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1-1 § 37 Schulpflicht in der Primarstufe und in der Sekundarstufe I

§ 38 Schulpflicht in der Sekundarstufe II


Schulgesetz
§ 39 (aufgehoben)
für das Land Nordrhein-Westfalen
§ 40 Ruhen der Schulpflicht
(Schulgesetz NRW - SchulG)1
§ 41 Verantwortung für die Einhaltung der Schulpflicht
Vom 15. Februar 2005
(GV. NRW. S. 102) Fünfter Teil
zuletzt geändert durch Gesetz vom 23. Februar 2022 Schulverhältnis
(GV. NRW. 2022 S. 250) Erster Abschnitt
Inhaltsübersicht Allgemeines
§ 42 Allgemeine Rechte und Pflichten aus dem Schulverhältnis
Erster Teil
Allgemeine Grundlagen § 43 Teilnahme am Unterricht und an sonstigen Schulveranstaltungen
Erster Abschnitt § 44 Information und Beratung
Auftrag der Schule § 45 Meinungsfreiheit, Schülerzeitungen, Schülergruppen
§ 1 Recht auf Bildung, Erziehung und individuelle Förderung § 46 Aufnahme in die Schule, Schulwechsel
§ 2 Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule § 47 Beendigung des Schulverhältnisses
§ 3 Schulische Selbstständigkeit, Eigenverantwortung, Qualitätsentwick Zweiter Abschnitt
lung und -sicherung Leistungsbewertung
§ 4 Zusammenarbeit von Schulen § 48 Grundsätze der Leistungsbewertung
§ 5 Öffnung von Schule, Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern § 49 Zeugnisse, Bescheinigungen über die Schullaufbahn
Zweiter Abschnitt § 50 Versetzung, Förderangebote
Geltungsbereich, Rechtsstellung § 51 Schulische Abschlussprüfungen, Externenprüfung, Anerkennung
und innere Organisation der Schule
§ 52 Ausbildungs- und Prüfungsordnungen
§ 6 Geltungsbereich, Rechtsstellung und Bezeichnung
Dritter Abschnitt
§ 7 Schuljahr, Ferien
Weitere Vorschriften
§ 8 Unterrichtszeit, Unterrichtsorganisation, Digitalisierung über das Schulverhältnis
§ 9 Ganztagsschule, Ergänzende Angebote, Offene Ganztagsschule § 53 Erzieherische Einwirkungen, Ordnungsmaßnahmen
Zweiter Teil § 54 Schulgesundheit
Aufbau und Gliederung § 55 Wirtschaftliche Betätigung, Geldsammlungen
des Schulwesens
§ 56 Druckschriften, Plakate
Erster Abschnitt
Schulstruktur Sechster Teil
Schulpersonal
§ 10 Schulstufen, Schulformen, besondere Einrichtungen
§ 57 Lehrerinnen und Lehrer
§ 11 Grundschule
§ 58 Pädagogisches und sozialpädagogisches Personal
§ 12 Sekundarstufe I
§ 59 Schulleiterinnen und Schulleiter
§ 13 Erprobungsstufe
§ 60 Schulleitung
§ 14 Hauptschule
§ 61 Bestellung der Schulleiterin oder des Schulleiters
§ 15 Realschule
Siebter Teil
§ 16 Gymnasium Schulverfassung
§ 17 Gesamtschule
Erster Abschnitt
§ 17a Sekundarschule Allgemeines
§ 18 Gymnasiale Oberstufe § 62 Grundsätze der Mitwirkung
§ 19 Sonderpädagogische Förderung § 63 Verfahren
§ 20 Orte der sonderpädagogischen Förderung § 64 Wahlen
§ 21 Hausunterricht, Klinikschule Zweiter Abschnitt
§ 22 Berufskolleg Mitwirkung in der Schule
§ 23 Weiterbildungskolleg § 65 Aufgaben der Schulkonferenz
§ 24 (weggefallen) § 66 Zusammensetzung der Schulkonferenz
§ 25 Schulversuche, Versuchsschulen, Experimentierklausel, Schule mit § 67 Teilkonferenzen, Eilentscheidungen
erweiterter Selbstständigkeit § 68 Lehrerkonferenz
Zweiter Abschnitt § 69 Lehrerrat
Weltanschauliche Gliederung
§ 70 Fachkonferenz, Bildungsgangkonferenz
der Grundschule und der Hauptschule
§ 71 Klassenkonferenz, Jahrgangsstufenkonferenz
§ 26 Schularten
§ 72 Schulpflegschaft
§ 27 Bestimmung der Schulart von Grundschulen
§ 73 Klassenpflegschaft, Jahrgangsstufenpflegschaft
§ 28 Bestimmung der Schulart von Hauptschulen
§ 74 Schülervertretung
Dritter Teil
Unterrichtsinhalte § 75 Besondere Formen der Mitwirkung
§ 29 Unterrichtsvorgaben Dritter Abschnitt
§ 30 Lernmittel
Mitwirkung beim Schulträger
und beim Ministerium
§ 31 Religionsunterricht
§ 76 Mitwirkung beim Schulträger
§ 32 Praktische Philosophie, Philosophie
§ 77 Mitwirkung beim Ministerium
§ 33 Sexualerziehung
Achter Teil
Vierter Teil Schulträger
Schulpflicht
§ 78 Schulträger der öffentlichen Schulen
§ 34 Grundsätze
§ 78a Regionale Bildungsnetzwerke
§ 35 Beginn der Schulpflicht
§ 79 Bereitstellung und Unterhaltung der Schulanlage und Schulgebäude
§ 36 Vorschulische Beratung und Förderung, Feststellung des Sprach
standes § 80 Schulentwicklungsplanung
§ 81 Errichtung, Änderung und Auflösung von Schulen, Mehrklassenbil-
1 ab 9. März 2022 geltende Fassung
dung § 129 Änderung von Gesetzen
§ 82 Mindestgröße von Schulen § 130 Aufhebung von Vorschriften
§ 83 Grundschulverbund, Teilstandorte von Schulen § 131 Weitergeltung von Vorschriften
§ 84 Schuleinzugsbereiche § 132 Übergangsvorschriften, Öffnungsklausel
§ 85 Schulausschuss § 132a Übergangsvorschrift zum islamischen Religionsunterricht
Neunter Teil § 132b Übergangsvorschrift zum Schulversuch PRIMUS
Schulaufsicht § 132c Sicherung von Schullaufbahnen
§ 86 Schulaufsicht § 133 Inkrafttreten, Außerkrafttreten, Berichtspflicht
§ 87 Schulaufsichtspersonal Erster Teil
§ 88 Schulaufsichtsbehörden Allgemeine Grundlagen
§ 89 Besondere Zuständigkeiten Erster Abschnitt
§ 90 Organisation der oberen Schulaufsichtsbehörde Auftrag der Schule
§ 91 Organisation der unteren Schulaufsichtsbehörde §1
Zehnter Teil Recht auf Bildung, Erziehung und individuelle Förderung
Schulfinanzierung (1) Jeder junge Mensch hat ohne Rücksicht auf seine wirtschaftliche
Lage und Herkunft und sein Geschlecht ein Recht auf schulische Bil-
§ 92 Kostenträger
dung, Erziehung und individuelle Förderung. Dieses Recht wird nach
§ 93 Personalkosten, Unterrichtsbedarf Maßgabe dieses Gesetzes gewährleistet.
§ 94 Sachkosten (2) Die Fähigkeiten und Neigungen des jungen Menschen sowie der Wil-
§ 95 Bewirtschaftung von Schulmitteln le der Eltern bestimmen seinen Bildungsweg. Der Zugang zur schuli-
schen Bildung steht jeder Schülerin und jedem Schüler nach Lernbereit-
§ 96 Lernmittelfreiheit schaft und Leistungsfähigkeit offen.
§ 97 Schülerfahrkosten
§2
§ 98 Zuwendungen Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule
§ 99 Sponsoring, Werbung (1) Die Schule unterrichtet und erzieht junge Menschen auf der Grundla-
Elfter Teil ge des Grundgesetzes und der Landesverfassung. Sie verwirklicht die in
Schulen in freier Trägerschaft Artikel 7 der Landesverfassung bestimmten allgemeinen Bildungs- und
Erziehungsziele.
Erster Abschnitt (2) Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor der Würde des Menschen und Bereit-
Ersatzschulen schaft zum sozialen Handeln zu wecken, ist vornehmstes Ziel der Erzie-
§ 100 Begriff, Grundsätze hung. Die Jugend soll erzogen werden im Geist der Menschlichkeit, der
§ 101 Genehmigung, vorläufige Erlaubnis, Aufhebung, Erlöschen Demokratie und der Freiheit, zur Duldsamkeit und zur Achtung vor der
Überzeugung des anderen, zur Verantwortung für Tiere und die Erhal-
§ 102 Lehrerinnen und Lehrer an Ersatzschulen tung der natürlichen Lebensgrundlagen, in Liebe zu Volk und Heimat, zur
§ 103 Wechsel von Lehrerinnen und Lehrern innerhalb des Landes Völkergemeinschaft und zur Friedensgesinnung. Die Schule fördert die
europäische Identität. Sie vermittelt Kenntnisse über den europäischen
§ 104 Schulaufsicht über Ersatzschulen
Integrationsprozess und die Bedeutung Europas im Alltag der Menschen.
Zweiter Abschnitt (3) Die Schule achtet das Erziehungsrecht der Eltern. Schule und Eltern
Ersatzschulfinanzierung wirken bei der Verwirklichung der Bildungs- und Erziehungsziele partner-
§ 105 Grundsätze schaftlich zusammen.
§ 106 Landeszuschuss und Eigenleistung (4) Die Schule vermittelt die zur Erfüllung ihres Bildungs- und Erziehungs-
auftrags erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Wert-
§ 107 Personalkosten
haltungen und berücksichtigt dabei die individuellen Voraussetzungen
§ 108 Sachkosten der Schülerinnen und Schüler. Sie fördert die Entfaltung der Person, die
§ 109 Aufwendungen für Miete oder Pacht Selbstständigkeit ihrer Entscheidungen und Handlungen und das Verant-
wortungsbewusstsein für das Gemeinwohl, die Natur und die Umwelt.
§ 110 Förderfähige Schulbaumaßnahmen Schülerinnen und Schüler werden befähigt, verantwortlich am sozialen,
§ 111 Folgelasten aufgelöster Schulen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, beruflichen, kulturellen und politi-
§ 112 Haushaltsplan, Beantragung und Festsetzung der Zuschüsse schen Leben teilzunehmen und ihr eigenes Leben zu gestalten. Sie er-
werben Kompetenzen, um zukünftige Anforderungen und Chancen in ei-
§ 113 Jahresrechnung und Verwendungsnachweis ner digitalisierten Welt bewältigen und ergreifen zu können. Schülerinnen
§ 114 Prüfungsrecht und Schüler werden in der Regel gemeinsam unterrichtet und erzogen
(Koedukation).
§ 115 Durchführung, Übergangsvorschriften
(5) Die Schule fördert die vorurteilsfreie Begegnung von Menschen mit
Dritter Abschnitt und ohne Behinderung. In der Schule werden sie in der Regel gemein-
Ergänzungsschulen sam unterrichtet und erzogen (inklusive Bildung). Schülerinnen und
§ 116 Begriff, Anzeigepflicht, Bezeichnung Schüler, die auf sonderpädagogische Unterstützung angewiesen sind,
werden nach ihrem individuellen Bedarf besonders gefördert, um ihnen
§ 117 Untersagung
ein möglichst hohes Maß an schulischer und beruflicher Eingliederung,
§ 118 Anerkannte Ergänzungsschule gesellschaftlicher Teilhabe und selbstständiger Lebensgestaltung zu er-
Vierter Abschnitt möglichen.
Freie Unterrichtseinrichtungen (6) Die Schülerinnen und Schüler sollen insbesondere lernen
§ 119 Rechtsstellung, Bezeichnung 1. selbstständig und eigenverantwortlich zu handeln,
Zwölfter Teil 2. für sich und gemeinsam mit anderen zu lernen und Leistungen zu er-
Datenschutz, Übergangs- und Schlussvorschriften bringen,
3. die eigene Meinung zu vertreten und die Meinung anderer zu achten,
Erster Abschnitt
Datenschutz 4. in religiösen und weltanschaulichen Fragen persönliche Entscheidun-
gen zu treffen und Verständnis und Toleranz gegenüber den Entschei-
§ 120 Schutz der Daten von Schülerinnen und Schülern und Eltern dungen anderer zu entwickeln,
§ 121 Schutz der Daten des Personals im Schulbereich 5. Menschen unterschiedlicher Herkunft vorurteilsfrei zu begegnen, die
§ 122 Ergänzende Regelungen Werte der unterschiedlichen Kulturen kennenzulernen und zu reflektieren
sowie für ein friedliches und diskriminierungsfreies Zusammenleben ein-
Zweiter Abschnitt zustehen,
Übergangs- und Schlussvorschriften
6. die grundlegenden Normen des Grundgesetzes und der Landesverfas-
§ 123 Eltern, volljährige Schülerinnen und Schüler sung zu verstehen und für die Demokratie einzutreten,
§ 124 Sonstige öffentliche Schulen 7. die eigene Wahrnehmungs-, Empfindungs- und Ausdrucksfähigkeit so-
§ 125 Einschränkung von Grundrechten wie musisch-künstlerische Fähigkeiten zu entfalten,
§ 126 Ordnungswidrigkeiten 8. Freude an der Bewegung und am gemeinsamen Sport zu entwickeln,
§ 127 Befristete Vorschriften sich gesund zu ernähren und gesund zu leben,
§ 128 Verwaltungsvorschriften, Ministerium 9. auch in der digitalen Welt mit Medien verantwortungsbewusst und si -
cher umzugehen. gen über die Zusammenarbeit von Schulen bedürfen der Zustimmung
(7) Die Schule ist ein Raum religiöser wie weltanschaulicher Freiheit. Sie der beteiligten Schulkonferenzen.
wahrt Offenheit und Toleranz gegenüber den unterschiedlichen religiö- (4) Zur Sicherstellung eines breiten und vollständigen Unterrichtsangebo-
sen, weltanschaulichen und politischen Überzeugungen und Wertvorstel- tes können Schulen durch die Schulaufsicht zur Zusammenarbeit ver-
lungen. Sie achtet den Grundsatz der Gleichberechtigung der Geschlech- pflichtet werden.
ter und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin. Sie vermei- (5) Das Einvernehmen mit dem Schulträger ist herzustellen, soweit ihm
det alles, was die Empfindungen anders Denkender verletzen könnte. zusätzliche Kosten durch die Zusammenarbeit der Schulen entstehen.
Schülerinnen und Schüler dürfen nicht einseitig beeinflusst werden.
(8) Die Schule ermöglicht und respektiert im Rahmen der freiheitlich-de- §5
mokratischen Grundordnung unterschiedliche Auffassungen. Schulleite- Öffnung von Schule,
rinnen und Schulleiter, Lehrerinnen und Lehrer sowie Mitarbeiterinnen Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern
und Mitarbeiter gemäß § 58 nehmen ihre Aufgaben unparteilich wahr. Sie (1) Die Schule wirkt mit Personen und Einrichtungen ihres Umfeldes zur
dürfen in der Schule keine politischen, religiösen, weltanschaulichen oder Erfüllung des schulischen Bildungs- und Erziehungsauftrages und bei der
ähnlichen Bekundungen abgeben, die die Neutralität des Landes gegen- Gestaltung des Übergangs von den Tageseinrichtungen für Kinder in die
über Schülerinnen und Schülern sowie Eltern oder den politischen, religi- Grundschule zusammen.
ösen oder weltanschaulichen Schulfrieden gefährden oder stören. Insbe- (2) Schulen sollen in gemeinsamer Verantwortung mit den Trägern der öf-
sondere ist ein Verhalten unzulässig, welches bei Schülerinnen und fentlichen und der freien Jugendhilfe, mit Religionsgemeinschaften und
Schülern oder den Eltern den Eindruck hervorruft, dass eine Schulleiterin mit anderen Partnern zusammenarbeiten, die Verantwortung für die Be-
oder ein Schulleiter, eine Lehrerin oder ein Lehrer oder eine Mitarbeiterin lange von Kindern, Jugendlichen und jungen Volljährigen tragen, und Hil-
oder ein Mitarbeiter gemäß § 58 gegen die Menschenwürde, die Gleich- fen zur beruflichen Orientierung geben.
berechtigung nach Artikel 3 des Grundgesetzes, die Freiheitsgrundrechte
oder die freiheitlich-demokratische Grundordnung auftritt. Die Besonder- (3) Vereinbarungen nach den Absätzen 1 und 2 bedürfen der Zustim -
heiten des Religionsunterrichts und der Bekenntnis- und Weltanschau- mung der Schulkonferenz.
ungsschulen bleiben unberührt. Zweiter Abschnitt
(9) Der Unterricht soll die Lernfreude der Schülerinnen und Schüler erhal- Geltungsbereich, Rechtsstellung
ten und weiter fördern. Er soll die Schülerinnen und Schüler anregen und und innere Organisation der Schule
befähigen, Strategien und Methoden für ein lebenslanges nachhaltiges
Lernen zu entwickeln. Drohendem Leistungsversagen und anderen Be- §6
einträchtigungen von Schülerinnen und Schülern begegnet die Schule Geltungsbereich,
unter frühzeitiger Einbeziehung der Eltern mit vorbeugenden Maßnah- Rechtsstellung und Bezeichnung
men. (1) Schulen im Sinne dieses Gesetzes sind Bildungsstätten, die unabhän-
(10) Die Schule fördert die Integration von Schülerinnen und Schülern, de- gig vom Wechsel der Lehrerinnen und Lehrer sowie der Schülerinnen
ren Herkunftssprache nicht Deutsch ist, durch Angebote zum Erwerb der und Schüler nach Lehrplänen Unterricht in mehreren Fächern erteilen.
deutschen Sprache. Dabei achtet und fördert sie die ethnische, kulturelle (2) Dieses Gesetz gilt für die öffentlichen Schulen. Für Schulen in freier
und sprachliche Identität (Herkunftssprache) dieser Schülerinnen und Trägerschaft und für freie Unterrichtseinrichtungen gilt es nach Maßgabe
Schüler. Sie sollen gemeinsam mit allen anderen Schülerinnen und der Vorschriften des Elften Teils. Dieses Gesetz gilt nicht für die Verwal-
Schülern unterrichtet und zu den gleichen Abschlüssen geführt werden. tungsschulen, die Ausbildungseinrichtungen für Heilberufe und Heilhilfs-
(11) Besonders begabte Schülerinnen und Schüler werden durch Bera- berufe sowie für die Einrichtungen der Weiterbildung, soweit nicht ge-
tung und ergänzende Bildungsangebote in ihrer Entwicklung gefördert. setzlich etwas anderes bestimmt ist.
(12) Die Absätze 1 bis 11 gelten mit Ausnahme der sich aus der staatli- (3) Öffentliche Schulen sind die Schulen, für die das Land, eine Gemein-
chen Neutralität für das Schulpersonal ergebenden Verpflichtungen (Ab- de oder ein Gemeindeverband Schulträger ist. Öffentliche Schulen sind
satz 8 Satz 3) auch für Ersatzschulen. nichtrechtsfähige Anstalten des Schulträgers.
§3 (4) Öffentliche Schulen sind auch Schulen, deren Schulträger eine In-
Schulische Selbstständigkeit, Eigenverantwortung, nung, eine Handwerkskammer, eine Industrie- und Handelskammer oder
eine Landwirtschaftskammer ist.
Qualitätsentwicklung und -sicherung
(5) Schulen in freier Trägerschaft sind alle anderen Schulen, die in den
(1) Die Schule gestaltet den Unterricht, die Erziehung und das Schulle-
Absätzen 3 und 4 nicht genannt sind.
ben im Rahmen der Rechts- und Verwaltungsvorschriften in eigener Ver-
antwortung. Sie verwaltet und organisiert ihre inneren Angelegenheiten (6) Jede Schule führt eine Bezeichnung, die den Schulträger und die
selbstständig. Die Schulaufsichtsbehörden sind verpflichtet, die Schulen Schulform angibt. Die Schulstufe ist bei Förderschulen und bei den Gym -
in ihrer Selbstständigkeit und Eigenverantwortung zu beraten und zu un- nasien und Gesamtschulen anzugeben, die als Schulen nur einer Sekun-
terstützen. darstufe geführt werden. Bei Grundschulen und Hauptschulen ist auch
die Schulart anzugeben, bei Förderschulen der Förderschwerpunkt, in
(2) Die Schule legt auf der Grundlage ihres Bildungs- und Erziehungsauf-
dem sie vorrangig unterrichten. Berufskollegs mit Bildungsgängen, die
trags die besonderen Ziele, Schwerpunkte und Organisationsformen ihrer
gemäß § 22 Absatz 5 zur allgemeinen Hochschulreife führen, können da-
pädagogischen Arbeit in einem Schulprogramm fest und schreibt es re-
für den Zusatz „Berufliches Gymnasium“ führen. Der Name der Schule
gelmäßig fort. Das Schulprogramm kann darüber hinaus innerhalb des
muss sich von dem anderer Schulen am gleichen Ort unterscheiden.
Bildungsgangs eine besondere Gesamtkonzeption (Schulprofil) auswei-
Dies gilt auch für Ersatzschulen, die auch als solche erkennbar sein müs-
sen. Auf der Grundlage des Schulprogramms überprüft die Schule in re-
sen.
gelmäßigen Abständen den Erfolg ihrer Arbeit, plant, falls erforderlich,
konkrete Verbesserungsmaßnahmen und führt diese nach einer festge- §7
legten Reihenfolge durch. Schuljahr, Ferien
(3) Schulen und Schulaufsicht sind zur kontinuierlichen Entwicklung und (1) Das Schuljahr beginnt am 1. August und endet am 31. Juli des folgen-
Sicherung der Qualität schulischer Arbeit verpflichtet. Qualitätsentwick- den Jahres. Das Ministerium kann zulassen, dass in einzelnen Schulstu-
lung und Qualitätssicherung erstrecken sich auf die gesamte Bildungs- fen oder Schulformen das Schuljahr in Semester (Schulhalbjahre) oder
und Erziehungsarbeit der Schule. andere Zeitabschnitte gegliedert wird, und deren Beginn und Ende festle-
(4) Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer sind ver- gen.
pflichtet, sich nach Maßgabe entsprechender Vorgaben der Schulaufsicht (2) Das Ministerium erlässt die Ferienordnung. Sie sieht neben den lan-
an Maßnahmen der Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung zu be- desweiten Ferien bewegliche Ferientage vor, über deren Termine die
teiligen. Dies gilt insbesondere für die Beteiligung an Vergleichsuntersu- Schulkonferenz entscheiden kann.
chungen, die von der Schulaufsicht oder in deren Auftrag von Dritten
durchgeführt werden. §8
Unterrichtszeit, Unterrichtsorganisation, Digitalisierung
§4
(1) Der Unterricht wird als Vollzeitunterricht in der Regel an wöchentlich
Zusammenarbeit von Schulen fünf Tagen erteilt. Über Ausnahmen entscheidet die Schulkonferenz im
(1) Schulen sollen pädagogisch und organisatorisch zusammenarbeiten. Einvernehmen mit dem Schulträger.
Dies schließt auch die Zusammenarbeit mit Schulen in freier Träger-
(2) Zur Erfüllung des Bildungs- und Erziehungsauftrags kann die Schule
schaft ein.
bereitgestellte Lehr- und Lernsysteme sowie Arbeits- und Kommunikati-
(2) Die Zusammenarbeit zwischen Schulen verschiedener Schulstufen onsplattformen in digitaler Form nutzen.
erstreckt sich insbesondere auf die Vermittlung der Bildungsinhalte und
(3) Das Ministerium kann die Unterrichtszeit und die Unterrichtsorganisa-
auf die Übergänge von einer Schulstufe in die andere.
tion in den Ausbildungs- und Prüfungsordnungen, insbesondere für den
(3) Die Zusammenarbeit zwischen den Schulen einer Schulstufe er- Teilzeitunterricht und den Blockunterricht im Berufskolleg, abweichend
streckt sich insbesondere auf die Abstimmung zwischen den Schulfor- von Absatz 1 regeln.
men über Bildungsgänge, den Wechsel der Schülerinnen und Schüler
von einer Schule in die andere und Bildungsabschlüsse. Diese Zusam- §9
menarbeit soll durch das Angebot gemeinsamer Unterrichtsveranstaltun- Ganztagsschule, Ergänzende Angebote,
gen für mehrere Schulen und durch den Austausch von Lehrerinnen und Offene Ganztagsschule
Lehrern für Unterrichtsveranstaltungen gefördert werden. Vereinbarun- (1) Schulen können als Ganztagsschulen geführt werden, wenn die perso-
nellen, sächlichen und schulorganisatorischen Voraussetzungen erfüllt keine und auch keine eingeschränkte Schulformempfehlung erhalten hat,
sind. Die Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung nehmen sie während des Anmeldeverfahrens an einem Beratungsge-
und die Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Körperliche und moto- spräch der weiterführenden Schule teil.
rische Entwicklung werden in der Regel als Ganztagsschule geführt. Die
Entscheidung des Schulträgers bedarf der Zustimmung der oberen § 12
Schulaufsichtsbehörde. Sekundarstufe I
(2) An Schulen können außerunterrichtliche Ganztags- und Betreuungs- (1) Die Schulformen der Sekundarstufe I bauen auf der Grundschule auf.
angebote eingerichtet werden, die der besonderen Förderung der Schü- Im Rahmen des besonderen Bildungs- und Erziehungsauftrags der
lerinnen und Schüler dienen. Schulformen (§ 14 Abs. 1, § 15 Abs. 1, § 16 Abs. 1, § 17 Abs. 1, § 17a
Abs. 1) haben sie die Aufgabe, den Schülerinnen und Schülern eine ge-
(3) Der Schulträger kann mit Trägern der öffentlichen und der freien Ju- meinsame Grundbildung zu vermitteln und sie zu befähigen, eine Berufs-
gendhilfe und anderen Einrichtungen, die Bildung und Erziehung fördern, ausbildung aufzunehmen oder in vollzeitschulische allgemein bildende
eine weitergehende Zusammenarbeit vereinbaren, um außerunterrichtli- oder berufliche Bildungsgänge der Sekundarstufe II einzutreten.
che Angebote vorzuhalten (Offene Ganztagsschule). Dabei soll auch die
Bildung gemeinsamer Steuergruppen vorgesehen werden. Die Einbezie- (2) Die Bildungsgänge der Sekundarstufe I enden mit Abschlüssen. Ab-
hung der Schule bedarf der Zustimmung der Schulkonferenz. Die Erhe- schlüsse sind
bung von Elternbeiträgen richtet sich nach § 51 Absatz 5 des Kinderbil - 1. der Erste Schulabschluss,
dungsgesetzes vom 3. Dezember 2019 (GV. NRW. S. 877) in der jeweils 2. der Erweiterte Erste Schulabschluss und
geltenden Fassung.
3. der Mittlere Schulabschluss (Fachoberschulreife), der mit der Berechti-
Zweiter Teil gung zum Besuch der Gymnasialen Oberstufe verbunden sein kann.
Aufbau und Gliederung des Schulwesens Abweichend von Satz 1 werden im Gymnasium mit achtjährigem Bil-
Erster Abschnitt dungsgang nach der Einführungsphase vergeben:
Schulstruktur 1. der Mittlere Schulabschluss und
§ 10 2. der Erweiterte Erste Schulabschluss.
Schulstufen, Schulformen, (3) Der Erste Schulabschluss wird nach Klasse 9, der Erweiterte Erste
besondere Einrichtungen Schulabschluss und der Mittlere Schulabschluss (Fachoberschulreife)
(1) Das Schulwesen ist nach Schulstufen aufgebaut und in Schulformen werden nach Klasse 10 vergeben. Der Erweiterte Erste Schulabschluss
gegliedert. Schulstufen sind die Primarstufe, die Sekundarstufe I und die und der Mittlere Schulabschluss werden an der Hauptschule, der Real-
Sekundarstufe II. Die Schulformen sind so zu gestalten, dass die Durch - schule, der Sekundarschule, der Gesamtschule und dem Gymnasium mit
lässigkeit zwischen ihnen gewahrt und die Zusammenarbeit zwischen neunjährigem Bildungsgang in einem Abschlussverfahren erworben, das
den einzelnen Schulen gefördert wird. sich aus den schulischen Leistungen in der zehnten Klasse und einer
(2) Die Primarstufe besteht aus der Grundschule. Prüfung zusammensetzt. Für die schriftliche Prüfung werden landesein-
heitliche Aufgaben gestellt.
(3) Die Sekundarstufe I umfasst die Hauptschule, die Realschule, die Se-
kundarschule sowie die Gesamtschule und das Gymnasium bis Klasse (4) Schülerinnen und Schüler mit Bedarf an sonderpädagogischer Unter-
10. Das Gymnasium kann in der Sekundarstufe I auch bis Klasse 9 ge- stützung, die nicht nach den Unterrichtsvorgaben der allgemeinen Schu-
führt werden. len unterrichtet werden (zieldifferent), werden zu eigenen Abschlüssen
geführt (§ 19 Absatz 4).
(4) Die Sekundarstufe II umfasst das Berufskolleg, das Berufskolleg als
Förderschule und die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der § 13
Gesamtschule. Erprobungsstufe
(5) Das Gymnasium und die Gesamtschule werden in der Regel als (1) In der Hauptschule, der Realschule und im Gymnasium werden je-
Schulen der Sekundarstufen I und II geführt. weils die Klassen 5 und 6 als Erprobungsstufe geführt.
(6) Den Stufenaufbau der Förderschulen und der Klinikschule regelt das (2) Die Erprobungsstufe dient der Erprobung, Förderung und Beobach-
Ministerium durch Rechtsverordnung. Sie werden als Schulen einer oder tung der Schülerinnen und Schüler, um in Zusammenarbeit mit den El-
mehrerer Schulstufen geführt. tern die Entscheidung über die Eignung der Schülerinnen und Schüler für
die gewählte Schulform sicherer zu machen.
(7) Das Weiterbildungskolleg ist keiner Schulstufe zugeordnet.
(3) Am Ende der Erprobungsstufe entscheidet die Klassenkonferenz, ob
§ 11 die Schülerin oder der Schüler den Bildungsgang in der gewählten Schul-
Grundschule form fortsetzen kann. Nach jedem Schulhalbjahr in der Erprobungsstufe
(1) Die Grundschule umfasst die Klassen 1 bis 4. Sie vermittelt ihren befindet sie außerdem darüber, ob sie den Eltern leistungsstarker Schü-
Schülerinnen und Schülern grundlegende Fähigkeiten, Kenntnisse und lerinnen und Schüler der Hauptschule einen Wechsel ihres Kindes zur
Fertigkeiten, führt hin zu systematischen Formen des Lernens und legt Realschule oder zum Gymnasium und den Eltern leistungsstarker Schü-
damit die Grundlage für die weitere Schullaufbahn. Die Grundschule ar- lerinnen und Schüler der Realschule einen Wechsel ihres Kindes zum
beitet mit den Eltern, den Tageseinrichtungen für Kinder und den weiter - Gymnasium empfiehlt.
führenden Schulen zusammen. (4) Im Schuljahr 2020/2021 findet Absatz 3 Satz 1 keine Anwendung.
(2) Die Klassen 1 und 2 werden als Schuleingangsphase geführt. Darin § 14
werden die Schülerinnen und Schüler nach Entscheidung der Schulkon- Hauptschule
ferenz entweder getrennt nach Jahrgängen oder in jahrgangsübergreifen-
den Gruppen unterrichtet, sofern nicht auf Grund der Vorschriften für die (1) Die Hauptschule vermittelt ihren Schülerinnen und Schülern eine
Klassengrößen nur jahrgangsübergreifende Gruppen gebildet werden grundlegende allgemeine Bildung, die sie entsprechend ihren Leistungen
können. Die Schulkonferenz kann frühestens nach vier Jahren über die und Neigungen durch Schwerpunktbildung befähigt, nach Maßgabe der
Organisation der Schuleingangsphase neu entscheiden. Die Schulein- Abschlüsse ihren Bildungsweg vor allem in berufs-, aber auch in studien-
gangsphase dauert in der Regel zwei Jahre. Sie kann auch in einem Jahr qualifizierenden Bildungsgängen fortzusetzen.
oder in drei Jahren durchlaufen werden. (2) Die Hauptschule umfasst die Klassen 5 bis 10.
(3) Die Klassen 3 und 4 sind entweder aufsteigend gegliedert oder kön- (3) Der Unterricht wird im Klassenverband und in Kursen erteilt, die nach
nen durch Beschluss der Schulkonferenz auf der Grundlage eines päd- Leistung und Neigung gebildet werden. Andere Unterrichtsformen kön-
agogischen Konzeptes mit der Schuleingangsphase verbunden und jahr- nen für begrenzte Zeit an die Stelle des Unterrichts im Klassenverband
gangsübergreifend geführt werden, sofern nicht auf Grund der Vorschrif- und in Kursen treten. Der Unterricht für Schülerinnen und Schüler im
ten für die Klassengrößen nur jahrgangsübergreifende Gruppen gebildet zehnten Jahr der Vollzeitschulpflicht, die für den Übergang in Ausbildung
werden können. Bei jahrgangsübergreifender Organisation in der Schu- und Beruf einer besonderen Förderung bedürfen, kann insbesondere
leingangsphase sind die Klassen 3 und 4 jahrgangsübergreifend zu füh- durch die Zusammenarbeit der Schule mit außerschulischen Partnern ab-
ren, wenn jahrgangsbezogener Unterricht auf Grund der Vorschriften für weichend von der Stundentafel gestaltet werden.
die Klassengrößen die Bildung einer zusätzlichen Klasse zur Folge hätte.
Absatz 2 Satz 3 gilt entsprechend. (4) An der Hauptschule werden der Erste Schulabschluss, der Erweiterte
Erste Schulabschluss und der Mittlere Schulabschluss (Fachoberschul-
(4) Jahrgangsübergreifender Unterricht entsprechend Absätzen 2 und 3 reife) vergeben. Mit dem Mittleren Schulabschluss wird nach Maßgabe
kann auch die Klassen 1 bis 4 umfassen. der Ausbildungs- und Prüfungsordnung die Berechtigung zum Besuch
(5) Die Grundschule erstellt mit dem Halbjahreszeugnis der Klasse 4 auf der Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe erteilt.
der Grundlage des Leistungsstands, der Lernentwicklung und der Fähig- § 15
keiten der Schülerin oder des Schülers eine zu begründende Empfehlung Realschule
für die Schulform, die für die weitere schulische Förderung geeignet er-
scheint. Ist ein Kind nach Auffassung der Grundschule für eine weitere (1) Die Realschule vermittelt ihren Schülerinnen und Schülern eine erwei-
Schulform mit Einschränkungen geeignet, wird auch diese mit dem ge- terte allgemeine Bildung, die sie entsprechend ihren Leistungen und Nei-
nannten Zusatz benannt. gungen durch Schwerpunktbildung befähigt, nach Maßgabe der Ab-
schlüsse ihren Bildungsweg in berufs- und studienqualifizierenden Bil-
(6) Die Eltern entscheiden nach Beratung durch die Grundschule über dungsgängen fortzusetzen.
den weiteren Bildungsgang ihres Kindes in der Sekundarstufe I. Wollen
die Eltern ihr Kind an einer Schule einer Schulform anmelden, für die es (2) Die Realschule umfasst die Klassen 5 bis 10.
(3) Der Unterricht wird im Klassenverband und in Kursen als Wahlpflicht- samtschule oder einem Berufskolleg sicher.
unterricht erteilt. Andere Unterrichtsformen können für begrenzte Zeit an (3) Der Unterricht wird im Klassenverband und in Kursen erteilt. Andere
die Stelle des Unterrichts im Klassenverband und in Kursen treten. Unterrichtsformen können für begrenzte Zeit an die Stelle des Unterrichts
(4) An der Realschule wird der Mittlere Schulabschluss (Fachoberschul- im Klassenverband und in Kursen treten. In den Klassen 5 und 6 findet
reife) vergeben. Mit dem Mittleren Schulabschluss wird nach Maßgabe der Unterricht in integrierter und binnendifferenzierender Form statt. Ab
der Ausbildungs- und Prüfungsordnung die Berechtigung zum Besuch der Klasse 7 kann der Unterricht integriert, teilintegriert oder in mindes-
der Einführungsphase, für Schülerinnen oder Schüler mit besonders gu- tens zwei getrennten Bildungsgängen (kooperativ) erteilt werden. Bei
ten Leistungen auch zum Besuch der Qualifikationsphase der gymnasia- Einrichtung von zwei Bildungsgängen werden diese auf der Grundlage
len Oberstufe erteilt. Außerdem werden an der Realschule der Erste unterschiedlicher Anforderungsebenen gebildet. Die Grundebene orien-
Schulabschluss und der Erweiterte Erste Schulabschluss vergeben. tiert sich an den Anforderungen der Hauptschule und der Realschule, die
Erweiterungsebene an denen der Realschule und des Gymnasiums. Bei
§ 16 teilintegrierter oder kooperativer Unterrichtsorganisation kann der Unter-
Gymnasium richt teilweise in gemeinsamen Lerngruppen erteilt werden.
(1) Das Gymnasium vermittelt seinen Schülerinnen und Schülern eine (4) An der Sekundarschule werden der Erste Schulabschluss, der Erwei-
vertiefte allgemeine Bildung, die sie entsprechend ihren Leistungen und terte Erste Schulabschluss und der Mittlere Schulabschluss (Fachober-
Neigungen durch Schwerpunktbildung befähigt, nach Maßgabe der Ab- schulreife) vergeben. Mit dem Mittleren Schulabschluss wird nach Maß-
schlüsse in der Sekundarstufe II ihren Bildungsweg an einer Hochschule, gabe der Ausbildungs- und Prüfungsordnung die Berechtigung zum Be-
aber auch in berufsqualifizierenden Bildungsgängen fortzusetzen. such der Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe, für Schülerinnen
(2) Das Gymnasium umfasst in der Sekundarstufe I die Klassen 5 bis 10, und Schüler mit besonders guten Leistungen auch zum Besuch der Qua -
im achtjährigen Bildungsgang die Klassen 5 bis 9, und die gymnasiale lifikationsphase erteilt.
Oberstufe (Sekundarstufe II).
§ 18
(3) Der Unterricht wird in der Sekundarstufe I im Klassenverband und in Gymnasiale Oberstufe
Kursen als Wahlpflichtunterricht erteilt. Andere Unterrichtsformen können
für begrenzte Zeit an die Stelle des Unterrichts im Klassenverband und in (1) Die gymnasiale Oberstufe gliedert sich in die einjährige Einführungs-
Kursen treten. phase und die zweijährige Qualifikationsphase. Sie umfasst die Jahr-
gangsstufen 11 bis 13, im Gymnasium mit achtjährigem Bildungsgang
(4) Das Gymnasium mit neunjährigem Bildungsgang vergibt am Ende der die Jahrgangsstufen 10 bis 12.
Klasse 10 den mittleren Schulabschluss (Fachoberschulreife) und erteilt
mit der Versetzung die Berechtigung zum Besuch der Einführungsphase (2) Der Unterricht in der gymnasialen Oberstufe wird in einem Kurssys-
der gymnasialen Oberstufe und der Bildungsgänge der Berufskollegs, die tem erteilt, das nach Maßgabe der Ausbildungs- und Prüfungsordnung
zur allgemeinen Hochschulreife führen. Für Schülerinnen und Schüler mit Kurse auf unterschiedlichen Anforderungsebenen in einem Pflichtbereich
besonders guten Leistungen wird die Berechtigung zum Besuch auch der und in einem Wahlbereich umfasst.
Qualifikationsphase der gymnasialen Oberstufe erteilt. (3) Am Ende der Einführungsphase findet nach Maßgabe der Ausbil-
(5) Das Gymnasium mit achtjährigem Bildungsgang erteilt mit der Verset- dungs- und Prüfungsordnung eine zentrale schriftliche Leistungsüberprü-
zung am Ende der Klasse 9 die Berechtigung zum Besuch der Einfüh- fung statt, für die landeseinheitliche Aufgaben gestellt werden.
rungsphase der gymnasialen Oberstufe und der Bildungsgänge der Be- (4) In der Qualifikationsphase werden verbindliche und wählbare Unter-
rufskollegs, die zur allgemeinen Hochschulreife führen. Es erteilt mit der richtsfächer dem sprachlich-literarisch-künstlerischen, dem gesellschafts-
Versetzung am Ende der Einführungsphase die Berechtigung zum Be- wissenschaftlichen und dem mathematisch-naturwissenschaftlich-techni-
such der Qualifikationsphase der gymnasialen Oberstufe und vergibt den schen Aufgabenfeld zugeordnet. Durch den Unterricht in den drei Aufga-
mittleren Schulabschluss (Fachoberschulreife). benfeldern sowie in den Fächern Religionslehre und Sport werden eine
(6) Am Gymnasium werden außerdem nach Maßgabe der Ausbildungs- gemeinsame Grundbildung in angemessener Breite und eine individuelle
und Prüfungsordnungen der Erste Schulabschluss und der Erweiterte vertiefte Bildung in Schwerpunktbereichen gewährleistet.
