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1
Planung · Technik · Sicherheit · Qualität
FACHHANDBUCH
Lagertechnik und Betriebseinrichtung
Herausgeber:
Verband für
Lagertechnik und
Betriebseinrichtungen
3. Ausgabe
2
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Inhaltsübersicht Seite
Vorwort 7
3 www.Verband-LB.de
Seite
4 www.Verband-LB.de
Seite
Nur Qualitätsmontage
Garantiert Qualitätsprodukte 141
Fachbodenregale 144
Palettenregale 148
Kragarmregale 154
Bewegliche Regale
Durchlaufregale 175
Wabenregale 175
Kabeltrommelregale 175
Spezialregale 175
Systemprofile 186
Betriebseinrichtungen 188
Stichwortverzeichnis 192
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Impressum
Herausgeber:
Verband für Lagertechnik und Betriebseinrichtungen
Hochstraße 113 · 58095 Hagen
Telefon (0 23 31) 2 00 80 · Telefax (0 23 31) 20 08 40
e-mail: verband_fuer_L_und_B@t-online.de
Internet: www.verband-LB.de
Wissenschaftliche Beratung:
Prof. Dr.-Ing. R. Jansen
Copyright by:
Verband für Lagertechnik und Betriebseinrichtungen
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Prof. Dr.-Ing. R. Jansen Eine wesentliche Komponente der Die Einsatzgebiete von Lager-
www.uni-dortmund.de/Flog Unternehmenslogistik mit den Aufga- systemen erstrecken sich über alle
benbereichen Beschaffung, Produktion, Bereiche von Industrie, Handel und
Das Lager Distribution und Entsorgung stellt die
Lagerung dar. Der Stellenwert der La-
Dienstleistung. Für Industrieunter-
nehmen von großer Bedeutung sind
als logistische gerung innerhalb der Unternehmens- die Produktionsläger, die sich im
logistik wird nicht nur durch die Not-
Funktion – wendigkeit von Lagersystemen für den
wesentlichen nach ihrer Stellung im
Produktions-/Fertigungsprozeß un-
Stand der Technik Betriebsablauf überhaupt, sondern terscheiden lassen:
auch durch die wirtschaftliche Bedeu-
und zukünftige tung dieser Logistikfunktion für ein
Entwicklungen Unternehmen bestimmt. Der Kosten-
Beschaffungslager
druck auf den nationalen und insbe-
sondere auf den internationalen Märk-
ten, wobei ein ständiger Anstieg der Diese Läger dienen insbesondere der
Kostenanteile für Materialfluß, Trans- Bereitstellung von Roh- und Hilfsstof-
port und Umschlag festzustellen ist, fen, aber auch von Halbfertigproduk-
zwingt die Unternehmen, vorhandene ten, die für die nachfolgenden
Rationalisierungspotentiale und Produk- Produktionsprozesse benötigt wer-
tivitätsreserven konsequent zu nutzen. den. Damit liegt die wesentliche
Wesentliche Ansatzpunkte zu Kosten- Aufgabe dieser Lagerart in der Si-
reduzierungen bestehen z.Zt. in der cherung der unmittelbaren Material-
Verkürzung von Durchlaufzeiten und verfügbarkeit für nachgeschaltete
der Verringerung, ja sogar Vermeidung Bereiche.
von Lagerbeständen.
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grundsätzlich auch als Bodenlagerung Statische Regallagerung nen übereinander eingelagert. Die
aufgefaßt werden kann. Lagerbedienung erfolgt durch Ga-
belstapler, die in den befahrbaren
● Regallager:
Kanälen operieren. Beim Einfahr-
Eine Lagerung von nicht stapel-
regal ist der Kanal zu einer Seite
Lagerung baren Gütern oder die Realisierung
hin abgeschlossen, damit wird die
ohne Lagergestell größerer Lagerhöhen erfordert den
zuletzt eingelagerte Ladeeinheit
Einsatz von Regalen. Ein wesentli-
zuerst wieder ausgelagert (Lifo-
Die Lagerung auf dem Boden ohne ches Differenzierungskriterium der
Prinzip), während das Durchfahr-
den Einsatz von Regalen ist in der Regalläger ist die Lagerhöhe. Bis zu
regal zu beiden Seiten eines Lager-
Regel den statischen Lagerformen einer Höhe von 7 m spricht man
kanals hin geöffnet ist. Dabei wird
zuzuordnen. von Flachregallägern, bis zu einer
üblicherweise von einer Seite her
Höhe von 12 m werden Läger als
ein- und zur anderen Seite hin aus-
Mittelhochregalläger bezeichnet.
gelagert (Fifo-Prinzip).
Hochregalläger schließlich werden
Lagerung mit Lagergestell in Lagerhöhen von 12 m bis 45 m
realisiert (vgl. auch Lagergebäude).
Unter dem Oberbegriff Lagerung mit Ein wesentliches Unterscheidungs- Dynamische Regallagerung
Lagergestell fallen sowohl die Regal- merkmal bilden die vom Lagergut
lagerung als auch die Lagerung auf abhängigen Konstruktionsmerk- ● Durchlaufregallager:
Fördermitteln. Bei einem Einsatz von male der unterschiedlichen Regal- Im Durchlaufregallager werden die
Lagergestellen ist prinzipiell eine sta- formen. Ladeeinheiten in Kanälen hinterein-
tische, aber auch eine dynamische ander und in mehreren Ebenen
Lagerung von Ladeeinheiten möglich. ● Palettenregale: übereinander gelagert. Innerhalb
Diese Lagermittel ermöglichen die der Kanäle können verschiedene
Die unterste Ebene des Struktur- Lagerung von Stückgütern auf Stetigförderprinzipien zum Einsatz
baumes enthält die folgenden aus der Ladehilfsmitteln und bilden die kommen:
Aufteilung resultierenden gebräuch- häufigste Lagerart überhaupt.
lichsten Lagermittel: ● Rollenbahnen (schwerkraftgetrie-
Die z.Zt. gebräuchlichsten Lade- ben/angetrieben)
hilfsmittel sind: ● Kettenförderer (angetrieben)
● Bandförderer (angetrieben)
Bodenlagerung ● Flachpaletten:
(ohne Lagergestell) Europaletten: Am weitesten verbreitet sind
800 mm x 1.200 mm Durchlaufregale mit geneigten
● Blocklagerung: Chemie-/Industriepalette: Rollenbahnen, wobei an der höher
Mehrere Ladeeinheiten werden 1.000 mm x 1.200 mm gelegenen Seite ein- und an der tie-
neben- und übereinander in Blök- fer gelegenen Seite ausgelagert
ken gestapelt. Im Zugriff befin- ● Fachbodenregal: wird. Das Schwerkraftprinzip sorgt
det sich nur die oberste äußere Nicht palettierte Groß- und Klein- nach der Entnahme der ersten
Reihe der Ladeeinheiten an einer teile werden auf Fachböden aus Ladeeinheit eines Kanals dafür, daß
Lagergasse. Stahl oder Holz gelagert. alle folgenden Ladeeinheiten um
einen Lagerplatz aufrücken, wobei
● Zeilenlagerung: ● Schubladenregal: häufig Bremssysteme zum Einsatz
Jeweils zwei Ladeeinheiten wer- Die abgeschlossenen Fachböden kommen.
den, durch Lagergassen getrennt, aus Holz oder Stahl sind seitlich in
hintereinander in Zeilen auf dem die Lagergassen zur Ein- und Aus- Das Fifo-Prinzip wird bei dieser
Boden übereinander gestapelt. lagerung ausziehbar. Hauptan- Lagertechnik zwangsweise einge-
Damit ist, vergleichbar zum wendungsgebiete sind Kleinteile, halten. Als angetriebene Förder-
Blocklager, ein direkter Zugriff aber auch Langgut. elemente werden insbesondere
auf mehrere Ladeeinheiten mög- Rollenbahnen und Tragketten, aber
lich. ● Kragarmregal: auch Bandförderer eingesetzt. Der
Diese Lagertechnik dient insbeson- Fördervorgang zur Auslagerung
Diese Lagerungsarten werden vor- dere zur Lagerung von Langgut auf vollzieht sich automatisch. Diese
zugsweise bei großem Bestand pro den Regalständern auskragenden Lagertechnik kann auch bei sehr
Artikel und einer geringen Artikelan- starren oder beweglichen Armen. großen Gewichtsdifferenzen der
zahl eingesetzt, wobei die Zeilen- Ladeeinheiten einen zuverlässigen
lagerung auch bei kleineren Mengen ● Einfahr-/Durchfahrregal: Betrieb garantieren, ist aber mit ho-
pro Artikel angewendet werden kann. Eine Möglichkeit der kompakten hen Investitionskosten verbunden.
Klassische Anwendungsgebiete sind Regallagerung stellen Einfahr- bzw. Das typische Einsatzgebiet von
Umschlagläger und Versandbereit- Durchfahrregale dar. Die Lade- Durchlaufregallägern ist die Lage-
stellungszonen. Eine wesentliche Vor- einheiten werden in Kanälen auf rung von großen Artikelmengen
aussetzung der Bodenlagerung ist die durchlaufenden Konsolen hinter- und kleiner Artikelanzahl bei hohen
Stapelfähigkeit der Lagereinheiten. einander stehend in mehreren Ebe- Umschlagleistungen.
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● Umlaufregale:
Das Umlaufregal zeichnet sich
durch bewegliche Lastaufnahmen
aus, die vertikal oder horizontal
umlaufen. Vertikal verfahrbare Um-
laufregale werden i.a. als
Paternosterregale und horizontale
Umlaufregale als Karussellregale
bezeichnet. Die Bewegung wird in
der Regel durch Stetigförderer rea-
lisiert, als Antriebssystem dient üb-
licherweise eine endlos umlaufen-
de Kette.
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Abb. 3
Flachbau
Einzweckhochbau
Die Lagerung in einem allseitig ge- (Hochregallager)
schlossenen Gebäude mit nur einer
Gechoßebene stellt die gebräuchlich- Kennzeichnendes Merkmal dieser
ste Lagerbauart dar. Bei einer Ausstat- Lagerbauform ist die Silobauweise,
tung des Lagergebäudes mit Regalen d.h. die Regalkonstruktion ist gleich-
bis zu einer Höhe von 7 m spricht man zeitig tragendes Hauptelement des
von einem Flachregallager. Regallager gesamten Gebäudes. Es sind prinzi-
mit einer Höhe von bis zu 12 m wer- piell die folgenden unterschiedlichen
den als Mittelhochregal-/Hochflach- Bauweisen zur Erstellung solcher Ein-
lager bezeichnet. Dabei sind zwei ver- zweckbauten möglich:
schiedene Bauweisen möglich: ● Regalkonstruktion: Stahlbau
Zum einen die Aufstellung freistehen- Dach und Wände: Blechverkleidung
der Regale in einer Halle und zum an- ● Regalkonstruktion: Betonfertigteile
deren die Ausführung in Silobauweise, Dach und Wände: Betonfertigteile
wobei die Regalkonstruktion gleichzei- ● Regalkonstruktion: Ortbeton
tig tragendes Element des Lagergebäu- Abb. 4 Dach und Wände: Ortbeton
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oder einige Mischformen der o.g. Mög- organisation gesehen werden. Die Hierarchieebenen zugeordnete Auf-
lichkeiten. Es können z.Z. Bauhöhen gesamte Organisation läßt sich in eine gaben sind in Abbildung 4 aufgeführt.
von maximal 45 m wirtschaftlich reali- Aufbau- und Ablauforganisation un-
siert werden. Die Lagerbedienung er- terscheiden: Eine wesentliche Aufgabe der dispo-
folgt durch schienengeführte automa- sitiven Ebene (Lagerverwaltung) be-
tische Regalförderzeuge. steht in der Umsetzung von Lager-
Aufbauorganisation bewirtschaftungsstrategien. Dabei
können verschiedene Strategien der
Lagerplatzvergabe sowie der Ein-/Aus-
Geschoßbau Heutzutage finden i.a. hierarchisch
lagerung unterschieden werden:
gegliederte Organisationsstrukturen
Ein Geschoßbau als allseitig geschlos- Anwendung, die sich bei vollautoma-
● Lagerplatzvergabe
senes Gebäude mit zwei oder mehr tischen Systemen im Aufbau der
chaotische Lagerordnung
Stockwerken weist aus logistischer, Rechnerhierarchie widerspiegeln. Eine
Festplatzlagerung
aber auch sicherheitstechnischer Sicht dem Stand der Technik entsprechen-
Lagerzonung (Schnell-/Langsam-
einige Nachteile auf. So sind beispiels- de Rechnerhierarchie zeigt Abbildung
dreher)
weise sämtliche vertikalen Material- 4. An der Spitze dieser Hierarchie be-
bewegungen auf entsprechenden findet sich die
● Ein-/Auslagerung
Fördereinrichtungen (Aufzüge, Verti-
First in - first out
kalförderer) beschränkt, und mit Aus- ● administrative Ebene
Last in - first out
nahme des Erdgeschosses sind sowohl Hier werden vorwiegend Abstim-
Verfahrwegoptimierung.
die Fluchtmöglichkeiten als auch die mungs- und Koordinationsaufgaben
Brandbekämpfungsmöglichkeiten durchgeführt.
Die Konzipierung einer geeigneten
stark eingeschränkt. Für die Installati-
Lagerorganisation ist, bedingt durch
on von Lagertechnik sind die be- Der administrativen Ebene unterge-
ihren Einfluß auf die Betriebskosten
schränkten Deckentragfähigkeiten zu ordnet ist die
eines Lagers, ebenfalls von wesentli-
beachten. Bevorzugte Anwendungs-
cher Bedeutung eines Lagersystems
gebiete von Stockwerklagern sind ● dispositive Ebene
und verlangt dementsprechend eine
Magazine, Handlager, Packmittellager In dieser Stufe ist die eigentliche La-
auf den jeweiligen Einzelfall genau
oder ggf. produktionsbedingte gerverwaltung angesiedelt, die für
abgestimmte Planung.
Zwischenlager. die Kontrolle des gesamten Lager-
systems zuständig ist.
Die Sichtweise des Lagers als relativ
statischer Betriebsbereich am Ende
● operative Ebene
Traglufthalle eines vergleichsweise dynamischen
Auf dieser untersten Rechner-
Produktionsablaufes mit allen damit
hierarchieebene findet die Steue-
Traglufthallenlager bestehen aus einer verbundenen Fehleinschätzungen wie
rung der Lagerbedienung und der
Hallenhaut aus luftundurchlässigem beispielsweise Abstellung der am
dem Lagersystem vor- und nachge-
Gewebe und werden durch ein Ge- schlechtesten qualifizierten Mitarbei-
schalteten Fördertechnik statt.
bläse ballonartig über einer befestig- ter in das Lager und Ausstattung des
ten Fläche aufgespannt. Diese Lager- Lagerbereiches mit zweitklassiger
bauform bietet eine hohe Flexibilität Technik, ist veraltet.
bei zeitlich begrenzten Einsatz- Ablauforganisation
zeiträumen. Ein zeitgemäßes Lager stellt als inte-
Die den verschiedenen Hierarchie- grierter Bestandteil einer übergreifen-
Ein Lagersystem, das im wesentlichen ebenen der Aufbauorganisation zuge- den Unternehmenslogistik auch in
aus den vorgestellten Komponenten ordneten erforderlichen Aufgaben, sich ein komplexes dynamisches Sy-
Lager-, Materialfluß- und Gebäude- Tätigkeiten und Aktivitäten bilden die stem dar.
technik besteht, kann niemals losge- Ablauforganisation eines Lager-
löst von einer entsprechenden Lager- systems. Wesentliche den genannten
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Prof. Dr.-Ing. R. Jansen Aufgrund dieser „neuen“ Ansprüche allen Dingen zur Vermeidung von
www.uni-dortmund.de/Flog an die Logistik ist die Bedeutung des Insellösungen sowie zur Integration
Faktors Zeit gegenüber allen anderen von Logistikkonzepten in den Unter-
Bedeutung der logistischen Größen ersichtlich. Diese nehmen (Bild 2).
spielt in Form der Lagerdauer, Trans-
Lager- und portzeit, Auftragsdurchlaufzeit oder Diese Entwicklungstendenzen dürfen
Kommisioniersysteme aber auch nur der Datenübertragungs-
zeit eine viel wichtigere Rolle als
bei dem Einsatz neuer Lager- und
Kommissioniersystemen nicht halt
für die Logistik früher. machen. Besonders aufgrund des
vielfältigen Einsatzgebietes (Bild 3)
Die Logistik eines Unternehmens Hinzugefügt werden sollte noch, daß der Lagertechnik werden hohe Anfor-
der 90er Jahre wird nicht mehr besonders die letzten Jahre durch die derungen an die Planung und Gestal-
durch das Unternehmen selbst ge- Entwicklung von Basistechnologien tung hinsichtlich technischer, tech-
prägt, sondern in den letzten Jah- geprägt waren, die zur Umsetzung nologischer, wirtschaftlicher und
ren mehr und mehr vom Kunden- auch komplexer materialflußtech- organisatorischer Funktionen der
verhalten des Unter nehmens nischer Vorgänge dienten. Lager gestellt.
beeinflußt. Dies bedeutet, daß sich
die Unternehmenspolitik immer Daraus wird ersichtlich, daß Logistik Nach VDI 2411 ist Lagern jedes ge-
mehr auf das Kaufverhalten des nicht nur die Planung und Bereitstel- plante Liegen von Gütern im Mate-
Kunden einstellen muß. lung des richtigen Materials, in der rialfluß. Weiterhin ist ein Lager ein
richtigen Menge, im richtigen Zu- Raum oder eine Fläche zum Aufbe-
● Kleinere Bestellmengen stand, zum richtigen Zeitpunkt, am wahren von mengen- und/oder
● kürzere Bestellrhythmen richtigen Ort mit möglichst hoher wertmäßig erfaßtem Stück- und/
● größere Bestellvielfalt im Hinblick Wirtschaftlichkeit ist, sondern daß sie oder Schüttgut. Die Aufgaben eines
auf die Anzahl bestellter Artikel weiterhin die Sichtbarmachung sämt- Lagers beinhalten heute neben den
sowie licher Operationen und ihrer flankie- klassischen Funktionen des Bevor-
● kürzere Vorlaufzeiten renden Informationen und deren Kon- ratens, Pufferns und Verteilens auch
trolle beinhaltet. erweiterte Funktionen wie z.B. das
sind nur einige Schlagwörter, die
Strategien wie „just-in-time“ oder
„auftragsbezogene flexible Ferti-
gung“ erst hervorgerufen haben.
● Produktivität
● Rentabilität
● Wirtschaftlichkeit
● Termintreue
● Durchlaufzeit
● Flexibilität
Abb. 2: Integration rechnergestützter Anwendungen
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Abb. 6: Lagerplanung
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Abb. 12:
Beispiel für ein vollautomatisiertes Behälterkommissioniersystem
Quelle: Fa. Logmo GmbH, Dortmund
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Dr.- Ing. D. Görner Man kann davon ausgehen, daß es Eine Einteilung der zuvor beschriebe-
sich in diesem Bereich überproportio- nen Grundfunktionen in mögliche
nal lohnen wird, über mögliche Ver- Automatisierungsstufen läßt sich fol-
Technische besserungen nachzudenken. Zielset- gendermaßen durchführen:
Komponenten des zung soll es deshalb im folgenden
sein, insbesondere die wichtigsten Stufe 1: Der Kommissionierer bewegt
Kommissionierlagers technischen Komponenten des sich zu Fuß; es werden nur
von der Kommissionierlagers mit den je nach
Anwendungsfall spezifischen Vor- und
sehr einfache technische Hilfs-
mittel genutzt (Behälter etc.).
konventionellen Nachteilen vorzustellen.
Stufe 2: Der Kommissionierer nutzt
Lösung bis zum Dabei darf man allerdings nicht verges- für die Durchführung des
automatischen sen, daß neben dem reinen Technik- Transportvorgangs ein Flur-
einsatz auch die organisatorische Seite förderzeug (FFZ).
System als gleichwertig betrachtet werden
muß. Der Begriff „Technische Kompo- Stufe 3: Einsatz eines speziellen
nenten“ wird hier im wesentlichen die Kommissioniergerätes, das
Wie eigentlich jeder technisch inter- Bereiche Behälter-, Förder-Lagertechnik sowohl horizontal als auch
essante Begriff ist auch der Ausdruck sowie als weiteren Schwerpunkt die vertikal verfahrbar ist.
Kommissionieren in den einschlägigen Möglichkeit der Artikel-Identifikation/
Richtlinien (VDI-3590) exakt definiert. Codierung umfassen. Gerade der zu- Stufe 4: Automatisierung in Teilberei-
Man versteht darunter demzufolge letzt genannte Aspekt bildet die Grund- chen (z.B. Einsatz eines fah-
das Zusammenstellen von Teilmengen lage für zukünftige Automatisierungs- rerlosen Transportsystems
(Artikeln) aus einer Gesamtmenge bestrebungen. oder RFZ); das Zusammen-
(Sortiment) auf Grund von Bedarfs- stellen der endgültigen Kom-
informationen. Das Kommissionieren mission erfolgt aber noch
stellt also die Durchführung personel- manuell.
Grundfunktionen
ler, technischer und organisatorischer
Maßnahmen für die jeweilige auf- des Kommissionierens Stufe 5: Vollautomatisches System.
tragsgemäße Zusammenstellung der
Waren zum gegebenen Zeitpunkt dar. Bereitstellung, Entnahme, Abgabe
Soweit zur offiziellen Begriffsbestim- Behältertechnik
mung. Die Bereitstellung der Ware kann
grundsätzlich statisch oder dynamisch
erfolgen. Der Begriff „statisch“ besagt Aus der Vielfalt unterschiedlicher
In der Praxis geht es etwas vereinfacht Kommissionierbehältnisse sollen
also darum, die vom Kunden ge- dabei, daß sich der Kommissionierer
zur Ware bewegen muß, während bei nachfolgend nur einige besonders in-
wünschten Artikel aus dem vorhan- teressante Typen angesprochen wer-
denen Lager zu entnehmen. Das Pro- der dynamischen Variante die Ware
zum Kommissionierer kommt, so daß den, die in der Praxis erhebliche Vor-
blem besteht folglich nur in der teile bieten.
Minimierung der mit diesem Vorgang er seinen Arbeitsplatz nicht verlassen
verbundenen Kosten (Größenord- muß. Bezogen auf die Entnahme der
Artikel bleibt zunächst festzuhalten, Abb. 1 zeigt typische Drehstapel-
nung: in vielen Fällen mehr als 50% behälter, die im Leerzustand ineinan-
der gesamten Lagerkosten). daß zwischen manuellen und automa-
tischen Systemen zu unterscheiden ist. der, nach Beladung (und Drehung um
Diese Thematik wird nachfolgend 180° Grad) aufeinander Stapelware
Kommissionierarbeiten gehören heu- sind und demzufolge eine wesentlich
noch vertieft. Bei der dritten Grund-
te mehr den je zu den arbeits- und bessere Nutzung der Transport-
funktion - der Fortbewegung -
personalintensivsten Tätigkeiten, die volumina ermöglichen.
spricht man von ein- und mehrdimen-
im Lager- und Versandbereich eines
sionalen Bewegungsarten. Eindimen-
Unternehmens anfallen. Die Tendenz Leerbehälter benötigen also nur 50%
sional bedeutet z.B., daß der Kommis-
ist dabei sogar steigend, so daß das des normalen Lagerraumes. Der glei-
sionierer nur horizontal entlang einer
allgemein zu beobachtende Käufer- che Vorteil ist auch mit sogenannten
Regalzeile geht oder fährt, während
und Kundenverhalten durch verschie- Klappbügelbehältern realisierbar, die
mit dem Begriff „mehrdimensional“
dene Merkmale geprägt ist, die alle zudem einen um ca. 10 bis 15% gün-
beispielsweise die Diagonalfahrt eines
letztlich den Kommissionieraufwand stigeren Volumennutzungsgrad als
Regalförderzeuges (RFZ) bezeichnet
erhöhen: Drehstapelbehälter bieten.
wird.
● Die Bestellmengen werden kleiner; Die Abgabe der Waren kann zentral Beide Behältertypen sind in nahezu
dafür wird häufiger bestellt oder dezentral erfolgen. Zentral be- allen gängigen Abmessungen liefer-
(Stichwort: Just-in-Time), deutet, daß die Ware direkt zur Expe- bar.
● die Artikelvielfalt nimmt zu, dition gebracht wird, während bei der
dezentralen Abgabe noch ein zusätz- Abb. 2 zeigt einige Anwendungsbei-
● die Vorlaufzeiten werden generell liches Fördersystem zwischengeschal- spiele für das noch relativ neue KLT
kürzer. tet ist. (=Kleinladungsträger)-System.
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Lagertechnik
Nachfolgend werden die in Bezug auf
das Kommissionieren wichtigsten
Lagertechniken mit ihren spezifischen
Besonderheiten dargestellt.
Abb. 1: Drehstapelbehälter
Grundsätzlich ist dabei zwischen sta-
tischen und dynamischen Lager-
systemen zu unterscheiden.
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Kommissionier-Automaten
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Einsatz von
Codiertechniken
Im Prinzip ist die Idee einer automati-
sierten Warenidentifikation nicht neu
und in zahlreichen Beispielen, insbe-
sondere am sogenannten „Point of
Sale“, der letzten Station der Waren-
verteilung im Einzelhandel, bereits mit
Erfolg realisiert.
Die prinzipielle Funktionsweise eines auf das physikalische Prinzip der Le-
solchen Identfikations-Systems ist wie sung. Eine grobe Klassifizierung der
folgt: Codiersysteme nach ihrem physikali-
schen Wirkprinzip kann wie folgt vor-
Ein Behältnis - also z.B. die für Kom- genommen werden:
missionierzwecke eingesetzte Kunst-
stoffwanne - wird mit einer Codierung ● mechanisch
versehen. (Codierleisten, Lochkarten)
● magnetisch (Magnetkarten)
Diese Codierung wird dann anschlie- ● elektromagnetisch
ßend an einer bestimmten Stelle im (Infrarot, Mikrowelle)
Materialfluß über eine Lesestation ab- Abb. 15: Kommissionierautomat
getastet. Hier wird der Informa- Bei den nachfolgenden Ausführungen
tionszug physikalisch umgewandelt steht die Anwendung von Strich-
(z.B. optische Signale in einen elektri- Steuerungsrechner weitergeleitet. Es codierungen im Vordergrund.
schen Impulszug) und mittels einer gibt nun sehr verschiedene Arten von
Decodiereinheit entschlüsselt. Codierungen, nicht nur was den Code Betrachtet werden sollen die techni-
an sich betrifft (also Aufbau des Co- schen Voraussetzungen, die für das
Anschließend werden die so ermittel- des, Zeichensatz, speicherbare Daten- Funktionieren derartiger Systeme er-
ten Daten an den übergeordneten menge etc.), sondern auch bezogen füllt werden müssen.
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Zum Stand Es werden also alle Daten, die für ein ausschließlich die Ziffern 0 bis 9 dar-
effektives Warenwirtschaftssystem gestellt werden können.
der Codier-Technik notwendig sind, in optimaler Weise
zur Verfügung gestellt. Aufbau:
Prinzipiell gibt es zur Zeit zwei ver-
schiedene Grundsysteme, die die ● fünf Striche
Anforderung der automatisierten Da- zwei breite, drei schmale
tenerfassung z.B. für Kommissionier- Strichcodes: ● Druckverhältnis
aufgaben erfüllen. (breit/ schmal) 3:1 bis 2:1
Der Informationsinhalt eines Strich-
Dies sind die bekannten Balken- oder codes wird durch Linien unterschied- Die Information ist ausschließlich
Strichcodesysteme einerseits und Klar- licher Breite sowie durch die Zwi- durch die Linien gegeben, so daß die
schriftsymbole (OCR-Optical Character schenräume bestimmt. Zwischenräume informationsfrei sind
Recognition) andererseits. (Vorteil: relativ große Drucktoleran-
Erfaßt werden die Informationen mit zen zulässig; Nachteil: relativ geringe
Beide Systeme haben inzwischen in Lesestiften bzw. Scannersystemen. Informationsdichte).
Industrie und Handel weite Verbrei-
tung erreicht, wobei der jeweilige pro- Beim Abtasten des Symbols werden Von Links ausgehend hat jeder breite
zentuale Anteil branchenbezogen va- die unterschiedlichen Reflexionen des Balken die Wertigkeit 1 2 4 7 0.
riiert. ausgesandten Lichtstrahls gemessen
und in entsprechende elektrische Im- Darstellbare Zeichen:
Aber auch die Gruppe der Balken- pulse umgewandelt. 10 numerische Zeichen,
codes ist keineswegs als Einheit zu 2 Steuerzeichen
betrachten. Dieser so ermittelte Impulszug kann Drucktoleranz:
ausschließlich mit relativ preiswerter +/- 15%
Insgesamt existieren mehr als 50 ver- Technik ausgewertet werden (im Ge- Informationsdichte:
schiedene Code-Typen, von denen gensatz zu Bildverarbeitungssystemen). 4,2 mm pro Ziffer bei
sich allerdings nur wenige auf breiter min. Modulbreite von 0,3 mm
Front durchsetzen konnten. Voraussetzung für die fehlerfreie Les- Speicherbare Datenmenge:
barkeit der Informationen ist aller- durch den Code nicht beschränkt
Typische Vertreter der Strichcode- dings ein ausreichender Kontrast. Anmerkung:
familie sind in Abb. 16 dargestellt. Code ist selbstüberprüfbar.
Nachfolgend werden die wichtigsten
Diese Vielfalt macht die Notwendig- Codearten mit Ihren entscheidenden
keit zur Standardisierung oder wenig- Merkmalen kurz vorgestellt.
Code 2/5 interleaved
stens Systematisierung deutlich.
Der Code stammt in seiner Grund-
Wie bereits zuvor erwähnt, ist der Ein- Code 2/5 5 Industrial struktur bereits aus dem Jahr 1972
satz von Codiersystemen im Einzel-
und hat inzwischen, insbesondere
handel (am Point of Sale) bisher am
Bei diesem System handelt es sich um auch im Lagerbereich, einen hohen
weitesten fortgeschritten.
einen rein numerischen Code mit dem Verbreitungsgrad erreicht.
Hier hat sich im Prinzip die Warenaus-
zeichnung in Form des EAN Strich-
codes auf internationaler Ebene
durchgesetzt, zumindest was den
Food-Bereich betrifft.
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Speicherbare Datenmenge:
durch den Code nicht beschränkt
Anmerkung:
Code ist selbstüberprüfbar;
sehr zuverlässiges System (es
kann auf Prüfziffern verzichtet
werden); jedes beliebige ASCII-
Zeichen ist darstellbar.
Die eigentliche Information setzt sich Die Lücken zwischen den einzelnen Die Struktur dieses Codes wurde im
in diesem Fall aus fünf Strichen bzw. Zeichen sind ohne Informations- wesentlichen durch eine Initiative der
fünf Zwischenräumen zusammen. gehalt. Firma IBM aus dem Jahr 1971 be-
stimmt, aus der dann letztlich der
Ein Zeichen wird hier durch die Striche Darstellbare Zeichen: Universal Produkt Code UPC als Indu-
dargestellt, ein weiteres durch die vier 10 numerische Zeichen, striestandard für den Lebensmittel-
Leerräume zwischen den Linien sowie 14 Sonderzeichen breich festgeschrieben wurde.
durch die Lücke zum Nachbarzeichen. Drucktoleranz:
+/- 10% Aus diesem Standard wurde dann
Jedes Symbol wird grundsätzlich durch Informationsdichte: 1976 der inzwischen weltweit einsetz-
ein dazugehöriges Start-/ Endzeichen 5,5 mm pro Zeichen bare EAN-Code.
begrenzt. bei einer minimalen
Modulbreite von 0,3 mm Es handelt sich hierbei um einen nu-
Aufbau: Speicherbare Datenmenge: merischen Code, der zur Umsetzung
durch den Code nicht beschränkt. der 13 bzw. 8-stelligen EAN-Artikel-
● fünf Striche (2 davon jeweils breit, Besonderheiten: nummer eingesetzt wird.
der Rest schmal) Code ist selbstüberprüfbar
● fünf Zwischenräume (2 davon je- Anmerkung: Diese Artikelnummer (vgl. Abb. 17)
weils breit, der Rest schmal) weite Verbreitung geht im Prinzip auf Bestrebungen des
im Bereich von Blutbanken. Handels zurück, die die Einführung
Darstellbare Zeichen: von geschlossenen Warenwirtschafts-
10 numerische Zeichen, systemen zum Ziel hatten.
2 Steuerzeichen
Drucktoleranz: Code 39 Vorteile des EAN Codes:
+/- 10% ● international genormtes und welt-
Informationsdichte: Die Struktur dieses alphanumerischen weit verbreitetes Verfahren
2,7 mm pro Ziffer bei Codes, der heute weltweit als beson-
min. Modulbreite von 0,3 mm ders sicher und flexibler Strichcode für Nachteile:
Speicherbare Datenmenge: alle Anwendungsbereiche gilt, stammt ● geringe Eigensicherheit der Zeichen-
durch den Code nicht beschränkt. aus dem Jahr 1974. struktur, relativ hohe Fehlerrate
Anmerkung: ● unflexible Struktur (bis 1989)
Code ist selbstüberprüfbar; Jedes Zeichen besteht in diesem Fall ● nur die Ziffern 0-9 sind darstellbar
Typische Anwendung: Daten- aus fünf Linien und vier eingeschlos- (bis 1989)
träger oder Waren, bei denen senen Zwischenräumen. Jeweils drei
die Codierung besonders groß Elemente (Linie oder Zwischenraum) Angewandt wird der EAN-Code
sein soll (z.B. Behälter auf einer eines Zeichens sind breit dargestellt, typischerweise bei herstelleraus-
Rollenbahn); aufgrund der kom- sechs Elemente schmal. gezeichneten Verbrauchsgütern.
pakten Zeichenstruktur bleiben
die Abmessungen des Symbols Die Lücken zwischen den Zeichen sind Im März 1989 wurde von der Interna-
dennoch relativ gering. informationslos. tionalen Article Numbering Association
eine Spezifikation für die systemkon-
Darstellbare Zeichen: forme Erstellung von Zusatzinformatio-
Code Codabar: 10 numerische Zeichen, nen zur Artikelidentifikation herausge-
26 Buchstaben, geben. In der Praxis bedeutet dies, daß
Hierbei handelt es sich um einen nu- 7 Sonderzeichen zusätzlich zum normalen EAN-Strich-
merischen Code, mit dem sich zusätz- Drucktoleranz: code zukünftig ein weiterer Strichcode
lich vierzehn Sonderzeichen darstel- +/- 10% (EAN-128) mit firmeninternen Informa-
len lassen. Jedes einzelne Zeichen Informationsdichte: tionen aufgebracht werden kann. Mit
besteht dabei aus vier Linien und drei 4,8 mm pro Zeichen diesem erweiterten Code, der in seiner
Zwischenräumen, also insgesamt sie- bei einer minimalen Länge variabel ist, lassen sich alle 128
ben Elementen. Modulbreite von 0,3 mm ASCII-Zeichen codieren.
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Leseeinrichtungen für dieser Technik lassen sich Leseab- Die für eine fehlerfreie Lesung not-
stände im Meterbereich realisieren, wendige Qualität hängt allerdings in
optische Codierung sofern für die notwendige Beleuch- erster Linie vom zu druckenden Strich-
tung gesorgt werden kann. code-Typ ab.
Bezogen auf Strichcode-Lesesysteme
lassen sich grundsätzlich drei verschie- Neben den zuvor beschriebenen Va- Codes mit geringer Informations-
dene Varianten unterscheiden: rianten der Abtastung läßt sich auch dichte (z.B. Code 2/5 Industrial) ge-
eine Klassifizierung der Leseein- statten relativ hohe Toleranzen. Co-
● Infrarotleser richtung in die Kategorien „stationär“ des mit hoher Informationsdichte (z.B.
Bei diesem Verfahren wird die und „beweglich“ vornehmen. EAN) erfordern hingegen eine sehr
Strichcodeoberfläche durch eine In- präzise Drucktechnik.
frarot-LED diffus beleuchtet. Das Bewegliche Systeme (Lesestifte, Hand-
reflektierte Licht gelangt über ein scanner) werden per Hand über das Ein weiterer Gesichtspunkt ist die
aufwendiges optisches System auf Objekt geführt. Dichte mit der der Strichcode ge-
einen Fototransistor, der die Um- druckt werden soll.
wandlung in einen elektrischen Stationäre Lesesysteme werden im all-
Impuls übernimmt. Der so erzeug- gemeinen dort eingesetzt, wo die zu In der Praxis werden im allgemeinen
te Impulszug steht am Ausgang der identifizierenden Güter auf gleichblei- drei verschiedene Druckdichten (low,
Leseeinheit digital zur Verfügung benden Wegen (per Fördertechnik) medium und high density) unterschie-
und kann durch einen zugehörigen bewegt werden. den. Beim EAN-Code wird die be-
Dekodierer weiterverarbeitet wer- schriebene Differenzierung nach der
den. Der Abstand der Leseein- Dichte nicht angewendet. Statt des-
richtung vom Objekt darf im allge- sen gibt es verschiedene Variations-
meinen 10 mm nicht überschreiten. Erzeugung der Codierung
möglichkeiten durch Vergrößerung
des Nominalcodes von 0,8 bis 2.
● Scanner Im Normalfall werden zwei verschie-
In diesem Fall wird als Lichtquelle dene Möglichkeiten der Strichcodeer-
Da gerade bei Kommissionieraufga-
im allgemeinen ein Helium-Neon zeugung genutzt.
ben der gewünschte Strichcode häu-
Laser eingesetzt der über einen sich fig „vor Ort“ erzeugt werden muß,
drehenden Spiegel auf das abzu- ● Herkömmliche Drucktechnik kommen hier im allgemeinen EDV-
tastende Objekt projiziert wird. Die (Hochdruck, Fach- oder Offsetdruck, Drucker zum Einsatz.
