegen, einige sollen die in den fünf Feuern be­
stehende Askese üben^)^ andere sollen ins Wasser hinabsteigen,
noch andere sollen an verschtidenen Orten Sprüche reci-
tieren.“ Sie thaten demgemäss. Er selbst aber setzte sich mit
acht oder zehn gelehrten Männeni, von Schülern umgeben, auf
einem hhreiteten Lager nieder und legte ein schönes Buch auf
ein liebliches Pult. In dem Augenblick kam der König mit dem
purohita von einem grossen Gefolge umgeben in den Park, und
da er die falschen Asketen ihre Busse ausüben sah, dachte er
bei sich : „Sic sind befreit von aller Furcht vor Unglück“, ging
zum Uddälaka, setzte sieh, nachdem er ihn begrüsst hatte, ehrer-'
bietig zur Seite und begann erfreuten Sinnes mit dem purohita
folgendes Gespräch:
„Di,ese hier, welche rauhe Felle* tragend, mit dem Haar­
schopf versehen, mit schmutzigen Zähnen, garstigen Antlitzes
Verse murmeln, sind sm wohl, da sie dies (d. h. die Bussübun­
gen) als die Aufgabe dés Menschen kennen, frei von Unglück?“
Als d&r purohita dieses hörte, dachte er bei sich: „Dieser
König ist am Unrechten Ort günstig gestimmt ; ich darf nicht
schweigen“, und recitierte den zweiten Vers:
„Wenn, o König, ein Gelehrter böse Thaten thut, nicht
fromm lebt, so kann er, wenn er auch tausend Veden kennte,
ohne, den rechten Weg, gefunden zu haben, ••deswegen (d. h.
wegen seiner Kenntniss der Veden) nicht vom Unglück befreit
werden.“

1) vagfjulivatam carantti. Was unter diesem Ausdruck zu verstehen


ist, vermag ich nicht genau anzugeben; es scheint eine bestimmte Art
von Positur gemeint zu sein, wodurch die betreffenden Heiligen ein
Gelübde vollzogen, ähnlich wie der bei Oldenberg, Buddha, S. 69 er­
wähnte „Hahnenheilige“, der seine Speise wie ein Hahn von der Erde
’ aufpickte und überhaupt in allen Dingen es den Hähnen nach Mög-

pancatapam „die fünf tapas“, das sind vier nach den vier
Weltgegenden angezündete Feudi- und die von oben brennende Sonne,
16 2. feapitel.

Als Üddälaka diese Worte hörte, überlegte er: „t)er König


war auf alle Fälle mit der Schaar dieser Heiligen sehr zufrieden,
dieser Brahmane jedoch schlägt den durchgehenden Ochsen auf
die Schnauze; es fällt Unrath auf das bereitete Mahl. Ich will
mit ihm sprechen“.*, Er recitierte zum purohita gewendet die
dritte Strophe:
„Auch wenn einer tausend Veden kennte, kann er deshalb
nicht vom Unglück befreit werden, so lange er nicht den
rechten Weg gefunden hat; meine Meinung ist: die Veden
sind nutzlos, ein Wandel voll Selbstbeherrschung ist das Wahre.“
Darauf entgegnete der purohita:
„Nicht sind die Veden schlechterdings nutzlos, ein
Wandel voll Selbstbeherrschung ist allerdings das W ahre;
denn Euhm erlangt, wer die Veden studiert hat, zur Ruhe kommt
hingegen nur, wer sich in seinem Wandel selbst beherrscht.“
Als üddalaka dies gehört hatte, dachte er hei sich: „Mit
diesem hier darf ich jedenfalls nicht auf feindlichem Fusse stehen,
wenn ich ihm sage, dass ich sein Sohn bin, kann er nicht um­
hin mir Liebe zu erzeigen; ich will mich ihm als seinen Sohn
zu erkennen geben.“ Er recitierte die fünfte Strophe:
„Eltern und sonstige Verwandte soll man ernähren, von
wem einer erzeugt ist, mit dem ist er identisch; ich bin
Uddälafca, aus deinem Brahmanengeschlechte entsprossen.“
Jener fragte: „Bist du sicherlich üddälaka?“ und da dieser es
bejahte, sagte er: „Ich habe deiner Mutter ein Erkennungszeichen
gegeben, wo ist es?“ Mit den Worten: „Dies-hier, oBrahmane“,
überreichte ihm üddälaka den King. Der Brahmane erkannte
den Ring und sagte: „Sicherlich bist du ein Brahmane ^), kennst
du aber auch die Pflichten eines Brahmanen?“ Indem er ihn
nach den Pflichten eines Brahmanen fragte, sagte er den sechsten
Vers her:
„Sage mir, wer ist ein Brahmane, wie wird er ein Vol­
lendeter, wie entsteht die Auslöschung ^), was ist unter einem
Gerechten zu verstehen?“
1) Vgl. das unten S. 35 Gesagte. Eine andere Lesart lässt brdh-
mana fort; vielleicht war dem Schreiber die ausdrückliche Anerken­
nung des Bastards als Brahmanen anstössig. An der Thatsache, dass
der purohita seinen unehelichen Sohn als zu seiner Kaste gehörig
rechnet, ändert diese Fortlassung nichts.
^ 2) parinibbäna = Skr. parinirvdna, die Erreichung des NirvCtna,
die Erlöschung, Vernichtung des SelbSt.
Die Kasten ira Allgemeinen. 17

Darauf erklärte ihm Üddälaka im siebenten Verse:


„Von sich stossend (alle weltlichen Gedanken) ^), das
Feuer mit sich nehmend, Wasser sprengend, opfernd errichtet
der Brahmane den Opferpfahl. So handelnd gelangt der
Srahmane zur Seolennihe, daram Inannl» man ihn einen
Frommen.“ I
Ihm entgegnete der purohita, indem er seine Auffassung
von den Pflichten eines Brahmanen tadelte:
„Nicht ist der Brahmane rein durch Besprengung, auch
ist er (dadurch) kein Vollendeter,' nicht entsteht (dadurch)
Ruhe noch Tugendhaftigkeit, nicht erreicht der das Nirvana.“
Begierig zu wissen, wie jemand ein Brahmane tväre, wenn
nicht auf die von ihm beschriebene Weise, fragte üddälaka, den
neunten Vers recitierend:
„Wie ist er ein Brahmane, wie ndrd er ein Vollendeter,
wie erreicht er das Nirvana, was versteht man unter einem
Gerechten?“
Ihn. belehrte der purohita mit den Worten:
„Ohne Feld, ohne Verwandte, unbekümmert um die Sinnes­
welt, frei von Wünsclien, losgelöst von schlechten Gelüsten,
gleichgültig gegen die Existenz, so handelnd erreicht der
Brahmane’ die Seelenruhe, dai-um nannte man ihn einen
Frommen.“
Darauf sagte üddälaka die Strophe:
„Khattiya, Brähmana, Ve^sa, Sudda, Candäla und Puk-
Tittsn, alle können- tugendhaft, selbstbeherrschend sein und
ins Nirvana eingefaen; giebt es unter diesen allen, wenn sie
die Seelenruhe.erlangt haben, einen besseren oder schlechteren?“
Ihm entgegnete der purohita, um ihm zu zeigen, dass von
dem Augenblick an, wo die Arhatschaft®) erreicht ist, Niedrigkeit
und Vornehmheit nicht existieren:
y,Khattiya, Brähmana, Vessa, Sudda, Candäla und PuTc-
kusa, sie alle können tugendhaft und selbstbeherrschend sein
und ins NirvAna eingehen; unter ihnen allen giebt es, wenn
sie die Seelenruhe erlangt haben, keinen besseren oder
schlechteren.“
1) nirahkatvd doch wohl = Skr. niräkritvd »von sich stossend“,
Und nicht wie der Commentator erklärt »ununterbrochen“ {nirantaram
katvd). Vgl. IT. 84 u. V. 252; dhammam nirahkatvd.
arahatta, Stand eines Arhat, eines Heiligen, die höchste der
vier Stufen des Erlösungsweges, dje vollkommene Hteiligkeit. Vgl. 01-
denberg, Buddha, S. 326 Anm.
‘ ■ ' 2
18 S. Kapitel.

üddälaka aber tadelte ihn, indem er sagte:


„Khattiya, Brähmana, Vessa, Sudda, Candäla und Puk-
Tcusa, sie alle können tugendhaft und selbstbeherrschend sein
und ins Nirvana eingehen, unter ihnen allen giebt e s ,' nach­
dem sie die Seetenruhe erlangt haben, keinen besseren oder
schlechteren: (Wenn das so ist,) dann ist das Brahmanenthum,
das du betreibst, und deine Zugehörigkeit zu einer Schrift­
gelehrtenfamilie werthlos.“
Ihn aber belehrte Aex puroMta durch ein Gleichniss, indem
er die beiden Strophen recitierte:
„Ein Zelt ist bedeckt von verschiedenfarbigen Tüchern,
nicht aber folgte dem Schatten der Tücher die Farbe.
So ist es auch unter den Menschen, immer gelangen Men­
schen zur Eeinheit; nicht fragen Tugendhafte, wenn sie die
Frömmigkeit jener erkannt haben, nach ihrer Geburt.“
Da Üddälaka den Gegenstand nicht wieder aufuehmen
konnte, setzte er sich, ohne zu antworten, nieder. Der Brahmanc
aber sagte zum König: „Alle die.se, o grosser König, sind be­
trügerische Leute, ganz Indien werden sie durch ihre Heuchelei
zu Grunde richten. Den üddälaka lasst sein Asketeuthum auf­
geben und macht ihn zu meinem Nachfolger; die übrigen lasst
ebenfalls wieder in ihren früheren Stand zurückticten, gebt ihnen
Schild und Waffen und macht sie zu Euren Dienern.“ Der
König war mit dem Eathe seines Lehrers zufrieden, und so traten
jene in den Dienst des Königs.“
Der Grundgedanke kehrt in etwas anderer Form im Sila-
vimanisa Jätaka (III. 194 f.) wieder. Der purohita des Königs
von Benares will diesen auf die Probe stellen, um zu erfahren,
ob er ihn w ^ e n seiner Tugendhaftigkeit hochsehätze oder
wegen seiner Gelehrsamkeit. Er begeht einen Diebstahl, wird
dem Könige angezeigt und erkennt, dass dieser nur auf seine
Tugend Werth legt. In dieser Erkenntniss beschliesst er dem
weltlichen Leben zu entsagen und nimmt vom Könige Abschied
mit den Worten:
„Ob Tugend besser oder Gelehrsamkeit, war mir zweifel­
haft; dass Tugend besser ist als Gelehrsamkeit, daran zweifle
ich nicht mehr.
Eitel sind Geburt und Kaste, Tugend fürwahr ist das
höchste; wer keine Tugend besitzt, für den hat auch Gelehr­
samkeit keinen Werth.
Ein nach Unrecht strebender Khattiya und ein unrecht
t)le fasten im Allgemeinen. 19

handelnder Vessa, sie kommen, nachdem sie beide Welten ver­


lassen haben, ins Unglück. '
Khattiya, Brähmana, Vessa, Sudda, Gandäla und PuTc-
kusa werden, wenn sie hier rechtschaffen gelebt haben, in
. der Götterwelt alle gleich.
Nichts nützen die Veden, nichts Geburt noch auch Ver­
wandte für die zukünftige Welt, nur die eigene' reine Tugend
dient zum Glück im Jenseits.“
Dieselbe Aufzählung der Kasten und dieselbe Anschauung
ihrer Gleichberechtigung vom sittlichen Standpunkt begegnet uns
im Amba Jätaka (IV. 205), wo es heisst:
„Wie ein Mann, der Saft im Walde sucht, den Baum für
den besten hält, von dem er ihn findet, sei es nun der eranda-
Baum ^), oder der puclmanda-}^t^\xm ^), oder der pälihhaddtfr
Baum '^),
So ist auch unter den Khattiya, Brähmana, Vessa, Sudda,
Candäla und Pukktisa derjenige der beste, von dem man
erfahren kann, was recht ist.“
So finden wir überall im Pali-Canon und auch in den
Jätaka*), obschon die Werthlosigkeit der Kaste betont wird,
doeh die brahmanische Kastentheorie ufld die Theilung der Ge­
sellschaft in die vier Kasten der Khattiga, Brähmana, Vessa
und Sudda als etwas Selbstverständliches hingestellt und nirgends
in Zweifel gezogen. Doch sehen wir uns diese Stellen einmal
genatter an: Es sind gleichsam akademische Erörterungen über
den Werth der Kaste, die alle nur dem Zweck dienen — nicht
etwa uns ein Bild der indischen Gesellschaft zu entwerfen —,
sondern dem Anspruch der Brahmanen durch ihre Kaste im
alleinigen Besitz der Wahrheit, der Kenntniss des Weges zur

0 Die Eicinusstaude.
2) = sijr. picumanda, Azadirachta Indica.
3) = Skr. pdlibhadra, Butea Frondosa.
*) Dass an,den angeführten Stellen der Jätaka nicht vier, sondern
sechs Kasten, nämlich ausser den officieilen Kasten der brahmanischen
Theorie noch die in den Gesetzbüchern unter die „Mischkasten“ ge­
rechneten Candäla und Pukkusa aufgezählt werden, mag seinen Grund
darin haben, dass man in den Kreisen, denen die Verse entstammen,
die Irrealität der Vessa- und Sudda-Kaste fühlte und darum die beiden
verachteten Kasten, deren reale Existenz man täglich vor Augen hatte,
hinzufügte. Unsere Behauptung, dass die brahmanische Kastentheorie
auch in den Jätaka vorkommt, wird dadurch nicht modifleiert.
20 2. Kapitel.

Erlösung zu sein, entgegenzutreten. Meines Erachtens liegt in


diesen theoretischen Spekulationen nicht mehr Wirklichkeit als
in der Theorie der Brahmanen selbst; sie sind nichts weiter
als ein Reflex aus iler priesterlichen Literatur und zeigen uns,
dass die brahmanische Theorie auch den buddhistischen Mön­
chen nicht bloss bekannt, sondern so sehr in ihr Bewusstsein
übergegangen war, dass sie sich, obgleich sie vermuthlieh von
ihrer Incongruenz mit der realen Welt ebenso sehr überzeugt
waren wie von der Werthlosigkeit der Kaste überhaupt, doch
nicht von ihr freimachen konnten. Zudem lag den buddhistischen
Verfassern nicht das Mindeste daran die Eastentheorie als solche
zu bekämpfen und dadurch etwa eine bessere Gestaltung der
socialen Verhältnisse herbeizuführen; worauf es ihnen ankam,
war einzig und allein darzuthun, dass die Kaste für das Streben
nach Erlösung gleichgültig und werthlos sei.
- Nur soviel scheint mir mit Sicherheit auch aus diesen
theoretischen Erörterungen hervorzugehen, dass die Kasten zu
Buddha’s Zeit und in den östlichen Ländern ein wichtiger Faktor
im socialen Leben gewesen sind. Von einem Einfluss, den etwa
Buddha’s Lehre von der Werthlosigkeit der Kaste auf die that-
sächlichen Zustände der Gesellschaft gehabt hätte, von einer
Milderung der Klassengegensätze durch den Buddhismus kann
meines Erachtens nicht die Rede sein. Die uns überall in den
buddhistischen Schriften entgegentretende Auffassung von der
Nichtigkeit der Kastcnnnterschiede legt allerdings den Gedanken
nahe, in dieser Besonderheit der buddhistischen Lehre eine refor-
matorische That^Buddha’s zu sehen und diesen als den Aufheber
starrer, durch orthodoxe Satzungen aufgerichteter Schranken zu
feiern. Das ist jedenfalls nicht richtig'). Die Kasten bestanden

') Vgl. hierüber schon Koeppen {Die Religion de,s Buddha, Berlin
1857, Bd. 1, S. 127 ff.), gegen den von Hopkins (llie Religions of India,
Boston and London 1895, p. 586 note) der ungerechtfertigte Vorwurf
erhoben wird, er sähe in Buddha einen Emancipator, einen politischen
Neuerer. Vgl. ferner Oldenberg, Buddha, S. 155 ff. — Wenn selbst noch
in der 2. Auflage von Ratzel’s Völkerkunde, Leipzig und Wien 1895,
S. 599 von dem Buddhismus gesagt wird, dass er die „Kasten aufhob“
und nicht „imstande gewesen ist, ihr Wiederaufleben zu verhindern“, so
wird man es hoffentlich nicht als ein Einrennen von offenen Thüren
bezeichnen, wenn ich hier nochmals gegen diese Auffassung polemisiere.
Die Kasten im Allgemeinen. 21

SO gut wie vorher auch nach Ausbreitung der buddhistischen


Lehren, die Gliederung der Gesellschaft in Indien hat sieh durch
Buddha’s Auftreten nicht im mindesten geändert. Wir sehen,
dass auf die Institution der Kaste fortvyährend Bezug genommen
wird, und zwar nicht bloss in den älteren Partien des Pali-
Canons. Auch die jüngeren Bestandtiieile, so der Commentar
zu den Jätaka, bieten Belege dafür, dass mau die Kastenuntei'-
schiede als eine reale Macht fühlte, selbst als der Buddhismus
längst festen Fass gefasst und Buddha’s Lehre von der Gleich­
gültigkeit der Kaste für das Erlösungsstreben allgemein Eingang
gefunden hatte.
Finden wir doch selbst bei buddhistischen Mönchen die
Vorstellung vom Unterschiede der Kasten, vom Werth der
hohen Geburt keineswegs erloschen. Charakteristisch hierfür ist
diè Einleitung {paccuppannavatthu) zum Tittira Jätaka (I. 217 f.),
wo eraählt wird, dass die Schüler der Sechse^) (chabbaggikä)
alle Quartiere für ihre Lehrer und sich mit Beschlag belegen,
so dass die später kommenden Aeltesten kein Unterkommen
finden. Als nun nachher Buddha die Sache erfährt, ruft er die
V'^ersammlung der Mönche zusammen und wirft die Frage auf;^
wer wohl das beste Quartier, das beste Wasser, das beste Essen
verdiene. Er erhält als Antwort von einigen: „Der, welcher
ein Tdiattiya war, ehe er die Weihe JTchattiyakulä pabba-
jito), von anderen: „Der, welcher vorher ein Brahmane oder
ein gahapati war“ (brähmanakulä gahapatikulä pabbajito).
Hier werden die drei dem Inder als die vornehmsten gèltenden
Kasten der Reihe nach aufgezählt, und wenn auch Buddha
selbst, als er die Frage entscheidet, einen Vorziig, der sich auf
vornehme Geburt gründe, nicht anerkennt, so zeigt die Er­
zählung doch, dass im Bewusstsein der grossen Menge die
Kastenunterscliiede nach wie vor Geltung hatten. Auf diesen im
Volk drin steckenden Respekt vor den höheren Kasten ist auch
das in der Einleitung zum Jambukhädaka Jätaka (II. 438)
erwähnte Manöver des Devadatta *) und Kokila berechnet, wodurch

1) Die sechs Mönche, die im Vinaya Pitaka die Rolle der Böse-
wichter spielen und Buddha’s Vorschrifteir auf alle Weise zu umgehen
wissen. Vgl. Oldenburg, Buddha,^. 342 f.
2) Buddlia’.s Vetter und Rival. Siehe ebenda S. 162ff,
22 2. Kapitel.

sie ihrem gesunkenen Ansehen wieder aufhelfen wollen. Die


beiden gehen nämlich bei den Laien von Haus zu Haus, singen
gegenseitig ihr Lob und rtthinen voneinander, der eine, dass
Devadatta seine Abkunft vom Mahasammata herleite und in
ununterbrochener Atmenreihe sein fttrstliches Geschlecht auf das
Königshaus des OkkSka*) zurttekführe, der andere, dass Kokila
einer nordwestlichen Brahnianenfamilie angehört habe, ehe er
die Weihe genommen hätte {udiccahrähmanäkulä nikkhamitvä
päbbajitd).
Doch fällt die Frage, ob der Buddhismus an deü Kasten­
verhältnissen etwas geändert habe oder nicht, für uns nicht wesent­
lich ins Gewicht, da wir, von der Voraussetzung ausgehend“),
dass uns die Jätaka in ihren älteren Bestandtheilen die socialen
Zustände Indiens im Grossen und Ganzen so erkennen lassen,
wie sie etwa zur Zeit von Buddha’s Aufti'eteu waren, nur diese
zum Gegenstand unserer Betrachtung gemacht haben. Jedenfalls
aber steht das eine schon auf Grund der oben angeführten Stellen
rein theoretischen Charakters fest, dass der Begriff der Kaste,
der jäti^), zu Buddha’s ^ eit etwas sehr geläufiges war. Damit
ist freilich nicht viel gewonnen, wenn wir bedenken, wie weit
die Ansichten über das Wesen der Kaste auseinandergehen, wie
sehr die Vorstellungen der verschiedenen Autoren hin und her
schwanken, wo es gilt den Begriff der Kaste für die einzelnen
Perioden der indischen Kulturgeschichte zu fixieren. Unsere
Aufgabe wird es sein festzustellen, was unter der Kaste jener

1) Der traditionelle Name des ersten Königs.


= Skr. Ikshväku, N. pr. eines mythischen Königs.
®) Vgl. das Vorwort.
♦) Das Wort jäti, eig. „Geburt“, ist aucli im Skr. die ursprüng­
liche Bezeichnung des Begriffs „Kaste“. Neben jä ti kommen in den
Pali-Texten in der Bedeutung „Kaste“, wenn auch seltener, die Wörter
vanna (= Skr. varna) und kula vor. Vgl. Vinaya-Pitaka, ed. Olden-
berg. Voi. 2, p. 239: cattäro ’me vanna khattiyä hrdhmanä vessa suddä.
Voi.3, p. 184f.: cattäri kuläni khattiyakulam hrdhrnanakulani vessaku-
lam suddakulam. Die Verwendung von kula, das in der Regel „Familie“
bedeutet, im Sinne von „Kaste“ zeigt, wde sehr die beiden Begriffe
für das Bewusstsein der Inder ineinander übergingen und wie eng sie
in der That miteinander verwandt srnd,
Die Kasten Im Allgemeinen. 23

Zeit zu verstehen ist, und die Frage zu entscheiden: „In wie weit
ist der Begriff der Kaste, wie er uns von der brahmanischen
Theorie her geläufig ist, oder wie wir ihn gewohnt sind zu ge­
brauchen, wenn wir von den moderne^i Verhältnissen Indiens
sprechen, auf die j ä ü der Pali-Texte aiiwendbar?“
Wir müssen zwischen diesen beiden Begriffen, zwischen
der modernen Kaste und dem, was die brahmanischen Gesetz-
btteher unter einer Kaste verstehen, unterscheiden; sie decken
sich ihrem Inhalt nach keineswegs, und es wäre verkehrt sie
miteinander zu identificieren. Auch können wir nicht hoffen,
etwa durch Combinierung beider eine allgemein gültige Definition
zu erlangen: eine solche auf alle Entwicklungsstufen der indi­
schen Kultur passende Begriffsbestimmung lässt sich überhaupt
nicht geben; wir können nur versuchen durch einen Vergleich
der verschiedenen Etappen, welche die Kaste im Verlauf von
Jahrhunderten durehgemacht hat, einzelne gleichbleibende und
darum muthmasslich wesentliche Momente herauszufinden, um
von ihnen aus zu einer ungefähren Vorstellung von der allge­
meinen Bedeutung der Kaste in der älteren buddhistischen Zeit
zu gelangen. Auf der andern Seite dürfen wir aueh nicht auf
die Heranziehung der modernen Kaste verzichten und allein von
der literarischen üeberlieferung ausgehen; denn gerade jene giebt
uns, wo uns die brahmi^nische Theorie im Stich lässt, manche
werthvolle Parallele an die Hand, und manche Erscheinung des
socialen Lebens der älteren Zeit wird uns erst verständlich im
Lichte der Gegemvart.
Unter einer Kaste des modernen Indiens verstehen wir, um
mich im Wesentlichen der von Senart *) gegebenen Definition
anzuschliessen: eine in sich geschlossene Körperschaft, die mit
einer gewissen traditionellen und unabhängigen Organisation, einem
Haupt, einem Rath ausgestattet ist, deren Mitgliedschaft erblich
ist, also nicht durch Zufall oder freie Wahl, sondern durch die
Geburt bestimmt wird; die sich bei Gelegenheit, wie zur Feier
gewisser Feste, zu mehr oder weniger vollzähligen Versammlungen
vereinigt, die in der Regel zusammengehalten wird durch einen
gemeinsamen, erblichen Beruf, die gemeinsame, im Besondern

*) Revue des deux mondes, 121, p. 605,


24 2. Kapitel.

auf die Heirath, die Nahrung, verschiedene Fälle der Unreinhisit


bezügliche Gebräuche ausUbt; die schliesslich mit einer Juris­
diktion ausgerüstet ist, welche vor allem durch die Strafe der
Ausschliessung die Autorität der Körperschaft wirksam fühlbar
machen kann. Das wesentliche Moment, wodurch sich die Kaste
auch heute iiocli als eine Einrichtung sui generis charakterisiert.
und von anderen, ähnlichen socialen Grupjjcn unterscheidet, ist
in den Gebräuchen zu suchen, die das connubium, die Tiseb-
gemeiuschaft und die Berüln-nng verunreinigender I’ersonen be­
treffen und deren selbst geringfügige Verletzung die Ausschlies­
sung nach sich zieht; eben diese Satzungen sind es, welche un-
übersteigbare Schranken zwischen den zahllosen modernen Kasten
errichten und dadurch der indischen Gesellschaft ihre ganz eigen-
thümliche Physiognomie verleihen.
Wir müssen von vorn herein, wenn wir delf Begriff der
Kaste fixieren wollen, wie er den Verfassern der Gesetzbücher
vorschwebte, einige der genannten Attribute, die nur auf die
heutige Kaste i)assen, eliminieren; sic sind offenbar modernen
Ursprangs^ denu weder in den Gesetzbüchern noch sonstwo finden
sich Spuren, die auf ilire Existenz schon in früher Zeit hin-
deuteterRjl^ie Kaste der brahmanischen Theorie ist, obwohl nicht
minder streng isoliert und geschlossen, doch äusserlich nicht so
organisiert wie die moderne. Von einem Haupt, einem Rath
innerhalb der Kaste bemerken wir so wenig, etwas wie von ge­
meinsamen E''esten oder zu anderen Zwecken veranstalteten Ver­
sammlungen; was die Kasten der alten Zeit — wohlverstanden
der Theorie nach •— zu festen Einheiten zusammenfasst und
gegeneinander ‘ abschliesst, sind neben der Beschränkung einer
jedeii Kaste auf einen ganz bestimmten Beruf wiederum jene
Gebräuche, die auch das moderne, Kastenwesen beherrschen.
Genaue Vorschriften in Bezug auf die Ehe, die Nahrung und
selbst die Berührung regeln die gegenseitigen Beziehungen der
Kasten bis ins Klein^e und suchen ihr Ineinandeidliesseu zu ver­
hindern. So soll der Brahmane, obschon ihm Frauen aus anderen
Kasten gestattet sind, als erste E>au eine Angehörige seiner
eigenen Kaste wählen; denn nur eine solche darf für seine leib­
lichen Bedürfnisse sorgen und ihm in der Ausübung der religiösen
Die Kasten im Allgemeinen. 25

Pflichteo zur Seite stehen ; sie allein sichert dem Sohne die
Zugehörigkeit zur Kaste seines Vaters. Von einem Menschen
niedriger Kaste Nahrung anzunehmen ist dem Brahuianen ver­
boten *), und als besonders unrein gilt djie vog einem Südra übrig
gelassene Speise®). Schon der Anblick eiiics verachteten Menschen,
vor allem eines Candäla, dessen Berührung selbst verunreinigt *),
ist hinreichend, nm das Mahl eines Brahmanen zu schänden ®).
Alle diese Vorschriften haben die Geltung von Gesetzen, für deren
Uebertretung bestimmte, für jede Kaste besondere Sühnen fest­
gesetzt sind, als schwerste Sühne die Ausschliessung aus der
Kaste.
Können wir somit in den erwähnten Gebräuchen ein wesent­
liches, für alle Zeiten gleiehbleibendes Merkmal der Kaste er­
blicken, so werden wir uns — um nunmehr zu den Kastenver­
hältnissen, l^ e sie in den Jätaka geschildert werden, überzugehen
— auch hier zunächst nach ihrem Vorhandensein Umsehen müssen.
Da fällt uns denn sofort als ein markanter, das Volksleben
auch der damaligen Zeit charakterisirender Zug die Anschauung
in die Augen, der zufolge gewisse ihrej Eace oder ihrem Beruf
nach niedrigstehendc Schichten der Bevölkerung als unrein und
ihre Berührang als ein Sühne und Reinigung heischender Ver-
stoss gelten. Die Aengstlichkeit, mit der die Nähe des Ange­
hörigen einer veiachteten oder auch nur einer tiefer stehenden
Kaste gemieden wurde, die Furcht ,vor „atmosphärischer Ver-
um’einigung“ lässt sich au zahlreichen in de» Jätaka enthaltenen
Beispielen veranschaulichen.

1 ) ManuIX. 8G:
bhartuh iarlraxutirüshdm dharmakdryam ca naityakam
svä caita kuryM sarveshäm ndsvajdti^ katkamcana,
2) Manu IV. 210 ff.'; Vasishtha XIV. 1 ff.; Apa.stamba I. 16. 22; Gau­
tama XVII. .17 ; Visliiiu LI. 7 ff.
3) Manu XI. 153; Vasishtha XIV. 33; Vi^huu LI. 50, 54, 56.
•*) Manu V. 85: „Wenn er (der Bralimane) einen Catidäla, ein
menstruierendes Frauenzimmer, einen aus seiner Kaste Gestossenen, eine
Wöchnerin, einen Lciclmam odci- jemand, der durcli die Berührung
eines Leichnams unrein ist, berührt hat, so wird er durch ein Bad rein.“
®) Manu III. 239: „Kin Candäla, ein Schwein, ein Hahn, ein
Hund, ein menstruierendes Fraueiyiimmer und ein Eunuch sollen nicht
Zusehen, während Brahmanen essen.“
26 2. Kapitel.

Im Käliiigabodhi JAtaka ilV. 231) entspinnt sich zwischen


dem als Asket im Walde lebenden Königssohn und einer eben­
falls in den Wald mit ihren Eltern geflüchteten Prinzessin, die
er auf einem Mangojraum sitzen sieht, folgendes Gespräch: „Gute,
wer bist du?“ redet er sie an. „Ich bin ein menschliches Wesen,
0 Herr.“ „Dann steige herab.“ „Das geht nicht an, o Herr,
ich bin eine Ichattiyä.^ „Gute, auch ich bin ein Tchattiya,
steige herab.“ „Es geht nicht, o Herr, nicht ist jemand schon
durch sein blosses Wort ein Tchattiya, wenn du ein Tchattiya
bist, so sage die TchatMya-YormtV^ i) Sie recitieren sich gegen­
seitig die Tchattiya-YoxmeX, und erst dann steigt die Königs­
tochter herab.
Die erste Frage, die der brahmanische Jüngling Satadhamma
an einen Caridäla richtet, der mit ihm zufällig desselben Weges
zieht, betrifft die Kaste. „Welcher Kaste gehörst du an?“
{Tcimjätilco si. II. 82) fragt der Brahmane seinen Reisegefährten.
„Ich bin ein Can^la'^ entgegnet jener und richtet dieselbe
Frage an den Brahmanen. Stolz lautet dessen Antwort: „Ich
bin ein Brahmane aus dem Nordwesten“ {aham uddiccäbrähmanoY),
und es muss uns Wunder nehmen, wenn weiter erzählt wird, dass
die beiden ihren Weg einträchtig zusammen fortsetzen. Ein an­
derer, ebenfalls einer Brahmanenfamilie des Nordwestens ange­
hörender Jüngling, von dem ausdrücklich gesagt wird, dass er
auf seine Kaste sehr stolz ist {tassa jä tim nissäya mahanto mäno
ahosi. III. 232), hat offenbar grössere Angst vor einer „atmosphä­
rischen Verunreinigung“. Bei seiner Rückkehr in die Stadt Benares
trifft er einen Cßndäla. „Wer bist du?“ fragt er ihn, und als jener
antwortet: „Ich bin ein Candäla!''', sucht er aus Furcht, der
Wind, der den Körper des Verachteten gestreift hat, möchte
auch ihn berühren, eilends an ihm vorbeizukommen, indem er

*) Vgl. Dhaniinapadain ed. Fausböll, p. 155. — Zur Erklärung’ des


Ausdrucks „khattiya-Vormdi“ (khattiyamdya) mag’ ein Brauch aus dem
modernen Kastenwesen herangezogen werden, den Jacobi in der Zeit­
schrift d. Deutsch. Moryenl. Gesellschaft, Bd. 48, S. 417 erwähnt: „Nach
einer mündlichen Mittheilung des Herrn Grierson hat jede Kaste in Behar
ihr eigenes episches Lied, Romanze oder Ballade, von dem Alle Einiges,
pur Wenige das Ganze kennen“. ^
2) Vgl. das im achten Kapitel über den uddiccäbrdhmana Gesagte.
Dié Kasten Im Allgemeinen. 27

ihm zuruft : ^^Sei verdammt, C m ^ la , du Unglücksrabe, geh aus


dem Winde!“
Von einem brahmanischen Asketen, dessen Einsiedelei am
Ufer eines Flusses liegt, wird (IV. 388Ì >erzählt, dass ihm eines
Tages, als er, um seinen Mund auszuspülen, Wasser schlürft, ein
im Fluss schwimmender Zahnstocher, den ein in seiner Nähe
wohnender Candäla ins Wasser geworfen hat, in der Haarflechte
hängen bleibt. Er bemerkt es und ruft aus: „Sei verdammt,
Elender!“ *) Mit den Worten: „Ich will doch sehen, wo dieses
böse Omen hergekoinmen ist“ geht er den Fluss entlang strom­
aufwärts, und da er den Candäla erblickt, fragt er ihn : „Welcher
Kaste gehörst du an?“ „Ich bin ein Candäla.'-^ „Du hast den
Zahnstocher in den Fluss geworfen?“ „Jawohl, ich war es.“
„Sei verdammt, elender Candäla, du Unglücksrabe, hier darfst
du nicht länger wohnen, nimm deinen Wohnsitz stromabwärts.“
Da auch in dieser Erzählung der Stolz des Brahmanen auf
seine Kaste {jätim nissäya mahantam mänam akäsi) besonders
betont wird, liegt die Verinuthung nahe, dass die Aengstlichkeit,
mit der in den beiden zuletzt angeführten Fällen die Berührung
des Candäla gemieden oder die Verunreinigung durch seine Nähe
gefürchtet wird, ein Ausfluss eben dieses Stolzes, dieses Kasten-
hochmuths ist, dass dagegen im Allgemeinen die Nähe eines
Cannala nichts Verunreinigendes hatte. Wir finden Beispiele,
wo ein Candäla mit einem Hochstehenden verkehrt, ohne dass
dieser an seiner Nähe Anstoss nimmt: Im Chavaka Jätaka (III.
27 flf.) wird erzählt ^), wie ein Candäla, der des Nachts, um eine
Mangofrucht für seine schwangere Frau zu stehlen, im ^ark des Königs
in einen Baum gestiegen ist, vom Tagesanbruch überrascht wird.
Er beschliesst im Baum sitzen zu bleiben und die Nacht abzu­
warten. Mittlerweile kommt der König mit seinem Lehrer, dem

1) ‘nassa vasala'. Der Brahinane verwünscht, ohne zu wissen,


wer das Holz ins Wasser geworfen hat, den Thäter, der das Wasser
durch den Zahnstocher verunreinigt hat. Dass ihm dieser Zahnstocher
im Haar hängen bleibt, ist obendrein ein ungünstiges Omen für ihn, und
als er nun gar erfährt, dass ein Candäla ihn benutzt hat, kennt seine
Entrüstung keine Grenzen.
2) Eine Ei-zählung ähnlichen Inhalts findet sich im Vinaya Pi^aka
(ed. Oldenberg. Vol. 4, p. 203 f.).
28 2. Kapitel.

purohita, in den Garten, um bei ihm die Veden zu lernen;, sie


nehmen unter dem Mangobaum Platz, und zwar der König auf
einem höheren, der Lehrer aöf einem niederen Sitz. Als der
(Jandäla dies sieht, springt er vom Baum herab mitten zwischen
die beiden und setzt ihnen das Ungehörige ihres Verhaltens aus­
einander. Der König ist von der empfangenen Belehrung sehr
erbaut und fragt ihn nach seiner Kaste. „Ich bin ein Candäla,
0 König.“ „Sehade, wenn du von vornehmer Abstammung {jäti-
mmpanno) wärest, würde ich dir die Herrschaft abtreten, so
aber will ich bei Tage König bleiben und du magst des Nachts
König sein.“ Er lässt dem Candäla tintn Kranz, den er sich seihst
vom Hals genommen hat, umliängen und macht ihn zum Stadt­
wächter (nagaraguttika).
Nun konnte sich allerdings ein König, der als solcher der
Gefahr der Verunreinigung nicht ausgesetzt gewesen zu sein
scheint 1), den Verkehr mit einem Candäla schon erlauben; aber
auch sonst wird man sich im Allgemeinen vor der Nähe eines
solchen nicht übermässig gefürchtet haben, und es scheint zweifel­
haft, ob ein Brauch o^ler eine Vorsclirift existierte^), wodurch
den oberen J^asten die Berührung eines Niedrigen oder das Weilen
in seiner Nahe verboten gewesen wäre, und wenn ein solcher
Brauch existierte, ob er allgemein befolgt und nicht vielmehr in der
Praxis des Lebens täglich und stündlich ausser Acht gelassen wurde.
Aus den Jätaka geht mit Sicherheit nur hervor, dass die Furcht
vor einer derartigen Verunreinigung nicht bloss auf kastenstolze
Brahmanen beschränkt war. Für besonders empfindliche, auf
ihre vornehm^ Abstammung stolze weibliche Naturen genügte
anscheinend schon der blosse Anblick eines verachteten Menschen,
um in ihnen das Gefühl der Verunreinigung hervorzurufen. Als
die Tochter des setthi, die als Tochter eines gahapafi, obschon
einer vornehmen, aber doch immerhin bürgerlichen Familie ange-

*) Manu V. 93; „Nicht gilt für die, Könige der Vorwurf der Un­
reinheit“. Vgl. ebenda V. 94, 97.
Dass die Gesetzbücher für den Brahmanen eine solche Vor­
schrift enthalten, ist bereits erwähnt worden. Damit ist aber ihre
Existenz für die Zeit und die Gegenden, mit denen wir es zu thun
haben, noch keineswegs erwiesen, *
t)ie ítasteñ im Ailgeraeinen. 2^

hört'), und die des ^Mro/wto von Ujjayiiii, die, uni zu spielen, vor
die Thorc der Stadt gegangen sind, zwei Candñla-V>\\\áQv er­
blicken, waschen sie sich die Augen mit woldriechendem Wasser
und kehren in die Stadt zurück. Die Volksmenge, unter welche
anscheinend bei Oelcgenheit derartiger Spiele Speise und Trank
gratis vertheilt wurde und die sich nini durch das Fortgehen der
beiden Mädchen in der Aussicht anf billige Genüsse betrogen sieht,
prügelt die Candóla halbtot (IV. .-lOl). Ähnlich ergeht es einem
andern Candóla, der im Begriff in das Thor von Benares zu
gehen, der Tochter des settlii begegnet mul von ihrer Schönheit
betroffen stehen bleibt. Das Mädchen, die durch den Vorhang
des Palankin, worin sie getragen wird, liindurchblickt, sieht ihn
und fragt: „Wer ist das?“ und da ihr geantwortet wird: „Ein
Candóla, o Edle“, wäscht sie mit den Worten: „Ach, ich sehe
etwas, was ich nielit sehen sollte“, ihre Augen mit wohlriechen­
dem Wasser und kehrt um. Ihre Begleitung schlägt den CanMla
mit Händen Und Füssen, bis er umfällt (IV. 376).
Es ist klar, dass sieh die Unreinheit der Person auch auf die
von ihr berührten Gegenstände erstrecken «lusste^); im Besondeni
war das der Fall bei allem, was auf die Nahrung ^ezug hatte.
Wenn wir uns daran erinnern, welche Bedeutung in religiöser
Hinsicht zu allen Zeiten das Mahl für die Arier gehabt hat, wie
die Gemeinsamkeit der Nahrang stets als äusseres Zeichen der
Gemeinschaft des Blutes gedient hat, so erscheint es als nahe­
liegend anzunehnieu, dass dieser Grundsatz der Ausschliessung
alles Unreinen von der Tischgemeinschaft aus alter Zeit über­
nommen, von der Familie auf die Kaste übertragen und hier zu
besonderer Schärfe ausgebildet worden sei. Doch darf nicht ver­
schwiegen werden,' dass Spuren einer derartigen Ausschliessung
niedriger Personen von der Theilnahme am Mahle, wie wir sic
im heutigen Indien beobachten können^), in den Jätaka, wenn

1) Das Nähere darüber siehe im neunten Kapitel.


*) Vgl. die unten S. 36 aus dem Bhaddasäla Jätaka citierte Stelle,
f) Senart, Revue des deux mondes, T. 125, p. 328: „Der Brah­
mane isst weder zur selben Zeit noch aus demselben Gefässe wie ein
Fremder oder ein Niederer, ja selbst wie sein eigenes Weib, wie seine
noch nicht geweihten Söhne“.
Ö. itapitel.

überhaupt, nur äusserst spärlich vorhanden sind. Die einzige


Stelle, die sich als Beweis für das Vorhandensein besonderer die
Tischgeineinschaft betreffender Regeln und Ocbräuche heranziehen
Hesse, steht noch dazu nicht in einem Jätaka selbst, sondern im
paccuppannavaffhu, in der einleitenden Erzählung zum Bhadda-
säla Jätaka (IV. 144 ff.). Hier wird erzählt, dass die Boten des
Kosala-Königs, ausgeschickt zu den Säkiya von Kapilavatthu,
um für ihren Herrn eine Tochter aus diesem Geschlechte heim­
zuführen, Bedenken äussern wegen der Reinheit ihrer Abstam­
mung; sie fürchten von den auf ilir Geschlecht stolzen Säkiya
betrogen zu werden und verlangen deshalb, die Tochter solle mit
ihnen zusammen eascn. Die Säkiya, welche ihnen thatsächlich
eine illegitime Stammesangehörige, nämlich die Väsabhakhattiyä,
die Tochter des Fürsten Mahänäma und einer Sklavin, aufhalsen
wollen, sind in Verlegenheit und wissen nicht, was sic thun sollen.
Mahänäma. sagt, sic sollten sich keine Gedanken machen, er
wüsste ein Mittel: während er ässe, solle man die Väsabhakhat-
Jiyä geschmückt hereinbringen, und, wenn er einen Mundvoll ge­
gessen hätte, ihm einen, Brief zeigen mit den Worten; „0 Fürst,
der König N. N. schickte einen Brief, hört doch erst diese Bot­
schaft“. Die Säkiya sind mit dem Plan zufrieden und, während
Mahänäma beim Essen sitzt, schmücken sie das Mädchen. Mahä-
näina ruft; „Bringt mir meine Tochter herein, sie soll mit mir
essen“. Nachdem man unter dem Vorwände, sie müsste erst ge­
schmückt werden, etwas gezögert hat, führt man sie herein. Sie
greift mit den Worten: „Wir wollen mit dem Vater zusammen
essen“ in die ^ eine Schüssel hinein. Mahänäma nimmt mit ihr
zugleicH einen Kloss und führt ihn in den Mund, sobald er aber
die Hand nach dem zweiten ausgestreckt hat, bringt man ihm,
wie verabredet, einen Brief. Er greift, indem er seine Tochter
zum Essen ermuntert, mit der rechten Hand in die Schüssel, nimmt
den Brief in die linke Hand und liest ihn; jene aber isst weiter,
während er die Botschaft erwägt. Als sie fertig ist mit dem
Essen, wäscht er sich die Hände und spült den Mund aus. Auf
diese Weise kommen die Boten zu der Überzeugung, sie sei seine
Tochter, und merken den Unterschied der Kaste nicht.
Nicht die Theilnahme der illegitimen Tochter an der Mahl­
zeit ist es, was der Vater zu vermeiden sucht, sondern das Essen
bie ttasten Im Allgemeinen. S1

der von ihr berührten Speise. Das erste Mal greift er ohne
Skrupel mit ihr zusammen in dieselbe Schüssel; sobald aber die
Hände der Unreinen das Essen berührt haben, ist es für ihn un­
rein ; er hütet sich einen zweiten Bissen |in dpn Mund zu führen
und lässt die Tochter allein weiteressen, ^dem Anscheine nach in
die Lektüre eines Briefes vertieft. Nicht das Essen an demselben
Tisclie, sondern nur das Essen aus derselben Schüssel, woraus der
Tischgenosse bereits gegessen hat, das Berühren der von ihm
vorher berührten Speise, ist das Kriterium für die Gemeinsam­
keit der Kaste.
Sonach können wir von einer speciell die Tischgemeinschaft
betreffenden Regel, welche die Ausschliessung Niedrigstehender
von dem gemeinsamen Mahle vorschriebe, nicht sprecheni); dage­
gen kann es keinem Zweifel unterliegen, dass Vorschriften,
die den Genuss der von Unreinen berührten und besonders der
von ihnen nachgelassenen Speise verboten und mit Strafe be­
legten, existierten und oft genug ihre AVirkung geltend machten.
Das Essen der von einem Canddla übrig gelassenen Speise
galt nach den Jätaka dem Brahmanen für ejn so schweres Vergehen,
dass es die Ausstossung aus der Kaste zur Folge hatte *). Im-Mätanga
Jätaka wird erzählt, wie sechzehntausend Brahmanen dadurch
Avieder zum Leben gebracht werden, dass ihnen Wasser, welches
vermischt ist mit dem yoji einem Canddla übrig gelassenen Reisbrei,
in den Mund getröpfelt wird. Die unmittelbare Folge dieser
Verunreinigung, an der sie selber doch völlig schuldlos sind, ist
ihre Ausschliessung aus der Kaste. Sie hören auf Brahmanen
zu sein (te hrähmand : ,imehi canddlucchitthakam pitan^ ti
abrdhmane Icarimsu. lA^. 388), und verlassen voller Beschämung
Benares. Diese Stelle — soweit ich gesehen habe, die einzige
in den Jätaka, wo von einer durch die Kaste verhängten Strafe,
*) Senart’s Ausführungen über diesen Punkt (Revue des deux
mondes, T. 125, p. 328 ff.), scheinen mir zu weit gegangen, weil sie
nicht auf alle Stufen der Entwickelung, die das indische Kastenwesen
durchgemacht hat, passen.
^ Nach Manu XI. 149 muss ein Brahmane, der von einem Südra
übrig gelassenes AVasser getrunken hat, drei Tage lang Icusa-AVasser
trinken, und ein Brahmane, der etwas von einem Weibe oder einem
Süd.ra übrig Gelassenes gegessen h^it, muss sieben Tage langÖersten-
wnsser trinken (XI. 153).
32 2. Kapitel.

also gewisseraiassen vou einer durcli sie ansgetibten Jurisdiktion


die Rede ist — klingt sehr legendenhaft; doch wird das thatsäch'
liehe Vorkommen einer Ausschliessung aus der Kaste, oder doch
zum mindesten irg ^ d einer andern schweren Sühne für das Ver­
gehen des Genusses unreiner Speise sehr wahrseheinlich, wenn
wir die realistische Schilderung der Satadhamma Jätaka (II. 82 ff.)
daneben halten.
Der Bodhi.satta, als CamMla wiedergeboren, unternimmt mit
einigen Reiskörnern als Wegzehrung und einem Esskorb versehen
eine Reise und trifft unterwegs mit einem aus einer reichen Brah-
manenfamilie des Nordwestens stammenden Jüngling zusammen, der
aus irgend einem Grunde beides nicht mitgenommen hat. Nach­
dem sie sich — wie oben, S. 26, schon erwähnt — gegenseitig
über ihre Kaste aufgeklärt haben, setzen sie ihren Weg gemein­
sam fort. Zur Frühstückszcit setzt sich der Bodhisatta an einer
Quelle nieder, wäscht sich die Hände und öffnet seinen Esskorb,
indem er den Jüngling auffordert mitzucssen. „Ich brauche nicht
zu essen, üandala^, lautet die Antwort. „Gnt“ , denkt der
Bodhisatta und nimmt,^ damit nichts übrig bleibe, nur soviel
aus dem Esskorb heraus, wie er braucht, und thut es in ein
Blatt. Dann bindet er den Korb zu, stellt ihn beiseite, isst und
trinkt. Nach dem Essen wäscht er sich die Hilnde und Füsse,
nimmt seinen Reis und den Rest des Essens mit und setzt
mit den Worten; „Komm, lass uns gehen, Jüngling“ seinen Weg
fort. Sie wandern den ganzen Tag; des Abends kommen sie
an ein Gewässer und nehmen beide ein Bad. Als sie damit fertig
sind, setzt sich der Bodhisatta an einem angenehmen Platz nieder,
öffnet seinen Korb und tängt an zu essen, ohne den jungen Brah-
manen aufzufordern mitzuessen. Der Jüngling, von der langen Tages­
reise ermüdet und von Hunger gequält, steht dabei und sieht zu,
indem er denkt: „Wenn er mir etwas zu essen giebt, werde ich
es nehmen.“ Der andere sagt nichts und isst weiter. Der
Brahmane überlegt: „Dieser CandäJa isst alles auf, ohne mir
etwas zu sagen. Ich will ihn nm ein Stück bitten; wenn er es
mir giebt, kann ich das Aeussere, das veninreinigt ist, weg­
werfen und den Rest essen.“ Er führt seine Absicht aus und
isst das vom Candäla übrig gelassene Essen. Sobald er aber
gegessen hat, ergreift ihn bei dem Gedanken, dass er eine von
bio Kasten irn Allgemeinen. 33

einem Candäln übrig gelassene Speise genossen und dadurch


eine seiner Kaste, seiner Familie, seinem Geschlechte, seinem
Lande unangemessene Handlung begangen bat, so gewaltige
Keue, dass er das Essen, mit Wut veri^isebt, wieder von sich
giebt. „Um einer geringfügigen .Sache| willen habe ich eine
unziemliche Tliat begangen“, so jammert er von heftigem
Kummer erfüllt und recitiert den Vers:
„Es w'ar eine Kleinigkeit und übrig gelassen und gegen
seinen Willen gab er es mir! Mir, der ich ein Brahraane meiner
Kaste nach bin! Was ich gegessen habe, das musste ich wieder
von mir g eb en !“
So klagt er und licschliesst des Lebens überdrüssig, das
für ihn nach einer solchen unziemlichen Handlung vvertblos ist,
durch Hungertod zu sterben. Er geht in den Wald und kommt,
da er sich vor niemandem blicken lässt, hülflos um.
Die Insher angeführten Beispiele, die doch in vieler Jiin-
sicht als typisch gelten können, fügen sich zu einem Bilde zu­
sammen, das uns die damalige Gesellschaft als von festen, durch
traditionelle Sjtte oder durch Vorschrift (ter Kaste aufgerichteten
Schranken durchzogen erscheinen lässt. Mochte auch gerade in
den östlichen Ländern, wo die Autorität der brahmanischen
Theorie weniger unangefochten herrschte, die Praxis diese
Schranken oft genug .durchbrechen, eine scharfe Sonderung der
verachteten Volksstämme von der übrigen Bevölkerung hat auch
hier zweifellos bestanden. In den Augen des vornehmen Ariers
sind die niederen Kasten wie die Canddla unrein. Schon ihr
Anblick gilt als verunreinigend; darum müssen sie vtm der mensch­
lichen Gemeinschaft ausgestossen ausserhalb der Stadt in einem
Dorf für sich wohnen, durch niedrige Verrichtungen ihr Leben
fristend. Dass unter diesen Umständen eine Vermischung mit
solchen als unrein geltenden Elementen zu verhindern gesucht
wurde, erscheint als selbstverständlich. Sicherlich existierten
schon von Alters her für die vornehmen arischen Familien ge­
wisse die Heirath regelnde Gebräuche, die sich nach der Ein­
wanderung in Indien, als die Gefahr einer Vermengung mit den
eingeborenen Stämmen und eines Aufgehens in ihnen das arische
Volk bedrohte, zu festen Satzungen ausgebildet haben werden,
deren Existenz auch in den Jätaka nachweisbar ist. Wenn im
1
3
u 2. iCapitel.

Mätaüga Jätaka erzälilt wird, dass der Candäla die se#Äi-Tochter


zur Frau erhält, so verdankt er das uur seiner Eigensehaft als
Bodhisatta: „Denn der Entschluss eines solchen“ — heisst cs
IV. 376 — „gelangit immer zur Ausführung“. Es wird im weitern
Verlauf der Erzählung ausdrücklich hervorgehoben, dass er sich
einer Ueberscbreitung des Unterschiedes der Kaste nicht schuldig
macht (jätisambhedavUiliJimmtm al'atvd), d. h. dass er sich des
geschlechtlichen Umgangs mit der ihrer Kaste nach weit über
ihm stehenden seWÄUTochtcr enthält.
Im Allgemeinen und dem Princip nach, werden wir annehmen
können, waren die jä ti jener Zeit endogam; die Heiiath inner­
halb der eigenen jä ti galt als Regel. Ucberall in den Jätaka
tritt uns das Bestreben die Familie durch Ileirath innerhalb der
eigenen Standes- und Berufsgenossen fein zu erhalten und nicht
durch Vermischung mit niederen Elementen herabzudrücken,
augenfällig entgegen. Wo die Eltern den Wunsch hegen den
Sohn zu verheirathen, suchen sic ein Mädchen aus gleicher Kaste
für ihn ausfindig zu machen oder geben ihm den Rath: „.Nimm
dir ein Mädchen aus eiuer Familie, die derselben Kaste angehört
wie wir“ [ekam samajätikäkulä kiimärikam ganha. III. 422).
Der brahmanisclie Ackerbauer verheirathet seinen Sohn an die
Tochter einer ebenfalls der Brahmanenkaste angehörigen Familie
{so [brähmano]piittassa vayappattassa samänakulato kumärikum
änesi. III. 162. Aehnlich IV. 22)-, ausdrücklich geben die brah-
manischen Eltern den Leuten, die .sie ausschicken, um für ihren
Sohn eine Frau zu suchen, den Auftrag ein Brahmanenmädehen
heim7,xihr\ngenJJ)rä7)ia7inktimärikam änetha. III. 93). Neben den
Brahmanen sind es vor allem die reichen und vornehmen bürger­
lichen Familien, die sich bemühen Reichthum und Vornehmheit
durch standesgemässe Heirath zu erhalten: der Sohn einer guten
Familie {kulaputta) wird von den Eltern mit der Tochter einer
derselben jä ti angehörenden Familie verheirathet {assa mätä-
pitaro smnänajätlyam kulato därikam änayimsu. I. 199). Auf
die Neigung der jungen Leute wurde anscheinend wenig oder
gar kein Gewicht gelegt; fast immer lesen wir, dass die Eltern sich
miteinander verständigen, ohne ihre — nebenbei bemerkt erwach­
senen— Kinder zu fragen: dem^ Bodhisatta, der in einen» Dorf
unweit Benares in einer sfaÄajjöti-Familie wiedergebt^n. ist.
t)ic Itasteii ill! Atltfemeiueui 3&

führen die Eltern eine Tocliter von guter Familie aus Benares
KU {kuladhitaram änesum. II. 121), und der in einem Markt­
flecken der ProviuK ^vohneude seffhi wirbt für seinen Sohn um
die Tochter eines settM in Benares (II. ?25^i).
Trotz alledem scheint es mir zu w^it gegangen, wenn wir
von der strikten Geltung eines Gesetzes de» Endogamie sprechen
wollten; cs kommen Fälle in den Jataka vor, welche die um
die Kaste gezogenen Schranken nicht als unühersteigbar erscheinen
lassen und so die scharf ausgeprägten Linien, die wir nach den
zahlreichen die lleirath innerhalh der Kaste als Kegel hinstellen­
den Beispielen anzunchmen geneigt sind, wieder verwischen.
Wäre die Heirath innerhalb der Kaste mehr als ein allgemeiner
Brauch, wäre sie ein durch die Kaste vorgeschriebenes Gesetz
gewesen, so hätte seine üehertretung nothwendigerweise die
Nichtanerkennung der in einer ungesetzlichen Ehe erzeugten
Kinder zur Folge gehabt. Das scheint aber thatsächlich durch­
aus nicht immer der Fall gewesen zu sein. A\Tr sahen (oben S. 16),
dass der puroTiita den mit einer Hetäre gezeugten Sohn, nachdem
er seine Identität fcstgestellt hat, als zu seiner eigenen, der
brahmanisehen Kaste gehörig anerkennt; ein Faktura, das,
verallgemeinert, uns den Einfluss der Kaste im realen Leben
als sehr gering veranschlagen Hesse. Sind wir indessen zu
einer solchen Verallgemeinerung berechtigt':' Es scheint fast so,
wenn wir die einleitende Erzählung zum Bhaddasäla .lätaka (IV.
144 ff.) lesen, wo die Frage, ob die einer niederen Kaste ange­
hörende Frau eines khoftit/a und die mit ihr erzeugten Kinder als
gleichberechtigt anzusehen seien, zum Gegenstand einer - princi-
piellen Erörterung zwischen Buddha und dem Kosala-Köuige ge­
macht wird. Dieser hatte — so wird dort erzählt — einen Boten
nach Kapilavatthu geschickt und um die Hand einer Sakya-Tochter
angehalten. Die Sakya-Fürsten, einerseits wenig geneigt seinem
Wunsche zu entsprechen'*), andererseits den Zorn des Königs,

') Vgl. ferner die einleitenden Erzählungen zum Asitäbhu Jataka


(II. 229) und zum Suvannamig-a J. (III. 182).
*) Sie fürchten die Tradition der Familie (kulararnsa) zu ver-
letzeui, der zufolge die Sakya-Töchter nur an Sakya verheirathet
werde^L. dürfen. Vgl. Weber, JndiSche Studien, Bd. 5. S. 427.
äö 2. Kapitel.

ZU dein sie in einem Aljliängijjkcitsvfiliältniss stehen, fürchtend,


beschliessen ihm nnf Anvathen des ^iahanama dessen To.ehter,
die Vasabhakhattiyä zn scliiekcn, die zwmr mütterlichersdits von
einer Sklavin abstavune, aber doch einen khatünn zum Vater
habe. Die Boten lassen sieh — in der oben S. ilO erzählten
Weise — durch eine List übertölpeln nnd bringen die 'J'oehter
des Mahänäma ihrem Könige, der sie zn seiner Ilanptgattin {(Hjua-
mahes?) macht nnd einen Sohn mit ihr zeugt. Dieser Avünseht
hcrangewachsen die Familie seines Grossvaters zn besuchen nnd
nimmt von seiner Mutter, die sich vergeblich bemüht hat ihn
zurückznhalteu, einen Brief mit nach Kai)ilavatthn, worin sie die
V'^crwandteii bittet ihren Sohn den Untersehied seiner Geburt
nicht merken zu lassen. Das geschieht denn auch, so gut cs
angeht: Er wird in die Audienzlialle geführt und seinen V^cr-
w’andten vorgestellt. „Dies“ — sagt man zu ihm — „mein Lieber,
ist dein Grossvater, dieser hier dein Oheim“ . Er macht die
Ennde, alle ehrfurchtsvoll begrüssend, wundert sieh freilich, dass,
während er selbst von dem fortwährenden Sichverncigen sehlicss-
lich Rückenschmerzen bekommt, er niemanden sieht, der sich
vor ihm verbeugt. Aber die Sakiya wissen seine Bedenken zu
zerstreuen, indem sie ihm erklären: „Die jungen l'rinzen, mein
Lieber, sind aufs Land gegangen“ , und überhäufen ihn mit
LiebensAvürdigkeiten. Nach einigen Tagen zieht er mit grossem
Pomp wieder ab. Nun aber Aväseht eine Sklavin die Bank, auf
der er in der Andienzhalle gesessen hatte, mit Milchwasser ab'),
und ruft dabei laut aus: „Auf dieser Bank hat der Sohn der
Sklavin Vasabhakhattiyä gesessen“. Ein Mann aus dem Gefolge
des Prinzen, der seine Waffe vergessen hat nnd umgekehrt ist,
hört diesen Schmähruf, fragt nach der Ursache, und erzählt, als
er den Zusammenhang erfahren hat, die Geschichte \Aciter. So
erfährt auch der Kosala-Köuig die Sklavenabkunft seiner Frau:
zornig entkleidet er sie und ihren Sohn aller Ehren und lässt
ihnen nur das Sklaven und Sklavinnen Znkömmlichc verabfolgen.
Einige Tage sjjätcr kommt Buddha in den Palast, und der
König erzählt ihm den Vorfall, indem er sich über den Betrug
seiner VeiAvandten bcscliAvert. Der Meister entgegnet ihm, dass

*) Vgl. oben S. 29. Z. 16 v. o,


Dio Kastßn iin Allgemeinen. 3t

zwar die ^äkiya Unreclit -gehandelt hätten, sie hätten iliin ein
Mädehj^n aus gleicher Kaste geben sollen, dass aber seine Gattin
eine Königstochter sei und die AVeihe ini Hause eines khaftiya-
Königs empfangen habe', ebenso wie aueh sein Sohn ein Königs-
Sühn sei : „d en n “ fügt er hinzu ,dic alten Weisen handelten
nach dem Grundsatz: d ie F a m i l i e d e r M u t t e r ni a c h t
n ic ht s aus, die F a m i l i e des V a t e r s allein ent­
s c h e i d e t “ {mätigottam näma lim karissati, pifigotfani eva
innnüm m \, und erzählt ihm als Beweis das Katthahäri .Jätaka.
Haben wir nun in diesem, dem Buddha in den Mund ge­
legten Ausspruch den Niederschlag einer zu seiner Zeit im Volke
verbreiteten Anschauung zu sehen, oder kommt die herrschende
Auffassung in der spontanen, durch keine Eeflexionen beeinflussten
Handlungsweise des Königs zum Ausdruck, der den Sohn einer
(Mni nicht als ebenbürtig anerkennt, sondern ihn zusammen mit
seiner Mutter, nachdem er ihre Sklavenabkunft erkannt hat, unter
die Sklaven verweist ? Die Frage lässt sieh kaum mit Sicher­
heit beantworfen; manches scheint mir für die thatsächlichc Gel­
tung des von Buddha aufgestelltcu Satzes zu sprechen. Begegnen
wir doch einer ähnlichen Tendenz, wie sie in Buddha’s Ausspruch
liegt, selbst in den brahnianisehcn Gesetzbüchern; auch hier
tindet sich das Princip ausgesprochen, dass — bei einer Elic
eines Höherstehenden mit einer der Kaste nach Niederen —
die Kaste des Vaters in erster Linie entscheidet und für die des
Sohnes massgebend ist *). Andererseits scheint doch die An-
schaunng, wonach die Ehe eines deija mit einer iS'MiiiYf-Frau für
verwerflich gilt, in den Gesetzbüchern vorzuwiegeiT; man gestattet
zwar, selbst einem Brahmanen, eine Sudrä neben anderen Frauen
der höheren Kasten zu heirathen, fügt aber hinzu, dass solche
Hcirathen mit .Sicherheit die Degradation der Familie nach sich
ziehen *). Wenn wir zu diesem Umstand das aus den Jätaka un­
bestreitbar hervorgehende Bestreben eine Herabsetzung der eignen

') Manu X. 6: „Söhne, die von zwiefach Geborenen mit Frauen


der nächst niedrigen Kaste erzeugt sind, erklären sie für ähnlich (dem
Vater hinsichtlich der Kaste), aber getadelt wegen des der Mutter an­
haftenden Makels.“
3) Manuln. 15: „Zwiefach Geborene, die in ihrer Thorheit Frauen
aus niedriger Kaste heirathen, bringen ihre F.amilien und ihre Nach-
38 •2. Kapitel.

Familie durch Vermischung mit niederen Kasten zu vermeiden


hinzunehmen, ferner die Thatsache erwägen, dass auch in den
griechischen Berichten *) das Verbot der lleirath zwischen den ver­
schiedenen Klassen als ein charakteristischer Zug^def imUschen
Gesellschaft hervorgehoben wird, so möchte ich doch glauben,
dass der König in der Degradierung seiner Gattin und des
mit ihr gezeugten Sohnes der allgemeinen Sitte und im Beson­
deren den Traditionen seines Standes folgte. Ausnahmen —
das können wir, w’enn es nicht schon an sich selbstverständ­
lich wäre, aus dem Satze entnehmen — kamen vor, und dahin
gehört auch das im Katthahäri Jätaka iT. 1.34 ff.) erzählte Vor-
kommniss, nämlich die Einsetzung einer llolzsammlerin {loffha-
Tiärikä) in die Stellung der agganiahest und die Uebertragung
des Vicekönigthums aji den unehelichen Sohn; dahin gehört die
(ttbrigeus dem pdccuppanmicafthn des Kummasapinda Jataka
111. 406 angehörende) Geschichte von der Königin Mallikä, die
vom Kosala-Könige aus dem Hause ihres Vaters, eines Aeltesten
der Kranzbinder [mälakthuijetfliakd), geholt und zur Hauptgattin
gemacht wird. Es sind Ausnahmen, welche die Geltung des
Princips der Endogamie als Kegel bestätigen, dagegen beweisen,
dass die Schranken der Kastenordnung nicht unüberschreitbar
waren, vor allem nicht für jemand, der wie der König Uber den
Vorschriften der Kaste stand und eine Macht verkörperte, die,
w'enigstens in jener Zeit und in den Gegenden Indiens, wovon
wir reden, noch nicht durch priesterlichen Einfluss wesenlos ge­
worden war, die politische Macht, den Staat.
Worauf cs uns bei unsern bisherigen Untersuchungen ankam,
w'ar zu zeigen, dass wir gerade die Attribute, welcbe die Kaste
der brahmanischen Theorie mit der modernen Kaste gemein hat,
und in denen wir das Wesentliche einer Kaste erblicken zu
müssen glauben, bei der jd ü der Pali-Texte wiedertinden, und
dass wir in ihr — ohne das Vorhandensein einer strengen Kasten­
ordnung zu behaupten — einen Faktor von mächtiger, tief in
das Leben der Gesannntheit und des Einzelnen einschneidender

kommen sclinell auf die Stufe der Sildra.“ Vgl. V.asishtlia 1. 25—27;
Apastamba I. 18. 33.
1) Vgl. das weiter unten (S. 41 Anm.2) angeführte Citât aus Arrian.
Die heimatblosen Asketen. 39

Wirkung .zu erkennen liaben. Xunniclir wird cs .sich fragen, wie


die Kasten der damaligen Zeit im Einzelnen aussalien, ob und
Ifl wfc weit-wir berechtigt sind auf alle die zahlreichen Gruppen
der ijidischcn Gesellschaft, die uns eutgegentreten werden, die
Bezciehmmg ,^Kaste“ anzuwenden. *

3. Kapitel.
Die lieimathlösen Asketen.
Bevor wir jedoch daran gehen den Bau des socialen Körpers
zu zergliedern und in seinen einzelnen Theilen näher zu be­
trachten, müssen wir auf eine Thatsaclie hinweisen, die für die
ganzen Kulturverhältnisse des Ostens und insonderheit für die
Stellung der herrschenden Klasse und des Volks gegenüber der
brahmanisehen Kaste von entscheidender Bedeutung gewesen ist,
nämlich die Thatsaclie, dass der ihatfiyn nicht minder wie
der Brahmane; ja dass selbst Angehörige des bürgerlichen Standes
der Welt entsagten und als Einsiedler, aus^serhalb der menschlichen
Gesellschaft und folgcweise ausserhalb jeder Kastenordnung, im
Walde lebten. Und zwar begegnen wir dieser Erscheinung nicht
etwa als einer Ausnahme,'einer auffallenden Handlung, von der als
von etwas Ungewöhnlichem, Ausserordentlichem gesprochen wird;
nein, die Sitte scheint beim Könige und beim Bürger so allgemein,
so selbstverständlich wie beim frommen Brahmanen. Wir haben
hierin meiner Ansicht nach den Schlüssel zu dem zu sehen, was
man oft als eine sociale Reform des Buddhi,sniuS hat hinstellen
wollen, was aber in Wirklichkeit nur eine Weiterführung schon
bestehender Verhältnisse gewesen ist, ich meine die Zulassung
aller, einerlei welcher Kaste sie angehörten, zur buddhistischen
Gemeinde. —
AVenn in späteren Zeiten, als die Anhänger Buddha’s sich
zu einer organisierten Gemeinde zusammengeschlossen und be­
stimmte Ordnungen eingeführt hatten, die Aufnahme der buddhi­
stischen Gläubigen in den Orden an den Akt der Weihe gebunden
war und dieser als die jmhhajjü, das llinausgehen, bezeichnet wurde,
so schuf mau damit keine NeutTung; auch wurde dadurch nicht
40 3. Kapitel.

etwa ein aus dem brahmanischen Recht bekannter Vorgang,


nämlich der Eintritt der Brahmanen in den Stand des Wald­
einsiedlers {vätmprastha), auf das buddhistische Gemeindeleben
übertragen. Schon vor Buddha s Zeit war die Sitte des Austritts
aus dem weltlichen* Stand, des Fortziehens aus der Heimath in
die Einsamkeit des Waldes nicht auf die Brahmanen beschränkt
gewesen. Wie er selber, ein Jchuttiya aus dem stolzen Ge-
schlechte der Sakya-Fürsten, Glanz und Ueberfluss des weltlichen
Lebens mit dem heimathlosen Stande eines Asketen vertauschte,
so folgten ^pit ihm andere „Söhne vornehmer Familien“ (kulaputta)
dem Zuge jener Zeit und verliessen ihre Heimath, um in den
Besitz „der höchsten Vollendung heiligen Strebens“ zu ge­
langen 1). Unter den Jüngern, die seiner Lehre anhangeu,
finden wir neben jungen Brahmanen Angehörige seines eigenen
Standes und Söhne reicher Kaufleute und hoher Beamten. Sie
alle haben wir uns nicht als Glieder einer wohlorganisirten Mönchs-
gemeiuschaft vorzustellen — eine solche wird sich erst Jahr­
hunderte später herausgebildet haben — sie sind vielmehr nichts
anderes als die tüpasa oder samana, denen wir in den Jätaka
so oft begegnen, Avic sid sich um die Uerson eines Lehrers igatm-
satthä) schaaren und seinem Worte lauschen.
Man Avird mir viclleiclit entgegenhaltcn, dass gerade in
diesem Punkte die .Jätaka nicht die thatsächlichen Verhältnisse
einer vorbuddhistischen Periode wiedergeben, sondern dass ihre
Bearbeiter die späteren Einrichtungen des buddhistischen Ge­
meindelebens auf frühere Zeiten übertragen haben. Zu dieser
Annahme liegt indessen kein zAvingender Gruiid vor; denn erstens
geht die Möglrehkcit, dass alle arischen Inder in alter Zeit den
hauslosen Stand ergreifen konnten, auch aus den brahmanischen
Gesetzbüchern hervor^). Sodann aber, und das erhebt meines
Erachtens die Richtigkeit der Jätaka-Darstellungen über allen
Zweifel, finden Avir in den Berichten des Megasthenes, der etAA'a
um das Jahr ;300 v. Clir. als Gesandter des Seleukos Nikator am

1) Siehe Oldcuberg, Baddha, S. 158.


Eine Beschränkung auf die Brahni.anen lässt sich aus Manu
nur dann folgern, wenn mau an den Stellen, wo vom hauslosen Stande
eines dvija die Rede ist (V. 43; VI. 40 ff., 85, 91, 94) unter diesem nur
einen Brahmanen verstellt.
Die heimathlosen Asketen. 41

Hofe des Candragnpta in Pätaliputra — also im östlichen Indien,


recht eigentlich in der Heimath des Buddhismus — weilte, dieselbe
Thatsache wieder. Er stellt an die Spitze der indischen Gesell­
schaft, die er in sieben fevri theilt, als ersites y^vo^ d ^ (Topi(jT«i
und sagt von ihnen, dass sie wiederum / in*zwei Ttvii zerfielen
nämlich in die Bpaxpccvai und die Zapjuavai. Während er unter
den ersteren die Brahmanen überhaupt versteht — die er, vcr-
niuthlich veranlasst durch das Faktum, dass sie zum Theil in ähn­
licher Weise wie die mmana das Leben von Einsiedlern führten, mit
diesen zu einer Klas.se vereinigt — passt die Beschreibung, die
er von den Zappavai entwirft, auf die samana oder Asketen
unseres Textes^); vor allem aber — und darauf kommt es uns
hier an — passt auf sie die Behauptung, die in den griechischen
Berichten irrthümliclierweise auf die (TocpicfTai im Allgemeinen be­
zogen wird, dass nämlich, während sonst weder Heiratheu zwischen
den einzelnen Klassen gestattet wären noch ein Hinübertreten aus
einem Benif in einen andern zulässig wäre, in diesen S t a n d
je d e rm a n n e i n t r e t e n dürfe^).
Auch in der Sanskritliteratur kommt es vor, dass ein Nicht-

Strabo, Geographica, Lib. XV. Cap. 1. 60: Toü<; hk fappovai;


(für lappävai;), to Oi; piv ¿vTipoTdtTou«; 'YXoßiou? cpt]aiv övopdZcaSai, Zuivxai;
iv T«ii‘ öXön; dirö (puXAuuv kai Kapirüiv oYpiuiv, iaefjTai ö’ iyguv ditö (pXoiciJv
bevöpeiuuv, dqppoftiaiiuv sai oivou.
2) Arriaui Indica, Cap. XII. 8. 9: fapieiv hk ixipou Y^veoc; ofi
Bipii, otov toTci fiaipYoTöiv ¿k to O bppioupYiKoö, ipiraXiv oöbi bOo rix-
va<; iiriTr|b6i!i£iv xöv aiiTöv, oubi toöto Bipi;' oiibi dpeißeiv iE iripoi) Y^^eoi;
ek i'T€pov, otov ^eaipYiKÖv ¿k vopiuui ftviaOai, ü vopia 4k bripioupYiKoO.
MoOvöv atptcnv dveTrai, öoqpKJxüv ¿k iiavxöi; ■fiveoi; vEvioBdi’ öxi oö paXOasd
xoiöi öocptaxr)öiv eiöl xd irpavpaxa, dXXd ndvxtuv xaXanrtupdxaxa. Abwei­
chend davon lieisst es bei Strabo XV. 1. 49, dass jeder Klasse ihr be­
stimmter Beruf zugewiesen sei, den sie mit einem andern nicht ver­
tauschen düric, dass aber die qnXöaoqpoi eine Ausnalnne macliten,
d. h. jeden Beruf ergreifen dürften. Während das, was bei Arrian
von den ooqpiötai im Allgemeinen gesagt wird, nur in Bezug auf die
samana, nicht auf die Brahmanen richtig ist, gilt, was Strabo von den
(piXööoipoi überhaupt bemerkt, nur von den Brahinauen, nicht aber von
den Asketen. Beide Quellen ergänzen sich und bestätigen so das Re­
sultat, zu dem uns auch die Jätaka führen: dass sich nämlich einer­
seits die Asketen aus allen Ständen rekrutierten und dass andererseits
von den Brahmanen die vei-schied«nstfen Berufe ausgeübt wurden.
42 S. Itapitel.

brahmane zribi Asketentlmni Übertritt, und namentlich der räjarsM,


der König, der seinen Thron anfgiebt und Asket wird, ist keine
vereinzelte Erscbeiming. Bekannt ist die l^rzäblung aus dem
MmAyana vom Streite zwischen Vasishtha und Vi^vämitra. Um
die Kuh des heiligen Vasishtha zu erlangen, begiebt sich der
König Vii^vainitra, nachdem er seinem Sohn die Regierung über­
tragen hat, in die Einsamkeit des Waldes, wo er sich durch ge­
waltige BussUbungen die Kraft zur Besiegung seines Gegners zu
erwerben bemüht. Er gelangt durch seine Askese in den Besitz
der Götterwatfen und greift nun von Neuem den Vasistba a n ; aber
dieser ist ihm durch seinen Rang als Brahmane überlegen. Da
beschliesst der König in der Erkenntniss, dass nur ein Brahmane
den Brahmanen besiegen könne, durch die härtesten Kasteiungen
die Brabmanenschaft zu erringen. Nach tausend Jahren strengster
Askese wird ihm vom Brahma der Titel eines „königlichen
Weisen“ {räjarsM) zuerkannt; damit nicht zufrieden büsst der
König weiter, bis er endlich selbst die Götter gefährdet und auf
ihre Bitten vom Brahma zum Range eines Brahmanen erhoben
wird.
Nun kann man alferdings in diesem Falle, da ja Visvämitra
durch seine Busse einen besonderen, vorübergehenden Zweck ver­
folgt, nicht eigentlich von einem Uebertritt des Königs in den
Stand des Asketen sprechen; doch wird wiederholt im Räraäyana
auf die Sitte, dass Könige im Alter die Herrschaft mit der Wald­
einsamkeit vertauschten, hingedeutet: so z. B. wenn Lakshmana
seinen Bruder Räma darauf binweist (II. 23. 26), dass „nach
dem Brauch der alten königlichen Weisen (pürmräjarsMvrittijä)
der Aufenthalt ^m AValde eintrete, wenn man die Unterthanen den
Söhnen anvertraut hätte, damit sie sie wie Kinder beschützten“ ;
ferner in den Worten des Räma (II. 94. 19): „Dies nannten die
königlichen Weisen {räjarshai/ah), meine Vorfahren, einen Göt­
tertrank, den Aufenthalt im Walde zum Zwecke der Erlangung
des Daseins nabh dem Tode.“
Sehr oft begegnet uns die Gestalt des räjarshi im Mahä-
bhärata. In der berühmten Sävitri-Episode des dritten Buchs
wählt sich die Sävitri als Gatten den Satyavant, den Sohn des
blinden, seines Reiches beraubten Dyumatsena, der mit seiner
Die heimathloeeti Asketen. 43

Gattin und dem Sohn im Walde weilend Askese übt^). Im H inten


Buche wird erzählt, wie Duryodhana dem j König Yuddhishthira
das umstrittene, Königreich aus freien Ötücl|en^ anbietetj« in d e m ^
erklärt, er wolle in den Wald gehen, in zwei Thierfelle gekleidet
(vnnam eva gamishijämi vaaäno fhj'igacarmani. IX. 31. 52).
Yuddhishthira schlägt das Anerbieten aus und fordert ihn zum i?^ei-
kampf auf; aber nachdem Duryodhana besiegt ist und sein Reich
dem Yuddhishthira zufallt, fasst dieser, selbst der Herrschaft über­
drüssig, den Entschluss sich im Walde der Busse hinzugeben.
„Das geschehene Unrecht“ — setzt er seinem Bruder Arjuna ausein­
ander (XII. 7. 37 ff.) — „wird durch Tugend getilgt, durch offenes
Bekenntniss, Reue, AJuiosenspenden oder auch durch Kasteiung,
durch Weltentsagung, Pilgern zum Wallfahrtsort oder durch Hersagen
der heiligen Texte. Wer der Welt entsagt hat, kann nicht wieder
sündigen, so lehrt die Offenbarung. Wenn die Offenbarung lehrt,
dass, wer der Welt entsagt hat, weder Geburt noch Tod kennt,
dann geht er, nachdem er seinen Sinn darauf richtend den rechten
Pfad gefunden hat, in das Brahma ein. So will ich denn, un­
abhängig, ein Weiser, im Besitz der Erkenntniss in den Wald
gehen, von Euch allen Abschied nehmend“.
In der späteren klassischen Sanskritpoesie finden sich zahl­
reiche Xachahmungen dieser alten Erzählungen, u. a. im Raghu-
vamia, wo cs vom Raghu heisst, dass er „sein Herz von der
Sinneswelt abwendend dem jungen Sohn als Zeichen der könig­
lichen Würde den weissen Sonnenschirm verlieh und sich zusam­
men mit der Königin in den Schatten der Bäume des Einsiedler­
waldes begab; so wollte es der Familienbrauch bei *den Ikshväku,
wenn ihre Jugend geschwunden war“ (III. 70). „Denn“ -—^heisst
es an einer andern Stelle (VIII. 11) — „die Nachkommen des
Dilipa führten im Alter, naebdem sie ihren tugendhaften Söhnen
die Herrschaft übertragen hatten, in ernster Selbstzucht das Leben
von Asketen, bekleidet mit der Rinde von Bäumen.“
Somit war, wenn auch solche Fälle in der brahmanischen
Literatur in der Kegel als etwas üiigewöbnlichcs ^), als die Hand-
1) III. 294. 9:
aa hälavatsayä aärddham ^h^yayd prasthito vanam
niahäranyam yatas cdpi tapas i^pe mahdvratah.
2) Mau beachte, das.s Visvamitra mit seiner Busse einen besonderen
u 3. Kapitel.

lung eines sagenhaften, Königs der Vorzeit berichtet werden, und


wenn auch des Oefteren — so in den späteren Partien des
Mahäbharata — ^die Berechtigung einer derartigen Handlungs­
weise in Zweifel gezogen wird'), der Vorgang, dass ein König
die Herrschaft seinem herangewaehsenen Sohn übertrug und selbst
in die Einsamkeit des Waldes zog, auch in den brahmanischen
Ländern keineswegs unerhört: charakteristisch aber für die Kultur
des Ostens, wie sie sich in den Jätaka abspiegelt, wird die Er­
scheinung des heimathlosen Asketenthums durch die üni versah tat,
womit sie hier auftritt.
Nicht blos lebensmüde Greise sind es, die der Welt ent­
sagen, sondern Könige, die im unbestrittenen Besitz ihrer Herr­
schaft und in der Blüthe ihrer Manneskraft stehen; junge Prinzen
ziehen das entbehrungsvolle Leben eines Asketen dem Glanz der
Herrschaft vor; reiche Kaufleute verschenken ihr Vermögen und
Familienväter verlassen AVeib und Kind, um sich in den AVäldem
des Himälaya eine Hütte zu erbauen und sich von Wurzeln und
Früchten zu nähren oder durch Erbetteln von Almosen ihr Leben
zu fristen. Der Gedanke an die Vergänglichkeit der irdischen Güter,
an die Nichtigkeit des menschlichen Daseins giebt in der Regel
den Anstoss zu dem Entschluss der AVelt zu entsagen. Aehnlichc
Erzählungen,, wie wir sie aus den heiligen Texten der Buddhisten
von Buddha selbst und seiner Trennung von der Heimath kennen ^),
begegnen uns auch in den Jätaka und sind zum Theil wie jene

Zweck erreicheji will, dass Dyuraatsena seines Reiches beraubt ist, dass
Duryodhana den Verlust der Herrschal't vor Augen hat, und dass
Yuddhishthira über den Tod seines Bruders Karna betrübt ist.
') Vgl. E. W. Hopkins, The social and m ilitary position of the
ruling caste in ancient India, as rejjresented hy the Sanskrit Epic.
Ini Journal of the American Oriental Society, Vol. 13, p. 179f. Hopkins
spriclit hier vop dem Uebertritt eines Königs zum Asketentlium als
von einem caste-exchange. Ein Wechsel der Kaste liegt aber doch in
dieser Handlung an sich nicht, höchstens dann, wenn ein König, wie
es vom Visvämitra berichtet wird, sich bemülit durch seine Busse ein
Br.ahmane zu werden. Die priesterlichen Bearbeiter des Epos mochten
allerdings in dem Aufgeben der Herrschaft und dem Ergreifen des
hausloseu Standes, da sie letzl^res für ein Vorrecht der Brahmanen
hielten, einen ihrer Ansicht nach unstatthaften Kastenwochsei erblicken.
**) Vgl. Oldenberg, Buddha, S. 105 ff.
bic heimatiiloticu Asketaii. 45

Von grosser poetisclicr Schönheit. So wird im Yuvanjaya Jätaka


(IV. 119 ff.) erzählt, wie der Kronprinz Yuvanjaya eines Tages in der
Frühe seinen Wagen besteigt und sich mit einen| glänzenden Gefolge
zu einer Lustbarkeit in den Park begiebt. ¡Upd da er auf den
Blättern der Bäume, an den Spitzen der Grashalme und in den
Fäden der Spinngewebe Thautropfen wie Perlen an einem Netze
erglänzen sielit, fragt er den Wagenlenker, was das sei. „Das
sind Thautropfen, o König, die zur Zeit des Reifes entstehen“,
antwortet jener. Am Abend, als der Kronprinz wiederkommt, ist
der Thau verschwunden; er fragt den Wagenlenker: „Freund,
wo sind die Thautropfen, ich sehe sie nicht mehr.“ „0 König,
beim Sonnenaufgang zergehen sie alle und verschwinden in der
Erde“. Als der Prinz das hört, ruft er bekümmert aus: „Auch
das Leben’) dieser Wesen ist dem Thautropfen, der an der Spitze
des Grashalms liängt, ähnlich; ich will, ehe mich Krankheit, Alter
und Tod bedrängen, von meinen Eltern Abschied nehmen und
Asket werden.“ So erweckt ein Thautropfen in ihm den Ge­
danken an die Nichtigkeit des Daseins^); er begiebt sich nach
Hause zu seinem Vater, der in höchstem Prunk und Schmuck in
der Gerichtshalle sitzt, begrüsst ihn ehrfurchtsvoll und bittet ihn
den hauslosen Stand ergreifen zu dürfen:
„Den von Freunden uijd Ministern umgebenen Herrn der
Wagenlenker verehre ic h ; ich will hinausgehen in die Einsam­
keit, o grosser König, das erlaube mir der Herrscher.“
Der König aber sucht ihn zurückzuhalten und rccitiert die
zweite Strophe:
„Wenn es dir an Freuden fehlt, ich will sie dir ver­
schaffen; wer dich verletzt, ich w ill’s ihm wehren, geh nicht
fort, o Yuvanjaya.“
Darauf entgegnet ihm der Prinz:
„Nicht fehlt es mir an Freuden, nicht weiss ich jemand,
der mich kränkt;- doch ich wünsche ein Licht anzuzünden,
das das Alter nicht verlöscht.“

*) jivitasamklidräpi, eigentlich „die Lebenserscheinungen, das was


an. dem Leben real zu sein scheint.“
*) iti ussavabindum eva ärammanam katvä dditte rdya tayo
bhave pas.santo, wörtlich; „indem er so den Thauti'opfen als Ausgangs­
punkt nehmend die drei Zustände (Krankheit, Alter, Tod) wie Flammen
ansieht“.
46 3. Ivapitel.

Den wiederholten Bitten des Vateis gelingt es nicht ihn


von seinem Vorhaben abzubringen, und auch der flehenden Mutter
hält er entgegen:
„Wie ein Xbautropfen am Grashalm beim Sonnenaufgang,
so {vergänglich) ist das Leben der Mensclien; suche mich nicht
zuriickzuhalten, liehe Mutter.“
Als ihm schliesslich der König die Erlanbniss ertheilt hat,
verlässt er zusammen mit seinem jüngeren Bruder Yndhirthila die
Stadt; die sie begleitende grosse Volksmenge schicken sie zurück,
begeben sich beide in den Himalaya, und indem sie sich an einer
lieblichen Stelle eine Einsiedelei errichten, führen sie das Leben
der heimathloscn Asketen; sie nähren sich von den Wurzeln und
Früchten des Waldes und gelangen, nachdem sie die höchste
Erkenntniss mit Hülfe der IMcditation erlangt haben, nach dem
Tode in die Welt des Brahma.
Wie in dieser Erzählung ein Thautropfen, so ist in anderen
Fällen (I. 138; III. 393) ein graues Haar das drammanam, die
Ursache, die dem Könige den Gedanken der Herrschaft zn ent­
sagen und in den Wald zu ziehen nahelegt. Im Cullasutasoma
Jätaka (V. 177 ff.) vei^ucht der Vater des Königs Sutasoma, dem
sein Barbier ein graues Haar ausgezogen und gezeigt hat, ihn
von seinem Vorhaben aby.ubringen, indem er auf seine unmün­
digen Kinder hinweist. „Wenn du, o lieber Sutasoma, nicht soviel
Liebe zu deinen Eltern besitzest, sieh, du hast viele Söhne und
Töchter in zartem Alter, sic werden ohne dich nicht leben können;
wenn sie herangewachsen sind, magst du in die Heimathlosigkeit
hinausziehen.“ Diese Vorstellungen vermögen aber den Sutasoma
so wenig zurüÄkzuhalten wie die flehentlichen Bitten seiner sehwan-
gei'en Gattin und seines siebenjährigen Sohnes, der sich an seinen
Hals klammert.
Ein ander Mal mahnen Zeichen am Himmel den König an
die Vergänglichkeit seines irdischen Glanzes. Im Gandhära Jä ­
taka (III. 364/ verkünden die Minister dem König, dass der Mond
vom Rähu>) ergriffen sei. Der König betrachtet den Mond und
denkt bei sich: „Dieser Mond ist, durch zufällige Besudelungen

1) Name des Dämons, der Sonne und Mond packt und dadurch
ihre Verfinsterung bewirkt. * .. ,
t)ie lioiinattilosen Asketcli. 47

hesclinuitzt, glanzlos geworden, meine Bescliniutzung. ist dieser


königliche Pomp; nicht aber ziemt cs sich für mich, dass ich
wie dieser vom Rahn ergriifene glanzlos werde. Darum will ich
wie eine an einem klaren Himmel glänzende »Mondscheibe mein
Reich anfgeben und das Le))en eines Einsiedlers führen. Was
frommt mir fremder Ratli? Losgelöst von meiner Familie nnd
meinem Gefolge will ich mich* selbst herathend umherwandern;
solches ziemt sich für mich.‘’ Mit den Worten: „Thut nach euren
Wünschen“ ttbergiebt er den Ministern die Regierung.
Dass wir bei den Rrahmanen, denen das Gesetz als dritte
Stufe {ä^rnma) ihres Lebensganges den Aufenthalt im Walde
vorschrieb, das Innehallen dieser Vorschrift als Regel auch in
den Jätaka wiederfinden, kann nicht Wunder nehmen. Weniger
selbstverständlich ist es, dass auch von den weltlichen Brahmanen,
die, wie wir sehen werden, mit den eigentlichen Vertretern ihrer
Kaste oft nicht mehr gemein haben als den Namen, das Er-,
greifen des hauslosen Standes berichtet wird. Soweit diese Brah­
manen im Dienste des Königs standen, mussten sie wahrschein­
lich erst ihren Herrn um Erlaubniss fragen,» ehe sic ihren weltlichen
Beruf mit dem heimathloscn Stande vertauschen konnten; denn
nicht immer mochte der König damit einverstanden sein auf diese
Weise seine Diener zu verlieren. Kassapa, der Sohn des könig­
lichen Hauspriesters, überlegt im Lf)inasakassapa Jätaka: „Mein
Freund ist König geworden und wird mir jetzt grosse Macht ver­
leihen. Aber wozu bedarf ich der Macht; ich will mich von meinen
Eltern und dem Könige verabschieden (oder: „sie um Erlaubniss
fragen“, maMpitaro ca röjönan ca äpuccMtva. JII. 515) und
den hauslosen Stand ergreifen.“
Als der reiche Brahmane bei einer Besichtigung seiner
Schatzkammern die Namen seiner Vorfahren, von denen die Reich-
thUmer erworben sind, auf einer goldenen Tafel geschrieben liest,
kommt ihm der Gedanke: „Die, von denen die Schätze gesammelt
sind, sind nicht mehr da; die Schätze sind noch da, nicht
ein einziger hat sie bei seinem Fortgang mitgenommen. Wahrlich,
nicht kann man das Geld in einen Beutel thun und mit ins Jen­
seits nehmen.“ Er geht zum Könige, erbittet sich von ihm die
Erlaubniss, verschenkt sein ganzes Vermögen und geht als Asket
in den Himälaya (IV. 7}.
43 3. kapitel.

Auch, (lass eine ganze lirahraanenfamilie, die Eltern und


zwei Sölinc, dem weltlichen Leben entsagen, wird erwähnt (V.
313). Da der älteste Sohn nicht dazu zu bewegen ist das Leben
eines Hausvaters »u führen, und auch der jüngere Bruder mit
ihm zusammen den hauslosen Stand zu ergreifen wünscht, denken
die Eltern: „Diese verachten, obwohl sie noch so jung sind, die
Sinnesgenüssc, um wie viel mehr müssen wir es; wir wollen alle
dem hänslieben Leben entsagen.“ Sie machen dem Könige von
ihrem Entschluss Mittheilung, verschenken ihr ganzes Vermögen
(achthundert Millionen!), von dem sie nur ihren Verwandten einen
PHichttheil zukommen lassen, schenken ihren Sklaven die Freiheit
und ziehen aus der Stadt fort in den Himälaya').
Oft mochte der Einblick in das Thun und Treiben der
eigenen Standesgenossen, die Erkenntniss ihrer durch Habgier
veranlassten Betrügereien einem frommen Brahmanen die Heimath-
losigkeit erstrebenswerther erscheinen lassen als Ehre und Reich-
thiun des weltlichen Lebens. Der junge Brahmanensehüler (II. 422),
der von seinem Lehrer auf die Frage, wie man in der Welt zu Er­
folg gelange, zur Antwart erhält, dass man es nur durch Intrigue
und Schlechtigkeit zu etwas bringen könne, preist die Vorzüge
der pahbajjä mit den Worten:
„Audi wenn man mit der Schüssel in der Hand hauslos
wandert, besser ist solch ein Leben als diese Unsittlichkeit.“
Während uns Fälle, in denen kshatriya zum Asketenthum
übertreten, auch aus der Sanskritliteratur bekannt sind, scheint der
Antheil des Volks an dieser Praxis der Weltentsagung auf die Länder
des Ostens beschränkt, hier aber durchaus gebräuchlich gewesen
zu sein. So wird uns namentlich von Angehörigen der vornehmen
bürgerlichen Familien, die schon durch ilire Erziehung berufen
waren an dem geistigen Leben theilzunchmen, berichtet, dass auch
sie diesem vornehmlich doch geistigen Ursachen seine Entstehung

') Dass Frauen entweder allein oder zugleich mit ihren Ange­
hörigen in die Einsamkeit des Waldes ziehen, wird in den Jätaka öfters
erwähnt, z. B. III. 382; IV. 23, 484. Nach den Gesetzbüchern steht es
dem dvija frei beim Aufgeben des häuslichen Lebens sein. Weib dev
Fürsorge seiner Söhne anzuvertrauen oder mit sich in den Wald zu
nehmen. Manu VI. 3. Vgl. Äpastainba II. 9,22,8—9; Vishnu LXXXXIV.
3; Yäjnavalkya III. 45.
í)ie heimathlosen Asketen. 49

verdankenden Brauche folgen. Der reiche sefthi übergiebt, als


sein Sohn laufen kann, in der Erkenntniss der Eitelkeit der Sin­
nesgenüsse und des Segens der Weltentsagun^ all sein Hab und
Gut zusammen mit Weib und Kind seinem jüngeren Bruder und
zieht als Einsiedler in den Himalaja (III. 300). Aehnliches wird
im Veluka Jätaka von dem Angehörigen einer sehr reichen Fa­
milie {maMbhogaJcula. I. 245) erzählt. Wie natürlich, stellen
sich gerade in diesen bürgerlichen Kreisen dem Entschlüsse der
Weltentsagung oft genug Hindernisse in den Weg: die eigenen
Angehörigen, die unter den Folgen des Uebertritts ihres Ernährers
zum Asketenthum zu leiden haben, suchen ihn auf alle Weise
daran zu hindern. Manches Jätaka weiss von dem Streit zwischen
dem Wunsche des Familienoberhaupts der Welt zu entsagen und
den Ansprüchen der znrückbleibenden Familie zu erzählen*). So
z. B. lesen wir im Bandhanägära Jätaka (II. 139if.): „Einstmals, als
Brahmadatta,in Benares regierte, wurde der Bodhisatta in der
Familie eines armen gfaÄapai« wiedergeboren. Als er herangewaehsen
war, starb sein Vater, und er selber ernährte seine Mutter, indem
er für Lohn arbeitete. Seine Mutter aber lu-achte ihm ganz gegen
seinen Willen ein Mädchen aus guter Familie als Frau ins Haus

1) Vön'feiriem innern Conflikt zwischen der eigenen Ueberzeugiing


von der Werthlosigkeit des Irdischen und den Pflichten gegen die An­
gehörigen, wie er unserm Empfinden nach entstehen muss, wenn die
Familie durch den Uebertritt des Ernährers zum Asketenthum der
Noth preisgegeben wird, findet sich keine Spur; derartig-e Pflichten
existieren für den Buddhisten nicht oder treten jedenfalls gegenüber
dem Streben nach Erlösung völlig zurück. In diesem I*unkte berührt
sich der Buddhismus mit den Anschauungen der älteren christlichen
Kirche. Hieronymus schreibt in einem Briefe an Heliodor, worin er
ihn ermahnt seine Familie zu verlassen und Mönch zu werden-. „Wenn
auch dein kleiner Neffe seine Arme um deinen Hais schlingt, wenn
auch deine Mutter mit aufgelöstem Haar ihr Kleid zerreissend auf die
Brust zeigt, welche dich säugte, wenn auch dein Vater auf der Schwelle
vor dir niederfällt — gehe über deines Vaters Körper hinweg, fliehe
mit thränenlosen Augen zu dem Zeichen des Kreuzes. In dieser An­
gelegenheit ist Grausamkeit die einzige Frömmigkeit“. „Denn“ — sagt
derselbe Hieronymus in einem "'andern Briefe, — „wie viele Mönche
haben ihre Seele verloren, während sie mit Vater und Mutter Mitleid
empfanden“. — Vgl. v. Eicken, Geschichte und System der mittelalter­
lichen Weltarischammg, Stuttgart 1887, S. 125.
4
5ö 3. Kapitel.
und starb bald nachher. Nun wurde seine Frau schwanger;
er aber wusste nichts von ihrem Zustand und sagte eines Tages
zu ihr: „Frau, du musst selbst zusehen dir durch Arbeit deinen
Unterhalt zu versehaffen, ich will der Welt entsagen“. „0 Herr,
ich bin schwanger; warte, bis ich das Kind geboren habe und
du es gesehen hast, und werde dann ein Einsiedler.“ Er war’s
zufrieden, und als sie niedergekommen war, sagte er: „Jetzt,
meine Liebe, wo du glücklich niedergekommen bist, will ich in
die Heimathlosigkeit liinausziehen.“ „W arte“, entgegnete sie, „bis
das Kind entwöhnt ist“. Und sie wurde zum zweiten Mal
schwanger.
„Wenn ich auf ihre Zusage w^arte“, dachte der Mann, „komme
ich überhaupt nicht weg. Ich will, ohne ihr ein Wort zu sagen,
fliehen und Asket werden“. So sagte er ihr nichts, stand eines
Nachts auf und entfloh. Die Stadtwächter ergriffen ihn. „Ich habe
eine Mutter zu eimähren“ , rief er, „lasst mich gehen“ ; damit
machte er sich los, hielt sich an irgend einem Orte auf und be­
gab sich, als das Hauptthor geöffnet war, aus der Stadt hinaus
in den Himalaya. H i^ lebte er als Eremit, erlangte die übenia-
türliehen Fähigkeiten und Begabungen und genoss die Freuden
der Meditation. „Die Fessel von Weib und Kind, die Fessel der
Leidenschaft, so schwer zu zerreissen, habe ich zerrissen“, so
frohlockte er und reeitierte die Strophen:
„Nicht haben die Weisen die Fessel, welche eisern, von
Holz oder ans Stricken gemacht ist, fest genannt; die Liebe
zu Edelsteinen und Ohrringen, zu Weib und Kind,
Diese Fessel haben sie fest genannt, zu Boden ziehend, weit*),
schwer zu Jösen; wenn sie diese zerrissen haben, wandeln die
Weisen frei von Leidenschaften, Begier und irdisches Glück
zurücklassend.“
Nachdem der Bodhisatta in dieser Weise seinem Herzen
Luft gemacht hatte, ohne dadurch seine Meditation zu stören,
ging er in die /Welt des Brahma ein.“
Aehnliche häusliche Schw’ierigkeiten stellen sich einem
Töpfer, der ebenfalls sein Handwerk mit dem Leben eines As­
keten vertauschen will, in den Weg (III. 381). Es scheint in

*) sithila eigentlich „locker“; der Sinn ist: die Fessel sitzt bequem,
ist aber nicht zu lösen.
Die heimatlilosen Asketeü. &1

allen diesen Erzählungen, wo von dem üebertritt von Leuten


niederen Standes zum Asketenthuni die Rede ist, etwas Ironie zu
liegen, was seinen Grund darin haben mag, dass in der späteren
buddhistischen Gemeinde solche pabbajitä, ]lvenn sie auch ohne
Zweifel berechtigt waren die Weihe zu nehmen, doch nicht für
voll angesehen wurden. Nur selten werden in den Pali-Texten
Leute aus dem niederen Volk als Glieder des buddhistischen Ordens
erwähnt*), und da dieser seiner äusseren Organisierung nach nur
eine Weiterführung des vorbuddhistisehen Asketenthums darstellt,
so liegt die Vermuthuug nahe, dass auch unter den Asketen die
niederen Kasten nur ausnahmsweise vertreten waren. Freilich
begegnen uns in den Jätaka sogar Candóla, die den hauslosen
Stand ergi'eifen (IV. 392); indessen scheint mir, bei der abge­
sonderten und niedrigen Stellung, die sie von jeder Gemeinschaft
mit der arischen Bevölkerung und in Folge dessen von jedem Antheil
an geistigen Bestrebungen ausschloss, das thatsächliche Yorkommen
solcher Heiligen höchst zweifelhaft.
Denn auf geistigem Gebiet haben wir die Ursache dieses
Asketenthums zu suchen; die Sitte der Weltentsagung, desUeber-
tritts zum heiraathlosen Stand ist nur der äussere Ausdruck für
jenes Streben nach Erkenntniss und nach Erlösung, das zu Buddha’s
Zeit weite Kreise der Gesellschaft des östlichen Indiens beherrschte.
Weder das Studium der heiligen Schriften noch die Beschäfti­
gung mit religiösen Dingen überhaupt war in jener Zeit auf die
gelehrten Brahmanen beschränkt: auch andere ¿lassen und Stände
betheiligten sich an diesem Suchen nach Wahrheit, an der Lösung
der höchsten Fragen der Metaphysik; in erster Linie die Tchattiya.

4. K apitel.
Die herrschende Klasse.
Doch wird es gut sein, dass wir uns, ehe wir auf die Frage
nach dem Antheil, den die Ichattiya an den geistigen Bestrebungen
jener Zeit nahmen, des Näheren eingehen, klar machen: Wer
waren die Tchattiya? Wir sind es gewohnt das dem Pali-Ausdruck
im Sanskrit entsprechende Wort Jcshatriya mit „Krieger“ wieder-

*) Siehe Oldenberg, Buddha, S. 159.


52 4. Kapitel.

zugeben und demgemäss die in der brahmanischen Theorie als


zweite rangierende Kaste als die „Kriegerkaste“ zu bezeichnen.
Wenn wir indessen uns von dem Einfluss der Theorie loslösend
die im Epos enthaltenen, die kshatriya betrelfenden Daten näher
betrachten, so werden wir gewahr, dass auf sie der Ausdruck
„Krieger“ nur in gewissem Sinne passt, dass wir vielmehr unter
einem kshatriya einen Angehörigen der herrschenden Klasse, die
den König, seine grossen Lords und Vasallen zusammen mit dem
adeligen Theil des Heeres umfasst, zu verstehen haben*). Noch
enger, scheint mir, ist der Begriff der khattiya der Pali-Texte zu
fassen; er entspricht dem vedischen räjanya und wird angewandt auf
die Nachkommen der siegreichen Geschlechter, unter deren Füh­
rung sich die arischen Stämme ihre neuen Wohnsitze in den
Gaugesländern erobert hatten, und auf die Beherrscher der ein­
geborenen Völkei’schaften, die im Kampfe gegen die fremden
Eindringlinge ihre Selbständigkeit zu behaupten gewusst hatten.
Demnach gehören zu den khattiya die an der Spitze der grösseren
Monarchien des Ostens stehenden Könige mit ihren Verwandten
— die Gebieter von Kosala, Magadha, Videha u. s. w. —, ferner
die regierenden Fürstenfamilien der an den Grenzen dieser Reiche
belegenen Kleinstaaten, so das Geschlecht der Sakya in Kapila-
vatthu, die Malla von Kusinärä und Pävä, dieLicchavi von Vesäli;
dahingegen die Inhaber der hohen politischen und militärischen
Aemter als solche nicht, sondern nur insoweit sie mit dem HeiT-
scherhause verwandt sind. In Kriegszeiten fiel wahrscheinlich
den khattiya, die auch im Frieden die obersten Stellen des Heeres
bekleidet haben werden, der Hauptantheil an der Führung des
Krieges zu und insofern kann man sie als die „Krieger par ex-
cellence'^ bezeichnen; aber es wäre ein Irrthum anzunehmen, dass
die khattiya nur militärische Aemter innegehabt hätten oder dass
das Heer nur aus khattiya bestanden hätte*).

*) Vgl. Hopkins, I. c. p. 73.


*) Von Stellen, wo khattiya synonym mit räjan gebraucht wird,
habe ich mir aus den Jataka folgende notiert: ll. 166; III. 106, 154;
V. 99f., 112. Wo von den Kriegern des Königs die Rede ist, werden in den
Pali-Texten andere Ausdrücke wie balakdye (III. 319) oder yodhä (MahA-
vagga I. 40. 2) angewandt; auch die an dieser Stelle des Vinaya Pitaka
erwähnten „angesehenen Heerführer“ {senänäyake mahämatte) werden
Die herrschende Klasse. 53

Die khattiya sind die Repräsentanten der politischen Macht;


sie verkörpern die Idee einer Gemeinschaft, die über der
Familie, über der Kaste steht, die Idee des Staates. Wenn
dem aber so ist, so drängt sich uns Von seihst die Frage auf:
Sind wir berechtigt alle khattiya zu einer Einheit zusammenzu­
fassen, auf die sich das Wort „Kaste“ anwenden Hesse? Jeden­
falls nicht, wenn wir das Wort in seiner modernen Bedeutung
nehmen. Die w'iderstreitenden politischen Interessen der verschie­
denen Herrscherfamilien verhinderten von selbst den Zusammen­
schluss zu einer organisierten Körperschaft; sie mussten von vorne-
herein die Durchführung einer Jurisdiktion, welche etwaige Ver-
stösse gegen Kastenvorschriften mit der Entfernung aus der Kaste
oder mit andern Strafen hätte ahnden wollen, illusorisch machen.
Aber auch eine Kaste im Sinne der brahmanischen Theorie können
wir in den khattiya der Pali-Texte insofern nicht eigentlich er­
blicken, als ihnen — aus den eben angeführten Gründen — die Ge­
schlossenheit einer solchen fehlt. Wohl wurden innerhalb einzelner
Herrscherfamilien bestimmte, besonders das connubium und die
Vermeidung der Verunreinigung betreffend« Gebräuche beobachtet,
die eine Absonderung von der übrigen Bevölkerung zur Folge
hatten; aber diese Gebräuche — für deren Existenz sich aus den
Jätaka übrigens nur ganz vereinzelte Belege anführen lassen —
scheinen nicht die Geltung von Gesetzen, deren Befolgung allen
khattiya vorgeschrieben und deren Uebertretung strafbar gewesen
^wäre, gehabt zu haben. Steht doch selbst nach den brahmani-'
sehen Gesetzbüchern der König dadurch über der Kaste, dass
auf ihn die Vorschriften über die Unreinheit keinei^Bezug haben.
Möglich ist, dass die übrigen, nicht regierenden Mitglieder des
Herrscherhauses den Bestimmungen über die Heirath und die
Vermeidung der Verunreinigung mehr unterworfen waren als der
König selbst: an Beispielen, aus denen das thatsächliche Vor­
kommen von Fällen, wo die Uebertretung von etwaigen Kasten­
vorschriften durch irgendwelche Strafen, im Besondern durch die
Ausschliessung aus der Gemeinschaft der geahndet wäre,
hervorginge, fehlt es in den Jätaka gänzlich.
schwerlich zu den khattiya gehört haben — sonst würden sie doch wohl
als solche bezeichnet werden —, vielmehr zu den räjabhogga oder rä-
janha, mit denen wir uns später beschäftigen werden, zu rechnen sein.
54 4. Kapitel.

Die Tchattiya der älteren Zeit bildeten meiner Ansicht nach


wie die Fürstengesclilechter anderer Länder einen Stand für sich,
eine Klasse, nur mit dem Unterschiede, dass diese Klasse in
Indien in böherem*Grade als anderswo den Charakter einer Kaste
getragen oder doch im Laufe der Zeit mehr und mehr angenom­
men hat. Denn das ausgeprägte Standeshewusstsein, der hervor­
stechende Zug der herrschenden Klasse auch in andern Ländern,
verquickte sich in Indien mit den vermuthlich von Alters her
bestehenden Gebräuchen, welche die Heirath innerhalb der jä ti
zur Regel machten und die Verunreinigung durch Vermischung
mit Niedrigstehenden, ja selbst die Berührung von solchen zu
verhindern suchten, und führte darum hier zu einer 'besonders
schroifen, kastenartigen Absonderung.
Wir haben bereits oben (S. 26) ein prägnantes Beispiel
hierfür angeführt, dem sich weitere Belege aus den Jätaka an­
reihen lassen. Es ist unerhört, wenn ein Tchattiya von einem
Niedrigstehenden mit seinem Namen und in der zweiten Person
angeredet wird'). Die Mutter des Königs üdaya, den der Barbier
Gangamäla mit seinem,* des üdaya, Familiennamen Qculanämena,
nämlich mit dem Namen seines Vaters Brahmadatta) anredet, ruft
erzürnt aus: „Dieser schmutzreinigende Sohn eines Barbiers, von
niedriger Abstammung {hinajacca. III. 452) vergisst sich so weit,
dass er meinen Sohn, den Herrn der Erde, der seiner Kaste
nach ein Tchattiya ist, mit Brahmadatta anredet“. Selbst einem
Brahmanen gegenüber fühlt der Tchattiya seine Ueberlegenheit
so sehr, dass beispielsweise der König Arindama , den Sonaka,
den Sohn eines purohita, als von niedriger Herkunft {hinajacca.
\ V. 257) bezeichnen kann^). Sich selber nennt er asambhinna-

^ 1) Auch im Epos gilt als Regel, dass zwar jüngere oder gleich-
alterige mit „Du“ angeredet werden können, dass man aber einem
besseren (älteren) gegenüber weder das „Du“ noch den wii'klichen
Namen gebrauchen dürfe. Mhbh. XII. 193. 25: tvamkäram nämadheyam
1 ca jyeshthänäm parivarjayet. Vgl. Hopkins, 1. c. p. 75 note.
2) Dass ein Brahmane als hinajacca bezeichnet wird, ist selbst,
wenn es von einem Könige geschieht, befremdend. Eine ähnliche Vor­
stellung findet sich, worauf mich Herr Prof. Jacobi aufmerksam macht,
im Kalpasütra, Jinacarita § 17: Brahmanische Familien werden hier
auf eine Stufe gestellt mit niedrigen, armen, bettelnden Familien.
Die herrschende Klasse. 55

khattiyavamse jäta, in einem ununterbrochenen FUrstengesclilecht


geboren, d. h. in einem Geschlechte, dessen Angehörige in un­
unterbrochener Reihenfolge sowohl mültterlicher- wie väterlicher­
seits zu den Jchattiya zählten. Die Muktiya legten eben auf Rein­
heit des Blutes besonderen Werth und betrachteten jemand, der
vom Vater oder von der Mutter her einer andern Kaste angehörte,
wenn sie ihn auch vielleicht als zu ihrem Stande gehörig rechnen
mochten, doch nicht als vollwerthig. Daher auch die wiederholt
(I. 177; IV. 421; V. 123) vorkommende, an einen König gerichtete
Anrede: mahäräja mätäpitusu khattiya „o grosser König, von
der Mutter und vom Vater her ein khattiya'^.
Tragen somit selbst in unsern Augen die hhattiya der Pali-
Texte in Folge ihres hohen Standesbewusstseins und ihres Werth-
legens auf Reinheit des Bluts ein kastenartiges Aussehen, so darf
es uns nicht Wunder nehmen, wenn sie den Verfassern des bud­
dhistischen Canons als eine „Kaste“ erscheinen. Zu sehr beein­
flusst von der brahmanisehen Theorie, ihrer Natur als Inder ent­
sprechend zu sehr zum Schematisieren geneigt, als dass sie
zwischen Klasse, Kaste, Standes- oder Bej-ufsgemeinscbaft scharf
unterschieden hätten, sahen sie in den Jchattiya so gut eine Kaste
wie in den irähmana. Darum ist von den Jchattiya überall in
den •Pali-Texten als^ von einer „Kaste“ die Rede; zusammen mit
den hrähmana, vessa und sudda werden sie in der Reihenfolge
der Kasten als erste aufgeführt.
Dieser Umstand, dass bei Aufzählung der Kasten die Jchat­
tiya stets an erster Stelle genannt werden^) (III. 194; IV. 205,
303), ist nicht von nebensächlicher Bedeutung. ^Wie aus den
brahmanisehen Quellen, die den hrähmana überall voranstellen,
wo die Kasten aufgezählt werden^), nicht nur der Anspruch der
Brahmanen die beste Kaste zu sein, sondern auch ihre wirkliche
Geltung als solche innerhalb der specifisch brahmanisehen Kultur­
sphäre gefolgert werden kann, so liegt meines Erachtens in der

1) Digha Nikäya III. 1. 15 selbst im Munde eines Brahmanen,


wo^u dann freilich die folgenden Worte: „von diesen (vier Kasten)
sind drei, kh. v. und s., sicherlich dazu da die Brahmanen zu bedienen“,
schlecht passen.
2) Vgl. Weber, Collectanea ifber die Kastenverhältnisse in den
Brähmana und Sütra. Indische Studien, Bd. 10, S. 37.
56 4. Kapitel.

Voranstellung der Tchattiya eine Wiederspiegelung der in den


üstliclien, buddliistischen Ländern herrschenden Anschauung und
der hier bestehenden thatsäehlichen Machtverhältnisse. Die Supe-
! riorität der Ichatti^a in den östlichen Ländern und ihr entspre­
chend das Zurücktreten brahmanischen Einflusses drängt sich uns
beim Studium der Pali-Literatur mit unabweisbarer Nothwendig-
keit auf; auch die Jätaka bestätigen die Berechtigung dieser Auf­
fassung.
^ In der Einleitung zu den Jätaka, der Nidänakathä, die in
sagenhaft ausgeschmückter Form sowohl die Vorgeschichte Bud­
dha’s vor seiner letzten Geburt als auch seine Lebensgeschichte
bis zur Erreichung der Buddhaschaft enthält, wird erzählt, dass
der zukünftige Buddha sich überlegt, in welcher Kaste er wieder­
geboren werden wolle. „Die Buddhas“, so denkt er bei sich,
„werden in der ^;essa-Kaste oder in der sudda-Kaste nicht wie­
dergeboren, sondern sie werden in einer der beiden angesehensten
Kasten, der Matt/ya-Kaste oder der bMhmana-KsLSte wiederge­
boren; u n d we i l n u n j e t z t d i e Tchat t i y n-K a s t e am a n ­
g e s e h e n s t e n i s t ‘^ will ich in ihr wiedergeboren werden“
‘ (I. 49). Immerhin mag man dieser Stelle ebenso wie der Her­
vorhebung der AÄöttiycf-Mönche an andern Stellen der Nidäna-
katbä^) und in der oben (S. 21) erwähnten Erzählung des Com­
mentators nicht allzuviel Gewicht beilegen, weil sowohl die Ni­
dänakathä, in der wir überdies der Sache nach keinen Bestand-
theil der Jätaka, vielmehr eine davon unabhängige, rein äusserlich
damit verbundene Tradition zu sehen haben, als auch der Com-

1) Dieselbe Auifassung findet mit ganz ähnlichem Wortlaut ihren


Ausdruck im Lalita Vistara, Cap. III: „Nicht werden die Bodhisattva
in niederen Familien (htnakuleshu) geboren, in Candäla-Fa.mi\ien, oder
in Familien von Flötenmachern (venukära) oder Stellmachern {ratha-
kärd) oder in Pufcfcasa Familien. Vielmehr erscheinen sie nur in zwei
Kasten (kuladvaye): in der örd/iWiana-Kaste und in der kshatriya-Ka,ste.
Wenn nun die hrähmana in der Welt viel gelten, dann kommen sie in
brähmana-Fa.m\\\e.n zur Erscheinung, wenn aber die kshatriya in hohem
Ansehen stehen, werden sie in kshatriya-FamWiea geboren. Heutzutage,
ihr Mönche, stehen die kshatriya in hohem Ansehen, darum kommen
die Bodhisattva in der kshatriya-Kaste zur Erscheinung.“
I. 57; sace p i Buddha bhavissati khatiiyasamaneh' eva puräk-
khataparivärito vicarissati.
Die herrschende Klasse. 57

mentar späten Ursprungs sind, und weil es für ihren Verfasser


nahelag die Kaste, der Buddha thatsächlieh angehört hat, als
die angesehenste hinzustellen. Hingegen wird man zugeben,
dass eine solche üeberhehung, wie sie in den citierten Worten
des Arindama (V. 257) liegt, kaum denkbar wäre, wenn sich
nicht thatsächlieh der Tchattiya als weit über dem Brahmanen
stehend gefühlt hätte. Dazu stimmt vortrefflich die im Digha
Nikäya gegebene Schilderung des Verkehrs zwischen dem Brah­
manen Pokkharasädi und dem Kosala Könige Pasenadi; „Diese?''
— heisst es III. 2. 6 — v&icbt dem von ihm lebenden Brah­
manen nicht einmal sein Angesicht zu sehen; auch wenn er mit
ihm berathschlagt, spricht er durch einen Vorhang mit ihm.“ Dazu
stimmt ferner, wenn sich (Digha Nikäya III. l. 13) der Brah-
mane Ambattha über das Benehmen der stolzen Sakya*) beklagt:
Er sei eines Tages nach Kapilavatthu gekommen und habe sich
in die Halle der Sakya begeben, wo diese auf hohen Stühlen
gesessen hätten. Bei seinem Eintritt sei ein gegenseitiges An-
stossen mit-dem Finger ^) und ein grosses Gelächter entstanden,
und sicherlich habe man sich über ihn lustig gemacht; auch habe
ihn niemand zum Sitzen eingeladen.
Mir scheint diese Schildening eines dem täglichen Leben
entnommenen Voiiiommnisses, die zu anschaulich ist, als dass
wir sie für ein bloss fingiertes Beispiel halten könnten, als ein
Beweis für die stolze üeberlegenheit, womit die Angehörigen der
herrschenden Klasse auf die Brahmanen herabsahen, nicht minder
wichtig als die später (III. 1. 24) folgenden, mehr theoretischen
Erörterungen zwischen Buddha und Ambattha über die Frage,
ob ein Sohn, der einer Ehe zwischen einem Tchattiya-Sohn und
einem brahmanischen Mädchen entstamme, anerkannt würde oder

Auch die Jataka wissen von diesem Stolz der Sakya zu er­
zählen. So I. 88: Sdkiyä nänia mänajätikä mänatthaddhä; IV. 145:
ime Sakyä näma jdtirn nissdya atimdnino.
Das „Anstossen mit dem Finger“ {ahgulipatodaka) gehört zu
den im PAtimokkha aufgezählten Sühne verlangenden Vergehen. Päti-
mokkha: Päcittiya52. Es besteht nach der Erklärung des Suttavibhanga
darin, dass jemand den Körper eines andern berührt, in der Absicht
ihn zum Lachen zu bringen. Vgl.. Vinaya Pitaka ed. H. Oldenberg.
Vol. 3, p. 84; Vol. 4, p. llOf.
58 4. Kapitel.

nicht. Der junge Brahmane muss sich zu der Antwort veratehen,


dass ein Sohn aus einer solchen gemischten Ehe bei den Brah-
manen Sitz und Wasser erhalten würde, dass man ihn theilnehmen
lassen würde an den Opfern und Mahlzeiten, dass man ihm Un­
terricht ertheilen würde und dass er eine Ehe mit ihren Frauen
eingehen könnte, dass dagegen die Jchattiya ihn nicht als solchen
weihen würden. Denn er sei von der Mutter her nicht eben­
bürtig. Ebenso würden sich die beiden Kasten einem Sohn, der
aus einer Ehe zwischen einem Brahmanensohn und einer Miattiya-
Tochter stammte, gegenüber verhalten-, auch diesen würden die
Brahmanen als gleichberechtigt anerkennen, während ihn die
Tchattiya, als vom Vater her nicht ebenbürtig, nicht als ihres­
gleichen ansehen würden. Sogar das muss Ambattha zugeben,
dass die Brahmanen, während sie einen Angehörigen ihrer eigenen
Kaste, den sie aus irgend einem Anlass mit Schimpf und Schande
aus dem Reiche oder der Stadt vertrieben hätten, nicht in ihre
Gemeinschaft aufnähmen, einen von seinen Standesgenossen aus-
gestossenen Tchattiya ruhig zur Theilnahme am Mahle, am Opfer,
am Unterricht, selbst zw ehelichen Verbindung zuliessen. „Darum,
o Ambattha“, — ruft Buddha zum Schluss der Unterredung aus
— „selbst wenn ein Tchattiya zur tiefsten Erniedrigung gelangt
ist, sind die Tchattiya doch die besten und die Brahmanen sind
(im Vergleich zu ihnen) niedrig“, und fügt dann den in bud­
dhistischen Suttas wiederholt vorkommenden Vers hinzu: „Der
Tchattiya gilt als der beste bei Leuten, die auf Familie Werth
legen“ (Tchattiya setfho jane tasmim yo gottapatisärino).
Man kawi sich bei der Lektüre dieser Stelle des Eindrucks
starker subjektiver Färbung von Seiten des buddhistischen Ver­
fassers nicht erwehren; es ist nicht anzunehmen, dass orthodoxe,
auf ihre Kaste stolze Brahmanen, selbst in den buddhistischen
Ländern, einen von seinen Standesgenossen verachteten und aus
ihrer Gemeinschaft ausgestossenen Tchattiya als Brahmanen aner­
kannt und demgemäss behandelt hätten; ähnliche Fälle mögen
gelegentlich vorgekommen sein, in seiner verallgemeinerten Form
scheint mir Ambattha's Zugeständniss nicht ohne Weiteres an­
nehmbar.
Aber selbst wenn wir ein, gutes Theil der in den Pali-Tex­
ten hervortretenden Bevorzugung der Tchattiya auf Rechnung des
Die herrschende Klasse, 59

dem Brahmanenthum abgeneigten Mönches setzen, so bleibt doch


für die Annahme einer thatsächliehen Superiorität der herrschen­
den Klasse Grund genug v o r h a n d e n U n d zwar beschränkte
sich dies Uebergewieht der Tchattiya nicht bloss auf das sociale
Gebiet, wo es ihnen durch ihre materielle Macht von selbst ge­
sichert erscheint; gerade auf geistigem Gebiet haben die Fürsten­
gesehlechter des Ostens den theils im Cerenioniell des Opfers be­
fangenen theils stark verweltlichten Brahmanen die Führerschaft
streitig gemacht. Wir brauchen uns zum Beweis dieser Behaup­
tung nicht auf die buddhistische Literatur zu beschränken; es ist
eine bekannte Thatsache, dass in den Upanishaden die Könige
des Oefteren als die Lehrer der Ikahmanen auftrete^nj). Dieser
Umstand lässt die Vennuthung begründet erscheinen, dass die
tiefen Gedanken der Upanishadlehre, die in der Erkenntniss von

1) Chalmers erklärt sich {Journal of the Royal Asiatic Society,


1894, p. 342) das Ueberwiegen der khattiya-Kaste in den Pitaka daraus,
dass diese die alte Tradition, welche das ursprüngliche Verhältniss,
Wonach „die königliche Klasse, als sie sich zuerst erhob, in der indischen
Gesellschaft die Superiorität hatte“, vertritt, bewahrt hätten, und dass
sie die TJebergangsperiode darstellten, wo sich der brahmanische An­
spruch auf Vorrang, obwohl mit wachsender Arroganz gefordert, noch
nicht allgemeine Anei'kennung erzwungen hätte, wenigstens nicht von
Seiten der kshatriya. Wenn das richtig wäre, müssten die Bràhmana-
Texte, die das Ueberwiegen der Priesterkaste als etwas Unangefochtenes
hinstellen, eine spätere Entwicklungsstufe der indischen Kultur reprä-
sentiren, was anzunehmen doch nicht angeht. Der Unterschied in der
Darstellung der Pali-Texte gegenüber der brahmanischen liegt zum
Theil in den wirklichen Machtverhältnissen, die sich ftn Osten keines­
wegs zu Gunsten des Priesterstandes hinneigten, zum Theil in der sub­
jektiven Auffassung der das Brahmanenthum bekämpfenden buddhisti­
schen Bearbeiter einerseits und der ihre Kaste über Gebühr verherr­
lichenden Brahmanen andererseits.
2) Deussen, System des Vedäntä, Lpz. 1883, S. 18: „Zahlreiche
Anzeichen weisen darauf hin, dass die eigentliche Pflegerin dieser Ge­
danken ursprünglich nicht sowohl die am Ceremoniell ersättigte Priester­
kaste, als vielmehr die der Kshatriya's gewesen ist: immer und immer
wieder begegnen wir in den Upanishad’s der Situation, dass der Brah­
mano deh Kshatriya um Belehrung bittet, welche dieser, nach allerlei
Betrachtungen über die Ungehörigkeit eines solchen Verfahrens, dem­
selben ertheilt.“ — Vgl. auch den Aufsatz von Garbe, Die Weisheit desi
Brahmanen oder des Kriegers^ in Nord und Süd, 1895.
60 4. Kapitel.

der Identität des Ätman, des All-Einen, mit dem eigenen Selbst
gipfeln, nieht aus bralimanischen Kreisen hervorgegangen sind,
sondern dass wir die intellektuellen Urheber dieser Lehre in den
Reihen der Ichatti^a zu suchen haben. Ihnen fiel vemuthlich
auch ein nicht geringer Antherl an der weiteren Entwickelung
der in den Upanishaden enthaltenen Ideen, an der Ausbildung
der Lehre von der Seelenwanderung und der Erlösung, zu, und
naehdem durch ein wachsendes Umsichgreifen pessimistischer An­
schauungen der Boden bereitet war für eine Heilslehre, die den
Weg zeigte aus dem qualvollen Kreisläufe der Seelenwandefung,
war es einem khattiya Vorbehalten diesen Weg zu finden, näm­
lich dem Gotama aus dem Geschlechte der Sakya von Kapila-
vatthu.
Ueberdies können wir unsere Behauptung, dass der herr­
schenden Klasse ein wesentliches Verdienst an der Lösung der
vor und zu Buddhas Zeit alle Geister beschäftigenden Aufgaben
zukommt, durch den Nachweis stützen — ohne den sie vielleicht
etwas in der Luft schweben würde —, dass nach der Darstellung
der Jätaka der Jehatti^ der östlichen Länder thatsächlich eine
ähnliche geistige Ausbildung genoss wie der Brahmane. Zwar
war auch in den specifisch brahmanischen Ländern den Gesetz-
büchem zufolge für den König die Kenntniss der drei Veden vor­
geschrieben*), in Wirklichkeit war jedoch, wie das Epos zeigt,
diese Vorschrift rein theoretisch; die Kenntniss des Veda, die
von einem Prinzen verlangt wird, bezieht sich anscheinend nur
auf den dhanurveda „den Veda des Bogens“, die Bogenkunde,
die Kriegswiss«nschaft^). Dahingegen kommen in den Jätaka ver­
schiedene Stellen vor, die keinen Zweifel darüber lassen, dass die
Fürstensöhne in derselben Weise wie die jungen Brahmanen eine
bestimmte Zeit ihres Lebens dem religiösen Studium widmeten.
Im Gämanicanda Jätaka unterweist der König selber den Prinzen
sieben Jahre Ung in den .drei Veden und in allen weltlichen
Pflichten {tayo vede sabbaü ca loTce Tcattabbam. II. 297). Das
Gewöhnliche ist, dass der Prinz zu einem Brahmanen geschickt
und von diesem unterrichtet wird. Nicht immer werden die

*) Gautama XI. 3; Manu Vife 43.