Erste Schulabschluss vergeben. (5) Die gymnasiale Oberstufe schließt mit der Abiturprüfung ab, mit der
(7) Ein Schulträger kann die allgemeine Hochschulreife verliehen wird. Für den schriftlichen Teil
der Abiturprüfung werden landeseinheitliche Aufgaben gestellt. Die Ge-
1. ein Gymnasium mit achtjährigem Bildungsgang errichten, samtqualifikation setzt sich aus den Leistungen in der Qualifikationspha-
2. ein Gymnasium mit neunjährigem Bildungsgang in ein Gymnasium mit se und in der Abiturprüfung zusammen. In der gymnasialen Oberstufe
achtjährigem Bildungsgang umwandeln und kann auch der schulische Teil der Fachhochschulreife erworben werden.
3. ein Gymnasium mit achtjährigem Bildungsgang in ein Gymnasium mit (6) Im Schuljahr 2020/2021 findet Absatz 3 keine Anwendung.
neunjährigem Bildungsgang umwandeln, wenn dafür ein Bedürfnis be- § 19
steht. Für das Verfahren gelten § 78 Absatz 5, § 80 und § 81.
Sonderpädagogische Förderung
§ 17 (1) Schülerinnen und Schüler, die auf Grund einer Behinderung oder we-
Gesamtschule gen einer Lern- oder Entwicklungsstörung besondere Unterstützung be-
(1) Die Gesamtschule ermöglicht in einem differenzierten Unterrichtssys- nötigen, werden nach ihrem individuellen Bedarf sonderpädagogisch ge-
tem Bildungsgänge, die ohne Zuordnung zu unterschiedlichen Schulfor- fördert.
men zu allen Abschlüssen der Sekundarstufe I führen. (2) Die sonderpädagogische Förderung umfasst die Förderschwerpunkte
(2) Die Gesamtschule umfasst die Klassen 5 bis 10 (Sekundarstufe I) 1. Lernen,
und die gymnasiale Oberstufe (Sekundarstufe II).
2. Sprache,
(3) Der Unterricht wird in der Sekundarstufe I im Klassenverband und in
Kursen erteilt. Der leistungsdifferenzierte Unterricht kann binnendifferen- 3. Emotionale und soziale Entwicklung,
ziert im Klassenverband oder in Kursen erteilt werden. Für den Unterricht 4. Hören und Kommunikation,
nach Neigung werden Kurse gebildet. Andere Unterrichtsformen können 5. Sehen,
für begrenzte Zeit an die Stelle des Unterrichts im Klassenverband und in
Kursen treten. Der Unterricht für Schülerinnen und Schüler im zehnten 6. Geistige Entwicklung und
Jahr der Vollzeitschulpflicht, die für den Übergang in Ausbildung und Be- 7. Körperliche und motorische Entwicklung.
ruf einer besonderen Förderung bedürfen, kann insbesondere durch die
(3) Die sonderpädagogische Förderung hat im Rahmen des Bildungs-
Zusammenarbeit der Schule mit außerschulischen Partnern abweichend
und Erziehungsauftrags der Schulen das Ziel, die Schülerinnen und
von der Stundentafel gestaltet werden.
Schüler mit Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung zu den Ab-
(4) An der Gesamtschule werden in der Sekundarstufe I der Erste schlüssen zu führen, die dieses Gesetz vorsieht (zielgleich). Für den Un-
Schulabschluss, der Erweiterte Erste Schulabschluss und der Mittlere terricht gelten grundsätzlich die Unterrichtsvorgaben (§ 29) für die allge-
Schulabschluss (Fachoberschulreife) vergeben. Mit dem Mittleren meine Schule sowie die Richtlinien für die einzelnen Förderschwerpunk-
Schulabschluss wird nach Maßgabe der Ausbildungs- und Prüfungsord- te.
nung die Berechtigung zum Besuch der Einführungsphase, für Schülerin-
(4) Im Förderschwerpunkt Lernen und im Förderschwerpunkt Geistige
nen und Schüler mit besonders guten Leistungen auch zum Besuch der
Entwicklung werden die Schülerinnen und Schüler zu eigenen Abschlüs-
Qualifikationsphase der gymnasialen Oberstufe erteilt.
sen geführt (§ 12 Absatz 4). Dies gilt auch für Schülerinnen und Schüler,
§ 17a bei denen daneben weitere Förderschwerpunkte festgestellt sind. Im För-
Sekundarschule derschwerpunkt Lernen ist der Erwerb eines dem Ersten Schulabschluss
gleichwertigen Abschlusses möglich.
(1) In der Sekundarschule können alle Abschlüsse der Sekundarstufe I
mit oder ohne Zuordnung zu unterschiedlichen Schulformen erreicht wer- (5) Auf Antrag der Eltern entscheidet die Schulaufsichtsbehörde über den
den. Sie bereitet die Schülerinnen und Schüler darauf vor, ihren Bil- Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung und die Förderschwer-
dungsweg in der gymnasialen Oberstufe, an einem Berufskolleg oder in punkte. Vorher holt sie ein sonderpädagogisches Gutachten sowie, so-
der Berufsausbildung fortzusetzen. fern erforderlich, ein medizinisches Gutachten der unteren Gesundheits-
behörde ein und beteiligt die Eltern. Besteht ein Bedarf an sonderpäd -
(2) Die Sekundarschule umfasst die Klassen 5 bis 10. Sie gewährleistet
agogischer Unterstützung, schlägt sie den Eltern mit Zustimmung des
in allen Organisationsformen auch gymnasiale Standards und stellt die
Schulträgers mindestens eine allgemeine Schule vor, an der ein Angebot
Möglichkeit zum Erwerb der allgemeinen Hochschulreife über mindes-
zum Gemeinsamen Lernen eingerichtet ist. § 20 Absätze 4 und 5 bleiben
tens eine verbindliche Kooperation mit einem Gymnasium, einer Ge-
unberührt.
(6) Die Schulaufsichtsbehörde berät die Eltern und informiert sie über 3. Schülerinnen in den Schutzfristen vor und nach der Geburt eines Kin-
weitere Beratungsangebote. des entsprechend dem Mutterschutzgesetz.
(7) In Ausnahmefällen kann eine allgemeine Schule den Antrag nach Ab - (2) Die Klinikschule unterrichtet Schülerinnen und Schüler, die wegen ei-
satz 5 stellen, insbesondere ner stationären Behandlung im Krankenhaus oder einer vergleichbaren
1. wenn eine Schülerin oder ein Schüler nicht zielgleich unterrichtet wer- medizinisch-therapeutischen Einrichtung mindestens vier Wochen nicht
den kann oder am Unterricht ihrer Schule teilnehmen können. Sie unterrichtet auch
kranke Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbe-
2. bei einem vermuteten Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung darf. Klinikschulen können im Verbund geführt werden oder in einen Ver-
im Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung, der mit einer bund nach § 20 Absatz 7 einbezogen werden.
Selbst- oder Fremdgefährdung einhergeht.
§ 22
Bei einem vermuteten Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung im
Förderschwerpunkt Lernen kann die allgemeine Schule den Antrag in der
Berufskolleg
Regel erst stellen, wenn eine Schülerin oder ein Schüler die Schulein- (1) Das Berufskolleg umfasst die Bildungsgänge der Berufsschule, der
gangsphase der Grundschule im dritten Jahr besucht; nach dem Ende Berufsfachschule, der Fachoberschule und der Fachschule.
der Klasse 6 ist ein Antrag nicht mehr möglich. (2) Das Berufskolleg vermittelt in einem differenzierten Unterrichtssystem
(8) Das Ministerium bestimmt durch Rechtsverordnung mit Zustimmung in einfach- und doppeltqualifizierenden Bildungsgängen eine berufliche
des für Schulen zuständigen Landtagsausschusses die Voraussetzungen Bildung (berufliche Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, berufliche
und das Verfahren zur Feststellung des Bedarfs an sonderpädagogischer Weiterbildung und Berufsabschlüsse). Es ermöglicht den Erwerb der all-
Unterstützung sowie zur Festlegung der Förderschwerpunkte und Benen- gemein bildenden Abschlüsse der Sekundarstufe II (Fachhochschulreife,
nung geeigneter Schulen einschließlich der Beteiligung der Eltern und die fachgebundene Hochschulreife, allgemeine Hochschulreife); die Ab-
Vergabe der Abschlüsse nach Maßgabe des Absatzes 4. schlüsse der Sekundarstufe I können nachgeholt werden.
(9) Schülerinnen und Schüler mit einer geistigen Behinderung, die ihre (3) Die Bildungsgänge des Berufskollegs sind nach Fachbereichen, Be-
Schulpflicht erfüllt haben, sind bis zum Ablauf des Schuljahres, in dem rufsfeldern, Fachrichtungen und fachlichen Schwerpunkten gegliedert.
sie das 25. Lebensjahr vollenden, berechtigt, eine Förderschule mit dem Der Unterricht in den Bildungsgängen ist in Lernbereiche eingeteilt. Er
Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung zu besuchen, wenn sie dort findet in Fachklassen, im Klassenverband und in Kursen statt. Die Bil-
dem Ziel des Bildungsganges näher gebracht werden können. dungsgänge der Berufsschule bereiten zusammen mit dem Lernort Be-
trieb auf Berufsabschlüsse nach dem Berufsbildungsgesetz und der
(10) Kinder mit einer Hör- oder Sehschädigung werden auf Antrag der El-
Handwerksordnung vor.
tern in die pädagogische Frühförderung aufgenommen. Sie umfasst die
Hausfrüherziehung sowie die Förderung in einem Förderschulkindergar- (4) Die Berufsschule umfasst folgende Bildungsgänge:
ten als Teil der Förderschule oder in einer Kindertageseinrichtung mit Un- 1. Fachklassen des dualen Systems der Berufsausbildung für Schülerin-
terstützung durch die Förderschule. Über die Aufnahme in die pädagogi- nen und Schüler in einem Berufsausbildungsverhältnis, die den schuli-
sche Frühförderung entscheidet die Schulaufsichtsbehörde auf Antrag schen Teil der Berufsausbildung nach dem Berufsbildungsgesetz und der
der Eltern, nachdem sie ein medizinisches Gutachten der unteren Ge- Handwerksordnung vermitteln;
sundheitsbehörde eingeholt hat.
2. Vollzeitschulische Bildungsgänge für Schülerinnen und Schüler ohne
§ 20 Berufsausbildungsverhältnis zur Vorbereitung auf Berufsabschlüsse nach
Orte der sonderpädagogischen Förderung dem Berufsbildungsgesetz und der Handwerksordnung;
(1) Orte der sonderpädagogischen Förderung sind 3. Bildungsgänge, die Schülerinnen und Schülern ohne Berufsausbil-
1. die allgemeinen Schulen (allgemein bildende Schulen und Berufskol- dungsverhältnis berufliche Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten aus
legs), einem oder mehreren beruflichen Bereichen vermitteln und den Erwerb
des Ersten Schulabschlusses ermöglichen (Ausbildungsvorbereitung).
2. die Förderschulen,
Die Bildungsgänge nach Nummer 1 und Nummer 2 führen nach Maßga-
3. die Klinikschulen (§ 21 Abs. 2). be der Ausbildungs- und Prüfungsordnung zum Ersten Schulabschluss
(2) Sonderpädagogische Förderung findet in der Regel in der allgemei- und zum Erweiterten Ersten Schulabschluss. Sie ermöglichen den Er-
nen Schule statt. Die Eltern können abweichend hiervon die Förderschu- werb des Mittleren Schulabschlusses (Fachoberschulreife) und der Be-
le wählen. rechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe, den Erwerb von Zu-
satzqualifikationen und in mindestens dreijährigen Bildungsgängen den
(3) In der allgemeinen Schule wird der Unterricht als Gemeinsames Ler-
Erwerb der Fachhochschulreife. Der Erwerb der Fachhochschulreife wird
nen für Schülerinnen und Schüler mit und ohne Bedarf an sonderpädago-
auch in Verbindung mit einem zweijährigen Bildungsgang gemäß Absatz
gischer Unterstützung im Klassenverband oder in der Lerngruppe erteilt.
6 Nummer 2 ermöglicht.
Er erstreckt sich auf alle Unterrichtsvorgaben nach § 19 Absätze 3 und 4.
Hierbei sind Formen innerer und äußerer Differenzierung möglich. Dies (5) Die Berufsfachschule umfasst folgende vollzeitschulische Bildungs-
gilt auch für die Schülerinnen und Schüler, die zieldifferent unterrichtet gänge:
werden. 1. Einjährige Bildungsgänge, die berufliche Kenntnisse, Fähigkeiten und
(4) In besonderen Ausnahmefällen kann die Schulaufsichtsbehörde ab- Fertigkeiten im Sinne einer beruflichen Grundbildung und den Erweiter-
weichend von der Wahl der Eltern die allgemeine Schule anstelle der ten Ersten Schulabschluss vermitteln oder den Erwerb des Mittleren
Förderschule oder die Förderschule anstelle der allgemeinen Schule als Schulabschlusses (Fachoberschulreife) und der Berechtigung zum Be-
Förderort bestimmen. Dies setzt voraus, dass die personellen und sächli- such der gymnasialen Oberstufe ermöglichen, sowie zweijährige Bil-
chen Voraussetzungen am gewählten Förderort nicht erfüllt sind und dungsgänge, in denen darüber hinaus ein Berufsabschluss nach Landes-
auch nicht mit vertretbarem Aufwand erfüllt werden können. Die Schul- recht erworben werden kann;
aufsichtsbehörde legt die Gründe dar und gibt den Eltern die Gelegen- 2. Zweijährige und dreijährige Bildungsgänge, die berufliche Kenntnisse,
heit, sich zu der beabsichtigten Entscheidung zu äußern. Gleichzeitig in- Fähigkeiten und Fertigkeiten vermitteln und den Erwerb des schulischen
formiert sie über weitere Beratungsangebote. Teils der Fachhochschulreife ermöglichen oder einen Berufsabschluss
(5) Die Schulaufsichtsbehörde richtet Gemeinsames Lernen mit Zustim- nach Landesrecht vermitteln und den Erwerb der Fachhochschulreife er-
mung des Schulträgers an einer allgemeinen Schule ein, es sei denn, die möglichen;
Schule ist dafür personell und sächlich nicht ausgestattet und kann auch 3. Dreijährige Bildungsgänge, die berufliche Kenntnisse, Fähigkeiten und
nicht mit vertretbarem Aufwand dafür ausgestattet werden. Fertigkeiten vermitteln und den Erwerb der allgemeinen Hochschulreife
(6) Auf dem Weg zu einem inklusiven Schulangebot können Schulträger ermöglichen oder mindestens dreijährige Bildungsgänge, die einen Be-
mit Zustimmung der oberen Schulaufsichtsbehörde allgemeine Schulen rufsabschluss nach Landesrecht vermitteln und den Erwerb der allgemei-
als Schwerpunktschulen bestimmen. Eine solche Schule umfasst über nen Hochschulreife ermöglichen. § 18 Abs. 2 bis 4 gilt entsprechend.
die Förderschwerpunkte Lernen, Sprache sowie Emotionale und soziale Der Eintritt in Bildungsgänge nach Nummer 3, die den Erwerb der allge-
Entwicklung hinaus weitere Förderschwerpunkte, mindestens aber einen meinen Hochschulreife ermöglichen, setzt die Berechtigung zum Besuch
weiteren Förderschwerpunkt. Die Schwerpunktschule unterstützt andere der gymnasialen Oberstufe voraus. Das Ministerium kann zulassen, dass
Schulen im Rahmen der Zusammenarbeit nach § 4. neben den Bildungsgängen nach Nummern 1 bis 3 Lehrgänge zur Ver-
(7) Der Schulträger kann Förderschulen unterschiedlicher Förderschwer- mittlung beruflicher Kenntnisse eingerichtet werden. Bildungsgänge nach
punkte im Verbund als eine Schule in kooperativer oder integrativer Form Nummer 2 und Nummer 3, die neben der Vermittlung eines Berufsab-
führen. schlusses nach Landesrecht zusätzlich auf Berufsabschlüsse nach dem
Berufsbildungsgesetz und der Handwerksordnung vorbereiten, dauern
§ 21 dreieinhalb Jahre.
Hausunterricht, Klinikschule
(6) Die Fachoberschule umfasst folgende vollzeitschulische Bildungsgän-
(1) Die Schulaufsichtsbehörde richtet auf Antrag der Eltern oder der ge:
Schule Hausunterricht ein für
1. Zweijährige Bildungsgänge, die berufliche Kenntnisse, Fähigkeiten und
1. Schülerinnen und Schüler, die wegen Krankheit voraussichtlich länger Fertigkeiten vermitteln und den Erwerb der Fachhochschulreife ermögli-
als sechs Wochen die Schule nicht besuchen können, chen;
2. Schülerinnen und Schüler, die wegen einer lange andauernden Er- 2. Bildungsgänge für berufserfahrene Schülerinnen und Schüler, die be-
krankung langfristig und regelmäßig an mindestens einem Tag in der rufliche Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten vermitteln sowie in ei-
Woche nicht am Unterricht teilnehmen können, nem Jahr zur Fachhochschulreife und in zwei Jahren zur allgemeinen
oder fachgebundenen Hochschulreife führen. Zweiter Abschnitt
(7) Die Fachschule vermittelt in ein- bis dreijährigen vollzeitschulischen Weltanschauliche Gliederung der Grundschule
Bildungsgängen eine berufliche Weiterbildung und ermöglicht in den min- und der Hauptschule
destens zweijährigen Bildungsgängen den Erwerb der Fachhochschulrei- § 26
fe. Schularten
(8) Die Bildungsgänge gemäß Absatz 5 bis 7 können auch in Teilzeitform (1) Grundschulen sind Gemeinschaftsschulen, Bekenntnisschulen oder
oder einer Kombination aus Vollzeit- und Teilzeitform eingerichtet wer- Weltanschauungsschulen. Hauptschulen sind in der Regel Gemein-
den. schaftsschulen.
§ 23 (2) In Gemeinschaftsschulen werden die Schülerinnen und Schüler auf
Weiterbildungskolleg der Grundlage christlicher Bildungs- und Kulturwerte in Offenheit für die
(1) Das Weiterbildungskolleg umfasst die Bildungsgänge der Abendreal- christlichen Bekenntnisse und für andere religiöse und weltanschauliche
schule, des Abendgymnasiums und des Kollegs (Institut zur Erlangung Überzeugungen gemeinsam unterrichtet und erzogen.
der Hochschulreife). Ein Weiterbildungskolleg muss mindestens zwei Bil- (3) In Bekenntnisschulen werden Kinder des katholischen oder des evan-
dungsgänge umfassen. § 82 Abs. 9 Satz 2 und 3 bleibt unberührt. gelischen Glaubens oder einer anderen Religionsgemeinschaft nach den
(2) Der Bildungsgang der Abendrealschule führt zu den Abschlüssen: Grundsätzen des betreffenden Bekenntnisses unterrichtet und erzogen.
Zum evangelischen Bekenntnis im Sinne dieser Vorschrift gehören auch
1. Erster Schulabschluss, die bekenntnisverwandten Gemeinschaften.
2. Erweiterter Erster Schulabschluss und (4) In Weltanschauungsschulen werden die Schülerinnen und Schüler
3. Mittlerer Schulabschluss (Fachoberschulreife), der nach Maßgabe der nach den Grundsätzen ihrer Weltanschauung unterrichtet und erzogen.
Ausbildungs- und Prüfungsordnung mit der Berechtigung zum Besuch An Weltanschauungsschulen wird Religionsunterricht nicht erteilt.
von Bildungsgängen des Berufskollegs, die zur allgemeinen Hochschul- (5) In Gemeinden mit verschiedenen Schularten können die Eltern die
reife führen, verbunden sein kann. Schulart zu Beginn jedes Schuljahres wählen. Der Wechsel in eine Schu-
Der Mittlere Schulabschluss (Fachoberschulreife) wird in einem zentralen le einer anderen Schulart ist während des Schuljahres nur aus wichtigem
Abschlussverfahren erworben. Grund zulässig. Schülerinnen und Schüler einer Minderheit können die
(3) Die Bildungsgänge von Abendgymnasium und Kolleg führen Schule einer benachbarten Gemeinde besuchen, falls in ihrer Gemeinde
die gewünschte Schulart nicht besteht.
1. in einem dreijährigen Bildungsgang zur allgemeinen Hochschulreife,
(6) In Schulen aller Schularten soll bei der Lehrereinstellung auf die Kon-
2. zur Fachhochschulreife oder zum schulischen Teil der Fachhochschul- fession der Schülerinnen und Schüler Rücksicht genommen werden. An
reife. Bekenntnisschulen müssen
(4) Das Weiterbildungskolleg soll schulfachlich und organisatorisch mit 1. die Schulleiterin oder der Schulleiter und
den Einrichtungen der Weiterbildung zusammenarbeiten, die Lehrgänge
zum nachträglichen Erwerb von Schulabschlüssen anbieten. Die Zusam- 2. die übrigen Lehrerinnen und Lehrer dem betreffenden Bekenntnis an-
menarbeit erstreckt sich insbesondere auf die Abstimmung der schulab- gehören.
schlussbezogenen Bildungsangebote, auf gemeinsame schulabschluss- Sie müssen bereit sein, im Sinne von Absatz 3 Satz 1 an diesen Schulen
bezogene Unterrichtsveranstaltungen und auf den Einsatz von Lehrerin- zu unterrichten und zu erziehen. Zur Sicherung des Unterrichts sind Aus -
nen und Lehrern. Die Bildungsangebote der Berufskollegs in der Region nahmen von Satz 2 Nummer 2 zulässig.
sind in die Abstimmung einzubeziehen. (7) An einer Bekenntnisschule mit mehr als zwölf Schülerinnen und Schü-
§ 24 lern einer konfessionellen Minderheit ist eine Lehrerin oder ein Lehrer
(weggefallen) des Bekenntnisses der Minderheit einzustellen, die oder der Religionsun-
terricht erteilt und in anderen Fächern unterrichtet. Weitere Lehrerinnen
§ 25 und Lehrer des Bekenntnisses der Minderheit sind unter Berücksichti-
Schulversuche, Versuchsschulen, Experimentierklausel, gung der Zahl der Schülerinnen und Schüler der Minderheit und der Ge -
Schule mit erweiterter Selbstständigkeit samtschülerzahl der Schule einzustellen.
(1) Schulversuche dienen dazu, das Schulwesen weiterzuentwickeln. § 27
Dazu können insbesondere Abweichungen von Aufbau und Gliederung Bestimmung der Schulart
des Schulwesens sowie Veränderungen oder Ergänzungen der Unter- von Grundschulen
richtsinhalte, der Unterrichtsorganisation sowie der Formen der Schulver-
fassung und der Schulleitung zeitlich und im Umfang begrenzt erprobt (1) Auf Antrag der Eltern sind Grundschulen als Gemeinschaftsschulen,
werden. In Schulversuchen müssen die nach diesem Gesetz vorgesehe- Bekenntnisschulen oder Weltanschauungsschulen zu errichten, soweit
nen Abschlüsse erreicht werden können. die Mindestgröße (§ 82) gewährleistet ist. Der Antrag muss von Eltern
gestellt werden, die mindestens ein Fünftel der Schülerinnen und Schüler
(2) Zur Erprobung von Abweichungen, Veränderungen oder Ergänzun- vertreten, die ein geordneter Schulbetrieb erfordert. Antragsberechtigt
gen grundsätzlicher Art können Versuchsschulen errichtet werden. Der sind die Eltern, deren Kinder für den Besuch der Schule in Frage kom -
Besuch von Versuchsschulen ist freiwillig. men und eine bestehende Schule der gewünschten Schulart in zumutba-
(3) Zur Erprobung neuer Modelle erweiterter Selbstverwaltung und Eigen- rer Weise nicht erreichen können.
verantwortung kann Schulen auf deren Antrag im Rahmen einer Koope- (2) Bei der Errichtung einer Grundschule bestimmen die im Gebiet des
rationsvereinbarung mit dem Schulträger und der Schulaufsichtsbehörde Schulträgers wohnenden Eltern, deren Kinder für den Besuch der Schule
gestattet werden, abweichend von den bestehenden Rechtsvorschriften in Frage kommen, in einem Abstimmungsverfahren die Schulart. Hierbei
bei der Stellenbewirtschaftung, der Personalverwaltung, der Sachmittel- und bei der Anmeldung für die Schule muss die Mindestgröße erreicht
bewirtschaftung und der Unterrichtsorganisation selbstständige Entschei- werden.
dungen zu treffen, von einzelnen Regelungen der Ausbildungs- und Prü-
fungsordnungen gemäß § 52 Absatz 1 Satz 2 Nummern 2 und 4 bis 6 ab- (3) Ein Schulträger wandelt eine bestehende Grundschule in eine andere
zuweichen und neue Modelle der Schulleitung und der Schulmitwirkung Schulart um, wenn
zu erproben. Es muss gewährleistet sein, dass die Standards der Ab- 1. a) die Eltern eines Zehntels der Schülerinnen und Schüler der
schlüsse den an anderen Schulen erworbenen Abschlüssen und Berech- Schule dies beantragen oder
tigungen entsprechen und die Anerkennung der Abschlüsse in den Län- b) der Schulträger im Rahmen seiner Schulentwicklungsplanung (§
dern der Bundesrepublik Deutschland gesichert ist. 80) beschließt, ein Abstimmungsverfahren durchzuführen
(4) Schulversuche, Versuchsschulen und Modellvorhaben bedürfen der und
Genehmigung des Ministeriums. Dabei werden Inhalt, Ziel, Durchführung
und Dauer in einem Programm festgelegt. Zur systematischen und konti- 2. die Eltern von mehr als der Hälfte der Schülerinnen und Schüler
nuierlichen Erprobung kann das Land Versuchsschulen gemäß Absatz 2 sich anschließend in einem Abstimmungsverfahren dafür ent-
auch dauerhaft fortführen. scheiden.
(5) Das Ministerium kann ein Vorhaben nach Absatz 3 unbefristet geneh- Verfahren nach Satz 1 Nummer 1 Buchstabe b können erst nach drei
migen, wenn die Voraussetzungen des Absatzes 3 Satz 2 erfüllt sind, es Jahren erneut durchgeführt werden.
nicht von Vorgaben dieses Gesetzes abweicht und keine zusätzlichen (4) Die Eltern haben für jedes Kind gemeinsam eine Stimme. Das Abstim-
Kosten verursacht (Schule mit erweiterter Selbstständigkeit). Die Schule mungsverfahren ist geheim. Die Einzelheiten des Verfahrens regelt das
überprüft jährlich ihre Arbeit und berichtet der Schulaufsichtsbehörde dar- Ministerium durch Rechtsverordnung.
über. Das Ministerium kann seine Entscheidung widerrufen, wenn deren (5) Wird eine Schule durch die Zusammenlegung von Schulen errichtet
Voraussetzungen nicht mehr erfüllt sind. (§ 81 Abs. 2 Satz 2), findet kein Abstimmungsverfahren nach Absatz 2
(6) Die Absätze 1, 2 und 4 gelten auch für Ersatzschulen. statt, wenn allein Gemeinschaftsschulen oder Schulen desselben Be-
kenntnisses oder derselben Weltanschauung zusammengelegt werden.
§ 28
Bestimmung der Schulart
von Hauptschulen
(1) Hauptschulen werden von Amts wegen als Gemeinschaftsschulen er-
richtet. Auf Antrag der Eltern ist eine Hauptschule als Bekenntnisschule
oder Weltanschauungsschule zu errichten, wenn gewährleistet ist, dass streckt. Die Kirche oder die Religionsgemeinschaft hat ein Recht auf Ein-
eine Gemeinschaftsschule in zumutbarer Weise erreichbar ist. Der An- sichtnahme in den Religionsunterricht; das Recht der obersten Kirchen-
trag muss von im Gebiet des Schulträgers wohnenden Eltern gestellt leitung, den Religionsunterricht zu besuchen, bleibt unberührt. Das Ver-
werden, die mindestens ein Fünftel der Schülerinnen und Schüler vertre- fahren der Einsichtnahme wird durch Vereinbarung des Ministeriums mit
ten, die ein geordneter Schulbetrieb erfordert. In einem anschließenden der Kirche oder der Religionsgemeinschaft geregelt.
Abstimmungsverfahren und bei der Anmeldung für die Schule muss die (6) Eine Schülerin oder ein Schüler ist von der Teilnahme am Religionsun-
für einen geordneten Schulbetrieb erforderliche Schülerzahl erreicht wer- terricht auf Grund der Erklärung der Eltern oder - bei Religionsmündigkeit
den. der Schülerin oder des Schülers - auf Grund eigener Erklärung befreit.
(2) Ein Schulträger wandelt eine bestehende Bekenntnishauptschule in Die Erklärung ist der Schulleiterin oder dem Schulleiter schriftlich zu
eine Gemeinschaftshauptschule um, wenn übermitteln. Die Eltern sind über die Befreiung zu informieren.
1. a) die Eltern eines Zehntels der Schülerinnen und Schüler der § 32
Schule dies beantragen oder Praktische Philosophie, Philosophie
b) der Schulträger im Rahmen seiner Schulentwicklungsplanung (§
Schülerinnen und Schüler, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen,
80) beschließt, ein Abstimmungsverfahren durchzuführen
nehmen am Fach Praktische Philosophie teil, soweit dieses Fach in der
und Ausbildungsordnung vorgesehen und an der Schule eingerichtet ist. In
2. die Eltern eines Drittels der Schülerinnen und Schüler sich an- der gymnasialen Oberstufe besteht die Verpflichtung, nach einer Befrei-
schließend in einem Abstimmungsverfahren dafür entscheiden. ung vom Religionsunterricht das Fach Philosophie zu belegen.
Verfahren nach Satz 1 Nummer 1 Buchstabe b können erst nach drei § 33
Jahren erneut durchgeführt werden. Sexualerziehung
(3) Für das Verfahren gilt § 27 Abs. 4. (1) Die fächerübergreifende schulische Sexualerziehung ergänzt die Se-
Dritter Teil xualerziehung durch die Eltern. Ihr Ziel ist es, Schülerinnen und Schüler
alters- und entwicklungsgemäß mit den biologischen, ethischen, sozialen
Unterrichtsinhalte und kulturellen Fragen der Sexualität vertraut zu machen und ihnen zu
§ 29 helfen, ihr Leben bewusst und in freier Entscheidung sowie in Verantwor-
Unterrichtsvorgaben tung sich und anderen gegenüber zu gestalten. Sie soll junge Menschen
unterstützen, in Fragen der Sexualität eigene Wertvorstellungen zu ent-
(1) Das Ministerium erlässt in der Regel schulformspezifische Vorgaben
wickeln und sie zu einem selbstbestimmten und selbstbewussten Um-
für den Unterricht (Richtlinien, Rahmenvorgaben, Lehrpläne). Diese le-
gang mit der eigenen Sexualität zu befähigen. Darüber hinaus sollen
gen insbesondere die Ziele und Inhalte für die Bildungsgänge, Unter-
Schülerinnen und Schüler für einen verantwortungsvollen Umgang mit
richtsfächer und Lernbereiche fest und bestimmen die erwarteten Lerner-
der Partnerin oder dem Partner sensibilisiert und auf ihre gleichberechtig-
gebnisse (Bildungsstandards).
te Rolle in Ehe, Familie und anderen Partnerschaften vorbereitet werden.
(2) Die Schulen bestimmen auf der Grundlage der Unterrichtsvorgaben Die Sexualerziehung dient der Förderung der Akzeptanz unter allen Men-
nach Absatz 1 in Verbindung mit ihrem Schulprogramm schuleigene Un- schen unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung und Identität und den
terrichtsvorgaben. damit verbundenen Beziehungen und Lebensweisen.
(3) Unterrichtsvorgaben nach den Absätzen 1 und 2 sind so zu fassen, (2) Die Eltern sind über Ziel, Inhalt, Methoden und Medien der Sexualer-
dass für die Lehrerinnen und Lehrer ein pädagogischer Gestaltungsspiel- ziehung rechtzeitig zu informieren.
raum bleibt.
Vierter Teil
§ 30 Schulpflicht
Lernmittel
§ 34
(1) Lernmittel sind Schulbücher und andere Medien, die dazu bestimmt Grundsätze
sind, von den Schülerinnen und Schülern über einen längeren Zeitraum
genutzt zu werden. (1) Schulpflichtig ist, wer in Nordrhein-Westfalen seinen Wohnsitz oder
seinen gewöhnlichen Aufenthalt oder seine Ausbildungs- oder Arbeits-
(2) Lernmittel dürfen vom Ministerium nur zugelassen werden, wenn sie stätte hat. Besteht eine Meldeadresse in Nordrhein-Westfalen, wird dort
1. Rechtsvorschriften nicht widersprechen, der Wohnsitz oder gewöhnliche Aufenthalt widerlegbar vermutet.
2. den Unterrichtsvorgaben entsprechen, (2) Die Schulpflicht umfasst in der Primarstufe und in der Sekundarstufe I
3. den Schülerinnen und Schülern individuelle Lernwege eröffnen und die Pflicht zum Besuch einer Vollzeitschule (Vollzeitschulpflicht) und in
selbstständiges Arbeiten durch methodische und mediale Vielfalt fördern, der Sekundarstufe II die Pflicht zum Besuch der Berufsschule oder eines
anderen Bildungsgangs des Berufskollegs oder einer anderen Schule der
4. dem Stand der Wissenschaft entsprechen und Sekundarstufe II. Sie wird durch den Besuch einer öffentlichen Schule
5. nicht ein diskriminierendes Verständnis fördern. oder einer Ersatzschule erfüllt.
(3) Lernmittel dürfen an Schulen nur eingeführt werden, wenn sie zuge - (3) Während der Dauer der Vollzeitschulpflicht können Schulpflichtige
lassen sind. Über die Einführung von Lernmitteln entscheidet die Schul- eine anerkannte Ergänzungsschule besuchen, wenn die obere Schulauf-
konferenz. sichtsbehörde nach § 118 Abs. 2 festgestellt hat, dass an ihr zumindest
das Bildungsziel der Hauptschule erreicht werden kann.
(4) Lernmittel für den Religionsunterricht werden im Einvernehmen mit
der Kirche oder der Religionsgemeinschaft zugelassen. (4) Während der Dauer der Schulpflicht in der Sekundarstufe II können
Schulpflichtige, die sich nicht in einem Berufsausbildungsverhältnis befin-
(5) Das Ministerium regelt das Zulassungsverfahren.
den, eine Ergänzungsschule besuchen, wenn die obere Schulaufsichts-
§ 31 behörde festgestellt hat, dass an ihr
Religionsunterricht a) das Bildungsziel der Berufsschule erreicht werden kann oder
(1) Der Religionsunterricht ist ordentliches Lehrfach an allen Schulen mit b) allgemein bildender oder berufsbildender Vollzeitunterricht erteilt wird,
Ausnahme der Weltanschauungsschulen (bekenntnisfreien Schulen). Er der den Besuch der Ergänzungsschule anstelle der Berufsschule vertret-
wird nach Bekenntnissen getrennt in Übereinstimmung mit den Lehren bar macht.
und Grundsätzen der betreffenden Kirche oder Religionsgemeinschaft er-
teilt. Religionsunterricht wird erteilt, wenn er allgemein eingeführt ist und (5) Die Schulpflicht ist grundsätzlich durch den Besuch einer deutschen
an der einzelnen Schule mindestens zwölf Schülerinnen und Schüler Schule zu erfüllen. Der Besuch einer anderen Schule ist bei Vorliegen ei-
dem entsprechenden Bekenntnis angehören. nes wichtigen Grundes möglich, insbesondere dann, wenn die Schülerin
oder der Schüler
(2) Das Ministerium erlässt die Unterrichtsvorgaben für den Religionsun-
terricht im Einvernehmen mit der Kirche oder der Religionsgemeinschaft. a) sich nur vorübergehend in Deutschland aufhält oder
Die Zahl der Unterrichtsstunden setzt das Ministerium im Benehmen mit b) eine ausländische oder internationale Ergänzungsschule besucht, de-
der Kirche oder der Religionsgemeinschaft fest. ren Eignung zur Erfüllung der Schulpflicht das Ministerium nach § 118
(3) Lehrerinnen und Lehrer bedürfen für die Erteilung des Religionsunter- Abs. 3 festgestellt hat.
richts des staatlichen Unterrichtsauftrags und einer Bevollmächtigung Über Ausnahmen gemäß Satz 2 Buchstabe a) entscheidet die Schulauf-
durch die Kirche oder die Religionsgemeinschaft. Religionsunterricht sichtsbehörde. In den Fällen des Satzes 2 Buchstabe b) ist der Schulbe-
kann, soweit keine staatlich ausgebildeten Lehrkräfte zur Verfügung ste- such der Schulaufsichtsbehörde durch den Schulträger anzuzeigen. Völ-
hen, durch Geistliche, kirchliche Lehrkräfte, von der Religionsgemein- kerrechtliche Abkommen und zwischenstaatliche Vereinbarungen bleiben
schaft beauftragte Lehrkräfte oder von ausgebildeten Katechetinnen und unberührt.
Katecheten erteilt werden. Sie bedürfen dazu des staatlichen Unterrichts- (6) Die Schulpflicht besteht für Kinder von Asylbewerberinnen und Asyl-
auftrags und einer Bevollmächtigung durch die Kirche oder Religionsge- bewerbern und alleinstehende Kinder und Jugendliche, die einen Asylan-
meinschaft. trag gestellt haben, sobald sie einer Gemeinde zugewiesen sind und so -
(4) Niemand darf gezwungen werden, Religionsunterricht zu erteilen. lange ihr Aufenthalt gestattet ist. Für ausreisepflichtige ausländische Kin-
Lehrerinnen und Lehrern, die die Erteilung des Religionsunterrichts ab- der und Jugendliche besteht die Schulpflicht bis zur Erfüllung ihrer Aus -
lehnen, dürfen hieraus keine dienstrechtlichen Nachteile erwachsen. reisepflicht. Im Übrigen unterliegen Kinder von Ausländerinnen und Aus-
(5) Der Religionsunterricht unterliegt der staatlichen Schulaufsicht, die ländern der Schulpflicht, wenn die Voraussetzungen des Absatzes 1 vor-
sich insbesondere auf die Ordnung und Durchführung des Unterrichts er- liegen.
§ 35 werden kann und Hilfen nach dem Achten Buch des Sozialgesetzbuches
Beginn der Schulpflicht erforderlich sind, auf Vorschlag des Jugendamtes und mit Zustimmung
der Eltern durch die Schulaufsichtsbehörde auch in Einrichtungen der Ju-
(1) Die Schulpflicht beginnt für Kinder, die bis zum Beginn des 30. Sep-
gendhilfe untergebracht werden, um dort ihre Schulpflicht zu erfüllen.
tember das sechste Lebensjahr vollendet haben, am 1. August dessel-
ben Kalenderjahres. § 38
(2) Kinder, die nach dem in Absatz 1 genannten Zeitpunkt das sechste Schulpflicht in der Sekundarstufe II
Lebensjahr vollenden, können auf Antrag der Eltern zu Beginn des (1) Nach der Schulpflicht in der Primarstufe und der Sekundarstufe I be-
Schuljahres in die Schule aufgenommen werden, wenn sie die für den ginnt die Pflicht zum Besuch der Berufsschule (§ 22 Abs. 4) oder eines
Schulbesuch erforderlichen körperlichen und geistigen Voraussetzungen anderen Bildungsganges des Berufskollegs oder einer anderen Schule
besitzen und in ihrem sozialen Verhalten ausreichend entwickelt sind; sie der Sekundarstufe II.
werden mit der Aufnahme schulpflichtig. Die Entscheidung trifft die Schul-
(2) Wer vor Vollendung des einundzwanzigsten Lebensjahres ein Berufs-
leiterin oder der Schulleiter unter Berücksichtigung des amtsärztlichen
ausbildungsverhältnis beginnt, ist bis zu dessen Ende schulpflichtig.
Gutachtens.
(3) Für Jugendliche ohne Berufsausbildungsverhältnis dauert die Schul-
(3) Schulpflichtige Kinder können aus erheblichen gesundheitlichen Grün-
pflicht bis zum Ablauf des Schuljahres, in dem sie das achtzehnte Le-
den für ein Jahr zurückgestellt werden. Die Entscheidung trifft die Schul -
bensjahr vollenden. Die Schulaufsichtsbehörde kann Schulpflichtige, die
leiterin oder der Schulleiter auf der Grundlage des amtsärztlichen Gut-
das achtzehnte Lebensjahr vollendet haben, vom weiteren Besuch der
achtens. Die Eltern sind anzuhören. Die Prüfung kann auch auf Antrag
Schule befreien. Die Schulpflicht endet vor Vollendung des achtzehnten
der Eltern erfolgen. Die Zeit der Zurückstellung wird in der Regel auf die
Lebensjahres mit dem erfolgreichen Abschluss eines Bildungsganges der
Dauer der Schulpflicht nicht angerechnet. Das Schulamt kann in Ausnah-
Sekundarstufe II. Absatz 2 bleibt unberührt.
mefällen auf Antrag der Eltern die Zeit der Zurückstellung auf die Dauer
der Schulpflicht anrechnen. (4) Die Schulpflicht endet vor den in Absatz 2 und 3 festgelegten Zeit-
punkten, wenn nach Festlegung in der Ausbildungs- und Prüfungsord-
§ 36 nung die bisherige Ausbildung den weiteren Schulbesuch entbehrlich
Vorschulische Beratung und Förderung, macht oder die obere Schulaufsichtsbehörde im Einzelfall eine entspre-
Feststellung des Sprachstandes chende Feststellung trifft.