Abtastgeschwindigkeit ist demzu- Tiefdruck, Durchdruck)
folge direkt abhängig von der ● Nutzung von EDV-Druckern
Spiegeldrehzahl (bis zu 800 Abta- (Matrix-, Ink Jet-, Thermo-, Ther-
stungen bzw. Scanns pro Sekunde motransfer- und Laserdrucker)
sind realisierbar). Der reflektierte
Strahl wird dann auch bei diesem Die Frage welcher Strichcode mit wel-
Verfahren über einen Photo- chem Verfahren gedruckt werden soll, Die im Text verwendeten Graphiken
transistor weiterverarbeitet. Als we- läßt sich pauschal nicht beantworten. stammen von:
Fa. SSI Schäfer Abb. 1, 4, 5
sentlicher Vorteil der Scanner- DIN Entwurf 30820: Abb. 2
technologie lassen sich mögliche Zum einen ist die gewünschte Aufla- Handbuch Lagerplanung Sonderpublikation
Leseabstände von bis zu 30 mm ge von Bedeutung (bei kleinen Stück- der Zeitung Materialfluß Mai 1989:
anführen. zahlen sind aufwendige Techniken si- Abb. 3, 4, 8
Fa. O. Schulze-Berge: Abb. 6
cherlich zu teuer, so daß vorzugsweise
Fa. Bito: Abb. 7
● Kameralaser EDV-Drucker zum Einsatz kommen), Fa. System Schultheis: Abb. 9
Bei Kameralasern wird das reflek- zum anderen muß natürlich beachtet Fa. Dexion: Abb. 10, 11
tierte Licht auf eine Zeile oder Ma- werden, daß die einzelnen Druckver- Fa. Jungheinrich: Abb. 12, 13
trix von CCD-Elementen projiziert. fahren auch unterschiedlich präzise Fa. Kommissionier- und Handhabungstechnik
Ergebnisse liefern. Ein Offsetdruck lie- GmbH Abb. 14
Durch die Energieeinwirkung
W. Derr, Automatisierung im
werden in den CCD-Elementen fert zum Beispiel eine wesentlich hö- Kommissionierlager, 1988: Abb. 16
Ladungsträger entsprechend dem here Qualität als mit einem Drucker Fa. Data-Logic: Abb. 158
Objekt (Strichcode) erzeugt. Mit erreichbar wäre. CCG, Köln: Abb.17
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Leistungsberechnung
der
Kommissionierung
1. Einleitung
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teilt (z.B. Zone für Kühlung, Großtei- ● auf ablauforganisatorische Annah- Greifzeit/Stück = 5 sek./Stück
le, Kleinteile usw.) men, wie Totzeit/Position = 10 sek./Position
● Stichgangstrategie Basiszeit/Auftrag = 30 sek./Auftrag
Abwickeln ist eine Funktion der Ablauf- ● zentrale Abgabe der kommissio- Wegezeit/m = 1,5 m/sek.
organisation, durch sie wird die Vorge- nierten Waren und
hensweise bei der Kommissionierung ● auf eine Strategie zur Zuordnung Abschließend kann durch die Additi-
festgelegt. Man unterscheidet zwi- von Artikeln und Lagerplätzen; on der
schen einstufiger und mehrstufiger hier
Auftragsabwicklung. Einstufig bedeu- ● 1 Platz pro Artikel ● Basiszeiten
tet, daß die Positionen eines Auftrages ● Gleichverteilung der Zugriffe über ● Greifzeiten
zusammenhängend erledigt werden. sämtliche Gassen und ● Totzeiten und der
Bei der mehrstufigen Abwicklung er- ● ABC-Verteilung der Zugriffe in den ● Wegezeiten
folgt die Kommissionierung in der er- Gassen
sten Stufe artikelweise, z.B. sämtliche die erforderliche Kommissionierzeit hin-
„Artikel-4711-Bestellungen“ eines Ta- Ausschlaggebend zur Ermittlung der reichend genau bestimmt werden. Ver-
ges. Die auftragsbezogene Kom- Kommissionierleistung ist dabei die ändern sich Planungsannahmen, so
missionierung, d.h. die Aufteilung der Kommissionierzeit. Sie beinhaltet die werden gezielt die Modellparameter,
vorkommissionierten Artikel auf die ein- Verweilzeit und die Wegezeit. Bei der wie z.B. die spezifische Wegzeit beim
zelnen Aufträge, erfolgt in der letzten Bedingung statischer Lagerein- Einsatz von Staplern, variiert.
Stufe. richtungen muß meistens der Mann
zur Ware kommen. Das bedeutet, die
Unter Sammeln versteht man den Ab- Wegezeit ist ein wesentlicher Bestand-
lauf bei der Zusammenstellung der teil der Kommissionierzeit. Die Kom- 3.2 Rechenkonzept der
Positionen von Aufträgen, Teilauf- ponenten der Wegezeit sind: die Wegezeiten
trägen oder Auftragsserien. Nachein- Hauptwegezeit und die Gassenwege-
ander bedeutet, die Artikel eines Auf- zeit. Die Komponenten der Verweil- Der komplizierteste Punkt der Kom-
trages oder eine Auftragsserie werden zeit sind: die Basiszeit, die Greifzeit missionierzeitermittlung ist die Be-
in den jeweiligen Zonen sequentiell und die Totzeit (vgl. Abb. 5). rechnung der Wegezeiten, da hier -
gesammelt. Am Ende des Kommis- in Abhängigkeit von Strategien und
sionierweges ist der Auftrag komplett. In konventionellen Fachbodenlagern Layout - die zurückzulegenden Me-
Bei gleichzeitigem Ablauf werden Teil- mit manueller Bedienung werden ter zu ermitteln sind. Wir unterschei-
aufträge oder Teilserien in den Zonen unsererseits folgende Erfahrungswer- den hier in Hauptwegezeiten und in
parallel gesammelt, d.h. mehrere Mit- te zugrunde gelegt: Gassenwegezeiten.
arbeiter bearbeiten gleichzeitig einen
Auftrag. Die kommissionierten Artikel
müssen anschließend zusammenge-
führt werden.
Abb. 4: Layout
3. Modellerstellung
3.1 Grundlagen
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tHauptweg = HWL/v
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Der Verteilung der Artikel im Lager Das Ergebnis sind die Anzahl Meter das Programm LOG-KOM2 (Basis: Lo-
kommt eine große Bedeutung zu. pro Artikel (MPA). tus 123) folgende Ergebnisse an:
Durch eine anforderungsgerechte
Artikelverteilung kann die Kommis- Da sich bei einer ABC-Verteilung die ● die gesamte Wegstrecke des
sionierleistung beträchtlich gesteigert Artikel mit der geringeren Zugriffs- Kommissionierers (m/Auftrag)
werden. häufigkeit im hinteren Teil einer Gas- ● die Kommissionierzeit pro Auftrag
se befinden, ist zur Bestimmung der (s/Auftrag)
Innerhalb der Gasse wird eine ABC- maximalen Gassenwegstrecke die ● die benötigten Mitarbeiter pro Ar-
Verteilung der Artikel vorausgesetzt. minimale Zugriffshäufigkeit entschei- beitsgang (Mitarbeiter (8h)
Dies bedeutet, daß sich die Schnelläu- dend. Die minimale Zugriffshäufigkeit ● die Kommissionierzeit pro Stück (s/
fer unter den Artikeln im vorderen Teil in der Gasse ist abhängig von der Stück)
und die Langsamläufer im hinteren maximalen Zugriffshäufigkeit Zmax ● und die kommissionierte Stückzahl
Abschnitt der Gasse befinden. und der Anzahl zu kommissionieren- pro Arbeitstag (Stück/8h).
der Artikel pro begangene Gasse A’.
Die Gassenweglänge ist abhängig von Die drei zuerst genannten Ergebnisse
der Fragestellung: Zmin(G) = Zmax 1 befinden sich im Arbeitsblatt 1 auf der
a’+1 ersten Bildschirmseite. Sie sollen in
● In wie viele Gassen muß ein Kom- Nachdem die minimale Zugriffs- den anschließenden Berechnungsbei-
missionierer durchschnittlich gehen? häufigkeit in der Gasse berechnet ist, spielen als Bewertungskriterien zum
● Wie weit muß ein Kommissionierer erfolgt die Zuordnung zu dem entspre- Vergleich der sechs Varianten dienen.
durchschnittlich in eine Gasse hin- chenden Artikel, Ai(Zmin(G) mit Hilfe Die beiden zuletzt genannten Ergeb-
eingehen? der Verteilungsfunktion (vgl. Abb. 7). nisse befinden sich im Arbeitsblatt 1
auf der zweiten Bildschirmseite (die
Für die durchschnittliche Anzahl zu Die vom Kommissionierer zurückzu- Taste bildabwärts betätigen).
begehender Gassen G’ ergibt sich legende Gassenweglänge GWL ergibt
unter Berücksichtigung der Gesetze sich durch die Beziehung: In den folgenden Berechnungsbeispie-
der Kombinatorik (vgl./7/) folgende len werden folgende Fragestellungen
Beziehung: GWL = G’ * (2 * Ai’ (Zmin(G)) * MPA + untersucht:
2 + A’ * GB) (m)
G’ = G * (GA - (G - 1)A/GA) ● Wie ändern sich die Ergebnisse bei
Variation der Gassenanzahl und der
Die einzelnen Gassenweganteile sind
Die zurückzulegende Gassenweg- Gassenlänge?
in Abb. 8 dargestellt.
strecke ist von der lagerspezifischen ● Wie ändern sich die Ergebnisse bei
Verteilungsfunktion abhängig. Für Variation der Kommissionierge-
Beschreibung der Gassenweganteile:
eine ABC-Verteilung der Artikel in der schwindigkeit?
Gasse ergibt sich der dargestellte, (1): + 2 berücksichtigt, daß der ● Wie ändern sich die Ergebnisse bei
qualitative Verlauf der Verteilungs- Hauptweg des Kommissionierers Erhöhung der Anzahl zu kommis-
funktion (vgl. Abb. 7). ein Meter Abstand von dem Be- sionierender Aufträge pro Tag?
ginn der Regalgasse hat.
Die Verteilungsfunktion stellt die An- Die drei Fragestellungen werden
zahl der Zugriffe bezogen auf den je- (2): 2 * Ai’ (Zmin(G)) * MPA entspricht durch Berechnung von sechs Varian-
weiligen Artikel dar. Bei Kenntnis der der Wegstrecke, die ein Kommis- ten pro Beispiel analysiert. Bei jedem
Verteilungsfunktion für ein bestimmtes sionierer in die Gasse parallel zur Beispiel werden nur die genannten
Lager ist es möglich, durch Vorgabe Regalzeile hinein und anschlie- Eingabewerte variiert, alle anderen
einer Zugriffshäufigkeit auf den zu- ßend hinaus geht. Eingabewerte werden nicht geändert.
gegriffenen Artikel zu schließen. Hier- Für jedes Beispiel erfolgt die Darstel-
zu trägt man den Wert für die gesuch- (3): + A’ * G: entspricht der Weg- lung der Ergebnisse graphisch.
te Zugriffshäufigkeit an der Y-Achse ein, strecke, die der Kommissionierer
erstelle eine Gerade parallel zur X-Ach- senkrecht zur Regalzeile auf das
se und erhält den Schnittpunkt mit der Regalfach gehend zurücklegt. 4.2 Berechnungsbeispiel
Verteilungsfunktion. Durch Erstellung Wobei die Anzahl zu kommissio-
des Lotes zur X-Achse kann der gesuch- nierender Artikel in einer Regal- In diesem Berechnungsbeispiel ist zu
te Artikel an dieser abgelesen werden. zeile A’ sich durch: A’ = A/G’ be- untersuchen, wie sich die Ergebnisse
rechnet. der Gassenzahl und Verringerung der
Die Artikelzahl pro Gasse Ai’ ergibt Gassenlänge ändern. Hierbei wird die
sich, indem die Artikelzahl im Lager Gassenzahl stufenweise von 6 bei
durch die Gassenzahl dividiert wird. 4. Modellanwendung Variante 1, bis auf 20 bei Variante 6
Um die Zuordnung eines bestimmten erhöht. Die Gassenlänge wird entspre-
Artikels zur entsprechenden Gassen- chend stufenweise von 20 m bis auf
4.1 Variantenvergleich 6 m reduziert. Die entsprechenden
wegstrecke zu ermöglichen, wird die
Gassenlänge GL durch die Artikelzahl mit Log-KOM2 Ergebnisse sind in Abb. 9 dargestellt.
in der Gasse Ai’ dividiert:
Um die Leistungsfähigkeit verschiede- Das Ergebnis zeigt, daß die gesamte,
MPA = GL/Ai’ ner Varianten zu vergleichen, bietet durch den Kommissionierer zurückzu-
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legende Wegstrecke pro Auftrag bei für Variante 1 beträgt die gesamte Gassenzahl von 20 und 6 m Gassen-
Erhöhung der Gassenzahl größer Wegstrecke 69,88 m/Auftrag. Für länge.
wird. Bei einer Anzahl von sechs Gas- Variante 6 ist die gesamte Wegstrek-
sen und einer Gassenlänge von 20 m ke 165,82 m/Auftrag, bei einer In Abb. 10 ist die gesamte Wegstrek-
ke in Abhängigkeit von der jeweiligen
Abb. 10 (links): Variante graphisch dargestellt.
gesamte Wegstrecke
für Berechnungs- Für die Kommissionierzeit pro Auftrag
beispiel 1 zeigen die Ergebnisse den gleichen
Verlauf wie für die gesamte Wegstrek-
ke. Bei einer Anzahl von 6 Gassen und
einer Gassenlänge von 20 m ergeben
Abb. 11 (unten links): sich für die Kommissionierzeit 140,91
Kommissionierzeiten s/Auftrag. Dagegen beträgt die
für Berechnungs- Kommissionierzeit 217.65 s/Auftrag
beispiel 1 für eine Gassenzahl von 10 und eine
Abb. 12
Gassenlänge von 6 m.
(unten rechts):
Mitarbeiter pro Die Kommissionierzeiten sind in Abb.
Tag (8h) für 11 für die einzelnen Varianten gra-
Berechnungsbeispiel 1 phisch dargestellt.
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Dipl.-Ing. M. Roswag me wird vorwiegend durch die Quali- port- und Lagertechnikkomponenten
tät der Ladeeinheit bzw. des Ladungs- in physischen Kontakt gerät. Bei dieser
trägers beeinflußt. Methode kommen häufig hochwerti-
Ladungsträger – ge Werkstoffe wie Kunststoff, Stahl
Schwachstelle der Palettenlager basieren fast ausschließ- oder Aluminium zum Einsatz.
lich aufgrund des universellen Einsat-
automatisierten zes und der weiten Verbreitung der Trotz der unbestrittenen Effektivität ist
Transportsicherung Ladungsträger auf Holzpaletten, die
i.d.R. als Tauschpaletten konzipiert
der Einsatz von Trägerpaletten lang-
fristig als unwirtschaftlich einzustufen,
worden sind. Die Teilnehmer des da im Lagerbereich deutliche Kapazi-
1. Einleitung Tauschkreislaufes (Poolsystem) stam- tätseinbußen hingenommen werden
men aus den unterschiedlichsten Bran- müssen.
Das stetig steigende Rationalisierungs- chen, wobei nur selten eine Festlegung
bedürfnis, das sich insbesondere in auf vorgegebene Betriebsgrößen er-
den letzten Jahren von der Produkti- folgt. Aufgrund der hiermit verbunde- 2.2 Manuelle Kontrollen
on auch auf die Transport- und Lager- nen unterschiedlichsten Verwendung
bereiche in immer stärkerem Maße der Paletten im Poolsystem läßt sich Um spätere Systemausfälle, Unfälle
ausgedehnt hat, führte zu einem deut- erwartungsgemäß kein einheitliches oder Beschädigungen, die durch de-
lichen Anstieg des Automatisierungs- Profil der bestehenden Qualitätsan- fekte Ladungsträger ausgelöst wer-
grades der sogenannten TUL-Bereiche forderungen ermitteln /2/. den, zu vermeiden, besteht die Mög-
(Transport/Umschlag/Lager). lichkeit, durch Sichtkontrollen die
Die Bestrebungen einiger Institutionen, Ausschleusung schadhafter Ladungs-
Um dem steigenden Wettbewerbs- die Qualität von Poolpaletten langfri- träger auszulösen, um beispielsweise
druck zu begegnen, werden Konzep- stig zu erhöhen, können nur erfolgreich die Ladung anschließend umzupalet-
te und Strategien aufgegriffen (z.B. greifen, wenn das Bewußtsein für die tieren.
JIT), deren Ziele häufig in der Verkür- Notwendigkeit eines gesicherten Qua-
zung der Durchlaufzeiten bei gleich- litätsstandards von Poolpaletten bei Diese Maßnahme stellt sich nicht nur
zeitigem Abbau der Lagerkapazitäten allen Teilnehmern vorhanden ist. als extrem lohn- und kostenintensiv dar,
eines Unternehmens angesiedelt wer- sondern weist darüber hinaus den
den können. Die theoretisch optimier- Dieser Prozeß vollzieht sich äußerst Nachteil auf, daß die zulässige Ladungs-
ten, erfolgversprechenden Konzepte schleppend, da mit der Erhöhung der trägerqualität durch subjektive Ent-
scheitern in der Praxis oft an schwer durchschnittlichen Palettenqualität ein scheidungen und von der augenblick-
kalkulierbaren Ereignissen wie dem nicht unbedeutender palettenspe- lichen Verfassung der einzelnen
Ausfall einzelner Maschinen, Trans- zifischer Kostenanstieg aufgrund der Mitarbeiter beeinflußt wird. Auch un-
port- oder Lagereinrichtungen. Durch erforderlichen permanenten Kontrol- ter Berücksichtigung der sozialen und
die enge Verkettung der einzelnen len und des zwangsläufig erhöhten arbeitsphysiologischen Aspekte, die bei
Arbeitsstationen, die mit geringen Reparaturanteils zu rechnen ist. der Schaffung eines solchen Arbeits-
Pufferkapazitäten ausgestattet sind, platzes in die Entscheidung einbezogen
erfolgt eine rasche Ausbreitung des Um dennoch Ladungsträger, die den werden müssen, kann eine solche Me-
funktionalen Schadenfalls, der bis Anforderungen automatisierter TUL- thode nur verworfen werden.
zum Produktionsausfall führen kann. Bereiche nicht entsprechen, frühzei-
Die Verfügbarkeit der einzelnen Sub- tig auszuschleusen, existieren unter-
systeme rückt daher in stetig wach- schiedliche Konzepte, die jedoch
sendem Maße in den Vordergrund,
2.3 Automatische
ausschließlich zu Lasten der Betreiber
wobei erwartungsgemäß eine Prio- solcher Systeme gehen. Ladungsträgerkontrollen
ritätserhöhung entgegen der Materi-
alflußrichtung zu beobachten ist. In einer Vielzahl von Unternehmen so-
wie bei allen namhaften Fördertechnik-
Aus diesem Grund wurden schon 2. Konzepte zur Erhöhung herstellern wurde die Bedeutung der
frühzeitig Untersuchungen durchge- der Verfügbarkeit auto- permanenten Palettenkontrolle beim
führt (Bild 1), in denen die Ausfall- Eintritt in den Wareneingang bereits
matisierter TUL-Systeme frühzeitig erkannt. Durch die unter-
ursachen automatischer Förder- und
Lagersysteme analysiert und quanti- schiedliche Anordnung von Licht-
fiziert worden sind. 2.1 Einsatz von Mutterpaletten schranken und Tastblechen besteht
daher die Möglichkeit, den Kufen-
Die seit Jahrzehnten auf dem Markt Die einfachste und unproblematischste freiraum sowie die Hauptabmessungen
befindlichen Komponenten der Palet- Möglichkeit, die Qualität der Ladungs- in Länge und Breite (Maßgenauigkeit
tenfördertechnik, vorwiegend aus un- träger in der innerbetrieblichen ca. 50 mm) zu überprüfen.
komplizierten Standardelementen wie Transportkette zu sichern, ist, die ge-
Rollenförderer, Kettenförderer, Um- samte Ladeeinheit incl. der angeliefer- Einige spezielle Lösungen erlauben
setzeinheiten oder Verteilwagen kon- ten Holzpalette auf eine betriebsinter- darüber hinaus auch das Vorhanden-
zipiert, weisen entsprechend der Ana- ne, qualitativ hochwertige Träger- oder sein der Klötze sowie die Überprüfung
lyse nur geringfügige Ausfallursachen Mutterpalette aufzusetzen, so daß nur von Deck- und Bodenbrettern hin-
auf. Die Verfügbarkeit solcher Syste- dieser Ladungsträger mit den Trans- sichtlich vorhandener Ausbrüche.
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auf der Basis digitaler Bildverarbeitung Lieferanten als Grundlage eines Ab-
aufgebaut und am Fachgebiet Logi- rechnungsbeleges erstellt. Durch die
stik der Universität Dortmund entwik- Quittierung des Beleges seitens des Lie-
kelt worden ist. feranten erfolgt die Anerkennung des
Protokolls, das die Basis für die weite-
DigiPal wird von vier CCD-Kameras ren Verrechnungsmodalitäten bildet.
unterstützt, deren Analogsignale di-
gitalisiert und in einem Rechner aus-
gewertet werden können. Das System
3. Zusammenfassung
Abb. 2: Konzepte zur Erhöhung der arbeitet berührungslos und lage-
Verfügbarkeit automatisierter TUL-Systeme unabhängig. Durch den erheblich er- Im Zuge der ständig steigenden Ra-
weiterten Leistungsumfang hebt sich tionalisierung der sogenannten TUL-
dieses System deutlich von herkömm- Bereiche gewinnt die Qualität der
Allen Systemen gemein ist jedoch die lichen Kontrollverfahren ab und wird Ladungsträger immer stärker an Be-
Voraussetzung, daß der Ladungs- in zunehmendem Maße bestehende deutung.
träger in eine bestimmte vorgegebe- Verfahren verdrängen.
ne Position gebracht wird. Durch die Neben dem Einsatz von sogenannten
Zwangspositionierung des Ladungs- Mutterpaletten auf automatischen
Die unterstützende Teach-In-Oberflä-
trägers entsteht eine systemimmanen- Förder- und Lagersystemen oder der
che erlaubt die individuelle Aufnah-
te Störanfälligkeit, da eine solche Zen- manuellen Palettenkontrolle in vorge-
me neuer Palettentypen, die dann in
trierung bereits eine bestimmte Form lagerten Bereichen (Wareneingang)
beliebiger Reihenfolge kontrolliert
und Maßhaltigkeit voraussetzt. Vor existieren wirtschaftlich arbeitende,
werden können.
der Kontrolle können gerade diese vollautomatische Palettenkontroll-
Minimalanforderungen nicht gewähr- Ein besonderer Vorteil dieses Systems systeme.
leistet werden, so daß beispielsweise liegt in der Möglichkeit, das zulässige Die neueste Entwicklung auf diesem
gebrochene oder hervorstehende Schadensprofil auf einfache Weise je- Sektor bildet das flexible Paletten-
Bretter zur Beschädigung der Taster derzeit variieren zu können. kontrollsystem DigiPal, das durch einen
oder bestenfalls zum Verklemmen des
ungewöhnlichen Leistungsumfang und
Ladungsträgers führen können. Ein weiterer Anwendungsfall für ein die individuelle Anpaßbarkeit besticht.
protokollfähiges Kontrollsystem, wie
Die feste Installation der Kontroll- es durch DigiPal standardmäßig ver- Als protokollfähiges Kontrollsystem
elemente setzt eine exakte Abstim- fügbar geworden ist, ist die objektive erschließt DigiPal die Möglichkeit, ob-
mung auf die Geometrie der zu kon- Überprüfung der Tauschfähigkeits- jektive Tauschkriterien automatisch zu
trollierenden Palette und das zu kriterien von Pool-Paletten. Der häu- garantieren und so eine insgesamt ge-
erfüllende Anforderungsprofil voraus. fig auftretende Streit über die Tausch- rechtere Kostenverteilung zu gewähr-
Eine Änderung dieser Basisdaten z.B. fähigkeit einzelner Paletten, der i.a. leisten.
durch die Aufnahme eines neuen zu Lasten der wirtschaftlich unbedeu-
Palettentyps oder die Erweiterung des tenderen Unternehmen ausgetragen
Anforderungsprofils durch die zusätz- wird, kann durch die Möglichkeit der 4. Literaturangaben
liche Kontrolle eines häufig auftreten- unbeeinflußbaren automatischen 1. Böckmann, H.:
den Schadenfalls führt i.a. zu erhebli- Protokollführung zur Zufriedenheit Technisch-wirtschaftliche Kriterien hinsichtlich
chen Anpassungsarbeiten, die u.U. eine aller Beteiligten beigelegt werden. der Verfügbarkeit komplexer Lager- und
Neuinvestition sinnvoll erscheinen läßt. Warenverteilsysteme, Dissertation, Berlin 1978
Dieser Vorgang würde sich so gestal- 2. R. Jansen, M. Roswag:
Die fortschrittlichste Entwicklung auf ten, daß jede eingehende Leerpaletten- Veröffentlichte Ergebnisse zum AiF-Forschungs-
dem Gebiet der vollautomatischen vorhaben „Entwicklung eines vollautomatischen
anlieferung das automatische Kontroll- Paletten-Kontrollverfahrens unter Einsatz digi-
Palettenkontrollsysteme stellt das Sy- system passiert, welches ein Prüf- taler Bildverarbeitung“, Fachgebiet Logistik,
stem „DigiPal“ dar, ein System, das protokoll für den entsprechenden Universität Dortmund, 1990.
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● Lieferpapiere übernehmen
● Kommissionierkasten übernehmen
● Position und Stückzahl lesen
● Fach (Kanal) suchen
● Ware entnehmen und in Kommis-
sionierkasten legen
● Schreibgerät greifen
● Position abhaken
● Schreibgerät weglegen
● Kommissionierkonten übergeben
Abb. 3
● Lieferpapiere übergeben
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Mecklenburg-Vorpommern
Keine Freistellung für Regale.
Niedersachsen
Anhang - Genehmigungsfreie bauli-
che Anlagen und Teile baulicher An-
lagen
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Feuerversicherers oder dem VdS den ● Der Einbau über Dach geführter alle sonstigen Öffnungen in Dek-
Brandschutz im Lager frühzeitig ab- Brandwände oder Komplex- ken und Wänden ordnungsgemäß
stimmt. trennwände. verschlossen sind
● Der nachträgliche Einbau von ● die Wirksamkeit von Feuerlösch-
Feuerschutzabschlüssen. anlagen nicht eingeschränkt ist.
● Wenn die Stapelhöhe über der zu-
Erweiterung, Umbau
nächst geplanten liegt oder aber Ferner sollten
leichter brennbare Stoffe eingelagert
Bei der Erweiterung eines Lagers sollte werden sollen, ist zu überprüfen, ob ● Schweiß-, Schneid- und Dachdecker-
dieser Teil als eigener Brandabschnitt ● eine bauaufsichtliche genehmi- arbeiten nur ausgeführt werden,
oder Komplex errichtet werden. Vorteil- gungsbedürftige Nutzungsänder- wenn ein besonderer Schweiß-
haft ist es, bereits bei der Planung des ung vorliegt, z.B. wenn der bauli- erlaubnisschein ausgestellt wurde.
ersten Bauabschnittes als Außenwand che Brandschutz nach DIN 18230 ● Folienschrumpfeinrichtungen ther-
eine Brandwand vorzusehen. bemessen ist, mostatisch gesteuert und im Be-
● vorhandene Feuerlösch- oder trieb ständig überwacht werden.
Wird ein Lager erweitert, in dem be- Brandmeldeanlagen erweitert wer- ● Sprinkler, Brandmelder und Feuer-
reits eine Feuerlöschanlage vorhanden den müssen, schutzabschlüsse, die von Förder-
ist, ist darauf zu achten, daß auch die ● die Wirksamkeit der Rauch- und zeugen beschädigt werden kön-
erweiterte Feuerlöschanlage den VdS- Wärmeabzugsanlagen gewährlei- nen, durch Abschrankungen oder
Richtlinien entspricht. Eine zusätzliche stet ist. Abweiser gesichert werden.
Energie- und Wasserversorgung kann ● In manchen Fällen läßt sich die er- ● Das Lager zum Schutz gegen Brand-
erforderlich werden. höhte Brandgefahr dadurch ent- stifter
schärfen, daß man brandschutz- ● nachts von außen gut beleuchtet
Wichtig ist weiterhin, daß während technisch weniger riskante und möglichst bewacht sein.
der gesamten Bauzeit alle Sicherungs- Verpackungen einsetzt, z.B. nicht- ● nicht mit einfachen Mitteln von
maßnahmen funktionsfähig bleiben. brennbare Pappe, oder an Stelle außen in Brand gesetzt werden
Ist es dennoch unumgänglich, eine leichtentflammbarer schwerent- kann. (Nicht zulässig sind: Leer-
Brandschutzeinrichtung kurzzeitig flammbare Hartschaumverpackun- gut, Palettenstapel und offene
abzuschalten, sollte die erhöhte Brand- gen. Abfallcontainer vor der Außen-
ausbreitungsgefahr mit verstärkten wand oder auf der Rampe, öf-
Kontrollen und Ersatzmaßnahmen, fentlich zugängliche Freilager-
notfalls Verringern der Brandbelastung flächen brennbarer Stoffe vor
durch Teilauslagerung oder verstärk- Betriebliche Brandschutz-
den Außenwänden),
tes Bereithalten von Feuerlöschgeräten maßnahmen ● mit Vorkehrungen gegen Sabo-
ausgeglichen werden. tage an Brandschutzeinrichtun-
Um sicherzustellen, daß die Brand- gen ausgestattet werden.
schutzmaßnahmen stets wirksam sind ● die elektrischen Anlagen jährlich
und mögliche Brandursachen keinen vom Fachmann geprüft werden.
Nutzungsänderungen Schaden anrichten können, sollten ● die automatischen Brandschutzan-
betriebliche und organisatorische lagen durch die Technische Prüfstel-
Sollte in einem Betrieb ein Lager in Maßnahmen eingesetzt werden. Hier le des VdS abgenommen und re-
einem bis dahin anders genutzten ist in erster Linie an einen für den gelmäßig überprüft werden.
Raum eingerichtet werden, so ist dies Brandschutz im Betrieb ausreichend
aus bauaufsichtlicher Sicht eine ge- sachkundigen Mitarbeiter zu denken, Ein aus diesen Maßnahmen gemein-
nehmigungspflichtige Nutzungs- der als Brandschutz-Beauftragter sam mit dem Beratungsdienst der
änderung. Die Brandschutzmaßnah- Feuerversicherer zusammengestelltes
men müssen - entsprechend den ● eine Brandschutzordnung sowie Brandschutzkonzept hilft nicht nur,
Anforderungen bei einem Neubau - Alarmpläne aufstellt, die im Lager beschäftigten Personen
an die neue Nutzung angepaßt wer- ● mit Belegschaft und Feuerwehr den gegen Brandgefahren zu schützen,
den. Problematisch - aber durchführ- Ernstfall probt und dabei die Hand- sondern auch deren Arbeitsplatz und
bar sind: habung der Feuerlöscheinrichtun- vielleicht das Fortbestehen des gan-
gen übt, zen Betriebs selbst zu sichern.
● Richtiger, daß heißt dichter Abschluß ● regelmäßige Kontrollen (mit Checkli-
der nachträglich eingezogenen ste) durchführt, wobei besonders
Trennwände bis an die Decke oder darauf zu achten ist, daß
das Dach. Schließen aller Öffnungen, ● Ordnung und Sauberkeit eingehal-
auch der Sicken von Trapezblech- ten werden (Müllbeseitigung, Frei-
dächern. Bei diesen Dächern sollten halten von Fluchtwegen etc.)
auch oberhalb des Bleches Abschot- ● die zulässigen Brandbelastungen,
tungen über den Wänden sowie Stapelhöhen nicht überschritten und Literatur:
weitere Maßnahmen gegen Brand- Freistreifen eingehalten werden Brandschutz im Betrieb - VdS 2000 -
Katalog Baustoffe, Bauteile - VdS 2094 -
ausbreitung über das Dach getrof- ● die Feuerschutzabschlüsse ein- Brandschutz im Lager - VdS 2199 -
fen werden, z.B. Bekiesung, nicht- wandfrei funktionieren (zugelasse- Richtlinien für den Brandschutz für Lager mit
brennbare Dämmschichten. ne Feststellanlagen statt Keile!) und gefährlichen Stoffen - VdS 2218 -
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Die Schnittgrößen können problem- Auf die Erhöhung der zulässigen Wer- Anzahl der gefährdeten und zu schüt-
los mit den üblichen Methoden der te für Verbindungsmittel wird im Rah- zenden Personen abhängig macht.
Statik ermittelt werden. men dieser Abhandlung nicht weiter
eingegangen. Der ‚Katalog der konstruktiven Anfor-
Der Nachweis der Standsicherheit - in derungen‘ in Abschnitt 5 der Norm
der Norm wird von einem Nachweis steht allerdings in mancher Hinsicht
der Sicherheit gesprochen - ist für die der typischen Bauweise moderner
Schnittgrößenkombination aus ‚regel- 2. Konsequenzen für Regale entgegen.
mäßigen Lasten und Erdbeben-Ersatz- Bemessung und Ausführung
lasten‘ zu führen.
von Regalanlagen
Lasten für Verkehrsflächen sollen mit 3. Produkthaftung
wirklichkeitsnahen, wahrscheinlichen Ungeachtet einer Verordnung, die
seine Produkte ausdrücklich von der für Regalanlagen
Werten angesetzt werden, weil sie das
Schwingungsverhalten des Tragwerks allgemeinen Genehmigungspflicht in Erdbebengebieten
beeinflussen; am Rande sei erwähnt, freistellt, ist der Hersteller von Regal-
daß Schneelasten nur mit den halben anlagen gehalten, die ‚anerkannten In einer Stellungnahme für den ‚Ver-
Werten gem. DIN 1055 berücksich- Regeln der Technik‘ bei Planung, Be- band für Lagertechnik und Betriebs-
tigt zu werden brauchen und Wind- messung und Ausführung zu beach- einrichtungen‘ kommen die Rechtsan-
lasten für den Erdbebennachweis ten. Nach allgemeiner Auffassung wälte Ehlers, Eichelberg, Voss & Ehlers
nicht heranzuziehen sind. gehören dazu - neben speziellen fach- im Endergebnis zu der Empfehlung,
und branchenspezifischen Richtlinien ‚daß der Produzent (von Regalan-
Die ermittelten Spannungen aus der - die Normen des DIN als bauauf- lagen) nur dann kein Risiko eingeht,
o.g. Schnittkraftkombination dürfen sichtlich eingeführte technische Bau- wenn er die DIN (4149) bei Lieferung
die Streckgrenze des eingesetzten bestimmungen. in erdbebengefährdete Gebiete be-
Stahls nicht überschreiten (zul σ ≤ ßs achtet‘. Begründet wird u.a. mit dem
oder Sicherheitsfaktor 1). Demnach sollte der planende Inge- tendenziellen Bestreben der neuen
nieur von Regalanlagen in der Lage Produkthaftung, ‚für vorhersehbare
Bei Stabilitätsnachweisen (die vorlie- sein, sein System in bestimmten Fäl- Schäden einen Ausgleich zu schaffen‘.
gende Ausgabe der DIN 4149 bezieht len für den obenstehend skizzierten Und Vorhersehbarkeit wird im Erdbe-
sich noch auf DIN 4114; der ‚Sicher- Erdbebenlastfall nachzuweisen. Die ben-Schadensfall allein durch die Exi-
heitsanspruch‘ kann jedoch auf die darin ausgewiesenen Extremwerte stenz der Norm nachzuweisen sein.
Verfahren nach DIN 18800, T.2 über- ergeben sich aus den standort- und Relativiert werden kann das Risiko,
tragen werden) darf nutzungsabhängigen Parametern bei von dem die Rede ist, durch folgende
der Berechnung von cal_a. Die Not- Überlegungen:
● der auf das 0.75fache reduzierte wendigkeit, jeweils lokale Einflußgrö-
Sicherheitsbeiwert der DIN 4114 ßen berücksichtigen zu müssen, läuft Die Vorsorgemaßnahmen der DIN
für den Lastfall HZ verwendet wer- der heute gängigen Vorgehensweise 4149 zielen bei den für Regalanlagen
den und in Regalbau - Nachweis durch eine in Frage kommenden Bauwerks-
geprüfte ‚Systemstatik‘, die üblicher- klassen nur auf einen Mindestschutz
● beim Omega-Verfahren 80 % der weise zu leicht handzuhabenden An- für Personen. In den Erläuterungen
Streckgrenze des eingesetzten wendungstabellen oder -diagrammen zur Norm wird der Lastfall ‚Erdbeben‘
Stahls als zulässige Spannung aus- aufgearbeitet ist - natürlich konträr als echter Katastrophenlastfall einge-
genutzt werden. entgegen. Außerdem kann z.B. der stuft. Zur Sicherheitsphilosophie wird
Baugrundfaktor vom Regalbauer nicht ausgeführt: ‚Man geht davon aus, daß
selbständig abgeschätzt werden. die Gebäude sehr starke Beschädigun-
gen erleiden, so daß sie nach dem
Ein Ausweg deutet sich in Abschnitt 6 Erdbeben nur mit aufwendigen Repa-
‚Erforderliche Nachweise‘ an: Danach raturen weiterverwendet werden kön-
genügt bei Gebäuden der Bauwerks- nen oder daß sie unter Umständen
klasse 1 der allgemeine - nicht rechne- sogar abgerissen werden müssen.‘
rische - Nachweis, daß bestimmte kon-
struktive Anforderungen eingehalten Damit dürfte der Hersteller von Regal-
sind. Dieser könnte systembezogen, anlagen zumindest für den Bereich
ggf. mit Angabe bestimmter Rand- der Sachschäden von der sogenann-
bedingungen zu Aufstellungs- ten Produkt- und Produzentenhaf-
geometrie, Belastung und Umfeld, for- tung entlastet sein.
muliert werden als einmalige
Ergänzung zur statischen Berechnung. Zum Schluß soll noch eine für eine DIN
ungewöhnliche Empfehlung an den
Die Einstufung von Regalanlagen in die Bauherrn erwähnt werden, durch ent-
Bauwerksklasse 1 entspricht sicher der sprechende Wahl des Abminderungs-
Abb. 1
Zielsetzung der DIN 4149, die den Vor- faktors a eine weitergehende Siche-
sorgeaufwand in erster Linie von der rung des Bauwerks anzustreben.