Vgl. Hopkins, 1. c. p. 108 ff.
Die.herrscliende Klasse. ■ 61

Veden ausdrücklich als Gegenstand des Studiums, in das der


Brahniane den jungen Prinzen einzuführen hatte, angegeben; es
heisst im Gegentheil meistens nur ganz allgemein, dass der Prinz
„die Wissenschaften“ {sippäni. II. 2) öder ,jdie Wissenschaft“
{sippam. II. 278) erlernte. Andere Stellen machen es jedoch
wahrscheinlich, dass in diesem Begriff des sippa die drei Veden
mit eingeschlossen sind. So lesen wir im Dhonasäkha Jä ta k a ;
„Aus ganz Indien lernten fürstliche und brahmanische Jünglinge
die Wissenschaft bei ihm Qchattiyamänavä ca hrähmanamänavä
ca tass’ eva santike sippam ugganhimsu. lll. 158). Auch der
Sohn des Königs von Benares lernte die drei Veden bei ihm.“
Aehnlich heisst es im Thusa Jätaka: „Der Bodbisatta war ein
weltberühmter Lehrer in Takkasilä und unterrichtete viele Prinzen
und junge Brahmanen in der Wissenschaft {hahü räjakpmäre
ca hrähmandkumäre ca sippam väcesi. III. 122). Auch der
Sohn des Königs von Benares begab sich im Alter von sechzehn
Jahren zu ihm und lernte die drei Veden und alle Wissenschaf­
ten“ ifayo vede sabbasippäni ca). Ebenso wird im Duminedha
Jätaka zunächst von der Erziehung des sechzehnjährigen Prinzen
im Allgemeinen gesprochen (solasavassapadeslko hutvä TaJcka-
siläyam sippam ugganhitvä. I. 259), und dann werden im Ein­
zelnen „als ünterrichtsgegenstände die drei Veden und achtzehn
Wissenszweige’) genannt {tinnam vedänam, päram gantvä atthä-
rasannam vijjatthänänam nipphattim päpuni). Wir werden darum
auch unter den mante, die der Brahmane in Takkasilä gelernt
hat und die er dann, gelbst ein weltberühmter Lehrer geworden,
in Benares den jungen Prinzen und Brahmanen [khattiyabräh-
mandkiimäre, II. 100) beibringt, sehr wahrscheiiilich die vedi-
schen Hymnen zu verstehen haben ^).
Auch folgendes Moment möchte ich dafür geltend machen,
dass die jungen khattiya das Studium des Veda, diese nach den

’) lieber die atthärasa vijjatthänäni siehe das bei Besprechung


des Studiums der Brahmanen im achten Kapitel Bemerkte.
^) In diesem Sinne wird der Ausdruck mante u. a. auch gebraucht
im Tittira Jätaka, wo von dem Rebhuhn erzählt wird, dass es zuhört,
wie der Lehrer seinen Schülern mante vorsagt, und dass es so die drei
Veden lernt {äcariyassa mänavdnam mante väcentassa sutvä tayo pi
' vede uyganhi. III. 537).
62 4. Kapitel.

Gesetzbüchern allen „zwiefach Geborenen“ obliegende Pflicht,


nicht hloss äusserlich betrieben. An fast allen Stellen, wo von
der Erziehung der Tchattiya die ßede ist. Wird als die Zeit, wo
der Jüngling das Elternhaus verlässt und sich zum Lehrer be-
giebt, übereinstimmend das sechzehnte Lebensjahr angegeben
(I. 259, 262, 273; II. 2, 87, 277; III. 122). Hatte sieh der
junge Prinz bis dahin am Hofe seines Vaters in den elementaren
Wissenschaften und in den Leibesübungen ausgebildet, so folgte
nunmehr mit dem Eintritt der Reife die höhere geistige Ausbil­
dung, das religiöse Studium*). Wenn im Gämanicanda Jätaka
(II. 297) erzählt wird, dass ein Prinz, der von seinem Vater sieben
Jahre lang in den drei Veden unterrichtet worden ist, beim Tode
seines Vaters sieben Jahre alt ist, so haben wir es eben mit einem
Wunderkind, einem richtigen Märchenprinzen ^) zu thun, während
die übrigen Stellen durchaus den Eindruck schlichter Erzählung
machen.
' Als der Ort, wohin sich die jungen Prinzen begeben, um
sich dem Studium zu widmen, wird fast ständig Takkasilä ge­
nannt. Die Stadt, im Sanskrit Takshasilä, liegt im Gandhära-
Lande, im Nordwesten Indiens, also fern von den Stätten der
buddhistischen Kultur. Es scheint fast, als ob in den Zeiten,
denen unsere Quelle entstammt, dieses Takkasilä der Mittelpunkt
des geistigen Lebens von Indien, eine Hochschule des Brahmanen-
thums gewesen ist, an Bedeutung selbst Benares überragend;
denn wiederholt wird erwähnt, dass die Könige von Käst ihre
Söhne nach dem fern gelegenen Takkasilä zum Studium senden.
Es klingt unglaublich, wenn wir von derartigen, obendrein zu

*) Im Gegensatz hierzu erscheint nach dem Epos die Erfüllung


der Pflicht des Vedastudiums als eine bloss äusserliche Form. Die Er­
ziehung der jungen Adeligen gilt hier als mit dem sechzehnten Lebens­
jahr abgeschlossen, und es ist allerdings nicht abzusehen, wie ein
Knabe bis zu Alter nicht bloss die Fertigkeit im Gebrauch der
Waffen erlang\ sondern nebenher noch seinem Gedächtnlss auch nur
eine der drei vedischen Hymnensammlungen eingeprägt haben sollte.
— Vgl. Hopkins, 1. c. p. 109 f.
Vielleicht ist auch der Mandavyakumära in dieselbe Kategorie
zu verweisen, von dem (IV. 379) berichtet wird, dass er von seinem
siebenten oder achten Jahre au durch die Brahmanen in den drei
Veden unterrichtet wurde.
Die herrschende Klasse. 63

Fuss‘) zurlickgelegten Reisten der jungen Prinzen lesen (11.277),


und wir sind geneigt ihre Entstehung der Phantasie des Erzäh­
lers, der die Stadt vielleicht nur dem Namen nach kannte, zu-
ziischreiben. Doch ist zu bedenken, dass an»h in anderen Pali-
Texten Takkasilä als der Sitz grosser Gelehrsamkeit und das
Ziel wissensdurstiger Jünglinge erwähnt wird, so Mahävagga VIII.
1. 6, wo erzählt wird, dass in Takkasilä ein weltberühmter Arzt
wohnte, zu dem sich der junge Jivafca von Eäjagaha aus begiebt,
um dessen Kunst zu erlernen. Wir haben deshalb, wie mir scheint,
keinen zwingenden Grund den Worten zu misstrauen, mit denen
der Erzähler die pädagogische Weisheit der Könige alter Zeit
rühm t; „Sie schiekten“ — heisst es im Tilamutthi Jätaka (II. 277)
— „ihre Söhne, obwohl in der eigenen Stadt ein weltberühmter
Lehrer weilte, zur Erlangung der Wissenschaft in die Ferne über
die Grenzen des Reiches hinaus, indem sie dachten: Auf diese
Weise wird ihr Stolz und ihr Hochmuth gebrochen, sie lernen
Hitze und Kälte ertragen und den Lauf der Welt kennen.“

5. K apitel.
Das Staatsoberhaupt.
Wenn unsere Behauptung richtig ist, dass unter die Ichattiya
der Pali-Texte nur die regierenden Geschleehter, nicht etwa ausser­
dem noch ein im Besitz grosser Ländereien und der wichtigeren
militärischen oder politischen Aemter befindlicher Adel zu reehnen
sind, so erklärt es sich schon daraus, dass diese Klasse in den
Jätaka fast nur durch ihren Hauptrepräsentanten, den räjan, ver-

*) Alles, was der König seinem sechzehnjährigen^Sohn mitgiebt,


besteht in einem Paar Sandalen mit einfachen Sohlen, einem Sonnen­
schirm aus Blättern und 1000 kahtüpana, eine Ausrüstung, die' nicht
gerade glänzend genannt werden kann, wenn wir erfahren, dass das
Geld nicht etwa ein Zehrpfennig war, sondern unberührt in die Hände
des Lehrers gelegt werden musste, der den neu Angekommenen, nach­
dem er seine Herkunft und Abstaminung erfahren hat, sogleich wegen
des mitgebrachten Honorars (äcariyabhäga) interpelliert (II. 277 f. Vgl,
V. 457).
64 5. Kapitel.

treten wird. Abgesehen von den Erwähnungen der Tchattiya in»


Ganzen ist von den übrigen Mitgliedern der herrschenden Klasse
wenig die Rede; nur der Vicekönig, der uparäjan, tritt gelegent­
lich neben dem Köcige hervor, während dieser, man möchte fast
sagen überall, in den Jätaka im Mittelpunkte der Handlung
steht *).
„Der Köni g ist das Haupt der Menschen“ {räjä mukham
manussänam), dieser mehrfach in den Pali-Texten (Sutta Nipäta
p. 107; Mahävagga VI. 35. 8) wiederkehrende Ausspruch — das
Gegenstück zudem brahinanischen: „Der ördÄmawa ist die Spitze
dieses Alls“ (Satapatha Brähmana III. 9. 1, 14) — erfährt
gleichsam seine Illustration durch die Jätaka. Die märchen­
hafte Pracht, womit wir uns den Hofstaat eines orientalischen
Despoten ausgestattet denken, umgiebt auch hier den König.
„Nach seinem Einzug in die Stadt“ — so schildert uns das
Pa,ncagaru Jätaka (I. 470) den Regierungsantritt eines Fürsten
— „begab er sich in die geräumige Halle des Palastes und setzte
sich dort in seinem göttergleichen Glanze auf den mit Edel­
steinen besetzten Thron, über den der weisse Sonnenschirm ge­
spannt war, nieder; um ihn herum standen, mit all’ ihrem Schmuck
angethan, die Minister, die Brahmanen, gahapati u. s. w., und
die Prinzessinnen, während sechzehntausend in Tanz, Gesang und
Musik geschickte, überaus reizende Tänzeiinuen tanzten, sangen
und musizierten, so dass der Palast ertönte wie der Ocean, mit
dessen Rauschen sich der Donner der Wolken vermischt“.
Und dieser glänzenden Aussenseite entspricht nicht etwa
wie bei den heutigen indischen Radschas eine innere Machtlosig­
keit; A&vräjan jener Zeit ist nicht bloss ,,der Glänzende, in fürst­
licher Pracht Schimmernde“, er ist, was doch auch sein Name
in erster Linie besagt^): „der Herrschende“. Die brahinanischen
*) Dass diese Erscheinung einzig und allein ln der hervorragen­
den socialen Stellung des Königs ihren Grund habe, soll damit natür­
lich nicht behauptet werden; zum Theil erklärt sie sich daraus, dass
für das Märchen „der König“ eine besonders beliebte Figur ist.
2) Als die Wurzel, von der rajan abzuleiten ist, wird bei Aug.
Fick {Vergleichendes Wörterbuch, 4. Aufl. Th. 1, S. 117) *rez mit der
Bedeutung „recken“ angesetzt. Auf diese Wurzel sind zurückzuführen
u. a, skr. rdj herrschen, griech. ópívw strecken, lat. reyo lenken, got.
uf-rakjan ausstrecken, mhd. recken. Skr. räj, räjan bedeutet demnach
t)as Staatsoberhaupt. e6

Quellen freilich, namentlich ^ e Gesetzbücher, sehen in dem


Könige vielfach nur „einen Appendix zum Priester“ ; nach ihnen
ist der König dazu da die Brahmanen mit dem zu versehen,
wessen sie bedürfen i). Anders in den Jäjiaka. * Von’ einem gene­
rellen Einfluss der Priesterkaste auf die Herrschaft ist meines
Eraehtens weder hier noch in der übrigen Pali-Literatur etwas
zu verspüren. Wo wir auf Beispiele einer überwiegenden Macht
auf Seiten des Brahmanen stossen, ist die Ursache in der indi­
viduellen Anlage des Königs und seines geistlichen Rathgebers,
insonderheit des königlichen Hauspriesters, des purohita, zu suchen.
Im Grossen und Ganzen ist die Stellung des Königs in den
Jätaka dieselbe, wie sie uns in den älteren, von priesterlicher
Umgestaltung unberührt gebliebenen Parthien des aliindischen
Epos erscheint. Auch hier liegt die politische und militärische
Macht auf Seiten des Königs, der alles eher ist als ein willen­
loses Werkzeug in den Händen der Priester; denn die Macht der
letzteren ist auch hier rein individuell. Die Brahmanen sind ab­
hängig vom Könige; von ihm erhalten sie ihren Reichthum an
Vieh und an Land, der indessen nur dazu dient einzelne Indi­
viduen zu grösserem Wohlstand zu bringen, nicht etwa die Kaste
im Ganzen auf eine höhere Stufe zu heben ^).

ebensb 'He das lateinische rex, das gallische rix in Ambio-rix, das
gotische reiks ursprünglich „Richter, Lenker“. Die Bedeutung „glänzen“
von skr. räj scheint sich erst sekundär entwickelt zu haben; jedenfalls
entbehrt die von Georg Curtius {Kleine Schriften, Leipzig 1886, Th. 1,
S. 65) ausgesprochene Behauptung, räjan bedeute „seinem Ursprünge
nach den Indern den Glänzenden, in fürstlicher Pracht Schimmernden“,
und dies sei „die äusserlichste und oberflächlichste, in fieiner Hinsicht
das Wesen, sondern nur den Schein fürstlicher Macht bezeichnende
Benennung“, jeder thatsächlichen Grundlage.
*) Vgl. Hopkins, 1. c. p. 72.
2) Siehe Hopkins, 1. c. p. 72. Der spätere priesterliche Bearbeiter
des Epos stellt natürlich das Verhältniss zwischen König und Priester
anders dar; nach ihm ist die Steilung beider zu einander zum mindesten
die gegenseitiger Abhängigkeit. Wenn übrigens Hopkins (p. 152) als
Beweis dafür u. a. auch Mahäbhärata V. 37. 52 ff. heranzieht, wo die
Macht des Königs als eine fünffache Und seine Hauptstärke als in der
Weisheit liegend dargestellt wird, und dann hinzufügt: ,And this wis­
dom is the hoard of the priests', so ist daran zu erinnern, dass man
nicht zu viel aus den Quellen herailslcsen darf. Wir begegnen fast
66 Kapitel.

Ebenso wie im Epos durch den Firnis, mit dem die prie-
sterlichen Bearbeiter das ursprüngliche Gemälde übertüncht und
seine Farben abgeschwächt haben, das Bild des alten unum­
schränkten Königi, der sich von nichts anderem leiten lässt als
seinen eigenen, oft recht habgierigen Wünschen, hindurchschim­
mert, so zeigt auch der König in den Jätaka ein doppeltes Ge­
sicht, das auf die buddhistische üeberarbeitung der ursprüng­
lichen Legenden zurflckzuführen ist. Zum Theil trägt er die
Züge eines frommen, die Gebote der Moral befolgenden buddhi­
stischen Laien. Die verschiedentlich (III. 274, 320) erwähnten
zehn Pflichten des Königs {dasaräjadhamme) miA nichts weiter als
die für Laienjünger überhaupt geltenden Vorschriften der allge­
meinen buddhistischen Moral:
„Almosenspenden, moralischer Lebenswandel, Aufopfe­
rung, Redlichkeit, Milde, Selbstverleugnung, Versöhnlichkeit,
Nichtzufügen eines Leides, Geduld und Nachgiebigkeit.“
Liess sieh der König diese Vorschriften als Richtschnur
dienen, so musste er allerdings viel von dem Charakter eines ge-
waltthätigen Despoten verlieren. Thatsächlich ist denn auch
bei zunehmender Ausbreitung des Buddhismus die Lehre Buddha’s
nicht ohne Einfluss auf das Thun und Lassen der Könige ge­
blieben: Candragupta’s Enkel Asoka, der im dritten Jahrhundert
V. Chr. regierte, „der göttergeliebte König Piyadasi“, wie er sich
selber in seinen Felsenedikten nennt, zeigt sich hier als ein
Herrscher, der in vieler Hinsicht dem in den Jätaka entworfenen
Idealbild nabe kommt.
Diesem Ideal eines frommen buddhistischen Laien entspricht
indessen der König der alten Erzählungen keineswegs immer. Sehr
oft sehen wir in ihm den unumschränkten, nur von Willkür und
Launen geleiteten Tyrannen, der „seine ünterthanen durch Strafen,
Steuern, durch Foltern und Räubereien quält und presst, wie man
den Zucker in der Zuckermühle presst, der ihnen verhasst ist.

denselben Worten in den Jätaka (V. 120), wo ein Nebensinn, der auf
die besondere Stellung des Priesters als des königlichen Rathgebers
bindeuten könnte, ausgeschlossen ist. Die Verse sind eben nur eine sprich­
wörtliche, überall geläufige Einkleidung des Gedankens, dass dem König
weder körperliche Stärke, noch Reichthum u. s. w. nützen, wenn es
ihm an Verstand fehlt.
l)as Staatsoberhaupt.

wie ein ins Auge gefallenes Staubkorn, wie eine Scherbe im


Eeiskuchen, wie ein Dorn, der in die Hand gedrungen ist“ (II.
240). Den unter den dasaräjadhamme aufgezählten Tugenden
des idealisierten Herrschers stehen fast ebensoj^iele Laster gegen­
über, die gleichsam die Legende bilden auf der das wahre Bild
des Königs tragenden Kehrseite der Münze: Trunkenheit und
Grausamkeit (im Khantivädi Jätaka. III. 39 ff.; im Culladhamma-
päla Jätaka. III. 178 ff.), Bestechliehkeit (im Bbaru Jätaka. II.
169 ff.), ünwalirhaftigkeit und Ungerechtigkeit (im Cetiya Jätaka.
III. 454 if.). Weder die Rücksicht auf geschriebene Gesetze^)
noch auf die dureh Tradition zum Recht gewordenen Sitten scheint
den König jener Zeit daran gehindert zu haben seinen Launen
und Lüsten zu fröhnen. Einzig die Tugendhaftigkeit seines Be-
rathers in geistlichen und weltlichen Dingen (atthadhammänu-
säsaka amacca), dessen geistige üeberlegenheit zuweilen (so im
Kukku Jätaka. III. 317 ff.) über die Schwächen des Herrschers
triumphiert, mochte im Stande sein diese Willkür und Tyrannei
des Königs zu mildern. Wo jedoch dieses Gegengewicht fehlte und
die Minister oder der puroMta obendrein den Neigungen ihres Ge­
bieters Vorschub leisteten, stellten sich sicherlich oft Zustände ein,
die das Volk nöthigten seine Zuflucht zu dem einzigen zu seinem
eignen Schutze verfügbaren Mittel zu nehmen, zur Gewalt, zur offe­
nen EnSpörung. Im Pädakusalamänava Jätaka (HI. 501 ff.) steckt
möglicherweise ein historischer Kern; trotz seiner märchen-

’) Geschriebene Gesetze werden in den Jätaka mehrfäcli erwähnt.


Im Tundila Jätaka lässt der Bodhisatta nach dem Tode des Königs
von Benares „ein Buch über richterliche Entschei<iing“ schreiben
{vinicchaye potthakam likhäpetvu. III. 292) und ermahnt die Leute bei
der Entscheidung von Rechtsfällen dies Buch einzusehen. Dem senäpati
wird im Tesaknna Jätaka von den Ministern die Nachfolgö in der
Herrschaft angeboten; er lehnt die Königswürde ab, lässt „die Lehre
von der Rechtsprechung“ auf eine goldene Tafel schreiben (vinicchaya-
dhammam stivannapatte likhäpetvä. V. 125) und fordert die Leute auf
danach die Entscheidungen zu treffen. Es mag dahingestellt bleiben,
ob wir aus dieser Erwähnung von „Gesetzbüchern“ und „Gesetztafeln“
in den Jätaka auf die Existenz geschriebener Gesetze schon in früher
vorbuddhistischer Zeit schliessen können; beide Stellen sind für den
Gang der Erzählungen, worin sie verkommen, belanglos und können
darum als spätere Zusätze aufzufassen sein.
^8 5. Kapitel.

haften Einkleidung mag es die Erinnerung an thatsächliche Vor­


gänge bewahrt haben. Es wird dort erzählt, wie ein junger
Brahinane, nachdem er die vom Könige und seinem purohita ge­
stohlenen und bei ^ eite geschafften Schätze durch einen Zauber
entdeckt hat, dem versammelten Volke den König als den Dieb
bezeichnet und ausruft:
„Es mögen mich hören die Bauern und Städter, die ver­
sammelten; was Wasser sein sollte, ist Feuer, von wo Sicher­
heit erwartet wird, von da droht Gefahr.
Der König plündert das Land und der Brahmane, der
purohita. Schützt euch selber, von eurem Beschützer ist euch
Unheil erwachsen.“
Die Leute erkennen, dass der König, der sie beschützen
sollte, selbst ein Dieb ist und, um von sich die Schuld abzuwälzen,
den Sehatz versteckt hat und den Dieb suchen lässt; sie be-
sehliessen den bösen König, damit er sie nicht länger ausplündert,
zu töten. Mit Stöcken und Hämmern in der Hand erheben sie
sich und schlagen den König zusammen mit dem purohita tot.
Der junge Brahmane wird zum König gewählt und in die Herr­
schaft eingesetzt. *
Ein anderes Beispiel einer solehen gewaltsamen Beseitigung
des ungerechten Herrschers findet sich im Saccamkira Jätaka
(I. 326). Auch hier wird der König von den erzürnten hhattiya,
Brahmanen und andern Einwohnern der Stadt erschlagen, und an
seiner Statt ein Brahmane zum König geweiht.
Ob wir nun in diesem willkürlichen, launen- und lasterhaften
Despoten der Jätaka ein getreues Abbild des räjan der älteren
buddhistischem Zeit zu sehen haben, lässt sieh mit Sieherheit kaum
entseheiden. Individuelle Anlage, die den Herrseher seine sehran­
kenlose Gewalt bald ausschliesslieh für seine eigenen Zwecke aus-
beuten, bald mehr zum Wohle seiner ünterthanen verwenden liess,
kommt dabei ebenso sehr in Betraeht — wenn sehon nieht vergessen
werden darf, däss wir es überall in der Literatur nicht bloss, sondern
aueh in der Gesehiehte Indiens mehr mit Typen als mit Individuen
zu thun haben — wie das Bestreben des Erzählers seinen in grauer
Vorzeit spielenden Legenden einen möglichst alterthümlichen, primi­
tiven Charakter zu verleihen. Jedenfalls aber scheint mir dieses
wenig schmeichelhafte Bild des* räjan der Wirklichkeit näher zu
Das Staatsoberhaupt. 69

kommen als das an andern Stellen entworfene, unter dem Einfluss


der buddhistischen Morällehre stark idealisierte Herrscherportrait.
Die vorher genannten zehn Pflichten des Königs geben uns,
so wenig wie sie ein wahrheitsgetreues Bild^ des Königs über­
haupt entwerfen, aueh von dem Inhalt der königlichen Gewalt,
von den Obliegenheiten und Funktionen des räjan, keine Vor­
stellung, weil sie, wie gesagt, eben nur allgemeine, aueh für
jeden andern buddhistischen Laien geltende Moralvorschriften ent­
halten. Von diesen dasaräjadhamme sind natürlich die beson­
deren, durch die Stellung als Herrscher bedingten Obliegenheiten
des Königs wesentlich verschieden; die traditionellen Herrseher­
pflichten, denen auch die Könige der Jätaka unterworfen sind,
bestehen vor allem im Schutz der ünterthanen gegen äussere und
innere Feinde und in der Gewährung von Sicherheit der Person
und des Eigenthums durch Bestrafung von Verbrechen.
Häufige Kriege scheinen auch in der von den Jätaka ge­
schilderten Periode dem Könige Gelegenheit gegeben zu haben
seine Pflicht als Beschützer des Volks auszuüben. Zwar ist
er nicht mehr der Räuber und Plünderer, wie ihn uns die
älteste epische Erzählung schildert i), der sich seinen Lebens­
unterhalt durch Beutezüge erwirbt; er weilt nicht mehr be­
ständig an den Grenzen seines Landes, jederzeit bereit seinen
NachbäV zu überfallen', sondern lebt in einer mitten im Lande
gelegenen befestigten Stadt, mit seinem Hofstaate durch regel­
mässige Abgaben des Volks unterhalten. Die Völkerschaften sind
in ihren neuen Wohnsitzen zur Ruhe gekommen und haben die
Grenzen ihrer Länder festgelegt; in Folge dessen treten bei
wachsender Civilisation andere als rein kriegerische Interessen
in den Vordergrund: das Land wird urbar gemacht, Städte wer­
den gegründet, Handel und Gewerbe blühen mächtig empor.
Trotzdem fehlt es nicht an kriegerischen Unternehmungen, die zum
Theil durch Streitigkeiten benachbarter Reiche — so zwischen
Kosala und Käsi (1. 262, 409) —, meistens aber durch Empö­
rungen der unterjochten Grenzbewohner veranlasst werden. Von
solchen Aufständen lesen wir des Oefteren (I. 437; II. 74); die
in das'Gebirge zurückgedrängten, vielleicht nur dem Namen nach

*) Vgl. Hopkins, 1. c. p. 76.


70 5. Kapitel.

unterworfenen Stämme der Eingeborenen machten ihren arischen


Besiegern sicher viel zu schaffen. Nicht immer reichen die an
der Grenze stationierten Truppen (paccante fhitayodhä) aus den
Aufruhr zu däm pf^. Nachdem sie, wie im Bandhanamokkha Jä-
taka erzählt wird, mit den Aufständischen (die als cord, Räuber,
bezeichnet werden) verschiedene Kämpfe bestanden haben, schicken
sie Meldung an den König, sie könnten den Kampf nicht durch­
führen. Nun zieht der König ein Heer zusammen {balaJcäyam
samharitvä. I. 437) und rückt ins Feld.
In Friedenszeiten scheint die Hauptthätigkeit des Königs
in seiner Theilnahme an der Rechtspflege bestanden zu haben,
und zwar gewinnen wir nach unsern Texten den Eindruck, dass
diese Betheiligung keine bloss formelle war. Wenn im Räjoväda
Jätaka vom Könige gesagt wird: „er leitete in Rechtsfällen die
Entscheidung“ {vinicchayam anusäsi. II. 2), so liegt darin doch
wohl ausgesprochen, dass dem Könige die oberste Leitung dei'
Gerichtsverhandlungen, dass ihm als der höchsten Instanz die
letzte Entscheidung in Processen oder bei der Bestrafung von
Verbrechen zustand. Damit stimmt überein, was wir aus andern
Pali-Texten über die Praxis der Rechtsprechung erfahren. Nach
den im Commentar zum Mahäparinibbäna Sutta enthaltenen An­
gaben über die in Vesäli, der Hauptstadt der Licchavi, übliche
Rechtspflege war der Instanzenweg, den ein Rechtsfall bis zu
seiner endgültigen Entscheidung zu durchlaufen hatte, ziemlich
compliciert*). Aber auch hier ruht die letzte Entscheidung in

*) Der Inhalt der betreffenden Stelle 1st nach der von G. Turnour
im Journal of \he Asiatic Society of Bengal. Vol. 7. Part 2. 1838, p. 993
note, gegebenen englischen Uebersetzung folgender;’ Wenn in alter
Zeit ein Verbrecher vor die Beherrscher der Vajji (d. h. die Licchavi)
gebracht wurde, so überwiesen sie ihn zunächst den vinicchayama-
hdmatta. Diese verhörten ihn, und wenn sie zu der Ueberzeugung
kamen, er sei unschuldig, Hessen sie ihn frei. Wenn sfe ihn dagegen
für schuldig hielten, so übergaben sie ihn, ohne auf eine Strafe zu er­
kennen, den vohdrika. Diese untersuchten die Sache ebenfalls und
entliessen ihn im Fall seiner Unschuld; wenn er dagegen schuldig war,
brachten sie ihn zu den suttadhdra (soll vermuthlich suttadhara „Kenner
der Sutta, der Gesetze“ heissen), die in analoger Weise mit ihm ver­
fuhren. Von diesen wurde er den atthakülaka (doch wohl atthakulaka,
worunter nacli Lassen’s Vermuthung ein aus acht Familienhäuptern
Das Staatsoberhaupt. 71

den Händen des Königs. In den Jätaka, wo anscheinend die


primitiveren Zustände einer viel früheren Zeit, die einen weniger
umständlichen Apparat der Rechtsprechung voraussetzen lassen,
geschildert werden, wird der Verbrecher dirc^kt vor den König
gebracht und von diesem in der Regel ohne vorherige Einholung
des Rathes seiner Minister abgeurtheilt. Ein Asket, der auf den
falschen Verdacht hin, er habe gestohlen, von den Eigenthümern
des gestohlenen Geldes ergriffen ist, wird zum König geführt,
und dieser entscheidet, ohne den Fall weiter geprüft zu haben:
„Geht und spiesst ihn auf einen Pfahl“ (IV. 29). Auch in andern
Erzählungen (z. B. in der Einleitung zum Vattaka Jätaka. I. 433,
im Aväriya Jätaka. III. 232) trifft der König selbständig die Ent­
scheidung; doch kommt es vor, dass gegen ein ungerechtes Urtheil
des Königs von Seiten des Justizministers {vinicchayämacca) Ein-
sprach erhoben wird. Dazu mochte dieser oft genug Gelegenheit
haben, zumal wo es sich um Anklagen handelte, die von hoch-
gestellten, beim Könige beliebten Persönlichkeiten gegen Leute
aus dem Volk ei'hoben wurden. Ein charakteristisches Beispiel
hierfür bietet di'e folgende Erzählung: „In alter Zeit“ — so be­
ginnt das Rathalatthi Jätaka (III. 104 ff.^ — „als Brahmadatta
in Benares regierte, war der Bodhisatta sein Justizminister {vinic­
chayämacca). Einst nun begab sich der purohita des Königs auf
seinem Wagen in das Dorf,’ ans dem er seine Einkünfte bezog
(Jbhogagäma), und als er an eine Enge des Weges kam, begegnete
ihm eine Karawane. „Fahrt euren Wagen aus dem Wege, fahrt
ihn aus dem Wege“, schrie er. Da niemand auswich, wurde er
zornig und warf mit seinem Stachelstock *) nach dem Fuhrmann des
vordersten Wagens. Der Stock schlug auf die Deich^l des Wagens,
sprang zurück und traf ihn selber an der Stirn, so dass er eine

zusammengesetztes Gericht zu verstehen ist) übergeben, welche ihrerseits


die Entscheidung an den senäpati Weitergaben; von da wurde der Ange­
klagte dem uparäjan und schliesslich dem räjan überwiesen. Dieser
untersuchte dann den Fall nochmals und Hess den Angeklagten, M^enn er
ihn für unschuldig hielt, endgültig frei; fand er ihn schuldig, so sprach
er auf Grund des pavenipotthaka, des „Buchs der Gebräuche“, das
Urtheil. — Vgl. auch Lassen, Indische Alterthumskunde, 2. Auf!.,
Bd.2.S.86f. ,
*) patodalatthi „Stock zum Afltreiben der Thiere“. t,
/
72 5. Kapitel.

Beule davontrug. Der purohita kehrte um und beschwerte sich


beim Könige, er wäre von Fuhrleuten geschlagen. Der König,
welcher selbst zu Gericht sass, Hess die Fuhrleute vorladen und
ei klärte, ohne dei^ Sachverhalt zu prüfen: „Ihr habt den puro-
hita geworfen, so dass er eine Beule an der Stirn davongetragen
hat; man nehme ihnen alle Pferde weg“. Da sagte der Bodhi-
satta zu ihm; „0 grosser König, ohne den Sachverhalt zu prüfen,
lasst Ihr diesen alle Pferde wegnehmen. Nun giebt es aber Leute,
die, wenn sie sich selbst geschlagen haben, sagen; Ich bin von
einem andern geschlagen. Deshalb darf ein Herrscher nicht han­
deln ohne Prüfung; nachdem er gehört hat, soll er handeln.“
Nach diesen Worten recitierte er die Verse;
„Obwohl er geschlagen hat, sagt er; ich bin geschlagen;
obwohl er geschunden hat, spricht er: ich bin geschunden‘).
Dem zuerst Sprechenden soll man, o König, nicht ohne Wei­
teres glauben.
Deshalb höre man, o Weiser, auch auf den andern; erst
wenn man beider Eede vernommen hat, handle man, wie es
Recht ist.
Ein träger, den Sinnesgenüssen ergebener Haushälter ist
nicht gut, ein Asket, der sich nicht selbst beherrscht, ist nicht
gut, ein König ist nicht gut, der ohne Prüfung handelt, ein
Weiser, der zürnt, auch das ist nicht gut.
Es handle der König, nachdem er gehört hat, nicht ohne
gehört zu haben, o Herrscher; eines nach Prüfung Handelnden
Ehre und Ruhm wächst, o König.“
Als der König die Rede des Bodhisatta vernommen hatte, ent­
schied er gerecht, und in dem gerechten Urtheil wurde dem
Brahmanen die Schuld zugesprochen.“
Aus diesem einen Fall, wo der König, veranlasst durch den
viniccJiayämacca, ein ungerechtes Urtheil aufhebt, eine generelle
Befugniss dieses Ministers gegen königliche ürtheile Einspruch
zu erheben, folgern zu wollen, wäre sicher zu weit gegangen.
Wir werden das^ Richtige trelfen mit der Vermuthung, dass die
Minister, vor allem der vinicchayämacca, ferner auch der purohita

1) Der Text hat: jetvä jino ti bhdsati „obwohl er gesiegt hat,


spricht er: ich hin besiegt“; es handelt sich indessen hier vernjuthlich
um Ableitungen des Verbums jy ä „unterdrücken, schinden“ und jin e
wird in jino zu ändern sein. *
Das Staatsoberhaupt. 73

und der senäpati, die, wie wir sehen werden, beide an der Recht­
sprechung betheiligt waren, dem Könige mit ihrem Eathe zur
Seite standen und unter Umständen auf seine Entscheidungen
Einfluss gewinnen ko^nnten'). Auch sind,'wir ^ich t in der Lage
die Grenze anzugeben zwischen den Rechtsfällen, welche aus­
schliesslich der Entscheidung des Königs Vorbehalten waren und
denen, welche von den Ministern allein entschieden wurden. Dass
nicht das ganze Gebiet der Rechtsprechung, wie dies in den
ältesten Zeiten der Fall gewesen sein mochte, in den Händen des
Königs lag, ist selbstverständlich; je complicierter der Staatsor-
ganismus bei zunehmender Bevölkerung und bei Erweiterung der
Grenzen wurde, um so dringender musste sich die Nothwendig-
keit der Arbeitstheilung fühlbar machen, um so mehr musste der
König von seinen Befugnissen auf die Schultern seiner Minister
abwälzen. Das Rechtsleben der kleineren Städte und der Dörfer
entzog sich so wie so dem unmittelbaren Wirkungskreis des Königs
und blieb Sache seiner Stellvertreter, so lange nicht etwa gegen
die Urtheile dieser die Entscheidung des Königs als der höheren
Instanz angeröfen wurde. Dementsprechend begegnen wir denn
auch in den Jätaka einer Reihe von Beispielen, in denen von
einer Theilnahme des Königs an der Gerichtsverhandlung nicht die
Rede ist (II. 182; V. 229). In beiden Erzählungen handelt es sich
um Streitigkeiten zweier Parteien, um civilrechtliche Fälle, nicht
um Bestrafung von Verbrechen®).
1) Vg'l. Manu VIII. 1: „Ein König, welcher Rechtsfälle zu unter­
suchen wünscht, soll zusammen mit Brahmanen und rathserfahrenen
Ministern, in würdiger Haltung, die Gerichtshalle betreten.“
2) Auch der Umstand, dass im Rathalatthi JAtaka die Theilnahme
des Königs an der Gerichtsverhandlung gegen die vom purohita be­
schuldigten Fuhrleute besonders betont wird (rdjä sayam vinicchaye
nistditvä. III. 105), deutet darauf hin, dass unter gewöhnlichen Um­
ständen bei Rechtsfällen von so geringfügiger Bedeutung wie dem
vorliegenden der König nicht den Vorsitz in der Gei-ichtsverhandlung
innehatte. Doch ist.zu beachten, dass nicht allein die brahmanischen
Rechtsbücher an zahlreichen Stellen dem Könige die persönliche Lei­
tung der Processe zuweisen; „die g-riechischen Berichte, das indische
Epos, die Inschriften und die zahlreichen Werke indischer Pürsten über
vyavahära beweisen, dass die indischen Fürsten wirklich die Jurisdiktion
häufig in Person ausübten“. Jolly in der Zeitschr. d. Deutsch. Morgenl.
Gesellschaft, Bd. 44, S. 344.
74 5. Kapitel.

Die Criminalgcrichtsbarkeit scheint nach den Jätaka allere


dings ausschliesslich Sache des Königs seihst gewesen zu sein.
Dass irgend jemand anders als der König eine Strafe an Leih
und Leben diktiert^uiid vollziehen lässt, findet sich in den Jätaka
nirgends erwäl)nt. Schwere Verbrechen, wie Diebstahl, Ehebruch,
Körperverletzung werden mit der räjänä^), der vom König ver­
hängten Strafe, gesühnt.
lieber diese Strafgewalt hinaus scheint sich nach den Jä­
taka das Anrecht des Königs an der Person seiner Untertbanen
nicht erstreckt zu haben. W ir lesen nirgendwo in unserm Text
etwas davon, dass der König ein Recht hatte seine Untertbanen
zu Kriegs- oder andern Diensten heranzuziehen; es wird im Ge-
gentheil auf die Beschränkung der königlichen Machtbefugnisse
ausdrücklich hingewiesen, wenn der König im Telapatta Jätaka
den Bitten der von ihm zu seiner Hauptgattin gemachten yak‘

s ') Das Wort bedeutet seiner Etymologie nach, da es aus Skr.


räja 4- äjrid zusammengesetzt ist, eigentlich „Befehl des Königs“. Ob
sicli im Pali ein bestimmter technischer Sinn mit dem Wort verbindet,
vermag ich nicht zu sag«ii. Im Culladhammapäla Jätaka wird erzählt,
dass der König dem Prinzen durch den Henker Hände und Füsse ab­
schneiden lässt. Der Henker fragt, als er den Befehl ausgeführt fiat:
„habe ich, o König, die räjänä vollzogen?“ {ki/tn deva katä rdjdnd.
III. 180). Hier heisst möglicherweise rdjdnd nur „Befehl des Königs“.
An andern Stellen scheint dagegen der Ausdruck als ein terminus
technicus verwendet zu sein. Ein Fährmann, der einen Asketen und
seine eigene schwangere Frau geprügelt hat, wird vor den König ge­
bracht und dieser lässt, nachdem er das Urtheil gefällt hat, die rdjd'^ä
an ihm vollziehen (III. 232.). Worin die Strafe bestand, wird nicht
weiter gesagt; fch verrauthe, dass entweder die Todesstrafe oder irgend
eine andere schwere Leibesstrafe wie Verstümmelung darunter zu ver­
stehen ist. Darauf weist auch die Einleitung zum Vattaka Jätaka (1.433)
hin, wo ein seitÄi-Sohn, der im Verdacht steht eine Dirne bei Seite ge­
schafft zu haben, zur rdjdnd verurtheilt wird. Die Hände werden ihm
auf dem Rücken zusammengebunden, und man schleppt ihn fort, um die
rdjdnd an ihm zvt vollziehen. Die ganze Stadt geräth, als sich das
Gerücht von der Verurtheilung des ««(fAz-Sohnes verbreitet, in Aufre­
gung, und eine grosse Volksmenge begleitet ihn, mit auf die Brust
gelegten Händen, unter lautem Wehklagen. Da das Mädchen inzwischen
wieder zum Vorschein kommt, gelangt die rdjdnd nicht zur Ausfüh­
rung, doch deuten die erwähnten Umstände darauf hin, dass es sich
um eine Hinrichtung handelt.
Das Staatsoberhaupt. 75

khini^) ihr unumschränkte Gewalt über das ganze Reich zu ver­


leihen entgegenhält: „Meine Liebe, keineswegs gehören mir alle
Einwohner meines Reichs, nicht bin ich ihr Herr {mayJiam säka-
larafthaväsino na kinci. Tionti,. näham etesam^ sämika. I. 398) ;
nur über die, welche sich gegen den König auflehnen und Unrecht
thun, bin ich Herr. Darum kann ich Dir nicht unumschränkte
Gewalt über das ganze Reich geben“.
Doch wurden die ünterthanen des Königs nicht bloss in
Kriegszeiten, wo das königliche Heer die Grenzen des Landes
schützte, und durch die vom König und seinen Bevollmächtigten
ausgeübte Gerichtsbarkeit an die Existenz einer über ihnen stehen­
den, sie alle umfassenden und schützenden Gewalt erinnert; das
Volk hatte Verpflichtungen, die ihm die Zugehörigkeit zu einem
Staatswesen*) zum Bewusstsein brachten— oft in recht empfind­
licher Weise. Während nämlich der König für Sicherheit gegen
äussere Feinde und für Ordnung im Innern seines Landes zu
sorgen hat, muss das Volk als Gegenleistung dafür die Kosten
der Staatsverwaltung, des Heeres und des Hofhaushalts durch
ßezahlung von Steuern tragen. Aehnliche Verhältnisse haben wir
vermuthlich schon für die vedische Periode anzunehmen; wenig­
stens liegt kein zwingender Grund vor unter dem vedischen hali
etwas anderes als eine festgesetzte Abgabe zu verstehen®). Viel­
leicht dienten ausserdem gerade in der ältesten Zeit freiwillige
Geschenke — nach Zimmer^) die einzige Abgabe, die das Volk

1) == Skr. yakshint, ein weiblicher yaksha, ein übermenschliches


Wesen, ein Dämon.
Die Annahme eines solchen scheint mir .schon ^durch das Fak­
tum einer im ganzen Lande erhobenen Steuer und durch das Institut
der gämabhojaka, die den König in ihrem Dorf vertraten und für ihn
die Steuern erhoben, hinlänglich begründet, und ich verstehe nicht,
wie Senart es mit diesen Thatsachen vereinigen will, wenn er dem alten
Indien die Idee des Staates völlig abspricht und nicht einmal einen
Ansatz zu einem Staatswesen gelten lässt. (Revue des deux mondes,
T. 125. p. 343 f.).
®) Für die Brähmana-Periode ist die Existenz der Steuer mit
Sicherheit durch Aitareya-Brähmana VII. 29 bezeugt, wo der Vaisya
als „einer, der einem andern Steuern zahlt (anyasya halikrit), der von
einem andern auszunutzeu, nach Belieben zu bedrücken ist“, charak­
terisiert wird.
*) Altindisches Leben, 8.166: „Festgesetzte Abgaben zahlte das
76 5. Kapitel.

im Veda dem Könige leistete — wesentlich mit zur Bestreitung


der Kosten des königliclien Haushalts, und wenn wir die Darbringung
solcher Geschenke im Epos*) und auch in den Jätaka hier und da
erwähnt finden, ^o mag darin ein Ueberrest dieses alten Ge­
brauchs zu seiieu sein. Bei Gelegenheit des im Kummäsapinda
Jätaka beschriebenen Krönungsfestes {chattamangala. III. 407)
befinden sich unter den um den Thron Versammelten auch die
Städter, mit mannigfachen Geschenken^) versehen {nänävidhapan-
näkärahatthe nagaramanusse). Bittende rechneten offenbar auf
geneigtere Erhörung ihres Gesuches, wenn sie nicht mit leeren
Händen vor dem Könige erschienen. Der Brahmane, der sich
dem Könige mit der Bitte naht ihm den zweiten gestorbenen
Ochsen zu ersetzen, überreicht ihm mit den Worten; „Es siege
der König“ ein Geschenk {pannäkära. II. 166).
Zu der für uns in Frage kommenden Zeit bildeten die
Steuern jedenfalls die Haupteinnahmequelle des Königs: sie sind
eine gesetzlich- feststehende Abgabe und werden, wenn sie nicht
von selbst eingehen, durch Beamte des Königs mit Gewalt ein­
getrieben (II. 240; IV. 224; V. 98). Doch enthalten die Jätaka,
soweit ich gesehen hatie, keine bestimmte Angabe über die Art
dieser Steuer noch über die Höhe des an den König zu entrich­
tenden Antheils®). Nur die Thatsache, dass von dem geernteten

Volk an den König nicht, es brachte ihm freiwillig Geschenke“. Zimmer


zieht zum Vergleich die altgermanischen Verhältnisse heran, indem er
auf Tacitus, Germania 15 hinweist: ,Mos est civitatibus ultro ac vi-
ritim conferre principibus vel armentorum vel frugum, quod pro honore
acceptum etiarr^ necesintatibus subvenit.
1) Vgl. Hopkins, 1. c. p. 90 f.
2) Das Wort pannäkära bedeutet, wenn es gleich Skr. parna
-f äkära ist, „die Gestalt eines Blattes habend“ und weist darauf hin,
dass man, wie es noch heute in Indien Sitte ist, Früchte, Süssigkeiten
u. s. w. in Blätter einer Banane oder eines andern Baumes einge­
wickelt überreichte. Ursprünglich nur von solchen Darbietungen ge­
braucht, erhielt das Wort später die allgemeine Bedeutung „Geschenk“.
— Vgl. Childers, Pali Dictionary, s. v.
Nach Manu VII. 130 gehört dem Könige vom Getreide der
achte, sechste oder zwölfte Theil-, X. 120 wird der achte Theil als die
in Friedenszeiten gesetzlich erlaubte Steuer (dÄamyo bah') bezeichnet;
in Zeiten der Noth darf der König ein Viertel erheben (X. 118). Nach
Gautama (X. 24) beträgt die Abgabe der Ackerbauer ein Zehntel, ein
Das Staatsoberhaupt. ?7

Getreide ein bestimmter^ Theil an den König fiel, geht aus meh­
reren Stellen hervor. Ein übergewissenhafter setthi, der sich von
seinem Reisfeld eine Hand voll Halme abg-epflUckt hat, um daraus
einen Wisch zum Anbinden des Reises; zu lyachen, empfindet
Skrupeln über seine Handlungsweise, indem er denkt: „Von
diesem Felde muss ich dem Könige seinen Antheil (m M o
bhäga. II. 378) geben, und ich habe mir von dem Feld, ob­
wohl ich doch den Antheil noch nicht abgeliefert habe, eine
Hand voll Reishalme abgepflückt“. An derselben Stelle des
Kurudhamma Jätaka wird erzählt, tvie der Steuerbeamte des
Königs {donamäpaka, eigentlich „der mit dem dona, einem be­
stimmten Hohlmaass, messende“) vor der Thür der königlichen
Kornkammer den als Antheil an den König abgelieferten Reis
messen lässt (räjabhäge vihim minäpento)-^ und zwar verfährt er
dabei in der Weise, dass er sich von dem ungemessenen Reis-
haufep Körner nimmt und sie als Marken hinlegt. In dem Augen­
blick fängt es an zu regnen. Der Beamte zählt die Marken und
fegt mit den Worten: „Abgemessener Reis ist so und so viel
da“ die Reiskörner, die ihm als Marken gedient haben, zu­
sammen und wirft sie auf den abgemessenen Haufen. Dann läuft
er eilends hinein und stellt sich in den Thorweg. Hier fällt ihm
ein: „habe ich wohl die Marken auf den gemessenen Haufen ge­
worfen "oder auf den tingemessenen ? Wenn ich sie auf den ge­
messenen Reishaufen geworfen habe, so habe ich ohne Grund
das Eigenthum des Königs vermehrt und das der Besitzer (gaha-
patikä) beeinträchtigt“ ').
Die hier erwähnte, in einem Theil des geernteten Getreides be­
stehende Abgabe von dem Ertrag des Bodens bildetd nach den Ge­
setzbüchern und den epischen Texten zusammen mit anderen Natu-

Achtel oder ein Sechstel des Ertrages. Bei Vasishtha (I. 42), Baudhäyana
(I. 18.1), Narada (XVIII. 48) und Vishnu (III. 22) wird übereinstimmend
ein Sechstel als die gesetzmässige Steuer angegeben, und damit steht
im Einklang, wenn im Epos der König wiederholt als shadbhägin „ein
Sechstel erhaltend'“ bezeichnet wird. Vgl. Hopkins, 1. c. p. 88.
1) Die Geschichte wird als Beispiel übertriebener Gewissenhaf­
tigkeit erzählt. Der Beamte macht sich Vorwürfe darüber, dass er die
Körner, die er sich, um zu behalten, wie viel Reis schon abgemessen
ist, als Merkzeichen von dem noch nicht gemessenen Reishaufen weg-
'genommen hat, au dem bereits gemessenen Haufen hinzugethan hat.
78 5. ItapiteÎ.

lalleistungen an Vieh u. s. w. die einzige Steuer, die von einem


Grundeigenthümer erhoben werden konnte. Von einer Steuer,
die auf dem Lande ruhte und in Gestalt einer Pacht bezahlt
werden musste, ißt hier keine Rede, die Abgabe richtete sieh
vielmehr nach der Höhe der jährlichen Erträge. Dahingegen
haben den griechischen Berichten zufolge die Ackerbauer das
Jjand als Pächter des Königs inne. Der Ertrag der Pacht geht
in den königlichen Schatz, ausserdem ein Viertel des Getreides
als Steuer*). Wie stellen sich unsere Texte zu der Frage? Es
scheint, als ob die Angaben des griechischen Gesandten durch
die Jätaka eine Bestätigung erfahren. Unter den Ministern des
Königs nimmt, wie wir sehen werden, der „Feldmesser“ (rajju-
gähaka amacea) offenbar eine wichtige Stellung ein : er folgt bei
der Aufzählung des am Hofe des Kuru-Königs befindlichen Per­
sonals (II. 367) unmittelbar auf den Hauspriester (purohita).
Ferner wird im Käma Jätaka erwähnt, dass Beamte des Königs
(râjakammikâ) in ein Dorf kommen, um die Felder zu messen
{khettappamânagahanatthâya. IV. 169), deren EigenthUmer, wie
gleich darauf erzählt wird, die Bitte um Steuerbefreiung ansspre­
chen. Höchst wahrscîieinlicli wurden doch diese Landmessungen
vorgenommen, um die Grösse des Grundstücks und dieser ent­
sprechend die Höbe der Abgabe, welche auf Grund und Boden
lastete und unabhängig von dem Ausfall des jährlichen Ertrages
als eine Grundsteuer oder Pacht an den König gezahlt wer­
den musste, festzusetzen. Freilich ist dieser Schluss von dem
blossen Faktum, dass das Land gemessen wurde, auf die Existenz
der Pacht nicht unbedingt sicher. Landmessungen waren noth-
wendig, auch wenn die Steuer nur in einem Theil des Ertrages be­
stand, schon um den Beamten einen Anhalt zu gewähren, wonach
sie die durchschnittlichen Erträge ungefähr berechnen konnten, und
um auf diese Weise Hinterziehungen von Seiten der Grundbesitzer
zu verhüten.
1) So nach Diodorus II. 40.5: Tfi<; hi xdipa? niaOoO? TeXoOoi t Cü ßa-
mXei biü TÖ iräaav Ti]v ’IvbiKiiv ßaoiXiKi)v etvai, ibujÜTi;) hi puhcvl Tfiv ¿EcJvai
K€KTÜ<J0ai' xmpk i>i Tfj? pidOujaeuji; TcrdpTriv et? tö ßaciXiKÖv tcXoOöi. Strabo
sagt hingegen nur, dass die Ackerbauer Pächter des Königs seien und
ein Viertel der Ernte als Steuer bezahlen. XV. 1. 39.: 'Ecm b’ x*äp“
ßaaiXiKi) iräaa' ptaÖoO b’ aÖTi|v ¿tri .TcrdpTau; ¿pYdZovrai tü»v Kapttiöv. Ar-
rian spricht ganz allgemein von (p6poi, welche die Ackerbauer den
Daa- Staatsoberliaiipt. 79

■Wer waren diese steueraahlonden Grundbesitzer ? Es scheint,


dass auch in den östlichen Ländern die Tchattiya und die Brah-
manen — diese trotz ihrem Eeichthum, und trotzdem sich fraglos
ein grosser Theil des Grundbesitzes in (ihren ^Händen befand —
von Steuern befreit waren, denn an allen in Betracht kommenden
Stellen gehören die Steuerzahler der bürgerlichen Klasse an*).
So fürchtet in dem oben citierten Kurudhamma Jätaka der do-
immäpdka, der königliche Steuerbeamte, der das an den König
als Steuer abgelieferte Getreide misst, er werde das Vermögen
der gahapatika beeinträchtigen; dieser Klasse gehört auch der
setthi an, der als Steuerzahler erwähnt wird (II. 378; IV. 169).
Befreiung von der Steuer mochte gelegentlich durch Für­
sprache beim König erreicht werden. Ein an der Grenze woh­
nender setß i bittet den Bruder des Königs, er möchte an den
König einen Brief schreiben und für ihn Befreiung von der Steuer
{bali) erwirken, woraufhin der König sie ihm erlässt (IV. 169).
Die Steuern werden an den Beamten gezahlt, der die Stelle
des Königs in dem ihm unterstellten Bezirk vertritt, im Dorfe
an den gämabhojaka, den Dorfvorsteher, eigentlich: „der die Ein­
künfte des Dorfes geniesst“. Zahlten die’Unterthanen nicht gut­
willig oder fiel es dem Könige ein — was nach den erzählten
Beispielen (II. 240; III. 9; IV. 224) oft genug Vorkommen mochte
— daS'Volk durch Erhöhung von Steuern auszusaugen, so schickte
der König seine Beamten, denen es oblag mit Gewalt den Schatz
des Königs zu füllen. Diese Steuereintreiber (bnlipatiggähäka,
niggähaka, balisädhaka) spielten nach den Jätaka im öffentliehen
Leben keine nebensächliche Rolle; wie sie im Volke angesehen
waren, darauf scheint mir der Schluss des Gagga 'Sätaka (II. 17)
hinzudeuten, wo dem menschenfressenden Dämon (yakkha), den
der Bodhisatta gezähmt hat, vom Könige die Stellung eines bali-
patiggähaka übertragen wird. Im Gandatindu Jätaka werden
uns die Zustände eines von einem ungerechten König regierten,
durch seine Beamten ausgeplünderten Landes geschildert: „Von

Königen oder den autonomen Städten zu entrichten hatten, ohne Ge­


naueres über die Art der Steuer und ihre Höhe anzugeben.
*) Die im Epos geschilderten Verhältnisse charakterisiert Hopkins
(1. c. p. 89) mit den Worten: „Die letztei’en (die Krieger) sind thatsäch-
lich von der Steuer befreit; die Priester sind es durch göttliches Gesetz“.
80 &. Kapitel.

Steueni geplagt {balipilüä. V. 98) lebten die Bewolmer des KeicTies


mit Weib und Kind ini Wald wie die Tlii^re; wo sonst ein Dorf
stand, war kein Dorf mehr. Die Menschen können aus Furcht
vor den Leuten djes Königs nicht mehr im Hause bleiben, sie
umgeben ihre Häuser mit Dornenhecken und begeben sich,
nach Sonnenaufgang in den Wald. Bei Tage plündern die
Leute des Königs {räjapurisä), bei Nacht die Diebe“. Bis­
weilen machten sogar die königlichen Beamten mit der letztge­
nannten Klasse von Menschen, zu deren Verfolgung und Ergrei­
fung sie doch vermuthlieh da waren, gemeinschaftliche Sache. Ein
Minister, dem vom Könige die Stellung eines Dorfvorstehers {gäma-
hhojaka. I. 355) in einem Grenzdorf übertragen ist, und welcher dort
die Steuern für den König eintreibt, trifft mit Eäubern ein Abkom­
men dahin, er wolle mit seinen Leuten in den Wald gehen, und sie
sollten unterdes das Dorf plündern und ihm die Hälfte abgeben.
Neben den Steuern trugen gewisse Vorrechte des Königs
zur Vermehrung seines Schatzes bei. Der in den Gesetzbüchern ^)
ausgesprochene Grundsatz, dass herrenloses Gut dem König ge­
hört, gelangt auch in den Jätaka zur Anwendung. Stirht jemand
ohne Erben, so fällt sÄne Hinterlassenschaft dem Könige anheim.
„Sieben Tage und sieben Nächte“ — so lesen wir in der Ein­
leitung zum Mahyaka Jätaka {III. 299) — „brauchte das Heer
des Königs, um die Habe des ohne Nachkommen verstorbenen
Geizhalses in den Palast zu schaffen“. Auch solche Fälle, wo
ganze Familien Hab und Gut im Stich Hessen, wenn sie der Welt
entsagend sich dem hauslosen Stande zuwandten, kamen nach
den Jätaka vor, und dieser Brauch mochte zu einer Zeit, wo
durch das Vorherrschen pessimistischer Anschauungen die Neigung
zur Weltentsagung im Volke weit verbreitet war, für den König
zu einer recht ergiebigen Einnahmequelle werden. Doch haben
wir Grund anzunehmeii, dass es dem moralischen Empfinden der
damaligen Zeit widersprach, wenn der König von diesem seinem
Rechte Gebrauch machte. Im Hatthipäla Jätaka wird erzählt,
dass der purohita und seine Frau unter Zurücklassung ihres
ganzen Vermögens in den Wald ziehen zu ihren Söhnen, die be­
reits zum heimathlosen Asketenthum übergetreten sind. Der König
*) Vgl. die bei Foy, Die königliche Gewalt nach den altindi.schen
Jlechtsbüchern, Leipzig 189.5, S. 50 .angeführten Stellen.
t)a.s Staatsobc»liaupt. 81

Ilört davon mul entaclieidet: „Herreiifoses Geld lallt uns zu“ {as-
säniikadhanam amhükam püpuM ti. IV. 485)*), und läs.st das
Geld aus dem Hause Aes puroliita holen. Die Königin aber klärt
ihn durch eine Parabel über das von ihm begangene Unrecht auf.
Wie wir bisher bei dem Versuch, was an Angaben über
Pflichten und Rechte des Königs in den Jataka enthalten ist,
zusammenznstellcn, sicher kein erschöpfendes Bild von dem that-
säehlichen Wirkungskreis und der Machtsphäre des räjan er­
halten haben, so müssen wir uns auch hei der Frage nach seiner
Nachfolge mit lückenhaften, zum Theil widersprechenden Einzel­
heiten abzufinden suchen.
In der vedischen Zeit ging das Königthum entweder direkt
auf den ältesten Sohn des Königs über, oder der neue König
wurde durch die Wahl des Volks ernannt*). Der erste Fall ist
als Kegel auch in der in den Jataka geschilderten Periode be­
wahrt geblieben. Die Königswürde ist in der Familie erblich
(kulasantakam rajjam. I. 395; II. 116; IV. 124), und zwar ist es,
wenn mehrere Söhne vorhanden sind, der älte.ste*), der seinem Vater
in der Regicruiig folgt (1. 127; II. 87,212), während der nächst­
älteste Sohn Vicckönig {iiparäjan) wird. Als legitim scheinen in
der Regel nur die Söhne der Ilauptgattin (agganiahest), die der
Kaste nach dem Könige ebenbürtig, also eine khaftiyä sein muss,
gegolten 'zu haben; doch finden sich auch Beispiele, die ver-
muthen lassen, dass diese Legitimität nicht immer als conditio
sine qua non der Nachfolge angesehen wurde: In dem bereits
citierten Katthahäri Jataka überträgt der König dem mit einer
Holzsammlerin (katthahäri) erzeugten Sohn das Vicekönigthum
{oparajja), und nach dem Tode seines Vaters übernimmt dieser
die Herrschaft.
Blieb der König ohne männliche Nachkommen, so wurde,
wenn er im Besitz einer Tochter war, sein Schwiegersohn Erbe

*) Aehnlich begründet im Telapatta JAtaka der König die. Besitz-


ergreitnng der gattenlosen yakkhint, indem er sagt: „Herrenloses Gut
gehört dem König“ (assäniikabhandam nänui räjnsantakam hoti. I. 398).
^ Zimmer, Altindi.sches Leben, S. 162, 172.
Um ein gegebenes Versprechen halten z u , können, muss der
König im Dev.adhamma JAtaka (I. 127) und im Dasaratha JAtaka (IV.
124) von dieser .Sitte abweichen. ’
Ö2 6.,Jiapltel.

(lesBeielis; " i*"»! er sich entweder unter seinen Verwandten


ausgesucht oder aus irgend einem andern königlichen Hause ge­
holt haben. Ini Mudupäni Jätaka (II. 323 ff.) bestimmt der König
seinen Nfeffen /.unj Nachfolger, indem er seinen Ministern erklärt:
„Nach meinem Tode wird mein Neffe König werden, meine
Tochter soll seine Hauptgattin (aggamahesi) werden.“ Später
ändert er seinen Entschluss und tlieilt seinen Käthen mit, er
werde seinem Neffen ein anderes Mädchen zur Frau geben, seine
Tochter aber in ein fremdes Königshaus verheirathen, um so
möglichst viele Verwandte za bekommen. Dieses Vorhaben wird
indessen durch die List der beiden ineinander Verliebten, die
schliesslich doch ihren Willen durchsetzen, vereitelt, und in Folge
davon erfahren wir nicht, wie sich die Nachfolge gestaltet hätte,
wenn der König seine Tochter an einen fremden Fürsten ver-
heirathet hätte; vermuthlich würde doch dieser zugleich mit der
Tochter auch das uparajja erhalten haben.
Wenn weder ein männlicher Nachkomme, noch sonst ein
Verwandter da war, der die Herrschaft hätte übernehmen können,
so scheint der Nachfolger von den Ministern erwählt worden zu
sein; eine Wahl durcll das Volk, wie sie im Veda und im Epos*)
vorkommt, findet sich nirgends erwähnt. Die Legenden berichten
von einem merkwürdigen Brauch, der in solchen Fällen mit der
Ernennung des Nachfolgers verbunden war. Sieben Tage nach
dem Tode des ohne Nachkommen verstorbenen Königs lässt der
purohita, nachdem die Totenfeierlichkeiten vollzogen sind, einen
Wagen, den phussaratha^) (III. 238; IV. 39; V. 248), schirren.
Unter Trommelschlag wird in der Stadt verkündet: „Morgen
werden wir den phussaratha schirren.“ Die fünf königlichen
Insignien werden in den Wagen hineingelegt, und dieser wird von
den Ministern in Bewegung gesetzt, indem sie denken: „Er wird
zu einem kommen, der sich zum Könige eignet.“ Der Wagen
verlässt dann die Stadt und bleibt, wie das im Märchen so oft
der Fall ist, imiiier an einer und derselben Stelle stehen, nändich
am Thor des Parkes, wo er sich umdreht, bereit von dem zu-

*) Hopkins, 1. c. p. 143.
2) = Skr. pushpnratha „Blumen-, Vergnügungswagen“? Oder ist
phuKsa = sprtsya und phussaratha „der zu berührende, in Besitz zu
nehmende Wagen“?
pas Staatsoberhaupt. 83

künftigen König bestiegen zu werden. Dieser wlsd denn auch


von dein purohita sehr bald ausfindig geinaclit; er besteigt den
Wagen und wird vom piirohita gesalbt. Haben wir in diesen
Legenden die inärehenbafte Einkleidung irgend eines ‘tbatsäeb-
lichen Vorgangs, etwa der Wahl eines neuen Königs durch den
purohita oder die Minister überhaupt zu sehen? Oder ist der
phussaratha nichts weiter als eine Ausgeburt der reichen Phan­
tasie des Märchenerzählers? Darauf lässt sich keine hestinnnte
Antwort gehen, solange sich unsere Kenntniss vom phussaratha
auf die Jätaka beschränkt; doch halte ich es an sich nicht für
ausgeschlossen, dass in Fällen, wo der König ohne Nachkoininen
starb und die Minister aus ihrer Mitte oder aus einem andern
königlichen Hause einen Nachfolger wählten, dieser unter einer
ähnlichen wie der in den Märchen heschriehenen Oeremonie in
die Residenz hineingeführt wurde und dass man von ihm im Volke
das Gerücht verbreitete, er sei durch ein von den Göttern lierhei-
geführtes Wunder als der rechte Mann ausfindig gemacht worden.
In einem Falle, wo sich die Ernennung des Nachfolgers in
der heschriehenen Weise vollzieht, ist der neue König nicht wie
sonst ein khatüya, nicht der Siirössling eines fremden Königs­
hauses, sondern der untergeschobene Sohn einer .s-eff/i/-Toctiter,
in Wirklichkeit das an der Landstrassc geborene Kind einer
armen Frau (IV. .^8). Der märchenhafte Charakter dieser Erzählung
gestattet nicht sie als Releg dafür anzuführen, dass die Königs­
würde nicht immer nothwendigerweise in den Händen eines khat-
tiya lag, sondern dass auch Angehörige anderer Kasten gelegent­
lich in ihren Besitz kommen konnten. Es kommen jedoch son­
stige Stellen hinzu, die uns diese Annahme berechtigt erscheinen
lassen. Wir haben bereits oben (S. G8) von Revolutionen gehört,
durch die der bisherige König beseitigt und an seine Stelle ein
Brahmanc gesetzt wird. Im Pädanjali .lätaka (II. 2(54) wird der
vermuthlieh ebenfalls zim Brahmanenkaste gehörige Haui)tminister
{afthadhammänusäsaka amacca) des verstorbenen Königs, nicht
der einfältige Prinz von den Ministern zum König gesalbt. Auch
die Gesetzbücher sprechen von Königen, die nicht zur kshatriya-
Kaste gehören und verstehen darunter oftenhar Könige niedriger
Ahstammung, die durch Usurpation auf den Thron gekommen sind’).
’) Vgl. Foy, Die köniylic/te Genndt, S. 8.
84 5. Kapitel.

Solche Thronnsurp^ationen sind' aus der indischen Geschichte von


historischen Persöölichkeiten überliefert, z. B. vom Candragupta,
dem Gründer der Maurya-Dynastie, der nach brahmanischer Tra­
dition ein Südra »war.
Wechselten nun diese Usurpatoren ihre Kaste, wenn sie auf
den Thron gelangten? Wurden sie dadurch Tchattiya oder blieben
sie Angebörige ihrer früheren Kaste? In den Augen des von
seiner Kastentheorie durchdrungenen Brahmanen blieben sie sicher,
was sie vorher gewesen waren, mochten sie nun zur brahmani-
schen oder zur /Stldra-Kaste gehört haben. In Wirklichkeit hatte
diese Frage — zumal in den östlichen Ländern und zu einer Zeit,
wo sich das Kastenwesen noch nicht zu seiner späteren Schärfe
entwickelt hatte — für den Usurpator geringe Bedeutung, da er
thatsäehlich, ob er nun zur. khattiya-Kasie gerechnet wurde oder
nicht, zur herrschenden Klasse gehörte und dadurch, wie wir ge­
sehen haben, über der Kaste stand.
Die feierliche Ceremonie, welche die Uebernahme der Re­
gierung begleitete, war nach den Jätaka dieselbe, wie wir sie
aus dem Veda und d^m Epos kennen: Der Priester — meistens
der purohita (III. 239; IV. 40) — weiht den König, indem er
ihn mit Wasser besprengt (abhisincati). Ob an dieser Sitte
auch in den östlichen Ländern streng festgehalten wurde, scheint
bei der Superiorität der herrschenden Klasse und ihrer Unabhän­
gigkeit von der Priesterkaste fraglich. Denn thatsäehlich liegt
doch in dieser Handlung des abhisecana, mag auch ursprünglich
ihre Bedeutung nur die eines religiösen Aktes gewesen sein, wodurch
der Segen dej Götter auf den König erfleht, oder richtiger gesagt,
herabgezaubert wurde, eine gewisse Abhängigkeit des Königs von
dem ihn weihenden Priester ausgesprochen. Die Weigerung von
Seiten des Priesters das abhisecana zu vollziehen konnte unter
Umständen die Nachfolge des rechtlichen Erben in Frage stellen.
Für die Möglichkeit, dass das Vollziehen der Weihe verweigert
wurde, fehlt es in unserm Text nicht an Belegen. Im Gämani-
canda .Jätaka wird erzählt, dass die Minister, nachdem sie die
Toteuceremonien für den verstorbenen König unter grossem Ge­
pränge verrichtet und Totengaben gespendet haben, am siebenten
Tage im Palasthofe Zusammenkommen und beschliessen den Prinzen,
weil er zu jung sei, erst dann zu weihen, nachdem sie ihn auf
Das Staatsoberhaupt. 85

(ilie Probe gestellt hätten {humäro atidaharo, na saJckä rajje


abhisincitum, vlmamsitvd tarn abMsincissäma. II. 297). Hier
bandelt es sich indessen nur um einen A,ufschub der Weihe; in
einem andern Falle Wird dagegen die Weiht^ überhaupt nicht
vollzogen. „In alter Zeit“ — lesen wir im Pädanjali-Jätaka ^—
„als Brahmadatta in Benares regierte, war der Bodhisatta sein
ßathgeber in weltlichen und geistlichen Dingen {atthadhammänu-
säsaJea amacca. II. 264). Nun hatte der König einen .Sohn, Na­
mens Pädanjali, der ein träger und einfältiger Taugenichts war.
Im Laufjp der Zeit starb der König. Als die Totenceremonien
vorüber waren, redeten die Minister davon, sie wollten den Prinzen
Pädafljali zum König weihen. Der Bodhisatta aber sagte: „Der
Prinz ist ein träger und einfältiger Taugenichts, wir wollen ihn
erst prüfen und dann zum König weihen.“ Die Minister hielten
eine Gerichtsverhandlung ab, Hessen den Prinzen in ihrer Mitte
Platz nehmen und fällten ein ungerechtes ürtheil, indem sie eine
Sache dem unrechtmässigen Eigenthümer zusprachen. Dann fragten
sie den Prinzen, ob sie recht entschieden hätten. Er verzog seine
Lippe. Der Bodhisatta dachte: „Der Prinz ist, denke ich, ein
kluger Bursche, er wird wissen, dass wir ungerecht entschieden
haben“ und recitierte den ersten Vers:
„Sicherlich übertritft Pädanjali uns alle an Weisheit; denn
darlirti krümmt er seine'Lippe, er durchschaut uns fürwahr.“
Am folgenden Tage hielten sie wiederum eine Gerichtsver­
handlung ab, entschieden aber diesmal gerecht und fragten den
Prinzen, was er von dem ürtheil hielte. Wieder verzog er seine
Lippe. Da sah der Bodhisatta ein, dass jener ein blinder Narr
wäre, und sagte den zweiten Vers • ’
„Nicht weiss dieser Eecht von Unrecht oder Gutes von
Bösem zu unterscheiden; ausser dem Krümmen der Lippe ver­
steht er überhaupt nichts.“
Die Minister erkannten, dass der Prinz Pädaiijali einfältig
wäre, und machten den Bodhisatta zum König.“
War diese priesterliche Bespreugung Bedingung für die
Rechtsgültigkeit der Nachfolge, so war damit allerdings eine nicht
geringe Macht auch in politischer Hinsicht in die Hände der
Priester gegeben; indessen scheint sich dieser priesterliche Einfluss,
ebenso wie die Mitwirkung der Minister bei der Wahl des Nach-
86 5. Kapitel.

folgers, auf aussergewöhnliche Fälle — Fehlen eines Thronerben,


Minderjährigkeit oder geistige Unzurechnungsfähigkeit des Prinzen
— beschränkt zu haben. Die Regel wird gewesen sein, dass der
Vater, entsprechend der in epischer Zeit herrschenden Gewohn­
heit i), die auch in den Gesetzbüchern empfohlen wird*), schon
zu Lebzeiten den Sohn in die Regierung einsetzte, wobei denn
die Besprengnng von Seiten des Priesters als eine äusserliche
Formalität nicht viel zu bedeuten hatte. Es kommt sogar vor,
dass der König seinen Sohn selber weiht {rajje abhisinci. IV.
96, 105)-, ob dadurch ein Hinwegsetzen über das dem» Priester
zustehende Vorrecht angedeutet werden soll, oder ob der Ausdruck
seine specielle, auf die Ceremonie der Besprengnng bezügliche
Bedeutung eingebüsst und den allgemeineren Sinn: „die Regie­
rung übertragen“ angenommen hat, wage ich nicht zu entscheiden.
Die üebertragung des Vicekönigthums {uparajja) an den
ältesten Sohn scheint in der Regel nach beendetem Studium statt-
geTunden zu haben (I. 259; III. 123, 407); oft wird indessen
dem von der Universität heimkehrenden Prinzen sofort vom Vater
die Regierung abgetreten (IV. 96, 316; V. 177). Während wir im
Kummäsapinda Jätaka (III. 407) lesen, dass der Prinz Brahraa-
datta, nachdem er von Takkasilä zurückgekehrt ist, von seinem
Vater, dem er eine Probe seines Könnens hat ablegen müssen
und der mit seinen' Leistungen zufrieden ist, zum uparäjan ge­
macht wird und erst nach dem Tode des Vaters diesem in der
Regierung folgt, heisst es im Culasutasoma Jätaka vom Prinzen
Sutasoma, dass er nach seiner Rückkehr aus Takkasilä von seinem
Vater den w(yssen Sonnenschirm {setacchatta. V. 177), das Zeichen
der königlichen Würde, empfing und gerecht regierte.
Solange der Sohn des Königs noch nicht erwachsen ist
oder für den Fall, dass der König keine männlichen Nachkom-

*) Vgl. dii oben S. 42 aus dem Räinftyana citiertc Stelle (II. 23.
26); ferner Mhbh. XII. 63. 19:
sthäpayitvä prajäpdlam putram rdjye ca Pändava
anyagotram prasastam vä kshatriyam kshatriyarshabha . . .
2) Manu IX. 323: „Aber (ein König, der sein Ende nahen fühlt,)
soll allen seinen aus Steuern aufgehäuften Reichthum den Brahmanen
geben, dem Sohn die Regierung übertragen und den Tod in, der
Schlacht suchen.“
Das Staatsoberhaupt. 87
men besitzt, hat der nächst jüngere Bruder des Königs das upa-
rajja inne (I. 133. Tcanîtthabhâtâ uparâjâ^). IL 367).
Welche Pflichten und Funktionen mit der Stellung eines
V icek ö n ig s verbunden waren, darüber lassen,uns die Jätaka im
Unklaren; ihre Angaben beschränken sich auf die Schilderung
einiger Aeusserlichkeiten. Bei feierlichen Umzügen sitzt der upa-
räjan hinter dem Könige auf dem Rücken des Elephauten (II.
374), ein Sitz, der sonst auch vom purohita eingenommen wird.
Im Kurudhamma Jätaka wird ferner geschildert, wie sich der Vice-
könig .des Abends in den Dienst des Königs begiebt von einer gaffen­
den Volksmenge begleitet. „Wenn er im Wagen den Palasthof
erreicht hat, legt er für den Fall, dass er nach dem Essen im
Palast schlafen will, die Zügel und den Stachelstock in das Joch.
Auf dieses Zeichen hin geht die Menge auseinander, kommt am
folgenden Tage in der Frühe wieder und wartet auf die Abfahrt
des Vicekönigs; auch der Wagenlenker, der das Gefährt während
der Nacht bewacht hat, stellt sich am nächsten Morgen mit dem
Wagen vor dem Thor des Palastes ein. Wenn dagegen der upa-
räjan gleich wieder abfahren will, legt er Zügel und Stachel in
den Wagen hinein und begiebt sich in den Palast, um dem König
zu dienen. An dem Zeichen erkennen die Leute, dass er sofort
wieder abfahren werde, und warten am Thor des Palastes.“ In
der That ein anschauliches Bild altindischcu Hoflebens, das uns
hier mit wenigen Strichen gezeichnet wird ; worin aber der könig­
liche Dienst {râjûpatthâna) bestand, zu dem sich der uparäjan
begiebt, erfahren wir weder hier noch aus einer anderen Stelle
der Jätaka^). Auch dürfen wir ja bei der Natur unseres Textes
solche Angaben, die, v/o sie erscheinen, stets nur ‘ganz beiläufig
gemacht werden, nicht mit Sicherheit erwarten. Den Erzähler

1) Die beiden Ausdrücke gehören an der betreffenden Stelle eng


zusammen, was Rouse in seiner Uebersetzung (Cambridge 1895, p. 251)
unbeachtet gelassen hat. Ebenso wird dort mit den Worten porohito
hrdhmano, rajjugähako amacco, donamdpako mahämatto, nagara-
sobhanä vannaddst nur je eine Person bezeichnet, wie aus dem folgen­
den Vers deutlich hervorgeht.
2) Dass nach dem Commentar zum Mahäparinibbäna Sutta der
uparäjan an der Rechtsprechung betheiligt war, ist bereits oben S. 71
Anm. erwähnt worden.
88 5. Kapitel.

eines Märchens gehen die thatsächlichen politischen Einrichtungen


wenig an; die Vorgänge im Innern des Palastes, iin Frauenge-
maeh, Verschwörungen und Palastintriguen stehen im Vorder­
grund seines Interesses. Dabei spielt natürlich auch der uparäjan
häufig eine wichtige Rolle: wiederholt lesen wir von Befürch­
tungen des Königs, der uparäjan möchte zu grossen An­
hang gewinnen und ihn stürzen, und von Maassregeln, die
der König ergreift, um sich gegen solche Eventualitäten zu
schützen. Im Succaja Jätaka (III. 67) wird erzählt, wie der
König seinen Sohn, den uparäjan, zum Dienst kommen sieht und
wie bei seinem Anblick in ihm der Gedanke aufsteigt, er könne
ihm vielleicht schaden. Er ruft den Prinzen zu sich und sagt
zu ihm: „Mein lieber Sohn, so lange ich am Leben bin, darfst
du nicht in der Stadt wohnen; schlage deinen Wohnsitz anderswo
auf und übernimm nach meinem Tode die Regierung.“ Solche
Verbannungen des uparäjan scheinen nach den Jätaka nichts
Seltenes gewesen zu sein (II. 203, 229); auch waren, wie das
Thusa Jätaka (III. 121 ff.) zeigt, die Befürchtungen des Königs
nicht immer unbegründet: der sechzehnjährige Prinz macht einen
Anschlag auf das Leben des Königs; er theilt den Plan seinen
Dienern mit, die ihn in seinem Vorhaben bestärken: „Ihr habt
Recht, 0 König, Was nützt die Herrscherwürde, wenn man sie
erst im Alter erlangt; Ihr müsst auf irgend eine Weise den König
töten und die Herrschaft an Euch reissen.“ Der König entdeckt
alle Anschläge und lässt ihn schliesslich mit Ketten fesseln, ins
Gefängniss bringen und bewachen. Merkwürdigerweise — man
mag darin einen Beweis dafür sehen, wie festgewurzelt im Volke
die Anschauung war, dass der Sohn der rechtmässige Thronerbe
sei — schliesst die Erzählung mit den Worten: „Nachdem man
die Leichenfeierlichkeiten für den verstorbenen König vollzogen
hatte, befreite man den Prinzen aus dem Gefängniss und über­
trug ihm die Regierung.“
In wie weit neben dem uparäjan die übrigen Mitglieder
des Herrscherhauses an der Regierung betheiligt waren, geht aus
den Jätaka nicht mit Deutlichkeit hervor. Nur dass der dem
Range nach auf den Vicekönig folgende Beamte am königlichen
Hofe, der senäpati, bisweilen ein Verwandter des Königs war,
erfahren wir aus dem Devadhamma Jätaka (I. 133), wo gesagt
Das Staatsoberhaupt. 89

wird, dass der König seinem jüngeren Bruder das uparajja,


seinem Stiefbruder das Amt des senäpati verleiht.
Je weniger diese Betheiligung der Verwandten des Königs
an der Regierung eine blosS formelle \yar, um so mehr musste
die Staatsform den Charakter der absoluten Monarchie verlieren
und sich der oligarchisehen Verfassung nähern. Ob wir schon
für die vedische Zeit die Existenz von Oligarchien anzunehmen
haben, oder ob sich erst im Laufe der Zeit neben den Monar­
chien Staaten mit oligarchischer Regierungsform entwickelt haben,
will ich dahingestellt sein lassen *). Thatsache ist, dass nach den
buddhistischen und jainistischen Quellen zu Buddha’s Zeit Oli­
garchien im Osten Indiens bestanden. „Die eigenthümliche Ver­
fassung der Stadt Vaisäli“, die Lassen anführt und von der er
sagt, sie finde sich im alten Indien sonst nirgends, ist keineswegs
das einzige Beispiel eines oligarchisehen Regiments. Nach den
Jaina^) regierten, abhängig von Vaisäli, neun conföderierte Lic-
chavi-Fürsten in Kosala und neun Mallaki-Fürsten im Käsi-Lande.
Die Pali-Texte weichen von dieser Ueberlieferung insofern ab,
als sie von einem aristokratischen Gemeinwesen der Licchavi nur
in Vesäli wissen und den Sitz der Malla — ich nehme an, dass
diese identisch sind mit den Mallaki der Jaina*) — nach Kusi-
iiärä und Pävä verlegen \ auch erscheinen nach den buddhisti­
schen’Quellen beide Fürstengeschlechter als durchaus unabhängig.
Die Licchavi, die Beherrscher der Vajji-^), spielten nach den
Pali-Texten im politischen Leben eine hervorragende Rolle und
machten dem benachbarten Könige von Magadha viel zu schaffen:
wir erfahren aus dem Mahäparinibbäna Sutta, dass Ajätasattu,
der Sohn und Nachfolger des Bimbisära, die gewaltigen und

1) Vgl. über diese Frage Zimmer, Altindisches Lehen, S. 176. Foy,


Die Königliche Geivalt, S. 6.
Indische Alterthumskunde, 2. Aufl. Bd. 2, S. 86.
Kalpasütra § 128 und Note. — Vgl. Jacobi, Das Bämäyana,
Bonn 1893, S. 106.
*) Als so durchaus selbstverständlich, wie dies bei Hardy, Bud­
dhismus, S. 92, geschieht, möchte ich diese Identität allerdings nicht
voraussetzen.
Die Vajji = Skr. Vriji waren ein nördlich vom Ganges in Videha
ansässiger Volksstamm.
90 5. Kapitel.

mächtigen Vajji aus/.urotten beschliesst, und zur Abwehr ihrer


Einfälle von seinen beiden Ministern Sunidha und Vassakära eine
Festung, die nachmalige Hauptstadt des Magadhareiches Päta-
liputta, erbauen lä^t. Politisch weniger bedeutend war das Ge­
schlecht, dem Buddha selbst entstammte, die Sakya von Kapi-
lavatthu; auch unsere Quelle erwähnt, dass sie in einem Abhän-
gigkeitsverhältniss {ändpavattifthäna. IV. 145) zum Kosala-Könige
standen.
In diesen Freistaaten haben wir auch, scheint -mir, die no-
Xei? auTovoiuoi, von denen Megasthenes spricht'), zu suchen. Dass
darunter Republiken zu verstehen sind, halte ich für wenig wahr­
scheinlich. Was dem griechischen Gesandten aufgefallen war und
was er durch das Wort auxövopoi zum Ausdruck bringen wollte,
war meines Erachtens nur die Thatsache, dass in unmittelbarer
Nachbarschaft der grösseren Monarchien wie des Magadha-Reiches,
in dessen Residenzstadt Pätaliputta er selber weilte, einzelne
Städte oder Kleinstaaten ihre Selbständigkeit bewahrt hatten,
sich selbst vemalteteu, autonom waren. Dass im übrigen die
Verfassung in diesen Kleinstaaten von der in den Königreichen
bestehenden durchaus verschieden gewesen wäre, möchte ich nicht
annehmen; der Unterschied bestand meiner Ansicht nach nur in
dem grösseren oder geringeren Antheil, den die ülu’igen Mitglie-
glieder der Fürstengesehlechter neben dem Könige an der Regiening
nahmen und wodurch sie seine Selbständigkeit mehr oder minder
einschränkten. Ein räjan stand auch in Vesäli und den übrigen
Freistaaten an der Spitze der Verwaltung, doch war er, wie es
scheint, nur ein prim us inter pares^), der zwar im Rathe seiner
Verwandten den Vorsitz hatte, neben dem aber auch diese, sei
es in ihrer Stellung als uparäjmi oder als senäpati, sei es als
Mitglieder der Rathsversammlung keinen geringen Einfluss auf
die Regierung ansübten.

1) Arriani Indica. Cap. XI. 9: Kai toüi; cpöpouc; xoti; xe paoiXeOoi


Kai Tüöt tröXctriv, öaai aurövopoi, oOxoi ditoqpepouöi.
®) Vgl. Oldenberg, Buddha, S. 101.
Die königlichen Beamten. 91

6. K apitel.
Die königlichen Besiinteiv

In den Jätaka, wo uns der König durchweg als der abso­


lute Selbstherrscher, der er thatsächlich in den grossen Monar­
chien des Ostens gewesen sein mag, entgegentritt, wird das berä-
thende Element der Regierung durch die Minister (atnacca) ver­
treten. Von einem Antheil de§ Volks an der Staatsleitung, von einer
Beschränkung des Königthums durch den Willen des Volks, wie wir
sie im Veda vorfinden ^), ist in buddhistischer Zeit keine Rede mehr.
Wir dürfen annehmen, dass unter dem erschlaffenden Einfluss des
Klimas und der langen Friedenszeit, welche auf die Niederwer­
fung der eingeborenen Völkerschaften folgte und die nur durch
gelegentliche Streitigkeiten mit den nachbarlichen Königen oder
mit den an der Grenze Avohnenden, nicht völlig unterworfenen
Stämmen unterbrochen wurde, die Kraft und politische Selbstän­
digkeit des Volkes abnahm. Der gesicherte Besitz eines über­
reichen Landes enthob den Einzelnen der iiothwendigkeit mit der
Waife in der Hand dem Könige Gefolgschaft zu leisten und die
anfangs vielfach umstrittene Heimath zu vertheidigen; da er sich
vom Könige und dessen starker Heeresmacht genügend geschützt
wusste, richteten sich seine Gedanken auf Vermehrung und Ver­
besserung seiner Habe, auf das Gedeihen seiner Familie. Da­
durch hob sich der Wohlstand des Volks, ungeheure Reichthümer
sammelten sich an, Ackerbau, Handel und Industrie blühten" mehr
und mehr auf. Doch ging mit dieser Entwickelung*der Civilisation
keineswegs eine Steigerung des Gemeinsinns — wie etwa in
Griechenland nach den Perserkriegen — Hand in Hand; wo sich
das indische Denken, von materiellen Dingen abgelenkt, höheren
Interessen zuwandte, beschäftigte es sich zumeist mit metaphy­
sischen Fragen, mit der Sorge um das SeelenheiD).
Die alte, in der samiti zur Geltung gelangende Macht des
Volkes ist auf die Versammlung der Minister übergegangen und

1) Zimmer, Altindisches Leberf, S. 172.


2) Vgl. Oldenberg, Buddha, S. 11 ff.
92 6. Kapitel.

hat sich hier zu einem Faktor heransgebildet, der für die Re­
gierung des Landes von ausserordentlicher, unter Umständen do­
minierender Bedeutung war. Wir sahen bereits oben (S. 84ff.) bei
Erörterung der Naohfolge des Königs, dass die Entscheidung über
die Wiederbesetzung des Thrones sehr oft den Ministern anheim­
gestellt war; auch die thatsächliche Ausübung der Herrschaft
von Seiten der Minister finden wir erwähnt: ausser an der (S. 47)
schon citierten Stelle des Gandhära Jätaka überträgt auch im Ghata
Jätaka der König, des weltlichen Lehens müde, die Regierung
den Ministern {rajjam amaceänam .niyyädetvä. III. 170). Ver-
muthlich handelt es sich hier, ebenso wie bei der im Räjoväda
Jätaka erwähnten vorübergehenden Abwesenheit des Königs von
der Residenz {janapadam pariganhusämUi amacce rajjam, pa-
ticchäpetvä. II. 2), nur um eine interimistische Leitung der Staats­
geschäfte. Von solchen Ausnahmefällen abgesehen wird sich der
Einfluss einzelner Minister auf den Gang der inneren und äusse­
ren Politik sehr nach der Intelligenz und Energie des jeweiligen
Staatsoberhaupts gerichtet haben. Nicht jeder König mochte so
unabhängig von seinen Räthen, so willkürlich mit ihnen umzu­
springen in der Lage sein wie der Magadhakönig Bimbisära, von
dem im Cullavagga des Vinaya Pitaka (VII. .8. 5) berichtet wird,
dass er einige seiner Minister (maTiäniatta), die ihn schlecht be-
rathen haben, ihres .\mtes entkleidet, andere, mit deren Rath er
ebenfalls unzufrieden ist, an niedere Stellen, diejenigen aber, deren
Rath er billigt, an hohe Stellen versetzt. Auch in den Jätaka
finden sich Beispiele solcher willkürlichen Behandlung der Mi­
nister’); doch steheh ihnen Fälle gegenüber, wo der König einem
Minister die ganze Last der Staatsgeschäfte übertragen hat und
sich willig seinem überlegenen Rathe unterordnet.
Der Hof des Königs setzt sich im Epos aus einheimischen
Edlen, königlichen Verbündeten, durch Verwandtschaft mit
dem König Verbundenen und aus unterworfenen Königen zusam­
men, zu denen die Priester hinzukommen, die ebenfalls zum könig-

’) Unbequemer Rathgeber wird sich der König vermuthlich oft


schon beim Regierungsantritt, bei welcher Gelegenheit er, wie im Da-
rimukha Jätaka erwähnt wird, „die Aemter der Minister, die ihnen über­
tragenen Obliegenheiten prüft“ (amaceänam thänantaräni vicäretvä.
III. 239), entledigt haben.
Die königlichen Beamten. Ö3

liehen Rath gehören, aber erst alhnählieh in die ritterliehe Ver­


sammlung eingedrungen zu sein seheinen *). Wir finden analoge Ver­
hältnisse in den Jätaka wieder; doeh nur ?um Theil. Wie der upa-
räjan stets, so war aueh der senäpati bisweilen ein Verwandter
des Königs, ein Ichattiya (I. 133; IV. 168), von andern Aemtern,
die sich in Händen der hhattiya befunden hätten, erfahren wir
hingegen aus den Jätaka nichts, auch treifen wir weder besiegte
noch verbündete Fürsten im Dienste des Königs. Was den An-
theil der Brahmanen an der Regierung betrifft, so beschränkt
sich derselbe auf vereinzelte Fälle. Ueberall, wo vom Gefolge
des Königs die Rede ist, werden Minister und Brahmanen als
getrennte Klassen aufgezählt, und zwar werden die letzteren zu­
sammen mit den übrigen Bevölkerungsklassen (den gahapati u.s.w.)
den Ministern gegenüber gestellt (amacce ca brähmanagahapati-
ädayo ca. I. 260. Ebenso im Kumbbakära Jätaka, wo beschrie­
ben wird, wie der Hofetikette entsprechend zunächst der König
die Mangofrucht verzehrt, dann die Minister und dann die Brah­
manen, gahapati u. s. w. III. 376). Bei dem Krönungsfeste {chat-
tamangäla) umstehen den Thron des Königs, räumlich getrennt
{eTcato — ekato), die Minister, die Brahmanen, die gahapati u. s. w.,
die Stadtbewohner und die Tänzerinnen (III. 408). Noch deut­
licher ist der Gegensatz, zwischen amacca und brähmana, die
Verschiedenheit ihrer Funktionen im Mahämora Jätaka ausge­
sprochen: die Minister verweisen den König auf seine Frage nach
der Bedeutung eines Traumes, da sie ihn selber nicht zu deuten
verstehen, an die Brahmanen mit den Worten: „Die Brahmanen
werden es wissen, o, grosser König“ (IV. 335).
Aus dem Angeführten geht hervor, dass unter dem Ausdruck
amacca im Allgemeinen keine Ichattiya und auch keine Brah­
manen zu verstehen sind. Aber welcher Kaste gehören die Mi­
nister an, wenn sie weder zu den Ichattiya noch zu den bräh­
mana zu rechnen sind ? Meiner Ansicht nach müssen sie durchaus
nicht immer einer Kaste angehören: die amacca bilden einen
Stand für sich, der in der Regel erblich ist und in Folge dieser
Erblichkeit, zu der vielleicht wie bei den Ichattiya ein besonders
ansgebildetes Standesbewusstsein hinzutrat, eine gewisse, wenn

’) Hopkins, 1. c. p. 99.
94 6. Itapitel.

auch nur entfernte Aehnlichkeit mit einer Kaste besass. Kach


seiner jä ti gefragt, würde ein Minister oder einer seiner Ange­
hörigen, wenn er weder Ichattiya noch hrähmana war, vermuth-
lich geantwortet haben: „Ich stamme aus einer Ministerfamilie“
{amaccakula. II. 98, 125).
Damit soll nun keineswegs gesagt sein, dass nicht bisweilen
gerade ein Brahmane als Minister des Königs fungierte und einen
überwiegenden Einfluss auf diesen und dadurch auf die Regie­
rung ausübte. Von den beiden oben erwähnten Ministern des
Bimbisara gehört der eine, Vassakära, den der König mit dem
Bau einer Festung, also mit einer rein weltlichen Angelegenheit,
beauftragt, der Brahmanenkaste an. Auch der in den Jataka wieder­
holt (II. 30, 98, 125, 264; III. 115, 317, 341) vorkommende attha-
dhamrnänusäsaka amacca, der „ L e ite r d es K önigs in w elt­
lic h e n u nd g e is tlic h e n D in g e n “ scheint doch stets ein Brah­
mane gewesen zu sein. Im Sattubhasta Jataka ist diese Zuge­
hörigkeit zur Brahmanenkaste ausdrücklich angegeben : der Brah­
mane, der sich nach vollendetem Studium an den Hof des Königs
von Kasi begeben hat, erlangt die Gunst des Herrschers und wird
von ihm mit Ehren überschüttet. „Der König“ — heisst es dann
weiter — „machte ihn zum Minister und wurde von ihm in welt­
lichen und geistlichen Dingen geleitet“ {atthaü ca dhammati ca
anusäsi. III. 342). Heber die einzelnen Funktionen dieses
atthadhammänusäsaka amacca erfahren wir aus unserer Quelle
nichts Näheres, doch werden wir, glaube ich, nicht fehlgehen,
wenn' wir seine Stellung mit der ebenfalls meist im Besitz von
Geistlichen befindlichen Kanzlerwürde an den mittelalterlichen
europäischen Höfen vergleichen. Auch der indische „Kanzler“
jener Zeit scheint zuweilen alle Fäden einer weitverzweigten Re­
gierung in seiner Hand gehalten zu haben, denn des Oefteren
wird der atthadhammänusäsaka amacca als mit sämmtlichen
Zweigen des ^öffentlichen Lebens betraut {sabbatthaJea. II, 30,
74) bezeichnet. In diesem „Leiter des Königs in weltlichen
und geistlichen Dingen“ der Jätaka werden wir den amätya-
mukhya der Gesetzbücher wiederzuerkennen haben, von dem
es bei Manu (VII. 141) heisst: „Seinen ersten Minister, dér
des Rechts kundig, weise, selbstbeherrschend, von guter Familie
sein muss, soll er auf diesem Tdl h. seinem eiereneni Sitz Platz
t)ie königlichen Beamten. 95

nehmen lassen, wenn er selbst in der Beaufsichtigung der An­


gelegenheiten seiner ünterthanen ermüdet ist“ ‘).
Etwas weniger allgemein gehaltei^ sind die Angaben der
Jätaka über den „ H e e rfü h re r“, den sew dpai*doch geben sie uns
auch von diesem Beamten kein scharfes Bild, sondern nur schwach
angedeutete Umrisse. Oefters, wie wir sahen, dem Herrscherhause
selbst angehörig, scheint er unter den Ministem eine hervorra­
gende, bisweilen die erste Stelle eingenommen zu haben; im Cul-
lasutasoma Jätaka versammelt der König, entschlossen dem welt­
lichen Leben zu entsagen, die Minister und an ihrer Spitze den
senäpati um sich {senäpatipamuTchüni asitiamaccasahassäni. V.
178). Ob dieses Amt seiner wörtlichen Bedeutung entsprechend
— senäpati heisst „Herr des Heeres“ — in erster Linie ein
militärisches war, geht aus unserm Text nicht hervor; vielleicht
bekleidete der senäpati im Kriege nächst dem Könige den höchsten
militärischen Posten^). Im Frieden spielte er anscheinend eine
Rolle, die mit dem Heere wenig oder gar nichts zu thun hatte,
seine Haupttliätigkeit scheint vielmehr in der Rechtsprechung be­
standen zu haben. Wir lesen von einem senäpati, der sich bei
Ausübung seines Richteramts bestechen lässt. iviniccJiayam Tca-
ronto lancam Tchädati) und dadurch Leute zu unrechtmässigem
Eigenthum verhilft {asämike sämilce Jcaroti. II. 186).
Auf eine Betheiligung des senäpati an der Gesetzgebung
deutet die bereits citiertc Stelle aus dem Tesakuna Jätaka hin,
wo ihm die schriftliche Fixierung gesetzlicher Bestimmungen zu­
geschrieben wird. ' Nachdem er die ihm von den Ministern an­
gebotene Königswurde ausgeschlagen bat, schreibt er, bevor er
in die Einsamkeit des Waldes zieht, die bei der ftechtsprechnng
üu befolgenden Gesetze ipinicchayadJiamma. V. 125) auf eine

b Manu VII. 58 ist offenbar von demselben Minister die Rede, der
hier als der „beste von allen“ {sarveshäm visishta) und als ein Brah-
mane bezeichnet wird. Vgl. Foy, Die königliche Gewalt, S. 68 f.
b Ausser dem senäpati wird in den Jätaka noch ein Beamter
•aufgeführt, dessen Titel ebenfalls auf eine Beziehung zum Heere hin­
deutet, nämlich der mahäsenagutta. Die einzige Stelle, wo ich ihn be­
legt gefunden habe (Tesakuna Jätaka. V. 115) lässt uns über seine
Funktionen völlig im Unklaren, nur dass ein hochgestellter Beamter
darunter zu verstehen ist, erfordert” der Zusammenhang.
96 6. Kapitel.

goldene Tafel. „Sein Rath“ — heisst es zum Schluss — „blieb


vierzigtausend Jahre in Geltung.“
Neben dem hier erwähnten Umstand, dass dem senäpati
die Königswurde angeboten wird, mag als Beweis für die Wich­
tigkeit seiner Stellung angeführt werden, dass sich die Einwohner
der Stadt, als ihre Bitte um Hülfe von dem Könige zurückge­
wiesen ist, an den senäpati zu wenden beschliessen, indem sie
denken: „Dem Könige liegt nichts an der Stadt, wir wollen es
dem senäpati berichten“ (V. 459 f.).
Worin sich im Einzelnen die richterliche Thätigkeit des
senäpati von der des „ Ju s tiz m in iste rs “ {vinicchayämacca),
dessen eigentlicher Ressort — seiner Benennung nach — die
Rechtspflege war, unterschied, ist aus den Jätaka nicht ersicht­
lich. Nach der im Commentar zum Mahäparinibbäna Sutta ent­
haltenen Angabe stellten die vinicchayamahämatta die erste und
niedrigste Instanz des richterlichen Verfahrens dar: ihr Urtheil
war nur im Falle der Freisprechung definitiv,. andernfalls wurde
die Entscheidung an die vohärika') weitergegeben. Im Gegensatz
hierzu erscheint in den Jätaka der vinicchayämacca als eine
Persönlichkeit von .ziem’lichem Gewicht: seiner Einsprache gelingt
es, wie wir (S. 71) sahen, ein vom König zu Gunsten der puro-
hita gefälltes ungerechtes Urtheil wieder rückgängig zu machen;
Wenn es nicht überall bei der Natur unseres Textes etwäs
gewagt wäre aus einer einzigen Stelle irgend welche allgemeinen
Schlüsse zu ziehen, so könnte man das Kurudhamma Jätaka
(II. 380) als Beleg dafür anführen, dass die „Justizminister“ nicht
bloss richterliche Entscheidungen abgaben, sondern auch in Rechts­
oder Gewissensfragen Rath ertheilten. Eine Hetäre hat von einem
Jüngling 1000 Goldstücke erhalten und, da er ihr versprochen
hat wiederzukommen, das Gelübde gethan von keinem andern

1) Das Vorkommen dieser voAdrtfca = Skr. vyavahärika habeich


in den Jätaka nicht belegt gefunden, wohl aber treffen wir sie iin Vi-
naya Pitaka an: Mahävagga I. 40. 3 fragt der König Bimbisära die
vohärika mahämatta, welche Strafe der verdiene, welcher einen Söldner
des Königs (räjabhata) zur Weihe zulasse; Cullavagga VI. 4. 9 sollen
sie einen Rechtsstreit zwischen Anäthapindika und dem Prinzen Jeta
entscheiden. Offenbar sind hier unter den vohärika mahämatta „Justiz­
beamte“ zu verstehen.
Die königlichen Beamten. 9i

Mann das Geringste, sei es auch nur ein Reiskorn, anzunehmen.


Nachdem sie drei Jahre- vergebens auf seine Wiederkehr ge­
wartet hat, ohne ihr Gelübde zu breche^, und schliesslich arm
geworden ist, begiebt sie sieh zum Gerichtshof und fragt die
vinicchayamahämatta um Rath: „Ihr Herren, vor drei Jahren
gab mir ein Mann Geld und ging fort; ob er gestorben ist, weiss
ich nicht. Ich kann mir meinen Lebensunterhalt nicht verschaifen,
was soll ich thun?“ Sie rathen ihr zu ihrem früheren Gewerbe
. zurückzukehren.
Eine für den König sehr wichtige Persönlichkeit — die
Vemehrung des königlichen Schatzes hing offenbar nicht wenig
von seiner Tüchtigkeit ah — war der rajjuka oder rajjugähalca
amacca, wörtlich „der den Strick haltende Minister“, das ist, wie
aus der im Kurudhamma Jätaka enthaltenen Beschreibung seiner
Thätigkeit hervorgeht, der „ L a n d m e sse r“, der Katasterbeamte
des Königs’). Wie wir bei Besprechung der Einkünfte des Königs
’),BühIer weist in der Zeitschrift der Deutschen Morgenländi­
schen Gesellschaft, Bd. 47, 1893, S. 466 fif. auf die Identität dieses rajjuka
mit den in Asokas Edikten vorkommenden vßj'Aka oder lajuka, den
obersten Verwaltungsbeamten des Asoka, hin.
Die durch dasKurudhamma Jätaka gegebene Erklärung des rajju-
gähaka amacca scheint mir so einfach, so auf der flachen Band liegend,
dass es schwer verstäridlich ist, warum Rouse in seiner Jätaka-Ueber-
setzung (Cambridge 1895, p. 257) an der bei Childers {Pali Dictionary
sub voce rajju) angeführten Bedeutung „Wagenlenker“ festhält. Zweifel
können doch nur darüber entstehen, ob und in welcher Weise der
rajjuka oder rajjugdhaka amacca an der Festsetzung und Erhebung
der Steuern betheiligt war, ob er, wie Buhler will, als ein „Steuer­
beamter, der die Felder (zum Zweck der Festsetzung einer Grundsteuer)
vermisst“ aufzufassen ist. Für zwingend halte ich, wie gesagt, den
Schluss von der Vermessung der Felder auf eine „Grundsteuer“ nicht,
und auch der Umstand, dass im Käma Jätaka (IV. 169) in unmittel­
barem Zusammenhang mit der Vermessung der Feider durch könig­
liche Beamte von einer Steuerbefreiung die Rede ist, scheint mir für
die Existenz der Grundsteuer noch nicht beweisend zu sein, da auch
hier mit hali eine Ertragssteuer, ein bestimmter an den König abzu­
liefernder Procentsatz des geernteten Getreides gemeint sein kann.
Auch diis oben S. 77 geschilderte Verfahren der Steuererhebung giebt
uns für die Entscheidung der Frage keinen festen Anhalt, da unter
dem Getreide, das vor der königlichen Kornkammer vermessen wurde,
pbenso gut ein Theil des Ertrags der Ernte wie eine ein für alle Mal
feststehende Abgabe, eine Grundrente verstanden werden kann. Gegen
7
98 6. Kapitel.

sahen, wurden die Ländereien der steuerzahlenden ünterthanen


gemessen, sei es um die Höhe einer von ihnen an den König zu
zahlenden Pacht festzusetzen, sei es um nach der Grösse des Lan­
des den ungefähren Durchschnitt des von den Besitzern an die
königlichen Kornkammern abzuliefernden Ertrages bestimmen zu
können. Ob der Minister die Landmessungen selber vornahm
oder ob seiner Aufsicht unterstellte Beamte die Felder vermaassen,
worauf das Käma Jätaka (IV. 169) hindeutet, lässt sich aus den
beiden einander gegenüberstehenden Angaben nicht entnehmen;*
für das Wahrscheinlichere halte ich, dass die Episode des Kuru-
dhamma Jätaka dem Bestreben des Erzählers den von ihm ge­
schilderten Zuständen einen möglichst primitiven Anstrich zu
geben seine Entstehung verdankt.
Es wird dort erzählt, wie der rajjugähaJca amacca eines Tages
in der Provinz mit dem Vermessen eines Feldes beschäftigt ist.
Er hat das Seil an einen Stab gebunden, und während er das eine
Ende des Stricks von dem Besitzer des Feldes anfassen lässt, ergreift
er selbst das andere Ende (und will den Stock in den Boden hinein-
stossen). Dabei geräth ^er Stock mitten in das Loch einer Kral)be *).
Er überlegt: „Wenn ich den Stock in das Loch hineinstosse, so
wird die Krabbe umkommen, stecke ich den Stock davor, so wird
der König in seinem Eigenthum geschädigt, stecke ich ihn da­
hinter, so wird der Bauer benachtheiligt, was ist da zu thun?“
Von solchen Erwägungen, so charakteristisch sie für das von

die Annahme einer solchen spricht erstens, dass weder in den Gesetz­
büchern noch im Epos irgendwo darauf hingedeutet ist, dass man die
Steuern, die alle nur als in einem Theil der jährlichen Erträge be­
stehend angegeben werden, als eine auf Grund Und Boden ruhende
Rente auffasste; dagegen sprechen auch die oben angeführten Befürch­
tungen des gewissenhaften setthi, die nur dann einen Sinn haben, wenn
es sich um eine procentuale Abgabe handelt; denn hätte er eine Grund­
steuer zu entrichten gehabt, so würde er durch das Abpfiücken der
Reishalme nur slch^ selber, nicht aber den König geschädigt haben.
Dass nicht trotzdem in einigen Gegenden Indiens auch schon in der
älteren buddhistischen Zeit eine Grundsteuer erhoben wurde, ist damit
freilich nicht erwiesen; es ist sehr wohl möglich, dass in den verschie­
denen Reichen der Modus der Besteuerung verschieden gewesen ist.
1) Gemeint ist hier, wie Bühler a. a. O. S. 469 bemerkt, die Land­
krabbe, welche man in vielen Gegenden Indiens, besonders in feuchtem
Boden findet.
t)ie königlichen Beamten. 9Ö

der buddhistischen Moral beeinflusste Denken sind, wird sich


schwerlich je ein Beamter des Königs haben leiten lassen; die
Skrupel werden in der Erzählung selbst ftls übertriebene Gewissen­
haftigkeit hingestellt. Eher ist, bei deih vielfach ironischen Cha­
rakter der Jätaka, anzunehmen, dass gerade häufige üebervor-
theilungen von Seiten der königlichen Feldmesser zu dieser Er­
zählung Veranlassung gegeben haben.
Mit dem rajjugähäka amacca, „dem Landmesser“, ist die
Reihe der in den Jätaka ausdrücklich als Minister {amacca) bezeich-
neten königlichen Beamten zu Ende; von den übrigen in unserer
Quelle erwähnten zahlreichen Höflingen ist es zweifelhaft, ob sie
zur Kategorie der amacca zu rechnen sind oder nicht. Zum Theil
werden sie wie der „Steuerbeamte“ {donamäpaka) als mahä-
matta, „von grossem Gewicht, Ansehen“, bezeichnet, ein Ausdruck,
der möglicherweise als eine ähnliche Amtsbezeichnung wie amacca^),
vielleicht aber auch nur als ein Prädikat aufzufassen ist, dem
etwa unser „Grosser am Hofe, Magnat“ entsprechen würde. Wie
dem auch sei, so viel scheint mir sicher, dass sowohl die mdhä-
matta und die amacca wie auch die anderen Höflinge zu einer
und derselben grossen Klasse, nämlich zu den „vom Könige be­
soldeten, in seinen Diensten stehenden Leuten“, den räjabhogga^)
gehörten, die im Pätimokkha (Nissaggiya 10) neben den
hrähmana und gdhapati als eine besondere Klasse aufgezäblt
werden. An der betreffenden Stelle des Pätimokkha ist die Rede
davon, dass einem Mönch durch einen Boten ein Werthobjekt zu­
geschickt wird, wogegen er sich Gewänder eintauschen solle;
als Spender eines solchen Geschenks, das sich vermuthlich nur
wohlhabende und vornehme Leute zu erlauben pflegten, werden der

*) Gleichbedeutend mit amacca wird mahämatta offenbar an der


oben S. 92 citierten Stelle des Vinaya Pitaka gebraucht. Auch die
Inschriften verwenden es in diesem Sinne; vgl. Zeitschr. d. Detttschen
Morgenl. Ges., Bd. 37, S. 267, 27.5.
2) räjabhogga wird im Suttavibhanga, Nissaggiya 10. 2. 1 (Vinaya
Pitaka ed. Oldenberg, Vol. 3, p. 222) erklärt als „einer, der vom König
Lebensunterhalt und Lohn empfängt“ [yokoci ranno hhattavetanähäro).
Ein ähnlicher Begriff wird durch räjabhata (Mahävagga I. 40. 3 ff.; 66. 1;
76. 1) zum Ausdruck gebracht, nur scheint mir räjabhata eine engere
Bedeutung zu haben und speciell eipen im königlichen Heere dienen­
den Söldner zu bezeichnen.
löö 6. Itapitel.

Reihe nach genannt: der König, der vom König lebende, der
ßrahmane, der Hausherr {räjä vä räjabhoggo vä hrähmano vä
gahapatiko vä). Der Vergleich mit dieser Stelle des Pätimokkha
hat mich auf die Verniuthung gebracht — über deren Unsicher­
heit ich mir übrigens völlig klar bin —, dass auch unter den im
Assaläyana Sutta‘) vorkommenden räjanna, auf die oben (S. 12)
hinge wiesen wurde, „königliche Beamte“ zu verstehen sind. Auch
hier werden die angesehensten Klassen der Bevölkerung aufge­
zählt, ähnlich wie im Pätimokkha, nur mit dem Unterschiede,
dass die gahapati fortgelassen werden: zunächst die TchaUiya,
entsprechend dem räjä des Pätimokkha, dann — vielleicht aus
Höflichkeit gegen Assaläyana an zweiter Stelle vor den räjanfia
— die Brahmanen, und drittens die räjanna, von denen ich
glaube, dass sie mit den räjabhogga identisch sind, und dass dar­
unter „Leute in königlichen Diensten, hohe Beamte des Königs,
Höflinge“ zu verstehen sind*).
*) ed. Pischel, p. 13 f.: khattiyakuld hrähmanakidä räjanüakulä
uppannä.
*) Die Etymologie ,von rdjafma spricht allerdings gegen diese
Auffassung. Im Skr. bedeutet räjanya „fürstlich, königlich“ und einen
„Angehörigen des fürstlichen Stammes“, und wenn räjanna im Pali
diese Bedeutung beibehalteii hätte, müsste allerdings räjannakula, wie
es in der Uebersetzung von Pischel geschieht, mit ,royal fainily“ wieder­
gegeben werden. Doch haben bekanntlich Pali-Wörter ihre Bedeutung
gegenüber dem entsprechenden Sanskrit-Etymon oft sehr verändert,
und dass räjanna, wenigstens an dieser Stelle des Assaläyana Sutta,
nicht den Sinn von Skr. räjanya haben kann, scheint mir ganz zwei­
fellos, weil im andern Fall derselbe Begriff „fürstlich, königlich“ doppelt,
nämlich einmal’ durch khattiya und das andere Mal durch räjanna
wiedergegeben wäre. Khattiyakula als „Kriegerfamilie“ aufzufassen
und in der Reihenfolge khattiyakula, hrähmanakula, räjannakula eine
Steigerung zu erblicken ist dem sonstigen, auch im Assaläyana Sutta
beobachteten Sprachgebrauch der Pali-Texte durchaus zuwider, die
unter khattiya stets den Angehörigen eines fürstlichen oder könig­
lichen Geschlechts verstehen und bei der Aufzählung der Kasten stets
dem khattiya den Vorrang, die erste und wichtigste Stelle einräumen.
Vielleicht wird man mir verhalten, dass ieh dieser Stelle des
As.saläyana Sutta zuviel Gewicht beilege, und dass möglicherweise
die Erwähnung der räjanna auf einer stilistischen Nachlässigkeit
beruhe. Letzteres halte ich indessen für ausgeschlossen, well dieselbe
Aufzählung der drei kula in genau derselben Form drei Mal wieder­
kehrt, und Aveil gerade in Bezug auf genaue Terminologie die buddhi­
stischen Verfasser so ausserordentlich sorgfältig sind.
Die königlichen Beamten. 101

Seinem Berufe nach steht dem rajjuqäJiaka am nächsten


der „ G e tre id e m e s s e r“ ; entsprechend seinem Namen donamä-
paka^), wörtlich „einer, der mit dem Idona, einem Hohlmaass.
misst“, fällt ihm die Aufgabe zu das' von den Grundbesitzern
(gahapati) als Antheil des Königs {räjabhäga) abgelieferte Ge­
treide zu messen. Er ist also, während der rajjuka meiner
Auffassung nach mit der Erhebung der Steuer direkt nichts zu
thun hatte, der eigentliche Steuerbeamte des Königs. Obschon
seine oben (S. 77) geschilderte Thätigkeit weder sehr schwierig
noch besonders vornehm genannt werden kann, muss er doch
zu den einflussreichen Persönlichkeiten am Hofe gehört haben,
da auch ihm das Prädikat mahämatta „von grossem Gewicht,
Ansehen“ beigelegt wird (II. 378). Wahrscheinlich ist, dass
auch diese Erzählung, ebenso wie die Schilderung der Thätig­
keit des Landmessers, absichtlich die primitiven Zustände frü­
herer Zeiten, von denen im Volke noch eine dunkle Erinne­
rung zurückgeblieben war, schildert, und dass in Wirklichkeit,
etwa zu Buddha s Zeit, nur der Titel donamäpaka, nicht aber
die darin angedeutete Funktion, das qigenhändige Abmessen
des Getreides, beibehalten war. Diese wird sich vermuthlich auf
ein Heer von Unterbeamten, zu denen auch die schon besprochenen
Steuereintreiber zu rechnen sind, vertheilt haben, über die dem
hochgestellten Beamten nur die Aufsicht zufiel.
Eine aus dem Epos und der klassischen Sanskritliteratur
wohlbekannte Figur, der W a g e n l e n k e r (särathi) des Königs,
begegnet uns auch in den Jätaka (II. 377), tritt indessen hier
gegenüber dem sonstigen Gefolge des Königs mehr jn den Hinter­
grund.
Ebenfalls nur gelegentlich erwähnt finden wir den V e r ­
w a l t e r des k ö n i g l i c h e n S c h a t z e s , den herannika (III. 193),
und den A u f s e h e r d e r k ö n i g l i c h e n W a a r e n h ä u s e r , den
bhandägärika {lY. 43; V. 120). Das seltene Vorkommen dieser
beiden Beamten berechtigt indessen nicht zu der Annahme, dass
ihre Stellung am Hofe von untergeordneter Bedeutung gewesen
sei; der bhandägärika wenigstens scheint nach dem Nigrodha
Jätaka, wo Pottika, der Schneiderssohn, seinen Freunden pro­
phezeit, dass am folgenden Tagender eine von ihnen König, der

1) Auch zu dotfa abgekürzt. II. 367.