(1) Der Schulträger lädt gemeinsam mit den Leiterinnen und Leitern der (5) Wer nach dem Ende der Schulpflicht ein Berufsausbildungsverhältnis
Tageseinrichtungen für Kinder und der Grundschulen die Eltern, deren beginnt, ist berechtigt, die Berufsschule zu besuchen, solange das Be-
Kinder in zwei Jahren eingeschult werden, zu einer Informationsveran- rufsausbildungsverhältnis besteht.
staltung ein, in der die Eltern über Fördermöglichkeiten im Elementarbe-
reich und Primarbereich, insbesondere auch über die Bedeutung kontinu- § 39
ierlich aufeinander aufbauender Bildungsprozesse, beraten werden. (aufgehoben)
(2) Das Schulamt stellt zwei Jahre vor der Einschulung fest, ob die Spra- § 40
chentwicklung der Kinder altersgemäß ist und ob sie die deutsche Spra- Ruhen der Schulpflicht
che hinreichend beherrschen. Die Feststellung nach Satz 1 gilt bei Kin-
dern als erfüllt, die eine Kindertageseinrichtung besuchen, in der die (1) Die Schulpflicht ruht
sprachliche Bildung nach Maßgabe der § 13c in Verbindung mit § 13b 1. während des Besuchs einer Hochschule,
des Kinderbildungsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung gewähr-
2. während des Grundwehrdienstes oder Zivildienstes oder eines Bun-
leistet ist. Beherrscht ein Kind nach der Feststellung nach Satz 1 die
desfreiwilligendienstes,
deutsche Sprache nicht hinreichend und wird es nicht nachweislich in ei-
ner Tageseinrichtung für Kinder sprachlich gefördert, soll das Schulamt 3. während eines freiwilligen ökologischen oder sozialen Jahres, das
das Kind verpflichten, an einem vorschulischen Sprachförderkurs teilzu- nach den hierfür maßgeblichen gesetzlichen Bestimmungen abgeleistet
nehmen. Hierdurch soll gewährleistet werden, dass jedes Kind vom Be- wird,
ginn des Schulbesuchs an dem Unterricht folgen und sich daran beteili- 4. während eines öffentlich-rechtlichen Ausbildungsverhältnisses,
gen kann. Die Schulen sind verpflichtet, das Schulamt bei der Durchfüh-
rung der Sprachstandsfeststellung zu unterstützen; hierbei ist auch eine 5. vor und nach Geburt des Kindes einer Schülerin gemäß dem Mutter-
Zusammenarbeit mit den Kindertageseinrichtungen und der Jugendhilfe schutzgesetz,
anzustreben. 6. wenn der Nachweis geführt wird, dass durch den Schulbesuch die Be-
(3) Bei der Anmeldung zur Grundschule stellt die Schule fest, ob die Kin- treuung des Kindes der Schülerin oder des Schülers gefährdet wäre,
der die deutsche Sprache hinreichend beherrschen, um im Unterricht mit- 7. während des Besuchs einer anerkannten Ausbildungseinrichtung für
arbeiten zu können. Die Schule soll Kinder ohne die erforderlichen Heil- oder Heilhilfsberufe,
Sprachkenntnisse zum Besuch eines vorschulischen Sprachförderkurses 8. für Personen mit Aussiedler- oder Ausländerstatus während des Be-
verpflichten, soweit sie nicht bereits in einer Tageseinrichtung für Kinder suchs eines anerkannten Sprachkurses oder Förderkurses,
entsprechend gefördert werden. Absatz 2 Satz 4 gilt entsprechend.
9. während des Besuchs des Bildungsgangs der Abendrealschule oder ei-
(4) Im Schuljahr 2020/2021 findet Absatz 2 keine Anwendung. Aufgrund nes Vollzeitkurses einer Weiterbildungseinrichtung zum nachträglichen
von Satz 1 unterbliebene Feststellungen nach Absatz 2 Satz 1 sind im Erwerb eines Schulabschlusses.
Schuljahr 2021/2022 nachzuholen.
(2) Für Kinder und Jugendliche, die selbst nach Ausschöpfen aller Mög-
§ 37 lichkeiten sonderpädagogischer Förderung nicht gefördert werden kön-
Schulpflicht in der Primarstufe nen, ruht die Schulpflicht. Die Entscheidung trifft die Schulaufsichtsbehör-
und in der Sekundarstufe I de; sie holt dazu ein amtsärztliches Gutachten ein und hört die Eltern an.
(1) Die Schulpflicht in der Primarstufe und der Sekundarstufe I (Vollzeit- (3) Das Ruhen der Schulpflicht wird auf die Dauer der Schulpflicht ange-
schulpflicht) dauert zehn Schuljahre, am Gymnasium mit achtjährigem rechnet.
Bildungsgang neun Schuljahre (§ 10 Abs. 3). Sie wird durch den Besuch
der Grundschule und einer weiterführenden allgemein bildenden Schule § 41
erfüllt. Sie endet vorher, wenn die Schülerin oder der Schüler einen der Verantwortung für die
nach dem zehnten Vollzeitschuljahr vorgesehen Abschlüsse in weniger Einhaltung der Schulpflicht
als zehn Schuljahren erreicht hat. Durchläuft eine Schülerin oder ein (1) Die Eltern melden ihr schulpflichtiges Kind bei der Schule an und ab.
Schüler die Schuleingangsphase in drei Jahren (§ 11 Abs. 2 Satz 4), wird Sie sind dafür verantwortlich, dass es am Unterricht und an den sonsti-
das dritte Jahr nicht auf die Dauer der Schulpflicht angerechnet. gen verbindlichen Veranstaltungen der Schule regelmäßig teilnimmt, und
(2) Schulpflichtige mit zehnjähriger Vollzeitschulpflicht, die am Ende des statten es angemessen aus.
neunten Vollzeitpflichtschuljahres in ein Berufsausbildungsverhältnis ein- (2) Bei Schülerinnen und Schülern im Bildungsgang der Berufsschule ob-
treten, erfüllen die Vollzeitschulpflicht im zehnten Jahr durch den Besuch liegt die Verantwortung für die regelmäßige Teilnahme auch der oder
der Fachklasse der Berufsschule (§ 22 Abs. 4 Nr. 1), im Falle des Ab- dem Ausbildenden oder der Arbeitgeberin oder dem Arbeitgeber (Mitver-
bruchs der Berufsausbildung durch den Besuch eines vollzeitschulischen antwortliche für die Berufserziehung); sie zeigen der Berufsschule den
Bildungsganges der Berufsschule (§ 22 Abs. 4 Nr. 2 bis 4 - ab 1. August Beginn und die Beendigung des Ausbildungs- oder Arbeitsverhältnisses
2015: Nr. 2 und 3). Die Schulaufsichtsbehörde kann in Ausnahmefällen an.
zulassen, dass Schulpflichtige im zehnten Jahr der Schulpflicht einen Un-
(3) Lehrerinnen und Lehrer, Schulleiterinnen und Schulleiter sind ver-
terricht in einer schulischen oder außerschulischen Einrichtung besu-
pflichtet, Schulpflichtige, die ihre Schulpflicht nicht erfüllen, zum regelmä-
chen, in der sie durch besondere Fördermaßnahmen die Allgemeinbil-
ßigen Schulbesuch anzuhalten und auf die Eltern sowie auf die für die
dung erweitern können und auf die Aufnahme einer Berufsausbildung
Berufserziehung Mitverantwortlichen einzuwirken.
vorbereitet werden.
(4) Bleibt die pädagogische Einwirkung erfolglos, können die Schulpflichti-
(3) Die Schulpflicht nach Absatz 1 der Schülerinnen und Schüler mit Be-
gen auf Ersuchen der Schule oder der Schulaufsichtsbehörde von der für
darf an zieldifferenter sonderpädagogischer Unterstützung dauert unab-
den Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt zuständigen Ordnungsbe-
hängig vom Ort der sonderpädagogischen Förderung zehn Schuljahre.
hörde der Schule zwangsweise gemäß §§ 66 bis 75 Verwaltungsvollstre-
Bei zielgleicher Förderung in Förderschulen gelten die Absätze 1 und 2
ckungsgesetz NRW zugeführt werden. Das Jugendamt ist über die beab-
entsprechend.
sichtigte Maßnahme zu unterrichten. § 126 bleibt unberührt.
(4) Kinder und Jugendliche mit Bedarf an sonderpädagogischer Unter-
(5) Die Eltern können von der Schulaufsichtsbehörde durch Zwangsmittel
stützung können, wenn das Bildungsziel in anderer Weise nicht erreicht
gemäß §§ 55 bis 65 Verwaltungsvollstreckungsgesetz NRW zur Erfül- § 44
lung ihrer Pflichten gemäß Absatz 1 angehalten werden. Information und Beratung
Fünfter Teil (1) Eltern sowie Schülerinnen und Schüler sind in allen grundsätzlichen
Schulverhältnis und wichtigen Schulangelegenheiten zu informieren und zu beraten.
Erster Abschnitt (2) Lehrerinnen und Lehrer informieren die Schülerinnen und Schüler so-
Allgemeines wie deren Eltern über die individuelle Lern- und Leistungsentwicklung
und beraten sie. Ihnen sind die Bewertungsmaßstäbe für die Notenge-
§ 42 bung und für Beurteilungen zu erläutern. Auf Wunsch werden ihnen ihr
Allgemeine Rechte und Leistungsstand mitgeteilt und einzelne Beurteilungen erläutert. Dies gilt
Pflichten aus dem Schulverhältnis auch für die Bewertung von Prüfungsleistungen.
(1) Die Aufnahme der Schülerin oder des Schülers in eine öffentliche (3) Die Eltern können nach Absprache mit den Lehrerinnen und Lehrern
Schule begründet ein öffentlich-rechtliches Schulverhältnis. Aus ihm er- an einzelnen Unterrichtsstunden und an Schulveranstaltungen teilneh-
geben sich für alle Beteiligten Rechte und Pflichten. Dies erfordert ihre men, die ihre Kinder besuchen. Im Rahmen ihrer Gesamtverantwortung
vertrauensvolle Zusammenarbeit. können Lehrerinnen und Lehrer mit Zustimmung der Klassenpflegschaft
(2) Schülerinnen und Schüler haben das Recht, im Rahmen dieses Ge - und der Schulleitung in hierfür geeigneten Unterrichtsbereichen die Mitar-
setzes an der Gestaltung der Bildungs- und Erziehungsarbeit der Schule beit von Eltern vorsehen. Gleiches gilt bei außerunterrichtlichen Schul-
mitzuwirken und ihre Interessen wahrzunehmen. Sie sind ihrem Alter ent- veranstaltungen und Angeboten im Ganztagsbereich in allen Schulfor-
sprechend über die Unterrichtsplanung zu informieren und an der Gestal- men und Schulstufen.
tung des Unterrichts und sonstiger schulischer Veranstaltungen zu betei- (4) Die Lehrerinnen und Lehrer beraten die Eltern außerhalb des Unter -
ligen. richts. Elternsprechtage werden nicht während der Unterrichtszeit am
(3) Schülerinnen und Schüler haben die Pflicht daran mitzuarbeiten, dass Vormittag durchgeführt.
die Aufgabe der Schule erfüllt und das Bildungsziel erreicht werden kann. (5) Die Schule soll Eltern sowie Schülerinnen und Schüler in Fragen der
Sie sind insbesondere verpflichtet, sich auf den Unterricht vorzubereiten, Erziehung, der Schullaufbahn und des weiteren Bildungswegs beraten.
sich aktiv daran zu beteiligen, die erforderlichen Arbeiten anzufertigen Sie arbeitet hierbei insbesondere mit dem schulpsychologischen Dienst
und die Hausaufgaben zu erledigen. Sie haben die Schulordnung einzu- und der Berufsberatung zusammen.
halten und die Anordnungen der Lehrerinnen und Lehrer, der Schullei-
tung und anderer dazu befugter Personen zu befolgen.
§ 45
Meinungsfreiheit,
(4) Eltern wirken im Rahmen dieses Gesetzes an der Gestaltung der Bil- Schülerzeitungen, Schülergruppen
dungs- und Erziehungsarbeit der Schule mit. Sie sorgen dafür, dass ihr
Kind seine schulischen Pflichten erfüllt. Eltern sollen sich aktiv am Schul - (1) Die Schülerinnen und Schüler haben das Recht, in der Schule ihre
leben, in den Mitwirkungsgremien und an der schulischen Erziehung Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern. Sie können ihre Mei -
ihres Kindes beteiligen. Zu diesem Zweck haben Eltern, die Kommunika- nung auch im Unterricht im sachlichen Zusammenhang mit diesem frei
tionsunterstützung benötigen, die Rechte aus § 8 Absatz 1 des Behinder- äußern.
tengleichstellungsgesetzes Nordrhein-Westfalen vom 16. Dezember (2) Das Recht auf freie Meinungsäußerung findet seine Schranken in den
2003 (GV. NRW. S. 766) in der jeweils geltenden Fassung in Verbindung Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen
mit der Kommunikationsunterstützungsverordnung Nordrhein-Westfalen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre. Durch
vom 15. Juni 2004 (GV. NRW. S. 336) in der jeweils gültigen Fassung. die Ausübung dieses Rechts dürfen der Bildungs- und Erziehungsauftrag
(5) In Bildungs- und Erziehungsvereinbarungen sollen sich die Schule, der Schule, insbesondere die Durchführung des Unterrichts und anderer
Schülerinnen und Schüler und Eltern auf gemeinsame Erziehungsziele schulischer Veranstaltungen sowie die Rechte anderer nicht beeinträch-
und -grundsätze verständigen und wechselseitige Rechte und Pflichten in tigt werden.
Erziehungsfragen festlegen. (3) Die Schülerinnen und Schüler haben das Recht, Schülerzeitungen
(6) Die Sorge für das Wohl der Schülerinnen und Schüler erfordert es, je - herauszugeben und auf dem Schulgrundstück zu verbreiten. Schülerzei-
dem Anschein von Vernachlässigung oder Misshandlung nachzugehen. tungen sind Zeitungen, die von Schülerinnen und Schülern einer oder
Die Schule entscheidet rechtzeitig über die Einbeziehung des Jugendam- mehrerer Schulen für deren Schülerschaft herausgegeben werden. Sie
tes oder anderer Stellen. Jede Schule erstellt ein Schutzkonzept gegen unterliegen nicht der Verantwortung der Schule. Herausgabe und Ver-
Gewalt und sexuellen Missbrauch. Es bedarf der Zustimmung der Schul- trieb der Schülerzeitung bedürfen keiner Genehmigung. Eine Zensur fin-
konferenz. det nicht statt.
(7) Außerunterrichtliche Veranstaltungen der Schule, die kein Unterricht (4) Die Schülerinnen und Schüler können sich in ihrer Schule in Schüler-
in anderer Form sind, sind grundsätzlich so zu organisieren, dass kein gruppen zusammenschließen. Dieses Recht kann von der Schulleitung
Unterricht ausfällt. Nachprüfungen finden vor Unterrichtsbeginn des neu- eingeschränkt werden, soweit die Sicherung des Bildungs- und Erzie-
en Schuljahres statt. hungsauftrags der Schule es erfordert. Die Schulkonferenz regelt Grund-
sätze über die Betätigung von Schülergruppen und die Benutzung schuli-
(8) Die Schulkonferenz kann eine einheitliche Schulkleidung empfehlen, scher Einrichtungen. Den Schülergruppen sollen Räume und sonstige
sofern alle in der Schulkonferenz vertretenen Schülerinnen und Schüler schulische Einrichtungen unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden.
zustimmen.
§ 46
§ 43 Aufnahme in die Schule, Schulwechsel
Teilnahme am Unterricht und
an sonstigen Schulveranstaltungen (1) Über die Aufnahme der Schülerin oder des Schülers in die Schule
entscheidet die Schulleiterin oder der Schulleiter innerhalb des vom
(1) Schülerinnen und Schüler sind verpflichtet, regelmäßig am Unterricht Schulträger hierfür festgelegten Rahmens, insbesondere der Zahl der
und an den sonstigen verbindlichen Schulveranstaltungen teilzunehmen. Parallelklassen pro Jahrgang. Die Schulleiterin oder der Schulleiter kann
Die Meldung zur Teilnahme an einer freiwilligen Unterrichtsveranstaltung vorübergehend Schülerinnen und Schüler als Gäste aufnehmen. Schüle-
verpflichtet zur regelmäßigen Teilnahme mindestens für ein Schulhalb- rinnen und Schüler werden in der Regel zu Beginn des Schuljahres, in
jahr. Weiterbildungskollegs zu Beginn des Schulhalbjahres in die Schule auf-
(2) Ist eine Schülerin oder ein Schüler durch Krankheit oder aus anderen genommen.
nicht vorhersehbaren Gründen verhindert, die Schule zu besuchen, so (2) Die Aufnahme in eine Schule kann abgelehnt werden, wenn ihre Auf-
benachrichtigen die Eltern unverzüglich die Schule und teilen schriftlich nahmekapazität erschöpft ist oder die Zahl der Anmeldungen die Min-
den Grund für das Schulversäumnis mit. Bei begründeten Zweifeln, ob destgröße unterschreitet. Besondere Aufnahmevoraussetzungen und
Unterricht aus gesundheitlichen Gründen versäumt wird, kann die Schule Aufnahmeverfahren für einzelne Schulstufen oder Schulformen sowie
von den Eltern ein ärztliches Attest verlangen und in besonderen Fällen Aufnahmekriterien bei einem Anmeldeüberhang können in der jeweiligen
ein amtsärztliches Gutachten einholen. Ausbildungs- und Prüfungsordnung geregelt werden.
(3) Für nicht schulpflichtige Schülerinnen gelten die Schutzfristen vor und (3) Jedes Kind hat einen Anspruch auf Aufnahme in die seiner Wohnung
nach der Geburt eines Kindes gemäß den Regelungen des Mutterschutz- nächstgelegene Grundschule der gewünschten Schulart in seiner Ge-
gesetzes. meinde im Rahmen der vom Schulträger festgelegten Aufnahmekapazi-
(4) Die Schulleiterin oder der Schulleiter kann Schülerinnen und Schüler tät, soweit der Schulträger keinen Schuleinzugsbereich gebildet hat. Der
auf Antrag der Eltern aus wichtigem Grund bis zur Dauer eines Schuljah- Schulträger legt unter Beachtung der Höchstgrenze für die zu bildenden
res vom Unterricht beurlauben oder von der Teilnahme an einzelnen Un- Eingangsklassen an Grundschulen nach der Verordnung gemäß § 93
terrichts- oder Schulveranstaltungen befreien. Längerfristige Beurlaubun- Absatz 2 Nummer 3 die Zahl und die Verteilung der Eingangsklassen auf
gen und Befreiungen bedürfen der Zustimmung der Schulaufsichtsbehör- die Schulen und Teilstandorte fest. Er kann die Zahl der in die Eingangs-
de. Dauerhafte Beurlaubungen und Befreiungen von schulpflichtigen klassen aufzunehmenden Schülerinnen und Schüler einer Grundschule
Schülerinnen und Schülern zur Förderung wissenschaftlicher, sportlicher oder mehrerer Grundschulen begrenzen, wenn dies für eine ausgewoge-
oder künstlerischer Hochbegabungen setzen voraus, dass für andere ge- ne Klassenbildung innerhalb einer Gemeinde erforderlich ist oder beson-
eignete Bildungsmaßnahmen gesorgt wird. dere Lernbedingungen oder bauliche Gegebenheiten berücksichtigt wer-
den sollen. Die Vorschriften zu den Klassengrößen bleiben unberührt.
(5) Alle Schülerinnen und Schüler sind während schulischer Veranstaltun-
gen sowie auf den Wegen von und zu diesen im Rahmen der gesetzli- (4) Die Schulleiterin oder der Schulleiter kann im Einvernehmen mit dem
chen Unfallversicherung nach dem SGB VII gegen Unfall versichert. Schulträger die Zahl der in die Klasse 5 einer Schule der Sekundarstufe I
oder mit Sekundarstufe I aufzunehmenden Schülerinnen und Schüler be-
grenzen, wenn tungen im Unterricht“ erbrachten Leistungen. Beide Beurteilungsbereiche
1. ein Angebot für Gemeinsames Lernen (§ 20 Absatz 2) eingerichtet werden bei der Leistungsbewertung angemessen berücksichtigt.
wird, (3) Bei der Bewertung der Leistungen werden folgende Notenstufen zu
2. rechnerisch pro Parallelklasse mindestens zwei Schülerinnen und Grunde gelegt:
Schüler mit festgestelltem sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf 1. sehr gut (1)
aufgenommen werden und Die Note „sehr gut“ soll erteilt werden, wenn die Leistung den Anforde-
3. im Durchschnitt aller Parallelklassen der jeweilige Klassenfrequenz- rungen im besonderen Maße entspricht.
richtwert nach der Verordnung zur Ausführung des § 93 Abs. 2 Schulge- 2. gut (2)
setz nicht unterschritten wird. Die Note „gut“ soll erteilt werden, wenn die Leistung den Anforderungen
Die Vorschriften zu den Klassengrößen der Verordnung zur Ausführung voll entspricht.
des § 93 Abs. 2 Schulgesetz bleiben unberührt. 3. befriedigend (3)
(5) Jeder Ausbildungsbetrieb hat den Anspruch, dass seine Auszubilden- Die Note „befriedigend“ soll erteilt werden, wenn die Leistung im Allge-
den zur Erfüllung der Schulpflicht das zum Ausbildungsbetrieb nächstge- meinen den Anforderungen entspricht.
legene Berufskolleg besuchen, in dem eine entsprechende Fachklasse 4. ausreichend (4)
eingerichtet ist. Mit Einverständnis des Ausbildungsbetriebs kann eine Die Note „ausreichend“ soll erteilt werden, wenn die Leistung zwar Män-
Auszubildende oder ein Auszubildender ein anderes, insbesondere gel aufweist, aber im Ganzen den Anforderungen noch entspricht.
wohnortnäheres Berufskolleg, an dem eine entsprechende Fachklasse 5. mangelhaft (5)
eingerichtet ist, im Rahmen der Aufnahmekapazität besuchen. § 84 bleibt Die Note „mangelhaft“ soll erteilt werden, wenn die Leistung den Anforde-
unberührt. rungen nicht entspricht, jedoch erkennen lässt, dass die notwendigen
(6) Der Schulträger kann festlegen, dass Schülerinnen und Schülern, die Grundkenntnisse vorhanden sind und die Mängel in absehbarer Zeit be-
in ihrer Gemeinde eine Schule der gewählten Schulform im Sinne des § hoben werden können.
10 besuchen können, die Aufnahme verweigert wird, wenn die Zahl der 6. ungenügend (6)
Anmeldungen die Aufnahmekapazität der Schule übersteigt. Die Note „ungenügend“ soll erteilt werden, wenn die Leistung den Anfor-
(7) Die Schulaufsichtsbehörde kann eine Schülerin oder einen Schüler derungen nicht entspricht und selbst die Grundkenntnisse so lückenhaft
nach Anhörung der Eltern und der beteiligten Schulträger einer bestimm- sind, dass die Mängel in absehbarer Zeit nicht behoben werden können.
ten Schule am Wohnort oder in einer anderen Gemeinde zuweisen. Dies (4) Werden Leistungen aus Gründen, die von der Schülerin oder dem
gilt insbesondere, wenn eine schulpflichtige Schülerin oder ein schul- Schüler nicht zu vertreten sind, nicht erbracht, können nach Maßgabe
pflichtiger Schüler nicht in eine Schule der gewählten und der Eignung der Ausbildungs- und Prüfungsordnung Leistungsnachweise nachgeholt
entsprechenden Schulform aufgenommen worden ist. und kann der Leistungsstand durch eine Prüfung festgestellt werden.
(8) Eine Schülerin oder ein Schüler, die oder der die Schule wechselt, (5) Verweigert eine Schülerin oder ein Schüler die Leistung, so wird dies
wird im Rahmen der Verweildauer in die Schulstufe, die Schulform und wie eine ungenügende Leistung bewertet.
die Klasse oder Jahrgangsstufe aufgenommen, die dem bisherigen Bil-
dungsgang und dem Zeugnis entsprechen. Näheres zum Schulform- (6) Neben oder an Stelle der Noten nach Absatz 3 kann die Ausbildungs-
wechsel bestimmen die Ausbildungs- und Prüfungsordnungen. und Prüfungsordnung ein Punktsystem vorsehen. Noten- und Punktsys-
tem müssen sich wechselseitig umrechnen lassen.
(9) In der Sekundarstufe I prüft die Schule gemäß § 13 Abs. 3 und nach
Maßgabe der Ausbildungs- und Prüfungsordnung im Rahmen der jährli- § 49
chen Versetzungsentscheidung, ob den Eltern leistungsstarker Schülerin- Zeugnisse,
nen und Schüler der Hauptschule der Wechsel ihres Kindes zur Real- Bescheinigungen über die Schullaufbahn
schule oder zum Gymnasium und den Eltern leistungsstarker Schülerin- (1) Schülerinnen und Schüler erhalten am Ende des Schuljahres und in
nen und Schüler der Realschule der Wechsel ihres Kindes zum Gymna- der Regel am Ende des Schulhalbjahres oder des entsprechenden Aus-
sium zu empfehlen ist. bildungsabschnittes ein Zeugnis über die erbrachten Leistungen oder
(10) Bei den Entscheidungen über die Aufnahme in die Schule nach den eine Bescheinigung über die Schullaufbahn. Schülerinnen und Schüler,
vorstehenden Absätzen gehören die Bildungsgänge des Gymnasiums zu die die Schule verlassen, erhalten
einer einheitlichen Schulform. 1. ein Abschlusszeugnis, wenn nach Erfüllung der Schulpflicht in der Se-
§ 47 kundarstufe I oder II ein Abschluss erworben wurde,
Beendigung des Schulverhältnisses 2. ein Abgangszeugnis, wenn eine Schule nach Erfüllung der Schulpflicht
(1) Das Schulverhältnis endet, wenn ohne Abschluss verlassen wird,
1. die Schülerin oder der Schüler den Bildungsgang durchlaufen oder die 3. ein Überweisungszeugnis, wenn sie innerhalb einer Schulstufe die
Schulpflicht erfüllt hat und ein Abschluss- oder Abgangszeugnis erteilt Schule wechseln; auf Überweisungszeugnissen sind erworbene Ab-
wird, schlüsse und Berechtigungen zu vermerken.
2. Eltern die Schülerin oder den Schüler schriftlich abmelden, (2) Neben den Angaben zum Leistungsstand werden in Zeugnissen und
in Bescheinigungen über die Schullaufbahn die entschuldigten und un-
3. ein weiteres Wiederholen der Klasse oder Jahrgangsstufe nicht mehr entschuldigten Fehlzeiten aufgenommen. Ferner können nach Entschei-
zulässig ist (§ 50 Abs. 5 Satz 2), dung der Versetzungskonferenz Aussagen zum Arbeits- und Sozialver-
4. die Schülerin oder der Schüler die für den Bildungsgang bestimmte halten aufgenommen werden. Die Schulkonferenz stellt Grundsätze zu
Höchstausbildungsdauer erreicht hat, einer einheitlichen Handhabung der Aussagen auf. Die Aufnahme der
5. die Schulpflicht gemäß § 40 Abs. 2 ruht, Fehlzeiten und der Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten entfällt
bei Abschluss- und Abgangszeugnissen.
6. die Schülerin oder der Schüler gemäß § 54 Abs. 4 dauernd vom Schul-
besuch ausgeschlossen wird, (3) Nach Entscheidung der Zeugnis- oder Versetzungskonferenz werden
weitere Bemerkungen über besondere Leistungen und besonderen per-
7. die Schülerin oder der Schüler in eine andere Schule überwiesen wird, sönlichen Einsatz im außerunterrichtlichen Bereich in Zeugnissen und in
8. die nicht mehr schulpflichtige Schülerin oder der nicht mehr schulpflich- Bescheinigungen über die Schullaufbahnen aufgenommen. Auf Wunsch
tige Schüler trotz schriftlicher Erinnerung ununterbrochen 20 Unterrichts- der Schülerin oder des Schülers können ebenfalls außerschulische, ins-
tage unentschuldigt fehlt, besondere ehrenamtliche Tätigkeiten gewürdigt werden. In Abschluss-
9. die Schülerin oder der Schüler auf Grund einer Ordnungsmaßnahme und Abgangszeugnissen beziehen sich die Bemerkungen auch auf die
entlassen oder verwiesen wird. gesamte Schullaufbahn.
(2) Eine schulpflichtige Schülerin oder ein schulpflichtiger Schüler kann (4) Zeugnisse, die zerstört oder abhanden gekommen sind, können
nur in Verbindung mit einem nachgewiesenen Schulwechsel aus der be- durch eine Bescheinigung der oberen Schulaufsichtsbehörde ersetzt wer-
suchten Schule ausscheiden. § 53 Abs. 5 bleibt unberührt. den, wenn bei der Schule keine oder nur noch unvollständige Zeugnisun-
terlagen vorhanden sind. Die Voraussetzungen für die Ausstellung der
Zweiter Abschnitt Bescheinigung sind von einer Person, die auf Grund ihrer dienstlichen
Leistungsbewertung Stellung von der Ablegung der Prüfung oder dem Erwerb des Befähi-
gungsnachweises Kenntnis hat, durch Versicherung an Eides Statt vor
§ 48 der oberen Schulaufsichtsbehörde zu bestätigen. Die Voraussetzungen
Grundsätze der Leistungsbewertung können auch durch Versicherung an Eides Statt vor der oberen Schulauf-
(1) Die Leistungsbewertung soll über den Stand des Lernprozesses der sichtsbehörde von zwei Personen bestätigt werden, die von der Able-
Schülerin oder des Schülers Aufschluss geben; sie soll auch Grundlage gung der Prüfung oder dem Erwerb des Befähigungsnachweises eigene
für die weitere Förderung der Schülerin oder des Schülers sein. Die Leis- Kenntnis haben.
tungen werden durch Noten bewertet. Die Ausbildungs- und Prüfungs-
ordnungen können vorsehen, dass schriftliche Aussagen an die Stelle
§ 50
von Noten treten oder diese ergänzen. Versetzung, Förderangebote
(2) Die Leistungsbewertung bezieht sich auf die im Unterricht vermittelten (1) Eine Schülerin oder ein Schüler wird nach Maßgabe der Ausbildungs-
Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Grundlage der Leistungsbe- und Prüfungsordnung in der Regel am Ende des Schuljahres in die
wertung sind alle von der Schülerin oder dem Schüler im Beurteilungsbe- nächsthöhere Klasse oder Jahrgangsstufe versetzt, wenn die Leistungs-
reich „Schriftliche Arbeiten“ und im Beurteilungsbereich „Sonstige Leis- anforderungen der bisherigen Klasse oder Jahrgangsstufe erfüllt sind.
Eine Vorversetzung ist möglich, wenn eine erfolgreiche Teilnahme am die Teilnahme von Vertreterinnen und Vertretern des Schulträgers und
Unterricht der höheren Klasse oder Jahrgangsstufe zu erwarten ist. Die der Eltern,
Ausbildungs- und Prüfungsordnung kann vorsehen, dass Übergänge in 10. die Zulassung zur Prüfung,
die nächsthöhere Klasse oder Jahrgangsstufe auch ohne Versetzung
möglich sind. 11. den Ablauf und das Verfahren der Prüfung,
(2) Über die Versetzung entscheidet die Klassen- oder Jahrgangsstufen- 12. die Prüfungsfächer, einschließlich Art, Zahl und Umfang der Prü-
konferenz als Versetzungskonferenz. Mitglieder der Versetzungskonfe- fungsleistungen sowie die Befreiung und Ersetzung von Prüfungsleistun-
renz sind die Lehrerinnen und Lehrer, die die Schülerin oder den Schüler gen,
im zweiten Halbjahr unterrichtet haben. In der Versetzungskonferenz 13. den Rücktritt von der Prüfung und die Folgen des Nichterbringens
übernimmt die Schulleiterin oder der Schulleiter den Vorsitz oder bestellt von Prüfungsleistungen,
eine Vertretung.
14. die Folgen von Täuschungshandlungen, insbesondere den Aus-
(3) Die Schule hat ihren Unterricht so zu gestalten und die Schülerinnen schluss von der Prüfung und die nachträgliche Aberkennung des Prü-
und Schüler so zu fördern, dass die Versetzung der Regelfall ist. Schüle- fungszeugnisses,
rinnen und Schülern der Grundschule und der Sekundarstufe I, deren
15. die Bewertung von Prüfungsleistungen sowie die Voraussetzungen
Versetzung gefährdet ist, wird zum Ende des Schulhalbjahres eine indivi-
für das Bestehen der Prüfung,
duelle Lern- und Förderempfehlung gegeben. Sie sollen zudem die Mög-
lichkeit der Teilnahme an schulischen Förderangeboten erhalten mit dem 16. die Erteilung von Abschluss- und Prüfungszeugnissen und die damit
Ziel, unter Einbeziehung der Eltern erkannte Lern- und Leistungsdefizite verbundenen Berechtigungen,
bis zur Versetzungsentscheidung zu beheben. Eine Lern- und Förder- 17. die Folgen des Nichtbestehens der Prüfung sowie die Voraussetzun-
empfehlung erhalten Schülerinnen und Schüler der Grundschule und der gen und das Verfahren für Nachprüfungen und Wiederholungsprüfungen,
Sekundarstufe I auch im Falle der Nichtversetzung zum Ende des Schul-
jahres. 18. den Ausgleich von Nachteilen der Schülerinnen und Schüler mit einer
Behinderung,
(4) Ist die Versetzung einer Schülerin oder eines Schülers gefährdet, weil
die Leistungen in einem Fach abweichend von den im letzten Zeugnis er- 19. die Aufnahme, die Unterrichtsorganisation, die Teilnahme am Regel-
teilten Noten nicht mehr ausreichen, so sind die Eltern schriftlich zu be- unterricht, die Eingliederung in einen Bildungsgang und den Schulform-
nachrichtigen. Auf etwaige besondere Folgen einer Nichtversetzung der wechsel für neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler.
Schülerin oder des Schülers ist hinzuweisen. Hat die Schule die Eltern (2) Für Externenprüfungen erlässt das Ministerium mit Zustimmung des
nicht benachrichtigt, so kann daraus kein Anspruch auf Versetzung herge- für Schulen zuständigen Landtagsausschusses durch Rechtsverordnung
leitet werden. Unterbleibt die Benachrichtigung, obwohl ein Fach oder Prüfungsordnungen in entsprechender Anwendung des Absatzes 1.
mehrere Fächer hätten abgemahnt werden müssen, werden Minderleis-
tungen in einem Fach bei der Versetzungsentscheidung nicht berücksich- Dritter Abschnitt
tigt. Die Benachrichtigung entfällt bei volljährigen Schülerinnen und Schü- Weitere Vorschriften über das Schulverhältnis
lern. § 53
(5) Schülerinnen und Schüler, die nicht versetzt werden, wiederholen die Erzieherische Einwirkungen,
bisher besuchte Klasse oder Jahrgangsstufe. Eine zweite Wiederholung Ordnungsmaßnahmen
ist in der Regel nicht zulässig. (1) Erzieherische Einwirkungen und Ordnungsmaßnahmen dienen der ge-
(6) Im Schuljahr 2020/2021 findet Absatz 4 keine Anwendung. Reicht die ordneten Unterrichts- und Erziehungsarbeit der Schule sowie dem
Leistung einer Schülerin oder eines Schülers in einem Fach oder in meh- Schutz von Personen und Sachen. Sie können angewendet werden,
reren Fächern abweichend von den im Zeugnis für das erste Schulhalb- wenn eine Schülerin oder ein Schüler Pflichten verletzt. Der Grundsatz
jahr erteilten Noten nicht mehr aus, werden Minderleistungen in einem der Verhältnismäßigkeit ist zu beachten. Ordnungsmaßnahmen sind nur
Fach bei der Versetzungsentscheidung nicht berücksichtigt. Satz 2 gilt zulässig, wenn erzieherische Einwirkungen nicht ausreichen. Einwirkun-
auch für volljährige Schülerinnen und Schüler. Eltern sowie Schülerinnen gen gegen mehrere Schülerinnen und Schüler sind nur zulässig, wenn
und Schüler sind über nicht ausreichende Leistungen zu informieren; auf das Fehlverhalten jeder oder jedem Einzelnen zuzurechnen ist.
Wunsch erfolgt eine Beratung. (2) Zu den erzieherischen Einwirkungen gehören insbesondere das erzie-
§ 51 herische Gespräch, die Ermahnung, Gruppengespräche mit Schülerin-
Schulische Abschlussprüfungen, nen, Schülern und Eltern, die mündliche oder schriftliche Missbilligung
Externenprüfung, Anerkennung des Fehlverhaltens, der Ausschluss von der laufenden Unterrichtsstunde,
die Nacharbeit unter Aufsicht nach vorheriger Benachrichtigung der El-
(1) Soweit die Ausbildungs- und Prüfungsordnungen für schulische Bil- tern, die zeitweise Wegnahme von Gegenständen, Maßnahmen mit dem
dungsgänge Abschlussprüfungen vorsehen, wird in diesen festgestellt, Ziel der Wiedergutmachung angerichteten Schadens und die Beauftra-
ob und auf welchem Leistungsstand die Schülerin oder der Schüler das gung mit Aufgaben, die geeignet sind, das Fehlverhalten zu verdeutli-
Ziel des Bildungsgangs erreicht hat. Die Prüfungsanforderungen werden chen. Bei wiederholtem Fehlverhalten soll eine schriftliche Information
durch die Ausbildungs- und Prüfungsordnung sowie die Richtlinien und der Eltern erfolgen, damit die erzieherische Einwirkung der Schule vom
Lehrpläne bestimmt. Elternhaus unterstützt werden kann. Bei besonders häufigem Fehlverhal-
(2) Personen, die keine öffentliche Schule oder Ersatzschule gemäß § ten einer Schülerin oder eines Schülers oder gemeinschaftlichem Fehl-
100 Absatz 4 besuchen, können in einer besonderen Prüfung die Ab - verhalten der Klasse oder Lerngruppe soll den Ursachen für das Fehlver-
schlüsse erwerben (Externenprüfung). halten in besonderer Weise nachgegangen werden.
(3) Eine nicht bestandene Prüfung kann in der Regel nur einmal wieder- (3) Ordnungsmaßnahmen sind
holt werden. 1. der schriftliche Verweis,
(4) Abschlüsse und Berechtigungen, die außerhalb des Landes Nord- 2. die Überweisung in eine parallele Klasse oder Lerngruppe,
rhein-Westfalen erworben wurden, bedürfen der Anerkennung durch die
Schulaufsichtsbehörde. Die Anerkennung von Abschlüssen und Berechti- 3. der vorübergehende Ausschluss vom Unterricht von einem Tag bis zu
gungen, die in anderen Ländern der Bundesrepublik Deutschland erwor- zwei Wochen und von sonstigen Schulveranstaltungen,
ben wurden, ist nur zu versagen, wenn ihrem Erwerb gleichwertige Anfor- 4. die Androhung der Entlassung von der Schule,
derungen nicht zu Grunde liegen. 5. die Entlassung von der Schule,
§ 52 6. die Androhung der Verweisung von allen öffentlichen Schulen des
Ausbildungs- und Prüfungsordnungen Landes durch die obere Schulaufsichtsbehörde,
(1) Am Ende eines Bildungsganges wird festgestellt, ob die Schülerin 7. die Verweisung von allen öffentlichen Schulen des Landes durch die
oder der Schüler das Ausbildungsziel erreicht hat. Das Ministerium er- obere Schulaufsichtsbehörde.
lässt unter Beachtung des Grundsatzes der eigenverantwortlichen Schu-
Rechtsbehelfe (Widerspruch und Anfechtungsklage) gegen Ordnungs-
le (§ 3) und mit Zustimmung des für Schulen zuständigen Landtagsaus-
maßnahmen nach Satz 1 Nr. 2 und 3 haben keine aufschiebende Wir-
schusses durch Rechtsverordnung Ausbildungs- und Prüfungsordnun-
kung. § 80 Abs. 4, 5, 7 und 8 der Verwaltungsgerichtsordnung bleibt un-
gen, die insbesondere Regelungen enthalten über
berührt.
1. die Aufnahmevoraussetzungen und den Schulformwechsel,
(4) Maßnahmen nach Absatz 3 Nr. 4 und 5 sind nur zulässig, wenn die
2. die Stundentafel, Schülerin oder der Schüler durch schweres oder wiederholtes Fehlver-
3. die Gliederung und die Dauer der Ausbildung, halten die Erfüllung der Aufgaben der Schule oder die Rechte anderer
ernstlich gefährdet oder verletzt hat. Bei Schulpflichtigen bedarf die Ent-
4. die Unterrichtsorganisation, lassung von der Schule der Bestätigung durch die Schulaufsichtsbehör-
5. die Unterrichtsfächer, die Lernbereiche, die Pflichtbedingungen, die de, die die Schülerin oder den Schüler einer anderen Schule zuweisen
Wahlmöglichkeiten, kann. Die Entlassung einer Schülerin oder eines Schülers, die oder der
6. die Versetzung und die Vorversetzung einschließlich der Bildung be- nicht mehr schulpflichtig ist, kann ohne vorherige Androhung erfolgen,
sonderer Lerngruppen, wenn die Schülerin oder der Schüler innerhalb eines Zeitraumes von 30
Tagen insgesamt 20 Unterrichtsstunden unentschuldigt versäumt hat.