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Rechtsanwalt und Notar 1. Die ständig wachsende Technolo- Der Planungsaufwand ist für den Auf-
traggeber nicht gesondert und damit
Hans-Dieter Eichelberg giesierung in nahezu allen Bereichen
unseres Lebens erfordert in zuneh- auch nicht erkennbar ausgewiesen. Er
weiß nicht, welcher Teil des vereinbar-
Vergütungs- mendem Maße Spezial- und Detail-
kenntnisse. War es früher, zum Bei- ten Werklohnes auf das eigentliche
pflicht von spiel auf dem Haussektor, gang und Gewerk und welcher auf die Vorar-
beiten entfällt. Daß dieses Prinzip der
gäbe, daß ein Architekt - auch bei
Planungsleistungen größeren Bauvorhaben - die Aus- Gemeinkostenverteilung notwendi-
gerweise auch dann greift, wenn ein
bei Kosten- schreibungen aller Gewerke, von den
mit Planungsarbeiten beauftragtes
Erdarbeiten bis zu den Inneneinrich-
voranschlägen tungen, vornahm, so ist dies heute die Hersteller-Unternehmen in einem
Ausnahme. Im täglichen Erschei- konkreten Fall den Herstellungs-
nungsbild haben sich zunächst „ab- auftrag nicht erhält, die vergeblichen
gekoppelt“ die Innenarchitekten, Planungsaufwendungen mithin in
alsdann die Planungs- und Consulting- spätere Kalkulationen eingestellt wer-
Ingenieurunternehmen für Sanitär-, den, bedarf ebenso wenig der nähe-
Heizungs-/Lüftungstechnik sowie ren Erläuterung.
Elektroinstallationen. Kaum ein Bau-
vorhaben überdurchschnittlicher Grö-
ße ist heute mehr zu finden, bei dem 3.1. Trotzdem wird - insbesondere
das Bauschild nicht die Einschaltung bei der Vergabe nicht bedachte Her-
entsprechender Ingenieur- und steller-Unternehmer - danach trachten,
Planungsunternehmen ausweist. In vom Auftraggeber zumindest seinen
diesen Fällen kalkulieren die Auftrag- Planungsaufwand und/oder Aufwand
geber in die Kosten für das jeweilige für die Erstellung des Kostenvoran-
Gewerk wie selbstverständlich auch schlages erstattet zu bekommen. Aus-
das Honorar für den von Ihnen beauf- gangspunkt seiner Überlegung ist in
tragten „Spezialisten“ ein, der ihnen allen Fällen § 632 BGB. Das Angebot
die Planungs- und Kostenvoranschlags- komplexer Systeme wie Lageranlagen
blankette erarbeitet. Der Vergütungs- und -einrichtungen erfordert in der
anspruch des Ingenieurs folgt aus dem Regel einen erheblichen Planungsauf-
ihm ausdrücklich erteilten Werkauf- wand, der ohne weiteres Gegenstand
trag. Das bedarf in diesen Fällen kei- eines eigenständigen Werkvertrages
ner näheren Erläuterung. sein kann. Das Werkvertragsrecht be-
stimmt nun in der vorzitierten Vor-
schrift, daß eine Vergütung als still-
2. Häufig wenden sich Auftragge- schweigend vereinbart gilt, wenn eine
ber mit ihrem Planungsbegehren aber solche Arbeit nur gegen eine Vergü-
unmittelbar an ein Hersteller-Unter- tung zu erwarten ist. Vereinbaren die
nehmen in dem Irrglauben, sich das Parteien die Höhe der Vergütung
Honorar für die Erstellung der Plan- nicht, gilt die übliche Vergütung als
und Kostenvoranschlagsunterlagen vereinbart. Es ist also nur zu nahelie-
auf diese Weise zu „ersparen“. Be- gend, daß der Hersteller-Unternehmer
triebswirtschaftlich ist dieses Vorha- seinen Aufwand für Planung und Ko-
ben von vornherein zum Scheitern stenvoranschlag nach dieser Vorschrift
verurteilt. Dem Hersteller-Unterneh- liquidieren will. In der Tat wird im juri-
men, das für diese Zwecke Planungs- stischen Schrifttum die Auffassung
ingenieure beschäftigt, entstehen vertreten, nur das Ausfüllen eines
ohne jede Frage für solche Arbeiten Angebotsblankettes sei grundsätzlich
Kosten in gleicher Höhe wie den rei- unentgeltlich. Erfordere das Angebot
nen Ingenieur-Unternehmen, die sich dagegen besondere Aufwendungen
auf die Erstellung von Planarbeiten wie Entwürfe, Pläne, Zeichnungen,
beschränken. Da auch ein Hersteller- statistische Berechnungen, Massen-
Unternehmen keine Leistung unent- berechnungen oder die Ausarbeitung
geltlich erbringen kann, werden die anderer Unterlagen, so könne der
entsprechenden Aufwendungen, so- Auftraggeber nicht erwarten, daß die-
fern ihre Vergütung nicht ausdrück- se Leistungen nicht zu vergüten sei-
lich vereinbart wird, zu Gemeinkosten en. Behauptet der Auftraggeber, er
des Unternehmens mit der Folge, daß habe den Umständen nach anneh-
der Auftraggeber sie in den Preisen men können, daß die Leistungen un-
für die von ihm bestellten Gewerke entgeltlich seien, so habe er jene
wiederfindet. Allerdings mit einem Umstände zu beweisen. Denn schließ-
Unterschied: lich erbringe der anbietende Herstel-
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ler mit der Erstellung der Planentwürfe he der Verkehr in der Regel nur als
und Kostenvoranschläge Arbeiten, die Anregung zur Beteiligung am Wett-
eigentlich in den Bereich des Bestel- bewerb. Grundsätzlich sei dabei da-
lers fallen. von auszugehen, daß dem Auffor-
dernden der Wille zum Abschluß eines
Für den Bereich der Vergabe von Bau- sich bereits auf das Angebot bezie-
leistungen verlangt sogar § 20 Nr. 2 henden Werkvertrages fehle. Das gel-
Abs. 1 S. 1 VOB/A eine Entschädi- te auch dann, wenn zur Vorbereitung
gungspflicht in der Ausschreibung des Angebots noch umfangreiche
festzusetzen, falls der Auftraggeber Aufwendungen des Anbieters nötig
von dem Bewerber die Ausarbeitung seien.
von Entwürfen, Plänen etc. erwartet.
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Günter Warwel In unserer schnellebigen Zeit ist es Über diese Institutionen hinaus hat
weitgehend nicht mehr bekannt, daß sich eine große Zahl, von herstellenden
es in Deutschland bis zum Ende des Unternehmen dieser Entwicklungen
Der Berater Zweiten Weltkrieges keinen Gabel- angenommen. Sie und ihre engagier-
in der Lagertechnik stapler gab, daß bis Anfang der 50er ten Mitarbeiter haben mitgeholfen,
Jahre der Begriff Lagertechnik nur in daß heute lagertechnische Einrichtun-
Verbindung mit Kugellager, Wälzlager gen in einer nie dagewesenen Viel-
u.ä. benutzt wurde. Wer ein Regal zahl und Qualität angeboten werden
benötigte, ließ sich das vom nächsten und solche Einrichtungen zu den si-
Schreiner oder Schlosser anfertigen. chersten Industrieprodukten zählen.
Das Lager war in aller Regel das Stief- Bei dieser Entwicklung blieb es aber
kind in einem Unternehmen - ein not- nicht aus, daß Lagertechnik ein so
wendiges Übel. Erst viel später wurde komplexes Gebiet geworden ist,
erkannt, daß 50 - 60 % der Um- welches nur noch von wenigen Spe-
wandlungskosten eines bestimmten zialisten beherrscht wird. Unsere
Gutes allein auf die Bereiche Lager- Hochschulen bieten hierfür in den
und Transporttechnik entfielen. (Un- Fachbereichen Lager- und Transport-
tersuchung in einer Grau- und technik, Fördertechnik und Logistik
Tempergießerei etwa 1950.) Durch die erforderliche wissenschaftliche
den gewaltigen Bedarf, den die sich Ausbildung.
wieder entwickelnde Wirtschaft hat-
te, setzte dann die große Entwicklung Auf der Anbieterseite (herstellende
der Lagertechnik und des Regalbaues Lagereinrichter) beherrschen diese
ein. In kurzer Zeit wurden Regale nicht Technik nur noch Spezialfirmen mit
mehr handwerklich, sondern aus- entsprechend ausgebildetem Perso-
schließlich industriell gefertigt. nal. Lagerbetreiber, vor allem in der
mittelständischen Industrie, sind in
Innerhalb weniger Jahre gab es lager- der Regel keine Lagertechniker, son-
technische Einrichtungen für alle nur dern Spezialisten auf ihrem Fachge-
denkbaren Lagergüter. Aus dem da- biet. Gerade in der mittelständischen
mals mehr plumpen Regal wurden Industrie aber müssen Lagerein-
nun intelligente Systeme. Das „Stief- richtungen dem neuesten Stand der
kind“ Lager hat sich zu einem vollwer- Technik entsprechen, weil hier die
tigen Mitglied der Familie entwickelt. größte volkswirtschaftliche Effizienz
Neben der technischen Entwicklung liegt. Wie aber kann das erreicht wer-
bildeten sich Vorschriftensysteme, den, wenn solche Unternehmen kei-
welche jedem Hersteller, zum Schut- ne „Stabsstelle Lagertechnik“ unter-
ze der Verbraucher, Bedingungen auf- halten können?
erlegten. Damit wurden Fragen der
Materialqualitäten, zulässige Bela-
stungen, Fragen der Arbeitssicherheit So ist, nicht nur durch die mittelstän-
u.ä. geregelt. dische Industrie, die Unsitte entstan-
den, vom Lieferanten (Hersteller von
Das regelte sich alles nicht von selbst. Lagereinrichtungen) Dienstleistungen
Es waren Menschen und Institutionen zu verlangen, die er eigentlich gar
erforderlich, die sich dieser Probleme nicht erbringen kann. So werden von
annahmen. Besondere Verdienste ha- ihm (selbstverständlich erwartet man
ben sich hierbei erworben: von ihm fachliche Kompetenz und
seine Leistungen kostenlos) Dienstlei-
● RAL Deutsches Institut für Güte- stungen gefordert zu den Themen
sicherung und Kennzeichnung e.V., Unternehmensberatung allgemein,
Sankt Augustin, Planung von lagertechnischen Einrich-
tungen, Materialflußplanung, Ermitt-
● Verwaltungs-Berufsgenossenschaft, lung von Investitionskosten im Vorfeld
Hamburg, einer Planung, Einrichtungs-
planungen, um nur einige zu nennen.
● Verband für Lagertechnik und Be- Wenn ein kompetenter Hersteller die-
triebseinrichtungen, Hagen, se Leistungen übernimmt, weil er hier-
● Gütegemeinschaft Lager- und Be- für qualitativ und quantitativ ausge-
triebseinrichtungen e.V., Hagen, stattet ist, ist gegen dieses Verfahren
nichts einzuwenden, sofern ihm die-
● Diverse Hochschulen mit ihren Fach- se Leistung auch dem Aufwand und
bereichen Lagertechnik, Förder- dem Ergebnis entsprechend bezahlt
technik, Logistik. wird.
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Die Praxis ist aber, daß Hersteller von die vor vielen Jahren einmal dem zu verschaffen, ob der Kostenblock
Lagereinrichtungen sich so sehr auf ihre neuesten Stand der Technik entspro- „Lager und innerbetrieblicher Trans-
eigentliche Aufgabe konzentrieren chen haben, heute noch richtig sind. port“ in modernen Größenordnun-
müssen, daß für die Übernahme sol- Dabei muß es sich gar nicht um spek- gen liegt.
cher Planungsarbeiten keine Zeit bleibt. takuläre Einrichtungen, um Hoch-
Wenn sie das doch tun, geschieht das läger, automatische Läger und ähnli- Untersuchungen hierzu werden mit
oft, um die Aussicht zu vergrößern, so che handeln. Auch das einfache Lager größerer Aussicht auf Erfolg von ex-
(vermeintlich) leichter einen Lieferauf- zur Unterbringung von Betriebsmit- ternen Mitarbeitern gemacht, weil sie
trag zu bekommen. Das Ergebnis ei- teln, Ersatzteilen für die Instandhal- ohne Betriebsblindheit diese Aufga-
nes so hereingenommenen Planungs- tung u.a. muß solchen Überlegungen be übernehmen. Der eigene Mitarbei-
auftrages ist dann auch oft von einer unterzogen werden. ter ist, auch wenn er allen guten Wil-
nicht zu akzeptierenden Qualität. Kenn- len hat, so sehr seinem eigenen
zeichen solcher Planungen sind oft, daß Wie geht es denn dem zuständigen Unternehmensdenken verhaftet, daß
in ihnen ausschließlich die Belange die- Betriebs- oder Lagerleiter in der Pra- er nicht in der Lage ist, Bestehendes
ses Herstellers hinsichtlich Ausführung, xis? Seine Aufgabe ist es nicht, sich in Frage zu stellen. Das muß aber ge-
Qualität und Bereitschaft zur Übernah- laufend über den neuesten Stand der schehen, um über Neues nachzuden-
me von Anschlußleistungen aufgenom- Lagertechnik zu informieren. Er hat ken und Neues zu gestalten.
men sind und Leistungen, die für den sich auf sein Spezialgebiet zu konzen-
professionellen Planer selbstverständ- trieren. Die Folge ist, daß viele Be- Der externe Mitarbeiter hat solche
lich sind, fehlen. triebs- und Lagerleiter unter einem Arbeiten in anderen Unternehmen
schlechten Gewissen leiden, weil eine bereits durchgeführt und dort Erfah-
Sicher gibt es eine Anzahl guter Her- rungen gesammelt. Diese fließen ein
gründliche Überprüfung der Lagerein-
steller von Lagereinrichtungen, die im in das, was er nun tut. Dazu gibt es
richtung immer wieder hinausgescho-
Rahmen ihres Kundendienstes dem Dienstleistungspakete, die externe
ben wird. Längst wollte er sich schon
Abnehmer ihr Wissen zur Verfügung Berater anbieten: Zustandsanalyse,
mal mit den bestehenden Vorschrif-
stellen. Nur selten geschieht das aber Lagerverdichtung, Abc-Analysen,
ten der Berufsgenossenschaften be-
freiwillig. Die Regel ist, daß die Ab- Layoutplanung, Einrichtungsplanung,
schäftigen. Von Gütesicherung für
nehmerseite die Hersteller zur Über- Belegungsplanung, DV-Programme
Lagereinrichtungen hat er auch schon
nahme solcher Planungsaufgaben zur Bestandskontrolle, Leistungs-
gehört - aber was sich dahinter ver-
drängt - kostenlos natürlich. Das ist verzeichnisse für Ausschreibungs-
birgt, ist ihm nie ganz klar geworden.
aber nicht deren Aufgabe. Im Gegen- verfahren, Montageüberwachung
teil, viele Hersteller lassen sich aus und Abnahme, Angebotsauswertung,
vordergründigem Umsatzdenken in Solche Unsicherheit kann aber unan- Gutachten, Investitionsberatung, Er-
eine Rolle hineinpressen, die ihnen genehme Folgen für das Unterneh- mittlung von Investitionskosten.
nicht zukommt. Der Verlierer ist hier- men haben. Bei dem oben genann-
bei immer der Auftraggeber. Er legt ten hohen Kostenanteil für Lagern Alle diese Dienstleistungen bietet
oft in den Lieferanten eine Kompe- und Transportieren im innerbetriebli- der seriöse Berater zu Festpreisen an.
tenz hinein, die dem gar nicht zu- chen Bereich beeinflußt eine schlech- Der Auftraggeber hat damit eine kal-
kommt. Aus dem „schlauen“ Auf- te Lagerwirtschaft direkt die Wettbe- kulierbare Kostengröße. Das unter-
traggeber wird dann der Enttäuschte. werbsfähigkeit eines Unternehmens. nehmerische Risiko liegt dann beim
Das alles ist so nicht richtig. Wir müs- Eine besondere Bedeutung bekommt Berater. Der Preis für viele oben be-
sen auch hier einsehen, daß Arbeits- dieses Thema nach dem 1.1.1993. schriebene Dienstleistungen kann erst
teilung ein wichtiger Bestandteil in un- Gerade in der mittelständischen Indu- nach einem Abstimmungsgespräch
seren Unternehmen und in unserer strie wird dieses Datum und den da- genannt werden. Sehr oft sind die
gesamten Wirtschaft ist. mit verbundenen gewaltigen Auswir- Preise aber niedriger, als von Unkun-
kungen noch zu wenig Beachtung digen angenommen wird. So kann
Ein anderes kommt hinzu: Selbst geschenkt. Jeder Unternehmer muß eine Zustandsanalyse innerhalb der
wenn ein oben beschriebenes Inter- sich damit beschäftigen, wenn er Bundesrepublik Deutschland oft für
esse eines Herstellers ausgeschlossen nicht langfristig Nachteile hinnehmen unter 5000 DM erstellt werden. Ge-
werden kann, bleibt immer noch, daß will. Es reicht nicht, daß er Wett- rade für eine solche Zustandsanalyse
es für ihn schwer ist, sich in seiner bewerbsbeobachtungen auch über zahlt sich dieser Preis immer aus, ent-
Beratung produktneutral zu verhalten. die deutschen Grenzen hinaus macht, weder durch die beruhigende Gewiß-
Er wäre ein schlechter Hersteller und daß er ein Produktionsprogramm auf heit, daß das Lager in Ordnung ist,
Verkäufer, wenn er nicht sein Produkt „Europa 93“ einrichtet, daß er seine oder durch Aufzeigen bisher unbe-
für das beste hielte. Hier behindert die Vertriebsorganisation umrüstet. Er kannter Mängel. Die Regel ist, daß die
verständliche Interessenlage eine ob- muß sich auch innerbetrieblich auf die Ergebnisse der geschilderten Dienst-
jektive Beratung. neue Situation einstellen. Dazu gehört leistungen den beratenen Unterneh-
eine kritische Untersuchung der Ko- men Einsparungen erbringen, die das
stenseite. Viele Unternehmer, Be- gezahlte Honorar mehrfach übertref-
Was kann der Berater für triebs- und Lagerleiter stehen oft et- fen.
Lagertechnik bieten? was hilflos vor dieser Aufgabe. Die
Folge ist, daß dieses Anpacken immer
Viele Lagerbetreiber befinden sich in wieder hinausgeschoben wird. Dabei
der Unsicherheit, ob denn ihre Läger, ist es einfach, sich darüber Gewißheit
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Günter Warwel Ladehilfsmittel, Abmessungen und Tun, aber genauso ideenreich in ihrer
das Gewicht des Lagergutes zu ma- Vertriebstechnik.
chen.
Ausschreibung, Jedes Angebot ist so gut wie die An-
Angebot Je präziser die örtlichen und organi- frage. Ungenaue Angaben in der An-
satorischen Verhältnisse geschildert frage führen zu Ungenauigkeiten im
und Vergabe werden, um so präziser kann ange- Angebot. Es ist also jedem Anfrager
von Lager- und boten werden. zu empfehlen, bei Unsicherheit einen
Fachmann zu befragen. Das kann ein
Betriebseinrichtungen Wichtig sind in vielen Fällen auch die Sachkundiger eines Anbieters oder ein
Angaben zu den Dimensionen der neutraler Berater der Fachrichtung
Halle, in der die Einrichtung aufgestellt Lagertechnik sein. Hierauf wurde be-
werden soll. reits auf Seite 50 hingewiesen.
Ferner: die Lage von Toren, Hallen- Sind diese Bedingungen erfüllt, ist der
stützen, Fenstern und Regenfall- Vergleich der eingegangenen Ange-
rohren. Grundrißpläne und Hallen- bote möglich. Dazu empfiehlt es sich,
querschnitte sind für den Anbieter eine Liste aller in der Anfrage enthal-
ebenfalls wichtige Unterlagen, um ein tenen technischen und kommerziel-
seriöses Angebot auszuarbeiten. len Forderungen zu erstellen. Nach
dieser Checkliste erfolgt eine An-
Bei Anfragen nach Palettenregalen ist gebotsprüfung.
Bei der Ausschreibung und Vergabe die Angabe der einzusetzenden Be-
von lagertechnischen Einrichtungen diengeräte (Gabelstapler u.ä.) eben- Es empfiehlt sich, ein individuelles
sind einige Spielregeln zu beachten. falls wichtig. Ansonsten sollte die Benotungssystem in die Checkliste
Deren Einhaltung sichert die Erstel- nachfolgende Aufstellung eine Hilfe einzubauen. Darin bekommen wich-
lung einer funktionstüchtigen Anlage. bieten, Anfragen zu gestalten: tige Forderungen eine hohe, nicht
wichtige eine niedrige Note. Der Prü-
Eine wichtige Forderung bereits in der ● Lademittel, Palette, Behälter, fer kann damit seinen einzelnen For-
Ausschreibung und der späteren Ver- Stapelhilfsmittel derungen ein mehr oder weniger ho-
gabe ist, daß der Anbieter/Lieferant ● Lagergut hes Gewicht geben. Die Folge kann
nach den Regeln der Güte- und Prüf- ● Gewichte dann sein, daß ein Angebot gar nicht
bestimmungen RAL-RG 614 anbietet ● Fahrzeug, Stapler, Transportwege zur Bewertung kommt, weil eine
und liefert. ● Halle, insbesondere Höhe wichtige Forderung nicht erfüllt ist.
● Fußbodenfragen
Mit der Einhaltung dieser Regeln wer- ● Fußausführung Eine solche Prüftechnik objektiviert die
den auch die Forderungen der berufs- ● Verstellbarkeit Angebotsbewertung und erleichtert
genossenschaftlichen Richtlinien ZH 1/ ● Bündigkeit der obersten Ablage die Vergabeentscheidung. Dabei zeigt
428 abgedeckt. Diese berufs- ● Durchbiegung sich dann auch, daß der Preis nur ein
genossenschaftlichen Richtlinien und ● Profile Teil eines Angebotes ist. Die übrigen
die Güte- und Prüfbestimmungen für ● Schweißnachweise Forderungen des Anfragers -
Lager- und Betriebseinrichtungen ● Oberfläche
RAL-RG 614 ergänzen sich gegensei- ● Sicherheitseinrichtungen Einhaltung der Angebotsfrist
tig. ● Gütesicherung RAL-RG 614 und
RAL-RG 993 technische Ausführung
Der Käufer erschließt sich durch die ● Geprüfte statische Berechnung
Erfüllung der Forderungen aus RAL- ● Aufbau- und Bedienanleitung Einhalten technischer Regeln
RG 614 die gesamte Informations- ● Montage
und Beratungspflicht des Lieferanten. ● Richtlinien für Lagereinrichtungen Material- und
Während die BG-Richtlinien im we- und -geräte ZH 1/428 Ausführungsqualitäten
sentlichen die Schutzziele für den Be- ● Gerätesicherheitsgesetz
treiber festlegen, verpflichtet RAL-RG Festpreiszusage
614 den Hersteller zur Einhaltung der Erst wenn die Forderungen genau
Güte- und Prüfbestimmungen. Das formuliert sind, ist später ein Ange- Liefer- und Montagezeiten
bedeutet, daß u.a. der Lieferant we- botsvergleich möglich. Es ist auch Zahlungsbedingungen -
sentliche Verpflichtungen auch über Vorsicht geboten: eine nicht genau
Lastannahmen, statische Berechnung formulierte Anfrage kann zu einem sind mindestens gleichwertig mit dem
und Informationen über die Sicher- Angebot führen, in welchem die In- Preis.
heitseinrichtungen übernimmt. teressen des Anbieters, aber nicht die
des Anfragers erfüllt sind. Auch Hersteller von Lagertechnik ha-
Für eine Anfrage ist es zum Verständ- ben nichts zu verschenken. Die Gefahr
nis des Anbieters erforderlich, Anga- Anbieter von Lagereinrichtungen sind ist groß, daß hinter einem niedrigen
ben über das Lagergut, eventuelle zwar ideenreich in ihrem technischen Preis auch eine mindere Leistung steht.
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Diese Abschreibungszeiten sind als Richtzeiten aufzufassen. Sie können von Fall zu
Fall – im Einvernehmen mit dem zuständigen Finanzamt – von der generellen
Regelung abweichen. Hierbei ist insbesondere die technologische Innovation zu
beachten, die die Produkt-Nutzungszeiten so stark beeinflußt, daß heutzutage
Produkte nicht mehr die statischen Nutzungsdauern aufweisen, sondern dem
technologischen Schicksal unterliegen, was dazu führt, daß Nutzungsdauern für
Lagereinrichtungen praxisnäher und damit realistischer zu beurteilen sind.
Für Regalteile ist durch BFH-Urteil (BFH IV R 170/74 BStBl II 80, 176) festgestellt
worden, daß diese nicht selbstständig nutzbar sind und damit nicht die
Voraussetzung des sofortigen Abzugs der Anschaffungskosten/Herstellungskosten
geringwertiger Wirtschaftsgüter erfüllen. Werden Wirtschaftsgüter aus einzelnen
Teilen zusammengefügt, so kommt es für die sofortige Abzugsfähigkeit darauf an, ob
die Summe der Anschaffungskosten/Herstellungskosten der Einzelteile zzgl.
etwaiger Montagekosten je Wirtschaftsgut die Wertgrenze von € 410,00 nicht
übersteigt (Stahlregale).
16.05.06
So/ju
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Güte- und Prüfbestimmungen für gemäße Schweißung, sondern auch Güte- und Prüf-
Kragarm-Regaleinrichtungen RAL-RG auf Betriebseignung, eingesetzte Werk-
614/5 stoffe und Schweißer erstreckt, bestimmungen für
Dynamische Lagersysteme
Güte- und Prüfbestimmungen für
Kleiderschränke aus Stahl RAL-RG mindestens zweimal jährliche unan- RAL-GZ 608
614/6 gemeldete Überwachung der Ferti-
gung, Eigenüberwachung, sowie er- Die Güte- und Prüfbestimmungen für
Güte- und Prüfbestimmungen für stellter Anlagen durch ein anerkanntes Dynamische Lagersysteme konnten in
Schiebetür- und Flügeltürschränke aus Prüfinstitut. der 1. Auflage des Fachhandbuches
Stahl RAL-RG 614/7 noch nicht veröffentlicht werden, da
Güte- und Prüfbestimmungen für Nachweis von der Statik abgeleiteter sie im Jahre 1985 noch in der Erar-
Schubladenschränke aus Stahl RAL- Bedien- und Aufbauanleitungen. beitung waren.
RG 614/8
Güte- und Prüfbestimmungen für
gelochte Systemprofile aus Stahl RAL- Richtlinien für Lager-
RG 614/613 einrichtungen und -geräte
ZH 1/428
In diesen Güte- und Prüfbestimmun-
gen sind die neuesten Erkenntnisse Lagereinrichtungen im Sinne dieser
auf dem Spezialgebiet der Lager- und Richtlinien sind ortsfeste sowie
Betriebseinrichtungen zusammenge- verfahrbare Regale und Schränke.
faßt, insbesondere auch für Schiebe-
tür- und Flügeltürschränke sowie Die Verwaltungs-Berufsgenossen-
Schubladenschränke aus Stahl. schaft reagierte 1971 mit den „Richt- Die Zusammenarbeit zwischen Her-
linien für Regale und Schränke“, mit steller und Berufsgenossenschaft im
Die Güte- und Prüfbestimmungen für denen sie sich, ihrer Aufgabenstellung Fachausschuß Verwaltung führte
Dynamische Lagersysteme RAL-GZ 608 entsprechend, in erster Linie an die zwangsläufig zur Gründung der Güte-
schließen die Lücken auf diesem Spe- Betreiber solcher Einrichtungen wand- gemeinschaft Dynamische Lager-
zialgebiet. systeme e.V.
te. Diesen ersten, noch sehr allgemein
und kurz gehaltenen Richtlinien folg-
Die ständige Öffentlichkeitsarbeit für Gründer dieser Gütegemeinschaft
ten 1978 und im Oktober 1988 die
das abgebildete Gütezeichen steht sind die Mitglieder der Arbeitsgemein-
„Richtlinien für Lagereinrichtungen
unter dem Grundsatz „Fachberatung, schaft Dynamische Lagersysteme im
und -geräte“ (ZH 1/428). Fachverband Stahlblechverarbeitung
Qualität und Sicherheit bei Lager-
technik und Betriebseinrichtungen“. e.V., Hagen.
Diese ZH 1/428 regelt Mindestanfor-
Die Betriebseignung ist bei dieser derungen an Lagereinrichtungen und
Gütesicherung von besonderer Be- -geräte, insbesondere an deren Bau Güte- und Prüf-
deutung, da sie sich auf die gesamte und Betrieb. Neben Angaben von bestimmungen für
Konstruktion einschließlich Montage beispielsweise zu beachtenden Nor-
erstreckt. Hierzu kommt, daß bei ge- Paletten RAL-RG 993
men werden besondere Regelungen
forderter Flexibilität im modernen La- getroffen für z.B.
gerwesen sowie variabler Gestaltung Unter maßgeblicher Mitwirkung der
neuzeitlicher Lager- und Betriebsein- einschlägigen Wirtschaftszweige führt
● den Ansatz von Horizontalkräften,
richtungen die strenge Beachtung der die Gütegemeinschaft Paletten e.V.,
● die erforderlichen Standsicher-
Stabilität und Qualität gewährleistet Hagen, eine seit 1960 anerkannte
heiten, Gütesicherung durch.
sein muß. Jeder Hersteller, der die ● die Auswertung von Versuchs-
Verleihung des Gütezeichens bei der ergebnissen,
Gütegemeinschaft Lager- und Be- ● die Gestaltung von Kanten und
triebseinrichtungen e.V. beantragt, Ecken,
hat daher u.a. folgende besondere ● Sicherungen gegen herabfallendes
Anforderungen zu erfüllen: Lagergut,
● ausreichende Verkehrswege in den
Nachweis einer von einem amtlich Lägern,
anerkannten Prüfingenieur geprüften ● erforderliche Sicherheitseinrichtun-
Statik für das jeweilige Regalsystem gen zum Schutz vor Gefahren, Die berufsgenossenschaftlichen Richt-
bzw. alternativ Nachweis entspre- ● Mindestangaben in Aufbau- und linien ZH 1/428 haben wesentlich zur
chend überprüfter Belastungs- Betriebsanleitungen, Harmonisierung der Anforderungen
versuche, ● die Beachtung der zulässigen Be- an Lagergeräten über den Bereich der
lastungen und Europäischen Tauschpalette hinaus
Nachweis der Einhaltung von DIN ● die Wartung der Lagereinrichtun- auf andere Arten von Lagergeräten
18800 Teil 7, der sich nicht nur auf sach- gen und -geräte. beigetragen.
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Das Ziel der genannten Gütegemein- 1972, fast gleichzeitig mit der ersten Von deutscher Seite werden in dieses
schaften war und ist es, daß diese RAL-RG 614, folgte eine neue Aus- Expertengremium wesentliche Züge
Bestimmungen nicht nur in der Bun- gabe, die durch die Mitwirkung von der berufsgenossenschaftlichen Richt-
desrepublik Deutschland, sondern Pekötz und Winter schon beträchtlich linie ZH 1/428 als Gedankengut ein-
auch im genannten europäischen an substantiellem Inhalt gewonnen gebracht.
Raum Beachtung finden. hatte.
Auffällig ist, daß im internationalen
Auf internationaler Ebene haben die Als wesentlich neue Elemente wurden Interessenfeld das System Paletten-
deutschen Gruppen in der entspre- der Versuch an kurzen Stützenstücken regal den weitaus größten Raum ein-
chenden europäischen Vereinigung zur Bestimmung des Versagens durch nimmt, während in Deutschland von
der Fédération Europèenne de la örtliches Beulen und ein Kapitel über Anbeginn an an den Arbeiten der
Manutention (FEM) solche Vorschlä- Erdbebenlasten eingeführt. Güte- und Prüfbestimmungen alle
ge eingebracht. Lagereinrichtungssysteme technisch
Nach diesem ging die Entwicklung in gleichrangig mit ihren technisch-spe-
In Europa wurden Anfang der 70er den USA etwas gemächlicher voran. zifischen Anforderungen behandelt
Jahre zur Bemessung von Paletten- 1974 wurde ANSI MH 16.1 veröffent- wurden.
regalen viel geforscht und veröffent- licht.
licht.
Alle nationalen und internationalen
Österreich veröffentlichte 1974 die Ö- Kräfte bemühen sich, innerhalb der
Norm 4900. FEM Section X zu einem einheitlichen
europäischen Regelwerk zur Berech-
Schweden veröffentlichte 1973 eine nung, zunächst von Palettenregalen,
Nomenklatur mit Prüfrichtlinie. zu kommen.
Frankreich kam 1979 mit seiner ersten Um keine Zeit zu verlieren, wurde ein
Ausgabe der vorläufigen Bemessungs- Expertengremium beauftragt, alle
regeln für Palettenregale heraus. Die- bekannten nationalen und internatio-
se wurden dann offenbar unter dem nalen Regelwerke auszuwerten, um
Einfluß der anlaufenden Arbeiten zum auf dieser Basis zu einem europäi-
europäischen Forschungsprogramm schen Regelwerk zu kommen.
für Palettenregale umgeformt.
Eine weitere Arbeitsgruppe innerhalb
England steckte mit den ersten Sema- der FEM Section X beschäftigt sich
Richtlinien in den 70er Jahren den damit, die in der FEM Section IX er-
Rahmen ab, wie Palettenregale in gro- stellte Toleranzregelung FEM 9.831
ben Zügen beschaffen sein müssen und FEM 9.832 für Regalförderzeuge
und wie der Benutzer sie zu behan- und die DIN 15195 Teil 1, Lagersys-
deln hat. teme mit leitliniengeführten Flurförder-
zeugen an den neuesten technischen
1980 wurde dann eine umfangreiche Standard der modernen Lagertechnik
Sema-Richtlinie herausgegeben, wel- anzupassen.
che, wie die RAL-RG 614, ein Verfah-
ren zur Ermittlung von Hakenlaschen-
steifigkeit- und Bruchmoment enthält
aber sonst auch deutlich amerikani-
schen Einfluß sichtbar werden läßt.
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Dipl.-Volkswirt Daß Gütezeichen als Ausweise stän- jener durch sachliche Informationen
Wolfgang Schirmer dig neutral überwachter Güte von zu wecken, die aus Unkenntnis am
Produkten und Leistungen eine ganz Markt leichtfertig Birnen mit Äpfeln
besondere Bedeutung am Markt ha- verwechseln, sich nur noch am Preis
ben, ist inzwischen allseits und hin- orientieren - und dazu noch glauben,
Ständige, neutrale reichend bekannt. Auch die Wirt- sich dabei besonders vorteilhaft zu
RAL-Gütesicherungen schaft hat diese Tatsache weitgehend
zur eigenen Handlungsmaxime ge-
entscheiden.
bieten einzigartige macht. So gibt es inzwischen ca. 130 In diesem Zusammenhang zunächst
RAL-Gütezeichen - allesamt auf völ- stichwortartig einige wenige Fakten
Vorteile am Markt lig freiwilliger Basis von der Wirtschaft zum Marktgeschehen:
selbst im Rahmen des RAL-Systems
Gütezeichen bei Lagertechnik geschaffen. ● In Ländern mit besonders hohen
und Betriebseinrichtungen weisen Lohnkosten sind die lohnabhängi-
den sicheren Weg Größer als je zuvor ist die Dynamik gen Produktkosten ebenfalls be-
der Weiterentwicklung auf diesem sonders hoch. Dort hergestellte
Gebiet - größer auch die Zahl neuer Produkte haben ihren Preis. Dieser
und im Erarbeitungsstadium befindli- wird am Markt nur gezahlt, wenn
cher Gütesicherungen / Gütezeichen. auch die Qualität besonders hoch
Insofern könnten alle Gütezeichen- ist und diese Tatsache den Käufern
Anwender zufrieden sein und mit Ge- unzweifelhaft klar ist bzw. klarge-
nugtuung auf das Erreichte blicken. macht wird.
Leider aber zieht Erfolg auch immer
besonders viele an, die sich mit in die- ● Niedriglohnländer und Staaten mit
ses Boot begeben wollen, ohne da- anderen, der Marktwirtschaft noch
für die Voraussetzung geschaffen zu kaum folgenden Wirtschaftssystem
haben. Sie schaffen Unsicherheiten sehen im Wettbewerb ihre beson-
und zuweilen auch Verwirrung. Bei- dere Chancen, indem ihre Produk-
des kann gefährlich sein. Nahezu auf te dank zum Teil dramatisch nied-
allen Märkten treten heute zusätzli- rigerer Lohnkosten bzw. durch
che Komplikationen durch internatio- sonstwelche marktfernen Eingriffe
nale Entwicklungen hinzu, die es An- entsprechend billiger angeboten
wendern nicht gerade einfach werden können. Leider aber haben
machen, in einem Gewirr von EG- und solche Produkte meistens auch weit
weltweit geltenden Vorschriften mit niedrigere Qualitäten.
den oft dazugehörenden Konformi-
tätsnachweisen über die Einhaltung ● Das Marktgeschehen ist also ge-
dieser Vorschriften noch den Über- prägt von Angeboten mit beson-
blick zu bewahren. Leicht fällt man der ders hoher Qualität und solchen zu
Versuchung anheim, schlichte Markt- besonders günstigen Preisen. Nur
zugangsvoraussetzungen (z.B. Richt- ganz selten treffen beide Merkma-
linienerfüllung) bereits mit besonderer le für ein und dasselbe Produkt
Qualität gleichzusetzen und harmo- gemeinsam zu.
nisierte Anforderungen allein deswe-
gen für besonders hoch zu halten, ● Da Preise nun einmal leichter über-
weil sie harmonisiert sind und inso- schaubar sind als die nur den wirkli-
fern als „moderner“ und „zeitgemä- chen Experten zugänglichen, kom-
ßer“ angepriesen werden. Groß ist plexen Qualitätskriterien, wird oft
dann alle Male die Bereitschaft einer genug lediglich Preis mit Preis ver-
Reihe an Überkapazitäten krankender glichen. Katastropahle Fehlentschei-
inländischer und ausländischer Prüf- dungen können sich deshalb leicht
stellen, allerlei Siegel und Bescheini- ereignen, wenn zu sehr auf den Preis
gungen zu erteilen, um einem Produkt und zu wenig auf solide, im jahr-
die Aura des Bestehens ganz beson- zehntelangen Produkteinsatz erfor-
derer Prüfprozeduren zu verschaffen. derliche Gütemerkmale geachtet
wird. Jeder Bauschadensbericht
Der folgende Beitrag will versuchen, spricht hier eine beredte Sprache.