102 6. Kapitel.

andere senäpati, er selber aber hhandägärika werden würde,


eine für das öffentliche Leben, vor allem für den Handelsverkehr,
nicht unwichtige Rolle gespielt zu haben: denn es heisst zum
Schluss, dass der rKönig dem Pottika, der die -Würde
ausschlägt, das Amt eines Waarenaufsehers verlieh, und dass
dieses „der Beachtung aller Gilden werth sei“ {sahbaseninam
vicäranäraTiam hJiandägärikaffhänam. IV. 43).
So ziemlich auf der untersten Stufe der Höflinge scheint
der T h ü r h ü t e r , der dovärika, gestanden zu haben; er begegnet
uns unter dem im Kurudhamma Jätaka aufgeführten Personal,
aus dem sich der Hofstaat des Königs zusammensetzt, an vor­
letzter Stelle, vor der Hetäre (ganikä), und im Mahäpiiigala Jä­
taka werden die Thürhüter bei Aufzählung des königlichen Ge­
folges erst hinter den „Unterthanen im Allgemeinen“ genannt
{amaccä ca hrähmanagaJiapatiratthikadovärikädayo ca. II. 241).
Zwar wird er im Sonaka Jätaka als „edler Pförtner“ {ayyadovä-
rika. V. 250) angeredet, doch mochte er nur, wie hier, einem
armcti Holzsammler, der eine Audienz beim Könige wünscht, als
eine vornehme und gewichtige Persönlichkeit erscheinen. Nach
dem Mätanga Jätaka war es seine Aufgabe Candäla und ähnliches
Gesindel, das sich im Palast blicken Hess, mit Stöcken oder
Bambusrohr zu prügeln, bei der Kehle zu packen und hinanszn-
werfen (IV. 382). Auch spricht die Behandlung, die der Thürhüter
im Mahäpingala Jätaka zu Lebzeiten des grausamen Königs erfahren
hat, nicht gerade für ein^n besonders hohen Rang des dovärika.
Während alles Volk über den Tod des Mahäpingala frohlockt
und Freudenfeste feiert, steht einer der Thürhüter laut schluchzend
da. Auf Befragen des jungen Königs, warum er allein, während
alle Leute jubelten, weine, ob vielleicht sein Vater gegen ihn
lieb und gut gewesen sei, entgegnet er; „Nicht weine ich aus
Kummer, dass Pingala tot ist. Für meinen Kopf ist sein Tod
ein wahres Glück. Denn der König Piügala pflegte mir jedes­
mal, wenn br vom Palast herabstieg oder wenn er hinaufstieg,
acht Schläge mit der Faust wie mit dem Hammer eines Schmiedes
auf den Kopf zu versetzen. So wird er auch, wenn er ins Jen­
seits kommt, in der Hölle die Pförtner des Yama mit Faust­
schlägen traktieren, in dem Glauben, dass er sie mir austheilt,
und dann werden sie rufen: „Er peinigt uns zu sehr“ und werden
Die königlichen Beamten. 103

ihn hierher zmiickschicken. Er wird, fürchte ich, wiederkommen


und mir wie früher Faustschläge auf den Kopf versetzen; deshalb
weine ich.“
Anscheinend hatte der dovärika des Könjgs auch die Pflicht
des Abends die Thore der Stadt zu sch dessen. Nach dem Ku-
rudhamma Jätaka verkündet er zur Zeit des Thorschlusses drei­
mal (vermuthlich durch Blasen auf einer Muschel) das Schliessen
der Stadtthore; einen armen Menschen, der mit seiner Schwester
in den Wald gegangen ist, um Holz zu sammeln und sich dabei
verspätet hat, fährt er mit den Worten an: „Weisst du nicht,
dass sich der König in der Stadt befindet, und dass das Tbor
der Stadt zur rechten Zeit geschlossen wird ?“ (11.379.) Fremde,
die in der Stadt nicht Bescheid wissen, hat er zurechtzuweisen.
Im Mahäassäroha Jätaka verspricht der König dem dovärika,
wenn er ihm einen Grenzbewohner, der sich bei ihm nach dem
H^us des Mahäassäroha erkundigen würde, zuführte, 1000 Geld­
stücke als Belohnung (III. 9).
Möglicherweise ist aber dieser Schliesser der Stadtthore von
deip Palastpförtner verschieden und unter die Beamten zu rechnen,
die für Ordnung und Sicherheit in der Stadt Sorge zu tragen
hatten; doch gehörten auch diese wahrscheinlich zu den rä-
jabhogga, den königlichen Beamten, da sie vom Könige ernannt
und besoldet wurden, und seinem Befehl unterstellt waren. Hier­
her ist aucli der S t a d t Wächter zu zählen, der nagaragutüka,
der die Stadt von Verbrechern zu säubern hatte. Wenn ein gefähr­
licher Räuber die Stadt unsicher machte, so wandten sich, wie im
Kanavera Jätaka (III. 59) erzählt wird, die Einwohner der Stadt an
den König mit der Bitte den „grossen Räuber“ ergreifen zu lassen,
worauf der König den nagaraguttika mit der Festnahme und später­
hin mit der Hinrichtung desselben beauftragt. Dass er vom Könige
ernannt wurde, geht aus dem (S. 28) angeführten Gespräch zwi­
schen dem Könige und dem Candäla hervor; scherzweise bezeichnet
hier der König den nagaraguttika als den „König zur Nachtzeit.“
I Bei der Unsicherheit, die nach dem häufigen Vorkommen der Räuber
I und Diebe in den Jätaka und der übrigen volksthümlichen Literatur
! zu urtheilen in den indischen Städten früherer Zeiten geherrscht
\ haben muss, war er sicherlich keine unwichtige Persönlichkeit.
, Als letzter der königlichen ’Beamten, die nach den Jätaka
104 6. Kapitel.

in der Residenz des Königs ein öffentliches Amt bekleideten, sei


hier der S c h a r f r ic h te r , der coraghätaka, dem nagaraguttika,
der, wie wir sahen, zuweilen seine Stelle vertrat, angeschlossen.
Nach den Gesetzbttchern^) lag das Amt des Henkers ausschliess­
lich in Händen von Angehörigen der verachteten Kasten, von
Candäla und Bvapaca] sonach hatte auch im alten Indien —
zu gewissen Zeiten und in bestimmten Gegenden — dieser Beruf
denselben verächtlichen Beigeschmack, der ihm bei uns im Mittel-
alter, wo man den Scharfrichter unter die „unehrlichen Leute“
verwies, anhaftete. Die Jätaka wissen von einer solchen verach­
teten Stellung des coraghätaka nichts; eher lässt der feierliche
und prunkvolle Aufzug, worin er vor dem Könige erscheint, auf
ein gewisses Ansehen, dessen sich der Vollstrecker der königlichen
Urtheile erfreute, schliessen. Herheigerufen kommt er mit einem
Beit und einem stacheligen Strick in der Hand, in ein gelbes
Gewand gekleidet und mit einem Kranz von rothen Blumen ge­
schmückt, begrüsst den König und fragt nach seinen Befehlen
(III.'41; ähnlich III. 179).
Mit den bisher aufgezählten Beamten ist die grosse Klasse
der räjäbhogga ihrem Inhalt naeh keineswegs erschöpft; abge­
sehen davon, dass auch die Jätaka nicht alle Verhältnisse des
öffentlichen Lebens berühren — von den Rangabstufungen im
Heere erfahren wir beispielsweise so gut wie garnichts —, ist
zu bedenken, dass sich der Apparat der Verwaltung, obschon alle
Fäden der centratistischen Staatsleitung an diesem einen Punkte
zusammeuliefen, doch in den grossen Monarchien nicht etwa auf
die Hauptstadt des Reiches beschränkte: um die grossen Gebiete
eines Landes wie des Magadha-Reiehes unter der Botinässigkeit
eines einzelnen Herrschers zu erhalten, mussten überall in den
kleineren Städten (nigama) und in den Dorfgemeinschaften (gäma)
Beamte die königliche Gewalt vertreten.
Wenn die im Kharassara Jätaka geschilderten Verhältnisse
als typisch gelten/können, so war der Vorsteher des Dorfes, der

1) Die sonstigen am königlichen Hof beschäftigten Personen,


deren Dienstleistungen privater Natur waren, werden im elften Kapitel
behandelt werden.
2) Manu X. 56; Vishnu XVI. 11.
Die königlichen Beamten. 105

gämabhojaJca, ein amacca des Königs; er erhebt für ihn die Steuer
{räjabalim labhitva. I. 354) und wird vom König, als er die Be­
wohner des Dorfes dadurch, dass er selber mit seiner Mannschaft
in den Wald zieht, den Gewaltthaten der Räuber ausliefert, seiner
Schuld entsprechend bestraft i). Andere Erzählungen lassen frei­
lich den Bearatencharakter des Dorfvorstehers M'eniger deutlich
oder garnicht erkennen. Im Kulävaka Jätaka (I. 198 ff.) verleumdet
der gämabhojaJca die Einwohner seines Dorfes beim König; da sich
jedoch ihre Unschuld herausstellt, spricht ihnen der König die
ganze Habe des Verleumders zu, macht ihn zu ihrem Sklaven
und schenkt ihnen ausserdem das Dorf. Von der Einsetzung eines
neuen Oberhauptes ist nicht die Rede, vielmehr erweckt der wei­
tere Verlauf der Erzählung den Anschein, dass die Dorfbewohner
von da ab ihre Angelegenheiten selber besorgen. Auch wenn
wir an andern Stellen lesen, dass der gämabhojaJca die Gerichts­
barkeit im Dorfe ausübt, indem er Streitigkeiten schlichtet und
den schuldigen Theil eine Busse zahlen lässt (I. 483), dass er
Verbote erlässt, z. B. gegen das Schlachten von Thieren (mä-
ghätam käräpesi. IV. 115) und gegen den Verkauf von geistigen
Getränken {majjavtkJcayam väretvä. IV. 115), dass er in Zeiten,
wo durch Misswachs oder üeberschwemmung die Ernte vernichtet
und Hungersnoth eingetreten ist, den Dorfbewohnern Fleisch liefert,
wogegen sie ihm einen Theil ihrer nächsten Reisernte versprechen
müssen (II. 135), so deuten alle diese Angaben zwar auf eine
mit Macht und Ansehen^) verbundene amtliche Stellung des gä-
mabhojaka unter den Dorfbewohnern, nöthigen indessen keines­
wegs dazu in ihm einen königlichen Beamten zu sehen; sie lassen
sich sehr wohl mit einem gewählten Oberhaupt, dem die Leitung
der Gemeindeangelegenheiten von der Dorfgemeinde selber über-

1) In der einleitenden Erzählung setzt der König ihn ab und


schickt einen andern gämabhojaJca.
2) Dieses Ansehen wurde freilich nicht immer respektiert, wie
das Gahapati Jätaka zeigt: der ehebrecherische gdmabhojaka wird von
dem Ehemann beim Haarschopf gefasst, in den Hausflur geschleppt,
hier niedergeworfen, und trotzdem er mit dem Ausruf: „Ich bin der
Dorfvorsteher“ {gämabhojako 'mhi. II. 135) lebhaft gegen diese Be­
handlung protestiert, windelweich g.eprügelt und aus dem Hause ge­
worfen.
106 6. Kapitel.

tragen war, mit einer Selbstverwaltung der Dorfgemeinschaften


vereinigen. Dass in Indien zu alter Zeit in den Dörfern Selbst­
verwaltung bestanden hat, ist sehr wahrscheinliclD), und in ein­
zelnen Gegenden Indiens mag sich eine solche noch bis in die
von den Jätaka geschilderte Periode erhalten haben. Durch das
Erstarken der königlichen Gewalt wurde jedoch vermuthlich mit
diesen Eesten der Selbstverwaltung mehr und mehr aufgeräumt;
im Magadha-Reiche standen zu Buddha’s Zeit die Dorfvorsteher
jedenfalls unter der persönlichen Aufsicht des Königs, wie sich
aus einer Stelle des Vinaya Pitaka (Mahävagga V. 1. 1 fif.) ergiebt:
dem König Bimbisära, dem Zeitgenossen Buddha’s, wird hier die
Oberherrschaft über 80000 Dorfschaften zugeschrieben {asitiyä
gämasahassesu issarädhipaccam rajjam Tcäreti)] er versammelt
die Oberhäupter (gämika) dieser Dorfgemeinden um sich und
unterweist sie in weltlichen Dingen {düthadhammike atthe anu-
säsitvä). Ungefähr zwei Jahrhunderte später ordnete der König
Asoka an, dass zur Ueberwachung der Verwaltungsbeamten in den
Städten der Provinz von hohen Beamten Inspektionsreisen unter­
nommen werden sollten. „Zu diesem Zweck“ — heisst es im
ersten Separat-Edikt — „werde ich in Uebereinstimmung mit
dem Gesetze (dhammate) alle fünf Jahre (einen Beamten) aus­
senden, der nicht hart, nicht heftig, (sondern) milde in seiner
Handlungsweise sein wird.“ Diese Anordnung des Asoka ent­
spricht, wie er wahrscheinlich selber durch den Ausdruck dham­
mate andeuten wollte®), den Angaben der Rechtsbücher: bei Mann
heisst es (VII. 120 ff.), nachdem vorher die Rangabstufnngen
der Verwaltungsbeamten*) auseinander gesetzt sind: „Die Ge­
schäfte dieser (Beamten), die sich auf Dorfangelegenheiten be­
ziehen, und ihre besonderen Obliegenheiten soll ein anderer Be-

*) Dafür lässt sich u. a. der Umstand anführen, dass nur in den


späteren Rechtsbüchern die Dorfvorsteher als königliche Beamte er­
wähnt werden. Vgl. Foy, Die königliche Getvalt, S. 65.
2) Nach der Von Bühler in der Zeitschrift der Deutschen Morgen-
ländischen Gesellschaft, Bd. 41, S. 13 gegebenen Uebersetzung.
3) Bühler a. a. 0. S. 19.
*) Manu VII. 115: „Er (der König) soll einen Beamten einsetzen
über (jedes einzelne) Dorf {grämasyädhipati), ebenso über zehn Dörfer
(dasagrämapati), über zwanzig Dörfer (vimsattsa), über hundert Dörfer
{satesa) und über tausend Dörfer {sahasrapati).“
Der Hauspriester des Königs. 107

amter [saciva) des Königs prüfen, der milde und unermüdlich ,ist.
Und in jeder Stadt soll er einen Oberaufseher über alle Geschäfte
einsetzen, einen hochstehenden, ansehnlichen, einem Planeten unter
den Sternen ähnlichen. Der soll alle diese (Beamten) der Reihe
nach immer selbst aufsuchen; er soll ihr Verhalten in ihren Di­
strikten durch dazu (bestimmte) Spione genau erforschen.“

7. Kapitel.
Der Hauspriester des Königs.
Nicht eigentlich zu den königlichen Beamten gehörig und
doch zum Theil mit ähnlichen Funktionen betraut und ihnen in
mancher Hinsicht an Bedeutung und Einfluss überlegen, nimmt
der H au s p r ie s te r des Königs, der purohita, eine ganz eigen­
artige Stellung am Hofe ein. Wir müssen uns, wenn wir zu
einer klaren •Vorstellung von dem Wesen des purohita gelangen
wollen, die geschichtliche Entwickelung seiner Machtstellung ver­
gegenwärtigen i).
Schon in vorvedischer Zeit war der Verkehr mit den Göttern
nicht jedem Einzelhön gestattet, es bedurfte der Vermittelung
„bestimmter, mit besonderer Kenntniss und besondern Zauber­
eigenschaften ausgestatteter Personen“ ^). Dieses Privileg, der
auf Wissen und übernatürliche Fähigkeiten gegründete Anspruch
allein im Verkehr mit der Welt der Dämonen upd Götter zu
stehen und auf sie durch Opfer und Zauberei Einfluss zu üben
führte zur Bildung eines Priesterstandes, einer abgeschlossenen
Priesterkaste, der eben durch dieses Privileg ein Uebergewicht
den anderen Bevölkerungsklassen, selbst der herrschenden Klasse
gegenüber gesichert war. Gerade diese bedurfte der priesterlichen

*) Vgl. hierüber : Weber, hidische Studien, Bd. 10, S. 30 ff. Pischel


und Geldner, Vedische Studien, Bd. 2. Heft 1, S. 143 ff. Pischel in den
Göttingischen gelehrten Anzeigen, 1894. Bd. 1, S. 420 ff. Oldenberg, Re­
ligion des Veda, S. 372 ff. Für das Epos vgl. Hopkins, Ruling Caste,
p. 151 ff. .
i *) Oldenberg, Religion des Veda, S. 372.
108 7. Kapitel.

Vennittelmig, sei es zur Schädigung ihrer Feinde, sei es zur Ab­


wehr drohenden Unheils.
Auch die Jehattiya des Ostens, mochten sie sich im Uebrigen
den Brahmanen dm’ch Herkunft und Macht überlegen, an geistiger
Bildung gleichstebend fühlen, waren in diesem einen Punkte ge-
nöthigt den Priestern eine Macht über sich selbst einzuräumen;
nicht etwa der Brahmanenkaste als solcher, denn diese war, wie
wir sehen werden, durch ihre Verweltlichung zu Buddha’s Zeit
zu etwas anderem geworden als was sie ihrer eigenen Literatur
zufolge zu sein beanspruchte und auch thatsächlich ursprünglich
gewesen sein mag, wohl aber einzelnen Vertretern dieser Kaste
und in erster Linie ihrem Hauspriester, dem purohita.
Der Satz des Aitareya Brähmana (VIII. 24), dass jeder
König, der opfern will, einen purohita haben muss, da die Götter
seine Opfergabe sonst nicht annehmen, wird auch in den östlichen
Ländern, solange wenigstens das Opfer hier in Ansehen stand,
seine Geltung gehabt haben. Ein König ohne purohita war auch
hier, che der Buddhismus den Glauben an die W^irksamkeit von
Opfer und Zaubersprüchen ins Wanken gebracht hatte, undenkbar.
Selbst nicht im Stande — eben weil es ihm an den übernatür­
lichen Fähigkeiten, dem ausschliesslichen Vorrecht der Priester-
geschleehter, fehlte — Götter und Dämonen für sich günstig zu
stimmen, noch auch der Mittel kundig, die ihm die Zukunft nicht
allein oifenbarten, sondern auch zu seinen Gunsten wendeten,
bediente er sich zur Beeinflussung der transcendentalen Welt des
Zauberpriesters, des indischen Schamanen. In seinem Aufträge
muss der pu]^ohita zusammen mit den Brahmanen, die seiner
Leitung unterstellt sind, Opfer vollziehen, um das Unglück, das
sich dem Könige durch böse Träume (im Mahäsupina Jätaka.
I. 334 If.) oder durch unheimliche Klagelaute (im Lohakumbhi
Jätaka. III. 43 ff.) angekündigt hat, abzuwenden; wenn unerklär­
liche Naturerscheinungen, wie das Aufleuchten der Waffen im
Sarabhanga Jätaka (V. 127), das Gemüth des Königs ängstigen*).

*) Aus der späteren Sanskritliteratur sei hier eine Stelle des Ra-
ghuvamsa (XI. 58ff.) angeführt, wo der König Dasaratha durch widrige
Winde und andere seltsame Naturerscheinungen erschreckt sich an
seinen guru, den jOiiroäiYa Vasishtha um Rath wendet; dieser zerstreut
seine Besorgniss, indem er die Vorzeichen für günstig erklärt. Be-
Der Hauspriester des Königs. 109

weiss der purohita sie aus der Constellation der Gestirne zu


deuten; Waffen und Thiere, deren sich der König bedient, muss
er durch Zaubersprüche (z. B. den Staatselephanten durch das
hatthisutta. II. 46) weihen, damit ihr Gebrauch glückbringend
werde. War aber dies alles Sache des Ipurohita, so war damit
das Schicksal des Königs in seine Hand gegeben: an ihm lag
es, ob er die Gunst der Götter auf den König, seinen Opferherrn,
herabzaubern wollte, in seiner Macht stand es das Gegentheil
zu bewirken; an ihn musste sieh der König wenden, wenn er
den Ausfall eines Unternehmens aus irgend welchen Vorzeichen
oder Sternbildern vorher zu wissen wünschte, vor allem wenn er
die Frage, ob er den Feind im Kriege zu überwinden Aussicht
habe, sich nicht selber zu beantworten getraute oder des Beistands
der Götter zu benöthigen glaubte*). Diese Stellung des purohita
zum König führte nothwendiger Weise zu einem persönlich sehr
nahen Verhältniss zwischen beiden, es konnte sich unter Um­
ständen — bei schwachem Charakter des Königs und grosser
Energie des purohita — eine weltliche Machtstellung des letzteren,
die thatsächlich mit der Führung der Regierung gleichbedeutend
war, entwickeln. Für beides giebt unser ^ ex t Belege.
Die drei Priester, die im Epos als besonders heilig gelten,
der gtiru, der den König in der Jugend unterrichtet hat, der
Opferpriester und der Hauspriester ^), erscheinen nach den Jätaka
in der'Person des püroJiita vereinigt. Er ist der Lehrer, der
garu oder, wie er in unsefm Text gewöhnlich genannt wird, der

zeichnend für die Auffassung, die der Dichter von dem Verhältniss
des Königs zum purohita hat, ist der Ausdruck krityavit (XI. 62),
womit Kälidasa sagen will, dass der König wusste, wie er sich in
solchen Fällen zu benehmen hätte, dass er den einzig richtigen und mög­
lichen Ausweg aus der vermeintlich drohenden Gefahr wählte, indem
er sich die Hülfe seines pricsterlichen Rathgebers erbat.
*) Vgl. Webei’, Indische Studien, Bd. 10, S. 31: „Wenn ein König
ein feindliches Heer besiegen will, muss er sich an seinen brahman
um Beistand wenden. Stimmt der bei, so weiht er den Streitwagen
des Königs durch allerlei Sprüche und verhilft ihm so zum Siege:
ebenso wenn ein König aus seinem Lande vertrieben ist.“ Ait. Br.
Vni. 10; Vs. XL 81.
Die drei Persönlichkeiten erscheinen auch im Epos nicht immer
scharf getrennt. Vgl. Hopkins, Ruling Caste, p. 155.
llö 7. Kapitel. •

äcariya des Königs und wird als solcher von ihm angeredet.
„Gebt ihn dem äcariya,''^ mit diesen Worten lässt der König dem
purohita durch seine Umgebung einen kostbaren Wagen über*
reichen (lU 376)., Als der König, wie im Sarabhamiga Jätaka
erzählt wird, den purohita mit der Spitze seines Nagels an die
Thür klopfen hört, fragt er: „Wer ist da“, und auf die Antwort:
„Ich bin es, o König, der jjwroAtta!“ öffnet er ihm die Thür und
sagt zu ihm: „Komm herein, mein Lehrer“ {äcariya. IV. 270).
Auch an der bereits erwähnten Stelle des Sarahhahga Jätaka-
(V. 127) redet ihn der König mehrfach als äcariya an. Auf die
Frage des purohita, ob er gut geschlafen habe, entgegnet er:
„Wie sollte ich wohl gut geschlafen haben, mein Lehrer, heute
leuchteten im ganzen Palast die Waffen!“ Der Priester beruhigt
ihn, indem er auf die Geburt seines Sohnes als die Ursache dieser
Erscheinung hinweist. „Was aber, mein Lehrer, wird mit einem
unter solchen Umständen geborenen Knaben geschehen?“ „Nichts,
o grosser König, er wird^ nur in ganz Indien der vorzüglichste
Bogenschütze werden.“ „Gut, mein Lehrer, dann ziehe ihn gross,
und wenn er herangewachsen ist, magst du ihn mir vorstellen.“
Oft wird der purohita in den Jugendjahren des Königs sein
Lehrer und Leiter gewesen sein: im Tilamutthi Jätaka lesen wir,
dass der König den Lehrer, der ihn in Takkasilä unterrichtet hat,
purohita macht und ihn wie seinen Vater ansieht, seinem Rathe
folgend (II. 282). Doch hatte der purohita den Titel eines äcariya
nicht etwa nur von seine!' Thätigkeit als Prinzenerzieher beibe­
halten, er fungierte vielmehr, auch wenn sein Zögling zur Herr­
schaft gelangt war, thatsächlich noch als sein L ehrer; denn ein
König betrachtete anscheinend seine geistige Ausbildung mit Be­
endigung des Studiums nicht als abgeschlossen, sondern liess sich
auch weiterhin von seinem purohita belehren und im Veda*)

*) Dass an dieser Stelle unter mante nothwendigerweise die Veden


zu verstehen sind, ,will ich nicht behaupten; es können auch Zauber­
sprüche gemeint sein, deren Eriernung sich der König, wie aus andern
Stellen hervorgeht, angelegen sein liess. Von solchen von einem khattiya
erlernten Zaubersprüchen werden in den Jätaka erwähnt: der Zauber-
spruch, mit dessen Hülfe man die Erde erobert {pathavtjayamanta. II.
243); der Zauber,^ durch den man alle Stimmen, auch Thierstimmen,
verstehen kann {sabbarävajdnanamanta. III. 415); der Zauberspruch,
Der Mailspriester des Königs. 111

unterrichten {BAränasiräjä purohitassa santiJce mante ganhäti.


III. 28).
Schon diese Stellung als Lehrer machte den purohita in
vielen Fällen zum väterlichen Freund und Berather des Königs. Zur
Erhöhung und Befestigung des Vertrauens, das der Hauspriester am
Höfe genoss, trug wesentlich der Umstand bei, dass sein Amt in der
Regel erblich war (I. 437; II. 47; HI. 392, 455; purohitakula IV.
200) und sich oft Generationen hindurch in derselben Familie er-
' hielt, die dadurch natürlich mit festen Banden an das Herrscherhaus
gekettet war. „Durch sieben Generationen war das Vollziehen der
Elephantenweihe (Jiatthimangala) in unserer Familie erblich,“ so
klagt im Susima Jätaka (II. 47) die Mutter des jungen purohita-
Sohns, dem die Brahmanen auf Grund seiner Jugend und seiner
Unkenntniss der Veden und des Elephantenbuches (hatthisutta) das
einträgliche Geschäft streitig machen wollen, „der alte Brauch
wird uns entgehen und unser Reichthum wird dahinschwinden“.
Bisweilen datierte eben in Folge dieser Erblichkeit des purohita-
Amts die Freundschaft zwischen König und purohita aus früher
Jugend. Der mit dem Königssohn an einem Tage geborene Sohn
des purohita'vi'w'A. mit dem Prinzen zusammen grossgezogen, sie
tragen dieselben Kleider und essen und tiinken gemeinschaftlich;
als sie herangewachsen sind, begeben sie sich zusammen zum
Studium nach Takkasilä (III. 31). Dieses Freundsehaftsverhältniss
dauert' fort, auch als nach der Rückkehr von der Universität dem
Prinzen das oparajja übertragen wird: sie theilen auch fernerhin
Essen, Trinken und ihr Lager, und ein festes Vertrauen herrscht
zwischen beiden, und da der Prinz nach dem Tode seines Vaters
zur HeiTSchaft gelangt ist, wünscht er seinem Freunde die pu-
rohita-WmAe zu übertragen. Zwar zieht in diesem Fall der
purohitaSohn das hauslose Leben vor, doch wird uns im Susima
Jätaka (III. 392) erzählt, dass zugleich mit dem Regierungsantritt
des jungen Fürsten auch der Sohn des purohita in das Amt des
Vaters eingesetzt wird.
So schon von Jugend an oft aufs Engste befreundet, bleiben
auch späterhin purohita und König unzertrennliche Gefährten.

der zur Entdeckung verborgener Schätze verhilft ^niddhiuddharaJia-


manta. III. 116).
112 7. Kapitel.

Wir treffen sie zusainmeii heim Würfelspiel (im Andabhüta Jätalca.


I. 281»;; wir sehen den puruhita hei feierlichen Umzü<,^en liiater
dem Könige, der seihst auf der Sehnlter des .Staatselephanten
sitzt, auf dem R.iicken des Elej)hanten seinen Sitz cinnehmeai
(III. ;392). Der König üherscliüttet ihn mit Ehren und Reich-,
thiimern; von solchen Gunsthezeugungen finden wir erwälmf: (lie
Schenkung eines AVagens (im Kurudhamma Jataka. II. ¿»7(1), eiues
Dorfes (im Nänacehanda .Jataka. II. 429i. Letzteres schcidt lu der‘-
Regel die Einnahmeiiuelle des purohita gewesen zu sein, (U;nh,’
mehrfach (III. 10.'); IV. 473) lesen wir, dass er nach seinem
hhogagiima fährt, d. h. dem Dorf, aus dem er seine Einkünfte
hezieht.
Wie er den Glanz der Herrschaft mit dem Könige theilt,
so theilt er auch das Unglück seines Herrn. Auf der nächtlichen
Flucht aus der helagerten Stadt nimmt der verkleidete König
ausser der Königin und einem Diener nur den purohita mit sich
(III. 417). Da er, wie im Padakusalamanava Jätaka (III. 513 f.)
erzählt wird, zusammen mit dem Könige das Land ausgeplündert
hat, wird er auch mit ihm zusammen von der erzürnten Volks­
menge erschlagen.
Aber der purohita ist nicht bloss der väterliche Berather,
der Freund und unzertrennliche Gefährte des Königs, er erscheint
uns bisweilen als ein Beamter von durchaus weltlichem Charakter.
Auf seine Betheiligung an der Rechtsprechung wurde bereits
(oben S. 72) hingewiesen ;i das Kimchanda Jätaka schildert uns
einen verleumderischen, bestechlichen purohita, der zu Gericht
sitzend falsche Urtheile abgiebt {kütaviniechayileo ahosi. V. 1). In
besserem Lichte lässt uns das Dhammaddhaja Jätaka (II. 186 f.) die
richterliche Thätigkeit des königlichen Hauspriesters erscheinen. Hier
wird erzählt, wie ein Mann, der von dem bestechlichen senäpati
verurtheilt in einem Rechtsstreit unterlegen ist, die Hände ringend
und weinend den Gerichtshof verlässt und dem purohita begegnet,
als er sich in den Dienst des Königs begiebt. Er fällt ihm zu
Füssen und klagt ihm, dass er seinen Process verloren habe:
„Während Leute wie Ihr, o Herr, den König in weltlichen und
geistlichen Dingen berathen, lässt sich der senäpati bestechen
und beraubt rechtmässige Besitzer ihres Eigenthums.“ Der puro­
hita fühlt Mitleid und sagt zu 'ihm; „Komm nur, ich will deinen
üei^-fiauipriester des Königs. llä

Process entscheiden“ ; sie gehen zusammen in den Gerichtshof, wo


ach eine grosse. Volksmenge versammelt. Der purohita hebt das
Ui'theil auf {attam pativinicchinitvä. II. .187) und verhilft dem
%ech^ässigen Besitzer zu seinem Eigenthum.' Die Volksmenge
laut Beifall, so dass ein grosser Lärm entsteht. Der König
h ö r t'^ Und fragt, was es gäbe. „0 König, der weise Dham-
maddhaja 'h a t eine ungerecht entschiedene Sache gerecht ent-
■^hieden, daher das Beifallsgeschrei.“ Der König lässt erfreut
uea*puroMta rufen: „Man sagt, mein Lehrer, du habest einen
P ro^ss entschieden?“ fragt er ihn. „Jawohl, o grosser König,
ich habe eine vom senäpati ungerecht entschiedene Sache ge­
recht entschieden.“ „Dann sollst du von jetzt an die Processe
entscheiden, das wird meinen Ohren Freude und der Welt Ge­
deihen bringen.“
Dass die Verwaltung des königlichen Schatzes mit zu seinen
Obliegenheiten gehören konnte, erfahren wir aus dem Bandhana-
mokkha Jätaka, wo der in Ungnade gefallene purohita die Leute
des Königs, die ihn zum Hinrichtungsplatz führen wollen, bittet
ihn vorher zum König zu bringen: „Denn“, — so begründet er
seine Bitte — „ich bin ein Beamter des Königs {aham räja-
TcammiJco. I. 439) und habe ihm viele Dienste geleistet, auch weiss
ich, wo grosse Schätze verborgen sind. Das Vermögen des Königs
{räjakutumba) habe ic h .. verwaltet; wenn ihr mich nicht zum
Könige bringt, wird viel Geld verloren gehen“.
Doch Hess sich an der gelegentlichen Besorgung von Staats­
geschäften offenbar nicht jeder purohita genügen; Habgier und
Herrsehsueht mochten ihi/ oft genug verleiten den Einfluss, den
er auf die Entsch Messungen eines schwachen und abergläubischen
Königs ausübte, zur Erreichung weltlicher Pläne auszuUutzen.
War ein ehrgeiziger Priester erst im Besitz völliger Herrschaft
über den Willen des Königs, so lag es in der Natur der Sache,
dass sich sein Sinn auf die Erlangung der höchsten Machtstellung
am Hofe richtete, dass er der Leiter des Königs in weltlichen
und geistlichen Dingen {atthadhammänusäsaha. V. 57) zu werden
und als solcher die Führung der gesummten Staatsgeschäfte in
seine Hand zu bringen suchte. Wenn auch oft, im Falle dass der
purohita selbst weltlichen Bestrebungen abhold war, ein Minister
oder einer der übrigen Brahmanen das höchste Ziel ehrgeiziger
8
114 7. Kapitel.

Höflinge erreicht haben wird, so war doch der purohita in erster


Linie zu der Rolle des atthadhammänusäsdka prädestiniert.
Damit nicht zufrieden sti’ebte maxidhex purohita nach noch höherem
Ziel und suchte die Hauspriesterwürde mehrerer Königreiche in
sich zu vereinigen. Beispiele der Art finden sich in der Sauskrit-
literatur mehrfach erwähnt, so im Satapatha Brähmana (II. 4.4, 5),
wo vom Devabhäga Srautarsha gesagt wird, dass er purohita
zweier Reiche, der Kuru und der Srinjaya, war*). Ein solcher
purohita mag dem im Dhonasäkha Jätaka vorkommenden harten
und grausamen Pingiya als Vorbild gedient haben: „Ich .will“
— so denkt er aus Ruhmbegierde — „diesen König alle Könige
von ganz Indien gefangen nehmen lassen; auf die Weise wird er
alleiniger König und ich alleiniger Hauspriester {ekapurohita.
III. 159) werden.“
Immer aber müssen wir uns, wenn wir zu einer richtigen
Würdigung des purohita gelangen wollen, gegenwärtig halten,
dass eine derartige weltliche Machtstellung weder nothwendiger-
weise mit seiner Würde als Hauspriester verbunden noch auch
nach bestimmten rechtlichen Normen geregelt war; die politische
Macht des purohita war rein individuell und hatte ihren Grund
einzig und allein in dem persönlichen Uebergewicht, das er unter
Umständen durch seine Eigenschaft als Opferer und Zauberer
über den König gewinnen konnte; Nach dieser Seite hin lag
jedenfalls wie die Hau^tstärke so auch die Hauptthätigkeit des
purohita. Wie bei dem Standpunkt der Jätaka nicht anders zu
erwarten, erhalten wir keine unparteiische Würdigung noch über­
haupt eine eingehende Schilderung seiner Thätigkeit als Opfer­
priester; unsere Quelle lässt den purohita sein priesterliches Amt
hauptsächlich von dem Gesichtspunkte der Einträglichkeit ans
ansehen. Als im Lohakumbhi Jätaka (III. 45) beim Beginn
des Opfers*) der älteste Schüler an den purohita herantritt und
fragt: „Steht nicht, o Lehrer, in unseren Veden, dass das Töten
eines andern Menschen keine glückbringende Handlung ist? “

*) Weber, Indische Studien, Bd. 10, S. 34.


*) Es handelt sich um ein sahbacatukkayanfia, d. i. ein vollstän­
diges vierfaches Opfer, bestehend aus vier Elephanten, vier Pferden,
vier Stieren, vier Menschen und je vier Exemplaren von allen andern
Kreaturen, Wachteln u. s. w.
Der Hauspriester des Königs. US

schiebt dieser ihn zurück mit den Worten: „Du bringst das Geld
des Königs, wir werden viel Fleisch zu essen bekommen, sei still!“
In ähnlicher Weise fertigt der purohita im Mabäsupina Jätaka
(I. 343) den weisen und verständigen Schüler, der ebenfalls Be­
denken gegen das Töten eines lebenden Wesens aussert, ab, indem
er zu ihm sagt: „Mein Sohn, hierbei wird für uns viel Geld ab-
fallen, du aber scheinst mir darauf bedacht den Schatz des Königs
zu schonen.“ Während in diesen beiden Erzählungen das Opfer
dazu dienen soll den König vor drohendem Unheil zu sehützen,
will im Dhouasäkha Jätaka der herrschsüchtige purohita dem
König durch ein Opfer zur Eroberung einer schwer einnehmbaren
Stadt verhelfen. Er schlägt seinem Gebieter vor den tausend
gefangenen Königen die Augen ansreissen, den Bauch aufschlitzen
und die Eingeweide herausnehmen zu lassen und damit einer
Baumgottheit eine baZt-Spende darznbringen (III. 159 f.).
Nicht minder wie das Opfer wird der purohita auch andere
Zauberkünste zu seiner Bereicherung und zur Förderung ehr­
geiziger Pläne benutzt haben. Das Weihen des Staatselephanten
brachte flach dem Susima Jätaka dem purohita jedesmal zehn
Millionen Qeoti. 11.46) ein, da alles zur Weihe nöthige Geräth und der
ganze Schmuck des Elephanten dem Vollzieher des hatthimangala
zuhel. Dass er seine Kunst aus Vorzeichen die Zukunft zu deuten
zu eigennützigen Zwecken ausbeutete, lag nur zu nahe; um einen
schwachen König seinem Willen gefügig zu machen, brauchte er
nur aus den Zeichen herauszulesen, was seinen Wünschen entsprach.
In der bekannten Ei-zählung vom König Leidelang und seinem
Sohn Lebelang >) spielt die Zeichendeuterei des purohita eine
Rolle, die man füglich, wenn schon sie nicht gerade zu schlechten
Zwecken benutzt wird, doch nicht anders als einen Betrug nennen
kann. Der Kosäla-König Dighiti, „Leidelang“, ist von seinem
Nachbarn, dem König Brahmadatta von Käsi, besiegt und aus seinem
Reiche vertrieben worden. Zusammen mit der Königin wandert er
von Ort zu Ort und kommt schliesslich nach Benares, der Residenz
seines B''eindes Brahmadatta, wo er sich im Hause eines Töpfers,

1) Sie findet sich im Mahävagga des Vinaya Pitaka (ed. Olden-


berg, Vol. 1, p. 342 ff.). Der Schlusä der Erzählung ist auch in der
Jätaka-Sammlung enthalten, nämlich im Dlghitikosala Jätaka (III. 211 ff.).
lie 7. Kapitel.

als bettelnder Asket verkleidet, verborgen hält. Nicht lange darauf


wird seine Frau schwanger; sie bekommt Scbwangerscbaftsgelüste
und wünscht bei Sonnenaufgang ein- viergliédriges *), schlacht­
fertiges, in voller Rüstung auf glückverheissendem Boden stehendes
Heer zu sehen und das Wassei’, worin die Schwerter gewaschen
sind, zu trinken. Sie erzählt dem Dighiti davon und erklärt ihm,
da er ihr etwas extravagantes Gelüste bei seiner Armuth nicht
zu befriedigen weiss, wenn sie ihren Wunsch nicht erfüllt sähe,
würde sie sterben. Nun ist der purohita des Königs Grahmadatta
mit dem Dighiti befreundet; zu ihm begiebt sich der Kosala-König
und erzählt ihm, in welcher Verlegenheit er sich befände. „Lasst
auch mich die Königin sehen“, entgegnet der purohita, und da
er die Königin erblickt ruft er aus: „Wahrlich, ein Kosala-König
weilt in deinem Mutterleibe! Verzweifle nicht, bei Sonnenaufgang
wirst du ein viergliedriges, schlachtfertiges, in voller Rüstung auf
glückverheissendem Boden stehendes Heer zu sehen und das
Wasger, worin die Selnverter gewaschen sind, zu trinken be­
kommen.“ Er geht zum Brahmadatta und sagt zu ihm: „0 König,
die Zeichen (nimittäm) verlangen, dass morgen bei Sonnenauf­
gang ein viergliedriges, schlachtbereites Heer in voller Rüstung auf
glückverheissendem Boden stehe und dass die Waffen gewaschen
werden.“ Der Käsi-König befiehlt seinen Leuten die Anordnungen
des purohita auszuführen. So wird das Sehwangersehaftsgelüste
der Königin durch die B^etrügeiei des purohita befriedigt.
Auf Zauberei, Zeichendeuterei und ähnliche Dinge scheint
im Wesentlichen die Thätigkeit der purohita beschränkt gewesen
zu sein, die nicht am königlichen Hofe, sondern in der Provinz
weilten und hier zu den Stellvertretern des Königs vermuthlich
in einem ähnlichen Verhältniss standen wie der höfische Haus-
priester zum König, denen es aber zur Entfaltung irgend welcher
politischer Thätigkeit an Gelegenheit gefehlt haben wird. Diese
nicht im Dienste des Königs beschäftigten purohita werden, auch
in der brahmanischen Literatur, nur selten erwähnt®), doch weist

') caturahgini senä, d. i. ein aus Elephanten, Reiterei, Wagen


und Fusstruppen bestehendes Heer.
®) Ueber die purohita im weiteren Sinne vgl. Oldenberg, Religion
des Veda, S. 374 f.
Die Brahmanen. 117

auf ihre Existenz ein Vers des Dasabrähmana Jätaka (IV. 364) hin,
der ihre Wirksamkeit mit den Worten schildert;
„Hinausgebrachte Speise geniessen in den Dörfern einige
purohita, viele Leute fragen sie (nach der Bedeutung von
Sternbildern u. s. w.), Thiere kastriefen sie, (günstige) Zeichen
verfertigen sie. i
Auch werden dort (in den Häusern der purohita) Schafe
geschlachtet, Büffel, Schweine und .Ziegen; Schlächtern sind
sie ähnlich, o grosser König, auch sie nennen sich Brahmanen.“

Ik /,J 4 i 4

8. K apitel.
Die Brabmanen.,
Wir haben den purohita seiner oft rein weltlichen Stellung
wegen den Beamten des Königs angereiht, dabei aber betont,
dass die eigentliche Quelle seiner politischen Macht in seinem
Brahmanenthum zu suchen ist, in seiner Zugehörigkeit zur Brah-
manenkaste; mit dieser wollen wir uns nunmehr eingehender
beschäftigen.
Während wir bei den Tchattiya hervorzuheben genöthigt
waren^ dass auf sie der^ Ausdruck „Kaste“ keine strikte Anwen­
dung finden kann, weder in der modernen Bedeutung noch im
Sinne der brahmanischen Theorie genommen, liegt die Sache bei
den B rahm anen anders. Sie sind keine Klasse und vertreten
nicht etwa ein besonderes Element der indischen Gesellschaft,
das sieh wie die Tchattiya als „das herrschende“ so als „das
geistige“ bezeichnen Hesse; auch sind sie kein erblicher Stand
wie beispielsweise die Minister des Königs, denn wie wir sehen
werden, ist Brahmane und Priester keineswegs identisch. Die
Brahmanen sind eine Kaste und zwar ungefähr in dem Sinne, den
sie in ihrer eigenen Theorie mit dem Begriff verbinden. Jemand
ist ein Brahmane durch seine Geburt*), nicht etwa durch seinen
Beruf; er mag seinen Beruf wechseln, er mag die niedrigsten

*) So wird ein Brahmane auch im Vinaya Pitaka (Nissaggiya X.


2. 1) definiert: brähmano näma jd tiyä brdhmano.
118 8. Kapitel.

Verrichtungen ausüben, er bleibt ein Brahmane, ein Mitglied seiner


Kaste. Was dieser Gemeinschaft der Brahinanen ihre Geschlossen­
heit verleiht, was sie mit festen Schranken umgiebt und von der
übrigen Gesellschaft absondert, ist zunächst das Bewusstsein als
erste, als einzige mit dem Privileg des Opfers ausgestattete Kaste,
als alleinige Vermittlerin des Verkehrs mit den Göttern über allen
andern zu stehen, ferner die daraus entspringende Verachtung
aller ihrer Geburt nach Niedrigstehenden, deren Berührung ängstlich
gemieden wird, und schliesslich die Beobachtung gewisser allge­
mein gültiger, besonders das connubium und den Genuss unreiner
Speise betreffender Satzungen, deren Verletzung ipso iure die
Ausschliessung aus der Kaste zur Folge hat. Natürlich existiert
die Geschlossenheit der Brahmanenkaste nur in der Idee. Die
grosse Menge der zu Buddha’s Zeit über den ganzen Norden
Indiens verbreiteten Brahmanen bildet nicht etwa eine wohlorga­
nisierte, mit einem Haupt, einem ßath ansgestattete Körperschaft;
ein solcher äusserer Zusammenhang, wie wir ihn bei den modernen
Kasten finden, scheint in jener Zeit gänzlich zu fehlen i). Auch
die Jurisdiktion, der die Mitglieder der Brahmanenkaste unter­
worfen waren werden wir uns nicht als von einer förmlichen
Instanz ausgehend zu denken haben, welcher Fälle des Verstosses
gegen die Kastenvorschriften zur Entscheidung vorgelegt worden
wären; sie wird vielmehr in dem Druck der öffentlichen Meinung
bestanden haben, der stark genug war, um eine strikte Aufrecht­
erhaltung der Satzungen zu erzwingen. Hatte beispielsweise —
wie in den oben (S. 31 und 33) citierten Fällen — ein Brah­
mane von einem Candäla übrig gelassene Speise genossen, so hörte
er damit auf Brahmane zu sein; um nicht der Verachtung seiner
früheren Kastengenossen ausgesetzt zu sein, verlässt er seinen
Wohnsitz (IV. 388) oder gieht sich selber den Tod (II. 84).
Wenn wir den Versuch machen uns ein Bild von dieser
Kaste nach einer volksthümlichen Quelle wie den Jätaka zu ent­
werfen, so darf es uns nicht Wunder nehmen, wenn es wesent*

Nur wo die Brahmanen auf dem Lande in Dörfern, die nur


von ihnen bewohnt werden, vereint leben, ist das Vorhandensein einer
Organisation denkbar. Solche Brahmanen-Dörfer (brähmanagäma)
werden in den Jätaka erwähnt: IJ. 368; III. 293; IV. 276. Ferner Mahä-
vagga V. 13. 12. Digha Nikäya III. 1. 1; V. 1. ,
Die Brahmanen. 119

lieh anders ausfällt als bei Zugrundelegung brahmanischer Quellen,


beispielsweise der Brähmana-Texte und der Gesefzbüeher. Los­
gelöst von seinen irdischen Beziehungen erecheint hier der Brah-
mane gleichsam in eine ideale Welt entrückt, als deren Centrum
er gedacht wird, über den Göttern oder doch zum mindesten
ihnen gleichstehend *). Anders in den Jätaka, die uns den Brah­
manen mitten im täglichen Leben und Treiben schildern: wir
sehen ihn bald als Lehrer den neu ankommenden Schüler nach
dem mitgebrachten Honorar fragen, bald am Hofe des Königs
Zeichen und Träume deuten oder aus Sternbildern die Zukunft
des neugeborenen Prinzen weissagen; bald begegnet er uns hinter
dem Pfluge, bald als reicher Handelsherr inmitten seiner aufge­
speicherten Schätze oder an der Spitze einer grossen Karawane.
Nun mag man einwenden, dass die Jätaka, wenn sie nicht
idealisieren, vielleicht an dem entgegengesetzten Fehler leiden,
dass sie ein tendenziös entstelltes und verschlechtertes Bild von
den Brahmanen entwerfen. Manche Erzählungen scheinen diese
Ansicht zu rechtfertigen, denn vielfach werden die Brahmanen
als habgierig, unverschämt und sittenlos geschildert und müssen
dem khattiya; der die Rolle des tugendhaft'en und edlen Menschen
im Märchen spielt, als Folie dienen. Recht deutlich scheint mir
eine solche beabsichtigte Gegenüberstellung im Jnnha Jätaka (IV.
96 ff.) zum Ausdruck zu kommen.
„'In alter Zeit; als Brahmadatta in Benares regierte, stu­
dierte sein Sohn „Prinz Junha“ mit Namen in Takkasilä. Eines
Nachts, als er in der Dunkelheit das Haus seines Lehrers, dem
er sich gewidmet hatte, verliess und sich eilends in seine Woh­
nung begab, begegnete er unterwegs einem Brahnlanen, der von
einem Bettelgang zurückkehrend sich ebenfalls nach Hans begab,
und da er ihn nicht sah, stiess er ihn mit dem Arm, so dass der
Almosentopf des Brahmanen entzwei brach. Der Brahmane fiel hin
und lag laut jammernd am Boden. Mitleidig kehrte der Prinz um,
fasste ihn bei der Hand und hob ihn auf; jener aber rief: „Du hast

1) Manu IX. 316: „Die der Stützpunkt sind für die Welten und
für die Götter alle Zeit, deren Reichthum das brahman (Opfer, Gebet,
Veda) ist, wer möchte die verletzen, wenn ihm sein Leben lieb ist?“
Vgl. ferner die bei Weber, Indische Studien, Bd. 10, 8. 35 aus den Bräh-
mana-Texten angeführten Stellen.
120 8. Kapitel.

mir meinen Almosentopf entzwei gebrochen, mein Lieber, bezahle


mir das Essen.“ Der Prinz entgegnete: „Brahmane, ich kann
dir jetzt das Geld nicht geben, aber ich bin der Sohn des Königs
von Käsi und heimse Junha; wenn ich zur Regierung gelangt bin,
dann komm und bitte dir das Geld von mir aus.“ — Der Prinz voll­
endete seine Stödien, verabschiedete sich von seinem Lehrer und
kehrte nach Benares zurück, wo er seinem Vater zeigte, was er
gelernt hatte. Der Vater -erfreut, dass er den Sohn noch vor
seinem Tode wiedergesehen hatte, wollte ihn auch als König sehen
und übertrug ihm die Regierung, die dieser als „König Junha“
gerecht ausübte. Der Brahmane hörte davon und dachte: „Jetzt
will ich mir das Geld für das Essen holen“; er hegab sich nach
Benares, und da er den König gerade während eines feierlichen
Umzuges in der geschmückten Stadt erblickte, stellte er sich an
einen erhöhten Platz und rief: „Es siege der König.“ Der .König
zog vorüber, ohne ihn zu sehen. Da der Brahmane erkannte,
dass er unbeachtet bliebe, erhob er seine Stimme und rief:
„Höre mein Wort, o Herrscher der Männer! In bestimmter
Absicht, Junha, bin ich hierher gekommen; nicht soll man
an wandernden, (anr Wege) stehenden Brahmancn (ohne sie zu
beachten) vorübergehen, so sagt man, o bester unter den
Menschen.“
Als der König diese Worte hörte,- hielt er den Elephanten
mit seinem von Diamanten besetzten Haken an und sagte den
zweiten Vers: ^
„Ich höre, ich stehe, sprich o Brahmane, zu welchem
Zweck bist du hierhergelangt; welche Sache von mir begeh­
rend kamst du hierher, o Brahmane, das sage mir bitte.“
Darauf wurden im Zwiegespräch zwischen dem Könige und
dem Brahmanen die übrigen Verse recitiert:
„Gieb mir fünf ausgezeichnete Dörfer, hundert Sklavinnen,
siebenhundert Kühe und mehr als .tausend Goldstücke und
zwei ebenbürtige Gattinnen gieb mir.“
„Hast du, b Brahmane, eine Busse von gewaltiger Kraft,
oder besitzest du, Brahmane, verschiedene Zaubersprüchc, sind
irgendwelche Dämonen dir gehorsam, oder weisst du einen
mir geleisteten Dienst?“
„Nicht besitze ich eine Busse noch auch Zaubersprüche,
nicht sind mir irgendwelche Dämonen gehorsam, auch eines
Die Brahmanen. 121

dir geleisteten Dienstes entsinne ich mich nicht. Es handelt


sich fürwahr nur um ein frühei’es Zusammentreffen.“
„Zum ersten Mal sehe ich dich meines Wissens, nicht
kenne ich dich von früher her. Erkläre mir auf meine Frage
die Sache, wann und wo war unser Zusara’nientreffen?“
„In des Gandhära-Königs lieblicher StacÄ weilten wir, in
Takkasilä, o König. Dort in der Dunkelheit, in tiefer Nacht,
stiessen wir Schulter gegen Schulter zusammen.
Dört stehend tauschten wir beide, o Fürst, freundliche
Worte aus; dies eine Mal nur sind wir zusammengetroffen,
weder seitdem noch vorher jem als.“
„Wenn jemals unter den Menschen, o Brahmane, ein Zu­
sammentreffen mit einem guten Menschen stattflndet, so
machen weise Männer aus flüchtiger Begegnung oder längerem
Verkehr herrührende Bekanntschaften oder früher Gethanes
nicht ungültig.
Thörichte Menschen nur machen solche Bekanntschaften
oder früher Gethanes ungültig. Selbst Grosses, was unter
Thoren geschieht, wird zu nichte; denn so sind die Thoren,
undankbar von Natur.
Zuverlässige aber machen vorübergehende oder längere
Bekanntschaften oder früher Gethanes ’ nicht ungültig. Auch
Geringes, was unter zuverlässigen Menschen geschieht, wird
nicht zu nichte; denn so sind die Zuverlässsigen, eingedenk
von Natur.
, „Ich gebe dir. fünf vorzügliche Dörfer, hundert Sklavinnen,
siebenhundert Kühe und mehr als tausend Goldstücke und
zwei ebenbürtige Gattinnen gebe ich dir.“
„So pflegt es unter Guten zu sein, wenn sie zusammen­
gekommen sind, o König, wie der Mond mit den Sternen; er
wird voll, o Herr von Käsi, wie ich, denn heute habe ich
das bei unserm Zusammentreffen Versprochene bekommen.“
Der Bodhisatta“ — damit schliesst das Junha Jätaka — „über­
häufte ihn mit Reichthümern und Ehren.“
Wie hier die ünversehämtheit eines Brahmanen verspottet
wird, so bietet auch an anderen Stellen die Habgier der Brah­
manen dem Eizäbler willkommenen Anlass sich über sie lustig
zu machen. „Die Brahmanen' sind geldgierig“ {irähmanä dha-
nälolä honti. I. 425), so denkt im Sigäla Jätaka der Schakal,
der sich des Nachts in die Stadt gewagt hat und weil er ein­
geschlafen und vom Tagesanbruch’ überrascht ist, nicht unbemerkt
122 8. Kapitel.

entschlüpfen zu können fürchtet. Er bietet einem Brahmanen


zweihundert Icahäpana, wenn er ihn unter der Achsel mit dem
Obergewand verbergend ungesehen aus der Stadt brächte. Der
Brahmane willigt ein, wird indessen für seine Geldgier in recht
empfindlicher, nicnt gut wiederzugehender Weise bestraft.
Besonders sind es die im Dienste des Königs stehenden Brah­
manen, deren Habsucht immer wieder hervorgehoben wird. Im
Susima Jätaka wird erzählt, dass die Brahmanen nach dem Tode
des purohita, der, wie erwähnt, für das Weihen des "Staatsele-
phanten jedes Mal zehn Millionen bezog, zum Könige gehen und
ihm sagen, sie wollten, da der purohita-Solm noch zu jung sei
und weder die drei Veden noch das hatthisutta kenne, selber
die Elephantenweihe vornehmen. Der König ist damit einver­
standen, und die Brahmanen sind hocherfreut das Geld für das
hatthimangalä einstreichen zu können.
Die Thätigkeit der Brahmanen aus Vorzeichen über die Zu­
kunft eines Menschen oder die Güte einer Sache ein Votum ab­
zugeben, barg die Versuchung in sich dieses Gutachten von dem
zu erwartenden Lohn abhängig zu machen, und die Jätaka machen
es wahrscheinlich, dass die Brahmanen dieser Versuchung viel­
fach nicht widerstanden. Ein asilaklchanapäthaTiahrähmana, d. h.
ein Brahmane, der an bestimmten Merkmalen (z. B. am Geruch) die
Güte eines Schwertes erkennt, sagt zu Leuten, die ihn dafür ent­
sprechend bezahlen: „Das Schwert hat günstige Vorzeichen, es ist
glückbringend“ {asi lahkhapasampanno mangalasamyutto. 1.455),
wenn er aber keinen Lohn dafür bekommt, so erklärt er das
Schwert für avalakichana, „mit schlechten Merkmalen versehen“.
Zu den Feinden, die der Hund des als Jäger verkleideten
Sakka töten soll (IV. 184), gehören auch die gewinnsüchtigen
Brahmanen:
„Wenn die Brahmanen, kundig der Veden, der sävitri^)
und der Opferlitanei, um des Lohnes willen opfern werden,
dann wird der Hund losgelassen werden.“
Auch mit der Sittlichkeit der Brahmanen scheint es nach
den Jätaka nicht immer zum Besten bestellt gewesen zu sein.
Wir lesen im Sambbava Jätaka (V. 57 ff.), wie der purohita Su-
cirata von seinem König, dem Beherrscher des Kuru-Landes,
Dhanafijayakorabya, aüsgeschi^kt wird, um auf die Frage nach
1) Der Vers aus dem Rigveda (III. 62.10): tat savitur vareriyam.
Die Brahmanen. 123

dem dhammayága^), die er ihm selber nicht beantworten kann,


beim Brahmanen Vidhura in Benares Antwort zu holen. Er be-
giebt sich von Indapatta aus nicht geraden Weges nach Benares,
sondern sucht erst, nachdem er in ganz Indien überall bei den
Weisen angefragt und keine Antwort erbalíen hat, den Vidhura auf.
Dieser kann ihm seine Frage nicht beantworten, weil er mit
anderen Gedanken beschäftigt ist, und schickt ihn zu seinem
Sohn, Bhadrakära. „Mein Lieber“, entgegnet dieser dem puro-
hita auf seine Bitte, „ich bin in diesen Tagen damit beschäftigt
das Weib eines anderen zu verführen, mein Geist ist voll davon,
so dass ich deine Frage nicht werde beantworten können; aber
mein jüngerer Bruder Safijaya ist reineren Sinnes als ich, ihn
frage, er wird dir Antwort geben können.“ Aber auch beim
Safijaya geht es dem purohita nicht besser, denn auch dieser ist
in die Frau eines anderen verliebt und schwimmt täglich durch
die Gafigä zu der Geliebten: „Abends und morgens, wenn ich
den Fluss durchschwimme, kann mich der Tod verschlingen,
davon ist mein Geist voll.“ Er weist ihn an den siebenjährigen
Bruder, und erst dieser beantwortet ihm die Frage.
Doch wäre es verkehrt, wollten w ir'aus diesen Beispielen
auf eine brahmanenfeindliche Tendenz der Jataka schliessen. Wie
überall in der Pali-Literatur wird der „wahre“ Brahmane —

bedeutet wörtlich ein Opfer, das dem dhamma,


der Lehre oder dem Gesetz, entspricht. Eine bestimmte Art von Opfer
wird darunter nicht zu verstehen sein, vielmehr scheint so etwas wie
„ein allen Anforderungen genügendes, ein ideales Opfer“ gemeint zu
sein. In der Antwort, die dem Sneirata schliesslich zu Theil wird, ist
erklärlicherweise von einem Opfer im brahmanischen Sinne überhaupt
nicht die Rede; für den Buddhisten besteht eben der dhammayäga,
das ideale Opfer, in tugendhaftem, dem dhamma entsprechendem
Wandet.
2) So im Brähmanavagga des Dhammapada (ed. Fausböll, p. 79):
„Nicht das geflochtene Haar, nicht die Familie, nicht die Kaste machen
den Brahmanen aus;
Wer Wahrheit, wer Tugend besitzt, der ist glücklich und der ist ein
Brahmane“.
Vgl. ferner das Brähmanadhammika Sutta im Sutta Nipäta (ed. Faus­
böll, p. 51 ff.) und die Antwort, die im Vinaya Pitaka Buddha dem
hochmfithigen Brahmanen auf die Frage nach den charakteristischen
Merkmalen eines Brahmanen ertheilt (Mahävagga I. 2. 3): „Der Brah-
124 8. Kapitel.

das ist nach buddhistischer Anschauung der Brahntaue, welcher


weder auf Geburt noch auf Veda-Studium noch auf Opfer, sondern
allein auf frommen Wandel Werth legt — durchaus gewürdigt.
Bei dem Gewicht, das in der Lehre Buddha’s dem tugendhaften
Leben beigemessen wird, kann von einem Gegensatz, einem feind­
lichen Auftreten des Buddhismus gegen den weltentsagenden
brahmaniscben Asketen keine Rede sein. Nur gegen die äusser-
liche Auffassung der brahmaniscben Pflichten (brähmanadhamma.
IV. 301 f.), wie sie beispielsweise Uddälaka seinem Vater auf dessen
Frage (siehe oben S. 16. f.) entwickelt, richtet sich die Tendenz
der buddhistischen Sehriften und auch der Jätaka. Während
Uddälaka unter den brämanadhamma das Umwandeln des
Feuers, das Besprengen mit Wasser und das Errichten des Opfer­
pfahls versteht, giebt der purohita, der das Ideal eines Brah-
manen im besitzlosen, weltentsagenden Heiligen sieht, der bud­
dhistischen Auffassung Ausdruck mit den Worten:
„Ohne Feld, ohne Verwandte, unbekümmert um die Sinnes­
welt, frei von Wünschen, losgelöst von schlechten Gelüsten,
gleichgültig gegen die Existenz, so handelnd erreicht der
Brahmane die Seelenruhe, darum nannte man ihn einen
Frommen.“
Dass dieser besitz- und wunschlose Brahmane auch dem
buddhistischen Erzähler eine durchaus^ ehrwürdige Person ist,
geht aus zahlreichen Stellen der Jätaka hervor, z. B. aus dem
Saccaipkira Jätaka (I. 32ß ff.), wo dem hartherzigen und grau­
samen Prinzen ein gutmüthiger und mitleidiger brahmanischer
Einsiedler gegenübersteht. Die häufige Nebeneinariderstellung
von samana 4ind brähmana^) zeigt, dass der heimathlose Asket

mane, welcher alle Sünde von sich entfernt hat, welcher frei von Hoch-
muth, frei von Unreinheit, voll Selbstbeherrschung ist, der die Wissen­
schaft vollkommen beherrscht, der die Pflichten der Heiligkeit erfüllt
hat, ein solcher Brahmane kann sich mit Recht einen Brahmanen nennen,
für den es keinen W'^nsch irgendwo auf der Welt mehr giebt.“
0 Auch in den Edikten des Asoka findet sich diese Zusammen­
stellung von samana und brähmana: im vierten Edikt wird unter den
von Asoka geforderten Pflichterfüllungen auch das geziemende Be­
tragen gegen Brahmanen und Asketen (bambhanasamandnarti sam-
patipati) genannt. Vgl. Zeitschrift d. Deutschen Morgenl. Gesellschaß,
Bd. 37, S. 255.
Die Brahmanen. 125
und der Brähiuane insofern auch für den Buddhisten identisch
sind, als auch für ihn die Attribute eines heimathlosen Asketen,
Besitz- und Wunschlosigkeit, dem Begriif eines „wahren“ Brah-
inanen inhärieren.
„Lass tugendhafte Asketen und Brahmanen (silavante samana-
brähmane. I. 187) sich in dem Stalle des (bösartigen) Elephanten
niedersetzen und von tugendhaftem Wandel reden“, räth der Mi­
nister dem Könige, indem er hofft dadurch den Elephanten, der
durch das Anhören räuberischer Anschläge wild geworden ist, zu
besänftigen. Mit den Worten: „Weisst du nicht, dass du ein Hei­
liger oder ein Brahmane bist“ {tava samandbhävam vä hrähmana-
bhävam vä na jä n äh i, I. 305), bringt die Königin den verliebten
Asketen wieder zur Besinnung.
Wir haben meiner Ansicht nach zwischen zwei Arten von
Brahmanen zu unterscheiden, die, wennschon wir sie uns nicht
etwa äusserlich irgendwie getrennt zu denken haben ‘), doch ihrem
Wesen nach grundverschieden sind und miteinander nicht mehr
gemein haben als den Namen und die Zugehörigkeit zu dereelben
Kaste, nämlich zwischen den „eigentlichen“ und den „weltlichen“
Brahmanen. Die ersteren entsprechen nahezu dem in ihren eigenen
Sehriften entworfenen Ideal. Ihr Lebensgang spielt sich gewöhnlich
in den drei oder vier Etappen ab, in die sich nach den Gesetz­
büchern, das Leben eipes vBrahmanen eintheilt und deren Inne­
haltung hier empfohlen, zum Theil sogar, wie es scheint, für un­
erlässlich angesehen wird^).

1) Ein Zerfallen der Brahinanenkaste in verschiedene Unterkasten,


ein Sichvereinigen der aus ihrer Kaste Ausgestossenen zu neuen Kasten,
wie es im heutigen Indien besteht, ist, glaube ich, für die ältere bud­
dhistische Periode nicht anzunehmen, da wir nirgends in den Pali-
Texten eine Spur davon finden. Auch dass die brahmanischen Gesetz­
bücher davon nichts wissen, möchte ich nicht mit Senart {Revue des
deux mondes, T. 122, p. 98) auf das Bestreben der Verfasser die Kaste
in ihrer idealen Integrität darzustellen zurückführen, vielmehr daraus
schliessen, dass erst in neuerer Zeit, w'O die Kasten mehr und mehr
den Charakter von Berufsgemeinschaften angenommen haben, die alte,
wenn auch nur in der Idee bestehende Einheit der Brahmanenkaste
zerstückelt worden ist.
*) Apastamba II. 21. Iff.: „Es giebt vier Lebensstadien (äsramä),
die Haushälterschaft, die Schülerschaft, das Stadium des Asketen und
126 8. Kapitel.

Der Brahmane begiebt sich, herangewachsen, zu einem Lehrer,


studiert hier die Veden, gründet dann einen Hausstand, entsagt
nachher dem weltlichen Leben und zieht hinaus in den Wald,
wo er entweder vtls Einsiedler oder umgeben von einer Schaar
von Schülern und Asketen weilt, und den er gelegentlich verlässt,
um sich auf einem Bettelgange mit Salz und Essig zu vergehen
(Bodhisatto Käsiratthe hrähmanakule nibbattitvä vayappatto
laklcasilam gantvä sabbasippäni ugganhitvä gharäväsam paJiäya
isipäbbajjam pabbajitvä ganasatthä hutvä Himavantapadese
ciram vasitvä lonambilasevanatthäya janapadacärikam cära-
mäno Bäränasim patf>ä rajuyyäne vasitvä punadivase dvära-
gäme sapariso bhikkhäcäram cari. 11.85. Aehnlich II. 394,411;
III. 147, 352). Hier haben wir die vier äsrama der Gesetzbücher:
die Zeit der Schülerschaft, die Zeit des häuslichen Lebens und
die Zeit des Aufenthalts im Walde und des ümherwandems als
Bettler. Die angeführte Formel, durch die der Lebenslauf eines
„echten“ Brahmanen charakterisiert werden soll, kehrt am Beginn
einer grossen Anzahl von Jätaka mit fast denselben Worten wieder.
Doch finden wir bei genauerer Vergleichung Abweichungen: bald
entsagt der Brahmane gleich, nachdem er herangewachsen ist,
dem häuslichen Leben und wird, anscheinend ohne die Pflichten
eines Sehülers und eines Hausvaters erfüllt zu haben, heimathloser
Asket (I. 333, 361, 373, 450; II. 131, 232, 262.), bald lesen wir
“von der Gründung eines Hausstandes und dem späteren Aufgeben
des weltlichen Lebens, aber nichts von einer vorhergehenden
Schülerschaft (II. 41, 145, 269, 437; III. 45), bisweilen folgt
dem vollendeJ;en Studium unmittelbar die Ergreifung des haus­
losen Standes, das Weilen im Walde oder das Umherziehen als
Bettler (II. 72; III. 64, 79, 110, 119, 228, 249, 308; V. 152,
193). Zwischen diesen beiden letzten Arten der Lebensführung
wird in den Jätaka überhaupt nicht als zwischen zwei aufeinander­
folgenden Stufen unterschieden, und es ist wahrscheinlich, dass auch

das des Waldeinsiedlers. Wer in allen diesen der Vorschrift gemäss


unbeirrt lebt, erreicht die Seelenruhe.“ Manu VI. 37 wird ausdrücklich
gefordert, dass dem Hinausgehen in den Wald die Schülerschaft und
das Leben als Hausvater vorangehen muss: „Ein zwiefach Geborener,
welcher Befreiung zu erlangen sncht, ohne die Veden studiert, ohne
Söhne gezeugt und ohne geopfert zu haben, sinkt herab.“
t)ie ßrahmanen. 127

in. der Praxis kein Unterschied zwischen beiden bestand, da die


Unbilden des Wetters und die Nothdurft des Lebens jeden Ein­
siedler nöthigteii zu Zeiten den Aufenthalt im Walde mit der
Lebensweise eines wandernden Bettlers zu vertauschen. Wenn
wir nicht annehmen wollen, dass die Jätaka absichtlich bei der
Aufzählung der verschiedenen Lebensstufen eines Brahraanen va­
riieren, um nicht dieselben Worte immer von neuem zu wieder­
holen — eine Annahme, der die sonst in den Pali-Texten ganz
gebräuchliche, bis zur Ermüdung übertriebene Wiederholung der­
selben und zwar genau derselben Worte widerspricht —, so können
wir meiner Meinung nach aus diesen Abweichungen entnehmen,
dass von einer schematischen Eintheilung des Lebensganges der
Brahmanen in der Wirklichkeit keine Rede war. Oft mochten sich
im Leben eines orthodoxen Brahmanen die vier Stufen anein­
ander anschliessen, und es lag für die Verfasser der Gesetzbücher
nahe, dass sie diesem Ideal in ihrer Theorie vorbildliche Geltung
zu verschaffen suchten: wir würden indessen weit fehlgehen,
wenn wir uns alle Brahmanen als einmüthig dem Studium und
der Askese hipgegeben denken und annehmen wollten, sie hätten
ihre Laufbahn in vier Stufen getheilt und die beiden letzten dem
Einsiedlerleben und dem Beruf des wandernden Bettlers gewidmet ‘).
Wenn wir diesen durch den schematisierenden Einfluss der
brabmanischen Gesetzgeber hervorgerufenen Unterschied zwischen
Theorie und Praxis mit berücksichtigen, so kommt doch im
Grossen und Ganzen der „eigentliche“ Brahmane der Jätaka dem
Brahmanen, wie wir ihn ans den Brähmana-Texten und den Ge­
setzbüchern kennen, nahe, und zwar nicht bloss binsicbtlich der
äusseren Eintheilung des Lebensganges, sondern auch dadurch,
dass er die Pflichten eines Brahmanen erfüllt und seine Vorrechte
geniesst.
Als die vier Pflichten eines Brahmanen werden im Satapatha-
Brähmana (XI. 5. 7, 1) aufgezählt®): brahmanische Abstammung

1) Senart, Revue des deux mondes, T. 122, p. 102. Die oben S. 3


Aniii. citierten Artikel Senart’s in der Revue sind inzwischen als Buch
erschienen unter dem Titel: Les Castes dans l'Inde. Les faits et le
système. Paris 1896. Ich verweise ,von jetzt ab auf diese Ausgabe.
2) Vgl. Weber, Indische Studien, Bd. 10, S. 41, 69 ff.
128 8. Kapitel.

{hrähmanyam), angemessenes Benehmen (pratirüpacaryä), ßuhmer-


langung {yasas), Belehrung der Leute {lohapakti). W ir dürfen
bei der Natur unserer Quelle nicht erwarten, dass sie bis ins
Einzelne eine Illustration dieses Schemas bietet, schon darum nicht,
weil die genannten Pflichten zum Theil in der Ausführung von
Dingen bestehen, die dem buddhistischen Erzähler völlig fern liegen
oder für die ihm jedes Verständniss fehlt. So enthalten die Jätaka
über das Opfer, das zusammen mit dem Studium die im Schema an
dritter Stelle genannte Pflicht der Ruhmerlangung ausraacht, kaum
irgend welche Angaben: sie erwähnen es nur, um es als werth­
los oder gar als eine von habgierigen Brahmanen zur Füllung ihres
Geldbeutels ins Werk gesetzte Schwindelei hinzustellen. Die Be­
reicherung der Brahmanen durch das Opfer scheint im Volke
sprichwörtlich gewesen zu sein: Wie ein König beim Opfer den Brah­
manen das Geld, so freudig will — nach einem Vers des Ummadanti
Jätaka (V. 221) — der senäpati seinem Herrn die Gattin überlassen.
Auch für die Erfüllung der ersten Pflicht, des hrähmanya, vermag
ieh ans den Jätaka selbst keine Belege beizubringen, doch dürfen
wir schon aus der Polemik gegen die Werthschätzung der Geburt,
der wir hier und in den Pali-Texten überhaupt begegnen, schliessen,
dass auch in den östlichen Ländern von Seiten der Brahmanen,
zum Theil wenigstens, grosses Gewicht auf tadellose Abkunft ge­
legt wurde. Was ein echter Brahmane hierunter verstehen mochte,
erfahren wir beispielsweise aus einer Stelle der Nidänakathä (I. 2),
wo es von dem ersten Bodhisatta, d. h. Buddha in seiner ersten
Existenz als Brahmane Sumedha, heisst: „Beiderseits von guter
Familie, sowohl mütterlicher- wie väterlicherseits, von reiner Em-
pfangniss bis zum siebenten Gliede, unbescholten und vorwurfsfrei
hinsichtlich der Geburt.“ Es sind dieselben Worte, die auch sonst
im Pali-Canon wiederkehren i), und mit denen im Digha Nikäya
(IV. 4) die Brahmanen den Sonadanda, indem sie ihn auf seine
hrahmanische Abkunft hinweisen, von seinem Vorhaben den samatm
Gotama aufzusuchen :^urückhalten wollen: „Weil du, o Sonadanda,
beiderseits von guter Familie bist u. s. w., darum musst nicht du

1) Siehe die unten S. 143 citierte Stelle des Väsettha Sutta.


Die Brahmanen. 129

den samana Gotan>a, sondern muss der samana Gotama dich


aufsuchen“.
Dass Beispiele tugendhafter Brahmanen, die es mit der zweiten
Pflicht, dem angemessenen Lebenswandel {pratírúpacaryá), ernst
nahmen, in den Jätaka nichts Seltenes siiid, ist bereits erwähnt
worden;' hier mag noch die Antwort citiert werden, womit im
Samiddhi Jätaka (II. 56 If.) der junge brahmanische Eremit die
Lockungen der Nymphe zurückweist, die ihn ermahnt, er solle,
solange er jung sei, sein Leben geniessen und nicht die Zeit
verstreichen lassen:
„Nicht weiss ich die Zeit (meines Todes), verborgen ist
die Zeit meinen Blicken, deshalb führe ich das Leben eines
Bettlers, ohne genossen zu haben; nicht möge mir die (rechte)
Zeit (des frommen Wandels) vorübergehen.“
Am ausführlichsten sind die in den Jätaka enthaltenen An­
gaben über das Studium, worin neben dem Opfer die dritte Pflicht
des Brahmanen, die Ruhmerlangung {yams), besteht.
Wenn der junge Brahmane herangewachsen ist, verlässt er
das Elternhaus und begiebt sich zu einem Lehrer'). In der Regel
*) Eine andere Möglichkeit der Lebensführung, für die ich in
brahmanischen Quellen ein Analogon nicht habe finden können, wird
gelegentlich (I. 285, 494; II. 43) dem jungen Brahmanen von seinen
Eltern freigestellt. Diese haben an dem Tage seiner Geburt ein Feuer
(jätaygi) äng'ezündet und seitdem unterhalten. Als der Knabe sech­
zehn Jahre alt geworden ist, .sagen seine Eltern zu ihm: „Sohn, Wir
haben an dem T.age deiner Geburt ein Feuer angezündet und seitdem
nicht ausgehen lassen; wenn du ein häusliclies Leben zu führen wünschest,
so lerne die drei Veden, wenn du aber in die Welt des Brahma ein-
gehen willst, so nimm dies Feuer mit in den Wald und bediene es,
damit du Mahäbrahma’s Gunst gewinnst und die Brahma-Welt erreichst.“
Der hier erwähnte Agni-Dienst ist vermuthlich identisch mit der „Be­
dienung des Feuers“ {aggiparicariyä) , dem dritten unter den vier
falschen Wegen (apdyamukhäni), von denen im Digha Nikäya (III. 2.3)
gesagt wird, dass sie nicht zur Erreichung der höchsten Vollendung
in Wissen und Wandel führen.
Zur Erklärung des jä ta g g i sei hier auf das bei Hiranyakesin
(Griliyasütra II. 3) erwähnte Wöchnerinnenfeuer {sütikägni), das an
Stelle des häuslichen Opferfeuers herbeigebracht wird, hingewiesen.
Vgl. Oldenberg, Die Religion den Veda, S. 338. Die Gesetzbücher wissen
von einem bei der Geburt eines Sohnes angezündeten Feuer nichts,
sprechen dagegen von einem vaivähika agni, einem bei der Hochzeit
angezündeten Feuer, das zur Vollziehung der häuslichen Geremonien,
9
130 8. K apitel.

wird als Zeitpunkt des Beginns der Studien ganz allgemein das
Ende der Knabenzeit angegeben: „Nacbdem er 'herangewachsen
{vayappatta) war“ — heisst es im Tittira Jätaka (I. 431) und
ähnlich an zahlreichen anderen Stellen (I. 436, 505; II. 52; III. 18,
171, 194,228,248; V. 193, 227) — „lernte er in Takkasilä alle
Wissenschaften.“ Als herangewachsen aber galt nach deii Jätaka
der brabmanische Jüngling offenbar ebenso wie der Jchattiya mit
dem sechzehnten Lebensjahr*), wie dies deutlich im Sarabhanga
Jätaka ausgesprochen ist, wo von dem puroMta-Sohn gesagt wird,
dass er in seinem sechzehnten Lebensjahre von ausserordentlicher
Schönheit war, und dass ihn sein Vater, da er seine körperliche
Vollendung {sarirasampatti. V. 127) sah, zum Studium nach
Takkasilä schickte. Ebenso ist auch in den drei Jätaka, wo er­
zählt* wird, dass die Eltern ihrem Sohn die Wahl lassen entweder
im Walde das „Geburtsfeuer“ {jätaggi) zu verehren oder zu
studieren, der junge Brahmane sechzehn Jahre alt.
Wje bei den kJiattiya wird auch, wenn von dem Studium
der Bvahmanen die Rede ist, fast immer Takkasilä als der Ort,
genannt, wo die brahmanisehen Jünglinge ihren Studien obliegen;
seltener wird Benares als der Wohnsitz eines weltberühmten Lehrers
erwähnt (II. 260; III. 18). Letzteres scheint nach den Jätaka
— wie oben (S. 62) schon bemerkt wurde — an wissenschaftlicher
Bedeutung hinter Takkasilä zurückgestanden zu haben, da sich sonst
der in einem Käsi-Dorfe gejjorene junge Brahmane des Asanka
Jätaka (III. 248) zum Zweck des Studiums schwerlich nach der ent­
fernten Stadt des Gandhära-Reiches, sondern nach der Hauptstadt
seines eigenen Landes, nach Benares, begehen haben würde.
,Als Hauptgegenstand des Studiums der Brahmanen gilt natür­
lich auch in unserer Quelle der Veda. „In den drei Veden®) völlig

zum Opfern und zum Kochen der täglichen Nahrung diente und darum
ständig unterhalten werden musste. Manu III. 67.
*) Nach den Ge^etzhüchern- ist für einen Brahmanen die Vollen­
dung des sechzehnten Lebensjahres der Zeitpunkt, bis zu dem die xä-
vitrt, d. i. die durch das Hersagen der sdvitrt erfolgende feierliche
Einführung in die Kaste, vor sich gegangen sein muss. Das iipanayana
hingegen, die Aufnahme des Schülers in die Lehre, also der Beginn
des Studiums, konnte schon im achten, unter Umständen sogar im fünften
Lebensjahr erfolgen. Manu II. 3&ff.
®) Bemerkenswerth ist, dass überall in Unserm Text nur von drei
Die Brahmanen. 131

bewandert“ (tinnam vedänam. päragü oder pdram gato. I. 38.


43. 166 u. s. w.), „in den drei Veden zur Vollendung gelangt“
{ttsu vedesu nippJiattim patto. I. 285) sind die ständigen Epitheta
eines echten Brahmanen. Statt der drei Veden ifvird bisweilen von
mante gesprochen, die der Lehrer seine Schüler lernen lässt (manfe
väcesi. I. 402; II. 100, 260). „Früher war auch ich ein Brah-
maiie wie Ihr die heiligen Verse studierend“ (mantajjhäyaka-
hrähmana. I. 167), sagt die Ziege, die sich ihrer früheren Geburten
erinnert, zu dem brahmanischen Lehrer. Auch wenn von einem
Brahmanen ganz allgemein gesagt wird: „Er erlernte die Wissen­
schaft“ {sippam ugganhi. III. 18; uggahitasippa. III. 249; V. 193),
so mag damit die brahmanische V'issenschaft kot ’ eHoxiiv, das
Studium des Veda, gemeint sein. Doöli waren die drei Veden
offenbar nicht der einzige Gegenstand, worin die Brahmanen
während der Zeit ihrer Schülerschaft unterrichtet wurden: mehrfach
ist von „allen Wissenschaften“ {sahhasippäni. 1.463; 11.53; III.219,
229), die der Brabmane zu erlernen hat, die Rede, und darunter
sind, wie aus anderen Stellen hervorgeht, neben den drei Veden
noeh achtzehn verschiedene Wisseusz\veige /.u verstehen. Der im
Sabbädätha Jätaka vorkommende purohita ist in den drei Veden
und den aebtzehn Wissenschaften bewandert {tinnam vedänam,
atthärasannam sippänam päram gato. II. 243), und der uddicca-
brähmemm -des Bhimasena Jätäka erlernt bei einem weltberühmten
Lehrer in Takkasilä die drei Veden und achtzehn Wissenszweige
{tayo vede atthärasa vijjatthänäni. I. 3.56. Aehnlich I. 463). •
Genaueres über diese atthärasa vijjafthänäni erfahren wir aus
den Jätaka selbst nicht, doch ist es nicht unwahrscheinlich, dass
sie sich ungefähr mit den achtzehn Abtheilungen decken, die in
den brahmanischen Systemen aufgeführt werden und in die noch
heutzutage die Hindus ihre Wissenschaft eintheilen').
Veden die Kede ist. Mir scheint hierin ein Beweis dafür zu liegen, das.s
der Atharvaveda in der ältern buddhistischen Zeit, obwohl er als Sammlung
existierte — wie aus dem Sutta Nipäta, Vers 927, hervorgeht — und von
den Brahmanen vielfach bei der Ausübung ihrer Zauberkünste benutzt
sein wird, doch in religiöser Hinsicht nicht als gleichwerthig neben den
drei andern Veden anerkannt wurde.
A) In einem vermuthlich ziemlich modernen Werke eines ortho­
doxen Brahmanen, dem Prasthanabhedü (Mannigfaltigkeit der Methoden)
des . Madhusüdana Sarasvati werden folgende achtzehn Wissenschaften
132 8. Kapitel.

Die Schüler {anteväsika) wurden von ihrem Lehrer nicht immer


auf gleichem Fusse behandelt, sondern zerfielen nach dem Tilamutthi
Jätaka in zwei Klassen: in die dhammanteväsika, das sind solche,
die am Tage füi' den Lehrer (als Entgelt für den Unterricht)
Dienste verrichteten und ihre Studien während der Nacht betreiben
mussten, und in solche, die dem Lehrer Honorar zahlten {äcari-
yabhägadäyaka)] diese leben — so heisst es II. 278 — wie
älteste Sühne im Hause des Lehrers. Auf das mitgebrachte Ho­
norar i) wurde anscheinend von Seiten des Lehrers grosses Gewicht
gelegt. Die im Tilamutthi Jätaka erzählte Begrüssung zwischen
dem neu angekommenen Schüler, einem Prinzen von Benares, und
dem Lehrer in Takkasilä vollzieht sich in folgender Weise: Der
junge Prinz hat sich nach der Wohnung seines Lehrers erkundigt
und trifft diesen an, wie er nach Beendigung des Unterrichts vor
der Thür seines Hauses auf und ab geht. Wie er den Lehrer
erblickt, macht er seine Schuhe los, legt seinen Sonnenschirm bei
Seite , und bleibt mit ehrfurchtsvollem Grusse stehen. Jener sieht.

aufgezählt: 1. die viei; Veden: Bigveda, Yajurveda, Sdmaveda und


Atharvaveda-, 2. die sechs Vedänga (Veda-Glieder), nämlich: Mkshä
(Lautlehre), kalpa (Ritual), vyäkarana (Grammatik), nirukta (Wortbe­
deutung), cÄanda.s(Metrik) und jyotish a (astronomischeKalenderkunde);
3. die vier üpänga (Nebenglieder), nämlich: die puräna (Erzählungen
aus der Vorzeit), der n yäya {hogik), mtmämKä (vedische Dogmatik)
und die dharmasdstra (Rechtsbücher). Zu diesen vierzehn auch bei
Yäjiiavalkya (I. 3) aufgeführten Wissenschaften rechnet dann Madhu-
südana noch die vier Upaveda (Nebenvedas) hinzu, nämlicli den dyur-
veda (Gesundheitslehre), den dhanurveda (Waffenkunde), den gändhar-
vavedet (Musiklehre) und das arthaxäxtra (praktische Unterweisung),
so dass im Ganzen achtzehn Wissenschaften herauskommen. Hiermit
können freilich die aWidraxa vijjatfhänäni unseres Textes schon darum
nicht völlig identisch sein, weil in diesen die drei Veden nicht mit ein­
begriffen sind. — Vgl. Bühler im Indian Antiquary, 1894, p. 247.
1) Nach Manu III. 156 gehört der gegen festgesetztes Honorar
unterrichtende Lehrer^ {bhritakddhyäpaka) zu den von der Theilnahme
am. Somaopfer ausgeschlossenen Brahmanen. Das Unterrichten zum
Zwecke des Gelderwerbs galt somit für unwürdig; der Schüler durfte
nur nach vollendetem Studium dem Lehrer ein Geschenk machen,
dessen Höhe sich nach seinen Vermögensverhältnissen richtete und in
einem Feld, in Gold, in einer Kuh, einem Pferd, einem Sonnenschirm,
in Schuhen, in einem Stuhl, einbin Sitz, in Getreide, in Kleidern und
selbst in Gemüse bestehen konnte. Manu II. 245 f.
Die Brahmanen. 133

dass der Ankömmling von der Reise müde ist und bewillkommnet
ihn freundlich. Nachdem der Jüngling gegessen und ein wenig
geruht hat, naht er sich wiederum ehrerbietig grüssend dem
Lehrer, der sich nunmehr eingehend nach seinen Verhältnissen
erkundigt. „Woher bist du gekommen, mein Lieber?“ fragt er ihn.
„Von Benares.“ „Wessen Sohn bist du?“ „Des Königs von Benares
Sohn.“ „Zu welchem Zweck bist du gekommen?“ „Um die Wissen­
schaft zu erlernen.“ „Hast du Honorar für den Lehrer {äcariya-
hhäga) mitgebracht oder willst ein dhammanteväsika werden?“ „Ich
habe das Honorar für den Lehrer mitgebracht,“ antwortet der Prinz
und legt dem Lehrer eine Börse mit 1000 Geldstücken zu Füssen.
Diese Summe von 1000 hahäpana^) wird stehend als der
an den Lehrer beim Beginn des Studiums einzuhändigende Betrag
angegeben. Natürlich können wir derartige Zahlen unseres Textes
nicht als Angaben der wirklichen Höhe des Honorars auffassen,
dürfen aber vielleicht den Schluss ziehen, dass die Einnahmen
der brahmanisehen Lehrer nicht unbedeutend waren. Auch die
armen Brahmanenschüler, die den Unterricht kostenlos empfangen
hatten, suchten ihren Lehrer später zu entschädigen, indem sie
sich das Geld zusammenbettelten {dhammena bMIckham caritvä
äcariyadhanam äharissämi. IV. 224); bisweilen übernahmen reiche
Einwohner der Stadt, wie sie für den Unterhalt armer Brah-
manenjünglinge sorgten, so auch die Bestreitung der Kosten des
Unterrichts {Bäränasiväsino duggatänam parihbayam datvä sip-
pam sikkhdpenti. I. 239).
Von j anderen Lehrern, denen es um das Honorar weniger
zu thun sein mochte, wird erzählt, dass sie, um ungestört sein
zu können, die Stadt verlassen und mit ihren Schülern in den
Wald ziehen. Diese müssen das zum Leben Nothwendige (Sesam,
Reis, Oel, Kleider u. s. w.) mitnehmen und nicht weit von der
Strasse für den Lehrer und sich Laubhütten errichten. Vor Ent­
behrungen schützt sie überdies der grossö Ruf des Lehrers, denn
nicht nur die Verwandten der Schüler schicken Reis u. s. w., auch

1) = Skr. kärshäpana. Es bedeutet ursprünglich ein bestimmtes


Gewicht und wird sowohl von kupfernen, wie von silbernen und gol­
denen Münzen gebraucht, so dass wir schon deshalb keine Vorstellung
von dem reellen Werth der 1000 kahgpana haben. Vgl. Childers, Pali
Dictionary, s. v.
134 8. Kapitel.

andere Einwohner des Landes vei'sorgen sie mit Lebensmitteln


(III. 537).
Die Lehrmethode wird dieselbe gewesen sein, wie wir sie
aus den brahmani,schen Quellen kennen i) und wie sie noch heute
in Indien gebräuchlich ist : der Lehrer sagt Strophe für Strophe
vor, und der Schüler, wiederholt das Vorgesprochene. So ist es
auch verständlich, wenn im Tittira Jätaka erzählt wird, dass das
Eebhuhn nach dem Tode des Lehrers die Schüler damit tröstet,
es wolle den Unterricht übernehmen, und da sie erstaunt fragen,
woher es das könne, erwidert; „Ich habe, als euer Lehrer euch
vorsprach, zugehört und die drei Veden auswendig gelernt.“ Das
Eebhuhn erklärt den Schülern eine schwierige (wörtlich „knotige“)
Stelle nach der andern {ganthiganthitthänam osäresi. III. 538).
Der äussere Verkehr zwischen Lehrer und Schüler vollzog
sich natürlich auf Seiten des letzteren in den ehrerbietigsten Formen.
Charakteristisch für die Auifassung, dass der Lehrer unter allen
Umständen über dem Schüler steht, mag dessen Eang sein, welcher
er wolle, ist das Chavaka Jätaka (III. 27 ff.), wo dem Könige,
wie oben (S. 28) erwähnt wurde, von einem Candäla ein Vorwurf
daraus gemacht wird,' dass er den purohita, der ihn die Veden
lehrt, auf einem niedrigen Sitz Platz nehmen lässt, während er
selbst einen höheren Sitz inne hat. Die Handlungsweise des
Königs wie des purohita wird von dem Candäla als adhammika,
ungesetzlich, dem dhamma widersprechend bezeichnet; wir sehen,
dass die Vorschrift der Gesetóbiicher^), wonach der Schüler stets
einen niedrigeren Sitz einnehmen muss als sein Lehrer, auch im
Osten Indiens Geltung hatte.
Manches von dem bisher bei Erörterung des Verhältnisses
zwischen Schüler und Lehrer Gesagten fallt mit unter die Kate­
gorie der im Schema an vierter Stelle aufgeführten Pflicht, der
lokapakti, eigentlich Eeifmachung, d. i. Belehrung der Leute.
Ihr genügt der Brahmane den Brähmana-Texten zufolge in drei­
facher Stellung, als I,^ehrer, als Opferpriester und als purohita^).
Da wir aus den Jätaka über den Opferpriester, soweit er nicht

') Vgl. Weber, Indische Studien, Bd. 10, S. 129. Zimmer, Altin­
disches Lehen, S. 210 f.
2) Äpastamba 1. 2. 21; Vlshnu XXVIII. 12; Manu II. 198.
*) Vgl. Weber, Indische Studien, Bei. 10, S. 120.
Die Brahmanen. 135

in Diensten des Königs steht, kaum irgend etwas erfahren, der^«ro-


Jiita aber seiner politischen Stellung wegen ausserhalb seiner Kaste
behandelt worden ist, so erübrigt es noch das Bild des brah-
manischen Lehrers durch einige den Jätaka entnommene Züge zu
vervollständigen. Unser Text ist voll von Stellen, die den Brah­
manen als „weltberühmten Lehrer“ {disäpämolckha äcariya. I. 166,
239, 299, 317, 402, 436; II. 137, 260, 421; III. 215) auftreten
lassen, umgeben von einer grossen Schaar von Schülern, deren
Zahl stehend auf fünfhundert angegeben wird. Der Schauplatz
ihrer Thätigkeit sind Städte wie Benares und Takkasilä; hier
lehren sie die Veden und alle Wissenschaften, indem sie sich und
ihre Familie, an deren Spitze sie als grihastJia stehen, von dem
Honorar der Schüler ernähren. Von anderen Brahmanen lesen
wir, dass sie gleich nach Beendigung ihres Studiums den haus­
losen Stand ergreifen und in den Himälayä ziehen, wo sie
eine Schaar von Asketen um sich versammeln (I. 450; II. 145)
und als deren Berather und Lehrer {ovädäcariya. I. 431. gana-
satthä. II. 41, 72, 85, 131; III. 143) fungieren.
W ir führten das Chavaka Jätaka als ein Beispiel dafür an,
ein wie hohes Anseben auch in den östlichen buddhistischen Ländern
der Stand der brahmanischen Lehrer genossen zu haben scheint.
Dass andererseits im Volk gelegentlich kleine Schwächen der „welt­
berühmten“ Männer erkannt und verspottet wurden, können wir
aus der wohl sprichwörtlichen Eedensart unseres Textes entnehmen:
äcariyamuttJiim na Jcaronti (II. 221, 250), d. h. „sie machen
nicht die geschlossene Faust eines Lehrers, sie behalten nichts
für sich,“ wie die Lehrer es anscheinend. gelegentlich zu thun
pflegten, um ihren Schülern gegenüber etwas voräus zu haben.
Sie mochten die Befürchtung hegen, e§ könne ihnen so ergehen,
wie dem Brahmanen des Mülapariyäya Jätaka (II. 260) mit seinen
ftiiifhundfert Schülern;, die ebenso viel zu wissen glauben wie ihr
Lehrer und in Folge dessen nicht mehr zu ihm gehen und seine
Fragen nicht beantworten.
Wie sic die Pflichten ihres Standes erfüllten, so wurden
diesen „echten“ Brahmanen zweifelsohne auch in den östlichen
Ländern gewisse Vorrechte >) eingeräumt. Standen sie auch an
1) Als solche werden im Satapatha Brähmana (XI. 5. 7, 1) an­
geführt: 1. arcd (die den Brahmanen schuldige Ehrerbietung), 2. däna
136 8. Kapitel.

Ansehen den Ichattiya nach, die es nicht immer der Mühe werth
hielten sich vor einem Brahmancn zu erheben und ihm einen
Sitz anzubieten, und mochte auch der Anspruch, den der junge
Brahmane AnibatHia im Digha Nikäya (III. 1. 15) erhebt, dass
von den vier Kasten drei — die hhattiya, vessa und sudda —
dazu da wären dem Brahmanen zu dienen, in der Praxis nicht
so unbedingte Anerkennung finden, wie er selber meint: es hat
ihnen sicher nicht an der arcä, der schuldigen Ehrerbietung, ge­
fehlt. Werden die Brahmanen bei Aufzählung der Kasten doch
stets an zweiter Stelle genannt; den Buddha selbst lässt das Kan-
nakathäla Sutta^) den Ausspruch thun, dass neben den Ichattiya
die Brahmanen in Bezug auf Ehrenbezeugungen vor den anderen
Kasten den Vorrang einnehmen.
Auch das Vorrecht des däna, der zu empfangenden Geschenke,
geniessen die Brahmanen der Jätaka in reichlichem Maasse. Die
Freigebigkeit der Könige, die wohl den Grund gelegt haben
wird zu dem uns in unserm Text so oft entgegentretenden Reich­
thum einzelner Brahmanen, scheint auch in den östlichen Ländern,
wenn nicht als eine Verpflichtung, so doch als anerkannte Sitte
bestanden zu haben. ‘Wir sahen (oben S. 121), wie bereitwillig
der König Junha die nicht gerade bescheidenen Ansprüche des
Brahmanen erfüllt; im Somadatta Jätaka wird erzählt, dass der
König einem Brahmanen sechzehn Kühe, Schmuckgegenstände
und ein Dorf als Wohnort^ schenkt. Das Ganze wird als ein
Brahmanengeschenk {hrahm adeyya. II. 166) bezeichnet, ein Aus­
druck, der auf einen stehenden Brauch hindeutet und dem wir
auch sonst in der Pali-Literatur begegnen. Im Digha-Nikäya
ist verschiedefitlich (III. 1; IV. 1; V. 1) von Dörfern die Rede, die
Brahmanen als hrahm adeyya vom Könige geschenkt worden sind.
Aber nicht bloss der König kommt der Verpflichtung oder
dem Brauche der Freigebigkeit gegen die Brahmanen nach, auch
sonst lesen wir von Spenden, die ihnen zu Theil werden. Wie
noch heute in Indiön ^) der Brahmane eine Persönlichkeit ist, von

(Geschenke an die Brahmanen), 3. ajyeyatd (Unbedrückharkeit), 4. abadh-


yatä (üntötbarkeit). Vgl. Weber, Indische Studien, Bd. 10, S. 40 ff.
1) Siehe oben S. 11 f.
Vgl. Nesfleld, The functions o f modern Brahmans in Upper
India. Calcutta Review, Vol. 84, 1887, p. 257 ff.
Die Brahmanen. 137

deren Gunst für den Einzelnen sehr viel abhängt, da er ihn nicht
bloss zum Opfer, sondern bei allen Vorkommnissen des täglichen
Lebens braucht, sei es zur Abwehr eines aus den Sternen drohen­
den Unheils, sei es dass er wissen will, ob ein {Tag für eine Reise
oder für eine Hochzeit günstig ist, sei es zur Einweihung eines neuen
Haus- oder Aekergeräthes, so suchte man offenbar auch damals
die Gunst der Brahmanen, deren Dienste man zu ähnlichen Zwecken
benöthigte, zu gewinnen. Man veranstaltete Feste und lud zu ihnen
brahmanische Lehrer mit ihren Schülern ein (brähmanaväcanaJca.
I. 318); ein solches von einem Dorfbewohner gegebenes bräh-
m anaväcanäka wird uns im Citta-Sambhflta Jätaka (IV. 391)
ausführlicher geschildert. Weil es in der Nacht vorher geregnet
hat und die Wege voll Wasser stehen, giebt der äcariya einem
seiner Schüler den Auftrag zusammen mit den übrigen Schülern
binzugehen, den Segensspruch (mangalä) zu sagen, den eigenen
Antheil an dem Geschenkten zu verzehren und ihm das Seinige
mitzubringen. Ehe sich die Schüler zum Essen hinsetzen, baden
sie und waschen sich ihr Gesicht; unterdes nehmen die Leute
den Reisbrei vom Feuer und stellen ihn hin, damit er abkühlt.
Als die Schüler versammelt sind, reicht man ihnen das „Gast­
wasser“ {daJcklimodaka) und setzt Schüsseln vor sie hin.
Ob sich die Brahmanen auch der übrigen Vorrechte, die
sie den „Brähmana-Texten . zufolge beanspruchten, nämlich der
a jyeya tä , der völligen ünbedrückbarkeit, und der abadhyatä,
der Untötbarkeit, in den östlichen Ländern erfreuten, lässt sich
an der Hand des geringen Materials, das die Jätaka über diese
Frage enthalten, kaum mit Bestimmtheit entscheiden. Sehr wahr­
scheinlich waren die Brahmanen steuerfrei, denn überall, wo von
Steuern die Rede ist, werden als Besteuerte nur die gahapdti
aufgefUhrt; hingegen scheint der Anspruch der Brahmanen auf
Untötbarkeit, vorausgesetzt, dass er überhaupt in älterer Zeit mehr
als bloss theoretische Geltung hatte, doch nur lokale Anerken­
nung gefunden zu haben. Die Pali-Texte wissen von einer be­
vorzugten Stellung der Brahmanen vor dem Gesetze nichts; viel­
mehr wird die Behauptung des Madhura Sutta'), dass ein Ver-

1) Journal of the Royal Asiatif Society, 1894, p. 355. Vgl. Spence


Hardy, Manual of Budhism, p. 81.
138 8. Kapitel.

brecber, einerlei ob er ein Brabmane oder ein Angehöriger einer


andern Kaste wäre, biugerichtet würde, durch eine Anzahl von
Stellen der Jätaka erhärtet, wo von der Hinrichtung eines Brah-
inanen gesprochen,., wird (z. B. I. 371, 439).
Neben den „eigentlichen“ Brahmanen begegnet uns in den
Jätaka eine andere Sorte, die ich als „weltliche“ Brahmanen be­
zeichnen möchte und von denen ich glaube, dass durch sie die
Brahmanenkaste in den östlichen Ländern zur Zeit von Buddha's
Auftreten in erster Linie vertreten wurde. Als Grund für diese
Annahme gilt mir einmal der Umstand, dass von einem der bisher
beschriebenen, Aem brahmanischen Ideal entsprechenden Brahmanen
in der Regel besonders hervorgehoben wird, dass er ein aus dem
Norden oder Nordwesten stammender Brahmane, ein udiccahräh-
mana^) ist (I. 324, 356, 361, 373, 406, 431, 436, 450, 494, 505;
II, 83; III. 232; V. 193, 227). Unter diesen udiccäbräJimana
haben wir meiner Ansicht nach im Käsi- oder Magadha-Lande
ansässige Brahmanen zu verstehen, die ihren Ursprung von einer
früher in den nordwestlich von den Centren des Buddhismus liegen­
den Ländern, etwa im Gebiet der Kuru und Paficäla, wohnhaften
Brahmanenfamilie herlSiteten, auf diese Herkunft besondeyen Werth
legten und sich durch strenge Innehaltung der Kastenvofschriften
als wahre Mitglieder ihrer Kaste zu dokumentieren bemüht waren.
Dem Stolz, womit der Brahmane dem Candóla auf die Frage,
welcher Kaste er angehöre,^ entgegnet: „Ich bin ein Brahmane
aus dem Nordwesteu“ {aham udicedbrährnano. II. 83),. entspricht
die Verzweiflung, die ihn ergreift, als er seines Vergehens gegen

’) Skr. udtcya bedeutet als Adjektiv „im Norden wohnend“ und


als Substantiv „das im Nordwesten gelegene Land bis zum Fluss Öa-
rävati“, im Plural „die Bewohner dieses Landes“. Dass unter den tidic-
cahrähmana unseres Textes nicht, wie ich glaube, „aus dem Norden
s t a m m e n d e “, sondern „im Norden w o h n e n d e Brahmanen“ getpeint
seien — wie dies Chalmers (Jätaka-Uebersetzung. Cambridge 1895, p. 178,
274, 308, 317) anzunehmen scheint —, ist doch schon deshalb unwahr­
scheinlich, weil der Schauplatz die.ser Erzählungen, in denen die udic-
eabrähmana Vorkommen, in der Regel das Käsireich ist. Ueberdies
heisst es im Saccamkira Jätaka (I. 324) wörtlich: Bodhisatto p i kho
tasmim käle Kdsiratthe udiccabrähmanakide nibhattitvä-. „nun wurde
auch der Bodhisatta zu jener Zejt im Käsireiche in einer nördlichen
(oder nordwestlichen) Brahmanenfamilie wiedergeboren“.
Die Brahmanen. 139

die Kasteiivorsehriften iime wird. Im Mangala Jätaka (1.371 ff.)


^vil•d ein solcher udiccabrähmana in direkten Gegensatz zu einem
weltlichen Brahmanen gebracht. Dieser, ein sätakaldklchana-
hrähmana, d. h. ein Brahmane, der aus Yorzpichen, die sich an
Kleidungsstücken befinden, die Zukunft zu deuten versteht, erfährt
eines Tages, dass ein Anzug, der in einer Schachtel gelegen hat
und den er anzuziehen wünscht, von einer Maus angefressen ist.
Er denkt bei sich: „Wenn dieses von einer Maus benagte Klei­
dungsstück im Haus bleibt, so wird es ein grosses Unglück geben;
denn es ist ein Omen von schlechter Vorbedeutung. Auch kann
man es unmöglich einem der Kinder oder einem der Sklaven geben,
weil, wer dies trägt, für seine ganze Umgebung unheilbringend
wird. Ich will es auf eine Leiehenstätte werfen lassen; aber
einem der Sklaven darf ich es nicht einhändigen, denn diese würden
lüstern darnach werden, es für sich behalten und dann zu Schaden
kommen. Ich will es meinem Sohn übergeben.“ Er ruft seinen
Sohn, und indem er ihm den Sachverhalt auseinandersetzt, schärft
er ihm ein die Kleider nicht mit der Hand zu berühren, sondern
sie auf einem Stock zu tragen und auf der Leichenstätte wegzu­
werfen; dann solle er sich von Kopf bis zum'Fuss baden und wieder­
kommen, Kurz bevor der Sohn bei der Leichenstätte angelangt
ist, hat sich auch der als udiccabrähmana wiedergeborene Bodhi-
satta dorthin begeben unc^ beim Thor niedergesetzt. Als der
Jüngling das Gewand wegwirft, nimmt jener es auf. Der junge
Brahmane erzählt es seinem Vater, und dieser geht zum Bodhi-
satta und dringt in ihn das Gewand wegzuwerfen, da er sonst
umkommen würde. Der udiccabrähm ana aber belehrt ihn, dass
für ihn auf einer Leichenstätte weggeworfene Lumpen gut genug
seien; er glaube nicht an Vorzeichen, und kein weiser Mann dürfe
solchen Aberglauben hegen.
Auch im Mahäsupina Jätaka (I. 334 fif.) ist es ein udicca­
brähmana, der den König über die wahre Bedeutung seiner Träume
und über die Betrügereien der in seinem Dienste stehenden Brah­
manen aufklärt.
Dieses Hervorheben der nordwestlichen Brahmanen im Ge­
gensatz zu denen der östlichen Länder bildet ein Complement zu
den Angaben, die wir in brabmanischen Quellen über die Brah­
manen von Magadha finden — uftd darin möchte ieh eine weitere
140 8. Kapitel.

Stütze für meine Behauptung erblicken, dass im nordöstlichen


Indien zu Buddha’s Zeit nicht die orthodoxen Brahmanen die
hauptsächlichen Vertreter ihrer Kaste gewesen sind, sondern nach
brahmanischer Auffiassung unwürdige Brahmanen. Der Name für
diese ist in den Brahmana-Texten (Aitareya-Br. VII. 27) bràhma-
bandhu, und als solche werden ausdrücklich die mägadhadesiya
brahmabandhu genannt i). Die hierin ausgesprochene Gering­
schätzung der Magadha-Brahmanen mag zum Theil ihren Grund
haben in dem geringen Ansehen, worin das nicht völlig brahma-
nisierte, ihnen fernliegende Land Magadha bei den westlichen Brah­
manen stand ^); zum Theil aber werden die Brahmanen selbst
durch ihr Thun und Treiben zu ihrem schlechten Ruf beigetragen
haben.
Unwürdige Brahmanen sind es in der That, die uns im Da-
sabrähmana Jätaka (IV. 361 ff.), wo ein Gesammtbild von ihnen
entworfen wird, entgegentreten — unwürdig nach streng brah-
manischen Begriffen gemessen, unwürdig auch in den Augen des
über Kastenvorschriften erhabenen, vom Standpunkte seiner Moral
urtheilenden Buddhisten:
„In alter Zeit regierte in der Stadt Indapatta im Kuru-Reiche
der König Koravya aus dem Geschlechté Yuddhitthila. Ihn unter­
wies sein Minister Vidhflra in weltlichen und geistlichen Dingen.
Der König veranstaltete, indem er ganz Indien in Bewegung setzte,
grosse Schenkungen, aber kein einziger unter den Empfängern
hielt die fünf moralischen Vorschriften, sondern alle führten einen
schlechten Lebenswandel, so dass der König keine Freude an seiner
Mildthätigkeit hatte. Da er erkannte, dass Gaben nur bei (richtiger)
Auswahl (der Empfänger) Erfolg haben könnten, beschloss er von
da ab nur tugendhaften Leuten zu spenden und mit dem weisen
Vidhftra (über die Auswahl der zu Beschenkenden) zu berath-
schlagen. Als daher dieser zur Audienz kam, Hess er ihn Platz
nehmen und fragte ihn um seinen Rath:
„Suclie Brahmanen, o Vidliura, tugendhafte, gelehrte, die
sich der Fleischeslust enthaltend meine Spenden geniessen

>) Kätyäyana XXII. 4. 22. Lätyayana VIII. 6. 28. Vgl. Weber,


Indische Studien, Bd. 10, S. 99.
2) Vgl. Oldenberg, Buddha, S. 408 Anm.
Die Brahmanen. 141

würden; Gaben, o Freund, wollen wir spenden, wo das Ge­


gebene reiche Frucht trägt.“
„Schwer zu finden sind Brahmanen, o König, tugendhafte,
gelehrte, die sich der Fleischeslust enthaltend deine Spenden
■geniessen würden.
Zehn Klassen von Brahmanen giebt es fürwahr, o grosser
K ön ig; h ör e , wde ich • sie ausführlich unterscheide und
klassificiere;
Mit Säcken versehen, die mit Wurzeln angefüllt und zuge­
bunden sind, sammeln sie Kräuter, baden und murmeln Sprüche.
A e r z t e n [tiMcchdka) gleichen sie, o König, auch sie
heissen Brahmanen; sie sind dir nun bekannt, o grosser König,
an solche wollen wir uns (mit unsern Gaben) wenden.“
„Abgewichen sind sie vom Brahmanenthum“ — entgegnet
der König Koravya — „nicht heissen sie (mit Eecht) Brah­
manen; suche andere, oVidhüra, tugendhafte und gelehrte.
Die sich der Fleischeslust enthaltend meine Spenden g e­
messen würden; Gaben, o Freund, wollen wir geben, wo das
Gegebene reiche Frucht trägt.“
„Glöckchen tragen sie vor dir her und lassen sie ertönen,
Botscliaften auch verrichten sie, die Kunst Wagen zu lenken
verstehen sie, ’
D i e n e r n {paricäräka) gleichen sie, o König, auch sie
heissen Brahmanen; sie sind dir nun bekannt, o grosser König,
an solche wollen wir uns wenden.“
'„Abgewichen sind sie“ u. s. w. (wie oben — trägt).
„Mit einem Wassertopf versehen und einem krummen
Stab laufen sie hinter den Königen her in den Dörfern und
in den Flecken, (indem sie sagen:)
,Wenn nichts gegeben wird, werden wir nicht aufstehen
im Dorf und im Walde.' S t e u e r e i n t r e i b e r n * * ) {niggähaka)
gleichen sie“ u. s. w. (wie oben — wenden).
„Abgewichen sind sie“ u. s. w. (wie oben).
„Mit langgewachsenen Nägeln und Körperhaaren, schmutzi­
gen Zähnen, staubigem Haupthaar, bestreut mit Staub und
Schmutz, gehen sie als Bettler umher.
H o l z h a u e r n {khänughäta) gleichen sie“ u. s. w. (wie
oben).

*) W ie die Steuereintreiber sich vor den Thiiren der Steuerzahler


hinsetzen und sich nicht eher entfernen, als bis die Steuer entrichtet
ist, so hören auch die Brahmanen »nicht eher auf zu betteln, als bis
sie beschenkt worden sind.
142 8. Kapitel.

„Abgewichen sind sie“ u. s. w. (wie oben).


„Myrobalanen^), Mango- und Jarabu-Früchte, vibhitaka-
Nüsse*), Lakuca-Früchte*), Zahn.stocher, Biiva-Früchte'*) und
Bretter, räjäyatofna-lloXz^), Körbe aus Zuckerrohr, Rauchpfeifen,
Honig und Salbe, die verschiedenartigsten Waaren verkaufen
sie, o Herrscher.
K a u f l e u t e n (vänijaka) gleichen sie“ u. s. w. (wie oben).
„Abgewichen sind sie“ u. s. w. (wie oben).
„ A c k e r b a u und H a n d e l treiben sie, sie züchten Ziegen
und Schafe, ihi’c Töchter geben sie weg (gegen Geld), Heirathen
■stiften sie für |ihre Töchter und Söhne.
Den Ambattha^’) und vessa gleichen sie“ u. s. w. (wie oben).
„Abgewichen sind sie“ u. s. w. (wie oben).
„Hinausgebrachte Speise geniessen in den Dörfern einige
purohita, viele Leute fragen sie (nach Vorzeichen u. a.), Thiere
kastrieren sie und günstige Zeichen verfertigen sie.
Schafe auch werden dort (in den Häusern der purohita)
geschlachtet, Büffel, Schweine und Z iegen; S c h l ä c h t e r n
(gogJiätaka) gleichen sie“ u. s. w. (wie oben).
„Abgewichen sind sie“ u. s. w. (wie oben).
„Mit Schwert und Schild versehen, die Axt in der Hand,
stehen sie an den Wegen der vessa (d. h. an den Handels­
strassen), führen die Karawanen (durch von Räubern gefährdete
Gegenden).
H i r t e n {gopa) gleichen sie und Nisäda'^ u. s. w. (wie
oben). , (
„Abgewichen sind sie“ u. s. w. (wie oben).

1) harttaka und ämalaka sind die Früchte von Tei'min.alia che-


bula und Emblíca officinalis. Beide waren als Heilmittel im Gebrauch.
Der Verkauf von Fjüchten und Heilkräutern war nach Manu X. 87
den Brahmanen verboten. Auch Honig und Salbe gehörten zu den
Gegenständen, mit denen zu handeln einem Brahmanen nach dem
i Gesetz nicht erlaubt war.
2) Die Frucht von Terminaba Bellerica Roxb. Die Kerne derselben
berauschen. /• ■
*) Ein zu den Citraceen gehöriger Baum, dessen Früchte unreif
in der Medlcin verwendet werden.
Artacarpus Lacucha Roxb.
®) Buchanania Latifolia?
«) = Skr. Ambashtha, Name eines Volksstarams. Nach der brah-
tnanischen Kastentheorie: Sohn eines Brahmanen von einer Frau aus
der dritten Kaste. Siehe oben S. 4.
Die Brahmanen. 143

„Im Walde Hütten bauend legen sie Schlingen; Hasen,


Katzen, Eidechsen, Fische und Schildkröten jagen sie.
J ä g e r (luddaka) sind sie, o grosser König, auch sie“
u. s. w. (wie oben).
„Äbgewicheii sind sie“ u.: s. w. (w ie oben).
„Andere liegen aus Liebe zum Gelde unter dem Bett der
Könige; diese baden darüber, nachdem ein Somaopfer be­
reitet ist *).
B a d e r n {malamajjana) gleichen sie“ u. s. w. (wie oben).
„Abgewichen sind sie“ u. s. w. (wie oben).
Ein Seitenstück zn dem Dasabrähraana Jätaka bietet die
►Schilderung, die im Väsettba Sutta (No. des Sutta Nipäta)
— indirekt wenigstens — von den weltlichen Brahmanen ent­
worfen wird. Zwischen den beiden Jünglingen Väsettba und
Bbäradvaja entsteht *ein Streit darüber, ob jemand ein Brahmane
durch seine Geburt oder durch sein Thun sei. Während Bbärad-
väja behauptet: „Wenn jemand beiderseits, müttciiicber- und väter­
licherseits, von vornehmer Geburt ist, von reiner Abstammung bis
zum siebenten Gliede seiner Vorfahren, unbescholten und vorw'urfsfrei
hinsichtlich der Geburt, so ist er damit ein Brahmane,“ sieht
Väsettba das echte Brabmänenthuih in der Tugend und in guten
Werken. Da sie einander nicht überzeugen können, beschliessen
sie den samana Gotama die Streitfrage entscheiden zu lassen.
Dieser weßt in seiner Antwort darauf hin, dass im Gegensatz zu
allen anderen lebenden Wesen, die durch angeborene Merkmalb
in viele Spezies zerfielen, der Mensch sich nicht durch äussere
Merkmale unterscheide: der ünterscbied zwischen den Menschen
beruhe nur auf ihrer Benennung.

Der Vers schildert in aphoristischer Kürze den Hergang eines


Opferbades, wodurch sich der König bei Gelegenheit eines von den
Brahmanen veranstalteten Somaopfers von Schuld und Sünde reinigt.
Er setzt sich — so erklärt der Commentator — auf ein mit Edelsteinen
geschmücktes Lager und badet über demselben, während Brahmanen
darunter liegen. Hierdurch geht die Uni'einheit und Schuld des Königs
auf die unten liegenden Brahmanen über, die sich dann, nach Vollen­
dung des Opfers, selbst auf das Lager setzen und durch andere Brah­
manen von der Schuld rein waschen lassen. Als Lohn fällt ilinen das
kostbare Bett und der ganze Scbmuck des Königs zu. — lieber das
Opferbad und seine ursprüngliche Bedeutung vgl. Oldenburg, Beligion
des Veda, S. 407 ff.
144 8. Kapitel.

„Denn wer auch immer unter den Menschen sich von Bin-
derzucht ernährt, — das wisse, o Väsettha, — der ftt ein
A c k e r b a u e r (kassaka), kein Brahmane').
Und wer auch immer unter den Menschen sich durch
verschiedenartige Kunstfertigkeiten seinen Lebensunterhalt' er^
wirbt, — das wisse, o Väsettha, — der ist ein K ü n s t l e r
(sippika), kein Brahmane.
Und wer auch immer unter den Menschen vom Handel
lebt, — das wisse, o Väsettha, — der ist ein K a u f m a n n
{vänija), kein Brahmane.
Und wer auch immer unter den Menschen sein Leben
fristet durch Hienste, die er andern leistet, — das wisse, o
Väsettha, — der ist ein D i e n e r (pessika), kein Brahmane.
Und wer auch immer ^ t e r den Menschen sich vom Dieb­
stahl ernährt, — das wisse,"o Väsettha, — der ist ein D i e b
(com), kein Brahmane.
Und wer auch immer unter den Menschen sich vom
Waffenhandwerk ernährt, — das wisse, o Väsettha, — der ist
ein K f i e g e r (yodhäjiva), kein Brahmane.
Und wer auch immer unter den Menschen sich als puro-
hita seinen Lebensunterhalt erwirbt, — das wisse, o Väsettha,
— der ist ein O p f e r e r (yäcaka), kein Brahmane.
U nd w er au ch im m er u n te r d en M enschen aus D örfern
o d e r L än d ern seine E in k ü n fte bezieht, — d a s w isse, o V äsettha,
— der ist ein K ö n i g iräjan), kein Brahmane.“
Beide Citate zeigen, dass sich die Kaste der Brahmanen
thatsächlich aus einer sehr bunten Gesellschaft ziisammensetzte
und alles eher war als eine nur aus Priestern, die den Veda
studierten oder lehrten und den Göttern Opfer darbrachten, be­
stehende Gemeinschaft. Ob alle dort angegebenen Berufe wirklich
von ihnen ausgeübt wurden, ist eine andere Frage. Namentlich
das von Vidhüra entworfene Bild mag tendenziös entstellt und
übertrieben sein, auch ist zu beachten, dass der pu rohita nur
sagt: „sie g le ic h e n Aerzten, Dienern, Steuereintreibern u. s. w.“,
nicht aber, dass sie e^ wirklich waren. Indessen erfahren manche
Einzelheiten ihre Bestätigung durch andere Stellen der Jätaka,
wo eine subjektive Färbung von Seiten des Erzählers schon deshalb
1) Folglich — ist hier und sinngemäss bei den folgenden Versen
zu ergänzen — nennen sich die Viehzucht und Ackerbau treibenden
Brahmanen mit Unrecht Brahmanen, sie sind (in Buddha’s Augen)
Ackerbauer, aber keine Brahmanen.
Die Brahmaiieii. 145

Äni|;esijhlossen ist, weil die Angaben über Kaste und Beruf ganz
beiläufig gemacht werden und für den Gang der Erzählung von
durchaus nebensächlicher Bedeutung sind.
■Nach dem Commentar des Säyana zum Aitdreya Brähmana*)
werden in der Smriti des Sätätapa sechs Kategorien von Brah-
manMi unterschieden, die obwohl hrähmana von Geburt, doch
der Brahmanenschaft nicht würdig seien, und an erster Stelle wird
'zu diesen uneigentlichen Brahmanen der Diener eines Königs
[räjahhritya) gerechnet ®). Veimuthlich richtet sich die Tendenz
dieser Stelle nieht gegen den Dienst des Königs an sich — galt
doch die Thätigkeit des purohita in den Augen der Brahmanen
als eine völlig legitime Beschäftigung ^ , sondern gegen die Aus­
übung solcher Dienste, wie sie inff Dasabrähmana Jätaka den
Brahmanen zugeschrieben werden. Freilich müssen wir in diesem
Falle dem Vidhüra die Verantwortung für seine Behauptungen über­
lassen, da sich weitere Belege, aus denen wir schliessen könnten,
dass die Brahmanen wirklich die niedrigen Verrichtungen, wie
sie ihnen vom Vidhüra nachgesagt werden, ausgeübt hätten, in
den Jätaka nicht finden. Schwerlich werdi^n solche Individuen,
die als Diener, Boten, Wagenlenker des Königs fungierten —
wennschon sie in einzelnen Fällen vorgekommen sein mögen —
als typisch für die im Dienste des Königs stehenden Brahmanen
der damaligfcn Zeit anzuäehen'sein.
Zunächst brauchte doch der König auch in den östlichen
Ländern — wenigstens in altbuddhistischer Zeit — die Brah­
manen zum Opfern; denn wurde überhaupt geopfert, so mussten
auch Brahmanen da sein, die die Götter zur Annahmp der Opfer­
gabe geneigt machten. Dass aber das Opferwesen zu Buddha’s
Zeit in Blüthe stand, geht schon aus der Kritik, die in den älteren
Pali-Texten an dem vedischen Opferkult geübt wird, mit Sicher­
heit hervor. Es kann keine schwere Aufgabe für den Buddhis­
mus gewesen sein das Opfer im Volke zu diskreditieren, wenn cs
keine andere Bedeutung gehabt hat, als ihm in den Jätaka bei­
gemessen wird. Hier hat es seinen sakralen Charakter völlig

D-Cd. by Käsinätha SAstri Ägase. (Anandftsrama Sanskrita Series.


No. 32. P. 1.) Poona 1896, p. 74.
, *) Vgl. Weber, Indische Studien, Bd. 10, S. 100.
10
146 8. !^apitel.

eingebüsst und ist auf das Niveau eines Zaubermittels zur Ab­
wehr drohenden Unheils herabgesunken. Im Mahäsupina Jätaka
(I. 334 tF.) opfert der König, um die Wirkung böser Träume zu
verhindern. Die Brahmanen und der puroMta kommen am Morgen
zum König, der voll Todesgedanken auf seinem Lager sitzt und
über die sechzehn Träume nachsinnt, und fragen ihn, ob er gut
geschlafen habe. „Wie sollte ich gut geschlafen haben, meine
Lehrer“, antwortet der König, „gegen Morgen träumte ich sech­
zehn gi'osse Träume, seitdem bin ich voller Furcht; sagt mir,
meine Lehrer, was sie zu bedeuten haben.“ Dann erzählt er
ihnen seine Träume und fragt, was ihm in Folge dessen geschehen
werde. Die Brahmanen ringen die Hände. Auf die Frage des
Königs: „Weswegen ringt ihr die Hände?“ antworten sie: „Die
Träume sind schlimm, o grosser König“. „Was wird nach ihnen
erfolgen?“ Die Brahmanen entgegnen, dass von den drei Hebeln:
Schädigung des Reiches, Schädigung des Lebens, Schädigung des
Vermögens, eins eintreten werde. „Giebt es ein Mittel der Ab­
wehr oder giebt es keins?“ „'W’ahrlich, die Träume sind so über­
aus schrecklich, dass es eigentlich kein Mittel giebt ihre Folgen
zu verhindern. Dennoch wollen wir ein Mittel der Abwehr finden;
denn wenn wir das nicht einmal könnten, was würde uns dann
all’ unsere Gelehrsamkeit nützen.“ Sie rathen dem Könige ein
vollständiges vierfaches {sabbaeatuJcJcena) Opfer zu verrichten.
Angsterfüllt sagt der König: „So ist also mein Leben in eurer
Hand, meine Lehrer; beeilt euch und sorgt für mein Wohlergehen.“
Die Brahmanen sind hocherfreut im Hinblick auf das in Aussicht
stehende Geld und die bevorstehenden Schmausereien. Sie be­
ruhigen den König, er solle sich keine Sorge machen, und begeben
sich hinaus aus der Stadt, wo sie eine Opferstätte (yafinäväta)
herrichten. Nachdem sie eine Menge Vierfüssler an den Opfer-
pfahl geführt und auch Vögel herbeigeschafft haben, eilen sie ge­
schäftig hin und he;-, um noch dies und jenes zu holen.
Im Lohakumbhi Jätaka sind es nicht Träume, die den
König erschrecken, sondern Klagelaute von vier in der Hölle
gepeinigten Königssöhnen, die sieh in einem früheren Dasein einem
lockeren Lebenswandel hingegeben haben. Auch hier rathen
die Brahmanen, um das angeblich bevorstehende Unglück abzu­
wenden, zu einem vierfachen Opfer {sabbacatuJcJcayanfia. III. 44),
Die Brahmaneti. 147

und der König befiehlt schleunigst vier Elephanten, vier Pferde,


vier Stiere und vier Menschen, und von allen anderen Kreaturen,
Wachteln u. s. w., je vier Exemplare zu nehmen und auf diese
Weise ein vollständiges vierfaches Opfer zu' Veranstalten. Als
der König nachher die wahre Ursache der Klagelaute erfährt,
lässt er den Opferplatz zerstören.
Der Schluss dieses Jätaka und ähnliche Erzählungen — so
die Geschichte von dem Prinzen, der durch eine List die Ab­
schaffung des Opfers in seinem Eeiche durchführt (I. 259 ff.),
ferner das im Ayaköta Jätaka (III. 146) erwähnte Verbot des
Tötens von Thieren — deuten darauf hin, dass mit Ausbreitung
der buddhistischen Lehren das Opferwesen in den östlichen Ländern
mehr und mehr in Abnahme kam. Für die ältere Zeit werden
wir indessen, ganz abgesehen davon, dass die Entstehung solcher ■
Märchen vermuthlich eher auf die gegen das Töten lebender
Wesen gerichtete Tendenz der buddhistischen Lehre als auf t a t ­
sächliche Vorgänge zurüekzuführen ist, ein Festhalten an dem
Branche des Opfers anzunehmen haben, schon aus dem Grunde,
weil wir Brahmanen stets und ständig im Gefolge des Königs
auftreten sehen.
Nun benöthigten allerdings die Könige der Brahmanen nicht
bloss zum Opfern. Nicht minder wichtig war ihnen offenbar ein
Dienst, dessen Verrichtung äucB heutzutage in Indien noch Sache
der Brahmanen ist*), nämlich das Vorhersagen der Zukunft. Ob­
schon sich der König in schwierigen Lagen, zumal wenn er über
Krieg oder Frieden zu entscheiden hatte, zunächst an seinen
purohita gewandt haben wird, so blieb doch auch füij die übrigen
am Hofe beschäftigten Brahmanen Gelegenheit genug ihr über­
natürliches Wissen zu verwerthen. Ob der König ins Feld ziehen
werde oder nicht, ob der in der Stadt befindliche König oder der
ihn belagernde angreifen werde, ob der in der Stadt einge­
schlossene König oder der draussen befindliche siegen werde:
mit solchen Prophezeiungen pflegten nach einem Mahäsila be­
titelten buddhistischen Traktat über das „rechte Benehmen“ (silä)
eines samana oder Brahmanen (Digha Nikäya. II. 58) die Brah­
manen sich ihren Lebensunterhalt zu verschaffen.

1) Vgl. die Anm. auf Seite 154f.


148 8. Kapitel.

Bei der Geburt eines Königskindes scheint es ständiger


Brauch gewesen zu sein durch Brahmanen das künftige Schicksal
des Kindes weissagen zu lassen. Merkmale (lakichana) am Körper
des Neugeboreneri dienten den der Zeichendeutung kundigen Brah­
manen {lakkhanakusalä brähmanä. I. 272; angavijjäpäthakä. II.
21; ldkkhanapäthäkä. II. 194; nemittikdbrähmanä. IV. 79; ne-
mittä. IV. 230) zur Enthüllung der Zukunft.
Auch bei den Schwangerschaftsgelüsten {dohala) der Königinnen
müssen die Brahmanen ihre Kunst zeigen. In der Einleitung
zum Thusa Jätaka (III. 121) fragt der König Bimbisära die Wahr­
sager {nemittika), was das Scbwangerschaftsgelüste der Königin,
die Blut aus seinem rechten Knie zu trinken begehre, zu bedeuten
habe. Die Wahrsager antworten, sein Sohn werde ihn töten
und die Herrschaft an sich reissen. Am Tage der Namengebung
nennt man das Kind in Folge dessen Ajätasattu, d. h. „(obwohl)
noch ungeboren, (doch schon) ein Feind (seines Vaters).“
Wie bei der Geburt eines Kindes so wissen auch bei anderen
Gelegenheiten die Brahmanen aus körperlichen Merkmalen manches
gewöhnlichen Sterblichen Verborgene zu erschliessen. Als anga­
vijjäpäthakä ^) sind sie im Stande aus der äusseren Erscheinung
nicht bloss die Zukunft eines Menschen, sondern auch seinen
Werth, seine Charaktereigenschaften zu bcurtheilen. Darum schickt,
wie im Uipmadanti Jätaka (V. 211) erzählt wird, der König, dem
der reiche setthi seine überaus schöne Tochter, die Ummadanti *),
anbietet, Brahmanen in das Haus des Vaters, damit sie die an­
gebotene Schöne prüfen. Höchst ergötzlich wird geschildert, wie
die Brahmapen ihre Mission ausrichten. Während sie nach ehr­
erbietigem Empfange damit beschäftigt sind ihren Milchreis zu
verzehren, tritt die Ummadanti mit allem Schmuck angethan zu
ihnen. Die Wirkung ihres Anblicks lässt keinen günstigen Schluss
auf die Charakterfestigkeit der Brahmanen zu: sie verlieren ihre
Selbstbeherrschuifig und vergessen von einem Rausch der Leiden-

1) = Skr. angavidyä -|- päthakä „Kenner der Wissenschaft (von


den Merkmalen) des Körpers, der Chiromantie“.
2) = Skr. Unmädayanti „die von Sinnen bringende, verrückt
machende“. Ihre Schönheit war, wie es im Eingänge des Jataka heisst,
derart, dass gewöhnliche Menschen (puthujjand), wenn sic sie sahen,
ihre Selbstbeherrschung nicht bewahren konnten.
Die Brahmanen. 149

Schaft ergriffen, dass sie ihre Mahlzeit noch nicht beendet haben.
Die einen legen die Bissen, statt sie in den Mund zu führen, auf
den Kopf, andere stecken sie in die Achselhöhle, noch andere
werfen sie gegen die Wand, kurz alle sind wie* von Sinnen. Als
das Mädchen ihr Gebahren sieht, ruft sie aus; „Diese sollen mich
ja wohl auf meine Merkmale prüfen; packt sie bei der Kehle und
werft sie hinaus!“ Die an die Luft gesetzten Brahmanen berichten
zornig dem Könige: „0 König, das Weib ist eine Hexe, sie ist
für Euch nicht passend.“
Wir hören deutlich genug den Spott über die Unfähigkeit
und die Betrügerei, der Brahmanen aus den Worten der Erzählung
heraus. Um in solchen Dingen wie Wahrsagerei, Traumdeutungen
u. s. w. nur Lug und Trug zu sehen, dazu sind diese Märchen
zu sehr ein Produkt ihrer Zeit und ihres Landes. Hervorgegangen,
aus den Kreisen des Volks, in dessen religiösem Denken der Aber­
glaube einen breiten Raum einnahm, verleugnen sie ihren Ursprung
nicht etwa durch gänzliche Beiseitelassung und Verurtheilung
abergläubischer Vorstellungen. Aber unter der Hand der bud­
dhistischen Möriche, denen difc genannten Künste als eine das
„reöhte Benehmen“ gefährdende und eines samana oder Brahmanen
unwürdige Sache erscheinen, haben sie eine Umwandlung erfahren,
deren Spitze sich gegen das Treiben der solche Geschäfte berufs­
mässig nur zu ihrer Bereicherung ausübenden Brahmanen richtet.
Oft machten diese, nach der Darstellung der Jätaka, ihre Pro­
phezeiungen von den ihnen vorher zu Theil gewordenen Spenden
abhängig: so lesen wir im Kunäla Jätaka, wie sich die Traum­
deuter {supinapäthäka. V. 443) von eifersüchtigen ^Kebenfrauen
des Königs bestechen lassen und diesem weissagen, die Träume
seiner Hauptgattin bedeuteten Unheil für ihn, zu dessen Abwendung
er die Königin auf ein Schiff setzen und den Wellen überlassen
müsse. Im Beginn des Pancävudha Jätaka wird erzählt, wie die
Eltern des neugeborenen Prinzen am Tage der Namengebung die
-Brahmanen, bevor sie sie nach den die Zukunft verkündenden
Merkmalen fragen, durch Erfüllung aller ihrer Wünsche zufrieden
stellen (brähmane sabbakämehi santappetvä lakkhanäni pati-
pucchirnsu. I. 272).
Neben den Zeichen am menschlichen
ft Leibe werden in dem
erwähnten Abschnitt des Digha Nikäya, der ein ganzes Register
150 8. Kapitel.

von abergläubischen Bräuchen enthält, noch andere Mittel genannt,


deren sich die Brahmanen zur Wahrsagerei bedienten: da ist die
Rede von Prophezeiungen aus der Art, wie Ratten Tücher u. dgl.
benagt haben, vön Weissagungen aus dem Flug der Vögel, aus
dem Gekrächze der Raben, von Deutungen bestimmter Kennzeichen
an Edelsteinen, Stöcken, Kleidern, Schwertern, Pfeilen, Bogen,
Waffen, an Frauen und Männern, Jünglingen und Mädchen,
Sklaven und Sklavinnen, an Elephanten und andern Thieren;
ferner wird dort gesprochen von dem Vorhersagen bevorstehender
Naturerscheinungen wie Sonnen- und Mondfinsternisse, fallender
Meteore, Erdbeben u. s. w. und von dem Deuten der Zukunft
aus solchen Ereignissen und aus der Stellung der Gestirne. In
den Jätaka begegnen uns verschiedene Brahmanen, die sich mit
der Ausübung solcher „gemeinen Künste {tiracchänavijjä) und
betrügerischen Gewerbe“ {micchäßva), wie sie im Mahäsila be­
zeichnet werden, befassen; wir haben den asilaTcJcJianapäthäka-
brähmana, der aus dem Geruch eines Schwertes vorhersagt, ob
sein Gebrauch glückbringend sein werde oder nicht, und den sä-
taTcalaTckhanabrähmana, der in elhem von Ratten benagten Ge­
wände ein ungünstiges Omen sieht, bereits kennen gelernt. Auch
die Kunst der Sterndeutung — woran an sieh vielleicht selbst ein
Buddhist nicht immer Anstoss nehmen mochte — wurde nach dem
Nänacchanda Jätaka (II. 427 ff.) von den Brahmanen in einer
Weise betrieben, dass sie*den Namen eines „betrügerischen Ge­
werbes“ verdiente. Der König wird des Nachts von Räubern
überfallen und hört, wie der seines Amtes entsetzte frühere puro-
hita seines V^^ters, der in einer Nebenstrasse die Sterne beobachtet,
zu seiner Frau sagt: „Frau, unser König ist Feinden in die Hände
gefallen.“ „Herr, was geht dich der König an; die Brahmanen
werden schon Bescheid wissen.“ Dem König gelingt es freizu­
kommen, und da er umkehrt, hört er den puroJiita der Frau
seine Befreiung wiederum aus der Constellation der Sterne mit­
theilen. Bei Tagesanbruch lässt der König seine Brahmanen zu
sich rufen und fragt sie, ob sie in der Naeht die Gestirne beob­
achtet hätten. „Gewiss, o König.“ „War die Constellation günstig
oder ungünstig?“ „Günstig, o König.“ „Trat keine Vei-finsterung
ein?“ „Nein, o König.“ Der^König befiehlt den ehemaligen^ m-
rohita zu holen und fragt ihn ebenfalls, ob er in der Nacht die
Die Brahmanen. 151

Gestirne beobachtet und ob er eine Verfinstening bemerkt habe.