7. die Leistungsnachweise bei Abschlüssen ohne Prüfung,
(5) Maßnahmen nach Absatz 3 Nr. 6 und 7 sind nur zulässig, wenn die
8. den Zweck und die Gliederung der Prüfung, Anwesenheit der Schülerin oder des Schülers aus Gründen der Sicher-
9. die Bildung und Zusammensetzung von Prüfungsausschüssen sowie heit nicht verantwortet werden kann. Diese Entscheidung bedarf der Be-
stätigung durch das Ministerium. Soweit die Schülerin oder der Schüler 6 gelten auch für Ersatzschulen und Ergänzungsschulen.
die Schulpflicht noch nicht erfüllt hat, ist für geeignete Bildungsmaßnah-
men zu sorgen. § 55
Wirtschaftliche Betätigung, Geldsammlungen
(6) Über Ordnungsmaßnahmen nach Absatz 3 Nummer 1 bis 3 entschei -
det die Schulleiterin oder der Schulleiter oder ein von ihr oder ihm beauf- (1) Der Vertrieb von Waren aller Art und andere wirtschaftliche Betätigun-
tragtes Mitglied der Schulleitung nach Anhörung der Schülerin oder des gen sind in der Schule unzulässig mit Ausnahme
Schülers. Die Schulleiterin oder der Schulleiter oder das beauftragte Mit- 1. des Vertriebs von Speisen und Getränken, die zum Verzehr in Pausen
glied der Schulleitung kann sich von der zuständigen Teilkonferenz ge- und Freistunden bestimmt sind, und
mäß Absatz 7 beraten lassen oder ihr die Entscheidungsbefugnis über- 2. der Vermietung von abschließbaren Vorrichtungen zur Aufbewahrung
tragen. Den Eltern und der Klassenlehrerin oder dem Klassenlehrer oder persönlicher oder im Unterricht benötigter Sachen.
der Jahrgangsstufenleiterin oder dem Jahrgangsstufenleiter ist vor der
Entscheidung Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben. In dringenden Art, Umfang und Art des Vertriebs der Angebote nach Nummern 1 und 2
Fällen kann auf vorherige Anhörungen verzichtet werden; sie sind dann werden unter Beteiligung der Schulkonferenz im Einvernehmen mit dem
nachzuholen. Schulträger festgelegt.
(7) Über Ordnungsmaßnahmen nach Absatz 3 Nr. 4 und 5 entscheidet (2) Für Elternverbände gemäß § 77 Absatz 3 Nummer 2 darf für Zwecke
eine von der Lehrerkonferenz berufene Teilkonferenz. Die Schule kann ihrer Mitwirkungsaufgaben in den Schulen gesammelt werden. Dabei
verschiedene, für Schulstufen, Bildungsgänge oder Abteilungen zuständi- sind die Grundsätze der Freiwilligkeit und der Anonymität der Spende so-
ge Teilkonferenzen bilden. Der Teilkonferenz gehören ein Mitglied der wie die Gleichbehandlung der Verbände zu gewährleisten. Andere Geld-
Schulleitung, die Klassenlehrerin oder der Klassenlehrer oder die Jahr- sammlungen in der Schule oder in der Öffentlichkeit auf Veranlassung
gangsstufenleiterin oder der Jahrgangsstufenleiter und drei weitere, für der Schule dürfen nur nach Entscheidung der Schulkonferenz und unter
die Dauer eines Schuljahres zu wählende Lehrerinnen und Lehrer oder Beachtung des Grundsatzes der Freiwilligkeit durchgeführt werden.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemäß § 58 als ständige Mitglieder an. Sammlungen gemäß Satz 3 sind nur zulässig, wenn sie nach ihrem
Weitere, für die Dauer eines Schuljahres zu wählende Mitglieder sind Zweck mit dem Bildungs- und Erziehungsauftrag gemäß § 2 vereinbar
eine Vertreterin oder ein Vertreter der Schulpflegschaft und des Schüler- sind und durch die Schule selbstständig organisiert werden.
rates. Diese nehmen an Sitzungen nicht teil, wenn die Schülerin oder der § 56
Schüler oder die Eltern der Teilnahme widersprechen. Für jedes Mitglied Druckschriften, Plakate
der Teilkonferenz kann jeweils eine Vertreterin oder ein Vertreter gewählt
werden. Sie oder er nimmt bei Verhinderung des ordentlichen Mitglieds Schulfremde Druckschriften dürfen auf dem Schulgrundstück an die
dessen Aufgabe wahr. Schülerinnen und Schüler nicht verteilt werden. Ausnahmen kann die
Schulleiterin oder der Schulleiter zulassen, wenn die Druckschriften
(8) Vor der Beschlussfassung hat die Teilkonferenz der betroffenen schulischen oder gemeinnützigen Zwecken dienen. Das Recht der Ver-
Schülerin oder dem betroffenen Schüler und deren Eltern Gelegenheit zu bände gemäß § 77 Abs. 3, sich an die Schulmitwirkungsorgane zu wen-
geben, zu dem Vorwurf der Pflichtverletzung Stellung zu nehmen; zu der den, bleibt unberührt. Plakate dürfen mit Zustimmung der Schulleiterin
Anhörung kann die Schülerin oder der Schüler eine Person des Vertrau- oder des Schulleiters nur angebracht werden, wenn das grundsätzliche
ens aus dem Kreis der Schülerinnen und Schüler oder der Lehrerinnen Verbot politischer und wirtschaftlicher Werbung dadurch nicht verletzt
und Lehrer hinzuziehen. wird.
(9) Ordnungsmaßnahmen werden den Eltern schriftlich bekannt gegeben
und begründet. Sechster Teil
Schulpersonal
§ 54
Schulgesundheit § 57
Lehrerinnen und Lehrer
(1) Die Schulgesundheitspflege hat das Ziel, Krankheiten der Schülerin-
nen und Schüler vorzubeugen, sie frühzeitig zu erkennen und Wege zu (1) Lehrerinnen und Lehrer unterrichten, erziehen, beraten, beurteilen,
ihrer Heilung aufzuzeigen. Die Aufgaben der Schulgesundheitspflege beaufsichtigen und betreuen Schülerinnen und Schüler in eigener Ver-
nehmen die unteren Gesundheitsbehörden in Zusammenarbeit mit der antwortung im Rahmen der Bildungs- und Erziehungsziele (§ 2), der gel-
Schule und den Eltern wahr. tenden Rechts- und Verwaltungsvorschriften, der Anordnungen der
Schulaufsichtsbehörden und der Konferenzbeschlüsse; sie fördern alle
(2) Für jede Schule bestellt die untere Gesundheitsbehörde im Beneh- Schülerinnen und Schüler umfassend.
men mit dem Schulträger eine Schulärztin oder einen Schularzt. Der
schulärztliche Dienst umfasst insbesondere: (2) Die Lehrerinnen und Lehrer wirken an der Gestaltung des Schulle-
bens, an der Organisation der Schule und an der Fortentwicklung der
1. schulärztliche Untersuchungen, insbesondere Reihenuntersuchungen Qualität schulischer Arbeit aktiv mit. Sie stimmen sich in der pädagogi-
zur Einschulung, und zahnärztliche Untersuchungen, schen Arbeit miteinander ab und arbeiten zusammen.
2. eine besondere Betreuung der Schülerinnen und Schüler, deren Ge- (3) Lehrerinnen und Lehrer sind verpflichtet, sich zur Erhaltung und weite-
sundheitszustand eine fortlaufende Kontrolle erforderlich macht, ren Entwicklung ihrer Kenntnisse und Fähigkeiten selbst fortzubilden und
3. schulärztliche Sprechstunden für Eltern, Schülerinnen und Schüler so- an dienstlichen Fortbildungsmaßnahmen auch in der unterrichtsfreien
wie Lehrerinnen und Lehrer, Zeit teilzunehmen. Die Genehmigung von Fortbildung während der Un-
terrichtszeit setzt in der Regel voraus, dass eine Vertretung gesichert ist
4. gesundheitsfürsorgerische Maßnahmen für die Schülerinnen und
oder der Unterricht vorgezogen oder nachgeholt oder Unterrichtsausfall
Schüler,
auf andere Weise vermieden wird.
5. Beratung der Lehrerinnen und Lehrer in Fragen der Gesundheitspfle-
(4) Lehrerinnen und Lehrer an den öffentlichen Schulen des Landes, der
ge,
Gemeinden und Gemeindeverbände stehen im Dienst des Landes; § 124
6. Mitarbeit bei der Bekämpfung übertragbarer Krankheiten in Schulen. bleibt unberührt. Sie sind in der Regel Beamtinnen und Beamte, wenn sie
(3) Schülerinnen und Schüler, deren Verbleib in der Schule oder deren die für ihre Laufbahn erforderliche Befähigung besitzen und die sonstigen
Teilnahme an anderen schulischen Veranstaltungen eine konkrete Ge- beamtenrechtlichen Voraussetzungen erfüllen. Lehrerinnen und Lehrer
fahr für die physische oder psychische Unversehrtheit anderer oder die können auch im Rahmen von Gestellungsverträgen beschäftigt werden.
eigene bedeutet, können vorübergehend oder dauernd vom Schulbesuch (5) Ausschreibungen im Lehrereinstellungsverfahren für eine Schule so-
ausgeschlossen werden. Die Entscheidung trifft die Schulleiterin oder der wie die Auswahl erfolgen durch die Schule; die Vorgaben der Schulauf-
Schulleiter auf Grund eines regelmäßig zu überprüfenden amtsärztlichen sichtsbehörden sind dabei einzuhalten. Vor Versetzungen von Lehrerin-
Gutachtens. Bei Gefahr im Verzug ist die Schulleiterin oder der Schullei- nen und Lehrern aus dienstlichen Gründen sind die Schulen zu hören. Im
ter befugt, einen vorläufigen Ausschluss vom Besuch der Schule auszu- Rahmen der arbeitsrechtlichen Bestimmungen und der der Schule zur
sprechen. Bei einem vorläufigen Ausschluss ist das amtsärztliche Gut- Verfügung stehenden Stellen und Mittel kann die Schulleiterin oder der
achten unverzüglich nachträglich einzuholen. Schulleiter befristete Verträge zur Sicherung der Unterrichtsversorgung
(4) Die Schülerinnen und Schüler sind verpflichtet, sich bei schulärztli- und zur Durchführung besonderer pädagogischer Aufgaben abschließen.
chen und schulzahnärztlichen Reihenuntersuchungen, insbesondere zur Den Schulen können durch das Ministerium weitere Angelegenheiten
Einschulung, untersuchen zu lassen. Gleiches gilt in den Fällen von § 19 übertragen werden.
Absatz 7 in Verbindung mit Absatz 5 Satz 2, § 35 Absatz 2 Satz 2, § 40 § 58
Absatz 2 Satz 2, § 43 Absatz 2 Satz 2, § 54 Absatz 3 Satz 2 und Satz 4. Pädagogisches und
(5) Der Verkauf, der Ausschank und der Genuss alkoholischer Getränke sozialpädagogisches Personal
im Zusammenhang mit schulischen Veranstaltungen sind auf dem Schul- Sonstige im Landesdienst stehende pädagogische und sozialpädagogi-
grundstück sowie außerhalb des Schulgrundstücks untersagt. Über Aus- sche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wirken bei der Bildungs- und Erzie-
nahmen von Satz 1 entscheidet die Schulkonferenz, die bei ihrer Ent- hungsarbeit mit.
scheidung insbesondere die Vorbildwirkung zu berücksichtigen hat. Für
branntweinhaltige Getränke und sonstige Rauschmittel ist keine Ausnah- § 59
me möglich. Schulleiterinnen und Schulleiter
(6) Das Rauchverbot an Schulen bestimmt sich nach den Vorschriften (1) Jede Schule hat eine Schulleiterin oder einen Schulleiter, die oder der
des Nichtraucherschutzgesetzes NRW1. zugleich Lehrerin oder Lehrer ist.
(7) Die Absätze 1 bis 4 gelten auch für Ersatzschulen; die Absätze 5 und (2) Die Schulleiterin oder der Schulleiter
1. leitet die Schule und vertritt sie nach außen,
1 s. BASS 21-91 Nr. 3
2. ist verantwortlich für die Erfüllung des Bildungs- und Erziehungsauf- auf Lehrerinnen und Lehrer zur eigenständigen Wahrnehmung übertra-
trags der Schule, gen. Die Gesamtverantwortung der Schulleiterin oder des Schulleiters
3. sorgt für die Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung in der Schu- bleibt davon unberührt.
le, (4) Die obere Schulaufsichtsbehörde kann Schulleiterkonferenzen ein-
4. wirkt im Rahmen der personellen Ressourcen darauf hin, dass der Un - richten. Die Schulleiterkonferenz berät und verständigt sich über Angele-
terricht ungekürzt erteilt wird, genheiten aus dem Aufgabenbereich der Schulen, die eine einheitliche
Behandlung erfordern. Sie dient auch der Zusammenarbeit der Schulen
5. ist verantwortlich dafür, dass alle Vorbereitungen zum Unterrichtsbe- mit den Schulträgern und außerschulischen Partnern. Die Schulaufsichts-
ginn des neuen Schuljahres abgeschlossen sind und behörde kann zu ihrer Unterstützung die Schulleiterkonferenz mit der
6. nimmt das Hausrecht wahr. Vorbereitung geeigneter Angelegenheiten beauftragen.
Sie oder er kann in Erfüllung dieser Aufgaben als Vorgesetzte oder Vor- § 61
gesetzter allen an der Schule tätigen Personen Weisungen erteilen. Bestellung der Schulleiterin oder des Schulleiters
(3) Zu den Leitungsaufgaben der Schulleiterin oder des Schulleiters gehö- (1) Die obere Schulaufsichtsbehörde schreibt die Stelle der Schulleiterin
ren insbesondere die Schulentwicklung, die Personalführung und Perso- oder des Schulleiters mit Zustimmung der Schulkonferenz und des
nalentwicklung, die Organisation und Verwaltung sowie die Kooperation Schulträgers aus und prüft die eingegangenen Bewerbungen. Sie nennt
mit der Schulaufsicht, dem Schulträger und den Partnern der Schule. der Schulkonferenz und dem Schulträger die Bewerberinnen und Bewer-
(4) Im Rahmen der übertragenen Zuständigkeiten wirkt die Schulleiterin ber, die das Anforderungsprofil der Ausschreibung erfüllen. Die Schul-
oder der Schulleiter in Personalangelegenheiten mit und trifft selbst Per- konferenz und der Schulträger können diese Bewerberinnen und Bewer-
sonalentscheidungen, soweit diese Befugnisse übertragen sind. Sie oder ber zu einem Vorstellungsgespräch einladen.
er erstellt die dienstlichen Beurteilungen für die Lehrkräfte der Schule (2) Sowohl die Schulkonferenz als auch der Schulträger können gegen-
1. während der laufbahnrechtlichen Probezeit, über der oberen Schulaufsichtsbehörde innerhalb von acht Wochen ei-
nen Vorschlag abgeben; er soll begründet werden. Die obere Schulauf-
2. vor einer Übertragung des ersten Beförderungsamtes einer Laufbahn sichtsbehörde kann die Frist in begründeten Fällen verlängern. In der
(soweit kein Leitungsamt im Sinne von § 60 Abs. 1), Schulkonferenz kann nicht mitwirken, wer sich um die zu besetzende
3. vor einer Beurlaubung zum Auslandsschuldienst (mit Ausnahme von Stelle beworben hat.
Funktionsstellen im Ausland), zur Wahrnehmung von Aufgaben der Ent- (3) Die obere Schulaufsichtsbehörde trifft die Auswahlentscheidung. Sie
wicklungszusammenarbeit oder zu vergleichbaren Aufgaben, würdigt dabei die Vorschläge von Schulkonferenz und Schulträger. Sie
4. vor einer Verwendung im Hochschuldienst. teilt ihre Entscheidung unter Angabe der Gründe der Schulkonferenz und
(5) Zur Stärkung der Selbstverwaltung und Eigenverantwortung der dem Schulträger mit. Bei der Ernennung findet § 19 Absatz 2 Satz 1
Schulen werden den Schulleiterinnen und Schulleitern Aufgaben der oder Nummer 2 und 3, Absatz 3 und 4 des Landesbeamtengesetzes vom 14.
des Dienstvorgesetzten übertragen. Soweit diese Aufgaben durch Ge- Juni 2016 (GV. NRW. S. 310) in der jeweils geltenden Fassung keine An-
setz oder Rechtsverordnung übertragen worden sind, werden die Aufga- wendung.
ben und Beteiligungsrechte der Gleichstellungsbeauftragten gemäß § 15 (4) Die Schulaufsichtsbehörde kann Stellen für Schulleiterinnen und
Landesgleichstellungsgesetz von der Ansprechpartnerin für Gleichstel- Schulleiter aus dringenden dienstlichen Gründen in Anspruch nehmen.
lungsfragen wahrgenommen. § 16 Abs. 2 Satz 2 Landesgleichstellungs- Der Schulträger erhält Gelegenheit zur Stellungnahme innerhalb von vier
gesetz gilt entsprechend. Für die Ermittlung der Unterrepräsentanz ge- Wochen.
mäß § 7 Landesgleichstellungsgesetz sowie die Erstellung von Gleich- (5) Zur Schulleiterin oder zum Schulleiter bestellt werden kann nur
stellungsplänen gilt § 3 Abs. 1 Satz 2 Landesgleichstellungsgesetz.
1. an Schulen, mit Ausnahme von Förderschulen, wer
(6) Die Schulleiterin oder der Schulleiter entscheidet im Rahmen der von
der Lehrerkonferenz gemäß § 68 Abs. 3 Nr. 3 beschlossenen Grundsät- a) die Befähigung zum Lehramt für eine der in dem betreffenden Schul-
ze über Angelegenheiten der Fortbildung und wirkt auf die Fortbildung system vorhandenen Schulstufen besitzt oder
der Lehrerinnen und Lehrer hin. Dazu gehört auch die Auswahl von Teil- b) die Befähigung zu einem Lehramt einer bestimmten Schulform besitzt
nehmerinnen und Teilnehmern an Fortbildungsveranstaltungen. Der Leh- und aufgrund dieser Befähigung in Jahrgangsstufen, die in dem betref -
rerrat ist nach § 69 Abs. 2 zu beteiligen. fenden Schulsystem vorhanden sind, verwendet werden kann;
(7) In jedem Schuljahr ist der Schulkonferenz ein Bericht über die Unter- 2. an Förderschulen, wer die Befähigung zum Lehramt für sonderpäd-
richtsversorgung und die Erteilung des Unterrichts an der Schule vorzule- agogische Förderung, zum Lehramt für Sonderpädagogik oder zum Lehr-
gen. amt an Sonderschulen besitzt;
(8) Die Schulleiterin oder der Schulleiter ist für die Unfallverhütung sowie 3. an Klinikschulen, wer eine Befähigung nach Nummer 1 oder 2 besitzt.
eine wirksame Erste Hilfe und für den Arbeits- und Gesundheitsschutz
Das für Schule zuständige Ministerium kann auf Grundlage der Lauf-
verantwortlich.
bahnverordnung vom 28. Januar 2014 (GV. NRW. S. 22, ber. S. 203) in
(9) Die Schulleiterin oder der Schulleiter stellt den jährlichen Schulhaus- der jeweils geltenden Fassung 1 im Einzelfall eine andere Lehramtsbefähi-
halt auf und bewirtschaftet die der Schule zugewiesenen Haushaltsmittel. gung zulassen.
Die Entscheidung über den Schulhaushalt trifft die Schulkonferenz. Der
(6) Über die Anforderungen des Absatzes 5 Satz 1 hinaus müssen
Bericht über die Mittelverwendung ist der Schulkonferenz innerhalb von
Kenntnisse und Fähigkeiten nachgewiesen werden, die für die Leitung ei-
drei Monaten nach Ablauf des Haushaltsjahres zuzuleiten.
ner Schule (§ 59) erforderlich sind. Dazu gehören insbesondere Fähig-
(10) Die Schulleiterin oder der Schulleiter arbeitet zur Erfüllung des Bil- keiten zur
dungs- und Erziehungsauftrags mit den Konferenzen zusammen und
1. Führung, Teamarbeit und Konfliktlösung,
führt deren Beschlüsse aus. Sie oder er kann an Konferenzen, denen sie
oder er nicht vorsitzt, mit beratender Stimme teilnehmen. Beschlüsse der 2. Organisation und Weiterentwicklung einer Schule,
Konferenzen, die gegen Rechts- oder Verwaltungsvorschriften versto- 3. pädagogischen Beurteilung von Unterricht und Erziehung,
ßen, sind unverzüglich zu beanstanden. Die Beanstandung hat aufschie-
bende Wirkung und ist zu begründen. Hilft die Konferenz der Beanstan - 4. engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit dem Schulträger und
dung nicht ab, holt die Schulleiterin oder der Schulleiter die Entscheidung 5. Zusammenarbeit mit schulischen und außerschulischen Partnern.
der Schulaufsichtsbehörde ein.
Siebter Teil
(11) Die Schulleiterin oder der Schulleiter arbeitet mit dem Schulträger Schulverfassung
eng und vertrauensvoll zusammen und stellt ihm die zur Erfüllung seiner
Aufgaben erforderlichen Informationen zur Verfügung. Die Anordnungen Erster Abschnitt
des Schulträgers in seinem Aufgabenbereich sind für die Schulleiterin Allgemeines
oder den Schulleiter verbindlich. § 62
§ 60 Grundsätze der Mitwirkung
Schulleitung (1) Lehrerinnen und Lehrer, Eltern, Schülerinnen und Schüler wirken in
(1) Der Schulleitung gehören die Schulleiterin oder der Schulleiter und vertrauensvoller Zusammenarbeit an der Bildungs- und Erziehungsarbeit
die ständige Stellvertreterin oder der ständige Stellvertreter an. Soweit der Schule mit und fördern dadurch die Eigenverantwortung in der Schu-
eine zweite Konrektorin oder ein zweiter Konrektor bestellt ist, gehört sie le. An der Gestaltung des Schulwesens wirken sie durch ihre Verbände
oder er der Schulleitung an. Das Ministerium kann zulassen, dass weite- ebenso wie durch die anderen am Schulwesen beteiligten Organisatio-
re Personen der Schulleitung angehören (Erweiterte Schulleitung). nen nach Maßgabe dieses Teils des Gesetzes mit.
(2) Im Fall der Verhinderung der Schulleiterin oder des Schulleiters über- (2) Die staatliche Verantwortung für die Gestaltung des Schulwesens
nimmt die ständige Vertreterin oder der ständige Vertreter, bei deren wird durch die Mitwirkungsrechte nicht eingeschränkt. Die Aufsicht des
oder dessen Verhinderung ein anderes Mitglied der Schulleitung diese Landes über das Schulwesen, das Recht der kommunalen Selbstverwal-
Aufgabe. Ist ein weiteres Mitglied der Schulleitung nicht vorhanden oder tung sowie die Rechte der Personalräte, der Schwerbehindertenvertre-
ebenfalls verhindert, übernimmt die dienstälteste Lehrerin oder der dien- tungen und der Spitzenorganisationen der Gewerkschaften und Berufs-
stälteste Lehrer der Schule die Vertretung, soweit die Schulleiterin oder verbände bleiben unberührt.
der Schulleiter nicht eine andere Lehrerin oder einen anderen Lehrer mit (3) Die an der Mitwirkung Beteiligten sind bei ihrer Tätigkeit in den Mitwir-
der Vertretung beauftragt. kungsgremien verpflichtet, die Rechts- und Verwaltungsvorschriften zu
(3) Die Schulleiterin oder der Schulleiter kann einzelne Leitungsaufgaben 1 jetzt: Laufbahnverordnung vom 21. Juni 2016 (GV. NRW. S. 461)
beachten. ein, so lange ein Mitglied zeitweise verhindert ist.
(4) Die in diesem Teil des Gesetzes aufgeführten Mitwirkungsgremien (3) Die Mitgliedschaft endet, wenn die Wählbarkeitsvoraussetzungen ent-
können im Rahmen ihrer Zuständigkeit zu allen Angelegenheiten der fallen sind oder wenn vom jeweiligen Wahlorgan mit einer Mehrheit von
Schule Stellungnahmen abgeben und Vorschläge machen. Sie haben zwei Dritteln der anwesenden stimmberechtigten Mitglieder eine Nachfol-
Anspruch auf die erforderliche Information. Gegenüber der Schulleitung gerin oder ein Nachfolger gewählt wird. Bei Vertreterinnen und Vertretern
haben sie ein Auskunfts- und Beschwerderecht und Anspruch auf eine der Eltern und der Schülerinnen und Schüler endet die Mitgliedschaft
begründete schriftliche Antwort. auch, wenn sie ihr Mandat niederlegen. Sie endet ferner bei Eltern, wenn
(5) Die Mitglieder der Mitwirkungsgremien sind bei der Ausübung ihres ihr Kind volljährig wird oder die Schule verlässt. Bei den Mitgliedern der
Mandats an Aufträge und Weisungen nicht gebunden. Sie haben über Schulkonferenz, Vorsitzenden und stellvertretenden Vorsitzenden der
Angelegenheiten, die ihrer Bedeutung nach einer vertraulichen Behand- Klassenpflegschaft endet das Mandat erst zu dem in Absatz 2 bestimm-
lung bedürfen, auch nach der Beendigung ihrer Amtszeit Verschwiegen- ten Zeitpunkt.
heit zu wahren. Einer vertraulichen Behandlung bedürfen Angelegenhei- (4) Unbeschadet des Beanstandungsrechts der Schulleiterin oder des
ten, die einzelne Lehrerinnen und Lehrer, Eltern, Schülerinnen oder Schulleiters (§ 59 Abs. 10) kann jede oder jeder Wahlberechtigte inner-
Schüler oder Angehörige des nicht lehrenden Personals der Schule per- halb von zwei Wochen nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses gegen
sönlich betreffen. die Gültigkeit einer Wahl bei der Schulleitung schriftlich Einspruch einle-
(6) Die Tätigkeit der Eltern, Schülerinnen und Schüler in den Mitwirkungs- gen. Der Einspruch kann nur darauf gestützt werden, dass
gremien ist ehrenamtlich; eine Entschädigung wird nicht gezahlt. Für die a) die Voraussetzungen der Wählbarkeit nicht erfüllt sind,
Lehrerinnen und Lehrer gehört die Tätigkeit in den Mitwirkungsgremien b) bei der Vorbereitung der Wahl oder bei der Wahlhandlung Unregelmä -
zu ihren dienstlichen Aufgaben. ßigkeiten vorgekommen sind, die für das Wahlergebnis erheblich gewe-
(7) Mitwirkungsgremien tagen in der Regel außerhalb der allgemeinen sen sein können.
Unterrichtszeit. Über Ausnahmen, insbesondere bei Ganztagsschulen, Wird dem Einspruch nicht stattgegeben, entscheidet die Schulaufsichts-
entscheidet die Schulaufsichtsbehörde. Bei der Festsetzung von Sit- behörde.
zungsterminen ist im Übrigen auf die Berufstätigkeit der Mitglieder sowie
auf das Alter der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler Rücksicht zu (5) Die Schulkonferenz soll eine Wahlordnung beschließen.
nehmen. Der Schülerrat (§ 74 Abs. 3) kann während der allgemeinen Un- Zweiter Abschnitt
terrichtszeit zusammentreten; dabei ist auf die Unterrichtsveranstaltun- Mitwirkung in der Schule
gen Rücksicht zu nehmen.
(8) Schülerinnen und Schüler aus Migrantenfamilien und ihre Eltern sol- § 65
len in den Mitwirkungsgremien angemessen vertreten sein. Aufgaben der Schulkonferenz
(9) Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter sind Lehrerinnen und (1) An jeder Schule ist eine Schulkonferenz einzurichten. Sie ist das
Lehrer im Sinne dieses Teils des Gesetzes. oberste Mitwirkungsgremium der Schule, in dem alle an der Bildungs-
und Erziehungsarbeit der Schule Beteiligten zusammenwirken. Sie berät
(10) Die Schule stellt den Mitwirkungsgremien die notwendigen Einrich- in grundsätzlichen Angelegenheiten der Schule und vermittelt bei Konflik-
tungen und Hilfsmittel zur Verfügung. ten innerhalb der Schule. Sie kann Vorschläge und Anregungen an den
§ 63 Schulträger und an die Schulaufsichtsbehörde richten.
Verfahren (2) Die Schulkonferenz entscheidet im Rahmen der Rechts- und Verwal-
(1) Die oder der Vorsitzende beruft das Mitwirkungsgremium bei Bedarf tungsvorschriften in folgenden Angelegenheiten:
ein. Es ist unverzüglich einzuberufen, wenn ein Drittel der Mitglieder dies 1. Schulprogramm (§ 3 Absatz 2),
verlangt. Die Mitglieder sind mit einer Frist von mindestens sieben Tagen 2. Maßnahmen der Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung (§ 3 Ab-
unter Beifügung der Tagesordnung und der Beratungsunterlagen schrift- satz 3),
lich zu laden.
3. Abschluss von Vereinbarungen über die Kooperation von Schulen und
(2) Sitzungen der Mitwirkungsgremien sind nicht öffentlich. Mit den Stim- die Zusammenarbeit mit anderen Partnern (§ 4 Absatz 3, § 5, § 9 Absatz
men von zwei Dritteln der anwesenden stimmberechtigten Mitglieder 3),
kann für einzelne Angelegenheiten die Schulöffentlichkeit hergestellt wer-
den; dies gilt nicht für Personalangelegenheiten. Eine Vertretung der 4. Festlegung der beweglichen Ferientage (§ 7 Absatz 2),
Schulaufsichtsbehörde kann an den Sitzungen der Konferenzen teilneh- 5. Unterrichtsverteilung auf sechs Wochentage (§ 8 Absatz 1),
men. Die Schulleiterin oder der Schulleiter lädt den Schulträger zu allen
6. über den Vorschlag zur Nutzung der vom Schulträger bereitgestellten
Sitzungen der Schulkonferenz ein. Der Schulträger hat das Recht, dort
Lehr- und Lernsysteme sowie Arbeits- und Kommunikationsplattformen in
Anträge zu stellen.
digitaler Form (§ 8 Absatz 2),
(3) Stimmberechtigt sind die Mitglieder des Mitwirkungsgremiums. Auch
7. Einrichtung außerunterrichtlicher Ganztags- und Betreuungsangebote
die Mitglieder mit beratender Stimme können Anträge stellen. Schülerin-
(§ 9 Absatz 2) sowie die Rahmenplanung von Schulveranstaltungen au-
nen und Schüler ab Klasse 7 können in Mitwirkungsgremien gewählt wer-
ßerhalb des Unterrichts,
den. Lehrerinnen und Lehrer können nicht als Elternvertreterin oder El-
ternvertreter an der eigenen Schule gewählt werden. 8. Organisation der Schuleingangsphase (§ 11 Absatz 2 und 3),
(4) Beschlüsse werden mit der Mehrheit der abgegebenen Stimmen ge- 9. Vorschlag der Schule zur Einrichtung des Gemeinsamen Lernens (§
fasst, soweit nichts anderes bestimmt ist. Stimmenthaltungen werden bei 20 Absatz 2),
der Berechnung der Mehrheit nicht mitgezählt. Bei Stimmengleichheit 10. Anträge der Schule zur Erprobung neuer Modelle erweiterter Selbst-
gibt die Stimme der oder des Vorsitzenden den Ausschlag. § 66 Absatz 6 verwaltung und Eigenverantwortung sowie erweiterter Selbstständigkeit
bleibt unberührt. Über jede Sitzung ist eine Niederschrift zu fertigen, die (§ 25 Absatz 3 und 5),
mindestens den Wortlaut der Beschlüsse und die Stimmenmehrheit ent-
hält, mit der sie gefasst sind. Einsprüche gegen die Niederschrift sind zu 11. Einführung von Lernmitteln (§ 30 Absatz 3) und Bestimmung der
vermerken. Die Niederschriften sind an die Mitglieder sowie an die zur Lernmittel, die im Rahmen des Eigenanteils zu beschaffen sind (§ 96),
Teilnahme an der Sitzung Berechtigten des jeweiligen Mitwirkungsgremi- 12. Grundsätze für Umfang und Verteilung der Hausaufgaben und Klas-
ums zu versenden oder ihnen in geeigneter Weise bereitzustellen. senarbeiten,
(5) Ein Mitwirkungsgremium ist beschlussfähig, wenn mehr als die Hälfte 13. Grundsätze zum Umgang mit allgemeinen Erziehungsschwierigkeiten
der stimmberechtigten Mitglieder anwesend ist. Solange die Beschluss- sowie zum Abschluss von Bildungs- und Erziehungsvereinbarungen (§
unfähigkeit nicht festgestellt ist, gilt das Mitwirkungsgremium als be- 42 Absatz 5),
schlussfähig. Ein Mitwirkungsgremium ist ohne Rücksicht auf die Zahl 14. Schutzkonzept gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch (§ 42 Absatz
der anwesenden Mitglieder beschlussfähig, wenn es wegen Beschluss- 6),
unfähigkeit erneut zur Beratung desselben Gegenstandes einberufen
worden ist; hierauf ist bei der erneuten Einberufung hinzuweisen. 15. Information und Beratung (§ 44),
(6) Die Schulkonferenz soll eine Geschäftsordnung beschließen. 16. Grundsätze für die Betätigung von Schülergruppen (§ 45 Absatz 4),
§ 64 17. Grundsätze über Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten in
Zeugnissen (§ 49 Absatz 2),
Wahlen
18. Wirtschaftliche Betätigung, Geldsammlungen (§ 55) und Sponsoring
(1) Die Vorsitzenden der Mitwirkungsgremien und ihre Stellvertretungen
(§ 99 Absatz 1),
sowie die Mitglieder der Schulkonferenz werden in geheimen Wahlgän-
gen gewählt. Alle übrigen Wahlen sind offen, sofern nicht ein Fünftel der 19. Schulhaushalt (§ 59 Absatz 9),
anwesenden Stimmberechtigten einem Antrag auf geheime Wahl zu- 20. Bestellung der Schulleiterin oder des Schulleiters (§ 61 Absatz 1 und
stimmt; in diesem Fall können Wahlen für verschiedene Ämter in einem 2),
Wahlgang durchgeführt werden. Gewählt ist, wer die meisten Stimmen
erhalten hat. Bei Stimmengleichheit entscheidet eine Stichwahl und bei 21. ergänzende Verfahrens- und Wahlvorschriften (§ 63 Absatz 6 und §
erneuter Stimmengleichheit das Los. 64 Absatz 5),
(2) Wahlen gelten für ein Schuljahr. Ein Mitwirkungsgremium besteht bis 22. Einrichtung und Zusammensetzung von Fachkonferenzen (§ 70 Ab-
zum ersten Zusammentreten des neugewählten Mitwirkungsgremiums im satz 5), Teilkonferenzen und des Vertrauensausschusses oder Bestel-
neuen Schuljahr. Scheidet ein Mitglied aus der Schulkonferenz oder dem lung einer Vertrauensperson (§ 67 Absatz 1 und 2),
Lehrerrat aus, so tritt das Ersatzmitglied ein. Das Ersatzmitglied tritt auch 23. besondere Formen der Mitwirkung (§ 75),
24. Mitwirkung beim Schulträger (§ 76), soweit diese nicht bereits in der Schulkonferenz vertreten sind.
25. Erlass einer Schulordnung, (4) In Angelegenheiten der Schulkonferenz, die keinen Aufschub dulden,
26. Ausnahmen vom Alkoholverbot (§ 54 Absatz 5), entscheidet die Schulleiterin oder der Schulleiter (Vorsitz) gemeinsam mit
je einer von der Schulkonferenz aus ihrer Mitte gewählten Vertretung der
27. Erhöhung der Zahl der Vertretungen der Eltern in Fachkonferenzen in der Schulkonferenz vertretenen Gruppen. Die Mitglieder der Schulkon-
und Bildungsgangkonferenzen (§ 70 Absatz 1), ferenz sind darüber unverzüglich zu unterrichten. Die Entscheidung ist
28. Empfehlung zum Tragen einheitlicher Schulkleidung (§ 42 Absatz 8). der Schulkonferenz in der nächsten Sitzung zur Genehmigung vorzule-
gen.
(3) Das Ministerium kann durch Rechtsverordnung der Schulkonferenz
weitere Angelegenheiten aus der Bildungs- und Erziehungsarbeit der (5) Kann in dringenden Angelegenheiten auch ein Beschluss gemäß Ab-
Schule zur Entscheidung übertragen. satz 4 nicht rechtzeitig herbeigeführt werden, trifft die Schulleiterin oder
der Schulleiter die Entscheidung und gibt sie der Konferenz unverzüglich
§ 66 bekannt.
Zusammensetzung der Schulkonferenz
(6) Die Schulkonferenz kann Entscheidungen gemäß den Absätzen 1 bis
(1) Die Schulkonferenz hat bei Schulen mit 5 aufheben, soweit dadurch nicht schon Rechte anderer entstanden sind.
a) bis zu 200 Schülerinnen und Schülern 6 Mitglieder, an Berufskollegs § 68
12 Mitglieder,
Lehrerkonferenz
b) bis zu 500 Schülerinnen und Schülern 12 Mitglieder,
(1) Mitglieder der Lehrerkonferenz sind alle an der Schule tätigen Lehre -
c) mehr als 500 Schülerinnen und Schülern 18 Mitglieder. rinnen und Lehrer sowie das dort tätige pädagogische und sozialpädago-
(2) Die Schulkonferenz kann mit den Stimmen von zwei Dritteln ihrer Mit- gische Personal gemäß § 58. Den Vorsitz führt die Schulleiterin oder der
glieder eine Erhöhung der Mitgliederzahl beschließen, wobei das Verhält- Schulleiter.
nis der Zahlen nach Absatz 3 zu wahren ist. (2) Die Lehrerkonferenz berät über alle wichtigen Angelegenheiten der
(3) Mitglieder der Schulkonferenz sind die Schulleiterin oder der Schullei- Schule; sie kann hierzu Anträge an die Schulkonferenz richten.
ter sowie die gewählte Vertretung der Lehrerinnen und Lehrer, Eltern, (3) Die Lehrerkonferenz entscheidet über
Schülerinnen und Schüler im Verhältnis
1. Grundsätze für die Unterrichtsverteilung und die Aufstellung von Stun-
Lehrerinnen und Lehrer : Eltern : Schülerinnen und Schüler den-, Aufsichts- und Vertretungsplänen,
1. an Schulen der Primarstufe 2. Grundsätze für die Verteilung der Sonderaufgaben auf Vorschlag der
1:1:0 Schulleiterin oder des Schulleiters,
2. an Schulen der Sekundarstufe I, an Schulen mit Primarstufe und Se- 3. Grundsätze für die Lehrerfortbildung auf Vorschlag der Schulleiterin
kundarstufe I sowie an Schulen der Sekundarstufe I und II oder des Schulleiters,
1:1:1
4. Grundsätze für die Festsetzung der individuellen Pflichtstundenzahl
3. an Schulen der Sekundarstufe II der Lehrerinnen und Lehrer auf Vorschlag der Schulleiterin oder des
3:1:2 Schulleiters,
4. an Weiterbildungskollegs 5. die Teilnahme einer Schule an der Erprobung neuer Arbeitszeitmodel-
1 : 0 : 1. le gemäß § 93 Abs. 4 auf Vorschlag der Schulleiterin oder des Schullei-
(4) An Berufskollegs mit bis zu 500 Schülerinnen und Schülern gehören ters,
der Schulkonferenz je ein Mitglied als Vertreterin oder Vertreter der Aus- 6. Vorschläge an die Schulkonferenz zur Einführung von Lernmitteln,
bildenden und der Auszubildenden mit Stimmrecht sowie je ein weiteres
7. weitere Angelegenheiten, die ausschließlich oder überwiegend unmit-
Mitglied als Vertreterin oder Vertreter der Ausbildenden und der Auszubil-
telbar die Lehrerinnen und Lehrer und das pädagogische und sozialpäd-
denden mit beratender Stimme an. An Berufskollegs mit mehr als 500
agogische Personal betreffen.
Schülerinnen und Schülern gehören der Schulkonferenz je zwei Mitglie-
der als Vertreterinnen und Vertreter der Ausbildenden und der Auszubil- (4) Die Lehrerkonferenz wählt die Vertreterinnen und Vertreter der Grup-
denden mit Stimmrecht an. Die Mitglieder mit Stimmrecht werden auf die pe der Lehrerinnen und Lehrer für die Schulkonferenz. Gewählte sind
Zahl der Vertreterinnen und Vertreter der Eltern und der Schülerinnen verpflichtet, die Wahl anzunehmen, wenn nicht ein wichtiger Grund ent-
und Schüler gemäß den Absätzen 1 und 3 angerechnet. Die Vertretung gegensteht. Die Lehrerkonferenz kann auch pädagogische oder sozial-
der Ausbildenden wird von der zuständigen Stelle gemäß § 71 des Be- pädagogische Fachkräfte wählen, die im Rahmen außerunterrichtlicher
rufsbildungsgesetzes benannt. Die im Bezirk der zuständigen Stelle be- Angebote tätig sind und nicht der Schule angehören.
stehenden Gewerkschaften und selbstständigen Vereinigungen von Ar- (5) Die Lehrerkonferenz kann die Einrichtung von Teilkonferenzen be-
beitnehmern mit sozial- oder berufspolitischer Zwecksetzung benennen schließen und ihnen Angelegenheiten ihres Aufgabenbereichs ganz oder
die Vertretung der Auszubildenden. teilweise übertragen. § 67 Abs. 1 und 6 gilt entsprechend.