Argumente der Aufklärung zu liefern.
Er soll keineswegs einer „Gütezei- ● Um in dem harten Gerangel am
chen-um-jeden-Preis“- Auffassung Markt zu überleben, werden sich
das Wort reden. Dies wäre töricht und deshalb die Billigst-Anbieter immer
dazu zum gegenwärtigen Zeitpunkt bemühen, den Blick der Käufer al-
auch recht unangebracht. Ziel kann lein auf den Preis zu konzentrieren
es nur sein, das Problembewußtsein und die Güte herunterzuspielen.
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Die Hersteller von Produkten hoher den im Rahmen des für alle Gütezei- jährlich genauen Überprüfungen durch
Güte müssen deshalb versuchen, chen in Deutschland bindenden RAL- neutrale Prüfinstitute unterzogen wird.
dem durch eindeutige Informa- Systems geschaffen werden. Einzel- Diese würden Mängel in der (Eigen-)
tionen entgegenzuwirken, sonst Gütezeichen für nur einen Hersteller Überwachung sofort aufdecken. Dar-
werden sie unterliegen. Gütezei- kann es deshalb nicht geben. Die gan- aufhin würde der zuständige Güte-
chen sind die typischen und gewiß ze Branche muß zumindest in erheb- ausschuß unverzügliche Folgemaß-
auch die zuverlässigsten Orientie- lichen Teilen „mitziehen“. Schon des- nahmen verfügen, die bis zum Entzug
rungshilfen in diesen Bemühungen. halb ist ein großer Neutralitätseffekt des Gütezeichens durch die Gütege-
der Gütezeichen gewährleistet, denn meinschaft reichen.
● Die Welt ist jedoch nicht so einfach, es ist nicht möglich, die Gütean-
daß gütegesicherten Produkten mit forderungen auf einzelne Produkte Weil andererseits die Gütegemein-
Gütezeichen nicht gütegesicherte „zurechtzustutzen“ und besondere schaft eine vollständig von den Her-
ohne Gütezeichen gegenüberste- Stärken besonders herauszustellen stellern finanzierte Einrichtung ist,
hen und das ja auch für jeden leicht sowie besondere Schwächen des Pro- wird diese nie „Gnade vor Recht“
erkennbar ist. Die Billig-Anbieter duktes unbeachtet zu lassen. Das gehen lassen oder zum Erhalt des lu-
müssen alles versuchen, zur Durch- würden die Wettbewerber nie zulas- krativen Prüfauftrages (wie mögli-
setzung ihres Preis-Argumentes ih- sen. cherweise bei einer Einzel-Prüfstelle)
rerseits auch verschiedene Nach- beide Augen zudrücken. Nichts ga-
weise zu erbringen, daß auch sie Das Güteniveau wird im Rahmen des rantiert besser und wirkungsvoll das
höhere Qualitäten haben. Je mehr Errichtungsverfahrens eines Gütezei- unnachsichtige Überwachen der lau-
es ihnen gelingt, die klaren Unter- chens im RAL von allen beteiligten fenden Fertigung als die Konkurrenz-
schiede des Aussagewertes solcher Fachkreisen gemeinsam festgelegt. situation der Hersteller innerhalb der
Nachweise und ihrer (meist system- Verbände der Anwender/Benutzer der Gütegemeinschaft. Und die Herstel-
bedingten) Leistungsunterschiede gütegesicherten Produkte haben da- ler kennen ihre Konkurrenten am
zu vernebeln, um so erfolgreicher bei ebenso ein Mitspracherecht wie Markt, deren Werbung und Verkaufs-
werden sie sein. staatliche Stellen, das Prüfwesen, für maßnahmen besser als irgendeine
die Sicherheit zuständige Stellen (z.B. sonstige, nur von außen wirkende
● Hier aber spätestens müssen die
Berufsgenossenschaften), der Handel, private oder staatliche Kontroll-Stel-
Gütezeichenbetriebe wachsam
die Architektenverbände usw. Erst le. Dieser nämlich könnten durchaus
sein.Vor allem aber auch die po-
wenn von allen diesen ein Konsens Ungereimtheiten von Zusicherungen
tentiellen Käufer/Investoren, damit
über das Güteniveau (sprich die tech- des Zeichens und der Wirklichkeit jah-
sie nicht „Nachweis“ mit „Nach-
nische Qualität) erzielt ist, kann ein relang verborgen bleiben. - Die Wett-
weis“ auch dann gleichsetzen, wenn
Gütezeichen vom RAL anerkannt und bewerber jedoch haben immer die
ihre Aussagen grundverschieden
damit die Öffentlichkeit als Orien- gegenwärtigen Informationen und
sind. Sie müssen alles tun, um ihr
tierungsmaßstab bei Kauf- bzw. Inve- erzwingen sofortiges Handeln.
eigenes Sicherheitsbedürfnis klar zu
stitionsentscheidungen übergeben
artikulieren und die „Nachweise“
werden. Dies ist die Gewähr dafür, Gütezeichen heißt also nicht nur hohe
darauf abklopfen, welche dieses
daß Gütezeichen so hohe Qualität si- Qualität plus laufende Überwachung,
Bedürfnis mit höchster Zuverlässig-
cherstellen wie es die davon Betrof- sondern zusätzlich und vor allem so-
keit / möglicherweise / oder über-
fenen festgelegt haben. - Also immer fortige Maßnahmen und wirksame
haupt nicht befriedigen können.
eine ausreichend hohe Güte! Korrekturen, falls sich Mängel auftun
Sie müssen also fragen, wie hoch
der Grad der Zuverlässigkeit der sollten. Gerade auf dem Gebiet der
Leistungserbringung denn tatsäch- Im Gegensatz zu verschiedenen Prüf- Lagertechnik und Betriebseinrichtun-
lich - und zwar Stück für Stück - zeichen, die in der Regal auf einer ein- gen sind das entscheidende Trümpfe
ist, der jeweils „nachgewiesen“ maligen Typprüfung beruhen und der Gütezeichenprodukte:
wird. ohne laufende, strengen Maßstäben
entsprechende Folge-Überwachung ● Wegen der bei diesen Produkten
Ich kann und will hier nicht die ande- vergeben werden, sind Gütezeichen vorauszusetzenden, weit über ein
ren „Leistungsnachweise“ auf diese immer Ausweise einer laufenden, Jahrzehnt dauernden Nutzungszeit
Zuverlässigkeit hin jeweils analysieren neutralen Kontrolle der Fertigung, die können nur permanent und wäh-
und bewerten. Das sollten die Markt- (je nach Produkt) bis zur Montage rend des gesamten Fertigungspro-
beteiligten selbst tun. Vielmehr möch- beim Betreiber reicht. Dabei ist bei zesses scharf überwachte Produkte
te ich in kurzen Worten darstellen, Gütezeichen stets das hergestellte die erforderliche Langzeit-Qualität
welche spezifischen Leistungen mit Produkt selbst der Prüfgegenstand bieten. Konstruktions-, material-
Gütezeichen stets verknüpft sind, wel- und nicht bloß bestimmte Verfahrens- oder fertigungsbedingte Produk-
che Sicherheit sie bieten und welche schritte im Produktionsprozeß. Jeder tionsmängel treten oft erst nach
Bedeutung die Gütezeichen gerade im Gütezeichenbetrieb muß laufende Jahren auf und gefährden dann
Bereich der Lagertechnik haben. Eigenkontrollen durchführen, deren nicht nur Menschen und Materia-
Resultate genau aufzeichnen, gege- lien, sondern erzwingen wegen der
RAL-Gütezeichen sind immer freiwil- benenfalls Unebenheiten sofort und gesetzlichen Sicherheitsauflagen
lige Gemeinschaftsleistungen einzel- ohne Rücksicht auf kommerzielle sofortiges Auswechseln. In solchen
ner Branchen. Gütezeichen können Überlegungen beheben und ist sich Fällen wird ein scheinbar billiger
also nur von branchenweiten Verbän- darüber im klaren, daß er mehrmals Kauf leicht zum Desaster für den
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Betreiber und erweist sich im nach- eine in die Tiefe der gesamten Pro- bedenken, bevor er seine Entschei-
hinein als herausgeworfenes Geld. duktion gehende Überwachung. dung am Markt trifft und sich dazu
Statische Berechnungen müssen der „Entscheidungshilfe Prüfnach-
● Die beim Fehlkauf von einem Paar für alle vorzusehenden Einsatz-Va- weis“ bedient. Sollte er (zum Beispiel
Schuhen leicht zu korrigierende rianten der „wandelbaren“ Anla- des Preises wegen) anderen Nachwei-
Entscheidung, beim nächsten Mal gen da sein (im übrigen eine be- sen als dem Gütezeichen zuneigen,
besser aufzupassen, geht hier sonders schwierige Bedingung gebietet es dann seine Verantwortung
nicht. Die Entscheidung für ein be- gerade dieses Gütezeichens). für die Sicherheit seiner Mitarbeiter,
stimmtes Lagersystem ist eine „Ehe Schweißarbeiten dürfen nur dann anderen Personen mit Zugang zur
auf lange Zeit“, aus der man kurz- vorgenommen werden, wenn da- Anlage gegenüber und hinsichtlich des
fristig gar nicht mehr aussteigen für durch den Befähigungsnach- in der Anlage gebundenen Kapitals,
kann. weis entsprechend hochqualifizier- daß er sich der minderen Aussage-
tes Personal eingestellt wurde fähigkeit der anderen „Nachweise“
● Lagersysteme und entsprechende (lösen sich z.B. durch die dauern- genau bewußt ist und klar erkennt,
Betriebseinrichtungen haben ihren den Erschütterungen beim Betrieb welche Zusicherungs-Lücken dort be-
entscheidenden Vorteil in ihrer - gegebenenfalls erst nach Jahren stehen. Er muß sich fragen, ob er es
schnellen Anpaßbarkeit an geän- - auch nur wenige der vielen hun- sich tatsächlich leisten kann, auf die
derte Betriebsgegebenheiten durch dert oder tausend Schweiß- Sicherheitsgarantie durch das Güte-
Umbau, Anbau, andere Aufteilung verbindungen einer Regalanlage, zeichen zu verzichten.
usw. Nur wer diese „Dynamik des kann das zum Zusammenbrechen
Systems“ wirklich nutzt, betreibt der ganzen Anlage führen) usw.
seine Anlage optimal. Solche Ver- Über all diese so gravierenden
wandlungen und Veränderungen Gütevoraussetzungen an eine
sind aber nur dann kein Hasard- Regalanlage kann eine einmalige
spiel, wenn die Statik beim Einbau Typprüfung weder zuverlässige
genau errechnet war und gestimmt Aufschlüsse geben noch ein dann
hat, wenn an den Regalteilen alle erteiltes Prüfzeichen dem Käufer
für den Umbau wichtigen Daten das hohe Maß an Rundum-Sicher-
angegeben sind, wenn eine genau heit bieten, das gerade hier unab-
geprüfte, vollständige und auch die dingbar ist. Das Gütezeichen bie-
Leistungsgrenzen nicht verschwei- tet aber diese Sicherheit.
gende Montage- und Bedienungs- Lang wäre noch die Liste weiterer Ar-
anleitung vorhanden ist usw. Auch gumente, die für ein so komplexes
das ist bei Gütezeichen eine (an- und wegen seines spezifischen Vor-
sonsten oft vermißte) Selbstver- teils fast immer den Bedürfnissen der
ständlichkeit. Betreiber nach Maß angepaßtes Pro-
dukt ein Gütezeichen geradezu her-
● Im „Kontrollorgan des Gütezei- ausfordern. Schon aus Platzgründen
chens“, dem Güteausschuß, sitzen muß ich mir das versagen. - Eines aber
keineswegs nur Hersteller unter sollte auch jetzt schon deutlich gewor-
sich. Das die Fremdüberwachung den sein: Wird vom Käufer oder Be-
durchführende Materialprüfamt treiber zu seiner eigenen Sicherheit ein
Nordrhein-Westfalen hat darin Nachweis der Einhaltung der für
ebenso Sitz und Stimme wie die für Regalanlagen systembedingt außeror-
die Sicherheit bei den Betreibern dentlich in die Tiefe und Breite gehen-
zuständige Berufsgenossenschaft der Güte- bzw. Sicherheitsanforderun-
und der interessenneutralen RAL. gen erwartet, dann kann ein
Auch diese Institutionen garantie- „Nachweis“ per Typprüfung für ein-
ren, daß wirklich scharf überwacht zelne Fachböden, Trägerelemente
wird und keine schwarzen Schafe usw. jedenfalls nicht ausreichen. Eine
ein Gütezeichen tragen können. Regalanlage ist nur einmal mehr als
die Summe der Einzelteile, aus denen
● Weil eben bei einem so komplexen sie besteht. Prüfung ohne Überwa-
Produkt wie einer aus Tausenden chung kann hier nicht zum Zuge füh-
verschiedener Teile bestehenden ren - wohl aber Gütesicherung, die
Regalanlage eine Typprüfung we- bereits mit Kontrollen der statischen
niger Einzelteile für sich allein kei- Berechnungen beginnt, noch ehe die
nen Sinn gibt und keine umfassen- ersten Bauelemente gestanzt und zu-
de Güteaussage über die jeweils sammengefügt werden, die dann spä-
maßgeschneiderte Gesamt-Anlage ter einmal mit dem RAL-Gütezeichen
beim Käufer/Betreiber zuläßt, ist dokumentiert werden sollen. Kein
Gütevoraussetzung hier viel mehr anderer Nachweis/Zeichen bietet die-
als bei einfachen Massen-Artikeln se Sicherheit. Dies muß jeder Käufer
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Inhaltsübersicht
1 Gütegrundlage 95
RAL Deutsches Institut
für Gütesicherung und Kennzeichnung 2 Verleihung 95
Herausgeber: RAL Deutsches Institut für
Gütesicherung und Kennzeichnung e.V. 3 Benutzung 95
Nachdruck mit freundlicher Genehmigung
des Herausgebers. Alle Rechte sind dem RAL
vorbehalten ©2000 RAL, Sankt Augustin. 4 Überwachung 95
RAL-Druckschriften können dem Fortschritt
und neuen Erkenntnissen der allgemeinen 5 Ahndung von Verstößen 95
Technik folgend einer Änderung unterliegen.
Es gilt die jeweils gültige Fassung.
Die jeweils neueste Fassung ist erhältlich beim
6 Beschwerde 96
BEUTH VERLAG GmbH,
Burggrafenstraße 6, 10787 Berlin 7 Wiederverleihung 96
oder beim RAL Deutsches Institut für
Gütesicherung und Kennzeichnung e.V.,
Siegburger Straße 39, 53757 Sankt Augustin 8 Änderungen 96
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a) die Befähigung zum Schweißen von einfachen Stahlbau- 3.2.2 Stellt der Gütezeichenbenutzer die gütegesicher-
ten mit vorwiegend ruhender Belastung („kleiner Befä- ten Produkte nicht selbst her (Fertigung ausgelagert),
higungsnachweis“ nach DIN 18800 T. 7) vorhanden ist, so ist von dem Gütezeichenbenutzer sicherzustellen, daß
b) der Betrieb über die für die Schweißaufsicht notwen- die Güte- und Prüfbestimmungen voll auf die
digen Fachkräfte verfügt (siehe DIN EN 729 Teil 1 und Zulieferfirma(en) angewandt werden können.
Teil 2),
c) die Schweißer nach DIN EN 287 Teil 1 (Prüfung von Stahl- 3.2.3 Verliert ein Gütezeichenbenutzer den Befähigungs-
schweißern) Prüfgruppe B 1 geprüft und überwacht wer- nachweis zum Schweißen, so hat er
den,
d) für Widerstandspunkt-, Buckel- oder Rollennaht- – innerhalb von 6 Monaten den Befähigungsnachweis
schweißungen ein verantwortlicher Fachmann benannt erneut zu erbringen,
ist, und folgende Anforderungen erbracht werden.
– die Geschäftsstelle umgehend zu informieren.
– Die Betriebsbeschreibung
Die Betriebsbeschreibung muß alle die für die Her- Ferner hat der Gütezeichenbenutzer nachzuweisen, daß
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– bei anderen Fügeverfahren die entsprechenden Nach- In der Berechnung darf als Nahtdicke nur das Maß der
weise vorhanden sind, kleinsten angeschlossenen Blechdicke eingesetzt werden.
– werkseigene Eingangs-, Fertigungs- und Endkontrollen Abweichend von DIN 18800 T. 1 sind Kehlnähte auch
durchgeführt und die Ergebnisse protokolliert werden. unterhalb 2 mm Nahtdicke zulässig.
3.3.3.2 Schraubenverbindungen
Ein-Schrauben-Verbindungen sind mit Schrauben min-
3.3 Technische Unterlagen destens der Festigkeitsklasse 8.8 auszuführen und dür-
3.3.1 Lastannahme fen keine Momente übertragen.
3.3.1.1 Vom Betreiber der Einrichtung sind Angaben
3.3.4 Statische Berechnung
über die anzunehmende Beanspruchung der Einrichtung,
z.B. größtmögliche Fachlasten und Horizontal- 3.3.4.1 Allgemein
beanspruchungen, dem Hersteller der Einrichtung zu 3.3.4.1.1 Tragfähigkeit und Standsicherheit sind durch eine
machen. Dabei ist zu unterscheiden zwischen gleichmä- „geprüfte statische Berechnung“, ggf. auch durch eine „ge-
ßig verteilter Belastung und Einzellast. prüfte Typberechnung“ oder eine davon abgeleitete „prüf-
fähige Berechnung“ (in deutscher Sprache) nachzuweisen.
3.3.1.2 Es ist u.a. zu beachten
– Mit jeder statischen Berechnung ist die entsprechen-
DIN 1055 Teil 1 de Checkliste geprüft vorzulegen.
Lastannahme für Bauten; Lagerstoffe, Baustoffe
und Bauteile. – Werden Standsicherheit und Tragfähigkeit durch Ver-
suche nachgewiesen, so ist die Checkliste analog an-
3.3.1.3 Die Eigengewichte von Traggliedern sind der zuwenden.
Berechnung zugrunde zu legen. Gewichtsangaben hier-
für sind den betreffenden Normen zu entnehmen: – Mit der Prüfung der statischen Berechnung muß ein
amtlich anerkannter Prüfingenieur der Fachrichtung
DIN EN 10024 Stahlbau oder Stahlleichtbau beauftragt werden.
„I-Profile mit geneigten inneren Flanschflächen;
Grenzabmaße und Formtoleranzen; Der Aufsteller und der Prüfer der statischen Berech-
Deutsche Fassung prEN 10024; 1992" nung müssen rechtlich voneinander unabhängige Per-
sonen sein.
DIN EN 10034
„I- und H-Profile aus Baustahl; – Nach Überprüfung erhält die Berechnung den Vermerk
Grenzabmaße und Formtoleranzen; vom Prüfingenieur: „Die Berechnung entspricht in sta-
Deutsche Fassung EN 10034; 1993" tischer Hinsicht den Güte- und Prüfbestimmungen
RAL-RG 614.“
Für Sonderprofile sind die Eigengewichte rechnerisch
oder durch Wägen zu ermitteln. – Die geprüfte statische Berechnung ist bei der Gütege-
meinschaft und der Prüfstelle nach Abschnitt 6.1.1 zu
3.3.1.4 Die maximalen Beanspruchungen werden in den hinterlegen. Die Ergebnisse der statischen Berechnung
Güte- und Prüfbestimmungen RAL-RG 614/1 und fol- sind - wenn übertragbar - in Anwendungstabellen oder
gende geregelt. ausreichend genauen Diagrammen zu erfassen, vom Prüf-
ingenieur zu bestätigen sowie bei der Gütegemeinschaft
3.3.2 Zeichnungen und der Prüfstelle nach Abschnitt 6.1.1 zu hinterlegen.
3.3.2.1 Es sind bemaßte „Übersichtszeichnungen“, die – Zur Vermeidung möglicher Übertraguns-/Interpre-
das System verdeutlichen, zu erstellen. tationsfehler in Verkaufsunterlagen und Aufbau- und
Bedienanleitungen müssen die Anwendungstabellen
3.3.2.2 In den „Ausführungszeichnungen“ sind Angaben und Diagramme in der jeweils weiter verwendeten
über die zur Verwendung kommenden Werkstoffe, Verbin- Form vom Aufsteller der Statik abgezeichnet werden.
dungen und Verbindungsmittel zu machen. Die Ausführungs-
zeichnungen können auch „Werkstattzeichnungen“ sein. 3.3.4.1.2 System-Bemessungsprogramme (EDV)
3.3.2.3 „Schweißplan“ und „Plan für die Schweißnaht- Die verwendete Software bedarf einer eindeutigen Identi-
prüfung“ sind nur, soweit erforderlich, zu erstellen. fikation, wie Programmname, Version mit Daten und einer
vollständigen, deutschsprachigen Dokumentation. Hierzu
gehören unter anderem: Umfang, Funktionsbeschreibung,
3.3.3 Verbindungsmittel
Algorithmen, Angaben zu Anwendungsgrenzen, Installati-
3.3.3.1 Schweißnähte on- und Bedienanweisung, sowie eine ausreichende An-
Für die Schweißnahtformen gilt DIN EN 22553 zahl von Beispielrechnungen zur Prüfung und Kontrolle.
Die Schweißnahtlänge ist so festzulegen, daß die anzu- Alle zum Programm gehörenden Dateien sind mit vollstän-
schließenden Kräfte sicher übertragen werden. digem Namen, Größe, Datum und Zeit zu benennen.
Für die Bemessung der Schweißnähte ist die Dicke der Die Ausgaben müssen nachvollziehbar sein, den
Naht mit „a“, die Länge der Naht mit „l“ in die Berech- Programmnamen, die Version/Datum und alle Eingabe-
nung einzusetzen (siehe auch DIN 18800 T.1) parameter und Ergebnisse enthalten.
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Anhand von Vergleichsrechnungen werden vom Prüf- Statt einer Schiefstellung dürfen horizontale Ersatzlasten
statiker stichprobenartig die Ergebnisse verglichen. Eine von 1/200 der Fachlast in der jeweiligen Lastebene ange-
Überprüfung der Software selbst erfolgt nicht. Die Er- setzt werden.
gebnisse dürfen bis zu einer Abweichung von + 3% als
ausreichend betrachtet werden. 3.3.4.1.6 Für Vertikallasten kann bei änderbaren Verbin-
dungen ein rahmenartiges Tragwerk oder ein statisch
Bei Änderungen der Software ist analog zu verfahren, bestimmtes System berechnet werden. Hierbei ist die
bevor diese Verwendung finden darf. Hierzu gehört auch durch Versuch nachzuweisende Steifigkeit des Anschlus-
die zweifache Hinterlegung bei der Gütegemeinschaft. ses zu berücksichtigen (siehe auch Abschnitt 3.4.3).
3.3.4.1.3 Bei Sonderprofilen können, wenn Beulen aus-
3.3.4.1.7 Für den Nachweis der Längssteifigkeit muß
geschlossen wird, die Querschnittswerte allein durch
ein Rahmensystem berücksichtigt werden, sofern nicht
Berechnung ermittelt werden. Bei beulgefährdeten und
ein vorhandenes statisch bestimmtes System auch die-
regelmäßig gelochten Profilen sind die Traglast, die
se horizontalen Belastungen übernehmen kann.
Momententragfähigkeit und die Trägheitsmomente zu-
sätzlich durch Versuche zu bestimmen.
3.3.4.2 Flächenpressung
Die Querschnittsverschwächung durch Löcher ist bei 3.3.4.2.1 Die auftretende Flächenpressung unter den
Zug und Druckbeanspruchung zu berücksichtigen. (Maß- Fußplatten oder Laufschienen bzw. der Pfostendruck auf
gebend ist der kleinste Nettoquerschnitt.) den Fußboden oder Baugrund ist vom Hersteller zu er-
mitteln und dem Betreiber der Einrichtung anzugeben.
Wenn einfachsymmetrische Profile, z.B. U- oder C-Pro- Die zulässige Flächenpressung des Fußbodens ist vom
file, verwendet werden, so müssen die Verdrehung der Betreiber, außer bei von Hand bedienten Fachboden-
Balken und die daraus resultierenden zusätzlichen Be- regalen nach RAL-RG 614/1, zu garantieren.
anspruchungen (z.B. Torsion, Wölbspannungen und
gegebenenfalls Anschlußexzentrizitäten in den Stützen)
3.3.4.2.2 Die Ebenheit des Fußbodens, auf welchem gü-
in die Berechnung einfließen.
tegesicherte Einrichtungen aufgestellt werden - ganz gleich,
3.3.4.1.4 Der statische Nachweis ist an Hand von Skiz- ob es sich um Roh- oder Fertigboden handelt - muß inner-
zen zu führen, die den Berechnungsgang erläutern und halb der nachstehenden zulässigen Abweichungen liegen:
in zeichnerischer Darstellung Kraftrichtungen, Spannwei- bis 1 m Abstand: 4 mm
ten, Lage der Verbindungen sowie das statische System bis 4 m Abstand: 10 mm
ersichtlich machen. bis 10 m Abstand: 12 mm
bis 15 m Abstand: 15 mm
Die Berechnung muß Nachweise bzw. Angaben enthal-
ten, die aus dem gewählten statischen System resultie-
3.3.4.2.3 Der Betreiber der Einrichtung muß sicherstel-
ren, z.B. über
len, daß der Fußboden die Lasten aus den Regalen si-
– Anschluß-Steifigkeit und Bruchmoment cher aufnehmen kann. Der Hersteller der Einrichtung ist
– Knicklängenbeiwerte von ihm über Besonderheiten der vorhandenen oder zu
– Fußeinspannungen bauenden Räume zu informieren und kann, wenn keine
– Aussagen über das Biegedrillknicken (Kippen) von anderen Angaben vorliegen, bei der Bemessung der
Riegeln Fußplatten oder Bodenschienen von einer Mindest-
– Aussagen über angeordnete Verbände: flächenpressung σ1 von 5 N/mm2 ausgehen.
– Horizontalverbände in der Tiefe
– Vertikal- und Horizontalverbände Der Betreiber muß dann sicherstellen, daß diese Flächen-
– Rahmenwirkung in Längsrichtung. pressung vom Boden aufgenommen werden kann.
Horizontalkräfte sind in Längs- oder Tiefenrichtung, je- 3.3.4.3.3 Für die Ermittlung der Tragfähigkeit durch
doch nicht gleichzeitig wirkend, anzusetzen. Sie sind Berechnung gelten zusätzlich zu diesen Güte- und Prüf-
Zusatzlasten nach DIN 18801. bestimmungen:
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Inhaltsübersicht
DIN 1052 Teil 1 Holzbauwerke; Berechnung und Ausführung 3.3.4.6.5 Die zulässigen Belastungen sind in den Auf-
bau- und Betriebsanleitungen festzuhalten.
– Abschnitt 3.1
– Tabelle 4, max. zulässiger Schlankheitsgrad λ = 200
3.3.4.6.6 Änderungen an der Regalkonstruktion bedin-
– Abschnitt 9.1
gen Änderungen der Tragfähigkeit.
– Abschnitt 9.2
DIN 18800 Teil 1 Die Tragfähigkeit des veränderten Systems ist der
Stahlbauten; Bemessung und Konstruktion Belastungstabelle zu entnehmen. Dabei ist zu beachten, daß
freistehende Stiele gegen Verschieben gesichert werden.
DIN 18800 Teil 2 Regaleinrichtungen mit Verbänden dürfen nur nach Rück-
Stahlbauten; Stabilitätsfälle, Knicken von Stäben sprache mit dem Hersteller verändert werden. Der Umbau
und Stabwerken von Regalen darf nur im unbelasteten Zustand erfolgen. Bei
DIN 18801 mehrfeldrigen Regalen ohne Verbände können die Nach-
Stahlbau; Bemessung, Konstruktion, Herstellung barfelder belastet sein, müssen jedoch so lange unangeta-
stet bleiben, bis die Änderung des Feldes durchgeführt ist.
3.3.4.4 Traglasten
3.3.4.6.7 Auf Wunsch ist der Betreiber darüber hinaus
Sie werden, soweit erforderlich, in den Güte- und Prüf- vom Hersteller zu beraten und zu unterstützen.
bestimmungen RAL-RG 614/1 und folgende geregelt.
Die Sicherheiten gegen die Streckgrenze ReL bzw. Dehn-
grenze Rp0,2 sind für Stahl der DIN 18800 Teil 1 zu ent-
3.4 Versuche
nehmen. Für Holz gilt DIN 1052.
3.4.1 Allgemein
3.3.4.5 Standsicherheit Die statische Berechnung gemäß Abschnitt 3.3.4 kann
Die Einrichtungen müssen so beschaffen sein, daß sie für Gesamtsysteme oder einzelne Bauteile durch Versu-
bei bestimmungsgemäßer Verwendung die Last des che ersetzt werden.
Lagergutes sicher aufnehmen können Ihre Standsicher-
heit muß den betrieblichen Beanspruchungen genügen, Bei Verwendung von Werkstoffen oder Bauarten bzw.
nachgewiesen sein und eine ausreichende Steifigkeit in von Konstruktions- oder Bauteilen, die nicht allgemein
Längs- und Tiefenrichtung einschließen. gebräuchlich und bewährt sind oder über deren Verhal-
ten keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen, müssen
Der Standsicherheitsfaktor gegen Abheben muß min- die rechnerischen Tragfähigkeits- und/oder Stand-
destens 1,5 betragen. sicherheitsnachweise durch entsprechende Versuche
ergänzt oder ersetzt werden.
3.4.6 Gebrauchssicherheit
Die Versuchsobjekte müssen der gütegesicherten Kon-
3.3.4.6.1 Unabhängig von diesen Güte- und Prüfbe-
struktion entsprechen, und die Versuche sind im natürli-
stimmungen finden die entsprechenden Forderungen im
chen Maßstab durchzuführen, wobei die ungünstigsten
Gerätesicherheitsgesetz, der Arbeitsstättenverordnung mit
Beanspruchungen zugrunde zu legen sind.
den entsprechenden Arbeitsstättenrichtlinien sowie den
Unfallverhütungsvorschriften und Richtlinien der Berufs-
Vor den Messungen ist es zulässig, das zu prüfende
genossenschaften, hier insbesondere ZH 1/428 - in ihrer
System oder Bauteil ganz oder teilweise vorzubelasten,
jeweils gültigen Fassung - Anwendung.
um entsprechende Setzungen und Festlegungen von
Verbindungen zu ermöglichen, wie dies auch in der Pra-
3.3.4.6.2 Für Regale müssen Aufbau- und Betriebsanlei-
xis durch die aufzubringenden Lasten erfolgt.
tungen vorliegen, die Hinweise für Aufstellung, Betrieb und
notwendige Sicherheitsmaßnahmen enthalten. Dies gilt
auch für Schränke, deren Bauart besondere Hinweise für 3.4.2 Gesamtsystem der Einrichtung
Aufstellung und Betrieb erforderlich machen. An kraft- Bei Versuchen an Gesamtsystemen sind die Belastun-
betriebenen Regalen und Schränken und an Schränken gen in ungünstigster Stellung der praktischen Funktion
mit kraftbetriebenen Inneneinrichtungen muß die Betriebs- entsprechend aufzubringen oder entsprechend der für
anleitung deutlich sichtbar angebracht sein. die Statik nachzuweisenden Annahme.
3.3.4.6.3 Beim Aufbau und Umbau von Regalen sind die Bei Belastungen sind stufenweise vorzunehmen, wobei
Sicherungselemente ordnungsgemäß einzusehen. Der rich- die größte Stufe die Hälfte der Nennlast nicht überstei-
tige Sitz der Sicherungselemente ist aus der Betriebsan- gen soll. Für jede Belastungsstufe ist eine Einwirkdauer
leitung, aus Skizze oder Beschreibung zu ersehen. von mindestens 2 Minuten zu belassen, bevor die näch-
ste Belastungsstufe aufgebracht wird.
Die Tragelemente von Regalen, die zur Aussteifung dienen,
müssen gegen unbeabsichtigtes Ausheben gesichert sein. Die Meßpunkte sind an den für das Ergebnis ungünstig-
sten Stellen anzusehen.
3.3.4.6.4 Regale müssen lotrecht aufgestellt sein. Abwei-
chungen der Regalstützen von der Lotrechten in Längs- Die Haupt- und Zusatzlasten sind entsprechend Ab-
und Tiefenrichtung der Regale dürfen nicht mehr als 1/200 schnitt 3.3.4.1.5 anzusetzen. Die Nutzlast und die Zu-
der Regalstützenhöhe betragen. Die Anschlüsse von Trä- satzkräfte werden in mehreren Laststufen um jeweils
gern und Fachböden dürfen in der Höhe nicht mehr als denselben Proportionalitäts-Faktor gesteigert, bis die
1
/ 300 des Stützenabstandes voneinander abweichen. Konstruktion versagt.
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Die zulässige Nutzlast ergibt sich aus zwei Parallelversuchen, Ergibt sich an Biegeträgern bei einer Durchbiegung von
indem man die kleinere der entsprechend den in den Ver- 1
/ 200 der Spannweite ein kleinerer Belastungswert, so
suchen verwendeten effektiven Materialgüten umgerechne- ist dieser für die zulässige Belastung maßgebend, und
ten Bruchlasten durch den Sicherheitsfaktor 1,5 teilt. zwar bei metallischen Werkstoffen. Ansonsten darf die
Durchbiegung 1/150 der Spannweite betragen.
Außerdem ist der Nachweis für die Hauptlasten zu er-
bringen, ggf. in getrennten Versuchen. Hierbei ist der 3.4.4 Versuchsbericht
Sicherheitsbeiwert 1,75 zu wählen. Ist die so erhaltene
Versuchsdurchführung und -ablauf sind in einem „Ver-
Nutzlast über 10 % niedriger als die vorausgeschätzte,
suchsbericht“ niederzulegen, der enthalten muß:
wird eine weitere Versuchsreihe mit neuen Ausgangs-
werten erforderlich. – Zweck und Ziel der Versuche
Bestehen die Bauteile, die zum Versagen des Gesamtsy- – Beschreibung und Maßskizzen über das Versuchs-
stems geführt haben, aus Werkstoffen, deren mechanische objekt mit seiner Lage im System und Krafteinleitungen
Kennwerte stark streuen wie z.B. Holz, Kunststoff, Span- – Angaben über Werkstoffe und Maße
platten oder dgl., so beträgt der Sicherheitsfaktor 2,5. – Umrechnung der Versuchswerte
Im übrigen sind für das Verhalten der einzelnen Bauteile Der Nachweis der Sicherheit gegen Versagen oder
des Gesamtsystems die Ausführungen in Abschnitt 3.4.3 Bruch eines Bauteils wird unter Berücksichtigung der
zu beachten. beim Versuch vorliegenden Werkstoff-Streckgrenzen mit
einem Sicherheitsfaktor von 1,75 (bei Hauptkräften)
3.4.3 Bauteile gegenüber der garantierten Mindest-Streckgrenze des
Versuche an bestimmten Bauteilen müssen so erfolgen, Werkstoffs erbracht.
daß Haupt- wie auch Nebenlasten, die z.B. durch anschlie-
ßende Bauteile eingeleitet werden, aufgebracht werden. Die Prüfung der Zugversuche hat nach DIN EN 10002-
1 zu erfolgen.
Belastungen sind in ungünstiger Stellung der praktischen
Funktion aufzubringen oder entsprechend den für die Die Forderungen nach ZH 1/428, Abs. 4.1.2.1 (Ausga-
Statik nachzuweisenden Annahmen. be Oktober 1988) für den Lastfall „Hauptkräfte“ nach
einer zweifachen Sicherheit gegen Versagen oder Bruch
Die Belastungen sind stufenweise vorzunehmen, wobei bleibt davon unberührt.
die größte Stufe die Hälfte der Nennlast nicht überstei-
gen soll. Für jede Belastungsstufe ist eine Einwirkdauer Umrechnung
von mindestens 2 Minuten zu belassen, bevor die näch- – Die in Versuchen erzielten Versagenswerte (Fu) sind
ste Belastungsstufe aufgebracht wird. entsprechend den Ergebnissen der Werkstoffprüfung
(βsv) zurückzurechnen, falls Werkstoffversagen aus-
Messungen der Verformungen sind in jeder Belastungs- schlaggebend war und die Werkstoffprüfung günsti-
stufe vorzunehmen. Die Meßpunkte sind an den für das gere Werte ergab, als sie in den zugehörigen Werkstoff-
Ergebnis ungünstigsten Stellen anzusetzen. normen als Mindestwerte (βsg) verlangt werden.
Bei Untersuchungen eines Bauteiles innerhalb seines Sy- Hat die Werkstoffprüfung schlechtere Werte ergeben als
stems sind auch Verformungen am System zu messen, die die benannten garantierten Streckgrenzen (βsv < (βsg), so
durch die Belastung des zu prüfenden Bauteiles eintreten. darf keine Hochrechnung der Versuchswerte erfolgen.
Zur Ermittlung der Nutzlasten sind die Versuchswerte durch β
F = Fu · sg
1,75 zu dividieren. Auszugehen ist von einem mindestens βsv
zu 74 % statistisch gesicherten mittleren Versagenswert Hierin bedeuten:
der entsprechend den in den Versuchen verwendeten ef-
fektiven Materialgütern umgerechneten Höchstlasten. Bei F auf die garantierte Mindest-Streckgrenze
nur zwei Versuchen ist der kleinere der Werte anzunehmen. bezogener Versagenswert
Fu im Versuch erzielter Versagenswert
Eine gleichzeitige Wirkung von Haupt- und Zusatzkräften βsg garantierte Mindest-Streckgrenze
(vergleiche Abschnitt 3.3.4.1.5) erfordert eine 1,5fache βsv ermittelte Streckgrenze des am Versuchsstück
Sicherheit gegen Bruch. verwendeten Werkstoffs.