„Jawohl, o König; in der vergangenen Nacht geriethet Ihr in die
Gewalt Eurer Feinde, wurdet aber im Augenblick wieder befreit.“
„Dies ist ein Sterndeuter {nakJcJiattajänanaka), wie er sein sollte,“
ruft der König aus, entlässt die andern Brahmanen aus seinem
Dienst und behält von da ab den purohita bei sich.
Opfer und Wahrsagerei scheinen aber beide dem König
nicht so sehr werthvoll gewesen zu sein wie eine dritte Kunst,
die ebenfalls ein Privileg der Brahmanen war, nämlich die Zauberei.
Wir haben oben (Si 120) gehört, was der König dem Brahmanen,
offenbar erstaunt über dessen unverschämte Forderung, antwortet:
„Hast du, o Brahmanc, eine Busse von gewaltiger Kraft,
oder besitzest du, Brahinane, verschiedene Zaubersprüche, sind
irgendwelche Dämonen dir gehorsam, oder weisst du einen
mir geleisteten Dienst?“
Wie Opfer und Wahrsagerei, so sind auch die hier genannten
drei Dinge, aus denen der Brahmane nach der Ansicht des Königs
eine Berechtigung zu seiner maasslosen Forderung hätte herleiten
können, Askese,. Zaubersprüche und Gewalt über Dämonen, eine
Bethätigung übernatürlicher Kräfte. Durch die Zaubermacht der
Askese {tapas) konnte der Brahmane selbst über die Götter ein
Uebergewicht erlangen, das für den König auszunutzen in seiner
Hand lagi Eine wie grosse Rolle die Askese in der brahmanischen
Literatur spielt, wie hier, namentlich im Epos, ihre Wirkung als
alles Maass überschreitend geschildert wird, ist bekannt'). Der
Buddhismus perhorresciert in seiner Dogmatik die Askese*), und

1) Vgl. L. V. Schroeder, Indiens Literatur und Cultur, Lpz. 1887,


S. 388 ff.
*) „Was vor allem Buddha von den meisten seiner Rivalen trennte,
war seine ablehnende Haltung gegenüber den Kasteiungen, in welchen
jene den Weg der Erlösung erkannten. Wir sahen, wie nach der Tra­
dition Buddha selbst in jener Zeit des Suchens, die er als Jüngling durch­
lebte, die Selbstpeinigung in ihrer allcrgrössten Härte kennen gelernt
und ihre Fruchtlosigkeit an sich erfahren hat. Was die irdischen Ge­
danken aus der Seele vertreibt, ist nicht Fasten und körperliche Qual,
sondern die Arbeit an sich selbst, vor allem das Ringen nach Erkennt-
niss, und zu diesem Ringen schöpft man die Kraft nur aus einem
äusseren Leben, das gleich weit entfernt ist von Ueppigkeit wie von
Entbehrung oder gar von selbstgeschaffener Pein.“ Oldenberg, Buddha,
S'. 178.
152 8. Kapitel.

p c h in den Jätaka werden die sich kasteienden Brabmanen


bekämpft und verspottet ^). Aber die Askese mit ihrer zauber­
haften Wirkung hat in etwas anderer Form auch bei den Bud­
dhisten Anerkennung und demgemäss auch in unsere Erzählungs­
literatur Eingang gefunden; an die Stelle der Kasteiungen ist die
durch Einsicht gewonnene Heiligkeit getreten, durch deren Kraft
Wunderdinge verrichtet und selbst Götter beunruhigt und zum
Verlassen ihres himmlischen Wohnsitzes genöthigt werden (I. 314;
IV. 238).
Während wir die Askese — vielleicht aus eben diesem Grunde
— nicht mit unter den im Mahästla aufgefilhrten „niedrigen Künsten
und betlügerischen Praktiken“ erwähnt finden, gelten dem Bud­
dhisten als solche zweifellos die ZaubersprUche {manta), deren
Kenntniss der König Junha bei dem Brabmanen voraussetzt. Die
lange Liste der im Mahästla aufgezählten Zaubersprüche zeigt,
dass die uralte Praxis der Zauberei zu Buddha s Zeit unter den
Brabmanen sehr im Schwange war; von einigen dieser manta und
ihrer Anwendung lesen wir auch in den Jätaka. Im Vedabbha Jätaka
(1.253) begegnet uns ein Brahmane, der, im Besitz der Kenntniss des
veddbhJiamanta, bei einer bestimmten Constellation der Gestirne
einen Edelsteinregen,hervorzurufen vermag; ein anderer Brahmane
kennt den Zauberspruch, mit dessen Hülfe man die Erde erobert
{pathavijayamanta. II. 243). In dieselbe Kategorie wie die
Kenntniss dieser Zauberfoiineln gehören solche, ebenfalls im Ma-
hästla erwähnten Wissenschaften wie das Verstehen aller Laute,
auch der Thiersprache, das dem purohita im Maccha Jätaka zu­
geschrieben wird {so pana sabharutannu hoti. I. 211); ferner die
vatthuvijjä, d. i. die Kunst die richtige Lage eines Hauses, eines
Teiches u. s. w. durch übernatürliche Kraft zu erkennen. Im
Suruci Jätaka ruft der König, der seinem Sohn einen Palast er­
bauen lassen will, die Lehrer dieser Kunst {vatthuvijjäcariya.lV,
323) zu sich undj lässt sie einen günstigen Platz für des Ge­
bäude aussuchen. ,
Zauberformeln verdanken die Brabmanen auch die ihnen im
Junha Jätaka zugeschriebene Gewalt über die Dämonen. Der
uralte Glaube an die Unzahl der kleinen überirdischen Wesen,

Siehe oben S. 15.


Die Brahmanen. 153

die als Baum- und Schlangengottheiten in das Leben des Menschen


eingreifen, ihn als mehschenfressende oder kinderraubende Dä­
monen erschrecken oder als Krankheitsgeister peinigen, nimmt
iiatörlich auch in unsern, die Vorstellungswelt'der niederen Volks­
schichten wiederspiegelnden Erzählungen eine bedeutende Stelle
ein, und die Kunst diese Wesen durch Zauberei unschädlich oder
sich dienstbar zu machen— ein Privileg der Brahmanen, so alt wie
der Glaube an die Dämonen selbst — wird sich auch zu Buddha’s
ZeitbeimVolke keines geringen Ansehens erfreut haben. Diese Leute,
die über Dämonen Macht haben, heissen in den Pali-Texten hhüta-
vejja, Kenner der Wissenschaft von den Geistern QyJiütavijjä),
Exorcisten; ein solcher hhütavejja begegnet uns im Padakusala-
mänava Jätaka: der Dieb, der in der Höhle, wo er ein von ihm
gestohlenes Bündel versteckt hat, eine alte Frau erblickt, glaubt,
sie sei eine yaklchint und holt einen hhütavejja herbei. Dieser
betritt die Höhle, indem er einen Zauberspruch recitiert {mantam
Icaronto. III. 511). Hauptsächlich wird die Kunst des Exoi’cis-
mus zur Anwendung gelangt sein, wo es sich darum handelte
einen Besessenen von dem in ihm wohnenden bösen Geist zu be­
freien. „Den von Schlangen Gebissenen machen einige gesund,
den von bösen Geistern Besessenen {amanussavaddha. II. 215)
heilen die Weisen,“ heisst es in einem Vers des Kämanlta Jätaka,
und als Heilmittel, deren sich die weisen Brahmanen {panditä)
bedienten, werden im Commentar aufgeführt: Opferspenden {bali-
Jcamma), abwehrende Sprüche {parittalcarana) und Kräuter (osadha).
„Aerzten gleichen sie,“ sagt Vidhflra im Dasabrähmana Jätaka
von diesen Kräuter sammelnden und Sprüche murmelnden Brah­
manen, und es ist wahrscheinlich, dass nicht bloss gewisse Zweige
der Heilkuust wie das Beschwören von Schlangenbissen, und das
Austreiben böser Geister ausschliesslich von Brahmanen ausgeübt
wurden, sondern dass der ärztliche Beruf überhaupt, der sich bei
den meisten Völkern ursprünglich von dem geistlichen abgezweigt
hat, in alter Zeit auch in Indien vorwiegend Sache der Brahmanen
war. Doch kommen in den Jätaka neben den brahmanischen
Aerzten {vejjabrähmana. II. 213) auch solche vor, die nur als
t^ejja bezeichnet werden (I. 455; III. 202; visavejjahula I. 310;
vejjakuläni. III. 143) und die ^ vermuthlich in späterer Zeit,
154 8. Kapitel.

zusammengehalten durch die Gemeinsamkeit eines erblichen Be­


rufs, eine Kaste für sich gebildet haben ’werden.
Seiner Thätigkeit nach verwandt mit den zaubernden Exor-
cisten ist der brahmdnische Schlangenbeschwörer {ahigunthikabräh-
mana, IV. 457) des Campeyya Jätaka. Er hat in Takkasilä bei
einem weltberühmten Lehrer das älambanamanta gelernt und
verdient sich seinen Unterhalt, indem er Schlangen, die er durch
Kräuter und Zaubersprüche unschädlich gemacht hat, in Dörfern,
Flecken und in den Residenzen der Könige tanzen lässt.
Wie dieser Sehlangenbändiger seine Kunst nicht nur am
Hofe des Königs, sondern auch unter dem Volke verwerthete,
so waren auch die übrigen „weltlichen“ Brahmanen, mit denen
wir es bisher zu thun gehabt und als deren Funktionen wir das
Opfern, Wahrsagen und Zaubern kennen gelernt haben, nicht
etwa ausschliesslich in Diensten eines Königs beschäftigt. Damals
so wenig wie heutzutage, wo der zeichendeutende und wahr­
sagende Brahmane für jeden Hindu eine durchaus Unentbehr­
liche Persönlichkeit ist‘), werden die Brahmanen es verschmäht

1) Ueber die Wichtigkeit des modernen Astrologen, des jyotishi,


vgl. Nesfleld, Caste System, p. .58 f. Es heisst dort u. a.: „Das erste,
was ein Vater nach der Geburt eines Kindes thut, ist, dass er zum
jyotishi geht und ihm, so genau er kann, die Stunde der Geburt an-
giebt. Der jj/otisAi befragt sodp,nn die Sterne und stellt das Hofoskop,
wonach das dem Kinde vorbehaltene Schicksal bestimmt wird.“ — „Bei
Krankheitsfällen oder sonstigem Unglück wird der Astrolog befragt,
ob irgend ein böser Stern im Aufsteigen sei, der das Unglü'ck veran-
las.st habe. Wenn die Antwort bejahend ausfällt, was natürlich immer
der Fall ist, so* wird dem Rath suchenden Manne gesagt, er müsse
irgend ein Geldgeschenk oder sonst eine Darbietung machen, um den
feindlichen Stern zu besänftigen; und da der Astrolog der anerkannte
Ausleger der Gefühle und Wünsche des Sternes ist, so schätzt er, wie
man das auch nicht anders erwartet, das für die Versöhnung des feind­
lichen Gestirnes bestimmte Geschenk. Dies macht dann einen Theil der
dem Astrologen zufallenden Gebühren aus.“—„UmVerlobungen zu Stande
zu bringen und Hochzeitsceremonien zu vollziehen, sind die Dienste
des Astrologen unumgänglich- erforderlich. Wenn der Familienbarbier
oder Näpit einen Knaben ausgewählt hat, den er als eine passende
Parthie für irgend ein Mädchen derselben Kaste erachtet, so kann
zwischen den Eltern nicht eher ein Vertrag abgeschlossen werden, als
bis der Astrolog befragt ist, ob dfb Sterne des Knaben nicht denen des
' Mädchens feindlich sind. Damit nicht genug, muss er ausfindig machen.
Die Brahmanen. 155

haben ihre Weisheit gegen klingenden Lohn an den Mann zn


bringen, wo sie konnten.
Im Nakkhatta Jätaka lernen wir einen „Familienasketen“
Qculüpaka äßvika. I. 257) kennen, der von ‘einer in der Stadt
wohnenden Familie, die den Sohn des Hauses an ein Mädchen
vom Lande verheirathen will, an dem für die Hochzeit festge­
setzten Tage gefragt wird, ob die Stellung der Sterne günstig
sei. Aergerlich darüber, dass man den Tag nach eigenem Gut­
dünken ausgewählt hat und ihn erst hinterher fragt, beschliesst
der Brahmane jenen die Festfreude etwas zu stören und sagt zu
ihnen: „Heute ist die Con.stellation ungünstig; wenn ihr die Hoch­
zeit trotzdem vollzieht, wird es euch schlimm ergehen.“ Die
Leute schenken ihm Glauben und bleiben zu Haus. Die auf dem
Lande erwarten sie vei’geblich und denken schliesslich: „Sie haben
die Hochzeit auf den heutigen Tag festgesetzt und sind nicht
gekommen; was gehn uns die noch weiter an?“ und verheirathen
die Tochter anderweitig. Am nächsten Tag kommen die Städter,
um das Mädchen zu holen. Die Landbewohner empfangen sie
mit den Worten: „Ihr Stadtleute seid ein schamloses Volk, ihr
setzt den Tag fest und holt die Braut nicht ab. Da ihr nicht
kamt, haben wir sie an jemand anders gegeben.“ „Wir haben
den Asketen befragt und sind nicht gekommen, weil er uns sagte,
die Sterne seien ungünstig; gebt uns das Mädchen.“ „Weil ihr
nicht kamt, haben wir sie an jemand anders gegeben, wie können

welches die Kasten des Knaben iind des Mädcliens in ihren früheren
Existenzen waren. Gehörten beide in diesem Zustande derselben Kaste
an, so kann der Verlohungscontrakt gemacht werden, vorausgesetzt
dass die Sterne nicht in anderer Hinsicht feindlich sind. Stellt sich
aber heraus, dass die Kaste des Knaben in einer früheren Existenz
unter der des Mädchens war, so wird die Verlobung nicht zugelassen.“
— „Für fast alle Ereignisse, die sich im Leben eines Mannes oder
einer Frau vollziehen können, muss der Astrolog einen glückbringen
den Tag auswählen: für die Hochzeit, für jeden Theil der Hoch­
zeitsfeierlichkeit, für das Antreten einer Reise, für das Hineinsetzen
des ersten Pfluges in den Boden u. s. w. Eine Frau kann eine neue
Reihe von Armbändern nicht anlegen, bevor sie weiss, dass die
Sterne günstig sind, und ein rechtgläubiger Mann wird ein neues
Gewand nicht eher anziehen, als bis» er sich vergewissert hat, dass der
■tag glückverheissend ist, an dem er es zum ersten Mal trägt.“
156 8. Kapitel.

wir das einmal weggegebene Mädchen zum zweiten Mal verhei-


rathen?“ Während sie so miteinander streiten, tritt ein in der Stadt
wohnender Weiser, der zufällig'^uf dem Lande zu thün hat, zu
ihnen. Die Stadtlehte erzählen ihm die Geschichte und glauben,
er werde ihnen ßceht gehen, dass sie des Sternbildes wegen
nicht gekommen seien. Jener aber entgegnet: „Was nützt das
Sternbild, der Besitz des Mädchens ist der gute Stern,“ und re-
citiert den Vers:
„D a e r n aeh g ü n stig e n S tern en au ssehaute, e n tg in g dem
T h o re n derw eil d as G lüek. D as G lück ist d as S tern b ild des
G lücks, w as sollen die S tern e n ü tz e n ? “
Die Städter müssen unverrichteter Sache ohne das Mädchen
wieder abziehen.
Doch sind Beispiele einer solchen sozusagen privaten Aus­
nutzung ihrer übernatürlichen Künste bei den Brahmanen der
Jätaka nicht so häufig, dass wir annehmen könnten, ihre Dienste
seien schön damals im Volk so gesucht, so unumgänglich erforder­
lich gewesen wie im heutigen Indien. Wir gewinnen vielmehr
aus unserer Quelle den Eindruck, dass im Allgemeinen der Hof
des Königs der Sammelplatz für die Brahmanen war, wo sie ihre
während der Studienzeit erlernten Künste und Wissenschaften ain
besten verwerthen konnten. Um seine Familie wieder hoch zu
bringen, begiebt sich der junge Brahmane des Somadatta Jätaka,
der, nachdem er in Takkasilä Studiert hat, bei seiner Rückkehr ins
elterliche Haus seine Eltern in Armuth wiederfindet, nach Benares
in den Dienst des Königs (11. 165). Wie dieser Brahmanenjüngling,
so werden vermuthlich auch die andern am Hofe beschäftigten
Brahmanen irgend eine wissenschaftliche Vorbildung genossen
haben und insofern weniger von den der Theorie nach für ihre
Kaste geltenden Vorschriften abgewichen sein, als die Mitglieder
der Brahmanenkaste, mit denen wir uns jetzt zu beschäftigen
haben, als die bürgerliche Berufe ausübenden Brahmanen.
„Ackerbau treiben sie, Ziegen und Schafe züchten sie“, wirft
Vidhüra' im Dasabrähmana Jätaka den Brahmanen vor, ein Vor­
wurf, der den Pali-Texten zufolge durchaus berechtigt war. Der
Ackerbau treibende und Vieh züchtende Brahmane ist hier eine so
ständig wiederkehrende Figur*), dass es den Anschein hat, als
*) Ausser an den aus den Jätaka angeführten Stellen finden wir
Die Brahmanen. 157

habe in den buddhistischen Ländern der Grundbesitz zum grossen


Theil in Händen von Brahmanen gelegen.
Ackerbau und Viehzucht treibende Brahmanen werden auch
im Westen Indiens nichts Ungewöhnliches gewesen sein; die
Verhältnisse drängten von selber dazu in den Gesetzbüchern
eine Ausnahmebestimmung zu treffen, welche diese Beschäftigung
in Fällen der Noth für einen Brahmanen als zulässig erklärte*).
Denn war einmal Freigebigkeit gegen Brahmanen für den König
eine unbestrittene Verpflichtung, so war die Anhäufung von Reich-
thümern und von Giundbesitz in den Händen der Brahmanen
nothwendige Folge. Trotzdem wird in den westlichen Ländern
der Umstand, dass die Brahmanen ihrer Kaste um jeden Preis
die erste Stelle, die Stellung der von Alters her heiligen, durch
das Privileg des Opferns über allen andern erhabenen Kaste zu
wahren bestrebt sein mussten, dazu beigetragen haben, dass dies
der Theorie nach den Vaisya vorbehaltene Geschäft nur ver­
einzelt oder in möglichst unauffälliger Weise, vielleicht vermittelst
Verpachtung, von ihnen betrieben wurde. Selber mit dem Pfluge
in der Hand das Land zu bearbeiten, konnte schon darum nicht
für eine gute, eines Brahmanen würdige Sache gelten, weil beim
Pflügen das Töten lebender Wesen unvermeidlich war^).
Anders lagen die Vei'hältnisse in den östlichen Ländern.
Ebenfalls durch die Freigebigkeit der Ichattiya in den Besitz
grosser Ländereien gelangt, nöthigten hier anscheinend keine so
strengen, das Thun und Lassen des Einzelnen überwachenden
Satzungen der Kaste zu einem beschränkten oder vorsichtigen
Nutzniessen der geschenkten Güter. Auf Schritt und Tritt be­

den brahmanischen Ackerbauer beispielsweise im Siitta Nipftta (ed.


Fausböll, p. 12), wo von dem Brahmanen Kasibharadvilja gesagt wird,
dass er in der Saatzeit seinen Acker mit 500 Pflügen bestellt. In dem
Brahmanendorf (brdhmanayäma), das als sein Wohnort genannt wird,
werden auch sonst noch Ackerbau treibende Brahmanen gewohnt
haben, ebenso wie vermuthlich auch die in den Jataka erwähnten Brah-
manendörfer als vorwiegend \mn Ackerbauern bewohnt zu denken
sind. Im Suttavibhanga, Päcittiya XIX. 1 und im Bhikkhunivibhanga,
PAcittiya IX. 1. (Vinaya Pitaka ed. Oldenberg, Vol. 4, p. 47, 266) ist
von Gerstenfoldern (yavakhetta) eines Brahmanen die Rede.
J) Manu X. 116.
■' 2) Manu X. 83 f.
158 8. Kapitel.

gegnen uns in den Jätaka Ackerbau treibende Brabmanen (kassdka-


brähmana), und zwar nicht bloss solche, die ihre Ländereien
durch Sklaven oder Tagelöhner bestellen lassen (III. 293; IV.
276), sondern auch, kleinere Bauern, die ihr Feld selbst bearbeiten.
Wir lesen von einem Brahinanen, der zusammen mit seinem Sohne
aufs Feld geht und pflügt, während der Knabe das Unkraut zu­
sammenhäuft und verbrennt (III. 163); ein anderer Brahmane
spannt, nachdem er gepflügt hat, seine Ochsen aus und beginnt
seinen Acker mit dem Spaten zu bearbeiten (V. 68). Der arme
brahmanische Bauer des Somadatta Jätaka, der mit zwei Ochsen
pflügt, klagt, als ihm der eine Ochse gestorben ist, dass das
Pflügen nicht mehr ginge {Tcasikammam na pavattati. II. 165).
Die brahmanischen Grossgrundbesitzer Hessen ihre Felder
durch ihre Sklaven oder dtirch Tagelöhner bestellen. Von einem
JcassaTcabrähmana, der sich im Besitz von 1000 fcaHsa *) befindet,
wird erzählt, dass er sich mit seinen Leuten auf das Feld begiebt
und sie zum Pflügen anweist (III. 293). Der im Sälikedära
Jätaka (IV. 276) vorkommende Brahmane besitzt ebenfalls ein
Feld von 1000 Tcarisa, worauf er Reis säen lässt. Wenn die
Saat aufgelaufen ist, lässt er die Umzäunung dicht machen und
die Hälfte seines Gutes von seinen eigenen Leuten {attano purisä)
bewachen, indem er dem einen 50/> dem andern 60 Icartsa zur
Bewachung übergiebt, während er die übrigen 500 Tcarisa durch
einen Lohnarbeiter (bhataTca)l der für jeden Schaden aufkom-
men muss, bewachen lässt.
Häufiger noch als der JcassaTcabrähmana begegnet uns in
den Jätaka die Figur des reichen Brahmanen (brähmano addho
mähaddhano. IV. 15; brähmano addho mahaddhano mähä-
bhogo. IV. 22; dve brähmanä asitiJcotidhanavibhavä. IV. 28),
dessen Vermögen stehend auf 800 Millionen angegeben wird (II.
272; III. 39; IV. 28, 237). Die in den Jätaka- vorkommenden
mahäsälaTcula, das sind Familien von grossem Reichthum und
Einfluss, sind durchweg brahmanisch (II. 272; IV. 237, 325;
V. 227). Ueber die Art und Weise, wie solche gewaltigen Ver­
mögen entstanden sind, und ob sie zu Handels- oder Geldge-

*) Ein bestimmte.s Plächenn^fiass = vier ammana. Vgl. Childers,


Pali Dictionary, s. v.
Die Brahmanen. 159

schäften ausgenutzt werden, fügt unsere Quelle nichts hinzu: der


Erzähler erwähnt den ungeheuren Reichthum der Brahmanen in
der Regel nur, um nachher die Grösse ihrer Verzichtleistung auf
irdische Güter oder die Unbegrenztheit ihiei» Mildthätigkeit ins
rechte Licht zu stellen. Doch dürfen wir, wie mir scheint, vor­
aussetzen, dass unter diesen reichen Brahmanen Grossgrundbe­
sitzer oder Handelsherren zu verstehen sind; denn allein durch
Schenkungen hätten sich so enorme Vermögen in den Brahmanen-
familien kaum anhäufen können, auch ist es nicht wahrscheinlich,
dass sie sich ohne Nutzbarmachung zu Geldgeschäften von Gene­
ration zu Generation, wie dies im Kanha Jätaka (IV. 7) erzählt
witd, in der Familie hätten erhalten können.
Ueberdies lernen wir einen solchen brahmanischen Handels­
herrn im Mahäsutasoma Jätaka kennen, der im Besitz eines
grossen Vermögens Handel treibt, indem er mit 500 Wagen von
Osten nach Westen zieht {sampannavibhavo brähmano pancähi
sdkatasatehi vohäram karonto pubbantato aparantam sancarati.
V. 471). Daneben lesen wdr auch von brahmanischen Händlern,
die auf dem Lande umherziehen und ihre Waaren feilbieten. Ein
solcher Hausierer ist der Vater des Bodhisatta, von dem es im
Gagga Jätaka heisst, dass er in einer brahmanischen Familie des
Käsi-Reiches wiedergeboren wurde, und dass ihm sein Vater im
Alter von sechzehn Jahren ein Bündel Wassertöpfe auf bürdet,
die sie in den Dörfern und Flecken des Landes verkaufen (II. 15).
Handel zu treiben, wenn es die Noth des Lebens erfordert,
ist auch nach den brahmanischen Gesetzbüchern gestattet; doch
werden hier eine Menge Sachen genannt, mit denen zu handeln
einem Brahmanen nicht geziemte, u. a. Früchte, Wurzeln, Heil­
kräuter, Honig, Oel und geistige Getränke‘). Wenn wir den oben
(S. 142) citierten Worten des Vidhära Glauben schenken dürfen,
so waren es gerade diese und ähnliche Dinge, mit deren Verkauf
sich die brahmanischen Kaufleute hauptsächlich abgaben.
Galten Ackerbau, Viehzucht und Handel auch den ortho­
doxen Brahmanen als angesehene, unter Umständen selbst für ein
Mitglied ihrer eigenen Kaste zulässige Gewerbe, so gehörten
andere Berufe, deren Ausübung in den Jätaka ebenfalls den Brah-

1) Manu X. 86—89; Gautama VII. 9 ff.; Apastamba I. 20. 12.


IGO 8. Kapitel.

inanen nachgesagt wird, zweifellos zu den verachteten, in der


Regel nur von den niederen Klassen der Bevölkerung betriebenen
Gewerben. Zwar finden wir die Brabmanen, von denen Vidhüra
im Dasabrähmana Jätaka sagt, dass sie die Karawanen der Kauf-
leute als Führer durch gefährdete Gegenden hindurchgeleiteten, in
unserm Text nicht weiter belegt. Dagegen werden die von ihm er­
wähnten brahmanischen Jäger im Cfdanandiya Jätaka durch einen
jungen Brahmanen vertreten, der in einem Grenzdorf wohnt, mit
dem Bogen im Walde jagt und sich durch den Verkauf des erbeuteten
Wildes seinen Lebensunterhalt verschafft (II. 200). Doch wird in
diesem Falle ausdrücklich hinzugefügt, dass der Brahmanenjüng-
ling, der in Takkasilä studiert hat, nur darum zu diesem, wie
wir sehen werden, besonders von verachteten Volksstämmen, z. B.
den Nesäda, ausgeübten Gewerbe greift, weil er sich durch andere
Künste nicht ernähren kann. Im Bhananda Jätaka wird ein
brahinanischer Tischler {brähmanavaddhaki. IV. 207) erwähnt,
der aus dem Wald Holz holt und sich durch das Anfertigen von
Wagen seinen Lebensunterhalt erwirbt, und zwar wohnt er in
einem ausserhalb der Stadt gelegenen Tischlerdorf {vaddhaTdgäma).
Die Nähe des Waldes, aus dem sie das Holz beschafften, — ein
rein wirthschaftlicher Grund — mag die Veranlassung für dieses
Alleinwohnen der Tischler ausserhalb der Stadt gewesen sein;
vielleicht aber hatte diese Absonderung eine sociale Bedeutung
und ihren Grund in der ikiedrigkeit des Berufes, wodurch die
Tischler der Verachtung ihrer Mitmenschen ausgesetzt und zum
abgeschlossenen Wohnen in einem Dorf für sich ausserhalb der
Stadt gezwungen waren*). Fraglich ist cs allerdings, ob sich
diese Verachtung auch auf den brahmanischen Tischler, bei dem
der Niedrigkeit seines Berufes durch seine hohe Kaste das Ge­
gengewicht gehalten wurde, miterstreekte.
Mit den brahmanischen Ackerbauern, Händlern, Jägern
und Tischlern habön wir die einsame Höhe verlassen, in der
seiner eigenen Kastentheorie zufolge der über allen andern Mit-

*) lieber die niedrige sociale Stellung der Wagenbauer {rathakdra)


und die lokale Absonderung der verachteten Kasten siehe das letzte
Kapitel. •
Die Brahmatieii. 161

gliedern der Gesellschaft erhabene Brahmane thront, und sind in


die untersten, bunt zusammengewürfelten Schichten des Volkes
hinabgestiegen, wo die Sorge um die materielle Existenz geistige
Interessen und die Frage nach Geburt und Kaste zurückdrängt.
Oder sollen wir annehraeii, dass auch hier der Brahmane, ein­
gedenk der besonderen, ihm aus seiner Zugehörigkeit zur brah-
inanischen Kaste erwachsenden Pflichten und Rechte, sich von
der übrigen Bevölkerung streng abgesondei't hätte ? Dass er neben
seinem sozusagen bürgerlichen Berufe zugleich sakrale Funk­
tionen ausgeübt und sich dadurch allen andern Ständen gegenüber
eine gewisse üeberlegenheit gesichert hätte? Die Jätaka geben
kein Beispiel, woraus sich auf eine derartige Doppelthätigkeit
schliessen liesse. Irgend einmal müsste doch in unserer Quelle
von einem dieser brahmanischen Ackerbauer oder Händler etwas
gesagt werden, das auf eine specifisch brahinanische Thätigkeit
hindeutete und ihn als einen Brahmanen kennzeichnete. Der
arme brahmanische Bauer des Somadatta Jätaka (II. 165), den
sein Sohn mit Mühe und Noth zum Auswendiglernen eines Verses
bringt, und der schliesslich im entscheidenden Augenblick vor
dem Könige das Gegenthcil von dem sagt, was er sagen will,
macht nicht den Eindruck, als könne er etwa seinem Nachbarn
in geistlichen Dingen mit R'ath und That beistehen *). Wir haben
eben schon für die damalige Zeit ähnliche Abstufungen, ähnliche
Gegensätze innerhalb der brahmanischen Kaste anzunehnien, wie
sie das heutige Indien aufweist, wo eine breite Kluft die stolzen
Priester von Benares und die Pandits Bihars in ihren fleckenlosen
Gewändern von den kartoffelbauenden Brahmanen Orissas trennt,
halbnackten Bauern, die niemand ihrer Kaste würdigte, wenn sie
nicht das schmutzige Stückchen Brahmanenfaden um den Hals
keunzei ebnete^).
Wem aber zum Beweis dieser Behauptung das argumentum
ex silentio nicht genügt, der sei an das Verhältniss erinnert, worin
nach dem Pali-Canon die weltlichen Brahmanen zu den buddhi­
stischen Mönchen standen. Von einem Gegensatz ist nichts zu

1) Bei einem andern kassakabrähmana (III. 293) kann vielleicht


die Sorgfalt, die er auf die Reinigung seines Mundes verwendet, als
ein Kennzeichen seines Brahmane.nthums ausgelegt werden.
Vgl. Hunter, Gazeteer o f India, Vol. 6, p. 193.
11
162 9. Kapitel.

spüren; die Brahmanen stehen den Mönchen freundlich gegenüber,


sie gewähren ihnen Obdach, laden sie zu sich ein und bewirthen
sie*). Auch in den Jätaka wird der Verkehr zwischen denBrah-
nianen und Buddha •— von einem solchen ist natürlich nur im Com-
mentar die Rede — als durchaus freundschaftlich dargestellt: der
in der Einleitung zum Kama Jätaka (IV. 167) auftretendc brah-
manische Ackerbauer tauscht, wenn Buddha an seinem Felde
vorbeikommt, freundliche Worte mit ihm aus; zur Saatzeit ver­
spricht er ihm sogar, wenn das Getreide reif geworden sei,
seiner Gemeinde reichliche Almosen zu spenden. Ein derartiges
Verhältniss ist doch nur denkbar, wenn wir annehmen, dass
diese Brahmanen sich von anderen buddhistischen Laien in nichts
unterschieden als eben in ihrer brahmanischen Geburt, dass sie
sich aber im übrigen vveder um Vedastudium noch um Opfer,
diese specifischen Pflichten eines „echten“ Brahmanen, deren Er­
füllung sicher doch eine Schranke zwischen ihnen und den bud­
dhistischen Mönchen aufgerichtet hätte, viel bekümmerten.

9. K apitel.
Die vornehmen bürgerlichen Familien.
Immerhin war aber^ doch selbst für die weltlichen Brah­
manen ein Moment vorhanden, das ihr völliges Aufgehen in der
Masse des Volks verhinderte, nämlich ihre brahmanische Geburt
und die dadurch bedingte Zugehörigkeit zur brahmanischen
Kaste. Dab Bestreben innerhalb der eigenen Kaste zu hei-
rathen und so eine Vermischung mit niederen Elementen zu
vermeiden, das wir oben (S. 34) aus den Jätaka nachweisen
konnten, wird allein genügt haben eine gewisse Scheidungsgrenze
auch zwischen diesen Brahmanen und dem Volk aufrechtzuer­
halten. 'I
Weit weniger deutlich ausgeprägt erscheint uns eine andere
Linie, nämlich die, welche der Theorie der Brahmanen zufolge in der

*) Suttavibhanga, Pftrajika IV. 8. 11; 9. 3. Päcittiya XXXV. 1.


Sekhiya 51. (Vinaya Pi(aka ed* Oldenberg, Vol. 3, p. 103, 107; Vol. 4,
p. 81, 197.)
t)ie vornehmen bürgerlichen I'amilien. 1(53

indischen Gesellschaft die arischen Inder von der Masse der dunkel­
farbigen Eingeborenen trennte *). Wir können annehmen, dass
schon frühzeitig eine Vermischung zwischen den arischen und den
nichtarischen Bestandtheilen des Volks eingetreten ist, eine An­
nahme, die nur dann unwahrscheinlich ist, wenn wir uns der brah-
manischen Theorie folgend die weder zur kshatriya- noch zur bräh-
mana-Kaste gehörenden arischen Inder ebenfalls von festen Schran­
ken umschlossen und zu einer Kaste vereinigt denken. Die indische
Kastentheorie fasst sie als dritte Kaste, als die Kaste der Vaisya
zusammen; als ihre Beschäftigungen' und Pflichten werden bei
Manu (I. 90) genannt; „Viehzucht, Spenden von Gaben, Opfer,
Studium, Handel, Verleihen von Geld gegen Zinsen und Ackerbau“.
Nun begegnen wir allerdings auch in den Pali-Texten dem
Ausdruck Vessa = Skr. Vaiiya, aber durchweg an Stellen, wo
wir es mit theoretischen Erörterungen über die Kastenfrage zu
thun haben, die, wie oben (S. 19 f.) ausgeführt wurde, für die
wirkliche Existenz einer Kaste der Vessa nichts beweisen. Nirgend
bemerken wir in den Jätaka — wo wir cs doch am ehesten er­
warten sollten, da sie ihren Stoff so oft gerade aus den Volks­
kreisen nehmen — eine Spur davon, dass thatsächlieh eine Kaste,
die alle nicht zu den Tchattiya oder zur hrähmana-Via^iQ ge­
hörigen Arier umfasst hätte^ existiert habe. Eine Kaste im Sinne
der bfahmanischen Theorie sind die Vaisya auch in den west­
lichen brahmanischen Ländern nie gewesen; ursprünglich, in
ältester vedischer Zeit, eine Bezeichnung für die Klasse der Vieh­
zucht und Ackerbau treibenden arischen Ansiedler, diente später
der Name dem theoretisierenden Brahmancn dazu, eine in Wirk­
lichkeit fast unbegrenzte Vielheit von socialen Gruppen zu einer
Einheit zusammenzufassen.

9 Auch aus der brahmanischen Literatur gewinnen wir den


Eindruck, als ob die indische Gesellschaft in zwei Gruppen zerfiel,
nämlich in die Brahmanen und kshatriya auf der einen, die Vaisya
'und Südra auf der andern Seite, und dass ungeachtet der auf der
arischen Geburt beruhenden Scheidungsgrenze die beiden letzteren in
den Augen der beiden höheren Kasten eine zusammengehörige grosse
Masse bildeten, mit der weder der Brahmane noch der kshatriya viel
in Berührung kam. Vgl. Hopkins, The mutual relations o f the four
castes according to the Mänavadhar^aQästram, Inaug.-Diss. Leipzig
1881, p. 78, 82.
164 9. Kapitel.

Ein Ausdruck, der in ganz ähnlicher Weise wie ursprüng­


lich das Wort Vaisya eine bestimmte Klasse der Bevölkerung
umschliesst, ist das in der Pali-Literatur so überaus häufige Wort
gahapati^). Seiner Etymologie nach bedeutet es „Hausherr, Haupt
eines Hausstandes“ und bezeichnet in der Regel, wenn auch nicht
immer, einen durch vornehme Geburt und Reichthum ausgezeich­
neten Grundbesitzer oder Handelsherrn. Wir werden nicht fehl­
gehen, wenn wir in diesen gahapati zum Theil die gentry des
Landes, den niederen grundbesitzenden Adel seben, im Gegensatz
zu dem Adel, der mit dem"^ Fürstenhause verwandt ist, den IcTiat-
tiyu, zum Theil die den Patriziern der Reichs- und Handelsstädte
des Mittelalters zu vergleichenden vornehmen und reichen Bürger-
familien der grossen Städte. Wie die hhattiya scheinen sich auch die
gahapati durch ein besonderes Standesbcwusstscin und durch das
Werthlegen auf arischö Abkunft von der grossen Masse des Volks
abgesondert zu haben. Der Sohn des setthi gahapati, Yasa, wird
im Mahävagga (I. 7. 7) Jeulaputta genannt, ein Jüngling von edler
Abkunft, aus guter Familie. Ein solcher Jeulaputta muss, wenn
möglich, wieder in eine alte und reiche Familie hineiiiheirathen;
die Eltern tragen Sorge, dass eine Mesalliance vermieden wird,
und führen dem herangewachsenen Sohn ein Mädchen aus guter
Familie zu {Bodhisatto Bäränasito avidüre gämahe gahapatilcule
nibbatti. Ath’ assa vayappattassa Bäränasito Jculadhitaram
änesurn. II. 121), Am Hofe des Königs spielten die gahapati
vermöge ihres Ansehens und Reiehthums offenbar eine bedeutende
Rolle: entweder zusammen mit den Ministern und Brahmanen, an
diitter Stelle genannt, oder allein mit den letzteren treten sie fast
ständig in der Umgebung des Königs auf^). Bei der Krönung
des jungen Königs sind vertreten: Minister, Brahmanen, Haus­
herren, Bürger, Thürhüter u. s. w. {amaccä ca brähmanagaha-
patiratthilcadoväriJcädayo ca. II. 241).
Schon diese Stelle, wo die ratthiJea ( = Skr. räshtriJea,
Bewohner eines I^eichs, Unterthan) neben den gahapati erwähnt*
werden, zeigt, dass sich der Begriff gahapati keineswegs mit dem

*) = Skr. grihapati.
Nicht bloss inden Jatak^ sondern auch in andern Pali-Texten,
z. B. Mahävagga I. 22. 3 (Vinaya Pitaka ed. Oldenberg, Vol. t, ,p. 3.’i).
Die vornehmen bürgerlichen Familien. 165

deckt, was nach der bralmiauischeu Kastentbeorie unter Vaisya


/m verstehen ist; denn zu dieser alle arischen Inder mit Ausnahme
der Tcshatriya und hrähmana umfassenden Kaste würden doch
auch die ratthika zu rechnen sein, ebenso wid die Städter {ne-
gama) und Bauern {jänapada), die an andei-er Stelle (im Nigro-
dhamiga Jätaka. I. 152) neben den „Hausherren“ als ünterthanen
des Königs aufgezählt werden. Für den von der Theorie be­
einflussten, zum Schematisieren geneigten Inder scheinen die
gahapati trotzdem als eine Kaste, und zwar als die dritte, den
Vaiäya des brahmanischen Systems entsprechende Kaste gegolten
zu haben, da sie sehr oft *) bei Aufzählung von Kasten hinter den
Tchattiyakula und hrähmanakula an dritter Stelle erscheinen. Eine
Berechtigung zu einer solchen Schematisierung lag ja insofern
vor, als auch diese Klasse durch das Werthlegen auf reine Ab­
stammung und durch das Vermeiden von nicht standesgemässen
Heirathen sich einer gewissen Geschlossenheit erfreute und auch
darin mit der Brahmanenkaste eine entfernte Aehnlichkeit zeigte,
dass sich die jä ti eines gahapati vererbte, dass ein gahapati,
selbst wenn er .durch Verlust seines Vermögens heruntergekommen
und genöthigt Avar durch niedere Verrichtungen sein Leben zu
fristen, doch immer ein gahapati blieb. Wir lesen von einem
solchen, der Geniüschandel betreibt {pannikagahapati. III. 21;
IV. 446j, und von einem ^ armen gahapati, der sich und seine
Mutter nur mit Mühe durch Lohnarbeit ernähren kann (III. 325).
Aber diese Erblichkeit des Standes, verbunden mit einem
besondern Werthlegen auf Reinheit des Blutes, reichen meiner
Ansicht nach nicht hin, um die gahapati als eine Kaste erscheinen
zu lassen; in unsern Augen können sie immer nur als eine besondere
Klasse, als ein Stand gelten, nicht als eine Kaste, deren charak­
teristische Merkmale fehlen: von der Heirath innerhalb der Stan­
desgenossen abgesehen bemerken wir nichts von gemeinsamen

*) So in der oben S. 21 citierten E rzählung von den chabbaggika,


die mit Cullavagga VI. 6. 2 identisch ist. Vgl. ferner Mahftparinibbftna
Sutta V .2 I {Journal o f the Royal Asiatic Society, Vol. 8, p. 242): Amanda
khattiyapaiiditä p i brähmanapanditä pi gahapatipanditä p i abhippa-
sannä-, M ahävagga VI. 28. 4 (Vinaya P itaka ed. Oldenberg, Vol. 1,
p. 227): yadi khattiyaparisam yadi brühmanaparisam, yadi gahapati-
parisani yadi samanaparisam avisärado upasamkamati.
166 9. Kapitel.

Gebräuchen, geschweige denn von einer Jurisdiktion, welche die


Uebertretung von Kastenvorschriften mit der Ausstossung aus der
Gemeinschaft der gahopati geahndet hätte.
Ungefähr gleichbedeutend mit gahapati wird der Ausdruck
kutumbika gebraucht: auch damit werden Angehörige des bürger­
lichen Standes, in der Regel wie mit gahapati wohlhabende, einem
Hausstande {kutumba) vorstehende Bürger bezeichnet. Die Verbin­
dung mit einer solchen kntumbika-FmmMa scheint den reichen und
vornehmen Familien als standesgemäss gegolten zu haben: um
die Tochter des .in einem Dorf lebenden kutumbika freit ein vor­
nehmer Stadtbewohner {nagaraväsikulaputta. I. 196) für seinen
Sohn. Die in der Stadt wohnenden kutumbika betrieben nach den
Jätaka Handelgeschäfte. So wird im Sälaka Jätaka von dem
Bodhisatta gesagt, dass er in einer kutumbika-¥&m\\\Q wiederge­
boren wird und sich durch Getreidchandel {dhannavikkaya. II. 267)
seinen Lebensunterhalt erwirbt. Mehrfach ist von Geldgeschäften
die Rede, die von städtischen kutumbika nach dem Lande hin
gemacht werden. Ausser dem im paccuppannavatthu des Succaja
Jätaka (III. 66) vorkommenden kutumbika aus Sävatthi, der mit
seiner Frau aufs Land geht, um in einem Dorf eine Schuld einzu­
treiben, wird im Satapafta Jätaka ein kutumbika erwähnt, der einem
Landmanne 1000 kahdpana leiht (II. 388). Die Söhne eines andern
kutumbika beschliessen nach dem Tode ihres Vaters seine An­
gelegenheiten zu regeln und seine Aussenstände einzutreiben; sie
begeben sich in ein Dorf und kehren, nachdem sie 1000 kahä-
pana eingenommen haben, zurück (II. 423).
Der hauptsächlichste und vornehmste Repräsentant der ga-
Äctpafi-Klasse ist der setthi^). Obwohl er uns, wenigstens nach
den Jätaka, fast immer als am Hofe des Königs in dessen Diensten
beschäftigt entgegentritt, haben wir ihn doch nicht bei den könig­
lichen Beamten miterwähnt, weil er nicht eigentlich zu den rä-
jabhogga, den Beamten des Königs, gehört, sondern ein gahapati
ist*): er scheint eäne Art Doppelstellung, eine amtliche und eine

0 = Skr. srestithin, das mit „Gildeherr"* wiedergegeben zu werden


pflegt.
*) Das Amt eines setthi söheint stets in Händen eines gahapati
gelegen zu haben; nirgends wird erwähnt, dass ein Angehöriger einer
Die vornehmen bürgerlichen Familien. 167

private, eingenommen zu haben. Im Vinaya-Pitaka trägt der seifhi


einen vorwiegend privaten Charakter; er erscheint uns hier durch­
weg als ein angesehener, mit einer besonderen Ehrenstellung unter
seinen Berufsgenossen betrauter Kaufmann, so namentlich der viel-
erwähnte freigebige Verehrer Buddha’s, Anäthapindika. Doch ist zu
beachten, dass im Cullavagga (VI. 4.1) von diesem gesagt wird, er sei
der Schwager „des setthi von Räjagaha“, ein Ausdruck, der an sich
schon auf eine amtliche Stellung hindeutet; auch dass Anätha-
pindika glaubt, sein Schwager habe den König Bimbisära zu
einem Festmahl eingeladen, spricht für die Annahme einer solchen.
Von demselben setthi von Eäjagaha heisst es im Mahävagga (VIII.
1. 16) ausdrücklich, dass er dem Könige sowohl wie den Kauf­
leuten viele Dienste leistete {bahüpakäro devassa c'eva nega-
massa ca). In den Jätaka steht der setthi, wie gesagt, meistens
in naher Beziehung zum königlichen Hof. Bei der Verwaltung
der Finanzen des Reichs, zur Besoldung des Heeres und der
Beamten, bei kriegerischen Unternehmungen, öffentlichen Bauten
u. s. w. brauchte der König offenbar den Rath und Beistand
eines mit den Handelsverhältnissen des Landes genau vertrauten
Geldmannes; andererseits musste auch der Kaufmannschaft daran
liegen ihre Interessen am Hofe vertreten und bei der Gesetz­
gebung und Verwaltung berücksichtigt zu sehen. Beiden Zwecken.
diente, (kr . seWÄ«, d e r. amtliche „ V e r t r e t e r ■der Ka u f ma n n ­
s c h a f t “ am königlichen Hofe. Als solcher begiebt er sich in tlie
öffentliche Audienz beim Könige {räjupatthäna. I. 269, 349; III.
119, 299; IV. 63), wie an einer Stelle angegeben wird, drei­
mal am Tage {divasassa tayo váre rájupatthánam gacchati.
III. 475); als solcher verabschiedet er sieh vor einer Reise vom
Könige (I. 452) und erbittet sich, wenn er sein Amt niederlegen,
dem weltlichen Leben entsagen und heimathloser Asket werden
will, die Erlaubniss des Königs {pabbajjam me anujánáhi. II. 64).
Wie sein socialer Rang sich vererbte^), so geht auch

andern Klasse oder Kaste, etwa ein reicher Brahniane, die Stellung
innegehabt habe. Wenn nicht kui’zweg vom setthi, wird immer vom
setthi gahapati gesprochen, so auch im Vinaya Pitaka: Mahavagga I.
7.'7; VIII. 1. 9, 1.9; Cullavagga VI. 4. 1 ff.
1) Von seitÄt-Familien ist auch ipi Vinaya Pitaka die Rede. Ma­
hävagga I. 9. 1: setthänusetthinam kuldnam puttd. Ob unter diesen
168 9. Kapitel.

das Amt (setthitthänd) des Vaters in der Regel auf den Sohn
über (I. 231, 248; III. 475). In einer se^iM-Farailie wiederge­
boren gründet der Bodhisatta, als er herangewachsen ist, einen
Hausstand und erlangt nach dem Tode seines Vaters die Stel­
lung eines „Vertreters der Kaufmannschaft“ (setfhikule nibbattitvä
vayappatto Tcutumbam sanfhäpetvä pitu accayena setthitthänam
patvä. IV. 62).
Genaueres Uber die einzelnen mit diesem Amte verbundenen
Pfliebten und Funktionen können wir unserer Quelle nicht
entnehmen. Möglich ist, dass der König sich seiner Person be­
diente, um dip ihm nach den Gesetzbüchern *) zustehende Aufsicht
über den Handel auszuüben, um durch ihn die Aufrecbterhaltung
der für die Handelsgesellschaften und Gilden geltenden Gesetze
oder Gewohnheitsrechte zu kontrollieren^). Vielleicht waren es da­
neben auch persönliche Dienste, Besorgung von Geldgeschäften, Ver­
waltung des königlichen Schatzes, die er von ihm verlangte; jedem
falls scheint er vermöge seines ungeheuren Reichthums dem Könige

anusettMkula ,the highest after the sefthi families', wie der Aus­
druck in der Uebersetzung von Rhys Davids und Oldenberg {Sacred
Books o f the East, Vol. 13, p. 110) wiedergegeben wird, zu verstehen
sind, scheint mir zweifelhaft, da nach den Jätaka der anusetthi in ähn­
licher Weise wie der setthi seihst ein bestimmtes Amt am königlichen
Hofe bekleidet zu haben scheint. Im Sudhftbhojana JAtaka (V. 384)
spricht der setthi, als er sich zum Könige begiebt, unterwegs beim
anusetthi vor, um ihn mitzuhehmen.
1) Manu VIII. 401 f.: „Er (der König) soll den Einkaufs- und den
Verkaufspreis aller Marktwaaren bestimmen, nachdem er den Ort ihrer
Herkunft un(I Bestimmung, die Zeit der Lagerung, den voraussicht­
lichen Gewinn und Verlust sorgfältig erwogen hat.
Alle fünf Tage oder nach Verlauf eines halben Monats soll der
König die Preise in Gegenwart von erfahrenen Leuten festsetzen.“
2) Manu VIII. 41: „Des Gesetzes kuildig soll er (der König) die
Gesetze der Kasten und Länder, die Gesetze der Gilden (srentdharma)
und die Gesetze der Familien prüfen und (so) das für jede (dieser
Gruppen) gültige Ge$etz fixieren.“ — Vgl. Hopkins, Ruling Caste, p. 81:
„Solche Verbände“ ~ nämlich die Handelsgenossenschaften oder Gilden
„hatten ihre eigenen Regeln und Gesetze, die der Aufsicht des Königs
unterworfen waren; der König durfte (der Theorie nach) weder die
Geltung von Gesetzen zulassen, noch auch selbst Gesetze geben, die
den schon anerkannten oder dijrch den Brauch sanktionierten wider­
sprachen“,
Die vornehmen bürgerlichen Familien. 169

unentbehrlich gewesen zu sein, da wir ihn so beständig in seiner


Umgebung antrefFen. Aus dem täglichen Verkehr wird sich bis­
weilen ein freundschaftliches Verhältniss zwischen dem Könige
und seinem sefthi entwickelt haben, und ähnlich wie dies bei
dem puroTiita der Fall war, mochte die Erblichkeit des Amtes
in derselben seiiÄi-Familie dazu beitragen diese eng an das Herr­
scherhaus zu fesseln.' Im Atthäna Jätaka (III. 475) sind der Kronprinz
und der Sohn des setthi von Benares Spielkameraden und werden
im Hause eines und desselben Lehrei'S erzogen und unterrichtet.
Auch nachdem der Prinz zur Regierung gelangt ist, weilt der
Sohn des setthi in seiner Nähe, und späterhin, nach dem Tode
seines Vaters selbst sefthi geworden, begiebt er sich dreimal
täglich in den Palast des Königs und plaudert mit ihm bis in
die Nacht. „Wo ist mein Freund?“ ruft der König, als er eines
Tages den setthi nicht erblickt.
In dieser officiellen Stellung eines „Verti’eters der Kaufmann­
schaft“ erscheint der setthi indessen auch in den Jätaka nicht immer,
sondern auch hier bisweilen als reiner Privatmann, als begüterter
und einflussreicher Handelsherr. Ein in Benares wohnender setfhi
treibt Handel, indem er eine Karawane von 500 Wagen führt
(1.270); in der Provinz {paccante. I. 451; IV. 169), auf dem
Lande {janapadasetthi. IV. ,37) ansässige setthi, bei denen doch
eine amtliche Thätigkeit vön vorne herein unwahrscheinlich ist,
werden- verschiedentlich erwähnt. Inwiefern sich diese von anderen
Kaufleuten, beispielsweise von den später zu besprechenden Kara-
\^anenftthrern (satthavähä) unterschieden, insbesondere ob sie
ihnen gegenüber irgendwie eine aufsichtführende Stellung, etwa
als „Gildeberren“ , einnahmen, geht aus den Jätaka nicht hervor;
was wir aus unserer Quelle erfahren, beschränkt sich auf allge­
meine Beschreibungen ihres Reichthums und ihres Einflusses.
Das Vermögen eines setfhi wird ebenso wie bei den reichen
Brahmanen regelmässig auf 800 Millionen {asitikotivibhavo set­
thi. III. 128, 300, 444; V. 382) angegeben, eine Angabe, die aller­
dings für die Benrtheilung der thatsächlichen Verhältnisse von wenig
Werth ist, da bei dem geringen Verständniss, das die Inder
für richtige oder auch nur annähernd der Wirklichkeit ent­
sprechende Zahlen haben, irgend eine andere hohe Zahl genau
dasselbe sagen würde, da wir ausserdem nicht wissen, welche
170 9. Kapitel.

Münze wir zu dieser Ziffer zu ergänzen haben. Etwas genauer


wird das Besitztlmni eines settM präcisiert, wenn im Visayha Jätaka
(III. 129) erzählt wird, dass Sakka, durch die Wohlthätigkeit
des setthi beunruhijft, seine ganze Habe vernichtet: Geld, Getreide,
Oel, Honig, Zucker u. s. w., ja selbst seine Sklaven und Lohn­
arbeiter. Als zum Hausstand eines setthi gehörig werden an einer
andern Stelle (III. 444) ausser Weib und Kind noch die Diener­
schaft (parijana) und die Hirten (vacchakapälalcä) genannt. Der
Kuhhirte {gopälaJca I. 388) eines setthi treibt die Kühe seines
Herrn, wenn das Korn dick zu werden anfängt, in den Wald,
baut dort einen Stall für das Vieh und liefert von Zeit zu
Zeit die Milch an den setthi ab. Nehmen wir hinzu, dass
gelegentlich (siehe oben S. 77) von Reisfeldern eines setthi die
Rede ist, so ergiebt sich daraus, -dass wir uns den setthi nicht
nur als Kaufherrn, sondern auch als Vieh züchtenden und Acker­
bau ti’eibenden Grundbesitzer vorzustellen haben.
, In Folge der grossen ihm zur Verffigung stehenden Geld­
mittel reichte sein Einfluss offenbar über den Wirkungskreis seines
eigenen Geschäftes hinaus; wir finden zwar nicht ausdrücklich
erwähnt, dass er Geld gegen Zinsen verleiht, dürfen aber doch
wohl annehmen, dass er dem Gastwirth, der „von ihm lebt“
{tarn upanissäya eho värunivänijo jivati. I. 2.52), die Mittel zum
Betriebe seines Spirituosenhandels ' gewährt hat. Auch der
Schneider, der bei einenj setthi wohnt {setthim nissäya vasantassa
tunnakärassa. IV. 38), mag in einem ähnlichen Verhältniss zu
seinem Hausherrn gestanden haben.
Der Wunsch
< Reichthum und Ansehen in der Familie zu er-
halten wird bei den settÄi-Familien die Neigung und Gewohnheit
innerhalb der eigenen jä ti zu heirathen verstärkt und zu häufigen
Heirathen derselben untereinander geführt haben. Der im Ni-
grodha Jätaka vorkommende setthi von Räjagaha bringt seinem
Sohn die Tochter eines auf dem Lande wohnenden setthi ins
Haus (IV. 37). *Dem Sklaven des setthi von Benares gelingt es,
wie im Katähaka Jätaka erzählt wird, durch einen gefälschten
Brief die Hand der Tochter eines seinem Herrn befreundeten, an
der Grenze wohnenden setthi zu gewinnen. Der Brief, den der
Sklave selbst geschrieben hat,^und den er dem Geschäftsfreunde
seines Herrn einhändigt, beginnt mit den Worten: „Der lieber-
Die vornehmen bürgerlichen Familien. 171

bringer dieses Schreibens ist mein Sohn N. N. Ich halte es für


passend, dass sich unsere beiderseitigen Kinder miteinander ver-
heirathen“ {áváhaviváhasamhandho näma mayham tayá tuyhañ
ca mayä saddhim patirüpo. I. 452).
Hand in Hand mit diesem Werthlegen auf standesgemässe
Heirath und tadellose Abkunft geht wie bei den Ichättiya und
den stolzen Brahmanen auch bei den vornehmen settÄi-Familien
eine tiefe Verachtung der durch Beruf oder Race niedrigstehenden
Volkssehichten; namentlich macht sich dieser „Kastengeist“ dem
Stamm der Candäla, den Parias der damaligen indischen Ge­
sellschaft, gegenüber geltend: Wir sahen (oben S. 29), welcher
Schrecken die «etiÄi-Tochter ergreift, als sie erfährt, dass sie
einen Candäla erblickt hat, und wie ängstlich sie bemüht ist
die üblen Wirkungen dieses Anblicks durch Auswaschen ihrer
schönen Augen zu verhindern. i
Reichthum und Vornehmheit der .«eftÄi-Familien brachten
es von selber mit sich, dass die Söline solcher Familien eine sorg­
fältige Erziehung genossen; ja es hat nach unserer Quelle den
Anschein, ’dass sie, zum Theil wenigstens, die nach den Gesetz­
büchern den drei oberen Kasten gemeinsame Pflicht des Veda­
studiums auch wirklich erfüllten. Die beiden se^iÄi-Söhne des
Nigrodha Jätaka werden von dem setthi von Räjagaha zum
Zwecke des Studiums nach Takkasilä zu einem Lehrer geschickt,
dem sie 2000 als Honorar einhändigen (IV. 38); der bereits er­
wähnte, im Atthäna Jätaka vorkommende junge setthi wird mit
dem Prinzen zusammen bei demselben Lehrer unterrichtet (III. 475).
Zwar wird in beiden Fällen nur gesagt,' dass die Jünglinge „die
Wissenschaft erlernten“ {sippam ugganhimsu), doch halte ich es
für wahrscheinlich, dass auch an diesen Stellen unter sippa das
religiöse Studium zu verstehen ist, weit, wie (oben S. 40, 48 f.)
ausgefUhrt wurde, unter den Jüngern Buddha s in hervorragendem
Maasse die Söhne reicher und vornehmer Familien vertreten sind,
eine Thatsache, die meiner Ansicht nach hauptsächlich auf die
Theilnahme dieser Kreise an den geistigen Bestrebungen jener
Zeit zurückzuführen ist.
Wie diese sef/Af-Familien, deren Gesammtheit durch das
allen gemeinsame Standesbewusstsein, durch den Brauch Heirathen
nur innerhalb der eigenen Jäti zu schliessen und das Bestreben
172 10. Kapitel.

eine Vermischung mit den niederen Kasten zu vermeiden, ferner


durch die Gemeinsamkeit eines erblichen Berufs ein der Kaste
nicht unähnliches Aussehen erhält, so heben sich von der grossen
Masse des Volks andere sociale Gruppen ab, die sieh uns durch
das Hinzutreten eines neuen Faktors, der äusseren Organisation,
als noch -schärfer umgrenzte und geschlossenere Einheiten dar­
stellen, nämlich die unsern mittelalterlichen Gilden vergleichbaren
Genossenschaften der Kaufleute und Handwerker.

10. Kapitel.
Die Gilden der Kaufleute und Handwerker.

V Die Existenz von kaufmännischen Genossenschaften, die sich


theils zu wirthschaftlichen Zwecken — zur besseren Ausnutzung
des Kapitals, zur Erleichterung des Verkehrs — theils zur Wahrung
rechtlicher Interessen ihres Standes gebildet haben werden, ist
sicher schon für eine frühe Periode der indischen Kultur anzu­
nehmen. Wenn wir in den Dharmasütren lesen, dass die Ackerbauer,
Kauflente, Viehzüchter, Geldverleiher (kusidin) und Handwerker
ihre eigenen, für ihre Klasse besonderen Gesetze haben, die für
den König als Autorität gelten ^), so können wir daraus mit einiger
Sicherheit auf eine Organisation des Handels und einzelner Zweige
desselben schliessen; in den späteren Rechtsbüchern wird der
Gilden {m-eni) ausdrücklich Erwähnung getban: so heisst es bei
Manu (VIII. 41), dass der König die Gesetze der Gilden prüfen
und festzusetzen habe. Auch im Epos treten uns die Gilden als
ein wichtiger Faktor nicht nur des gewerblichen, sondern auch
des politischen Lebens entgegen*).
Doch ist ¿s die Frage, ob die wirthschaftlichen Zustände,
wie sie bei Manu und im Epos geschildert werden, zu dem

1) Gautama XI. 21: deSajdtikuladharmdscämnäyair aviruddhdl),


pramdnam krishivanikpasupdlyajftistdakdravah sve sve varge.
*) Vgl. Hopkins, Biding Caste, p. 81 f.
Die Gilden der Kaufleute und Handwerker. 173

Kulturbild passen, das uns die Jätaka entrollen, ob wir sie ohne
Weiteres auf die Periode des älteren Buddhismus übertragen
dürfen. Das ausgebildete Handelsrecht, wie wir es bei Manu an-
treifen, die Bestimmungen über das ivcrzinsliehe Darlehen, das
Institut der Seehandelsexperte, der Fluss und Seczölle, alles das
setzt ein Stadium der wirthscliaftlichen Entwickelung voraus, das
mir Jahrhunderte hinter der in den Jätaka geschilderten Kultur­
stufe zu liegen scheint*).
Damit soll nun nicht etwa gesagt sein, dass wir hier die
ersten Anfänge des Handelsverkehrs vor uns hätten; zweifellos
deuten die in den Jätaka enthaltenen Angaben auf überseeischen
Verkehr sowohl Ivie auf einen lebhaften Binnenhandel. Wenn
bei der Beschreibung einer durch die Sandwüste ziehenden Kara­
wane ihre Reise mit dem Weg durch den Ocean verglichen wird
{samuddagamanasadisam eva gamanam hoti. I. 107), wenn,
erzählt wird, dass man die Führung einem „Landsteuermann“
(thalanigämaka) an vertraut, der die Karawane mit Hülfe der
Sternkunde lenkt, so liegt darin die Vertrautheit mit Seefahrten
und die dazu unbedingt erforderliche Keuntniss des Sternhimmels
ausgesprochen. Auch ein anderes Mittel, dessen sich die Inder
ähnlich wie in alter Zeit die seefahrenden Phönizier und Baby­
lonier zur Orientierung bei ihren Meerfahrteu bedienten, Anden
wh' in den Jätaka ■enVähnt, nämlich die „Orientierungskrähe“
(disäjcäka)] sie zeigte den Seefahrern, wenn sie das Land aus
den Augen verloren hatten, indem sie ihren Flug auf das
Land zu nahm, in welcher Richtung die Küste zu suchen war.
Auf hoher See freilich konnte ein solcher „Compass“ den Schiffern
nicht viel nützen — daher denn auch von Kaufleuten aus dem
Käsi-Reicb, die eine disäkäka an Bord d(js Schiffes haben, er7.ählt
wird, dass sie mitten im Ocean Schiffhruch erleiden (III. 267) —,

*) Die gegentheilige Ansicht vertritt Dahlmann in seinem Buche


über das MahäbhArata. Nach ihm besteht „eine auifällige Ueberein-
stimmung zwischen der in den Jataka und im Palicanon repräsentierten
Culturperiode und jener des MahäbhArata“; „die Blüthe des wirthschaft-
lichen Lebens“, wie sie hier geschildert wird, befindet sich seiner An­
sicht nach „in vollem Einklang mit dem Culturbilde des Manu“. Jos.
Dahlmann, ß a s Mahäbhdrata als Ej\os und Rechtsbuch, Berlin 1895,
S. 166, 180.
174 10. Kai>it(‘l.

wolil aber bei der KUstenscbiftTalirt. Diese und nicht die Kahrtcn
im ott'enen Meere selieiiien mir ilureliwe» gcnidnt zu sein, wo
vom Haiidelsverkelir zur See in den Jätaka jycsproebeii wird.
Das Verseliwindeu der Küste nach mehrtägiger Falirt wird l»e-
soiidcrs bervorgelioben und als 1' •saebe eines Seliiti'l)ruelis liiiige-
stellt: „Fünfliimdert Kaufleute“ — heisst cs im l’audara .lätaka
(V. 75) ■— „stachen in See und erlitten, als am siebenten Tage
kein Land mehr zu sehen war, mitten auf dem Ocean Schiff bruch;
alle bis auf einen wurden die Speise der Fische.“ Ueberhaupt
werden wir gut thun in der Annahme eines ausgedehnten über­
seeischen Verkehrs vorsichtig zu sein. Bestand wirklich ein regel­
mässiger Tauschhandel zwischen Indien und Ländern wie dem
babylonischen Reich — dessen Name allerdings in der Form Bäve-
rurattha (III. 126) yorkommt ■ — so würden wir sicher gelegent­
lich von Produkten dieses Landes, von seinen Bewohnern und
Sitten in den Jätaka etwas hören. Das Vorkommen des blossen
N{\raens beweist, dass die Stadt ihrem Namen nach in der Zeit, der
unsere Quelle entstammt, bekannt war; vielleicht waren indische
Seefahrer nach Babylon verschlagen und hatten, in die Heimath
zurUckgekehrt, von jener fernen Stadt und ihren Wundern be­
richtet, so dass von nun ab in jedem Märehen, worin Schiff­
brüchige eine Rolle spielten, auch der Name der Stadt Bäveru
anftauchte, dessen Klang genügte, um in den Zuhörern die Er­
wartung von etwas Wupderbarem hervorzurufen. So häufig, dass
man von einer „typischen“ Figur des samuddavänija sprechen
könnte*), ist doch von, dem Handel zur See überhaupt in den Jä­
taka nicht die Rede*).
Der Reichthum an grossen schiffbaren Wasserstrassen im
Norden Indiens lässt eine frühzeitige Entwickelung der Binnen­
schifffahrt voraussetzen; doch habe ich sie in den Jätaka nur an
einer einzigen Stelle belegt gefunden. Bei dem im Cullakasetthi
Jätaka (I. 121) beschriebenen Verkauf einer Schiffsladung handelt
es sich um Wiaren, die in der Nähe von Benares in einem
Hafenort gelöscht werden. Der Held der Erzählung, ein Jüngling

*) Vgl. Dahlmann, Das Mahäbhärata, S. 179.


2) Zu den angefülirten Stellen (1.107; III. 126,267; V. 75) kommt noch
die Bezeichnung einer Erzählung (IV. 158) als Samuddavänija Jätaka.
Die öildi'ii (lt>r Kaudentf“ und Handworker. 175

au.'< g''utcr aber \'cranntor Familie, liât von einem befreundeten


Seliiffer erfalirdn, das>< ein ^-rosses Schiff im Hafen aiijU'ekommen
sei. E r miethet sieh für aeht hahâpmni ein Miethfuhrwerk nelist
i IImii /nU.‘.lWur mul tüln-t uti* graiitCMi roitipi «m i ¡faiiai.— UitE—

kauft er die Schiffsladung auf Credit und deponiert seinen Siegel­
ring als Sicherheit; dann lässt er in der Nähe des Schiffes ein
Zelt aufschlagen und giebt, nachdem er drinnen seinen Sitz ein­
genommen hat, seinen Leuten den Befehl, wenn Kaufleute zu ihm
wollten, so sollten sie erst nach dreifacher Anmeldung vorgelassen
werden. Auf die Kunde von der Ankunft des Schiffes kommen
gegen hundert Kaufleute von Benares, um die Ladung zu kaufen;
man sagt ihnen; „Ilir könnt von den Waaren nichts mehr be­
kommen, denn ein Grosskaufmann, der sich da und da aufhält,
hat sie gegen ein Depositum gekauft.“ Als sie dies hören, be­
geben sie sich zu dem Jüngling und werden von den Dienern in^
der verabredeten Weise nach dreifacher Anmeldung zu ihm ge­
führt. Jeder der hundert Kaufleute zahlt 1000, um einen Schiffs-
antheil zu erhalten, und schliesslich kaufen sie ihm, um ihn als
Partner loszuwerden, auch noch den Rest seines Anthcils ah, indeiü
jeder von ihnen weitere 1000 zahlt. So kehrt der Jüngling im
Besitz von 200000 nach Benares zurück.
In der durch die Jätaka wiedergespiegelten Kulturperiode
scheint noch der Handelsverkehr zu Lande anBedeutung den
Schiffsverkehr bei weitem übertroffen zu haben. Der Kaufmann,
der mit seiner Karawane das Land durchzieht, ist in der That
eine typische Figur in unsern Erzählungen, und nach den Angaben
derselben kann der Karawanenhandel sowohl hinsichtlich d e r .
Entfernungen als auch der mitgeführten Waaren niêht geringfügig
gewesen sein. Grosse Handelsstrassen durchziehen das Land nach
allen Richtungen und vermitteln den Waarenaustausch zwischen
den einzelnen, ihren Produkten und Bedürfnissen nach so ver­
schiedenen Theilen Indiens; besonders zwischen dem Osten und
dem Westen bestand offenbar ein lebhafter Handelsverkehr. Wir
lesen im Apannaka Jätaka von einem Karawanenführer {sattha-
väha. I. 98), der mit ÖOO Wagenladungen bald von Osten nach
Westen zieht, bald umgekehrt. In Benares wohnhafte Kaufleute
reisen nach Ujjenî^), um Handel zu treiben (II. 248). Auch von
—------------ .*
*) = Skr. Ujjayinî, Hauptstadt der Avanti.
176 10. Kapitel.

einem zwischen dem Kasmira- und Gandhära-Reiche einerseits


und dem Videha-Lande andererseits bestehenden Handelsverkehr
eifahren wir, wenn im Gandhära Jätaka erzählt wird, dass der
Videha-König sich'bei Kaufleuten nach dem Befinden seines Freun­
des, des Königs von Kasmira und Gandhära, erkundigt (III. 365).
lieber die Art der mitgefUhrten Waaren lauten die Angaben
der Jätaka ganz unbestimmt. Der Erzähler Spricht meistens von
500 mit werthvollen Waaren angefüllten Karren und überlässt es
uns über den Inhalt dieser Wagenladungen unsere eigenen Ver­
muthungen anzustellen. Vielleicht waren die Ballen der Kauf­
leute von Benares mit Tuch angefüllt, denn nach dem Tundila
Jätaka befanden sich in der Nähe von Benares Felder, auf denen
Baumwolle') gebaut wurde {Jcappäsdklietta. III. 286), und diese
Baumwolle wurde anspheineud zu Buddha’s Zeit hauptsächlich in
Benares verarbeitet^). Andererseits scheint auch in einigen Ge­
genden des Westens die Tuchindustrie in Blüthe gestanden zu
haben, da im Mähavagga des Vinaya Bitaka das Sivi-Tuch (Si-
veyyaka dussa. VIII. 1. 29) als besonders werthvoll gerühmt wird.
Berühmt waren auch die Pferde des Westens, vor allem die
Rosse aus Sindh {sindhava. II. 288); nach den Jätaka wurden
die Könige der östlichen Länder vorwiegend vom Westen oder
vom Norden her mit Pferden versorgt: mehrfach begegnen uns
in unserm Texte Pferdehändler, die aus dem Norden kommen
{uttaräpathakä assavänijä. II. 31) und ihre Rosse in Benares
verkaufen (I. 124; II. 287).
Die Unsicherheit der Wege machte in jener Zeit das Ge­
schäft eines satthaväha mühsam und gefährlich. Organisierte
Räuberbanden — im Sattigumba Jätaka wird ein von 500 Räubern
bewohntes Dorf {coragämäka. IV. 430) erwähnt, an ihrer Spitze

') Die Baumwolle wird auch jetzt noch in den Gegenden west­
lich von Benares^ bis nach Agra gewonnen. Vgl. die Tafel 13 in
Bartholomew’s Hand Atlas of India, Westminster 1893.
2) Im Mahaparinibbäna Sutta (V. 26) wird gesagt, dass die sterb­
lichen Reste eines Weltherrschers in aufeinander folgende Lagen von
neuen Kleidern und von zerrissener Baumwolle (vihatena kappdsenä)
gehüllt würden, und der Commentar fügt als Erklärung des Aus­
drucks vihata kappäsa hinzu: „das Tuch von Benares (Käsikavattha)
nimmt der-Feinheit seines Gewebes wegen kein Oel an“.
Die Gilden der Kaufleute und Handwerker. 177

steht der „Aelteste iinter den Räubern“ {corajetthaka. II. 388) —


lauerten besonders in den Wäldern den reisenden Kaufleiiten
auf und nötbigteu sie sich bewaffnete Männer zu dingen, welche
ihre Karawanen gegen Bezahlung durch die g'efäbrdeten Gegen­
den hindurchfUhrten‘). Doch wurden die Kaufleute für die
Beschwerden und die Gefahr des Karawanenhandels durch den
grossen Gewinn entschädigt, den sie nach den Jätaka erzielten:
im Vannupatha Jätaka wird angegeben, dass die Karawanenführer
beim Verkauf ihrer Waaren das Doppelte und Vierfache wieder
erhielten {bhandam vikkinitvä dvigunam cattiggunam bhogam
labhitvä. I. 109).
Zeigt nach den angeführten Einzelheiten der Handel in den
Jätaka, wenn auch nicht dieselbe Entwickelungsstufe wie bei
Manu, so doch jedenfalls eine hohe Blüthe, so kann uns die Er­
wähnung von Gilden (seni) in unserm Text nicht überraschen.
Fraglich scheint es mir allerdings, ob wir aus den wenigen Stellen,
wo sie ausdrücklich genannt werden, auf ein ausgebildetes Gilde-
vresen mit besonderem Gilderecht scbliessen dürfen. Abgesehen von
der (oben S. 102) bereits citierten Stelle aus dem Nigrodha Jätaka,
wo von dem Amt des königlichen Waarenaufsehers gesagt wird, es sei
der Beachtung aller Gilden werth {sabbasemnam vicäranäraham
bhandägärikatthänam. IV .43), finden sie sich auch sonst noch er­
wähnt {säbbaseniyo. 1.2()7, 314), aber ohne jede Angabe, die einen
Schluss auf ihre Zusammensetzung oder Organisation zütiesse.
Auf ein fortgeschritteneres Stadium des Gildewesens deutet das-
paccuppannavatthu desTJraga Jätaka hin: hier ist von einem „Gilde­
streit“ {senibhandana. II. 12.) zwischen zwei im Dienste des Königs
stehenden, an der Spitze von Gilden befindlichen {senipamukhä)
Ministern die Rede. Für die ältere, in den Jätaka selbst geschil­
derte Periode können wir mit Sicherheit nur das Vorhandensein
von genossenschaftlichen Vereinigungen innerhalb des Kaufmanns-

1) Das Geschäft dieser Waldhüter iataviärakkhika.ll.33b) bildete


einen Berufszweig für sich, der sich in den Familien forterbte und sich
insofern einer ähnlichen Organisation erfreute wie die Gilden der Kauf­
leute und Handwerker, als auch an der Spitze einer Anzahl von Wald­
hüterfamilien ein Aeltester {ärakkhikajetthaka) stand. Wie wir oben
S. 142 sahen, verdangen sich nach dem Dasabrahmana Jätaka auch
Brahmanen zu diesem Geschäft.
12
178 10. Kapitel.

Standes constatieren. Die Familien, in denen sicli ganz bestimmte


Handelszweige forterben, haben sich zu Berufsgenossenschaften
zusamraengethan. An ihrer Spitze steht ein Aeltester (jetthaka),
über dessen Befugnisse wir im Einzelnen allerdings nichts Näheres
erfahren, dessen Existenz aber an sich schon auf eine Oiganisation
der verschiedenen Handelszweige hindeutet. So lesen wir von
einem Aeltesten unter den K a r a w a n e n f ü h r e r n {satthavähajet-
thaJea. 11.295); nehmen wir die Erblichkeit dieses Berufes hinzu
— die durch Ausdrücke wie „Familie von Karawanenführern“
{satthavähakula. I. 98, 107; 111. 200) und „Sohn eines Kara­
wanenführers“ {satthavähaputta. 1. 99, 194; 11. 335), der seiner­
seits wiederum Karawanenführer wird, hinlänglich bezeugt ist —,
so haben wir meines Erachtens zwei Kriterien, die für die An­
nahme eines engeren, Zusammenschlusses der Karawanenführer
sprechen. Aus dem Kriterium der Erblichkeit allein eine Ge­
schlossenheit und eine gewisse Organisation des betreffenden
Handelszweiges zu folgern, scheint etwas gewagt; erwähnt wird
die Erblichkeit des Berufs bei einem G e t r e i d e h ä n d l e r {dhaüna-
vänijakula. 111. 198), und auch das Geschäft eines Gemüse­
hä ndl e r s erbte sich in der Familie fort {pannikakula. 1. 312).
Bei einzelnen Zweigen des kaufmännischen Berufes mag
ihre wenig' stabile Natur die Ursache sein, dass wir von einem
engeren Zusammenschluss nichts lesen; so ist von einer Organi­
sation der schifffahrenden Kaufleute nirgends die Rede. Auch
die öfters erwähnten Händler, die in den Strassen der Stadt ihre
Waaren ansrufen — ein mit Töpfen und Pfannen handelnder
H a u s i e r e r {kacchaputavänija. I. 111) bietet seine Waare mit
dem Ausruf: „Kauft Wassertöpfe, kauft Wassertöpfe“ feil — oder
mit einem Esel, dem sie ihre Waare aufpacken, auf dem Lande
umherziehen (11. 109), werden sich schwerlich der Vortheile,
welche die Zugehörigkeit zu einer Gilde mit sich brachte, erfreut
haben.
Im Grosseii und Ganzen lassen die angeführten Einzelheiten
nur schwache Spuren von genossenschaftlichen Vereinigungen
innerhalb des Kaufmannsstandes, nur die ersten Anfänge eines
Gildewesens erkennen. Bei steigender Entwickelung des Handels­
verkehrs nahm auch die Bedeutung und innere Festigkeit der
Gilden zu, und, an sich schon durch traditionelle Organisation
Die Gilden der iCaufleute und Handwerker. 179

und die Erblichkeit der Mitgliedschaft den Kasten ähnlich, werden


sie sich im Laufe der Zeit, indem sich gewisse Satzungen und
Gebräuche auch in Bezug auf Ehe und Tischgemeinschaft inner­
halb der Gilden ausbildeten, in ihreml Aussehen den wirklichen
Kasten, vor allem der Brahmanenkaste, genähert haben, bis sie
schliesslich zu den modernen Handelskasten wurden.
Aber auch heutzutage treffen wir beim Handelsstand keine
so starre Kastenordnung an wie auf andei'en Gebieten des wirth-
schaftlichen Lebens: die grössere Beweglichkeit, die der kauf­
männische Beruf im Gegensatz zu anderen seiner Natur nach
fordert, die Wechselfälle, denen er ausgesetzt ist, scheinen zu allen
Zeiten einer streng schematischen Gliederung dieses Erwerbszweiges
hinderlich gewesen zu sein.
Schärfer ausgeprägt tritt uns in unserm Text die Trennung
nach einzelnen Berufszweigen innerhalb des Handwerkerstandes
entgegen. Hier kommen Momente hinzu, die einen Zusammen­
schluss und eine Organisation der einzelnen Gewerke ausseror­
dentlich begünstigten. Für das Handwerk ist die Vererbung des
Berufes, die beim Handel ursprünglich nicht mehr war als eine
blosse Gewohnheit, von wesentlicher Bedeutung: unter der An­
leitung seines Vatere wird der Sohn schon von früher Jugend an
in die Kunstgriffe seines späteren Berufes eingeführt, und die
manuelle Geschicklichkeit, das Talent zu einem bestimmten Hand­
werk vererbt und erhöht sich von Generation zu Generation. Das
Ergreifen eines anderen als des väterlichen Berufes war unter
den Handwerkern offenbar unerhört; nicht einmal eine Ausnahme
von der Regel findet sich irgendwo in unserer Quelle erwähnt.
„Sohn eines Schmiedes“ {kammäraputta) wird in den Pali-Texten
(Sutta Nipäta, Vers 83; Mahäparinibbäna Sutta. IV. 14) gleich­
bedeutend mit „Schmied“ gebraucht. Neben den Schmiedefamilien
begegnen uns noch andere Handwerkerfamilien in den Jätaka;
die Erblichkeit des Töpfei'handwerks wird durch das Kacchapa
Jätaka bezeugt, wo von dem Bodhisatta gesagt wird, dass er in
einer T ö p f e r f a m i l i e Qcumbhakärakula. II. 79) wiedergeboren
wurde und Weib und Kind durch das Töpferhandwerk ernährte.
Aehnlieh heisst es im Kumbhakära Jätaka (III. 376): „Der
Bodhisatta wurde in .einem vor den» Thore von Benares gelegenen
Dorfe in einer Töpferfamilie wiedergeboren; herangewachsen
18Ö lO. Kapitel.

gründete er'einen Hausstand, und von seiner Frau mit einem Sohn
und einer Tochter beschenkt, ernährte er Weib und Kind durch
das Töpferhandvverk.“ Auch eine S t e i n h a u e r f a m i l i e {päsäna-
kottakalcula. I. 478) lernen wir in unserem Texte kennen; der
in ihr wiedergeborene Bodhisatta versteht, wie es im Babbu Jätaka
heisst, als er herangewachsen ist, sein Handwerk von Grund aus.
Mehr noch als die Erblichkeit des Berufs trug ein anderes
Moment, das beim Handel vielfach in Wegfall kommen musste*),
zur Organisierung der einzelnen Zweige des Handwerks bei, näm­
lich die lokt^le Vereinigung und Abgeschlossenheit, der die ver­
schiedenen Gewerke den Jätaka zufolge zweifellos unterworfen
waren. In der Stadt werden bestimmte Strassen nur von be­
stimmten Handwerkern bewohnt; beispielsweise nehmen . die
El f e n b e i n s c h n i t z e r (dantaM ra) eine Strasse für sich ein. Es
wird erzählt, wie ein Mann nach Benares gelangt und in der
Stadt umhergehend in die 'Strasse der Elfenbeinschnitzer kommt
und sieht, wie das Elfenbein von ihnen in verschiedene Formen
gebracht wird {dantakärmlthim patvä dantdkäre dantavikatiyo
kurumäne disvä. 1.320). Noch an einer andern Stelle (11.197)
wird die Strasse der Elfenbeinschnitzer erwähnt: Ein armer Mensch,
der sich in Benares aufhält, sieht, wie in der Strasse der Elfenbein­
schnitzer Elfenbeinringe u. a. verfertigt werden {dantakäravUhiyam
dantavalayädini karonte diseä) und fragt; „Werdet ihr mir Eie-,
phantenzähne abkaufen. Wenn ich welche bringe?“ Da sie seine
Frage bejahen, tötet er Elephanten, nimmt ihnen die Zähne ab
und erwirbt sich durch ihren Verkauf seinen Lebensunterhalt.
Einige Handwerke wurden nicht innerhalb, sondern ausser­
halb der Stadt, wenn auch meistens in ihrer Nähe, ausgeübt, und
zwar iu Dörfern, die nur von Leuten eines und desselben Berufes
bewohnt waren. Derartige Handwerkerdörfer werden mehrfach

1) Für die Annahme einer lokalen Vereinigung verschiedener


Handelszweige bieten die Jätaka keinen Anhalt. Eine Stelle in der
Mricchakatikä des Südraka lässt darauf schliessen, dass die setthi in
einem bestimmten Stadttheil für sich wohnten: als im zweiten Akt die
Vasantasenä ihre Begleiterin Madanikä fragt, ob sie den Namen ihres
(der Vasantasenä) Geliebten wisse, antwortet die Madanikä zum Scherz
ausweichend: „Er wohnt im Viertel der Grosskaufleute“ (sei^hicattare
padivasadi).
Die Gilden der Kaufleute und Handwerker. 181

als in der Nähe von Benares belegen erwähnt: „Nicht weit von
Benares“ — so wird im Alinacitta Jätaka (II. 18) erzählt —
„lag ein Tischlerdorf“ {vaddhaMgäma). Dort wohnen 500 Zi m­
merl eut e. Sie fahren flussaufwärts zu einem’ Wald, verarbeiten
hier das Holz zum Material für den Bau von Häusern, constru-
ieren verschiedene Sorten von einstöckigen, zweistöckigen Ge­
bäuden u. s. w. und machen sich an allen Hölzern beim Pfosten
anfangend Zeichen. Dann schaflTen sie das Holz ans üfei’, bringen
es an Bord des Schiffes und fahren stromabwärts zur Stadt. Hier
bauen sie jedem, der es wünscht, ein Haus, nehmen ihr Geld in
Empfang, kehren wieder zurück und schaffen neues Material
herbei.“
Ein solches nur von Zimmerleuten bewohntes, in der Nähe
von Benares gelegenes Dorf kehrt auch sonst noch in den Jätaka
(II. 405; IV. 159) wieder; an der letzteren Stelle wird gesagt,
dass tausend Familien in dem grossen Dorfe wohnten (Tculasahas-
saniväso mahävaddhaMgämo).
Auch die T ö p f e r scheinen ausserhalb der Stadt in einem
Dorf für sieh gewohnt zu haben; wenigstens ist von einer Töpfer­
familie die Rede, die in einem Dorfe vor den Thoren von Be­
nares wohnt {Bäi'dnasinagarassa dväragäme IcumbhakdraTcula.
i n . 376).
Auffallender als diese in unmittelbarer Nähe einer Gress­
stadt liegenden Handwerkerdörfer, die leichten Absatz ihrer Er­
zeugnisse finden konnten und auch zur Befriedigung ihres Bedarfs
an Kleidung, Geräthschaften u. s. w. die Stadt in ihrer Nähe
hatten, ist. das Vorkommen solcher Berufsdörfer mitten ira flachen
Lande. Wir lesen im Sftei Jätaka von zwei nebeneinander liegen­
den Schmiededörfern, von denen das eine aus tausend Hütten
besteht {sahassdkutHiO Tcammäragämo. III. 281). Aus den be­
nachbarten Dörfern gehen die Leute in dieses Dorf, um sich
Aexte, Beile, Pflugschaaren, Stacheln und andere Geräthschaften
anfertigen zu lassen. Wenn man bedenkt, welche Erschwerung
des wirthschaftlichen Verkehrs eine derartige lokale Absonderung
im Gefolge hatte, so wird man in diesen Handwerkerdörfern nicht
etwa eine Erscheinung von nur sekundärer Bedeutung, sondern
vielmehr einen höchst markanten, für die Physiognomie des da­
maligen socialen Lebens charakteristischen Zug erblicken.- Die
182 10. Kapitel.

Macht der traditionellen, dein zum Schematisieren neigenden in­


dischen Volksgeiste anscheinend adäquaten Sitte hat hier eine
Einrichtung geschaffen und bewahrt, die stärker war als das
praktische Bedürfniss, das auf eine Verschiedenheit der Berufe
innerhalb desselben Gemeinwesens ganz von selbst hinweist. Mag
auch die Ursache für die Gemeinsamkeit des Gewerbes ursprüng­
lich, wie dies auch bei den russischen Dorfgemeinden der Fall
gewesen ist, in der Verwandtschaft der Dorfbewohner unterein­
ander und in dem gleichen Anrecht aller an dem gemeinschaft­
lichen BesitT; gelegen haben ^), auf indischen Boden scheint die
Beibehaltung einer so merkwürdigen Institution ihren Grund haupt­
sächlich in dem den Indern innewohnenden Streben nach Glie­
derung, Absonderung, Schematisierung gehabt zu haben. Wie
die Brabmanen sich in Dörfern zusammenthaten, in denen fremde,
vor allem niedere Elemente nicht geduldet wurden, so sonderten
sich auch, ihr Beispiel uachahmend, die durch Berufsgemein-
sehaft verbundenen socialen Gruppen von einander ab und trugen
so dazu bei, die Vielgestaltigkeit des modernen Kastenwesens zu
schaffen.
Wie bei den Gilden der Kaufleute dürfen wir auch bei den
Handwerkern aus der Institution des Aeltesten' {jefthaka) auf das
Vorhandensein einer gewissen Organisation schliessen. Solche
Aelteste stehen an der Spitze der S c hmi e de (kammärajetthaka
oder jetthakakammära 111. 281; V. 282), der K r a n z b i n d e r
{mälakärajetthaka. III. 405), der T isc h 1e r {vaddhaki. IV. 161). Eine
bestimmte Zahl durfte, wie cs scheint, von den zu einer Innung ver­
einigten, untcf einem gemeinsamen Haupte stehenden Handwerkern
nicht überschritten werden; wenigstens wird an der letztgenannten
Stelle des Samuddavänija Jätaka gesagt, dass in dem von tausend
Tischlerfamilien bewohnten Dorf je fünfhundert Familien einen
Aeltesten hatten {kulasahasse pancannam pancannam kulasatä-
nam jetfhakä dve paddhäki dhesum). Ob der Aelteste irgend welche
durch Recht oder Sitte anerkannte Befugnisse den Angehörigen

0 Vgl. Senart, Les Castes dans l’Inde, p. 197, 229.


®) kammâra wii-d sowohl vom Grobschmied als auch vom Silber­
schmied (Dhammapada 43) und, ^ie hier, vom Goldsclmiied gebraucht.
Letzterer heisst an andern Stellen (I. 182; V. 438) suvannakdra.
Die Gilden der Kaufleute und Handwerker. 183

seiner Innung gegenüber auszuüben hatte, wird nicht gesagt;


sein Amt scheint ein Ehrenamt gewesen zu sein, das besonders
tüchtigen Handwerkern, nicht immer dem an Jalireu ältesten über­
tragen wurde. In einer besonderen Beziehung s’cheint der Aelteste
zum königlichen Hofe gestanden zu haben. „Der Aelteste unter
den 1000 Schmieden‘' — heisst es im Süd Jätaka (III. 281) —
„war ein Günstling des Königs, mit Gut und Geld reichlich ge­
segnet.“ Ein ander Mal wird erzählt, dass ein Prinz einen Team-
märajetthaka zu sich kommen lässt und ihm aufträgt, aus einer
Menge Gold ein Frauenbildniss herzustellen (V. 282).
Die erwähnten drei Umstände: lokale Trennung der ver­
schiedenen Gewerke, Erblichkeit des Berufszweiges und das Vor­
handensein eines Aeltesten scheinen mir mit Sicherheit auf eine
Organisation des Handwerks schliessen zu lassen, die sich in vieler
Hinsicht mit der unserer mittelalterlichen Innungen vergleichen lässt.
Auch auf diese Handwerkergenossenschaften des alten Indiens findet
Anwendung, was bereits über die Gilden der Kaufleute gesagt
ist: je mehr sich im Laufe der Jahrhunderte die Kastentlieorie
— auch in den buddhistischen Ländern — Eingang verschaffte, je
grösser die Abgeschlossenheit und das Ansehen der vornehmen Kasten
wurde, um so mehr verquickte sich auch das Innungswesen der
Handwerker mit der Kastenordnung. Nach dem Beispiele des
Adels und der brahtnanischen Kaste umgaben auch sie sich mit
Schranken, wodurch Bett- und Tischgemeinschaft mit Angehörigen
von Kasten verhindert werden sollte, die durch die Niedrigkeit
ihrer Kasse auf einer noch tieferen Stufe der menschlichen Ge­
sellschaft standen als sie selber. Dass manche der erwähnten
Handwerker eine verhältnissmässig niedrige sociale Stellung ein-
nahmen, kann keinem Zweifel unterliegen und ist meines Er­
achtens der Hauptgrund gewesen, dass sie sich räumlich von
der übrigen Bevölkerung absonderten und dadurch schon in der
älteren Zeit ein kastenähnliches Aussehen gewannen; die Innungen
der Handwerker fallen — zum Theil wenigstens — fraglos in
die Kategorie der verachteteten Kasten, die in einem späteren
Kapitel behandelt werden sollen.
184 11. Kapitel.

11. Kapitel.

Kastenlose Berufe.
Aber von diesen veracliteten und gemiedenen Sehichten der
Bevölkerung sind doch die Gilden der Kaufleute und die meisten
der Handwerker, mit denen wir es bisher zu tbun batten, noch weit
entfernt. Dazwischen drängt sich in bunter Mannigfaltigkeit und
Regellosigkeit eine Gesellschaft, die jedem V^ersuch der Klassi-
ficierung mehr oder weniger unzugänglich ist, und bei der von
einer Gliederung nach Kasten für die damalige Zeit sicher keine
Rede sein kann. Hierhin gehört die grosse Zahl der ausserhalb
ihrer Innung stehenden, ausschliesslich in königlichen Diensten
beschäftigten Handwerker, Lieferanten und Künstler, das fahrende
Volk der Tänzer und Musiker, die von Dorf zu Dorf ziehen und
ihre Künste producieren, und die Landstreicher, denen jedes Mittel
recht ist, wodurch sie sich ihren Unterhalt verschaffen können,
ferner die auf dem Lande, im Walde, im Gebirge oder an der
See einzeln lebenden Hirten, Jäger und Fischer, und schliesslich
die Menge der Lohnarbeiter und die Sklaven.
In den Gesetzbüchern findet sich die Bestimmung, dass der
König einen Tag im Monat die Handwerker für sich arbeiten lassen
konnte'); die Jätaka wissep davon nichts, hingegen werden Hand­
werker erwähnt, die ständig nur für ihn gearbeitet zu haben
scheinen. Im Kusa Jätaka treten der Reihe nach drei verschie­
dene, vom König besoldete Handwerker auf: ein H o f t ö p f e r
{räJäkumbhdkära.Y. 290) — ein solcher begegnet uns auch im Culla-
kasetthi Jätaka (I. 121), wo geschildert wird, wie er Reisig sucht,
um Gefässe für den königlichen Hof zu brennen •—, ein in
königlichen Diensten stehender K o r b m a e h e r {räjupatfhälca
naläkära. V. 291) und ein H o f g ä r t n e r {rajamälakdra. V. 292).
Schon die Benennüng dieser „Hoflieferanten“ scheint mir auf eine
besondere Stellung hiuzudeuten, die sie über ihren an sich nie­
drigen oder gar verachteten Stand erhebt und eine Zugehörigkeit
zu ihrer Innung unwahrscheinlich macht, in ähnlicher Weise, wie

1) Manu VII. 138; X. 120.


Kastenlose Berufe. 185

dies der Fall war bei dem am königlichen Hofe beschäftigten


Barbier, dessen Beruf an sich ganz gewiss zu den niedrigsten
zählte. Dieser H 0 fb a r b i e r {mangalanahäpüa. III. 451) war
keine unwichtige Persönlickeit am Hofe dfs Ködigs, er steht sogar
bisweilen in freundschaftlichem Verkehr mit seinem Gebieter ^).
„Freund“, {samma kappaka. I. 137), redet der König im Makhä-
dgva Jätaka seinen Barbier an, indem er ihn bittet, wenn er ein
graues Haar auf seinem Kopf gefunden hätte, es ihm zu sagen;
die vielen kleinen persönlichen Dienste, zu denen man seiner be­
durfte, — als solche werden in der Einleitung zum Sigäla Jätaka
(II. 5) erwähnt; das Bartscheeren, Frisieren, Hinstellen des Würfel­
bretts u. s. w. — scheinen ihn dem Könige, den königlichen
Frauen, den Prinzen und Prinzessinnen unentbehrlich gemacht zu
haben. Auch wird die Stellung eines Hofbarbiers bisweilen als
recht einträglich geschildert: im Makhädeva Jätaka wird erzählt,
dass der Videha-König, als er dem weltlichen Leben entsagt,
seinem Barbier ein Dorf schenkt, welches 100000 einbrachte
{satasahassutthänam gämavaram. I. 138).
Auch der K o c h des Königs {ranfio süda. V. 292) wird
keine ganz nebensächliche Stellung im Hofhaushalt eingenommen
haben, wenigstens nicht bei einem Könige, der ein solcher „Fein­
schmecker“ war wie der König Bhojanasuddhika*), dessen Mahl­
zeiten nach der Beschreibung des Düta Jätaka (II. 319) jedesmal
100000 kosteten und aus himdei’t versebiedenen Gerichten bestanden.
Doch wird im Kusa Jätaka das Geschäft eines Kochs von der
Königin als ein von Sklaven oder Lohnarbeitern auszutibendes
{däsakammakarehi kattabham. V, 293) bezeichnet.^
Ein besonderes Amt am königlichen Hofe war nach den
Jätaka das des T a x a t o r s {agghakäraka. I. 124; agghäpani-
katfhäna. I. 126), dessen Aufgabe darin bestand den Werth von
Elephanten, Pferden, Edelsteinen, Gold u. s. w. zu schätzen und

Upali, der Barbier der Sakya erscheint im Cullavagga des


Vinaya Pitaka (VII. 1. 4) als persönlicher Freund der Sakya. Vgl.
Oldenberg, Buddha, S. 158 Anm.
2) wörtlich: „einer, der in Bezug auf das Essen peinlich, scru-
pulös ist“. Vgl. den im UpasAlha Jataka (11.54) von einem Brahmanen
gebrauchten Ausdruck susänasuddhika, der soviel wie „scrupulös,
abergläubisch in Bezug auf Leichenstätten“ bedeutet.
186 11. Kapitel.

den Eigenthümern derW aaren den angemessenen Preis zu zahlen.


' Im Siippäraka Jätaka wird einem erblindeten Fischer, der sein
Gewerbe mit dem Dienst am Hofe vertauscht, die Thätigkeit
des Schützens übertragen. Er verrichtet als Taxator die staunens-
werthesten Dinge — so erkennt er durch das blosse Berühren
mit der Hand, dass ein Wagen, der dem Könige als Prunkwagen
dienen .soll, aus dem Holz eines durchlöcherten Baumes ange­
fertigt, oder dass ein kostbares Gewand an einer Stelle von Mäusen
benagt ist —, erhält aber vom Könige für jede Schätzung nur
acht Tcahäpq.na. Unwillig über eine Bezahlung, wie sie sich seiner
Ansicht nach für einen Barbier schicke iimassa däyo nahäpi-
tadäyo. IV. 138), verlässt er den Dienst des Königs und kehrt
in sein Fischerdorf zurück.
Ausser den Leuten, die für die täglichen Bedürfnisse des
Königs und seines Hofstaates Sorge zu tragen hatten, umgab an
den Höfen der prachtliebenden Fürsten jener Zeit ein ganzer
Schwarm von Künstlern jeder Art die Person des Königs. Da
begegnen uns Musi ker {gandhabha. I. 384; II. 250), T ä n z e r und
S ä n g e r {näfalca. IV. 324; naccagttädisu kusalä. II. 227); Ele-
p h a n t e n b ä n d i g e r (hatthäcariya. II. 221) und Boge ns c hüt z e n
(dhanuggaha. il. 87; V. 128). Während im übrigen diese Künstler
im alten Indien, wie wir sehen werden, wenig angesehen, auch
die von ihnen ausgeübten Künste ziemlich brodlos waren, scheinen
sich die im Dienste des Königs befindlichen Künstler jedenfalls
in pekuniärer Hinsicht nicht schlecht gestanden zu haben. Ein
Bogenschütze fordert vom Könige als Lohn jährlich 100000 (efea-
samvaccharena satasaha-^sam. II. 87). Der König ist damit
einverstanden, dagegen finden die alten Bogenschützen (poräna-
kadhanuggaha) die Bezahlung zu hoch. Noch besser wird ein
anderer dhanuggaha besoldet: er bezieht einen täglichen Gehalt
von 1000 (demsikani sahassam lahhitvä räjänam upaf thahi.Y.128)
und eiTCgt dadurch ebenfalls den Unwillen der übrigen Diener
des Königs. Die Zahlen, obschon, wie überall in indischen Quellen,
als statistisches Material schlecht zu verwertheu, lassen doch den
Rückschluss zu auf eine angesehene und einträgliche Stellung.
Vielleicht war jedoch der Bogenschütze zu hohen Forderungen
besonders berechtigt, da er dem Könige, sei es auf der Jagd, sei
es im Kriege, werthvolle Dienste leistep konnte.
Kastenlose Berufe. 187

lieber die Gehaltsverhältnisse der übrigen Hofkünstler findeh


sich in den Jätaka nur vereinzelte allgemeine Angaben. Ein
alter Musiker (gandhabba) theilt dem Könige mit, sein Schüler
wünsche dem Könige zu dienen, und fügt hinzu: „Setzt den
Modus der' Bezahlung fest“' {degyadhamhia n assa jänätha. 11.
250), worauf der König erwidert: „Er soll die Hälfte deines Gehaltes
beziehen“. Damit ist aber der Schüler nicht einverstanden; er
verlangt, weil er seine Kunst ebenso gut verstehe wie sein Lehrer,
die gleiche Bezahlung. Ein vom König befohlenes Wettmusicieren
endet damit, dass der besiegte Schüler auf ein Zeichen des Königs
von der Volksmenge durch Steinwürfe und Knüttel getödtet wird,
während der Lehrer vom Könige und den Einwohnern der Stadt
viel Geld erhält.
Aehnliches wird im Upähana Jätaka von dem Lehrling eines
Elephantenbändigers {hattJiäcariya. 11. 221) erzählt, der auch vom
Könige die gleiche Besoldung verlangt, die sein Lehrer erhält. Der
König lässt unter Trommelschlag verkünden: „Morgen werden sich
ein Lehrer und sein Schüler beide in der Elephantendressur pro-
ducieren; wer Zusehen will, komme in den Hof des Palastes.“ ln
der Nacht vor der Aufführung bringt der Lehrer dem Elephanten
allerlei Fehler bei, so dass dieser auf das Kommando: „Geh vor­
wärts“, zurückgeht, auf den Zuruf: „Geh zurück“, vorwärts geht
u. s. w. Die Folge ist, dass am nächsten Tage, da der Elephant
immer das Gegentheil von dem thut, was der Schüler befiehlt,
die erzürnte Volksmenge diesen mit Steinvvürfen und Stockschlägen
zu Tode bringt..
Dass manche der hier angeführten Künstler, so namentlich
der Bogenschütze, ebenso gut zu den „llofleuten“ zu rechnen sind
wie beispielsweise der Scharfrichter oder der Thürhüter, halte
ich nicht für ausgeschlossen. Wie diese werden sie vom Könige
besoldet, wie diese sind sie an den königlichen Dienst gefesselt,
den sie nicht gegen den Willen ihres Herrn verlassen dürfen.
Wer von ihnen — wie der Hof barbier im Gangamäla Jätaka —
das heimathlose Leben eines Asketen führen will, muss sich vom
Könige die Erlaubniss erbitten {räjänam pabbajjam anujänäpetvä.
UI. 452). Aber sie unterscheiden sich von den räjabhogga oder
räjaüfia, worunter ich nur „die königlichen Beamten“ verstanden
wissen möchte, durch ihren rein privaten Charakter. Sie beklei-
188 II. Kapitel.

den keine öffentliche Stellung, und ihre Thätigkeit beschränkt


sieh auf persönliche Dienste, die sie dem Könige und seiner
Familie, leisten.
Bei dem veirhältnissmässig grossen Ansehen und dem hohen
Lohn, dessen sich die Hofkünstler erfreuten, wird es das Bestreben
der meisten Künstler gewesen sein in den Dienst des Königs zu
gelangen; da indessen dieses Glück immer nur wenigen zu Theil
werden konnte, suchten andere sich in dem Glanze reicher Privat­
personen zu sonnen. Vielfach treffen wir Künstler im Gefolge
junger Kaufleute, denen sie zusammen mit andern Schmarotzern
das väterliche Vermögen durchbringen helfen; S p r i n g e r ,
L ä u f e r , S ä n g e r , T ä n z e r u. a. erhalten von dem verschwen­
derischen und genusssüchtigen set^Äi-Solm je 1000 {langhana-
dhävanagitanaccädtni l^arontänam sahassam dadamäno. 11.431)
und machen ihn in kurzer Frist zum Bettler. Im Gegensatz zu
diesen schmarotzenden Künstlern mochten sich manche ihr Brod
mühsam genug erwerben, indem sie bei Festen zur Belustigung
des Volks beitrugen. Wir lesen von einem Tänzer {nafa. III. 507),
der nicht weit von Benares in einem Dorf wohnt und sich mit
seiner Frau in die Stadt begiebt, wo er sich durch Tanz und
Gesang, den er mit seiner Laute {vinä) begleitet, Geld verdient.
Da jedoch solche Feste trotz ihrer Häufigkeit nur eine gelegent­
liche ünterbi'cchung des Alltagslebens bildeten, führten die Tänzer
zu andern Zeiten gewiss;oft ein recht armseliges Dasein, wie
die Tänzerfamilie {nafakakula. II. 167) des Ucchitthabhatta Jätaka,
in der der Bodhisatta wiedergeboren wird. Sie erwirbt sich ihren
Lebensunterhalt durch Betteln, und auch dem Bodhisatta bleibt,
als er herangewachsen ist, nichts übrig als durch Almosen sein
Leben zu fristen.
Wie mir scheint, haben wir unter diesen nata oder natdka
noch nicht, wie in späterer Zeit, Schauspieler zu verstehen, da
in unserm Text dramatische Aufführungen nirgends beschrieben
werden. Eine Art Pantomime, die von zwei Tänzern aufgeführt
wird, wird allerdings geschildert; vielleicht mag darin ein Vor­
läufer des späteren indischen Dramas zu suchen sein. „Damals
gab es“ — so wird im Suruci Jätaka (IV. 324) erzählt — „zwei
geschickte Tänzer, „Kahlohr“ und „Weissohr“ mit Namen; sie
wollten den Prinzen zum Lachen bringen. Der eine von ihnen.
Kastenlose Berufe. 189

„Kahlohr“, Hess am Thor des Palastes einen grossen, Atula benann­


ten Mangobaum aufrichten, warf ein Seilknäuel hinauf und stieg,
nachdem er das Seil an einen Zweig des Baumes geknüpft hatte, auf
dem Seil zum Atulamba empor. Atulamba heisSt auch der Baum
des Vessavana^). Nun ergriffen ihn die Diener des Vessavana,
zerschnitten seine Körpertheile und Hessen sie fallen. Die übrigen
Tänzer fügten die Stücke zusammen und besprengten sie mit
Wasser, worauf der Tänzer aufstand und mit einem Blumenge-
wande bekleidet tanzte. Der andere Tänzer „Weissobr“ Hess im
Palasthofe einen Scheiterhaufen errichten und ging mit seinem
Gefolge ins Feuer hinein. Als er verschwunden und der Scheiter­
haufen niedergebrannt war, besprengte man die Asche mit Wasser.
Darauf .erhob sich der Tänzer mit seiner Begleitung und tanzte
mit einem Blumengewande bekleidet.“
. Wenn die hier geschilderten Tänze mehr sind als eine blosse
Ausgeburt der Phantasie des Märchenerzählere, so muss das
Gauklerwesen schon im alten Indien auf einer verhältnissmässig
hohen Stufe gestanden haben, da ihre Erklärung nur in der An­
wendung von Spiegeln, die dem Zuschauer eine das Seil empor­
klimmende oder ins Feuer gehende Person vortäuschen, gesucht
werden kann. Dass der Hohlspiegel, dieses für die moderne
Zaubertechnik so wichtige Hülfsmittel, schon im alten Indien be­
kannt war, ist an sieh afterdings recht wenig wahrscheinlich.
Doch setzt eine Stelle im Commentar des Sankara zum Vedanta*),
wo auf ein ganz ähnliches Gauklerkunststück wie das erste der
beiden in unserm Text beschriebenen Bezug genommen wird,
ebenfalls die Verwendung eines Spiegels voraus: ,jDer höchste
Gott“ — so lautet die Stelle — „ist von der durch das Nicht­
wissen geschaffenen, handelnden und geniessenden, Vijnänätman
genannten individuellen Seele nur so verschieden, wie von dem
mit Schild und Schwert an einem Seile in die Höhe klimmenden
Zauberer eben derselbe, in Wirklichkeit auf der Erde bleibende
Zauberer verschieden ist.“
Auf einer Täuschung des Zuschauers beruht vermuthlich
auch das Kunststück des S c h w e r t e s s e r s , von dem im Da-

1) = Skr. Vaisravana, Patronyniijion des Kubera.


*) Citiert bei Deussen, System des Vedänta, S. 322.
190 11. Kapitel.

sannaka Jätaka erzählt wird, dass er ein dreiundSreissig Finger


breites, mit einer scharfen Kante versehenes Schwert verschluckt
(III. 338).
Eine besondere Art von Tänzer lernen wir in dem „Spring­
tänzer“, dem langhananataka des Dubbaca Jätaka kennen, nämlich
einen A k r o b a t e n , der es versteht über mehrere hintereinander
in den Boden hineingesteckte Lanzen hinwegzuspringen. Der
Bodhisatta, der in einer Akrobatentämilie wiedergeboren ist, lernt
bei einem nataka die Kunst des Springens und zieht mit seinem
Lehrer umher, indem er sich in seiner Kunst produciert. „Sein
Lehrer aber“ — heisst es weiter (I. 430) — „verstand es nur
über vier Lanzen hinwegzuspringen, nicht über fünf. Eines Tages
nun trat er in einem Dorfe auf und steckte, da er betrunken war,
fünf Lanzen hintereinauder in den Boden, mit der Absicht über
sie hinwegzuspriiigen. Da sagte der Bodhisatta; „Du verstehst
nicht die Kunst über fünf Lanzen hinwegzuspringen, mein Lehrer;
nimm, eine Lanze weg, denn wenn du über fünf zu springen ver­
suchst, wirst du dich auf der fünften aufspiessen und zu Tode
kommen.“ „Du weisst doch nicht, was ich leisten kann“, ent­
gegnet jener trunkenen Muthes und springt, ohne auf die Worte
seines Schülers zu achten, über die vier hinweg, spiesst sich
aber an der fünften auf wie die madhuka-)i\vLn\Q^) an ihrem Stock
und fällt laut jammernd zu Boden.“
In dieselbe Kategorie der umherziehenden Gaukler, die ihre
Künste am Hofe der Fürsten oder bei Festen zur Belustigung
des Volks producierten, werden auch die S c h l a n g e n b e ­
s c h w ö r e r (ahigunthika) unseres Textes zu verweisen sein. Von
einem solchen ahigunthika heisst es im Sälaka Jätaka (II. 267),
dass er einen Affen abgeriebtet hat, den er ein Gegengift*) nehmen

1) Bassia latifolia.
*) osadha = Skr. aushadha, Kraut, Heilmittel. Es scheint, dass
in der älteren Zeit die Schlangenbändiger sich selbst und die Thiere,
die sie mit den Schlangen spielen Hessen, durch irgend einen Pflanzen­
saft gegen den Schlangenbiss immun zu machen pflegten, dass da­
gegen die Praxis, die heute bei den indischen Schlangenbeschwörern
gang und gäbe ist, nämlich das Ausziehen der Giftzähne, erst später auf­
gekommen ist. Sie wird nur im paccuppannavatthu erwähnt, nämlich
in der Einleitung zum Mülapariyaya Jätaka, wo die Mönche, denen
Kastenlose Berufe. 191

und dann mit einer Schlange spielen lässt, und dass er sieh auf
diese Weise seinen Lehensunterhalt erwirbt. Ein anderer Schlangen-
heschwörcr hat ebenfalls einen Affen abgerichtet; als ein Fest
(ussavä) verkündet ist, bringt er ihn im ' HauSe eines Getreide­
händlers unter und zieht sieben Tage umher, indem er seine
Schlange spielen lässt {ahim Jciläpento. III. 198).
Bei allen solchen Schaustellungen und Volksfesten durfte
schon ini alten Indien die Musik nicht fehlen; entweder begleiteten
die Tänzer selber ihre Produktionen mit Gesang und Lautenspiel,
oder es kamen professionelle Musiker zu den Festen herbei, um
ihre Kunst gegen Bezahlung auszuüben. Dieselben, meistens sehr
primitiven Instrumente, auf denen noch heute in Indien die Gaukler
zur Begleitung ihrer Tänze und Kunststücke spielen^), waren zum
Theil schon damals in Gebrauch: ausser der Laute {vinä) finden
wir die Trommel (bheri) und Muschel {safikhä) in unserm Text
erwähnt. Ein Tr o mml e r (fiherivädaka. I. 283), der, wie im Bheri-
väda Jätaka erzählt wird, in einem Dorf wohnt, begiebt sich,
da er hört, dass in Benares ein Fest {noMchatta) angekündigt
ist, zusammen mit seinem Sohn in die Stadt, um hier im Kreise
der Festtheilnehmer auf der Trommel zu spielen; er verdient sich
durch sein Spiel eine Menge Geld. Dasselbe wird mit etwas
andern Worten im Sankhadhamana Jätaka von einem Muschel-
bl ä s ef {sanTchadhamalca. I. 284) berichtet.
Wie es Trommler und Muschelbläser in königlichen Diensten
gab --- Erlasse des Königs, Ankündigungen öffentlicher Spiele,
Hinrichtungen u. s. w. wurden unter Trommelschlag oder durch
Blasen auf der Muschel in der Stadt bekannt gemacht — und
andere, die ihre Instrumente bei Volksfesten ertönen Hessen, so
begegnen uns neben den erwähnten Hofmusikern auch solche,
die von Privatleuten bei festlichen Gelegenheiten gemiethet wurden.
Kaufleute von Benares, die auf einer Geschäftsreise nach üjjeni
gekommen sind, verabreden sich und kommen an einem Spiel­
platz zusammen, mit Kränzen, Parfümerien, Salben, Speisen
und Getränken versehen. Dann lassen sie sich einen Musiker
holen und zwar miethen sie den besten {jefthagandhabba)
Buddha ihren Stolz benimmt, mit Schlangen verglichen werden, denen
die Zähne ausgezogen sind {uddhatadgthä viya säppd. II. 259).
Vgl. Schlagintweit, Indien in Wort und Bild, 2.Aufl. Bd. 2, S. 174.
192 11. Kapitel.

von üjjeni (te ^tam pakkosäpetvä attano gandhahham käre-


sum. II. 249^. Da die Kaufleute durch das Spiel des Hof­
musikus von Benares verwöhnt mit seinen Leistungen nicht zu­
frieden sind, giebt er ihnen den ausbezahlten Lohn zurüek und
reist mit ihnen zusammen naeli Benares. Hier wird er Schüler
4les alten Hofmusikus und findet in der bereits erzählten Weise
ein klägliches Ende.
Dass wir unter diesem Künstlervolk, wie es in den Jätaka
geschildert wird, etwas Aehnliches wie kastenartige Organisation
antreifen, ist von vorne herein wenig wahrscheinlieh. Und doch
haben auch diese Berufe sich im Laufe der Zeit zu Kasten ent­
wickelt: bei Manu finden wir unter den Mischkasten die Nata
erwähnt, die Vorläufer der modernen N at oder Natale, die als
Gaukler, Possenreisser, , Schauspieler, Akrobaten, Schlangenbe­
schwörer in den Dörfern Hiudustans umherwandern und gegen
Geld oder Geschenke ihre Künste produeieren *). Eine Tendenz
zur Gliederung, zum Zusammenschluss nach Berufen war, wie
wir, glaube ich, annehmen können, schon in alter Zeit auch in
diesen Kreisen der indischen Bevölkerung vorhanden; dafür spricht
der wiederholt erwähnte Umstand, dass sich die einzelnen Berufe
in den Künstlerfamilien forterbten: wir haben eine Tänzerfamilie
{natakakula. II. 167), eine Trommler- und eine Muschelbläser­
familie {bherivädakakula. I. 283; sahkhadhamakakula. I. 284)
kennen gelernt;' der Sohni eines Elephantenbändigers {hatthäca-
riya. II. 221) übt die Kunst seines Vaters, und der Sohn eines
Akrobaten lernt die Kunst des Springens {langhanasippam sik-
khitvä. I. 430). Hinzu kommt, dass diese Berufe wenig ange­
sehen waren,“ und dass man in Folge dessen die Leute, die sich
durch ihre Ausübung ernährten, höchst wahrscheinlich ausserhalb
der Stadt zu wohnen nöthigte: sowohl von dem Tänzer wie von
dem Trommler, die sich zu einem Fest nach Benares begeben,
wird berichtet, dass sie in einem Dorf nieht weit von der Stadt
entfernt wohnten, Trotzdem fehlten diesen Künstlern, in älter
Zeit wenigstens, alle Vorbedingungen zur Bildung einer Kaste:
weder das Gefühl der Racengeineinsehaft — ein Moment, das
bei der Bildung der verachteten Kasten von grosser Bedeutung

Nesfield, Ca^te S y s t e m ' 6.


Kil.stenlosc- Berufe. 193

frcwcscn ist — noch das Hedürfniss der änssefen Oi'g;aiiisation


koiiiife ilincn zu einem engeren ZnsanunenschrusiPV^eriyilalsuiig,
geben; vielmehr durch iheea»Beruf zu,unstätem.’tJB?ierwand^ern
gezwungen, wies sie die Noth Jes Lebens darauf an au6h ‘andere
Erwerbsquellen aufzusuchen, avo sich ihnen Gelegenheit dazu bot.
_____ Viflbirli wild aicli iLas Tiahen snlchtir fahremlnt Grsrllr.n
in ähnlicher Weise abgespielt haben, wie es uns im Tittira Jätaka
(III. 541) beschrieben wird: '
„Er hat (als Lastträger der Kaufleute) das Kälinga-Eeich
durchwandert, er hat Handel getrieben, mit dem Stock in der
Hand hat er auf der Landstrasse') gelegen. Mit Tänzern ist
er umhergezogen, mit .Jägern, auch hat er mit Stöcken ge­
kämpft mitten in der Versammlung.
Er hat Vögel gefangen, hat (Getreide) mit dem älhaJca-
Maass gemessen, er hat (beim Würfelspiel den Falschspielern)
die Würfel bei Seite geschafft, er hat die Moralvorschriften
überschritten ^), er hat um Mitternacht das Blut (der Bestraften)
zum Stehen gebracht®), seine Hände sind verbrannt vom Ent-
gegennchmen heisser Speisen (beim Betteln).“
Hier wird' uns in der Kürze ein Bild von dem Leben eines
indischen Landstreichers und von der Sphäre, in der sich sein
bewegtes Schicksal abspielt, entworfepj;^ Tänzer, Jäger, Stoek-
kämpfer, Spieler, das ist die Gesellschaft, in der sich der Aben­
teurer Zgit seines Lebens ümhergetrieben hat, um schliesslich,
nachdem er alle möglichen Gevrerbe versucht hat, als betrügerischer
Asket (dufthatäpasa) vom Bettel sein Leben zu fristen.
Obwohl sesshafter als dieses fahrende Volk, scheinen doch
auch die ländlichen Berufe der Hirten, Jäger und Fischer, da sie

') sankupatha? wörtlich; „ein mit Pflöcken versehener Pfad“.


2) samyamo abbhatUo wird vom Commentator erklärt mit den
Worten: jtvikavuttim nissdya pabbajanten' eva stlasamyamo atikkanto,
„indem er um des Lebensunterhalts willen den hauslosen Stand ergriff,
hat er die Moralvorschriften überschritten“.
®) abbühitampupphakam, addharattaiy. Der Commentator fügt er­
läuternd hinzu: „U« des Erwerbs willen hat er Verbrecher, denen
Hände und Püsse abgeschnitten waren, in einer Halle untergebracht
und hat dann, um Mitternacht dorthin zurückkehrend, das aus den
Wunden hervorströmende Blut durch kundaka (das rothe Pulver, das
sich am Reiskorn unter der Hüfse beendet) und Rauch zum Stehen
gebracht.“
13
194 11. Kapitel.

der Natur ihres Gewerbes entsprechend mehr auf ein Einzelleben


angewiesen sind, in alter Zeit der Gliederung nach Kasten nicht
unterworfen gewesen zu sein. Nur wenn wir sie in grösserer An­
zahl in der Stadt oäev zu einer Dorfgemeinschaft vereinigt antreffen,
können wir das Vorhandensein ähnlicher Organisationen wie z. II.
bei den Handwerkern voraussetzen. In einer Hafenstadt {patta-
nagäma. IV. 137) tritt der Sohn eines Aeltesten unter den Fischern
{niyyämakajetthaka) nach dem Tode seines Vaters an dessen Stelle,
erblindet aber später und begiebt sich, da er das Gewerbe eines
Fischers nicht mehr austiben kann, in den Dienst des Königs,
„obwohl er“, wie es an der betreffenden Stelle des Suppäraka
Jätaka heisst, „der Fischerältesle war.“
Bemerkenswerth als ein Beispiel dafür, dass die für das
heutige sociale Leben Indiens so charakteristische weitgehende
Arbeitstheilung schon alten Datums ist, scheinen mir die ver­
schiedenen Bezeichnungen für F i s c h e r zu sein, die sich zum
Theil mit den Namen moderner Fischerkasten decken und darauf
hindeuten, dass sich schon damals innerhalb des in seiner Thätig-
keit eng begrenzten Berufes der Fischer besondere Zweige bildeten.
So werden die mit Netz und Körben {jälakuminädtni JcMpitvä
maccJie ganhanti. I. .427) arbeitenden Fischer Jcevatta^) genannt
(11.178,424); nach der Fischangel (balisa) heissen die angelnden
Fischer hälisika (I. 482; III. 52).
Auch bei den J ä g e n i finden wir dieses Moment der Arbeits­
theilung, das sicher bei der späteren Entwickelung der Kasten
von Einfluss gewesen ist, wieder: der dem Wild nachgehende
Jäger wird fiigaluddaTca (III. 49, 184) genannt oder einfach
luddaka', ein Vogelsteller {sakunaluddaka. II. 161) begegnet
uns im Kakkara Jätaka, ja selbst ein Wachtelfänger {vattakalud-
daka. I. 208) ist vertreten. Im Kurungamiga Jätaka (I. 173) wird
ein gämaväsiattakaluddaka erwähnt, d. h. ein im Dorfe wohnender
Jäger, der sich in ^Obstbäumen, unter denen er Spuren von Wild
entdeckt hat, ein Versteck erbaut und von dort aus die Thiere
erlegt.