(5) Die oder der Vorsitzende der Schulpflegschaft und die Schülerspre- § 69
cherin oder der Schülersprecher sind jeweils unter Anrechnung auf die
Zahl der Vertreterinnen und Vertreter der Eltern und der Schülerinnen
Lehrerrat
und Schüler gemäß den Absätzen 1 und 3 Mitglieder der Schulkonferenz, (1) Die Lehrerkonferenz wählt in geheimer und unmittelbarer Wahl für die
sofern sie dies nicht ablehnen. Dauer von vier Schuljahren einen Lehrerrat. Ihm gehören mindestens
drei, höchstens fünf Lehrerinnen und Lehrer oder Mitarbeiterinnen und
(6) Die Schulleiterin oder der Schulleiter führt den Vorsitz in der Schulkon-
Mitarbeiter gemäß § 58 an. An Schulen mit nicht mehr als acht hauptamt-
ferenz. Sie oder er hat, ebenso wie im Falle der Verhinderung die ständi-
lichen und hauptberuflichen Lehrerinnen und Lehrern oder Mitarbeiterin-
ge Vertretung, kein Stimmrecht. Abweichend hiervon gibt bei Stimmen-
nen und Mitarbeitern gemäß § 58 kann die Anzahl der Mitglieder durch
gleichheit ihre oder seine Stimme den Ausschlag. Die ständige Vertre-
Beschluss der Lehrerkonferenz auf zwei vermindert werden. Die Lehrer-
tung und die Verbindungslehrerinnen und -lehrer nehmen beratend an
konferenz bestimmt für die Wahl eine Wahlleiterin oder einen Wahlleiter.
der Schulkonferenz teil.
Die Schulleiterin oder der Schulleiter ist von der Vorbereitung und Durch -
(7) Die Schulkonferenz kann Vertreterinnen und Vertreter schulergänzen- führung der Wahl ausgeschlossen; sie oder er ist nicht wahlberechtigt
der Angebote und Personen aus dem schulischen Umfeld als beratende und nicht wählbar. Der Lehrerrat wählt aus seiner Mitte eine Person für
Mitglieder berufen. Hierbei sollen pädagogische und sozialpädagogische den Vorsitz und eine Stellvertretung.
Fachkräfte, die im Rahmen außerunterrichtlicher Angebote tätig sind und
(2) Der Lehrerrat berät die Schulleiterin oder den Schulleiter in Angele-
nicht der Schule angehören, in besonderer Weise berücksichtigt werden.
genheiten der Lehrerinnen und Lehrer sowie der Mitarbeiterinnen und
§ 67 Mitarbeiter gemäß § 58 und vermittelt auf Wunsch in deren dienstlichen
Teilkonferenzen, Eilentscheidungen Angelegenheiten. Die Schulleiterin oder der Schulleiter ist verpflichtet,
den Lehrerrat in allen Angelegenheiten der in Satz 1 genannten Perso-
(1) Die Schulkonferenz kann für besondere Aufgabengebiete Teilkonfe-
nen zeitnah und umfassend zu unterrichten und anzuhören.
renzen einrichten; sie legt die Zusammensetzung fest. Die Teilkonferenz
berät über das ihr zugewiesene Aufgabengebiet und bereitet Beschlüsse (3) Soweit der Schulleiterin oder dem Schulleiter nach näherer Bestim-
der Schulkonferenz vor. In einzelnen Angelegenheiten kann die Schul- mung durch Gesetz oder Rechtsverordnung Aufgaben des Dienstvorge-
konferenz widerruflich die Entscheidungsbefugnis auf eine Teilkonferenz setzten übertragen worden sind, gelten die Schulen als Dienststellen im
übertragen. Auf Verlangen der Gruppe der Lehrerinnen und Lehrer, der Sinne des Landespersonalvertretungsgesetzes. Ein Personalrat wird
Eltern oder der Schülerinnen und Schüler in der Schulkonferenz gehört nicht gebildet. An seine Stelle tritt der Lehrerrat.
eine Vertreterin oder ein Vertreter der entsprechenden Gruppe der Teil- (4) Für die Beteiligung des Lehrerrats an den Entscheidungen der Schul-
konferenz an. leiterin oder des Schulleiters gemäß Absatz 3 gelten §§ 62 bis 77 des
(2) Die Schulkonferenz kann als Teilkonferenz einen Vertrauensaus- Landespersonalvertretungsgesetzes entsprechend. Kommt eine Einigung
schuss bilden oder eine Vertrauensperson bestellen, die bei Konflikten über eine von der Schulleiterin oder dem Schulleiter beabsichtigte beteili-
vermitteln und mit den Beteiligten einvernehmliche Lösungen herbeifüh- gungspflichtige Maßnahme nicht zustande und hält sie oder er an der
ren sollen. Maßnahme fest, so kann die Maßnahme unabhängig von der Beachtlich-
keit der Ablehnungsgründe des Lehrerrats der jeweils nach § 89 Abs. 1 in
(3) An Berufskollegs kann einer Teilkonferenz auch angehören, wer nicht
Verbindung mit § 92 Satz 1 Nr. 2 des Landespersonalvertretungsgeset-
Mitglied der Schulkonferenz ist. Für Teilkonferenzen mit berufsfeldbezo-
zes durch Rechtsverordnung bestimmten Dienststelle zur Durchführung
genen Aufgaben sind dort je eine Vertretung der Ausbildenden und der
eines Beteiligungsverfahrens vorgelegt werden. Dasselbe gilt für eine
Auszubildenden des betreffenden Berufsfeldes als Mitglieder zu berufen,
vom Lehrerrat beantragte, in der Entscheidungskompetenz der Schullei- wählt werden und hat in Sitzungen der Schulpflegschaft ein entsprechen-
terin oder des Schulleiters liegende mitbestimmungspflichtige Maßnah- des Stimmengewicht. Die Schulleiterin oder der Schulleiter soll beratend
me, wenn ihr nicht entsprochen wird. §§ 7 Abs. 1, 33, 37 und 85 Abs. 4 an den Sitzungen teilnehmen. Zwei vom Schülerrat gewählte Schülerin-
des Landespersonalvertretungsgesetzes sind entsprechend anzuwen- nen und Schüler ab Klasse 7 können mit beratender Stimme teilnehmen.
den. Die Schulpflegschaft wählt eine Vorsitzende oder einen Vorsitzenden und
(5) Der Lehrerrat hat einmal im Schuljahr in der Lehrerkonferenz über bis zu drei Stellvertreterinnen oder Stellvertreter. Wählbar sind neben
seine Tätigkeit zu berichten. den Mitgliedern der Schulpflegschaft die stellvertretenden Vorsitzenden
der Klassen- und Jahrgangsstufenpflegschaften. Sie werden mit der
(6) Mitglieder des Lehrerrats sollen unter Berücksichtigung ihrer Aufga- Wahl Mitglieder der Schulpflegschaft.
ben im Sinne des Absatzes 3 von der Unterrichtsverpflichtung angemes-
sen entlastet werden. Näheres regelt die Verordnung zur Ausführung des (2) Die Schulpflegschaft vertritt die Interessen der Eltern bei der Gestal-
§ 93 Abs. 2 Schulgesetz. Den Mitgliedern des Lehrerrats ist die Teilnah- tung der Bildungs- und Erziehungsarbeit der Schule. Sie berät über alle
me an geeigneten Fortbildungsmaßnahmen zu ermöglichen. wichtigen Angelegenheiten der Schule. Hierzu kann sie Anträge an die
Schulkonferenz richten. Die Schulpflegschaft wählt die Vertretung der El-
(7) Legt ein Mitglied das Mandat nieder, endet die Mitgliedschaft. Wird tern für die Schulkonferenz und die Fachkonferenzen. Die Eltern können
durch Mandatsniederlegung die Mindestanzahl nach Absatz 1 Satz 2 über die Bildungs- und Erziehungsarbeit auch unter sich beraten.
oder 3 unterschritten und kann diese nicht durch den Eintritt eines Er-
satzmitglieds gemäß § 64 Absatz 2 Satz 3 ausgeglichen werden, wählt (3) Die Schulpflegschaft kann eine Versammlung aller Eltern einberufen.
die Lehrerkonferenz unverzüglich einen neuen Lehrerrat für den verblei- Die Elternversammlung lässt sich über wichtige Angelegenheiten der
benden Zeitraum der Wahlperiode (Nachwahl). Der Lehrerrat nimmt sei- Schule unterrichten und berät darüber.
ne Aufgaben weiterhin wahr, bis der neu gewählte Lehrerrat zu seiner (4) Schulpflegschaften können auf örtlicher und überörtlicher Ebene zu-
ersten Sitzung zusammengetreten ist. sammenwirken und ihre Interessen gegenüber Schulträger und Schulauf-
sicht vertreten.
§ 70
Fachkonferenz, Bildungsgangkonferenz § 73
(1) Mitglieder der Fachkonferenz sind die Lehrerinnen und Lehrer, die die Klassenpflegschaft,
Lehrbefähigung für das entsprechende Fach besitzen oder darin unter- Jahrgangsstufenpflegschaft
richten. Die Fachkonferenz wählt aus ihrer Mitte eine Person für den Vor - (1) Mitglieder der Klassenpflegschaft sind die Eltern der Schülerinnen
sitz. Je zwei Vertretungen der Eltern und der Schülerinnen und Schüler, und Schüler der Klasse, mit beratender Stimme die Klassenlehrerin oder
an Berufskollegs zusätzlich je zwei Vertretungen der Ausbildenden und der Klassenlehrer und ab Klasse 7 die Klassensprecherin oder der Klas -
Auszubildenden, können als Mitglieder mit beratender Stimme teilneh- sensprecher und die Stellvertretung. Eltern volljähriger Schülerinnen und
men. Die Schulkonferenz kann eine höhere Zahl von Vertretungen der Schüler können daneben mit beratender Stimme teilnehmen. Die Klas-
Eltern beschließen. senpflegschaft wählt zu Beginn des Schuljahres eine Vorsitzende oder
(2) In Berufskollegs können Fachkonferenzen statt für einzelne Fächer einen Vorsitzenden und eine Stellvertreterin oder einen Stellvertreter. Die
für Fachbereiche oder Bildungsgänge eingerichtet werden (Bildungs- Eltern haben für jedes Kind gemeinsam eine Stimme.
gangkonferenz). (2) Die Klassenpflegschaft dient der Zusammenarbeit zwischen Eltern,
(3) Die Fachkonferenz berät über alle das Fach oder die Fachrichtung Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und Schülern. Dazu gehören die
betreffenden Angelegenheiten einschließlich der Zusammenarbeit mit an- Information und der Meinungsaustausch über Angelegenheiten der Schu-
deren Fächern. Sie trägt Verantwortung für die schulinterne Qualitätssi- le, insbesondere über die Unterrichts- und Erziehungsarbeit in der Klas-
cherung und -entwicklung der fachlichen Arbeit und berät über Ziele, Ar- se. Die Klassenpflegschaft ist bei der Auswahl der Unterrichtsinhalte zu
beitspläne, Evaluationsmaßnahmen und -ergebnisse und Rechenschafts- beteiligen. Die Lehrerinnen und Lehrer der Klasse sollen auf Wunsch der
legung. Klassenpflegschaft an den Sitzungen teilnehmen, soweit dies zur Bera-
tung und Information erforderlich ist.
(4) Die Fachkonferenz entscheidet in ihrem Fach insbesondere über
(3) Soweit kein Klassenverband besteht, bilden die Eltern der Schülerin-
1. Grundsätze zur fachdidaktischen und fachmethodischen Arbeit, nen und Schüler jeder Jahrgangsstufe die Jahrgangsstufenpflegschaft.
2. Grundsätze zur Leistungsbewertung, Die Jahrgangsstufenpflegschaft wählt für jeweils angefangene 20 Schüle-
3. Vorschläge an die Lehrerkonferenz zur Einführung von Lernmitteln. rinnen und Schüler eine Vertreterin oder einen Vertreter für die Schul-
pflegschaft. Für jede Vertreterin oder jeden Vertreter wird eine Stellver-
(5) In Grundschulen und in Förderschulen kann durch Beschluss der treterin oder ein Stellvertreter gewählt. Die Jahrgangsstufenpflegschaft
Schulkonferenz auf die Einrichtung von Fachkonferenzen verzichtet wer- wählt zu Beginn des Schuljahres eine Vorsitzende oder einen Vorsitzen-
den. In diesem Fall übernimmt die Lehrerkonferenz die Aufgaben der den und eine Stellvertreterin oder einen Stellvertreter.
Fachkonferenzen.
§ 74
§ 71 Schülervertretung
Klassenkonferenz,
(1) Die Schülervertretung nimmt die Interessen der Schülerinnen und
Jahrgangsstufenkonferenz Schüler wahr. Sie vertritt insbesondere deren Belange bei der Gestaltung
(1) Mitglieder der Klassenkonferenz sind die Lehrerinnen und Lehrer so- der Bildungs- und Erziehungsarbeit der Schule und fördert ihre fachli-
wie das pädagogische und sozialpädagogische Personal gemäß § 58. chen, kulturellen, sportlichen, politischen und sozialen Interessen. Sie
Den Vorsitz führt die Klassenlehrerin oder der Klassenlehrer. kann sich durch die Mitwirkung in den Gremien an schulischen Entschei-
(2) Die Klassenkonferenz entscheidet über die Bildungs- und Erziehungs- dungen beteiligen sowie im Rahmen des Auftrags der Schule übertrage-
arbeit der Klasse. Sie berät über den Leistungsstand der Schülerinnen ne und selbstgewählte Aufgaben durchführen und schulpolitische Belan-
und Schüler und trifft die Entscheidungen über Zeugnisse, Versetzungen ge wahrnehmen.
und Abschlüsse sowie über die Beurteilung des Arbeitsverhaltens und (2) Die Schülerinnen und Schüler der Klasse, des Kurses und der Jahr-
Sozialverhaltens und über weitere Bemerkungen zu besonderen Leistun- gangsstufe wirken in ihrem Bereich an der Bildungs- und Erziehungsar-
gen und besonderem persönlichen Einsatz im außerunterrichtlichen Be- beit mit. Sie wählen von der fünften Klasse an ihre Sprecherinnen und
reich (§ 49 Abs. 2). Sprecher und deren Stellvertretungen. Die Schülerschaft der Vollzeit-
(3) An den Sitzungen der Klassenkonferenz nehmen die oder der Vorsit- schulen kann im Monat, die Schülerschaft der Teilzeitschulen im Quartal
zende der Klassenpflegschaft und ab Klasse 7 die Klassensprecherin eine Stunde während der allgemeinen Unterrichtszeit für Angelegenhei-
oder der Klassensprecher sowie deren Stellvertretungen mit beratender ten der Schülervertretung (SV-Stunde) in Anspruch nehmen.
Stimme teil; dies gilt nicht, soweit es um die Leistungsbewertung einzel- (3) Der Schülerrat vertritt alle Schülerinnen und Schüler der Schule; er
ner Schülerinnen oder Schüler geht. Die Schulleiterin oder der Schulleiter kann Anträge an die Schulkonferenz richten. Mitglieder des Schülerrats
oder eine von ihr oder ihm beauftragte Lehrerin oder ein von ihm oder ihr sind die Sprecherinnen und Sprecher der Klassen und Jahrgangsstufen
beauftragter Lehrer ist berechtigt, an den Sitzungen der Klassenkonfe- sowie mit beratender Stimme deren Stellvertretungen. Hat eine Jahr-
renz mit beratender Stimme teilzunehmen. gangsstufe mehr als 20 Personen, wählt die Jahrgangsstufe für je weite-
(4) Soweit kein Klassenverband besteht, werden die Aufgaben der Klas- re 20 Personen eine weitere Vertretung für den Schülerrat. Der Schüler-
senkonferenz von der Jahrgangsstufenkonferenz wahrgenommen. Mit- rat wählt eine Vorsitzende oder einen Vorsitzenden (Schülersprecherin
glieder der Jahrgangsstufenkonferenz sind alle in der jeweiligen Jahr- oder Schülersprecher) und bis zu drei Stellvertretungen. Auf Antrag von
gangsstufe unterrichtenden Lehrerinnen und Lehrer. Den Vorsitz führt die einem Fünftel der Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler wird die
Stufenleiterin oder der Stufenleiter, die oder der mit der Organisation der Schülersprecherin oder der Schülersprecher von der Schülerversamm-
Jahrgangsstufe beauftragt ist. lung gewählt. Der Schülerrat wählt die Vertretung der Schülerschaft für
die Schulkonferenz, die Schulpflegschaft und die Fachkonferenzen sowie
§ 72 Delegierte für überörtliche Schülervertretungen.
Schulpflegschaft (4) Der Schülerrat kann im Benehmen mit der Schulleiterin oder dem
(1) Mitglieder der Schulpflegschaft sind die Vorsitzenden der Klassen- Schulleiter eine Versammlung aller Schülerinnen und Schüler (Schüler-
pflegschaften sowie die von den Jahrgangsstufen gewählten Vertreterin- versammlung) einberufen. Die Schülerversammlung lässt sich über wich-
nen und Vertreter. Ihre Stellvertreterinnen und Stellvertreter können bera- tige Angelegenheiten der Schule unterrichten und berät darüber. Auf An-
tend an den Sitzungen teilnehmen. Bei Verhinderung von ordentlichen trag von einem Fünftel der Schülerinnen und Schüler ist sie einzuberu-
Mitgliedern üben sie deren Stimmrecht aus. Ein Elternteil kann in mehre- fen. Die Schülerversammlung kann bis zu zweimal im Schuljahr während
ren Klassenpflegschaften zur Vorsitzenden oder zum Vorsitzenden oder der allgemeinen Unterrichtszeit stattfinden. Für Versammlungen der
in Jahrgangsstufenpflegschaften zur Vertreterin oder zum Vertreter ge- Schülerinnen und Schüler der Klassen oder Jahrgangsstufen gilt Satz 4
entsprechend. Bedeutung,
(5) Zusammenkünfte von Mitwirkungsgremien der Schülerinnen und 5. der Zusammenschluss der Industrie- und Handelskammern in Nord-
Schüler auf dem Schulgelände sowie die SV-Stunde sind Schulveranstal- rhein-Westfalen, der Westdeutsche Handwerkskammertag und die Lan-
tungen. Sonstige Veranstaltungen der Schülervertretung auf dem Schul- desvereinigung der Unternehmensverbände Nordrhein-Westfalen,
gelände oder außerhalb des Schulgeländes sind Schulveranstaltungen, 6. die Unfallkasse Nordrhein-Westfalen,
wenn die Schulleiterin oder der Schulleiter vorher zugestimmt hat.
7. die Kirchen,
(6) Schülerinnen und Schüler dürfen wegen ihrer Tätigkeit in den Mitwir-
kungsgremien weder bevorzugt noch benachteiligt werden. Auf Antrag ist 8. die überörtlichen Zusammenschlüsse der Träger der Ersatzschulen
die Tätigkeit im Zeugnis zu vermerken. von erheblicher Bedeutung,
(7) Verbindungslehrerinnen und Verbindungslehrer unterstützen die Ar- 9. die kommunalen Spitzenverbände,
beit der Schülervertretung. Der Schülerrat wählt je nach Größe der Schu- 10. die landesweiten Zusammenschlüsse der Träger der freien Jugend-
le bis zu drei Verbindungslehrerinnen und Verbindungslehrer. hilfe, soweit Belange der Jugendhilfe berührt sind.
(8) Schülervertretungen können auf örtlicher oder überörtlicher Ebene zu- (4) Das Ministerium lädt die Elternverbände nach Absatz 3 Nr. 2 mindes-
sammenwirken und ihre Interessen gegenüber Schulträger und Schulauf- tens halbjährlich zu einem Gespräch über schulische Angelegenheiten im
sicht vertreten. Sinne des Absatzes 1 ein.
§ 75 Achter Teil
Besondere Formen der Mitwirkung Schulträger
(1) An Förderschulen und an Klinikschulen kann die Schulkonferenz be- § 78
schließen, von den Vorschriften über die Zusammensetzung der Schul- Schulträger der öffentlichen Schulen
konferenz (§ 66 Abs. 3), über die Schulpflegschaft (§ 72) und über die
Schülervertretung (§ 74 Abs. 3 bis 6 und 8) abzuweichen. Darüber hin- (1) Die Gemeinden sind Träger der Schulen, soweit in den folgenden Ab-
aus kann sie beschließen, dass Bedienstete aus dem Bereich des nicht sätzen nichts anderes bestimmt ist. § 124 bleibt unberührt.
lehrenden Personals Mitglieder der Lehrerkonferenz sind und ihnen (2) Die Kreise und kreisfreien Städte sind Träger der Berufskollegs. § 124
Stimmrecht in der Schulkonferenz einräumen. bleibt unberührt.
(2) An Weiterbildungskollegs kann die Schulkonferenz für die Aufgaben (3) Die Landschaftsverbände sind Träger der Förderschulen mit dem För-
und die Größe der Schulkonferenz (§ 65 und § 66 Absatz 1) und die Zu- derschwerpunkt Hören und Kommunikation, mit dem Förderschwerpunkt
sammensetzung der Fachkonferenzen (§ 70 Absatz 1) sowie der Klas- Sehen, mit dem Förderschwerpunkt Körperliche und motorische Entwick-
senkonferenz (§ 71) weiter gehende Formen der Mitwirkung beschließen. lung und in der Sekundarstufe I mit dem Förderschwerpunkt Sprache.
(3) An Gymnasien, Gesamtschulen und Berufskollegs kann die Schul- Das Ministerium kann sie verpflichten, in Einrichtungen der erzieheri-
konferenz Konferenzen, Schulpflegschaften und Schülerräte auf Ebenen schen Hilfe den Unterricht sicher zu stellen.
einrichten, die der Organisationsstruktur der Schule besser entsprechen. (4) Die in den Absätzen 1 bis 3 genannten Träger sind gemeinsam mit
(4) An Offenen Ganztagsschulen (§ 9 Abs. 3) vereinbart die Schule mit dem Land für eine zukunftsgerichtete Weiterentwicklung der Schulen ver-
ihren Kooperationspartnern besondere Regelungen zur Mitwirkung der antwortlich. Sie sind verpflichtet, Schulen oder Bildungsgänge des Be-
pädagogischen Betreuungskräfte dieser Partner. Die Vereinbarung be- rufskollegs zu errichten und fortzuführen, wenn in ihrem Gebiet ein Be -
darf der Zustimmung der Schulkonferenz. dürfnis dafür besteht und die Mindestgröße (§ 82) gewährleistet ist. Ein
Bedürfnis besteht, wenn die Schule im Rahmen der Schulentwicklungs-
(5) An Schulen mit Teilstandorten kann die Schulkonferenz neben der planung erforderlich ist, damit das Bildungsangebot der Schulform in zu-
Schulpflegschaft Teilschulpflegschaften einrichten. mutbarer Entfernung wahrgenommen werden kann. Werden die Voraus-
Dritter Abschnitt setzungen für die Errichtung und Fortführung einer Schule, für die die
Mitwirkung beim Schulträger Trägerschaft der Gemeinde vorgesehen ist, nur durch Zusammenarbeit
und beim Ministerium von Gemeinden gemäß § 80 Abs. 4 erreicht und führt diese Zusammen-
arbeit nicht zur Errichtung der Schule, so ist der Kreis verpflichtet, die
§ 76 Schule zu errichten und fortzuführen. Die Verpflichtung, Schulen zu er-
Mitwirkung beim Schulträger richten und fortzuführen besteht nicht, soweit und solange bereits vor-
Schule und Schulträger wirken bei der Entwicklung des Schulwesens auf handene Schulen anderer öffentlicher oder privater Schulträger das
örtlicher Ebene zusammen. Die Schule ist vom Schulträger in den für sie Schulbedürfnis durch einen geordneten Schulbetrieb (§ 82) erfüllen.
bedeutsamen Angelegenheiten rechtzeitig zu beteiligen. Hierzu gehören (5) Die Entwicklung des Schüleraufkommens und der Wille der Eltern
insbesondere sind bei der Feststellung des Bedürfnisses zu berücksichtigen.
1. Teilung, Zusammenlegung, Änderung und Auflösung der Schule, (6) Soweit eine Verpflichtung nach Absatz 4 nicht besteht, sind die Ge-
2. Aufstellung und Änderung von Schulentwicklungsplänen, meinden und Kreise berechtigt, Schulen zu errichten und fortzuführen,
wenn ein gebietsübergreifendes Bedürfnis besteht und ein geordneter
3. Festlegung von Schuleinzugsbereichen, Schulbetrieb gewährleistet ist. Gemeinden, Kreise und Landschaftsver-
4. räumliche Unterbringung und Ausstattung der Schule sowie schulische bände sind berechtigt, Klinikschulen zu errichten und fortzuführen.
Baumaßnahmen, (7) Zur Ergänzung des Schulwesens kann das Land Schulen mit einem
5. Schulwegsicherung und Schülerbeförderung, besonderen Bildungsangebot oder einem überregionalen Einzugsbereich
6. Zusammenarbeit von Schulen und anderen Bildungseinrichtungen, sowie Versuchsschulen errichten und fortführen; es ermöglicht Unterricht
in den Justizvollzugsanstalten.
7. Umstellung auf die Ganztagsschule,
(8) Gemeinden und Gemeindeverbände können sich zu Schulverbänden
8. Einrichtung des Gemeinsamen Lernens, als Zweckverbände nach dem Gesetz über kommunale Gemeinschafts-
9. Teilnahme an Schulversuchen. arbeit zusammenschließen oder dazu zusammengeschlossen werden.
Sie können auch durch öffentlich-rechtliche Vereinbarung die Aufgaben
§ 77 des Schulträgers auf eine Gemeinde übertragen. Die Befugnisse der Auf-
Mitwirkung beim Ministerium sichtsbehörde nimmt die Schulaufsichtsbehörde im Einvernehmen mit
(1) In schulischen Angelegenheiten von allgemeiner und grundsätzlicher der Kommunalaufsichtsbehörde wahr.
Bedeutung beteiligt das Ministerium die am Schulleben beteiligten Ver- § 78a
bände und Organisationen. Regionale Bildungsnetzwerke
(2) Die Beteiligung erstreckt sich insbesondere auf (1) In den für einen Kreis oder eine kreisfreie Stadt errichteten Regiona-
1. Änderungen dieses Gesetzes, len Bildungsnetzwerken können Schulen, Schulträger, Schulaufsichtsbe-
2. Richtlinien und Lehrpläne, hörden sowie Einrichtungen zusammenarbeiten, die Verantwortung für
die schulische und außerschulische Bildung, Erziehung und Betreuung
3. Ausbildungs- und Prüfungsordnungen, junger Menschen wahrnehmen und Leistungen für sie erbringen.
4. Schulversuche, (2) Die Regionalen Bildungsnetzwerke dienen im Interesse erfolgreicher
5. Regelungen über die Abstimmung zwischen schulischer und betriebli- Bildungsbiografien
cher Ausbildung. 1. der Vernetzung über den Bereich der eigenen Zuständigkeit und die
(3) Zu beteiligen sind Verwaltungsebenen hinaus,
1. die Spitzenorganisationen der zuständigen Gewerkschaften und Be- 2. der Stärkung der Schul- und Unterrichtsentwicklung in den Schulen
rufsverbände im Lande im Sinne von § 93 Landesbeamtengesetz und § und
53 Beamtenstatusgesetz, 3. dem Informationsaustausch, der Planung und der Abstimmung.
2. die auf Landesebene für mindestens eine Schulform organisierten El- (3) Ein Regionales Bildungsnetzwerk wird durch einen Kooperationsver-
ternverbände, trag zwischen dem Kreis oder der kreisfreien Stadt und dem Land errich-
3. Zusammenschlüsse von Schülervertretungen, soweit sie auf Landes- tet. Der Vertrag bestimmt die Handlungsfelder und die Organisation des
ebene organisiert sind (Landesschülervertretung), Regionalen Bildungsnetzwerks.
4. Vereinigungen von Schulleiterinnen und Schulleitern von erheblicher (4) Die Zuständigkeiten der Schulträger und der staatlichen Schulaufsicht
bleiben unberührt. ßen fest. Sie stellen sicher, dass in den Schulen Klassen nach den Vor -
(5) Bei Einvernehmen von Land und den betroffenen Kreisen und kreis - gaben des Ministeriums (§ 93 Abs. 2 Nr. 3) gebildet werden können.
freien Städten kann die Organisation der Regionalen Bildungsnetzwerke (2) Über die Errichtung, die Änderung und die Auflösung einer Schule, für
für Bildungsprojekte mit landesweiter Bedeutung genutzt werden. die das Land nicht Schulträger ist, beschließt der Schulträger nach Maß-
gabe der Schulentwicklungsplanung. Als Errichtung sind auch die Teilung
§ 79 und die Zusammenlegung von Schulen, als Änderung sind der Aus- und
Bereitstellung und Unterhaltung Abbau bestehender Schulen einschließlich der Errichtung und Erweite-
der Schulanlage und Schulgebäude rung von Bildungsgängen an Berufskollegs, die Einführung und Aufhe-
Die Schulträger sind verpflichtet, die für einen ordnungsgemäßen Unter- bung des Ganztagsbetriebes, die Bildung eines Teilstandortes, der
richt erforderlichen Schulanlagen, Gebäude, Einrichtungen und Lehrmit- Wechsel des Schulträgers, die Änderung der Schulform und der Schulart
tel bereitzustellen und zu unterhalten sowie das für die Schulverwaltung zu behandeln. Der Beschluss ist schriftlich festzulegen und auf der
notwendige Personal und eine am allgemeinen Stand der Technik und Grundlage der Schulentwicklungsplanung zu begründen.
Informationstechnologie orientierte Sachausstattung zur Verfügung zu (3) Der Beschluss des Schulträgers bedarf der Genehmigung durch die
stellen. obere Schulaufsichtsbehörde. Die Genehmigung ist zu versagen, wenn
§ 80 der Beschluss den Vorschriften des Absatzes 1 und der §§ 78 bis 80, 82
Schulentwicklungsplanung und 83 widerspricht. Die Genehmigung zur Errichtung einer Schule ist
außerdem zu versagen, wenn dem Schulträger die erforderliche Verwal-
(1) Soweit Gemeinden, Kreise und Landschaftsverbände Schulträgerauf- tungs- oder Finanzkraft fehlt.
gaben nach § 78 zu erfüllen haben, sind sie verpflichtet, für ihren Bereich
eine mit den Planungen benachbarter Schulträger abgestimmte (4) Der Schulträger kann ohne Änderung der Schule im Einvernehmen
Schulentwicklungsplanung zu betreiben. Sie dient nach Maßgabe des mit der Schulleiterin oder dem Schulleiter mit Genehmigung der oberen
Bedürfnisses (§ 78 Abs. 4) der Sicherung eines gleichmäßigen, inklusi- Schulaufsichtsbehörde die Zahl der Parallelklassen einer Schule vorüber-
ven und alle Schulformen und Schularten umfassenden Bildungs- und gehend durch Bildung einer Mehrklasse erhöhen. Die Genehmigung darf
Abschlussangebots in allen Landesteilen. Die oberen Schulaufsichtsbe- nicht erteilt werden, wenn insbesondere
hörden beraten die Schulträger dabei und geben ihnen Empfehlungen. 1. die für die Bildung einer Mehrklasse erforderliche Schülerzahl nicht er -
Schulentwicklungsplanung und Jugendhilfeplanung sind aufeinander ab- reicht wird,
zustimmen. 2. die personellen, räumlichen und sächlichen Voraussetzungen nicht
(2) Schulen und Schulstandorte sind unter Berücksichtigung des Ange- vorliegen
bots anderer Schulträger so zu planen, dass schulische Angebote aller oder
Schulformen und Schularten einschließlich allgemeiner Schulen als Orte
des Gemeinsamen Lernens (§ 20 Absatz 2) unter möglichst gleichen 3. die Aufnahmekapazitäten innerhalb der Schulen einer Schulform im
Bedingungen wahrgenommen werden können. Die Schulträger sind ver- Gebiet des Schulträgers nicht ausgeschöpft sind und damit durch die
pflichtet, in enger Zusammenarbeit und gegenseitiger Rücksichtnahme Mehrklassenbildung der Bestand einer oder mehrerer dieser Schulen ge-
auf ein regional ausgewogenes, vielfältiges, inklusives und umfassendes fährdet ist.
Angebot zu achten und benachbarte Schulträger rechtzeitig anzuhören, § 82
die durch die Planungen in ihren Rechten betroffen sein können. Dabei Mindestgröße von Schulen
sind auch die Angebote der Berufskollegs und der Weiterbildungskollegs
zu berücksichtigen. Sofern es sich bei dem Schulträger um eine kreisan- (1) Schulen müssen die für einen geordneten Schulbetrieb erforderliche
gehörige Gemeinde handelt, ist der Kreis im Hinblick auf seine Aufgaben Mindestgröße haben. Bei der Errichtung muss sie für mindestens fünf
gemäß § 78 Abs. 4 frühzeitig über die Planungen zu unterrichten. Macht Jahre gesichert sein; dabei gelten 28 Schülerinnen und Schüler als Klas-
ein benachbarter Schulträger eine Verletzung eigener Rechte geltend se, für Grundschulen, für Gesamtschulen und für Sekundarschulen 25
und hält der Schulträger an seiner Planung fest, kann jeder der beteilig- Schülerinnen und Schüler. Für die Fortführung gelten die gemäß § 93
ten Schulträger ein Moderationsverfahren bei der oberen Schulaufsichts- Abs. 2 Nr. 3 bestimmten Klassengrößen.
behörde beantragen. Die beteiligten Schulträger können auch die Mode- (2) Grundschulen müssen bei der Errichtung mindestens zwei Parallel-
ration durch eine andere Stelle vereinbaren. Das Ergebnis der Abstim- klassen pro Jahrgang haben, bei der Fortführung mindestens 92 Schüle-
mung mit benachbarten Schulträgern und des Moderationsverfahrens ist rinnen und Schüler. Die einzige Grundschule einer Gemeinde kann mit
festzuhalten. mindestens 46 Schülerinnen und Schülern fortgeführt werden.
(3) Bei der Errichtung neuer Schulen muss gewährleistet sein, dass an - (3) Hauptschulen müssen mindestens zwei Parallelklassen pro Jahrgang
dere Schulformen, soweit ein entsprechendes schulisches Angebot be- haben. Eine Hauptschule kann mit einer Klasse pro Jahrgang fortgeführt
reits besteht und weiterhin ein Bedürfnis dafür vorhanden ist, auch künf- werden, wenn den Schülerinnen und Schülern der Weg zu einer anderen
tig in zumutbarer Weise erreichbar sind. Bei der Auflösung von Schulen Hauptschule mit mindestens zwei Parallelklassen pro Jahrgang nicht zu-
muss gewährleistet sein, dass das Angebot in zumutbarer Weise erreich- gemutet werden kann oder sich aus dem Standort der Hauptschule und
bar bleibt, soweit dafür ein Bedürfnis besteht. Die Bildungsangebote der der Schulentwicklungsplanung ergibt, dass ihre Fortführung für die sozia-
Berufskollegs sollen darüber hinaus mit den nach dem Berufsbildungsge- le und kulturelle Entwicklung der Gemeinde von entscheidender Bedeu-
setz oder der Handwerksordnung zuständigen Stellen in der Region so- tung ist und diese Aufgabe von einer anderen weiterführenden Schule
wie der Arbeitsverwaltung abgestimmt werden. nicht übernommen werden kann. Der Unterricht ist in diesem Fall ge-
(4) Können die Voraussetzungen für die Errichtung und Fortführung von meinsam mit anderen Schulen und, soweit erforderlich, durch zusätzliche
Hauptschulen, Realschulen, Sekundarschulen, Gymnasien und Ge- Lehrerstellen sicher zu stellen.
samtschulen nur durch Schülerinnen und Schüler mehrerer Gemeinden (4) Realschulen müssen mindestens zwei Parallelklassen pro Jahrgang
gesichert werden, so sind diese Gemeinden insoweit zu einer gemeinsa- haben. Wird diese Mindestgröße unterschritten, kann eine Realschule
men Schulentwicklungsplanung verpflichtet. Bei Zweifeln über die Pflicht fortgeführt werden, wenn sich aus der Schulentwicklungsplanung ergibt,
zur gemeinsamen Schulentwicklungsplanung entscheidet innerhalb ihres dass dies im Planungszeitraum nur vorübergehend der Fall ist und den
Bezirks die obere Schulaufsichtsbehörde und bezirksübergreifend das Schülerinnen und Schülern der Weg zu einer anderen Realschule mit
Ministerium. mindestens zwei Parallelklassen pro Jahrgang nicht zugemutet werden
(5) Die Schulentwicklungsplanung berücksichtigt kann.
1. das gegenwärtige und zukünftige Schulangebot nach Schulformen, (5) Sekundarschulen müssen mindestens drei Parallelklassen pro Jahr-
Schularten, Orten des Gemeinsamen Lernens, Schulgrößen (Schüler- gang haben. Eine Sekundarschule kann mit zwei Klassen pro Jahrgang
zahl, Klassen pro Jahrgang) und Schulstandorten, fortgeführt werden, wenn nur dann das Angebot einer Schule der Sekun-
darstufe I in einer Gemeinde gesichert wird, den Schülerinnen und Schü-
2. die mittelfristige Entwicklung des Schüleraufkommens, das ermittelte lern der Weg zu einer anderen Schule der Sekundarstufe I in der Ge -
Schulwahlverhalten der Eltern und die daraus abzuleitenden Schülerzah- meinde nicht zugemutet werden kann oder sich aus dem Standort und
len nach Schulformen, Schularten, Orten des Gemeinsamen Lernens der Schulentwicklungsplanung ergibt, dass die Fortführung für die soziale
und Jahrgangsstufen, und kulturelle Entwicklung eines siedlungstopografisch deutlich abge-
3. die mittelfristige Entwicklung des Schulraumbestands nach Schulfor- grenzten Gemeindeteils von entscheidender Bedeutung ist und diese
men, Schularten, Orten des Gemeinsamen Lernens und Schulstandor- Aufgabe nicht von einer anderen weiterführenden Schule übernommen
ten. werden kann.
(6) Im Rahmen eines Genehmigungsverfahrens gemäß § 81 Abs. 3 ist (6) Gymnasien müssen in der Sekundarstufe I bei der Errichtung mindes-
die Schulentwicklungsplanung anlassbezogen darzulegen. tens drei Parallelklassen pro Jahrgang haben, bei der Fortführung min-
(7) Die Träger öffentlicher Schulen und die Träger von Ersatzschulen in - des tens zwei Parallelklassen pro Jahrgang. Wird diese Mindestgröße
formieren sich gegenseitig über ihre Planungen. Die Träger öffentlicher unterschritten, kann ein Gymnasium fortgeführt werden, wenn sich aus
Schulen können bestehende Ersatzschulen in ihren Planungen berück- der Schulentwicklungsplanung ergibt, dass dies im Planungszeitraum nur
sichtigen, soweit deren Träger damit einverstanden sind. vorübergehend der Fall ist und den Schülerinnen und Schülern der Weg
zu einem anderen Gymnasium mit mindestens zwei Parallelklassen pro
§ 81 Jahrgang nicht zugemutet werden kann.
Errichtung, Änderung und Auflösung von Schulen, (7) Gesamtschulen müssen bis Klasse 10 mindestens vier Parallelklas-
Mehrklassenbildung sen pro Jahrgang haben. Wird diese Mindestgröße unterschritten, kann
(1) Gemeinden und Kreise, die Schulträgeraufgaben erfüllen, sind ver- eine Gesamtschule fortgeführt werden, wenn sich aus der Schulentwick-
pflichtet, durch schulorganisatorische Maßnahmen angemessene Klas- lungsplanung ergibt, dass dies im Planungszeitraum nur vorübergehend
sen- und Schulgrößen zu gewährleisten. Sie legen hierzu die Schulgrö- der Fall ist und den Schülerinnen und Schülern der Weg zu einer ande -
ren Gesamtschule mit mindestens vier Parallelklassen pro Jahrgang (3) Sofern Bezirksfachklassen innerhalb eines Regierungsbezirks nicht
nicht zugemutet werden kann. gebildet werden können, bildet das Ministerium durch Rechtsverordnung
(8) In der gymnasialen Oberstufe ist eine Jahrgangsbreite von mindes- für ein räumlich abgegrenztes Gebiet bezirksübergreifende Fachklassen.
tens 42 Schülerinnen und Schülern im ersten Jahr der Qualifikationspha- § 85
se erforderlich. Das Ministerium kann Ausnahmen von dieser Mindest- Schulausschuss
größe zulassen.
(1) Die Gemeinden, die Kreise und die Schulverbände können für die von
(9) Das Weiterbildungskolleg hat in der Regel eine Mindestzahl von 240 ihnen getragenen Schulen einen oder mehrere Schulausschüsse bilden.
Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Bestehende Einrichtungen (Abendre-
alschule, Abendgymnasium, Kolleg) können als Weiterbildungskolleg fort- (2) Der Schulausschuss wird nach den Vorschriften der kommunalen
geführt werden, sofern sie als Abendrealschule mindestens 160, als Verfassungsgesetze zusammengesetzt. Je eine oder ein von der katholi-
Abendgymnasium oder Kolleg mindestens 240 Teilnehmerinnen und schen Kirche und der evangelischen Kirche benannte Vertreterin oder
Teilnehmer haben. Ein Weiterbildungskolleg kann auch fortgeführt wer- benannter Vertreter ist als ständiges Mitglied mit beratender Stimme zu
den, wenn den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Weg zu einer an- berufen. Außerdem können Vertreterinnen und Vertreter der Schulen (§
deren Bildungseinrichtung, die einen entsprechenden Abschluss vermit- 59) zur ständigen Beratung berufen werden. Ebenso können von den
telt, nicht zugemutet werden kann. Schulpflegschaften nach § 72 Absatz 4 sowie von den Schülervertretun-
gen nach § 74 Absatz 8 benannte Personen mit beratender Stimme beru-
(10) Durch Rechtsverordnung bestimmt das Ministerium die Mindestgrö- fen werden.