Unter Bruch ist hier, gleich welche Ursache, insbeson- Der zumindestens 75 % statisch gesicherte mittlere
dere auch Knicken, Kippen oder dergleichen, das Ver- Versagenswert, das ist z.B. bei zwei g l e i c h a r t i g e n
sagen der Probe unter ihrer Höchstlast zu verstehen. Versuchen der kleinere der beiden Werte, ist durch
den Sicherheitsbeiwert 1,75 bei Hauptkräften oder
Bei Bauteilen aus Werkstoffen, deren Kennwerte stark 1,5 bei Haupt- und Zusatzkräften zu dividieren.
streuen wie z.B. Holz, Kunststoff, Spanplatten oder dgl.
Beträgt der Sicherheitsbeiwert 3,0 bei Hauptlasten bzw. Die genormten Blechdickenabweichungen bleiben un-
2,6 bei Haupt- und Zusatzlasten. berücksichtigt, da sie durch die Sicherheitsbeiwerte
abgedeckt sind.
Unter Anwendung des Berechnungsverfahrens 2. Ord-
nung muß bei druckbeanspruchten schlanken Bauteilen – Werden nicht von jedem Versuchsstück Zugproben
die Sehnenbiegung von εiK > 1 berücksichtigt werden. entnommen, so müssen statistische Verfahren heran-
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gezogen werden, um den oberen Wert (βsv) aus einer verzinkt) verwendet werden. Auch eine Verzinkung mit
ausreichenden Stichprobenanzahl zu ermitteln. Als Anstrich kann aufgebracht werden. Diese besonderen
ausreichende Stichprobenanzahl werden 10 %, je- Oberflächenbehandlungen bedürfen der Vereinbarung.
doch mindestens zwei Werkstoffproben angesehen.
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5.3 Die Kennzeichnung der Lager- und Betriebseinrich- 6.1.1 genannten Prüfstelle einen Güteüberwachungs-
tungen muß vollständig, gut lesbar und dauerhaft erfolgen. vertrag ab.
6.3 Überwachungsprüfung
6.3.1 Die Gütegemeinschaft schließt im Namen der
Gütezeicheninhaber mit der in Abschnitt
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1–3.4 Versuche
Zusätzlich zu RAL-RG 614 Abschnitt 3.4 gilt:
Lager- und Betriebseinrichtungen
für Fachbodenregale:
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4 Rechnerische Nachweise aus Spannung u/o Verformung, bei Verwendung von Kennwerten aus Versuchen
ist der Hinweis auf diesen Versuch zu vermelden
4.1 Nachweis der Lastaufnehmer
4.1.1 Nutzlast der Fachböden
4.1.2 Nutzlast der Hänge- u/o Pendelschienen
4.1.3 Nutzlast anderer Lastaufnehmer
4.2 Nutzlast Bodenträger u/o Stelleisten
4.3 Nutzlast Stützen u/o Rahmen
4.4 Aufstellgrundpressung, eff.
4.5 Standsicherheit gegen Umkippen
Diese Güte- und Prüfbestimmungen RAL-RG 614/2 gel- 2–3.3 Technische Unterlagen
ten in Verbindung mit den Güte- und Prüfbestimmungen
für Lager- und Betriebseinrichtungen RAL-RG 614 sowohl Zusätzlich zu RAL-RG 614 Abschnitt 3.3 gilt:
Abschnitt 1.1 als auch die nachfolgend benannten.
2–3.3.4.1.8 Beim Nachweis der Riegel für die Horizontal-
kräfte dürfen die Horizontaldurchbiegungen 1/ 100 der
2–1.2 Besonderes Spannweite nicht überschreiten.
Es gilt RAL-RG 614 Abschnitt 1.2.
Für diesen Lastfall müssen die Eckspannungen außer-
2–1.3 Streckengeschäft dem bei zweiachsiger Biegung die folgende Bedingung
enthalten:
Es gilt RAL-RG 614 Abschnitt 1.3.
Rx + Ry <= 0,8 Rp0,2
(Rp0,2 = 0,2 % Dehnungsgrenze)
2–2 Begriffe 2–3.3.4.6.8 Die Träger müssen gegen eine Aushebekraft
2–2.1 Palettenregale dienen dem Einstapeln und Lagern von mindestens 7 500 N und höchstens 10 000 N gesi-
von Paletten u.ä. Sie können auch für Hochregalein- chert sein. Die Sicherungselemente müssen so beschaf-
richtungen mit Bedienungsgerät Verwendung finden. Es fen sein, daß sie sich nicht unbeabsichtigt lösen können.
gilt RAL-RG 614 Abschnitt 1.2.
2–3.3.4.6.9 Der notwendige Spielraum zwischen Last-
2–2.2 Palettenregale können auch bei mehrgeschossi- Oberkante und -Unterkante des darüberliegenden Regal-
gen oder verfahrbaren Regaleinrichtungen Verwendung stapels ist abhängig vom eingesetzten Stapelgerät. Be-
trägt die Schrägstellung der Gabeln z.B. 30 mm, so ist
finden. Sie unterliegen dann zusätzlich den hierfür gel-
ein Spielraum von mindestens 100 mm erforderlich.
tenden Güte- und Prüfbestimmungen RAL-RG 614/3
bzw. RAL-RG 614/4. 2–3.3.4.6.10 Regalbedienungsgeräte sollen auf dem
Boden laufen, um das Einleiten zusätzlicher Lasten und
Beanspruchungen aus diesen Geräten in die Paletten-
2–3 Gütebestimmungen regale zu verhindern. Gegebenenfalls auftretende Hori-
zontal- und Vertikalkräfte aus den Bedienungsgeräten
2–3.1 Werkstoffe
dürfen in der Regalkonstruktion nur eingeleitet werden,
Es gilt RAL-RG 614 Abschnitt 3.1. wenn dafür ein statischer Nachweis geführt wird.
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2–3.3.4.6.11 Die Einstapelung im Regal ist so vorzuneh- den, müssen an ihren Eckbereichen und Durchfahrten
men, daß die Verschiebung des Lastschwerpunktes bezo- durch einen mindestens 30 cm hohen, ausreichend be-
gen auf die halbe Anzahl der gestapelten Paletten gegen- messenen und gelbschwarz gekennzeichneten Anfahr-
über der Regalmitte in Tiefenrichtung höchstens 50 mm schutz gesichert sein.
vom Sollwert beträgt. Dabei bleibt eine Erhöhung von Span-
nung und Durchbiegung um 10 % unberücksichtigt. Au-
ßerdem muß jede Palette voll auf dem Balken aufliegen,
darf keine Palette über die Auflagen (Riegel, Balken) ge-
schoben oder stoßartig darauf abgesetzt werden.
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c=
F·L
arc ϕ c ( Ncm
rad )
80 100 Maße in mm
π
1 wobei: arc ϕ = ·ϕc
180
1 Stielsegment
2 Anschlußstück Gemessenes
Verhalten
3 Auflage F F GRENZ Idealisiertes
4 Wegmessung, z.B. durch Meßuhr mit 0,01 mm Verhalten
Skalenteilung 0,75 F GRENZ
a) durch Versuche für das Grenzmoment und/oder die Die Abhängigkeit von F und ϕ läßt sich in einer Kurve (s.
Anschlußsteifigkeit eine Abhängigkeit vom Hebelarm oben) darstellen; es ergeben sich die Grenzlast FGrenz
festgestellt wird und und der maßgebende Winkel.
2–3.4.6 Versuchsdurchführung
Vor Versuchsbeginn ist durch geeignete Maßnahmen, z.B.
Hammerschläge, dafür zu sorgen, daß das Anschlußstück
fest in den Löchern des Stielsegmentes einrastet.
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2–6 Überwachung
Lager- und Betriebseinrichtungen Es gilt RAL-RG 614 Abschnitt 6.
für Palettenregale:
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3–1 Geltungsbereich Beläge dürfen nur als frei drehbar gelagerte Träger be-
messen werden.
3–1.1 Allgemein
Diese Güte- und Prüfbestimmungen RAL-RG 614/3 gel- Für die zulässigen Spannungen und den E-Modul von
ten in Verbindung mit den Güte- und Prüfbestimmungen Holzbelägen gilt DIN 1052.
für Lager- und Betriebseinrichtungen RAL-RG 614 so-
wohl Abschnitt 1.1 als auch die nachfolgend benann- Tragbeläge aus anderen Werkstoffen müssen den obi-
ten. gen Bedingungen analog entsprechen.
3–1.2 Besonderes Werden für Spanplatten höhere Werte angesetzt als in der
DIN 1052 angegeben (z.B. hochfeste Spanplatten), so ist
Es gilt RAL-RG 614 Abschnitt 1.2. dies anhand von Herstellerunterlagen nachzuweisen.
3–3.2 Betriebseignung – für die Herstellung der Fundamente oder über die
maximale anzusetzenden Kräfte für eine vorhandene
Es gilt RAL-RG 614 Abschnitt 3.2.
Aufstellfläche
3–3.3 Technische Unterlagen – für Größe und Richtung vorgesehener Abstützungen
Zusätzlich zu RAL-RG 614 Abschnitt 3.3 gilt: gegen Bauwerkteile
3–3.3.1.5 Regalbühnen ohne Fahrverkehr müssen für – über Veränderungsmöglichkeiten der genannten Kon-
eine gleichmäßig verteilte Last von mindestens 250 kg struktion unter Beibehaltung der Tragfähigkeit
m2 ausgelegt sein, soweit nicht eine Einzellast von 100
kg an ungünstigster Stelle eine stärkere Bemessung er- – über maximale Verkehrslasten (an der Regalanlage
forderlich macht. angebracht), unterteilt in gleichmäßig verteilte Lasten
und Einzellasten für
Durch Fahrverkehr gegebene ungünstigere Belastungen
als schon angegeben, müssen bei der Messung berück- – Fachböden, ggf. für unterschiedlich große Lasten
sichtigt werden.
– Regalfelder, ggf. für unterschiedliche Feldlasten
3–3.3.1.6 Die lichten Durchgangshöhen in den einzel-
nen Geschossen dürfen im gesamten Bereich der be- – Arbeitsbühnen, Laufstege, Podeste und Treppen
gehbaren Flächen nicht kleiner als 2 m sein.
– über maximale Verkehrslasten aus Flurfördergeräten
3–3.3.4.3.4 Bühnenabdeckungen müssen den
Gebrauchslasten entsprechen. Die Berechnung muß für – über Teile, die nicht entfernt werden dürfen, z.B. aus-
das tatsächliche ungünstigste Tragsystem erfolgen. steifende Fachböden, Verbände, Aussteifungen
Güte- und Prüfbestimmungen RAL-RG 614/3 – über die sofortige Abstellung von Deformationen an
tragenden Teilen der Anlage oder der einzelnen Re-
Tragstäbe sind entsprechend anzuordnen. gale
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– über Vorschriften bzgl. Sicherungsmaßnahmen, z.B. Absturzsicherungen an Be- und Entladestellen müssen
an Treppen, Geländern, Geländeröffnungen usw. als aufklappbare oder verschiebbare Geländer vorhan-
den sein. Die Geländer dürfen sich nicht nach außen
3–3.3.4.6.9 Die Trittstufen der Treppen dürfen keine öffnen lassen und müssen mit Sicherungen gegen un-
scharfen Blechvorderkanten haben. Ein ausreichender beabsichtigtes Öffnen versehen sein. An eingezogenen
Gleitschutz ist sicherzustellen. Roste sind zugelassen. Abstellplätzen von Bühnen darf eine Absturzsicherung
Die Steigung einer Treppe darf nicht wechseln. durch Ketten erfolgen, sofern der Abstellplatz eine Tiefe
von mindestens 0,8 m hat.
Die Bühnen mehrgeschossiger Regaleinrichtungen müs-
sen durch Treppen miteinander verbunden sein, deren 3–3.4 Versuche
Stufenhöhe höchstens 190 mm und deren Auftritte ohne
Es gilt RAL-RG 614 Abschnitt 3.4.
Unterschneidung mindestens 260 mm beträgt. Die nutz-
bare Laufbreite der Treppe muß mindestens 0,8 m be-
tragen. 3–3.5 Ausführung
Es gilt RAL-RG 614 Abschnitt 3.5.
Nach höchstens 18 Stufen muß ein Zwischenpodest mit Güte- und Prüfbestimmungen RAL-RG 614/3
einer nutzbaren Länge von mindestens 1,0 m eingebaut
sein. Die lichte Durchgangshöhe von Treppen muß lot- 3–4 Prüfbestimmungen
recht gemessen mindestens 2,1 m betragen.
Es gilt RAL-RG 614 Abschnitt 4.
Treppen müssen für eine Verkehrslast von mindestens
350 kg/m 2 bemessen werden, soweit eine vertikale 3–5 Kennzeichnung
Einzellast von 150 kg in ungünstigster Stellung nicht eine
3–5.1 Mehrgeschossige Regalanlagen, die Abschnitt
stärkere Bemessung erforderlich macht.
3–3 und 3–4 dieser Güte- und Prüfbestimmungen ent-
sprechen, können mit dem nachfolgend abgebildeten
Laufsteg und Bühnenabdeckung sind so zu befestigen,
Gütezeichen
daß sie sich weder verschieben noch abheben. Sie dür-
fen sich an den Stößen nicht unterschiedlich durchbie- Gütezeichen RAL-RG 614
gen.
Absturzsicherungen für Personen müssen als zweiteili- und der Registriernummer RAL-RG 614/3 gekennzeich-
ger Seitenschutz, bestehend aus Handlauf und Knie- net werden, wenn gleichzeitig Hersteller, Baujahr, Regal-
leiste, ausgeführt sein. Der Handlauf muß in mindestens typ und zulässige Belastung je Feld benannt werden.
1,0 m Höhe sein und eine in beliebiger Richtung wirken- Zusätzlich gilt RAL-RG 614 Abschnitt 5.1, 5.2 und 5.3.
de Kraft von mindestens 500 N/m aufnehmen können.
Es müssen Fußleisten vorhanden sein, deren Höhe auf
das Lagergut abgestimmt ist, mindestens jedoch 0,05
m beträgt. Ausgenommen hiervon sind Be- und Entlade-
3–6 Überwachung
stellen. Es gilt RAL-RG 614 Abschnitt 6.
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4–1.3 Streckengeschäft
4–2 Begriffe
4–2.1 Verfahrbare Regale und Schränke zeichnen sich da-
Es gilt RAL-RG 614 Abschnitt 1.3.
durch aus, daß sie keine ortsfesten Einrichtungen sind, sich
in einer Horizontalebene bewegen lassen und allgemein aus
4–1.4 Erweiterte Registriernummer Bodenschienen (Lauf- und Führungsschienen), Fahrgestell,
Die erweiterte Registriernummer gibt Auskunft über Antrieb, Steuerung, Sicherheitsvorrichtungen und Aufbau-
Antriebsart und die Gewichtsklasse der Nutzlast. Es ten bestehen.
werden nachstende Zuordnungen verwendet:
4–2.2 Dabei verwendete eigenständige Regal- oder
A für Handantrieb ohne Kraftverstärkung Schrankaufbauten unterliegen zusätzlich den hierfür gel-
B für Handantrieb mit Kraftverstärkung tenden Güte- und Prüfbestimmungen RAL-RG 614/1 und
C für Kraftantrieb, elektrisch, pneumatisch u.ä. folgende.
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Die Standmomente ergeben sich aus der Summe der 4–3.3.4.6.9 Verfahrbare Regale und Schränke mit
Eigenlasten plus der halbseitigen Nutzlast, jeweils mul-
tipliziert mit ihren wirksamen Hebelarmen. – manuellem, nicht kraftverstärktem Antrieb (..A..) dürfen
nur mit einer zulässigen Nutzlastaufnahme bis 2000 kg
Die Kippmomente ergeben sich aus dem 0,5 %igen je Fahrgestell beladen und zwischen 0,75 und 1,00 m
Anteil aus den Vertikallasten (Summe der Eigenlast plus verfahrbar sein.
der halbseitigen Nutzlast) als Horizontalkraft „Hv“ zusam-
mengefaßt im Schwerpunkt wirkend, zuzüglich dem un- – manuellem, kraftverstärktem Antrieb (..B..) dürfen nur
günstiger wirkenden Kippmoment aus der an der ober- mit einer zulässigen Nutzlastaufnahme bis 5000 kg je
sten Lastebene wirkenden Horizontalkraft „Hs“ nach Fahrgestell beladen sein,
Abschnitt 3.3.4.1.5 oder der an der obersten Lastebene
– Nutzlastaufnahmen über 5000 kg je Fahrgestell müs-
wirkenden Horizontalkraft „H R “ aus dem 1,5fachen
sen mit Kraftantrieb versehen sein (..C..).
Rollwiderstand oder der im Massenschwerpunkt angrei-
fenden Horizontalkraft „HE“ aus einem Verzögerungsweg 4–3.3.4.6.10 Die Neigung der Bodenschienen darf nicht
„s“. Als Verzögerungswege gelten bei Handantrieb: 0,05 mehr als 1 mm je laufenden Meter betragen. Dieses gilt
m und bei Kraftantrieb: der tatsächliche Wert. in Schienenlängsrichtung und quer hierzu. Örtlich dür-
fen an beliebigen Stellen in Schienenlängsrichtung bei
Die Stand- und Kippmomente sind mit den Teilsicher-
einem festen Meßabstand von 1 Meter Höhenab-
heitsbeiwerten γQ = 1,0 und γ G = 1,5 zu multiplizieren.
weichungen von maximal 2 mm auftreten.
Anfahr- und Abbremsbeschleunigungswerte sind aus
Die Bodenschienen sind vornehmlich gegen seitliches
Versuchen zu berücksichtigen.
Verschieben abzusichern. Sie dürfen nur dann über den
Für die Berechnung von HR bzw. HE sind die folgenden Boden hinausragen, wenn Stolpergefahr durch geeig-
Formeln zu benutzten: nete Formgebung, z.B. Rundung oder Schräge, vermie-
den wird. Die zwischen den Bodenschienen eingebrach-
HR =
1,5 x F x 2
D
x (f + μ x 2d ) te Auffüllung ist auf Oberkante der Bodenschiene glatt
abzuziehen. Führungsrinnen und erhöhte Führungsprofile
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sind nicht als Stolperstellen anzusehen, wenn sie mit 4–3.3.4.7.2 Hauptschalter
geeigneter Formgebung versehen sind. Bis zu einem Nennstrom von 16 A und einer Gesamt-
motorleistung von 2 kW ist anstelle eines Hauptschal-
Bei verfahrbaren Regalen und Schränken ist zu beach- ters eine Steckvorrichtung nur dann zulässig, wenn auf-
ten, daß ein Abstandsmaß grund der Aufstellungsbedingungen eine leichte
Trennung vom Netz möglich ist.
– zu glatten Wandseiten von mindestens 120 mm, höch-
stens von 180 mm bis zu einer Höhe von mindestens 4–3.3.4.7.3 Schaltleisten
2,0 m
Schaltleisten müssen mit dem Antrieb so gekoppelt sein,
– zu wandseitigen Vorsprüngen oder Einbauten bzw. zu daß bei ihrer Betätigung die gefahrbringende Bewegung
im Hauptbedienungsgang befindlichen Säulen oder zwangsläufig unterbrochen wird.
Einbauten von mindestens 500 mm
4–3.3.4.7.4 Berührungslos wirkende Schutzein-
besteht. Sofern aus zwingenden Gründen diese Abstän- richtungen
de nicht eingehalten werden können, sind andere Schutz- Berührungslos wirkende Schutzeinrichtungen müssen
maßnahmen gegen Körperquetschungen erforderlich, mindestens mit einer Testung (BWS-T) ausgerüstet sein.
z.B. Abschrankungen, Schaltleisten an Vorsprüngen.
Sofern Schaltleisten angebracht werden, müssen diese Hierzu zählen nicht Lichtschranken, die zusätzlich zu
eine Mindesthöhe von 2 m aufweisen. Schaltleisten eingebaut sind und vorwiegend dem Ob-
jektschutz dienen.
Die Gangbreite innerhalb verfahrbarer Regale und
Schränke muß mindestens 750 mm betragen. Zwischen 4–3.3.4.7.5 Befehls- und Überwachungsgeräte
den festen Kanten verfahrbarer Regale und Schränke
ist ein Sicherheitsabstand von 25 mm einzuhalten. Die Befehls- und Überwachungsgeräte müssen unverwech-
zu diesem Zweck angebrachten Distanzhalter dürfen selbar und dauerhaft gekennzeichnet sein. Sie müssen
nicht im Zugriffsbereich liegen und keine Quetsch- oder gut erreichbar und ergonomisch ausgeführt sein. Für
Scherstellen bilden. Befehlsgeräte muß, ausgenommen bei Automatikbetrieb,
die Zuordnung der Bewegungsrichtung eindeutig sein.
Der Abstand zwischen den Unterkanten verfahrbarer
Regale und Schränke und dem Fußboden darf zur Ver-
meidung von Fußverletzungen bei Regalen und Schrän- 4–3.4 Versuche
ken mit einer zulässigen Feldlast bis 2000 kg das Maß
von 15 mm, bei einer Feldlast über 2000 kg das Maß Es gilt RAL-RG 614 Abschnitt 3.4.
von 30 mm an keiner Stelle überschreiten; Boden-
unebenheiten müssen ausgeglichen sein. 4–3.5 Ausführung
Es gilt RAL-RG 614 Abschnitt 3.5.
4–3.3.4.6.11 Regalwagen müssen ggf. auch außerhalb
der Aufbauten durchgehend durchtrittsicher abgedeckt
sein, um Quetsch- und Scherstellen zwischen den Bau-
elementen innerhalb des Wagens (Radachsen, Antriebs- 4–4 Prüfbestimmungen
elemente, sonstige Einbauten) und dem Fußboden zu
Es gilt RAL-RG 614 Abschnitt 4.
vermeiden. Als durchtrittsicher ist im allgemeinen eine
Abdeckung anzusehen, die eine Einzellast von 100 kg
an ungünstigster Stelle aufnehmen kann.
4–5 Kennzeichnung
4–3.3.4.6.12 Der Nachlauf der Fahrgestelle darf nach 4–5.1 Verfahrbare Regale und Schränke, die Abschnit-
Abschieben der Einrichtung oder Betätigung der Sicher-
te 4-3 und 4-4 dieser Güte- und Prüfbestimmungen ent-
heitsvorrichtung 100 mm nicht überschreiten.
sprechen, können mit dem nachfolgend abgebildeten
Gütezeichen und der erweiterten Registriernummer RAL-
4–3.3.4.6.13 Verfahrbare Regale und Schränke müssen
RG 614 ... gekennzeichnet werden, wenn gleichzeitig
so beschaffen sein, daß Gefahren vermieden werden
oder daß Gefahrenstellen durch geeignete Maßnahmen Hersteller, Baujahr, Regaltyp, zulässige Belastung je
gesichert werden. Vor dem Ingangsetzen der Einrich- Fach, Feld und Wagen sowie die elektrischen Daten
tung muß daher geprüft werden, daß sich keine Perso- benannt werden.
nen und/oder Güter in den zu schließenden Gängen
befinden. Bei der Verwendung von Fernbedienungen zum Zusätzlich gilt RAL-RG 614 Abschnitt 5.1, 5.2 und 5.3.
Ansteuern der Einrichtung ist diese Überprüfung nicht
zwangsläufig gegeben. Für diesen Fall müssen zur Ver-
Gütezeichen RAL-RG 614
meidung von gefahrbringenden Bewegungen Schutzein-
richtungen installiert werden.
4–3.3.4.7.1 Allgemeines
Die elektrische Ausrüstung von verfahrbaren Regalen 4–6 Überwachung
muß den allgemein anerkannten Regeln der Elektrotech-
nik entsprechen. Zusätzlich gilt RAL-RG 614 Abschnitt 6.
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5–1 Geltungsbereich verbunden und stehen auf einseitig bzw. zweiseitig aus-
ladenden Bodenriegeln.
5–1.1 Allgemein
Diese Güte- und Prüfbestimmungen RAL-RG 614/5 gel- 5–2.2 Kragarmregale können auch bei mehrgeschossi-
ten in Verbindung mit den Güte- und Prüfbestimmungen gen oder verfahrbaren Regaleinrichtungen Verwendung
für Lager- und Betriebseinrichtungen RAL-RG 614 sowohl finden. Sie unterliegen dann zusätzlich den hierfür gel-
Abschnitt 1.1 als auch die nachfolgend benannten. tenden Güte- und Prüfbestimmungen RAL-RG 614/3
bzw. RAL-RG 614/4.
5–1.2 Besonderes
5–1.2.1 Es gilt RAL-RG 614 Abschnitt 1.2. 5–3 Gütebestimmungen
5–1.3 Streckengeschäft 5–3.1 Werkstoffe
Es gilt RAL-RG 614 Abschnitt 1.3. Es gilt RAL-RG 614 Abschnitt 3.1.
5–3.2 Betriebseignung
5–2 Begriffe Es gilt RAL-RG 614 Abschnitt 3.2.
5–2.1 Kragarmregal-Einrichtungen bestehen aus Stüt-
zen mit einseitig bzw. zweiseitig auskragenden Armen. 5–3.3 Technische Unterlagen
Sie können auch für Hochregaleinrichtungen mit Zusätzlich zu RAL-RG 614 Abschnitt 3.3 gilt:
Bedienungsgerät Verwendung finden.
5–3.3.4.2.4 Werden beim Ausrichten der Regalstützen
Freistehende Regalstützen sind zur Aufnahme der Unterlegplatten verwendet, ist die im statischen Nach-
Horizontalkräfte in der Regallängsachse untereinander weis festgelegte zulässige Flächenpressung einzuhalten.
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– Zulässige Verformung des Regalständers unter Be- – Hinweise über Einfluß der Veränderungen von zuläs-
rücksichtigung der Anschlußsteifigkeit bei halbseiti- sigen Fachlasten und der Kragarmabstände überein-
ger Vollast für H ≤ 14 000 mm ist U ≤ H/(100 + H2/(2 ander.
x 106)) und für H > 14 000 mm ist U = H/200 [Einheit
mm], sofern die Gebrauchstauglichkeit keine gerin- 5–3.3.4.6.9 Träger müssen gegen eine Aushebekraft von
gere Verformung fordert. mindestens 7500 N oder höchstens 10000 N gesichert
sein. Die Sicherungselemente müssen so beschaffen
– Die Kragarmlänge ist so zu bemessen, daß bei einsei- sein, daß sie sich nicht unbeabsichtigt lösen können.
tiger Voll-Last der Regale die Vorderkante der
Kragarme nicht die senkrechte Projektion zur Unter- 5–3.3.4.6.10 Für die Einlagerung von herausrollbarem
kante der Bodenriegel überschreitet. Lagergut sind geeignete Maßnahmen gegen Abrollen zu
treffen.
– Kragarmregal-Einrichtungen müssen so beschaffen
sein, daß die Kragarme nicht über die äußersten
Abstützpunkte des Fußsockels hinausragen, sofern die 5–3.4 Versuche
Standsicherheit nicht auf andere Weise, z.B. Veran- Es gilt RAL-RG 614 Abschnitt 3.4.
kerung der Ständer mit geeigneten Bauwerksteilen,
gewährleistet wird.
5–3.5 Ausführung
U
Es gilt RAL-RG 614 Abschnitt 3.5.
00
5–4 Prüfbestimmungen
L/2
5–5 Kennzeichnung
Lf Lf ≤ LF1 5–5.1 Kragarmregal-Einrichtungen, die den Abschnit-
ten 5–3 und 5–4 dieser Güte- und Prüfbestimmungen
H
Lf1
5–3.3.4.3.5
Sind keine Bodenriegel vorgesehen, kann die Standsi- und der Registriernummer RAL-RG 614/5 gekennzeich-
cherheit auch auf andere Weise, z.B. Einbetonierung der net werden, wenn gleichzeitig Hersteller, Baujahr, Regal-
Stützen, erzielt werden. typ und zulässige Belastung je Kragarm und Stütze be-
nannt werden.
Die Kipp- und Beulsicherheit der Stegbleche vollwan-
diger Tragwerkteile ist nach DIN 18800 T2 und T3 zu Zusätzlich gilt RAL-RG 614 Abschnitt 5.1, 5.2 und 5.3.
führen.
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für Kragarmregal-Einrichtungen
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Diese Güte- und Prüfbestimmungen RAL-RG 614/6 gel- Es gilt RAL-RG 614 Abschnitt 3.3.2.
ten in Verbindung mit den Güte- und Prüfbestimmungen
für Lager- und Betriebseinrichtungen RAL-RG 614 so- 6–3.3.3 Verbindungsmittel
wohl Abschnitt 1.1 als auch die nachfolgend benann- Die Bleche für den Schrankkorpus sind dauerhaft, z.B.
ten. durch Schweißung, miteinander zu verbinden.
Abweichend von RAL-RG 614 Abschnitt 3.1. 6–3.5.2 Zusätzlich zu RAL-RG 614 Abschnitt 3.5.2 gilt:
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4 11. Handtuchhaken.
8
12. Belüftung erfolgt durch Abstand zwischen Tür und
9 Schrankkopus oder durch andere geeignete Maß-
nahmen.
5 11
10 6–3.5.5 Kleiderschränke der Form II werden wie folgt
1700
1850
2
Form II
12
b2
b1 500
2 1
2
7 ~400
~250
3
150
Erläuterungen: b1 = Abteilbreite 4
b2 = Schrankbreite 11
5
11. Türen einwandig oder doppelwandig auf den 6 12
Schrankkorpus aufschlagend. Umkantungen der 14
1700
1850
Längsseiten umgebördelt.
7
~1350
13
Schrankausführung für den besonderen Einsatz:
Kleiderschränke, welche Publikumsverkehr zur Verfü-
gung gestellt werden, wie in Sportstätten, Bäder usw.,
werden mit doppelwandigen Türen ausgestattet. Die-
se Türen müssen besonders stabil gefertigt sein. Die
Aussteifung kann durch eingeschweißte Profile, fest 8
eingebaute Wabeneinlage oder durch Ausschäumen
erfolgen. Um Aufbrechen zu erschweren, werden 3
150
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7. Verriegelungsarten
– Sicherheits-Zylinderschloß (Stiftzylinder), wahl- 6–4 Prüfbestimmungen
weise Hauptschließanlage.
– Für einfache Ansprüche Plättchenzylinder. Es gilt RAL-RG 614 Abschnitt 4.
tonierten Sockel.
11. Hutablageboden.
Alle Ecken und Kanten müssen durch Formgebung oder Zusätzlich gilt RAL-RG 614 Abschnitt 5.1, 5.2 und 5.3.
Bearbeitung so gestaltet sein, daß bei sachgemäßem
Gebrauch Verletzungen vermieden werden.
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Diese Güte- und Prüfbestimmungen RAL-RG 614/7 gel- Die Bleche für den Schrankkorpus sind durch Schwei-
ten in Verbindung mit den Güte- und Prüfbestimmungen ßung miteinander zu verbinden.
für Lager- und Betriebseinrichtungen RAL-RG 614 sowohl
Abschnitt 1.1 als auch die nachfolgend benannten. 7–3.3.4 Statische Berechnung
Im allgemeinen ist für Schränke nach RAL-RG 614/7
7–1.2 Besonderes keine statische Berechnung erforderlich.
Es gilt RAL-RG 614 Abschnitt 1.2.
Wenn jedoch z.B. zur Erhärtung von Versuchsergeb-
7–1.3 Streckengeschäft nissen oder zur Ermittlung von Spannungen in Bau-
gliedern statische Berechnungen durchgeführt werden,
Es gilt RAL-RG 614 Abschnitt 1.3.
gilt RAL-RG 614 Abschnitt 3.3.4.
7–3.3.4.5 Standsicherheit
7–2 Begriffe
Zusätzlich zu RAL-RG 614 Abschnitt 3.3.4.5 gilt:
7–2.1 Schiebe- und Flügeltürschränke aus Stahl beste-
hen aus vorwiegend serienmäßig hergestellten Bautei- Die Standsicherheit ist bei ausreichender Tragsicherheit
len, wie Wände, Dächern, Böden, Türen, Einlegeböden, und lotrechter Aufstellung sowie sachgemäßer Bedie-
Schubladen, Sockel bzw. Füßen. Die Schiebe- und nung im allgemeinen gewährleistet
Flügeltürschränke brauchen der bildlichen Darstellung
nicht zu entsprechen. – bei Schränken mit Flügeltüren, wenn die Höhe der
obersten Ablage über der Standfläche nicht mehr als
das Vierfache der Schranktiefe beträgt
7–3 Gütebestimmungen
– bei Schränken mit Schiebe- oder Rolltüren, wenn die
7–3.1 Werkstoffe Höhe der obersten Ablage über der Standfläche nicht
Abweichend von RAL-RG 614 Abschnitt 3.1 gilt: mehr als das Fünffache oder Schranktiefe beträgt
Schiebe- und Flügeltürschränke aus Stahl werden aus – bei Schränken mit Schubladen oder Auszügen, wenn
Feinblechen der Mindestgüte St 1203 nach EN 10130 durch eine zwangsläufig wirkende Ausziehsperre das
Teil 1 hergestellt. Aufziehen nur jeweils einer Schublade oder eines Aus-
zuges möglich ist.
Die Blechdicke beträgt für
7–3.3.4.6 Gebrauchssicherheit
– Wände, Innenteile 0,75 mm Zusätzlich zu RAL-RG 614 Abschnitt 3.3.4.6.1 gilt:
– Dächer, Böden, Einlegeböden,
Schubladen, Auszüge, Türen, Sockel 0,80 mm Schubladen, Auszüge und Türen dürfen sich weder ver-
klemmen noch verkanten. Die zur Bedienung erforderliche
Zulässige Dickenabweichungen nach EN 10131. Auszugs- und Schubkraft muß den anerkannten Regeln der
Technik entsprechen. Türen, Schubladen, Auszüge und
Werden andere als die vorgenannten Blechdicken ver- zugehörige Führungen müssen auch nach längerer Benut-
wendet, muß die gleichwertige Stabilität der Bauteile zung einen einwandfreien Lauf gewährleisten.
gewährleistet sein.
Schiebetüren müssen Anschläge besitzen, damit ein Ein-
7–3.2 Betriebseinrichtungen klemmen der Finger oder der Hand am Türgriff ausge-
Es gilt RAL-RG 614 Abschnitt 3.2. schlossen wird.
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7–3.4.5 Die Ermittlungen der zulässigen Belastungen von 7–3.5.4 – Bei Türen als Flügel- oder Schiebetüren muß
Fachböden hat in einer Versuchsanordnung entspre- die Türumkantung allseitig umgebördelt sein.
chend der jeweiligen Befestigung und/oder Auflageart
zu erfolgen. Im Versuch wird eine gleichmäßig verteilte – Durch ein Verstärkungsprofil ist auf der ganzen Tür-
Last aufgebracht, welche aus etwa 40 Einzellasten je höhe eine Türverstärkung anzubringen.
m2 besteht. Die Einzellasten dürfen sich gegenseitig nicht
abstützen und keinen Verbund bilden. Die Seitenlängen – Zur Geräuschdämpfung an Türen sollten Gummipuffer
der Einzelstücke dürfen die Hälfte der kürzesten Seite eingesetzt werden.
des Fachbodens nicht überschreiten. Die Durchbiegung
– Alle Ecken und Kanten müssen durch Formgebung
der Fachböden darf L/200 nicht überschreiten.
oder Bearbeitung so gestaltet sein, daß bei sachge-
mäßem Gebrauch Verletzungen vermieden werden.
Die Ermittlung der zulässigen Belastung von Schubla-
Alle offenliegenden und auch bei geöffneter Tür er-
den und Auszügen mit Führungen erfolgt bei voll aus reichbaren Schnittkanten sind zu vermeiden, z.B.
dem Schrank herausgezogenen Schubladen oder Aus- durch Umbördeln oder Abwinkeln.
zügen.
– Verschlußarten
7–3.4.6 Dauerfunktionssicherheit
Die Dauerfunktionssicherheit der Schubladen muß bei – Sicherheits-Zylinderschloß (Stiftzylinder). Wahlwei-
der angegebenen Vollast wie folgt nachgewiesen wer- se Hauptschließanlage.
den:
– Für einfache Ansprüche Plättchenzylinder.
– Schubladenbelastung bis 60 kg 20000 Doppelauszüge.
– Auf Wunsch Dreifachverriegelung.
Die Ausführung der Dauerversuche muß in Anlehnung
– Geschlossener Sockel.
an DIN 68858 Auszugsführungen; Anforderungen; Prü-
fung erfolgen.
– Einlegeböden höhenverstellbar.
Zur Prüfung der Auszugsarretierungen an Schränken und – Öffnungswinkel für Türen der Flügeltürschränke min
Regalen sind die Auszüge mit der angegebenen Nutz- 95°.
last plus 15 %, maximal mit 50 kg zu belasten. Bei einer
Neigung von 10 % in Auslaufrichtung gilt die Sicherheit Zulässige Maßabweichungen nach DIN 7168
gegen Herausfallen als ausreichend, wenn nach zehn- Genauigkeitsrad m.
maligem freien Herauslaufen des Auszuges die Funkti-
onsfähigkeit seiner Arretierungen noch gegeben ist.
7–4 Prüfbestimmungen
7–3.5 Ausführung Es gilt RAL-RG 614 Abschnitt 4.
7.3.5.1 Es gilt RAL-RG 614 Abschnitt 3.5.1.
7–3.5.3 Systemskizzen
7–6 Überwachung
b t b Es gilt RAL-RG 614 Abschnitt 6.
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Die Seitenlängen der Einzelstücke dürfen die Hälfte der Ein zuverlässiger Korrosionsschutz und eine gute Lack-
kürzesten Seite der Schublade nicht überschreiten. haftung können nur dann erzielt werden, wenn eine sorg-
fältige Vorbehandlung vorgenommen wurde.
Die Ermittlung der zulässigen Belastung von Schubla-
den und Auszügen mit Führungen erfolgt bei voll aus Bei der Lackierung ist eine Einbrenn- oder Zwei-
dem Schrank herausgezogenen Schubladen oder Aus- komponenten-Lackierung vorzunehmen. Die Mindest-
zügen. schichtdicke beträgt 25 μ m.
– Schubladenbelastung bis 100 kg – Vorne, hinten und seitlich befinden sich innerhalb der
10000 Doppelauszüge Schubladen Schlitzleisten für die individuelle Eintei-
lung der Schublade.