1) = Skr. Kaivarta, worunter, wie wir (oben S. (!) sahen, im brah-


manischen System eine bestimmte Mischkaste verstanden wird. Kewat
ist noch heutzutage der Name einer Fischerkaste. Vgi. Nesfield, Caste
System, p. 9.
Kastenlose Berufe. 195

Weniger noch als bei den bisher behandelten kastenlosen


Berufen kann bei der dienenden Klasse von einem äusseren Zu­
sammenschluss oder gar von einer Organisation die Rede sein,
da sie sich aus allen möglichen, der Raöe und Berufsthätigkeit
nach verschiedenen Bestandtheilen der Bevölkerung zusammen­
setzte. Wer im Kampf mit den Wogen des Lebens Schiff bruch
gelitten hatte und verarmt war, musste sich auch damals noth-
gedrungen dazu verstehen — mochte seine Herkunft sein, welche
sie wollte — durch Dienste bei fremden Leuten sein Brod zu
erwerben. Wir lesen von einem armen qähapati, der sich und
seine Mutter durch Lohnarbeit {hhatim katvä. III. 325) ernährt;
er klagt, dass er nur einen oder einen halben mäsaka^) verdiene
und seine Mutter nur nothdürftig unterhalten könne. Die drei
Bralnnanentöchter des Suvannahainsa Jätaka müssen, da ihr Er­
nährer gestorben ist, in fremden Familien dienen und fristen so
kümmerlich ihr Leben {paresam hhatim katvä kicchena jtvanti,
I. 475). Natürlich bildeten diese Angehörigen vornehmer Kasten
nur einen kleinen Bruehtheil der dienenden Klasse; das Gros
stellten die Schichten der Bevölkerung, in denen der Beruf eines
L o h n a r b e i t e r s ebenso erblich war wie die damit verbundene
Armuth. Der in einer armen Familie (daliddakula) wiederge­
borene Bodhisatta des Kummäsapinda Jätaka arbeitet, als er heran­
gewachsen ist, gegen' Lohn bei einem setthi und erwirbt sich so
seinen Unterhalt (III. 406. Aehnlich III. 444). Die Bezahlung,
die den Tagelöhnern zu Theil wurde, scheint nach den Jätaka
in der Regel so kärglich gewesen zu sein, dass sie kaum zur
Bestreitung des Lebensunterhalts ausreichte. Wie der gahapati
durch seine Lohnarbeit nicht mehr als einen oder’ einen halben
mäsaka verdient, so wird auch von einem hhataka, der sich durch
Wassertragen (udakahhatim katvä. III. 446) ernährt, .gesagt, dass
er sich einen halben mäsaJea erübrigt habe. Bei einem so geringen'
Verdienst und bei der Unmöglichkeit zu irgend einem der höheren
Berufe Zutritt zu erlangen, erscheint es fast ausgeschlossen — und
dadurch erhält auch diese Klasse eine gewisse Aehnlichkeit mit
einer Kaste —, dass sich ein indischer Tagelöhner aus seiner
elenden Lage emporarbeitete: in Armuth geboren und aufge-

1) = Skr. mäshaka, eine Münze’ von geringem Werth.


196 11. Kapitel.

wachsen ertrug er sein trauriges Loos als eine NaturnothWendig­


keit, um es wiederum seinen' Kindern als einziges Erbtheil zu
hinterlassen.
Relativ günstig mochten die Lohnarbeiter gestellt sein, die
längere Zeit oder dauernd bei einem und demselben Arbeitgeber
besebäftigt waren. Jeder grössere Grundbesitzer, jeder reiche
Kaufmann hatte nach den Jätaka neben seinen Sklaven eine An­
zahl von Tagelöhnern in seinen Diensten. Den eigenen Leuten
{attano purisä), den Hörigen, denen der Brahmane im Sälike-
dära Jätaka (IV. 277) einen Theil seiner Reisfelder zur Be­
wachung übersieht, steht der bhataJea gegenüber, der für die
Bewachung Lohn (bhati) bekommt, aber auch für jeden Schaden
verantwortlich ist und etwaige Verluste nach der Schätzung
des Besitzers ersetzen muss {brähmano sälim agghäpetvä may-
ham inam Tcarissati). Im Hause des frommen BrahmaneU
Dhammapäla geben auch die Sklaven und Arbeiter [däseikamma-
Tcarä. IV. 50) Almosen, sie halten die moralischen Vorschriften
und beobachten die Fasten. Dass im Visayha Jätaka zum Be­
sitzthum eines setthi auch die Sklaven und Lohnarbeiter {däsa-
kammdkaraporisa) gerechnet werden, ist bereits (oben S. 170)
erwähnt worden. Von einem andern setthi wird in der Einleitung
zum Mayhaka Jätaka erzählt, dass er beim Anblick eines Bettel­
mönches, den er mit einem gefüllten Alinosentopf aus seinem
Hause kommen sieht, den ,Gedanken nicht unterdrücken kann:
„Wenn meine Sklaven oder Arbeiter {däsä vä kammakarä vä.
III. 300) dieses Essen erhielten, würden sie auch schwere Arbeit
verrichten; aeh, das ist wahrlich ein Verlust für mich.“
Nach dbm Gangamäla Jätaka wurden diese Arbeiter im.
Hause ihres Herrn verpflegt, wohnten dagegen nicht dort, sondern
begaben siet des Abends in ihre Wohnstätten {sabbe attano
attano vasanatthänäni gatä. III. 445). Vermuthlich lagen diese,
wie die Wohnungen der ärmeren Bevölkerung überhaupt, ausser­
halb der Stadt. Dc/r erwähnte Wasserträger lebt zusammen mit
einem armen Weibe, das sich ebenfalls durch Wassertragen er­
nährt, am nördlichen Thore von Benares. „Vor dem Thore
wohnend“ bedeutete anscheinend soviel wie „arm, niedrig“. „Ich
bin die Tochter eines vor dem Thor Wohnenden“ {dhitä dvära-
Kastcnlose Berufe. 197

väsino. V. 441), entgegnet im Kunäla Jätaka das arme Mädchen


dem Könige auf seine Frage, wessen Tochter sie sei.
War nun auch die Lage dieser Lohnarbeiter keineswegs _
beneidenswerth, so erfreuten sie sieh doch einer gewissen Freiheit,
da sie allem Anschein nach ihren Herrn wechseln konnten, wann
sie wollten. Gänzlich unfrei dagegen waren die Sklaven {ddsa).
Sie gehörten zur Habe des Herrn so gut wie das Vieh und waren,
jeden Rechtsschutzes bar, seiner Willkür preisgegeben.
Bei Manu (VIII. 415) werden sieben Arten von Sklaven
aufgezählt: der (im Kriege) unter einem Feldzeichen gefangene
{dhvajäJirita), der gegen Verpflegung dienende {bhakfadäsa}, der
im Hause geborene {grihaja), der gekaufte (jertta), der durch
Schenkung erhaltene {äatrima), der vom Vater ererbte {paitrika)
und der durch Bestrafung zum Sklaven gemachte (dandadäsa).
Wenn wir den bhaktadäsa als nicht eigentlich zu den Unfreien
gehörig und den dandadäsa ausnehmen, so bleiben noch fünf
Gattungen übrig, die sich, da wir den „im Hause geborenen“
und den „vom_ Vater ererbten“ einerseits und die „durch Kauf
oder Schenkung erworbenen“ andererseits als je eine Kategorie
ansehen können, auf die drei im Vinaya Pitaka (Bhikkhunivi-
bhanga, Sahghädisesa. I. 2. 1) genannten Arten von Sklaven
reduejer^n. Hier werden unterschieden: der im Hause geborene,
der für Geld gekaufte und der als Kriegsgefangener weggeführte
{däso näma antojäto dhanakkito karamaränito). Dass der bei
Manu an letzter Stelle genannte dandadäsa hier nicht mit auf­
geführt ist, muss auffallen, da wir in den Jätaka ein Beispiel
eines solchen durch Bestrafung seiner Freiheit berajibten Sklaven
antreffen. Der Dorfvorsteher (gämabhojaka) des Kulävaka Jätaka,
der die Einwohner seines Dorfes beim Könige verleumdet hat,
wird zum Verlust nicht bloss seiner Habe, sondern auch seiner
Freiheit verurtheilt: der König macht ihn zum Sklaven der Dorf­
bewohner {tan ca tesan neva däsam katvä. I. 200). Auch den
„durch Kauf erworbenen“ und den „im Hause geborenen“ Sklaven
finden wir in unserm Text vertreten. Ein Brahmane wird von
seiner liederlichen Frau, die die Arbeit im Hause nicht verrichten
zu können vorgiebt, ausgeschickt Geld zu erbetteln, damit sie
sich eine Sklavin {däsi) halten könne. Der Brahmane bettelt sich
700 kahäpana zusammen, eine Summe, die er für ausreichend
198 11. Kapitel.

hjilt, lim sich eine Sklavin oder einen Sklaven zu kaufen (alam
me ettäkam dhanam däsidäsamüläya. III. .343). Dei' betrüge­
rische, seinem Herrn entlaufene Sklave Katähaka, den wir oben
(S. 170) bereits kennen lernten, ist ein „im Hause geborener
Sklave“ ; er ist an demselben Tage wie der Sohn seines Herrn,
eines settM von Benares, geboren und wird mit ihm zusammen
grossgezogen. Im Kriege gefangene Sklaven, aus denen sich
in ältester Zeit der Stand der Sklaven vermuthlich ausschliesslich
rekrutierte, werden in den Jätaka nicht erwähnt; wenigstens ist
an den Steller; unserer Quelle, die uns von Kriegen zwischen
benachbarten Königen erzählen, von Kriegsgefangenen keine Hede,
nur von Räubern {paccantaväsino cord) wird im Cullanärada
Jätaka berichtet, dass sie ein Dorf plündern und die Bewohner
als Sklaven (karamare gähetvä. IV. 220) mit sich führen.
Bei der völligen Rechtlosigkeit der Sklaven war ihre Be­
handlung je nach der individuellen Anlage ihres Herrn sehr
versehiöden. Bisweilen wird in unserer Quelle das VerhUltniss,
worin die Sklaven zu ihrer Herrschaft standen, als ein familiäres
und die Behandlung als eine durchaus humane dargestellt. Die
Familie des im üraga Jätaka vorkoramenden brahmanischen
Ackerbauers besteht aus sechs Mitgliedern: dem Brahmanen, seiner
Frau, seinem Sohn, seiner Tochter, seiner Schwiegertoehter und
der Sklavin. „Sie alle“ — heisst es dann weiter (III. 162) —
„lebten in Eintracht und Lifebe zusammen.“ Da nun der Sohn
des Brahmanen gestorben ist und von den Angehörigen ohne
eine Thräne und ohne einen Laut der Klage verbrannt wird,
fragt der dusch solehe sittliche Kraft beunruhigte und zum Ver­
lassen seines himmlischen Wohnsitzes genöthigte Sakka auch die
Sklavin: „Tochter, in welcher Beziehung stehst du zu diesem?“
„Er war mein Herr!“ „Sicherlich hat er dich fortwährend ge­
quält und bedrüekt, darum freust du dich über seinen Tod und
weinst nieht.“ „ 0 perr, sprich nicht so, nicht sah ihm solches
ähnlich ; geduldig, liebevoll, mitleidig war der Sohn meines Herrn
und mir so lieb wie ein an der Brust grossgezogenes Kind.“
Auf einen ähnlich vertraulichen Charakter des Verkehrs zwischen
Sklavin und Herrschaft deutet auch dasNänacchanda Jätaka (II. 428)
hin: der purohita, dem vom Könige freigestellt ist sich eine
Gunst zu erbitten, fragt ausser seinen Angehörigen auch die
Kastenlose Berufe. 199

Sklavin Punnä^) mit Namen nach ihrem Wunsche, die sich, be­
scheiden wie sie ist, einen Mörser, eine Mörserkeule und ein
Sieb wünscht.
Indessen berechtigen die angeführtpn ¿eispiele nicht zu
einem Schluss auf eine besonders günstige Lage der Sklaven des
alten Indiens; andere Stellen unseres Textes reden deutlich von
einem elenden Loos der Unfreien, das häufig genug in Prügel,
Gefängniss, Brandmarkung und schlechtem Essen bestanden haben
wird. Darum fürchtet auch der Sklave Katähaka, der zusammen
mit dem Sohn des Hauses schreiben und lesen gelernt hat, und
da er auch sonst geschickt ist und zu reden weiss, das Amt eines
Waarenaufsehers (bhandägärika) versieht, er möchte dies Amt
eines Tages verlieren. „Nicht immer“ — denkt er bei sich —
„wird man mich die Geschäfte eines Waarenaufsehers besorgen
lassen; eines guten Tages wird man einen Fehler an mir be­
merken, man wird mich schlagen, einsperren, brandmarken und
mir Sklavenkost zu essen geben“ {fäletvä iandhitvä Idklchanena
anJcetvä däsaparibJiogena p i paribJiunjissanti. I. 451). Eine
Sklavin, die von ihrer Herrschaft ausgeschickt ist, um bei andern
Leuten gegen Tagelohn, den sie abliefern muss, zu arbeiten, wird,
da sie keinen Lohn mit nach Hause bringt, von ihrem Herrn
und ihrer Herrin an der Schwelle des Hauses niedergeworfen
und mit einem Strick geschlagen (I. 402).
Die Verrichtungen, die den Sklaven oblagen, waren natur-
gemäss sehr mannigfaltig und je nach der socialen Stellung des
Herrn und der Intelligenz des Sklaven verschieden. Mancher
mochte wie der Sklave Katähaka zu Dienstleistungep höherer Art
als Waarenaufseher, Schatzmeister oder Privatsekretär verwendet
werden; im Allgemeinen aber scheinen die Verrichtungen der
Sklaven niedriger Natur gewesen zu sein. Die Sklavin Pingalä
des Silavimamsa Jätaka (III. 101) muss am Abend, bevor sie
sich zum Stelldichein begeben kann, ihrer Herrschaft die Füsse

1) Wohl eine Deminutivform für pMwnamanoraiÄtt, „deren Wunsch


erfüllt ist, die zufriedene.“
udukkhalamusalan c’eva suppan ca. II. 428. Allo drei Geräth-
schaften brauchte die Sklavin oifenbar zum Zerquetschen und Sichten
von Reis. Auch die Sklavin Rohini des Rohini Jfttaka bedient sich
des Mörsers zum Zerstossen von Reis (vthipaharana. I, 248).
200 11. Kapitel.

waschen; erst als diese zur Ruhe gegangen ist, setzt sie sich auf
die Schwelle und erwartet ihren Geliebten. Ziemlich ausführlich
werden die Obliegenheiten eines Sklaven im Katähaka Jätaka
beschrieben. Der“ Sklave Katähaka, der sich, wie (oben S. 170)
bereits erzählt wurde, für einen Sohn seines Herrn ausgegeben
und die Tochter eines diesem befreundeten sefthi geheirathet hat,
hört, dass sein Herr nach der Provinz unterwegs sei, und fürchtet,
dass er seinetwegen komme. Er beschliesst ihm entgegenzugehen
und ihn dadurch zu versöhnen, dass er ihm Sklavcndienste leistet
{däsalcammam Jeatvä. I. 452). Ueberall erklärt er laut, wie wenig
Achtung andere junge Leute ihren Eltern erwiesen, indem sie
sich zur Essenszeit mit ihnen zu Tiscli setzten, statt sie zu be­
dienen; er selber brächte, wenn seine Eltern ihre Mahlzeit ein­
nähmen, die Schüsseln, herbei, stellte den Spucknapf hin, sorgte
für Getränke und stände hinter ihnen mit dem Wedel; bis zu
den gemeinsten Verrichtungen zählt er alle Dienste, die ein Sklave
seinem Herrn leisten müsse, auf {yäva mriravalanjanakäle uda-
Tcakalasam ädäya paticchannatthänagamanä sabham däsehi säini-
Icänam hattäbhakiccam, paJcäsesi. I. 453).
Der Niedrigkeit solcher Dienstleistungen entsprechend galt
der Sklave selbst einem Herrn, der ihn menschlich behandelte, für
gering. Auch die Sklavin Punnä erhält von ihrem Herrn, dem
purohita, der sie nach ihrem Wunsche fragt, das Epitheton Jamml,
„die niedrige, verächtliche“. „Sohn einer Sklavin“ {däsiputta)
war ein Schimpfwort: als im Nigrodha Jätaka (IV. 41) dem sewd-
pati gemeldet wird, sein Freund sei da, kommt er zornig herbei
und ruft: „Wer ist jener Freund? Er ist ein verückter Sohn
einer Sklavin, werft ihn hinaus!“ „Diener eines Sklavinnensohnes“
{däsiputtacefalca. I. 225) redet im Nanda Jätaka der freche Sklave
seinen Herrn an.
Trotz ihrer Niedrigkeit nahmen jedoch die Sklaven eine
andere Stellung in der indischen Gesellschaft ein als die ver­
achteten Kasten, die uns im letzten Kapitel beschäftigen sollen.
Sie konnten schon deshalb nicht wie diese für unrein gelten,
weil ihre Dienstleistungen sie fortwährend in nahe Berührung
mit ihrem Herrn brachten, dem sie beim An- und Auskleiden
und bei der Körperpflege behülflich waren, dessen Speisen sie
bereiteten und den sie bei Tische bedienten. Da sie einzeln mit
Kastenlose Berufe. 201

den Familien, zu denen sie gehörten, zusammenwohnten, fehlte


ihnen die lokale Abgeschlossenheit und der äussere Zusammen­
hang der verachteten Kasten; sie bildeten in Folge dessen so
wenig eine „Kaste“, wie etwa die Sklaven'der Griechen und
Römer, bei denen wir dieselben Kategorien und ähnliche Ver­
hältnisse in Bezug auf Behandlung und rechtliche Stellung wieder­
finden. Auch darin glichen die indischen Sklaven denen des
klassischen Alterthums, dass sie unter ümständen ihre Freiheit
erlangen konnten. Wir lesen von solchen „Freigelassenen“ im
Sona-Nanda Jätaka: als der reiche Brahmane der Welt entsagt,
verschenkt er sein Vermögen und lässt seine Sklaven frei {däsa-
janam bhujissam katvä. V. 313). Freilich ist nach Manu (VlII. 414)
ein Südra, auch wenn er von seinem Herrn freigelassen wird, von
seinem Sklavenstande nicht erlöst: „denn was ihm von Natur
angeboren ist, wer kann das von ihm abstreifen?“ Doch ist die
hier ausgesprochene Anschauung nur eine Consequenz des brah-
manischen Systems, die in der Praxis nicht viel zu bedeuten
hatte. In Wirklichkeit wird sich ein Freigelassener vemiutblich
— Belege dafür lassen sich allerdings aus den Jätaka nicht
anführen — entweder als Tagelöhner verdungen oder irgend
einen anderen Beruf, zu dem er die Mittel oder das Geschick
besass, ergriifen haben.

12. Kapitel,
Die verachteten Kasten.
Wiederholt haben wir uns schon bei unsern bisherigen Dar­
legungen innerhalb der Grenzen eines Gebiets bewegt, das nach
brahmanischer Theorie die eingeborene Bevölkerung umfasst und
durch die Sclwanke der niehtarischen Geburt eingeschlossen und
von der übrigen Gesellschaft abgesondert wird. Vergebens sehen
wir uns in dem hellen Lichte, das die Jätaka über das wirkliche
Leben des alten Indiens verbreiten, nach einer solchen die ge­
summte arische von der gesammten nichtarischen Bevölkerung
trennenden Scheidungsgrenze um; von dem Vorkommen des Wortes
202 12. Kapitel.

Sudda = Skr. Südra in theoretischen Erörterungen abgesehen


deutet nichts auf die reale Existenz einer vierten Kaste der
iSüdra. Wohl haben wir für die ersten auf die arische ,Ein-
vvanderung folgenden Zeiten eine Absonderung der dunkelfai’bigcn
Eingeborenen von ihren hellfarbigen Besiegern anzunehmen; sie
wird bezeugt durch die Gegenüberstellung von ärya varna und
däsa varna im Veda. Aber schon frühzeitig wird — und zwar je
weiter nach den Grenzgebieten der arischen Kultursphäre zu, um
so mehr — eine Vermischung mit den einheimischen Völkerschaften
eingetreteii sein; ja es scheint mir keineswegs ausgemacht, ob
nicht in den am weitesten nach Osten gelegenen Ländern, speciell
in den Gebieten, wo sich der Buddhismus zuerst erhob, im Kosala-
und Magadha-Lande, der Gegensatz zwischen den arischen Siegern
und den zu Sklavendiensten verwendeten Besiegten überhaupt in
Wegfall kam; manche der nichtarischen Stämme scheinen ihre
politische Selbständigkeit bewahrt und sieh nur der höheren
ariseben Kultur durch Annahme von Sprache und Sitte unter­
worfen zu haben. Wir sind unter dem Einfluss der brahmanischen
Theorie zu sehr daran gewöhnt in den Aboriginern des alten
Indiens ei ne grosse Masse, die unterworfenen Südra, zu sehen.
Sicher ist diese im brahmanischen System auf alle nichtarischen
Inder übertragene Bezeichnung hergenommen von dem Namen
nur eines einzelnen unter den zahllosen einheimischen Stämmen,
die in ethnischer und kultureller Hinsicht von einander nicht
minder verschieden waren als die Träger der neuen Kultur, die
vom Nordwesten her die Gangesebeue überfluthete, von ihnen.
Unter diesen zahlreichen Stämmen standen einige offenbar
auf einer besonders niedrigen Kulturstufe. Wie die wilden Jäger­
stämme des Himälaya sieh schon vor der arischen Einwanderung
durch ihr Aeusseres, ihre unentwickelte Sprache, ihre Nahrungs­
gewohnheiten von einer weiter fortgeschrittenen Bevölkerung
der Ebene unterschieden haben werden, so verhinderte auch später
ihre Niedrigkeit eiiie Vermischung mit den höher entwickelten
Ariern und bewahrte sie in ihrer Stammeseigenthümlichkeit bis
auf den heutigen Tag. Noch heute sind sie nicht über die ersten
Anfänge der Kultur hinausgekommen; unfähig zu andauernder
Arbeit führen sie ein wanderndes Leben und ernähren sich zum
grossen Theil von den Thieren, Wurz(?ln und Früchten, die ihnen
Die verachteten Kasten. 203

die Natur freiwillig darbietet*); wo sie ihre Wohnsitze unter der


kultivierteren Bevölkerung aufschlagcn, werden sie gezwungen
ausserhalb der Stadt abgesondert zu wohnen und durch die
niedrigsten Verrichtungen ihr Leben zu fristfen. Es sind • die
Stämme, von denen es bei Manu (X. 50) heisst:
„Unter wohlbekannten Bäumen und an Leichenstätten, auf
Bergen und in Hainen sollen sie wohnen, kenntlich (an be­
stimmten Merkmalen) und von den ihnen eigenthümlichen Be­
schäftigungen lebend“ .
Auch diese Stämme galten und gelten noch heute dem Inder
als Kasten, und zwar werden sie in der brahmanischen Theorie
zu den niedrigsten Mischkasten gerechnet. Was ihnen in der
That schon in alter Zeit das Aussehen einer Kaste verleiht, ist
ihre lokale Abgeschlossenheit, ihr Zusammenwohnen ausserhalb
der übrigen Gesellschaft, die wegen ihrer Niedrigkeit die Be­
rührung mit ihnen meidet, und ihr verachtetes Gewerbe, das sich
in den Familien forterbt. Von den höheren Kasten unterschei­
den sie sich dadurch, dass ihre Absonderung eine unfreiwillige
ist; die Schranken, die sie umgeben und ein Hinaustreten aus
ihrem engbegrenzten Berufe sowohl wie eine Vermischung durch
Heirath mit Höherstehenden verhindern, sind nicht von ihnen
selber errichtet, sondern ihnen von ihren Besiegern aufgezwungen
worden.
Von diesen niedrigen Stämmen treffen wir eine Anzahl auch
in den Jätaka wieder: so vor allem die Candäla, einen Volksstamm,
der noch heutzutage gerade im nordöstlichen Indien, dem Schau­
platz unserer Erzählungen, besonders in Bengalen, in grosser
Anzahl vertreten ist^). In den Augen der Inder hat der Candäla
von jeher als der Inbegriff aller Niedrigkeit und Verworfenheit
gegolten:
„Aber die Wohnungen der Candäla — heisst es bei
Manu (X. 51 ff.) — sollen ausserhalb des Dorfes liegen, ihre
Kleidung sollen sein die Gewänder der Toten, ihre Nahrung
sollen sie aus zerbrochenen Gefässen essen; schwarzes Eisen

*) Nesfleld, Caste System, p. 6; Peschei, Völkerkunde, 5. Aufl.,


S. 444.
Schlagintweit, Indien in Wort und Bild. 2. Auf). Bd. 1, S. 216:
„Ueber eine Million dieser Leute sitzt östlich von Calcutta hinüber bis
zum Grenzgebirge gegen Birma“.
204 12. Kapitel.

soll ihr Schmuck sein und stets sollen sic umherwandern von
Ort zu Ort.
Ein Mann, der eine religiöse Pflicht erfüllt, soll nicht
Verkehr mit ihnen suchen; ihre Geschäfte sollen sie unter
sich abmachen und ihre Heirathen mit ihresgleichen schliessen,
Ihre Nahrung soll ihnen von andern gegeben werden als
einem Arier in einem zerbrochenen Gefässe; in der Nacht
sollen sie sich nicht in den Dörfern und in den Städten um­
hertreiben.
Bei Tage mögen sie ihrem Geschäft nachgehen, gezeichnet
auf Befehl des Königs; den Leichnam jemandes, der keine
Verwandtic hat, sollen sie aus dem Hause fortschaflfen, so will
es die feststehende Eegel.
Die Verbrecher sollen sie töten dem Gesetze gemäss auf
Befehl des Königs; die Kleider der Verbrecher, ihre Betten
und Schmuckgegenstände mögen sie für sich behalten.“
Die Verachtung, mit der die Verfasser der Gesetzbücher
als Brahmanen auf den niedrigen Volksstamm herabsahen, und
das Bestreben ihn durch Gesetzesvorschriften in seiner Niedrigkeit
festziihalten, mag sie veranlasst haben die Farben zu dem Bilde,
das sie von den Candäla entwarfen, absichtlich düster zu wählen;
indessen zeigen die Jätaka, dass die Wirklichkeit nicht viel hinter
der priesterlichen Theorie zurückblieb. '
Die Candäla unseres Textes wohnen ausserhalb der Stadt
{baliinagare. IV. 376) in einem Dorf {candälagämaha,. IV. 200,
390) für sich*). Zwei Gandäla-^x'M&i', die auf der Candäla-
Flöte zu blasen verstehen, müssen ihre Kunst ausserhalb der
Stadtthore zeigen; der eine spielt am nördlichen, der andere am
östlichen Thore.
Für die verachtete Stellung der Candäla haben wir bereits
in einem früheren Kapitel (S. 26 ff.) Beispiele angeführt; wir
sahen, , wie der Genuss der von ihnen nachgelassenen Speise.
{catidälucchitthabhatta) für den Angehörigen der Brahmanen-
kaste die Ausstospung ans seiner Kaste zur Folge hatte*), wir

0 Das im Citta-Sambhüta Jataka vor die Thore von Ujjeni, also


nach dem Westen Indiens verlegte Candäla-Dorf wird wohl nur in der
Phantasie des Erzählers existiert haben, der die Verhältnisse seiner
engeren Heimath auf das ganze Indien übertrug.
*) Dass die von einem Candäla übrig gelassene Speise verun­
reinigt, ist nicht etwa bloss brahmanisehe Anschauung. In der Ein-
Die verachteten Kasten. 205

sahen ferner, wie der Wind, der den Körper eines Candäla
berührt hat, für verunreinigend galt, und wie selbst der blosse
Anblick eines solchen Elenden hinreichte, um bei einem Höher­
stehenden das Gefühl der Verunreinigung; hervorzurufen. „Ver­
achtet wie ein Candäla'’'' ist zu einer spfichwörtliehen Redensart
geworden. Der jungen Löwin, welcher ein Schakal einen Heiraths-
antrag gemacht hat, werden im Sigäla Jdtaka die Worte in den
Mund gelegt: „Dieser Schakal gilt unter den Vierfüsslern als
niedrig und erbärmlich, einem Candäla ähnlich {Mno patikuttho
candälasadiso. II. 6), wir selber aber sind geachtet wie Ange­
hörige der höchsten königlichen Familien. Dieser redet zu mir
unanständige und unpassende Worte; was soll ich, nachdem ich
solche Redensarten angehört habe, mit dem lieben anfangen, ich
will den Athem anhalten und sterben.“ Die Bezeichnung Candäla
gilt als ein Schimpfwort, mit dem beispielsweise ein Brahmane
seine ehebrecherische Frau anredet {päpacandäli. IV. 246).
Von der bei Manu erwähnten „Kennzeichnung auf Befehl
des Königs“ erfahren wir aus uiiserm Texte nichts, doch scheinen
sich auch nach den Jätaka die Candäla schon äusserlich als
solche durch ihre Kleidung kenntlich gemacht zu haben: „Bekleidet
mit einem schlechten Untergewand von rother Farbe, um das
ein Gürtel geschlungen ist, darüber ein schmutziges Obergewand,
mit einem irdenen Gefäss in der Hand“, so wird uns im Mä-
tahga Jätaka (IV. 3^9) das Acusscre eines Candäla beschrieben.
Auch durch ihre Sprache unterschieden sich anscheinend
die Candäla von der übrigen Bevölkerung. Dem Alleinwohnen,
der völligen Abgeschlossenheit wird es zuzusehreiben sein, dass
sie sich inmitten einer arische Dialekte redenden* Bevölkerung
auch in sprachlicher Hinsicht ihre Stammeseigeiithümlichkeit be­
wahrten. Im Citta-Sambhöta Jätaka wird erzählt, wie sich zwei
Candäla als Brahmanen verkleidet nach Takkasilä begehen und
hier studieren, später aber, als sich der eine von ihnen bei Ge­
legenheit eines hrähmanaväcanaka durch einen heissen Kloss

leitung zum Satadhamma Jätaka (II. 82) setzt Buddha den Mönchen
auseinander, dass für einen Anhcänger seiner Lehre der Genuss einer
auf ungesetzmässige Weise erlangten Nahrung gleich sei dem Essen
der von einem Candäla nachgelassene^ Speise.
206 12. Kapitel.

den Mund verbrennt, sich vergessen und an ihrer Sprache (cara-


dälabhäsä. IV. 391) erkannt werden.
Von den beiden erwälinten Flötenspielern abgesehen ent­
halten die Jätaka« selbst keine näheren Angaben über die Berufs-
thätigkeit der Candäla. Nach dem Commentar zum Silavimainsa
Jätaka sind es Leute, die sich mit dem Wegschaffen von Leich­
namen (chavachaddaka. III. 195) beschäftigen; doch ist es fraglich,
ob diese ihnen auch in der brahmanischen Theorie zugewiesene
Thätigkeit in Wirklichkeit ihre alleinige Beschäftigung ausmachte,
wenn auch ihre niedrige Kulturstufe sie von selbst von der Aus­
übung irgeiid eines höheren Berufes, selbst eines Handwerks,
ausgeschlossen zu haben scheint.
Mit den Candäla zusammen werden in den Jätaka bei der
Aufzählung der Kasten an letzter Stelle stets die Pukkusa genannt,
die Pukkasa oder Putkasa des brahmanischen Systems, wo sie
als Nachkommen eines Nishäda und einer S'wdj'a-Frau bezeichnet
werden. Auch diese Pukkusa waren höchst wahrscheinlich ein
nichtarischer, auf tiefer Stufe stehender Völksstamm. Nach dem
Commentar zum Silavimamsa Jätaka sind darunter Leute zu
verstehen, die sich aus dem Wegschaffen von Blumen {puppha
chaddaka, III. .195) ein Gewerbe machen; da jedoch bei Manu
als ihre Beschäftigung das Fangen und Töten von böhlenbe­
wohnenden Thieren angegeben wird, so glaube ich nicht, dass
die Pukkusa eine besondere Berufsklasse bildeten, sondern ein
Volksstamm waren, der sich in der Regel von der Jagd ernährte
und nur gelegentlich zu schmutzigen Verrichtungen wie dem
Reinigen der Tempel und Paläste zugelassen wurde B.
Zweifellos einen nichtarischen, in wildem Zustande lebenden
Eingeborenenstamm haben wir in den Nesäda zu gehen, den
Nishäda oder Naishäda der brahmanischen Kastentheorie. Sie
gelten im System als Nachkommen eines Brahmanen und einer

1) Zu diesen J'ukkusa gehörte offenbar auch der Aelteste Sunita


vor seinem Uebertritt zum Mönchsthum, der in den Theragäthä von
sich sagt: „Aus niederem Geschlecht bin ich entstammt, ich war arm
und dürftig. Niedrig war das Werk, das ich that, die verwelkten
Blumen (aus den Tempeln und Palästen) wegzuräumen. Ich war ver­
achtet vor den Menschen, gering angesehen und gescholten.“ — Vgl.
Oldenberg, Buddha, S. 159 Anm.
Die verachteten Kasten. 207

Stídrá] ihre Beschäftigung besteht nach Manu (X. 48; im Töten


von Fischen. Da auch nach den Jataka die Nesäda von der
Jagd lebten, so können wir annehmen, dass Fischerei und Jagd
ihre ausschliesslichen Erwerbsquellen bildeten. Schon durch diese
ihre Berufsthätigkeit waren sie der allgemeinen Verachtung preisge­
geben; denn das Gewerbe eines Fischers oder Jägers, das an sich die
früheste und niedrigste Entwicklungsstufe der menschlichen Kultur
darstellt, konnte in Indien schon aus dem Grunde zu keinem
Ansehen gelangen, weil es nothwendigerweise das Töten eines
lebenden Wesens mit sich brachte. Verschiedentlich wird in den
Jätaka auf die verachtete Stellung des .lägers hingewiesen; es
wird erzählt, dass ein brahmanischer Jüngling nur, weih er durch
andere Künste sein Leben nicht fristen kann, den Beruf eines
Jägers ergreift (II. 200). Auch die Worte des Königs, womit er
im Rohantamiga Jätaka (IV. 422) den Jäger auffordert sein Ge­
werbe aufzugeben und ihm andere Erwerbsquellen, z. B. Ackerbau,
Handel, Verleihen von Geld empfiehlt, deuten auf die verachtete
Stellung der Jäger. Aus demselben Grunde veranlasst auch der
Sohn des settfii den luddaka, den er mitsammt seiner Familie
bei sich aufnimmt und mit dem er bis an sein Lebensende be­
freundet bleibt, sein Gewerbe aufzugeben {luddakakammato apa-
netvä. III. 51).
W ir haben oben (S. 193 f.) die Gewerbe der Jäger und Fischer
zu den Berufen gezählt, die ihrer Natur nach einer kastenartigen
Organisation widerstreben; wird indessen der an sich verachtete
Beruf von einem ganzen Stamme niedriger Race ausgeübt, so
gewinnt eine solche durch Berufs- und Stammesgemeinschaft zu­
sammengehaltene, lokal von der übrigen Bevölkerung abgesonderte
Gruppe ganz das Aussehen einer Kaste und gilt jedenfalls dem
Inder als solche. Das ist der Fall auch mit den Nesäda: zu­
sammen mit den Can^äla, Vena, Eathakära und Pukkusa
werden sie im Assaläyana Sutta*) als niedrige Kaste aufgeführt.
Verachtet und gemieden mussten sie wie die Candóla ausserhalb
der Stadt wohnen. Ein Nesäda wohnt nicht weit von der Stadt
Sakula im Mahiipsaka-Reiche in einem Wesdda-Dorfe (nagarato
1) ed. Pischel, Chemnitz 1880, p. 13,14. Ebenso heisst es im Sutta-
vibhaiiga, Päcittiya II. 2. 1: Mná näma jä ti canddlajdti venajdti ne-
sddajdti rathakdrajdti pukkusajäti, esd Mná näma jäti.
208 12. Kapitel.

avidüre ekasmim nesädagämalce. V. 337); er verkauft die Vögel,


die er in Schlingen gefangen hat, in der Stadt und erwirbt sich
so seinen Lebensunterhalt.
Auch der iiesäda des Mora Jätaka, der vom Könige be­
auftragt wird einen goldenen Pfau zu fangen, übt das Gewerbe
eines Jägers in einem nahe bei Benares belegenen Nesäda-Dorte
aus {Bäränasiyä avidüre nesädagämaväsl nesädo. II. 36). Eben­
falls in einem nur von seinen Stanimesgenossen bewohnten, nicht
weit von Benares belegenen Dorfe {Bäränasito avidüre nesäda-
gämaväsi nesddaputto. IV. 413) wohnt der Nesäda des Rohan-
tamiga Jätakla; er fängt das Wild, indem er aus Lederriemen
verfertigte Schlingen mit einem Stocke aufstellt.
Neben diesen wilden Volksstämmen, die ich, da sie in erster
Linie durch ihre Racengemeinschaft zusammengehalten wurden,
als „ethnische Kasten“ bezeichnen möchte, begegnen uns andere,
von den Indern ebenfalls zu den verachteten Kasten gerechnete
Gruppen, bei denen hauptsächlich ihre niedrige Beschäftigung
das absondernde Moment gewesen zu sein scheint, das sie im
Laufe der Zeit zu einer Kaste gestempelt hat; sie lassen sich im
Gegensatz zu den „ethnischen Kasten“ als „niedere professionelle
Kasten“ charakterisieren. Ursprünglich waren auch diese ver­
achteten Berufskasten nichts anderes als nichtarische Volksstämme,
die sich, obschon sie auf einer höheren Kulturstufe standen als die
Jäger- und Fiseherstämme, mit Erwerbszweigen befassten, deren
Ausübung die Bekanntschaft mit den Metallen und ihrer Ver­
wendung nicht voraussetzte und daher den mit Eiseninstrumenten
arbeitenden Ariern für gering galten oder gänzlich unbekannt
waren. Hierher gehören solche Thätigkeiten, wie sie noch heute
die ausschliessliche Beschäftigung der auf niedriger Stufe stehen
gebliebenen Völker bilden, die Verarbeitung von Weiden und Rohr
zu Körben, Stühlen oder Wagen, die Thätigkeit des Flechtens und
Webens, die Bearbeitung des Leders und das Anfertigen irdener
Gefässe. Nicht s(J sehr die Abneigung gegen das Handwerk
überhaupt*), sondern gegen einen Beruf, den sie von niedrigen

*) Senart, Les Castes dans l’Inde^ p. 23Ö: „Nirgends haben die


Arier im Alterthum grosse Vorliebe für das Handwerk gezeigt. Die
Griechen und Römer überliessenf es Sklaven oder Mittelklassen, Frei­
gelassenen oder dem Hausgesinde. Da die Arier in Indien in Dörfern
Die verachteten Kasten. 209

Racen betrieben sahen, veranlasste ursprlinglieh die Arier solche


Erwerbszweige zu meiden und ihre Ausübung den einheimischen
Stämmen zu überlassen. Späterhin blieb dann der Makel des
Unreinen an dem Berufe haften, selbst , als dieser in Folge der
Racenvennischung aufgehört hatte einzelner. Stämmen Vorbehalten
zu sein, und dehnte sich im Laufe der Zeit, je mehr sich bei
steigender Civilisation die höheren Klassen von den manuellen
Beschäftigungen abwandten, auf alle möglichen Handwerke und
Berufe aus.
Solche verachteten Berufskasteii haben wir in den Vena
und RathaJcära, die an den citierten Stellen des Assaläyana Sutta
und des Suttavibhanga unter den niedrigen Kasten {htnajäti)
aufgeftthrt werden, zu sehen: es sind die Kasten der „ R o h r ­
a r b e i t e r “ .und der „ W a g e n b a u e r “. Gerade an dem Beispiel
der Vena können wir meiner Ansicht nach eine Anschauung von
der vermuthlichen Entstehung der verachteten professionellen Kasten
und einen Beweis für die Behauptung gewinnen, dass sie ursprüng­
lich nichts anderes waren als niedrige Stämme. Denn als die Arier
in die Gangesebene vordrangen und einzelne mit Ackerbau und Metall­
arbeit unbekannte Volksstämme ausschliesslich mit der Verarbeitung
von Rohr und ähnlichem beschäftigt sahen, war nichts natürlicher,
als dass, sie diese Völkerschaften nach dem Material, woraus sie
die Erzeugnisse ihrer primitiven Industrie verfertigten, benannten,
dass sie sie nach deni „Rohr“ {venu) als „Rohrarbeiter“ {vena
oder vaina) bezeichneten. In ähnlicher Weise werden sie einen
andern Stamm, der ein besonderes Geschick im Anfertigen von

sassen, wo anfangs nur Ackerbau getrieben wurde, waren sie hier


noch weniger als anderswo geneigt zum Handwerk zu greifen. Dies
musste im Allgemeinen das Loos entweder der Urbevölkerung oder
derjenigen Bevölkerungsschichten bleiben, die ihre Barstardabkunft
oder ihr verdächtiger Ursprung auf dieselbe Stufe stellte.“ Der
hier ausgesprochenen Ansicht von einer den Ariern eigenthümlichen
Abneigung gegen das Handwerk steht entgegen, dass die Zeit der
homerischen und hesiodischen Gedichte von einer Verachtung der Er-
werbsthätigkeit keine Spur aufweist. Bei Homer fallen eine Menge
Thätigkeiten, die später berufsmässig ausgeübt wurden, durchaus den
Freien anheim, ja selbst die Vornehmen schämen sich derselben nicht.
Vgl. K. F. Herrmann’s Lehrbuch der griechischen Antiquitäten^ Bd. 4.
3. Aufl., S. 389 f.
14
210 12. Kapitel.

Wagen besass, nach diesem seinem hauptsächlichsten Industrie­


produkt die Wagenbauer {rathakärä) genannt haben. Dass diese
beiden Berufszweige, das Verarbeiten des Rohrs und das Bauen
von Wagen, noch lange über Buddha’s Zeit hinaus besonderen
Stämmen überlassen waren, scheint mir aus der citierten Stelle
des Suttavibhaiiga (Päcittiya II. 2. 1) hervorzugehen, wo die Vena
und Rathakära zusammen mit den Candäla, Nesäda und Puk-
kusa als „Kaste“ (jäti) bezeichnet werden, und nicht mit unter
den niedrigen Gewerben (Jiinasippa) aufgeführt sind, als welche
nachher genannt werden: das Gewerbe des Korbmachers, des
Töpfers, des Webers, des Lederarbeiters, des Barbiers {Mnam
näma sippam nalakärasippam kumbhakärasippam pesakära-
sippam cammakärasippam nahäpitasippam). Dieser Unterschied
zwischen Kaste (Jäti) und Gewerbe {sippa) hat sich allmählich
mehr und mehr vermischt und ist in neuerer Zeit, wo die
beiden Begriffe, für das Bewusstsein des Inders wenigstens, in
einander übergegangen sind, fast gänzlich in Wegfall gerathen.
Einzelne von den genannten niedrigen professionellen Kasten
sind auch in den Jätaka vertreten; so zunächst die Vetia, die im
Kusa Jätaka (II. 306) hinsichtlich ihrer Niedrigkeit mit den Candäla
auf eine Stufe gestellt werden. Die Königin schilt ihre Schwieger­
tochter mit den Worten: „Eine Veni bist du oder eine Candäli,
dein Geschlecht schändend; wie kannst du, dem Hause der Madda
entsprossen, deinen Gatten zu einem Sklaven herabwürdigen!“
Der Commentator erklärt veni mit tacchikä^), ,,Frau eines Zimmer­
manns“, umschreibt also die verachtete Kaste der „Rohrarbeiter“
durch eine andere ebenfalls niedrige Berufskaste, nämlich die
der tacchika'oAer „Zimmerleute“. Alle die Handwerker, deren
Beschäftigung in der Verarbeitung des Holzes bestand, die
W a g e n b a u e r (rathakära), die T i s c h l e r und Z i m m e rl e u te
(vaddhäkijtacchika) galten offenbar in buddhistischer Zeit als niedrig,
so dass die oben S. 160 ausgesprochene Vermuthung, ihr Allein­
wohnen vor den Thoren der Stadt in einem Dorf für sich sei
der Niedrigkeit ihres Berufs zuzuschreiben, gerechtfertigt erscheint.
Immerhin aber werden sie, weil ihre Thätigkeit ohne die An-
1) = Skr. takshakä. Im Commentar des Maliidhara zur VAjasa-
neyi SanhitA (I. 18) -wird der tajcshmi als unrein {a^uddha) und von
niedriger Kaste {ntcajäti) bezeichnet. ^
t)ie verachteten Kasten. 211

Wendung von Werkzeugen nicht denkbar ist, schon d a m a l s a u f


einem höheren Niveau der socialen Geltung gestanden haben als
beispielsweise die Rohrarbeiter, die das Material, ohne es viel zu
bearbeiten, so verwendeten, wie sie es Vorfanden.
Ihrer Thätigkeit nach verwandt mit den vena und wie
diese gering geachtet sind die beiden im Takkäriya Jätaka
(IV. 251) auftretenden Handwerker, nämlich der K o r b m a c h e r
(nalakära) und der F l ö t e n m a c h e r {velukära)\ letztere, die velu-
Tcära oder venukära werden, wie wir (oben S. 56 Anm.) sahen, im
Lalita Vistara zu den Kasten gerechnet, in denen ein Bodhisatta
nicht wiedergeboren wird.
Da dieKunst desWehers (pesakärasippa), die einen ähnlichen
Proeess darstellt wie das Flechten von Rohr und Stroh zu Matten
und Körben ^), ursprünglich vermuthlich ebenfalls vorwiegend von
den Aboriginern ausgeübt wurde, so nahm auch der W e b e r in
der Gesellschaft des alten Indiens eine niedrige Stellung ein; im
Bhimasena Jätaka nennt der brahmanische Bogenschütze das
Handwerk eines Webers itantaväya) ein elendes, niedriges Gewerbe
{lämakakarAma. I. 356).
Als letzter der verachteten Berufe wird im Suttavibbanga
das Gewerbe eines B a r b i e r s {nahäpitasippa) aufgezählt. Bei
diesem Geschäfte brauchen wir uns nach einem in irgendwelchen
ethnischen Verhältnissen liegenden Grunde für seine Niedrigkeit
nicht umzusehen: die damit verbundenen, zum Theil unsauberen
Verrichtungen verweisen den Barbier von selbst auf eine tiefe
Stufe und stellen ihn ungefähr in eine Linie mit den tempel­
reinigenden Pukkusa^).
In der Einleitung zum Sigäla Jätaka wird erzählt, wie sich

1) Heutzutage nimmt die Kaste der Tiscliler oder Barhai ungefähr


den gleichen socialen Rang ein wie die Ackerbau treibende Kaste der
Kurmi. Nesfield, Caste System, p. 28.
Siehe ebenda, p. 22 f.
*_) Der moderne Barbier oder Näpit nimmt eine höhere Stellung
ein, da er bei allen Familienereignissen wie Geburt, Hochzeit und
Begräbniss eine grosse Rolle spielt. Er dient den angesehenen Kasten
als Heirathsvermittler und fungiert bei der Hochzeitsccremonie als
Gehülfe des Brahmanen oder übernimmt wohl gar, bei niederen Kasten,
die einen Brahmanen nicht bezahlen können, selbst das Amt des
Priesters. Siehe ebenda, p. 42.
212 12. Kapitel.

. der in Vesäli wohnende Sohn eines Barbiers (nahäpitaputta. II. 5)


in eine Licchavi-Prinzessin verliebt und seinem Vater erklärt, dass
er sterben würde, wenn er sie nieht zur Frau bekäme. Der
Vater antwortet ihm: „Mein Sohn, riehte deine Wünsehe nicht-
auf unmögliehe Dinge; du bist der Sohn eines Barbiers und von
niedriger Kaste {Mnajacca), die Licehavi-Prinzessin ist als die
Toehter eines IcJiattiya von hoher Abstammung (jätisampanna)
und keine passende Parthie für dich. Ich will dir ein anderes
Mädchen aussuchen, das der Kaste und Familie nach zu dir
passt.“
Einem' weiteren Beispiel für das geringe Ansehen, dessen
sich der Barbier erfreute, sind wir bereits bei einer anderen Ge­
legenheit (oben S. 54) begegnet: die Mutter des Königs Brahma-
datta bezeichnet den Asketen Gaiigamäla, einen früheren Barbier,
als einen „aus niedriger Kaste stammenden, schmutzreinigenden
Sohn eines Barbiers“ {htnajacco malamajjano nahäpitaputto. III.
452) und fügt dann den Vers hinzu:
„Durch Askese geben sie auf ihr schlechtes Gewerbe,
durch Askese ihren Stand -als Barbier oder Töpfer ; durch
Askese überwindend, o Gaiigamäla, redest du jetzt (meinen
Sohn) mit seinem Namen Brahmadatta an.“

Schluss.

Wir sind mit unsera Betrachtungen auf den untersten


Sprossen der socialen Stufenleiter angelangt. Seit den Tagen
Bemardin de St. Pierre’s hat man nicht aufgehört das Loos der
verachteten Kasten Indiens zu beklagen und die Verantwortung
für ihre traurige Lage den Priestern in die Schuhe zu schieben:
man spricht auch ^heute noch viel von einem Alp, der von Alters
her in Folge der Kastenordnung auf dem indischen Volke laste,
und pflegt das Kastenwesen als ein künstliches Pi odukt priester-
licher Selbstsucht hinzüstellen. Europäische Reisende haben) als
sie uns zuerst die Kenntniss^ des modernen Indiens vermittelten,
die Unfreiheit und Niedrigkeit der Parias und die starre Gliederung
Schluss. 213

der iudiscben Gesellschaft überhaupt zum Gegenstand gefühlvoller


Erwägungen gemacht, und seitdem man in der hrahmanischen
Literatur eine einseitige Darstellung der socialen Verhältnisse des
alten Indiens kennen gelernt hatte, glaubte Haan, da man die
Theorie für Wahrheit nahm, hier den Schlüssel für die Entstehung
und die Entwickelung des Kastenwesens gefunden zu haben.
Das Bild, welches wir auf Grund unserer volksthümlichen
Quelle von den gesellschaftlichen Zuständen, wie sie im Osten
Indiens etwa zu Buddha’s Zeit geherrscht haben mögen, entwerfen
konnten, bietet meines Erachtens weder zu einer besonders senti­
mentalen Betrachtungsweise Anlass, noch rechtfertigt es die An­
sicht, dass die Kasten von den Priestern zur Begründung und
Befestigung einer hierarchischen Gesellschaftsordnung erfunden
seien. Der politische Einfluss der Brahmanen trat, wenigstens
in den östlichen Ländern, völlig zurück gegenüber dem Ansehen
und der Macht der herrschenden Klasse, die, von einzelnen Fällen
abgesehen, etwaigen hrahmanischen Herrsebergelüsten keinen
allzugrossen Spielraum gestattete; selbst von einem intellektuellen
Uebergewicht der Brahmanen kann für die Zeit und die Gegenden,
womit wir es zu thun hatten, nicht gesprochen werden, denn
auch auf geistigem Gebiete machten andere Klassen, namentlich
die regierenden Fürstengeschlechter, der verweltlichten Brahmanen-
kaste-den Vorrang- streitig. Was die Lage der niederen Volks­
schichten betrifft, so war sie nicht besser, aber auch nicht
schlechter als sie unter gleichen Bedingungen zu sein pflegt:
eingeborene, auf niedriger Kulturstufe stehende Volksstämme sind
von ihren höher kultivierten Besiegern zu allen Zeiten und in
allen Ländern unterdrückt und zu Sklavendienstin verwendet
worden; auch ähnliche Gegensätze zwischen ungeheurem Reich­
thum auf der einen und kläglicher Armuth auf der andern Seite
ti’effen wir überall an, wo eine höher veranlagte Eace ihre üeber-
legenheit auch in wirthschaftlicher Beziehung auszunutzen ver­
standen hat.
Die sociale Gliederung des alten Indiens, die uns in den
hrahmanischen Gesetzbüchern, wo sie in ein unabänderliches
System gebracht ist, als absonderlich, ja als ungeheuerlich er­
scheint, zeigt sich in Wirklichkeit als die folgerechte Entwickelung
der durch ethnische und kulturelle‘Unterschiede gegebenen Prä-
214 Schluss.

missen. An Stelle der vier streng isolierten Kasten des brah-


manischen Systems und der aus ihrer Verbindung hervorge­
gangenen Mischkasten bemerken wir eine Menge ihrer Natur nach
höchst verschiedener socialer Gruppen, die sich grösstentheils nicht
eigentlich als „Kasten“ bezeichnen lassen, in denen wir aber die ersten
Keime und Ansätze zu der modernen Kastenordnung erkennen können.
Eine Kaste im Sinne ihrer eigenen Theorie bilden nur die Brah-
manen; andere Gruppen wie die herrschende Klasse der TcTiattiya,
der Stand der königlichen Beamten, die voraehmen bürgerlichen
Familien haben einzelne Züge mit der jä ti der Brahmanen gemein,
können jedoeh nicht wie diese auf die Bezeichnung „Kaste“ An­
spruch erheben, weil ihnen die wesentlichen Merkmale einer
solchen fehlen; dasselbe gilt von den übrigen jäti, die sich aus
der grossen Masse des Volks, zum Theil scharf umgrenzt, hervor­
heben, den Gilden der Kaufleute und Handwerker, den niedrigen
Berufszweigen und denverachteten und gemiedenen Volksstämmen.
Alle diese jä ti — und dadurch erhält auch die damalige Gesell­
schaft Indiens ihr ganz eigenthümliches, specifisch indisches Ge­
präge — sind erblich, und ein Hinaustreten aus dem durch die
Geburt fest bestimmten Kreise ist für den Einzelnen der Regel
nach unmöglich.
So wie sie uns in den Jataka geschildert werden, haben
sich die socialen Zustände wahrscheinlich noch lange über Buddha s
Zeit hinaus fast unverändert erhalten. Als ungefähr zweihundert
Jahre nach Buddha’s Tode der griechische Gesandte Megasthencs
am Hofe des Candragupta in Pätaliputra weilte, fand er offenbar
ähnliche Verhältnisse vor. Die auf ihn zurückgehenden griechi­
schen Berichte enthalten eine Schilderung der damaligen indischen
Gesellschaft, die sich zwar nicht völlig mit den Thatsachen deckt,
die wir unserer Quelle entnehmen konnten, sich aber doch weit
eher mit diesen in Uebereinstimmung bringen lässt als mit dem
brahmanischen System. Sie geben die Zahl der jä ti oder Klassen
(yévTi oder pepp) apf sieben an: als erstes yévo? nennen sie die
(ToepuTraí oder cpiXoöoqpoi, die, wie wir sahen, den samana und
zum Theil den irähmana unserer Quelle entsprechen; das zweite
T¿vo5, die Bauern oder yeiupTOÍ, lässt sich mit den gahapati und
Tcutumbika der Pali-Texte zusammenstellen. Unter den an dritter
Stelle genannten Hirten und‘Jägern haben wir vermuthlich die
Schluss. 215

niedrigen nichtarischen Volksstämme der Jätaka zu verstehen,


während das vierte Tevoq, das der lexviTai oder das T^vog bimioup-
YiKÖv, mit den Handwerkern unseres Textes übereinstimmt. Die übri­
gen drei T£vr|, das t^vo^ der Krieger (nokepKTxai), das der Aufseher
(eTtiOKOTTOi oder eqiopoi) und das der Rätligeber des Königs (ffop-
ßoXoi oder ouvebpoi) gehören in die Kategorie der räjabhogga, der
vonr Könige besoldeten Beamten'. Nach Aufzäldung dieser sieben
Ttvti heben die griechischen Quellen als ihr charakteristisches
Merkmal übereinstimmend hervor, dass sie keine Ehen unterein­
ander schliessen dürften, und dass es nicht gestattet sei aus einem
Tevoq in ein anderes überzutreten oder den Beruf zweier Klassen
gleichzeitig zu betreiben.
Später, im Laufe der Jahrhunderte, haben die jä ti, wie wir
sie in den Jätaka kennen lernten, unter den verschiedenartigsten
Einwirkungen fortwährende Veränderungen erfahren: die officielle
Theorie der Brahmanen, ethnische und geographische Einflüsse,
die Neigung der Inder zum Schematisieren, die Gleichsetzung der
Begriffe „Beruf“ und „Kaste“ , alles das hat auf die jä ti einge­
wirkt, sie umgestaltet und einander ihrem Wesen und ihrer
Organisation nach allmählich mehr und mehr angeglichen, bis
sie schliesslich zu den modernen Kasten wurden. Dieser Um-
wandlungsproeess ist nun keineswegs, wie man das auch heute
nocli, so oft behaupten hört, durch den Buddhismus unterbrochen,
ja nicht einmal verlangsamt worden. Buddha’s Lehre richtet
sich nicht auf eine Umgestaltung oder Verbesserung der socialen
Zustände; das weltliche Leben und seine Formen sind für den
frommen Buddhisten, der der Welt entsagt hat, gleichgültig. Er
wirft nicht einmal die Frage auf, ob die irdisch« Welt anders
sein könne, sondern nimmt sie in ihrer ganzen Unvollkommenheit
und Schlechtigkeit als etwas Unabänderliches hin. Das Schicksal
des Menschen, die äussere Gestaltung seines irdischen Daseins
ist für den Buddhisten eine unentrinnbare Folge seines Icarman,
seiner fiüheren Thaten: Reichthum oder Armuth, hohe oder
niedere Kaste hat sich der Einzelne durch seine Handlungen in
einer früheren Existenz verdient. Die menschliche Gesellschafts­
ordnung war für den Inder auch der damaligen Zeit ein Abbild
des Naturlebens und bewegte sich nach seiner Anschauung wie
dieses in ewig gleichbleibenden Bahnen: wer als Candäla wieder-
216 Schluss.

geboren war, musste — solange er nicht durch den üebertritt


zum Asketenthum aus der menschlichen Gesellschaft ausgeschieden
war — Zeit seines Lebens ein Candäla bleiben und das Loos
eines solchen tragen so gut wie beispielsweise jemand, der die
Sünden einer früheren Existenz durch die Wiedergeburt als
niedriges Thier büsste, das ganze Dasein eines solchen zu durch­
leben hatte, bis ihn der Tod in eine neue Existenz versetzte*.
Die Lehre vom Tcarman und der Wiedergeburt und die
Annahme einer unveränderlichen Gesellschaftsordnung sind eng
miteinander verknüpft und haben sich in ihrer weiteren Aus­
bildung gegenseitig beeinflusst; beide Dogmen wurzeln tief im
Bewusstsein des indischen Volks und beherrschen seine Denkweise
bis auf den heutigen Tag. Auch heute noch wirken sie ein auf
die Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens und bestimmen seine
Formen: auch die modernen Kasten sind so wenig wie die Kasten
des alten Indiens ein künstliches Produkt, sondern aus dem
indischen Volksgeiste, dessen Stempel sie an sich tragen, gleich­
sam hervorgewachsen.
Namen- und Sachregister.

Ackerbauer, brahmanische, 7 A., Asketen, 14, 15, 39 ff.


142; 144, 156 fif. Asketenthum, Uebertritt zum, 41 ff.
— die indischen, nach den grie­ — seine Ursache, 51.
chischen Berichten Pächter des Asoka, 66, 106.
Königs, 78. Aéokas Edikte, 97 A., 124 A.
.Aeltester an der Spitze der Gilden, Assaläyana, 12."
178, 182, 183. Astrolog, Wichtigkeit des modernen
— unter den Fischern, 194. A., 154 A.
— unter den Räubern, 177. Atharvaveda, 131 A.
— unter den Waldhütern, 177 A. Atula, 189.
Aerzte, 153. Aufseher der königlichen Waaren-
— brahmanische, 7 A., 141, 158. häuser, 101, 102, 177.
Ajätasattu, 89, 148. Ausstossung aus der Kaste, 31,32,
Akrobat, 190, 192. 204.
Akrobatenfamilie, 190. Avantiputta, 12. .
Ambashtha, 4 ff., 142 A. Ayogava, 5.
Ambattha, 57, 58, 136.
Ambattha, Volksstamm der, 142. Babylonisches Reich, 174.
Anäthapindika, 12, 96 A., 167. Bader, 143.
Anrede mit dem Namen und in Bàrànasi, 111, 126, 133, 208.
der zweiten Person, 54, 54 A. Barbier, 54, 210 ff.
Arbeitstheilung, weitgehende, 194. Barhai, 211 A.
Arhatschaft, 17. Bastard als Brahmane anerkannt,
Arier, ihre Abneigung gegen das 16 A.
Handwerk, 208, 208 A. Baumeister, brahmanische, 7 A.
— ihre Einwanderung in Indien, Baumwollenfelder bei Benares, 176.
8, 202. Bàverurattha, 174.
Arindama, 54, 57. Beamten, die königlichen, 91 ff.
Arjuna, 43. Benares, 13 etc.
Arrian, 41 A., 78 A., 90 A. — Handwerkerdörfer in der Nähe
Askese, 15, 151, 152. von, 181.
Asket, das Stadium des A., 125 A., Berührung verunreinigender Per­
126. sonen, 25.
— betrügerischer, A03. Besessene, von bösen Geistern, 153.
218 Namen- und Sachregister.

B esprengung des Königs durch Brahmanen, Steuerfreiheit der, 137.


den purohita, 84 ff. — als Traumdeuter, 146, 149.
B hadrakàra, 123. — Untötbarkeitder, 137.
B hàradvàja, 143. — ihre Vorrechte, 135 ff.
Bhojanasuddhika, iSS. — als Wahrsager, 147, 150.
Bimbisàra, 89, 92, 94, 96 A., 106, — die weltlichen, 138 ff.
148, 167. — — ihr Verhältniss zu den bud­
Binnenhandel, 173. dhistischen Mönchen, 161.
Binnenschifffahrt, 174. Brahmanendörfer, 118 A., 1^7 A.
Bodhisatta, 13, 49, 50, 71, 72, 85, Brahmanengeschenk, 136.
121, 128, 138 A., 139, 159, 164, Brahmanenkaste, Gegensätze in­
179, 180, 188, 190, 195. nerhalb der, 161.
Bodhisattva, ISj A., 56 A. — Superiorität der, 7, 8.
Bogen, hrahm anische A nfertiger — Verweltlichung der, 108.
von, 7 A. — ihr Zerfallen in Unterkasten,
Bogenkunde, 60. 125 A.
Bogenschützen, 186. Brahmanentöchter, arme, 195.
Boten, hrahmanische, 7 A., 141,145. Brahmarshi, das Land der, 8.
Bpaxpövai, 41. Buddha, 9 ff., 56, 58, 90, 136,151A.,
Brahma, die W elt de.s, 129 A. 215.
Brahm adatta, 13, 54, 71, 85, 115, — war ein khattiya, 57, 60.
119, 212. — kein politischer Neuerer, 20, 215.
Brahmane zum König gewählt, 68. Bühler, 97 A., 98 A., 106 A., 132 A.
Brahmanen, 117 ff.
— Ackerbau und Viehzucht trei­ Candftla, 5, 6, 12, 17 ff., 19 A., 26 ff.,
bende, 156 ff. 31 ff., 51, 102, 103, 134, 138,171,
— ihr Antheil an der Regierung, 93, 203 ff., 215, 216.
94. — ihr Anblick gilt als verunreini­
— bürgerliche Berufe ausübende, gend, 25, 25 A., 171, 205.
156 ff. — ihre Berufsthätigkeit, 206.
— im Dienste des Königs, 145 ff., — als Henker, 104, 204.
156. — ihre Kleidung, 204, 205.
— die „eigentyehen“ u. die „welt­ — die von ihnen übrig gelassene
lichen“, 125. Speise ist verunreinigend, 31 ff.,
— als Exorcisten, 153. 118, 204.
— H abgier der, 121, 122. — ihre Sprache, 205.
— von Magadha, 139, 140. — ergreifen den hauslosen Stand,
— M annigfaltigkeit der von ihnen 51.
ausgeübten Berufe, 7 A. — atmosphärische Verunreinigung
— als Minister des Königs, 94. durch einen, 26.
— aus dem Nordwesten stam ­ Candäladorf, 204, 204 A.
mende, 138, 139. Candälaflöte, 204.
— ihre Pflichten, 16, 124, 127. Candragupta, 41, 66, 84, 214.
— Reichthum der, 136, 158, 159. Chalmers, 12 A., 59 A., 138 A.
—- Sittlichkeit der, 122, 129. Childers, 76 A., 97 A., 133 A., 158 A.
Namen- und Sachregister. 219

Connubium, 24, 53, 118. Familienasket, 155.


Criminalgerichtsbarkeit Sache des Familienbarbier, 154 A.
Königs, 74. Feldhüter, brahmanische, 7 A.
Curtius, G., 65 A. Feldmesser, 78.
Feste, 191.
Dämonen, 120, 151 ff. — brahmanischen Lehrern gege-
Dahlmann, Jos., 173 A., 174 A. beue, 137.
Dasaratha, 108 A. Feuer, bei der Geburt eines Brah-
brinioupTiKÓc, 215. manen angezündetes, 129 A.
Deussen, 59 A., 189 A. Fick, Aug., 64 A.
Devabhàga Srautarsha, 114. Fischer, 193, 194.
Dcvadatta, 21. — ein blinder, als Taxator des
Dhammaddhaja, 113. Königs, 186.
Dhananjayakorabya, 122. Fleischer, brahmanische, 7 A.
Diebe, brahmanische, 144. Flötenmacher, 56 A., 211.
Dighiti, 115. Foy, 80 A., 83 A., 89 A., 95 A., 106 A.
Dilipa, 43. Frauen ergreifen den hauslosen
Diodorus, 78 A. Stand, 48 A.
Dorfgemeinschaften, Selbstverwal­ Freigelassene, 201.
tung der, 106. Fürstensöhne, religiöses Studium
Dorfvorsteher, 104 ff., 197. der, 60 ff.
— ei'hebt für den König die Steuern, Fuhrleute, brahmanische, 7 A.
105.
Duncker, M., 2 A. ClandharftiKönig, 121.
Duryodhana, 43, 44 A. Gan(Bi|ga'L§Jld, 130, 176.
Dyumatsena, 42, 44 A. Gangamala, 54, 212.”’~~'~~"
Garbe, 59 A.
8he -eines Brahinanensohns und Gastwirth, 170.
einer fcÄattij/a-Tochter, 58. Gebräuche, die Ehe und Nahrung
— eines dvija und einer südrä, 37. betreffende, 24, 179.
Eicken, v., 49 A. Geburt, Werthschätzung der, von
Elephantenbändiger, 186, 187, 192. Seiten der Brahmanen, 128.
Elephantenbuch, 111. Geldner, 107 A. ,
Elephantenweihe, 111, 115, 122. Geldverleiher, 172.
Elfenbeinschnitzer, 180. Gemüsehändler, 178.
Endogamie, Gesetz der, 35, 38. Tivt], die indische Gesellschaft nach
Itpopoi, 215. Megasthenes eingetheilt in
éirlOKOiroi, 215. sieben, 41.
Erblichkeit des Berufs, 23,178,179. yempyoi, 214.
Exorcisten, brahmanische, 153. Gerichtsverhandlung, Theilnahme
des Königs an der, 73, 73 A.
Falkner, brahmanische, 7 A. Gerstenfelder eines Brahmanen,
Familie und Kaste, 3A., 22 A. 157 A.
Familien, die vornehmen bürger- Geschenke, dem König darge­
Uchen, 162 ff. brachte freiwillige, 75, 76.
220 Namen- und Sachregister.

Gesetze, geschriebene, 67, 67 A. Hauspriester, der königliche, als


Gesetzgebung, Bethciligung des weltlicher Beamter, 112 ff.
senäpati an der, 95. — — seine Betheiligung an der
Gestirne, Naturerscheinungen ge­ Rechtsprechung, 112.
deutet aus der Constellation der, — — Erblichkeit seines Amts, 111.
109. — — als Opferer undZ auberer ,114.
Getreidehändler, 178. — — weiht den König, 84.
Getreideinesser, der königliche, — die, in der Provinz, 116.
101. H auspriesterw ürde m ehrerer Kö­
Gewerbe, verachtete, 160, 210 ff. nigreiche in einer Person ver­
Gewerke, lokale Abgeschlossenheit einigt, 114.
der verschiedenen, 180. Heerführer, der königliche, 95, 96.
Gewinn beim llandel, 177. — ein Verwandter dos Königs, 88.
Gildeherr, 166 A., 169. Heirath, die, betreffende Gebräuche,
Gilden der Kaufleute und Hand­ 33, 34.
werker, 172 ff. — innerhalb A e r jä ti galt als Regel,
— ihre Gesetze, 168 A. 34.
Gildestreit,-177. — zwischen einem Brahmanen und
Gotama, 12, 60, 128, 129, 143. einer sü d rä , 37.
Grenzbewohner, Empörungen der, — zwischen den verschiedenen
69. ' Kasten verboten, 38.
Grierson, 26 A. Henker, sein Amt in den Händen
Grundsteuer, 78, 97 A. von Candäla und Svapaca, 104.
Händler, brahmanlsche, 159. Herrenloses Gut, 80, 81, 81 A.
Herrm ann, 209 A.
Hahnenheilige, 15 A.
Handelsverkehr zwischen dem Hetäre, 13, 96, 102.
Osten und dem Westen, 175. Hieronymus über die Weltflucht,
49 A.
Handwerk, Abneigung der Arier
gegen das, 208, 208 A. Hiranyakesin, 129 A.
— Bedeutung der Vererbung für Hirten, 142, 193, 214.
— brahmanische, 7 A.
das, 179.
Hofbarbier, 185, 187.
Handwerker im Dienste des Königs,
Hofgärtner, 184.
184.
Holmusiker, 192.
— Organisation der, 179 ff.
Hoftöpfer, 184.
Handwerkerdörfer, 180 ff.
Holzhauer, 141.
Hardy, E., 89 A.
Holzsammler, 102.
— Spence, 137 A.
Holzsammlerin, 38.
Hauptgattin, 36, 38, 74, 82.
H onorar der brahmaiiischen Lehrer,
Hauptminister, 83, 94i
63 A., 132, 132 A., 133, 171.
Haushälterschaft, 125 A.
Hopkins, 20 A., 44 A., 60 A., 65 A.,
Hausherr, 164.
69A7, 76A., 79 A., 82A., 107A.,
Hausierer, 178.
109 A., 163 A., 168 A., 172 A.
— brahmanischer, 159.
Hundezüchter, brahmanische, 7 A.
Hauspriester, der königliche, 13,
H unter, 161 A.
65, 78, 107 ff,
Namen- und Sachregister. 221

•YXößioi, 41 A. Kasten, die verachteten, 201 ff.


— die vier, 3, 4, 11, 12.
Jacobi, 26 A., 54 A., 89 A. Kastenlose Berufe, 184 ff.
Jäger, 193, 194, 214. Kastentheorie,der Brahinanen, 2ff.
— ihr Beruf ist verachtet, 160, 207. ---- ihi Pali-Canon, 11 ff.
— hrahmanüsche, 143, 160. — — in den Jätaka, 13 ff., 19 A.
Jägerstäm m e, die wilden, des Hi- Katähaka, 198 ff.
m älaya, 202. Katasterbeamte, der königliche,97.
Jätaka, Tendenz der, 10, 123. Kaufieute, brahmanische, 142,144,
Jeta, der Prinz, 96 A. 159.
Jivaka, 63. — Gilden der, 177 ff.
Ikshväku, 22 A., 43. Kewat, 194 A.
Indapatta, 123, 140. Klasse, die dienende, 196 ff.
Jolly, 73 A. Klassengegensätze, durch den Bud­
Junha, il9 , 120, 136. dhismus nicht gemildert, 20, 215.
Jurisdiktion, von der Kaste aus- Kleinstaaten, selbständige, 90.
geübte, 32, 118. Koch des Königs, 185.
— vom König in Person ausge­ Köche, brahmanische, 7 A.
übt, 73 A. König, 64 ff.
Justizm inister, 71, 96. — die ihm zustehende Aufsicht
über den Handel, 168, 168 A.
Kaccäna, 12. — Beschränkung seiner Macht­
Kälinga-Reich, 193. befugnisse, 74, 75.
Kapilavatthu, 30, 35, 36, 52, 57, 60, — der Gefahr der Verunreinigung
90. nicht ausgesetzt, 28, 28 A„ 53.
K araw anenführer, 175, 177. — hat die Gesetze der Gilden zu
— Erblichkeit ihres Berufs, 178. prüfen, 172.
— Organisation der, 178. — seine Kaste, 83, 84.
Karawanenhandel, 175. — seine Obliegenheiten, 69 ff.
K arna, 44 A. — seine zehn Pflichten, 66, 69.
Käsl, Käsi u. Käsi, 8, 62, 69, 120, — und purohita, 109 ff., 134.
121, 138. — und seUhi, 168, 169.
Kasibhäradväja, 157 A. — die von ihm verMngte Strafe, 74.
Kasmlra-Reich, 176. — seine Theilnahme an der Rechts-
Kassapa, 47. pfiege, 70.
Kaste, 22 ff. — Verhältniss zwischen Priester u.,
— Ausstossung aus der, 31, 118. 65, 65 A.
— Definition der modernen, 23, 24. — seine Vorrechte, 80, 81.
— der brahm anischen Theorie, 24. — seine Wahl durch die Minister,
—- des Vaters für die des Sohnes 82 ff.
maassgebend, 37. Könige, ihre Freigebigkeit gegen
— Wechsel der, 44 A. Brahmanen, 136.
— W erthlosigkeit der, 12, 13, 20. — nicht zur fesÄafrfj/a-Kaste ge­
Kasten, ethnische, 208. hörige, 83, 84.
— niedere professionelle, 208. als Lehrer d.Brahmanen, 59,59A.
222 Namen- und Sachregister.

Königswürde, Erblichkeit der, 81. Madhusüdana Sarasvati, 131 A.


Koppen, 20 A. Madhyadesa, 8.
Koravya, 140, 141. Magadha, 8, 52, 89, 138, 202.
Korbmacher, 210, 211. — Brahmanen von, 139, 140.
— in königlichen Diensten, 184. Mägadha, 5, 6.
Kosala, 8, 52, 69, 89, 202. Mahäassaroha, 103.
Kosala-König, 30, 35, 36, 90. Mahäbrahma, 129 A.
Krämer, brahmanische, 7 A. Mahänäma, 30, 36.
Kranzbinder, Aeltester der, 38,182. Mahäpingala, 102.
Krieger, brahmaniscbe, 144. Mahäsammata, 22.
— Pali-Wörter für, 52 A. Mahimsaka-Reich, 207.
Kriegerkaste, 52. Malla, 5, 6, 9, 52, 89.
Kriegswissenschaft, 60. Mallaki-Fürsten, neun, im Käsi-
Kshattri, 5. Lande, 89.
Kübera, 189 A. Mandavyakumära, 62 A.
Künstler, brahmanische, 144. Matsya, 8.
— im Gefolge junger Kauflente, Megasthenes, 2, 2 A., 40, 90, 214.
188. Minister, 64, 67, 91 ff.
— am Hofe des Königs, 186 ff. — Ausübung der Herrschaft durch
Kjinstjerfamilien, 192. die, 92.
Küstenschifffahrt, 174. — im Gegensatz zu den Brahma­
Kurmi, 2H A. nen, 93.
Kuru, 8, 114, 138, 140. — ihre Kaste, 93, 94.
Kusinàrà, 9, 52, 89. — an der Rechtsprechung bethei­
ligt, 73.
Lakshmana, 42. — Wahl des Königs durch die,
Landmesser des Königs, 97 ff. 82 ff.
Landmessungen, 78, 97 A., 98. — an der Spitze von Gilden, 177.
Landsteuermann, 173. ‘ Ministerfamilie, 94.
Lassen, 2 A., 8 A., 71 A., 89. Mischkasten, 4 ff., 19 A., 214.
Läufer, 188. Muschelbläser, 191.
Lebensstadien, die vier, 125 A. Muschelbläserfamilie, 192.
Lederarbeiter,' 210. Musik, 191.
Lehrer, brahmanische, 130 ff. Musiker, 186, 187.
— — des Waffenhandwerks, 7 A. Musikinstrumente, 191.
Lehrmethode, die brahmanische,
134. Nachfolge des Königs, 81, 82, 92.
Leichenträger, brahmanische, 7 A. Nachtwächter, brahmanische, 7 A.
Leiter, der, des Königs in welt­ Naishäda, 206.
lichen u. geistlichen Dingen, 67, Näpit, 154 A., 211 A.
94, 113, 114. Nat u. Natak, 192.
Licchavi, 5, 6, 9, 52, 70, 70A., 89. Nesäda, 12, 160, 206 ff.
Licchavi-Fürsten, neun conföde- Nesädadorf, 207, 208.
rierte, in Kosala, 89. Nesfield, 7 A., 136A., 192A., 194 A.
Lohnarbeiter, 158, 170, 185, 195 fÌ. 203 A., 211 A.
Namen- und Sachregister. 223

Nisäda, 142. Piyadasi, 66.


Nishäda, 4, 206. Pokkharasädi, 57.
TtôXeiç aÙ T Ô v o g o i, 90.
Oelmüller, brahmanische, 7 A. TToXeiuiiaTai, 215.
Okkäka, 22. Polizisten, brahmanische, 7 A. ’
Oldenberg, 1 A., 9 A., 15 A., 17 A., Pottikä, 101, 102.
20 A., 21 A., 22 A., 40 A., 44 A., Priester i’.nd Brahmane nicht iden­
61A., 90 A., 91A., 107 A., 116 A., tisch, 117.
129 A., 140 A., 143 A., 151 A., Pukkasa, 5, 56 A., 206.
168 A., 185 A., 206 A. Pukkusa, 12,17 ff., 19 A., 206, 206 A.,
Oligarchien im Osten Indiens, 89. 211.
Opfer, 108. Pulkasa, 206.
— zur Abwehr drohenden Unheils, Punnä, 199, 200.
115. Radschas, die heutigen indischen,
— Bereicherung der Brahmanen 64.
durch das, 128. Raghu, 43.
— soll zur Eroberung einer Stadt Eähu, 46.
verhelfen, 115. Räma, 42.
— ein vollständiges vierfaches, Rathakära, 12, 160 A., 207, 209, 210.
114 A., 146, 147. Ratzel, 20 A.
Opferwesen zu Buddha’s Zeit, 145. Räuberbanden, organisierte, 176,
Organisation des Handels, 172, 177.
177 ff. Räjagaha, 63, 167, 170, 171.
— des Handwerks, 179 ff.
Rechtspflege, Thellnahme des Kö­
Orientierungskrähe, 173. nigs an der, 70.
— die in Vesäll übliche, 70, 70 A.
Pacht,, an den König bezahlte, 78. Rhys Davids, 168 A.
Pädanjali, 85. Ringkämpfer, brahmanische, 7 A.
Pancftla, 8, 138.
Rohinl, 199 A.
Pantomime, 188. Rohrarbeiter, 209.
Pasenadi, 57. Rouse, 87 A., 97 A.
Pätaliputra, 41, 214.
Pätaliputta, 90. Sänger, 186, 188.
Pävä, 9, 52, 89. — brahmanische, 7 A.
Peschei, 203 A. Saint-Pierre, B. de, 212.
Pferdehändler, 176. Säkiya, 30, 36, 37.
Pflichten, die brahmanischen, 124, Sakka, 122, 170, 198.
127 ff. Sakula, 207.
— die zehn, des Königs, 66, 69. Sakya-Fürsten, das Geschlecht der,
q>iX6aocpoi, 41 A., 214. 30, 35, 36, 40, 52, 60, 90.
q>6poi, 78 A., 90 A. — Stolz der, 57, 57 A.
Pingala, 102. — ihr Abhängigkeitsverhältniss
Pingalä, 199. zum Kosala-König, 36, 90.
iiingiya, 114. Safijaya, 123.
Pischel, 12 A., 100 A., 107 A., 207 A. Sankara, 189.
224 Namen- und Sachregister.

Sarävati, 138 A. Speise, von einem Südra übrig ge­


Zapudvai, 41. lassene, 25.
Sätätapa, 145. — von einem Unreinen berührte,
Saty avant, 42. 31.
Sävatthi, 166. Spezereien, brahmanische Verkäu­
Sävltri, 42. fer von, 7 A., i42, 159.
Säyana, 145. Spieler, 193.
Scharfrichter, 104. — brahmanische, 7 A.
Schauspieler, 188. Spione, 107.
— brahmanische, 7 A. Springer, 188.
Schiffsladung, Verkauf einer, 174, Srinjaya, 114.
175. Staat, 53, 75, 75 A.
Schlächterj 142. Staatselephant, 109.
Schlagintweit, 191 A., 203 A. Staatsoberhaupt, 63 ff.
Schlangenbeschwörer, 190. Stadtwächter, 28, 103.
— brahmanische, 154. Standesliewusstsein der herrschen­
Schliesser der Stadtthore, 103. den Klas.se, 54.
Schmiededörfer, 181. — der settAi-Familien, 171.
Schmiedefamilien, 179. ' Steinhaüerfamilie, 180.
Schroeder, L. v., 151 A. Sterndeuter, brahmanische, 7 A.,
Schüler, die brahmanischen, 132 ff. 150.
Schülerschaft, 125 A., 126. Steuer, Art der, 76 ff.
Schwangerschaftsgelüste, 116, 148. — Befreiung von der, 78, 79, 97 A.
Schwertesser, 189. — vom Dorfvorsteher erhoben,
Seefahrten, Vertrautheit mit, 173. 105.
Selbstverwaltung der Dorfgemein- — auf dem Lande ruhende, 78,
schaften, 106. 97 A.
Senart,3 A., 23, 75 A., 125A., 127 A., Steuerbeamte, der königliche, 99,
182, 208 A. 101.
Sindh, Rosse aus, 176. Steuereintreiber, 79, 141, 141A.
Sivi-Tuch, 176. Steuerfreiheit der Brahmanen, 79,
Sklaven, 158, 170, 185, 196 ff. 137.
— verschiedene Kategorien von, Steuern in der vedischen Periode,
197. 75.
— ihre Behandlung, 198, 199. — in einem Theil der jährlichen
Söhne eines sei<A*, ihre Erziehung, Erträge bestehend, 98 A.
171. — die Haupteinnahmequelle des
Sohn eines purohita u. einer He­ Königs^ 76.
täre, 35. . Steuerzahler, gehören der bürger-
Somaopfer, 143, 143 A. -lichen Klasse an, 79.
Sonadanda, 128. ^tockkämpfer, 193.
Sonaka, 54. Strabo, 41 A., 78 A.
0oq)iOTa(, 41, 41 A., 214. Strasse der Elfenbeinschnitzer, 180.
Speise, von einem Candftla übrig Studium des Brahmanen, 129 ff..
gelassene, 31 ff., 118, 204. — das religiöse, der khattiya, 60 ff.
Namen- und Sachregister. 225

Sucfrata, 122, 123 A. Traumdeuter, 149.


Sumedha, 128 A. Trommler, 191.
Sunidha, 90. Troinmlerfamilie, 192.
Sunlta, 206 A. Turnour, G., 70 A.
Superiorität der Bralimane.nkaste,?.
— der khattiya, 56, 59. Udayai 54.
------ Chalmers über, 59 A. Uddälaka, 13 ff., 124.
Sürasena, 8. Ugra, 5..
Sutasoma, 46, 86. Ujjayini, 29, 175 A. ■»-
Svapaca, 104. Ujjeni, 175, 191, 204'a .
oiüpßoXoi, 215. Ummadanti, 148.
aüvebpoi, 215. Usurpatoren, 83, 84.
Unreinheit, Gebräuche und Vor­
schriften betreffend die, 24 ff., 53.
Tänzer, 186, 188, 193. Upäli, 185 A.
— brahmanische, 7 A."
— führen eine Pantomime auf, 188, Vaideha, 5, 6.
■ 189. Vajji, 70 A., 89, 89 A., 90.,
Tänzerfamilie, 188, 192. Vaisäli, 89.
Takkasilft, 14, 61 ff., 86, 110, 126, Vaisravana, 189 A.
130 fif., 135, 154,156,160,171,205. Väsabhakhattiya, 30, 36.
Takshasilä, 62. Väse^tha, 143, 144.
rexvlToi, 215. Vasishtha, 42, 108 A.
Taxator, der. königliche, 185, 186. Vassakära, 90, 94.
Theilnahme am Mahle, Ausschlies­ Veden, Kenntniss der, 15, 16.
sung niedriger Personen von — — für den König vorgeschrie­
der, 29, 29 A. ben, 60.,
— an den Manenopfern, 7 A. — Unterricht der khattiya in den
Thlefbändiger, brahmanisthe, 7 A. drei, 60 ff.
Thürhüter, der königliche, 102, 103. — die drei, Hanptgegenstand des
Tischgemeinschaft, Gebräuche in Studiums d. Brahmanen, 130,131.
Bezug auf die, 24, 29, 30. Vena, 5, 6, 12, 207, 209,‘210.
Tischler, 182, 210, 211 A. Venl, 210.
— brahmanische, 160. Verbrechen, mit (j^r räjäi}.ä ge­
Tischlerdorf, 181. sühnt, 74.
Tochter eines khaltiya und einer Verkehr, überseeischer, 173.
Sklavin, 36. Vertreter der Kaufmannschaft, der
— eines purohita, 29. amtliche, 167 ff.
— eines setthi, 28, 29, 34, 35, 83, — — Erblichkeit seines Amtes, 168,
171. 169.
Töpfer, 50, 210, 212. Verunreinigung, atmosphärische,
— wohnen ausserhalb der Stadt, 25.
181. Verwalter des königlichen Schatzes,
Töpfe.rfamilie, 179. 101.
Töpferhandwerk, seine Erblichkeit, Vesäli, 9, 52, 70, 70 A. 89, 90.
179, 180. Vessavana, 189.
15
226 Namen- und Sachregister.

Vicekönig, 64. Weber, Alb., 55 A., 107 A., 109 A.,


— seine Funktionen, 87, 87 A. 114 A., 119 A., 127 A., 134 A.,
— vom König verbannt, 88. 136 A., 140 A., 145 A.
Vicekönigthum, dem ältesten Sohn Weihe des Königs, 84 ff.
übertragen, 86. Wettinusiciereii, 187.
Videha, 8, 52, 89 A., 176. Wiedergeburt, Lehre' von der, 216.
Videha-König, 185. Wissenszweige, achtzehn, 61, 131,
Vidhura, 123. 131 A.
Vidhüra, 140,144,145,153,159, 160. Wöchnerinnenfeuer, 129 A.
Visvämitra, 42, 43 A. Wohnungen der ärmeren Bevöl­
Vogelstellbr, 194. kerung, 196.
Vogelzüchter, brahmanische, 7 A. Wucherer, brahmanische, 7 A.
Volk, sein jAntheil an der Staats-
Icitung, 91. Yama, 102.
— seineVerpflichtungen gegen den Vasa, 164.
König, 75. Y’uddliitthila, 46, 140.
Vorzeichen, Deutung der Zukunft Yuddhishthira, 43, 44 A.
aus, 115, 122. Yuvanjaya, 45.
Vriji, 69.

WAarenaufseher, 199. Zahnstocher, von einem Cand&la


Wachtelfänger, 194. ins Wasser geworfen, 27.
Wagenbauer, 160 A., 209, 210. Zauberei der Brahmanen, 151 ff.
Wagenlenker des Königs, 101. Zauberpriester des Königs, 108.
Wahl des Königs durch die Mi­ Zaubersprüche, 108, 109, 120, 151,
nister, 82 ff. 152.
Wahrsagerei der Brahmanen, 150. — von einem khattiya erlernte,
Waldeinsiedler, 40, 126 A. llOA.
Waldhüter, 177 A, Zeichendeuterei des purohita, 115.
Wasserträger, 195, 196. Zimmer, H., 75, 75 A., 81 A., 89 A.,
— brahmanische, 7 A. 91 A., 134 A.
Weber, 210, 211. Zimmerleute, 181, 210.
Pali- und Sanskrit-Index.

aggamahesî, 36, 38, 81, 82, avadhyatâ, 136 A., 137.


aggiparicariyâ, 129 A. avalakkhana, 122.
agghakâràka, 185. amddha, 210 A.
agghâpanikafthâna, 185. asüakkhanapdthakabrdhmana,
angamjjâpâfhaka, 148. 122, 150.
angavidyû, 148 A. assavdnija, 176.
angulipatodaka, 57 A. assdrnikadhana, 81.
ajyeyatû, 136 A., 137. assdmikabhanda, 81 A.
ataviârakkhika, 177 A. ahigunthika, 190.
atta, 113. ahiguiithikabrdhmana, 154.
attakaluddaka, 194.
atthakulaka, 70 A. âcariya, 110, 137.
atthdrasa vijjatthânâni, 61, 61 A., dcariyadhana, 133.
131, 132 A. dcariyabhdga, 63, 132, 133.
attliaâhammdnusûsakd a«iacca,67, dcariyabhdgaddyaka, 132.
85, 94, 113, 114. dcariyamutthi, 135.
adliammika, 134. dndpavattitthdna, 90.
anusetthi, 167 A. dmalaka, 142 A.
antevdsika, 132. ârakkhikajetthaka, 177 A.
antojdta, 197. ârammana, 45 A., 4fi.
apasada, 5. drya varna, 202.
apdyamukhdni,' 129 A. dlambanamanta, 154.
abrdhmana, 31. dlhaka, 193. ^
abhisecana, 84. âvdhavivdhammbandha, 171.
atnacca, 91 ff., 99, 99 A., 105, 164. dsrama, 47, 125 A.
amaccakula, 94. isipabbajjd, 126.
amanussavaddha, 153.
amdtyamukhya, 94. tidakabhati, 195.
ammana, 158 A. udiccabrdhmana, 26, 131, 138, 139.
ayyadovdrika, 102. udiccabrdhmanakula, 22.
arallatta, 17 A. udîcya, 138 A.
arcd, 135 A., 136. xidukkhala, 199 A.
228 Pali- und Sanskrit-Index.

upanayana, 130 A. , Icvlanûma, 54.


uparajja, 82, 86, 87, 89. kulaputta, 30, 40, 164, 166.
64, 71A., 81, 86, 87, 87A., kulavamsa, Bb A.
88, 99, 93. kulasantaka rajja, 81.
ussava, 191. kulùpaka djìvika, 155.
kuMava, 7 A.
ekapurohita, 114. kusìdin, 172.
eranda, 19. kùtaviniccìiayika, 112.
krityavid, 109 A.
oparajja, 81, 111. krishijìvin, 7 A.
ovâdâcariya, 185. kevatta, 194.
osadha, 153, 190 A.
kaivarta, 5, 6, 194 A.
aushadha, 1^0 A. koti, 115.
krìta, 197.
kacchaputavànija, 178. kshatriya, 3,10, 11,48,51,52, 56 A.,
katthahdri, 81. 165.
katthahârikâ, 38. khattiya, 11, 12, 17 ff., 26, 39. 40,
kappaka, 185. 51 k , 64, 68, 79, 83, 84, 94, 99,
kappdsa, 176 A. 108, 119, 136, 157, 163, 164, 171,
kappàsakhetta, 176. 214.
kammakara, 185, 196. khattiyakida, 21, 22 A., 100 A., 165.
kammakàra, 196. khattiyaparisad, 165 A.
kanvmàra, 182 A. khattiyamdnava, 61.
kammdragdma, 181. khattiyamdyd, 26 A.
kammàrajetthaka, 182, 183. khattiyasamana, 56 A.
kammàraputta, 179. khattiyd, 26, 81.
karamara, 197, 198. khdnughdta, 141.
karìsa, 158. kkettappamdna, 78.
karman, 215, 216.
kasikamma, 1.58. ffanamtthar, 40, 126, 135.
kasnaka, 144. ganikd, 102.
kassakabrdhmana, 158, 161 A. gandhabba, 186, 187, 192.
kahdpana, 63 A., 122, 133, 133 A., gara, 109.
166, 175, 186, 197. gahapati, 28, 49, 64, 93, 99 ff. 137,
kdrshdpana, 133 A. 164 ff., 195, 214.
kdsikavattha, 176 A. gàhapatika, 77, 79, 100.
kitava, 7 A. gahapatikula, 21, 164.
kutumba, 166, 168. gahapatiparisad, 165 A.
kutumbika, 166, 2Ï4. gdma, 104.
kandaka, 193 A. gdmaibhojaka, 75 A., 79, 80, 105,
kumbhakdrakula, 179, 181. 197.
kumbhakdrasippa, 210. gdmika, 106 .
kula, 22 A. gîta, 186-
kuladharma, 172 A. guru, 108 A., 109.
kuladhìtar, 35, 164. grihaja, 197.
Pali- und Sanskrit-Index. 229

grihapati; 164 A. tapas, 151.


grihasatnveéaka, 7 A. tdpasa, 40.
* grihasfha, 135. tikiceháka, 141.
goghâtaka, 142. tiracchdnavijjd, 150.
gopa, 142. tunnakdra, 170.
gopàlaka, 170. tailika, 7 A.
grdmasyàdhipati, 106 A.
thalaniydmaka, 173.
gharâvâsa, 126.
dákkhinodáka, 137.
candâlagdmaka, 204. dandaddsa, 197.
canddlajdti, 207 A. datrima, 197.
canddlabhdsd, 206. dantakdra, 180.
canddlasadisa, 205. dantakdravlthi, 180.
canddlùcchitthaka, 31. daliddákula, 195.
canddlucchitthabhatta, 204. dasagrdmapati, 106 A.
eaturanginì send, 116 A. dasardjadhamma, 66, 67, 69.
cammakdrasippa, 210. dasyu, 3.
eikitsaka, 7 A. daña, 135 A., 136.
cora, 70, 144, 198. ddsa, 185, 196 ff.
coragdmaka, 176. ddsa Varna, 202.
coraghdtaka, 104. ddsakamma, 200.
corajetthaka, 177. ddsaparibhoga, 199.
chattamaùgala, 76, 93. ddsipuüa, 200.
chabbaggika, 21. dásiputtacetaka, 200.
chavacchaddaka, 206. ddst, 37, 197, 198.
disdkdka, 173.
janqpqdasetthi, 169. disdpámokkha ácariya, 135.
jammì, 200. dutthatdpasa, 193.
jdtaggi, 129 A., 130. deyyndhamma, 187.
jdti, 22, 23, 26, 27, 34, 38, 54, 57 A., deáadharma, 172 A.
94,165,170,171, 207,210,214,215. dmm, 77, 101, 101 A.
jâtidharma, 172 A. donamápaka, 77, 79, 87 A., 99, 101.
jdtisampanna, 28, 212. dovdrika, 102, 103, *164.
jdtisambheda, 34. dohala, 148.
jdnapada, 165. dvdravdsin, 196.
jìna, 72 A. dvija, 37, 40 A., 48.
jetthaka, 178, 182.
jetthakakammdra, 182. (Ihaññavdnijakula, 178.
jetthagandhabba, 191. dhaññavikkaya, 166.
jyd , 72 A. dhanakkita, 197.
dhanuggaha, 186.
takshakd, 210 A. dhanurveda, 60, 132 A.
takshan, 210 A. dhanuhsaránám kartar, 7 A.
tacchika, 210. dhamma, 14, 123 A., 134.
tantavdya, 211. dhammantevdsika, 132, 133.
230 Pali- und Sanskrit-Index.

dhammayága, 123, 123 A. patodalatthi, 71 A.


dharmya bali, 76 A. pabbajita, 22, 51.
dhdvana, 188. pabbajjá, 10, 39, 48, 167, 187.
dhvajdhrita, 197. paricáraka, 141.
parijana, 170.
nakkhatta, 191. parittakaran¡a, 153.
nakkhattajánanaka, 151. parinibbàna, 16 A.
nakshatrair yo jtvati, 7 A. parinirvána, 16 A.
nayaraguttika, 28, 103, 104. paribbaya, 133.
nagarasobhaná vannadást, 87 A. pavenipotthaka, 71 A.
nacca, 186, 188. pasupála, 7 A.
nata, 5, 6, 186, 188, 192. pálibhadda, 19.
natakakula, ^88, 192. pálihhadra, 19 A.
nalakdra, 184, 211. pdsánakottakaktda, 180.
nalakdrasippa, 210. picumanda, 19 A.
nahdpitaddya, 186. pitigotta, 37.
nahdpitaputta, 211, 212. pukkusajáti, 207 A.
nahápitasippa, 210, 211. pucimanda, 19.
nátaka, 186. puiinamanoratha, 199 A.
nigama, 104. pupphaka, 193 A.
nigg^haka, 79, 141. purohita, 13 ff., 28, 54, 65, 67, 68,
niddhiuddhar anamanta, 111 A. 71, 72, 73 A., 78, 80 ff., 84, 87,
nimitta, 116. 87 A., 96, 107 ff., 122 ff., 131, 134,
niyyámakajetthaka, 194. 135, 142, 144 ff., 150, 151, 198.
nirañkatvá, 17 A. purohitakula, 111.
nirdkritvd, 17 A. pushparatha, 82 A.
nirvána, 16 A. pesakárasippa, 210, 211.
ntcajáti, 210 A. pessika, 144.
negama, 165, 167. paitrika, 197.
nemitta, 148. pratirúpacaryá, 128, 129.
nemittika, 148. pretaniryátaka, 7 A.
nemiltikabr&hmana, 148. preshyo grámasya rájñaáca, 7 A.
nesádagámaka^ 208.
nesádajáti, 207 A. phussaratha, 82, 83.
nesádaputta, 208.
bandín, 7 A.
pakshindm, poshaka, 7 A. bambhanasamanimarn sampati -
paccuppannavatthu, 21, 38, 190 A. pati, 124 A.
pañcatapa, 15 A. ^ balak 'rya, 52 A., 70.
pattanagáma, 194. bali, 75, 79, 97 A.
pathavtjayamanta, 152. balikamma, 153.
pandita, 153. balikrit, 75 A.
pannákára, 76, 76 A. balipatiggáhaka, 79.
pannikakula, 178. balipílita, 80.
pannikagahapati, 165. balisa, 194.
Pali- und Sanskrit-Index. 231

balisâdhaka, 79. mâmsavikrayin, 7 A.


bâlisika, 194. mâgadhadeifiya brahmabandhu,
brahmadeyya, 136. 140.
brahman, 109 A., 119 A. mûghâta, 105.,
brahmabandhu, 140. mâtigotfa, 37.
brâhmana, 3, 11, 12, 17 fl'., 55, 56, mûlakârajetthaka, 38, 182.
56 A., 64, 93, 94, 99, 100, 117 A., mâshaka, 195 A.
121, 124, 125,145,163ff., 196,214. mâsaka, 195.
brâhtnanakumârikâ, 34. migaluddaka, 194.
brâhtna^akula 21, 22 A., 100 A., micchâjîva, 150.
126, 165. musala, 199 A.
brâhmai}agâma, 118 A., 157 A.
brâhmanadhamma, 124. yakkha, 79.
brâhmanaparisad, 165 A. yakkhinî, 74, 75, 153.
brâhmai}amânava, 61. yaksha, 75 A.
brâhrnanavaddhaki, 160. yakshinî, 75 A.
brâhmamwâcanaka, 137, 205. yannâvâta,. 140.
brâhma^ya, 128. yavakhetta, 157 A.
yaâas, 128, 129.
bhaktadàsa, 197. ydcaka, 144.
bhandâgârika, 101, 102, 199. yuddhâcârya, 7 A.
bhay.dâgârikatthâna, 102, 177. yodha, 52 A.
bhataka, 158, J95, 196. yodhâjîva, 144.
bhati, 195, 196.
bhujissa, 201. rajja, 86, 92.
bhûtavijjâ, 153. rajju, 97 A.
bhûtavejja, 153. rajjuka, 97, 97 A.
bhritakâdhyâpaka, 132 A. rajjugâhaka amacca, 78, 87 A., 97,
bheri, 191. 97 A., 101.
bkerivâda, 191. ranno bhâga, 77.
bhoga, 177. ratthika, 102, 164, 165.
bhogagâma, 71, 112. rathakdra, 56 A., 209, 210.
rathakârajdti, 207 A.
mangala, 137. rasavikrayin, 7 A.
mangalanahâpita, 185. rdjakammika, 78, 113.
mangalasamyuttai 122. rdjakutumba, 113.
majjavikkaya^ 105. rdjakumdrd, 61.
manta, 61, 61 A., 110 A., 111, 131, rdjakumbhakdra, 184.
152, 153. rdjanna, 12, 53 A., 100, 100 A.,
malamajjana, 143, 212. 187.
mahâbhogakula, 49. rdjannakula, 100 A.
mahâmatta, 87 A., 92, 99, 99 A., rdjan, 52 A., 63, 64, 64 A., 68, 69,
101. 71 A., 73 A., 81, 90, 100, 144.
imahâsâlakula, 158. rdjanya, 52, 100 A.
mahâsenagutta, 95 A. rdjapurisa, 80.
232 Pali- und Sanskrit-Index.

ràjabali, 105. vimsattéa, 106 A.


râjabhata. 96 A., 99 A. vinicchaya, 70, 73, 95.
rdjàbhâga, 77, 101. vinicchayadhamma, 67 A.
râjabhritya, 145. . vinicehayamaJidmattá, 70 A., 96,97.
rdjabhogga, 53 A., 99, 99 A., 100, vinicchayámacca, 71, 72, 96.
103, 104, 166, 187, 215. vipanena jtvan, 7 A.
râjarruUakâra, 184. vibhUaka, 142.
râjarshi, 42. visavejjakula, 153.
râjâtiâ, 74, 74 A. vtná, 188, 191.
râjâyatana, 142. vthipaharana, 199 A.
râjupatthâka nalakâra, 184. veiia, 209, 211.
râjüka, 97 A. venajdti, 207 A.
râjûpatthâr\a, 87, 167. vent, 210.
râshtrika, 164. venu, 209.
venukára, 56 A., 211.
lakkhana, 148, 149, 199. vejja, 153.
lakkhanakusala, 148. • vejjakula, 153.
lakkhanapâthaka, 148. vejjabráhmana, 153.
lakkhanasampanna, 122. veda, 60.
lañghana, 188. vedabbhamanta, 152.
lafighananafaka, 190. vessa, 11, 12, 17 ff., 55, 56,136,142,
lañghanasippa, 192. 163.
lajuka, 97 A. vessakula, 22 A.
lâmakakamma, 211. vaina, 209.
luddaka, 143, 207. vaiváhika agni, 129 A.
luddakakamma, 207. vaiÁya, 4, 11, 75 A., 157, 163 ff.
lokapakti, 128, 134. vohára, 159.
vohdrika, 70 A., 96, 96 A.
vaggulivata, 15 A. vyavahára, 73 A.
vacchakapâlaka, 170. vyavahárika, 96 A.
vattakaluddaka, 194. vrdtya, 5, 9.
vaddhaki, 182, 210.
vaddhakîgdma, 160, 181. sateáa, 106 A.
vanna, 22 A. áúdra, 4, 11, 25, 84,163 A., 201,202.
vatthuvijjâ, 152. Áyenajtvin, 7 A.,
vatthuvijjdcariya, 152. sreni, 172.
vayappatta, 126, 130, 164, 168. árenidharma, 168 A.
Varna, 3, 22 A. éreshthin, 166 A.
vasanatthâna, 196. ávákrldin, 7 A.
vasala, 27 A.
vdnija, 144. shadbhdgin, 77 A.
vdnijaka, 142.
vdnaprastha, 40. sarnyama, 193 A.
vârddhushi, 7 A. sakunaluddaka, 194.
vdruniodnija 170, sañkupatha, 193 A.
Pali- und Sanskrit-Index. 233

sankìia, 191. suttadhara, 70 A.


sankhadhamaka, 191. sudda, 11,12, 17 ff., 55, 56,136, 202.
sankhadhamakakula, 192. suddakula, 22 A.
saciva, 107. supinapàthakaj 149.
satthavàJm, 169, 175, 176. suppa, J.99 A.
satthavdhakuln, 178. suvanndkdra, 182 A.
satthavdhajetthaka, 178. susdnamddhika, 185 A.
sattkavdhaputta, 178. sûta, 5, 6.
mbbacaiukkayanna, 114 A,, 146. sûtikd^ni, 129 A.
sabbatthaka, 94. sûda, 185.
sabbardvajdnanamanta, 110 A. setthi, 28, 34, 35, 49, 77, 79, 98, 148,
•sabbarutafinu, 152. 166 ff., 195, 196, 198, 200.
sabbasippdni, 61, 126, 131. setthikula, 168.
samajdtikakula, 34. sedili gahapati, 164, 167 A.
ÿamana, 11, 12, 40, 41, 124, 124 A., setthitthdna, 168.
125, 128, 129, 147, 214. serti, 102, 177.
samanaparisad, 165 A. senibhandana, 177.
samdnakiiia, 34. setacchatta, 86.
samdnajdti, 34. sendndyaka, 52 A.
samiti, 91. sendpati, 67 A., 71 A., 73, 88 ff., 93,
samuddagamana, 173. 95, 96, 102, 112, 113, 128, 200.
samuddavdnija, ■174, 174 A.
sarìrasampattij 130. hatthàcariya, 186, 187, 192.
sahasrapati, 106 A. hatthimangala. 111, 115, 422.
sdtakalakkhanabrdhmana, 139,150. hatthisutta, 109, 111, 122.
sdvitrt, 122, 130 A. harttaka, 142 A.
sdrathi, 101. hastigoSvosktradamaka, 7 A.
situila,-»bfy A. Mna, 205, 207 A..
sindhava, 176. htnakida, 56 A.
sippa, 61, 131, 133, 171, 210. Mnajacca, 54, 54 A., 212.
sippika, 144. hlnajdti, 209.
siveyyaka dussa, 176. Mnasippa, 210.
stia, 147. herannika, 101.
Unlversitiits>Biich(Iriickerei von Cari Georgi in Bonn.
BIBLIOGRAPHIE
DES

OUVRAGES ARABES
ou

RELATIFS AUX ARABES


PUBLIÉS

DANS l ’; ^ U R O P E c h r é t ie n n e DE l 8 lO À 1885
■ 'i:
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V ic t o r C H A U V I N ,
PRO FESSEUR À u ’U N lV E R S IT É DE L IÈ G E .

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1905

' y
BIBLIO G RA PH IE

OUVRAGES ARABES OU RELATIFS AUX ARABES


PUliUÉS

DANS L’EUEOPE CHRETIENNE DE 1810 A 188B.


BIBLIOGRAPHIE
UES

(lüVü^dES
OU

RELATIFS AUX ARABES


PUBLIES

DANS l 'E u r o p e ch rétien n e de 1810 À 1885

PAR

V ic t o r C H A U V I N ,
PRO FESSEUR À l ’u N IV E R S IT É DE LIÈ G E .

Ouvrage couronné par l’Académie des Inscriptions et Belles Lettres


(Prix Delalande-Guerineau)
et subventionné par la Deutsche morgenlandische Geselischatt.

IX
Pierre Alphonse. — Secundus.— Recueils orientaux. -Tables de Henning
et de Mardrus.— Contes occidentaux.— Les maqâmes.

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S, HUK SAINT-ADALBERT, 8. QUERSTRASSE, i4 .

1905

-T x /?/
In trod u ction ^

1 .* — Petrus Alfonsi.
Dans STEINSCHNEIDER, d. heb. Uebersetz. d. Mittelalters,
933-935 et 9 8 5 -9 ^6 . Cfr. 470. j
V o ir a u ssi M a n n a , 114 e t d . e u r o p . l l e b e r s e t z . a . d . A r a b is c h e n , 59.

S u r P . A l p h o n s e v o i r a u ssi L a b o u d e r ie , 1 , 1-X V I ( r e p r o d u i t d a n s M ip;nc,


P a t r o lo g i e l a t . , Ì 5 7 , 5 3 1 -5 3 6 e t c o p ié , s a u f (lu e lq u e s a d d itio n s o u s u p p r e s s io n s ,
p a r d e P u i b u s q u e , le c o m te L u c a n o r , 4 7 9 - 4 8 1 ; c fr. 1 3 3 -1 3 5 . — G ô t t . g e l.
A n z ., 1 8 5 8 , 3 1 8 .)
S c h m id t, 3 e t s u iv .
“ G . E ll i s , S p e c im e n o f e a r ly e n g lis h m e tr ic a l R o m a n c e s . L o n d o n , i 8 i t .

2® é d it i o n . ( 1 , a p p e n d ., 1 3 3 -1 4 2 , a n a ly s e d e la D is c ip lin a p a r D o u c e .) ,

Iu
( ' ) L e n o m d e P e t r u s A lfo n s i, a v a n t sa c o n v e r s io n R a b b i M o ïse S c fa rd i d e
H u e s c a , a p r is , d a n s le s é c r i ts d u m o y e n -â g e , d i f f é r e n te s fo rm e s :
P . .-X delfonsus. A n fo rs (o u A n fo rse).
P . A ld e f o n s u s . A n f u ls u s . l ;L..
P . A lf in itu s . A u fo u r.
P . A lfo n s u s . A u fu n s e s .
P . A lf u n s u s . A u n fo u r.
A n b l (p ré te n d u tro u v è re ).
O n n e p e r d r a p a s d e v u e , p o u r se r e n d r e c o m p te d e c es a lt é r a t io n s ,
q u ’A lf o n s e d e v ie n t t r è s lé g itim e m e n t A m fo s o u A n fo s . (L 'e P u y m a ig r e , V ie u x
a u t e u r s c a s tilla n s , 1 , 4 9 0 e t 2 , 16, n o t e .)
A
-- 2

N o tic e s e t e x t r a i t s , 9 , i , 431-
B a r lo lo c c i, B ib . r a b b ., 4 , 68 e t 3 4 4 .
I m b o n a t i , 189. *
W o lf, B ib . h e b ., 1 , 9 7 0 ; 3 , 921 ; 4 , 9 5 .
® R . d e (C astro, B ib . e s p ., 1, 19.
■ Schott, B i b l., 2 , 239.
2 , 2, 2. 7 1 7 -7 x 8 e l T r é s o r , 1, 86.
G r a s s e , L e h r b u c h .,
D u n lo p - L ie b r e c h t , 198 e t 4 8 4 -4 8 5 .
H i s t o i r e l i t t , d e l à F r a n c e , 16 , 2 2 7 - 2 2 9 ; 19 , 8 2 6 -8 3 3 ( A m a u r y H u v a l ) ;
2 3 , 7 7 , Í 1 3 , 116 e t 176. C l'r. ( i o l t . g e l. A n z ., 1857, 1480.
J. G r i m in , R t i n h a r t F u c h s , C C L X X V I l- C C L X X X .
B r u c e - W h y le , H i s t , d e s 1. r o m ., 2 , 1 1 6 - 1 2 0 0 ! 122.
L o is e l e u r , E s s a i, 6 2 -6 3 e t M . N . , X X I X .
T ic k n o r , t r a d . G a y a n g o s , 1 , 502 e t s u iv . et 2 , 556.
T ic k n o r , t r a d . M a g n a b a l, 1 , 6 8 -6 9 e t2 , 5 6 9 -5 7 0 .
A m a d o r d e lo s R io s , H is t . c r i t . d e la l i t . e s p ., 2 , 2 4 0 -2 4 4 .
B ib l. d e a u t. e s p ., 5 1 , 4 4 3 -4 4 4 .
L a n d a u , d . Q u e lle n d . D e k ., 2 5 8 -2 6 8 .
B é d ie r , I ,e s F a b lia u x , 56, 6 0 , 9 0 , 9 7 , 1 03-104 e t 4 3 4 .
S u d r e , L e s s o u rc e s d u r o m a n d e R e n a r t , 6 4 , 191, 201 e t 2 3 2 .

L e s s o u r c e s d e la D is c ip lin a s o n t , p r i n c i p a l e m e n t , H o u n a ï n e ( B i b l. a r ., 1 ,
n "“ 47 e t s u i v . ) , M o u b a s s ir (liid., n"" 56 e t s u i v .) e t le T .ib ro d e lo s e n g a n n o s
( B i b l. a r ., 8 , n® 23 **.). « L ib e l lu m c o m p e g i, d it P . A l p h o n s e , p a r tim ex
p r o v e r h iis |) h ilo s o p h o r u m et s u is c a s tig a tio n ib u s , p a r tim e x p r o v e r b iis e t
c a s tig a tio n ib u s a ra b ic is e t f a b u lis e t v e r s ib u s , p a r tim e x a n im a liu m e t v o lu c r u m
s i m il i lu d i n i b u s . » ( S c h m id t , 3 4 .) C f r . d e S a c y , N o t . e t e x t . , 9 , i , 433 e t
S t e in s c h n e i d e r , d . h e b . U e b e r s e t z ., 9 3 4 , n o te 2 0 8 .
.■\-t-il fait d e s e m p r u n t s a u T a l m u d ? ( R e n é S a m u e l, G r a n d e e n c t x l o p .,
1 2 , 7 7 8 7 c fr. 7 8 0 . S te in s c h n e i d e r , M a n n a , 1 1 4 . - C lo u s i o n , F l o w e r s , 9 9 - 1 0 0 .)

/.
O n d o it à P . A lp h o n s e d e s H ia lo g i c o n tr a .lu d a e o s . V o ir S c h m id t, 3 -8 .—
S t e in s c h n e i d e r , d . h e b . U e l ie r s e tz ., 9 3 3 , n o t e 2 0 6 . — ° A le x a n d e r F ü r s t ,
C h r i s t ia n i ty v in d ic a te d fro m t h e a tta c k s o f t h e .le w s b y e m in e n t C h r is tia n
• - ' 3
’ '
■'v

a p o lo g e tic s — P e tru s A l f o n s i . —- O c stc rfc ic h e r, .1., D ie G e s p r ä c h e des'"


P e t r u s A lfo n si u n d i h r e h a g g a d is c h e n H e s ta n d té ile . P r o g r a m m d e r R e a ls c h u le
in G ö d in g . ipoj. G r. 8. 40. ^
D es m a n u s c r its d e s D ia lo g i s o n t a sse z n o u ib r e u x : G a t. d e s m a n . d e s d é p a r ­
t e m e n ts , 5 , 7 0 - 7 1 ; 11 , 6 9 ; 17 , 4 6 . M a n . d e jla M a z a rin e , 1, 4 7 6 .

S u r P . .U p lio n s e c o m m e g é o g r a p h e , W u ttlc e , S e r a p e u m , 1 8 5 3 , 2 7 3 -2 7 4 c t .. -t"


r
M ag . ¡ titto r u s q u e , 2 1 , 335-2|3Ó. ( M a n . d e C h a r tr e s d e s D ia lo g i.)

O n a a tt r i b u é à P . A lp h o n s e d e s o u v r a g e s d o n t il n ’e st p a s l ’a u te u r .

1. — L e c o n f o n d a n t a v e c P e t r u s H is p a n u s , o n 'd i t ( |u ’il a p u b lic une


lo g iq u e . ( V o i r L a b o u d e r ie a p u d M ie n e , P a t r . l a t ., ' 157 , 5 3 5 -5 3 6 e t S le in s c h -
n e id e r , d . h e b . U e b e r s e t z ., 4 7 0 .)
U n liv r e i m p r im é p a r T h i e r r y M a r te n s e n 1474 p o r t e le t i t r e d e T e x i u s
s u m m u la r u m e d it a r u m a f r a tr e P e t r o A lfo n c i I lis ita n o . (V a n I s e g h e m , T h ie r r y
M a r te n s d ’A l o s t, 1 8 1 -1 8 3 .) ( i ’e s t é v id e m m e n t le T r a c t a t u s s u m m u la r u m P e t r i
H i s p a n i , q u ’o n t r o u v e c ité p . e x . a u (C atalo g u e d e s m a n u s c r its d e s d é p a r ­
t e m e n ts , 3, 460.

2. — O n lu i a t t r i b u e à t o r t le D e a b u n d a n t i a in s e r m o n ib u s ad o m n e m
m a te r ia m . ( L a lx m d e r ie - M ig n c , 536 e t S c h m id t, 9 , n o t e .)

3. ^ De m êm e un re c u e il a lp h a b é tiq u e à l ’u sa g e des p ré d ic a te u rs ,
m a n u s c r it 351 A u x e r r e . (C ’e st p r o b a b le m e n t e p lu i d u n" 2.)
V o ir ° D e lis le , C a b in e t h i s t o r iq u e , 2 3 , 7-9 ; M a n . d e s d é p a r ­
t e m e n ts , 6 , 19.

4. — D e m ê m e le D e p a v o n e fig u ra li. ( L a b o u d e r ie - M ig n e , 5 3 6 .)

5. — II n e fau t p a s l e c o n f o n d re avec A lp h o n s e d e H u rg o s o u A bner


( I lio g r a p h ie d e M ic h a u d , v “ A b n e r .)
C ’e st c et A lp h o n s e q u i d o it ê t r e l ’a u te u r d u T r a c ta t u s c o n tr a .u id e o s ex
a ra b ic o in l a t i n u m t r a n s la t u s a F r a t r e .U fo n s io . P a r is iis , G u i l l. IC ustache. 1539.
I n - 4 . ( C a ta lb g u e M a r c e l, 9 8 , n ° 8 6 0 .)

6 . — Il n e fau t p a s l e c o n f o n d re n o n p lu s a v e c .\d o l |) h u s . ( S c h m id t , 2 0 .)
Q u a n t a u l iv r e D e s c ie n tia e t p h ilo s ô p h ia q u ’o n c ite s o u s so n n o m , c ’e st
c e r ta in e m e n t la D is c ip lin a c le r ic a lis . ( L a b o u d e r ie - M ig n e , 5 3 6 .)
L e te x te latin

* 2.* — Disciplina ‘clericalis. La discipline de clergie. Imprimé


pour la Société des Bibliophile? français.
Page 2. Disciplina clericaiisf^auctore Petro Alphonsi. Pars prima.
(Vignette.) Parisiis, Ex typographia Firmini Didoti, via dicta Jacob,
n° 2 4 . iM DCCCXXIV.
Page 3 (en regard.) Discipline de clergie, Traduction de l’ouvrage
de Pierre Alphonse. Première partie. (Vignette.) Paris, De l’impri­
merie Firmin ibidot, rue Jacob, n° 24. M DCCCXXIV.
Page 239. Le Chastoiement d’un père à son fils, Traductioir en vers
français de l’ouvrage de Pierre Alphonse. Seconde pai'tie. In-8 . 51 7
et (I).
C e v o lu m e toinies e n i ) a é té é d it é p a r l ’a b b é DPi L .'V B O U D E R I E d a n s
l e to m e 3 d e s M é la n g e s p u b lié s p a r la S o c ié té d e s B i b lio p h ile s fra n ç a is . T i r é
■à p tfft, ^250 e x e m p la ir e s in -1 2 et 25 in -8 .
L a b o u d e r ie (p . 16) d it q u e le t e x t e la tin in é d it a é té c o lla tio n n é p a r
M . M é o n s u r 7 m a n u s c r its d e la B i b lio th è q u e d u ro i e t s u r q u e lq u e s a u t r a e d e .
l ’é tr a n g e r , q u i , a u m o m e n t d e c e c o ll a ti o n n e r a e n t, a p p a r t e n a i e n t e n c o r e 4 Iji.
F r a n c e . (* ) , ' '
C. R . D u R o u re , A n a le c ta b i b lio n , 1 , 9 6 -9 8 . — R o b e r t , F a b le s
in é d i t e s , 1, C L I X - C L X .— B r u n e t, M a n u e l, 5® é d i t ., 1 9 8 -1 9 9 .

3.* — Disciplina clericalis àuctore Petro Alphonso.


Dans Migne, Patrologie latine, 157, 6 7 1 -7 0 6 .

C ’e st le t e x t e d u * n “ p r é c é d e n t.

( ' ) M a n u s c r its d e la D is c ip ü n a .
>. France. M o n tf a u c o n , 2 , ÎT 3 8 (S t G e r m a i n .) C e m a n u s c r it e s t r e tr o u v é .
* ( S c h m id t, H e r v i e u x , L e s fa b u lis te s la t i n s , 3 , 2 2 6 .)
M o n tf a u c o n , 2 , 1 2 5 8 . ( L ir e , E v r e u x .) C e m a n u s c r it s’e s t p e r d u lo r s
d e la r é v o lu t i o n ( S c h m id t , 24 e t 2 6 .)
M o n tf a u c o n , 2 , 1272.
M a n . C o lb e r t. R e tr o u v é . ( S c h m itif , 24 e t 2 6 .)
- s

4 . *— Fragmente aus der Disciplina clericalis des Petrus Alphonsus.


Mitgetheilt von F. W. Val. SCHMIDT, aus einer Pariser Handschrift.
Mit Bemerkungen. ^
Dans (Wiener) Jahrbücher d. Lit., 22, Anzeigeblatt, 2 5 -3 4 .

5. * — Petri Alfonsi Disciplina Cleacilis. Zum ersten Mal heraus­


gegeben mit Einleitung und Anmerkungen von Fr. Wilh. Val.
SCHMIDT. Ein Beitrag zur Geschichte der romantischen Litteratur.
Berlin, bei Theodor Chr. Fr. Enslin. 1 8 2 7 . (Gedruckt bei A. W.
Schade in Berlin.) I 11-4 . (4 ) et 172.

D ’a p r è s un m a n u s c r it d e B r e s la u a v e c q u e lq u e s le ç o n s d e s m a n u s c r its de
P a r is . ( S c h m id t , 2 7 .)
T a b l e : I. P e t r u s A lf o n s i; s e in e « D ia lo g i c o n tr a J u d a e o s . » 3 - 8 .— I I . N a ­
c h r ic h te n v o « d e r « D is c ip lin a c le r ic a lis » bei ä lt e r e n S c h r i f ts te l le r n . 8 - 1 3 .—
I I I . N a c h r i c h te n v o n d e r « D is c ip lin a c le r ic a lis » b e i n e u e r e n L i t t e r a t o r e n .
1 3 -1 7 . IV . U e b e r s e tz u n g e n u n d B e a r b e it u n g e n d e r « D is tà p lin a c le r ic a lis . >x
17-24 ( e t 1 6 9 . ) — V . H a n d s c h r if te n d e r « D is c ip lin a c le r ic a lis . » 24-27.>—
V I. V o n d e r E in k le id u n g . 2 7 -2 9 .— P e t r i A lfo n s i D is c ip lin a c le r ic a lis . 3 1 -8 5 .—

O u d i n , 8 , 9 9 2 . ( S c h m id t, i i . )
L e m a n . q u e L a b b e i n t i t u l e D e v e r a a m ic itia (M ig n e , 5 2 9 , 1 4 ) e st
é v id e n im e n t la D is c ip lin a .
L e M a n s . M a n . d e s d é p a r t e m e n ts , 8 0 , 75-
P o i t ie r s . M a n . d e s d é p a r t e m e n ts , 8 5 , 31. ,
Angleterre. O .x fo rd , C a m b r id g e . ( M ig n e , 5 3 0 .)
M u s é e b r i ta n n i q u e . ( C a t. W a r d , R o m a n ia , 8 3 , 3 1 5 ; B r u c e - W h y te ,
H ist, d es 1. r o m ., 8 , 1 1 7 .) ^
/ / « / « . V a t i c a n . (M ig n e , 5 3 0 ; S c h m id t, lo -ii; H is t. litt, d e la I /r a n c e ,
18 , 5 2 4 .)
T u r i n . ( M i g n e , 5 3 0 .)
Allemagne. B r e s la u ( S c h m id t, 2 5 . C ’e s t le t e x t e d e S c h m id t, 2 7 .)
L in z , xn® s iè c le ( A l t d . B l ä t t e r , 1,
V ie n n e , K l o s t e r N e u b u r g (///< /« « , I S 7-)
Espagne. Escuria.}. ( M ig n e , 5 3 0 .)
Belgique. L e m a n . d e s D u n e s (S a n d e ru s , B ib . b e lg . m an. 1, 192;
S c h m id t, 9y e s t m a i n t e n a n t à B ru g e s .
( V o ir le c a ta l. d e s m at», d e B ru g e s p a r L a u d e , 4 1 5 - 4 1 6 .)
— 6

A n m e r k u n g e n . 8 7 - 1 6 8 . — N a c h tr a g z u p . 24. 1 6 9 .— A lf a b e tis c h e s R e g is te r
ü b e r d ie A n m e r k u n g e n . 1 7 0 - 1 7 2 .— D r u c k f e h le r . 172.
( ’,. R . ( W . t i r i m m ) , G b t t . g e l. A n z ., 1 8 2 7 , 1 6 4 2 -1 6 4 7 . ( R e p r o d u i t d a n s
W . ( i r i m m ’s K l e in e r c S c h r i f te n , 2 , 3 8 0 -3 8 3 . — ® F . D ie z . ( R e p r o d u i t d a n s
K le iiie r e .V rb e ite n u . R ec. h e rau sg eg eb en von H. B r e y n ia n n . M ünchen.
O l d e n b o u r g . 1 8 8 3 . ) — L ie b r e c h t , O r . u . O c c i d e n t, 1, 656.
if

T rad uctions.