ßen von Förderschulen und von Klinikschulen.
(3) Wird kein Schulausschuss, sondern ein gemeinsamer Ausschuss ge-
§ 83 bildet, findet Absatz 2 Sätze 2 bis 4 mit der Maßgabe Anwendung, dass
Grundschulverbund, Teilstandorte von Schulen die Mitwirkung der benannten Vertreter auf Gegenstände des Schulaus-
(1) Grundschulen mit weniger als 92 und mindestens 46 Schülerinnen schusses beschränkt bleibt.
und Schülern können nur als Teilstandorte geführt werden (Grundschul- Neunter Teil
verbund), wenn der Schulträger deren Fortführung für erforderlich hält. Schulaufsicht
Kleinere Teilstandorte können ausnahmsweise von der oberen Schulauf-
sichtsbehörde zugelassen werden, wenn der Weg zu einem anderen § 86
Grundschulstandort der gewählten Schulart den Schülerinnen und Schü- Schulaufsicht
lern nicht zugemutet werden kann und mindestens zwei Gruppen gebil- (1) Das gesamte Schulwesen steht unter der Aufsicht des Landes. Die
det werden können. Die Vorschriften zu den Klassengrößen bleiben un- Schulaufsicht umfasst die Gesamtheit der Befugnisse zur zentralen Ord-
berührt. Spätestens fünf Jahre nach Bildung eines Grundschulverbundes nung, Organisation, Planung, Leitung und Beaufsichtigung des Schulwe-
ist in der Schule in einer einheitlichen Organisation gemäß § 11 Absätzen sens mit dem Ziel, ein Schulsystem zu gewährleisten, das allen jungen
2 und 3 zu unterrichten. Bei jahrgangsübergreifendem Unterricht gemäß Menschen ihren Fähigkeiten entsprechende Bildungsmöglichkeiten eröff-
§ 11 Absatz 4 ist für die einheitliche Organisation ausreichend, wenn am net.
anderen Teilstandort des Grundschulverbundes jahrgangsübergreifend in
den Klassen 1 und 2 sowie 3 und 4 unterrichtet wird. Die Schulaufsichts- (2) Die Schulaufsicht umfasst insbesondere
behörde soll Ausnahmen von der Verpflichtung zu einer einheitlichen Or- 1. die Fachaufsicht über Schulen und die Zentren für schulpraktische
ganisation gemäß den Sätzen 4 und 5 zulassen, sofern an einem Teil- Lehrerausbildung gemäß § 5 Absatz 1 des Lehrerausbildungsgesetzes
standort auf Grund der Vorschriften für die Klassengrößen jahrgangs- vom 12. Mai 2009 (GV. NRW. S. 308) in der jeweils geltenden Fassung
übergreifende Gruppen gebildet werden und die Schule durch ein päd- (Zentren),
agogisches Konzept darlegt, dass ein Einsatz der Lehrerinnen und Leh- 2. die Dienstaufsicht über Schulen und die Zentren,
rer an allen Teilstandorten im Grundschulverbund möglich ist.
3. die Aufsicht über die Schulen in freier Trägerschaft nach Maßgabe des
(2) Grundschulverbünde können auch aus Gemeinschaftsgrundschulen Elften Teils.
und Bekenntnisgrundschulen oder Weltanschauungsgrundschulen gebil-
det werden. An dem bekenntnisgeprägten oder weltanschaulich gepräg- Sie hat die Aufgabe, die Schulträger zur Erfüllung ihrer Pflichten anzuhal-
ten Standort werden Schülerinnen und Schüler nach den Grundsätzen ten und das Interesse der kommunalen Selbstverwaltung an der Schule
dieses Bekenntnisses oder dieser Weltanschauung unterrichtet und erzo- zu fördern.
gen. §§ 26 und 27 finden auf einen solchen Standort entsprechende An- (3) Die Schulaufsicht wird von den Schulaufsichtsbehörden wahrgenom-
wendung. men. Sie gewährleisten die Entwicklung und Sicherung der Qualität schu-
(3) Besteht ein Grundschulverbund aus Standorten unterschiedlicher lischer Arbeit, die Vergleichbarkeit der Abschlüsse und Berechtigungen.
Schularten, müssen beide Schularten in der Schulleitung (§ 60) vertreten Sie unterstützen die Schulentwicklung und die Entwicklung der Zentren
sein. An einem bekenntnisgeprägten oder weltanschaulich geprägten insbesondere durch Verfahren der Systemberatung und der Förderung
Standort nehmen eine Teilschulkonferenz und eine Teilschulpflegschaft von Evaluationsmaßnahmen der Schulen und der Zentren sowie durch
die darauf bezogenen Belange wahr. eigene Evaluation. Sie fördern die Personalentwicklung und führen Maß-
nahmen der Lehrerausbildung und Lehrerfortbildung durch. Dabei sollen
(4) Eine Sekundarschule kann mit allen Parallelklassen mehrerer Jahr- sie die Eigenverantwortung der einzelnen Schule und der Zentren und
gänge an einem und allen Parallelklassen der übrigen Jahrgänge an an- die Führungsverantwortung der Schulleitungen und Leitungen der Zen-
deren Teilstandorten geführt werden (horizontale Gliederung). Sie kann tren beachten.
mit mindestens fünf Parallelklassen pro Jahrgang einen Teilstandort mit
zwei Parallelklassen pro Jahrgang führen, wenn nur dann das schulische (4) Die Schulaufsichtsbehörde kann sich jederzeit über die Angelegen-
Angebot der Sekundarstufe I in einer Gemeinde gesichert wird (vertikale heiten der Schulen und der Zentren informieren und dazu Unterrichtsbe-
Gliederung). Weitere Ausnahmen bei vertikaler Gliederung sind in be- suche und Besuche von Veranstaltungen der Zentren durchführen.
gründeten Einzelfällen möglich, wenn das fachliche Angebot und die (5) Die Befugnisse nach Absatz 4 stehen auch den für die Qualitätsanaly-
Qualitätsstandards nicht eingeschränkt werden. se von Schulen zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei der
(5) Eine Gesamtschule kann mit allen Parallelklassen mehrerer Jahrgän- oberen Schulaufsichtsbehörde zu. Sie sind hinsichtlich ihrer Feststellun-
ge an einem und allen Parallelklassen der übrigen Jahrgänge an anderen gen bei der Durchführung der Qualitätsanalyse und deren Beurteilung an
Teilstandorten geführt werden (horizontale Gliederung). Sie kann aus- Weisungen nicht gebunden. Bei ihrer Berufung ist darauf zu achten, dass
nahmsweise auch mit mindestens sechs Parallelklassen pro Jahrgang ei- die Schulformen anteilig vertreten sind. Das Ministerium wird ermächtigt,
nen Teilstandort mit zwei oder drei Parallelklassen pro Jahrgang führen, die Aufgaben und die Organisation durch Rechtsverordnung mit Zustim-
wenn nur dann das schulische Angebot der Sekundarstufe I in einer Ge- mung des für Schulen zuständigen Landtagsausschusses zu regeln. Ein-
meinde gesichert wird (vertikale Gliederung). zelheiten des Geschäftsablaufs regelt eine Geschäftsordnung, die vom
Ministerium zu erlassen ist. Die Qualitätsanalyse kann auf Wunsch des
(6) Schulen können in begründeten Fällen an Teilstandorten in zumutba- jeweiligen Schulträgers auch im Bereich von Schulen in freier Träger-
rer Entfernung geführt werden. Absätze 1 bis 5 bleiben unberührt. schaft erfolgen, wobei vorab die Zusammenarbeit in einer Kooperations-
(7) In den Fällen der Absätze 1 bis 6 darf durch die Bildung von Teil - vereinbarung zu regeln ist.
standorten kein zusätzlicher Lehrerstellenbedarf entstehen. Der Schulträ-
ger ist verpflichtet, die sächlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen, § 87
dass der ordnungsgemäße Unterricht nicht beeinträchtigt wird. Schulaufsichtspersonal
(1) Die Schulaufsicht wird durch hauptamtlich tätige, schulfachlich und
§ 84 verwaltungsfachlich vorgebildete Beamtinnen und Beamte ausgeübt.
Schuleinzugsbereiche Schulaufsichtliche Aufgaben können auch Lehrerinnen und Lehrern im
(1) Für jede öffentliche Schule kann der Schulträger durch Satzung ein Rahmen ihres Hauptamtes, insbesondere als Fachberaterinnen und
räumlich abgegrenztes Gebiet als Schuleinzugsbereich bilden. Eine Fachberater, übertragen werden.
Schule kann die Aufnahme einer Schülerin oder eines Schülers ableh-
nen, wenn sie oder er nicht im Schuleinzugsbereich wohnt und keinen § 88
wichtigen Grund für den Besuch der Schule darlegt. § 46 Absätze 5 und Schulaufsichtsbehörden
6 bleibt unberührt. (1) Oberste Schulaufsichtsbehörde ist das Ministerium. Es nimmt für das
(2) Für Berufsschulen kann die obere Schulaufsichtsbehörde durch Land die Schulaufsicht über das gesamte Schulwesen wahr und ent-
Rechtsverordnung für einzelne Ausbildungsberufe Bezirksfachklassen scheidet über Angelegenheiten von grundsätzlicher Bedeutung. Es si-
bilden, wenn die Schülerzahlen im Einzugsbereich eines Schulträgers chert die landeseinheitlichen Grundlagen für die pädagogische und orga-
gemäß der Verordnung zur Ausführung des § 93 Abs. 2 für die Fachklas- nisatorische Arbeit der Schulen und für ein leistungsfähiges Schulwesen.
senbildung nicht ausreichen. Die beteiligten Schulträger sind anzuhören. (2) Obere Schulaufsichtsbehörde ist die Bezirksregierung. Sie nimmt in
ihrem Gebiet die Schulaufsicht über die Schulen, die besonderen Einrich- Zehnter Teil
tungen sowie die Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung nach dem Schulfinanzierung
Lehrerausbildungsgesetz wahr.
§ 92
(3) Untere Schulaufsichtsbehörde ist das staatliche Schulamt. Es ist der Kostenträger
kreisfreien Stadt oder dem Kreis zugeordnet. Es nimmt in seinem Gebiet
die Schulaufsicht über die Grundschulen wahr und die Fachaufsicht über (1) Schulkosten sind die Personalkosten und die Sachkosten. Kosten für
die individuelle Betreuung und Begleitung einer Schülerin oder eines
1. die Hauptschulen, Schülers, durch die die Teilnahme am Unterricht in der allgemeinen
2. die Förderschulen mit einem der Förderschwerpunkte Lernen, Spra- Schule, der Förderschule oder der Klinikschule erst ermöglicht wird, ge-
che, emotionale und soziale Entwicklung, geistige Entwicklung sowie kör- hören nicht zu den Schulkosten.
perliche und motorische Entwicklung mit Ausnahme der Förderschulen (2) Die Personalkosten für Lehrerinnen und Lehrer sowie das pädagogi-
im Bildungsbereich der Realschule, des Gymnasiums und des Berufskol- sche und sozialpädagogische Personal gemäß § 58 an öffentlichen
legs, Schulen, deren Träger das Land, eine Gemeinde oder ein Gemeindever-
3. die Förderschulen im Verbund (§ 20 Absatz 7), sofern sie nicht im Bil- band ist, trägt das Land.
dungsbereich der Realschule, des Gymnasiums oder des Berufskollegs (3) Alle übrigen Personalkosten und die Sachkosten trägt der Schulträ-
unterrichten oder einen der Förderschwerpunkte Hören und Kommunika- ger.
tion oder Sehen umfassen.
(4) Schulgeld wird nicht erhoben.
(4) Die Schulaufsichtsbehörden und die Schulträger sollen eng zusam-
menarbeiten und sich dabei insbesondere gegenseitig und rechtzeitig § 93
über Maßnahmen mit Auswirkungen auf den jeweils anderen Bereich in- Personalkosten, Unterrichtsbedarf
formieren. (1) Die Personalkosten bestimmen sich nach den Vorschriften des Lan-
§ 89 deshaushaltsrechts. Zu den Personalkosten gehören auch die Kosten für
Besondere Zuständigkeiten Fortbildung sowie die hierfür erforderlichen Reisekosten.
(1) Die obere Schulaufsichtsbehörde und das Schulamt üben im Rahmen (2) Durch Rechtsverordnung, die der Zustimmung der für Schulen und für
ihrer Zuständigkeiten die Schulaufsicht über die Schulen in Einrichtungen Haushalt und Finanzen zuständigen Landtagsausschüsse bedarf, regelt
der erzieherischen Hilfe im Benehmen mit dem Landschaftsverband aus. das Ministerium im Einvernehmen mit dem für Finanzen zuständigen Mi-
nisterium das Verfahren für die Ermittlung der Zahl der Lehrerstellen und
(2) Für Schulversuche und Versuchsschulen kann das Ministerium durch bestimmt nach den pädagogischen und verwaltungsmäßigen Bedürfnis-
Rechtsverordnung die Schulaufsicht abweichend von § 88 Abs. 2 und 3 sen der einzelnen Schulformen, Schulstufen und Klassen
regeln.
1. die Zahl der wöchentlichen Unterrichtsstunden der Schülerinnen und
(3) Soweit es zur einheitlichen Wahrnehmung der Schulaufsicht erforder- Schüler,
lich ist, kann das Ministerium einer Bezirksregierung die Ausübung der
Schulaufsicht in einem bestimmten Aufgabengebiet auch für den Bereich 2. die Zahl der wöchentlichen Pflichtstunden der Lehrerinnen und Lehrer,
einer oder mehrerer anderer Bezirksregierungen durch Rechtsverord- 3. die Klassengrößen und die Berechnungsgrundlagen für die Ermittlung
nung übertragen. Dies gilt insbesondere für die Sicherung einheitlicher der kommunalen Klassenrichtzahl als Höchstgrenze für die zu bildenden
fachlicher Unterrichtsanforderungen und besondere organisatorische Eingangsklassen an Grundschulen,
oder schulfachliche Vorhaben. Entsprechendes gilt für die Schulämter.
4. die Zahl der Schülerinnen und Schüler je Lehrerstelle,
(4) Das Ministerium kann durch Rechtsverordnung im Einvernehmen mit
5. die Zahl der Lehrerstellen, die den Schulen zusätzlich für den Unter-
dem für Kommunales zuständigen Ministerium dem Schulamt allgemeine
richtsmehrbedarf und den Ausgleichsbedarf zugewiesen werden können,
Angelegenheiten für alle Schulformen und Schulstufen zuweisen.
6. den Stichtag für die Ermittlung der Schüler- und Klassenzahlen.
(5) Das Ministerium kann einzelne Schulaufsichtsbeamtinnen und Schul-
aufsichtsbeamte beauftragen, die Schulaufsicht in einem bestimmten (3) Die Relation der Zahl der Schülerinnen und Schüler je Lehrerstelle
Aufgabengebiet für den Bereich mehrerer Schulaufsichtsbehörden der- sowie die Zahl der Lehrerstellen, die den Schulen zusätzlich für den Un-
selben Ebene wahrzunehmen. terrichtsmehrbedarf und den Ausgleichsbedarf zugewiesen werden kön-
nen, sind jeweils für ein Schuljahr zu bestimmen.
§ 90
Organisation (4) Zur Erprobung neuer Arbeitszeitmodelle kann das Ministerium Aus-
der oberen Schulaufsichtsbehörde nahmen von der Bemessung der Arbeitszeit nach wöchentlichen Pflicht-
stunden zulassen.
Die Aufgaben der oberen Schulaufsichtsbehörde werden in einer
Schulabteilung wahrgenommen, die aus schulfachlichen und verwal- § 94
tungsfachlichen Aufsichtsbeamtinnen und Aufsichtsbeamten besteht. Sachkosten
§ 91 (1) Sachkosten sind insbesondere die Kosten für die Errichtung, Bewirt-
Organisation schaftung und Unterhaltung der erforderlichen Schulgebäude und
Schulanlagen, für die Ausstattung der Schulen, für die notwendigen Haft-
der unteren Schulaufsichtsbehörde pflichtversicherungen sowie die Kosten der Lernmittelfreiheit und die
(1) Das Schulamt besteht aus einem oder mehreren schulfachlichen Mit- Schülerfahrkosten.
gliedern (schulfachliche Aufsichtsbeamtin oder schulfachlicher Aufsichts-
(2) Das Land gewährt den Schulträgern für außerunterrichtliche Ganz-
beamter) und einem verwaltungsfachlichen Mitglied (Oberbürgermeiste-
tags- und Betreuungsangebote (§ 9 Abs. 2 und 3) Zuschüsse nach Maß-
rin oder Oberbürgermeister, Landrätin oder Landrat). Die Vertretung des
gabe des Haushalts.
verwaltungsfachlichen Mitglieds richtet sich nach den Vorschriften der
Gemeindeordnung oder der Kreisordnung. (3) Bei Schulverbänden aus mehreren Gemeinden werden die Schulträ-
gerkosten je zur Hälfte nach der Zahl der Schülerinnen und Schüler und
(2) Die obere Schulaufsichtsbehörde bestellt eine schulfachliche Auf-
nach den Umlagegrundlagen der Kreisumlage, bei kreisfreien Städten
sichtsbeamtin oder einen schulfachlichen Aufsichtsbeamten zur Spreche-
der Kommunalverbandsumlage, verteilt. Gehört eine Gemeinde zu meh-
rin oder zum Sprecher des schulfachlichen Dienstbereichs des Schulam-
reren Schulverbänden, so errechnet sich für jeden Schulverband die Um-
tes.
lagegrundlage der Gemeinde im Sinne des Satzes 1 nach dem Verhält -
(3) Zum Dienstbereich des schulfachlichen Mitglieds gehören die schul- nis der Schülerinnen und Schüler, die aus der Gemeinde seine Schule
fachlichen Angelegenheiten einschließlich der dienstrechtlichen Entschei- besuchen, zu der Gesamtzahl der öffentlichen Schulen gleicher Art besu-
dungskompetenz. Zum Dienstbereich des verwaltungsfachlichen Mit- chenden Kinder der Gemeinde. Die Sätze 1 und 2 finden entsprechende
glieds gehören die sonstigen rechtlichen, insbesondere die verwaltungs- Anwendung, wenn eine Gemeinde, die eigene Schulen unterhält, zu-
rechtlichen und die haushaltsrechtlichen Angelegenheiten. gleich einem Schulverband angehört. Für die Verteilung wird die Durch-
(4) Das Ministerium kann für die staatlichen Schulämter zur Sicherstel- schnittszahl der Schülerinnen und Schüler zugrunde gelegt, die am 15.
lung ihrer Funktionsfähigkeit, insbesondere einer gleichgerichteten Auf- Oktober der letzten drei Jahre die Schule besucht haben. Die Verhältnis-
gabenwahrnehmung, durch Verwaltungsvorschriften allgemeine Rege- zahl gilt für jeweils drei aufeinander folgende Rechnungsjahre.
lungen zur Einrichtung und zum Betrieb erlassen. Es gibt den staatlichen (4) Die Aufteilung kann durch Satzung oder durch Anordnung der oberen
Schulämtern eine Geschäftsordnung, in der insbesondere die innere Schulaufsichtsbehörde im Einvernehmen mit der Kommunalaufsichtsbe-
Gliederung und die Aufgaben, die Zusammenarbeit der Mitglieder, der hörde unter Zustimmung der Beteiligten abweichend geregelt werden.
Geschäftsablauf und die Vertretungsbefugnis geregelt werden. Bestehen Schulverbände nicht nur aus Gemeinden, ist die Aufteilung
(5) Die schulfachlichen Aufsichtsbeamtinnen und Aufsichtsbeamten ste- durch Satzung zu regeln.
hen im Dienst des Landes. Vor der Besetzung der Stellen sind die betei- § 95
ligte kreisfreie Stadt oder der beteiligte Kreis anzuhören. Bewirtschaftung von Schulmitteln
(6) Die Personalausgaben für das schulfachliche Personal des staatli- (1) Das Land kann den Schulen nach Maßgabe des Haushalts im Rah-
chen Schulamts trägt das Land. Die übrigen für die Wahrnehmung der men des § 92 Abs. 2 Personalmittel zur eigenverantwortlichen Bewirt-
Aufgaben erforderlichen Kosten (Dienstkräfte, Diensträume und sächli- schaftung zuweisen.
che Mittel) tragen die kreisfreien Städte und Kreise.
(2) Die eigenverantwortliche Bewirtschaftung von Sachmitteln durch die
Schulen richtet sich nach den für den Schulträger geltenden haushalts-
und kassenrechtlichen Regelungen. Insoweit können Schulträger die
Schulleiterin oder den Schulleiter ermächtigen, im Rahmen der von der § 98
Schule zu bewirtschaftenden Haushaltsmittel Rechtsgeschäfte mit Wir- Zuwendungen
kung für den Schulträger abzuschließen und für diesen Verpflichtungen
(1) Schulen können für den Schulträger bei der Erfüllung ihrer Aufgaben
einzugehen.
durch Sach- und Geldzuwendungen Dritter unterstützt werden. Der
(3) Schulträger können zur Erleichterung der Mittelbewirtschaftung durch Schulträger stellt sicher, dass einzelne Schulen nicht unangemessen be-
die Schulen Schulgirokonten einrichten. Diesen Konten können auch zu- vorzugt oder benachteiligt werden.
sätzliche eigene Einnahmen der Schulen zugeführt werden. Mit Zustim-
(2) Zuwendungen entbinden den Schulträger nicht von seinen finanziel-
mung des Schulträgers können diese Konten auch für die Verwaltung
len Verpflichtungen nach diesem Gesetz.
von treuhänderischen Geldern genutzt werden.
§ 96 § 99
Lernmittelfreiheit Sponsoring, Werbung
(1) Schulen dürfen zur Erfüllung ihrer Aufgaben für den Schulträger Zu-
(1) Den Schülerinnen und Schülern der öffentlichen Schulen und Ersatz-
wendungen von Dritten entgegennehmen und auf deren Leistungen in
schulen werden vom Schulträger nach Maßgabe eines Durchschnittsbe-
geeigneter Weise hinweisen (Sponsoring), wenn diese Hinweise mit dem
trages abzüglich eines Eigenanteils von der Schule eingeführte Lernmit-
Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule vereinbar sind und die Wer-
tel gemäß § 30 zum befristeten Gebrauch unentgeltlich überlassen. In
bewirkung deutlich hinter den schulischen Nutzen zurücktritt. Die Ent-
Ausnahmefällen können ihnen, soweit dies wegen der Art der Lernmittel
scheidung trifft die Schulleiterin oder der Schulleiter mit Zustimmung der
erforderlich ist, diese zum dauernden Gebrauch übereignet werden.
Schulkonferenz und des Schulträgers.
(2) Der Durchschnittsbetrag entspricht den durchschnittlichen Aufwen-
(2) Im Übrigen ist Werbung, die nicht schulischen Zwecken dient, in der
dungen für die Beschaffung der in einem Schuljahr oder an Berufskollegs
Schule grundsätzlich unzulässig. Über Ausnahmen entscheidet das Mi-
für den Bildungsgang insgesamt erforderlichen Lernmittel. Die Über-
nisterium.
schreitung von Durchschnittsbeträgen in einzelnen Klassen (Stufen, Kur-
sen, Semestern) einer Schule ist zulässig, wenn ein Ausgleich innerhalb (3) § 98 Abs. 2 gilt entsprechend.
der Schule gewährleistet ist und der Gesamtrahmen der festgesetzten Elfter Teil
Durchschnittsbeträge nicht überschritten wird.
Schulen in freier Trägerschaft
(3) Der Eigenanteil bestimmt den Anteil, bis zu dem die Eltern verpflichtet
sind, Lernmittel nach Entscheidung der Schule auf eigene Kosten zu be- Erster Abschnitt
schaffen. Der Eigenanteil darf ein Drittel des Durchschnittsbetrages nicht Ersatzschulen
überschreiten. Der Eigenanteil entfällt für Empfängerinnen und Empfän- § 100
ger von Hilfe zum Lebensunterhalt nach dem Sozialgesetzbuch Zwölftes Begriff, Grundsätze
Buch (SGB XII). Über weitere Entlastungen vom Eigenanteil entscheidet
der Schulträger in eigener Verantwortung. (1) Die schulische Bildung wird durch öffentliche Schulen und Schulen in
freier Trägerschaft wahrgenommen. Schulen in freier Trägerschaft ergän-
(4) Besuchen Schülerinnen und Schüler mit Hauptwohnung in Nordrhein- zen und bereichern im Rahmen des Artikels 7 Abs. 4 und 5 des Grundge-
Westfalen eine außerhalb des Landes gelegene öffentliche Schule oder setzes und des Artikels 8 Abs. 4 der Landesverfassung das öffentliche
staatlich genehmigte Privatschule, so werden ihnen die entstandenen Schulwesen.
Lernmittelkosten in entsprechender Anwendung der für Schulen inner-
halb des Landes geltenden Bestimmungen zu Lasten des Landes von (2) Schulen in freier Trägerschaft sind Ersatzschulen, wenn sie in ihren
der Wohnsitzgemeinde erstattet, wenn die besuchte Schule die nächst- Bildungs- und Erziehungszielen im Wesentlichen Bildungsgängen und
gelegene im Sinne des Schülerfahrkostenrechts ist und ihnen in der Abschlüssen entsprechen, die nach diesem Gesetz oder auf Grund die-
Schule außerhalb des Landes Nordrhein-Westfalen keine Lernmittelfrei- ses Gesetzes vorhanden oder vorgesehen sind.
heit gewährt wird. (3) Für Ersatzschulen gelten die übrigen Vorschriften dieses Gesetzes,
(5) Das Ministerium setzt im Einvernehmen mit dem für Kommunales zu- soweit die Gleichwertigkeit mit den öffentlichen Schulen es erfordert. Auf
ständigen Ministerium und dem für Finanzen zuständigen Ministerium Ersatzschulen finden über die Vorschriften dieses Abschnitts hinaus die
durch Rechtsverordnung den Durchschnittsbetrag und die Höhe des Ei- Bestimmungen dieses Gesetzes Anwendung, wenn und soweit dies aus-
genanteils fest, bis zu dem Lernmittel auf eigene Kosten zu beschaffen drücklich bestimmt ist. Die Regelungen zur Schulpflicht bleiben unbe-
sind. rührt. Eltern, die Kommunikationsunterstützung benötigen und deren Kin-
der eine genehmigte Ersatzschule besuchen, haben die Rechte aus § 8
§ 97 Absatz 1 des Behindertengleichstellungsgesetzes Nordrhein-Westfalen
Schülerfahrkosten vom 16. Dezember 2003 (GV. NRW. S. 766) in der jeweils geltenden
(1) Den Schülerinnen und Schülern der allgemein bildenden Schulen ge- Fassung in Verbindung mit der Kommunikationsunterstützungsverord-
mäß §§ 11, 14 bis 18, der Förderschulen gemäß § 20, der Klinikschule nung Nordrhein-Westfalen vom 15. Juni 2004 (GV. NRW. S. 336) in der
gemäß § 21 und der Berufskollegs in Vollzeitform gemäß § 22, die ihren jeweils gültigen Fassung.
Wohnsitz in Nordrhein-Westfalen haben, werden die Kosten erstattet, die (4) Ersatzschulen haben das Recht, mit gleicher Wirkung wie öffentliche
für ihre wirtschaftlichste Beförderung zur Schule und zurück notwendig Schulen Zeugnisse zu erteilen, Abschlüsse zu vergeben und unter Vor-
entstehen. Dies gilt nicht für Schülerinnen und Schüler von Bildungsgän- sitz einer staatlichen Prüfungsleiterin oder eines staatlichen Prüfungslei-
gen des Berufskollegs, deren Besuch eine abgeschlossene Berufsausbil- ters Prüfungen abzuhalten. Die Vorschriften für öffentliche Schulen gel-
dung voraussetzt. ten unmittelbar.
(2) Den Schülerinnen und Schülern der Bezirksfachklassen an Berufskol- (5) Ersatzschulen müssen gleichwertige Formen der Mitwirkung von
legs werden die notwendigen Fahrkosten erstattet, soweit sie einen zu- Schülerinnen, Schülern und Eltern im Sinne des Siebten Teils dieses Ge-
mutbaren Eigenanteil übersteigen. setzes gewährleisten.
(3) Bietet der Schulträger oder ein von ihm beauftragtes Verkehrsunter- (6) Schulen in freier Trägerschaft, die besondere pädagogische Reform-
nehmen im Rahmen eines besonderen Tarifangebots der Verkehrsunter- gedanken verwirklichen, können als Ersatzschulen eigener Art genehmigt
nehmen Schülerzeitkarten an, die über den Schulweg hinaus auch zur werden. Absatz 4 gilt nicht für diese Schulen.
sonstigen Benutzung von Angeboten des öffentlichen Nahverkehrs be-
(7) Träger öffentlicher Schulen dürfen keine Ersatzschulen errichten oder
rechtigen, kann der Schulträger nach Maßgabe der Rechtsverordnung ei-
betreiben. Der Genehmigung als Ersatzschule steht ferner entgegen,
nen von den Eltern zu tragenden Eigenanteil festsetzen. Der Eigenanteil
wenn der Träger einer öffentlichen Schule auf die Ersatzschule oder
entfällt für Schülerinnen und Schüler, für die Hilfe zum Lebensunterhalt
ihren Träger einen bestimmenden Einfluss ausüben kann. Beiträge zur
nach dem Sozialgesetzbuch Zwölftes Buch (SGB XII) geleistet wird. Über
Aufbringung der Eigenleistung nach § 105 Absatz 6 Satz 1 3. Halbsatz
weitere Entlastungen vom Eigenanteil entscheidet der Schulträger in ei-
bleiben unberührt.
gener Verantwortung. Werden Schülerzeitkarten nach Satz 1 zur Verfü-
gung gestellt, sind sie die wirtschaftlichste Art der Beförderung; es entfällt § 101
jegliche Erstattung von Fahrkosten. Genehmigung, vorläufige Erlaubnis,
(4) Das Ministerium bestimmt im Einvernehmen mit dem für Kommunales Aufhebung, Erlöschen
zuständigen Ministerium, dem für Finanzen zuständigen Ministerium und (1) Ersatzschulen bedürfen der Genehmigung der oberen Schulaufsichts-
dem für Verkehr zuständigen Ministerium durch Rechtsverordnung behörde. Sie wird erteilt, wenn die Schule in ihren Lehrzielen und Einrich-
1. die Anforderungen an die wirtschaftlichste Beförderung, tungen sowie in der wissenschaftlichen Ausbildung ihrer Lehrkräfte nicht
hinter den öffentlichen Schulen zurücksteht und wenn eine Sonderung
2. die Entfernungen und die sonstigen Umstände, bei denen Fahrkosten der Schülerinnen und Schüler nach den Besitzverhältnissen der Eltern
notwendig entstehen, nicht gefördert wird.
3. Voraussetzungen und Höchstbetrag für die Erstattung und für den zu- (2) Eine Schule in freier Trägerschaft kann bis zur Feststellung der Gleich-
mutbaren Eigenanteil, wertigkeit vorläufig, längstens vier Jahre nach Errichtung, als Ersatzschu-
4. Ausnahmen für schwerbehinderte Schülerinnen und Schüler und für le erlaubt werden. Die von solchen Schulen ausgestellten Zeugnisse wer-
Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf, für den beim Übergang auf andere Schulen anerkannt.
arbeitslose Berufsschulpflichtige und für Berufsschülerinnen und Berufs- (3) Ersatzschulen sind berechtigt, den öffentlichen Schulen gleichwertige
schüler, für die es keine entsprechende Beschulungsmöglichkeit im Lan- Lehr- und Erziehungsmethoden zu entwickeln und sich eine besondere
de gibt, pädagogische, religiöse oder weltanschauliche Prägung zu geben.
5. die Voraussetzungen der Erstattung von Schülerfahrkosten für Ersatz- (4) Eine private Volksschule ist nur zuzulassen, wenn die Unterrichtsver-
schulen.
waltung ein besonderes pädagogisches Interesse anerkennt oder, auf schließlich der Erhebung eines Versorgungszuschlages sowie über de-
Antrag von Erziehungsberechtigten, wenn sie als Gemeinschaftsschule, ren Bezuschussung zu entscheiden.
als Bekenntnis- oder Weltanschauungsschule errichtet werden soll und
eine öffentliche Volksschule dieser Art in der Gemeinde nicht besteht (Ar- § 104
tikel 7 Abs. 5 GG). Schulaufsicht über Ersatzschulen
(5) Eine Ersatzschule darf nur errichten, betreiben oder leiten, wer die Ge- (1) Die Schulaufsicht sorgt für die Einhaltung der Genehmigungsvoraus-
währ dafür bietet, dass sie oder er nicht gegen die verfassungsmäßige setzungen, der Vorschriften über die Erteilung von Zeugnissen und Be-
Ordnung verstößt und die persönliche Zuverlässigkeit besitzt. Errichtung rechtigungen sowie der sonstigen für Ersatzschulen geltenden Rechts-
und Betrieb einer Ersatzschule erfordern darüber hinaus die wirtschaftli- vorschriften.
che Zuverlässigkeit des Trägers; bei Personenvereinigungen und juristi- (2) Wesentliche Änderungen der Voraussetzungen für die Genehmigung
schen Personen gilt dies entsprechend für die vertretungsberechtigten einer Ersatzschule bedürfen der Genehmigung.
Personen. (3) Die Auflösung einer Ersatzschule ist nur zum Ende eines Schuljahres
(6) Die Genehmigung ist aufzuheben, wenn die Voraussetzungen für die zulässig. Sie ist spätestens sechs Monate vor Schuljahresende der obe-
Genehmigung im Zeitpunkt der Erteilung nicht vorlagen oder später weg- ren Schulaufsichtsbehörde anzuzeigen. Dabei sind die für die anderweiti-
gefallen sind und dem Mangel trotz Aufforderung der oberen Schulauf- ge Unterbringung der Schülerinnen und Schüler sowie die für die Über-
sichtsbehörde innerhalb einer bestimmten Frist nicht abgeholfen worden wachung der Schulpflichterfüllung erforderlichen personenbezogenen
ist. Daten mitzuteilen. Außerdem ist dafür Sorge zu tragen, dass der Übertritt
(7) Die Genehmigung oder die vorläufige Erlaubnis erlischt, wenn die der Schülerinnen und Schüler in andere Schulen nicht unnötig erschwert
Schule nicht innerhalb eines Jahres seit der Zustellung des Genehmi- wird.
gungsbescheides in Betrieb genommen wird oder wenn der Schulbetrieb (4) Die vorübergehende Schließung der Ersatzschule bedarf der Geneh-
länger als ein Jahr geruht hat. migung der oberen Schulaufsichtsbehörde.
§ 102 (5) Die Genehmigung geht auf einen anderen Träger über, wenn die obe-
Lehrerinnen und re Schulaufsichtsbehörde den Übergang der Genehmigung vor dem
Lehrer an Ersatzschulen Wechsel der Trägerschaft ausdrücklich zugelassen hat. In den übrigen
Fällen erlischt die Genehmigung.
(1) Leiterinnen und Leiter sowie Lehrerinnen und Lehrer von Ersatzschu-
len bedürfen zur Ausübung ihrer Tätigkeit der Genehmigung der oberen (6) Das Ministerium trifft durch Rechtsverordnung nähere Bestimmungen
Schulaufsichtsbehörde. Hierzu sind die Anstellungsverträge und Qualifika- zur Durchführung der §§ 100 bis 104, insbesondere über die Genehmi-
tionsnachweise der Lehrerinnen und Lehrer vorzulegen. Soweit die Lehre- gung und Führung von Ersatzschulen, die Anstellung von Lehrerinnen
rin oder der Lehrer über eine Lehramtsbefähigung verfügt und ihr ent- und Lehrern, das Feststellungsverfahren zum Nachweis der wissen-
sprechend im Unterricht eingesetzt werden soll, ist die Ausübung der Tä- schaftlichen und pädagogischen Eignung der Lehrerinnen und Lehrer so-
tigkeit der oberen Schulaufsichtsbehörde lediglich anzuzeigen. wie die Schulaufsicht.
(2) Die Anforderungen an die wissenschaftliche Ausbildung der Lehrerin- Zweiter Abschnitt
nen und Lehrer sind erfüllt, wenn eine fachliche, pädagogische und un- Ersatzschulfinanzierung
terrichtliche Vor- und Ausbildung sowie die Ablegung von Prüfungen
nachgewiesen werden, die der Vor- und Ausbildung und den Prüfungen
§ 105
der Lehrerinnen und Lehrer an den entsprechenden öffentlichen Schulen Grundsätze
im Wert gleichkommen. Auf diesen Nachweis kann in besonderen Aus- (1) Genehmigte Ersatzschulen haben Anspruch auf die zur Durchführung
nahmefällen verzichtet werden, wenn die Eignung der Lehrerin oder des ihrer Aufgaben und zur Erfüllung ihrer Pflichten erforderlichen Zuschüsse
Lehrers durch gleichwertige freie Leistungen nachgewiesen wird. des Landes (Artikel 8 Abs. 4 Satz 3 der Landesverfassung) nach näherer
(3) Die wirtschaftliche und rechtliche Stellung der Lehrerinnen und Lehrer Bestimmung dieses Abschnitts. Erforderlich sind insbesondere Zuschüs-
muss der der Lehrerinnen und Lehrer an vergleichbaren öffentlichen se zu den fortdauernden Personal- und Sachausgaben. Ausgaben dürfen
Schulen gleichwertig sein. Lehrerinnen und Lehrer an Ersatzschulen kön- grundsätzlich nur in Höhe der Aufwendungen vergleichbarer öffentlicher
nen Planstelleninhaberinnen oder Planstelleninhaber sein, deren Be- Schulen anerkannt werden.
schäftigungsverhältnis dem einer Beamtin oder eines Beamten auf Le- (2) Das Land gewährt Schulträgern auf Antrag Zuschüsse zur Sicherung
benszeit vergleichbar ist. Bei der Berufung in das Dienstverhältnis, bei der Dienstbezüge und zur Altersversorgung des lehrenden Personals, zu
Beförderungen in herausgehobene Leitungs- und Funktionsämter und bei den Vergütungen des Verwaltungs- und Hauspersonals, zu den fortdau-
Beendigung des Dienstverhältnisses müssen dann die allgemeinen be- ernden Sachausgaben, für Bauinvestitionen sowie zur angemessenen
amtenrechtlichen Vorschriften beachtet werden, soweit diese nicht auf Abgeltung des Aufwands für die Bereitstellung der Schuleinrichtung und
der Eigenart des öffentlichen Dienstes beruhen. Das Beschäftigungsver- der Schulgebäude und -räume.
hältnis der übrigen an der Ersatzschule beschäftigten Lehrerinnen und (3) Die nach § 101 Abs. 2 vorläufig erlaubten Ersatzschulen haben kei-
Lehrer muss demjenigen von Beschäftigten im öffentlichen Dienst ver- nen Rechtsanspruch auf Zuschüsse. Sie erhalten ab Genehmigung für
gleichbar sein. die abgelaufenen Haushaltsjahre 50 vom Hundert der Zuschüsse, die ih-
(4) Die Genehmigung nach Absatz 1 Satz 1 kann nur zurückgenommen nen bei sofortiger Genehmigung gewährt worden wären, sofern der
werden, wenn Tatsachen vorliegen, die bei Lehrerinnen oder Lehrern öf- Schulbetrieb ohne wesentliche Beanstandungen stattgefunden hat. Die
fentlicher Schulen zu einer Beendigung des Dienstverhältnisses führen Bezuschussung der Kosten der Lernmittelfreiheit und der Schülerfahrkos-
oder die Entfernung aus dem Dienst rechtfertigen würden. Aus den glei- ten erfolgt hiervon abweichend im gleichen Umfang wie für genehmigte
chen Gründen kann auch ein gemäß Absatz 1 Satz 3 angezeigter Unter- Ersatzschulen.
richtseinsatz untersagt werden. (4) Ersatzschulen, die an einem Schulstandort organisatorisch oder wirt-
§ 103 schaftlich als Einheit geführt werden, gelten für die Bezuschussung als
Wechsel von Lehrerinnen eine Schule (Bündelschulen).
und Lehrern innerhalb des Landes (5) Die Gewährung von Landeszuschüssen setzt voraus, dass die Ersatz-
(1) Die Übernahme von Planstelleninhaberinnen und Planstelleninhabern schule auf gemeinnütziger Grundlage arbeitet. Die Landeszuschüsse
in den öffentlichen Schuldienst oder in den Schulaufsichtsdienst ist im sind zweckgebunden und dürfen nicht abgetreten oder verpfändet wer-
Rahmen freier und besetzbarer Stellen in einem Amt zulässig, das ihrer den.