– Schubladenbelastung bis 150 kg
7500 Doppelauszüge – Die Böden der Schubladen sind vollflächig gelocht.
– Schubladenbelastung bis 200 kg – Die Schubladen sind durch Anschlag gegen Heraus-
5000 Doppelauszüge fallen gesichert.
8–3.5 Ausführung
net werden, wenn gleichzeitig Hersteller, Baujahr und
8–3.5.1 Ecken und Kanten müssen durch Formgebung Schranktyp benannt werden.
oder Bearbeitung so gestaltet sein, daß bei sachgemä-
ßem Gebrauch Verletzungen vermieden werden. Alle Zusätzlich gilt RAL-RG 614 Abschnitte 5.1; 5.2 und 5.3.
offenliegenden und auch bei geöffneten Schubladen er-
reichbaren Schnittkanten sind zu vermeiden, z.B. durch
Umbördeln oder Abwinkeln.
8–6 Überwachung
8–3.5.2 Zusätzlich zu RAL-RG 614 Abschnitt 3.5.2 gilt: Es gilt RAL-RG 614 Abschnitt 6.
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613–3.2.1.2 Für die zulässige Maßabweichung der DIN 6930 T 3 –; formgebogene Teile aus Flacher-
Wanddicke in den unverformten Querschnittstellen ist zeugnissen, Maße und zulässige Ab-
DIN 1541 im Breitenbereich „Feste Maße“ maßgebend. weichungen
In den Biegezonen muß mit einer Verringerung der Wand- DIN 59413 Kaltprofile aus Stahl; zulässige Maß-,
dicke gerechnet werden. Form- und Gewichtsabweichungen.
613–3.2.1.5 Die Lochabstände sind kennzeichnend für 613–3.3.1.5 An den Enden sind die Systemprofile recht-
die einzelnen Systemprofil-Typen. winklig zu schneiden.
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b) Galvanische Verzinkung gal Zn 25 mtc DIN 50960 J x, J y = Die Efektiv-Trägheitsmomente als Mittelwert
am gelochten Profil mit den Mindestanforderungen an J n, J v der Trägheitsmomente für die durch Loch-
den Zinküberzug abzug gechwächten Querschnitte und den
unverschwächten Querschnitt im Verhältnis
Dicke: 12 μm der Längen.
Glanzgrad: matt
Schutzschicht: Chromatierung
A B
c) Verzinkung mit Einbrennlackierung in Kombination von
Abschnitt 613–3.5.1.2 a oder b mit Abschnitt 613–3.5.1.1.
613–3.5.2 Verbindungsteile
613–3.5.2.1 Für den Korrosionsschutz von Schrauben
und Muttern gilt als Regelfall eine galvanische Verzin-
kung A3L DIN ISO 4042 bzw. gal Zn 8 gl c C DIN 50960
mit den Mindestanforderungen an den Zinküberzug
Dicke: 8 μm A B
Glanzgrad: glänzend. l1 l1
2 l2 l3 l2 2
613–3.5.2.2 Nach besonderer Vereinbarung können
Schrauben und Muttern aus nichtrostendem Stahl C1 oder
A2 DIN ISO 3506 folgender Forderungen geliefert werden L
Werkstoff: C1 A2 Schnitt A – A Schnitt B – B
Werkstoff-Nr.: 1.4006 1.4301 oder 1.4541
Kohlenstoff: max 0,12 % max. 0,10 %
Chrom: 12,0 bis 14,0 % 17,0 bis 20,0 % A1 A2 A3
Nickel: 8,5 bis 11,5 %
J1 J2 J3
613–3.5.3 System-Zubehörteile
Es gelten sinngemäß die Forderungen für Systemprofile
Abschnitt 613–3.5.1. Zusätzlich ist auch eine Band- i x, iy = Die Trägheitsradien - analog dem Flächen-
(Sendzimier-)verzinkung von 275 g/m2 (gemäß DVV - trägheitsmoment nach der untenstehenden
in ,iv Formel, wobei für die Querschnittsfläche
Deutscher Verzinkereiverband, Düsseldorf) zulässig.
ebenfalls ein Mittelwert „A M“ eingesetzt wird.
√ JA
613–3.6 Tragfähigkeit von Konstruktionen aus eff
i=
Systemprofilen m
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613–3.6.2.4 Die zulässige Belastung ergibt sich aus den 613–3.8.2 Die Bauanleitungen müssen die jeweils zu-
Versuchswerten, indem man unter Berücksichtigung der lässigen Belastungen deutlich angeben.
Toleranzen in Materialdicke und -güte den statistisch zu
75 % gesicherten Mittelwert der Traglast durch den 613–3.8.3 Für die Bausicherheit ist der Erbauer der Kon-
Sicherheitsfaktor 2,0 teilt. Ergibt sich bei Biegeträgern struktion verantwortlich. Im zusammengebauten Zustand
für eine Durchbiegung von L/200 ein kleinerer Wert, so müssen spitze Ecken vermieden werden (siehe auch ZH
ist dieser der zulässige Belastungswert. 1/428).
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613–4.4 Oberflächenbeschaffenheit
Lager- und Betriebseinrichtungen
An Systemprofilen und System-Zubehörteilen sind feine
Risse nach DIN 50903 und Kantenbeschaffenheit zu
prüfen.
und Führung des Gütezeichens der Gütegemeinschaft
Lager- und Betriebseinrichtungen e.V.
613–4.5 Korrosionsschutz
613–4.5.1 An Lack- und Kunststoff-Überzügen ist zu prü- 613–5.1.2 Zur Erleichterung der Vermessung weisen die
fen Systemprofile in bestimmten Abständen gesickte Mar-
kierungen auf. Die Abstände dürfen je Typ unterschied-
Schichtdicke mit geeigneten Meßgeräten lich sein.
Härte DIN 53153
Haftung DIN ISO 2409.
613–6 Überwachung
613–4.5.2 An metallischen Überzügen ist zu prüfen
613–6.1 Erstprüfung
Flächengewicht DIN ISO 1440
Abweichend von Abschnitt 6 gilt:
Schichtdicke DIN ISO 4042
Glanzgrad DIN 50960 Abschn. 6.4.
613–6.1.1 Von der Gütegemeinschaft Lager- und Be-
triebseinrichtungen e.V. werden für Erstprüfungen amt-
613–4.5.3 An rostbeständigen Verbindungsteilen
liche Materialprüfanstalten oder staatlich anerkannte
Prüfinstitute eingesetzt.
Chemische
Zusammensetzung DIN 17440 Abschn. 8.4.1.
Von dem Ergebnis der Erstprüfung ist vom Prüfer ein
Protokoll anzufertigen und davon der Gütegemeinschaft
613–4.6 Tragfähigkeit von Konstruktionen aus und dem Antragsteller jeweils ein Exemplar zuzuleiten.
Systemprofilen Die Kosten der Erstprüfung trägt der Antragsteller.
613–4.6.1 Ermittlung durch Berechnung
613–6.1.2 Die Erstprüfung als Voraussetzung für die
613–4.6.2 Ermittlung durch Versuch Erteilung des Gütezeichens umfaßt den Nachweis der
Gütebestimmungen Abschnitte 613–3.1 bis 613–3.7.
613–4.7 Betriebseignung
613–6.1.3 Proben werden im Betrieb des Gütezeichen-
Einsicht in Protokolle werkseigener Eingangs-, Antragstellers entnommen. Gleichzeitig ist festzustellen,
Fertigungs- und Endkontrollen. ob für die Eigenprüfung erforderliche Einrichtungen vor-
handen sind und bereits laufend Eigenprüfungen durch-
613–4.8 Bauanleitungen geführt wurden.
Prüfung auf Erfüllung vollständiger und zutreffender An-
gaben. 613–6.2 Eigenprüfungen
Es gilt RAL-RG 614 Abschnitt 6.2.
613–5 Kennzeichnung
613–6.3 Überwachungsprüfungen
613–5.1 Systemprofile 613–6.3.1 Von der Gütegemeinschaft werden für die
613–5.1.1 Nach diesen Güte- und Prüfbestimmungen Überwachungsprüfungen amtliche Materialprüfanstalten
hergestellte Systemprofile und System-Zubehörteile tra- bzw. staatlich anerkannte Prüfinstitute eingesetzt.
gen je Liefereinheit ein Kennzeichnungsschild mit dem
nachfolgend abgebildeten Gütezeichen und der 613–6.3.2 Es gilt RAL-RG 614 Abschnitt 6.3.2.
Registriernummer RAL-RG 614/613.
613–6.3.3 An den entnommenen Proben ist der Nach-
Für die Verleihung und Führung des Gütezeichens gel- weis für die Erfüllung der Abschnitte 613–3 und 613–4
ten die Durchführungsbestimmungen für die Verleihung durchzuführen.
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Durchführungsbestimmungen
für die Verleihung und Führung des Gütezeichens
Lager- und Betriebseinrichtungen
1 Gütegrundlage zu verhüten. Das Gütezeichen ist eingetragen und ge-
schützt.
Die Gütegrundlage für das Gütezeichen besteht aus den
Güte- und Prüfbestimmungen für Lager- und Betriebs- 3.4 Zeichenbenutzer, denen das Gütezeichen entzogen
einrichtungen. Sie kann in Anpassung an den techni- ist, haben die Verleihungsurkunde und alle Kennzeich-
schen Fortschritt ergänzt und weiterentwickelt werden. nungsmittel des Gütezeichens zurückzugeben; ein An-
spruch auf Kostenerstattung besteht nicht. Das gleiche
gilt, wenn das Recht, das Gütezeichen zu benutzen, auf
2 Verleihung andere Weise erloschen ist.
3.1 Zeichenbenutzer dürfen das Gütezeichen nur für 4.5 Der Prüfer hat der Geschäftsstelle der Gütegemein-
Erzeugnisse verwenden, die den Güte- und Prüfbe- schaft über jede von ihm durchgeführte Prüfung einen
stimmungen entsprechen. Statische oder konstruktive Bericht in doppelter Ausfertigung zu übermitteln. Die
Änderungen der Erzeugnisse sind umgehend der Ge- Geschäftsstelle der Gütegemeinschaft gibt eine Ausfer-
schäftsstelle der Gütegemeinschaft schriftlich mitzu- tigung an den Zeichenbenutzer weiter, während die zwei-
teilen. te bei den Akten verbleibt.
3.2 Die Gütegemeinschaft ist allein berechtigt, 4.6 Werden Lager- und Betriebseinrichtungen unbe-
Kennzeichnungsmittel des Gütezeichens (alle Mittel zum rechtigt beanstandet, trägt der Antragsteller die Prüf-
Zwecke von Vervielfältigungen) herstellen zu lassen und kosten; werden sie zu Recht beanstandet, trägt sie der
an die Zeichenbenutzer auszugeben oder ausgeben zu betroffene Zeichenbenutzer. Das gilt auch für die Be-
lassen und die Verwendungsart näher festzulegen. treiber der Erzeugnisse.
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5.1.1 Verwarnung; 5.8 In dringenden Fällen kann der Vorsitzende der Gü-
tegemeinschaft das Gütezeichen mit sofortiger Wirkung
5.1.2 Vertragsstrafe bis zur Höhe von EUR 5 000,–; vorläufig entziehen. Dies ist innerhalb von 14 Tagen vom
Vorstand zu bestätigen.
5.1.3 befristeter oder dauernder Zeichenentzug;
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1 Geltungsbereich 98
1.1 Allgemein 98
1.2 Besonderes 98
1.3 Streckengeschäft 98
3.3 Betriebseignung 98
Die vorliegenden Güte- und Prüf-
bestimmungen RAL-GZ 608 sind vom
RAL, Deutsches Institut für Gütesiche- 3.4 Technische Grundlagen 99
rung und Kennzeichnung e.V. im Rah-
men der Grundsätze für Gütezeichen 3.5 Versuche 100
in einem Anerkennungsverfahren un-
ter Mitwirkung des Bundesministeri- 3.6 Versuchsbericht 100
ums für Wirtschaft mit den betroffe-
nen Fach- und Verkehrskreisen sowie 3.7 Ausführung 101
den zuständigen Behörden gemein-
sam erarbeitet worden.
4 Prüfbestimmungen 101
Bonn, im Juni 2000
4.1 Erstprüfung 101
RAL Deutsches Institut
für Gütesicherung und Kennzeichnung 4.2 Eigenprüfung 101
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● die erforderlichen Einrichtungen zur 3.4.1.2 Die Eigengewichte von nach Bauweise, erreicht werden
Herstellung gütegesicherter Dyna- Konstruktionsgliedern sind in stati- durch:
mischer Lagersysteme, z. B. geeig- schen Berechnungen zugrunde zu le-
nete Werkstätten, Werkzeuge und gen, Gewichtsangaben hierüber sind ● entsprechendes Eigengewicht,
Vorrichtungen, den Sicherheitsvor- den betreffenden Normen zu entneh-
men. Für Sonderprofile sind die Eigen- ● Bohrungen, die bei allen Auf-
schriften genügende Einrichtungen
gewichte z. B. rechnerisch oder durch stellungsarten eine Verbindung der
für Energieversorgung sowie Einrichtungen miteinander als auch
betriebs- und arbeitssichere Einrich- Wiegen zu ermitteln.
mit dem Fußboden oder mit ande-
tungen für das Schweißen (siehe ren standsicheren Einrichtungen
DIN EN 729 Teil 1 und Teil 2) vor- 3.4.2 Zeichnungen ermöglichen.
handen sind,
3.4.2.1 Es sind bemaßte ‚Übersichts- 3.4.5 Statische Berechnung
● bei geschweißten Konstruktionen, zeichnungen‘, die das System verdeut-
bei denen die Nähte bzw. Punkte lichen, zu erstellen. 3.4.5.1 Die Tragfähigkeit des Gerätes
nachweispflichtig sind ist durch eine „statische Berechnung“
3.4.2.2 In den ‚Ausführungszeich- und ggf. auch durch eine „statische
– die Befähigung zum Schweißen nungen‘ sind Angaben über die zur Typberechnung“ nachzuweisen.
für geschweißte Stahlbauten mit Verwendung kommenden Werkstoffe,
„vorwiegend ruhender Beanspru- Verbindungen und Verbindungsmittel Die statische Berechnung ist bei der
zu machen. Die Ausführungszeich- Gütegemeinschaft und der Prüfstelle
chung“ (kleiner Eignungsnach-
nungen können auch‚ Werkstatt- zu hinterlegen.
weis) nach DIN 18800 Teil 7 vor-
handen ist, zeichnungen‘ sein.
Die Ergebnisse der statischen Berech-
nung sind - wenn übertragbar - in
– die Schweißer nach DIN EN 287 3.4.2.3 Für die in den Zeichnungen Anwendungstabellen oder ausrei-
Teil 1 (Prüfung von Stahlschweis- nicht tolerierten Maße gilt DIN 7168 chend genauen Diagrammen zu er-
sern) Prüfung B I geprüft und Genauigkeitsgrad g (grob). fassen und bei der Gütegemeinschaft
überwacht werden, und der Prüfstelle zu hinterlegen.
3.4.3 Verbindungsmittel
– der Betrieb über das für die 3.4.5.2 Der statische Nachweis ist an-
Schweißaufsicht notwendige 3.4.3.1 Schweißnähte hand von Skizzen zu führen, die den
Fachpersonal verfügt (siehe DIN Berechnungsgang erläutern und in
EN 729 Teil 1 und Teil 2), Für die Schweißnahtformen gilt DIN zeichnerischer Darstellung Kraftrich-
EN 22553. tungen, Spannweiten, Lage der Ver-
– für Widerstands-Buckel und -Roll- bindungen sowie das statische System
nahtschweißungen verantwortli- Die Schweißnahtlänge ist so festzule- ersichtlich machen.
ches Fachpersonal benannt ist, gen, daß die anzuschließenden Kräf-
te sicher übertragen werden. Die Berechnung muß Nachweise bzw.
– bei anderen Fügeverfahren die Angaben enthalten, die aus dem ge-
entsprechenden Nachweise vor- wählten statischen System resultieren,
In der Berechnung darf als Nahtdicke
handen sind, z. B. über
nur das Maß der kleinsten angeschlos-
senen Blechdicke eingesetzt werden. ● Tragfähigkeit des Gerätes,
– werkseigene Eingangs-, Ferti-
● Flächenpressung,
gungs- und Endkontrollen durch- 3.4.3.2 Schraubenverbindungen ● Knickung,
geführt und die Ergebnisse pro- Ein-Schraubenverbindungen sind zu- ● Tragkette (z. B. Lastkette, Trägerkette)
tokolliert werden. lässig mit Schrauben mindestens der ● Antriebskette
Festigkeitsklasse 8.8, wenn sie keine ● Obere Lagerung
3.4 Technische Grundlagen Momente in der Verbindungsebene ● Lastaufnahmemittel.
übertragen sollen. Sind Momente zu
3.4.1 Angaben zum Verwendungs- übertragen, so ist eine Mehrschrau- 3.4.5.3 Für die Ermittlung der Trag-
zweck benverbindung erforderlich und nach- fähigkeit durch Berechnung gelten zu-
zuweisen. sätzlich zu diesen Güte- und Prüf-
3.4.1.1 Für die Herstellung von Dy- bestimmungen:
namischen Lagersystemen sind Anga- 3.4.4 Standsicherheit
ben über deren Verwendungszweck Die Einrichtungen müssen so beschaf- DIN 18800 Teil 1
und die sich daraus ergebenden Be- fen sein, daß sie bei bestimmungsge- Stahlbauten; Bemessung und Kon-
anspruchungen zu berücksichtigen. struktion,
mäßer Verwendung die Last des
Als Angaben sind insbesondere erfor- Lagergutes sicher aufnehmen kön- DIN 18800 Teil 2
derlich die maximale Fachlast, maxi- nen. Ihre Standsicherheit muß den Stahlbauten; Stabilitätsfälle, Knicken
male Nutzlast und maximale Unlast (in betrieblichen Beanspruchungen ge- von Stäben und Stabwerken,
kg) bei Umlaufregalen vertikal bzw. nügen.
die maximalen Fach- und Feldlasten DIN 18800 Teil 1
bei Umlaufregalen horizontal und Der Standsicherheitsfaktor muß min- Stahlbauten; Bemessung und Kon-
Lagerliften. destens 2,0 betragen. Dies kann, je struktion Tabellen 7, 8, 10 und 12.
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3.4.5.4 Flächenpressung Lagereinrichtungen und -geräte ZH 1/ des Gerätes oder seines Gehäuses
428 - in ihrer jeweils gültigen Fassung in Berührung kommen.
3.4.5.4.1 Die auftretende Flächen- Anwendung sowie die Normen
pressung unter den Fußplatten, auf ● Die Lastaufnahmemittel müssen so
dem Fußboden oder Baugrund ist EN 292 Teil 1 gestaltet sein, daß bei sachgemä-
vom Hersteller zu ermitteln und dem Sicherheit von Maschinen; Grundbe- ßer Verwendung kein Lagergut her-
Betreiber der Einrichtung anzugeben. griffe, Allgemeine Gestaltungsleitsätze ausfallen kann.
Die zulässige Flächenpressung des
Fußbodens ist vom Betreiber nachzu- EN 294 3.4.5.6.5 Für Dynamische Lager-
weisen. Sicherheit von Maschinen; Sicherheits- systeme hat der Hersteller Aufbau-
abstände gegen das Erreichen von und Betriebsanleitungen vorzulegen,
3.4.5.4.2 Die Ebenheit des Fußbo- Gefahrstellen mit den oberen Glied- die Hinweise für Aufstellung, Betrieb,
dens, auf welchem gütegesicherte maßen Wartung und notwendige Sicherheits-
Einrichtungen aufgestellt werden - maßnahmen enthalten.
ganz gleich, ob es sich um Roh- oder EN 349
Fertigboden handelt - muß innerhalb Sicherheit von Maschinen, Mindest- 3.5 Versuche
der nachstehenden zulässigen Abwei- abstände zur Vermeidung des Quet-
chungen liegen: schens von Körperteilen. 3.5.1 Allgemein
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● Tabellen oder Diagramme mit ge- 3.7.3 Der Nachweis der Kanten- und 5. Kennzeichnung
nauen Belastungs- und Meßwerten Oberflächenbeschaffenheit erfolgt
einschließlich der Werte für den durch Sichtprüfung.
Nullzustand am Beginn und Ende Dynamische Lagersysteme, die diesen
des Versuches, Güte- und Prüfbestimmungen nach-
4. Prüfbestimmungen weislich entsprechen, können mit
● Bei grafischen Auswertungen der dem nachfolgend abgebildeten Gü-
Versuchswerte zwecks Ermittlung tezeichen Dynamische Lagersysteme
4.1 Erstprüfung
von Zwischenwerten müssen die in Von der Gütegemeinschaft wird für der Gütegemeinschaft gekennzeich-
grafischen Kurven festgelegten die Erst- und Überwachungs- net werden, sobald dem Hersteller
Versuchswerte einem Mittelwert prüfungen eine neutrale Prüfstelle dafür von der Gütegemeinschaft Dy-
entsprechen, der aus mindestens beauftragt: namische Lagersysteme e.V. das Gü-
zwei gemessenen Einzelwerten tezeichen verliehen worden ist:
bestimmt wird. Derartig aufgetra- Die Erstprüfung als Voraussetzung für
gene Kurven können zum die Erteilung des Gütezeichens um-
faßt den Nachweis des Abschnittes 3
– Nachweis der Kontinuität dieser Güte- und Prüfbestimmungen.
– Ermitteln von nicht gemessenen Mit Antrag zur Erstprüfung sind fol-
Zwischenwerten dienen, sofern gende Unterlagen der Gütegemein-
solche zum Nachweis benötigt schaft und der Überwachungsstelle
werden. vorzulegen:
● Versuchsergebnis. Statische Berechnung mit Konstruk-
tionszeichnungen.
Die Richtigkeit der Durchführung und
der Auswertung der Versuche ist 4.2 Eigenprüfung
durch ein vom Güteausschuß autori- Jeder Hersteller gütegesicherter Dy- Folgende weitere Kennzeichnungen
siertes Prüfinstitut zu bestätigen. namischer Lagersysteme hat die zur sind vollständig, gut lesbar und dau-
Einhaltung der Güte- und Prüfbestim- erhaft anzubringen:
3.7 Ausführung mungen notwendigen Prüfungen
nach statistischen Grundsätzen durch- ● Hersteller bzw. Herstellercode
3.7.1 Bauelemente von Einrichtun- zuführen, darüber Aufzeichnungen zu
gen - insbesondere deren Ecken und ● Baujahr
erstellen, diese 5 Jahre aufzubewah- ● Typnummer
Kanten - müssen durch Formgebung ren und bei der Fremdüberwachung
oder Bearbeitung so gestaltet sein, ● zulässige Belastungen
dem Prüfer vorzulegen. ● Unlast (bei Umlaufregalen vertikal).
daß bei sachgemäßem Gebrauch Ver-
letzungen vermieden werden. Bei 4.3 Fremdprüfung
Metallböden kann dies z. B. durch Für die Anwendung des Gütezeichens
Die beauftragte Prüfstelle hat die
Umbördeln oder Abwinkeln von Kan- laufende Fertigung der Gütezeichen- gelten ausschließlich die Durchfüh-
ten erreicht werden. Bauelemente aus benutzer unangemeldet auf der Grund- rungsbestimmungen für die Verlei-
Holz müssen frei von Splittern sein. lage der Güte- und Prüfbestimmungen hung und Führung des Gütezeichens
zu überwachen. Die Aufzeichnungen der Gütegemeinschaft Dynamische
3.7.2 Sämtliche Metallteile sind nach der Eigenprüfung sind zu kontrollie- Lagersysteme e.V., Hagen.
Fertigstellung von losem Zunder, Rost ren. Das Ergebnis der Prüfungen wird
und Schmutz zu befreien und mit ei- in einem Überwachungsbericht fest-
nem gut haftenden Anstrich zu ver- gehalten und dem Güteausschuß mit-
sehen. Anstelle eines Anstrichs kann geteilt. 6. Änderungen
auch eine Feuerverzinkung aufge-
bracht oder verzinktes Material (band- Die Prüfungen müssen mindestens Änderungen dieser Güte- und Prüf-
verzinkt) verwendet werden. Diese einmal jährlich durchgeführt werden. bestimmungen, auch redaktioneller
besonderen Oberflächenbehandlun- Art, bedürfen der vorherigen schrift-
gen bedürfen der Vereinbarung. Von Die Gütegemeinschaft ist berechtigt, lichen Zustimmung des RAL.
dieser Festlegung sind ausgenommen, Sonderprüfungen anzuordnen.
z. B. Sie treten nach einer angemessenen
4.4 Sonderprüfung Frist, nachdem sie vom Vorstand be-
● Ketten Im Falle eines negativen Ausgangs ei-
● Kettenränder kanntgegeben sind, in Kraft.
ner Überwachungsprüfung oder bei
● Schrauben und Muttern Beanstandungen einer Lieferung oder
● Lager Leistung, ist auf Weisung des Güte-
● Lagerwellen ausschusses die Überwachungsprü-
● Antriebswellen und andere Bau- Anhang zu den Güte-
fung zu wiederholen.
teile, die aus technischen Gründen und Prüfbestimmungen
nicht lackiert bzw. verzinkt werden Art und Umfang wird vom Güteaus-
können. schuß festgelegt. Bilder 1 bis 4 (siehe Seite 167)
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6 Beschwerde
7 Wiederverleihung
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4.1.2.4 Horizontalkräfte Für Lagergeräte im Stapel siehe 4.1.4.5 Verkehrswege für kraftbe-
Außer den bestimmbaren Horizontal- Anhang 1, Abb. 1 und 2. triebene oder spurgebundene Förder-
kräften sind bei der Ermittlung der mittel müssen so breit sein, daß auf
Stand- und Tragsicherheit von Lager- 4.1.2.5 Standsicherheitsfaktor beiden Seiten der Fördermittel ein
einrichtungen und -geräten zusätzli- Der Standsicherheitsfaktor gegen das Sicherheitsabstand von mindestens
che Horizontalkräfte in der jeweiligen Kippen von Lagereinrichtungen und - 0,5 m gewährleistet ist. Bei der Be-
Lastebene sowohl in Längs- als auch geräten muß mindestens 2,0 betragen. messung ist auch der Platzbedarf für
in Tiefenrichtung, jedoch nicht gleich- Rangiervorgänge zu berücksichtigen.
zeitig wirkend, anzusehen. Die zusätz- Siehe auch Anhang 1, Erläuterungen Auf den Sicherheitsabstand kann ver-
lich anzusetzenden Horizontalkräfte und Beispiele, sowie Anhang 2, Abb. zichtet werden, wenn der Zugang von
betragen mindestens: 2a bis 3b. Personen durch bauliche Maßnahmen
verhindert ist.
1. Für Lagereinrichtungen, die von 4.1.2.6 Aufstellflächen
Hand be- oder entladen werden, Die Aufstellflächen für Lagereinrich- Sind keine baulichen Maßnahmen
H = 1/200 der Gewichtskraft der zu- tungen und -geräte müssen so be- getroffen, darf der Sicherheitsabstand
lässigen Fachlast sowie HZ = 50 N schaffen sein, daß die Eigengewichte nur unterschritten werden, wenn eine
als Einzelkraft an jeweils ungünstig- Einzelausnahmegenehmigung von
und zulässigen Nutzlasten sicher auf-
ster Stelle. § 25 Abs. 2 UVV „Allgemeine Vor-
genommen werden.
schriften“ (VBG 1) vorliegt.
Wird das im Abschnitt 4.2.1 ange-
4.1.2.7 Belastungen aus dem Gebäude Mit dem beidseitigen Sicherheitsab-
gebene Verhältnis Höhe zu Tiefe
Lagereinrichtungen, die statisch-kon- stand von 0,5 m sollen Personen ge-
überschritten, so sind Standsicher-
heitsnachweise auch für den unbe- struktiver Bestandteil eines Gebäudes schützt werden, die sich gleichzeitig
ladenen Zustand zu erbringen. sind, müssen auch den Bestimmun- mit kraftbetriebenen oder schienen-
gen des jeweiligen Landesbaurechtes gebundenen Födermitteln im Bereich
2. Für Lagereinrichtungen, die mit entsprechen. des Verkehrsweges aufhalten.
Fördermitteln be- oder entladen
werden, H = 1/200 der Gewichtskraft Eine feste Fußbodenverbindung Für Einfahrregale siehe Abschnitt
der zulässigen Fachlast sowie HZ = macht die Lagereinrichtung nicht zum 4.3.3.
350 N als Einzelkraft an jeweils Bestandteil des Gebäudes.
ungünstigster Stelle. Siehe auch:
4.1.3 Äußere Gestaltung
Standsicherheitsnachweise sind auch Bauelemente von Lagereinrichtungen § 17 Arbeitsstättenverordnung, Ar-
für den unbeladenen Zustand zu und -geräten - insbesondere deren beitsstätten-Richtlinie ASR 17/1,2
erbringen. Ecken und Kanten - müssen durch „Verkehrswege“,
Formgebung oder Bearbeitung so
3. Für Lagergeräte im Stapel, H = 1/50 gestaltet sein, daß Verletzungen ver- §§ 24, 25 und 34 UVV „Allgemeine
der Gewichtskraft der Last der mieden werden. Vorschriften“ (VBG1), „Richtlinien für
Stapeleinheiten an ihren jeweiligen Geräte und Anlagen zur Regalbe-
Aufstandsflächen sowie HZ = 150 N Bei Metallböden kann dies z.B. durch dienung“ (ZH 1/361), DIN 18225
als Einzelkraft in Höhe der obersten Umbördelung oder Abwinkelung der „Industriebau; Verkehrswege in In-
Aufstandsfläche. Kanten erreicht werden. dustriebauten“.
Standsicherheitsnachweise sind Siehe auch DIN 15147 „Flachpaletten 4.1.4.6 Durchgänge in Regalen müs-
auch für den unbeladenen Zustand aus Holz; Gütebedingungen“. sen eine lichte Höhe von mindestens
zu erbringen. 2 m haben. Die lichte Höhe von
Durchfahrten muß in Abhängigkeit
4.1.4 Verkehrswege, Gänge
Eine Berücksichtigung von von den jeweils eingesetzten
Horizontalkräften als Zusatzlasten Fördermitteln bemessen sein.
4.1.4.1 Lagereinrichtungen und -
ist zulässig. Siehe auch Abschnitt
geräte müssen so errichtet und auf- 4.2 Besondere Bestimmungen für
5.2 und Tabelle 7 „Einteilung der
gestellt sein, daß ausreichend bemes- Lagereinrichtungen
Lasten“ DIN 18800 Teil 1 „Stahl-
sene Gänge vorhanden sind.
bauten; Bemessung und Kon-
struktion“. 4.2.1 Standsicherheit
4.1.4.2 Verkehrswege für Fußgänger Die Standsicherheit von Regalen und
Bestimmbare Horizontalkräfte sind zwischen Lagergeräten müssen min- Schränken muß in jedem Betriebszu-
z.B. Windkräfte im Freien oder ho- destens 1,25 m breit sein. stand gegeben sein. Hierbei sind ne-
rizontal wirkende Massenkräfte ben der zulässigen Nutzlast auch die
verfahrbarer Regale und Schränke. 4.1.4.3 Verkehrswege für Fußgänger auftretenden Kräfte beim Ein- und
zwischen Lagergeräten müssen min- Auslagern zu berücksichtigen. Orts-
Für Lagereinrichtungen, die von destens 1,25 m breit sein. feste Regale, die mit Fördermitteln be-
Hand be- oder entladen werden, oder entladen werden, müssen in be-
siehe Anhang 2, Abb. 2a und 2b. 4.1.4.4 Gänge, die nur für das Be- und sonderer Weise gesichert sein.
Entladen von Hand bestimmt sind
Für Lagereinrichtungen, die mit (Nebengänge), müssen mindestens Als standsicher können unter Voraus-
Fördermitteln be- oder entladen 0,75 m breit sein. setzung ausreichender Tragfähigkeit
werden, siehe Anhang 2, Abb. 3a und lotrechter Aufstellung im allge-
und 3b. Siehe Anhang 2, Abb. 5. meinen angesehen werden
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● Regale und Schränke mit entspre- 4.2.4 Sicherungen gegen Herabfal- Als ausreichend dimensioniert kann
chendem Eigengewicht; len von Ladeeinheiten und Lagergut ein Anfahrschutz angesehen werden,
● Schränke mit Ausziehsperren, die wenn er eine Energie von mindestens
das Aufziehen jeweils nur einer 4.2.4.1 Die nicht für die Be- und Ent- 400 Nm aufnehmen kann.
Schublade zulassen; ladung vorgesehenen Seiten von Re-
● Schränke mit Flügeltüren, wenn die galen müssen gegen Herabfallen von Hinsichtlich gelb-schwarzer Gefahren-
Höhe der obersten Ablage über der Ladeeinheiten gesichert sein. Die kennzeichnung siehe UVV „Sicher-
Standfläche nicht mehr als das Vier- Dimensionierung der Sicherungen heitskennzeichnung am Arbeitsplatz“
fache der Schranktiefe beträgt; muß den Abmessungen und Lasten (VBG 125).
● Regale sowie Schränke mit Schie- der Ladeeinheiten entsprechen.
4.2.6 Aufstellung
be- oder Rolltüren, die von Hand
4.2.4.2 Bei Palettenlagerung müssen Regale müssen lotrecht aufgestellt
be- und entladen werden, wenn sein. Abweichungen der Regalstützen
die Höhe der obersten Ablage über die Sicherungen gegen herabfallende
von der Lotrechten in Längs- und
der Standfläche nicht mehr als das Ladeeinheiten auch an den obersten
Tiefenrichtung der Regale dürfen
Fünffache der Regal- oder Schrank- Ablagen mindestens noch 0,5 m hoch nicht mehr als 1/200 der Regalstützen-
tiefe beträgt; sein. höhe betragen. Die Anschlüsse von
● Regale aufgrund ihrer Verbindungs- Trägern und Fachböden dürfen in der
und Aufstellungsart. Siehe auch Anhang 2, Abb. 7 Höhe nicht mehr als 1/300 des Stützen-
abstandes voneinander abweichen.
Besondere Sicherungen sind z.B. Ver- 4.2.4.3 Die Bereiche über Regaldurch-
bindungen der Regale untereinander gängen müssen sicher gegen das Her- 4.2.7 Kennzeichnung
oder mit geeigneten Bauwerksteilen. abfallen von Ladeeinheiten und ge-
gen das Hindurchfallen von Lagergut 4.2.7.1 An ortsfesten Regalen mit ei-
Siehe auch Anhang 2, Abb. 4a und ausgeführt sein. ner Fachlast von mehr als 200 kg oder
4b. einer Feldlast von mehr als 1000 kg,
4.2.4.4 Doppel-Regale, die von zwei an verfahrbaren Regalen und Schrän-
4.2.2 Aufbau- und Betriebsanleitungen Seiten mit nicht leitliniengeführten ken sowie an Regalen und Schränken
Für Regale muß eine Aufbau- und Fördermitteln beladen werden, müs- mit kraftbetriebenen Inneneinrichtun-
Betriebsanleitung vorliegen, die Hin- sen Durchschiebesicherungen haben, gen müssen folgende Angaben deut-
weise für Aufstellung, Betrieb und die bis zu einer Höhe von mindestens lich erkennbar und dauerhaft ange-
notwendige Sicherheitsmaßnahmen 150 mm wirksam sind. bracht sein:
enthält. Dies gilt auch für Schränke,
Siehe auch Anhang 2, Abb. 8a. ● Hersteller oder Einführer,
deren Bauart besondere Hinweise für ● Typbezeichnung,
Aufstellung und Betrieb erforderlich ● Baujahr oder Kommissioniernummer,
macht. 4.2.4.5 Durchschiebesicherungen ● zulässige Fach- und Feldlasten,
nach Abschnitt 4.2.4.4 sind nicht er- ● gegebenenfalls elektrische Kenn-
4.2.3 Sicherungen gegen Heraus- forderlich, wenn bei mittiger Einlage- daten.
oder Herabfallen rung zwischen den von beiden Seiten
eingebrachten größten Ladeeinheiten Die Fachlast ist diejenige Last, die von
4.2.3.1 Bauelemente von Regalen und ein Sicherheitsabstand von minde- einer Regalseite aus in ein Fach ein-
Schränken müssen so ausgeführt oder stens 100 mm gewährleistet ist. gebracht werden kann. Die Feldlast
gesichert sein, daß sie durch unbeab- ist die Summe der Fachlasten in ei-
sichtigtes Lösen weder heraus- noch Siehe auch Anhang 2, Abb. 8b. nem Feld, wobei in der Regel eine
herabfallen können. gleichmäßig verteilte Last zugrunde
4.2.4.6 An Regalen und Schränken gelegt wird.
Solche Bauelemente sind z.B. einge- mit kraftbetriebenen Inneneinrichtun-
steckte Rahmenteile, eingehängte gen müssen Schutzmaßnahmen gegen Siehe auch Anhang 2, Abb. 9a und 9b.
oder eingesteckte Einlegeteile sowie herabfallende Gegenstände getroffen
Schubladen und Auszüge. sein. Verkleidungen, Verdeckungen Anzugebende elektrische Kenndaten
und Umwehrungen müssen ausrei- sind z.B. Netzspannung, Stromart
4.2.3.2 Auflagen zur Aufnahme der chend dimensioniert und ausreichend (Wechselstrom, Gleichstrom), Nennbe-
Ladeeinheiten müssen so ausgeführt befestigt sein. triebsstrom, Frequenz und Phasenzahl.
und angeordnet sein, daß sie nicht her-
4.2.7.2 Abweichend von Abschnitt
abfallen können; sie müssen die Lade- 4.2.5 Anfahrschutz
4.2.7.1 müssen bei Kragarmregalen
einheiten sicher aufnehmen können. Ortsfeste Regale, die mit nicht leitlinien- anstelle der zulässigen Fach- und Feld-
geführten Fördermitteln be- oder ent- lasten die zulässigen Belastungen der
Siehe auch Anhang 2, Abb. 6. laden werden, müssen an ihren einzelnen Kragarme und Stützen an-
Eckbereichen - auch an Durchfahrten - gegeben sein.
4.2.3.3 An Regalen, die mit Förder- durch einen mindestens 0,3 m hohen,
mitteln be- und entladen werden, ausreichend dimensionierten, nicht mit 4.2.7.3 An kraftbetriebenen Regalen
müssen die Träger gegen eine Aus- dem Regal verbunden und mit einer und Schränken und an Regalen und
hebekraft von mindestens 7500 N gelb-schwarzen Gefahrenkennzeich- Schränken mit kraftbetriebenen Innen-
und höchstens 10000 N gesichert nung versehenen Anfahrschutz gesi- einrichtungen müssen die für den si-
sein. Die Sicherungselemente müssen chert sein. Dies gilt nicht für die Innen- cheren Betrieb maßgebenden Inhalte
so beschaffen sein, daß sie sich nicht seiten ortsfester Endregale bei der Betriebsanleitung deutlich erkenn-
unbeabsichtigt lösen können. verfahrbaren Einrichtungen. bar und dauerhaft angebracht sein.