6 .* — Le livre d’Hénoch sur l’amitié, traduit de l’hébreu et accom-


jrngné de notes relatives aux antiquités, à l’histoire, aux mœurs, aux
coutumes, à lit langue, ainsi qu’à la littérature des Israélites anciens et
modernes ; par Auguste PICHAKD, membre de la Société asiatique.
(V^ignette.) Paris (imprimerie d'Amédée Gratiot et O', rue de ta
Monnaie, 1 1 .) à la librairie orientale de Dondey-Dupré, rue Vivienne,
n" 2 et rue Saint-Louis, n° 46 ; et chez Benjamin Duprat, libraire de
VOrienial Translation Committee, rue du Cloître-Saint-Benoît, n° 7.
ift.3 8 .'In-8 . (8), 162 et (2 ).
T a b l e ; D é d ic a c e , ( 5 ) - ( 8 ) . — P r é f a c e , 1 - 1 7 .— T a b l e , 1 8 .— I n t r o d u c t i o n ,
1 9 - 7 4 . — D e l ’e n lè v e m e n t d ’H é n o c h , 2 1 -2 7 .— T r a d i t io n s r a b b in iq u e s s u r
H e n o c h , 2 8 -3 2 .— D e s o u v r a g e s a t t r i b u é s à H é n p c h p a r le s C h r é ti e n s , 3 3 -3 6 .—
D es o u v ra g es a ttrib u é s à H é n o c h p a r le s M u s u lm a n s , 3 7 -4 0 .—^ D u liv r e
é th i o p i e n d ’H c n o c h , 4 1 -4 8 .— D u l iv r e h é b r e u d ’H c n o c h s u r l ’a m itié , 4 9 -6 0 .—
N o t i c e s u r le l iv r e h é b r e u d e la B i b li o t h è q u e d u r o i, n ” A , 2 6 1 3 , 6 1 -7 4 .— L e
l iv r e d ’H é n o c h , 7 5 - 1 2 9 .— t f i i r r ■nSD, 1 3 1 - 1 4 2 .— T a b l e a lp h a b é tiq u e d e s
m a t iè r e s , 1 4 3 -1 6 2 . — E rra ta , (1 6 3 ). — O u v ra g e s p u b lié s p a r le m ê m e
t r a d u c t e u r , ( 1 6 4 .)
C . R . ® L itb l. d .^ O r ., 1 8 4 1 , n» 18. (>)

(* ) L e t e x t e h é b r e u se trouvée d a n s le s t r o i s é d it i o n s a n c ie n n e s d u S e n d a b a r :
C o n s ta n tin o p le , i 5 i 6 ; V e n i s e , 1544 ( B a r to l o c c i , 2 , 1 1 ), V e n is e , 1605 ( P i c h a r d ,
6 1 - 7 4 . ) . — C fr. T r é s o r , 1, 38.
L e m a n u s c r it h é b r e u d e la B ib li o t h è q u e n a lip n a le , a n c ie n fo n d s , n ” 21 2 , fo l.
p r e m ie r , e s t u n e c o p iq r é c e n t e e t fa u tiv e d u t e x t e d e V e n i s e 1605. ( P i c h a r d , 74.')
C e l iv r e d ’H é n o c h s e c o m p o s e d e s c h a p i t r e s 2 e t 3 d e la D i s c i p li n a ; il a re ç u
le n o m d ’H é n o c h , p a rc e q u e , a p r è s la p ré fa c e , o n tr o u v e t o u t d ’a b o rd le s m o ts
s u iv a n ts : « E n o c h i g it u r p h ilo s o p h u s q u i l in g u a a ra b ic a c o g n o m in a tu r E d r ic ,
d i x it filio s u o . .. »
— 7

7 .* — Le même texte (Pichard, 1 3 1 - 138 ) dans Ad. JELLINEK,


Bet ha-Midrasch, 6 , 135-137. Cfr. XXXIII (ofi il cite aussi une imi­
tation en hébreu.)

8.* — La discipline de dergie. I


Dans le n° 2 *, ci-dessus, p. 3 et suiv.
O n a a t t r i b u é s a n s r a is o n c e t t e t r a d u c ti o n à M ié lo t. V o ir A r c h iv e s p h i lo l o ­
g iq u e s , 1 , 2 2 5 -2 2 6 . — B u l le t in d u B ib lio p h ile b e lg e , 2 , 3 8 6 . — A n n u a i r e d e
la B ib l. R o y a le , B r u x e lle s , 7 , 130.
C fr. n “ 2 1

9.* — Le Chasioiement d’un père à son fils. (-

A c a u s ^ d e c e l t e m ê m e p h r a s e , o n a p a rfo is a t t r i b u é le c h a s to ie in e n t à uri
a r a b e d u n o m d ’E d e r ic . f H i s t . l i t t . d e l a F r a n c e , 19 , 8 2 7 , n o te .)
C f r . S te in s c h n e i d e r , M a n n a , 102 e t 1 1 4 ; * S c h a c h b e i d e n J u d e n , 3 4 ; .Tüd.
L i t . , d a n s E r s c h e t G r u b e r , 432 e t n o t e 3 o f J a h r b . f. r o m . u . e n g l. L i t . , 13 ,
3 5 2 ; d . heb*. U e b e r s e t z ., 9 3 4 . — * G ô d e k e , Ev^ery m a n , 4 . — A m a d o r d e lo s
R io s , H i s t . c r i t . d e la l i t . e s p ., 2 , 2 9 4 , n o t e i . — L a n d a u , d . Q u e l le n d . D e k .,
2 6 0 -2 6 1 , n o t e .
C a r m o ly , P a r a b o le s d e S e n d a b a r , 1 5 7 -1 6 0 , c ro it q u e le t e x t e h é b r e u e n
q u e s t io n e st l ’o r ig in a l d e la D is c ip lin a .
I n u t i l e d e r a p p e l e r l ’e m b a r r a s d e s a n c ie n s b ib lio g r a p h e s . (W o lf , B ib . h e b .,
1, 3 8 0 -3 8 1 e t 4, 9 3 6 .)
S t e in s c h n e i d e r , d . h e b . U e b e r s e t z ., 93 4 ’c it e u n e t r a d u c ti o n fra n ç a is e d e
P iq u e s e t u n e t r a d u c ti o n l a t i n e d e H e p b u r n .
(^) I l y a t r o is tr a d u c ti o n s fra n ç a is e s a n c ie n n e s c o n n u e s : L a d is c ip lin e
d e c le r g ie (n® 8 * ) ; le C h a s to ie n ie n t é d ité p a r L ab o u d erie* (n ® ‘‘ 9® e t s u i v .) et
l e C h a s to ie n ie n t é d it é p a r B a rb a z a n ( n “® 14® e t s u i v .)
D ’u n e a u tr e v e r s io n fra n ç a is e , o n n ’a q u ’u n e tr a d u c ti o n ita lie n n e .
V o ir n® 24 ®.
( 2) S u r le s m a n u s c r its d e c e C h a s to ie m e n t, P . M e y e r, B u l le t in d e la S o c ié té
d e s a n c ie n s t e x t e s , 1 8 8 7 , 8 3 . — R o m a n ia , 17 , 325.^— C fr. R o m a n ia , 1, 116.
N e p a s c o n f o n d re a v e c le C h a s to ie m e n t d e s d a m e s d e R o b e r t ( R i c h a r t) d e
B lo is , d o n t la d e r n iè r e é d it i o n e s t c e lle d ’U l r i c h , R o b e r t v o n B lo is , s a m m tlic h e
W e r k e , 3 , B e r li n , M a y e r u n d M illie r , 1 895. ( C . R . L i t b l . f. g e r m . u . r o m .
P h i l . , 1 8 9 6 , 2 6 7 -2 6 8 e t R o m a n ia , 2 5 , 1 5 8 .)
— 8

Dans le n“ 3 *, ci-dessus, p. 239 et suiv.


10.* — lieber eine neuentdeckte allfranzösische Bearbeitung des
ÏÏ Petrus Alfonsus. Par A.-W ALLENFELS, stud. phil.
Dans Jahrb. f. rom. u. engl. Lit., 5, 339 - 3 4 4 .

( 'f r . .failli), r. ro n i. u. e n g ) . L i t . , 11, 151. — ( ; ’e sl le C h a s lo ie n ie n t d e


I .a b o u d e r ic .

* 1 1 .* — K.' BARTSCH, Altfranz. Chrestomathie, Leipzig, t866 ,


donne des extraits du manuscrit utilisé par Wallenfels (2 4 1 -246 ).
12 * — lieber eine altfranzösi.sche Handschrift der K. Universitäts­
bibliothek zu^Pavia von dem c. M. D"^ A. .MUSSAFIA.
Dans Sitzungsb. de l’Acad. de Vienne, 64, 557-571 et à part.
C ’e st le C h a s lo ie n ie n t d e L a b o u d e r ie .
( '. R . K . K ö h le r , G ö l l . g e l. A n z ., 1 8 7 1 , 12 2 -1 2 8 .

*13.* — Le castoiement d’un père à son fils. Traduction en vers


français delà Disciplina clericalis de Petrus Alfonsus. Edition nouvelle,
basée sur le manuscrit de Maihingen et conférée avec l’édition des
bibliophiles, publiée par Michael ROESLE. Munich, chez Th.
Ackermann. 18 9 9 . ln- 8 . IV et 57. *
C. R. Romania, 28, 1 6 1 - 1 6 2 . — E. Langlois, Krit. Jahresbericht
de Vollmoller, 6 , 2 , 96 -9 7 .

*14.* — Le Castoyenient ou Instruction du père à son fils. Ouvrage


moral en vers, composé dans le treizième siècle. Suivi de quelques
Pieces Historiques et Morales, aussi' en vers et du même siecle. Le
tout précédé d’une Dissertation sur la Langue des Celtes, avec quelques
nouvelles observations sur les étymologies. A Lausanne, et se trouve à
Paris chez Chaubert et Claude Hérissant, 17 6 0 . In-8 . 340.

L ’é d itio n d e ce p o è m e , q u i d ilF cre d e c e lu i q ii’a p u b lié L a b o u d e r ie , e s t d u e


à B A R B A Z A N (> ). /
( '. R . J . d e s s ç a v a n s , j u ille t 1 7 6 0 , 3 2 5 -3 4 4 .

(* ) Manuscrits. V o ir N o tic e s e t e x tr a U s , 34 , i , 2 0 9 -2 1 0 .
' 1 5 .* — Fabliaux et contes des poètes françois des xi, xit, xiii, xiv
et, XV® siècles^ tirés des meilleurs auteurs. Publiés par BAKBAZAN.
t
Nouvelle édition augmentée et revue sur les Manuscrits de la Biblio­
thèque Impériale par M. MEON. Tome second, contenant le Castoie-
ment... A Paris, chez B. Wart^ oncle, Libraire, quai des
Augustins, n° 13; de l'imprimerie de Crapelet. M DCCC VIII. In-8 .
B a rlw -a n a v a it p u b lié F a b lia u x . 1756^ L ’o r d é n e d e c h e v a lé r ie . 1759. I .c
C a s t o y e n ie n t. 1760. M é o n a r é é d ité c es t r o is o u v r a g e s e n 4 v o lu m e s ( 1 8 0 8 .)
C . R . M e rcu re , 3 5 , 3 2 2 - 3 3 3 .— M e r c u r e d u 19® s iè c le , 11 , 5 4 6 -5 5 3 .

16.* ~ Fabliaux ou contes, fables et romans du xii® et xiii® siècle,


traduits ou extraits ])ar LEGRAND D'AUSSY, troisième édition ('),
considérablement augmentée. Paris> Jules Renouard__ 1829. In-8 .
5 volumes.
Donne les contes suivants d’après Barbazan :
I. 2 6 9 -2 7 2 . D u F a b l ie r . N " 10 d u r é s u m é d e s c o n te s .
' 1''® édit., 1, 194-196.
3 6 5 -3 6 7 . D u ro i A l e x a n d r e e t d u s e g r e ta in . N ” 27.

( ' ) F a b lia u x o u c o n te s d u xii® e t d u xiii® s iè c le , T r a d u i t s o u e x t r a i t s d ’a p r è s


d i v e r s M a n u s c r its d u t e i n s ; a v e c d e s N o t e s h is to r iq u e s e t c r it i q u e s , e t le s
im i t a t i o n s q u i o n t é t é fa ite s d e c es C o n te s d e p u is l e u r o r ig in e j u s q u ’à n o s j o u r s . ..
A .P a r is , c h e z F lu g e n e O n f r o y __ 3 v o l. in -8 , M D C C L X X I X .
V o ir M io g rap liie d e M ic h a u d , s. v ”. — L e s n o te s r e la tiv e s a u x im i t a t i o n s
s o n t p r é c ie u s e s .
° N o u v e l le é d i t io n , 1 7 81, 5 v o l. in -1 2 .
T r a d u c ti o n a n g la is e : ® ( L L . W A Y a n d G . K I .L I S . f a b l i a u x o r T a ie s
a b rid g e d fro m fre n c h M s s. o f t h e X I I a n d X I I I c e n t u r ie s b y M . L e g r a n d ; s e l.
a n d t r a n s la t e d i n to E n g l, v e r s e , w ith a P r e f a c e , N o te s a n d A p p e n d ix , figg.
( B e w ic k .) L o n d o n , 1 7 9 6 -1 8 0 0 . ln - 8 . 2 v o i . - — N o u v e l le é d itio n , 1815.
T r a d u c ti o n a lle m a n d e : H a l l e n . L e ip z ig . 1 7 9 7 . I n - 8 .
O n n e t r o u v e r a a u c u n c o n te d e P . A l p h o n s e d a n s le R e c u e il g é n é ra l et
c o m p le t d e s F a b lia u x d e s xui® e t xiv® s iè c le s im p r im é s ou in é d its P u b l i é s a v e c
N o te s e t V a r ia n te s d ’a p r è s le s M a n u s c r its p a r M M . A n a to le D E M O N T A I G L O N
e t G a s to n R A Y N A U D . P a r i s L ib r a i r i e d e s B ib lio p h ile s , 1 8 7 2 -1 8 9 0 , 6 v o l.
p e t. in -8 .
P o u r le R e v e n a n t, v o ir n" 35.
lO —

II- 393- 397- L e s d e u x b o u r g e o is e t le v ila in . N " 17.


I'® é d i t ., 1, 5 1 2 -3 1 6 .
III. 6 2 -6 5 . L e ju g e m e n t s u r le s b a r ils d ’h u ile m is e n d é p ô t. N “ 14.
iV é d i t ., 3 , 1 7 0 -1 7 4 .
6 6 -7 0 . D u m a r c h a n d q u ' p e r d it sa b o u r s e o u d e l ’h o m m e q u i p o r ta it
u n g r a n d t r é s o r . N® 15.
I''® édit., 2, 175-179.
8 8 -8 9 . L e s d e u x p a r a s ite s . N " 19.
D® édit., 2 , 238-239.
'3 3 't 3 6 . D u m a r c h a n d q u i a lla v o ir so n f r è r e . N® 24.
!'■« é d i t ., 3 , 2 6 8 -2 7 1 .
1 4 6 - i 55(. D e c e lu i q u i e n f e r m a sa fe m m e d a n s u n e t o u r p a r P i e r r e
d ’A n f o l. N® 12.
ir® é d i t ., 2 , 2 8 1 -2 9 2 .
D u p o è te e t d u b o s s u . N " 5.
I''® é d i t ., 2, 3 7 6 -3 7 8 .
2 2 5 -2 2 9 . D u p r u d h o m m e q u i d o n n a d e s i n s t r u c t i o n s à s o n fils a lia s d u
p r u d h o m m e q u i n ’a v a it q u ’u n a m i. N® i .
P® é d i t ., 2, 3 7 9 -3 8 4 .
2 3 0 -2 3 9 . D e s d e u x b o n s a m is . N® 2.
I'-®é d i t ., 2, 3 8 5 -3 9 5 .
2 4 8 -2 5 2 . D e c e lu i q u i m it e n d é p ô t sa f o r t u n e . N® 13.
1''® é d i t ., 2 , 4 0 3 -4 0 8 .
2 5 3 -2 5 5 . D u v o l e u r q u i v o u lu t d e s c e n d r e s u r u n r a y o n d e l u n e . N® 22.
P® é d i t ., 2 , 4 0 9 -4 1 2 .
L e g ra n d c h e m i n . N® 16.
P® édit., ¡3 , 425-426.
IV . 2 4 -2 6 . L e t a i l l e u r d u ro i e t s o n s e r g e n t . N® 18.
i®® é d i t ., 3 , 1 0 9 -1 1 2 .
2 7 -3 4 . ^ e lai d e l ’o is e le t . N® 20 .
i®®édit., 3 , 113-121.
5 0 -5 4 . D e la v ie ille q u i s é d u is it la j e u n e fe m m e . N® 11.
P® édit., 3 , 148-153.
9 5 -9 7 . M a r ia n . N® 23.
P® édit., 3 , 193-195.
1 5 7 -1 5 8 . D e I ^ a im o n . N® 26.
P® èdjt., 3 , 259-260.
1 8 8 -1 9 1 . D e la m a u v a is e fe m m e . N®® 7, 8 e t 9.
i®® é d i t ., 3 , 2 9 4 -2 9 7 .
3S6' 357- L ’h o m m e , le r e n a r d e t le s e r p e n t . ( M a r i e d e F r a n c e - ) Jifo ^
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t jf tif

1 7 .* — I.es vieux fabliaux français avec introduction littéraire par


Charles SIMOND... Paris^ Henri Gautier... (N° 104 de la Nouvelle
bib. pop. à 10 centimes. 18 88 .)

D o n n e ; L e ta b lie r , 2 7 . — L e s d e u x b o u rg e o is e t le v ila in , 2 9 -3 0 . — L e
ju g e m e n t s u r le s b a r ils , 9 -1 0 . — D u n ia r c b a n d flui p e rd it sa b o u r s e , l o - i i . —
D u p r u d b o m m e q u i d o n n a d e s i n s t r u c t i o n s , 1 5 -it). — D u v o l e u r q u i v o u lu t
d e s c e n d r e s u r u n r a y o n d e lu n e , 17. — L e lai d e l ’o is e le t, 7-9 .

18.* — STEINHÔW ELS Aesop herausgegeben von Hermann A llem an d O

OSTERLEY. Für den litterarischen Verein in Stuttgart nach


Beschluss des Ausschusses vom September 18 7 1 gedruckt von L. F.
Fues in Tübingen 1873. ln- 8 . (Bibliothek des Litterarischen Vereins
in Stuttgart, n“ 1 1 7 .)
Contient p. 294-335 Ex Adelfonso (latin et allemand.) (^)
-U

L a c o lle c tio n d e S te in h ö w e l c o m p r e n d i 6 n u m é r o s , s a v o ir le s n “* s u iv a n ts
d u r é s u m é : i , 2 , 13, 14, 15, 17, 2 0 , 5, t o , 2 1 , 9 , 1 1, ( 3 4 ) , 7, 8 e t 18. ( C f r .
Z e i t . f. d e u t . C b ilo l., 19 , 19 9 , n o t e 2 .) ■ \ “ ^
C . R . R . K ö h le r , J e n a e r L i t z ., t 8 7 5 , 5 3 5 . M

t^t L a v e r s io n d e S te in h ô w e l a é t é t r a d u i t e e n c a ta la n ( n ” 19® ) e t e n
a n g la is t n “ 2 0 ° .) N o u s n ’a v o n s p a s à n o u s o c c u p e r,ic i d e s t r a d u c tio n s e n d ’a u tr e s
la n g u e s (e s p a g n o l, h o l la n d a is ', p a r c e q u ’il n ’y e n a p a s d ’é d itio n s p o s té r ie u r e s
à 1810.
t^) 11 y a u n e é d it i o n d e S t e in h ô w e l p a r u e e n 1838 à S t u t t g a r t . ( H e r v ie u x ,
1, 3 6 5 .) N o u s n ’a v o n s p u n o u s p r o c u r e r a u c u n r e n s e ig n e m e n t
F a b u l is te s l a tin s ,
s u r c e t t e é d it i o n .
O s te r le y a d é m o n t r é i p . 21 q u e S t e in h ô w e l e s t l ’a u te u r d e la c o lle c tio n .
( C f r . S c h m id t, 2 2 -2 4 e t A . M o r e l- F a tio , L ’is o p o c a s tilla n d a n s R o m a n ia , 2 3 ,
5 6 1 - 5 7 5 .) C ’e s t d o n c lu i q u i a a jo u té , s o u s le n o m d e Fabulaecollectae d e s c o n te s
d e P . A lp lio n s o e t d u P o g g e îi l ’a n c ie n n e c o lle c tio n d u Romulus e t c ’e s t e n ce
s e n s q u ’il fau.t e n t e n d r e R o b e rt, F a b le s in é d ite s , 1, X C IV , C l l l , C L I X ,
C L X X V ll , C C V l l , C C X l l l e t C C X V l ( l ir e 1 4 9 8 .)
O s te r l e y d o n n e q u e lq u e s r e n s e i g n e m e n t s s u r l e s é d it i o n s e t le s tr a d u c ti o n s
d e S t e in h ô w e l, p . 3 ; A d a l b e r t v o n K e l le r fa it la b i b lio g r a p h ie d e s é d itio n s
— 12 —

* 1 9 .* — Paules de Isop, Filosof moral, y de altres famosos Autor-s,


corregidas de nou. Vignette. San Gervasi : Estampa de Torras,
carrer de S. Eusebi jiúm. 6 . en lo any 18 85 . Barcelona. In-8 . 3 3 2 .

R o m a n ia , 2 3 , 5 7 4 -5 7 5 .

* 20.* — The fables op .¿Eisop as first printed by William Caxton in


1484 with those of Avian, Alfonso and Poggio, now again edited and
induced by Joseph JACOBS, i. History of the vEsopic fable. London
Published by David Nutt in the Strand. 18 89 . In-8 . 350 . — 2, 350.
18 sh. (Bibliothèque de Carabas, 4 .)
C. R. *Jew. Chronicle, 27 dec. 18 89 . — Jas. S. Cotton, Academy,

a lle m a n d e s d a n s le D e c a m e ro n v o n H e in r ic h S te in h o w e l i 8 6 0 ( B ib l. d . L i t l .
V e r e in s , n " 5 1 , 6 7 7 - 6 7 9 .)
H e r v i e u x a p u b lié d a n s le s F a b u l is te s l a tin s , 1884, 1, 3 1 2 -3 8 2 u n e b ib lio ­
g r a p h ie e x tr ê m e m e n t r e m a r q u a b le d e s é d itio n s e t tr a d u c ti o n s d e S te in h o w e l.
A y a n t, g râ c e à d e n o m b r e u x v o y a g e s , e x a m in é lu i- m ê m e p r e s q u e to u s le s
e x e m p la ir e s , il a p u c o r r i g e r H a i n e t le s a u tr e s s o u rc e s . C ’e s t , p o u r S t e in h o w e l,
le tr a v a il le p lu s e x a c t e t l e p lu s c o m p le t q u i e x is te . ( C f r . 3 , 7 .)
H . K n u s t ( S te in h ô w e ls A e s o p d a n s ,Z eiti f. d e u t. P h i l o l . , 19 , 197-218
e t 20, 2 3 7 ) p a s s e a u ssi e n r e v u e le s a n c ie n n e s é d itio n s . M a is il n ’a p a s c o n n u
H e r v ie u x e t s u it t r o p H a i n . A in si il a d m e t e n c o r e u n e é d it i o n d e I .e e u 1482
( H e r v ie u x , 3 4 0 e t s u iv ,) P o u r le s é d itio n s d e B r a n t, il d o n n e à la fois p lu s e t
m o in s q u e H e r v i e u x . M a is il d o it ê t r e c o n s u lté p o u r le s é d it i o n s e s p a g n o le s e t
il c o n n a ît s e u l le s é d itio n s c a ta la n e s d e 1808 e t d e 1885. ^ 1 9 , 2 1 5 -2 1 8 e t
20, 2 3 7 .) E n to u t cas, s o n tr a v a il d o it ê tr e u tilis é a v e c c e lu i d e H e r v ie u x .
I. o w n d e s - B o h n , t h e B i b lio g r a p h e r ’s M a n u a l, 1, 1 5 - 1 8 'C f r . A m e s D ib d in ,
T y p . a n t i q ., 1, lb 8 - 2 2 o ) e t G r a e s s e , T r é s o r , 1 , 3 1 -3 8 e t 7 , 1 2 -1 4 , v “ A e s o p u s ,
d o iv e n t ê t r e a u ssi c o n s u l té s ; m a lh e u r e u s e m e n t ils n e m e t t e n t p a s à p a r t le s
tr a d u c ti o n s e t le s é d it i o n s d e S te in h o w e l.
L e s d if f é r e n ts b ib lio g r a p h e s c ité s ici a u r a i e n t p u , c o m m e S c h m id t, p . 20,
r a p p e l e r F r e y t a g , A d p a r a tu s l il e r a r i u s , 1, 71-74. I ls n e d o n n e n t p a s n o n p lu s
l ’é d itio n s u iv a n te , q u e m e n t i o n n e u n c a ta lo g u e M illie r d ’A m s te r d a m , 1885 :
D a t w o n d e r lic k e L e v e n E s o p i, m e t syjr^ g h e n u e c h lijc k e F a b u l e n . O ock
d e r g e lijc k e n a n d erb m ee r, w e lc k A v ia n u s , ite m A lf o n s iu s en E rasm u s
g h e d ic h t ... h e b b é n i R e e s s , D e ric k W y lic k s v a n S a n t e n . 1 5 8 5 . fig. e n b o is .
Q u e lq u e s d é ta ils i n té r e s s a n ts d a n s C a m p b e ll, A n n a le s d e la t y p o g r a p h ie
n é e r l . a u xv® s iè c le , 7-8 e t i®"' s u p p l é m e n t , 8.
— 13 —

37; 39‘4°- — Athenaeum; 18 9 O; i , 2 7 2 - 2 7 3 ; Neubauer, 3 0 7 ; Jacobs;


3 4 0 -3 4 1 ; 5 0 2 ; 503 . — * Neubauer; Jew. RevieW; avril 18 9 0 . — * Lit.
World, 28 fév. 189 O; 1 9 9 . — "Class. Review, 5, 3 1 2 - 2 1 5 . —Hartland,
Folk-Lore, 1, 1 1 2 . — Sudre, Romania, 20^ 289 -2 9 7 . — Bartb, Mélu-
sine, 5, 11-12 et Gaidoz, 69 -7 0 . — Bédierj Fabliaux, 76, note 2. —
Pitré, Arch, per le trad, popolari, bull, bibb, 9, 139. (')

21.*— MILA Y FONTANALS. Notes sur trois manuscrits. I. Un C atalan (’ )

chansonnier provençal. IL Un roman catalan. III. Une traduction


catalane de la Discipline cléricale de Pierre Alphonse.
Dans Rev. des langues romanes, '2 ® série, 2, 225-240 et à part,
Montpellier 1876. In-8 .
C e tt e t r a d u c ti o n , s ig n a lé e p a r A m a d o r d e lo s K io s , 2 , 2 4 1 , n o te 4 , e s t fa ite
s u r la v e r s io n fra n ç a is e e n p r o s e , la d is c ip lin e d e c le r g ie . ( N " 8 “ ) — E ll e n ’e st
p a s c a ta la n e , m a is g a s c o n n e , o u p lu tô t b é a r n a is e , d it M ila .
C . R . P . M ( e y e r ) , R o m a n ia , 6 , 1 5 1 -1 5 2 .

22. *— 11 y a une ancienne version espagnole qu’Amador de los Espagn


Rios ar découverte et qu’il avait promis de faire connaitre. (Hist. crit.
de la lit. española, 2 , 294 , note 2 .)
C fr. H a r e t, H is t, d e la l i t t . e s p a g n o le , 8 2 . — ** H e b . H ib lio g ., 1 2 , 66.
L e s tr a d u c ti o n s d u n" 22 ° s o n t- e lle s e m p r u n t é e s à c e t t e ve^rsion ?

2 3 . * — El libro de los enxemplos.


Dans Bibliotheca de Autores Españoles, 51, 4 4 3 -5 4 2 .

( ’) 11 n ’y p a s e n a n g la is d e t r a d u c ti o n d i r e c te d e P . A lp h o n s e . ( C l o u s t o n ,
F l o w e r s , 1 00..)— O n a v u p lu s h a u t, p . i , q u e D o u c e e n a fait u n r é s u m é .
(^) Il n e fa u t p a s c o n f o n d re c e t t e v e r s io n a v e c la tr a d u c tio n c a ta la n e d e
S te in h ô w e l n “ 19®.
H

C fr. P u y m a ig r e , V ie u x a u t. c a s tilla n s , 3 , 4 4 4 -4 5 0 . -- L e l ib r o d . 1. e n x e m -
p lo s c o n ti e n t u n e tr a d u c ti o n p r e s q u e c o m p lè te d e P . A l p h o n s e , m a is le s c o n te s
s o n t a u tr e m e n t r a n g é s j ta r c e q u e le c o m p i l a t e u r a s u iv i u n o r d r e a lp h a b é tiq u e
d e m a tiè r e s .

V o ic i la c o n c o r d a n c e :

N ° 3 de P . Alphonse —n"® 112 er 128 des Enxemplos. — 4 246. —


5 ~ 13. — 6 -=- 3 4 9 . — 7 -=^ 9 0 . — 8 — 9 1 . — 10 = 8 5 . — 11 — 2 3 4 . —
1 2 ^ 2 3 5 . — 1 3 =^ 9 2 . - 1 4 ^ 3 3 4 . — 1 5 ^ 3 1 1 et 3 6 2 . — 16 = 3 6 3 . —
17 -= 2 7 . — 18 - 3 1 . — 20 = ^ 5 3 . — 31 ^ 3 0 7 . — 22 ^ 7 . — 24 = 8 4 .—
25 — 1 2 4 . — 26 = 1 2 4 .— 28 — 3 3 9 . — 29 = 30.

L ’e n x e m p lô 285 (1 io g è n e ) e s t e m p r u n t é à u n e a u tr e s o u r c e q u e P . A lp h o n s e .
(N ° 2 7 .)

Italien *24.* — Frammento di un’ antica versione à&Wdi Disciplina clericalis


di P. Alfonso, pubblicato da Pasquale PAPA. Firenze, tip. dei fratelli
Bencini. 1891. In-8 . 53. (Nozze Oddi-Bartoli). (*)

S u r u n e v e r s io n fra n ç a is e i n c o n n u e .
C . R . P . M ( e y e r ) , R o m a n ia , 21 , 626.

Islandais 25.* - Y a-t-il eu une version islandaise? Ce qui pourrait le faire


croire c’est qu’on trouve la traduction de certains contes dans *Nyare
Bidrag till kânnedom om de svenska landsmâlen och svenskt folklif, 5,
97 et suiv. (M. âge, 6, SS) ou dans le Islendzk Aeventyri de Gering.

(■) « I t a lie n is c h e U e b e rs e tz u n g e n von E r z ä h lu n g e n d e r D is c ip lin a , d it


L a n d a u ( d . Q u e l le n d . D e k ., 2 6 2 ) f in d e n sic h s c h o n in d e r a lt e n U e b e r s e tz u n g
v o n J a c o p o d a C e s s o le ’s S c h a c h b u c h . Z a m b r in i h a t s ie in s e in e m L ib r o d i
n o v e lle a n ti c h e (B o lo g n a 1 8 6 8 ) u n t e r n r . 3, 4 , 6 a b g e d r u c k t. » .— E n t r e a u tr e s
tr a d u c ti o n s d e c e l iv r e d e s E c h e c s , il y e n a a u ssi d e c a ta la n e s . ( C e n tr a lb l . f.
B ib lio th e k s w e s e n , 'Ì, 5 1 3 .)
S u r J a c q u e s d e C e s s o le s , H i s t . l i l t , d e la F r a n c e , 2 5 , 9 -4 1 .
RÉSUM É DES CONTES

1 . — L ’é p r e u v e den a m is. {Le d e m i-a m i.)

2 . — M ig n e - L a b o u d e r ie (11“ 3 6 7 3 . - S c h m id t ( n ° 5 = ) , 35.

3 . — H e n o c h , P ic h a r d ( n “ 6**), i3 { ï; J c l li n e k ( n “ 7 ' ' ' ) , 1 3 5 . — M é o n


(n® >5” ) , 4 4 - — L e g r a n d (n® 1 6 “ ) , p r é d i t . , 2 , 3 7 9 ; 3®, 3 , 2 2 5 . —
S im o n d ( n ° 17 “ ) , 1 5. S te in h ô w e l (n® 18® ), 294 e t 2 9 7 . - K n x e n ip lo s
(n® 2 3 ®), n é a n t . ( ' )

4 . — L u c a n o r , n® 4 8 .— F à k i h a t , n" 15.— F r e y t a g , P r o v . a r ., 1 , 1 1 9 -1 2 0 .—
O e s t r u p , C o n te s d e D a m a s , 6 7 -7 3 .

U n a r a b e , q u i n ’a ja m a is e u q u ’u n d e m i- a m i, c o n s e ille e n m o u r a n t à so n
fils, q u i s e v a n te d ’a v o ir c e n t a m i s , d e le s m e t t r e à l ’é p r e u v e . D ’a p r è s ses
i n d ic a tio n s , il s e c h a r g e d ’u n sa c e n s a n g la n té o ù il a m is le c o r p s d ’u n v e a u e t
v a p r i e r s e s a m is a u x q u e ls il fa it c r o ir e q u ’il a t u é u n h o m m e , d ’e n t e r r e r le
c a d a v r e . P a r t o u t il e st r e p o u s s é . L e d e m i-a m i d e so n p è r e , a u q u e l il s’a d re s s e
e n f in , s e d é c la r e p r ê t à c a c h e r le c o rp s .

S c h m id t, 93-97. - D u n l o p - L ie b r e c h t, 2 9 1 -2 9 2 , 4 8 4 e t 4 9 9 .— P i c h a r d , 53-57.
— H i s t . l i t t , d e la F r a n c e , 19 , 8 2 7 .— K n u s t, L u c a n o r , 4 0 9 -4 1 2 e t 4 3 5 .—
B o lte , D e d ü d e s c h e S c h lö n ie r , * 1 9 . — S t e in s c h n e id e r , M a n n a , 94 e t d . h e b .

( ' ) N o u s n e p o u v o n s c i t e r s o u s le n® 2 e t le n® 3 q u e le s liv r e s q u e n o u s
a v o n s e u s à n o t r e d is p o s itio n ; o n v o u d r a d o n c b ie n e x c u s e r n o s la c u n e s .
i6 Les deux amis.

U e b e r s e l z ., 8 8 3 , 1. $ à f. — B a s s e t, B u ll, d e c o r r . a f r ., 4 ( 1 8 8 6 ) , 1 5 4 -1 5 6 ;
L o q m â n b e r b è r e , X L I X . — G e s ta , 7 3 3 .— N ie . P e r g a m e n u s L i t . V e r ., n “ 148),
1 9 9 , n ” 50 e t 3 0 5 .— C ifa r ( L i t . V e r ., n ° 1 1 2 ), 2 1 -2 5 . “ A l t d . B l ä t t e r , 2, 3 8 2 .
— E udes, 394. — B . W a ld is , 2 , 1 1 4 -1 1 5 . — P a l m b l ä t t e r , 4 , 3 1 8 - 3 2 2 ..—
C a s tig o s é d o c u m e n t a s d e l Re}- d o n S a n c h o ( B i b i, d e a u t. e s p ., 5 1, 15 6 -1 5 9
o u A m . d e lo s R io s , h is t. c r it . d e l à l i t . e s p ., 4 , 5 7 5 - 5 7 8 ; c fr. 4 , 2 7 2 , 32 ,
38 e t 4 4 . ) — E s p e jo d e le g o s ( B i b . d e a u t. e s p ., 5 1 , 4 4 5 .) — J a h r b . f. r o m . u.
e n g l. L i t . , 7 , 4 1 0 ; 12 , 3 5 0-351 e t 13 , 3 5 3 .— ®G e r in g , I s le n d z k A e v e n t ., 2 , 2 2 3 ,
n “ 9 1 . — R o m a n ia , 25, 521 e t 529 ( L e d o n n e ! d e s a m a n t s . ) — G o t t . g e l. A n z .,
1 8 6 9 , 7 6 4 . — G é d é o n H u e t , L a p a r a b o le d e s fa u x a m is d a n s R o m a n ia , 33,
87-91 e t 4 0 3 -1 0 5 .— C fr. G e s ta , 4 7 4 .— C o s q u in , 2 , 3 2 1 .— T a w n e y , 2 , 5 7 -5 8 .

2. — L es (leu x a m is.

2 . - M igne, 674. - S chm idt, 36.-!^

3 .S— H e n o c h , P i c h a r d f 1 3 6 ; J e l li n e k , 1 3 5 .— M é o n , 5 2 .— L e g r a n d , 2 , 385
et 3 , 2 3 0 .—- S te in h ô w e l , 295 e t 29 8 .

4 . - O e s t r u p , C o n te s d e D a m a s , 6 7 -7 3 [ha fin . j

G r â c e à le u r s r e la ti o n s d ’a ffa ire s , d e u x m a r c h a n d s , l ’u n d ’ E g y p te ( L e C a ire )


e t l ’a u t r e d e B a ld a c h (B a g d a d ) se s o n t lié s d ’a m itié s a n s s ’ê t r e ja m a is v u s . L e
B a g d a d ie n se r e n d u n j o u r e n E g y p te e t y r e ç o it le m e ille u r a c c u e il M a is il
t o m b e m a la d e e t le s m é d e c in s re c o n n a is s e n t q u e s o n m al est l ’a m o u r ; so n am i
l ’E g y p ti e n fa it pîjg ser d e v a n t lu i s e s e s c la v e s , se s f ille s , e n f in s a fia n c é e : c ’e s t
c e lle - là q u ’il a im e e t s o n a m i la lu i fa it é p o u s e r e n la d o t a n t r ic h e m e n t.
L ’E g y p ti e n , s ’é t a n t r u i n é , s e r e n d à B a g d a d . M a is c ’e s t la n u i t e t , n ’o s a n t se
p r é s e n t e r à s o n a m i, il s e r e t i r e d a n s u n e m o s q u é e . P r è s d e là o n t u e u n h o m m e
e t , q u a n d o n m e t la m a in s u r l ’E g y p ti e n , il p r é te n d ê t r e l ’a u te u r d u c r im e ,
p r é fé r a n t la m o r t à sa c o n d itio n m is é r a b le . I .o r s q u ’o n le m è lje a u s u p p lic e , s o n
a m i l ’a p e r ç o it e t , p o u r le s a u v e r, d é c la r e quH] a c o m m ^ - ^ 'm e u r t r e . L e v ra i
c o u p a b le , q u i e s t p r é s e n t , e st to u c h é e t a v o u e s o n c ^ ^ l S l j E ÿ ro i le g ra c ie à
c o n d itio n q u ’o n lu i r a c o n te t o u t e l ’h is to ir e .
l.e mulet. 17

S c h m id t, 9 7 - 1 0 1 .— D u n l o p - L ie b r e c h t , 2 5 1 -2 5 2 , 4 8 4 , 501 e t 5 4 2 .— P i c h a r d ,
5 7 -6 0 . — H i s t . l i t t , d e la F r a n c e , 16 , 2 2 7 -2 2 9 e t 19 , 8 2 7 - 8 2 8 .— L a n d a u , d .
Q u e l le n d . D e k ., 2 6 4 -2 6 8 e t 2 7 8 . — G e s ta , 7 4 0 . - S t e in s c h n e i d e r , d . h e b .
U e b e r s e t z ., 9 3 4 -9 3 5 e t l e s n o te s 215 e t 2 1 6 .-j-N ie . P e r g a m e n u s ( L i t . V e r .,
n “ 1 4 8 ), 1 9 9 , n “ 56 e t 3 0 5 . — C ifa r ( L i t . V e r ., n “^ 1 12)^ 2 5 -3 1 . — M o n ta n u s
( L i t . V e r ., n® 2 1 7 ) , 5 8 0 -581 e t 6 5 7 . — K a a l s p e l , 1 8 9 .— A r c h . f. d . S t . d .
n e u e r . S p ., 8 4 , 1 3 0 -1 3 2 . — G o t t . g e l. A n z ., 1 8 6 9 , 7 6 4 . — T h . d e C a n ti m p r é ,
é d it , d e B r u x e ll e s , 1 6 6 -1 6 7 .— L y d g a t e ’s F a b u l a d u o r u m m e r c a t o r u n i . A u s d e m
N a c h la s s e des H e rrn P ro f. D ’’ J . Z u p iiz a , L itt. ü. nach s ä m tlic h e n
H a n d s c h r if te n h e ra u s g e g e b e n v o n D ’’ G u s ta v S c h le ic h O b e r l e h r e r a m A n d r e a s -
R e a lg y m n a s iu m zu B e r lin . S tra ssb u rg . K a rl J. T rü b n er. 1897. In -8 ,
p . L X X I - X C I . ( C . R . L i t b l . f. g e r m . u . s o m . P h i l o l . , 2 1 , 2 8 4 -2 8 7 .)
C fr. M . N ., 6 4 , 65 e t 6 6 . - H a m m e r , R o s e n ö l, 2 , 2 6 2 -2 6 3 .— G r i l lp a r z e r ,
8, 171 ( L o p e ) .— R e v . d . t r a d , p o p ., 12 , 2 4 3 -2 4 4 . — K n u s t, L u c a n o r , 41 2 .
P o u r A m ic u s e t A m e liu s J ’f e i r S y n t i p a s , n “ 2 3 5 .— J a c o b s b r ü d e r , ibidem. —
A t h i s e t P r o p h i l ia s , ibidem e t H is t. litt, la F r a n c e , J 5 , 1 7 9 -1 9 3 .

3. — Le mulet.

2 . — M ig n e , 6 7 7 . - - S c h m id t, 4 2 .

3 . — M è o n , 6 4 . — E n x e m p l o 112 e t 128.

U n ro i r é c o m p e n s e u n p o è te d ’o r ig in e oW seure, p a r c e q u ’4 lu i d i t q u ’o n n e
d é p r é c ie p a s la ro s e q u o i q u ’e lle n a is s e d ’é p in e s il n e d o n n e r i e n à u n m a u v a is
p o è te , q u i e s t n o b le , p a r c e q u ’il se m o n tr e in d ig n e d e se s a n c ê tr e s . Il r é c o m ­
p e n s e a u s s i u n p o è te n é d ’u n p è r e s a n s a y e u x e t d ’u n e m è r e n o b le , p a r c e q u ’il
n ’a p a s d é g é n é r é . C o m m e c e p o è te n e v o u la it p a s d ’a b o r d a v o u e r sa d e s c e n d a n c e
e t n e p a r la it q u e d e ÿ o n o n c le (* ), le ro i se r a p p e l le l ’h is to ir e d u m u le t , q u i,

---------------' ---------------------------------------- ----------------


V

( ' ) |) a n s p lu s d ’u n t e x t e a r a b e , o n se v a n te d e s e s o n c le s m a t e r n e l s ; c ’e s t
u n s o u v e n i r d u m a t r i a r c a t . ( C f r . p . e x . K o s e g a r te n , C h r e s t h . a r a b ., 1 0 2 .)
i8 Le refus de l’impài.

i n te r r o g é s u r ses a s c e n d a n ts , se b o r n e à d i r e d ’a b o r d q u ’il e s t u n e c r é a tu r e d e
D ie u e t q u i , c a c h a n t q u e s o n p è r e e s t u n â n e , a jo u te q u ’il a p o u r o n c le u n n o b le
c o u r s ie r .

S c h m id t, 1 0 3 -1 0 5 . — V o ir B ib l. a r a b e , 3 , 7 1 , n ° 40 e t 146.

4. — L ’homme et le serpent.

2 . — M ig n e , 6 7 9 . — S c h m id t, 4S-
3 . — M é o n , 7 3 . — L e g r a n d , 3® é d i t ., 4, 3 5 6 . — E n x e m p l o 24 6 .
4. — K a lîla h , n ° l o ÿ . ( B ib l. a r a b e , 2 , 120-121 e t 2 3 3 .) — T a m a z r a tt, 6 6 . —
R o c h e m o n te ix , C o n te s n u b i e n s , i i - i 2 e t 7 0 - 7 4 .— B a s s e t, N o u v . c o n te s
b e r b ., 1 9 7 -2 0 2 e t C o n te s d ’A f r iq u e , 182.

U n h o m m e d é lie e t ré c h a u ffe u n s e r p e n t q u e d e s b e r g e r s a v a ie n t a tta c h é à


u n p i e u . C o m m e l ’a n im a l, o b é is s a n t à sa n a tu r e , b le s s e s o n b ie n f a ite u r , il
s ’é lè v e e n t r e e u x u n e q u e r e l le . L e r e n a r d , p i% (p o u r a r b it r e , e x ig e q u ’o n r e m e tt e
le s c h o s e s e n l ’é ta t p o u r s a v o ir c o m m e n t l ’a ffa ire s ’e s t p a s s é e . Q u a n d le s e r p e n t
e s t d e n o u v e a u a tt a c h é , l ’a r b i t r e lu i d it d e s ’é c h a p p e r s ’il p e u t ; il c o n s e ille à
l ’h o m m e d e le la is s e r.

S c h m id t, I i 8 - « 2 0 .— D u n l o p - L ie b r e c h t , 4 8 4 . — H i s t . l i t t , d e la F r a n c e , 19,
8 2 8 . — G r i m m , 4 3 4 . — B . W a ld is , 2 , 18 5 . — G id s , d é c . 1 9 0 4 , 3 9 8 . — Z e i t . d .
V e r. f. V o lk s k ., 4, 6 9 -7 0 . — Z e i t , d . d e u t . m o rg . G e s ., 48, 6 9 5 -6 9 6 ( ? ) . — N o r t h
A m e r . R e v . 123, 4 1 .— R o m a n ia , 25, 5 1 3 -5 1 6 e t 5 3 7 -5 4 0 .

5. — Le refus de l’impôt.

2 .-— M igne, 679.- Schmidt, 45.


Les deux clercs. 19

3 _ — M é o n , 7 5 . — L e g r a n d , 1'« é d i t ., 2, 376. - S te in h ô w e l, 3 1 5 . — E n x e m -
p io 13. — G e s ta , 2 5 9 , n» 4 3 .

4 . — S tu m m e , T u n is , 1, 75 e t 2 , 126.

E n r é c o m p e n s e d e s e s v e r s , u n p o è te a o b te n u q u ’e n q u a li t é d e p o r t i e r d e la
v ille , il p u is s e , p e n d a n t u n m o is , e x ig e r u n d e n ie r d e t o u t b o s s u , d e t o u t g a le u x ,
d e t o u t b o r g n e , d e t o u t in d iv id u a t t e i n t d e d a r t r e o u so u ffra n t d 'u n e h e r n ie . U n
b o s s u a y a n t u n j o u r re fu s é d e p a y e r s o n d e n ie r , o n l ’a r r ê t e e t , p e n d a n t q u ’il
r é s i s t e , o n d é c o u v r e s u c c e s s iv e m e n t q u ’il a t o u te s le s in f ir m ité s t a x é e s ; il d o it
d o n c p a y e r c in q d e n ie r s .

S c h m id t, 12 0 - 1 2 1 . — D u n l o p - L ie b r e c h t , 213 e l 4 8 4 . — P a u l i, 5 0 6 . — G e s ta ,
7 3 8 . — B o n e r , é d it . P fe iffe r, 1 3 5 - 1 3 6 .— N o v e llin o (R o m a n ia , 3 , 1 7 4 .) —j
B o z o n , 8 6 -8 7 e t 2 5 6 -2 5 7 .

6. — Les deux clercs.

2 . — M ig n e , 6 8 0 . — S c h m id t, 4 6 .

3 . — M éo n , 7 9 .— E n x e m p l o ^ q .

O u b l i a n t q u ’il n e fa u t p o in t p a s s e r c h e z le s m é c h a n ts , c a r o n c o u r t r is q u e
a lo r s d e s ’a r r ê t e r e t d e s’a s s o c ie r a v e c e u x , u n c le rc , m a lg r é le s a v e r tis s e m e n ts
d e s o n c o m p a g n o n , tr a v e r s e u n e n d r o it o ù s o n t r é u n is d e s b u v e u r s . C h a r m é d e
le u r s c h a n t s , il r e s t e a v e c e u x . U n e s p io n s ’é ta n t ré fu g ié c h e f c e s b u v e u r s , o n
le s a r r ê t e to u s e t o n p e n d le c le r c c o m m e c o m p lic e .
D e u x é t u d i a n t s , e n t e n d a n t u n e b e lle v o ix d e fe m m e , l ’u n d 'e u x r a p p e l le q u ’il
e n a e n te n d u u n e m o in s a g r é a b le e t q u ’à c e p r o p o s s o n m a îtr e lu i a d i t q u e si la
v o ix d u h ib o u p r é s a g e m o r t d ’h o m m e , s a n s d o u t e la v o ix q u ’ils e n t e n d e n t d o it
a u ssi ê t r e d e f u n e s te a u g u r e . E t c e p e n d a n t c e c h a n t e u r d is g ra c ié n e se t a i t p a s,
p a rc e q u ’il ÿ 'a t r o is c h o s e s d o n t o n se r é jo u it t o u jo u r s , si m a u v a is e s q u ’e lle s
s o ie n t : s a v o ix , s e s v e r s , s o n fils.

S c h m id t, 1 2 1 . — D u n J o p ^ L ie b r e c h t, 4 8 4 .
io L a toile tendue.

7. — L e b o rfi'n e.

2 . — M ig n e , 6 8 i . — S c h m id t, 48.

3 . — M é o n , 8 1 . — L e g r a n d , 3 , 294 e t 4 , 188. — S t e in h ô w e l, 3 2 9 .
E n x em p U ) 90.

E b o r g n é p a r u n r a m e a u , u n v ig n e r o n r e v ie n t c h e z lu i a u m o m e n t o ù sa
fe m m e re ç o it s o n a m a n t. E ll e le c a c h e e t p o u r lu i d o n n e r le t e m p s d e s ’é c h a p p e r ,
e ll e s o ig n e l ’œ il s a in d e s o n m a ri so u s p r é te x te d ’e m p ê c h e r q u ’il n e d e v ie n n e
c o m m e l ’a u tr e .

C f r . n " 8 . - S c h m id t, 1 2 3 -1 2 6 .— D u n lo p - L ie b r e c h t, 198, 2 7 1 , 2 8 8 , 296


et 4 8 4 . (ie s ta , 7 3 1 -7 3 2 .— S t e in s c h n e id e r , M a n n a , 1 0 6 .— D e P u y m a ig r e ,
V ie u x a u l. c a s t., 2 , 4 4 6 -4 4 7 .— I l i s t . l i t t , d e la F r a n c e , 23 , 1 7 8 -1 7 9 .—
W e n d ., 102. — C lo u s t o n , 1, 5 3 - 5 5 .- J - H e n f e y , 372 e t 2 , 5 4 3 . — L o is e le u r ,
E s s a i, 7 6 -7 7 .-—- C u r io s ité s a n e c d o tiq u e s , P a r is 1855, 3 4 3 -3 4 4 .— D e r V e z ie r
v o n L e n k o r a n , é d it . R e c la m , 44 ( A c te IV , S c è n e V I L ) — A r c h . f. d . S t. d .
n e u e r . S p ., 9 5 , . 6 '2 . — .1. d e s S a v a n ts , 1895, 2 9 4 .— Z e it. f. d e u t. P h i l o L , 4,
3 0 8 -3 0 9 e t 31 2 .

8. — La toile iemliie. v

2 . — M ig n e , 6 8 2 .— S c h m id t, 49.
3 . — M é o n , 8 3 .— L e g r a n d , 3 , 295 e t 4 , i 8 8 . — S t e in h ô w e l, 33 0 e t 3 3 1 .—
E n x e m p lo 91.

4 . — A r t i n , C o n te s d e la V a llé e d u N i l , 1 9 9 .— M a r d r u s , 14 , 230.

Un m a ri r e v e n a n t à l ’i m p r o v is te d ’u n v o y a g e , s a b e lle - m è r e p r é te n d lu i
m o n tr e r u n e t o il e q u ’e ll e a fa ite a v e c sa fille e t , a id é e p a r la fe m m e , la t e n d
d e v a n t lu i j u s q u ’à c e q u e l ’a m a n t a it e u le t e m p s d e se s a u v e r.
T,e contetir. 21

, C fr. n " 7 .— S c h m id t, 1 2 6 .— Ü u n l o p - L ie b r e c h t , 198 e t 4 8 4 . — G e s t a , 7 3 2 .


— M o n ta n u s ( L i t . V e r ., n ‘’ 2 i 7 ) , 6 5 1 , n “ 8 3 .— G o t t . g e l. A n z ., 1 8 3 0 , 1 7 1 5 .—
M o n ta ig lo n , 5 , 2 6 0 ( L e P l i f o n ) — S c h e le r , J e a n d e C m id é , 3 , 4 1 1.— B e d ie r ,
F a b l ia u x , 8 9 -9 0 , 2 80 e t 4 2 2 - 4 2 3 .- - Z e i t . d . ^ e r . f. V o lk s k ., 1 9 0 5 , 63.

9. — L ’épée. •
I

2 . — M ig n e , 6 8 2 .— S c h m id t, 49.
3 . — M e o n , 8 5 .— L e g r a n d , 3 , 296 e t 4 , 188 •— S te in h ö w e l, 321 e t 3 2 2 .
4 . — S y n tip a s , n " 7. '
1:

U n e fe m m e é ta n t s u r p r i s e p a r le r e t o u r d e s o n m a r i, sa m è r e d it à l ’a m a n t
d e s e p o s t e r à l ’e n t r é e a v e c u n g la iv e e t d e n e r ie n r é p o n d r e a u m a r i. E ll e
e x p li q u e e n s u i te à s o n g e n d r e q u ’e lle a p e r m is a u j e u n e h o m m e d ’e n t r e r , p a rc e
q u e t r o i s h o m m e s le p o u r s u i v a ie n t , v o u l a n t le t u e r ; q u ’il n e lu i a p a s r é p o n d u
p a r c e q u ’il « c r u v o ir e n lu i l ’u n d e s e s t r o i s p e r s é c u te u r s . L e m a ri fa it e n t r e r
le jo u v e n c e a u e t le g a r d e j u s q u ’à la n u i t.

S c h m id t , 127-1 a 'S . '- U û n l o p - L i e b r e c h t , 4 8 4 . ~ M o n ta n u s ( L i t .V e r . , n ” 2 1 7 ) ,


6 5 1 , n “ 8 5 . — G o t t . g e l. A n z ., 1 8 3 0 , 1715.

10. — Le conteur.

2 . — M ig n e , 6 8 3 .— S c h m id t, 50.
3 . — M é o n , 8 9 .— L e g r a n d , 1 , 194 e t 1, 2 6 9 .— S iin o n d , 2 7 .— S te in h ö w e l,
316 e t 3 1 7 .— E n x e m p l o 85.

^ U n ro i n e p o u v a n t s ’e n d o r m i r , d e m a n d e s a n s c e s s e d e n o u v e lle s h is to ir e s
à s o n c o n t e u r : il lu i e n fa u t e n fin u n e p lu s lo n g u e . L e c o n t e u r lu i d i t a lo r s
22 L a chienne qui pleure.

q u ’u n p a y s a n , a y a n t a c h e té d e u x i r i l l e b r e b is , t r o u v e , à s o n r e t o u r , la r o u t e
b a r r é e p a r u n e i n o n d a t i o n . N e p o u v a n t p a s s e r ni p a r g u é n i p a r p o n t, il p r e n d
u n e b a r q u e t te q u i lu i fte r m e t d e t r a n s p o r t e r d e u x b r e b is à la fo is. L à - d e s s u s le
c o n te u r s ’e n d o r t e t , q u a n d le ro i l ’é v e i l le p o u r lu i r é c l a m e r la fin d e l ’h is to ir e ,
l e c o n te u r le p r ie d ’a t t e n d r e q u e le p a y s a n a it fini d e fa ire p a s s e r t o u te s se s
b r e b is .

S c h m id t, 1 2 8 - 1 2 9 .— D u n l o p - L ie b r e c h t , 213 e t 4 8 4 . — G r im m , 1 5 0 -1 5 1 .—
D e P u y m a ig r e ,V ie u x a u t. c a s t., 2, 4 4 6 . — H i s t . l i t t , d e la F r a n c e , 19, 8 3 1 -8 3 2 .
— O r . u . O c c i d e n t, 2, 6 9 0 .— C l o u s t o n , F l o w e r s , 9 9 - 1 0 1 .—A lm . p i tt o r e s q u e ,
1 8 4 8 , 1 8 8 . - G o t t . g e l. A n z ., 1 8 6 8 , 1 1 6 .— N o v e llin o ( R o m a n ia , 3, 1 7 2 .) —
R o m a n ia , 23, 5 7 0 . — F r i e d r ic h M e is te r , D e r K h a l if u n d d ie H e u s c h r e c k e n d a n s
F lie g e n d e B l ä t t e r , 1 8 9 3 , 4 3 -4 4 .

11. — La chienne qui pleure.

2 . — M ig n e , 6 8 4 .— S c h m id t, 51.
3. — M é o n , 9 2 . — L e g r a n d , 3, 148 e t 4, 5 0 .— S t e in h ö w e l, 323 e t 3 2 4 .
F m x e m p lo 2 3 4 .

4. — S y n t i p a s , n " 13.

U n e fe m m e , q u e s o n m a ri q u i t t e p o u r a ll e r é t u d i e r à R o m e , lu i c o n s e rv e sa
foi e t r e p o u s s e le s a v a n c e s d ’u n j o u v e n c e a u q u i s ’e st é p r is d ’e lle . L ’a m o u r e u x
t o m b e m a la d e ; u n e v i e i l le , v ê tu e c o m m e u n e d é v o te , s ’o ffre à le g u é r ir e n le
fa is a n t r é u s s i r . E Î le a ffa m e d e u x j o u r s s a c h ie n n e e t , lu i^ J o n n a n t à m a n g e r u n
g â te a u é p ic é d e m o u ta r d e , la fa it p l e u r e r . R e ç u e p a r la j e u n e fe m m e q u e
t r o m p e n t s e s d e h o r s d e p ié t é , e l l e lu i fa it c r o ir e q u e c e t t e c h ie n n e q u i p l e u r e
e s t s a fille , c h a n g é e e n c h ie n n e e n p u n i ti o n d e c e q u e , p a r c h a s te té , e ll e a
re b u té u n a m a n t P o u r é v it e r u n s o r t p a r e i l, la fe m m e c è d e .

S c h m id t, 1 2 9 -1 3 4 . — D u n l o p - L i e b r e c h t , 484. — G ö tt. g e l. A n z ., 1889,


i S 5®‘ * 559-— R o m a n ia , 1 , 1 0 5 -1 0 6 ,
L e d ép o sita ire in fidèle jo u é . 23

12. — L e ja lo u x m i s à la p o r te .

8. — M ig n e , 6 8 5 . — S c h m id t, 53.

3'. — M é o n , 9 9 .— L e g r a n d , 8 , 281 e t 3 , 146. — E n x e m p lo 2 3 5 .

C e c o n te a é té t r a i t é a u n “ 224 d e S y n tip a s .

S c h m id t, 1 3 5 .— D u n l o p - L ie b r e c h t , 4 8 4 .

13. — L e d é p o s i t a i r e i n f i d è l e J o u é .

8 . — M ig n e , 6 8 6 .— S c h m id t, 55.

3 . — M é o n , 1 0 7 .— ^L e g r a n d , 8 , 403 e t 3 , 2 4 8 .— S te in h o w e l , 301 e t 3 0 3 .
— E n x e m p lo 92.

4. — C a r d o n n e , 1 , 6 1 -6 4 ( L o i s e l e u r , M . J . , 6 5 2 - 6 5 3 ; P a j o t , 3 8 3 - 3 8 4 ;
P a l m b l ä t t e r , 1, 9 9 -1 0 3 .) — M a c h u e l, 2 8 3 -2 8 4 .^ — M a n n a , 5 8 -64
et lo i, I X . — S itz b e r . de B e rlin , 1883, 5 8 5 -5 9 2 e t 8 9 0 - 8 9 1 .—
G a w z i, 5 5 .— M o u s ., 1, 14-15 e t 8 , 8 1 .— T a r n ., 1, 1 3 4 - 1 3 5 .— R e v .
d . t r a d . p o p ., 6 , 6 6 -6 7 .

U n E s p a g n o l, s e r e n d a n t a u p è le r in a g e d e L a M e c q u e , d é p o s e e n E g y p te
s a f o r t u n e c h e z u n h o m m e r é p u t é p o u r sa v e r t u . A s o n r e t o u r , le d é p o s ita ir e
r e fu s e d e l e r e c o n n a ît r e . U n e f e m m e p ie u s e , q u i é c a r te a u m o y e n d e s o n b â to n
le s p i e r r e s d u c h e m in p o u r q u ’o n n e s ’y b le s s e p a s , a p i ti é d e sa d o u l e u r . S u r
s o n c o n s e il, il se p r o c u r e d i x co ffre s q u ’il r e m p l i t d e p i e r r e s ; o n e n a p p o r te u n
a u d é p o s i ta i r e , l u i a n n o n ç a n t le s a u tr e s . A u m ê m e m o m e n t , l e d é p o s a n t v i e n t
H Le d ép o sita ire infidèle joué.

r é i t é r e r s a r é c la m a tio n . I ,e d é p o s ita ir e , c r a ig n a n t d e v o ir é c h a p p e r la n o u ­
v e lle a u b a in e , s’e m p r e s s e d e lu i r e n d r e le d é p ô t. Il n e l u i 'r e s t e d o n c q u e le
p r e m i e r c o ffre e t il a t t e n d e n v a in l e s a u tr e s .

S c h m id t, 1 3 6 -1 3 7 . — D u n l o p - L ie b r e c h t , .2 4 7 e t 4 8 4 . — H is t . l i t t . de la
F ra n c e, 19 , 8 2 9 -8 3 0 .— G e s ta , 7 3 0 -7 3 1 .— J . e n c . , 1 7 7 2 , 4 , 4 4 7 -4 4 9 .— J .
e n c ., 1 7 8 6 , 8 , 1 5 9 -1 6 1 . — D é c a d e , 10 , i , 3 4 2 -3 4 3 . — A l g l it z ., 1786, 2 , 4 7 1 -
4 7 2 .— P u y m a ig r e , V ie u x a u t. c a s t., 2 , 4 4 7 .— I .a n d a u , d . Q u e lle n d . D e k .,
2 64 e t 27.^.— G r i l lp a r z e r , 8 , 2 2 8 .— H. W a ld is , 2 , 1 4 2 .— N o v e llin o ( R o m a n ia ,
3 , 1 8 8 .) — G ô t t . g e l. A n z ., 1869, 7 6 4 .— O r . u . O c c i d e n t, 3 , 37 5 , n ° 3 7 .—
J a h r b . f. r o m . u . e n g l. L i t . , 12 , 4 1 4 .— G e r m a n ia , 3 7 , 2 0 7 -2 0 8 .— R e v . d .
d e u x M o n d e s , 1 8 9 5 , 132 , 1 4 1 -1 4 2 .— ,T. d e s S a v a n ts , 1 8 9 5 , 3 0 0 . — A im .
p i tt o r e s q u e , 1 8 4 8 , 231,-234 e t 1877, 1 0 8 -1 1 0 .— B a s s e t, R e v . d . t r a d , p o p .,
6 , 6 5 -7 6 .

Histoires analogues. L e c a d i, a u q u e l le d é p o s a n t s 'e s t p l a i n t , fe in t d e v o u l o ir


p r e n d r e le d é p o s i ta i r e c o m m e s u c c e s s e u r. ( M ille e t u . N . , n ” 149. — G a w z i, 64.
— T a m ., 1 , 1 3 8 .)
— ‘A d a d a ld a w la , s a c h a n t q u ’o n a n i é u n d é p ô t, c o n v ie n t a v e c le d é p o s a n t
q u ’il p a s s e r a d e v a n t lu i p rè s d u m a g a s in d u d é p o s i ta i r e et q u ’i f l ’in te r r o g e r a ;
m a is le d é p o s a n t n e r é p o n d r a p a s. I .e d é p o s ita ir e e ffra y é à c a u s e d e s h a u te s
1 , 1 3 4 -1 3 5 .—
r e la ti o n s d u d é p o s a n t lu i r e n d le d é p ô t, ( ( f a w z i, 4 2 -4 3 . —T a m .,
H a rtm a n n , F rü c h tc , 3 , 2 3 1 -2 3 4 .— M o h . E ffe n d i, 1 1 8 .— D e S a c y , D ru s e s , 1 ,
C C C X X V I .— R e v . d . t r a ^ . p o p ., 6 , 6 8 .)

— U n d é p ô t a y a n t é té fait sa n s té m o i n s , le ju g e e n v o ie le d é p o s a n t à l ’a r b r e
a u p r è s d u q u e l il d i t q u e le d é p ô t s’e s t fait ; a u d é p o s ita ir e , q u ’il a g a rd é p rè s
d e l u i, il d e m a n d e to u t à c o u p si le d é p o s ita ir e n e p e u t p a s e n c o r e ê t r e a r r i v é .
— N o n , d i t le d é p o s ita ir e e n se tr a h is s a n t a in s i. ( G a w z i, 5 7 .— T a m ., 1, 136.
— F r e y t a g , P r o v . a r a b ., 1, 5 9 3 -5 9 4 .— R e v . d . t r a d , p o p ., 6 , 6 7 , n o t e . —
H a g e d o r n , é d it . M e y e r, n™ 4 2 5 -4 2 7 , 49-52 : B e n H a l y .— C a r m o ly , L e s M ille
e t u n C o n te s , 1 8 3 8 , 2 3 7 -2 4 0 .)
— M ê m e h is to ir e : u n e m o s q u é e au l i ^ d ’u n a r b r e . ( G a w z i, 5 7 .)
— L e fils e n ip v é p a r u n fa u c o n o u c h a n g é e n o u r s . ( K a lîla li, n " 3 7 .—
A n tig o n e , é d it. B e c k m a n n , 3 2 .— .Tardin d e s d é lic e s , 206 e t s u iv .— S tu m m e ,
T u n is , 1 , 7 0 e t 2 , 1 1 6 .— R o s e n , T o n t i , 1 , 6 7 -7 9 . — C lo u s to n , F 'io w e rs,
1 2 8 -1 3 0 .— B la u e B i b l., 11 , 1 2 3 -1 2 6 .— B ib l. d , F r o h s in n s , 2 , 9 4 . — R e v . d ç s
t r a d ì p o p ., 6 , 7 0 -7 6 .)
Les barils d'huile en dépôt.

— L e d é p o s a n t p r é te n d a v o ir d e s t é m o i n s . ( M e is s n e r , N e u a r a b . G e s c h ic h te n
a. d . Ira q , 2 8 -3 1
— T é m o ig n a g e s u r p r i s . ( T a w n e y , 1 , 1 7 -2 0 .— V an V lo te n , D ja h iz , B e a u té s ,
2 6 3 - 2 6 7 .— C lo u s to n , F l o w e r s , 1 6 0 -1 6 1 .— i j i i l l e e . u . N . , n “ 1 8 5 .)
— C f r . G ô t t . g e l. A n z ., 1 8 7 2 , 1 2 2 4 .— P a u l- , 4 1 0 -4 1 1 .
— D é p ô t a v o u é à t o r t , S y n t i p a s , n® 8 4 .

r
14. — Les barils d’huile en dépôt.

2 . — M ig n e , 6 8 8 . — S c h m id t, 57.
3 . — M é o n , I l 3. — L e g r a n d , 2 , 17 0 e t 3 , 6 2 . — S im o n d , 9 . — S t e in h ô w e l,
3 04 e l 3 0 6 . — E n x e m p l o 3 3 4 .

U n h o m m e r ic h e , v o u la n t a c q u é r ir la m a is o n q u i e s t le s e u l b ie n d ’u n je u n e
h o m m e e t q u e c e lu i-c i n e v e u t p a s lu i c é d e r , o b t ie n t a u m o in s d ’y d é p o s e r
d ix to n n e a u x d ’h u i l e ; m a is, à l ’i n s u d u d é p o s i ta i r e , c in q d e c e s to n n e a u x n e
s o n t r e m p l i s q u ’à m o itié . L ’h u i le é t a n t d e v e n u e c h è r e , l e r ic h e r é c la m e s o n
d é p ô t e t , c o n s ta ta n t q u ’il y a d e s t o n n e a u x à m o it i é v id e s , c it e le d é p o s i ta i r e e n
ju s t ic e . L e d é p o s i ta i r e o b t i e n t d é la i d ’u n j o u r e t va c o n s u l te r u n s a g e , c o n n u
s o q s le n o m à’Ai 4e des pauvres ( n ° 1 5 .) L e sa g e s e r e n d a u tr ib u n a l e t le ju g e
le c h a r g e d e d o n n e r s o n a v is ; il fa it m e s u r e r c o m b ie n il y a d ’h u i le c la i r e d a n s
le s d e u x e s p è c e s d e t o n n e a u x ; d e m ê m e , c o m b ie n d ’h u ile é p a is s e . S ’il y a
a u ta n t d ’h u i le é p a is s e d a n s le s t o r in e a u x à d e m i p le in s q u e d a n s le s a u t r e s , o n
a v o lé d e l ’h u i le ; s i, a u c o n tr a ir e , la p r o p o r t io n e s t la m ê m e d e s d e u x c ô té s ,
il n ’y a p a s e u d e v o l. E t a in s i é c la te l ’i n n o c e n c e d u d é p o s ita ir e .

S c h m id t, 1 3 8 -1 3 9 . — D u n l o p - L ie b r e c h t , 247 e t 4 8 4 .— P ic h a r d , 7 3 .— G e s ta ,
7 4 6 . — L o is e l e u r M . N . , 5 9 1 - 5 9 2 .— S i tz b o r . d e v i e n n e , 139 , 1 3 5 .— A im .
p i tt o r e s q u e , 1 8 4 8 , 2 2 9 -2 3 1 .

Histoires analogues. D a v id e n f a n t fa it b r i s e r le s v a se s q u e le d é p o s i ta i r e d is a it
n ’a v o ir c o n te n u q u e -d u m ie l ; o n y t r o u v e d e s p iè c e s c o llé e s au m ie l. ( J e llin e lc ,
B c t h a - m id ., 4 , 150-151 ; W ü n s c h e , M id . R u t h , 7 5 -7 7 .)
26 L a bourse perdue.

D a n s le s ja r r e s d é p o s é e s , o n t r o u v e d e s tr a c e s d e se l e t d ’a r g e n t . ( M e r c ie r ,
C h a o u ia , 4 8 - 5 0 .)
— U n d é p o s ita ir e a r e m p la c é d e s p iè c e s d ’o r p a r d e s p iè c e s d ’a r g e n t ; o r le
d é p ô t r e m o n t e à q u in z e a n s e t il se t r o u v e d e s p iè c e s d e d a te p lu s r é c e n te .
( G a w z i, 5 6 - 5 7 .— T a r n ., 1, 1 3 5 - 1 3 6 .— H a m m e r , R o s e n ö l, 2 , 3 0 0 .)
— M . N . , n® 26. — T a w n e y , 2 , 1 0 . — R ê v . d e s t r a d , p o p ., 6 , 6 8 -6 9 .

15. L a bourse perdue.

2.- M i¿ n e , 6 9 0 . — S c h m id t , 6 0 .

3 . — M é o n , 120. — L e g r a n d , 2 , 175 e t 3 , 6 6 . — S im o n d , 10. — S te in h ô w e l,


3 0 8 e t 3 0 0 . — E n x e m p l o 3 1 1.

4. — S e d ir a , 32 8 . —^ G a lla n d , P a r o l e s r e m a r q u a b le s , 1694, 18 8 -1 8 9 ( o u
D ’H e r b e l o t , s u p p l ., 2 2 5 - 2 2 6 .) — C a n te m ir . — P ré v o st, Œ u v re s
c h o is ie s , 3 5 , 5 9 0 -5 9 2 o ù P o u r e t c o n tr e , 2 0 , 3 8 -4 0 . ( N o u v . c h o ix d e
p iè c e s t ir é e s d e s a n c ie n s M e r c u r e s , 102 , 3 5 - 4 0 .) — C a is e , C o n te s
o u b l ié s d e s M . e t u . n . , 2 3 3 -2 3 4 . ( F e u i l l e t o n d u T e l l , n® 5 5 .) ( ^ ) —
M . N . , n® 151 ( S y n t i p a s , n® 1 4 8 .)

Un p a u v r e t r o u v e u n sa c c o n te n a n t m ille t a l e n ts e t u n s e r p e n t d ’o r e t,
m a lg r é le s i n s ta n c e s d e sa fe m m e , le r e n d d a n s l ’e s p o ir d ’o b t e n i r la r é c o m p e n s e
d e c e n t t a l e n t s q u e le r i c h e p r o p r i é t a i r e d u sac a fa it p r o m e t t r e . M a is il p r é ­
t e n d a lo r s q u ’il y a v a it d e u x s e r p e n t s d a n s le sa c q u ’il a p e r d u e t re fu s e d e
d o n n e r la r é c o m p e n s e . L e r o i, a p p r e n a n t l ’a ffa ire à c a u s e d u b r iiit q u ’e ll e fa it,
l ’é v o q u e e t c o n s u lte l’Aide des pauvres (n° 1 4 .) C e lu i-c i d é c id e q u e l e r ic h e ,
é t a n t h o m m e d e b ie n , n e p e u t m e n t i r ; il r é c la m e d o n c u n a u tr e sac q u e c e lu i
q u ’o n a t r o u v é ; q u e le p a u v r e m é r i t e foi a u ssi p u i s q u ’il a r e n d u c e q u ’il e û t
p u g a r d e r . O u ’o n lu i d o n n e le s c e n t t a l e n ts e t q u ’o n g a r d e le sa c j u s q u ’à ce q u e
l e v r a i p r o p r ié ta ir e s e p r é s e n t e . L e r ic h e a lo r s a v o u e s a fa u te , r e p r e n d le sa c
e t d o n n e l a r é c o m p e n s e p r o m is e .

( ' ) C a is e d o i t a v o ir e m p r u n t é c e c o n te à P r é v o s t , q u ’il c ite a u f e u ille to n


n® 6 4 , p . 2 6 9 ,
L a route et le sentier ; le pont et le gué. 27

S c h m id t, 1 3 9 -1 4 1 . — D u n l o p - L ie b r e c h t , 2 8 0 , 2 8 4 , 4 8 4 , 491 e t 5 0 0 . —
C lo u s to n , 2 , 3 6 7 -3 7 1 . — O r . u . O c c id e n t, 1, 6 5 6 . — P a u li, 4 8 5 -4 8 6 . — H e r m e s ,
3 9 , 153. — G o t t . g e l. A n z ., 1 8 6 8 , 1 9 0 8 -1 9 0 9 ..— S h*akespeare J e s t- b o o k s ,
Q u ic k e a n s w e re s , 2 6 -2 7 : 3 , H o b s o n , 35I-36; 3 , P a s q u ils J e s t s , 17-18. —
® L e e , A . C o llin g w o o d , M e r r y T a le s . ( N o i e s i n d q u e r ie s , 9® s e r ., 8 , 2 9 7 -2 9 8
e t 3 8 0 -3 8 2 .)
C fr. M . N . , n “ 4 3 3 . — C o s q u in 1, 2 2 8 . — D u n l o p - L ie b r e c h t , 2 6 7 - 2 6 8 .—
Z e i t . d . V e r . f. V o lk s k ., 6 , 6 2 8 .

16. L a r o u t e e t le s e n t i e r ; le p o n t e t le g u é .

2 . — M ig n e , 6 9 1 . — S c h m id t, 61.
3 . — M é o n , 1 2 5 .— L e g r a n d , C r é d i t . , 2 , 4 2 5 . - E n x e m p l o 363
4 . — M o n a ts s . f. G e s c h . u . W 's s . d J u d ., 32 , 124, n o t e . — V e lte n ,
S u a h e li, 9 6 -9 7 .

U n v ie illa r d d it à d e s v o y a g e u r s q u ’ils a r r i v e r o n t p lu s v i te à la v ille p a r la


g r a n d r o u t e q u e p a r u n s e n t ie r , q u i l e u r p a r a î t, à b o n d r o i t , p lu s c o u r t. T r o u ­
v a n t in s e n s é le c o n s e il - d u v i e illa r d , i ls p r e n n e n t le s e n t i e r e t f in is s e n t p a r
s ’é g a r e r .
D ’a u tr e s , a r r ê t é s p a r u n fle u v e q u i le s s é p a re d ’u n e v i ll e , v o ie n t u n g u é e t
u n p o n t . U n v ie illa r d l e u r d it q u e la r o u t e p a r le g u é e s t p lu s c o u r te d e d e u x
m ille s , m a is q u ’ils a r r i v e r o n t p lu s v i le p a r le p o n t. Q n r i t d u v i e i l la r d ; m a is
c e u x q u i c h o is is s e n t le g u é o u s e n o i e n t o u p e r d e n t c h e v a u x e t b a g a g e s o u o n t
l e u r s h a b it s m o u illé s o u b ie n e n c o r e le s p e r d e n t . M a is c e u x q u i p r e n n e n t le
p o n t a rriv e n t san s e n c o m b te .

S c h m id t . 1 4 1 -1 4 2 . D u n l o p - L ie b r e c h t , 4 8 4 , 5 0 2 -5 0 3 e t 5 4 1 -5 4 2 . — G e s ta ,
7 2 7 . — B o z o n , 5 1 -5 2 . — P a u l i, 5 0 3 .— G ô t t . g e l. A n z ., 1 8 6 9 , 1560.
C fr. L e v i , T r o is c o n te s ju if s , 2 1 . — G ir a u d e a u , H i s t , e t p a r a b o le s ( B i b ,
?irab e, 2 , t o o ) , 204 e t 2 1 3 .
j 28 L a v e n g e a m e d u ta ille u r N e d u i.

17. Le ivdux.

2 . — M ig iie , 6 9 2 . — S c h m id t, 63.

3.^— M é (m , 1 2 7 . — I .e g r a n d , 1, 3 i 2 e t € , 39 3 . S im o n d , 29. — S te in -
h ô w e l, 3 1 1. - - E n x e m p l o 27 .

4 . — B r u n e t , A p o cr3 ’p lie s, 1 0 4-105 ( S c h m id t , 1 4 6 .) — H a m m e r , R o s e n ö l, 2,


3 0 3 -3 0 4 . — R o u m i, S itz b . d e V ie n n e , 7, 70 5 .

D e u x b o u r g e o is e t u n p a v s a n se r e n d a n t à L a M e c q u e , n ’o n t p lu s q u e d e q u o i
fa ire u n p a in . V o u la n t f r u s t r e r le p a y s a n , le s b o u rg e o is p r o p o s e n t q u e c e lu i-là
a u r a le p a in q u ’o n v a f a ire c u ir e q u i a u r a e u le r ê v e le p lu s é t o n n a n t .
p a y s a n , s e d o u t a n t d e la t r o m p e r i e , m a n g e le p a in à d e m i c u it . L ’u n d e s b o u r ­
g e o is d i t a lo r s q u ’il a rê v é q u e d e u x a n g e s le c o n d u is a ie n t à D ie u ; l ’a u tr e , q u e
d e u x a n g e s l ’o n t m e n é e n e n f e r . I ,e p a y s a n , é t'e i ll é p a r e u x , d i t q u ’a y a n t v u
e n s o n g e q u e l ’u n a ll a it a u c ie l e t l ’a u tr e e n e n f e r , il n ’a p lu s e s p é r é ja m a is le s
r e v o ir e t a m a n g é le p a in .

S c h m id t, 1 4 2 - 1 4 7 .— D u n lo p - L ic b r e c h t , 280 e t 4 8 4 . — G e s t a , 7 2 8 -7 2 9 . —
G r im m , 3 7 4 -3 7 5 . — O r . u . O c c id e n t, 3, 191-192 e t 3 7 5 . — C lo u s to n , 2, 86-
9 6 . — L a n d a u , d . Q u e l l e n d . D e k ., 1 8 8 .— B e n fe y , 4 9 3 . — B o z o n , 174-175
2 9 3 . — B o n e r , é d it . P f e iffe r, 1 3 0 -1 3 3 . — G o t t . g e l. A n z ., 1 8 7 2 , 1 5 0 9 . — N o t .
e t e x tr a it s , 29, 2, 3 2 4 . — G . P a r is , I .a p o é s ie d u M . â g e , 2, 1 5 8 - 1 6 1 .—
A lm a n a c h p i t l o r e ^ u e , 1 8 4 8 , 1 8 6-188 e t 1 8 7 6 , 2 3 2 -2 3 6 . — M a r m it e , 1894,

18. Ln venaeance dn ta illeu r N ediii.

2. — M ig n e , 6 9 3 .— S c h m id t, 6 4 .

3. — M é o n , 1 3 1 .— L e g r a n d , 3, 109 e t 4, 24.^—- S l e in h o w e l , 332 e t 333-


E n x e m p l o 31.
h a v ia n d e e t les os. ¿9

U n ro i d o n n e d e l ’o u v r a g e à d e s t a i l l e u r s e t c h a r g e u n e u n u q u e d e s u r v e i ll e r
l e u r s d o ig ts c r o c h u s e t d e l e u r f o u r n ir d e s v iv r e s . U n j o u r q u ’il l e u r s e r t d u
p a in e t d u m ie l, o n n e r é s e r v e p o i n t la p a r t d ’u n o u v r i e r a b s e n t, N e d u i , le
m a î t r e p r é te n d a n t q u ’il n e m a n g e p a s d e 'm ie l. P o u r se v e n g e r , N e d u i d it à
l ’e u n u q u e q u e le m a î t r e e s t s u j e t à d e d a n ¿ e r e u x a cc ès d e fo lie e t q u e , p o u r le
g u é r ir , il fa u t le l i e r e t le b a t t r e ; ’ q u e , q u a n d u n e c r is e m e n a c e , il r e g a r d e d e
t o u s le s c ô té s , f r a p p e la t e r r e d e s m a in s , s e lè v e e t é c a r te s o n t a b o u r e t. N e d u i
c a c h e a lo r s le s c is e a u x e t le m a î t r e , p o u r le s c h e r c h e r , fa it t o u s le s g e s te s
q u ’o n a d é c r its . O n le lie d o n c e t o n le b a t. L e m a î t r e d e m a n d a n t q u a n d o n l ’a
v u fo u , N e d u i d it : « Q u a n d a -t-o n su q u e je n e m a n g e p a s d e m ie l ? »

S c h m id t, 1 48. — D u n l o p - L i e b r e é h t , 4 84.^— D e P u y m a ig r e , V ie u x a u t.
c a s t., 2 , 4 4 5 .— N o r t h A m e r . R e v ., 123 , 5 7 .— W e n d ., 50.
Les tailleurs. B ib . a r a b e , 3, 3 8 . — G a w z i, 1 2 5 .— D a m îr i, 1, 2 2 7 .— M o u s .,
2, S 3 . — R o û m i , S itz b . d e v i e n n e , 7, 8 2 2 . - D u n l o p - L i e b r e c h t , 2 8 4 -2 8 5 '.—
G r i m m , 6 7 . — F r e y , G a r te n g e s . ( L i t . V e r ., n “ 2 0 9 ) 2 5 6 , n o t e , — F e i b l e r ,
D a n ia , 1 , 1 6 5 -1 9 7 .— T r u m e l e l , S a in ts d e l ’I s la m , 5 9 . — M é lu s in e , 8 , 2 6 9 .—
Z e i t . f. d ç u t . P h i l o l . , 32, 3 6 9 . — Z e i t . d .V e r . f .V o lk s k ., 7, 2 0 7 -2 0 8 e t 2 6 7 , 6 5 .
— G a lla n d , P a r o l e s r e m a r q u a b le s , 5 4 . ( D ’H e r b e l o t , s u p p l .. 2 0 9 . ) — M . N . ,
n “» 81 e t 3 3 3 .

19. — La viande et les os.

2 . — M ig n e , 6 9 4 .— S c h m id t, 6 6 .
3 . — M é o n , 1 3 6 .— L e g r a n d , 2 , 23 8 e t 3 , 8 8 .
4 . - " G l a d w i n , P e r s ia n M o n s h e e , 2 , 35.

U n b o u iT o n , j a lo u x d u s u c c è s d ’u n a u tr e , s ’a r r a n g e p o u b m e t t r e d e v a n t lu i
t o u s le s o s d ’u n r e p a s e t fa it r e m a r q u e r sa g l o u to n n e r i e a u r o i , q u i s e fâchè.'S S ^
L ’a c c u s é r é p o n d q u ’il a m a n g é e n h o m m e , la is s a n t le s o s ; q u e l ’a u tr e , c o m m e
l e s c h ie n s , a a u ssi d é v o r é le s o s .

S c h m id t, 7 4 8 -1 5 0 .— D u n l o p - L ie b r e c h t , 280-281 e t 4 8 4 . - W e n d ., 8 1 - 8 2 .—
J a h r b . f. r o m . u . e n g l. L i t . , 14 , 4 3 0 -4 3 2 .
30 L e r e n a r d e t le loup d a n s te p u its .

20. L'oiselet.

2 . — M ig n e , 6 9 5 .— S c h m id t, 6 7 .

3. M é o n , 14 0 . — L e g r a n d , 3 , 113 e t 4 , 27. • S im o n d , 7 .— S te in h ô w e l,
312 e t 3 1 3 .— E n x e m p l o 53.

4. B a rla a m , n ° 14.-— ^M . N . , n® 2 7 5 .

U n h o m m e lâ c h e u n o is e le t q u i lu i r e p r é s e n t e q u ’il n e c h a n te r a p a s s’il e st
c a p t i f ; q u e sa c h a ir , b o u illie o u r ô t i e n e lu i s e r v i r a p a s b e a u c o u p ; q u e , s’il le
la is s e p a r t i r , il lu i d o n n e r a d e b o n s c o n s e ils . R e m is e n l ib e r t é , il l ’a v e r t it d e
n e p a s c r o ir e à t o u te p r o m e s s e n i à t o u t e p a r o l e ; d e g a r d e r , si p o s s ib le , ce
q u ’o n a ; d e n e p a s r e g r e t t e r c e q u ’o n a p e r d u . P u i s il p r é te n d q u e s o n g é s ie r
c o n t i e n t u n r u b i s d ’u n e o n c e . E t q u a n d l ’h o m m e s ’a fflig e, l ’o is e le t se m o q u e
d e l u i , lu i fa is a n t r e m a r q u e r q u ’il n e p r o f ite p a s d e s e s c o n s e ils : il c r o it q u ’il
y a e n lu i u n r u b i s d ’u n e o n c e q u a n d t o u t s o n c o r p s n e p è s e p a s a u ta n t e t il
p l e u r e u n o b je t q u ’il a p e r d u .

S c h m id t, 1 5 0 -1 5 4 . —V o ir s u r t o u t u n r e m a r q u a b le tr a v a il d e M . d e C o c k :
D e v o g e la a r e n d e N a c h te g a a l d a n s D ie ts c h e W a r a n d e e n B e lf o r t, 1 9 0 4 , n® 2,
1 1 3-137 e t à p a r t.

21. —^Le ren a rd et le loup dan s le p u its.

a . M i g n e , 6 9 5 . — S c h m id t, 6 8 .

3 . — M é o n , 1 4 4 .— S te in h ô w e l , 3 1 8 e t 3 1 9 , — E n x e m p l o 3 0 7 .

C e s u je t a é té t r a i t é a u to m e 3 d e l a B ib l. a r a b e , 7 8 , n®
L e pro p h ète M a r ià n .

S c h m id t, 1 5 4 -1 5 6 . — S te in s c h n e id e r ^ M anna, 96. — T aw n ey , 2, 66. —


C lo u s t o n , F l o w e r s , 2 4 0 -2 4 1 e t 2 7 8 -2 7 9 . — B ib . d e a u t. e s p ., 5 1 , 5 4 6 .- —
J a h r b . f. r o m . u . e n g l. L i t . , 6 , 1 0 . — W a r n e k e , M a rié d e F r a n c e , 2 0 4 -2 0 5 e t
2 6 8 - 2 6 9 .— D e C o c k , V la a m . V e r t ., 8 7 -8 8 . ;

22 . — Le rayon de lune.

2 . — M ig n e , 6 9 6 . — S c h m id t, 70.

3 . — M é o n , 1 48. — L e g r a n d , 2 , 40 9 e t '3 , 2 5 3 .— S im o n d , 1 7 .— E n x e m p l o 7 .
4 . — K a lîla h , n “ i i . — T a r n ., 1 , 1 5 8 -1 5 9 . — D e c o u r d e m a n c h e , S o t t is ie r d e
N a s r - E d d in - H o d ja , 26.

U n h o m m e a p e r c e v a n t u n v o l e u r s u r s o n t o i t , d i t t o u t b a s à sa fe m m e d e
lu i d e m a n d e r a v e c in s is ta n c e d ’o ù lu i v i e n n e n t s e s g r a n d e s r ic h e s s e s . 11 r é p o W
q u ’il é ta i t v o l e u r e t q u ’il a to u jo u r s é c h a p p é a u x r e c h e r c h e s p a rc e q u e , p o u r
p é n é t r e r d a n s le s m a is o n s e t e n s o r t i r , i l p r o n o n ç a it s e p t fois le m o t m a g iq u e
de smdem. e t d e s c e n d a it a lo r s o u r e m o n t a i t e n s ’a id a n t d ’u n ra y o n d e l u n e .
P u i s , c o m m e il f e in t d e se r e n d o r m i r , l e v o l e u r s a is it c e m o m e n t p o u r d i r e le
m o t e t s a is ir le r a y o n d e la l u n e : il se c a s se b r a s e t ja m b e s .

S c h m id t, 1 5 6 -1 5 7 . — D u n l o p - L ie b r e c h t , 4 8 4 . - H i s t . l i l t , d e la F r a n c e , 19,
8 2 8 - 8 2 9 .— O f- tJ- O c c id e n t, 1, 4 4 2 -4 4 3 . — R e v . d . t r a d . p o p . l3, 6 9 5 .
C fr. P e r r o n ,^ D a r f o u r , 3 4 8 -3 4 9 . — V o ir a u c h a p i t r e d e s S u p e r s t i ti o n s .

23. Le prophète Marian.

2. — M ig n e , 6 9 8 . — S c h m id t, 72.

3. — M é o n , 1 5 2 .— L e g r a n d , 3, 193 e t 4, 95.

U n m a u v a is r o i , im p l i q u é d a n s u n e g u e r r e d a n g e r e u s e , d e m a n d e à s e s p h i l o ­
s o p h e s s’il é c h a p p e r a e t s’il a c o m m is q u e lq u e f a u te q u i lu i a it a t t i r é c e m a l h e u r .
Dépenses et revenus.

S u r l e u r c o n s e il il le s e n v o ie a u p r o p h è te M a r i a n ; a r r iv é s d a n s sa v ille , ils la
t r o u v e n t à d e m i r u i n é e e t v o n t le c h e r c h e r a u d é s e r t . M a ria n l e u r d i t q u e D ie u
C
a d ’a b o rd a v e r ti c e m a u v a is r o i , e t q u ’il lu i e n v o ie m a i n t e n a n t d e d a n g e r e u x
e n n e m is . T r o is jo u r s a p r è s , il l e u r a n n o n c e q u e le ro i e s t m o r t. D e s s e p t p h i lo ­
s o p h e s , t r o i s r e s t e n t a u d é s e r t a v e c M a r ia n ; le s a u tr e s r e t o u r n e n t c h e z e u x e t
c o n s ta te n t q u e le p r o p h è te a d i t v r a i.

S c h m id t, (158. - L a F o n t a in e , é d it . G u i l lo n , 2 , 6 ; é d it . R e g n ie r , 2 , 97.

LepropheU Marian. S te in s c h n e i d e r , M a n n a , 1 1 4 ; z . P s e u d e p . L i t . , 52 e t
7 9 - 8 0 ; d . h e b . U e b e r s e t z ., 8 4 9 ; d . e u r o p . U e b e r s e t z ., 72 .

24. — Dépensen et revenus.

2 . — M ig n e , 6 9 8 . — S c h m id t, 73.

3 . — M é o n , 1 5 6 . — L e g r a n d , 2 , 268 e t 8 , 133. — E n x e m p l o 84.

U n ro i p r e n d p o u r m in i s t r e u n h o m m e r o m p u a u x a ffa ire s . Il l ’a u to r i s e u n
j o u r à r e c e v o ir la v is ite d e s o n f r è r e e t lu i d it q u ’il p e u t le p r e n d r e p o u r l ’a id e r
o u le r e t e n i r d a n s le r o y a u m e e n lu i d o n n a n t d e s b ie n s e t e n lui- a c c o r d a n t d e s
e x e m p t io n s d ’im p q j, o u l e r e n v o y e r c o m b lé d e c a d e a u x . L e f r è r e d e m a n d e à
e x a m i n e r l ’é t a t d e s fin a n c e s e t , c o n s t a t a n t q u e le s r e v e n u s e t le s d é p e n s e s s ’é q u i­
l i b r e n t , il p r é f è r e s’e n a ll e r . « C a r, d i t- i l , s ’il s u r v i e n t q u e lq u e é v è n e m e n t
i m p r é v u , t e l q u ’u n e g u e r r e , d ’o ù t ir e r a i t - o n le s r e s s o u r c e s n é c e s s a ir e s .■’ » —
« O n t r o u v e r a to u jo u r s u n m o y e n , » d it le m i n i s t r e . — « J e c r a in s q u e ce
m o y e n n e c o n s is te à c o n f is q u e r m e s b ie n s . »
I
I.

S c h m id t, 1 5 9 .— K n u s t, a . d . E s k u r i a l , 234 b.
Maymond le paresseux. 33

2 4 bis. — Kè'^iefì de Hitvoir m ore.

2 . — M ig n e , 6 9 9 . S c h m id t, 74. ^

M ’ ■■
C o m m e n t fa u t-il s e c o n d u ir e a v e c le s r o is ? C o m m e n t f a u t-il m a n g e r c h e z
e u x e t c h e z le s a u tr e s ? A u x i n v it a ti o n s d e s g r a n d s , il fa u t r é p o n d r e p a r u n e
a c c e p ta tio n i m m é d ia t e ; q u a n t a u x a u tr e s , il c o n v ie n t d e fa ire p lu s d e fa ç o n s :
c ’e s t a in s i q u e le s t r o is a n g e s o n t a c c e p té to u t d e s u i t e l ’i n v it a ti o n d ’A b r a h a m
e t o n t m o n tr é m o in s d ’e m p r e s s e m e n t p o u r c e lle d e I .o t h . Q u a n d o n e st in v it é , ^
il fa u t m a n g e r b e a u c o u p , c a r a in s i o n r é jo u i r a s o n h é te , si c ’e s t u n a m i ; e t , si
c ’e s t u n e n n e m i , o n le c h a g r in e r a . ( ' )
(
\v
■t '

S c h m id t^ 159.

25. — M ayniond le paresseux.

2 . — M ig n e , 7 0 0 . S c h m id t, 7 5 . .
l . i' ■
3 . — E n x e m p l o 124.

4 . — “ G la d w in , P e r s ia n M o n s h e e , 6 0 ( S c h m i d t , 1 6 0 .)

Q u a n d o n d e m a n d e à M a y m o n d c o m b ie n il p e u t m a n g e r,' il ré p o n d q u e s ’il
s ’a g it d ’u n r e p a s q u ’il se p r o c u r e lu i- m ê m e , le m o in s p o s s ib le .

( ‘) S a c c h e tti s e m b le a v o ir p e n s é à c e d e r n i e r p a ssa g e q u a n d il m e t c e r t a i n e s
p a r o le s d a n s la b o u c h e d ’u n p r é te n d u P . A l p h o n s e . ( L e n o v e lle d i F r a n c o
S a c c h e tti M ila n o , S o n z o g n o . 1 8 7 9 , 2 6 1 -2 6 2 , n o v e ll a C L V l I .)
34 Maymond. (De mal en pis.)

S o n m a î t r e lu i d it le s o ir d e f e r m e r la p o r t e d e la m a is o n ; c o m m e il n e le
fait p a s , s o n m a îtr e se tr o ti v e s e rv i q u a n d il lu i d it le le n d e m a in d e l ’o u v r i r .
L e s o le il é ta n t d é jà h a u t, le m a î t r e lu i o r d o n n e d e se l e v e r ; m a is il d e m a n d e
h m a n g e r .— « P a s la n u i t , » d i t le m a î t r e — « S ’il fa it e n c o r e n u i t , la iss e m o i
d o r m ir . »
L e m a î t r e l ’i n te r r o g e la n u i t p o u r s a v o ir s ’il p l e u t . M a y m o n d a p p e lle le
c h ie n c o u c h é d e h o r s e t, s e n t a n t q u e s e s p a tt e s s o n t s è c h e s , p e u t r é p o n d r e q u ’il
n e p l e u t p a s .— Il lu i d e m a n d e s’il y a d u fe u . Il a p p e lle le c h a t , q u i e s t fro id ,
e t r é p o n d n é g a tiv e m e n t.

S c h m id t, i6 o . - D u n l o p - L ie b r e c h t , 4 8 4 ; c fr. 328-331 e t 505 ( B e r t o l d o .) -


B o z o n , 145 e t 2 8 1 . — M o n e , A n z e ig e r , 5 , 4 5 3 . - M é lu s in e , 5 , 2 7 1 .
P o u r le s p a r e s s e u x , v o i r B ib l. a r a b e , 6 , 64 e t 202.

26. — M aymond. (De mal en pis.)

2 . — M ig n e , 7 0 1 .— S c h m id t, 7 6 .

3. — M é o n , 166. — L e g r a n d , 3, 259 e t 4, 157. - ü n x e m p l o 124.

4. T a m ., 3, 2 1 5 -2 1 6 . - M o u s ., 1, 157. — M o r n a n d , V ie a r a b e , 1 3 6 - 1 3 8 .—
C h e r b o n n e a u , E x e r c ic e s p . la l e c t . d e s m a n . a r a b e s , 6 4 -6 5 . - D e lp h in ,
R e c . d e t e x t e s p o u r l ’é tu d e d e P a r. p a rlé , 1 3 5 -1 3 6 . — T r a d u c ti o n
F a u r e - B ig u e t, 4 2 -4 3 . - R e v d . t r a d , p o p ., 7, 189, n o te 5 . - H a m m e r ,
R o s e n ö l, 2 7 4 - 2 7 5 .— C lo u s t o n , F l o w e r s , 9 5 -9 7 .

L e m a î t r e d e M a y m o n d r e v e n a n t jo y e u x d u m a r c h é o ù il a fa it u n g a in e t
lu i d é f e n d a n t d e lu i d o n n e r d e m a u v a is e s n o u y e lle s , M a y m o n d lu i a p p r e n d p e u
à p e u le s m a lh e u r s ^ u i l ’o n t a t t e i n t e n s o n a b s é n c e . Il lu i d it d ’a b o r d q u e l e u r
c h ie n n e a é té t u é e ; c ’e st le m u le t , q u i , e ffra y é , l ’a é c r a s é e a v a n t d ’a ll e r se
n o y e r d a n s le p u i ts . O r c e m u le t a v a it v u t o m b e r le fils d u t o i t , c e q u i a fait
m o u r ir la m è r e d e d o u l e u r . L a m a is o n m ê m e a b r û l é p a r c e q u e la s e r v a n te q u i
v e il l a i t la d é f u n te a o u b lié u n e l u m i è r e d a n s la c h a m b r e ; e ll e e s t m o r te .
Socrate. (Diogène.) 35

d ’a ill e u r s , p a r c e q u ’u n e p o u t r e l ’a é c ra s é e q u a n d e lle c h e r c h a it à é t e i n d r e
l ’in c e n d ie . U n a m i d u m a îtr e tâ c h e d e le c o n s o le r e ç lu i c ita n t l ’e x e m p le
de Jo b . I

S c h m id t, i 6 i . — D u n l o p - L ie b r e c h t , 4 8 4 .— B o z o n , 2 1 2 -2 1 3 2 8 1 .— G o tt,
g e l. A n z ., 1 8 6 8 , 1 3 6 9 .— Z e i t . d . V e r. 1. V o lk s k ., 7 , 9 7 -1 0 0 e t 2 1 0 .— A im .
p i t t o r . , 1 8 6 5 , 8 8 - 9 1 .— M a r m ite ( S p i r o u , 1 9 0 3 , n ° 3 1 .)
C fr. N a t h a n d e r W e is e , 1 , i . — H o f f m a n n , d . M a jo r a t, é d it . R e c la m , 8 - 9 .—
A r c h . f. d . S t u d . d . n e u e r . S p r ., 3 2 , 1 6 8 .— R e u t e r , L a u s c h e n , 2 , 149.
13 , 6 1 7 .
L a c o n tr e - p a r t i e , R e v . d . t r a d , p o p .,

27. — Socrate. (Diogène.)

2 . — M ig n e , 7 0 2 .— S c h m id t, 78.
3 . — M é o n , 1 7 1 .— L e g r a n d , 3® é d i t ., 1, 3 6 5 .— C fr. E n x e m p l o 285.
4 . — H a m m e r , R e d e k ü n s te , 228.

S o c r a te s ’e s t r e t i r é d u m o n d e , se fa is a n t u n e h a b it a ti o n d ’u n to n n e a u . L e s
c o u r tis a n s l e t r o u v a n t u n j o u r o c c u p é à se d é b a r r a s s e r d e sa v e r m i n e , il le s p r ie
d e "ne p a s s e m e t t r e d a n s ’ s o n j o u r , p u is q u e c e n ’e s t p a s d ’e u x q u ’il t ie n t la
lu m i è r e d u s o le il d o n t il j o u it . O n v e u t a lo r s l ’é c a r te r d e la r o u t e p o u r q u e s o n
a s p e c t n ’o ffe n s e p a s la v u e d u r o i, q u i v a p a s s e r. Il r é p o n d q u e l e u r m a îtr e n ’e s t
p a s le s ie n , m a is l ’e s c la v e d e s o n e s c la v e . L e ro i s u r v e n a n t , il lu i e x p liq u e q u ’il
e s t m a î t r e d e sa v o lo n té t a n d i s q u e le ro i o b é it à la s ie n n e , y u ’il n e c r a in t pas
n o n p lu s sa g lo ir e .• c e lle d u p a ssé n ’e x is te p lu s ; c e lle d e l 'a v e n i r e st c h a n c e u s e
e t é v e n t u e l l e ; r e s t e c e lle d u p r é s e n t , q u i n e d u r e q u ’u n i n s t a n t .
L e ro i d é fe n d q u ’o n le m o l e s t e , c a r il r e c o n n a ît q u e ç ’e s t u n s e r v i te u r
d e D ie u .

S c h m id t, 1 6 1 -1 6 2 . — D u n l o p - L ie b r e c h t , 21 3 , 48 4 e t 4 8 7 . — H i s t . l i t t , d e la
F ra n c e, 19 , 8 2 8 .— N o v e l li n o ( R o m a n i a , 3 , 1 7 8 .) — S t e in s c h n e i d e r , M a n n a ,
104 e t 1 0 5 .— B u r l a s u s ( L i t . V e r ., n® 1 7 7 ) 196. K n u s t, a . d . E s k u r ia l, 59-61
e t 1 4 4 -1 4 5 .— N ie . P e r g a m e n u s ( L i t . V e r ., n® 1 4 8 ), 1 5 2 .
36 L e v o le u r d a n s l'e m b a rra s.

Histoires analogues. S i r ., 2 1 .— F l ü g e l, H . H a l ., 2 , 6 0 7 , n '> 4 i 4 5 ; 4 , 12,


n ° 7 4 0 6 e t 14, n “ 7 4 1 J . — G u l i s t a n , S e m e le t, 1 0 5 -1 0 6 ; D e f r é m e r y , 8 1 - 8 2 ;
S c h u m m e l, 6 0 -6 2 ; (ira f, 5 2 -5 3 . — G a lla n d , P a r o le s , 8 6 -8 7 ( D ’H e r b e l o l ,
S u p p l ., 2 1 3 .)
S ’il n e se c o n te n t a i t p a s d e lé g u m e s , il d e v r a it s e r v i r . V a l. M a x im , IV , 3,
e x te r n a 4 .— M o u h ., 1 , 3 2 3 .— B u r l æ u s , 1 9 8 -1 9 9 . — Z e i t . d . d e u t. n io rg .
G e s ., 5 2 , 3 8 2 , n ° 2 2 . — P a u li, 5 1 6 .— B r e t, F a b l e s o r i e n t a l e s , 5 5 -5 6 .

28. — Les trésors imjiérissables.

2 . — M ig n e , 7 0 3 . — S c h m id t, 80.

3 . — E n x e m p lo 339.

U n ro i se c h a r g e d e la t u t e l l e d e l ’e n f a n t d ’u n c o n s e il l e r q u i v ie n t d e m o u r ir
la is s a n t d e g r a n d e s r ic h e s s e s à s o n fils. D e r e t o u r c h e z l u i, c e lu i-c i e m p lo ie t o u t
s o n a r g e n t à s o u la g e r se s c o n c ito y e n s p e n d a n t u n e fa m in e . U n n o t a i r e ja lo u x
l ’a c c u s e d e p r o d ig a lité a u p r è s d u r o i, q u i a v a it j ^ r d t i d e v u e so n p u p i ll e . M a is
le j e u n e h o m m e n ’a p a s d e p e in e à se ju s tif ie r e n m o n tr a n t q u ’il a p la c é se s
t r é s o r s d a n s l ’a u tr e m o n d e , c ’e s t- à - d ir e d a n s u n lie u o ù a u c u n a c c id e n t n e
p o u r r a le s lu i e n le v e r .

S c h m id t, 164. - D u n l o p - L ie b r e c h t , 4 8 5 . — C fr. B a r la a m , n® 7.

29. — Le voleur thins l’embiirriis.

2 . — M ig n e , 7 0 4 .— S c h m id t, 8 2 .— G e s ta , 2 5 8 , n® 21 .
3 . — M é o n , 1 7 6 .— E n x e m p l o 30.

U n v o l e u r p asp e t o u t e la n u i t à c h o is ir c e q u ’il y a d e p lu s p r é c ie u x e t se
la is s e a in s i s u r p r e n d r e p a r l e j o u r ; o n le c o n d a m n e à m o r t.

S c h m id t, 1 6 5 .— A r c h . f. d . S tu d . d . n e u e r . S p r . , 3 2 , 173. C fr. K a lîla h ,


n® 4. -- R e v . d . t r a d . p o p ., 15 , 3 6 2 -3 6 3 .
L'épitaphe. 37

30. L ’achat en rêve.

2 . — M ig n e , 7 0 5 .— S c h m id t, 8 2 . ( ' )

L e s b ie n s d u m o n d e s o n t c o m m e u n s o n g e . U n b e r g e r r ê v e q u ’il a m ille
b r e b is e t q u ’o n v e u t le s lu i a c h e le r à r a is o n d e d e u x so u s p iè c e ; m a is il e x ig e
u n d e n i e r d e p lu s . P e n d a n t la d is c u s s io n , il s ’a p e r ç o it q u ’il r ê v e e t c r ie , les
y e u x f e rm é s , q u ’il le s la is s e à v in g t d e n ie r s .

S c h m id t, 1 6 5 .— D u n l o p - L i e b r e c h t , 4 8 5 .— W e n d ., 98. - F r e y ( L i t . V er
n ” 2 0 9 ), 244.

31. — L'épitaphe.

2 . — M ig n e , 7 0 5 . - S c h m id t, 83.

3 . — M é o n , 1 7 8 .— L e g r a n d , 3® é d i t ., 1 , 36 5 .

C e s o n t d e s v e rs q u e le m o r t a d r e s s e a u p a s s a n t : je s u is c e q u e t u s e ra s .

S c h m id t, 1 6 5 -1 6 6 . — K ö h l e r , D e r S p r u c h d e r T o d t e n ^ n d ie L e b e n d e n .
(G e rm a n ia , 5 , 2 2 0 2 2 6 .) - D u k e s , R a b b . B lu m e n le s e , 2 4 8 , n f ) l e 3 , - S t e in ­
s c h n e id e r , M a n n a , •0 2 -1 0 3 . ^ K e it. f. d . K u n d e d . M o r g ., 3 , 2 3 9 -2 4 0 . —
A t h e n æ u m , 1 8 5 0 , 2 6 9 , 293 e t 3 1 3 . V . C h a u v in , P i e r r e B u rg g ra ff, sa v ie e t
se s t r a v a u x , 2 2 .

(* ) L e t e x t e d o S c h m id t e s t i n c o m p r é h e n s ib le si o n n ’y r é ta b li t p a s l e m o t
quidam a p rès ma^no.
38 D isc o u rs esch atologiqu e.

32. — Oraison funèbre d'Alexandre.

3 . — M ig n e , 7 0 5 . - S c h m id t, 8 3 .

P a r o le s p ro n o n c é e s p a r le s p h ilo s o p h e s d e v a n t le c e r c u e il d ’A le x a n d r e .

S c h m id t , 1 6 6 - 1 6 7 .— K n u s l , a. d . E s k u r i a l , 3 0 3 -3 0 5 e t 5 3 6 - 5 5 8 .— Z o te n -
b e rg , H i s t o i r e d e s r o is d e s P e r s e s , X X X IV e t 4 5 0 -4 5 5 . A b u lf a th i A n n a le s
s a m a r ita n i, é d it. V ilm a r , 9 1 -9 2 . — H a m m e r , O s m . D i c h t., 1 , 103 ( A h m e d i
I s k e n d e r n a m è h .) - S t e in s c h n e i d e r , M a n n a , 114. — L ie b r e c h t , G e r v a s iu s , 8 7 -8 8 .
— G e s ta , 7 1 7 . — N ie . P e r g a m e n u s ( L i t . V e r ., n® 1 4 8 ), 2 7 9 .— G o t t . g e l. A n z .,
1 8 6 9 , 1558.

33. Discours eschatologique.

2. M ig n e , 7 0 6 . - S c h m id t, 84.

3 . — M é o n , 181.

D is c o u r s e s c h a to lo g iq u e d u p h ilo s o p h e à s o n â m e : « O ù s o n t le s r o is , e tc . » (^ )

S c h m id t, 1 6 7 -1 6 8 . L u c a n o r , n® 4. — K n u s t, L u C a n o r, 3 0 7 -8 0 9 .

( ‘) Il e s t e n c o r e q u e s t io n d ’A l e x a n d r e a u x p a g e s s u iv a n te s d e l ’é d itio n d e
S c h m id t : 4 3 l 3 ; 105 e t s u i v ., 7 t - 7 2 , i 5 ; 1 5 7 -1 5 8 .
( 2) C f r . B ib l. a r a b e ,
5 , p . 3 3 . - B a r la a m , n®“ 20 e t 2 4 . — R e v . d . t r a d ,
p o p ., 11 , 2 7 9 . — R e v . d ’E g y p te , 1, 2 4 . —- W a llo n ia , 1 9 0 4 , 6 0 ,
F au sses attributions

34. — L ’aveugle.

3. - S te in h o w e l, 326 et 327.

U n a v e u g l e , q u i e s t j a l o u x d e sa f e m m e , lu i p e r m e t d e m o n t e r s u r un p o i f i e r ,

d o n t il e m b r a s s e l e tro n c p ou r e m p êch e r to u te tro m p erie. E lle y tro u v e son

a m a n t ; l e m a r i s e d o u t e d e l a f r a u d e e t , s ’ a d r e s s a n t à J u p i t e r , o b t i e n t q u ’ il ' p i

r e n d e la v u e : il c o n s t a t e a lo rs son m alh eur. M ais la fem m e préten d que


M e r c u r e l u i a d i t d a n s u n s o n g e q u e c ’e s t e n a g i s s a n t c o m m e e l l e l ’ a fa i t q u ’ il
r e c o u v r e r a it la v u e : il d o it d ó n e l a rem ercier du s e r v ic e q u ’e lle lu i a reiid u .

L e m ari s’e x c u s e .

S c h m id t, 23. — K e lle r , S ep t sages, C C I I . — V o ir S y n tip a s , n" 69.

35. — Le Revenant. (Du chevalier qui recouvra l’am our


de sa dame.J

3. — Legrand, 1, 317 et 2, 398. - M o n ta iglo n , 6 , i3 8 ^ '4 6 et z j ÿ .

Le te x te d it à tort : « P ierres d ’A n fo l , q u i c e f a b l e l fi s t e t t r o v a p r e m i è ­

rem en t. »

H ist. litt, d e F ra n ce , 23, 176. B é d ie r , F a b l i a u x , 97 e t 43 4 .


L es p ro v erb es de P . Alphom se.

27.* — Sur les proverbes qui se trouvent dans P. Alphonse, voir


Bibl. arabe, 1, 31 et Knust, a. d. Eskurial, 677. ^
Voici ceux qui ont fait l’objet d’observations ; ils sont cités d’après le
texte de Schmidt.

II.
^ •
C.,. l\
1. — K n u s t , 88 b e t 3 3 7 a . — S te in sch n e id e r, M an n a, 95, '

3. — P ic h a r d , 78 -79.

5. — S c h m id t, 9 1 - 9 2 .— ^ P ic h a id , 83-84. (

6. — S c h m id t, 92.

7. — S ch m id t, 92-93. — K n u s t , 324a et 3 3 0 b .— M anna, to i.

P ic h a r d , 86-87 9 1 .--G rim m , V rid an k es B e s c h ., LX X IX -

I.X X X II.— M . N . , n« 1 0 4 .

IV.

1 . — • S ch m id t, t o t . - M anna, 114.

3. — S ch m id t, l o i . - K n u s t , 184 b . ' “

4. — S ch m id t, t o i .

5. — S ch m id t, 102.

6. — K n u s t , 3 6 0 b . — ^B e n f e y , 2 9 5 .

8. — K nust, 334 b.

9. — K n u s t , 364 c . — M a n n a , 107 e t 108. I

11. — M a n n a , 99 e t 100.

12 . — 'M a n n a , 10 5.— N ie . P e r g a m e n u s ( B i t . -V er., 1 4 8 ), 2 54 -2 5 5.

13 . — S c h m id t , 103.

14 . — K n u s t , 143 h e t 269 b.

15 . — M a n n a , 100.
42 Les proverbes de P. Alphonse.

V .

2. — M a n n a , 105.

V I.

10. — S c h m i d t , 1 1 6 .
12. — Burteus (Lit. Ver., n“ 17 7 ), 90 a.

VII.

1. — S ch m id t, I I 7 .— K n u st, 329 a .— M a n n a , 107.


I
X.

1. — S c h m id t, 122.

2. — S ch m id t; 122-123. — M an n a, 106.

3 . — Schmidt, 123.
5. — S ch m id t, 123.

XV III.

10. — Knust, 170 b.


1 1 . — K n u s t , 1 7 1 a. ,

13i ^ Zeitj. d. Ver. f. Volksk., 8 , 278-280 (?)

XX.

9. — J a h r b . f. r o m . u . e n g l . L i t . , 6 , 29.

X X II.

5. — K n u s t , 253 c.

18 . — K n u s t , 206 c .

X X V .

13 . — K n u st, 259 g.

15 . — Sd h m id t, 157-158 -

X X V I,

1, — K n u s t , 9 4 a,
Les proverbes de P . Alphonse. 43

x x v in .

1 . — K n u s t, 375 b . — M a n n a , 97.
I
x x x i.
3 . — M an n a, 99.

X X X II.

1 . — S c h m id t, 1 6 2 .— K n u s t, 21 d .

X X X III.
1
2 . — K n u s t, 239-24.0.
3 . — K n u s t, 169 f.
4 . — M a n n a , 1 14.
5 . — S c h m id t, 1 6 3 .—- M a n n a , 104.

X X X IV .

7. — S c h m id t, 1 6 4 .— M a n n a , 100.

XXXV.

1 . — K n u s t , 3 2 7 -3 2 8 .
2 . — S c h m id t, 165.

JÌX X V I.

1 . — S c h m id t, 1 6 5 .— M a n n a , 104.

X X X V II.

2 . — M a n n a , 108.
Table des principaux auteurs et ouvrages qui ont fait
des emprunts à Pierre Alphonse.

A d o lp h u s . E x e n i p l e s . ( ’) M a le s p in i. R e n n e r. (H u g o v.
B a n d e llo . F a b l ia u x . M a n u e l .L u c a n o r . T rim b e rg .)
B occace. F rey . ( B ib i, a r ., 2, R o iz , a rc h ip . de
B o n e r. ( i e s t a . i B ib l . a r ., 144-1 H ita . (B ib i, a r .,
B o z o n . (B il|)l. a r . , 3 , 133-1 M a r ie d e F r a n c e . 3 , 1 4 9 -)
2, i 3 2.) G i r a ld i . M a r t in u s P o l o n u s S a b a d in o .
B ro m y ard . G o w er. M e la n d e r . S ach s. ( H a n s .)
C a m e ra riu s . G ra n u c c i. M i n n e s i n g e r ^ F a- Sancho, C a s tig o s .
C a n tim p ré (T h o ­ ( l u ip c i a r d i n i. b e ln aus der (B ib i, a r ., 1,
m as d e) H e b e l. Z e i t d e r . . . i 1*). 32-)
C e n to n o v . a n t . H e ro lt. M o n ta n u s . a S a n c ta C la r a
C e s s o le s (Jacq u es H ow th e w yse N ie . d e T r o y e s . (A b ra h am ),
de) m an ta u g h t h y s N o v e l li n o . S c a la C oeli.
C h ap p u y s. so n é ( - ) . O g i l b y (■•). Schum ann.
C h a u ce r. I s le n d z k A even- d ’O u v i l le . S e r c a m b i.
C i far. ty ri ( G e rin g .) , P a l m b l ä t t e r (•’) . S tra p a ro le .
C i n th i o . 'K a a ts p e l ( h e t g e - P a u l i. ( B i b i , a r ., S tric k e r.
D o n i. m o r a lis e e r d ) (®) 2 . 65-) T im o n e d a .
E s p e jo d e le g o s . K i r c h h o lf . ( B i b l. P e r g a m e n u s ,N i e . V in c e n t de
E u d e s . ( B i b l. a r . , a r .,'* 2 , 6 4 .) (B ib i, a r ., 2, B e a u v a is .

2, I3I-) L y d g a te . • 35-) W a ld is ( B .)

( • ) P . e x . la c o ll e c t io n m e n t i o n n é e d a n s l ’H i s t . l i t t , d e l a F r a n c e , 31 , 57.
( 2) S i c e p o è m e d o it q u e l q u e c h o s e à l a D i s c i p li n a c le r ic a li s , c e n ’e st g u è r e
q u e le c a d r e . V o ir R . F i s c h e r , H o w .. . In a u g . D is s e rt. ... E rla n g e n , 1889,
in - 8 . I l e t 13.
( 2) B u l l, d e l ’A c a d . r o y . d e B e lg iq u e , 3 L s é r ie , 2 9 , 165 e t s u iv .
(* ) R o b e r t , F a b l e s i n é d i t e s , 1 , c c x i i .
(•'') R o b e r t , 1, c c x i i i - c c x v i .
(®) C e n t r a l b l a t t f ü r B i b li o t h e k s w e s e n , 1 9 0 0 , 3 0 5 -3 2 1 ; L es so u rc es des
P a lm b lä tte r d e H e r d e r e t L ie b e s k in d ,
S E G X J i s r i D T J è (1

28. *— i^ E x o 'J v o o 'j -ou A0r,vx!.O'j <rocpo'J v v w ijic t'.. Secundi Atheniensis
philosophi sententiæ. '
Dans ORELLI, Opuscula Græcorum veterum sententiosa... 18 19,

1, 2 0 7 - 2 2 6 ; 2 2 9 - 2 3 0 ; 5 6 5 - 5 7 2 ; 6 80 -6 8 1 . (La vie, 208 - 2 1 3 ; 5 6 5 - 5 6 7 ;


6 80 -6 8 1 .) Cfr. XIV et XXXIII-XXXIV.

2 9 . * — ÜEXo'jvooy... sententiæ'. 1
Dans MULLACH, Frag, philos, græc. Paris, Didot, 1, 5 1 2 -5 1 5 .
La vie dans Mullach, 2, XXVII-XXIX. l .

30. * — H. SA U PPE . Miscellen. A. Mittheilungen aus handschrif-


ten. 1. Griechische Papyrus.Zu Diodorus, dem philosophen Secundus
und andern.
Dans Philologus, 17, 1 50 - 1 5 4 .

T e x t e g r e c d e la v i e d ’a p r è s ® T I S C H E N D O R F , N o t i t i a e d i t i o n i s c o d ic is
b i b l i o r u i u S i n a i t i e i . i . L ip s iæ , i 8 6 0 e t d ’a p r è s Ü K E L L I .

( ') V o ir F a b r i c i u s - H a r l e s , B i b l. g r æ c a , 1, 8 6 6 - 8 7 0 .
— F a b ric iu s , 13 , 5 6 4 . ,
— R e ic k e , P h i l o l o g u s , 18 , 5 2 3 -6 2 7 .
— K n u s t, a. d . E s k u ria l, 6 0 2 -6 0 3 . ’
— B u r l æ u s ( L i t . V e r ., n® 1 7 7 ) , 3 7 4 .
— “ N i c o l l , C a t. d ’O x f o r d , 58 è t 5 0 7 .
-• S t e i n s c h n e i d e r , Z e i t . f. M a t h e i n ., 10 , 4 6 3 , n o i e 2 0 ; z u r p s e u d e p ig .
L i t . , 8 0 ; J a h r b . f. r o m . u . e n g l . L i t . , 12 , 3 6 6 ; d . a r a b . U e b e r -
s e t z . a . d . G r i e c h . ( B e ih e f te z . C e n t r a l b l a t t f. B i b li o t h e k s w e s e n ,
1 2 , 1 0 8 .)
— D a n ia , 2 , 274.
C om m e on n ’e s t p a s e n c o r e d é f in i t iv e m e n t d ’a c c o r d s u r le ra p p o rt des
v e r s i o n s e n t r e e l l e s , n o u s n o u s s o m m e s l o r n é à le s g r o u p e r p a r la n g u e s .
- 46 -

31.*—Der Philosoph Secundus-(Griechischer Text und Deutung.)


Dans P. CASSEL, jMischle Sindbad (Syntipas, n° iqA*), 313 -357 .
L e te x te grec, 3+8-353: A n m erk u n g en , 353-357.

S yria q u e (*) * 32.* — I n e d i t a s y r ia c a . E i n e S a m m l u n g s y r is c h e r U e b e r s e t z u n g e n


v o n S c h r i f te n g r i e c h is c h e r P r o f a n l i t e r a t u r . M i t e in e m A n h a n g . A u s
den H a n d s c h r if t e n des b rittis c h e n M useum s h e rau sg e g e b en vo n _ ^
D^ E d . S A C H A U , P r o f . .. W i e n , 1870. I n - 8 . X I I I e t 134.

F ra g m en ts de S ecundus, 8+-88.
C . R . G . H o ffm ann, G o tt, geh -\n z ., 1871, 1202.

* 33.* — C o w p e r , S y r i a c m is c e lla n ie s ,

l'rad u c tio n de ces fragm ents, +3 et suiv.

Arabe (■) 34.* — E . R E V IL L O U T . M é m o ir e s u r la v ie e t le s œ u v r e s d u


p h i lo s o p h e g r e c S e c u tid u s , d ’a p r è s le m a t i u s c r it a r a b e q u i p o r t e le
n ” 107 à la B i b li o t h è q u e n a ti o n a le
o u M é m o ir e s u r le p h i lo s o p h e S e c u n d u s d ’a p r è s la c o m ita ra is o n d e s
t e x t e s a r a b e s , g re c s , s y r ia q u e s q u i n o u s s o n t p a r v e n u s .
D a n s A c a d , d e s I n s . ^et b e lle s l e t t r e s . C o m p te s r e n d u s d e s s é a n c e s
d e l ’a n n é e 1 8 7 2 . P a r is , i m p . n a t . 1873, 256-354..

I ,e s d e u x titre s qui précèdent se tro u v en t resp ectiv em en t à la p. 103 et à la


p. 217. L e m ém oire a aussi paru à p art, avec q u elques ad d itiuns„sous le titr e de :

( ' ) V oir aussi H erm es, 4 , 7 1 ,7 9 , n o te 2 et 499 3- D uval, L itt, syriaque, 265.
('■*) V oir S tein sch n eid er, d . arab. U e b e rse lz ., C e n tra lb l. f. B ib lio th ek sw .,
IJeib. 12, 108 et (Zeit, d d e u t. m org. G es., 50 , 364.
M as'o û d i, K itâb a t-tan b îh , 128 (d e G oeje, B ibl. geog. a ra b ., 8 ) nous dit q u ’il
a parlé d e Secundus dans son liv re in titu lé Istid k âr. 'S u r ce liv re de G oeje, 8 ,
VI, n" 7. F lü g el, H . H a L , 1, 271, 11“ 604. De Sacy, N otices et e x t., 8 ,
1, 138 ou B. de M eynard, M acoudi, 9, 306.)
_ 47 -

P r e m i è r e é t u d e s u r le m o u v e m e n t d e s E s p r i ts d a n s le s p r e m ie r s
siè cles d e n o t r e è r e . V ie e t s e n te n c e s d e S e c u n d u s , d ’a p rè s d iv e rs
m a n u s c r its o r i e n t a u x . L e s a n a lo g ie s d e c e liv r e a v d c les o u v ra g e s g n o s -
tiq u e s . P a r is , im p . n a t . 1S73. I n - 8 . 1 0 7 ./

C. R . E . R en an , J . asiat. 1873, 2 , 39-40. — P . L e Page R enouf, A c ad e m j', 4 ,


398-400. — ° Mag. f. d . L it. d. A u sl., 44 , n" 37. — Cfr. n"' 4 0 ° , 49® et 5 0 °.