Rechtsstellung auf Grund des Planstelleninhabervertrages im Ersatz- (6) Die Schulträger sind verpflichtet, die Landeszuschüsse wirtschaftlich
schuldienst entspricht. Dies gilt entsprechend für die Übernahme von einzusetzen; sie haben sie zur Aufbringung der Eigenleistung durch eige-
Lehrkräften aus dem öffentlichen Schuldienst als Planstelleninhaberinnen ne Mittel oder Einnahmen zu ergänzen. Auf die Eigenleistung sind fort -
und Planstelleninhaber in den Ersatzschuldienst. Die Übernahme erfolgt dauernde Zuwendungen Dritter anzurechnen, die zur Aufbringung der Ei-
unter Beibehaltung der nach den besoldungsrechtlichen Vorschriften bis- genleistung gewährt werden.
her festgesetzten Erfahrungsstufe. (7) Bei der Berechnung der Zuschüsse für Ersatzschulen, die mit einem
(2) Die an Ersatzschulen verbrachten Dienstzeiten von Planstelleninha- Internat, Schülerheim oder einer sonstigen Einrichtung verbunden sind,
berinnen und Planstelleninhabern werden bei Einstellung in den öffentli- bleiben die damit zusammenhängenden Einnahmen, Personal- und
chen Schuldienst auf die ruhegehaltfähige Dienstzeit wie bei einer ständi- Sachausgaben und Aufwendungen für die Raumbeschaffung außer Be-
gen Verwendung als Beamtin oder Beamter im Landesdienst angerech- tracht. Dies gilt insoweit nicht, als solche Räume und Einrichtungen un-
net. terrichtlichen Zwecken der Schulen dienen einschließlich bezuschusster
(3) Lehrerinnen und Lehrer an öffentlichen Schulen können ohne Dienst- Ganztagsschulen sowie Angeboten Offener Ganztagsschulen im Sinne
bezüge zur Dienstleistung an Ersatzschulen in Nordrhein-Westfalen be- des § 9 Abs. 3.
urlaubt werden. Die Zeit, während der eine ohne Dienstbezüge beurlaub- § 106
te Lehrkraft an einer Ersatzschule tätig ist, ist bezüglich der Ruhegehalt - Landeszuschuss und Eigenleistung
fähigkeit einer Tätigkeit im öffentlichen Schuldienst gleichgestellt.
(1) Die erforderlichen Landeszuschüsse werden den Schulträgern nach
(4) Bei Beurlaubung einer Planstelleninhaberin oder eines Planstellenin- Maßgabe der nachstehenden Vorschriften entweder auf der Grundlage
habers ohne Dienstbezüge für eine Tätigkeit außerhalb des Schuldiens- der tatsächlichen Ausgaben oder diesen Rechnung tragenden Kosten-
tes des Ersatzschulträgers an anderen kirchlichen oder sonstigen Ein- pauschalen gewährt. Die Zuschüsse bemessen sich mit Ausnahme der
richtungen ist von der oberen Schulaufsichtsbehörde auf der Grundlage Kostenpauschalen nach dem Haushaltsfehlbetrag der Ersatzschule. Als
der vom Schulträger anerkannten öffentlichen Belange über die Berück- Haushaltsfehlbetrag gilt der Betrag, um den bei Rechnungsabschluss die
sichtigung der Beurlaubungszeiten als ruhegehaltfähige Dienstzeit ein- fortdauernden Ausgaben höher als die fortdauernden Einnahmen der
Schule sind. (12) Das Land übernimmt für Träger von Ersatzschulen, die Beteiligte in
(2) Nach den tatsächlichen Ausgaben zu bezuschussen sind der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder sind, im Falle der
Zahlungsunfähigkeit des Ersatzschulträgers die Haftung für die Gegen-
1. an Personalkosten werte, die aufgrund des Ausscheidens des Ersatzschulträgers oder einer
a) die Dienstbezüge der Lehrerinnen und Lehrer und des sonstigen päd- von ihm getragenen Ersatzschule aus der Versorgungsanstalt des Bun-
agogischen Personals, begrenzt auf den Stellenumfang, der zur Erteilung des und der Länder entstehen.
des lehrplanmäßigen Unterrichts (§ 107 Abs. 1) erforderlich ist, sowie § 107
b) die für das erforderliche pädagogische Personal anfallenden Aufwen- Personalkosten
dungen für Beihilfe, Unfallfürsorge, Altersversorgung sowie die Beiträge
(1) Die Bezuschussung des erforderlichen Aufwands an Personalkosten
zur Sozialversicherung,
zur Erteilung des lehrplanmäßigen Unterrichts (Grundstellenbedarf) und
2. an Sachkosten der nach Maßgabe des Haushalts zuerkannten Unterrichtsmehrbedarfe
a) die gesetzlich vorgesehenen Umlagen und Ausgleichsabgaben ein- und Ausgleichsbedarfe richtet sich mit Ausnahme der in Absatz 3 Nr. 1
schließlich von Beiträgen zur Berufsgenossenschaft, die der Schulträger aufgeführten Bedarfe nach den für die öffentlichen Schulen gemäß § 93
als Arbeitgeber für das pädagogische Personal und das Verwaltungs- Abs. 2 geltenden Vorschriften zur Ermittlung der Zahl der Lehrerstellen.
und Hauspersonal abzuführen hat, Nach näherer Maßgabe der Rechtsverordnung nach § 115 können hier-
von abweichende Regelungen getroffen werden, soweit diese auf der Ei-
b) Gerichts-, Sachverständigen- und ähnliche Kosten einschließlich der genart des Ersatzschulwesens beruhen.
Kosten ärztlicher Untersuchungen der Schülerinnen und Schüler, soweit
landesseitig veranlasst, (2) Die nach Absatz 1 erforderlichen Personalausgaben für Lehrerinnen
und Lehrer sowie für das sonstige pädagogische Personal dürfen in
c) die Kosten der Lernmittelfreiheit und die Schülerfahrkosten, Höhe der im öffentlichen Dienst für vergleichbare öffentliche Schulen
d) die ortsüblich angemessene Miete oder Pacht für die Bereitstellung nach Maßgabe der beamten-, besoldungs-, versorgungs- oder tarifrechtli-
der Schulgebäude und -räume sowie chen Vorschriften zu zahlenden Beträge veranschlagt werden.
e) Aufwendungen für Bauinvestitionen nach Maßgabe des § 110. (3) Pauschal abgegolten werden in Form prozentualer Zuschläge
(3) Die über Absatz 2 Nr. 1 hinaus anfallenden Personalkosten für Lehre - 1. die Personalausgaben für Lehrerinnen und Lehrer für zusätzliche Un-
rinnen und Lehrer werden gemäß § 107 Abs. 3, die Kosten des Verwal- terrichtsmehrbedarfe und Ausgleichsbedarfe bei befristeter Beschäfti-
tungs- und Hauspersonals gemäß § 107 Abs. 4 bis 6 sowie die über Ab- gung von Aushilfskräften (für Mutterschutz, Haus- und Vertretungsunter-
satz 2 Nr. 2 hinausgehenden Sachkosten gemäß § 108 pauschaliert ab- richt und andere den Unterricht unterstützende oder ergänzende Maß-
gegolten. nahmen einschließlich von Mehrarbeitsvergütungen), durch eine Perso-
(4) Die pauschalierten Mittel sind gegenseitig deckungsfähig. Nicht ver- nalbedarfspauschale in Höhe von 2 vom Hundert
brauchte oder nicht zweckentsprechend eingesetzte Pauschalmittel sind 2. die über § 106 Abs. 2 Nr. 1 Buchstabe b hinaus anfallenden Neben-
nach Maßgabe der §§ 112 Abs. 6, 113 Abs. 4 zurückzufordern. Bei Hin- kosten für das pädagogische Personal, durch eine Personalnebenkosten-
zutreten neuer oder Wegfall bestehender Kostenfaktoren sowie bei we- pauschale in Höhe von 0,5 vom Hundert auf den nach Absatz 1 ermittel-
sentlichen Kostenveränderungen, die nicht bereits mittels Preisindizes ten Stellenbedarf (Stellensoll).
berücksichtigt werden, ist eine entsprechende Anpassung der Kosten- Die sich hiernach insgesamt errechnenden Zuschlagsstellen werden ab-
pauschalen vorzunehmen. weichend von Absatz 2 mit einem Pauschalbetrag je Stelle und Schul-
(5) Die Eigenleistung des Schulträgers beträgt 15 vom Hundert, abwei- form kapitalisiert, den das Ministerium in der Rechtsverordnung entspre-
chend hiervon bei Förderschulen (§ 20 Abs. 1 Nr. 2) und Klinikschulen (§ chend den im öffentlichen Schulbereich nach Schulformen getroffenen
20 Abs. 1 Nr. 4) 11 vom Hundert der anerkannten fortdauernden Ausga- Stellenbewertungen für Aushilfskräfte festsetzt.
ben und der Baukostenzuschüsse für die Ersatzschule (Regeleigenleis- (4) Die Personal- und Personalnebenkosten des erforderlichen Verwal-
tung). Auf die Regeleigenleistung ist die Bereitstellung von Schulgebäu- tungs- und Hauspersonals werden pauschal abgegolten. Das Ministerium
den und -räumen mit 7 vom Hundert anzurechnen, wenn Aufwendungen legt in der Rechtsverordnung Durchschnittsvergütungen je Stelle nach
für Miete oder Pacht nicht veranschlagt werden. Die Bereitstellung der Maßgabe der für das Land geltenden tariflichen Bestimmungen fest.
Schuleinrichtung wird mit einer pauschalen Anrechnung von 2 vom Hun-
dert abgegolten. Bei Förderschulen und Klinikschulen als Bestandteil ei- (5) Für das Verwaltungspersonal bemisst sich die bezuschussungsfähige
ner Bündelschule gemäß § 105 Abs. 4 sowie bei sonderpädagogischen Stellenzahl nach gestaffelt festgesetzten Schwellenwerten an Schüler-
Förderklassen an allgemeinen Berufskollegs nach § 20 Abs. 1 Nr. 3 gilt zahlen je Schulform/Bildungsgang.
dies mit der Maßgabe, dass sich die den unterschiedlichen Regeleigen- (6) Für das Hauspersonal bemisst sich die bezuschussungsfähige Stellen-
leistungen zuzuordnenden Ausgaben prozentual nach dem Verhältnis zahl nach dem gestaffelt festgesetzten Umfang der anerkannten schu-
ihres Stellenbedarfs zum Stellenbedarf der sonstigen organisatorisch zu- lisch genutzten Fläche.
sammengefassten Schulformen der Bündelschule oder des allgemeinen
(7) Für Lehrerinnen und Lehrer im Tarifbeschäftigungsverhältnis an Er-
Berufskollegs gemäß § 107 Abs. 1 bemessen.
satzschulen übernimmt das Land unter Bezug auf § 8 a des Altersteilzeit-
(6) Die Eigenleistung des Schulträgers entfällt für die Schulbudgets für gesetzes für den Fall der Zahlungsunfähigkeit des Ersatzschulträgers die
die Lehrerfortbildung nach § 108 Abs. 5 sowie die Kosten der Lernmittel- Haftung für alle Wertguthaben, die während der Fortdauer der Finanzie-
freiheit und für Schülerfahrkosten im Sinne der zu §§ 96 und 97 getroffe- rung nach den §§ 105 bis 115 auf Grund einer Altersteilzeitvereinbarung
nen Regelungen. im Sinne des § 2 Abs. 2 des Altersteilzeitgesetzes entstehen.
(7) Bei einer nur vorübergehenden finanziellen Notlage kann die Eigen- (8) Für Lehrerinnen und Lehrer im Tarifbeschäftigungsverhältnis an Er-
leistung auf Antrag des Schulträgers durch die obere Schulaufsichtsbe- satzschulen übernimmt das Land für den Fall der Zahlungsunfähigkeit
hörde bis auf 2 vom Hundert der Ausgaben für längstens bis zu fünf Jah- des Ersatzschulträgers die Haftung für alle Wertguthaben, die während
ren herabgesetzt werden. der Fortdauer der Finanzierung nach § 105 bis §115 unter Bezug auf § 7
(8) Eine Ermäßigung setzt voraus, dass dem Schulträger bei einer nicht e des Vierten Buches des Sozialgesetzbuches auf Grund einer Wertgut-
selbst herbeigeführten wirtschaftlich bedenklichen Finanzlage eine höhe- habenvereinbarung im Sinne des § 7 b des Vierten Buches des Sozialge-
re Eigenleistung unter Berücksichtigung seiner sonstigen Einkünfte und setzbuchs entstehen.
Verpflichtungen nicht zuzumuten ist. Dazu hat der Schulträger nachzu- § 108
weisen, dass er alle Anstrengungen unternommen hat, zumutbare ande- Sachkosten
re Finanzierungsmöglichkeiten oder Hilfsquellen der ihn tragenden oder
nahestehenden natürlichen oder juristischen Personen auszuschöpfen. (1) Für die fortdauernden Sachausgaben - mit Ausnahme der in § 106
Unterhält der Schulträger mehrere Schulen, ist eine Gesamtbetrachtung Abs. 2 Nr. 2 aufgeführten Sachkosten sowie der gesonderten Pauscha-
vorzunehmen. len unterfallenden Ausgaben für Bewirtschaftung und Lehrerfortbildung -
werden je Schulform/Bildungsgang Pauschalbeträge gestaffelt nach den
(9) Bei Hinzutreten besonderer Umstände kann das Ministerium im Ein- in der Rechtsverordnung zu § 93 Abs. 2 festgelegten Klassenrichtzahlen
vernehmen mit dem Finanzministerium einer längeren Ermäßigung der festgesetzt (Grundpauschale).
Eigenleistung zustimmen, wenn der Fortbestand der Schule auf Dauer
gesichert erscheint. (2) Ausgaben für die Bewirtschaftung der Schulgrundstücke, Schulgebäu-
de und -räume, insbesondere für Heizungs- und Wartungskosten, Kosten
(10) Zusätzliche Personal- und Sachausgaben können für Bedarfe, die für Wasser, Energie, Reinigung, Gebäude- und Sachversicherungen so-
nicht bereits durch Kostenpauschalen abgedeckt sind, bis zur Höhe der wie öffentliche Abgaben werden in Form einer Kostenpauschale abgegol-
tatsächlichen Ausgaben durch die obere Schulaufsichtsbehörde aner- ten (Bewirtschaftungspauschale). Das Ministerium legt die Bewirtschaf-
kannt werden, wenn hierfür ein besonderes pädagogisches oder ein be- tungspauschale auf der Grundlage von mehrjährigen Durchschnittswer-
sonderes öffentliches Interesse vorliegt. Bei vorübergehender Verwen- ten an Bewirtschaftungsausgaben der Ersatzschulen je Quadratmeter
dung von Lehrerinnen und Lehrern aus Ersatzschulen für pädagogische anerkannter schulisch genutzter Fläche fest.
Aufgaben im öffentlichen Schuldienst entfällt für diese die Eigenleistung
des Schulträgers bei den Personalkosten. (3) Die Bewirtschaftungspauschale erhöht sich um eine Sonderpauschale
für die kleineren und größeren Bauunterhaltungsarbeiten in Höhe von 1,8
(11) Im Einzelfall kann das Ministerium auch eine von Absatz 5 abwei- vom Hundert sowie für die Pflege vorhandener Außenanlagen einschließ-
chende Eigenleistung ohne Vorliegen der Voraussetzungen der Absätze lich von Außensportanlagen in Höhe von 0,3 vom Hundert des Neubau-
7 und 8 auf Dauer im Einvernehmen mit dem Finanzministerium festle- wertes des Jahres 1970.
gen. Dies setzt voraus, dass ein besonderes Landesinteresse an der Er-
gänzung des Schulwesens durch einzelne Schulen mit einem besonde- (4) Die Grundpauschale des Absatzes 1 und die Bewirtschaftungspau-
ren Bildungsangebot oder einem überregionalen Einzugsbereich besteht. schale des Absatzes 2 sind jeweils nach drei Jahren der Kostenentwick-
lung anzupassen. Der Anpassung der Pauschalen ist die Entwicklung
des vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Preisindexes für die anderweitige Verwendung im Ersatzschuldienst möglich ist. Ihr Ruhege-
Lebenshaltung der privaten Haushalte in Deutschland (Gesamtindex) für halt sowie die Versorgungslasten der aufgelösten Schule werden vom
diesen Zeitraum nach dem Stand September des Vorjahres in der Höhe Land ohne Abzug einer Eigenleistung über das Landesamt für Besoldung
der festgestellten prozentualen Veränderung des Preisindexes zugrunde und Versorgung festgesetzt und zahlbar gemacht.
zu legen. (3) Der Anspruch auf Ruhegehalt bleibt außer Ansatz, wenn eine Plan-
(5) Ersatzschulen erhalten entsprechend den für vergleichbare öffentliche stelleninhaberin oder ein Planstelleninhaber anderweitig im Schuldienst
Schulen getroffenen Regelungen zweckgebundene Schulbudgets für tätig ist oder eine zumutbare Beschäftigung im Ersatzschuldienst oder im
Lehrerfortbildung. öffentlichen Schuldienst abgelehnt hat. Bei Ablehnung des Angebots ei-
ner zumutbaren anderweitigen Beschäftigung im Schuldienst trifft die
§ 109 obere Schulaufsichtsbehörde die Feststellung über den Verlust der Ver-
Aufwendungen für Miete oder Pacht sorgungsbezüge.
(1) Schulträger als Mieter oder Pächter der Schulgrundstücke, Schulge- (4) Die Absätze 1 bis 3 gelten nicht für Lehrerinnen oder Lehrer, die als
bäude und -räume erhalten einen Zuschuss, der die Aufwendungen an Mitglieder religiöser oder gemeinnütziger Gemeinschaften an der Schule
Miete oder Pacht angemessen abgilt. zur Zeit der Auflösung tätig waren.
(2) Miete oder Pacht können nur für die anerkannte schulisch genutzte (5) Unbeschadet der Absätze 1 bis 4 haftet das Land für die Verbindlich -
Fläche und in angemessener Höhe bezuschusst werden. Die tatsächlich keiten einer Ersatzschule aus betrieblicher Altersversorgung den Plan-
gezahlte Miete ist grundsätzlich angemessen, wenn sie die ortsübliche stelleninhaberinnen und Planstelleninhabern und ihren Hinterbliebenen
gewerbliche Nettokaltmiete bei Büronutzung mit mittlerem Nutzungswert gegenüber unbeschränkt, soweit ohne diese Haftung eine Eintrittspflicht
nicht überschreitet. des Trägers der Insolvenzsicherung auf Grund und nach Maßgabe von §
(3) Die Mietfestsetzungen sind regelmäßig anhand der Mietpreisentwick- 7 des Gesetzes zur Verbesserung der betrieblichen Altersversorgung ge-
lung auf ihre ortsübliche Angemessenheit hin zu überprüfen. geben wäre.
§ 110 § 112
Förderfähige Schulbaumaßnahmen Haushaltsplan, Beantragung und
(1) Dem Träger einer genehmigten Ersatzschule werden auf Antrag die Festsetzung der Zuschüsse
Zinsen für ein Darlehen bezuschusst, das zur Finanzierung von notwen- (1) Der Schulträger ist verpflichtet, für jedes Haushaltsjahr einen Haus-
digen Schulbaumaßnahmen aufzunehmen ist. Die Darlehenszinsen dür- haltsplan aufzustellen, der die fortdauernden Einnahmen und fortdauern-
fen im Haushalt nur veranschlagt werden, wenn die obere Schulauf- den Ausgaben für die Schule enthält. Das Haushaltsjahr der Ersatzschu-
sichtsbehörde der Baumaßnahme und der Darlehensaufnahme vor Bau- le deckt sich mit dem Haushaltsjahr des Landes. Für die Berechnung und
beginn zugestimmt hat. Tilgungsraten dürfen nicht veranschlagt werden. Auszahlung der Zuschüsse ist die obere Schulaufsichtsbehörde zustän-
(2) Förderfähige Schulbaumaßnahmen sind dig. Die Zuschüsse werden auf Antrag des Schulträgers für die Dauer ei-
nes Haushaltsjahres gewährt. Dem Antrag sind der Haushaltsplan, der
1. bauliche Instandsetzung, die nicht aus laufenden Bauunterhaltungsmit- Stellenplan und die Besoldungsübersicht beizufügen. Der Antrag muss
teln bestritten werden kann, bis zum 1. Juli des Haushaltsjahres gestellt werden.
2. Neubau und bauliche Erweiterung von Schulgebäuden und (2) Das Ministerium schreibt einen Musterhaushaltsplan und Formular-
3. der Umbau von Schulgebäuden und sonstigen Gebäuden zur Schaf- muster insbesondere für den Stellenplan und die Besoldungsübersicht
fung von zusätzlichem Schulraum, vor, die für den Schulträger verbindlich sind.
4. Sportfreianlagen bis zu einem Betrag von 200.000 Euro. (3) Der Schulträger hat seine Kassen- und Buchführung sowie die Aus-
(3) Nicht förderfähig sind die Aufwendungen für gestaltung der Belege nach den für das öffentliche Haushaltswesen gel-
tenden Grundsätzen oder nach den Grundsätzen der kaufmännischen
1. das Grundstück, den Erwerb von Gebäuden und die Erschließung, Buchführung einzurichten.
2. die Erstausstattung, soweit es sich nicht um mit dem Gebäude fest ver- (4) Unter Berücksichtigung der Jahresrechnung des Vorjahres und des
bundene Einrichtungen handelt, Haushaltsplans werden Abschlagszahlungen auf den voraussichtlichen
3. Schulbaumaßnahmen, durch die Schulraum nur behelfsmäßig oder für Zuschuss in monatlichen Teilbeträgen im Voraus geleistet; eintretende
eine Übergangszeit gewonnen wird, Veränderungen insbesondere der Personalausgaben sind zeitnah zu be-
rücksichtigen.
4. kleinere Schulbaumaßnahmen, bei denen der zuschussfähige Bauauf-
wand unter 20.000 Euro liegt (Bagatellfälle). (5) Die endgültige Höhe der Zuschüsse wird von der oberen Schulauf-
sichtsbehörde nach Vorlage der Jahresrechnung und weiterer Nachweise
(4) Der angemeldete Bauaufwand ist nur in der Höhe bezuschussungsfä- gemäß § 113 sowie erforderlichenfalls nach Durchführung einer örtlichen
hig, die im Rahmen einer wirtschaftlichen und zweckmäßigen Planung Prüfung festgesetzt (Festsetzungsbescheid). Die Festsetzung soll zeit-
zur Behebung eines Schulraumfehlbedarfs oder zur Bausanierung von nah, spätestens zwei Jahre nach Abschluss des betreffenden Haushalts-
der oberen Schulaufsichtsbehörde baufachlich als erforderlich anerkannt jahres, erfolgen.
wird.
(6) Nach endgültiger Festsetzung des Zuschusses unter Abzug der Ei-
(5) Der bezuschussungsfähige Bauaufwand für Schulbaumaßnahmen genleistung und Bekanntgabe an den Schulträger erfolgt der Ausgleich
nach Absatz 2 Nr. 1 bemisst sich nach den ermittelten tatsächlich not- der vorläufigen Abschlagszahlungen. Von dem errechneten Zuschussbe-
wendigen Ausgaben. darf sind die bereits geleisteten Abschlagszahlungen abzusetzen. Über-
(6) Neu-, Erweiterungs- und Umbaumaßnahmen nach Absatz 2 Nr. 2, 3 schüsse sind unverzüglich zurückzuzahlen und Fehlbeträge (§ 106 Abs.
und 4 orientieren sich an dem Bauaufwand, der nach dem Schulraumbe- 1 Satz 3) nachzuzahlen. § 113 Abs. 4 bleibt unberührt.
darf für die Schaffung des erforderlichen Schulraums einer vergleichba- (7) Das Land kann bei überhöhten Abschlagszahlungen seinen Rückzah-
ren öffentlichen Schule notwendig ist (anzuerkennende schulisch genutz- lungsanspruch mit Forderungen des Schulträgers aufrechnen. Nicht frist-
te Fläche). Der bezuschussungsfähige Bauaufwand darf die in der gerecht zurückgezahlte Beträge sind mit 3 vom Hundert über dem Basis-
Rechtsverordnung festgelegten Kostenrichtsätze nicht übersteigen. Die zinssatz zu verzinsen.
Kostenrichtsätze sind jeweils nach fünf Jahren unter Berücksichtigung
des vom Statistischen Bundesamt veröffentlichen Preisindexes für Wohn- § 113
gebäude (Bauleistungen am Bauwerk) zu überprüfen. Jahresrechnung
(7) Die Bezuschussung von Darlehenszinsen ist zur Teilfinanzierung nur und Verwendungsnachweis
bis zu 50 vom Hundert der für die Schulbaumaßnahme von der oberen (1) Nach Ablauf des Haushaltsjahres ist vom Schulträger eine Jahres-
Schulaufsichtsbehörde als notwendig anerkannten Gesamtausgaben und rechnung auf der Grundlage des Haushaltsplans (§ 112) aufzustellen.
bis zur Höchstdauer von zehn Jahren zulässig. Zuschüsse Dritter werden Die Jahresrechnung, mit der er die Festsetzung des Landeszuschusses
nicht auf den Landeszuschuss angerechnet. beantragt, ist spätestens bis zum 1. April nach Ablauf des Haushaltsjah-
(8) Das Land hat Anspruch auf Wertausgleich, wenn die von ihm geför- res der oberen Schulaufsichtsbehörde einzureichen.
derten Schulgebäude für einen anderen als den bei der Zuschussgewäh- (2) Zum Nachweis des zweckentsprechenden Mitteleinsatzes zu Lasten
rung bestimmten Zweck genutzt werden. der Kostenpauschalen wird dem Grunde und der Höhe nach ein einfa-
§ 111 cher Verwendungsnachweis zugelassen, der eine summarische Darstel-
lung der Einnahmen und Ausgaben entsprechend der Gliederung des
Folgelasten aufgelöster Schulen Musterhaushaltsplans zu den entsprechenden Abschnitten der Jahres-
(1) Wird eine Schule ganz oder teilweise aufgelöst, ist für eine anderwei- rechnung enthält.
tige entsprechende Verwendung der hauptberuflichen Lehrerinnen und
(3) Der Nachweis der zweckentsprechenden Mittelverwendung in der Jah-
Lehrer im Schuldienst des bisherigen oder eines anderen Ersatzschulträ-
resrechnung kann auch durch einen von einer Wirtschaftsprüfung geprüf-
gers zu sorgen. Ist dieses nicht möglich, ist das Land verpflichtet, eine
ten Jahresabschluss erbracht werden, der die Ordnungsgemäßheit der
den Planstelleninhaberinnen und Planstelleninhabern zumutbare Unter-
Buchführung sowie die bestimmungsgemäße und wirtschaftliche Verwen-
bringung auf freien Stellen der öffentlichen Schulkapitel sicherzustellen.
dung der Landeszuschüsse im Jahresabschluss bestätigt. Ein kirchlicher
Für das übrige hauptberuflich tätige pädagogische Personal prüft das
Schulträger mit dem Status einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft kann
Land, inwieweit eine Unterbringung im öffentlichen Schuldienst auf freien
den Nachweis sowohl für seine Schulen als auch für Schulen ihm nahe-
und besetzbaren Stellen ermöglicht werden kann.
stehender Schulträger durch Prüftestat seiner Rechnungsprüfungsstelle
(2) Planstelleninhaberinnen und Planstelleninhaber sind mit Auflösung erbringen.
der Schule in den einstweiligen Ruhestand zu versetzen, sofern keine
(4) Soweit die für die Zwecke der Kostenpauschalen vom Schulträger
nachgewiesenen tatsächlichen Ausgaben das veranschlagte Mittelvolu- die bestehenden Versorgungsverhältnisse weiterhin anzuwenden.
men der Kostenpauschalen nicht erreichen und auch keine anderweitige
Verwendung im Rahmen der gegenseitigen Deckungsfähigkeit der Kos- Dritter Abschnitt
tenpauschalen (§ 106 Abs. 4 Satz 1) vorliegt, ist zunächst von den nicht Ergänzungsschulen
verbrauchten Mitteln ein Betrag in Höhe des Vom-Hundert-Satzes der je- § 116
weiligen Eigenleistung abzusetzen. Der verbleibende Überschuss ist Begriff, Anzeigepflicht, Bezeichnung
nach näherer Maßgabe der Rechtsverordnung nach § 115 grundsätzlich
bis zur Hälfte dem Schulträger zu belassen und wie ein Zuschuss Dritter (1) Ergänzungsschulen sind Schulen in freier Trägerschaft, die keine Er-
auf die Eigenleistung des folgenden Haushaltsjahres anzurechnen. Die satzschulen sind.
Anrechnung ist dabei nur bis zur Höhe der Eigenleistung nach dem letz- (2) Die Errichtung von Ergänzungsschulen ist der oberen Schulaufsichts-
ten Festsetzungsbescheid zulässig. behörde drei Monate vor Aufnahme des Unterrichtsbetriebes anzuzeigen.
Die Anzeige muss die Bezeichnung der Schule enthalten, den Schulträ-
§ 114 ger und die Schulleiterin oder den Schulleiter benennen sowie Auskunft
Prüfungsrecht geben über das Bildungsziel, den Lehrplan, die Schulanlagen, die Schul-
(1) Die obere Schulaufsichtsbehörde und der Landesrechnungshof sind einrichtungen und die vorgesehene Schülerzahl.
berechtigt, die zweckentsprechende Verwendung der Landeszuschüsse (3) Träger, Leiterinnen und Leiter und Lehrerinnen und Lehrer von Ergän-
sowie die ordnungsgemäße Haushalts- und Wirtschaftsführung der zungsschulen müssen die erforderliche persönliche Zuverlässigkeit besit-
Schulträger im Sinne des § 7 Landeshaushaltsordnung zu prüfen. Dies zen und die Gewähr dafür bieten, dass Unterricht und Erziehung und die
schließt die Befugnis ein, die Einrichtungen und Abrechnung der Ersatz- dabei verwendeten Lehr- und Lernmittel nicht gegen die verfassungsmä-
schule erforderlichenfalls durch Beauftragte an Ort und Stelle nachprüfen ßige Ordnung verstoßen. Ist der Träger eine Personenvereinigung oder
zu lassen (örtliche Prüfung). eine juristische Person, so müssen die vertretungsberechtigten Personen
(2) Einzelne Bereiche kann das Ministerium auch anderen Landesbehör- diese Voraussetzungen erfüllen.
den und -einrichtungen zur Prüfung übertragen. In den Fällen des § 113 (4) Schulträger und Schulleitung sind verpflichtet, der oberen Schulauf-
Abs. 3 kann die obere Schulaufsichtsbehörde von einer gesonderten Prü- sichtsbehörde jederzeit Einblick in den Betrieb und die Einrichtungen der
fung absehen. Schule zu geben sowie die angeforderten Auskünfte zu erteilen und
(3) In Beihilfe- und Versorgungsangelegenheiten des Personals an Er- Nachweise zu erbringen. Die obere Schulaufsichtsbehörde ist berechtigt,
satzschulen bearbeiten auf Antrag des Ersatzschulträgers gegen Entgelt sich die in der Schule verwendeten Lehr- und Lernmittel vorlegen zu las-
1. die Beihilfeangelegenheiten an Ersatzschulen die örtlich zuständige Be- sen. Die Kosten für eine Übersetzung trägt der Schulträger.
zirksregierung, (5) Die Ergänzungsschule darf keine Bezeichnung führen, die eine Ver-
2. die Versorgungsangelegenheiten der Planstelleninhaberinnen und wechslung mit öffentlichen Schulen oder Ersatzschulen hervorrufen
Planstelleninhaber das Landesamt für Besoldung und Versorgung, zu- kann. Sie darf über die Bezeichnung Ergänzungsschule hinaus keinen
sätzlich deren Beihilfeangelegenheiten, sofern beides beantragt wird. Zusatz enthalten, der auf dieses Gesetz, die Anzeige nach Absatz 2 oder
eine staatliche Genehmigung, Befreiung oder eine andere Anerkennung
Die Festsetzungen der ermächtigten Stellen sind ohne Prüfung der Bezu- als nach § 118 hinweist.
schussung zugrunde zu legen.
(6) Die Ergänzungsschule darf keine Unterlagen, insbesondere keine
§ 115 Zeugnisse, Schulverträge und Werbematerialien verwenden, durch die
Durchführung, Übergangsvorschriften die Gefahr einer Verwechslung mit öffentlichen Schulen oder Ersatzschu-
(1) Das Ministerium trifft durch Rechtsverordnung, die der Zustimmung len begründet wird.
der für Schulen und für Haushalt und Finanzen zuständigen Landtags- (7) Die Ergänzungsschule ist verpflichtet, die Eltern oder die volljährigen
ausschüsse bedarf, im Einvernehmen mit dem für Kommunales zuständi- Schülerinnen und Schüler vor dem Vertragsabschluss schriftlich zu infor-
gen Ministerium und dem für Finanzen zuständigen Ministerium nähere mieren über
Bestimmungen zur Durchführung der Ersatzschulfinanzierung, insbeson- 1. das Ausbildungsziel,
dere über
2. die Vorbildungsvoraussetzungen für den Schulbesuch, die Zulas-
1. das Verfahren der Zuschussgewährung, den Musterhaushaltsplan, sungsvoraussetzungen für eine Prüfung, soweit der Unterricht darauf vor-
verbindliche Formularmuster, die Übermittlung auf elektronischen Daten- bereitet, und die Stelle, die die Prüfung durchführt,
trägern sowie die Rückforderung überzahlter Beträge und deren Verzin-
sung, 3. die Vor- und Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer,
2. die Berechnungsgrundlagen und die Höhe der bezuschussungsfähi- 4. die Zahl der Unterrichtsstunden in den einzelnen Fächern,
gen Personal- und Sachausgaben der Schule einschließlich der Bestand- 5. die Gesamtvergütung für den Schulbesuch einschließlich aller vertrag-
teile und Höhe der einzelnen Kostenpauschalen, deren gegenseitige De- lich verursachten Nebenkosten sowie die Kosten, die der Schülerin oder
ckungsfähigkeit, die Verwendung nicht verbrauchter Mittel aus den Kos- dem Schüler durch die notwendige Beschaffung von nicht nur geringwer-
tenpauschalen im nachfolgenden Haushaltsjahr sowie die Anpassung der tigen Arbeitsmitteln entstehen,
Kostenpauschalen an Kostensteigerungen mittels Preisindizes,
6. die Kündigungsrechte.
3. die Art und den Umfang der zu berücksichtigenden Einnahmen der
Schule sowie der anzurechnenden Zuwendungen Dritter, § 117
Untersagung
4. die Aufbringung der Eigenleistung, das Wahlrecht des Schulträgers,
als Eigentümer oder Mieter abzurechnen, die anerkennungsfähige Höhe (1) Die obere Schulaufsichtsbehörde kann die Errichtung oder Fortfüh-
einer ortsüblich angemessenen Miete oder Pacht, die Voraussetzungen rung einer Ergänzungsschule untersagen, wenn Träger, Leiterin oder Lei-
und das Verfahren zur Herabsetzung der Eigenleistung sowie der Aner- ter, Lehrerinnen und Lehrer oder Einrichtungen den Anforderungen nicht
kennung eines besonderen pädagogischen oder eines besonderen öf- entsprechen, die durch Gesetz oder auf Grund von Gesetzen vorge-
fentlichen Interesses, schrieben oder zum Schutz der Schülerinnen und Schüler oder der Allge-
meinheit an sie zu stellen sind. Vorher soll eine angemessene Frist zur
5. die Zuordnung von Ersatzschulen besonderer pädagogischer Prägung Beseitigung der beanstandeten Mängel gesetzt werden.
zu bestimmten Schulformen,
(2) Die obere Schulaufsichtsbehörde kann, wenn eine Untersagung nicht
6. die Übertragung von Teilaufgaben (Bearbeitung gegen Entgelt und/ geboten ist, auch andere geeignete Anordnungen treffen.
oder Prüfung der Beihilfe und Versorgung des Personals an Ersatzschu-
len) auf andere Landesbehörden, § 118
7. die förderfähigen Schulbaumaßnahmen, den zuschussfähigen Bauauf- Anerkannte Ergänzungsschule
wand, die Höhe von Kostenrichtwerten für Neu-, Um- und Erweiterungs- (1) Berufsbildenden Ergänzungsschulen kann auf Antrag die Eigenschaft
bauten, das Bewilligungsverfahren sowie den Wertausgleich bei Wegfall einer anerkannten Ergänzungsschule verliehen werden, wenn
der schulischen Nutzung. 1. die Lehrpläne und Prüfungsordnungen genehmigt sind und
(2) Die Bewirtschaftungspauschale (§ 108 Absatz 2) wird zum Zeitpunkt 2. an der vermittelten Ausbildung dauerhaft ein besonderes pädagogi-
des In-Kraft-Tretens des Gesetzes auf 33 Euro je Quadratmeter aner- sches oder sonstiges besonderes öffentliches Interesse besteht.
kannter schulisch genutzter Fläche festgelegt.
Mit der Anerkennung erhält die Schule das Recht, nach einer staatlich
(3) Alle auf Grund der Anerkennung eines besonderen pädagogischen In- genehmigten Ordnung Prüfungen abzuhalten. Die obere Schulaufsichts-
teresses gemäß § 7 des Gesetzes über die Finanzierung von Ersatz- behörde bestellt die Vorsitzende oder den Vorsitzenden der Prüfungs-
schulen (Ersatzschulfinanzgesetz - EFG) vom 27. Juni 1961 (GV. NRW. kommission; eine staatliche Anerkennung der Abschlüsse ist damit nicht
S. 230) in der bis zum 31. Dezember 2005 geltenden Fassung erfolgten verbunden.
Refinanzierungszusagen, die über das jeweilige Haushaltsjahr hinausrei-
chen, sind innerhalb von zwei Jahren ab In-Kraft-Treten dieses Gesetzes (2) Eine allgemein bildende Ergänzungsschule erhält die Eigenschaft ei-
dem Grunde und der Höhe nach zu überprüfen. Sie sind zu widerrufen, ner anerkannten Ergänzungsschule, wenn sie als Schule der Sekundar-
wenn sie durch die Zuschüsse nach diesem Gesetz unter Einbeziehung stufe I, der Sekundarstufe II oder beider Sekundarstufen geführt wird und
der Besitzstandswahrung abgedeckt werden. Entsprechendes gilt für die an ihr mindestens das Bildungsziel der Hauptschule erfüllt werden kann.
Herabsetzung der Eigenleistung sowie die Anerkennung besonderer Zu- (3) Einer allgemein bildenden ausländischen oder internationalen Ergän-
schusstatbestände. zungsschule kann auf Antrag die Eigenschaft einer anerkannten Ergän-
(4) Die in § 10 EFG enthaltene Regelung zur Abgeltung der Altersversor- zungsschule durch das Ministerium verliehen werden, wenn an dieser
gung für Lehrkräfte als Mitglieder religiöser Ordensgemeinschaften ist auf Schule
1. a) der Abschluss eines Mitgliedstaates der Europäischen Union Belange einzelner Personen nicht beeinträchtigt werden oder die Anony-
oder mität der betroffenen Personen gewahrt bleibt. Die Entscheidung trifft die
b) ein von den Ländern als Hochschulzugangsberechtigung aner- Schulleiterin oder der Schulleiter. In Angelegenheiten besonderer oder
kannter internationaler Abschluss erreicht werden kann, überörtlicher Bedeutung ist die obere Schulaufsichtsbehörde zu unter-
richten.
2. in einem durch das Ministerium bestimmten Mindestumfang Un-
terricht in deutscher Sprache abgehalten wird, (5) Die Schule darf für den Einsatz digitaler Lehr- und Lernmittel perso -
3. für die Errichtung und den Betrieb dieser Schule dauerhaft ein nenbezogene Daten der Schülerinnen und Schüler und der Eltern verar-
besonderes öffentliches Interesse besteht. beiten, soweit dies für die Aufgabenerfüllung der Schule erforderlich ist.
Dies gilt entsprechend für den Einsatz von Lehr- und Lernsystemen und
Für die Primarstufe einer solchen Schule ist eine Anerkennung nur mög- Arbeits- und Kommunikationsplattformen einschließlich Videokonferenz-
lich, wenn ein besonderes pädagogisches Interesse festgestellt worden systemen (§ 8 Absatz 2); in diesem Rahmen sind die Schülerinnen und
ist und eine Sonderung nicht gefördert wird. Schüler zur Nutzung verpflichtet.
(4) Die Anerkennung setzt voraus, dass der Unterricht nach seinen Zie - (6) Bild- und Tonaufzeichnungen des Unterrichts oder sonstiger verbindli-
len, den Einrichtungen der Schule und der Zuverlässigkeit des Trägers cher Schulveranstaltungen bedürfen der Einwilligung der betroffenen
sowie der fachlichen Vorbildung und Fähigkeit der Lehrkräfte und Schul- Personen. Die Einwilligung muss freiwillig erteilt werden. Den betroffenen
leitung geeignet ist, das von der Schule angestrebte Ausbildungsziel zu Personen dürfen keine Nachteile entstehen, wenn sie eine Einwilligung
erreichen. Sie kann mit Nebenbestimmungen versehen werden (§ 36 nicht erteilen.