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4.2.8 Sicherung von Gefahrstellen ● mindestens 2 räumlich getrennt höhere Sehaufgaben, z.B. bei Klein-
Gefahrstellen an kraftbetriebenen angeordnete Positionsschalter, die teillagerung und Leseaufgaben, soll
Lagereinrichtungen mit Ausnahme als Schließer in Reihe geschaltet die Nennbeleuchtungsstärke minde-
von Be- und Entladeöffnungen müs- sind und in ihrer Schutzfunktion als stens 200 Lux betragen. Licht- und
sen durch Verkleidungen gesichert Öffner wirken. Diese Positions- wärmeempfindliche Lagergüter kön-
sein. Die Verkleidungen müssen zu- schalter müssen für 250 V und min- nen abweichende Maßnahmen erfor-
verlässig befestigt und mechanisch destens 2 Millionen Lastspiele aus- derlich machen.
ausreichend widerstandsfähig sein. gelegt und in Funktionskleinspan-
Sie dürfen nur mit Werkzeug zu lö- nungs-Stromkreise eingebaut sein; Siehe auch DIN 5034 „Tageslicht in
sen oder müssen mit dem Antrieb ● mindestens 2 räumlich getrennt Innenräumen; Grundlagen“ sowie
gekoppelt sein. angeordnete, berührungslos wir- DIN 5035 „Innenraumbeleuchtung
kende Positionsschalter. mit künstlichem Licht“.
Siehe Abschnitt 4.3.6.7 ● Anforderungen an Steuerungen
siehe auch § 15 UVV „Kraftbetrie- 4.2.10.7 Hilfs-Betriebsschalter
4.2.9 Brandschutzinstallationen bene Arbeitsmittel“ (VBG 5). Hilfs-Betriebsschalter, die Schutzein-
● Bauformen von Grenztasten siehe richtungen überbrücken, müssen als
4.2.9.1 Brandschutzinstallationen für z.B. DIN EN 50041 „Industrielle Schlüsselschalter mit selbsttätiger Rück-
Lagereinrichtungen müssen so ausge- Niederspannungsschaltgeräte; stellung ausgeführt sein. Hilfs-Betriebs-
führt und angeordnet sein, daß sie Hilfsstromschalter; Positionsschal- schalter dürfen nur erschwert zugäng-
gegen mechanische Beschädigungen ter 42 x 80; Maße und Kennwerte“ lich, außerhalb des üblichen Zugriffs-
geschützt sind. und DIN EN 50047 „Industrielle bereiches angebracht sein. Bei Regalen
Niederspannungsschaltgeräte; und Schränken mit kraftbetriebenen
Siehe auch Anhang 3. Hilfsstromschalter, Positionsschalter Inneneinrichtungen muß außerdem der
30 x 55; Maße und Kennwerte“. Lauf in ungefährlicher Richtung festge-
4.2.10 Elektrische Ausrüstung von ● Bestimmungen für zwangsöffnen- legt sowie deutlich erkennbar und dau-
Lagereinrichtungen de Positionsschalter siehe DIN VDE erhaft gekennzeichnet sein.
0660 Teil 206 „Schaltgeräte; Hilfs-
4.2.10.1 Allgemeines stromschalter; Zusatzbestimmung 4.3 Zusätzliche Bestimmungen für
Die elektrische Ausrüstung von Lager- für zwangsöffnende Positions- bestimmte Lagereinrichtungen
einrichtungen muß den allgemein schalter für Sicherheitsfunktionen“.
anerkannten Regeln der Elektrotech- 4.3.1 Kragarmregale
nik entsprechen. 4.2.10.4 Berührungslos wirkende
Schutzeinrichtungen 4.3.1.1 Kragarmregale müssen so
Allgemein anerkannte Regeln der Berührungslos wirkende Schutzein- beschaffen sein, daß die Kragarme
Elektrotechnik sind z.B.: richtungen müssen mindestens mit nicht über die äußeren Abstützpunkte
einer Testung (BWS-T) ausgerüstet des Fußsockels hinausragen, es sei
DIN VDE 0100 „Errichten von Stark- sein und der UVV „Kraftbetriebene denn, die Standsicherheit ist auf an-
stromanlagen mit Nennspannungen Arbeitsmittel“ (VBG 5) entsprechen. dere Weise gewährleistet.
bis 1000 V“, Hierzu zählen nicht Lichtschranken,
die zusätzlich zu Schaltleisten einge- Die Standsicherheit kann z.B. durch
DIN IEC 380/VDE 0806 „Sicherheit baut sind und vorwiegend dem Ob- Verankerung der Ständer mit geeigne-
elektrisch versorgter Büromaschinen“, jektschutz dienen. ten Bauwerksteilen gewährleistet sein.
DIN VDE 0113 Teil 1 „Elektrische Aus- 4.2.10.5 Befehls- und Überwachungs- Siehe auch Anhang 2, Abb. 10.
rüstung von Industriemaschinen; All- geräte
gemeine Festlegungen“. Befehls- und Überwachungsgeräte
4.3.1.2 Bei Kragarmregalen für die
müssen unverwechselbar und dauer-
Lagerung von Rundmaterial und
4.2.10.2 Hauptschalter haft gekennzeichnet sein. Sie müssen
Langgut muß sichergestellt sein, daß
Bis zu einem Nennstrom von 16 A und gut erreichbar und ergonomisch aus-
das Lagergut nicht herausfallen kann.
einer Gesamtmotorleistung von 2 kW geführt sein. Für Befehlsgeräte muß,
ist anstelle eines Hauptschalters eine ausgenommen bei Automatikbetrieb,
Dies kann z.B. durch Aufwinkeln der
Steckvorrichtung nur dann zulässig, die Zuordnung der Bewegungsein-
Kragarme oder durch eingesteckte
wenn aufgrund der Aufstellungs- richtung eindeutig sein.
Sicherungen erreicht werden.
bedingungen eine leichte Trennung
vom Netz möglich ist. 4.2.10.6 Beleuchtung
Lagereinrichtungen müssen ausrei- 4.3.2 Durchlaufregale, Einschubregale
4.2.10.3 Schaltleisten chend und blendfrei beleuchtet sein. und ähnliche Lagereinrichtungen
Schaltleisten müssen mit dem Antrieb Die Beleuchtungsinstallationen müs-
so gekoppelt sein, daß bei ihrer Be- sen so ausgeführt und angeordnet 4.3.2.1 Durchlaufregale müssen mit
tätigung die gefahrbringende Bewe- sein, daß sie gegen mechanische Be- Einrichtungen ausgerüstet sein, die
gung zwangsläufig unterbrochen wird. schädigung geschützt sind. ein gefahrloses Einbringen und einen
freien Durchlauf der Ladeeinheiten
Zur Kopplung sind z.B. möglich Die Nennbeleuchtungsstärke der sicherstellen.
● mindestens 2 räumlich getrennt Allgemeinbeleuchtung soll in einer
angeordnete zwangsöffnende Höhe von 0,85 m über dem Fußbo- 4.3.2.2 Störstellen in Durchlaufrega-
Positionsschalter; den mindestens 100 Lux betragen. Für len müssen gefahrlos erreichbar sein.
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Dies kann z.B. durch mindestens 0,5 4.3.4.2 Treppen 4.3.5 Verfahrbare Regale und Schränke
m breite, neben den Durchlaufgassen Bühnen mehrgeschossiger Regalein-
angerordnete Gänge oder mittels ge- richtungen müssen durch Treppen 4.3.5.1 Standsicherheit
eigneter Befahrgeräte erfolgen. miteinander verbunden sein, deren Verfahrbare Regale und Schränke müs-
Stufenhöhe höchstens 190 mm und sen so beschaffen sein, daß auch bei
4.3.2.3 An den Aufgabe- und Ent- deren Auftrittiefe ohne Unterschnei- ungünstigster Lastverteilung beim An-
nahmestellen müssen Einrichtungen dung mindestens 260 mm beträgt. fahren und Abbremsen der verfahrba-
vorhanden sein, die ein unbeabsich- Die nutzbare Laufbreite der Treppen ren Einheiten die Standsicherheit ge-
tigtes Herauslaufen der Ladeeinheiten muß mindestens 0,8 m betragen. währleistet ist. Übersteigt bei Regalen
verhindern. Nach höchstens 18 Stufen muß ein und Schränken die Höhe der obersten
Zwischenpodest mit einer nutzbaren Ablage das Fünffache des Radachsen-
Länge von mindestens 1,0 m einge- abstandes, müssen Sicherungen gegen
4.3.2.4 Gefahrstellen zwischen
baut sein. Die lichte Durchgangshöhe Kippen vorhanden sein, die das rech-
durchlaufendem Lagergut und Regal- von Treppen muß lotrecht gemessen
teilen, die von Verkehrswegen erreicht nerische Kippmoment mit mindestens
mindestens 2,1 m betragen. zweifacher Sicherheit aufnehmen kön-
werden können, müssen gesichert
sein. Dies gilt nicht für Gänge, die aus- nen. Gefahren infolge Radbruch müs-
4.3.4.3 Absturzsicherungen, Schutz sen durch konstruktive Maßnahmen
schließlich der Behebung von Störun- gegen herabfallende Gegenstände vermieden sein.
gen dienen. Absturzsicherungen für Personen
müssen als zweiteiliger Seitenschutz, Die Standsicherheit ist im allgemeinen
4.3.2.5 Die Bestimmungen der Ab- bestehend aus Handlauf und Knie- gewährleistet, wenn die Höhe der
schnitte 4.3.2.1 bis 4.3.2.4 gelten leiste, ausgeführt sein. Der Handlauf obersten Ablage über der Standfläche
sinngemäß auch für Einschubregale muß in mindestens 1,0 m Höhe sein höchstens das Fünffache des Rad-
sowie für ähnliche, auch automatisier- und eine in beliebiger Richtung wir- achsenabstandes beträgt.
te Lagereinrichtungen. kende Kraft von mindestens 500 N/
m aufnehmen können. Es müssen
Konstruktive Maßnahmen gegen Rad-
4.3.3 Einfahrregale Fußleisten vorhanden sein, deren
bruch sind z.B. eine entsprechende
Höhe auf das Lagergut abgestimmt
Gestaltung des Wagenrahmens oder
4.3.3.1 Der Abstand der Auflagen in ist, mindestens jedoch 0,05 m beträgt.
Radbruchstützen.
den Regalgassen muß unabhängig Ausgenommen hiervon sind Be- und
vom Abstand der Stützen so gewählt Entladestellen. Nicht geschlossene
Bühnenböden, wie Gitterroste oder Siehe auch Anhang 2, Abb. 12.
sein, daß ein Auflagemaß von 30 mm
Lochbleche, müssen so ausgeführt
auf jeder der beiden Palettenseiten 4.3.5.2 Fußbodengestaltung
sein, daß eine Gefährdung darunter
nicht unterschritten werden kann. Die befindlicher Personen durch herabfal- Zur Vermeidung von Stolperstellen
zur Aufnahme von Lagergut vorgese- lende Gegenstände vermieden ist. im Bereich verfahrbarer Regale und
henen Regalgassen gelten nicht als Schränke müssen Schienen fußboden-
Verkehrswege. Auf das Zutrittsverbot §§ 12 und 17 Arbeitsstättenverord- bündig verlegt oder es müssen zumin-
für Fußgänger muß durch das Ver- nung sowie zugehörige Arbeitsstät- dest im gesamten Regalbereich ent-
botszeichen „Für Fußgänger verbo- ten-Richtlinien (ASR), sprechend hohe Ausgleichböden
ten“ hingewiesen sein. eingebaut sein. Die durch Ausgleich-
§ 33 UVV „Allgemeine Vorschriften“ böden gebildeten Absätze müssen
Ausführung des Verbotszeichens siehe (VBG 1), angeschrägt oder mit einer gelb-
UVV „Sicherheitskennzeichnung am schwarzen Gefahrenkennzeichnung
Arbeitsplatz“ (VBG 125) sowie „Merk- AGI-Arbeitsblatt H 10 „Gitterroste im versehen sein, sofern sie nicht durch
blatt für Sicherheitszeichen“ (ZH 1/31). Industriebau“. blendfreie Beleuchtung deutlich er-
kennbar sind.
4.3.3.2 Die Auflagen im Arbeitsbe- 4.3.4.4 Be- und Entladestellen
reich des Förderzeugführers müssen Absturzsicherungen an Be- und Ent- Im Boden liegende Führungsrinnen
so gestaltet sein, daß Verletzungen bei ladestellen müssen als aufklappbare dürfen nicht breiter sein, als die Kon-
oder verschiebbare Geländer vorhan- struktion dies erfordert. Endstopper
Bewegungen in Ein- und Ausfahr-
den sein. Die Geländer dürfen sich nicht müssen fußbodenbündig durch
richtung vermieden werden.
nach außen öffnen lassen und müssen Gefahrenkennzeichnung und Be-
mit Sicherungen gegen unbeabsichtig- leuchtung deutlich erkennbar sein.
4.3.4 Mehrgeschossige Regal- und
tes Öffnen versehen sein. An eingezo-
Schrankeinrichtungen genen Abstellplätzen von Bühnen darf Hinsichtlich gelb-schwarzer Gefahren-
eine Absturzsicherung durch Ketten kennzeichnung siehe UVV „Sicher-
4.3.4.1 Lastannahmen erfolgen, sofern der Abstellplatz eine heitskennzeichnung am Arbeitsplatz“
Regalbühnen ohne Fahrverkehr müs- Tiefe von mindestens 0,8 m hat. (VBG 125).
sen für eine gleichmäßig verteilte Last
von mindestens 250 kg/m2 ausgelegt Siehe Anhang 2, Abb. 11. 4.3.5.3 Fußbodenabstand
sein, soweit nicht eine Einzellast von Der Abstand zwischen den Unter-
100 kg an ungünstigster Stelle eine 4.3.4.5 Mehrgeschossige Schrankein- kanten verfahrbarer Regale und
stärkere Dimensionierung erforderlich richtungen Schränke und dem Fußboden darf zur
macht. Höhere Belastungen, z.B. Für mehrgeschossige Schrankeinrich- Vermeidung von Fußverletzungen bei
durch Fahrverkehr, müssen zusätzlich tungen gelten die Festlegungen der Ab- Regalen und Schränken mit einer zu-
berücksichtigt werden. schnitte 4.3.4.1 bis 4.3.4.4 sinngemäß. lässigen Feldlast bis 2000 kg das Maß
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von 15 mm, bei einer Feldlast über keine Gefahrstellen mit Bauwerks- Der Nachlaufweg der Regale und
2000 kg das Maß von 30 mm an kei- teilen oder sonstigen Einrichtungen Schränke darf nach Betätigungen
ner Stelle überschreiten; Boden- bilden. Der Abstand zu Wandvor- der Schutzeinrichtung in keiner
unebenheiten müssen ausgeglichen sprüngen, benachbarten Regalen und Richtung mehr als 100 mm betra-
sein. Sofern Fördermittel höhere Bo- Schränken sowie ähnlichen Einrich- gen. Durch Betätigen der Schalt-
denabstände erforderlich machen, tungen muß mindestens 0,5 m betra- leisten oder Lichtschranken muß
müssen Fußverletzungen durch den gen, sofern keine besonderen Schutz- der Antrieb unverzüglich abge-
Einbau von zusätzlichen Schutzein- einrichtungen vorhanden sind. Der schaltet werden und ein selbsttäti-
richtungen verhindert sein. Abstand verfahrbarer Einheiten von ges Wiederanlaufen verhindert
ebenen Wänden muß mindestens sein. Das Wiedereinschalten inner-
Die Regelung für Regale und Schränke 120 mm, darf jedoch nicht mehr als halb eines Steuerstromkreises darf
mit einer zulässigen Feldlast über 2000 180 mm betragen. Die ebenen Wän- erst nach Betätigen eines einzigen,
kg ist begründet in den großflächigen de dürfen nicht nachgiebig sein und zentral gelegenen Schalters erfol-
Abmessungen und den größeren zu- müssen mindestens 2,0 m über der gen können. Die Schaltleisten oder
lässigen Toleranzen für die Ebenheit von Aufstandsfläche hoch sein. Lichtschranken sollen bis in den
Industrieböden; außerdem wird davon Endbereich der Wagen durchgezo-
ausgegangen, daß in diesem Bereich Siehe auch Anhang 2, Abb. 13a und 13b.
gensein. Sofern es aus konstrukti-
Fördermittel eingesetzt und Schutz- ven Gründen unumgänglich ist,
4.3.5.9 Nutzlastbeschränkungen
schuhe getragen werden. dürfen sie höchstens 100 mm von
Für die nachstehend aufgeführten
Einrichtungen gilt: den Stirnseiten der kraftbetriebe-
4.3.5.4 Wagenabdeckungen nen Regale und Schränke (Wagen
Quetsch- und Scherstellen an Bauele- 1. Bei Handschubeinrichtungen darf und Aufbauten) entfernt enden. Die
menten des Wagens müssen durch die Nutzlast der einzelnen Schaltleisten oder Lichtschranken
durchtrittsichere Verdeckungen gesi- verfahrbaren Einheit 2000 kg nicht müssen so niedrig wie möglich an-
chert sein. überschreiten. Der gesamte Regal- gebracht sein, wobei die unter Ab-
block darf nur zwischen 0,75 m schnitt 4.3.5.3 geforderten Boden-
Solche Bauelemente sind z.B. Rad- und 1,00 m verfahrbar sein. abstandsmaße in keinem Falle
achsen und Antriebselemente. überschritten werden dürfen. Schalt-
2. Manuell verfahrbare Einrichtungen leisten müssen auch in der Höhe so
Als durchtrittsicher ist im allgemeinen mit einer Nutzlastaufnahme von bemessen sein, daß sie sicher und
eine Verdeckung anzusehen, die für mehr als 2000 kg und bis 5000 leicht berührt werden können.
eine Einzellast von 100 kg an ungün- kg pro Einheit müssen mit einem
stigster Stelle bemessen ist. mechanisch unterstützenden An- 2. Seilzugsicherungen
trieb oder mit einem Kraftantrieb Seilzugsicherungen (Seilzugsper-
4.3.5.5 Kantenabstand ausgestattet sein. ren) müssen in einer Höhe von ca.
Der Abstand der festen Kanten zwi- 0,9 m angebracht und in den
schen verfahrbaren Regal- und 3. Verfahrbare Einrichtungen mit ei- Steuerstromkreis einbezogen sein.
Schrankeinheiten muß zur Vermei- ner zulässigen Nutzlastaufnahme
dung von Fingerquetschungen min- von mehr als 5000 kg pro Einheit 3. Freigabeschalter
destens 25 mm betragen. müssen mit einem Kraftantrieb ver- Von den vorstehenden Forderun-
sehen sein. gen bezüglich Schaltleisten, Licht-
Dies kann z.B. durch Distanzhalter schranken und Seilzugsicherungen
und durch auf die Kanten aufgesetz- 4.3.5.10 Verfahrbare Regale und kann bei verfahrbaren Regalen und
te nachgiebige Abdeckungen erreicht Schränke mit Kraftantrieb Schränken mit Kraftantrieb und ei-
werden. ner Länge der zusammengefahre-
4.3.5.10.1 Not-Befehlseinrichtungen nen Einheiten von bis zu 10 m ab-
4.3.5.6 Distanzhalter Verfahrbare Regale und Schränke mit gewichen werden, sofern in einer
Distanzhalter müssen so bemessen Kraftantrieb müssen mit einer Not- solchen Einrichtung jeweils nur ein
sein, daß der Abstand nach Abschnitt Befehlseinrichtung ausgerüstet sein,
Gang zur Benutzung geöffnet und
4.3.5.5 auch bei vorgezogenen Stirn- von der aus die Zugänge eingesehen
dieser nur von einer Seite her be-
wänden oder sonstigen hervorstehen- werden können.
treten werden kann. Die Gang-
den Bauteilen gewährleistet ist; sie breite muß mindestens 0,75 m und
4.3.5.10.2 Schutzeinrichtungen
müssen außerhalb des Zugriffsberei- darf höchstens 1 m betragen. Au-
Kraftbetriebene verfahrbare Regale und
ches und im übrigen so angebracht ßerdem müssen als Schutzein-
Schränke müssen mit einer oder meh-
sein, daß sie ihrerseits keine Quetsch- reren der nachstehend aufgeführten richtungen Freigabeschalter mit
und Scherstellen bilden. Einrichtungen zum Schutz vor Gefah- Zeitrelais eingebaut sein. Die
ren durch sich bewegende Regal- und Freigabeschalter müssen in den
4.3.5.7 Staub- und Kantenabdeck- Schrankeinheiten ausgerüstet sein: Gängen der Regale undSchränke
ungen mindestens 1 m von den Stirnsei-
Staubabdeckungen und sonstige Kan- 1. Schaltleisten und Lichtschranken ten entfernt angebracht sein. Das
tenabdeckungen müssen nachgiebig Schaltleisten oder Lichtschranken- Einschalten des Antriebes darf
sein und dürfen keine Quetsch- und elemente müssen an allen Front- unmittelbar nach Betätigen des
Scherstellen bilden. seiten der verfahrbaren Regal- und Freigabeschalters nur für höchstens
Schrankeinheiten angebracht sein. 10 s möglich sein. Die Fahrbefehl-
4.3.5.8 Abstände zu Bauwerksteilen Sie müssen in Fußhöhe liegen und schalter für den Antrieb müssen mit
Verfahrbare Regale und Schränke mit rot- weißer Kennzeichnung ver- selbsttätiger Rückstellung ausge-
müssen so eingebaut sein, daß sie sehen sein. führt sein.
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4. Kopplung von Auszügen nicht unter den Geltungsbereich der 4.3.6.7 Kopplung von Verkleidungen
Auszüge von kraftbetriebenen Aufzugsverordnung. An Regalen und Schränken mit kraft-
verfahrbaren Schränken müssen betriebenen Inneneinrichtungen müs-
entsprechend Abschnitt 4.3.6.7 mit 4.3.6.2 Inneneinrichtungen sen Verkleidungen, die zur Beseiti-
dem Antrieb gekoppelt sein, wenn Eingehängte Inneneinrichtungen dür- gung betriebsspezifischer Störungen
nicht sicher verhindert ist, daß sich fen sich nicht in gefahrbringender geöffnet werden müssen, mit dem
Personen beim Verfahren im Weise so aufschaukeln können, daß Antrieb gekoppelt sein.
Gefahrbereich aufhalten. sie miteinander oder mit sonstigen
Teilen der Lagereinrichtung in Berüh- Zur Kopplung sind z.B. möglich
Siehe auch Anhang 2, Abb. 14 bis 16. rung kommen können. ● 2 räumlich getrennt angeordnete
Positionsschalter, die als Schließer
4.3.6 Regale und Schränke mit kraft- in Reihe geschaltet sind und in ihrer
4.3.6.3 Tragketten
betriebenen Inneneinrichtungen Schutzfunktion als Öffner wirken;
Tragketten müssen mindestens mit
siebenfacher statischer und fünffacher ● 1 Positionsschalter, der als Schlie-
4.3.6.1 Schutz gegen gefahrbringen- ßer so angeordnet ist, daß eine ein-
de Bewegungen dynamischer Sicherheit gegen Bruch
ausgelegt sein. fache Umgebung, z.B. durch un-
An Regalen und Schränken mit kraft- beabsichtigtes Betätigen, nicht
betriebenen Inneneinrichtungen müs- möglich ist und der in seiner
sen Gefahrstellen zwischen den Innen- Siehe hierzu auch DIN 8195 „Rollen-
ketten; Kettenräder; Auswahl von Schutzfunktion als Öffner wirkt;
einrichtungen untereinander sowie den ● 1 Magnetschalter mit Schutzbe-
Inneneinrichtungen und dem Gehäu- Kettentrieben“.
schaltung oder
se vermieden oder gesichert sein. Die ● 1 Positionsschalter mit Zwangs-
Schutzeinrichtungen müssen nach ih- 4.3.6.4 Ablageflächen
Ablageflächen vor den Entnahme- öffnung.
rem Betätigen die kraftbetriebenen Ein-
richtungen gefahrlos stillsetzen, müs- öffnungen müssen für im Sitzen zu
verrichtende Tätigkeiten zwischen 4.3.6.8 Handkurbeln
sen sicher gegen Unter- oder
680 mm und 750 mm und für im Ste- Handkurbeln müssen zum Schutz vor
Übergreifen sein und dürfen ihrerseits
hen zu verrichtende Tätigkeiten zwi- gefahrbringenden Bewegungen mit
keine Quetsch- und Scherstellen bilden;
schen 900 mm und 1100 mm ober- dem Antrieb gekoppelt sein. Die
ein selbsttätiges Wiederanlaufen muß
halb der Standfläche angebracht sein. Kopplung darf durch Hilfs-Betriebs-
verhindert sein. An Regalen und
Schränken mit kraftbetriebenen Innen- schalter nicht außer Betrieb gesetzt
einrichtungen sowie mehreren Be- und Siehe auch Abschnitt 5.2.3.1 werden können.
Entladeöffnungen muß außerhalb des
jeweiligen Befehlsbereichs durch ge- Zur Ausführung von Kopplungen sie-
4.3.6.5 Maßnahmen gegen ungleich-
schlossene Türen oder entsprechende he Abschnitt 4.3.6.7.
mäßige Lastverteilung
Überwachungseinrichtungen eine ge- Regale und Schränke mit kraftbetrie-
fahrbringende Bewegung, z.B. durch 4.4 Besondere Bestimmungen für
benen Inneneinrichtungen müssen so
ungewollten Anlauf, verhindert sein. Lagergeräte
beschaffen sein, daß bei höchster un-
gleichmäßiger Lastverteilung ein unge- 4.4.1 Betriebsanleitung
Gefahrstellen zwischen den kraftbe- wollter Vor- oder Rücklauf wirksam
triebenen Inneneinrichtungen unterein- Für Lagergeräte muß eine Betriebsan-
verhindert ist. Ersatzweise sind bei mehr leitung des Herstellers vorliegen, die
ander können aufgrund ihrer Formge- als 3 t Nutzlast Einrichtungen zulässig,
bung und entsprechender Abstände als die für Aufstellung und Betrieb not-
die das Erreichen der zulässigen un- wendigen Kenndaten und Sicherheits-
gesichert angesehen werden. gleichmäßigen Lastverteilung optisch maßnahmen enthält.
oder akustisch anzeigen sowie bei de-
Siehe auch § 4 UVV „Kraftbetriebene ren Überschreitung das Anlaufen ver-
Arbeitsmittel“ (VBG 5) und Anhang Dazu gehören insbesondere Angaben
hindern oder den Bewegungsvorgang über die zulässige Nutzlast, Auflast und
2, Abb. 17.
unterbrechen. In der Betriebsanleitung Stapelhöhe sowie Hinweise auf beson-
muß das folgerichtige Be- und Entla- dere Gefahren bei der Stapelung.
Gefahrloses Stillsetzen kann z.B.
durch Schaltleisten, Lichtschranken den beschrieben sein. Auflast ist das Gewicht aller auf die
oder gleichwertige Einrichtungen er- unterste Stapeleinheit aufgesetzten
reicht werden; siehe Abschnitte Die höchste ungleichmäßige Last- Stapeleinheiten.
4.2.10.3 und 4.2.10.4. verteilung entspricht der halben Nutz-
last in den vertikalen Kettensträngen. 4.4.2 Kennzeichnung
Überwachungseinrichtungen gegen An Lagergeräten müssen folgende
ungewollten Anlauf können Bewe- 4.3.6.6 Not-Befehlseinrichtungen Angaben deutlich erkennbar und dau-
gungsmelder, Schaltmatten, Licht- Regale und Schränke mit kraftbetrie- erhaft angebracht sein:
schranken oder ähnliche Einrichtun- benen Inneneinrichtungen, die im in-
gen sein. dustriellen Bereich eingesetzt sind, ● Hersteller, Einführer oder Betreiber,
sowie Regale und Schränke mit kraft- ● Baujahr,
Hinsichtlich der Kopplung von Auszü- betriebenen Inneneinrichtungen, bei ● Tragfähigkeit.
gen siehe Abschnitte 4.3.5.10.2 Nr. 4 denen nicht alle Entnahmeöffnungen
und 4.3.6.7. von den Befehlseinrichtungen aus zu Diesem ist entsprochen, wenn Pa-
überblicken sind, müssen an jeder letten und Stapelbehälter nach ent-
Regale und Schränke mit kraftbe- Entnahmeöffnung mit einer Not- sprechenden nationalen Normen
triebenen Inneneinrichtungen fallen Befehlseinrichtung ausgerüstet sein. oder nach UIC (Union International
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des Chemins de Fer - Internationaler 5.1.2 Aufstiege trieb von Starkstromanlagen; Allge-
Eisenbahnverband -) gekennzeich- Lagereinrichtungen und -geräte dür- meine Festlegungen“.
net sind. Den nationalen Normen fen nur über hierfür ausdrücklich be-
stehen branchen- und firmeninter- stimmte Aufstiege betreten werden. 5.2 Besondere Bestimmungen für
ne Regelungen gleich, wenn eine Lagereinrichtungen
Mindesttragfähigkeit von 1000 kg 5.1.3 Schutz gegen herabfallende
entsprechend dem ungünstigsten Gegenstände 5.2.1.1 Regale dürfen nur unter Be-
Belastungsfall nach DIN 15146 Teile Lagereinrichtungen und -geräte sind achtung der vom Hersteller mitgelie-
2 und 3 „Vierwege-Flachpaletten so zu beladen, daß das Lagergut nicht ferten Aufbau- und Betriebsanleitungen
aus Holz“ sichergestellt ist. heraus- oder herabfallen kann. Dies durch hierin besonders unterwiesene
schließt ein, daß auch bei einem Personen aufgestellt und umgebaut
4.5 Zusätzliche Bestimmungen für Wechsel des Lagergutes Lagerein- werden. Der Umbau von Regalen darf
bestimmte Lagergeräte sowie für richtungen und -geräte dem Lagergut nur in unbeladenem Zustand erfolgen.
Stapelhilfsmittel angepaßt werden.
Gegebenenfalls ist der Hersteller hin-
4.5.1 Kennzeichnung von Stapel- Eine Anpassung kann z.B. durch Ver- zuzuziehen.
behältern stellen von Tiefenauflagen oder
An Stapelbehältern muß die Kenn- Wechsel von Gitterrosten erfolgen. 5.2.1.2 Geöffnete Geländer mehrge-
zeichnung nach Abschnitt 4.4.2 in der schossiger Regaleinrichtungen sind
Form ausgeführt sein, daß die zuläs- 5.1.4 Verkehrswege nach dem Be- und Entladen wieder
sige Nutzlast und die zulässige Auf- Lagergut - insbesondere Langgut - zu schließen.
last voneinander getrennt ausgewie- muß so eingelagert werden, daß es
sen sind. nicht in Verkehrswege hineinragt. Bei 5.2.2 Verfahrbare Regale und Schränke
der Errichtung von Stapeln sind aus-
reichend bemessene Verkehrswege 5.2.2.1 Verfahrbare Regale und
Beispiel einer Kennzeichnung:
anzulegen und freizuhalten. Schränke dürfen nur von Personen in
DLE/1 t/4,4 t/88
Es bedeuten: Gang gesetzt werden, die hierzu be-
Siehe auch auftragt und mit den Sicherheitsein-
DLE = Hersteller, Einführer oder Be-
§§ 17 und 52 Arbeitsstättenverord- richtungen ausreichend vertraut ge-
treiber
nung und zugehörige Arbeitsstätten- macht worden sind.
1 t = zulässige Nutzlast einer Stapel-
Richtlinien (ASR),
einheit §§ 24, 25 und 34 UVV „Allgemeine
4,4 t = zulässige Auflast Siehe auch § 7 UVV „Allgemeine Vor-
Vorschriften“ (VBG 1) sowie Abschnitt schriften“ (VBG 1).
88 = Baujahr 1988 4.1.4.
4.5.2 Stapelfähigkeit 5.2.2.2 Das Ingangsetzen der verfahr-
5.1.5 Betriebsanweisungen
Stapelbehälter und Stapeleinheiten baren Regale und Schränke darf erst
Der Unternehmer hat für Lagerein-
aus Flachpaletten mit Stapel- erfolgen, wenn festgestellt worden
richtungen und -geräte anhand der
hilfsmitteln müssen so gestaltet sein, ist, daß sich niemand in den zu schlie-
Aufbau- und Betriebsanleitungen des
daß sie formschlüssig übereinander ßenden Gängen befindet.
Herstellers Betriebsanweisungen zu
gestapelt werden können. Dies gilt erstellen und den Versicherten be-
nicht für Stapeleinheiten, die voll- 5.2.2.3 Mit dem Be- und Entladen
kanntzugeben.
flächig stapelbar sind. der verfahrbaren Regale und Schrän-
ke darf erst begonnen werden, wenn
Die Verpflichtung des Unternehmers
4.5.3 Stapelhilfsmittel der entsprechende Gang ganz aufge-
zur Unterweisung der Versicherten
Stapelhilfsmittel müssen ausreichend fahren ist.
anhand seiner Betriebsanweisungen
tragfähig sowie mit den Flachpaletten sowie die Verpflichtung der Versicher-
fomschlüssig und lösbar zu verbinden ten, diese zu befolgen, ergeben sich Siehe auch Abschnitt 4.1.4.4.
sein. Sie müssen hinsichtlich ihrer aus §§ 2, 7 und 14 UVV „Allgemeine
Tragfähigkeit, Auflast und Stapelhöhe Vorschriften“ (VBG 1). 5.2.2.4 Das Verschieben der Regale
mit den eingesetzten Lagergeräten und Schränke durch andere Mittel als
abgestimmt sein. 5.1.6 Beseitigung von Mängeln den vorgesehenen Antrieb ist nur im
An Lagereinrichtungen und -geräten Störungsfalle zulässig, nachdem ausrei-
festgestellte Mängel, durch die Versi- chende Schutzmaßnahmen gegen Ein-
cherte gefährdet werden können, quetschen von Personen getroffen sind.
5. Betrieb
müssen unverzüglich und sachgerecht
behoben werden. Bis zu deren Beseiti- Dies wird z.B. durch Absperrungen
5.1 Gemeinsame Bestimmungen gung sind die Lagereinrichtungen und erreicht.
-geräte der Benutzung zu entziehen.
5.1.1 Belastung 5.2.3 Regale und Schränke mit kraft-
Die zulässige Belastung von Lagerein- Siehe auch § 16 UVV „Allgemeine betriebenen Inneneinrichtungen
richtungen und -geräten darf nicht Vorschriften“ (VBG 1) und für den
überschritten und ihre Standsicherheit Betrieb von Lagereinrichtungen mit 5.2.3.1 Ablageflächen an Regalen
nicht beeinträchtigt werden. Lade- elektrischer Ausrüstung UVV „Elektri- und Schränken mit kraftbetriebenen
einheiten dürfen nicht stoßartig ab- sche Anlagen und Betriebsmittel“ Inneneinrichtungen dürfen nicht als
gesetzt werden. (VBG 4) sowie VDE 0105 Teil 1 „Be- ständige Arbeitsplätze genutzt werden.
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5.2.3.2 Kraftbetriebene Inneneinrich- ● Vierwege-Flachpaletten aus Holz Zulässige Schlankheiten mit entspre-
tungen dürfen nur von Personen in nach DIN 15146 „Vierwege-Flach- chenden Sicherheitsfaktoren gegen
Gang gesetzt werden, die hierzu be- paletten aus Holz“, Teil 2 (800 mm Kippen siehe Anhang 1.
auftragt und mit den Schutzeinrich- x 1200 mm) und Teil 3 (1000 mm x
tungen ausreichend vertraut gemacht 1200 mm) dürfen in Abhängigkeit 5.3.9 Das Stapeln mit Flachpaletten
worden sind. von der Belastungsart und den Auf- ohne Stapelhilfsmittel ist nur dann
lagebedingungen mit höchstens zulässig, wenn das Lagergut tragfä-
Siehe auch § 7 UVV „Allgemeine Vor- 1000 kg bis 1500 kg belastet wer- hig ist und seine Oberflächen siche-
schriften“ (VBG 1). den. Bei vollflächiger, ebener und res Stapeln zulassen.
horizontaler Auflage darf die un-
5.2.4 Einfahrregale terste Palette im Stapel das Vierfa- Dies setzt voraus, daß das Lagergut
che der zulässigen einzelnen z.B. auch bei Feuchtigkeit und Tempe-
5.2.4.1 Die Versicherten sind mit den Palettenlast aufnehmen. Bei nicht raturänderungen ausreichend tragfest
Besonderheiten der Regaleinrichtung genormten Paletten für spezielle und rutschhemmend ist.
durch entsprechende Unterweisung Lagerung sind für die zulässigen
vertraut zu machen. Belastungen und Stapelfähigkeiten Siehe auch Abschnitt 5.3.6.
unter Berücksichtigung der ent-
5.2.4.2 Einfahrregale dürfen nur mit sprechenden Belastungsart und der 5.3.10 Stapelpaletten und Stapel-
hierfür geeigneten Flurförderzeugen Auflagebedingungen Einzelnach- behälter dürfen nur mit geeigneten
be- und entladen werden. weise zu führen. Lastaufnahmemitteln aufgenommen
Siehe auch UVV „Flurförderzeuge“ und gestapelt werden.
● Flachpaletten aus Holz müssen bei
(VBG 12a) und UVV „Kraftbetriebene Neubeschaffung DIN 15147
Flurförderzeuge“ (VBG 12b). Dies ist z.B. durch die Verwendung
„Flachpaletten aus Holz; Güte- von Gabeln gewährleistet, die den
bedingungen“ entsprechen. Abmessungen der zu stapelnden
5.2.4.3 Einfahrregale dürfen nicht
betreten werden. Auf das Verbot ist Ladeeinheiten entsprechen und we-
● Gitterboxpaletten nach DIN 15155 der zu lang noch zu kurz sind.
hinzuweisen. „Paletten; Gitterboxpaletten mit 2
Siehe auch Abschnitt 4.3.3.1. Vorderwandklappen“ dürfen bei 5.3.11 Flachpaletten und Boxpa-
gleichmäßig verteilter Last mit ei- letten, die Schäden oder Mängel auf-
5.3 Besondere Bestimmungen für ner Nutzlast von höchstens 1000 weisen, müssen instandgesetzt oder
Lagergeräte kg belastet und einschließlich der der Benutzung entzogen werden.