35 . * — S e n te n c e s d u p h ilo s o p h e S e c u n d u s e t so n h is to ir e a v e cEthiopien
l ’e m p e r e u r A d r i e n .
D a n s Z O T E N B E R G , C a ta l. d e s m a n . é t h i o p .. . d e la B ib l. n a ti o n .
1 8 7 7 , 2 4 5 - 2 4 6 ; cfr. 2 4 6 , c o l. 2, n “ II.
L a version é th io p ien n e q u e contient le m anuscrit en question n ’a pas pour
base le tex te arabe des m an uscrits que Z otenbcrg a com parés et dont il donne
le com m encem ent, p. 245.

36 . * — ( T i t r e é th i o p i e n .) D a s L e b e n u n d d ie S e n t e n z e n d e s P h i l o ­
s o p h e n S e c u n d u s d e s s c h w e ig s a m e n . N a c h d e m A e t h io p is c h e ti u tid
A r a b is c h e n . In a u g u ra l-D is s e rta tio n w e l c h e __ v e r te id i g e n w i r d __
Jo h ^ an n es B A C H M A N N __ H a lle a . S . A u s d e r O fficin v o n W . D ru -
g u lin - L e ip z ig , 1887. I n - 8 . (4), 34 e t (2).

filollaboration de G . JA C O B , 34.

* 37 . * — S e c u n d i P h ilo s o p h ! T a c it u r n ! v i ta a c s e n t e n t i æ s e c u n d u m
c o d ic e m Æ th ip p ic u m B e r o lin e n s e m ( ') , q u e m in liftg u a m la tin a m
v e r t i t n e c n o n i n r r o d u c t i o n e i n s t r u x i t D"^ J o a n n e s BACHM ANN.
B e r o lin i, s u m p tib u s M a y e ri e t M u e lle r i. 1887. I n - 8 . 4 4 . i m . 20.

C. R . ® S(chroeter), T h eo l. L itb .,-7 . 162 (1889.)

* 38 . * — B A C H M A N N , D^ J o h . , d ie P h ilo s o p h ie d e s N e o p y th a -

( ') M an. H erlin, 3 , 53’54*


-■ 4 8 -

g o re ers S ecu n d u s. L in g u is tis c h - p h ilo s o p h is c h e S tu d ie . A nhang :


I. A r a b i s c h e r T e x t d e r « M ilc h m ä d c h e n - F a b e l » ( ') . 2. G e s c h ic h te d e s
a r m e n is c h e n K ö n i g s 'r e r t ä g . A e t h io p i s c h - d e u t s c h . 3. U n e d i e r t e l a t e i ­
n is c h e S e c u n d u s - H a n d s c h r if t e n . (C fr. n “ 50 *.) B e r lin . M ayer und
' ' - '•\'í '•
M ü llé r . 1 8 8 8 . I n - 8 . ( IX ) ( i m p r .) e t (II) 4 7 , 2, 12, [2, 2], 8 e t 26
( a u to g .) 9 m .

C. K. F . H (o m m el), I d t. C e n ira lb l., 1890, 519-520.

39 . * — C a p itu lo d e la s c o sas q u e e s c riv io p g r r e s p u e s ta s el filosofo


lísuní^iiól
S e g u n d o a las c o sas q u e le p r e g u n to el e ii|¿ e r a d o r A d r ia n o .
P a r H . K N U S T , d a n s J a h r b . f. r o m . u . e n g l. L i t . , 10, 1 4 8 -1 4 9 .

40 . * — C a p itu lo d e las co sas q u e e s c rib ió p o r r r e s p u e s ta s el filosofo


S e g u n d o a las c o sa s q u e le p r e g u n t o el e n p e r a d o r A d r ia n o .
D a n s K N U S T , M i t t h e i l . a . d . E s k u r ia l. ( L it . V e r ., n ” 141) 4 9 8 -5 0 6 ,
6 0 2 -6 1 2 , 6 5 3 -6 5 4 e t 6 5 5 .

41. * — S e c o n d i p h ilo s o p h i R e s p o n s a a d i n t e r r o g a t a A d r ia n i (ex


Vinrenl
de Reauvais (*
V I N C E N T I I B P : r - L O V A C E N S I S p e c u lo liis t. l it . X c a p . I - X X l.)
D a n s O R E L L I , O p u k c u la , 1, 2 2 7 - 2 2 9 ,
C e n e versio n est fai(o su r le groC. (_Kevilloul, 282.)

48 .*— S e c o n d i __ i n t e r r o g a t i o n e s - , ( E x ___ 71 ). E ju s d e m s e n t e n t i æ -
D a n s M U L L A C H , F r a g . p h il. g n e c ., 1, 5 1 6 -5 1 7 .

43 .* — G u a l te r i B U R L Æ I lib e r d e v i ta e t m o r ib u s p h ilo s o p h o r u m
m i t e in e r a lts p a n is c h e n U e b e r s e t z u n g d e r E s k u r i a l b l b li o t h e k h e r a u s -

(*) J . asiat. 1903, 2 , 81. -T raci, espagnole clans C o in p aretli, R icerche (n " 8°
de S y n tip as).
(■-) S tein sch n eider, d. arab. U eb ersetz.. H eilielte, 12, 108.
— 49 —

gegeben von Hermann KNUST.... Tübingen 1886 . In-8 . Lit. V^er.,


(n° 1 7 7 .) ,
C o n tie n t 372-387 S e c u n d u s-S e g u n d o , le te x te e sp a g » ü l e n re g a rd d u te x te
'l a t i n . (>) ;
C . R . L it. C e n tr a lb la tt, 1887, 1632.

44.* — MONE, Anzeiger f. Kunde der teutschen Vorzeit, 8 , 323


et suiv.
T ra d u c tio n ita lie n n e d ’a p rè s V in cen t d e B eauvais.

* 4 5 .* — B. I.ATTNl, Fiore di filosofi... ed. A. CAPELLI.


Bologna, 1865 , 36 -7 2 .
T r a d u c tio n ita lie n n e d ’a p rè s V in c en t d e B eau v ais.

‘ 46.* — NANNUCCl, Manuale della letteratura del primo secolo,


3“ ediz. Firenze, 1874 , 2, 3 16 -3 1 9 . I
* 4 7 .* — BIAGl, Le novelle antiche. Firenze, i? 8o, S8-9 3 . (^)

4 8 .* — Rudolph RE1CKE. Miscellen. A. Mittheilungen aus I.atin

handschriften. 18 . Vita Secundi Atheniensis Philosoph!.


Dans Philologüs, 18, 523 -534 .
D ’a p rè s u n m an u scrit la tin d e K ö n ig sb e rg .'

('1 U n m a n u s c rit .à D o n a u e s c h in g e n . V’o ir K . .3 . B arack , Die H a n d s c h rifte n


d e r fü rstlic h -lü rs te n b e rg is c lie n H o lb ib lio th e k zu D o n a u e s c h in g e n ... T ü b in g e n ,
1865, 34+.
S u r les a n c ie n n e s é d itio n s d e B u rle y , G ra s s e ,T ré s o r, 1, 576-577 ; L o w n d e s—
B o h n , T h e B ib lio g ra p h e r’s M a n u a l, 1, 2, 3 1 7 ; C a m p b e ll, A n n a le s d e la ty p .
n é e rla n d a ise au .xv* s ., 106 e t, s u r to u t, K n u s t, 405-416.
t-) V o ir aussi R o m an ia , 2 , 4 0 3 .— S te in s c h n e id e r, d . a ra b . U e b e rs e tz .,
B e ih e fte, 1 2 , ,108.
(^) A. ( i r a f a fait c o n n a ître u n a u tr e m a n u s c rit d a n s G io rn a le s to ric o , 3,
406, n" V I.
49 . * — G. S C H E P S S . M is c e lle n . A . M i t th e i lu i i g e n ans h an d s-
ìh c h r if te n . 15. E i n e M a i n h in g e r lia m is c h r if t z u S e c u n d u s p liilo s o p h u s .
D a n s P h ilo lo g u s , 37 , 5 6 3 -5 6 7 .
50 . * — J o h a n n B A C H M A N N . [ .a te i n i s c h e S e c u n d u s - h a n d s c h r if te n
(a n s d e r K g l. b i b li o t h e k z u M ü n c h e n .)
D a n s P h ilo lo g u s , 46 , 3 8 5 -4 0 0 . (C fr. n ” 38 *.)
51. * — S u r la tr a d u c ti o n l a t i n e d e G U I L L A U M E D E G A P , v o ir
H is to ir e l it t é r a ir e d e la F r a n c e , 14, 3 7 4 -3 7 6 .

AI1uhi:u h I T
52 . * — Secundus von Ph. S T R A U C H .
D a n s Z e it. f. d e u ts c h e s A l t e r t h u m , 22 , 3 8 9 -4 0 6 .
T rad , allem ande rin iée.— Cfr. K niisl, a. d. lisk u rial, 611.

53 . * — H a n s S A C H S . S e c u n d u s , d e r s c h w e ig e n d P h ilo s o p h u s .
D a n s I d t . V e r e in , n ° 1 1 5, 397-40C .

54 . * — S e c u n d u s , e in p h ilo s o p h u s zu A t h e n , b u h l t u n ib s e in e
m u t t e r , sie z u v e r s u c h e n , u n d fe ilt d r ü b e r in n e in e w ig S tillsc h w e ig e n .
D a n s S c h w a n k s a m m lu n g d e D ie tr ic h M A H K O L D (16 0 8 ).

D’après Seb. FU A X C|K , (ihronica, 1 , 157 (1565.1 V'oir F reys G arlenges.


(I.it. V cr., n “ 209), 273, n” 78.

55 . * — E i n e h y s t o r i a v o n e in e m l a n d t h e r r e n .
Dans S C H U M A N N S Nachtbüchlein (Lit. V er., n® 197), 2 0 8 ; cfr.
4 0 5 -4 0 6 et Freys G artenges., 283.

...... - --------
(*) Strauch a t-il éd ité, coniiiìc l ’annonçait K nust, a. d. Ksicurial, 655, la
trad u ctio n du xv‘‘ siècle en prose allem ande conservée à Donaueschingen ? (Voir
le catalogue de Harack, 147 et 307-325,)
* 5 6 .* — H. GERING. Islendzk Aeventyri... Halle, 1882 - 1883 , 1, Isimuiais

7-11 et 2 , 3 5 -
Cl'r. G e rm an ia, 35 , 136-137. •

5 7 .* — Un manuscrit de 1285 (Bibl. nat. fond français, n“ 1553 , i.iancais


ancien 75 d5) donne, p. 407 recto, « D'un philosophe ki fu apielés
Secont. »

* 58.* — J. DASHIAN. Sur le philosophe Secundus (en arménien.) Armónien


Dans Handès amsôreay, 1894 , 8 , 114 - 1 1 7 , 149 - 154 , 203-208, 233 -
239 et 272 -2 7 7 . ^
*59.* — J. DASHIAN. Das Lehen und die Sentenzen des Philo­
sophen Secundus des Schweigsamen, in altarmen. Uebersetzung.
DansDenksch. d. k. Ak. d. Wiss. de Vienne, 1895 , 111-4 . 56 . 3 m. 20 .

C . R . L u za e ’s O r. L is t, 1896, 141

* 60.*— J. DASHIAN. Literarische Untersuchungen (en arménien,)


Vienne. 1895 . In-8. XII et 294 . 3 m. 50 .
6. S ecundi v ita ac s e n te n liic , avec le te x te a rm é n ie n .

61. * — Altercatio Hadriani Aug. et Epicteti philosophi.


Dans ORELLI, Opus. gnec. vet. sent., 1, 230 -239 .

62. * — Altercatio Hadriani Aug. et Epicteti Sive potius Secundi


philosophi.
Dans MULI.ACH, Frag. ]ihil. grate., 1, 518 -5 2 1 .

C fr. K n u s t, a. d . E sk u ria l, 655.


— 5 2 —

6 3.* — P ip p in i K egalis et nobilissimi juveiiis disputatio ciim A lbino


scholastico.
Dans Migne^ Patrok L a t., 1 0 1 , 9 7 5 -9 8 0 . (')

* 6 4 . * — A uslese aus den W erken berühm ter Lehrer und Pädago­


gen des M ittelalters, ins D eutsche übertragen von H . S C H U ’l'ZE.
G ütersloh, Bertelsm ann, 18 8 0 . H eft 4 . A lcuin, i. Gesj)räche des
jungen hochedeln K önigssohns Pippin m it seinem Lehrer Albinus.
2. Von der N atur der S eele. (Psychologie) 4 0 . 40 pf.

6 5 .* —^ R ésum é de la vie de Secundus et parallèles.

E n fa n t d e p a r e n ts ric h e s , S e c u n d u s e st e n v o y é à B é ry le et à A th è n e s p o u r
y^ f a ir e s e s é t u d e s ; il y s é j o u r n e v in g t a n s . C o m m e il e n t e n d a f f i r m e r q u e t o u t e
f e m m e e s t c o r r o m p u e , il r e v i e n t d a n s s a p a t r i e e t s e d é c i d e à m e t t r e à l ’é p r e u v e
s a m è r e , v e u v e d e p u i s l o n g t e m p s ; c a r o n lu i a e n s e i g n é q u ’il fa u t e x p é r i m e n t e r
a v a n t d e c r o i r e . G r â c e à l ’i n s i s t a n c e d e la s e r v a n t e , à q u i e l l e a d ’a b o r d r é p o n d u
a v e c i n d i g n a t i o n , e l l e fin it p a r a c c o r d e r u n r e n d e z - v o u s à s o n fils , q u e n u l n ’a
e n c o r e r e c o n n u . S e c u n d u s d i t a l o r s q u i il e s t e t s a m è r e , d é s e s p é r é e , s ’é t r a n g l e .
M a u d i s s a n t s a l a n g u e , c a u s e d u m a l h e u r , il s e c o n d a m n e à u n é t e r n e l s i l e n c e .
.\d ric n v e u t u n j o u r l ’i n t e r r o g e r . M a l g r é s e s p r o m e s s e s e t d e s m e n a c e s d e

\
( • ) G u i z o t , d a n s s o n H i s t o i r e d e la c i v i l i s a t i o n , a a u s s i t r a d u i t l a l i i s p u t a t i o
de P é p in avec A ltu in . (R e p ro d u it d an s B a ro n . H is t, ab rég é e d e la l i t t .
f r a n y . .. B r u x e l l e s , R o s e z , 1 8 5 1 , 3 3 9 - 3 4 2 .) Il n ’a v a i t p a s r e c o n n u q u e la d i s p u ­
ta tio A lc u in i é ta it tiré e d e S ecu n d u s, com m e P 'a b r ic iu s l ’a v a i t d é jà d i t et
c o n n u e h 'i n la y l e f a it r e m a r q u e r d e n o u v e a u , A t h e n æ u m , 1 8 4 9 , 1 2 1 7 , 2 - 3 . C f r .
B ib l. d e s H a u te s P I tu d e s , S c ie n c e s r e l., 1, 262. — C a n to r, V o rle s . ueber
G e s c h . d . M a th e m ., 1, 7 1 5 .
D e s p a r a llè le s d a n s K n u s t, a. d . E sk u ria ly 6 6 5 .
11 fa u t a u s s i c o m p a r e r T h e w v s e C h y l d e ( K n u s t , 6 6 8 ) e t L ’e n f a n t s a g e h
à tro is a n s ( K n u s t, 6 7 0 .) — M e y e r, R o m a n ia , 2 2 , 8 S -9 0 . — “ E tu d e s ro m a n e s
d é d ié e s h ( i a s l o n P a r i s . . . 1 8 9 1 , 1 8 1 -1 9 4 : . \ m é d é e P a g è s , L a v e r s i o n c a t a l a n e
d e l ’E n fa n t sa g e . (C . R . G . P a ris , R o m a n ia , 2 2 , 1 4 6 .)
53

m o r t q u i r e ç o iv e n t m ê m e u n s e m b la n t d ’e x é c u tio n q u e S e c u n d u s d o it p r e n d r e
a u s é r i e u x , le p h ilo s o p h e t ie n t b o n e t p e r s is te à se t a ir e . A d r ie n lu i d e m a n d e
a lo r s d e r é p o n d r e p a r é c r it à se s q u e s tio n s .

D a n s la v e r s io n a r a b e , S e c u n d u s , p o u r r e j e t e r la fa u te s u r le d e s t in , r a p p o r t e
l ’h i s t o ir e d e l ’e m p o is o n n e m e n t f o r t u it . ( S v n t i p a s , n" 2 5 .— R e v illo u t, 2 7 6 -2 7 8 .)

Oedipe. " D . C o m p a r e t ti . E d ip o e la m ito lo g ia c o m p a r a t a ; sa g g io c r itic o .


P is a . 1 8 6 7 . I n - 8 .
** H . G e i s t . D e O e d ip i m e m o r ia s in g u lis lo c is e t a c c r t is h o m in ib u s
s e r v a t a . B ü d in g e n . 1 8 7 9 . 18. •
* L . C o n s ta n s . D a le g e n d e d ’O e d ip e é tu d i é e d a n s l ’a n ti q u i té , a u m o y e n -
â g e e t d a n s le s t e m p s m o d e r n e s , e n p a r ti c u l i e r d â n s le R o m a n d e T h è b e s ,
t e x t e fra n ç a is d u xii® s iè c le . P a r i s . 1 8 8 0 . ln - 8 .
^S. P r a t o . L e c r im e d ’O e d ip e . D a n s T r a d i t io n , 6 , 4 9 -5 1 .
® A lp h . S t e in b e r g e r . D ie O e d ip u s s a g e . E in e litte ra rh is to r. S k iz z e .
R e g e n s b u r g , C o p p e n r a f h _ 1 8 8 8 . l n - 8 . 78.
“ VVold. R i c h t e r . D e r O e d i p u s m y th u s in d e r k y k lis c h e n T h e b a is u n d
O e d ip o d e e . S e h a ft'h a u s e n , S c h o c k . 1903. G r i in - 8 . 31.
T ill fra g a n o m O id ip u s - s a g a n s U rs p ru n g . Af Jo h an n es P a u ls o n .
I n - 8 . 4 3 . IJa n s G ö te b o r g s h ö g s k o ’a s .V rsk rift, 1, ( 1 8 9 5 .)
N o v a k o v ic . D ie O e d ip u s s a g e in d e r s ü d s la v is c h e n V o lk s d ic litu n g .
D a n s A r c h iv f. sla v . P h i l o l ., 11 , n “ 3.
® D ra g o m a n o v . ( R e v . d . t r a d , p o p ., 7 , 5 7 4 e t 10 , 4 3 t . — Z e i t . d .V e r .
f. V o lk s k , 9 , 2 1 7 .)
B a s s e t, C e b è s , 2 5 -2 7 .— M e y e r, E s s a y s , l , t 7 l - i 7 i . — B r c a l, M é la n g e s
d e m y t h o l . , 163 e t s u i v .— D e C o c k , V 'laam . V’c r t c l . , X .

Grégoire. E . K o l b i n g , B e itr.ä g e z u r v e r g le ic h e n d e n G e s c h ic h te d e r r o m a n ­
t is c h e n P o e s ie u . P r o s a d e s M i t te l a l t e r s , b e s o n d e rs d e r e n g l. u . n o r d is c h e n
L i t e r a t u r . B r e s la u . 1876. I n - 8 . ( E n t r e a u tr e s , G r e g o r iu s s a g e .)
L a lé g e n d e e n p ro s e d e S a in t G r é g o ire ¡lar P . M e y e r. D a n s R o m a n ia ,
3 3 , 4 2 -4 6 ; c fr. 7.
54

H . F ié r e n s - G e v a e r t. L a lé g e n d e d u p a p e G r é g o ir e . D a n s R e v . d e
B e lg iq u e , 1 8 9 7 , 3 , 259-271 e t 3 0 5 -3 2 1 .
l 'e m ir a b ili d iv in a d is p e n s a tio n e e t o r t u b e a ti G r e g o r ii p a p e . D a n s
O e s t e r l e y , G e s ta , li" 8 1 , 3 9 9 -4 0 9 e t 7 2 5 .
® E i n B e itr a g z u r U e b e r l i e f e r u n g d e r G r e g o r le g e n d e . V o n D'' H u g o
B ie lin g . B e r lin , G ö tz . 1 8 7 4 . I n - 4 . ( C . R . M a n g o ld , J a h r b . f. r o m . u .
e n g l. L i t . , 14 , 2 4 5 - 2 4 6 .)
R . K ö h l e r . E in e k o p tis c h e V a r ia n te d e r L e g e n d e v o n G r e g o r iu s a u f
d e m S te in . D a n s G e r m a n ia , 3 6 , 1 9 8 -2 0 0 .
T a w n e tq 2 , 331.
Hartmann ij'on Aue. ( i r e g o r v o m S t e in . D a n s M o n e , A n z e ig e r , 7 ; 389 e t s u iv .
U h l a n d , S c h r i f te n , 2, 65.
“ F r . L ip p o ld . U e b e r d ie Q u e l le d e s G r e g o r iu s H a r t m a n n s v o n A u e .
L e ip z ig . 1 8 6 9 . In -8 .
~M. E r n s t . Z u n ] P r o lo g v o n H a r t m a n n s G r e g o r iu s . D a n s Z e it. f. d e u t.
A lte r t., 2 9 , 4 6 6 -4 6 7 .
“ A d . S e e lis c h . Z u r T e x t k r i ti k v o n H a r t m a n n s G r e g o r iu s . D a n s Z e it,
f. d e u t. P h i l o l . , 16 , 2 5 7 .
“ A d . S e e lis c h . D ie G r e g o r iu s le g e n d e . D a n s Z e i t . f. d e u t. P h i l o L , 19 ,
3 8 4 -4 2 1 e t 2 1 , 385-4.21.
K. B a r ts c h . Z u H a r t m a n n s G r e g o r . D a n s G e r m a n i a , 14 , 23 9 -2 4 3
e t 4 2 7 -4 3 1 . (H o e fe r, 420-427*.) , ]
R . K ö h l e r ., Z u r L e g e n d e von G r e g o r iu s auf dem S te in . D ans
G e r m a n ia , 15 , 2 8 4 -2 9 1 .
K . S p h r ö d e r . B r u c h s tü c k e v o n H a r t m a n n s v o n A u e G r e g o r iu s . D a n s
G e r m a n ia , 17 , 2 8 -3 6 Ì ( B a r ts c h , 3 6 - 3 9 .)
“ G r e g o r iu s v o n H a r t m a n n v o n A u e . H e r a u s g e g e b e n v o n H e r m a n n
P a u l . H a l le a . S . L i p p e r t ’s c h e B u c h h . ( M a x N i e m e y e r .) 1 873. ln - 8 .
XVII e t 166. ( C . R . K . B a r ts c h , G e r m a n ia , 19 , 2 2 8 - 2 3 5 .)

Vergogne. ( “ D ’A n c o n a ) . L a le g g e n d a d i V’e rg o g n a , t e s to d e l b u o n s e c o lo in
p ro s a e in v e rs o , e la le g g e n d a di Giuda, t e s to ita lia n o a n tic o in p r o s a e
fra n c e se a n tic o i n v e rs o . B o lo g n a , p r e s s o G . R o m a g n o li. 1869, 130 e t 104.
C . R . Jitlifrb. f. r o m . u . e n g ì. L i t . , I l , 3 1 3 -3 2 4 . — L ie b r e c h t , G o t i ,
g e l. A n z ., h 8 6 9 , 1 0 3 7 -1 0 4 0 .
U n a n tr e m a n u s c r it, A . G r a f , G i o r n a le S t o r ic o , 3 , 40 9 .
55

Autres histoircs analogues. O e s t e r l e y , G e s ta , n ” 2 4 4 , 6 4 1 -6 4 5 e t 7 4 6 .


B o z o n , n ° 8 6 , 2 6 4 -2 6 6 .
W e n d u n m u lh , 1 , 329 e t 5 , 57.
L e p a p e R o m a n u s . M a n . B e r lin , 2 ^ , 75t - 753.* .
® L id z b a r s k i, d . n . a ra m . H a n d s c h r.f, 5 6 .— C . R . H a r t m a n n , Z e i t . d .
V e r . f. V o lk s ., 7 , 1 0 5 -1 0 6 . '
J u l i a n u s . D a n s S c h u m a n n s N a c h t b . (I it. V e r ., n ° 1 9 7 ), 3 6 7 -3 6 9 e t 3 9 3 .
Z u r L egende vom H. A lb a n u s . D ans G e r m a n ia , 14 , 3 0 0 -3 0 4 .
( R . K ö h l e r .)
C y p r is c h e M ä r c h e n . D a n s J a h r b . f. r o m . u . e n g l. L i t . , 11 , 3 5 7 -3 6 0
e t 386.
M a s u c c io , n ° 2 3 . Z e i t . d . V e r. f. V o lk s k ., 9 , 139.
B a n d e llo , n ° 3 5 . D u n l o p - L ie b r e c h t , 2 8 9 -2 9 0 , 2 9 9 , 4 9 8 -4 9 9 , 5 0 0 e t '539.
J a h r . f. r o ra . u . e n g l. L i t . , 7 ,i 39 1 -3 9 2 ot 3 9 8 -4 0 1 .
* L a l e y e n d a d e l a b a d D o n J u a n d e M o n te m a y o r p u b lic a d a p o r R a m ó n
M é n e n d e z P íd a l; D r e s d e n . 1903. ( G e s . f. r o m . L i l t . , to m e 2 ) . G r . in -8 .
i.x x iii e t 6 3 . — C . R . W . v o n W u r z b a c h , Z e it. f. r o m . P h i l o l . , 2 8 , 1 2 1 -1 2 5 .

Q u a n t a u x s e n te n c e s d e S e c u n d u s , o n t r o u v e r a q u e lq u e s p a r a llè le s d a n s
K n u s t, a . d . H s k u r ia l, 6 7 9 .
RECUEILS O R IEN TA UX C

\{i>'à'ib alm aàtir.

* 6 6 .* — The Wonders of Remarkable Incidents and the Rarities


of Anecdotes by Ahmed ibn Hemden the Ketkhoda called
SOBAILEE. Translated from ithe Turkish by John F. BROW N.
New York. 18 5 0 . In- 8 .
B u rto n , 1 2 , 297.
V o ir F lü g e l, H . H a l ., 4 , 187, n “ 8 0 6 9 . ( L e s u lta n e n q u e s tio n a ré g n é
d e 1623 à 16 4 0 .)
11 y e n a u n m a n u s c r it à P a r i s . ( N " 1 5 3 .)
C e r e c u e il e s t t r è s c o n n u p a r c e q u e C a r d o n n e y a fait d e n o m b r e u x e m p r u n t s
d a n s l ’o u v r a g e s u i v a n t :
M é la n g e s d e l i t t é r a t u r e o r i e n t a l e . T r a d u i t s d e d if f é r e n s M a n u s c r its T u r c s ,
A r a b e s e t P e r s a n s d e la B i b lio lh c q u e d u R o i. P a r M . C A R D O N N E , S e c rè -
I j i r e - l n t e r p r è l e d u R o i p o u r le s L angues O r i e n ta le s à la M a r in e e t à la
B i b li o t h è q u e d e S. M . et P r o f e s s e u r e n la n g u e A r a b e a u C o llè g e R o y a l.
Tom e 1 . A P a r is , C h e z H é r is s a n t le F i l s , r u e S ‘ .Tacques. 1 7 7 0 . A v e c A p p r o ­
b a ti o n e t P r iv ilè g e d u R o i. ln - 1 2 ( 1 2 ) , 31 4 e t ( 1 0 . ) . T o m e 2 , (4 ), 293 e t ( 6 ) .
C . R . .1. d e s S ç a v a n s , 1770, 4 5 , 3 8 8 -3 9 6 e t 4 4 7 - 4 5 1 .— A n n é e l i t t é r a i r e ,
1 7 7 0 , 2 , 2 1 7 - 2 4 4 .— T r é v o u x , j u il l e t 1 7 7 0 . — J o u r n . ^ e n c y c lo p ., 1 7 7 0 , 7 ,
3 7 4 -3 8 6 . - M é la n g e s t i r é s d ’u n e g r a n d e B i b l., 1 , 1 6 8 .— E p h e m e r i d e s l it .
H e l m s ta d i e n s e s , 1 770, 2 , 6 5 -6 7 . — B j ô r n s t â h l ’s B r ie f e , 2® é d i t ., 1, 6 9 - 7 0 . —
H a r t m a n n , A s ia t. P e r l e n s c h n u r , L - L I I .

( ‘) Il n ’e st q u e s tio n ici q u e d o s r e c u e ils o rie n ta u -x , a r a b e s s u r t o u t o u t u r c s ,


q u i s o n t c o n n u s e n E u r o p e p a r d e s p u b lic a tio n s o u d e s t r a d u c ti o n s t o t a l e s o u
p a r ti e l l e s . N o u s a v o n s a d m is q u e lq u e s r e c u e ils t u r c s à c a u s e d e l ’i m p o r t a n c e
d e s e m p r u n t s q u i y o n t é t é fa its,
- 5 8 -

— N o u v e lle é d itio n . L a H a y e ( P a r i s ) . 1 7 7 1 . I n - 1 2 . v i i i e t 4 7 7 . ( O n y a
j o in t le s P a r o l e s r e ip a r q u a b le s e t le s b o n s M o ts d e s O r i e n ta u x , s u iv a n t
la T r a d u c ti o n d e M . G a la n d ; c e t t e t r a d u c ti o n a v a it p a ru à p a r t e t d a n s
la B ib l. o r i e n t , d e d ’H e r b e l o t . V o ir B ib l. a r ., 1 , 3 5 -3 6 .)
— ** L a H a y e , 1 7 7 8 ?
— * L a H a y e , 1788 ?
— ~ N ouveaux m é la n g e s d e l i t t é r a t u r e o r i e n t a l e .. . 2 v o l. in -1 2 . P a r is ,
a n I X ( 1 8 0 1 .)
C ’e s t l’é d it i o n d e 1 7 7 0 'a v e c u n n o u v e a u t i t r e .
— ~ M is c e lla n y o f E a s te r n L e a r n in g , t r a n s la t e d fro m T u r k is h , A r a b ia n a n d
P e rsi|a n M a n u s c r ip ts , in t h e L ib r a r y o f t h e K in g o f F r a n c e , tr a n s la t e d
i n to E n g li s h . L o n d o n . 1 7 7 0 . 2 v o i. in -1 2 .
— ® R é é d i t io n e n 1 7 7 1 ?
— * M is c e lla n e e n d e r m o r g e n lä n d is c h e n L i t e r a t u r o d e r u n t e r h a l t e n d e u n d
b e le h r e n d e E r z ä h lu n g e n aus dem O rie n t, von H e rrn C a rd o n n e .
D e s s a u . 1781.
— ® C a r d o n n e . E r z ä h lu n g e n a u s d e m O r i e n t , z u r a n g e n e h m e n u n d n ü tz lic h e n
U n t e r h a l t u n g u n d r ic h t i g e n K e n n t n i s d e r n io r g e n lä n d is c h e n S i t te n u n d
D e n k a r t. L e ip z ig , H a u g . 1 7 8 7 .
C . R . R e v is io n d . L i t . , 3 , i , 5 8 4 . D ’a p r è s le s A n n . l i t e r a r i i , 1787,
3 , 4 2 1 , c ’e s t l ’é d it i o n d e D e ss a u a v e c u n n o u v e a u t i t r e .
— S c e lta d i n o v e lle o r ie n ta li t r a d o t t e dji d iv e r s i m a n o s c r itti a r a b i. D a n s
O p e re , d e l C o n te G a s p a r o G O Z Z I v in iz ia n o . N o i. I X . I n P a d o v a d a lla
tip o g ra fia e fo n d e ria d e lla M in e r v a , 1 8 1 9 , 2 1 3 -2 7 9 .
2 , 3 6 , 6 9 , 59, 6 3 , i ; 1, 68,
T r a d u c ti o n d e s c o n te s s u i v a n ts de, C a r d o n n e :
7 8 , 95 ; 3 , 8 6 , 8 9 , 9 6 , i o i , / i o 5 , 1 12 ; 1 , 9 0 , 104 ; 2 , 142 ; 1, 121 ; 3 , 1 19. Il
y a u n c o n te ( G o z z i, 2 7 6 -2 7 7 ) d o n t n o u s n ’a v o n s p a s l e t r o u v é l’o r ig in a l.
O n a s o u v e n t fait d e s e m p r u n t s à C a r d o n n e ; p a r e x e m p le , l ’é d it i o n d e s
M ille e t u n jo u r s d e R a jt i ll y , c e lle d e L o is e l e u r , c e lle d e P a j o t, le T a u s e n d
u n d e in T a g d e v o n M e r H a g e n , le s P a l m b l ä t t c r d e H e r d e r et L ie b e s k in d .

C a r d o n n e a fait à l ’'A g d ’i b le s e m p r u n t s '- s u iv a n t s : 1 , i ( P a l m b l ., 1, 7 7 ),


8 , 16 ( L o is e l e u r , 6 5 0 ) , 3 2 , 49 ( P a l m b l ., 1 , 7 0 ) , 55 , 6 t ( L o is e l e u r , 6 5 2 ;
P a l m b l , , 1 , 9 9 ) , 95 ( L o i s e l e u r , 6 5 3 ; P a l m b l ., 1, 2 1 6 ) , 104 ( P a l m b l ., 3 , 4 9 ),
4 17, 132 e t 193 ( P a l m b . , 3 , 2 4 .) 3 , 1 ( L o is e l e u r , 654)» 3.5» 63 ( L o is e l e u r ,
6 6 0 ), 6 9 ( L o is e l e u r , 6 6 1 ) , 86 ( L o i s e l e u r , 6 6 3 ) e t 89.
59

A n ís al 'àrifin

6 7 .* — C’est un recueil turc par Pir Mahmpùd, dont il y a un


manuscrit à Paris (n° 15 s) et un autre cj Berlin (?)
C a r d o n n e , l , 12 4 , 1 26, 127, 1 3 0 6 ! 1 6 3 ; 2 , 85.

K itâb al}>'ulis filn aw àdir.

6 8 . * — Recueil arabe anonyme, utilisé par Cherbonneau.


V o ir K a lîla h , n “ 109 ( B i b l. a r ., 2 , 121, § 2 .)

Giimi'- alhikiiyût.

69. * — Traduction turque d’un original persan de 'Awfi.


V o ir H a u i m e r , R o s e n ö l, 2 , X I I I . — H . H a l ., 2 , 5 1 0 - 5 1 1, n " 3 8 9 8 .
M a n . d e l ’o r ig in a l p e r s a n . M a n . d e V ie n n e , F l ü g e l, 1, 4 1 0 -4 1 2 .
H a n i n je r e n a fa it d e n o m b r e u x ' e x t r a i t s , R o s e n ö l, 2 , 1-5, 9 -1 0 , 5 7 -5 9 ,
6 8 -7 4 , 8 3 -8 7 , 1 1 2 -1 1 6 , 1 9 8 -1 9 9 , 2 3 8 -2 4 0 , 2 5 4 -2 5 8 , 2 6 0 -2 7 2 , 2 7 6 -2 8 9
e t J 18 -3 2 4 .

H albal alkoiitnaïi.

7 0 .* — Halbet-el-Kumit ou la Mulsion du Vin.


Dans Nouvelle bibliothèque universelle des romans. Tome 2 ,
thermidor, an six, 69-120.

D ’a u tr e s e x t r a i t s d a n s C ard o n n e, 2 , 136 e t 140 e t d a n s G r a n g e r e t d e


L a g r a n g e , A n t h o l o g ie a r a b e , 6 9 -7 0 , 7 7 , 7 9 -8 3 , 8 8 , 9 1 -9 3 , 9 5 -9 6 , 1 6 4 -1 6 5 , 1 7 3 ,
1 7 6 -1 8 1 , 1 9 0 -1 9 2 , 1 9 4 -2 0 5 , 209 e t 2 2 7 ; t e x t e a ra b e , 114, 126, 1 2 9 -1 3 5 ,
1 4 1 -1 4 2 , 146-151 e t 1 5 5 -1 5 6 .
V o ir H. H a l., 3, 1 0 6 -1 0 7 , n® 4 6 0 7 .— B r o c k e lm a n n , 2, 56; é d it ,
A m e la n g , 19 1 .
, — 6o —

Manuscrits. V ie n n e , F l ü g e l, 1, 3 7 8 -3 8 0 . — M u n ic h , A u m e r , 2 6 0 .— B e r lin ,
19, 3 7 8 -3 8 1 .— G o th a , P e r t s c h , 4 , 18 0 -1 * 1 . ( C i te e n c o r e d ’a u tr e s m a n u s c r i t s .)
— C o lle c tio n s s c ie n tif iq u e s d e l ’I n s t . d e s la n g u e s o r i e n t , d u M i n is tè r e d e s aiF.
4 , 2, 4 5 9 -4 6 0 .— L e id e ,
é t r . d e S ^ P é t e r s b . , 6 , 4 1 ,- n “ 2 3 2 .— ^ V atica n .V et. a u c t .,
I''« é d i t . , 1, 2 9 4 -3 0 6 .— H . H a l ., 7 , 20, n ° 993 ; 2 2 7 , n “ 1 1 7 0 ; 3 8 1 , n» 1 5 5 9 ;
4 3 2 , n» 1 4 5 0 ; 4 5 5 , n® 1058.

Editions. L e C a ir e , 1 276, in - 4 , 3 4 0 ; 1288, in -4 , 2, 3, 3 8 5 ; 1299, g r . in - 8 , 3 8 3 .

V làm alnâs.

71. * —- Narrationes poeticæ duæ.


Dans OBERLEITNER, Chrest. arab., 1823, 230-242. Cr. XI.
C e s o n t le s 125 q t 238 d e s M ille e t u n e n u i ts .

7 2 . * — Des extraits dans la Chrest. arabe de Guirgass et Rosqn,


n®” 3 , 18 , 1 9 , 20 , 2 1 , 22 , 24 , 25 (Rosenöl, 2, 34-37)i et 28 , pp. 17,
3 1 - 39 , 4 2 -4 9 , 56-61 ; cfr. 5. Errata 13.

73. * — Extraits dans Rosenöl, 2, 5-9, 10-13, 29-37, 59-68, 75-79,


89 - t i i , i i 6-i 22, 126-198, 201-232, 240-254, 258-260.

* 7 4 .* — ’Ilaiii-en-Nàs. Historical tales and anecdotes of the time


of the early Khalifahs. Translated from the Arabic original and
annotated by M''® Godfrey CLERK, author of the Antipodes. London.
King and C°. 1873. In-8 . 310. 7 sh.
C o l la b o r a tio n de M M . B ad g er et A y r t o n . C o n tie n t la t r a d u c ti o n d ’u n
q u a r t d e l ’o r i g in a l
C . R . A t h e n æ u m , n ° 2 3 8 8 .— B u r to n , 8 , 2 6 8 .

V o ir R o s e n ö l, 2 , X V I ; c fr. V - V I .- —-B r o c k e lm a n n , 2 , 303 e t 7 1 t ; é d it.


A m e la n g , 2 1 9 . (ÎVIusée b e lg e , b u l le t in , 1902, 3 2 2 .)
I.
Manuscrits. P a r is , 3 7 4 , n"* 2 1 0 8 , 2109 e t 2 1 1 0 .— M u n ic h , A u m e r , 2 7 6 -2 7 7 .
•— R o s e n , N o tic e s s o m m a ir e s d e s m a n . a r. d u M u s é e a s ia t. S* P é t e r s b . 1881,
1 2 8 .— B ib , L in d e s ., 5.
— 6i —

Editions. L e C a ir e , 1 2 8 0, in -8 , 3 0 8 ; 1 2 8 7 , in - 8 , 271 ; 1 3 0 0 , in - 8 , 154 e t 2 ;


1 3 0 7 , 2 é d it i o n s ( O r . B ib lio g ., 4 , 6 5 ) e t 1310 ( O r . B ib lio g ., 7 , 3 1 2 .)
B a p a ru e n 1289 ( 1 8 7 2 ) à B o m b a y u n e t r a d u c ti o n p e r s a n e , l it h o g r a p h ié e ,
276 p p . i
O n s a it q u e le m a n u s c r it d e S tr a s b o u r g ! d e s M ille e t u n e n u i t s a fa it d e
n o m b r e u x e m p r u n t s à 1’ 1‘lâ m . ( B ib l. a r a b e , 4 , 2 1 6 .)

A l - ‘i q d a l f u r i d .

75. * — Extrait dans l’Arabie par F. Fresnel. (Revue des deux


Mondes, édit, belge, 1839 , 5, 2 i 6 r2 2 i.)

76. * — Deux extraits dans la Chrest. arabe de Guirgass et Rosen :


Les jours des Arabes ( 76 -99 ) et Haggàg ( 16 9 - 1 9 4 .)

4 , 2 3 2 - 2 3 3 .— B r o c k e lr a a n n , 1, 1 5 5 ; é d it . A m e la n g , l o i . —
V o ir H . H a i .,
1, 9 2 - 9 4 .— H a m m e r , L it g . d . A r . , 4 , 5 0 6 -5 0 7 ; c fr.
D e S ia n e , I b n K h a llik a n ,
861 e t s u iv ,-— D e S a c y , C h r e s t . a r ., 1 , 3 9 8 - 3 9 9 .— J . a s i a t ., 1 8 3 6 , 8 , 497 e t
s u i v . —T- G o ld z ih e r , Z e it. d . (le u t. m o r g . G e s e l l., 28, 493 ; A b h a n d l ., 2, L V l l ,
n o t e e t L X I.^ — P o n s , E n s a y o b io -b ib lio g râ fic o s o b r e lo s h i s t , y g e o g . a râ b ic o -

e s p a n o le s , 5 2 -5 6 e t 2 4 1 , n ° 2 9 4 .

Idanuscrits. P a r is , " 5 7 7 ,'n™ 3287 à 3 2 9 1 .— V ie n n e , F l ü g e l, 1 , 3 2 5 - 3 2 7 .—


B e r li n , 19, 3 0 5 - 3 0 8 .— M u n ic h , A u m e r , 255 e t 2 5 6 .— B ib l. D in d e s ., 7 .

Editions. B o u lâ q , 1 2 9 3 , 3 v o l. in -4 ; L e C a ir e , 1 3 0 2 , 3 v o l . i n - 8 ; 1 3 0 5 , 3 v o l.
in - 4 . ( O r . B ib lio g . 1, 2 6 4 ) ; 1 3 1 6 , 3 v o l. g r . in - 8 , 3 1 0 e t 8 , 282 e t 4, 343 e t 6.

L o i i h idiilbiib.

7 7 .* — Ce livre, dont Hammer, Rosenöl a traduit quelques histoires


(2 , 1 4 - 28 , 79-83 et 1 2 5 - 12 6 ) doit être celui dont il y a un manuscrit à
Vienne. (Flügel, 1, 4 0 1 -402 ) et non l’un de ceux dont parle Hammer,
Rosenöl, 2, XV-XVI (H. Hal., 5, 306 -3 0 7 .)
62

M agm ou'u t a lh ik à y â t.

78.* — Recueil turc^ manuscrit 149 de Paris.


G a r d o n n e e n a d o n n é d e s e ,x tra its , 1 , 2 9 , 39 ( L o is e l e u r , M . J . , 6 5 1 -6 5 2 ),
6 4 , 9 0 , 9 2 , 1 4 0 -1 6 3 , rS o , 18 1 , 1 8 5 , 2 1 2 , 2 1 7 ; 2 , 58 ( I ,o i s e l e u r , 6 5 9 -6 6 0 .)

K ità b alm ahùsin.

79. * — Extraits dans la Chr,est. de Guirgass et Rosen, n°® 7 , 16 ,


1 7 , 26 et 27, pp. 19 , 28 - 3 1 , 4 9 - 5 6 ; cfr. 4. Errata 13 et 14.

V o ir H . H a l f ., 5 , 4 7 3 , n ° 1 1 5 0 0 .— B r o c k e ln ia n n , 1 , 153 e t 2 , 6 9 3 ; é d it .
A m e la n g , 9 8 .
L e l iv r e a é té é d it é p a r V a n V io le n . ( O r . B ib lio g ., 12 , 1 2 8 , n® 2 4 2 7 ; 13 ,
139 e t 2 9 9 ; 14 , 181 e t 3 3 3 .)

A lin a r g alnadir. [')

8 0 . * — Histoire de l’esclave crucifié.


Dans KOSEGARTEN, Chrest. arab., 68 - 6 7 ; cfr. XII.
I
C . R . E w a ld , G o t t . g e l. A n z ., 1 8 3 1 , 52 e t 5 3 - 5 4 .— R ü c k e n , ( B e r l .) J a h r b b .
f. w is s . K r i t . , 1 8 3 0 , 2 , 2 1 7 .— R o d ig e r , H a ll. A l g l it z ., 1 8 3 0 , 1, 4 9 0 .
W is e m a n , D is c o u rs s u r le s r a p p o r t s e n t r e la s c ie n c e e t la r e lig io n r é v é lé e
e n t r a d u i t d e s p a ssa g e s ( p a r e x . 4® é d it , fra n ç a is e , 1 8 2 -1 8 4 ) ( ^ ) . — R e n a n , V ie
d e J é s u s , 2® é d i t ., 1 8 6 3 , l ’u t il i s e , 4 2 0 e t 4 2 5 .

(* ) Il s e r a d e n o u v e a u p a r lé d e c e t o u v r a g e a u v o lu m e c o n s a c r é à la p o é s ie .
I (^ ) O n sa it q ü p la p r e m i è r e é d itio n d u l iv r e d e W is e m a n ( T w e l v e L e c tu r e s
o n t h e c o n n e c tio p b e tw e e n S c ie n c e a n d R e v e a le d R e lig io n , d e liv e re d in R o m e )
a p a r u à L o n d r e s e n 1 8 3 6 .— P r e m iè r e é d itio n d e la tr a d u c ti o n fra n ç a is e , P a r is
1 8 3 7 ; B r u x e lle s , 1 8 3 8 . Il y a e u a u ssi d e s t r a d u c ti o n s a lle m a n d e s e t u n e
t r a d u c ti o n i ta lie n n e .
— 6s —

* 81.* — SCHMIEDL, Paul. Wilh. Eine arabische und eine


japanische Kreuzigungsgeschichte.
Dans Zeit. f. Missionskunde u. Religionswiss^ 3, 39~44-
T r a d u c ti o n d u n" 8 o ” . ( ') . f

V o ir B ro c k e lm a n n ^ 1 , 1 3 4 ; é d it . A m e la n g ^ 2 0 1 .

M ouhag alnouf'oüs.

8 2 . * — Extraits dans Rosenöl, 2, 87 -8 9 , 19 9 - 2 0 1 , 232 - 2 3 ^

et 2 7 2 -2 7 6 .

V o ir R o s e n ö l, 2 , X I V . — H . H a ] ., 6 , 2 7 3 , n “ 13457.

Kitiib alinoiihtär m in nawndir ulahbär.

8 3 .* Des extraits dans FREYTAG, Chrest... arab... Bonnæ,


1834. In-8 , (^) 3 1 -8 3 ; cfr. IV. Errata, 183 - 1 8 4 .

V o ir H . H a i., 5 , 4 3 9 , n “ 1 1 5 9 1 .— L ’a u t e u r d e c e l iv r e e s t p r o b a b le m e n t
4 , 4 4 0 , n» 2 7 1 1 )-
a u s s i c e lu i d ’u n r e c u e il a n a lo g u e , c o n s e rv é à G o th a ( P e r t s c h ,

84. * — Ph. W OLFF, Das Buch dçr Weisen, 2, 2 5 5 - 278 ^ traduit


les n°" 2 , 3 , 3, 6 , 20 , 29 , 16 , 23 , 22 et 10.

R ü c k e r t , P o e tis c h e W e r k e , 6 , ‘ 27 e t 4 1 -42 a t r a d u i t le s n “ 20 e t 23.

(*j N o u s c r o y o n s q u e l ’a r ti c l e d e ® C . S I E G F R I E D , E in e a ra b is c h e K r e u ­
z ig u n g s g e s c h ic h te ( J a h r b b . f. p r o t e s t. T h e o lo g ie , 1 8 7 7 , n “ 3 ) a r a p p o r t à n o t r e
ré c it a rab e .
( - ) C o m p te s - r e n d u s d e la C h r e s t. d e F r e y t a g : D e S a c y , J . d e s s a v a n ts ,
1 8 3 4 , 6 0 7 - 6 1 7 .— H . E w a ld , Z e it. f. d . K u n d e d . M o r g ., 1, 1 1 8 - 1 2 2 .—
J o h a n n s e n , ( B e r l i n . ) J a h r b b . f. w iss . K r i t ., 1 8 3 5 , 1, 6 9 2 -7 0 0 e t 7 0 5 -7 0 7 .—
H a m m e r , ( W ie n e r ) J a h r b b ., 7 6 , 1 8 3 .— C a t. d e s m a n . d e L e id e , 1, 2 8 2 -2 8 3 ,
3 24 e t s u r t o u t 3 3 5 ; 5 , 1 6 6 -1 6 7 .
- 6 4 -

Kitàb almoustagâd.

85.* — Des extraits dans Guirgass et Roseri^ n“’ 2 , 8, (), 10, ii, 12
et 23, pp. 1 6 - 1 7 , 19-2 4 et 39 -4 2 ; cfr. 5. Errata 13.

V o ir H . H a l ., 5 , 5 1 9 - 5 2 0 , n " 1192. — B r o c k e l m a n n , i , 155; é d it.


A m e la n g , 100.

AInwustatraf.

86. Des extraits dans Guirgass et Rosen, 7 -1 5 ; cfr. 4 . Errata, 13.

V o ir H . H a l . , 5 , 5 2 4 -5 2 5 , n" 1 1940 e t 6 , 6 6 4 , il" 6 1 3 .— B r o c k e lm a n n , 2 , 56


e t 7 0 7 .— H a m m e r , ( W je n e r ) J a h r b b ., 6 3 , A n z e ig e b l., 13 e t J o u r n . a s ia t.,
1 8 4 9 , 2 , 2 4 ^ .— G o ld z ih e r , Z e i t . d . d e u t . m o rg . G e s ., 3 5 , 5 2 8 ; A b h a n d l ., 2 ,
L X - L X I . — M é lu s in e , 2 , 551.
C r o lla a t r a d u i t le s p r o v e r b e s ( B i b l. a r a b e , 1 , n “ 96 a . ) — B e lk a s s e m b e n
S e d ir a , C o u r s d e l i t t é r a t u r e a r a b e , A lg e r , 1891, 2® é d i t ., e n a d o n n é des
e x t r a i t s , 1 -1 6 0 .— R a t, a p r è s a v o ir t r a d u i t le C h a p it r e X X X I d a n s le B u lle tin
d e l ’î \ c a d é m i e d u V a r , N . S é r ., 15 , 2 1 0 -2 2 2 ( O r . B i b l., 4 , 6 1 , n “ 1 3 7 4 ) a
p u b lié l a t r a d u c ti o n c o m p lè te e n d e u x ,v o lu m e s , 1899 e t 1902 ( O r . b i b l ., 13 ,
2 9 6 , n “ 5 3 1 0 e t 1 6 , 2 5 9 , n ° 5 1 0 5 .) . C . R . C a r r a , R e v . c r i t . , 1900, 2 ,
3 6 8 -3 7 0 e t G a u d e f r o y - D e m o m b y n e s , 1 9 0 3 , 2 , 1 2 4 -1 2 5 . — H o u d a s , J . a s ia t.,
1 9 0 0 , 1 , 3 8 8 -3 9 0 .— B a s s e t, R e v . d . l ’iiis t. d . r e l . , 4 1 , 4 0 1 -4 0 5 e t 4 6 , 4 1 7 -4 2 1 .
— D e r e n b o u r g , J . d e s s a v a n ts , 1 9 0 2 , 3 9 7 -3 9 9 . — P o l y b i b ., 8 9 , 340-341
e t 9 7 , 2 3 7 . — S e y b o ld . L i t . C e n tra L b l., 1899, 1 5 1 1 -1 5 1 2 6 1 1 9 0 3 ,9 8 2 - 9 8 3 .—
D e G o e je , D e u t . L i t z . , 1903, 4 6 6 - 4 6 8 .— R e c k e n d o r f , O r . L i t z ., 6 , 2 8 9 -2 9 2 .
— L a s in io , G . d . so c . as. i t a l ., 12 , 2 4 t . — M a c h riq , 1 9 0 2 , 76 4 .
«
Manuscrits. A lg e r , F a g n a n , 5 3 8 .— B u ll, d e c o r r . a f r ., 3 , 4 8 5 . L e id e ,
1 , 292.^— B ib l. L in d e s ., 51, 7 1 , 3 9 .— H . H a l ., 7 , 130, n® 1 0 4 1 ;
I''® é d i t . ,
19 5 , n® 5 9 7 ; 5 0 0 , n " 9 7 8 . — B e r lin , 19 , 3 7 3 -3 7 7 -— V ie n n e , F l ü g e l, 1, 3 7 4 -3 7 6 .
— G o th a , P e r t s c h , 4 , 1 7 0 -1 7 6 , q u i c ite e n c o r e b e a u c o u p d ’a u tr e s m a n u s c r its .

Editions. B o u lâ q , 1268 o u 1269, 2 v o l. (? ) 1272 ; 1275 ( l i t h o g .) ; L e C a ire ,


1 2 7 9 , 2 v o l. fo l.', '2 9 1 e t 372 ( P e r t h e s , c a t. 5 , n® 17^; B o u lâ q , 1285, 2 v o l .,
4 , 288 e t 4 , 362 ; L e C a ir e , 1292 ( B r i ll , C a la i., n® 7 0 ) ; D e C a ir e , 1300, 2 v o l.
in - 4 : B o u lâ q , 1302 o u 1303, 2 v o l. in -8 , 224 e t 2 7 6 ; L e C a ire , 1304 ( O r .
B ib lio g ., 1, 5 7 , n ® 9 i o ) : 1306 ( O r . B i b l., 3 , l'yô, n® 3 6 2 6 ) ; 1308 ( O r . B ib l.,
5 , 17 7 , n® 3 8 2 6 ).
- 65 -

L e M o u s ta t r a f a é té t r a d u i t e n t u r c ; v o ir H a m m e r , S itz b . d e V i e n n e , 3,
2 5 5 -2 6 1 e t 2 6 7 -2 7 3 .— M a n . d e c e t t e t r a d u c t i o n , H . H a l ., 7 , 5 3 3 , n» 2 8 0 .
L e C o u r s d e la n g u e k a b y le d e B e lk a s s e m b e n S e d i r a , A lg e r 1 8 8 7 , in -1 2
c o n ti e n t la tr a d u c ti o n d e b e a u c o u p d e c o n té s d u M o u s ta tr a f .

^ a fh a t alyaman.

*87.* — Nufhut-ool-Yumun, an Arabie Miscellany of Compositions


in Prose and Verse. Selected or Original by Shuekh Uhmud Éin
Moohummud SHURW ANEE ool Yumunee. Published under the
patronage of the College of Fort William. Calcutta, printed at the
Hindostanee Press. 1811. In - 4 . 603 . (Préface en anglais de
M. Lumsden.) (')
88 . * — ROSENMÜLLER. Institutiones ad fundamenta linguae
arabicæ__ Lipsiæ, 18 18. (-)
D o n n e 7 h i s t o r ie t te s , t e x t e e t t r a d u c t i o n e n r e g a r d , 3 9 0 -4 0 7 .

8 9 . * — HUMBERT. Arabica Chrest. facilior.,


T lo n n e , p p . 265<-296, e r r . V I I I , le s h i s t o r i e t t e s 2 , 3, 4, 5 e t 6 d u n “ 8 8 " .

9 0 . * — ARNOLD. Chrest. arabica. 18 53.

D o n n e d e s e x tra its d u n° 87 " , p . 2 4 -3 6 , 40-41 e t 47-51 ; c fr. I X e t X . E r r a t a ,


23 1 e t X X IX .

91.* ROORDA, Gram. arab... edit. 2 ". 1 8 5 8 .

R ep ro d u it, avec corrections, p. 9-14 du tex te arabe de la Chrestom athie, les


six prem ières historiettes du n “ 88 ®.

( ') I l y a u n e é d itio n d u C a ir e , 1305 ( O r . B ib lio g ., 2 , 1 6 6 , n " 2 6 7 9 .)


(^ ) C . R . D e S a c y , J . d . s a v a n ts , 1819, 1 1 9 -1 2 0 .— R o s e n m ü ll e r , L e ip z .
L i t z . , 1 8 2 2 , 5 0 1 .— K o s e g a r te n , .Tenaische A lg . L i l z ., 1 8 1 9 , 2 , 4 2 2 .
^ 66 —

92. * — W . WRIGHT. An arabic reading-book. London. 18 7 0 .

A u t r e s e x tr a it s , 1 1 -1 2 . C fr. V .

93. * — H . DEREÂBOURG et J. SPIRO. Chrestomathie élémen­


taire de l’arabe littéral. 1885.

U n r é e i t , - i 5 . C fr. V I I .

94. * — Ph. W OLFF. Das Buch der Weisen. 1839.

D onne, 3 , 2 4 7 -2 5 + la t r a d u c ti o n d e s n “” 3, 6 , i , 2 e t 5 d u n" 88®.

N o u z h a t a liib sà r.

95. * — Extraits dans Rosenöl, 1, 280 -2 9 7 .

V o ir R o s e n ö l, 2 , X I V . — H . H a l ., 5 , 3 1 9 -320116 l e d o n n e p a s .

Editions. L e C a ire , in -8 , 1290 ; 1 2 9 3 , 1 5 8 ; 1 3 0 5 , 114. ( O r . B ib lio g ., 3 , 37 C


n “ 6 0 4 9 .)

N o u z h a t , a l oIu d a b â .

96. * — Extraits dans Rosenöl, 1, 3 0 1-3 1 8 .

V o ir R o s e n ö l, 2, X V ^.-^ E x t r a i t , R e v . d . t r a d , p o p ., 15, 4 0 3 -4 0 5 .

. Manuscrits. D ç M u r r a y . ( F l ü g e l , Z e i t . d . d e u t. m o rg . G e s ., 14, 5 3 4 - 5 3 8 .) —
G o t h a , P e r t s c h , 4, 4 3 7 .— X la n u s c rit d e F r a n c k c ité p a r P e r t s c h ,

K i t à b ‘• o i i y o û n e a l a b b a r .

9 7 .* — E x traits dans Guirgass e t iîo s e n , n°" i, 4, 5, 6, i 3; 14®*^

15 , pp. 16 , 177U , 18 , 1 8 - 1 9 , 24-28; cfr. 4. E rra ta 13 .


V o ir H . H al, 4, 287-288, n" 8 4 5 5 .— B ro ck elm an n , 1, 121 et 2, 692.

Manuscrits. B e rlin , 19 , 3 9 5 -3 9 6 .
67

Alqalyoubi.

98. * — The book of anecdotes^ wonders^ marvels^ pleasantries,


rarities, and useful and precious extracts. By our master, the shaikh,
the very learned Ahmad Shahab al-din al-QOLYOOBI. Edited by
W . Nassau Lees and Mawlawi Kabir al-din. Published and printed,
with the aid of the Government of Bengal, by W . N. Lees. 1856.
(Calcutta). In-8 . 6 et texte arabe (2) et 236.

9 9 . * — W . W RIGHTi An arabic reading-book.


D e s e x tr a it s , 6 - 9 ; c fr. V -V I.

10 0 . * — H. DERENBOURG et J. SPIRO. Chrest. elem.


T r o i s e x tr a it s , 8 , 8-9 e t 1 9 -2 0 ; c fr. V II.

V o ir H . H a l . , 7. 8 ^ 6 et 8 q q .

Manuscrits. A lg e r , Fagnan, 5 3 8 -5 3 9 . — P a r i s , 6 1 5 , n ““ 3 5 5 9 à 3 5 6 3 .—
B e r li n , 19, 4 0 6 -4 0 7 .— G o th a , P e r t s c h , 4, 4 3 5 -4 3 6 .

Editions. O u t r e c e lle s q u e c ite P e r t s c h , L e C a ir e , 1 2 9 6 , 1 2 0 .— 1307 ( O r .


B ib lio g ., 4, 18 4 , n ° 3 9 0 6 .)

Rabí* al abrâr.

1 0 1 .* — Des extraits dans GUIRGASS et ROSEN, 7-1 5 ; cfr. 4.


Errata, 13.

V o ir H . H a l . , 3, 3 4 4 -3 4 5 , n “ 5 8 6 8 .— B r o c k e lm a n n , 1, 292 e t 3, 6 9 7 .

Manuscrits. L e id e , 1, 2 6 7 ; 2® é d i t ., 1, 2 7 8 -2 7 9 .— B e r lin , 19, 3 3 3 -3 4 0 .

Ilawd alahyàr.

102.* — Des extraits dans ARNOLD, Chrest. ar., 18 - 1 9 , 36


et 3 7 -4 0 ; cfr. VIII et IX. Errata, 231 et XXIX.
— .68 —

V o ir H . H a l . , 3, 4 8 4 , n ° 6 5 5 8 ; c fr. 3 4 4 - 3 4 5 .— B r o c k e ln ia n n , 1, 292 e t 2,
429 e t 6 9 7 . — H a i n r n e r , ( W i e n e r ) J a h r b b ., 6 3 , A n z e ig e b ., 4 e t E r s c h e t
G ru b e r, 4, 268. ,
' >
Manuscrits. B e r li n , 19, 3 4 0 ,-— V ie n n e , F l ü g e l, 1, 3 5 1 -3 5 3 . — M u n ic h ,
A u m e r , 2 6 1 .— D r e s d e , F le is c h e r , 6 8 -6 9 .— G o th a , P e r t s c h , 4 , 16 3 -1 6 4 . ( C ite
b e a u c o u p d ’a u tr e s m a n u s c r i t s .)

Editions. A u x é d itio n s c ité e s p a r P e r t s c h e t p a r B r o c k e ln ia n n , a jo u t e r 1307


( O r . B ib lio g ., 4 , 6 5 , n “ 1 4 6 7 ).
U n e tr a d u c ti o n t u r q u e . M a n . d e V ie n n e , F l ü g e l, 1 , 353.

S ir à g a lm o iilo ü k .

103.* — R. DOZY. Recherches sur l’histoire et la littérature de


l'Espagne pendant le moyen-âge... Seconde édition... Leyde. E. J.
Brill... 186 O; 2, 2 5 4 -2 7 0 .

Un c a m p é a d o r d a n s l ’a r m é e d ’A lm a n z o r . 254257. Un faq u i t o lé r a n t .
2 5 7 -2 6 0 .— C o n v e r s a tio n d e M o s ta în d e S a ra g o sse a v e c u n e r m i t e d u m id i d e la
F r a n c e . 2 6 1 -2 6 2 . R a m ir e i®'' d ’A ra g o n . 2 6 2 -2 6 6 . B a ta ille d ’A lc o ra z . 2 6 6 -2 6 9 .
U n e s c o b a r m u s u lm a n . 2 6 9 -2 7 0 .
C fr. D e f r é m e r y , M é m . d ’h i s t . o r i e n t ., 2, 2 4 7 -2 5 4 .

V o ir H , H a l . , 3, 5 8 9 , n° 7 0 8 5 .— B r o c k e lm a n n , 1, 4 5 9 .— R e n a n , A v e r r o è s ,
3® é d i t . , 7 2 .— P o n f , E n s a y o , 1 8 2 -1 8 4 .

Manuscrits. P a r i s , 6 0 5 , n “ 3 4 8 6 , 2“.— L e id e , 4, 1 9 3 -1 9 4 ; 2® é d i t ., 1,
2 7 7 -2 7 8 .— - B ib l. L in d e s ., 83 e t 9 8 .— L a f u e n te y A lc á n t a r a , C a t. d e lo s c ó d .
a rá b . a d q u ir id o s e n T e t u a n , 59, n " 1 5 3 .— H . H a l ., 7, m , n® 2 9 0 ; 130,
n® 1 0 3 0 ; 13 1 , n ° 1074 ; 2 0 5 , n® 435 ; 4 3 2 , n® 1447 ; 4 5 6 , n f 1102. — A u t r e s
1
m a n u s c r its . P o r ts / 184.

Editions. A le x a n d r ie , 1289, in -4 , 357.— L e C a ir e , 1 2 8 9 , i n - f o l., 2 0 9 .— I ,e


C a ire , 1 3 0 6 , g r . in - 8 , 4 e t 168. — E n m a rg e d e l ’é d it i o n d e s p ro lé g o m è n e s
d ’i b n H a l d o û n e . L e C a ir e , 1 3 1 1 . I n - 4 .
69

Ta mar àt al awràq.

1 0 4 .* — Des extraits dans Rosenöl] 2, 298 -300 .

V o ir R o sen ö l, 2, X IV .— H. H a l., 2', n" 3842. — B r o c k e lm a n n , 2,


16-17. — D ’ H e r b e lo t , 863.

Manuscrits. P a ris, 6 11-612, n “" 3529 à 3 5 3 4 .— A lg er, Fagnan, 53 7 .- —

B erlin , 19, 3 7 0 -3 7 2 .— V ie n n e , F lü g e l, 1 ,4 0 4 -4 0 5 .— G o th a, P erisch , 4, 177-179

(cite e n c o r e d 'a u tre s m a n u s c r it s .) .— M u n ic h , A u m e r , 227 et 2 4 9 . — H . H a l .,

■7, 1 9 5 . n " 5 6 4 : 43G n " 1 4 0 4 ; 4 5 6 , n» 1 0 9 8 .

Editions. L e C a i r e , 1 3 0 0 . — E n m a r g e d u M o u h â d a r â t d e 1287 ( B i b l . a r., 1,


34) . — E n m a r g e d u M o u s t a t r a f , ' 1 3 0 4 , 1 3 0 6 e t 1 3 0 8 .

Tazyine alaswàq.

105.*,— Histoire de la chanteuse de Bagdad.


Dans Kosegarten, dires, ar., 22 -2 7 .

C ’est le n° 75 des M ille et une n u its.— Le te x te se tro u v e aussi dans

l ’é d i t i o n d e 1 2 7 9 , 2 5 7 - 2 6 1 .

V o ir K o s e g a r te n , X . — K o s e g a r te n , T r ig a , 4 3 -4 4 . — H . H a l ., 7', 5 9 1 .—
B r o c k e lm a n n , 1 , 351 e t 2 , 3 6 4 : é d it . A m e la n g , 1 5 6-157 e t 2 ^ 7 .— G o ld z ih e r ,
S itz b . d e V i e n n e , 88 , 513.

Manuscrits. B e r lin , 19 , 3 9 9 -4 0 2 .— V i e n n e , F l ü g e l, 1 , 3 9 1 -3 9 4 .—^ G o th a ,


P e rtsc h , 4 , 4 3 3 -4 3 4 ..— K r e m e r (“ I d e e n , 4 6 8 e t Z e it. d . d e u t. m o r g . G e s ., 9 ,
8 4 7 .) — B r i t. M u s ., n® 7 7 4 . — C o p e n h a g u e , n® 2 8 7 .

Editions. L e C a ir e , 1 2 79, l i t h o g ., in -8 , 8 e t 5 2 0 .— B o u lâ q , 1281 ( B r o c k e l-


t n a n n ) . — B o u lâ q , 1291 ( P e r t s c h e t Z e i t . d . d e u t. m o rg . G e s ., 2 8 , 6 2 9 .) - L e
C a ir e , 1 3 0 2 , 2 v o l. ( B r i l l . ) . — L e C a ire , 1 3 0 5 . ( O r . B ib lio g ., 1, 2 6 4 , n® 44 ,8 8 .)
— L e C a ir e , 1 3 0 8 . ( O r . B ib lio g ., 5 , 177, n® 3 8 2 0 .)
- 7 0 —

D â ’o û d a la n tâ k i, a u t e u r d u T a z y în e , l ’a v a it t i r é d e l ’A s w â q a la sw â q d e
B iq â 'i.
S u r c e l iv r e , v o ir K o s e g a r le n , X - X I . — H . H a l ., 1 , 294,, n ° 7 2 3 ; 5 , 5 7 5 ;
7, 591 e t 8 8 5 .— H a r a m e f , ( W i e n e r ) J a h r b b ., 54, 2 6 — G ra sse, L e h rb u c h ,
2, I, I, 4 5 8 - 4 5 9 .— R ô d ig e r , H a l l. A l g l it z ., 1 8 3 0 , 1, 4 8 9 .

Mçnuscriis. E s c u r ia l, n ° 4 6 6 .— P a r i s . ( K o s e g ., X , 3 .)

L ’A sw â q lui-même est pris d’un ouvrage de Sarrâg, intitulé Masâri,


al'oussâq. '\|oir , H . H a l ., 5 , 574-575, n° 1 2 1 4 0 .

Manuscrits. P a r i s , 5 9 3 , n " 3 4 0 4 .— M u s . b r i t . , n® 1419, s u p p l ., 1 1 3 3 .—


Kremer ( I d e e n , 4 6 9 . ) — C fr. L e id e , 4 , 1 4 8 - 1 5 0 6 ! H . H a l ., 5 , 5 4 5 .

Edition. C o n s ta n tin o p le , 1 301. (.1. a s i a t ., 1885, 1 , 41 8 e t P e r t s c h , G o t h a ,


5 , 5 6 .)
U n e x t r a i t , T a r n ., 2 , 3 5 -3 8 .

D e l ’A s w â q , il n ’y a d e p u b lié q u e q u e lq u e s e x tr a it s d a n s la C h r e s t o m a t h ie
d e K o s e g a r te n , à s a v o ir :

106.* ‘A m m à r a .

Dans Kosegarten, 2 8 -3 4 .

C . R . R o o r d a , B ib . c r i t . n o v ., 5 , 2 8 7 -2 8 8 e t 3 0 3 - 3 0 6 .— R ü c k e r t , ( B e r l . )
J a h r b b . f. w is s . K r i t . , 1 8 3 0 , 2 , 2 0 8 .— R ô d ig e r , H a l l. A l g l it z ., 1 8 3 0 , 1, 4 8 6 -
C
4 87 e t 4 8 9 .
C e tt e h i s t o ir e e s t r e p r o d u i t e d a n s la C h r e s t. d e D e r e n b o u r g e t S p ir o , 2 7-32 ;
c fr. V I I I - I X . — E ll e se r e tr o u v e d a n s le T a z y în e , é d it , d e 1279, 2 5 4 -2 5 6 et
d a n s le N a f h a t, é d it. C a lc u tta , 105 e t s u i v ., é d it , d u C a ir e , 3 4 -3 6 .

1 0 7 .* — L e m o n i t e u r s i n c è r e .

Dans Kosegarten, 35-39-


C . R . R o o r d a , 3 0 6 -3 0 7 .— R ü c k e r t , ^ 0 9 - 2 1 1 .— R ô d i g e r , 4 8 7 .
7i

C e tt e h i s t o ir e e st r e p r o d u i t e p a r D e r e n b o u r g e t S p ir o , 33 3 6 . — E ll e se
4 , 449, n" 2 727, fra g m e n t);
r e tr o u v e d a n s u n m a n u s c r it d e ( i o t h a ( P e r t s c h ,
S irâ g , 2 5 - 2 6 ; M o u h ., 3 , 3 2 9 -3 3 0 ; D a m îr i, 1, 12 3 - 1 2 4 ; M o u s ., 1, 7 4 -7 5 .—
A u t r e fo rm e T ib r , 1 9 -2 0 , d a n s u n c h a p i t r e c o n s a c ré à d e s h i s t o r i e t t e s d e ce
g e n r e ( 1 8 - 2 2 . ) — H i s t o i r e s a n a lo g u e s , W ei,), T . u . e . N . , 4 , 8 9 , § 2 ; R o s e n ö l,
2 , 7 9-83 e t 8 4 .
T r a d u c ti o n p a r W o lff, B ü c h d e r W e is e n , 2 , 1 7 5 -1 8 4 .— U n p a ssa g e tr a d u i t
e n v e rs p a r R ü c k e rt, 6 , 77.
Il e s t so u v ien t fait a llu s io n à c e t t e h is to ir e : N o tic e s e t e x tr a it s 19 , i , 31 ;
D e S a c y , C h r e s t ., 1 , 1 2 5 ; W e il, G e s c h . d . C h a lif e n , 2 , 167.

108.^ Les deux amis.

Dans Kosegarten, 4 0 -4 5 .'

C . R . R o o r d a , 3 0 7 - 3 1 0 .— R o d ig e r , 4 8 7 .

1 0 9 .’ Le.s ‘ Oudrites et autres am oureux.

Dans Kosegarten, 4 6 -5 3 .

C . R . R o o rd a , 3 1 0 - 3 1 3 .— R ü c k e r t , 2 1 1 .— R o d ig e r , 4 8 7 - 4 8 8 .— . E w a ld ,
G ô l t . g e l. A n z ., 1 8 3 1 , 52.
■'Dés p a ssa g e s d ân S le T a z y în c , i 4 - t 5 , 17, 1 9 - 2 0 ,6 3 .
T r a d u c ti o n d e v e r s d e c e m o r c e a u , R ü c k e r t , 6 , 78, 98 e t 9 9 .— J^ an e, T h . a .
O. N ., 1; 5 0 2 .— K o s e g a r te n , T r ig a , 72 . — M u s é o n , 5 , 2 5 5 .— C fr. H y a c i n t h e
B in e t, L e s t j d e d e la l y r iq u e c o u r to is e e n F r a n c e a u x xii® e t xiii® s iè c le s . P a r is .
E m . B o u illo n . 1 8 9 1 , in -8 , 103,

110.* — Histoires d ’ascètes.

Dans Kosegarten, 5 4 -6 2 .

C . R . R ü c k e r t , 2 1 1 - 2 1 3 .— R o d ig e r , 4 8 8 , 48 9 e t 4 9 6 . — E w a ld , 52. — d e
S acy, J . d ^ s a v a n ts , 1829, 418.
D e s p a ssa g e s d a n s le T a z y în e 4 1 -4 2 , 4 3 , 4 4 , 4 9 -5 0 , 53, 54 e t 55.
U n é p is o d e ( 5 5 î-56) t r a d u i t p a r W o lfi', B u c h d e r W e is e n , 2 , 1 8 5 -1 8 8 .—^ L e s
d e r n ie r s v e r s de la p . 57 t r a d u i t s p a r B e th g e , R a h riia n u n d A h m a d , 1872, 8 3 .
— 72 -

111. ’ G a m îl et B o u ta ïn a .

Dans Kosegarteii; 1 ^ 1 - 1 5 0 .
C . R . R ü c k e r t , 2 2 1 -2 2 2 ( T r a d u c ti o n ) . — R ô d ig e r , 4 8 9 -4 9 0 .— E w a ld , 5 2 . —
D e S a c y , 4 18 e t 4 1 9 -4 2 0 ( T r a d u c t i o n .)
D a n s T a z y în e , 6 3 -7 6 e t 81.
K o s e g a r te n a t r a d u i t u n e p a r ti e d e c e t t e h i s t o ir e d a n s H e r m e s , 2 0 , 1 7 -2 0 ;
c fr. 2 8 .— L a t r a d u c ti o n d e R ü c k e r t a p a ru e n s u i te d a n s “ E r b a u l i c h e s ... B e r lin ,
1837, t 3> s u i v ., d a n s “ T a s c h e n b u c h d e r L ie b e u n d F r e u n d s c h a f t , 1838,
2 99 e t s u iv j e t d a n s le s P o e t is c h e W e r k e , 6 , 5 - 1 1.
L ’h i s t o ir e d e G a m îl e t B o u ta ïn a e st t r è s p o p u la ir e e n O r i e n t . V o ir B ro c k e l-

m ann, 1 , 4 8 .— A g â n î, 7 ) 7 7 -1 1 0 . —D e S la n e , I b n K h a l i., 1, 3 3 1 -3 3 7 . — M a n .
19 , 5 2 4 , 2 . — B e r li n , 2 0 , 6 5 . iD a n s l ’h i s t o ir e d e ‘O u m a r a ln o u 'm â n e ,
B e r li n ,
n ° 277 d e s M ille e t u n e p u i t s . ) — G o th a , P e r t s c h , 4 , 3 9 8 , n “ 2 6 3 9 . ( D a n s la
m ê m e h i s t o i r e ; c e m a n u s c r it a u ra it d û ê t r e c ité a u n ° 2 7 7 , i . ) — H a m m e r ,
L i t g ., d . A r a b ., 2 , 3 6 2 -3 7 0 . - - P e r r o n , F e m m e s a r a b e s , 4 1 3 - 4 2 4 .— D ’H e r b e l o t ,
3 4 8 . — C lo u s t o n , F lo w e r s , 2 9 4 -2 9 5 .
C fr. V a n V lo te n , D ja h iz , B e a u té s e t a n tith è s e s , 3 3 2 - 3 3 4 .— T a r n ., 1, 59 e t
S , 2 5 3 .— M o u s ., 2 , 136 e t 1 4 4 .— N a f ., 30.
Complément des tables des traductions def? Mille et une nuits.

HENNING. (‘

18 5- D ie G e s c h ic h te v o m S c h la f e n d e n u n d W a c h e n d e n . N® 155.

7- D ie G . v o m S tr o l c h u n d K o c h . N “ 4 3 6 .
34- D ie G . d e r z e h n W e s ir e . N " 48 d e S y n tip a s . ;
42. D ie G . v o m K a u f m a n n , w id e r d e n s ic h s e in G lü c k k e h r te . N ° 49
' de S.
48. D ie G . v o m K a u f m a n n u n d s e in e n S ö h n e n . N " 50 d e S .
55- A b u S ä b ir d e r D o r f s c h u lz e . N ° 51 d e S .
62. G e s c h ic h te d e s P r i n z e n B ihsÄ d. N ° 52 d e S.
66 . D e r K ö n ig D a d b în u n d s e in e b e id e n W e s ir e . N® 53 d e S .
73. G e s c h ic h te B a c h t S a m ä n s . N® 54 d e S .
78. G . d e s K ö n ig s B ik h a r d . N “ 55 d e S .
82'. G . E il ä n S c h ä h s u n d A b u T a m ä m s . N “ 56 d e S .
90. G . d e s K ö n ig s I b r a h im u n d s e in e s S o h n e s . N® 57 d e S .
9 9 . D ie G . d e s K ö n ig s S u le im ä n S c h a h , s e in e r S ö h n e , s e i n e r N i c h t e
u n d i h r e r K i n d e r . N ° 58 d e S .
1 18. D ie G . v o m G e f a n g e n e n , d e m G o t t T r o s t b r a c h t e . N® 59 d e S .
121. D s c h a a fa rs E r le b n i s m it A b d e l- M e lik d e m A b b a s id e n . N® 9 0 .
123. E r - R a s c h î d u n d d ie B a r m e k id e n i N®* 91 et 92.
1^5- I b n e s -S a m m ä k u n d E r - R a s c h î d . N® 3 9 3 .
12 5 . E l- M a m ü n u n d S u b e id e . N ° 2 4 4 .
126. D ie G . d e s K ö n ig s S c h a h B a c h t u n d s e in e s l y e s i r s E r - R a h w ä n .
N® 6 0 d e S y n tip a s .
12 8 . D e r M a n n a u s C h o r a s ä n , s e in Sohn und dessen L e h rm e iste r.
N® 61 d e S .
13 6 . D ie G . v o m D r o g is te n u n d d e m S ä n g e r . N® 62 d e S .

• (* ) V o ir B ib l. a r a b e , 4 , 1 70-175 ; c fr. t o o . — L e s v o lu m e s n e p o r t e n t p a s
d e d a t e ; à la p . 2 44 d u t o m e 2 4 , o n tr o u v e la m e n tio n ; P a l e r m o , à m 30,
N p y e m b e r 1897.
— 74 —

142. D ie G . v o m K ö n ig , d e r d a s in n e r e W d s e n d e r D in g e k a n n te .
N “ 63 d e S .
147. D ie G . d e s R e ic h e n , dfer, s e in e h ü b s c h e T o c h t e r m it d e m a r m e n
S c h e ic h * v e r m ä h lte . N “ 64 d e S .
1 5 1 . D e r W e is e u n d s e in e d re i S ö h n e . N " 65 d e S .
1 5 4 . D ie G . v o n d e m P r i n z e n , d e r sic h in e in B ild v e r li e b t e , N ” 66 d e S .
158. D ie G . d e s W alktS rs, s e i n e r F r a u u n d d e s - S o ld a te n . N " 67 d e S .
16 1 . D ie G . v o m K a u f m a n n , d e r A l t e n u n d d e m K ö n ig . N " 68 d e S .
164. D e r e in f ä ltig e E h e m a n n . N “ 69 d e S .
16 6 . D e r K ö n ig u n d d e r Z e h n te n e m p f ä n g e r . N " 70 d e S .
1 6 ^. D a v id u n d S a lo m o n . N “ 71 d e S .
16 9 . D e r D ie b u n d d ie s c h la u e F r a u . N " 72 d e S .
17 2 . D ie G . d e r d re i L e u t e u n d u n s e r s H e r r n J e s u s . N ’ 73 d e S .
1 7 4 . D ie G . v o m K ö n ig , d e r R e ic h u n d G u t w ie d e r g e w a n n . N 74 d e S .
17 8 . D ie G . v o p d e m M a n n , d e r d u r c h s e in e V o rs ic h t u m k a m . N ' 75
deS.
17 9 . D ie G . v o n d e m M a n n , d e r m it s e in e r W o h n u n g u n d S p e is e g e g e n
e in e n U n b e k a n n t e n fre ig e b ig w a r . N " 76 d e S .
1 83. D ie G . v o n d e m R e ic h e n , d e r s e in G e ld u n d s e in V e r s ta n d v e r lo r .
N " 77 d e $ .
1 85. D ie G . v o n C h a b la s , s e i n e r F r a u u n d d e m ( i e l e h r t e n . N " 78 d e S .
1 87. D ie G . d e r r e c h ts c h a f f e n e n frp ijim e n F r a u , d ie v o m B r y d e r ih r e s
( i a t t e n d e r U n z u c h t b e s c h u ld ig t w a r d . N " 79 d e S .
1 95. D ie G . v o m T a g e lö h n e r u n d d e m M ä d c h e n . N " 80 d e S.
198. D ie G . v o n d e m 'W e b e r , d e r a u f B e fe h l s e i n e r F r a u e in A rtz t
w a r d . M" 81 d e S .

19 . 5. D ie G . v o n d e n b e id e n B e tr ü g e r n , d ie sic h g e g e n s e itig b e tr o g e n .
N " 82 d e S .
13. D ie G » d e r v i e r G a u n e r m it d e m G e ld w e c h s le r u n d E s e l. N ” 83
deS.
15. D e r G a u n e r u n d d ie b e id e n K a u f le u te . N “ 84 d e S .
18. D e r K ö n ig u n d d ie F r a u d e s K ä m m e r lin g s . N " 86 d e S .
19. D ie G . v o n d e r A l t e n u n d d e r F r a u d e s L in n e n h ä n l e r s . X " 87
. je S.
2 3 . D ie G . v o n d e r a n m u t h i g e n , h ü b s c h e n u n d r e iz v o lle n F r a u m it
d e m h ä s s lic h e n M a n n . N " 88 d e S.
2 6 . D ie G . v o m K ö n ig , d e r s e in R e ic h u n d G u t u n d W e i b u n d K in d e r
v e r lo r u n d sie v o n G o t t w i e d e r e r h ie l t. N " 89 d e S .
- 75 -

36. D ie G . d e s J ü n g lin g s v'on C h o ra sä n ^ s e in e r M u t t e r u n d s e in e r


S c h w e s te r. N " 9 0 d e S .
53. D ie G . d e s K ö n ig s v o n I n d ie n u n d s e in e s W e s ir s . N " 91 d e S .
5 6 . E l- M e lik e s - S ä h ir R u k n e d -D îti B ib a r s e l- B u n d u k d ä r i u n d d ie
s e c h z e h n P o l i z e i h a u p t l e u t e .- N “'' 408 à 4 2 6 .
9 9 . G . d e s C h a life n H a r u n e r -R a s c h id m it A b d a llä h b i n N a fia , u n d
l 'o h f a t e l- K u lü b s G e s c h ic h te . N “ 2 1 1.
15 2 . G . A b u l - H a s a n s v o n D a m a s k u s u n d s e in e s S o h n e s S id i N u r e d -D în
N " 269.
183. D ie G . v o n d e r F a v o r i ti n d e s C h a lif e n . N ° 178.
185. D ie G . v o n E l- M a m u n s F a v o r i ti n . N “ 179.

20. 5. A la e d -D in u n d d ie W u n d e r la m p e . N ° 19.
11 4. D ie G e s c h ic h te S e in e l- A s n ä m s . N ° 4 4 2 .
1 3 6 . D ie G e s c h ic h te ( J e r d r e i P r i n z e n v o n S a m a rk a n d m it d e m D s c h in n i
M o r h a g ia n u n d s e in e n T ö c h t e r n . N ° 181.
14 7. C h u d a d a d u n d s e in e B r ü d e r . N ° 237.
159. G . d . P r i n z e s s in v o n D a r ja b a r . N ° 2 3 7 .

21. 5. D a s n ä c h tlic h e A b e n t e u e r d e s C h a l i f e n H a i i m e r -R a s c h id . N® 2 0 9 .
10. D ie G . B à b a A b d a lla h s d e s B lin d e n . N® 72.
2 1 . S id i N o o m à n s G e s c h ic h te . N “ 3 7 1 .
3 4 . G . d e s C h w à d s c h e H a s a n d e s S e ile r s . N® 2 0 2 .
5 9. A ll B a b a u n d d ie v ie r z ig R ä u b e r . N ° 24.
92 A ll C h w ä d s c h e u n d d e r K a u f m a n n v o n B a g d a d . N ° 26.
04. P r i n z A h m e d u n d d ie F e e P e r ì B à n u . N " 28 6 .
7 0. G . d e r b e id e n S c h w e s te r n , d ie ih r e jü n g s te S c h w e s te r b e n e id e te n .
N° 375-

22. 5. D ie G . v o n H e i k à r d e m W e is e n . N® 207.
36 D ie G . v o n F ll-B u n d u k a n i. N " 106.
7 6 . D ie G . v o n d e r D o lm e ts c h e r in , d e r D u e n n a u p d d e m P rin z e n .
N "114.
9 3 . D ie G . d e s Z a u b e r e r s u n d d e s ju n g e n K o c h s . N " 3 7 6 .
11 4 . D a s lu s tig e M ä r le in v o m H a h n u n d F u c h s . N " 141.
1 1 8 . D ie G . d e s V o g e ls m it d e m V o g e ls te lle r . N " 27 5 .
127. D ie G e s c h ic h te A t ta f s . N " 6 4 .
1 51. D ie G . d e s p r in z e n H a b i b u n d d e r H e r r i n D u r r e t e l-G h a w w a s .
N " 203.
— 76 —

23. 5- D ie G . d e s S u l t a n s v o n E l- J e m e n u n d s e in e r d r e i S ö h n e . N ” i 8 i .
. 12. D ie G . d e r d r e i S tr o lc h e . N “ 4 3 9 .
2 5 . D ie G . M o h a m m e d s , d e s S u lta n s v o n K a ir o . N<’ 2 3 4 .
••
3 4 . D ie G . d e s e r s t e n I r r s i n n i g e n . N " 176.
4 8 . D ie G . d e s z w e ite n I r r s in n ig e n . N " 331 B .
54. D ie G . d e s W e is e n u n d s e in e s S c h ü le r s . N » 377,
69. D as n ä c h t l ic h e A b e n t e u e r d e s S u l t a n s M o h a m m e d v o n K a ir o .
N " 3 8 s .,
7 3 . D ie G . d e s S c h u lm e is te r s m it d e m g e b r o c h e n e n R ü c k g r a t. N " 2 9 0 .
7 5 . D ie G . d e s S c h . m it d e m g e s c h litz te n M u n d . N " 2 9 1 .
7 7 . D ie G . d e s la h m e n S c h u lm e is te r s . N " 29 2 .
8 4 . D ie G . d e r d re i S c h w e s te r n u n d i h r e r M u t t e r . N " 327.
132. D ie G . v o m K a d i, d e r e in K in d b e k a m . N " 107.
14 5 . D i e G . d e s K a d is u n d d e s B e n d s c h e s s e rs . N " 2 7 9 .
15 5 . D ie G . d ^ s B e n d s c h e s s e r s u n d s e in e r F r a u . N " 280.
16 1 . W ie A b u K à s im d e r T r o m m l e r K a d i w a rd . N " 230.
16 3 . D ie G . d e s K a d is u n d s e in e s P a n to f f e ls . N " 2 8 3 .
1 6 6 . L e p r e n e u r d ’o p iu m . N " 189.
18 5 . L e s u l t a n e t l e v o y a g e u r M a h m o u d le y é m é n i te . N " t S s '* '“.
18 6 . L e c u lt i v a t e u r . N " 146.
187. D ie G . d e s S u l t a n s u n d s e in e r S ö h n e m it d e m v e r z a u b e r n d e n
V o g e l. N " 2 7 3 .
19 6 . D ie G . d e s K ö n ig s v o n E l-.Ie m e n u n d s e in e r d re i S ö h n e . N " 4 3 8 .
2 1 3 . D ie G . d e s e r s t e n S tr o lc h s . N " 4 3 0 .
2 1 9 . D ie G . d e s z w e ite n S tr o lc h s . N " 4 3 1 .
2 2 2 . D ie G . d e s d r i t t e n S tr o lc h s . N« 4 3 2 .

24. F o r t s e t z u n g d e r G e s c h ic h te d e s K a d is u n d d e s B e n d s c h e s s e rs .
5. G . e in e s S u l t a n s v o n I n d ie n u n d s e in e s S o h n e s M o h a m m e d . N " 274.
18. D ie G . d e s F is c h e r s u n d s e in e s S o h n e s . N " 20.
30. D ie G . d e s d r i t t e n S tr o lc h s . N “ 103.
3 3 . D ie G . v o n A b u N ijje u n d A b u N i j je t e i n . N ” 8.
4 4 . D ie G . d e s P r i n z e n v o n S in d u n d d e r H e r r i n F à t im e . N “ 3 7 2 . ,
5 6 . D ie G . d e r L ie b e n d e n a u s S y r ie n . N " 30.
6 8 . E l-|H a d d s c h ä d s c h b in Y ü s u f u n d d e r ju n g e S e ijid . N " 2 0 4 .
8 0 . D e f D e r w is c h , d e r B a r b ie r le h r l in g u n d d e r h a b g ie r ig e S u lta n .
N ” 378.
8 8 . D e r e in f ä ltig e E h e m a n n . N “ 332.
8 9 . D ie d re i P r i n z e n v o n C h in a . N " 2 3 9 .
77

lo i. ' e r re c h ts c h a f f e n e , u n g e r e c h te r w e is e e in g e k e r k e r t e W e s ir . N " 4 0 1 .
1 0 7 . D e r J ü n g l i n g a u s K a ir o , d e r B a r b ie r u n d d e r H a u p t m a n n . N " 79.
1 1 3 . D ie F r a u v o n K a ir o u n d i h r e v i e r L ie b h a b e r . N " 185.
1 18. D e r S c h n e id e r , d ie F r a u u n d d e r H a u p tm a n n . N '' 3 3 3 .
12 2 . D e r S y r e r u n d d ie d r e i F r a u e n Von K a ir o . N « 335.
12 6 . D ie F r a u u n d d e r S t a ll k n e c h t . N “ 3 3 6 .
12 8 . D a s e h e b r e c h e r is c h e W e i b , d a s sic h i h r e r T u g e n d r ü h m t e . N " 338.
131. D ie G . d e s H o f n a r r e n m it d e n v i e r L ie b h a b e r n s e in e r F r a u .
N " 187.
1 3 8 . M o h a m m e d e s c h -S c h a la b i, s e in e G e lie b te u n d s e in e F r a u . N “ 3 3 9 .
144- D e r F e l là h u n d s é in g o ttlo s e s W e ib . N ” 340.
149- D e r K a d i, d e r v o n s e i n e r F r a u b e le h r t w u r d e . N “ 108.
1 55. D ie T o c h t e r d e s K a u f m a n n s u n d d e r P r i n z v o n I r a k . N " 150.
2 0 6 . S c h lu s s w o r t.
2 0 7 . D ie F o r s c h u n g e n ü b e r U r s p r u n g u n d A b fa s s u n g s z e it v o n T a u s e n d
u n d e in e r N a c h t .
I
2 2 6 . D ie M a n u s c r ip te u n d g e d r u c k t e n T e x t e v o n T a u s e n d u n d e in e r
N a c h t.
2 3 4 . D ie S to ffe .
241,.. S til u n d C h a r a k t e r i s t i k v o n T a u s e n d u n d e in e r N a c h t.

MARDRUS. (*)

5 . (1 9 0 0 . ; 5. D é d ic a c e d u c in q u iè m e v o lu m e .
7. H i s t o i r e d e K a m a r a lz a m a n a v e c la p r in c e s s e B o u d b u r , la p lu s
b e ll e l u n e d ’e n t r e t o u t e s le s l u n e s . N " 120.

( ' ) V o ir B ib l. a r a b e , 4 , 1 5 9 -1 6 0 ; c fr. 4 , 1 0 8 -1 0 0 e t 7 , 95-9(7.


' D e p u is la p u b l ic a ti o n d e n o t r e t o m e 4 , il a p a r u e n c o r e p lu s i e u r s c o m p te s -
r e n d u s : G a u d e f r o y - D e m o r a b jm e s , R e v . c r i t ., 1900, 1, 4 0 1 -4 0 6 ; ( M a r d r u s ) ,
5 1 4 - 5 Î 7 ) ; (Cr. D . ) , 517 e t 1 9 0 0 , 3 , 3 2 1 .— M o n t e t, A s .q . R e v ., o c t o b r e 1901 . —
R e v . d e l ’I s la m , 5 , 6 1 -6 4 . — D e r e n b o u r g , J . d e s s a v a n ts , 1 9 0 2 , 3 9 9 . —
J . E r n e s t- C h a r le s , R e v . p o l. e t l i t t . , 1 9 0 3 , 8 , 2 1 2 - 2 1 6 .— ■ R e t t é , M e u s e d u
6 n o v e m b r e 1 9 0 0 . - L e C . R . d e H e n r y B o r d e a u x a é té r e p r o d u i t d a n s s o n
l iv r e : L e s é c r iv a in s e t le s m œ u r s , P a r is , P l o n . 1 9 0 0 . I n - 1 2 , 3 2 6 -3 3 8 .
, V o ir a u s s i V. C h a u v in . L e s M ille e t u n e n u i ts d e M . M a r d r u s . D a n s R e v u e
d e s B ib li o t h è q u e s e t A r c h iv e s d e B e lg iq u e , 1 9 0 5 , n " 4.
78 ^

1 5 1 . H . d e B e l- h e u r e u x e t d e B e ll e - H e u r e u s e . N " 2 6 3 .
1 9 9 -2 9 7 . H . d e G r a in - d e - B e a u té . N “ 18.

6 . (1 9 0 1 .) 5. D é d ic a c p d u s ix iè m e v o lu m e .
7. N o te .
9. H . d e la d o c te S y m p a th i e . N " 3 8 7 .
7 7 . H . d e S in d b a d le m a r i n . N " 3 7 3 .
(8 3 , p re m iè re h is to ire ; to i, la s e c o n d e ; 117, la t r o i s i è m e ;
1 3 5 , la q u a t r i è m e ; 1 5 4 , la c in q u i è m e ; 1 6 6 , la s ix iè m e ; 1 8 1 ,
la s e p t iè m e , n " 373 H . )
2 0 5 . H . d e la b e ll e Z o u m o u r r o u d a v e c A lis c h a r fils d e g lo ir e . N “ 2 0 5 .
I 2 7 1 -2 9 9 . H . d e s s ix a d o le s c e n te s a u x c o u le u r s d if f é r e n te s . N “ 2 7 1 .

7 . ( 1 9 0 1 '. 5 . D é d ic a c e d u s e p t iè m e v o lu m e .
7. H . p r o d ig ie u s e d e la V ille d ’a ir a in . N " 16.
4 3 . H . d ’i b n a l- m a n s o u r a v e c le s d e u x a d o le s c e n te s . N " 3 7 4 .
7 3 . H . d e W a r d a n le b o u c h e r a v e c la fille d u v iz ir . N " l o i .
8 3 . H . d e l a r e in e Y a m lik a , p r in c e s s e s o u t e r r a i n e . N " 152.
9 2 . H . d e B e lo u k ia . N » 77.
11 5 . H . d u B e l a d o le s c e n t t r i s t e . N “ 153.
15 9 . L e p a r t e r r e fle u ri d e l ’e s p r i t e t le j a r d i n d e la g a la n te r ie .
15 9 . A l- r a c h id e t le p e t . N » 165.
162. L e jo u v e n c e a u et s o n m a îtr e . N " 38.
165. L e sa c p r o d ig ie u x . N " 162.
1 7 1 . A l- r a c h id j u s t i c i e r d ’a m o u r . N ” 31 4 .
1 72. A q u i la p r é f é r e n c e ? A l ’a d o le s c e n t o u à l ’h o m m e m û r ? N» 4 8 .
1 7 s . L e p r ix d ^ s c o n c o m b r e s . N " 2 4 8 .
1 7 7 . C h e v e u x b la n c s . N “ 3 1 8 .
179. L e d if f é r e n d t r a n c h é . N " 3 8 3 .
1 8 2 . A b o u - N o w a s e t l e b a in d e S e tt Z o b é id a . N " 29 8 .
186. A b p u -N o w a s im p ro v is a n t. N " 299.
1 8 9 . L ’â n e . N » 4 0 6 .
19 2 . L e f la g ra n t d é li t d e S e t t Z o b é id a . N " 3 8 4 .
1 9 5 . M â le Ou f e m e lle .? N " 164.
19 8 . L e p a r ta g e . N » 166.
2 0 0 . L e m a î t r e d ’é c o le . N » 2 8 9 .
2 0 4 . lii s c r i p ti o n d ’u n e c h e m is e . N " 3 1 5 .
2 0 5 . I n s c r i p ti o n d ’u n e c o u p e . N " 3 1 6 .
2 0 7 . L e k h a lif a t d a n s la c o r b e i ll e . N » 142.
2 1 7 . L e n e t t o y e u r d e trip e s-. N " 3 0 6 .
79

22Ó. L ’a d o le s c e n te F r a îc h e u r - d e s - y e u x . N » 47.
2 3 5 . A d o le s c e n te s o u j o u v e n c e a u x ? N » 3 17.
2 4 7 -2 7 1 . L ’é tr a n g e k h a lif a t. N " 174.
I
8 . ( 1 9 0 1 .) 5. D é d ic a c e . I
7. H . d e R o s e - d a n s - le - c a lic e e t d e D é lic e d u m o n d e . N » 2 8 2 .
6 7 . H . m a g iq u e d u c h e v a l d ’é b è n e . N " 130.
131. H . d e s a r tific e s d e D a lila -la - r o u é e e t d e sa fille Z e in a b - la - f o u r b e
avec A h m a d - la - te ig n e , H a s s a n - la - p e s te et A li v if - a r g e n t.
N " 14 7 .
2 6 5 -3 4 9 . H . d e J o u d e r le p ê c h e u r o u le sac e n c h a n té . N«" 154.

9 . (1 9 0 2 .) 5. D é d i c a c e .'
7. H . d ’A b o u - S ir e t d ’A b o u - K ir . N " 10.
6 3 . A n e c d o te s m o r a le s d u j a r d in p a r fu m é .
6 4 . L e s t r o i s s o u h a its . N " tp d e S y n tip a s .
6 7 . L é j e u n e g a rç o n e t le m a s s e u r d u h a m m a m . N " 12 d e S .
7 3 . Il y a b la n c e t b la n c . N " 5 d e S .
7 9 . H . d ’A b d a lla h d e la t e r r e e t d ’A b d a lla h d e la m e r . N " 3.
I l 7. H . d u j e u n e h o m m e j a u n e . N " 2 7 6 .
1,53. H . d e F l e u r - d e - G r e n a d e e t d e S o u r ir e - d e - L u n e . N " 73.
2 2 9 . L a s o ir é e d ’h i v e r d ’is h a k d e M o s s o u l. N » 2 2 7 .
2 3 9 . L e fe lla h d ’E g y p te e t se s e n f a n ts b la n c s . N » 140.
2 5 1 -3 3 2 . H . d e K h a lif e e t d u K h a lif a t. N " 190.

, 101 . ( 1902 .) 5. Dédicace»


7. L e s a v e n t u r e s d e H a s s a n a l- b a s s ri. N " 2 1 2 .
1 61. L e d iv a n d e s g e n s h i la r e s e t in c o n g r u s .
160. L e p e t h i s t o r iq u e . N " 167.
165. L e s d e u x d r ô le s . N " 168.
16 8 . R u s e d e fe m m e . N ' 185.
1 7 9 . H . d u d o r m e u r é v e illé . N " 155.
2 6 5 . L e s a m o u r s d e Z e in al m a w a s sif. N " 2 5 1 .
3 0 3 -3 2 1 . H . d u j e u n e h o m m e m o u . N " 23 3 .

11 . ( 1902 .) 5. Dédicace.
7. H . d u j e u n e N o u r a v e c la f r a n q u e h é r o ïq u e . N " 2 7 1 .
( o ù s o n t c e s p o è m e s : 15, le s g r e n a d e s , le s p o m m e s , le s
a b ric o ts : 16, le s fig u e s , le s p o ire s ; 17, le s p ê c h e s , le s
a m a n d e s ; 18, le s j u ju b e s ; 19, le s o r a n g e s , le s c i t r o n s ; 20, le s
l im o n s , le s b a n a n e s ; 21 , le s d a t t e s .)
8o

10 5 . L e s s é a n c e s d e la g é n é r o s ité e t d u s a v o ir v iv r e .
10 5 . S a la d in e t s o n v i z i r . N " 56.
1 10. L e t o m b e a u d e s a m a n ts . ,N» 4 9 .
12 2 . L e d iv o r c e d e H i n d . N " 50.
12 9 . H . m e r v e ille u s e d u m ir o i r d e s v ie r g e s . N<' 4 4 2 .
‘ 7 5 '3 4 2 . H . d ’A la d d in e t d e la la m p e m e r v e il l e u s e . N " 19.

12. ( 1 9 0 3 .) 5. D é d ic a c e .
9. La p a r a b o le de la v ra ie s c ie n c e de la v ie . N" 444.
(^Artin,
13. F a r iz a d e a u s o u r ir e d e r o s e . N " 3 7 5 .
5 7 . H . d e K a m a r e t d e l ’e x p e r t e H a l im a . N " 121.
1 09. H . d e la ja m b e d e m o u to n . N " 151.
12 3 . L e s c le fs d u d e s t in . N " 38 8 .
1 6 9 . L e d iw a n d e s fa cile s fa c é tie s e t d e la g a ie s a g e sse .
1 6 9 . L e s b i b o u c h e s i n u s a b l e s . N “ 28 3 .
1 7 6 . Bc^jiloul, b o u ffo n d ’A l- R a c h id . N " 393
180. L ’i n v it a ti o n à la p a ix u n i v e r s e l l e . N '' 141.
187. L e s a ig u i l e t t e s n o u é e s . N " 146.
1 9 3 . L e s d e u x p r e n e u r s d e h a s c h is c h . N o 279.
2 0 0 . L e K a d i p è r e - a u - p e t. N " 107.
2 1 9 . L e b a u d e t K a d i. N “ 4 4 5 . (Ârtin, 5 2 .)
2 3 0 . L e K a d i e t l ’â n o n . N » 4 4 6 . ( A r / f n , 2 9 .)
241'. L e K a d i a v is é . N " 4 4 7 . (Artin, 2 3 1 .)
2 4 9 . L a le ç o n d u c o n n a is s e u r e n fe m m e s . N " 4 4 8 . {Artin, 1 6 5 .)
2 6 0 . L e ju g e m p n t d u m a n g e u r d e h a s c h is c h . N “ 2 3 2 .
2 6 5 -3 2 0 . H . d e la P r in c e s s e N o u r e n n a h a r e t d e la b e lle G e n n ia .
N " 286.

13. ( 1 9 0 3 .) 5. D é d ic a c e .
7. H . 'd e G e r b e - d e - p e r le s . N ” 129.
4 1 . L e s d e u x v ie s d u s u l t a n M a h m o u d . X " 94 d e S y n tip a s .
55. L e t r é s o r s a n s fo n d . N " 5T '
9 1 . H . c o m p liq u é e d e l ’a d u lt é r i n s y m p a th iq u e . N " 4 3 9 .
1 2 5 . H . d u s in g e jo u v e n c e a u . N » 2 3 4 .

( ' ) C o n te s p o p u la ir e s in é d i t s d e la V a llé e d u N i l , t r a d u i t s d e l ’a ra b e p a r lé
p a r S . E . Y a c o u b A r t i n P a c h a . P a r i s , M a is o n n e u v e ... 1 8 9 5 .
8i —

147. H . d u p r e m iè r fo u . N " 176.'


166. H . d ü s e c o n d fo u . X 313 B .
2ÔO. H . d u tr o is iè m e fo u . N " 3 7 7 .
2 1 7 . P a r o l e s s o u s le s q u a t r e - v i n t t - d x - n e u f t è t e s c o u p é e s . X f 113.
2 3 7 . L a m a lic e d e s é p o u s e s . N" !i 8 î e t 'S y n t i p a s , n" 18.
■2 4 7 . H . r a c o n té e p a r le p â ti s s ie r . X ' 336.
2 5 3 . H . r. p. le m a r c h a n d d e lé g u m e s . X " 338.
2 5 8 . H . r. p . le b o u c h e r . N " 341.
264. H r . p . le c h e f - c la r in e tte . X " 342.
2 6 9 -3 2 8 . H . d ’.Ali B a b a e t d e s q u a r a n t e v o le u r s . X ' 24.

1 4 .(1 9 0 3 .) 5. D é d ic a c e .
7. L e s r e n c o n tr e s d ’A l- R a c h id s u r le p o n t d e B a g h d a d . X " 2 0 9 .
■15. H . d u j e u n e h o m m e « n a ître d e la ju m e n t b la n c h e . X " 37 1.
48. H . du c a v a lie r d e r r i è r e q u i l ’o n jo u a it do s a irs i n d ie n s et
c h in o is . X ' 154 d e S y n tip a s .
6 4 . H . d u C h e ik li à la p a u in e g é n é r e u s e . X " 202.
l o i . H . d u m a îtr e d ’é c o le e s t r o p ié à la b o u c h e f e n d u e . X '" “ 29 1 ,
e t 290.
10 8 . H . d e l ’a v e u g le q u i s e fa is a it s o u ttie te i s u r le p o n t. X ' 72.
Î 2 5 . H . d e la p r in c e s s e .S u leik a. X " 65 d e S y n tip a s .
16 1 . L e s s é a n c e s c h a r m a n t e s d e l ’a d o le s c e n c e n o n c h a la n te .
161. L e j e u n e g a rç o n à I 2 t ê t e d u r e e t sa s t e u r au p e ti t p ie d .
{Artin, 149)
169. L e b r a c e le t d e c h e v ille . {Artin, 6 3 .)
17 7 . L e b o u c e t la fille d u r o i. [Artin, 8 7 .)
196. L e fils d u ro i e t la g r o s s e t o r t u e . (Artin, 1 0 3 .)
213. L a fille d u v e n d e u r d e p o is - c h ic h e s . (Artin, 1 8 5 .)
224. L e d é li e u r . (Artin, 1 2 3 .)
230. L e c a p ita in e d e p o lic e . (Artin, 1 9 5 .)
^ 35- Q u e l e st le p lu s g é n é r e u x .' N " 110 d e S y n tip a s .
2 4 3 . L e b a r b ie r é m a s c u lé . X " 78.
2 5 2 . F a ir o u z e t so n é p o u s e . N " 391
2 5 8 . L a n a is s a n c e e t l ’e s p r i t . X " 3 3 5 .
^ 6 5 -3 3 0 . H . d u l iv r e m a g iq u e . X " 64.
— 82 —

15 . ( i 904") 5- D é d ic a c e d u v o lu m e .
7. H . s p le n d id e d u p rin c e D ia m a n t. (Garcin, 423 : R o s e e t
C y p r è s .) ( ') -
9 3 . Q u e lq u é s s o t t is e s e t t h é o r i e s d u m a î t r e d e s d e v is e s e t d e s r is .
( G o h a .) C)
( 93 = Decourdemande, 11. — 94 = Müllenflorff, 36. —
9 4 -=D., 237 et M., 13. — 9 5 ? — 9 6 ? — 96 = M., 8 1 . —
97 D., 201 et M., I I . — 98 = D., 17 et M., 3 1 . — 98 = D.,
I I I . — 100 = D., 3 8 .— loi = D., 169 et M., 2 7 . — loi = D .,
15. — io.f = D., 129. — 106 = D., 130. — loy ~ D., 1 2 4 .—
io7 = D ., .55 et 2 9 0 . — 109 = D., 2 9 1 .— 1 10. Cfr. D., 92
et 2 4 7 . — 1 10 = D., 193 ; cfr. 36. —^iio ^ D., 1 9 4 . — 1 1 1 —
D., 1 9 4 .— 111 = D., 2 8 1 .— 1 12 = D ., 2 8 2 .— 1 12 = D., 195.
— 1 13. C f r . D ., 85 e t 2 0 2 .— 1 14 = D ., 20 5 . — 1 14 = D ., 2 0 7 .
— i i 4 = D ., 1 1 2 .— i i 5 = D ., 2 2 1 .— i i 5 = D ., 1 9 8 .—
I l 6 = D ., 2 0 0 .— 1 16 = D ., 2 0 4 . - ^ 1 17 — D ., 2 1 1 .)
11 9 . H . d e la jo u v e n c e lle c h e f d ’œ u v r e d e s c œ u r s , l i e u t e n a n l e d e s
o is e a u x . N " 2 1 1 .
1 5 3 -1 7 8 . L e s c h a n t s d u z é p h y r , d e s fle u rs e t d e s o is e a u x .
1 9 3 . H . d e B a ïb a r s e t d e s c a p ita in e s d e p o lic e .
1 9 5 . H i s t o i r e r a c o n té e p a r le p r e m i e r c a p ita in e d e p o lic e . N » 408 A .
216. L e se c o n d . (? ) ,
2 23 e t 2 3 7 . L e t r o is iè m e e t le q u a tr i è m e . {Spi/ta, 4 3 - 6 0 .) t^)
2 4 7 . L e c in q u iè m e . (Spitta, 3 0 .)
2 6 2 . L e s ix iè m e . [Spiita, 6 1 .)
2 8 2 . L e s e p tiè ip e . N " 4 2 3 .
2 8 3 . L e h u i ti è m e . {Spitta, 1 1 2 .)
2 9 7 . L e n e u v iè m e . (Spitta, 1 0 5 .)

(* ) G a r c in d e T a s s t'. A l l é g o r i e s , r é c i ts p o é tiq u e s e t c h a n t s p o p u la ir e s ,
t r a d u i t s d e l ’a r a b e , d u p e r s a n , d e l ’h in d ô ù s ta n i e t d u t u r c . . . P a r is , L e r o u x ,
1876.
(* ) D e c o u r d e m a n c h e , S o t t is ie r d e N a s r - e d d in - H o d ja b o u ffo n d e T a m e r la n .
B r u x e ll e s 1 8 7 8 . ,
M ü lle n d o r f f . D ie S c h w ä n k e d e s N a s s r - e d - d in u n d B u a d e m v o n M e h e m e d
T e w fik . ( E d i t i o n R e c la m , n ° 2 7 3 5 .)
(â) C o n te s a ra b e s m o d e r n e s , r e c u e illis e t t r a d u i t s p a r G u illa u m e S p itta - B e y .
L e i d e , E . J . B r i l l ; P a r is , M a iso n n e u v -e e t C ’®, 1 8 8 3 . I n - 8 .
- 83

3 0 5 . L e d ix iè m e . {Spitta, 9 4 . ' .'


3 1 0 . L e o n z iè m e . {Spitta, 1 5 2 .)
3 1 7 -3 2 7 . I ,e d o u z iè m e . [Spitta,

1 6 . ( 1 9 0 4 . ) 5. D é d ic a c e .
H . d e la r o s e m a r in e e t d é l ’a d o le s c e n te d e C h in e . {Garcin, 307 ;
L a r o s e d e B a k a w a li.t
35- H . d u g â te a u é c h e v e lé a u m ie l d ’a b e ille s e t d e l ’é p o u s e
c a la m ite u s e d u s a v e tie r . N " 2 5 0 .
l o i . L e s lu c a r n e s d u s a v o ir e t d e l ’h is t o ir e . Mohdy, 1, 4 4 .) t 'i
io6. L e p o è te D o r e ïd , s o n c a r a c tè r e g é n é r e u x e t s o n a m o u r p o u r la
c é lè b r e p o é te s s e T o u m a d ir e l- K h a n s a . ^Perron, 8 3 -8 9 , 2 6 8-272
e t 290.1 (* )
1 23. L e p o è te F i n d e t çes d e u x fille s g u e r r iè r e s O fa ïra h le s s o le ils
e t H o z e ila h le s lu n e s . {Perron, 4 9 .)
128. A v e n t u r e a m o u r e u s e d e la p r in c e s s e F a tim a h a v e c le p o è te
M o u r a k is c h . {Perron, 6 4 -6 9 .)
1 34. L a v e n g e a n c e d u ro i H o j j r . {Perron, 8 8 -9 1 .)
13 9 . L e s m a r is a p p r é c ié s p a r le u r s épouses. {Perron, 34-38 et
322-323.)
1 45. O m a r lé s é p a r a te u r . {Perron, 3 3 6-341 e t d ’a u tr e s .s o u r c e s .)
159. L a c h a n te u s e S a lla ra a h la b le u e . {Perron, 4 7 7 -4 8 1 .)
16 6 . L e p a r a s ite . {Deconrdemanche, 6 5 .— Mütlcndorpf, 48 et Perron
5 14 e t 5 1 5 .)
16 9 . L a f a v o rite d u d e s t in . {Perron, 5 0 2 -5 1 1 .)
18 1 . L e c o ll i e r f u n è b re . {Perron, 5 4 3 -5 4 5 .)
18 8 . Ish a k d e M o sso u l e t l ’a ir nouveau. (Perron, 458 et 4 6 3 .)
19 5 . L e s d e u x d a n s e u s e s , ( / ’r r w n , 4 8 6 - 4 8 9 .)
201. L a c rèm e à l ’h u ile de p is ta c h e s e t la d iffic u lté ju r id iq u e
r é s o lu e . N ’ 38 3 .
213 L a j e u n e fille a r a b e à la f o n ta in e . N ' 246*
219 L ’in c o fa v é n ie n t d e l ’in s is ta n c e . N “ 2 4 4 .
' 227 L a fin d e G ia fa r e t d e s B a rm a k id e s . ( N " 92 . — Perron, 401.^—
De Sacy, C h r e s t . a r .. 1, 25. - Mohdy, l , 379-)

( ' ) M a r c e l, L e s c o n te s d u C h e \ k h el M o h d y . P a r is . 1835. ( B i b l. a r a b e , 4,
n» 3 4 1 .)
, (-) P e r r o n , F e m m e s a a b e s a v a n t e t d e p u is l ’is la m is m e . P a r is e t A lg e r . 1858.
- 84- -

253. L a t e n d r e h i s t o ir e d u p r in c e J a s m in e t d e la p r in c e s s e A m a n d e .
[Garcin, 481 : H i r e t R a n jh a n .)
2 7 5 -2 8 6 . C o n c lu s io n . N " i i i .

O n p e u t, e n é tu d i a n t la t a b l e q u i p r é c è d e , s e r e n d r e c o m p te d e q u o i se
c o m p o s e la c o lle c tio n d e M . M a r d r u s .

I . — Il y a d ’a b o r d , c o m m e p a r ti e p r in c ip a le , le s c o n te s d e s é d itio n s
é g y p tie n n e s .
Il m a n q u e c e p e n d a n t u n c e r ta in n o m b r e d e c o n te s o u d ’a n e c d o te s , d o n t la
p l u p a r t n ’o iit d ’a il l e u r s p a s g r a n d e im p o r ta n c e .
C e s o n t n o s n u m é r o s 2, 13, 22, 35 , 36, 37, 39 à 4 6 , 51 à 55, 59 , 6 7 , 6 8 , 75, ■
87 à 8 9 , 9 3 , 9 4 , 10 2 , 125, 137 à 139, 158, 163, 172, 184, 191 à 193, 198, 199,
2 0 0 , 2 0 8 , 2 1 5 , 2 1 6 , 218 à 2 2 0 , 224 à 2 2 6 , 2 4 7 , 2 4 8 , 254 à 2 5 8 , 2 8 7 , 2 8 8 , 294
à 2 9 6 , 3 0 0 , 3 0 't, 3 19 à 3 2 1 , 3 2 4 , 3 2 5 , 34 8 , 349 à 3 6 3 , 3 6 7 . 3 9 1 , 4 0 3 . à 4 0 5 ,
407, 427, 428 A et B.
I e la c o lle c tio n d e s S e p t V iz irs , il m a n q u e le s n u m é r o s s u iv a n ts d e S y n tip a s :
1 h 5, 7, 8 B , 9 à 1 1, 13 à 17, 20 à 29.

I I . — L a c o lle c tio n d e M . M a r d r u s c o m p r e n d a u ssi d e s c o n te s q u e d o n n e


G a lla n d , m a is d o n t o n n ’a p a s le t e x t e a r a b e . C e s o n t : A li B a b a ( n " 2 4 ) , B a b a
A b d a lla ( n “ 7 2 ) , H a b b a l ( n ” 2 0 2 ) , P a r i B a riç u (n<> 2 8 6 ) , S id i N o u m a n ( n " 3 7 1 )
e t l e s S œ u r s ja lo u s e s (n® 3 7 5 .)
II n e fa u t p lu s fa ire r e n t r e r d a n s c e t t e c a té g o r ie A la d in ( n " 19) n i Z e y n
(n® 4 4 2 ), d e p u is q u e M . Z o te n b é r g e t M"® G r o f l'e n o n t , r e s p e c t iv e m e n t , p u b lié
le t e x t e a ra b e .
Il c o n v ie n t d e c i t e r ici C a la f (n® 1 13), d o n t le t e x t e a r a b e n ’e st p a s c o n n u .
( M i l le e t u n j o u r s . )

I I I . — S o n t d o n n p s c e r ta in s c o n te s , d o n t le t e x t e a r a b e e st c o n n u m a is n ’e s t
p a s c o m p r is d a n s le s é d it i o n s é g y p tie n n e s .

A . — E d it i o n d e B r e s la u .
N ““ 391 b is , 4 08 A , 423 d e s M ille e t u n e n u i t s e t n " 65 d e S y n tip a s .

B . — S c o tt.
N»» 1 0 7 , /146, 1 76, 2 3 2 , 2 3 4 , 2 7 9 , 2 8 3 , 335, 3 3 6 , 3 3 8 , 3 4 1 , 34 2 , 377
e t 439.

IV . — M . M a r d r u s a i n s é r é d a n s sa c o lle c tio n d e s c o n te s a p p a r t e n e n t à
d ’a u tr e s r e c u e ils q u e le s M ille e t u n e n u i ts .
- 8 .S -

A . — L a m o itié d e l a ^ o l l e c t i o n d ’A r t i n P a c h a .
M a rd ru s, 12, p . 9 , 2 1 9 ,2 3 0 , 241 e t 2 4 9 ; 14 , p . 1 0 3 , 16 1 , 1 6 9 , 177,
2 1 3 , 2 24 e t 2 3 0 .

B . — H u i t c o n te s d e S p i t ta B e y .
M ard ru s, 15 , 223 e t 2 3 7 , 2 4 7 , ¿62, 2 8 3 , 2 9 7 , 3 0 5 , 31 0 e t 3 1 7 .
C . — C in q fa c é tie s d e B a h lo û l.
M ard ru s, 12 . p . 176 e t s u iv .
D . — N a s r E d d in H o d ja .
M a rd ru s, 15 , p . 93 e t s u iv .
E . — P e r r o n , F e m m e s a ra b e s .
M a rd ru s, 16 , p . 106 e t su iv .
F . — T r o is h is to ir e s d e s Q u a r a n t e V iz irs .
M a rd ru s, 13 , p . 41 e t 14 , p . 48 e t 235.
(il. — T r o is h is to ir e s h in d o u s ia n ie s .
M a r d r u s , 15 , p . 7 e t 16 , p . 7 e t 253.

H . — Deu.x c o n te s , d o n t n o u s n e c o n n a is s o n s p a s la s o u rc e .
M a r d r u s , 12 , p . 123 ( t e n t et u n e N u i t s ?) e t 15 , p . 2 t ô .
11 y a a u ssi d e u x a n th o lo g ie s ( 11 , 15 et 15 , 153), q u i n e fig u r e n t p a s d a n s
le s t e x t e s c o n n u s d e s M ille e t u n e n u i ts .
Table des contes occidentaux les plus remarquables.

A d rien e t E pictète.
9, 51.
Amad^Sli.
2 , io 8 e t 2 3 3 .

A m icu s et A m é liu s.
8 , 194.

A p o llo n iu s de T y a n e.
7, 8 0 . — ®P h i l o s t r a t e . V ie d ’A p o llo n iu s d e T y a n e a v e c le s c o m m e n ­
t a ir e s d e C h . B l o u n t s u r le s d e u x p r e m ie r s l iv r e s , t r . p a r C a s tillo n .
B e r li n . 1 7 7 4 . l n - 1 2 . — J e s s e n . A p o llo n iu s v o n T y a n a u n d s e in B io g ra p h
P h i l o s t r a t u s . H a m b u r g . 1885.^— Z e it. d . d e u t. m o r g . G e s ., 50 , 3 5 9 -3 6 0 .

A p o llo n iu s de T y r.
6, 1 7 0 ..— T h e A n g lo - S a x o n V e r s io n o f t h e S to r y o f A p o llo n iu s o f
■Tyre, u p o n w h ic h is f o u n d e d t h e p la y o f P e r i c l e s , a t t r i b u t e d t o S h a k e s ­
p e a r e , w i t h a l it e r a l t r a n s la t io n b y B . T h o r p e . 1 8 3 4 . I n - 8 . — * S. S in g e r.
A p o llo n iu s v o n T y r u s ; U n t e r s u c h u n g e n ü b e r d a s F o r t l e b e n d e s a n tik e n
R o m a n s in s p ä te r e n Z e ite n . H a l le . 1895. — *• D ie G e s c h ic h te d e s K ö n ig s
A p o llo n iu s v o n T y ru s. U eb. von R. E . O t t m a n n . L e ip z ig . 1904. —
**0 . C a r r o ll M a r d e n . N o t e o n t h e te x t o f t h e L . d e A . ( M o d e r n la n g .
N o te s , 18, 1 8 -2 0 .) A ltd e u t. B lä tte r, 1, 115. L i t ’ V e r e in , n ° 51, 67 9 .
•— R O m , F o r s c h u n g e n , 16 , 231.

A retefila.
5, 210.

A th is et P ro p h ilia s
8 , 196 e t 9, 17.

A u b érée.
8 , 58.
— 88 —

B elfég o r.
8. 152. — V an H a m e l, L e s la m e n ta tio n s d e M a th e o lu s ( B i b l. d e l ’K c o le
d e s H a u te s K lu d e s , 9 5 ) 1 , 1 5 3 .— K u n o s , T ü r k . V o lk s m ., 2 4 + .— C a r n o y
e t N ic o la ïd é s , T r a d . p o p . d e l ’A s ie m in e u r e , 173.

B o ssu s m én estrels (L es trois)


8 , 7 2 . — S t u m m e , M a lle s . M a r c lie n , 7 9 . - - W a l l o n i a , 1 3 , 1 9 g .—
6 . 2, 9 7 -9 8 .
('.. K . d o P ille t i)ar IL L a n g lo is , K r i l . .la lirc s b . d e V 'o llm ô lle r,
— K e v . d . tr a d , p o p ., 2 0 , 3 3 1 . — ‘H i t ô b e r . G r u r u l. d . r o m . P h i l ., 2 , l ,
6 i 4 - 6 t 7 . — A r c h . f. d . S tu d . d . n e u e r . S p r ., 9 3 , 2 1 0 .

Brandat|i.
7, 9. — D e n is, M o n d e e n c h a n t é , 2 6 5 -2 6 7 . - '' V a n S e n te B ra n d a n e .
I n l. e n a a n te e k . d e r m id d e ln e d . B r a n d a e n le k s te n d o o r R . B o n e b â k k e r.
A m s te r d a m . 1 894. ln - 4 . — ''C l ) . P lu m m e r . Som e new lig h t b n th e
B re n d a n L e g e n d i(Z e it. f. c e lt. P h i l o l., 5 , n ” i . ) — C . W a h lu n d . D ie
a ltf r a n z d s is c h e P r o s a iib e r s e tz u n g voti B r e n d a n s M c h r f a r t. C . R . p a r G;-
H u e t , M o y e n .Age, 17 , 1 7 5 .— A V ahlund. N a c h w o r t z u r B re n d a n a u sg a b ie ,
2 7 , 5 t o - 5 i 2 . ) — C . R . d c R u n e b e r g d a n s la m ê m e
( Z e i t . f. r o m . l^ liilo l.,
r e v u e , 2 8 , 124 e t d a n s R e v . d e I’i n s t. p u b l ., 4 6 , 4 2 -4 3 .

B a san t.

C hastoieihent.
9 , 7.

C h evalier au cy g ^ e./
8, 206. D o t ilr e p o n l, I ,a lé g e n d e d e C é s a r e n B e lg itju e , 2 4 -3 0 . -—
S u r B lö te , C le v . S c h w a n r i tl e r , v o ir B u ll, d e l ’A c a d . d ’a r c h é o l. d ’A n v e r s ,
1 9 0 5 , 2 2 -2 3 ; s u r B rà b o n , H is t. Z e it, d e S y b e l, 9 3 , 533.