VwVfG. NRW.). Bei den nach den Absätzen 2 und 3 anerkannten Ergän-
zungsschulen sorgt die Schulaufsicht für die Einhaltung der Vorausset- (7) Die in Absatz 1 Satz 1 genannten Daten dürfen einer Schule, der
zungen für die Anerkennung und für die Erfüllung der Schulpflicht. Die Schulaufsichtsbehörde, dem Schulträger, der unteren Gesundheitsbehör-
Anerkennung erlischt, wenn die Ergänzungsschule nicht innerhalb eines de, dem Jugendamt, dem Landesjugendamt, den Ämtern für Ausbil-
Jahres nach Bekanntgabe der Anerkennung in Betrieb genommen wird dungsförderung, dem Landesamt für Ausbildungsförderung sowie den
oder der Betrieb ein Jahr geruht hat. Ausbildungsbetrieben der Schülerinnen und Schüler an Berufskollegs nur
übermittelt werden, soweit sie von diesen Stellen zur Erfüllung der ihnen
(5) Die Schulaufsicht über anerkannte allgemein bildende ausländische durch Rechtsvorschrift übertragenen Aufgaben benötigt werden. Die
oder internationale Ergänzungsschulen obliegt abweichend von den Be- Übermittlung an andere öffentliche Stellen ist zulässig, wenn sie zur Er -
stimmungen der §§ 116 und 117 dem Ministerium. füllung einer gesetzlichen Auskunfts- oder Meldepflicht erforderlich ist,
(6) Das Verfahren zur Anerkennung einer allgemein bildenden Ergän- ein Gesetz sie erlaubt oder die betroffene Person im Einzelfall eingewil -
zungsschule nach Absatz 2 kann über eine einheitliche Stelle nach den ligt hat. Die Übermittlung von Daten der Schülerinnen und Schüler und
Vorschriften des Verwaltungsverfahrensgesetzes abgewickelt werden. der Eltern an Personen oder Stellen außerhalb des öffentlichen Bereichs
Über den Antrag auf Anerkennung nach Satz 1 entscheidet die obere ist nur zulässig, wenn ein rechtlicher Anspruch auf die Bekanntgabe der
Schulaufsichtsbehörde innerhalb einer Frist von drei Monaten. Hat die Daten besteht und schutzwürdige Belange der betroffenen Person nicht
obere Schulaufsichtsbehörde nicht innerhalb von drei Monaten nach Ein- beeinträchtigt werden oder wenn die betroffene Person im Einzelfall ein-
gang der vollständigen Unterlagen entschieden, gilt die Anerkennung als gewilligt hat. Dem schulpsychologischen Dienst dürfen personenbezoge-
erteilt. ne Daten nur mit Einwilligung der betroffenen Personen übermittelt wer-
den.
Vierter Abschnitt
Freie Unterrichtseinrichtungen (8) Für Zwecke der Planung und Statistik im Schulbereich dürfen anony-
misierte Leistungsdaten der Schülerinnen und Schüler dem Landesbe-
§ 119 trieb Information und Technik regelmäßig übermittelt werden sowie für
Rechtsstellung, Bezeichnung Maßnahmen der Qualitätsentwicklung und der Qualitätssicherung verar-
(1) Freie Unterrichtseinrichtungen dürfen keine Bezeichnungen führen beitet werden.
oder Zeugnisse erteilen, die mit Bezeichnungen oder Zeugnissen öffentli- (9) Nur Eltern sowie die Schülerinnen und Schüler sind berechtigt, Ein-
cher Schulen oder von Ersatzschulen verwechselt werden können. sicht in die sie betreffenden Unterlagen zu nehmen und Auskunft über
(2) Errichtung und Betrieb einer freien Unterrichtseinrichtung können von die sie betreffenden Daten und die Stellen zu erhalten, an die Daten
der Schulaufsichtsbehörde untersagt werden, wenn Träger, Leiterinnen übermittelt worden sind. Das Recht auf Einsichtnahme umfasst auch das
oder Leiter, Unterrichtende oder Einrichtungen den Anforderungen nicht Recht zur Anfertigung oder Aushändigung von Kopien.
entsprechen, die durch Gesetz oder auf Grund von Gesetzen vorge- (10) Die Schule kann Eltern volljähriger Schülerinnen und Schüler über
schrieben oder die zum Schutz der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an wichtige schulische Angelegenheiten wie
sie zu stellen sind und wenn den Mängeln trotz Aufforderung der Schul - 1. die Nichtversetzung,
aufsichtsbehörde innerhalb einer bestimmten Frist nicht abgeholfen wor-
den ist. § 117 Abs. 2 ist entsprechend anwendbar. 2. die Nichtzulassung oder das Nichtbestehen einer Abschlussprüfung,
Zwölfter Teil 3. den vorübergehenden Ausschluss vom Unterricht über eine Woche
hinaus,
Datenschutz,
Übergangs- und Schlussvorschriften 4. die Entlassung von der Schule oder deren Androhung und
Erster Abschnitt 5. die Verweisung von allen öffentlichen Schulen oder deren Androhung
Datenschutz und über sonstige schwerwiegende Sachverhalte informieren, die das
Schulverhältnis wesentlich beeinträchtigen. Die Schülerinnen und Schü-
§ 120 ler sind von den beabsichtigten Auskünften vorab in Kenntnis zu setzen.
Schutz der Daten von Schülerinnen
und Schülern und Eltern § 121
(1) Schulen und Schulaufsichtsbehörden dürfen personenbezogene Da-
Schutz der Daten des Personals im Schulbereich
ten der Schülerinnen und Schüler, der in § 36 genannten Kinder sowie (1) Daten der Lehrerinnen und Lehrer dürfen von Schulen verarbeitet
der Eltern verarbeiten, soweit dies zur Erfüllung der ihnen durch Rechts - werden, soweit dies zur Aufgabenerfüllung bei der Planung und Ermitt-
vorschrift übertragenen Aufgaben erforderlich ist. Die gespeicherten per- lung des Unterrichtsbedarfs und der Durchführung des Unterrichts, ein-
sonenbezogenen Daten dürfen in der Schule nur den Personen zugäng- schließlich des Einsatzes digitaler Lehr- und Lernmittel, Maßnahmen der
lich gemacht werden, die sie für die Erfüllung ihrer Aufgaben benötigen. Qualitätsentwicklung und der Qualitätssicherung nach § 3 Absatz 4, wis-
senschaftlichen Untersuchungen nach § 120 Absatz 4, der Schulmitwir-
(2) Schülerinnen, Schüler und Eltern sind zur Angabe der nach Absatz 1
kung sowie in dienstrechtlichen, arbeitsrechtlichen oder sozialen Angele-
Satz 1 erforderlichen Daten verpflichtet; sie sind bei der Datenerhebung
genheiten erforderlich ist. Dies gilt entsprechend für den Einsatz von
auf ihre Auskunftspflicht hinzuweisen. Andere Daten dürfen nur mit Ein-
Lehr- und Lernsystemen und Arbeits- und Kommunikationsplattformen
willigung der betroffenen Personen erhoben werden. Die Einwilligung
einschließlich Videokonferenzsystemen (§ 8 Absatz 2); in diesem Rah-
muss freiwillig erteilt werden. Den betroffenen Personen dürfen keine
men sind die Lehrerinnen und Lehrer zur Nutzung verpflichtet. Bild- und
Nachteile entstehen, wenn sie eine Einwilligung nicht erteilen. Minderjäh-
Tonaufzeichnungen des Unterrichts oder sonstiger verbindlicher Schul-
rige Schülerinnen und Schüler sind einwilligungsfähig, wenn sie die Be-
veranstaltungen bedürfen der Einwilligung der betroffenen Personen. Für
deutung und Tragweite der Einwilligung und ihre rechtlichen Folgen er-
Zwecke der Lehrerausbildung und Lehrerfortbildung dürfen Zentren für
fassen können und ihren Willen hiernach zu bestimmen vermögen.
schulpraktische Lehrerausbildung, Prüfungsämter und das Landesinstitut
(3) Standardisierte Tests und schriftliche Befragungen von Schulanfänge- für Schule die für die Erfüllung ihrer Aufgaben erforderlichen Daten der
rinnen und -anfängern (§ 36) und Schülerinnen und Schülern dürfen in Prüflinge und der Lehrenden verarbeiten. Lehrerinnen und Lehrer sind
der Schule nur durchgeführt werden, soweit dies für die Feststellung der zur Angabe der erforderlichen Daten verpflichtet. Andere Daten dürfen
Schulfähigkeit oder des Sprachstandes, für eine sonderpädagogische nur mit Einwilligung der betroffenen Personen verarbeitet werden. Die
Förderung oder für Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung und Qualitäts- gespeicherten personenbezogenen Daten dürfen nur den Personen zu-
sicherung geeignet und erforderlich ist. Die Schülerinnen und Schüler so- gänglich gemacht werden, die sie für die Erfüllung ihrer Aufgaben benöti -
wie die Eltern sind über die wesentlichen Ergebnisse zu informieren. Aus gen. Die Einwilligungen nach Satz 3 und nach Satz 6 müssen freiwillig
Tests und schriftlichen Befragungen zur Feststellung der Schulfähigkeit erteilt werden. Den betroffenen Personen dürfen keine Nachteile entste-
und des sonderpädagogischen Förderbedarfs dürfen nur die Ergebnisse hen, wenn sie eine Einwilligung nicht erteilen.
und der festgestellte Förderbedarf an andere Schulen übermittelt werden.
(2) In Dateien der Schulaufsichtsbehörden dürfen Daten der Lehrerinnen
(4) Andere wissenschaftliche Untersuchungen, Tests und Befragungen und Lehrer verarbeitet werden, soweit dies für Zwecke des Unterrichtsbe-
sind nur mit Einwilligung im Rahmen des Absatz 2 Sätze 2 und 3 zuläs- darfs, für Personalmaßnahmen, für Zwecke der Lehrerausbildung und
sig, wenn dadurch die Bildungs- und Erziehungsarbeit und schutzwürdige der Lehrerfortbildung, für die Aufstellung des Haushaltes und die Bewirt-
schaftung der Haushaltsmittel, für die Betreuung der Bewerberinnen und ten Elternteils im Rahmen des § 9 Lebenspartnerschaftsgesetz.
Bewerber für die Einstellung in den Schuldienst oder für sonstige schul - (2) Die durch dieses Gesetz geregelten Rechte und Pflichten der Eltern
aufsichtliche Maßnahmen erforderlich ist. Dazu dürfen regelmäßig Daten nimmt die volljährige Schülerin oder der volljährige Schüler selbst wahr.
von den Schulen und den Studienseminaren an die Schulaufsichtsbehör-
den und an den Landesbetrieb Information und Technik übermittelt wer- § 124
den. Verhaltensdaten von Lehrerinnen und Lehrern, Daten über ihre ge- Sonstige öffentliche Schulen
sundheitlichen Auffälligkeiten mit Ausnahme des Grades einer Behinde- (1) Die Lehrerinnen und Lehrer an den Schulen gemäß Absatz 4 und § 6
rung, Ergebnisse von psychologischen und ärztlichen Untersuchungen Absatz 4 sind Bedienstete des Schulträgers. Die Begründung ihres Be-
sowie Daten über soziale und therapeutische Maßnahmen und deren Er- schäftigungsverhältnisses bedarf der Bestätigung durch die obere Schul-
gebnisse dürfen nicht automatisiert verarbeitet werden. aufsichtsbehörde. Bei öffentlichen Schulen, deren Lehrerinnen und Leh-
(3) Für Zwecke der Planung und Statistik im Schulbereich dürfen die rer Bedienstete des Schulträgers sind, erstattet das Land die Personal-
nach Absatz 2 in Dateien der Schulaufsichtsbehörden gespeicherten Da- ausgaben, die der Schulträger für seine zur Deckung des normalen Un -
ten der Lehrerinnen und Lehrer dem Landesbetrieb Information und terrichtsbedarfs erforderlichen Lehrerinnen und Lehrer aufwendet.
Technik regelmäßig übermittelt und zur Erstellung einer Statistik verar- (2) Für die Lehrerinnen und Lehrer an den Schulen der Landschaftsver-
beitet werden, soweit die Verarbeitung von Daten mit Personenbezug für bände, die keine Förderschulen und Klinikschulen sind, gilt Absatz 1 ent-
die statistische Aufbereitung erforderlich ist. Die Daten mit Personenbe- sprechend.
zug sind von den Statistikdaten zum frühestmöglichen Zeitpunkt zu tren-
nen und gesondert aufzubewahren; soweit sie regelmäßig für statistische (3) Bergmännische Berufskollegs werden von einem oder mehreren
Aufbereitungen übermittelt werden, sind sie beim Landesbetrieb Informa- Schulvorständen verwaltet. Der Schulvorstand besteht aus Vertretungen
tion und Technik zu löschen, sobald die Überprüfung der Erhebungs- und des Schulträgers, der im Bergbau Beschäftigten, der Lehrerinnen und
Hilfsmerkmale auf ihre Schlüssigkeit und Vollständigkeit abgeschlossen Lehrer, der Bergbehörde und der Schülerinnen und Schüler, bei Schulen
ist. der Sekundarstufe II auch der Eltern. Die Personenzahl der Vertretungen
der Werksleitungen und die Zahl der Vertretungen der im Bergbau Be-
(4) Im Rahmen der Haushaltskontrolle dürfen Daten des im Landesdienst schäftigten muss die gleiche sein, die Zahl der Eltern und die Zahl der
stehenden Schulpersonals an das Landesamt für Besoldung und Versor- Schülerinnen und Schüler müssen zusammen der Zahl der Lehrerinnen
gung regelmäßig übermittelt und für diesen Zweck verarbeitet werden. und Lehrer entsprechen. Eine Person für den Vorsitz wählt der Schulvor-
(5) Daten der Lehrerinnen und Lehrer dürfen an die Kirchen und Religi - stand aus seiner Mitte. Das Nähere regelt die Satzung, die der Genehmi-
onsgemeinschaften regelmäßig übermittelt werden, soweit dies für die gung der Bezirksregierung Arnsberg als oberer Schulaufsichtsbehörde
Erteilung des Religionsunterrichts erforderlich ist. bedarf.
(6) Zur Übermittlung von Daten in den Fällen der Absätze 2 bis 4 können (4) Schulen, die nach bisherigem Recht öffentliche Schulen sind oder als
automatisierte Übermittlungsverfahren eingerichtet werden. öffentliche Schulen gelten, behalten ihre Rechtsstellung.
(7) Die vorstehenden Absätze gelten auch für sonstige an der Schule täti- § 125
ge Personen und für Personen, die sich um Einstellung oder Übernahme Einschränkung von Grundrechten
in den Schulbereich bewerben.
Durch dieses Gesetz werden eingeschränkt:
§ 122 1. das Grundrecht der körperlichen Unversehrtheit gemäß Artikel 2 Abs.
Ergänzende Regelungen 2 Satz 1 des Grundgesetzes nach Maßgabe des § 54 (Schulgesundheit),
(1) Das Recht der Europäischen Union, im Besonderen die Verordnung 2. das Grundrecht der Freiheit der Person gemäß Artikel 2 Abs. 2 Satz 2
(EU) 2016/679 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. des Grundgesetzes nach Maßgabe der §§ 34 bis 41 (Schulpflicht) sowie
April 2016 zum Schutz natürlicher Personen bei der Verarbeitung perso- des § 42 Abs. 1 (Allgemeine Rechte und Pflichten aus dem Schulverhält-
nenbezogener Daten, zum freien Datenverkehr und zur Aufhebung der nis),
Richtlinie 95/46/EG (Datenschutz-Grundverordnung) (ABl. L 119 vom
4.5.2016, S. 1, L 314 vom 22.11.2016, S. 72), gilt unmittelbar. § 120 und 3. das Grundrecht der Pflege und Erziehung der Kinder gemäß Artikel 6
§ 121 sowie die nachfolgenden Absätze 2 bis 4 beruhen auf Artikel 6 Ab- Abs. 2 Satz 1 des Grundgesetzes nach Maßgabe des § 36 Abs. 2 und 3
satz 1 Satz 1 Buchstabe e, Absatz 3 und Artikel 9 Absatz 2 Buchstabe g (Vorschulische Beratung und Förderung, Feststellung des Sprachstan-
der genannten Verordnung. Ergänzend gelten die allgemeinen daten- des),
schutzrechtlichen Vorschriften.“ 4. das Grundrecht der Unverletzlichkeit der Wohnung gemäß Artikel 13
(2) §§ 120 und 121 gelten für Ersatzschulen, soweit für diese gleichwerti- Abs. 1 des Grundgesetzes nach Maßgabe des § 41 Abs. 4 (Verantwort-
ge datenschutzrechtliche Regelungen nicht bestehen. lichkeit für die Einhaltung der Schulpflicht).
(3) Eine Verarbeitung der vom Schulträger erhobenen Daten der Lehre- § 126
rinnen und Lehrer sowie des Verwaltungs- und Hauspersonals der Er- Ordnungswidrigkeiten
satzschulen durch die zuständige Schulaufsichtsbehörde ist nur zulässig, (1) Ordnungswidrig handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig
soweit dies für Zwecke der Zuschussgewährung und -abrechnung des
Landes einschließlich der Rechnungsprüfung zwingend erforderlich ist. 1. als Eltern der Verpflichtung zur Anmeldung zum Schulbesuch (§ 41
Entsprechendes gilt für die Verarbeitung personenbezogener Daten für Absatz 1 Satz 1) oder der Verpflichtung zur schulärztlichen Untersuchung
Versorgungsempfänger durch das Landesamt für Besoldung und Versor- vor der Aufnahme in die Schule (§ 54 Absatz 4 Satz 1) nicht nachkommt,
gung des Landes und für die Übertragung der Beihilfebearbeitung auf an- 2. als Eltern nicht für die Teilnahme ihres Kindes an der Feststellung des
dere öffentliche Stellen. Sprachstands sorgt (§ 36 Absatz 2 und 3),
(4) Das Ministerium bestimmt mit Zustimmung des für Schulen zuständi- 3. als Eltern nicht dafür sorgt, dass ein zur Teilnahme an einem vorschu-
gen Landtagsausschusses durch Rechtsverordnung die zur Verarbeitung lischen Sprachförderkurs verpflichtetes Kind regelmäßig daran teilnimmt
zugelassenen Daten der Schülerinnen und Schüler und Eltern sowie der (§ 36 Absatz 2 und 3),
Lehrerinnen und Lehrer, der sonstigen an der Schule tätigen Personen
4. als Eltern, als Ausbildende oder Ausbildender oder als Arbeitgeberin
und der Personen, die sich um Einstellung oder Übernahme in den
oder Arbeitgeber nicht dafür sorgt, dass die oder der Schulpflichtige am
Schulbereich bewerben. Die Rechtsverordnung regelt im Einzelnen
Unterricht und an den sonstigen Veranstaltungen der Schule regelmäßig
1. die Verarbeitung der Daten der Schülerinnen und Schüler und der El- teilnimmt (§ 41 Absatz 1 Satz 2, Absatz 2),
tern zu den in § 120 genannten Zwecken und
5. als Schülerin oder Schüler nach Vollendung des 14. Lebensjahres die
2. die Verarbeitung der Daten der Lehrerinnen und Lehrer, der sonstigen Schulpflicht in der Sekundarstufe I (§ 37) oder die Schulpflicht in der Se-
an der Schule tätigen Personen und der Personen, die sich um Einstel - kundarstufe II (§ 38) nicht erfüllt,
lung oder Übernahme in den Schulbereich bewerben, zu den in § 121 ge-
6. als Eltern oder als Schülerin oder Schüler nach Vollendung des 14. Le-
nannten Zwecken.
bensjahres der Verpflichtung zu einer schulärztlichen oder schulzahnärzt-
Zweiter Abschnitt lichen Untersuchung (§ 54 Absatz 4 Satz 2) nicht nachkommt,
Übergangs- und Schlussvorschriften 7. als Träger einer Ergänzungsschule diese ohne die erforderliche Anzei-
§ 123 ge (§ 116 Absatz 2) errichtet oder betreibt oder
Eltern, volljährige Schülerinnen und Schüler 8. als Träger einer Ergänzungsschule oder einer freien Unterrichtsein-
(1) Die Rechte und Pflichten der Eltern nach diesem Gesetz nehmen richtung durch die Bezeichnung oder die Verwendung von Zeugnissen,
wahr Schulverträgen oder Werbematerialien § 116 Absatz 5 und 6 oder § 119
Absatz 1 zuwiderhandelt.
1. die nach bürgerlichem Recht für die Person des Kindes Sorgeberech -
tigten, (2) Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße geahndet werden,
die in den Fällen des Absatzes 1 Nummer 7 und 8 bis zu 5 000 Euro be -
2. die Betreuerin oder der Betreuer einer volljährigen Schülerin oder ei- trägt. Nach der Entlassung der oder des Schulpflichtigen aus der Schule
nes volljährigen Schülers für den schulischen Aufgabenkreis; die Bestel- (§ 53 Absatz 3 Nummer 5) ist die Verfolgung der Ordnungswidrigkeit ge-
lungsurkunde muss der Schule vorgelegt werden, mäß Absatz 1 Nummer 5 unzulässig.
3. an Stelle der oder neben den Personensorgeberechtigten diejenigen, (3) Für die Verfolgung und Ahndung der Ordnungswidrigkeiten sind die
denen die Erziehung des Kindes mit Einverständnis der Personensorge- Schulaufsichtsbehörden zuständig.
berechtigten anvertraut oder mitanvertraut ist; das Einverständnis ist der
Schule schriftlich nachzuweisen, (4) Geldbußen, die durch rechtskräftige Bescheide eines Schulamtes
festgesetzt sind, fließen in die Kasse des Kreises oder der kreisfreien
4. die Lebenspartnerin oder der Lebenspartner des allein sorgeberechtig-
Stadt, für die das Schulamt zuständig ist. Schuljahr 2013/2014 oder dem Schuljahr 2014/2015 für einen Zeitraum
von zehn Schuljahren und danach jahrgangsstufenweise auslaufend er-
§ 127 proben, ob durch den Zusammenschluss mit einer Grundschule zu einer
Befristete Vorschriften Schule die Chancengerechtigkeit und die Leistungsfähigkeit des Schul-
(gegenstandslos) wesens erhöht werden und die Schülerinnen und Schüler dadurch zu
besseren Abschlüssen geführt werden können. Außerdem soll hierbei er-
§ 128 probt werden, wie im Hinblick auf die demografische Entwicklung und die
Verwaltungsvorschriften, Ministerium sich wandelnde Abschlussorientierung der Eltern weiterhin ein wohnort-
(1) Die zur Durchführung dieses Gesetzes erforderlichen Verwaltungsvor- nahes Schulangebot ermöglicht werden kann. Die Anerkennung der Ab-
schriften erlässt das Ministerium. Dazu gehört insbesondere eine Dienst‐ schlüsse in den Ländern der Bundesrepublik Deutschland muss gesi-
ordnung für Lehrerinnen und Lehrer und Schulleiterinnen und Schulleiter. chert sein. Die näheren Regelungen über Änderungen und Ergänzungen
(2) Ministerium im Sinne dieses Gesetzes ist das für das Schulwesen zu- der Unterrichtsinhalte, der Unterrichtsorganisation, über die Formen der
ständige Ministerium. Schulverfassung und der Schulleitung sowie über die Rahmenbedingun-
gen trifft das Ministerium.
§ 129 (3) Die Arbeit der Schulen nach Absatz 1 und Absatz 2 wird wissen -
Änderung von Gesetzen schaftlich begleitet und ausgewertet. Das Ministerium berichtet dem
(gegenstandslos) Landtag bis 31. Dezember 2016 über das Ergebnis der Arbeit der Schu-
(Die Änderungen sind umgesetzt.) len nach Absatz 1 und zum 31. Juli 2020 über das Ergebnis der Arbeit
der Schulen nach Absatz 2.
§ 130
Aufhebung von Vorschriften (4) Die Schulträger sind berechtigt, bei Inkrafttreten dieses Gesetzes ge-
nehmigte organisatorische Zusammenschlüsse von Schulen nach Maß-
(gegenstandslos) gabe des § 83 Absätze 1 bis 3 in der Fassung des 2. Schulrechtsände-
§ 131 rungsgesetzes vom 27. Juni 2006 (GV. NRW. S. 278) bis zum Ablauf des
Weitergeltung von Vorschriften Schuljahres 2019/2020 und danach auslaufend fortzuführen. Ab 1. Au-
gust 2020 werden sie kraft dieses Gesetzes als Sekundarschulen gemäß
(1) Die übrigen Verordnungen, die auf Grund der in § 130 aufgehobenen § 17a des Schulgesetzes NRW geführt. In begründeten Einzelfällen sind
Gesetze erlassen wurden, gelten bis zum Erlass neuer Vorschriften fort, Ausnahmen hiervon möglich. Der Beschluss des Schulträgers bedarf der
soweit sie diesem Gesetz nicht widersprechen. Genehmigung durch das Ministerium. Die gesetzliche Mindestgröße
(2) Verwaltungsvorschriften sind in entsprechender Anwendung des Ab- muss stets gewährleistet sein.
satz 1 weiter anzuwenden mit der Maßgabe, dass sie spätestens nach (5) (gegenstandslos)
zwei Jahren diesem Gesetz anzupassen sind.
§ 132a
§ 132 Übergangsvorschrift
Übergangsvorschriften, Öffnungsklausel zum islamischen Religionsunterricht
(1) Kreise und kreisangehörige Gemeinden als Schulträger können im (1) Besteht auf Grund der Zahl der in Betracht kommenden Schülerinnen
Gebiet eines Kreises mit Genehmigung der oberen Schulaufsichtsbehör- und Schüler Bedarf an islamischem Religionsunterricht im Sinne von §
de vereinbaren, ihre Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen, 31, kann das Ministerium dabei übergangsweise mit islamischen Organi-
mit dem Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung und mit sationen zusammenarbeiten, die keine Religionsgemeinschaften im Sin-
dem Förderschwerpunkt Sprache auch dann aufzulösen, wenn sie die in ne von Artikel 7 Absatz 3 des Grundgesetzes und Artikel 14 und 19 der
der Verordnung über die Mindestgrößen von Förderschulen bestimmten Landesverfassung sind.
Schülerzahlen erreichen. Dabei muss gewährleistet sein, dass allein die
allgemeine Schule Ort der sonderpädagogischen Förderung ist; § 20 Ab- (2) Islamische Organisationen nach Absatz 1 nehmen landesweit Aufga-
sätze 2 und 4 und § 78 Absatz 4 sind in diesem Fall nicht anwendbar. ben wahr, die für die religiöse Identität ihrer Mitglieder oder Unterorgani-
Die Sätze 1 und 2 gelten entsprechend für kreisfreie Städte als Schulträ- sationen wesentlich sind.
ger. Die Rechtsstellung der Schulen in freier Trägerschaft bleibt unbe- (3) Die Zusammenarbeit beruht auf einem Vertrag zwischen dem Land
rührt. und der jeweiligen islamischen Organisation. Der Abschluss eines sol-
(2) Auf Antrag eines Schulträgers kann die obere Schulaufsichtsbehörde chen Vertrags setzt voraus, dass die islamische Organisation bei der Zu-
die Auflösung aller Förderschulen eines oder mehrerer der unter Absatz sammenarbeit die Gewähr dafür bietet und darlegt,
1 genannten Förderschwerpunkte zugunsten eines inklusiven Schulange- 1. eigenständig und staatsunabhängig zu sein,
bots genehmigen. Absatz 1 Satz 2 gilt auch in diesem Fall. § 78 Absätze
1 bis 3 bleiben unberührt. 2. die in Artikel 79 Absatz 3 des Grundgesetzes umschriebenen Verfas-
sungsprinzipien, die dem staatlichen Schutz anvertrauten Grundrechte
(3) Für Schülerinnen und Schüler mit einem besonders ausgeprägten, der Schülerinnen und Schüler sowie die Grundprinzipien des freiheitli-
umfassenden Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung im Förder- chen Religionsverfassungsrechts des Grundgesetzes zu achten und
schwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung können öffentliche und
freie Schulträger in den Fällen 3. dem Land bei der Durchführung des islamischen Religionsunterrichts
auf absehbare Zeit als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen.
1. des Absatzes 1 oder
Vor Abschluss des Vertrags setzt sich das Land mit den islamischen Or-
2. des Absatzes 2 bei Auflösung der Förderschulen mit dem Förder- ganisationen ins Benehmen, mit denen es nach Absatz 1 zusammenar-
schwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung beitet. Der Vertrag regelt insbesondere das Nähere zu den Zielen, den
mit Genehmigung der oberen Schulaufsichtsbehörde einen schulischen Grundlagen, der Aufnahme und der Beendigung der Zusammenarbeit.
Lernort einrichten. Dieser kann als Teil einer allgemeinen Schule oder als (4) Wenn islamischer Religionsunterricht an einer Schule eingerichtet ist,
Förderschule geführt werden. Darin werden Schülerinnen und Schüler nehmen die Schülerinnen und Schüler daran teil, deren Eltern bei der
befristet mit dem Ziel unterrichtet und erzogen, sie in Abstimmung mit ih - Schulanmeldung schriftlich erklärt haben, dass ihr Kind an dem islami-
rer Schule auf die baldige Rückkehr vorzubereiten. Die Kinder und Ju- schen Religionsunterricht nach Absatz 1 teilnehmen soll.
gendlichen bleiben Schülerinnen und Schüler der allgemeinen Schule.
(5) Eine Schülerin oder ein Schüler ist von der Teilnahme an dem islami-
(4) Genehmigungen und Anerkennungen, die Trägern von Schulen in schen Religionsunterricht nach Absatz 1 auf Grund der Erklärung der El-
freier Trägerschaft vor In-Kraft-Treten dieses Gesetzes erteilt worden tern oder bei Religionsmündigkeit auf Grund eigener Erklärung befreit.
sind, gelten fort. Deren Aufhebung, Erlöschen und Übergang richtet sich Die Erklärung ist der Schule schriftlich zu übermitteln.
nach den Vorschriften des Elften Teils.
(6) Die Kommission für den islamischen Religionsunterricht vertritt ge-
genüber dem Ministerium die Anliegen und die Interessen der islami-
Artikel 2 des 6. Schulrechtsänderungsgesetzes vom 25. Oktober 2011 schen Organisationen bei der Durchführung des islamischen Religions-
(GV. NRW. S. 540) bestimmt weitere Übergangsvorschriften: unterrichts als ordentliches Unterrichtsfach. Die Kommission nimmt die
einer Religionsgemeinschaft in den §§ 30 und 31 zugewiesenen Aufga-
Übergangsvorschriften ben wahr. Ablehnende Beschlüsse der Kommission sind nur aus theolo-
(1) Schulen, die an dem zum 1. August 2011 begonnenen Schulversuch gischen Gründen zulässig und dem Ministerium schriftlich darzulegen.
„Längeres gemeinsames Lernen - Gemeinschaftsschule“ teilnehmen, (7) Jede islamische Organisation entsendet auf der Grundlage des Ver-
können bis zum Ablauf des Schuljahres 2019/2020 und danach auslau- trags nach Absatz 3 in die Kommission eine theologisch, religionspäd-
fend nach den Versuchsbedingungen arbeiten. agogisch, islamwissenschaftlich oder vergleichbar qualifizierte Person,
Ab 1. August 2020 werden sie kraft dieses Gesetzes als Sekundarschule die auch persönlich die Gewähr für die Anforderungen nach Absatz 3
gemäß § 17a SchulG geführt, wenn sie nur die Sekundarstufe I umfas- Satz 2 Nummer 2 bietet.
sen, oder als Gesamtschule gemäß § 17 SchulG, wenn sie die Sekun- (8) Jedes Mitglied der Kommission hat eine Stimme. Die Kommission
darstufen I und II umfassen. Die gesetzliche Mindestgröße muss gewähr- fasst Beschlüsse mit der Mehrheit der Zahl ihrer Mitglieder. Sie wählt aus
leistet sein. Auf Antrag des Schulträgers ist die Überführung auch vorher ihrer Mitte einen Vorsitz und gibt sich eine Geschäftsordnung.
möglich. Gemeinschaftsschulen, die die Sekundarstufen I und II umfas-
sen, können Kooperationspartner gemäß § 17a Abs. 2 Satz 2 SchulG (9) Auch eine islamische Religionsgemeinschaft im Sinne von Artikel 7
sein. Absatz 3 Satz 2 des Grundgesetzes kann nach Absatz 1 bis 8 mit dem
Ministerium zusammenarbeiten, solange sie ihren Anspruch auf eigen-
(2) Das Ministerium kann auf Antrag des Schulträgers und nach Anhö- ständigen Religionsunterricht nicht wahrnimmt.
rung der betroffenen Schulen an bis zu 15 Schulen beginnend mit dem
(10) Das Ministerium berichtet dem Landtag jährlich über Zusammenset- Artikel 4
zung und Arbeit der Kommission. Inkrafttreten, Übergangsvorschrift,
§ 132b Überprüfung der Auswirkungen des Gesetzes
Übergangsvorschrift zum Schulversuch PRIMUS (1) Artikel 1 Nummern 5, 7, 9, 10, 11 und 13 bis 17 und Artikel 3 treten
(1) Das Ministerium kann auf Antrag des Schulträgers und nach Anhö- am Tag nach der Verkündung in Kraft.
rung der betroffenen Schulen an bis zu 14 Schulen beginnend mit dem (2) Im Übrigen tritt dieses Gesetz am 1. August 2019 in Kraft.
Schuljahr 2014/2015 oder dem Schuljahr 2015/2016 für einen Zeitraum (3) Artikel 1 Nummern 1 bis 4, 6 und 8 sind erstmals auf die Schülerinnen
von 13 Schuljahren und danach jahrgangsstufenweise auslaufend erpro- und Schüler anzuwenden, die im Schuljahr 2019/2020 die Klassen 5 und
ben, ob durch den Zusammenschluss mit einer Grundschule zu einer 6 besuchen. Im Übrigen beenden die Schülerinnen und Schüler ihren Bil-
Schule die Chancengerechtigkeit und die Leistungsfähigkeit des Schul- dungsgang im Gymnasium nach den bisherigen Vorschriften.
wesens erhöht werden und die Schülerinnen und Schüler dadurch zu
besseren Schulabschlüssen geführt werden können. Außerdem soll hier- (4) Aufgrund eines Beschlusses der Schulkonferenz, der einer Mehrheit
bei erprobt werden, wie im Hinblick auf die demografische Entwicklung von mehr als zwei Dritteln ihrer Mitglieder bedarf, führt der Schulträger
und die sich wandelnde Abschlussorientierung der Eltern weiterhin ein ein Gymnasium ab dem Schuljahr 2019/2020 mit achtjährigem Bildungs-
wohnortnahes Schulangebot ermöglicht werden kann. Die Anerkennung gang fort. Die Schulkonferenz beschließt darüber bis spätestens 31. Ja-
der Abschlüsse in den Ländern der Bundesrepublik Deutschland muss nuar 2019. Der Schulträger kann entscheiden, dass dem Beschluss der
gesichert sein. Die näheren Regelungen über Änderungen und Ergän- Schulkonferenz Gründe der Schulentwicklungsplanung entgegenstehen.
zungen der Unterrichts-inhalte, der Unterrichtsorganisation, über die For- (5) § 81 Absatz 3 des Schulgesetzes NRW ist im Fall des Absatzes 4
men der Schulverfassung und der Schulleitung sowie über die Rahmen- nicht anwendbar.
bedingungen trifft das Ministerium. (6) Gymnasien in der Aufbauform, die beim Inkrafttreten dieses Gesetzes
(2) Die Arbeit der Schulen nach Absatz 1 wird wissenschaftlich begleitet bestehen, können fortgeführt werden, solange sie die Mindestgröße er-
und ausgewertet. Das Ministerium berichtet dem Landtag darüber bis reichen. Für sie gilt § 12 Absatz 3 des Schulgesetzes NRW entspre-
zum 30. November 2024. chend. Schülerinnen und Schüler der Klasse 10 der Gymnasien in der
Aufbauform nehmen ab dem Schuljahr 2018/2019 am Abschlussverfah-
§ 132c ren gemäß § 12 des Schulgesetzes NRW teil.
Sicherung von Schullaufbahnen
(7) Die Landesregierung überprüft die Auswirkungen dieses Gesetzes
(1) Der Schulträger einer Realschule kann dort einen Bildungsgang ab und unterrichtet den Landtag zum 31. Juli 2029 darüber.
Klasse 7 einrichten, der zu den Abschlüssen der Hauptschule (§ 14 Ab-
satz 4) führt, insbesondere wenn eine öffentliche Hauptschule in der Ge- Artikel 2 des 14. Schulrechtsänderungsgesetzes vom 2. Juli 2019 (ABl.
meinde oder im Gebiet des Schulträgers im Sinne des § 78 Absatz 8 NRW. 08/2019) zum islamischen Religionsunterricht bestimmt folgende
nicht vorhanden ist. Dies gilt als Änderung der Schule im Sinne des § 81 Regelung zum Inkrafttreten und als Übergangsvorschriften:
Absatz 2.
(2) Schülerinnen und Schüler in dem Bildungsgang gemäß Absatz 1 wer- Artikel 2
den im Klassenverband mit Schülerinnen und Schülern des Bildungs- Inkrafttreten, Übergangsvorschriften
gangs gemäß § 15 Absatz 1 unterrichtet; hierbei sind Formen innerer und (1) Dieses Gesetz tritt am 1. August 2019 in Kraft.
äußerer Differenzierung möglich. § 15 Absatz 3 Satz 2 bleibt unberührt.
(2) Beschlüsse, die der Beirat nach § 132a des Schulgesetzes NRW vom
(3) Schülerinnen und Schüler einer Realschule mit dem Bildungsgang 15. Februar 2005 (GV. NRW. S. 102) in der am 1. August 2012 gelten-
gemäß Absatz 1 Satz 1 können in den Fällen des § 13 Absatz 3 und des den Fassung gefasst hat, gelten fort, bis die Kommission gemäß § 132a
§ 50 Absatz 5 Satz 2 ihre Schullaufbahn dort fortsetzen. des Schulgesetzes NRW in der am 1. August 2019 geltenden Fassung
§ 133 andere Entscheidungen trifft.
Inkrafttreten, Außerkrafttreten, Berichtspflicht (3) Bis zum Zusammentreten der Kommission nach § 132a des Schulge -
(1) Dieses Gesetz tritt am 1. August 2005 1 in Kraft. Abweichend von Satz setzes NRW in der am 1. August 2019 geltenden Fassung nimmt der
1 treten die §§ 105 bis 115 am 1. Januar 2006 in Kraft (s. BASS 11-03 Beirat nach § 132a des Schulgesetzes NRW in der am 1. August 2012
Nr. 7.1). geltenden Fassung deren Aufgaben wahr.
(2) Die in den §§ 10 Abs. 6, 19 Abs. 3, 46 Abs. 2 Satz 2, 52, 93 Abs. 2, Artikel 4 des 15. Schulrechtsänderungsgesetzes vom 29. Mai 2020
96 Abs. 5, 97 Abs. 4 und 115 Abs. 1 und 2 erteilten Ermächtigungen zum (ABl. NRW. 06/2020) bestimmt folgende Regelung zum Inkrafttreten
Erlass von Verordnungen sowie die §§ 34 Abs. 6, 92 Abs. 1 Satz 2 und und als Übergangsvorschriften:
132 Abs. 9 treten am Tage nach der Verkündung dieses Gesetzes in
Kraft. Artikel 4
(3) § 132a tritt am 31. Juli 2025 außer Kraft. Die Einführung des islami- Inkrafttreten, Übergangsvorschriften
schen Religionsunterrichts als ordentliches Lehrfach wird wissenschaft- (1) Dieses Gesetz tritt am Tag nach der Verkündung in Kraft. 2
lich begleitet und ausgewertet, das Ministerium berichtet dem Landtag
(2) Die zum Zeitpunkt des Inkrafttretens dieses Gesetzes als Ersatzschu-
darüber bis zum 31. Juli 2024.
len genehmigten und betriebenen Studienkollegs können entsprechend
der jeweils nach § 101 Absatz 1 des Schulgesetzes NRW erteilten oder §
Artikel 4 des 9. Schulrechtsänderungsgesetzes vom 5. November 2013 132 Absatz 4 des Schulgesetzes NRW fortgeltenden Genehmigung über-
(GV. NRW. S. 618) zur Inklusion bestimmt folgende Regelung zum In- gangsweise bis längstens zum Ablauf des Haushaltsjahres 2025 fortge-
krafttreten bzw. zur Berichtspflicht: führt werden und haben bis dahin Anspruch auf die zur Durchführung ih-
rer Aufgaben und zur Erfüllung ihrer Pflichten erforderlichen öffentlichen
Inkrafttreten, Berichtspflicht Zuschüsse nach Maßgabe der §§ 105 bis 115 des Schulgesetzes NRW.
§1
Dieses Gesetz tritt am 1. August 2014 in Kraft; Artikel 2 bleibt hiervon un -
berührt. Die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention vom 13.
Dezember 2006 durch Artikel 1 und 2 wird wissenschaftlich begleitet und
ausgewertet.
§2
(gegenstandslos)
§3
(1) (gegenstandslos)
(2) und (3) (gegenstandslos durch Gesetz zur Förderung kommunaler
Aufwendungen für die schulische Inklusion vom 9. Juli 2014 - BASS 11-
02 Nr. 28 und die dazu erlassene Rechtsverordnung - BASS 11-02 Nr.
29).
Artikel 4 des 13. Schulrechtsänderungsgesetzes vom 21. Juli 2018
(ABl. NRW. 07-08/2018 S. 39) zur Umstellung auf G9 bestimmt folgen-
de Regelung zum Inkrafttreten:

1 Das Datum bezieht sich auf das Gesetz in der ursprünglichen Fassung. Die hier abge-
druckte Fassung berücksichtigt alle seitdem in Kraft getretenen Änderungen einschließ-
lich des 16. Schulrechtsänderungsgesetzes (Gesetz zur Modernisierung und Stärkung
der Eigenverantwortung von Schulen) vom 23. Februar 2022 (GV. NRW. 2022 S. 250),
des Änderungsgesetzes vom 1. September 2020 (GV. NRW. S. 890/ABl. NRW.
10/2020) und des Zweiten Bildungssicherungsgesetzes vom 4. Mai 2021 (GV. NRW.
39/2021). 2 Dieses Gesetz ist am 03.06.2020 (GV. NRW. S. 358) in Kraft getreten.

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