C h evalier au lion .
8 , 212.

C hristoph v o n M üm pelgart.
5, 2 11.

S‘ Clém ent. ^
6 , 167; — W . B o u s s e l. D ie W i e d e r e r k e n n u n g s - F a b e l in d e n p s e u d o -
k le m e n lin is c h e n S c h r if te n , d e n M e n ä c h r a e n d e s P l a u tu s u n d S h a k e s p e a re s
K o m ö d ie d e r I r r tin g e n . ( Z e it. f. d . n e u te s t a m e n t. W is s e n s c h a f t, 1 9 0 4 .)
- 89

Gléomadès.
5 , 2 2 7 .'— .Tahrb. f. r o m . u . e n g l. L i t . , 7 , 1 0 4-114 e t 3 4 7 -3 5 9 e t 8 ,
i20-t2i.— ” Kr a u s e . Z u A d e n e t s G lé o m a d è s . B e r lin . 1881.

Comte de T o u lou se.


6 , 169.
Constant du H am el.
8 , 5 t . — - \r c l i . f. d . .S. d . n . S p ., 9 3 , 22 3 .
Cor (Lai du)
7 , 1Ö7.

C rescentia.
6, 167. — A l l d c u t . B l., 1, i i 6 e t 3 0 0 -3 0 8 .
D ian ese.
2 , 108 e t 2 3 3 . — R o m ., 3 , 1 9 1 -1 9 2 .

D iscip lin e de c le r g ie .
9 , 4 et 7.
D o lop ath os.
8 , 30.
D o n n éi d es am ants.
9 , 16.
D o y e n de B adajoz.
2 , 15 1 ; 7 , 107 e_t 8 , 113.
D y o cletia n u s.
8, I.

E nfant sa g e à tro is ans.


9 , 52.
L’E n v ie u x et le c o n v o ite u x .
2 , 120 e t 2 3 3 .— Z e it. d . d e u t. m o r g . ( l e s ., 4 8 , 0 9 5 .- B o n e r , 1 5 6-157.
— B . W a ld is , 2 , 2, 8 1 . — R o b e r t , 2 , 50 9 . — H e r v i é u x , F a b u l is te s , 3 ,
5 1 2 , n " 22. — .lo u r n . e n c y c lo p ., 1 7 8 0 , 8 , 29 8 . — E s p r i t d e s j o u r n .,
1 8 0 7 , 1 , 2 2 4 -2 2 6 .— P a l m b l .it t e r , 4 , 2 2 1 -2 2 6 .— P o l l , P fe ll'e l, 7 3 .— G o t t ,
g e l. A n z ., 1 8 6 7 , 1 8 9 .— .‘A cad em y , 2 7 , i i o - m . — R o m a n i a , 18 , 6 5 1 .—
D e u ts c h e R u n d s c h a u , 106 , 315.

E p erv ier. (Lai de 1’)


8 , 39.
— 90 —

Erastus.
8 , 25.

E rnst (H erzog)
7 , 7 7 . — L e o J o r d a n . Q u e l le n u n d K o m p o s itio n v o n H e r z o g E r n s t .
( A r c h . f. dS tu d . d . n e u e r . S p r . , 112 , 3 2 8 - 3 4 3 .) — C fr. H u o n .

E scoufle.
5, 211.
E ustache.
6 , 16 7 . — F o r g e t , S y n a x . a le x ., 1, 4 0 -4 2 .—- B a s s e t, S y n . a ra b e J a c o b .,
1 ) 3 p o -3 0 J . — N o t . e t e x t r a i t s , 3 4 , i , 224 e t 3 6 , 4 3 0 . — ° G io r n .
s to r ic o , 3 , 4 0 5 . — R o m a n ia , 2 1 , 3 0 0 . — ** J . B . G a y . S o ld a t d e C é s a r e t
s o ld a t d u C h r is t. P a r i s , H a t o n . ( 1 9 0 5 .) ln - 8 . V I I I e t 3 5 2 . ( C . R . R e v .
b ib . b e ig e , 1 9 0 5 , 8 8 .)

F la m en ca . (')
L e c o r r i d o r s o u t e r r a i n d o n t il e s t q u e s t io n d a n s F la m e n c a n e s e m b le
a v o ir r i e n d e c o m m u n a v e c c e lu i d u n “ 121 d e s M ille e t u n e n u i ts e t d e s
n** 67 e t 233 d e S y n tip a s .

F lo re n c e.
6 , 16 8 .

F o rtu n atas.
6, 1 3 6 . — L i t b l . f. g e r m . u . r o m . P h i l o l ., 22, 325.
F rid o lin .
8 , 143-
G alm y.
■ 6 , 1 70. ■
G en ev ièv e.
6 , 169.

( ‘) S u r le r o m a n d e F la m e n c a ( é d ité d e u x fo is p a r P . M e y e r , e n 1865 e t 1901,


to m e t ) , v o ir N c |tic e s e t e x t r a i t s , 13 , 2, 80-132.-— J a h r b . f. r o m . u . e n g l.
L i t . , 7 , 1 8 8 -2 0 5 . M a c m illa n ’s M a g ., 3 6 , 2 1 1 -2 1 7 .— J o u r n . d . s a v a n ts , 1901,
3 6 3 -^ 7 4 . — Z e it. f. r o m . P h i l o l . , 2 7 , 594 e t s u iv . - R e v . d . la n g u e s ro m a n e s ,
4 5 , I e t s u i v . — R o m a n ia , 3 3 , 2 9 8 .— A r c h . f. d . S tu d . d . n e u e r . S p r ., 112 ,
1 4 6 .— L a n g lo is , L a s o c ié té fra n ç a is e au xiii® s iè c le ( R o m a n i a , 3 3 , 3 1 4 ) .
— 91

Gute Gerhard (der).


2 , i o 8 . — S t u m m e , M a lt. M ä r c h e n , 39- — Z e it. d . V e i. f. V o lk s k .,
1905, 462.

G régoire.
9 , 53-
G uerino m esch in o.
7 , 79-
H am eln.
■ 8 , 155. — * D a u m e r , d ie G e h e im n is s e d e s c h r is t. A l t e r t h u m s . 1 8 4 7 .—
V o n d e r L e y e n , Z u r E n t s t e h u n g d e s M ä r c h e n s , 2® p a r ti e , 6.

H am let.
7, 161 e t 8 , 1 4 7 .— S a r r a z iq . A n g lia , 13 .
H ein rich der L ö w e.
7 , 78.
H eir o f L ynn e.
8, 94.
H élèn e.
6 , 170.
H énoch.
9 , 6.
H ervis. d e Metz.
D a n s u n t r è s in g é n ie u x a r ti c l e d e l ’A r c h i v f. d . S tu d iu m d . n e u e r e n
S p ra c h e n ( 114 , 4 2 2 -4 4 0 ), M . L e o j o r d a n a d é m o n t r é q u e H e r v i s e st
, u n e i m ita tio n d u c o n te d e s M ille e t u n e n u i ts i n t i t u l é N o û r a ld in e e t
M ir y a m , la fa is e u s e d e c e in tu r e s . (N ° 2 7 1 , B ib lio g . a ra b e , 5 , 5 2 .)
H ild eg a rd e.
6 , 167.
H uon d e B o rd ea u x.
7 , 7 8 . — C . V o r e tz s c h . E p is c h e S tu d ie n , i . D ie C o m p o s itio n d e s
29,
H u o n v o n B o r d e a u x . H a l le . 1 900. In -8 . ( C . R . G . P a r is , R o m a n ia ,
2 0 9 - 3 1 8 ; c fr. 3 3 , 1 6 0 .) — * O . E n g e l h a r d t . H u o n d e B o r d e a u x u n d
H e r z o g E r n s t . T ü b i n g e n .W i t t e n . 1903. I n - 8 . 54. ( C . R . L e o J o r d a n , A r c h ,
f. d . S t u d . d . n e u e r . S p r a c h e n , 112 , 4 5 7 - 4 6 0 ) .— ® M . M . K a w c z y n s k i.
H u o n d e B o r d e a u x p o e m a t s t a r o f r a n c u s k i... A c a d . C ra c o v ie . 1 9 0 2 , 13 9 -1 4 9 .
(C . R . V o r e tz s c h , L i t b l . f. g e rm . u . r o m . P h i l o L , 1904, 1 0 7 -1 0 9 .)
- 92

O n s a it q u e le m a n u s c r it d e T u r i n a é c h a p p é à l ’in c e n d ie . ( R o m a n i a ,
3 3 , 3 0 7 .)
Ib y cu s.
3 , 123 e t 233 e t 7 , 1+6. - H e n n i n g , 19 , 9 6 .
Isum bras.
5 , 2 1 1 . — L itb ] , f. g e r m . u . r o m . P h i l o l . , 1902. 16-18.

Jacobsbrüder.
8, 1 9 6 . — D rei r o m a n is c h e F a s s u n g e n d e r b e id e n J a k o b s h r ü d e r v o n
.la k o b U l r i c h . ( R o m . F o r s c h u n g e n , 19 , 595- 6.U -)
J o con d e.
(V o ir O rla n d o ).

L an val.
6 , 134.

M abrian.
7 , 79-
M agu elon ne.
V o ir P i e r r e d e P r o v e n c e .

M anekine.
5 , 139 e t 141 e t 6 , 169 e t 2 0 2 . — " G o u g h , h e C o n s ta n c e S ag a
(P a la e s tra X X lll) . B e r li n . M a y e r u . M ü lle r . 1902. ln - 8 . 84 (C . R .
L it c b ! ., 1902, 1 4 3 3 .) — G r i m m , n '”‘ i i , 31 e t 4 9 . — '" H a g e n , G es.
A b e n t ., 3 , C L IV .
M antel mau taillé.
7 , 168.
M atrigna (Crudele)
8 , 24.
<
M arques de Rome.
8 , 215.

M atrone d’E phèse.


8 , 2 1 0 . ~ V an H a m e i, M a th e o lu s , 59 e t L e e s c e , 42 .
M éliacin.
5 , 228.
M ontem àyor (A bad d on Juan de)
9 , 55-
<53

O ctavianus.
6 , i68.
Oedipe.
0, 53-
O iselet (Lai de 1’)
9 , 30.
O rlando fu rioso.
5 , 190.
O rlando innam orato.
8, 96.
O ttinello.
5 , 21 0 .

P a p p a g a llo .
8 , 36.
P é p in et A lcu in .
9, 52-
P ierre A lp h o n se.
9 , 1.
P ier re de P r o v e n c e et M agu elon ne.
5, 210.
P iacM us.
V o ir E u s ta c h e .

P liç o n .
9 , 21.
P o ly orate.
7 , 133-
P o ly p h è m e.
7 , 17 e t 69 e t 8 , 2 0 5 . — K . D ie te r ic h . N e u e F a s s u n g e n d e r P o lv -
p h e n is a g e . ( Z e i t . d . V e r. f. V o lk s k ., 1905, 3 8 0 - 3 8 2 .) — ’-H ). H a c k m a n .
D ie P o ly p h e n is a g e in d e r V o lk s ü b e r lie f e r u n g . H e ls in g f o r s . ( C . R . .1. B o ite ,
_ Z e it. d. V e r. f. V o lk s k ., .1 9 0 5 , 4 6 0 - 4 6 1 .) . - * J. S c h m id t. U lix e s
p o s t h o m e r ic u s . ( B e r li n e r S tu d ie n f. k la s s. P h i l o l ., 2 ).
R einfrit.
. 7 , 78.
94 —

Renard.
2 , 16 4 . — B l e e k : G o t t . g e l. A n z ., 1 8 6 8 , 1 3 6 7 ; Z e it. f. V ö lk e r p s y c h .,
5 , 5 8 - 7 3 ; H e i d e l . J a h r b b ., 1 8 7 1 , 6 6 0 - 6 6 5 .— R e y n a r d t h e fo x in L a d a k h .
B y T h e R e v . A . l i . F r a n c h e . ( P r o c e e d , o f t h e A s . S o c . o f B e n g a l, 1 9 0 2 )
— Z e i t . d . d e u t. m o rg . G e s ., 3 7 , 194.
R ham psinite.
8, 186 - R e v . d e s d e u x M o n d e s , 1905, 2 5 , 734.
S eb ile.
6 , t68.

Secunt^us.
9 ) 45-
Sept Sages.
8 , 1-3 el 22 e t s u iv .
S h y lo c k .
8, 2 0 0 . — J . A . D e c o u r d e m a n c h e . L e M a r c h a n d d e V e n is e d a n s le s
c o n te s o r i e n t a u x . ( R e v . d . t r a d , p o p ., 19 , 4 4 9 - 4 6 0 ) .— " U e b e r S h a k e s ­
p e a r e s K a u fm a n n v o n V e n e d ig u n d d a s S h y l o k - P i o b l e n i . V o n W la d im ir
S ta s s o w . A u t o r i s i e r t e U e b e r s e t z u n g a u s d e m R u s s is c h e n v o n W ilh e lm
H e n c k e l. M ü n c h e n . A B u c h h o lz . La livre de chair ;
1 905. - L e ttre s
é d if ia n te s , 30 (1773 ), 3 0 0 -3 0 1 . -Jugements insensés : S tu m m e , M a lte s .
M ä r c h e n , 8 4 . — H o r o v i t z , S p u r e n g r ie c h is c h e r M im e n im O r i e n t , 3 0 -3 1 .
— Le Cadi d’Emesse : Horovitz, 53-54.
S idrach.
2 , 104. — M s . d u V a tic a n . V e t. A u c t ., 4 , 2, 5 2 5 . — B ib lio g r a p h e
m o d ern e ,1 9 0 4 , 129 ( B i b li o t h è q u e d e B l o is .) — R o m a n i a , 2 2 , 8 8 . —
K . B ü lb r in g . S id r a c in E n g la n d ( B e i t r ä g e z . r o m . u . e n g l. P h i l o l.
F e s tg a b e f ü r W e n d e li n F ö r s t e r z u m 26. O c t. 1 9 0 1 . 1 9 0 2 .) — S t e in s c h ­
n e id e r , d . e u B o p .U e b e r s e tz ., B , 8 1 . — **M. R . J a m e s . L i v r e d e S y d r a c e t
d e B o e tu s . ( T e x t s a n d S t u d i e s e d ite d b y J'. A . R o b i n s o n , 2 , 1 2 9 .) - D as
B u c h S id r a c h . N a c h d e r K o p e n h a g e r m i t t e l n i e d e r d e u t s c h e n H a n d s c h r if t
V. J. 1479 h e r a u s g e g e b e n v o n H . J e l li n g h a u s . G e d r u c k t f ü r d e n L i t t .
V e r e in i n S t u t t g a r t (n® 2 3 5 ) T ü b in g e n 1 9 0 4 . I n - 8 . X I I e t 240.

Siriz (DameO
8 , 46.' '
Stefano.
8 , 25.
95 —

T eod or.
7 , i i 8 . — Z e i t . d . d e u t. m o rg . G e s ., 5 7 , 173. — R e v . d . t r a d , p o p .,
19 , 55-
T urandot.
5 , 193-
V alen tin .
5 , 2 2 8 . — Socin, Diwan a. Centralarabien, 2 , 12 8 -1 3 3 .

V e rg o g n e.
9, 54-
V io lette.
5, 2 11 et 6 , 169 .

V ir g ile .
8 , 188. — G . Z a p p e r t. V ir g il’s F o r t l e b e n in i M i t te l a l t e r . E i n B e itr a g
z u r G e s c h ic h te d . k l. L i t e r . ( S i t z b . d e V ie n n e , 2 ) . — * F . W . G e n th e .
L e b e n u n d F o r t d a u e r d e s P u b l i u s V ir g iliu s M a ro a ls D i c h te r u n d Z a u b e r e r .
L e ip z ig . 1857. In -i2 . 2® e d it i o n . - R e u m o n t. B ib lio g ra fia d e i la v o ri
p u b b lic a ti in G e r m a n ia s u lla s t o r i a d ’I t a lia , 1863, 83 e t 3 0 6 .

Y am b ou los.
7 ,' 8 0 .
Z adig.
7 , 1 6 1 . — R e v . d . t r a d , p o p ., 1 9 , 56.
Ham adâni.

* 112.* — J . K U B A T . B e d i ' a l - H a m a d â n i . E i n a r a b . D i c h t e r p r o f i l . introduction


D a n s M a g . f. d . L i t t . d . I n - u . A u s la n d e s , 7 e t 15 f é v r i e r 1 8 8 4 ,
9 1 -9 2 e t 9 ? - i o o . ( ')

113.* — D E S A C Y , C h r e s t o m a t h i e a r a b e , 1 8 2 7 , t o m e 3 .

( ‘) V o ir aussi ; ■
— B ro c k elm an n , 1 , 9 3 -9 5 ; é d it. A m e la n g , 93.
— G ra sse, L e h rb u c h , 2 , i , 1, 466.
— H . H aifa, 6^ 54, n “ 12708.
— l 'e S ia n e, Ib n K h a li., 1, 1 12-114.
— D ’H e rb c lo t, 395-396.
— De S acy , li*’ 129*^, V ; 11“ 131 ®, IlI - lV .
— De S acy, B iü g . M ich au d , v® H am ad a n i.
— H a m m e r, L ite ra tu rg e s c h ., 5 , 994-998.
— S c h n u rre r n e d o n n e pas l ’é d itio n d e S ch eid , d o n t il y a u n e x em p laire à
la B ib lio th è q u e d e S tra sb o u rg ; C onsessu s H a m ad a -
n e n sis v u lg o d ic h Bedi alzam aan I e cod. i^Js. b ib lio lh e c æ fratris
sui e ju sd em q u e ty p is arab icis ed id it .lacobus S ch eid iu s. S . 1. n . d . In -4 . 16.
(C a ta lo g u e d e S tra sb o u rg , 2 7.)
C ’est la m aqàm e Le Dìnàr.

MANU.so.Krrs.

— P a ris, 639, n® 3923.


— B e rlin , 19, 529, n° 3535, 4 4 t , 84-88 ( l a n e u v iè m e m a q â m e ) e t 514, 5.
— L e id e , 1, 309, n o te e t 334-335.
— B ib l. L in d e s ., 14-15.
— B ro c k e lm a n n , 1 , 95.
— q8 —

D o n n e l e s m a q à m e s s u i v a n t e s : 3 , 7, 8 , ïz , 15 e t 2 0 . ( T e x t e , 7 8 -9 4 ;
t r a d u c t i o n , 2 4 3 - 2 5 8 ; n o t e s , 2 5 9 - 2 7 2 ; a d d i t i o n s , 5 3 7 ; e r r a t a , 5 6 8 .) ( ' )

C . R . C h ézy , J . des sa v an ts, 1829, 469-470.

114. * - GRANGERET DE LAGRANGE. A n th o lo g ie a ra b e .


1828.
D o n n e , t e x t e e t t r a d u c t i o n , t r o is m a q â m e s : Le dinar. Le Sotïfi et
L ’innomce, 1 5 3 -1 5 6 , 1 5 6 -1 6 0 e t 1 6 0 -1 6 3 . C fr. 1 5 1 -1 5 2 d e la t r a d u c t i o n
e t 109-1 l u d u t e x t e : c o r r e c t i o n , 2 2 6 .
I .
*rra«iuclions 115. * — P E I P E R ( n ““ 1 5 6 * e t 157*) a t r a d u i t la s e p t i è m e m a q â m e
e n la tin .

116. * — K lä n g e a u s O s te n , e n th a lte n d n e u n M a k a m e n d es H a in a -
d a n i, zw ei k le in e re E p is o d e n aus dem Schahnam e des F ird a u s i,
G e d ic h te , S e n te n z e n , S p rü c h w ö rte r, aus dem A ra b is c h e n und
P e rsisc h e n ü b e rs e tz t von E d u ard AM THÖR. L e ip z ig , W ilh e lm
E i i g e l m a n n . 1 8 4 1 . G r . i ii- 1 2 . X I I , 21 5 e t ( i ) .
V ^ o r b e m e r k u n g e n , 3 -1 5 . E r s t e M a k a m e - N e u n t e M a k a m e , 1 9 -8 5 .

C . R . “ p r i e n t . I .ite r a tu r b l., 1841; 4 7 6 -4 7 5 .— ''.R ö d ig e r, H a ll. .31g litz .,


1848, n “ I J 9 , 500-502.

(*) de S acy, 1'® é d itio n (1 8 0 6 ), 3 , 192 e t su iv . e t 217 cl suiv.

É m r io .N s ORir;.Ni.\LKs.

•— C o n sta n tin o p le . 1298. In-S. 102. (.lo u rn . a sia t., 1882, 1, 186.)
— B a ïro û te . 1889. G r. in -8 . 247. ( O r . & b lio g ., 3 , 257, 11“ 5112.)
C . R . B a rb ie r d e M e y n a rd , J o u r n . a sia t., 1890, 1, i i o - i 11.— V oir aussi le
C atalo g u e d e l'iin p . c a th o l. de B e v ro u tli, 1890, 21-22 e t 1904, 64.
— L a C h re sto m a th ie a rab e de B a ïro û te , 1889, 9“ é d it., d o n n e , d an s sa
5“ se c tio n , d e s séances choisies.
— L ’é d itio n d es R a sâ 'il d u C aire 1315 d o n n e e n m arge les niaqàm es.

x R .tn u c rio N or 'ie n t a i .e .

— T ra d u c tio n p ersan e, L u ck n o w . 1293. ln -4 .


99

117.* — V O N K R E M E R . C u l t u r g e s c h i c h t e d e s O r ie n ts ^ t o m e 8 .
D o n n e la, t r a d u c t i o n d ’u n e m a q à r a e ( N a i s à b u r ) , 4 7 1 - 4 7 5 . (*)

Hariri. IO

* 118. * — S . M U N K . D e la p o é s ie a r a b e e t e n p a r t i c u l i e r d e s Introduction
séan ces d e H a riri.
D a n s le T e m p s , 4 m a r s 1 8 3 5 .

C fr. n “ ijo^.
* 119.* — T H O M S O N . D a n s 1’A s i a t i c j o u r n a l d e 1 8 4 0 .
C e d o it ê tr e le tra v a il lu à la S ociété asiatiq u e de L o n d re s le 2 fé v rie r 1839,
01 l ’a u te u r é tu d ie l ’é ta t de la so ciété litté ra ire au 4“ siècle d e l ’h ég ire en A rab ie
d ’a p rès H a riri. ( I n s titu t, 2“ se c tio n , 4 , 76.)
T h o m so n p en se q u e C e rv a n tè s a im ité H a riri. (W ie n e r J a h r b b ., 90 ,. 48-49
e t 6 9 .)

( ' ) S u r l ’é d itio n d es m aq âm cs q u e p ré p a re M . B a rb ie r d e M e y n a rd , R e v .
c r itiq u e ,“ r8 8 7 , 1, 416 et J o u r n . a sia t., 1890, 1, i t i .
d-’) B ib lio g ra p h ie s a n té rie u re s :
— G rasse, L e h rb u c h , 3 , i , i , 466-468.
— Z e n k e r, B ib l. o rie n ta lis , 2 , 46-47 e t 48, n ” Ö25.
— R . B asset, B u lle t, d e c o rre sp . africaine, 3 , 217-219.(011-. H . D e re n b o u rg ,
R e v . c ritiq u e , 1888, 1 , 43, n o te .)
P o u r les travau.v a n té rie u rs à 1810, v o ir S c h n u rre r (B ib l. arab ej 1, L X X V I).
.\j o u t e r à S c h n u rre r :
— C . R . d e S c h u lte n s : A cta é r u d it., 1731, 309-321. — J . lit te r ., 18 , 351-
357. - F ro rie p , A ra b . B ib lio th ek , 198 e t 2 2 6 .—.1. des S ç a v ., 96, 547-548.
— C . R . de R eisk e ; A cta é r u d it., 1739, s u p p l., 328-331.
— C . R . de C h ap p elo w ; J . e n c y c lo p ., 1767, 5 , 3, 1 4Î-143.
— C . R . de U rv : J . e n c y c lo p ., 1774, 8 , 537.
— J o n e s -E ic h h o rn , P o e se o s asiat. c o m m ., 266-269 (20® m aq â m e) e t 377-8
(iS® m aq âm e).
R e p ro d u it d an s W a h l , N e u e arab . A n th o lo g ie , 2® p a rtie , 24-2501 i ‘®, 139-140.
— ® B a illie , T h e five boo k s on arab ic g ra m m ar. C a lc u tta . 1805.
L e to m e 3 d o n n e la 24® m aqâm e.
— * S te p h e n W e s to n . F ra g m e n ts o f o rie n ta l L ite r a tu r e . 1807.
Des passages d e la p re m iè re m aqâm e.
— '' T ra d u c tio n d e la 20® M ècainé de H a riri in titu lé e Kl G h o u rm o u l ou le
H e ro s au c erc u e il. D e l ’im p rim erie française de C o n s ta n tin o p le , ln -4 . 7, '
(p a r V e n tu r e .)
lOO

* 120.* — L. DELATRE. Hariri, sa vie et ses écrits.


Dans Revue orientale, 1857, 6, 1-24 et à part.

* 1 2 1 .* — Etudes littéraires sur les séances de Hariri, poète


musulman par M' CHERBONNEAU.
Dans Revue de l’Orient et de l’Algérie, 1854, 15, 362 et suiv. et
à part, 16 p.

122. * — AUG. CHERBONNEAU. Hariri, poète arabe et son genre


de poésie.|
Dans Polybiblion, 26, 538 - 5 4 1 -

1 2 3 . * —■El-Kasim el-Hariri.
Dans HAMMER, Literaturg. d. Araber, 6, 6 07- 640 et 8 9 3 -8 9 4 ;
I
errata, 1171-1172 .

* 1 2 4 .* — A. EBELING. Abu Seid von Hariri.


Dans le n“ 283 ou 284 de l’Alg. Zeit. d’Augsbourg, 1877.

*125.* — Cornhill magazine, mars 1883.

* 126.* — J. O ESTRUP. Nogle af Hariris makamer.


Dans Nordisk Tidskrift for filologi, N. R., 7, n“ 4 . (')

( ' ) V o ir e n c o r e p o u r l ’i n t r o d u c t i o n ;
B r o c k e l n i a n n , 1, 2 7 6 -2 7 8 e t 2, 6 9 6 ; é d it . A m e la n g , 154-1 55.
— H . H a i . , 6 , 5 7 -6 5 , n» 1 2 719 ; 5 , 3 0 1 , n® 1 1055 e t 6 , 6 0 7 , n® 1 4 8 5 2 .
— D ’H e r b e l o t , v'« H a r i r i , 39 9 e t M a c a m a t, 5 3 5 .
— H a m p e , C o n s p e c tu s e t a e s tim . e th i c a e C o r a n i, 4 1 .
— H a m m e r , R e d e k ü n s t e , 41 e t 2 4 4 . _
— D e S a c y , B io g r a p h i e M ic h a u d , v® H a r i r i .
— R e i n a u d , B i o g r a p h ie D i d o t , v® H a r i r i .
— K o s e g a r te n , E r s c h u . G r u b e r , s . v®, 2 7 7 -2 7 8 .
— ” D u g a t, D i^ t. g é n . d e b io g r a p h ie d e D é z o b r y e t B a c h e le t , 1 8 5 7 , s. v®.
— E n c . b r i t a n n i c a , s . v®.
— H i s t . l i t t . d e l a F r a n c e , 27, 71 4 .
— A m a r i, S o l w a n , x x t x - x x x , x x x v e t 2 6 0 .
— S t e in s c h n e i d e r , E r s c h , v® J ü d . L i t . , 4 3 3 , n o t e s 36 e t 40 e t d . heb.
U e b e r s e t z ., 8 5 1 .
lOI

- P o n s , E n s a y o B io - b lio g r ., 2 6 2 , 11° 2 1 6 .
■ Z e i t . d . d e u t . n io r g . G e s ., 3 7 , 197.
- H o r o v i t z . S p u r e n g r i e c h i s c h e r M irn cin im O r i e e t , 2 1 -2 7 .
- P o p u l a r i t é d u l i v r e e n P e r s e , J . a s i a i ., 1 9 0 4 , 3 , 175.
- A n u n k n o w n c o m m e n t a r y o n t h e ^ l a q u in a H a n n . B y D '' E . D . R o s s .
H a n s P r o c e e d , o f t h e A s . S o c . o f B e n g a l , 1 9 0 2 , o c to b r e , 72 .

M a n u s c r it s .

- P a r i s , 6 3 9 - 6 4 1 , n"" 3 9 2 4 -3 9 4 6 .
- D é p a rte m e n ts , 9 (V e rs a ille s ), 3 2 8 .
- A lg e r , 540-542-
- T e m a c i n , B . d e c o r . a f r ., 3, 217.
- C a ta l o g u e d e s l i v r e s . . . . d e G a r c i n d e T a s s y , 2 6 6 , n " 2 9 5 6 .
-B e rlin , 1 9 , 5 3 1 -5 3 9 ( 5 3 8 - 5 3 9 u n e l i s t e d e c o m m e n t a t e u r s ) , 3 5 6 , 1 3 5 ;
5 1 5 , II« 8 5 1 3 , 17 (3 2 « m a q â m e ) .
- A h l w a r d t , K u r z e s V e r z e i c h n i s s d e r G l a s e r ’s c h e n S a m m l u n g a r . H a n d .,
2 1 , n« 1 2 2 .
- S p r e n g e r , A C a ta l . o f t h e B ib . o r i e n t . S p r e n g e r i a n a , 7 1 -7 2 , n ”“ 114 5 - 1 1 5 2 .
- G o t h a , P e r t s c h , 4 , 4 7 3 -4 7 6 .
- V ie n n e , F lü g e l, 1, 3 4 3 - 3 4 8 .
- A r^ ’d a . D e c o d ic e u n i c a e ( s i c ) C o n s c s s u u m H a r i r i ( V i e n n e ) .
D ans F u n d g ru b e n , 1, 4 5 2 -4 5 5 .
- M u n ic h , A u n ie r, 2 3 5 -2 3 9 .
- B o n n , G ild e m e is te r, 9 1 , n “ 21.
- T ü b i n g e n , E w a l d , 1 3 -1 4 .
- L e id e , 1, 2 6 Ì - 2 6 7 e t 5 , 2 6 5 .
- L e m a n . d ’U t r e c h l e s t u n e c o p ie m o d e r n e d e S c h r o e d e r , 3 4 2 .
- A th e n æ u m , 1884, 2 , 8 6 1 , c o l. i .
- B ib . L i n d e s . , 3 5 , 3 6 , 3 9 , 6 2 , 64 e t 7 2 .
- L e e , O r . m a n . p u r c h a s e d in T ü r k e } ', 1 8 4 0 , 39.
- H . D e r e n b o u r g ,' L e s m a n u s c r i t s a r a b e s d e l ’E s c u r i a l , 1, 3 3 2 - 3 3 5 .
- V a tic a n . S c r i p t . V e t ., 4 , 2, 4 9 8 -4 9 9 e t 6 1 9 - 6 2 0 .
- N o tr e b ib lio th è q u e .
- F lü g e l, H . H a lf ., 7, 13 0 , n«*^ 1 0 0 0 e t 1007 ( ? ) ; 1 3 1 , n® 1078 ; 1 8 2 , n® 635 :

1 8 4 , 0"*^ 711 e t 7 2 9 (?) ; 1 8 6 , n® 8 3 1 ; 1 9 5 , n®* 6 0 1 ,6 0 2 et 6 0 3 ; 2 2 7 , n®* 1135


à 1 1 39 : 2 2 8 , n® 1 2 0 0 ; 2 4 4 , n"*“ 7 2 9 à 7 3 2 ; 2 6 2 , n® 371 ; 3 2 2 , n “^ 9 3 5 à 9 3 8 :
3 4 6 , n®'‘ 7 4 4 à 7 4 6 ; 3 8 1 , n®’‘ 1551 à 1 5 5 5 ; 4 0 3 , n®» 8 1 3 à 8 1 6 ; 4 3 1 ,
n®* 1 3 7 6 e t 1 3 7 7 : 4 5 6 , n®>‘ 1084 et 1 1 0 7 ; 4 5 7 ,0 « “ 1161, 1169, 1193 e t
1 3 0 5 ; 4 5 8 , n® 1218 ; 5 0 0 , n®" 9 7 6 , 97 7 e t 9 9 5 ; 5 1 7 , n®“ 7 4 8 à 7 5 0 ; 5 3 3 ,
n® 2 7 8 .
- S u r l e s m a n u s c r i t s o r n é s d e f ig u r e s :
— 102

Textes 127 .* — R I N K . R i n i g e V a r i a n t e n z u d e n M a k a m e n H a r i r i .
complets ( ')
D a n s F u n d g r u b e n , 2 , 2 0 5 -2 0 6 .

V. C h a u v in . L a défense d es im ages chez les m u su lm a n s (A n n a le s de


l ’A cad . d ’arch éologie de B elg iq u e, 1896, 4 2 1 -4 2 2 ; tira g e à p a rt, 21 -2 2 .)
H . D e ren b o u rg . L es m an . a rab es d e la c o lle ctio n S chefer. ( J . des
sav an ts, 1901, 38 2 -3 8 3 ; tira g e à p a rt, 6 0 -6 1 .)
- P o u r d ’a u tre s m an u scrits e n c o re , v o ir P e r ts c h , 4 , 473-474 e t B rockel-
m an n , 1 , 277.

(') E m iIO N S ORIENI AI.E.S.

'"t'e * 127 ® A . — T h e a d v e n tu re s o f A boo Z y d e o f S urooj in fifty sto ries by


A b o o -il-K au sim -o o l-H u rq e ree y o . A rab ic te x t. e d . w ith an A rab ic-P ersian
d ie t__ b y M o u lu v ees A llah B au d and J a u n A lee. W ith a P reface by
M . L u m s d e n . C a lc u tta , in-4.
1 . 1809. 307. (L e s 30 p re m ie re s m aq âm es.)
2 . 1812. 274. ( L e r e s te .)
3 . S u p p le m e n t to th e a d v e n tu re s of A b o o Z yde o f S u ro o j : C o m p risin g an
a rab ic an d p ersian d ic tio n a ry o f all th e te rm s c o n ta in e d in th a t c e le b ra te d
w o rk . C o m p iled from th e b e st a u th o ritie s , such as th e K am o o s, th e S ihah,
th e S h am s-o o l-o o lo o m , e tc . b y M o u lu v e e Ja iin A lee. 1814. 374.
Im p o ssib le de g a ra n tir l ’e x a c titu d e du tit r e ci-dessus.
*127 ® B . — L u ck n o w . 1263. P e t. fol. 416. ( T e x te arabe co m p lè te m e n t
v o calisé avec u n e tra d u c tio n p e rsan e in te rlin é a ire e t des n o te s .)
V o ir S p é c im e n d e la tra d u c tio n litté ra le p e rsan e et du c o m m e n ta ire des
séances d e H a riri, p a r M u h am m ad Scham s U d d in ... p ar G a rcin d e T assy
( J . a sia t., 1864, 1, 202-206.)
G arcin d e T assy , H is t, de la l it t . h in d ., 2* é d it., 1, 378.
<s 127 ® C . — K arîm u d d în . S ch arh m acàm ât-i H a rîrî. D e lh i. 1849-
V o ir G . d e T assy , H is t ., 2 , 176 e t .1. a sia t., 1849, 8 . 9t>-

Perse ® 127 ® D . — T a b riz , 1268. P e t. in -4 . 309.


P e r ts c h , 4 , (473.
* 127 ~ E . — Ü n e é d itio n d e P e rs e de 1273.
P e rts c h , ibidem.
103

“ 127 “ F . — B o û lâq . 1266. In -4 . 12 e t 419. ( E d ité p a r M o u h a m m a d ibn l'I^rypte

‘O u in a r a l-T o û n is i.)
5» 271-273.
C . R . F le is c h e r, Z e it. d . d e u t. m org. ( i e s .,
127 “ G . — N o u v e lle é d itio n . L e C ai^e, C a ste lli. 1277. In -4 . 424.
Il y a aussi u n e é d itio n san s les n o te s d e M . ih n ‘O .
“ 127 ® H . — B o û lâq . 128Í1. A v ec c o m m e n ta ire , f î r , in-8. 12 et 418.
C a ta lo g u e B rill.
127 “ I. — L e C a ire . C a stelli 1299.
.1, a s ia t., 1885, 1 , 421.
° 127 ° . I. — L e C a ire . 1305. In -4 . 328.
O r. B ib lio g ., 2 , 268, n° 4327.
O O K . — L g C o m m e n ta ire d e al S arîsi (le te x te e n m arg e).
B o û lâ q . 1284. G r. in -8 . 1, 4 e t 4 3 5 ; 2 , 4 et 454.
127 ® L . — N o u v e lle é d itio n , b o û lâ q . 1300, 390 et 415.
Z e it. d . d e u t. m o rg . G e s ., 42 , V I.
127 “ M . — N o u v e lle é d itio n , 1306. 235 e t 356.
O r . B ib lio g ., 3 , 176, n “ 3624.
* 127 ® N . — N o u v e lle é d itio n . L e C aire. 1314. In -4 . 294 e t 305.

' 127 “ O . — B a ïro ü te . 1874. 564. Baïroüte


C o m p lè te m e n t v o c a lis é ; e x p lic a tio n s d e s m o ts ; t a b le s ; b io g rap h ie p a r
Ib n H a llik à n e .
’ 127 ° P . — N o u v e lle é d itio n . 1886. G r. in -8 . 564.

O r . B ib lio g ., 3 , ( 3 0 5 ) .
“ 1 2 7 ’ Q . — N o u v e lle é d itio n . 1903 G r. in -8 . 560.
'' 127 '* R . — L a c h re s to m a th ie a rab e d e B a ïro ü te , 9'' é d itio n , 1889, d o n n e ,
d a n s sa 5'' s e c tio n , d e s sé a n ce s ch o isie s d e H a riri.

T r a d u c t io n s o r ie n t a i .es

H . H a ifa , 6 , 557, n" 4620.

— M a n . d u M u sée a sia tiq u e de S ' P é te rs b o u rg .


V o ir B u ll. h is t, p h ilo !., 6 , 130 ou M é l. a s ia tiq u e s , 1 , 2 ( P e r ts c h ,
_ 4 , 4 7 4 .)
— T ra d u c tio n p a r A h m ad H a m d i K fendi. C o n s t a n t i n o p l e ,j 290. In -4 . 45a.
.1. a s ia t., 1873, 1 , 530-531.
— N o u v e lle é d itio n d e la tra d u c tio n p ré c é d e n te . 1299.
.1. a s ia t., 1885, 1 , 420.
— 104 —

* 128.* — (Sans titre ni indication de lieu et de date.) Les cinquante


séances du Hariri bu les aventures d'Elhareth et d’Abouzeid de
Seroudje. Par Abou-Mohammed El-Cassem Elhariri de Basra; publiées
par M. CAUSSIN D*k PER C EV A L.... Imprin:\é à Paris, chez
Eberhart, avec les caractères de l'éditeur (qu’il a fait fondre chez
Molé) i 8 i 8 . In-4 . 32 feuilles à 21 lignes la page. Chez l’éditeur, chez
Eberhart, chez Debure, chez Treuttel et Würtz (Paris et Strasbourg)
et chez Voland le jeune. 15 t.

C . R . D e .S a c y , .1. d e s s a v ., 1 8 1 9 , 2 8 3 - 2 8 7 .— R e v . e n c y c l o p ., 1 8 2 9 , 1, 191-
1 9 2 .— G ô l t . g e l. A n z ., 1 8 2 1 , 8 5 5 - 8 5 6 . - G . F ( r e y i a g ) , L e i p z . L i t z ., 1821,
5 4 9 -5 5 8 .

129.* — Les séances de Hariri publiées en arabe, avec un commen­


taire choisi, par M. le'baron SILVESTRE DE SACY. Paris, Impri­
merie royale. E t se trouve’chez Debure frères. Libraires du Roi et
de la Bibliothèque du Roi, rue Serpente, n° 7 ; E t Treuttel et Würtz,
Libraires, rue de Bourbon, n” 1 7 . 1822. In-fol. XIX, (V) et 660 p. de
texte arabe. Quelques e.xemplaires en vélin.

I I I . A v e r t i s s e m e n t . X I . 3*' s é a n c e d e H a r i r i . . . tra d u ite en h é b re u p a r ...


A l c h a r i z i . X I V . V ie d e H a r i r i , E x t r a i t e d u d i c t i o n n a i r e b i o g r a p h i q u e d 'K b n
K h i l c a n . ( X X I ) A v is a u x r e l i e u r s . ( X X I I I ) A v is d e l ’é d i t e u r .

Texte arabe ; 2. P r é f a c e d e D e S a c y .. 6 . B i o g r a p h ie p a r I b n H a l l i k â n e . ( ‘ )
10 . T a b l e . 1 3 . L e t e x t e . 60 ^. T a b l e d e s m o ts e x p li q u é s .
C. R . J. à. s a v a n ts , 1 8 2 1 , 1S9. — C h é z y , .1. d e s s a v a n ts , 1 8 2 3 , 7 3 7 - 7 4 6 .—
E . G ( a u t t i e r ) , R e v . e n c y c l o p ., 22, 4 7 0 -4 7 1 . — R . , B u l l, d e F é r u s s a c , 2, 8 -9 .
— ® M o n i t e u r d u 24 j u i l l e t 1 8 2 3 . — G ô t t . g e l. A n z ., 1 8 2 1 , 1 8 0 1 -1 8 0 7 e t 1 8 2 3 ,
1 0 0 1 - 1 0 0 3 .— H a n im e b , W i e n e r J a h r b b . , 4 0 , 2 4 -2 8 . — D e S a c y , C h r e s t . a r a b e ,
2^ é d i t . , 2, 4 1 3 . — R e i n a u d , X o t i c e h i s t , e t b u . s u r M . le b a r o n S y l v e s t r e d e
Sacy, 2“ é d i t . , i’8 3 8 , 5 9 -6 2 .
S u r l ’a p p r é c i a t i o n d e s O r i e n t a u x , n “ i 3o “ c i- a p r è s .

(*) L a t r a d u c t io n d e c e t t e b io g r a p h ie se t r o u v e a u s s i d a n s D e S a c \ ’ , C h r e s t .
a r a b e , 2® é d i t . , 3, 1 7 3 - 1 7 6 e t D e S la n e , I b n K h a llik a n , 2, 4 9 0 -4 9 6 .
105

* 130.* — Epistola critica N A SIFI AL YAZIGI Berytensis ad


de Sacyum. Versione latina et adnotationibus illustr. indicemque
add. A . F. M E H R E N , Hauniensis. Opus a Societate Orientali
germanica adjutum. Leipzig, Engelmarin. i 8 4 8 .*Gr. in-8 . VII et 156.

L ’é d i t i o n d e c e t o u v r a g e a s u b i p l u s i e u r s r e t a r d s . ( Z e i t . d . d e u t . m o rg .
G e s ., 1 , 2 0 8 -2 0 9 e t 3 5 2 ) ; p u i s o n a r é i m p r i m é l e s q u a t r e p r e m i è r e s f é u il l e s
(ibidem, 1 , 3 5 2 , n o t e e t S , 9 8 .)
C . R . F l e i s c h e r , J a h r e s b . 1 8 4 5 -1 8 4 6 , 1 0 5 - 1 0 6 ; .la lir e s b . 4 , 4 9 9 ; Z e i t d .
d e u t . m o r g . G e s . , 3 , 4 7 9 - 4 8 1 . — ~ R é d i g e r , H a l l . A l g l i t z ., 1 8 4 8 , n “'" 1 5 0 e t 151.
-J . a s i a t ., 1 8 4 8 ,2 , 1 1 6 -1 1 7 e t 1 8 5 7 , 1 , 4 7 6 - 4 7 7 .— N " 1 3 1 7 2 - 7 3 , 1 7 3
e t 1 9 6 . (•)
. t'.f r . n “ 2 3 4 ®.

131.* — Les séances de Hariri *publiées en arabe avec un Commen-^


taire choisi par SILVESTRE DE SACY Deuxième édition revue sur
les manuscrits et augmentée d’un choix de notes historiques et expli­
catives en français par M. R E IN A U D membre de l’Institut et
M. DERENBO URG membre de la Société asiatique Paris Imprimerie
royale 1 84 7 (Hachette) I 11-4 . (4 ), XXIII, (i) et texte arabe 10 et 384.

1. .A v e r tis s e m e n t d e d e S a c y . X I . 3® s é a n c e d e H a r i r i t r a d u i t e e n h é b r e u . . .
X V I I . V ie d e H a r i r i .

Texte arabe. 2 . P r é f a c e d e d e .Sacy. 9 . B i o g r a p h i e p a r I. H . 1 e t s u iv . L e


V ctfte ( j u s q u e e t y c o m p r i s la 30" m a q â m e .)

Les séances... Tome H. Paris, Imprimerie impériale. 1 8 5 3 . (4 ), 2 1 6

et texte arabe 3 8 5 -7 8 0 ;

I . I n t r o d u c t i o n à la n o u v e ll e é d i t i o n . 7 5 . N o t e s . 2 0 5 . R e m a r q u e s s u r la
r h é t o r i q u e c h e z le s A r a b e s . 2 1 1 . A d d i t i o n s e t c o r r e c t i o n i ( p o u r l a p . 1 4 .).
2 1 3 . T a b l e c o m p a r a t i v e d e s p a g e s d e l à p r e m i è r e e t d e la d e u x iè m e é d i t i o n .
Texte arabe. 385. T itr e . 386. L a su ite d u te x te . 689. T a b le d e s m a q â m e s.
6 9 3 . T a b l e d e s m o ts e x p li q u é s ( é te n d u e p a r l e s n o u v e a u x é d i t e u r s e t d i v is é e
e n d e u x p a r t i e s : l ’u n e p o u r le s m o ts , l ’a u t r e p o u r le s n o m s d e p e r s o n n e s e t
d e lie u x .)

i ' j L ’é d i t i o n d e d e S a c y a r e ç u u n e x c e l l e n t a c c u e il e n O r i e n t . ( R e i n a u d ,
N o t i c e , 6 0 .) — S u r R e f a a , n " 1 3 1 * , 7 2 . — S u r l e l i v r e d e F à r i s , L u g a t , H i s t o i r e
d e s O r i e n t a l i s t e s d e l ’E u r o p e d u xii® a u xix® s iè c le , 1 , 2 2 3 -2 2 4 .
— io6 —

S u r les c h a n g e m e n ts et les a d d itio n s d e s n o u v e a u x é d ite u rs , v o ir 2 , 6.8-7}.


— L e p rix de l ’o u v ra g e é ta it de 8o f.
C . R .-.I. d es sa v a n ts, 1847, 44'-443 >853, 4 8 7 -3 8 8 .— ,T. a s ia t., 1846, 3 ,
561-564 et 1853, 2 , I 2 i-,i2 2 . —R e n a n , .T. d e s d é b a ts , 8 ju in 1853. (R e p ro d u it
d a n s E ssais d e m o rale et d e c ritiq u e , 1859, 2 8 7 -3 0 2 .) — H . D e re n b o u rg , R e v .
c r it ., 1888, 1, 43, n o te . — R . d e s D e u x -M o n d e s, 15 a v ril 1853, b u ll, b ib lio g .
— R e v . in d é p ., 1847, 372. — F le is c h e r, J a h r e s b ., 4 , 4 9 9 .— ° L e ip z . R e p e r ­
to riu m , 1 8 4 7 , n" 2 4 , 4 1 3 - 4 1 4 .— “ H a lb A lg lilz ., 1848-, n- 1 5 0 , 4 1 -4 4 .—
W e i l , H e id e lb . .Tahrbb., 1847, 733 e t 1854, 2 0 6 -2 1 1. — D u g a t. H ist des
O r ie n ta l., 1 , 222-224. ( ’)

Tc.Nîes 132. * — RZ. (R Z E W U Z K Y ) H u itiè m e a s s e m b lé e , n o m m é e c e lle


pariiels <-
d e M a a rra .

D an s F u n d g ru b e n . 1, 2 0 -2 1 ( t e x t e ) e t 2 3 -2 6 ( t r a d u c t i o n ) .

S acy, M ag. e n c y c lo p ., 1811, 1, 2 1 1 -2 1 2 .— H a ll. A lg litz ., 1810,


2 , 524. — H e id e lb . J a h r b b ., 1810, 1 ,3 2 1 - 3 2 2 .
L a tr a d u c tio n a é té r e p ro d u ite d a n s B ib lio th è q u e b rita n n iq u e . I .itté -
r a ru r e , 43 , 279-288.

133. * — D o u z i è m e a s s e m b lé e d 'A b o u l c a s s e m A l H a r i r i i n t i t u l é e la
G o u tiy é . T ra d u ite p a r M . F ré d é ric P I S A N I .

D ans F u n d g ru b e n , 2, .'I - 4 9 ( t e x t e ) e t 5 2 -5 7 ( t r a d u c t i o n ) .

C . R . H a ll. A lg litz ., i8rt4, 2 , 68.

134. * — Q u a ra n te -n e u v iè m e a s s e m b lé e d ’A b o u J C a s s a n t A l H a r i r i

i n t i t u l é e la S a s s a n i y é . P a r M . F r é d é r i c P I S A N I .

D ans F u n d g ru te n , 4, 3 8 5 -3 8 7 ( te x te ) e t 3 8 8 -3 9 2 (tra d u c tio n ).

(') * 1 3 1 ® A . — E d itio n d e S te in g a ss avec tra d u c tio n d e C h e n e ry (v o ir


n"'59'“)’ ,
O r ie n t. B ib l., 11, 275 e t 12 , 130, 133 et 2 8 2 .— L u za e ’s O r. I .is t,
1 1 , 211 .
(*) L a * C h re sto rn a ih ie d e B o ld y re w (l’é d itio n de 1824 ou c elle d e 1832 ou
les d e u x ?) c o n tie n t au m o in s le te x t e d e la d ix ié m e m aqâm e.
— 107 —

135. * — G RANG ERET DE LAG RANG E. Séance X X X I de


Hariry.
Dans Fundgruben, 5^ 164-166 (texte) et 167-174 (traduction).
*
1 3 6 . * — O BERLEITNER. Chrest. krabica. 1823.

Donne la septième maqâme et la onzième, 2 43- 258 ; cfr. XI.

1 3 7 . * — DE SACY. Chrest. arabe. 1827, 3.


Donne la septième maqâme, texte 6 3 -6 8 ; traduction, 167 1 7 2 ;

notes 173-211 ; additions, S3 5 "5 3 ^ : errata, 569.

G . R . C h é z y , .T. d e s s a v a n ts , 18:29, 4 6 9 -4 7 0 .

1 3 8 . * — DE SACY. Chrest. arabe.


Donne la neuvième, texte ¿ 8 - 7 7 ; traduction, 2 1 2 -2 2 0 ; notes,
221-242 ; additions, 5 3 6 -5 3 7 .

U t i l i s é e p a r T i m o n i , T a b l e a u d e s l i t t . . . d e l ’O r i e n t . P a r i s , D e la h a y s , 1 8 7 6 ,
3 , 8 4 e t 13 9 .

1 3 9 . * — W . W RIG H T. An arabic reading-book. 1870.

D on n eia dixième maqâme, 168-172 ; cfr. XIX-XX.


D ’a p r è s la 2*''^ é d it i o n d e D e S a c v .

140. *- LAG US. Lârokurs... Arabisk Krestomati. Helsingfors.


1874-'
Donne la dixième maqâme, 3 8 -4 1 .

D ’a p r è s D e S a c v , B o l d v r e w e t W . W r i g h t . (')

( ') U Epistola sinica et schinica se tro u v e au ssi d a n s b e a u c o u p d e m a n u s c rits


d e s in a q â m e s. (V o ir A rn o ld , C h re s t. a r a b ., 1 8 5 3 , 1 , 2 0 2 - 2 0 9 ; c f r . X X V .—
X " 131'^, 8 , 2 1 1 - 2 1 2 .— M a n . B e r li n , 19 , 5 1 3 - 5 1 4 .— B r o c k e l m a n n , 1 , 2 7 7 , e t c . )

P o u r le s p r o v e r b e s d e H a r i r i , v o i r F r e y t a g , A r a b u m p ro v e rb ia , 1, 6 , 5 7 ,
6 3 , 6 9 , 7 6 , 8 0 , 1 5 5 , 1 5 8 , 1 7 0 , 2 0 8 , 2 1 2 , 2 1 7 , 2 1 9 ,' 2 6 6 , 2 8 8 , 3 0 4 , 3 1 1 , 3 4 1 ,
3 7 8 , 4 0 9 , 413, 4 1 6 , 432. 4 3 4 , 4 3 5 , 4 4 4 , 4 4 7 , 45' , 4 8 5 , 5 2 o , 5 3 1 , 5 3 7 , 5 4 4 ,
I08

T ra d u c tio n s * 1 4 1 * — Die Makamen des Hariri. In freier Nachbildung. Par


oomplètCR
RÜCKEHT.
Dans Morgenblatt (Francfort), 1826 . n”® 94 , 96 , 1 3 1 , 132 , 179
et 183 . (Au nombre dé huit.)
C fr. n" 1 4 8 “'.

*142.*— Die Verwandlungen des Ebu Seid von Serug oder die
I l ^
Makamen des Hariri in freyer Nachbildung von Friedrich RUCKERT.
Stuttgart (imp. Ahl à Cobourg) Cotta. 1826 . In-8 . Erster Theil.
XXIV et| 672 . 4 thaï.
C e p re m ie r v o lu m e om et 5 des 29 p re m ière s m aq â m es: le second v o lu m e
d e c e tte é d itio n n ’a jam ais p a ru . L es é d itio n s su b s é q u e n te s n e c o n tie n n e n t plu s
les n o tes d e la p re m iè re , ni la 17' m aqâm e. (R é im p rim é e d an s “ R ü c k ert-
S tu d ie n v o n R o b . B o x b e rg er. 1878. ( ’,. R . A rc h . f. d. S tu d . d. n e u er. S p r..
6 4 , 418.1

5 5 'j 598, 604, 609, 616, 624, 653, 659, 660, 687, 694, 710, 743 e t 744 ;
3 , 4, 25, 71, 146, 148, 221, 228, 316, 450, 532, 543, 785 e t 815 ; 3 , 12, 27,
31,. 44, 52, 53, 56, 68, 90, 123, 1 9 4 ,,1 9 6 ; 2 1 1, 225, 263, 28,3, 296, ,309, 3 1 1,
327, 381, 389, 403, 416, 417, 420, 430, 464, 489, 507, 529, 537, 540 e t 541 :
3 , 2'’ p a rtie , 429, 443, 444, 469, 478 e t 496. —V o ir aussi n" 131“ , 693-780.
(B ib l. a rab e , 1 , n “ 153.)

L es a u te u rs su iv a n ts o n t v oulu p u b lie r le te x te de H a riri, m ais le u r projet


n ’a pas eu d e su ite.
H . A . S c h u lte n s. V o ir P a u lu s, M e m o rab ilie n , 8 , 36.
A ry d a . V o ir Mag.‘'e n c y c lo p ., 4 , 32S ; cfr. 311-312 e t 3 1 6 ; S c h n u rre r, 225.
J a h n (les n faqâm es, 8, 9 et 10). V o ir ° A ra b isch c C lire s t., préface e t M ag.
e n c y c lo p . 8 , 4, 3 1 1. ,
■ R . B o u c h er an n o n ça it en 1870 ( s u r la c o u v e rtu re d e son F é ra zd a k ) la p u b li­
c atio n p ro c h ain e de :
O b s e rv a tio n s c ritiq u e s s u r les séances d e H a riri p ar Ib n K aschâb, accom ­
p ag n ées d e la ré fu ta tio n d ’Ib n B a rri, d ’a p rès le m an u scrit de la b ib lio th è q u e
d u su lta n M o h am m ed F â te h ( le c o n q u é ra n t) à C o n sta n tin o p le . .
O n a im p rim é q u e lq u e s feu illes d e ce liv re . V oir C atalo g u e des livres
o rie n ta u x __ de R . B o u c h er. P a ris. L e ro u x . 1887. X ''6 3 7 .
— 109 —

C . R . D e S a c y , J . d e s S a v a n ts , 1828, 2 3 5 -2 4 1 . ( D 'o ù W ., B u ll, d e F é r u s s a c ,


15 , l o o - i o i . ) — F r . R o s e n , B e r lin . J a h r b b . f. w iss. K r i t ., 1827, 6 0 3 - 6 1 7 .—
® E ( w a l d ) , G o t t . g e l. A n z ., 1829, 1 164-1 1 6 8 . — K o s e g a rte n , H a ll. A l g l it z .,
1830 , 1 , 1 4 5 - 1 5 5 .— ‘"'B o h le n , B l a t t e r d e r B o r s e n h ., 1834. — ( H a r t m a n n ) ,
30 , 1 7 0 -1 7 1 .— H a m m e r , W ie n e t J a h r b b ., 9 0 , 43 e t L it e r a t u r g . d .
H e r n ie s ,
A r ., 1, 328 ; 2 , 608 ; 6 , 6 0 8 , 61 0 , 6 1 3 , 6 1 5 -6 1 9 , 622-627 et 6 3 8 -6 4 0 .— B e y e r,
X e u e M i lth e il. ü b e r F . R ü c k e n , 1, 207 e t 3 0 4 ; 2 , 202 e t 203.
V o ir a u ssi ® D ' J o h n K o c h . F r ie d r ic h R ü c k e r t’s M a k a ra e n d a n s Z e it. f. d e u t.
•P h ilo l., 17 , 389 e t su iv . ( ' )
C fr. n® 148 ''.

* 1 4 3 .* — Die Verwandlungen des Abu... Serug... Makamen...


in freier... Rückert. Zweite, vervollständigte Auflage. Stuttgart,
1
Cotta. 1 8 3 7 . Gr. in-8 . 2 vol. XVI et 21 6 et 248 . 2 thaï. 1 2 .
C o n tie n t 43 d e s 50 m aq â m es.
C . R . G . P a r t h e i ', B e rlin . J a h r b b . f. w iss. K r i t ., 1838, 1, 21-47.
C fr. n® 148® .

* 1 4 4 .* — Die Verwandlungen;.. 3 '^ Auflage. Stuttgart, Cotta'sche


Buchhandlung. 1 8 4 4 . Gr. in-8 . 2 vol. ensemble 30 feuilles. 2 th. 1 5 .

*145.* — Die Verwandlungen... 4" Auflage. Stuttgart... 18 6 4 .


Gr. i n - 8 . I vol. XIV. 3 3 2 . i th. 2 4 .
* 1 4 6 .* — Die Verwandlungen... 5 '®Auflage... 1875. In- 1 6 . i vol.
XVI et 4 4 4 . 6 m., relié, 7 . 50 .

*147.* — Die Verwandlungen... 6 ’®u. 7 " Auflage... 1878. In-8 .


1 vol. XVI et 340 . 6 m., relié, 7 .
A u x s o u s c r ip te u r s d e la D e u ts c h e V o lk s b ib lio lh e k , le v o lu m e , a v ec p o r tr a it

( ' ) '* H e is s , d ie M a k a m e n in d e r P o e tik d a n s B lä tte r f. d . b a iris c h e G3-m.


u . R e a ls c h u lw e s e n , 1879, n®* 1 ä 6.
.Tacoby, D ie d e u ts c h e M a k a ra e . N a c h e in e m V o rtra g , g e h a lte n z u T r ie s t ,
im 4 S c h ille r v e r e in . » Z ü r ic h . S c h m id t. t8 8 3 . G r . in -8 . 34. i m .
® B e ije r . D e u ts c h e P o e tik , 3, 53.
® P . v a n D u y s e . P r y s v e r h a n d . o v e r d e n n e d e rl. v e rs b o u w , 2, 242.
I IO

d e R ü c k e n , a é t é d o n n é e n t r o i s l i v r a i s o n s à 4 0 p f. ( F . R ü c k e r t ; D i e M a k a m e n
d e s " H a r ir i. M i t p o r t , d e s D i c h t e r s in H o lz sc h n . In -1 2 . X V I. 3 4 0 .) C 'e s t
é v id e m m e n t la m ê m e é d itio n q u e c e lle d e n o tr e n u m é ro .
«

* 1 4 8 .* — Die Verwandlungen des Abu Seid von Serug oder die


Makamen des Hariri.
Dans Friedrich R Ù C K E R T ’s gesammelte poetische Werke in
zwölf Bänden. Elfter Band. Frankfurt A. M. J. D. Sauerländers
Verlag. (R. Sauerländer.) 1869. In- 8 , 2 1 1 - 5 6 8 .'

C o n t i e q t , o u t r e le s m a q â m e s , A n d i e L e s e r . . \ u s d e m V o r w o r t z u r e r s t e n
- \ u s g a b e 1 8 2 6 , 2 1 3 -2 1 Ó .— - Z u m n e u e rsc h e in e n d e n H a r i r i 1 8 3 7 , 2 1 7 - 2 1 8 .—
A u s d e r E in le itu n g zu d e n a c h t b e s o n d e rs e rs c h ie n e n e n M a k a m e n . l i e b e r d ie
F o r m d e r D i c h t u n g , 2 1 8 - 2 2 1 .— T a b l e , 2 2 2 -2 2 3 .

149. * — Nouvelle' édition idetitique à la précédente. Frankfurt,


Sauerländer, 1881- 1882.

150. * — Friedrich RÜCKERT, Die Makamen des Hariri. Mit


dem Bilde Rückerts und einer Vorbemerkung von D"^ Oskar LINK E.
(Vignette). Halle a. d. S. Druck und Verlag von Otto Hendel. In- 8 .
IV et 224. I m. (Bibliothek cleri Gesammtliteratur des, In-utid
Ausländes, n“'* 1 0 9 7 - 1 0 1 0 .)

33 m a q ä in e s .

15 1 . * — H ariri... N eu n te m akam e... E lfte... Neunundzwanzigste-


N eunundd reissigste...
Dans JOLOWICZ, Polyglotte der orient. Poesie... Leipzig,
O. Wigand. 1856 ^, 2« édit., 4 1 4 -4 2 5 .

1 5 2 . * — Der Räthselmann. Abfälle von Hariri’s Räthselmakamen.


Dans l’édition n® iq-8 *, 12, 2 7 9 -2 9 1 , dans le n° 149* et dans le
n" 150 *, 2 1 3 -2 2 2 . (’)

(')
— I m m e r m a n n d i t s ’ê t r e i n s p i r é d o H a r î r i p o u r s o n M ü n c h h a u s e n . ( V o i r
l ’é d i t i o n d e K ü r s c h n e r , D e u t , n a t i o n . L i t . , 160 , 1 , X X V I e t 2 , 1 4 0 .)
— M ir z a A s c a lo n . N ach a ra b isc h e n S p rü c h e m aus dem D e l ta von E.
— Ill —

1 5 3 .* — Traduction par Jean FE RG UUT (VAN DROÖGEN-


BROECK) (*) de plusieurs maqâmes de Rückert dans différentes
revues, savoir :

1. — De' schoolmeester van H^ms. Arabische Makame. Uit


Rueckerts Verwandlungen...
Dans de Toekomst, 1 8 6 3 - 1 8 6 4 , 74-82 et 102-108.

C f r . A n n u a i r e d e l ’U n i v . d e L o u v a i n , 1 8 6 5 , 155.

2 . — Naald en Kam. Eene Makame.


Dans de Toekom st, 1 8 6 3 - 1804 , 2 2 5 - 2 3 0 .

3. — De morgendrust (Eehe Makame.)


Dans de Toekomst, 1 8 6 4 , 5 5 -6 1 .

4. — De beide gulden. Arabische makame.


Dans Noord en Zuid, 2, ( 1 8 6 3 ), 3 6 7 -3 7 2 ; cfr. 240.

S i e b e n t r i t t . Z w e it e i n h a l t l i c h v e r m e h r t e A u fla g e . K ö n ig s b e r g i n P r . V e r la g
v o n B o n ’s B u c h h a n d l u n g . ( B r u n o G u t z e i t .) l n - 1 2 , 2 6 . ( L e t t r e d e l ’a u t e u r ,
1892 ; « M . A . is t e i n e S a m m l u n g k l e i n e r G e l e g e n h e i t s g e d ic h t e , w e l c h e h i n
11. " w i e d e r d u r c h E rin n e ru n g a n d ie b lu m ig e S p ra c h e d e s H a rîri g ew eck t
w u rd e n . »)
— II a p a r u e n 1831 à T u b i n g u e ( S t u t t g a r t , .1. W a c h e n d o r f ’ä B u c h d r u c ­
k e re i) ; D ie M akam e von El B u t in g . In fre ie r N a c h b ild u n g nach dem
■ A rabischen d e s S u le m i B e n A b d a l la t ip h E b u J a h i a h . T ü b i n g e n , in C o m m is s io n
b e i .A n tiq u a r .T. J . H e c k e n h a u e r . 1 8 3 1 . I n - 8 . 16.
C ’e s t u n p a s t ic h e q u i n ’a r i e n d ’a r a b e m a lg r é s o n t i t r e e t q u i s’o c c u p e , s u r
u n t o n d e b a d in a g e , d e s t r o u b l e s r é v o l u t i o n n a i r e s d e T u b i n g u e ( d o n t B u t in g
e s t l ’a n a g r a m m e .)
( * ) A v a n t V a n D r o o g e n b r o e c k , P . V a n D u y s e a v a it p u b lié u n p a s tic h e , m a is
q u i n ’e s t p a s la t r a d u c t i o n d ’ù n o r ig in a l a r a b e q u e lc o n q u e ; ” D e b o e r t e r
h o o g e s c h o le d a n s N e d e r d u i t s c h l e t t e r k u n d i g .la a r b o e k je v o o r 1 856. G e n t , v a n
D o o s s e la e r e , 1 4 9 -1 5 3 .
V a n D ro o g e n b ro e c k n o u s d it d a n s so n “ F rie d ric h U ü c k e rt e e n e le tte rk u n d ig e
le v e n s s c h e ts , d o o r A . F . v a n D r. A n t w e r p e n , D e la M o n ta g n e , 1 8 8 2 , c e q u i l 'a
a m e n é à t r a d u i r e R ü c k e r t . — B io g r a p h ie d e V . D . d a n s R e v . b ib lio g . b e lg e ,
1 9 0 3 , C h r o n i q u e , C X X I-C X X IA ''.
— I 12 —

5. — De grafrede.
Dans Noord en Zuid^ 3 (1864), 52-55.

C . R . K r ., ibidem, 31*9-320.

6 . — De nonne (makame).
Dans Nederduitsche Tijdschrift, 2“ jaargang, 2® deel (1864),
' 3 2 5 -3 2 0 .

( 'f r . D e in a k a m e n H a r i r i s d o o r E m m a n u e l H i e l , ibidem, 3 1 5 -3 2 4 .
L a m aqàm e De n o n n e a é té re p ro d u ite d a n s u n n u m é ro d u N ie u w s- e n
A d v e rle iltie b la a d v o o r d e g e m e e n te e n h e t a rro n d is s e m e n t G o rin c h e m , 1864.

154. * — Makamen en Ghazelen, proeven oosterscher pbëzie,


door Jan F E R G U U T . Gent, W . 'Rogghé. 1866. In-8. X V et 128. 2 f.
I
L e s p i è c e s d u n ° 153 p lu s tr o is a u tre s , d o n t o n v e rra le s titr e s a u n u m é ro
s u iv a n t.
C . R . N o o r d e n Z u id , 4 , 63 7 e t ibidem, H e r m a n , 7 4 3 - 7 4 7 .— R . D e d e y n ,
R e v . trim e s trie lle , 1866, 4 , 3 4 6 - 3 4 8 .— G . ,1. D o d d , R e v . t r i m . , 1 8 6 7 , 1 ,
3 2 9 - 3 3 3 .— T o e k o r a s t , 1 8 8 6 , 7 2 .— ' ‘ M a g . f. d . L i t . d . A u s L , 1866, n" 9 9 :
.fa n F e r g u u t ’s M a k a m e n , n a c h F r . R ü c k e r t .
N o u s n ’a v o n s p a s v u l e s c o m p t e s - r e n d u s d e D e C o r t ( T o e k o i n s t ) , M ic h e e ls
( N e d e r l . T i j d s c h r i f t ) e t R o o s e s ( H e t v r i je w o o r d . )

1 5 5 . — Makamen en Ghazelen. Proeven oosterscher Poëzie door


Jan F E R G U U T T w ^ d e Druk. Met het portret van den Dichter.
Roeselaere, De Seyn-Verhougstraete Uitgever Boekhandelaar van
Z. K. H. den Graaf van Vlaanderen. 1887. In-4. X L II, 13 1
et (i) 7 f. 50 ; papier de Hollande. 10 f.

T i r é à 3 25 e x e m p l a i r e s . L a p r e m i è r e l iv r a i s o n a p a r u e n 1 8 8 6 .
I X - X X I . — I n l e i d i n g — X X I I - X X X I . — O v e r h e t r i jm in d e M a k a m e n .—
3 -1 5 . Z o o s p r e e k t J a n F e r g u u t ( M a q â m e o r i g i n a l e . ) — 1 9 -2 6 . De bibliotheeh van
Basra. ~ 2^-^z. D e b e id e g u l d e n s . — 3 3 -4 3 . De m o r g e n r u s t . — 44-55* Het
, verzoekschrift.—j N a a ld e n K a n t . — Ö 4 -7 1 . D e G r a f r e d e . — 7 2 -8 4 . De
Smeekbrief.-T-9>S-<)2. D e N o n n e . — 9 3 - 1 11. D e S c h o o l m e e s t e r v a n H i m s . —
1 2 5 -1 3 1 . I n h o u d s t a f e l e n .-k a n m e rk in g e n .
C . R . S . D . D a e m s , V la a m s c h e s c h o o l , 1887, 6 1 -6 2 , 7 8 -8 0 , 1 0 2 -1 0 4 e t
1 1 8 - 1 2 0 .— E u g . d e L e p e l e e r , B e lf o r t , 3, 3 1 3 -3 2 6 e t à p a r t .
— II3

i — Haririus latinus, sive Abu Mohamnjedis Alcasemi, fil.


Alii, fil. Mohammedis, fil. Osmani, Haririi Bazrensis, Haraniensis,
Narrationes, Consessuum nomine celebratæ, ¿»ranes et integræ, ex
Arabum sermone in latinum transla^æ, diflicülimis locis illustratæ,
et ed ite studio Car. Rudolphi Samuelis PEIPERI, ædis gratiosæ ad
Sanctam Crucem ante Gervimontium Diaconi. Cervimontii 1832.

C ’e s t le t i t r e c o m m u n d e t r o i s b r o c h u r e s :
H a r i r i i B a z r e n s i s n a r r a t i o n u m , C o n s e s s u u m n o m in e c e l e b r a t a r u m d e c a s . R x
A r a b u m s e r m o n e in l a t i n u m i r a n s l u l i t Æ d id ilq u c C . R . S . P e i p e r . 1 8 3 1 . ( î r .
in -4 . 40.
H « r i rii B a z r e n s is n a rra lio n u m C o n sessu u m n o m in e c e le b ra ta ru m p a rs
m a x i m a , fix A r a b u m . . . 1 8 3 2 . G r . i h '4 . 152.
H a ririi n a rra lio n e s , C o n s e s s u u m n o m in e c e l e b r a l ic s e x p r i o r e s , u n a c u m
e ju s d e m P r æ f a t ip n e . R x a r a b ic o s e r m o n e in l a t i n u m v e r l i t , n o t u l i s s u b j u n c li s
e x p l i c u i t e d i d i t q u e C . R . S . P e i p e r . 1 8 3 2 . G r . in - 4 . 34.
D ’a p r è s l ’é d it i o n d e C a u s s i n , n “ 128*’ .
La decas c o m p r e n d le s m a q â m c s 17, 18, 2 5 , 2 7 , 3 7 , 3 3 , 3 4 , 3 5 , 36 e t 4 1 .—
L a 3 ‘‘ b r o c h u r e c o n t i e n t la t r a d u c t i o n d ’u n e m a q â m e d e H a m a d â n i.
C. R . .D e S a c y , .T. d e s s a v a n ts , 1833, 5 6 3 -5 6 9 . — R . R o e d ig e r, H a ll.
A l g l i i z ., 1 8 3 4 , 8 , 2 1 7 -2 2 2 . H a m m e r, W ie n e r J a h r b b ., 7 6 , 2 1 1 -2 1 3 .

* 157.* — Haririi Bazrensis narrationum , consessuum nomine


celebratarum, decas.' Ex Arabum sermone in latinum transtulit
ediditque Carolus Rudolphus Samuel P E IP E R , diaconus ecclesiæ
evangelicæ cervimontanæ. Editio altera, emendata et subjunctis
iiotis aucta. Lipsiæ, apud Fridericum Fleischer (imp. Krahn) 1835.
I 11-4 . VI, 43 et (i).

C e s o n t le s m a q â in e s 17, 18, 2 5 , 2 7 , 3 3 , 34, 3 5 , 3Ó, 37 ( r e m i s e à sa p la c e )


e t 4 1 . — 11 y a , e n p l u s , d e s n o t e s .

Haririi Bazrensis narrationes, consessuum nomine celebrate, sex


priores, una cum ejusdem præfatione. Fix arabico sermone in latinum
vertit, subjunctis nods explicuit, ediditque Carolus Rudolphus Samuel
P E IP E R , diaconus ecclesiæ evangelicæ cervimontanæ. Editio aiterà,
emendata et notis aucta. Cervimontii, typis Caroli G uildmi Imma-
8
— II4 —

nuelis Krahnii. 1836. Venum prostat Lipsiæ apud Frid. Fleischer.


In-4 . ( 10 ); 28 et ( 2).
( 5 ) . I 'e H a r i r i o e t o p e r e e jiis P r o d r o m u s . — ( 9 ) I n d e x . — 1. P r é f a c e , e t c . —
2 8 . H a m e d a n e n s is s p e c im e n .

* 158.* — Makamat, or Rhetorical Anecdotes of A1 Hariri o


Basra, translated from the original Arabic, with Annotations, by
Theod. PI^ESTON, M. A ., Fellow of Trinity College. Cambridge.
London, Madden. 1 8 5 0 . Gr. in- 8 . XV et 504.. 18 sh. Grand papier,
25 sh.
T r a d u c ti o n d e 20 liia q â m e s , a u tr e m e n t r a n g é e s q u e d a n s l ’o r ig in a l ; e n p lu s ,
l ’a n a ly s e d e s 3 0 a u tr e s .
C . R . F l e is c h e r , Z e it. d . d e u l. m o rg . G e s ., 5 , 2 7 3 -2 7 4 . — .1. a s ia t., 1851,
2 , 9 4 . - .V tlie n te u m , 185 1, 7 6 .— “ T h e L i t e r a r y G a z e t te d u 15 f é v r ie r 1851.

*159.* — The Assemblies of Al-Hariri, translated from the Arabic,


with an Introduction and Notes, Historical and Grammatical, by
Thomas CHENERY, M. A., of Lincoln’s Inn) Barrister at Law.
Vol. I. Containing the first twenty-six Assemblies. London, Williams
and Norgate. 1867. In- 8 . 540 . 18 sh.

C . R . R e n a n , ,I-. a s ia t., 1 8 6 8 , 2 , 107. — A th e n a e u m , 1 867, 2 , 3 0 1 -3 0 2 .


C fr. A . N e lib a u e r , A c a d e m y , 25 , 118 e t H . D e r e n b o u r g , R e v . c r i t . , 1888,
1 , 4 3 , n o te .

*160.* — The Assemblies of HarirL;. Assemblies. New edition.


London. 1870. In-8 . X et 540 . 10 sh. 6 d. (‘)

p) 1 6 0 ® A . — N o u v e l le é d it i o n . V o ir n " i 3t '
ri !

* 161.* — Machberoth Ithiel. By Jehudah ben Sbelomob Alcbarizi.


Edited from tbe Manuscript in the Bodleian Library by Tb.
CHENERY. London, Williams andiNorgatê. 1872. Gr. in-8 . 100.
3 sh.
T r a d u c li o n d e H a r i r i . D e s 50 in a q â m e s il n e r e s te p lu s q u e 27.,
C. K. A cadem y, 3 , 160 e t 3 5 , i i 8 . - ® J ü d . Z e it. f. W ii s . u . L e b e n , 10
n " 3. (■) V

162.* — IIL séance de Hariri, Traduite en hébreu par le Rab.


Jéhuda fils d’Alcbarizi.
Dans DE SACY, n» 129 *, XI-XIII et n° 131 *, XI-XV.
* 1 6 3 .* — Ehrensäulen und Denksteine zu einem künftigen
Pantheon hebräischer Dichter von Leopold DUKES. Wien. 1 8 3 7 .
D o n n e la 3* m a q â n ie .

* 1 6 4 .* — ZEDNER. Auswahl historischer Stücke. 1840.

D o n n e , p . 6 7 . la i S “" m a q ä m e .

*165.* — M. STEINSCHNEIDER. Die sechste Makatne* aus den


Mechabberot.
Dans Sabbat-Blatt, Leipzig, 18 4 4 , n" 4 4 .
* 1 6 6 .* — N É Ù B A U E R ,.. TIBri nDSbtt. Francfort s. 1. Mein, 1865.
Imp. H. L. Brönner. In- 8 . 65. (°)
D o n n e les m a q â in e s 7 e t 8.

(* ) S u r H a r îz i, v o i r n" 2 4 0 ''.
S u r le s M a c h b e r o t h , E th e r i d g e , J e r u s a l e m a n d T ib e r i a s , 1856, 382 e t
F ü r s t , B ib lio th e c a ju d a ic a , 1 , 166.
( - ) C . R . J . d . S a v a n ts , 1865, 7 9 5 . — R e n a n , J . a s i a t ., 1 8 68, 2 , 9 0 - 9 1 .—
H . E ( v v a ld ) , G o t t . g e l. A n z ., 1 8 6 5 , 1 58o . — N ö ld e k e , Z e it. d . d e u t . n io rg .
G e s ., 20 , 19 5 -1 9 7 .— M u n k , C . R e n d u s d e l ’A c . d e s I n s ., N . S ., 2 , 8 6 -8 8 .
- Ii 6 —

Traductionp 167. * — Séance de Maraghah, Traduite de l'arabe de Hariri ; par


partielles
M. GARCIN DE TASSY.
Dans J. asiat., 1822 , 19 2 -299 .
168. * — La pièce d’or, Séance de Hariri, traduite de l’arabe par
M. GARCIN DE TASSY.
Dans J. asiat., 1823 , 2, 205 -208.

R e p ro d u it e n p a rtie d a n s G . d e T assy , L es .‘Vv e n tu re s d e K a n iru p , 21 \-2î 2


et u tilisé p a r T im o n i, T a b le a u , 3 , 260.
(
169. * — La caravane, Séance de Hariri, traduite de l’arabe par
M. GARCIN DE TASSY.
Dans J. asiat., 1824 , 2, 98 - 105 .
170. * — Essai d’une traduction des Séances de Hariri, précédé de
quelques observations sur la poésie arabe, par M. S. MUNK.
Dans J. asiat., 1834 , 2, 540- 566 .
556 - 561 , !'■« maqàme.— 561 -566 , 3' maqàme. (Cette 3« reproduite
dans Anoales des Universités de Belgique, 1844 , 7 7 5 .)

C. R . D u g at, H is t, des o rie n ta liste s , 2 , 200. • P e r t s c h , ( i n th a , 4 , 473 .-


C fr. n" 1 18 '' e t p. 117.

171. * — Ph.WOLFF.^DasBuch der Weisen. (Bibi, arabe, 2, n“ 2 7 .)


1 2 5 -1 3 3 , Der falsche Prediger. Eine Makame (Erzählung) Hariri’s.
1 3 4 - 1 4 5 . — Ahu Seid's Abschiedsrede an seinen Sohn. Eine Makame
Hariris’s.
<
172. * — XXX® Séance de Hariri, Traduite en français, commentée
et annotée par M. A. CHERBONNEAU.
Dans J. asiat., 1845 , 2, 238-267 et à part.

. 173.* — Die i^XXII Makame Harin’s.


Dans HAMMER, Literaturg. d. Araber, 6 , ( 1855 ), 624 -639 .
I I 7

174. * — Die XXXIII Materne. (Die von Tiflis.)


I b id e m . 619 -622 . (')

175. * - Le dinar, conte arabe, tiré de *la 3® séance de Hariri


(en vers) ; par P. PIHAN, ancien prote de la typographie orientale
à l’imprimerie nationale. Paris (imp. Morris père et fils) 1872 .
In-8. 4 . e)

Im ita tio n s.

Arabes.

* 176.* — ÂLOÛSI.
B e rlin , 1 9 , 5 5 0 - 5 5 1 , ir» 8 5 8 4 . — B r o c k e l m a n n n , 0 , 498-

* 177.* — ARMANÂKI.
H . Haifa, 6, 56-57. n° 12714-

178.* — AWNI.
D ie F e d e r u n d d e r D e g e n . D a n s R o s e n ö l , 2 , 3 1 8 -3 2 4 .

(■ ) H a m m e r d o n n e e n c o r e , 11 3 5 - 1 1 3 6 , A u s z ü g e a u s H a n n ’s M a k a m a t.
..(8 - p o é s ie s .) . .
( 1) — U n e x t r a i t d e la 10® m a q â n i e d a n s M a g . p i t t o r e s q u e , 2 5 , 50.
— N o u s n ’a v o n s p u n o u s p r o c u r e r N . a . W . W e r b i n ic h ? M a k a m e .
(F ra n k f. M u s e u m , 1 8 5 6 , n" 3 2 .)
— O n t v o u lu d o n n e r u n e tr a d u c tio n c o m p lè te d e s m a q â m e s :
C a u s s i n d e P e r c e v a l . ( J . d e s s a v a n t s , 1 8 1 9 , 2 8 5 .)
M u n k . ( R e v . d e P a r i s , é d i t , b e lg e , 1 8 3 3 , 5 , 2 3 0 .) — S ’a g p - il là d ’u n e t r a d u c t i o n
c o m p l è t e ? F m t o u t c a s , l ’a r t i c l e ( 2 2 1 - 2 3 0 ) m é r i t e d ’ê t r e l u , p a r c e q u ’il c o n ti e n t
u n a u t r e e s s a i d 'a s s o n a n c e .
( i a r c i n d e T a s s y ( N " lap ® ’, I X e t n “ i 3 i “ , l , I X ) . L a c o u v e r t u r e d u C a ta l o g u e
d e s l i v r e s . . . d e fe u M . G a r c i n d e T assy , 1879, d it : A p a ra ître , tc u v re s
p o s th u m e s d e M . G a rc in d e T a s s y ... 2" L e s s é a n c e s d e H a r i r i , t r a d u i t e s d e
l ’a r a b e .
S u r l a t r a d u c t i o n i t a l i e n n e ( i n é d i t e ) d e M i n i s c a l c h i, v o i r A m a r i , S o l w a n ,V I I .
M . C a m p s a l u le 1 1 a v r il 1 8 5 4 , à l a S o c i é t é S y r o - E g y p t i e n n e d e L o n d r e s
u n m é m o ire s u r le c a ra c tè re e t le s c o u tu m e s d e s A ra b e s c o m m e o n le s tro u v e
d é p e i n t s d a n s H a r î r i . ( A t h e n . f r a n ç a is , 1 8 5 4 , 7 0 5 .) C e t r a v a i l a - t- il é t é p u b l i é 1
— ii8 -

19 , 553-
P o u r d e s d i s p u t e s d e c e g e n r e , v o i r H . H . , 6 , 7 - 8 . — B e r li n ,
5 56 ( n o t a m m e n t 555), 5 4 2 , 543 e t 549- - G o t h a , 4 , ^ 8 3 , 4 8 4 et 5 , 5 7 . —
N " 251

*179 * - BARÂ'I.
B e rlin , 19 , 5 3 9 , n " 8 5 4 9 , 3 . — B r o c k e l m a n n , 1, 2 7 8 .

* 180.* — BARBÎR.
B e r li n , 19 , 5 4 0 -5 4 1 , n«"“ 8551 à 8 5 5 3 .— H . H . , 7 , 4 3 1 , n ° 1 3 7 8 : 4 5 6 ,
3 , 493.
n “» 1 0 7 9 6 t 1 1 1 9 .— B r o c k e l m a n n ,

* 181.* -7 BASBOUGÂWI.
B e rlin , 1 9 , 5 4 1 , n " 8 5 5 4 , 3 . — B r o c k e l m a n n , 2 , 1 7 -18.

•182.* ~ BASRI.
H . H . , 6 , 6 s , n" 1 2 7 2 1 ^ — V i e n n e , F l ü g e l , 1 , 3 5 8 - 3 5 9 .— A l i n a c h r iq , 1 9 0 0 ,

n '’ 1 3 . ( L u z a c ’s O r . L i t ! . , 11 , 1 8 5 .) — B r o c k e l m a n n , 1 , 2 7 8 .

*183.* — BASSÀM.
H . H ., 6 , 5 3 -5 4 , H" 1 2 7 0 4 .

* 184.* — DIMASQI.
H . H - , 6 , 5 5 , n® 1 2 7 1 1.

* 185.* — FÂRÂBI.
H . H ., 3 , 167, n" 4767.

*186.*— FÂRIDI.
B e rlin , 19 , 5 4 6 , n® 8 5 7 3 .

* 187-.* — FIKRI.
B ro c k e lm a n n , 2, 475.

188.*— GAWZI.
H . H ., 7 , 534, n® 3 0 4 .— B r o c k e l m a n n , 1 , 5 0 5 . - K l e in e B ijd r a g e to t d e
g e s c h ie d e n is d e r R e in a e r l s a g e d o o r D"'. M . .T. d e G o e je . D a n s M e d e d e e l. v a n
d e M a a ts c h a p p ij d e r n e d e r l . l e t t e r k . t e L e i d e n , 1 8 7 8 -1 8 7 9 e t à p a r t , 5 j).

* 189.* — GAZÂFI.
V ie n n e . F l ü g e l, 1 , 3 8 4 -3 8 5 .
— II9

* 190.* — GAZÀLI.
B e r li n , 19 , 5 3 0 , n " 8 5 3 7 .— B r o c k e lin a n n , 1 , 4 2 3 .

*191.* - HÂDAWI.
B r o c k e lm a n n , 2 , 1 88.

* 192.* — HAFÁGI.
B e r li n , 19 , 5 4 7 , ni' 8 5 7 6 .— M u n ic h , A u n ie r , 2 5 3 , n" 593.

* 193.* — HALABI.
H . H . , 6 , 6 6 , n" 1 2 7 2 6 .

194.* HALABI (QAWWAS).


19 , 5 4 6 -5 4 7 , n “' 8 5 7 4 el 8 5 7 5 .— G o th a , 4 ,
P a r i s , 6 4 2 , n" 3 9 5 2 . — B e r lin ,
478 et 5 , 5 7 .— L e e , 3 9 . n ” 124.-— B ib l. L in d e s ., 53.

195. Ibn HAMDOUNE.


B e s ta llu n g s d ip lo m e in e s a lte n P a r a s i te n . D a n s V o n K r e m e r , C u l tu r g . d ,
O r i e n ts , 2 , 2 0 1 -2 0 3 .

*196.* - AL-HAMS (al mou'allim Mansoùr).


A lm a q â m â t a lg a z îr iv a . B a ir o û t. 1872. ( I m i t a t i o n d e H a r i r i , a v ec c o m m e n ­

t a i r e , p a r u n a n c ie n m a î t r e d ’é c o le c h e z le s J é s u i t e s d e G a z îr , d a n s le I d b a n . )

* 197.* — HAMZ.
B e r li n , 19 , 5 4 8 , n» 8 5 7 6 , 2.

* 198.* — HÂSID.
B e r li n , 19 , 5 3 9 , n " 8 5 5 0 , i . — B r o c k e lm a n n , 1 , 2 7 8 .

*199.* — H IFNÂW I.
B e r li n , 19 ; 5 4 9 , n '' 8 5 8 0 .— B r o c k e lin a n n , 2 , 2 8 3 .

* 2 0 0 .* — HIGÂZI.
A . — H . H . , 4, 5 7 8 , n '' 9 6 2 3 .

B . — G o th a , 4 , 477-478, n" 2 7 7 3 .— B r o c k e lm a n n , 2 , 171.

*201.* — HILLI.
V o ir B a r b îr .
— 120 —

* 202.* - HOUBOÜRI.
B e r li n , 19 , 5 4 8 , n" 8 5 7 6 , 3.

* 203.* - HOUSAiNI.
B ro c k e l m a n n , 2 , 193.

*204.*— IDKÄWI.
B e r li n , 19 , 5 4 9 , n" 8 5 8 1 , 2.— B r o c k e lm a n n , 2 , 2 8 3 .

*205.*— 'IRÄOl.
B r o c k c lm a n n , 1 , 52 4 .

*206.*— KARAKI.
H . H . , 6 , 6 5 -6 6 , iT' 127 2 4 .

*207.* — KOULÄL.
H . H . , , 6 , 5 4 , n" 1 2 7 0 5 .

*208.*— LAITI.
H . H ., 6, 6 5 . n ' 12723.

* 2 0 9 .* - MÄRDiNI.
V o ir B a r b ir .

*210.* — NASAFI.
H . H ., 6, 65, n" 12722.

* 211.* — NAWAWI.'
H . H ., 6 , 57, n" 127 1 8 .

‘ 2 1 2 .* — NOUGH.
H . H ., 6 , 6 6 , n" 1 2 7 2 5 .

*213.*— QARNAS.
B e r li n , 19 , 5 3 8 , n" 8 5 4 9 , 2.

' * 214.* — QiiSTALANNI.


B ro c k e l m a n n , 2 , 73.

* 215.* - RA’FAT.
O r , B ib lio g ., 4 , 6 5 , n " 1408.
I2I

* 216.* — RA PHA EL DE MONACHIS.


« T r o i s m a c a m a t o u s é a n c e s , i m i t a t i o n d e H a r i r i , p a r l e D ''. R a p h a ë l d e
M o n a c h is . M a n u s c r i t a r a b e , d a t é d e M a r s e i l l e . 1 8 1 7 . 72 f e u i l l e t s in - 4 - » ( C a t a ­
l o g u e G a r c i n d e T a s s y , n " 2 9 5 7 .)

*217.*— RASMI.
B e rlin , 1 9 , 5 5 0 , n" 8 5 8 2 , 3 .— B ro k e lm a n n , 2 , 4 3 0 .

218.* — RÂZI.
H . H ., 6 , 5 4 , n'> 1 2 7 0 7 .— B r o c k e l m a n n , 2 , 1 9 2 .
L es d o u z e séan ces d u C h e ik h A hm ed ben a l- m o â d d h e m n o té e s et
p u b lié e s par M. S o lim a n A l-H a ra iri N o ta ire et S e c ré ta ire a rab e au
(C o n s u la t g é n é r a l d e F r a n c e , à T u n i s . E n V e n t e : C h e z B e n ja m in D u p r a t . . .
e t c h e z C h a l l a m e l . . . P a r i s . ( l m p . .T o u sset e t C l e t . ) 1 2 8 2 — 1 8 6 5 . ( i ) e t 5 5 ,
p l u s l e t i t r e f r a n ç a is s u r l ’u n e d e s c o u v e r t u r e s e t u n t i t r e a r a b e a b r é g é
s u r l ’a u t r e .

* 219.* — SA’DI.
A . — B e rlin , 19, 5 3 0 , n" 8 5 3 6 .— B ro c k e lm a n n , 1, 9 5 .
B . — H . H ., 6 , 7, n ” 12534.

*220.* - ABOU SAHD.


H . H ., 6 , 5 4 , 1. 2 ( t r a d u c t i o n , 1. 3 .)

* 221.* - SAÏQAL.
H . H ., 6 , 5 4 , n'< 1 2 7 0 9 .— B r o c k e l m a n n , 2 , 1 5 9 .

* 222.* — SARAQOUSTI.
H . H ., 6 , 5 4 - 5 5 , n " 1 2 7 1 0 .— P a r i s , 6 4 6 , n " 3 9 7 2 , 1 1 .— V a t ic a n . S c r i p t .
V e t., 4 , 2, 4 8 9 - 4 9 0 . — H . T i . , 7 , 3 8 1 , n ” i 5 8 5 .— B r o c k ç l m a n n , 1 , 3 0 9 .

* 2 2 3 .* — SARÎF.
O r . B i b l i o g . , 2 , 3 7 1 , n '’ 6 0 4 6 .

* 224.* - SOUHRAW ARDI.


B ro c k e lm a n n , 1, 4 3 8 ..

* 225.’ — SOULAMI.
H . H . , 6 , 5 4 , n " 1 2 7 0 6 . (.?)
122

* 2 26.*— SOUWAÏDI.
A. — Berlin, 19, 548 - 54.9 , n"* 8577 à 8 5 7 9 .— Brockelmann, 2, 3 7 7 .
B. — Berlin, 1 9, 550 ,^1®* 8582 et 8583 .— Brockelmann, 2, 3 7 4 .

* 2 2 7 . * - SOUYOÛTI.
H. H., 2, 633 , n" 4228 et 6 , 55 - 56 , n® 1 27 1 2 . — Paris, 610 , n" 3 5 2 1 , 2 ;

6 41 - 642 , n“* 3949


a 3 9 5 1 ; 645 -646 , n® 3972 , 2 , 3 , 5 , 7 à I I . — Berlin, 19,
54 1 - 546 , à 8 5 7 2 ; 5 5 1 , n" 858 Ó, 2 .—Vienne, F lügel, 1 , . 381 -382 .—
8555
W iener Jahrbb., 6 3 , A n zeigeb l., 6 .— Gotha, 4 , 92 -93 , n“ 2 06 4 ; 476 -4 7 7 ,
n®" 2771 et 2772 : 5. 5 7 .— M unich, Auiner, 403 et 406 . - Leide, 1, 343 .—
Vatican, Script. V et., 4 , 2 , 484 .— H. H., 7, 227 , n® 1 1 2 3 0 1 381 , n® 1550 .
— Brockelniann, 2 , 1 4 7 , 154 et 1 5 8 .— Editions : Le Caire, 1 2 7 5 . In-8 . 103 .
— Constantinople, 1298 . ln-4 . lo i. (J. asiat., 1 S82 , 1, 186 .)

* 228.* — TAMÌMI.
Delle Maqâinât di Abu Tallir At-Tainiinî. Nota del dott. Luigi Bonelli,
presentata dal Socio Ignazio Guidi. Dans Atti della reale accad. dei I.incei...
Rendiconti... 5, 1889 , 847 -852 . (Texte arabe de la i'®, 849 -852 .)
H. H., 7, 381 , n® 1586 .— [’e Sacy, Chresth. arabe, 3, 180- 1 8 1 .

* 229.* — T1LIMSÂNI.
A. — H. H., 6 , 56 , n® 1 2 7 1 3 .— Pitris, Ì6 4 1 , n" 3 9 47 .— Berlin, 19, 539 ,
n“ 8549 , 4 et 5 .— Btockelmann, 1, 258 . (Ibn ‘Afìf.)
B. — H. H., 6 , 190 , n® 1 3 1 84 . — Berlin, 19, 368 -3 6 9 ; 453 , 6 7 ; 541,
n® 8554 , I et 2 .

*231.*— WARDI.
Berlin, 19, 539 , n® 8550 , 3 et 4 .— Constantinople, 1300 . (,L asiat., 1885 ,
1, 2 5 1 .) - Brockelniann, 2, 140 .

* 232.* — W A fW À T .
Berlin, 19, 530 , n® 8537 et 548 , n® 8576 r

*233.* — YA'MARI.
H. H., 6 , 57 , n" 127 1 5 . - Brockelmann, 2, 72.

* 2 34.*— ŸÀZIGI.
— Literarisches aus Beirut. Dans Zeit. d. deut. iiiorg. Ges., 5 , 96 - 103 .
(Une maqâme de Yâzigi, texte et traduction par Fleischer.)
— 123 —

— Nâsîf aljâzigî von A. von Kremer. Dans Zeit. d. deut. niorg. Ges., 25,
244-247-
— Edition des maqâmes. Baïroûtc. 1856 . Pet. in-4 . 432 .
C. R. J. asiat., 1855 , 2, 561 et 562 ; 1 8 57 , 1 , ^78-483 (Reinaud); 1858 ,
2, 39-40 . — J. des'Savants, 1856 , 640 . — Zeit. d. deut. niorg. Ge^., 10, 813
(Smith); 11, 739 et suiv. (Fleischer); 17} 169-170 (Gosche); 2 8 , 167-168
((Joldziher.)
Nouvelle édition. 1872 . (ir. in-8 . 43 6 .
C. R. J. asiat., 1874 , 1, 6 5 .
Quatrième édition. 1885 . Gr. in-8 . 436 .
La Chrest. arabe de Baïroûte, 9 *“édit., 5<’ section donne des séances choisies
de Yâzigi.
Cfr. n" 1 3 0 .*^

* 2 3 5 .* — Abd alZÀ H lR .
Berlin, 19, 539 , n"^550 , 2 .

* 236.* — ZAMAHSARI.
Berlin, 19, 6 41 -642 , n" 8749 .— Vienne, Flügel, 1, 353 - 3 5 5 . —Wiener
Jahrbb., 6 3 , Anzeigebl., 5-6 . Brockelniann, 1, 292 . ( ’)

Persime.

* 2 3 7 .* — HAMÎDI.
H. H., 6 , 57 , n " 1 2 7 1 6 . — Berlin, 4, 965 -9 66 . — H. H.. 7, 195 , n" 6043 .—
Edition de Téhéran. 1290 . In-8 .-Traduction turque; H. H., 6 , 557 , n* 1 4 621 .

C) On ciie aussi plusieuis maqâmes anonymes ou indéterminées: Paris,


6 4 1 , n" 3948 -, I. -B e r lin ,-19, 490 , n" 7 ; 539 , n" 8549 , 1 ; 549 , n" 85 81 , 1 ;
5 51 - 552 , n«“ 8585 , 8580 , I, 3 , 4 , 5 et 8587 , 1 et 2.— H. H., 6 , 57 , n" 12717
(Brockelniann, 2, 6 7 3 , v° falsafîja).— H. H., 7, 381 , n" 1584 ; 382 , 11" 1 6 3 2 ;
456 , n" 1096 .
Liste de maqâmes, Berlin, 19, 5 52 . — H. H., 6 , 677 et 6 78 , n'"“ 453 et
459 à 462 . ■ Brockelniann, 2, 6 73 -6 7 4 .
- 124, -

M al aie.

* 238 .* — D I S C U S S I O N ...
D iscussion e n tre les oiseaux q ui e n to u re n t le trô n e d q roi S alom on, etc.
(.1. a sia t., 1832, 1 , 252, n" 12.)

Hindoustanie.

* 239 . * ^ H A I D A R I .
C es séahces (tra d u c tio n d e l ’ab b é B e rtra n d ) s’o ccu p en t des p rin cip au x
m a rty rs m u su lm an s. C et ouv rag e tro u v e ra sa place a illeu rs.

Hébraïques.
Harîzi

intrciaotioi. 240 .* — E . C A R M O L Y . S é f e r T a c h k h é m o n i , T r a d u i t e n f r a n ç a is .
P ro lé g o m è n e s .
D a n s R e v u e o r i e n t a l e . B r u x e ll e s , 1 8 4 3 -1 8 4 4 , 3, 4 6 9 - 4 7 9 .

C fr. F ü r s t, B ib l. judaica, 1, 167.— N ° 254."

(*) V o ir en co re p o u r l ’in tro d u c tio n :


— W o lf, 1, 439 ; 3 , 89 ^t 4 , 776.
— B artü lo cci, 3 , 27.
— ° De R o ssi-H am b e rg er, H is t .W ö rte rb u c h d. jü d . S c h rifts te lle r, 75 et suiv.
— F ü r s t, B ibl. ju d ., 1, 164-167.
— De Sacy, B iog. u n iv . d e M ic h au d , v" K harizi.
— De S acy, n “ 2 j i 3 o 6 -3 t8 .
— G rasse, U e h rb u ch , 2 , 1, i , 468 ( D ’après De S acy .)
— H o ffm an n , E rsch u. G ru b e r, v" .tuda-ben S aloino, 398-401.
- - S te in s c h n e id e r , E rsc h , v” .)üd. L it ., 4 3 4 ; M an n a, 108-109; d- heb.
U e b e rs ., 881.
— D'ukes, R a b b . B lu m en lese, 171 ; E h ren säu len , 25.
— ® G eig er, \V?iss. Z e it., 3, 39 0 ; ° N ach g elassen e S c h rifte n , 3 , 239-241.
— R ü c k e n , n i 142 ° , 61-62.
— D elitzsch , z. G esch. d . jüd. P o esie, 42, 47-48, 55, 87, 137, 140, 142,
160 e t 169.
— A m th o r, K länge in" 116 4-5.
— La Prefazione arabica delle Makàmàt di Giuda al-’Harizi
(cir. I 3 i 8), trascritta da due manoscritti ebraici, e pubblicata perla
prima volta p. M. STEINSCHNEIDER.
Dans Boll. ital. degli studii orientali,/'n. Ser., 1 ( 1876 ), 409 -4 1 4 .
* 242.* — Karl ALBRECHT. Die im Tahkemoni vorkommenden
Angaben über Harizi’s Leben, Studien und Reisen. Göttingen.
Dietrich. 1890 . In-8 . 4 6 . 2 m. 50.
O r. B ib lio g ., 5 , 174 et 6 , 123.

*243.* — Jehuda ben Salomo al-Charisi genannt Alchofnri Textes


« Tachkemoni » Mekamen oder Divan. Nach genauer Durchsicht completa

und möglichst correcter I.äuterung des Textes und der Punctatiop,


herausgegeben von M. E. STERN. Wien. (Gress’ Verlag.] 1854 .
Gr. in-8. 1 44 . I th.
C . R . R öcliger, Z e it. d. d e u l. m o rg . G e s ., 10 , 776-777.
Y a -t-il eu u n e 2® é d itio n de S le rn ? V o ir S te in s c h n e id e r , Z e it,
h e b rä isc h e B ib lio g ., 1901, 158 et su iv .

— e ra p e u m , 9 , 326.
- - K n u s t, A . d . H sk u ria l, 665.
— E tlie rid g e , .le ru sa le m and T ib e ria s , 382-383.
— M . S c h w a b . A l-H a riz i et ses p é ré g rin a tio n s e n O r ie n t. P a ris 1881.
In -8 . 2 f.
— L e s é d itio n s a n c ie n n e s so n t : C o n s ta n tin o p le , 1540 e t 1578 ( F ü r s t, B ib l.
ju d ., 1 , 166 : 1 5 8 3 )6 1 A in ste rd a m , 1729.
~ U ri a é d ité e n 1773 c o m m e sp é c im en la 31'’ séan ce. V o ir S c h n u r r e r , 225.
— J . e n c y c lo p ., 1 7 7 5 , 6 ,5 4 7 . — M ic h a e lis , O r ie n t, u . e x e g e t. B ib lio th e k ,
7 , 58-70.’
T ra d u c tio n : T in io n i, T a b le a u ... des L it t é r a tu r e s ... d e l ’O rie n t, 1856,
40-42 ; cfr. 19.
— C fr. n" 1 6 1 " e t su iv .
— N e pas c o n fo n d re av ec u n a u tre T a c h k e m o n i. d a n s “ G e ig e r, M elo
C h o fn a jim , n" 2. ( F ü r s t, B ib l. ju d ., 1 , 3 2 4 .)
— 126 -

* 244 .* — J . H a riz ii n iac am ;e^ P. DE LAGARDE s tu d io et


s u m p t ib u s e d ita e . G o t t i n g e n . ( D i e t r i c h 's S o r t . ) 1883. I V e t 2 0 4 . 8 rn .

C. R. De Lagarde, Gott. gel. Anz., 1883^ 641-644; cfr. 653.— J. Halévy,


Rev. cril., 1883, 2 , 397-399.

T e x te s p artiels 245 .* — E x t r a i t du S é fe r T a h k é m o n i, par M. le b a ro n


SIIA ΠSTjRE D E SACY.
D a n s J . a s i a t ., 1 8 3 3 , 2 . 3 0 6 -3 4 9 e t à p a r t
Trad., 319-341; texte, 341-349. (Chapitre XIV.)

246 . * — U n e séan ce du T a h k é m o n i, p a r M . E u g . B O R E .
D a n s J . a s i a t ., 1 S 3 7 , 1, 2 1 -4 3 e t à p a r t.

Trad,, 24-37 ■ texte, 37-43. l'Chapiire XI.I — Collaboration de MUNK.

247 . * — D ie e r s t e n M a k a r a e n a n s d e m T a c h k e r a o n i o d e r D iv a n d e s
C h a r is i n e b s t d e s s e n V o r r e d e . N a c h e in e m a u t h e n t i s c h e n M a n u s c r i p t
a u s d e m J a h r e 1281 h e r a u s g e g e b e n , v o c a lis ir t, i n t e r p u n g i r t u n d i n ’s
D e u t s c h e ü b e r t r a g e n , w ie a u c h s p r a c h lic h t t n d s a c h lic h e r l ä u t e r t u t id
m i t e i n e r u m f a s s e n d e n E i n l e i t u n g v e r s e h e n v o n D ' S . I. K A E M P F .
B e r li n , V e r l a g von A le x a n d e r D u n c k e r, K ö n ig l. H o fb u c h h ä n d le r.
1 8 4 5 . G r . in - 8 . ( D r u c k v o n W . S e m m l e r in H a l l e .) X e t 180.

V. Vorrede. 1. Einleitung. Leben Cliarisi’s. 8. Upber Makamen Dichtung.


12. Verhältniss des Taclikemoni zu den Makamen Hariri's. 15. Die Metrik.
Geschichtlicher Ueb*erblick. 17. Die arabische Metrik. 24. Die hebräische
Metrik. 28. Die hebräischen Metra. 45. DerTReim. 48. Vorrede Charisi’s. 108.
Erste Pforte. 130. Zweite Pforte. (Texte hébreu et traduction en regard.)
C. R. .1. Molli, .1. asiat., 1843, 2 , 30-31.

‘* 248 . * — Z e h fi M a k a m e n a u s d e m T a c l i k e m o n i o d e r D iw a n d e s
C h a r is i. N a c h a u t h e n t i s c h e n M s s., u n t e r d e n e n e in e s a u s d e m J . 1 2 8 1 ,
h e ra u s g e g e b e n , v o c a lis irt und e rlä u te rt, w ie auch m it B e ila g e n
b io g r a p h i s c h e n u n d l i t e r a r h i s t o r i s c h e n I n h a l t s v e r m e h r t v o n D '. S . J.
127

K A E M P F , P r . D o c . a n d e r K , K . U n i v . in P r a g n . o r d . M i t g l. d .
D. M . G . P r a g . 1 8 5 8 . G r . in - 8 . X L I I e t 2 4 8 .

Ce sont les maqàmes 3 à 10, 17 et i i , texje hébrdli et mues.


C. R. E. Rodiger, Zeit. d. deut. morg. Gès., 13, 536-539.

* 249 .* — N ic h ta n d a l û s i s c h e P o e s ie a n d a lu s is c h e r D i c h t e r a u s d e m
e lfte n , z w ö lfte n und d re iz e h n te n J a h rh u n d e rt. E in B e itra g zur
G e s c h i c h t e d e r 'P o e s i e d e s M itte la lte rs .. V o n D^ S J. K A E M P F , P r.
D o c . P r a g . 1858. G r . in - 8 . X X I V e t 2 9 4 .

C’est la traduction du n" 248.'- — Kaempf avait déjà publié dans le “ .lalirbuch
f; Israeliten, Vienne, 1856, 3 , la traduction allemande de la ly ' maqâme.
C. R. Rédiger, Zeit. d. deut. morg. Ges., 13, 539.— Lit. Ccntralbl., 1859,
335.— Goldcnthal, Sitzungsb. dé Vienne, 4, 97-100 et à part.

* 250 .* — L a c i n q u a n t i è m e m a q â m e d a n s le n “ 166.*

251. * ^ D i s p u t e e n t r e la p l u m e e t l ’é p é e . (C h . 4 0 d u T a h k é r a o n i , Traductions
t r a d u i t p a r D E S A C Y .)
D a n s M a g . e n c y c lo p ., 1 8 0 8 , 3, 3 5 0 -3 5 6 .
E x tra it d u c h . 4 8 . Ibidem, 3 5 6 -3 5 7 .

Cfr. n‘* 178 “ et 254 ."

* 252 .* - KRA FFT.

— L ’introduction dans " -Mlg. Zeitung des .Tudentliums, 1837, 81 et 86


et 1838, n“ 7.
— Les maqâmes 5 et 7 dans Proben neuhebräischer Poesie in deutschen
Nachbildungen, 1. Aussi sous le titre : Jüdische Sagen und Dichtungen nach
d(‘n Talmuden und Midraschen, nebst einigen Makainen aus dem Divan des
Alcharisi, von Karl Theod. Gust! Jul. Kraft't. Ansbach, Brügel. 1839. Gr.
in-8. 9 1/6 feuilles.
C . R . Blä tte r f. L i t. U n t e rh alt ., 1841, 148.
— La maqâme 4 : Die Ameise und der Floh. Ein Seitenstück zu Hariri's
Nadel und Kamm. Dans “ Wiss. Zeit. f. jüd. TlieoL, 4, 130-138.
Reprodu it e dans Jolo wi cz , P o lygl. d. or. Poesie, .1836, 329-333.
— 128

— La maqâine 14 dans ®Der Orient, .1840 , n"'' 9 et n ; la-maqâme ki,


ibide}n,n°^ i l , 12 et i j ; la inaqâme 40, ibidem, n"® 13 et 1 4 .
La 21 * est reproduite dans JolowicZj 333-335-

‘ 2 5 3 .* — B U K E S

— Les niaqâines 14 , 2 0 , 2 1 , 23 et 40 dans ® Ehrensäulen und Penksteijie'


zu einem künftigen Pantheon hebräischer Dichter von Leopold Dukes. Wieqi'
1 8 3 7 . In-8 . 25-47 et 76 - 9 4 . (L
—s La inaqâme 49 dans Moses ben Esra aus Granada von Leopold Dukes.
Altona. 1 ^3 9 . In-8 .
Reproduite dans .lolowicz, 335 - 337 .

2 5 4 .* — D ispute en tre la plum e et l’épée.


Dans Sour m e-R ’a, ou le joueur con verti... par E . CARM O LY.
B ruxelles... 1 8 4 4 , 9 3 -9 9 ; cfr. 131.

Cfr. n" 1 7 8 .®

2 5 5 -* — Manna von M. S T E IN S C H N E ID E R . Berlin. 1847.

Maqânie 39 , Der Sturm, 8-12 et 9 5 .


Maqâme 44 , Spruchmakame, 5 1 - 5 7 , 99-101 et 1 1 4 .
Maqânie.36 , Frqgen und Antworten in passenden Worten, 67 - 7 1 , 101 et 114.
Maqâme 50 , extraits, 79 et 103 .

* 2 5 6 . * — Sam uel ^ R I S T E L L E R . E in lustige M akame des


Charisi, übersetzt.
Dans A llg. Zeit. d. J u d ., 7 mars 1890, 1 2 2 . (-)

t') C. R. (feiger Zeitschrift, 3, 394 . — Steinschneider, Litbl. d. Orients,


' 1 8 4 1 , n?® 16 èt' 1 7 .— Luzzatto, Kereni Hemed, 3, 1 8 1 .— Goldenthal, Sitzb.
de Vienne, 9, 320- 323 .
(*) Y a-t-il des niaqâmes de Harîzi dans A. Sulzbach, Dichterklänge aus
Spaniens besseren Tagen. Francf. a. M. 1883 ?
129

*257.*' — I m i i î a n u e l ( b e n S a lo m o ) M a k a m e n , m i t 'e r l ä u t . A n m e r ­ R o m i I'


kungen und e in e r L e b e n s b e s c h re ib u n g des D ic h te rs von J.
(^ IL H E IM E R , n e b s t e in e r b io g r a f is c h e n S k iz z e von M . S T E IN ­
S C H N E ID E R , h e ra u sg e g e b e n von M ic h . W OLF, (e n h é b re u .)
L e p i b e r g . ( B e r l i n , B e n z i a n i n C o m .) 1 8 7 0 . I n - 4 . V I I I e t 2 3 9 . 4 t h . (^)

* 2 5 8 .* — KRA FFT.

Traduction de l'Introduction dans " Israelitische Annalen de .lost. 1839,


n“ 4 et 5.

259. S T E IN S C H N E ID E R . M anna.

Maqäme 6. Der Wettkampf, 13-19, 95-90 et 114.


Extraits. 85-88 et 106-107.

* 2 6 0 .* — C. S IE G F R IE D . E in e P ro b e aus den M akam en d es'


I m m a n u e l R o m i.
D a n s J a h r b b . f. p r o t . T h e o l . , d l , 2 8 9 -2 9 8 .

*261.* — G . S A C E R D O T E . T h e n in th M e h a b b e re th o f E m a n u e le
d a R o m a a n d t h e t r é s o r o f P e i r e d e C o r b ia c .
Dans J e w . Q u a rt. R e v ., 7, 7 1 1 -7 2 8 . (^'

’(1) Voir Fürst,'Bibi, jud., 2 , 92-93.


— Steinschneider, Litbl. d. O r., 1843, n“» i et suiv. (Fürst, 93) et Manna,
i n . (Corr. Ersch, Jüd. L it., 433.)
— Rödiger. Ersch, V> Emanuel, 14-15.
— Jourdain. Biog. Michaud, V' Emanuel, 1 12-113. (Cite .Andres, qui appelle
notre poète le Voltaire des Hébreux.)
— Delitzsch, Z . Gesch. d. jüd. Poesie, 52, 87, 137, 144, 160, 163 et 169.
— Etheridge, Jer. a. Tiberias, 288 et 385.
— Sitzb. de Vienne, Philos, hist. Classe, 1848, 52-53.
— ®J. Chotzner. Immanuel di Romi, a thirteenth centurv hebrew poet
and novelist. Jew. Quart. R ev., 4 , 64-89.
(^) Sur les anciennes éditions, voir Fürst, 1. c.. — De Rossi, de hebr. typo-
graphiæ origine. Parm æ, 1776, 4ÿ-5o.— Schwab, les Incunables orientaux.
Paris. 1883, n“* 68 et 452.— Catalog... Almanzi... Emden... Lewenstein.
Amsterdam, 1868, n°® 1045 à 1048 et 1052.
Autres auteurs de maqâmes :
; 130 ^

■ Syriaques. .

* 2 6 2 . * Ebed jesu Sobensis Paradisus Eden, primum syriace


edidit et notis arab. instruxit Gabr. CARDAHI. Vol. i Beryti. 1889 '.
Gr. 8. 1 2 9 .
Le volume n’d pas paru.
Carmina selecta ex libro Paradisus Eden. Syriace et lat. ed. P.'H .
GISMONDI. S. J. Beyrouth. 1888 . In-8 . XVI et 125.

C . R . N o ld e k e , Z e i t . d . d e u t. m o rg . G e s ., 4 3 , 6 7 5 -6 8 2 . - É . N . ( e s t l e ) ,
L i t . C e  tr a lb l., 1 8 8 9 , 1 5 3 '1 5 4 .
C fr. O r . B ib lio g ., 3 , 2 3 8 , n “ 4845 e t 4 , 47 . — C a ta l. g é a . d e I’im p .
c a th o liq u e d e B e y r o u th , 1 9 0 3 -1 9 0 4 , 9 1 . — D u v a l, L i t t . s y r ., é d i t ., 2 7 -2 9 .
- - ® J o u r n a l o f t h e a m e r ic a n o r i e n t . S o c ., 3 , 475 e l s u iv . G o t t . g e l. A n r .,
1 8 5 4 , 1 8 3 4 .-1 8 3 5 .— iDe S a c y , n“ 131 ", 2 , 56. (■)

— J o s e f i b n A k n in .
S te in s c h n e id e r , E r s c h , J iid . L i t ., 4 3 3 . — C fr. F ü r s t , B ib l. j u d ., 1, 2 6 -2 7 .
— S a lo m o n b e n Z a q b e l.
F ü r s t , 3 , 285 e t Z e it. d . d e u t. m o rg . G e s ., 11 , 33 3 .
— S a ta'n o w .
F ü r s t , 3 , 252' e t 2 5 3 , a lin é a 2 .— D e litz s c h , z . G e s c h . d . jü d . P o e s ie , 9 ,
86 e t 174.
— ’* S . B a c h e r . M e le c h E w jo n . S a m m lu n g b ib l. r o m a n t. G e d ic h te u .
M a k a m e n n a c h A . L . F t a n k l ’s t r a g is c h e K ö n ig e , R a c h e l, e tc . B u d a p e s t. 1881.
In -8 .
— Q u a n t à H is d a ï, q u i a m is le B a rla a m e n m a q â m e s , v o ir le s n°® 56 e t
s u iv a n ts d e la B ib lio g r a p h ie a r a b e , 3 , 89 e t s u iv .
Q ) C f. M a n . B e r lin , 23 , 9 1 1 .
Additions et' Corrections.

P age' 2 . * J. .Jacobs. Jewish diffusion of Folk-tales... i. Pierre


Alphonse... (Bibliog. arabe, 2, 5 8 .)
Page 13, n° 2 2 .* Lire « Les traductions du 11“ 23 * sont-elles
empruntées à cette version ? »
Page 2 2 . N° II. Van Hamel, Matheolus, 96 ; Leesce, 82. —
Rpv. d. trad, pop., 20, 3 3 0 .
Page 24 , ligne II à fine, lire déposant.
Page 78 , après 6, 9 insérer : 65. Abou Nouwâs et les jou­
venceaux. N° 297.
Page 78, 6, . 2 0 5 . Lire n“ 28 .
Page 78, 6, 2 7 1 - 2 9 9 . Lire n° 313.
Page 78, 7, 179. Ajouter : Cfr. 16, 201.
.Page 80 , 12, 241. Lire n° 448.
Page 80 , 12, 249. Lire n° 447.
ComDtes-rendus.

J. FO RG ET, Revue bibliog. beige, 17, 1 -2 .


O. COLSON, Wallonia, 13, 29.
A. DE COCK, Volkskunde (Gand), 16, 2 5 2 -2 5 3 .

P. BERGM ANS, Revue (belge) de I’lnst. publique, 1904, 4 1 6 .

_ R. BA SSET, Revue des traditions populaires, 3 0 , 3 2 8 -3 3 3 .

L. BO U V A T, Journal asiatique, 1905, 1, 569.

La Tradition, 19, 21.

K. VOLLERS, Zentralblatt für Bibliothekswesen, 2 2 , 280.

J. BA R T H , Deutsche Literaturzeitung, 1905, 7 2 3 .


LEO JO RDAN, Beilage zur Allgemeinen Zeitung, 1905, n° 32, 254.

E. NE STL E , Schwäbischer Merkur, 1905, n® 7 0 .


Theologischer Jahresbericht, 22, 53.
J. BOLTE, Zeitschrift d.Vereins für Volkskunde, 1 9 0 5 , 2 2 9 -2 3 0 .

H . LAMM ENS, A ) Machriq, 1 9 0 5 , 4 1 -4 2 .


TABLE DES MATIERES.

PIERRE ALPHONSE.
Introduction^ l .
L e tex te latin, 4 .
Traductions, 6.

Hébreu, 6 . - Français, 7. — Allemand, i i . Catalan, 13.


Espagnol, 1 3 . —Anglais, i; Italien, 1 4 . - Islandais, 1 4 .
RÉSUMÉ DES CONTES, 15.

I. L’épreuve des amis, 1 5 .


2 .. Les deux amis, 1 6 .
3 . Le mulet, 1 7 .
4 . L’homme et.le serpent, 18.
5 . L e r e f u s d e l ’i m p ô t , 1 8 .
6. Les deux clercs, 19.
7- L e b o r g n e , 2 0 .
8. I.a toile tendue, 20 .
9. L’épée, 2 1 .
10. Le conteur, 2 1 .
11. La chienne qui pleure, 22 .
12. Le jaloux mis à la porte, 2 3 .
13. Le dépositaire infidèle joué, 2 3 .
14. Les barils d’huile en dépôt, 2 5 .
15. La bourse perdue, 2 6 .
16. La route et le sentier; le pont et légué, 27.
17. Le pain, 2 8 .
18. La vengeance du tailleur Nedui, 28 .
19. La viande et les os, 2 9 .
20 . L’oiselet, 30 .
21. Le renard et le loup dans le puits, 30 .
if
134 Tablé lies matières.

22. L e r ^ o n d e lu n e , 31.
2 3 . L e p r o p h è t e M a r i a n , 31.
c
2 4 . D é p e n s e s e t r e v e n u s , 32.
24*>‘®. R è g le s d e s a v o i r v i v r e , 3 3 .
2 5 . M a y m o n d l e p a r e s s e u x , 33.
2 6 . M a y m o n d ( D e m a l e n p i s ) , 34.
2 7 . S o c r a te ( D i o g è n e ) , 35.
2 8 . L e s t r é s o r s im p é r i s s a b l e s , 3 6 ..
2 9 . L e v o l e u r d a n s l ’e m b a r r a s , 36 .
3 0 . L ’a c h a t e n r ê v e , 37.
3 1 . L ’é p i t a p h e , 3 7 .
3 2 . O r a i s o n f u n è b r e d ’A l e x a n d r e , 38.
3 3 . D i s c o u r s e s c h a to lo g iq u e , 38.

Faiisses attributions.
3 4 . L ’a v e u g l e , 3 9 .
35. L e r e v e n a n t, 39.
3 6 . L e c h e v a l i e r à la t r a p p e , 40.
37. L e s e rp e n t, 40.

Les proverbes de P. Alphonse, 41.


Table des principaux auteurs et ouvrages'qui ont fait dés emprunts
à Piefre Alphonse, 44.

SECUN DUS, 45-


G re c, 4^. — S y ria q u e , 46. — A r a b e , 46. — E th io p ie n , 4 7 .—
E s p a g n o l, 4 8 .— V i n c e n t d e B e a u v a is , 4 8 .— L a t i n , 4 9 .— A l l e m a n d , 50.
— I s la n d a is , 51. — F ra n ç a is , 5 1 . — A r m é n ie n , 51. — A lte rc a tio
H a d r i a n i A u g . e t E p i c t e t i , 51. — P i p p i n i d i s p u t a t i o c u m A l b i n o , 52.
R é s u m é d e la v i e d e S e c u n d u s e t p a r a l lè l e s , 5 2 . ( O e d i p e , G r é g o i r e , e t c .)

R E C U E IL S O R IE N T A U X .

‘A g â ’i b a lm a â t ir , 5 7 .

A n ís a l ‘â r i f î n , 59.
K i t â b i l g a l i s f îln a w â d ir , 59-
G â m i ' a lh i k â y â t , 5 9 .

H a l b a t a lk o u m a ït , 59-
IM âm a ln â s , 6 o .
T able des md^ I3S

Al-‘iqd alfarîd, 6i.


L o u b a la lb â b , 6 i .
M a g m o u ’a t a lh ik â y â t, 62.

K i j â b a lm a h â s in , 6 2 .

A lm a r g a ln a d i r , 6 2 .

M o u h a g aln o u fo C ts, 6 3 .
K itâ b a li q o u h t â r m in n a w â d ir a la h b â r , 63.

K i t â b a lin o u s ta g â d , 6 4 .
A lm o u s ta tra f, 64.

N a f h a t a ly a n ia n , 65.

N o u z h a t a la b s â r , 6 6 .

N o u z h a t a lo u d a b â , 6 6 .
K i t â b ''o u y o û n e a la h b â r , 66.

A lq a ly o û b i, 6 7 .
R a b i'a l a b r â r , 6 7 .
R a w d a la h y â r , 6 7 .

S irâg , a lm o u lo û k , 6 8 .
T a m a r â t a la w râ q , 69.

T a z y în e a la s w â q ( A s w â q a la s w â q e t M a s â ri al ‘o u s s â q ) , 6 9 .

'A m m â r a , 7 0 .
^L e m o n ite u r s in c è re , 70.
L e s d e u x a m is , 7 1.
L e s ‘O u d r id e s e t a u tr e s a m o u r e u x , 71.

H i s t o i r e s d ’a s c è te s , 7 1 .
G a m îl e t B o u ta 'in a , 7 2.

COM PLÉM EN T DES TABLES DES T R A D U C T IO N S DES M IL É E


E T U N E N U IT S , 73.

H e n n i n g , 7 3 .— M a r d r u s , 7 7 .

TABLE DES CONTES O C C ID E N T A U X LES PLU S, REM AR­


QU ABLES, 87. '

LES M A Q A M E S , 97.

Hamadâni, 97.
I n t r o d u c t i o n , 9 7 . — T e x t e s , 9 7 . — M a n u s c r its , 9 7 .— T r a d u c t i o n s , 98.
— E d i t i o n s o r i e n t a l e s , 9 8 .— T r a d u c ti o n o r i e n ta le , 98.
ï 36 Table des matières.

vHariri^ 99 .
■ In tro d u ctio n , 9 9 .,— M a n u s c r its , l o i . — T e x te s c o m p le ts , 1 0 2 .—
E d itio n s o r i e n t a l e s , 102. - T r a d u c tio n s o rie n ta le s, 1 0 3 .— T e x te s
p a r tie ls , 106. — E p is to la s in ic a , 107. - - P r o v e r b e s , 107. T r a d u c tio n s
c o m p lè te s , 1 0 8 . —T r a d u c tio n s p a r tie lle s , i t 6.

Imitations, 117.
A r a b e s , 1 1 7. — P e r s a n e , 1 2 3 .— M a la ie , 1 2 4 .— H in d o u s ta n ie , 1 2 4 .—
H é b r a ïq u e s , 124. ( H a r îz i , 124. — R è m i , 129. — A u tr e s , 1 2 9 .) —
S y r ia q u e s , 130.

Additions 'et corrections, 131.


Comptes-rendus, 1 3 2 .
Table des matières, 1 3 3 .
00062678

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