Grundpalette höchstens fünffach
5.3.1 Bei der Stapelung von Paletten gestapelt werden. Entsprechende Beurteilungskriterien
und Stapelbehältern dürfen die zuläs- siehe z.B. UIC 435-4 VE im Anhang
sigen Nutzlasten, Auflasten und 5.3.7 Die Schlankheit von Stapeln - 2, Abb. 18 und 19
Stapelhöhen nicht überschritten wer- das Verhältnis der Höhe zur Schmal-
den. Darüber hinaus sind die Tragfä- seite der Grundfläche - darf nicht grö- 5.3.12 In den Betrieb gelangende,
higkeiten des Fußbodens und der ßer als 6:1 sein. Der Standsicherheits- nicht gekennzeichnete Paletten sind vor
Stapelhilfsmittel zu beachten. faktor muß mindestens 2,0 betragen. einer Wiederverwendung aufgrund ei-
ner Belastungsprobe zu kennzeichnen
5.3.2 Stapel sind lotrecht zu errich- Siehe auch Abschnitt 4.1.2.5. oder der Benutzung zu entziehen.
ten. Beträgt die Neigung mehr als 2 %,
sind die Stapel in gefahrloser Weise 5.3.8 Beim Zusammenwirken beson-
abzubauen. ders günstiger Lagerbedingungen
darf abweichend von Abschnitt 5.3.7 6. Prüfung
5.3.3 Die Stapel- und Tragfähigkeit die Schlankheit größer gewählt wer-
von Lagergeräten, Stapelhilfsmitteln den, sofern die erhöhten Stand- 6.1 Der Unternehmer hat dafür zu
und Lagergut sind zu prüfen. sicherheitsfaktoren nach Anhang 1 sorgen, daß kraftbetriebene Regale
eingehalten sind. Dies bedarf darüber und Schränke sowie Regale und
5.3.4 Beim Stapeln von Paletten und hinaus der Zustimmung des zustän- Schränke mit kraftbetriebenen Innen-
Stapelbehältern mit sehr unterschied- digen Unfallversicherungsträgers. einrichtungen nach Bedarf, minde-
lichen Lasten müssen diese nach oben stens jedoch einmal jährlich, von ei-
hin abnehmen. Die Entnahme von Günstige Lagerbedingungen ergeben nem Sachkundigen auf ihren sicheren
Lagergut unmittelbar aus Stapeln ist sich beim Zusammenwirken von Zustand geprüft werden. Über das
nur erlaubt, wenn die Lagergeräte Prüfergebnis sind Aufzeichnungen zu
nach der Bauart hierfür bestimmt sind. ● ebenem Lagerboden, führen.
● steifen Ladeeinheiten oder festem
5.3.5 An Stapel dürfen keine Leitern Lagergut, Sachkundiger ist, wer aufgrund sei-
oder sonstige Gegenstände angelehnt ● hohem Beladunsgrad der Lade- ner fachlichen Ausbildung und Erfah-
werden, wenn hierdurch die Standsi- einheiten und rung ausreichende Kenntnisse über
cherheit der Stapel beeinträchtigt ● gleichmäßiger Lastverteilung. das jeweilige Arbeitsmittel besitzt und
werden kann. mit den einschlägigen staatlichen
Die Forderung nach besonders gün- Arbeitsschutzvorschriften, Unfallver-
5.3.6 Bei der Benutzung von Palet- stigen Lagerbedingungen schließt ein, hütungsvorschriften, Richtlinien, Si-
ten und Stapelbehältern ist folgendes daß sich keine weiteren Personen im cherheitsregeln und allgemein aner-
zu beachten: Stapelbereich aufhalten. kannten Regeln der Technik (z.B.
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Anzahl der Lagergeräte im Stapel: 1.3 Waagerechter Linienzug auf die Das heißt
n =4 Achse „h“
– ablesen der zulässigen Stapel- – für Beispiel 1: QG + Q = 1075 kg
Sicherheit gegen Kippen: höhe = 4,80 m (größer als 85 kg)
υ = 2 (siehe Abschnitt 5.3.7) standsicher!
1.4 Waagerechter Linienzug auf „hi“
QS = QG + Q = 75 kg + 1000 kg = 1075 kg = 1,20 m (1200 mm) – für Beispiel 2: QG + Q = 75 kg
(kleiner als 85 kg)
1075 kg erzeugen eine Gewichtskraft von 1.5 Senkrechter Linienzug auf die nicht standsicher!
Achse „n“
m m – ablesen der zulässigen Anzahl
GS = 9,81 · 1075 kg ≈ 10 2 Erhöhte Standsicherheitsfaktoren bei
s2 s = 4 Stück
· 1075 kg = 10750 N Schlankheiten größer als 6 : 1:
2. Prüfung auf Standsicherheit (siehe Abschnitt 5.3.8)
1 1
H= ·G = · 10750 N = 215 N 2.1 Von Ausgangspunkt auf Achse
50 S 50 „b“ bei 0,8 m senkrechter Linien- Stand-
zug nach unten auf Schlankheit sicherheits-
HZ = 150 N faktor
„hi“ = 1,20 m
b < I, daher Richtung der Horizontal- 06 bis 08 = 2,3
2.2 Waagerechter Linienzug in Feld größer 08 bis 19 = 2,6
kräfte nach Abbildung 1 „QS“ größer 09 bis 10 = 3,0
MSt 800 2.3 Senkrechter Linienzug von Achse größer 10 bis 11 = 3,5
=
MK 1200 „n“ bei 4 nach unten
4 · 10750 2.4 Der Schnittpunkt der beiden
· = 8,24 > 2 Linienzüge zeigt das Mindest-
(4 – 1) · (2 · 150 + 4 · 215)
gewicht einer Stapeleinheit -
Daneben ist zu beachten, daß die zu- ablesen QS = 85 kg
lässige Auflast für dieses Lagergerät
mindestens 3225 kg (3 x 1075) be-
tragen muß (siehe z.B. Typenschild).
Beispiel 2
für die Stapelung leerer
Lagergeräte (Q = 0 kg)
QS = QG + Q = 75 kg + 0 kg = 75 kg
75 kg erzeugen eine Gewichtskraft von
m m
GS = 9,81 · 75 kg ≈ 10 2 · 75 kg
s2 s
= 750 N
1 1
H= · GS = · 750 N = 15 N
50 50
MSt 800
=
MK 1200
4 · 750
· = 1,85 < 2
(4 – 1) · (2 · 150 + 4 · 15)
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Anhang 2
Bildanhang
Abb. 1:
Höchstzulässige Durchbiegung der tragenden Elemente von Lagereinrichtungen und -geräten
Abb. 2a Abb. 2b
Abb. 3a Abb. 3b
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Abb. 4a Abb. 4b
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Abb. 9b: 8 Fächer = Feld eines Doppelregals Abb. 10: Beispiel für die Ausführung von Kragarmregalen
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Wandabstände
verfahrbarer
Regale und Schränke
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Abb. 16: Sicherung durch Freigabeschalter. Abb. 17: Schrank mit kraftbetriebenen Inneneinrichtungen.
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DIN 4844 Teil 1 DIN 18225 Beiblatt 1 (Bezugsquelle: Curt R. Vincentz Verlag,
Sicherheitskennzeichnung; Begriffe, Grund- Industriebau; Verkehrswege in Industriebauten; Schiffsgraben 43, 30175 Hannover
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Pool-Flachpaletten
aus Holz
nach UIC 435-2
Pool-Gitterboxpaletten
aus Stahl Piktrogram
nach UIC 435-3
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Dipl.-Ing. Klaus Treptow Die Fragestellung erfordert zunächst dere Weise gewährleistet ist. Grund-
eine Bestimmung der verwendeten sätzlich gibt es bei Neuerstellungen
Begriffe. oder Bearbeitungen Übergangsrege-
Was bindet lungen, um Härten zu vermeiden.
den Einkäufer an Als „berufsgenossenschaftliche Vor- Darin wird den jeweiligen Norm-
schriften“ sind Unfallverhütungsvor- adressaten (Lieferant oder Betreiber)
berufsgenossen- schriften, Richtlinien, Sicherheitsregeln vorgegeben, ab welchem Zeitpunkt
schaftliche sowie Merkblätter und Merkhefte an- ein bestimmter Zustand ordnungsge-
mäß oder als nicht mehr ordnungs-
zusehen.
Vorschriften? gemäß betrachtet werden muß. Nicht
unerwähnt soll hier bleiben, daß auch
Die vollständigen Auflistungen sind im
einfache - ja ungeschriebene - Regeln
„VBG-Verzeichnis“*) enthalten. Dabei
der Technik zur Ausfüllung des Be-
handelt es sich zur Zeit um gut 130
griffs „Fahrlässigkeit“ sowohl im Zi-
Unfallverhütungsvorschriften und
vil- als auch im Strafrecht herangezo-
etwa 660 Richtlinien, Sicherheitsre-
gen werden können. Es bleibt also
geln, Merkblätter und Grundsätze. All
festzuhalten, daß alle nahezu 800
diese Regeln werden durch die
Technische Regeln der Berufsgenos-
„berufsgenossenschaftlichen Fach-
senschaften rechtliche Relevanz haben.
ausschüsse“*) erarbeitet und ge-
pflegt. Die Federführung liegt in der
Regel bei einer der fachkompetenten Im Gegensatz zu den berufs-
Berufsgenossenschaften. Unfallverhü- genossenschaftlichen Regeln ist der
tungsvorschriften bedürfen der Zu- Begriff des „Einkäufers“ sicher nicht
stimmung des Bundesarbeitsmini- so deutlich abzugrenzen. Je nach Be-
sters, der die Inhaltsgleichheit abprüft, triebsgröße und Organisation ist der
insbesondere mit staatlichen Vor- Einkaufende - das ist sicher der um-
schriften. Nach positivem Bescheid fassendere Begriff - als derjenige zu
durch den Arbeitsminister entscheidet bezeichnen, der die verantwortliche
jede Berufsgenossenschaft für sich, Berechtigung zum Einkauf für das
ob die erarbeitete Unfallverhütungs- Unternehmen hat. Dabei kann es sich
vorschrift für ihren Mitglieder- und um den Unternehmer selbst, seinen
Versichertenkreis relevant ist und zu Betriebsleiter, den Lagerverwalter
erlassen ist. Formal ist eine solche Vor- oder letztlich den Einkäufer im Wort-
schrift also zunächst nur in den Ge- sinn handeln. Wesentlich höher für
nossenschaften gültig, wo sie per Er- die Beurteilung der Verantwortlichkeit
laß umgesetzt wurde. Danach sind ist es, wie eindeutig die Pflichten-
Richtlinien und andere nachgeordne- übertragung des Unternehmers auf
te Regeln ihrem Rechtscharakter nach den Einkaufenden stattgefunden hat.
keine Unfallverhütungsvorschriften, Die Schriftform, beispielsweise als
stellen also keine objektiven Rechts- Anlage zum Arbeitsvertrag, ist daher
normen dar. Die rechtliche Wirkung unbedingt anzuraten.
erfolgt über die Unfallverhütungsvor-
schriften: Danach ist in § 2 Abs. 1 der Bei der Beantwortung der Fragestel-
Unfallverhütungsvorschrift „Allgemei- lung an die Bindung und Rechtsfolgen
ne Vorschriften“ (VBG 1) festgelegt, ist zu unterscheiden, ob es sich bei
daß der Unternehmer zur Verhütung den Einkäufen um solche für das Pro-
von Arbeitsunfällen, Einrichtungen, dukt des Unternehmens oder seine
Anordnungen und Maßnahmen zu Produktionsmittel handelt.
treffen hat, die den allgemein aner-
kannten sicherheitstechnischen Re- Die zuletzt genannten Beschaffungen
geln entsprechen. Als allgemein an- für den Betriebsablauf sind sicher als
erkannt gelten Regeln der Technik, die naheliegenderen anzusehen. Das
wenn sie sich in der Praxis bewährt Spektrum ist sehr weitreichend und
haben; als Zeitraum wird im allgemei- geht über Baulichkeiten, Maschinen,
nen ein Jahr angesehen, innerhalb Geräte, Werkzeuge bis hin zu Hilfs-
dessen von fachkompetenter Seite stoffen, insbesondere Arbeitsstoffen.
keine Einwände erhoben wurden. In diesem Bereich sind vom Einkauf
die einschlägigen Vorschriften für den
Abweichungen von allen sicherheits- Betreiber von Anlagen und Einrichtun-
technischen Regeln - auch Unfallver- gen zu beachten. Die eindeutige Bin-
hütungsvorschriften - sind in Anleh- dung in rechtlicher Hinsicht an die
nung an § 3 Abs. 2 VBG 1 zulässig, berufsgenossenschaftlichen Vorschrif-
soweit die gleiche Sicherheit auf an- ten ist im § 2 der VBG 1 zu sehen,
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Oberregierungsrat Seit Ende der 50iger Jahre werden bei tungen soll daher in Anlehnung an die
Dipl.-Ing. Josef Breimhorst der Herstellung von Fachboden- und im Mai 1987 erschienene DIN ISO
Palettenregalen sowie bei verfahrbaren 9001 noch einmal veranschaulicht
und mehrgeschossigen Regalen statt werden.
der schweren, warmgewalzten Stahl-
Qualitätssicherung bauprofile überwiegend leichte, aus Von der Unternehmensleitung eines
bei der Herstellung kaltgewalztem Bandstahl hergestell-
te Profile, die je nach Hersteller mit
Herstellers ist ein Qualitätssicherungs-
system (QS-System), das aus verschie-
von Lager- und unterschiedlichen Lochungen verse- denen Qualitätssicherungselementen
hen sind, verwendet. Lediglich bei ei- (QS-Elemente) besteht, festzulegen
Betriebseinrichtungen ner bestimmten Gruppe von Regalen und in einem QS-Handbuch zu doku-
mit kraftbetriebenen Inneneinrichtun- mentieren. Dabei sollte der Hersteller
gen, den sogen. Umlaufregalen, wer- sicherstellen, daß die Qualitätspolitik
den weiterhin wegen der großen La- in allen Ebenen der Organisation ver-
sten warmgewalzte Stahlbauprofile standen, eingeführt und beachtet
eingesetzt. wird. Die Verantwortung und die Be-
fugnisse der einzelnen Mitarbeiter,
Da von allen Regaltypen bei fehler- deren Tätigkeiten die Qualität des Pro-
hafter Konstruktion, Fertigung und duktes beeinflussen, ist dabei mög-
Montage jedoch auch bei falscher Be- lichst genau festzulegen. Im Wesent-
dienung, insbesondere wegen der lichen sollten folgende QS-Elemente
Leichtbaukonstruktion erhebliche Ge- erfaßt und nachgewiesen werden:
fahren ausgehen können, wurde vom
Fachverband Stahlblechverarbeitung
in Hagen in Verbindung mit einigen QS-Element Entwicklung
Herstellern im Jahre 1966 die Güte-
gemeinschaft Lager- und Betriebsein- Die Entwicklung eines Regalsystems
richtungen gegründet, um diesen muß von qualifiziertem Personal
Gefahren entgegenzuwirken. Die im durchgeführt werden. Nach Festle-
technischen Arbeitskreis dieser Güte- gung der Profitformen und Werkstof-
gemeinschaft erstellten Güte- und fe z.B. für Regalstützen und Regalträger
Prüfbestimmungen wurden erstmals sowie für ihre Verbindungselemente
mit dem Güteüberprüfungsvertrag muß die Tragfähigkeit dieser Profile
zwischen der Gütegemeinschaft La- ermittelt werden. Hierfür ist eine aus-
ger- und Betriebseinrichtungen und führliche statische Berechnung zu stel-
dem Materialprüfungsamt Nordrhein- len, die in der Regel durch Belastungs-
Westfalen im Januar 1969 veröffent- versuche an Konstruktionsteilen oder
licht. Es stellte sich jedoch sehr bald ganzen Konstruktionen untermauert
heraus, daß die nach diesen Bestim- werden muß. Die statische Berech-
mungen geforderten statischen Be- nung muß von einem amtlich aner-
rechnungen bei den verschiedenen kannten Prüfingenieur der Fachrich-
Herstellern zu sehr unterschiedlichen tung Stahlbau oder Stahlleichtbau
zulässigen Belastungen führten, da geprüft sein. Die Ergebnisse der stati-
zum Teil stark voneinander abwei- schen Berechnung müssen in An-
chende Berechnungsverfahren ange- wendungstabellen oder ausreichend
wandt wurden. Daher erfolgt 1972, genauen Diagrammen zusammenge-
1979, 1990 und im August 2000 eine faßt sein. Die Anwendungstabellen
Überarbeitung der Güte- und Prüf- müssen ebenfalls vom Prüfingenieur
bestimmungen RAL-RG 614 für Lager- bestätigt werden
und Betriebseinrichtungen mit Festle-
gung der Versuchs- und Berechnungs-
verfahren.
QS-Element
An der seit der Gründung der Güte- Dokumentation
gemeinschaft geforderten Qualitäts-
kontrolle mit Nachweis der Qualifikati- Das entwickelte Regalsystem muß
on des Betriebes sowie der Einrichtung durch Zeichnungen und evtl. durch
einer wirksamen Eigen- und Fremd- zusätzliche Beschreibungen ausrei-
überwachung in der Fertigung hat chend dokumentiert werden. Bei Än-
sich im Grunde jedoch nichts geändert. derungen oder Ergänzungen des Sy-
stems muß eine entsprechende
Die Qualitätssicherung bei der Herstel- Prüfung und Freigabe der Entwick-
lung von Lager- und Betriebseinrich- lungsabteilung erfolgen. Um die An-
125 www.Verband-LB.de
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wendung ungültig gewordener Doku- Forderungen erfüllt. Die Nachweis- der an das Bauteil gestellten Forde-
mente auszuschließen, muß ein ent- prüfung muß dabei dem QS-Plan ent- rungen anzuzeigen. Der Nachweis des
sprechendes Überwachungsverfahren sprechen. Prüfzustandes sollte überall während
eingerichtet werden. der Fertigung und der Montage auf-
Wenn Werkstoffe für eine dringende rechterhalten werden, um sicherzu-
Fertigung ohne Eingangsprüfungen stellen, daß nur Teile versandt, ver-
freigegeben werden, müssen sie ge- wendet und montiert werden, die die
QS-Element Beschaffung
kennzeichnet sein und darüber Auf- Qualitätsprüfung bestanden haben.
zeichnungen geführt werden, damit
Die Beschaffungsdokumente müssen
im Falle der Nichterfüllung der Quali-
Angaben enthalten, die das bestellte
tätsforderungen ein unverzüglicher QS-Element Behandlung
Vormaterial, klar beschreiben. Die
Rückruf und Ersatz möglich ist.
Qualität der beschafften Werkstoffe fehlerhafter Einheiten
muß durch Werkszeugnisse bzw.
Zwischenprüfungen
Werksbescheinigungen nach DIN Es muß ein Verfahren entwickelt und
Die Regalelemente müssen, wie im
50049-2.1 bzw. 2.2 nachgewiesen aufrechterhalten werden, welches si-
QS-Plan festgelegt, geprüft werden.
werden. cherstellt, daß Teile, die die Qualitäts-
Hierzu sind z.B. laufende Maßkontrol-
forderungen nicht erfüllen, von ver-
len der Profile und ihrer Lochungen
sehentlicher Benutzung oder
durchzuführen, ferner ist auf einwand-
QS-Element Produktion Montage ausgeschlossen werden.
freie Beschaffenheit insbesondere der
Über fehlerhafte Bauteile muß durch
Schweißarbeiten und anderer Füge-
ein festgelegtes Verfahren entschie-
Der Hersteller muß die Fertigungs- verfahren zu achten.
den werden, ob durch Nacharbeit die
und Montageverfahren, welche die
Forderungen erfüllt werden oder ob
Qualität direkt beeinflussen, festlegen Endprüfungen
die Bauteile zu verschrotten sind.
und planen; hierzu müssen Arbeits- Bei den Endprüfungen muß kontrol-
anweisungen erstellt werden. liert werden, ob alle nach QS-Plan vor-
gegebenen Eingangs- und Zwischen-
Werden geschweißte Konstruktionen prüfungen ausgeführt worden sind QS-Element
gefertigt, so muß der Betrieb minde- und daß die Ergebnisse der Qualitäts- Korrekturmaßnahmen
stens den kleinen Eignungsnachweis forderung entsprechen. Regal-
zum Schweißen nach DIN 18800 Teil elemente dürfen nicht versandt wer- Vom Hersteller sollte ein Verfahren
7 erbringen. Zur Erlangung des Eig- den, bevor alle im QS-Plan eingeführt werden, das die Ursachen
nungsnachweises müssen dem Be- festgelegten Tätigkeiten zufrieden- einer fehlerhaften Fertigung unter-
trieb wenigstens ein Schweiß- stellend abgeschlossen sind. sucht, so daß durch entsprechende
fachmann und zwei geprüfte Korrekturmaßnahmen eine Wieder-
Schweißer ständig angehören. Der holung der Fehler vermieden wird.
Eignungsnachweis muß in der Regel
nach drei Jahren erneuert werden. Die QS-Elemente
Schweißer müssen jährlich Wieder- Prüfmittelüberwachung QS-Element
holungsprüfungen durchführen.
Im Hinblick auf die Nachweispflicht, Umgang mit Bauteilen,
Für die Fertigung müssen geeignete daß die Produkte die vorgegebenen Verpackung, Versand
Maschinen und Fertigungsvorrich- Forderungen erfüllen, muß der Her- und Montage
tungen zur Verfügung stehen. steller die Prüfmittel überwachen,
kalibrieren und instandhalten. Er muß Vom Hersteller müssen QS-Pläne ein-
die geforderte Genauigkeit festlegen geführt werden, die Beschädigungen
sowie die dafür geeigneten Prüfmittel oder Beeinträchtigungen der Bautei-
QS-Element auswählen. Wenn Spannvorrichtun- le beim Umgang, bei der Verpackung,
gen oder Lehren als Prüfmittel benutzt beim Versand und bei der Montage
Qualitätsprüfung werden, müssen diese in regelmäßi- verhindern.
gen Abständen geprüft und als ge-
Eingangsprüfungen eignet befunden werden. Über die Insbesondere nach der Montage müs-
Bei der Material-Eingangsprüfung Prüfmittelüberwachung sind Auf- sen Dokumente erstellt werden, durch
müssen die Abmessungen der ver- zeichnungen zu führen. die die einwandfreie Lieferung und
wendeten Bleche, Bänder oder Profi-
Montage vom späteren Betreiber be-
le überprüft sowie die mechanisch
stätigt werden.
technologischen Werkstoffeigen-
schaften kontrolliert werden. Es muß QS-Element Prüfzustand
sichergestellt werden, daß das zu-
gelieferte Material, erst dann verwen- Durch Begleitkarten, Anhänger, Prüf- QS-Element Qualitäts-
det oder verarbeitet wird, wenn es ge- protokolle oder sonstige Markierun- aufzeichnungen
prüft ist oder in anderer Weise (z.B. gen, die aufgrund der durchgeführ-
durch Werkszeugnisse) der Nachweis ten Qualitätsprüfung erstellt werden, Die vom Hersteller erstellten Aufzeich-
erbracht ist, daß es die vorgegebenen ist die Erfüllung oder Nichterfüllung nungen der Qualitätskontrollen müs-
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sen mindestens fünf Jahre aufbewahrt Dem Fremdüberwacher ist vom Her- ausschuß kann in besonderen Fällen
werden. Bestandteil dieser Unterlagen steller mindestens ein zuständiger und auch eine Sonderprüfung veranlassen.
sind auch Qualitätsaufzeichnungen verantwortlicher Fachmann schriftlich Treten die Mängel wiederholt auf, so
(z.B. Werkszeugnisse) von Unterliefer- zu benennen, der für die Gütesiche- kann selbstverständlich das Gütezei-
anten. rung des jeweiligen Erzeugnisses ver- chen entzogen werden.
antwortlich ist und an den sich der
Die Qualitätsaufzeichnungen müssen Fremdüberwacher bei den Regelprü-
der fremdüberwachenden Stelle zur fungen wenden kann.
Bewertung auf Anforderung vorge-
legt werden. Ist einem Hersteller das Gütezeichen
verliehen worden, muß er in Form von
Geschäftsbedingungen die Abnehmer
und Verwender von gütegesicherten
QS-Element Lagerregalen und Regaleinrichtungen
Interne Qualitätsaudits verpflichten, dem Fremdüberwacher
den Zutritt zu den Lägern und Auf-
Der Hersteller muß durch interne stellungsorten zu gewähren und zu-
Qualitätsaudits, die dokumentiert sein zulassen, daß Überprüfungen vorge-
müssen, nachweisen, daß die Quali- nommen werden.
tätssicherungsmaßnahmen durchge-
führt werden und wirksam sind. Die Regelprüfungen, die ohne vorhe-
rige Anmeldung mindestens zweimal
jährlich in angemessenen Abständen
QS-Element Schulung durchzuführen sind, werden erst auf-
genommen, wenn die Erstprüfung zu
einem positiven Ergebnis geführt hat
Mitarbeiter, die mit qualitätsrelevan-
und das Gütezeichen verliehen wor-
ten Tätigkeiten betraut sind, sollten
den ist. Die Regelprüfung dient der
regelmäßig geschult werden, über die
Feststellung, ob die Herstellungs- und
Schulungen sollten Aufzeichnungen
Überwachungsvoraussetzungen noch
geführt werden.
erfüllt sind. Bei der Regelprüfung hat
der Fremdüberwacher die Handha-
bung der Qualitätssicherung zu prü-
QS-Element Kundendienst fen und evtl. selbst Prüfungen am
Erzeugnis vorzunehmen. Ferner wer-
Die Betreiber von Regaleinrichtungen den regelmäßig stichprobenweise
müssen durch Aufbau- und Betriebs- Verkaufsunterlagen überprüft und
anleitungen auf alle wichtigen Einzel- dabei kontrolliert, ob dem Abnehmer
heiten bei der Montage sowie auf die bzw. Verwender genaue Angaben
richtige Handhabung bei der Bedie- über Belastungsfähigkeit der Regal-
nung hingewiesen werden. Sofern einrichtungen gemacht worden sind.
Kundendienst z.B. bei verfahrbaren Hierzu muß der Hersteller eine Zusam-
Regalen oder Regalen mit kraft- menstellung über alle ausgelieferten
betriebenen Inneneinrichtungen ver- und versandbereiten Erzeugnisse füh-
einbart ist, muß der Hersteller einen ren z.B. in Form eines Auftragsbuches,
Wartungsplan erstellen und überwa- und für eine Überprüfung durch den
chen, daß die vorgegebenen Forde- Fremdüberwacher bereithalten. In die
rungen erfüllt werden. Regelprüfung werden stichproben-
weise Kontrollen an Aufstellungsorten
Die nach den Güte- und Prüfbestim- einbezogen.
mungen geforderte Fremdüber-
wachung besteht aus Erstprüfung, Über die Ergebnisse der durchgeführ-
Regelprüfungen und ggf. aus Sonder- ten Erstprüfung sowie der Regel- und
prüfungen. evtl. Sonderprüfungen werden vom
Fremdüberwacher Prüfungszeugnisse
Die Erstprüfung dienst der Feststel- erstellt. Die Ergebnisse der Fremd-
lung, ob die personellen und ein- überwachung werden dem Güteaus-
richtungsmäßigen Voraussetzungen schuß zur Beurteilung vorgetragen.
sowie das vorhandene Qualitäts- Werden bei der Regelprüfung erheb-
sicherungssystem für eine ständige liche Mängel festgestellt, so fordert
ordnungsgemäße Herstellung von der Güteausschuß den Hersteller auf,
Lager- und Betriebseinrichtungen ge- den beanstandeten Mangel in ange-
eignet erscheinen. messener Frist zu beheben. Der Güte-
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Dabei sind
M = Moment zwischen
den Stellen mit den
Messuhren 2 und 4
a = Abstand der Lastein-
leitungsstellen (2 und 4)
E = Elastizitätsmodul =
210000 N/mm2 Abb. 7: Biegeversuch an Stützen, Systemskizze
vi = Verformungen an den
Stellen i
v = Verformungsdifferenz
Einhängeverbindung
bei Palettenregalen:
Im Regalbau besitzen die Anschlüsse
im Gegensatz zu den Anschlüssen des
allgemeinen Stahlbaues wesentlich
geringere Steifigkeiten und Tragfähig-
keiten als die angeschlossenen Bau-
teile. Die Kennwerte sind in der Regel
nur experimentell bestimmbar, weil
rechnerische Methoden z.B. mit Finiten
Elementen, insbesondere wenn man
geometrische oder durch das
Materialgesetz bedingte Nichtlineari-
täten berücksichtigt, sehr aufwendig Abb. 8: Biegeversuch an Stützen, Versuchsdiagramm
wären.
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Abb. 17:
Fußeinspannversuch, Systemskizze
gestellt. Die örtliche Steifigkeit, Ex- den (Abb. 13 und Abb. 14). Beim Ver- E AD, red a e2/d3
zentrizitäten oder der Schlupf im An- gleich der Werte aus den Versuchen Sid =
1 + (e/d)3 AD,red /AR,red
schluss beeinflussen entscheidend die mit den rechnerischen erhält man
Schubsteifigkeit der Regalscheiben. Übereinstimmung, wenn man entwe- für Fachwerk Form Z (Abb. 15)
Bei geschraubten Konstruktionen, bei der den Schlupf rechnerisch berück-
denen in einem Anschluß zwei Dia- sichtigt, oder, was häufiger angewen- mit d = √(e2 + s2)
gonalen mit einer Schraube befestigt det wird, wenn man reduzierte
sind, wird die Schubsteifigkeit zusätz- Diagonalenflächen in die Formeln für und AD,red = f · AD
lich je nach Ausführung (Abb. 12) die Schubsteifigkeit Sid einsetzt.
entweder durch die Verformung der
Schraube oder durch die Verdrehung AR.red = f · AR.
Mit Abb. 13 ist:
der Stützen infolge Torsion stark her-
abgesetzt. Die Schubsteifigkeit kann Für andere Fachwerksformen finden
Sid = E AD, red a e2/d3
aus Schubversuchen mit Regalschei- sich Angaben in der Literatur, wie z.B.
ben-Teilstücken direkt ermittelt wer- für Fachwerk Form D (Abb. 15) „Petersen“.
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Stützenfüße: Stützenstöße:
Auf Betonfußböden haben die Palet-
Die bei hohen Regalen erforderlichen
tenregalstützen bedingt durch ihre
Stützenstöße stellen meist eine Schwä-
überwiegende Normalkraftbeanspru-
chung der Tragfähigkeit der Stützen
chung elastische Einspannungen,
dar. Bild 18 zeigt den Versuchsaufbau
auch dann, wenn sie nicht verdübelt
zur Ermittlung des Tragverhaltens der
sind. Voraussetzung ist allerdings,
Stoßstelle. Die zunächst aufgebrach-
dass der Betonfußboden eben ist und
te Normalkraft N sollte die Stoßstelle
eine ausreichende Festigkeit besitzt.
ohne Auftreten eines größeren Knickes
Abb. 18: Die elastische Einspannung ist lastab-
aufnehmen können. Zur weiteren
Versuch am Stützenstoß, Versuchsaufbau
Beurteilung des Stoßes wird unter
konstant gehaltener Normalkraft über
eine mittig angreifende Horizontal-
kraft H das Moment erhöht. Mit dem
Gesamtmoment
L
M=H + v3 N
4
Auswertung der
Versuchsergebnisse:
Aus n Einzelergebnissen einer Ver-
Tabelle 1: Studentverteilung mit einseitiger Abgrenzung; Werte in Abhängigkeit von suchsreihe erhält man den arithmeti-
υ = n – 1 und 1 – α In [1] wird von 1 – α = 0,75 ausgegangen
schen Mittelwert xm = Σxi/n, der einen
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den. Bei Anwendung von 2 sind die- Stabilität durch die biegesteifen Ein- L kH
1+
se Reserven geringer und sie sind na- hängeverbindungen der Paletten- 2ElR
hezu Null beim 3. Verfahren. Für die träger in den Stützen. Sie sind und n=
L kH h kH
Ermittlung von zulässigen Gebrauchs- Rahmentragwerke mit elastischen 1+ +
2ElR 4ElSt
lasten sind daher bei gleichen Eckeinspannungen. Da die horizon-
Sicherheitsfaktoren die höchsten Wer- talen Verformungen zusammen mit mit
te zu erwarten, wenn nach dem 3. den vertikalen Lasten nicht uner-
Verfahren gerechnet wird. Allerdings heblichen Einfluß auf das Gleichge- IR = Trägheitsmoment des
sind die Traglastgewinne wegen der wicht der Konstruktion haben und Palettenträgers
„Weichheit“ der Konstruktion in der Beanspruchungen am Gesamtsys-
Regel nur gering und es sind genaue- tem hervorrufen, sind diese in den L = Palettenträgerlänge
re und im allgemeinen aufwendigere Schnittgrößenermittlungen und
Rechenmethoden erforderlich. Das Nachweisen zu berücksichtigen. Die ISt = Trägheitsmoment der
Verfahren 3 ist für Palettenregale mit Berechnungen müssen nach Theo- Stütze
Einhängeverbindungen nicht zu emp- rie II. Ordnung durchgeführt wer-
fehlen. den, für die der Ansatz von Vor- h = Fachabstand
verformungen der Stützen oder des
Gesamtsystems erforderlich ist. Alle kH = Anschlußsteifigkeit des
Querschnittswerte: Vorschriften [10], [11] und [16] ent- Palettenträgers aus
haltenen Angaben über Imperfek- Versuchen
Bei der Ermittlung der Querschnitts- tionsansätze für Rahmentragwerke,
werte hat sich erwiesen, daß häufig Einzelstäbe und Fachwerkscheiben. Bei der Berechnung der Palettenträger
nur die Nettowerte multipliziert mit (Für Regale sind diese jedoch unpas- ist in den Spannungs- und Durch-
den Fließspannungen aus Zugversu- send.) biegungsnachweisen in Feldmitte der
chen mit den Traglasten aus Druck- mit statistischen Mitteln errechnete
und Biegeversuchen übereinstimmen In Abb. 20 und Abb. 21 ist qualitativ untere Wert kH, min und im Nach-
(abhängig vom Lochbild). Vorausge- dargestellt, wie Vorverformungen bei weis der Anschlusstragfähigkeit bei
setzt ist, es gibt kein Beulen von verschiedenen Regalausführungen Anwendung des Verfahrens 1, (ela-
Querschnittsteilen vor Erreichen der angesetzt werden können. Eine stisch-elastisch) der obere Wert kH, max
Streckgrenze. (Siehe auch Abb. 1). Reduzierung der Imperfektionen zu verwenden. Das Verfahren 3 (pla-
Auch die mit Nettowerten ermittelten nach [16] ist für die Regal- stisch-plastisch) kann nur bei ausrei-
Trägheitsmomente sind nahezu iden- berechnungen wenig sinnvoll, da chender plastischer Rotationskapa-
tisch mit den experimentell abgelei- bereits für einfeldrige Regale (zwei zität des Anschlusses angewandt
teten Werten, wenn man die am Test- Stiele) der Reduktionsfaktor r 1<1 ist. werden (Abb. 11 Kurve b + c).
körper vorhandenen und gemessenen Vernünftiger und einsichtiger ist eine
Elastizitätsmodule in der Ableitung Reduzierung erst ab 3 Regalfelder Durch den vermehrten Einsatz lei-
verwendet. Bei Kaltprofilen kann die- nach der in [9] vorgeschlagenen For- stungsfähiger Tischcomputer können
ser von dem für Stahl üblichen Wert mel r1 = √ 8 / (3n – 1) mit n als An- die Näherungsmethoden bei der Er-
von 210000 N/mm2 erheblich abwei- zahl der Regalfelder und der Ein- mittlung der Schnittgrößen in den
chen. In Zugversuchen mit Feindeh- schränkung, Vorverformungen nicht Stützen und bei den Spannungs- und
nungsmessung wurden Elastizitäts- kleiner als 1/500 anzusetzen. Wegen Stabilitätsnachweisen durch die exak-
moduli von 180000 N/mm2 gefunden, des regelmäßigen Aufbaues der Re- teren Methoden nach der Spannungs-
aber auch Werte kleiner als 160000 gale kann das Rahmentragwerk zur theorie II. Ordnung [3], [4], [17], [18]
N/mm2 wurden schon festgestellt. Reduzierung des Rechenaufwandes und [19] ersetzt werden. Ein Programm,
auf durchlaufende Stützen mit elasti- das nach den genannten theoreti-
Bei gelochten Stützenprofilen, deren schen Feldern und auf elastisch ein- schen Grundlagen rechnet, ist UPARS.
Traglast durch Beulen bestimmt wird, gespannte Einfeldträger reduziert [21]
sind sowohl die Querschnittswerte zur werden (Abb. 20 und Abb. 21). Da-
rechnerischen Ermittlung der Verfor- bei simulieren die elastischen Federn Bei der getrennten Berechnung der
mungen als auch die für den Trag- an den Stützen (Steifigkeit k id) die Palettenträger und Stützen muß be-
sicherheitsnachweis erforderlichen Palettenträger mit ihren Einhänge- achtet werden, daß die Schnittgrößen
Traglastspannungen oder Traglasten verbindungen und die Federn an den und Verformungen im Anschluss, der
experimentell abzuleiten. Dies gilt Palettenträgern (Steifigkeit keff) die ja in beiden Systemen (Palettenträger
ebenso für dünnwandige beulgefähr- elastisch angeschlossenen Stützen. und Stützen) gleichwohl vorhanden
dete Palettenträgerprofile und Paletten- Die Federsteifigkeiten sind nach [2]: ist, aus der Berechnung des einen mit
träger aus ineinandergeschachtelten C- denen des anderen Systems überla-
Profilen, die im Druckbereich durch Auf- 6ElR 1 gert werden müssen. Im allgemeinen
springen (entspricht Beulen) versagen. kid = 2 sind folgende Nachweise zu führen:
L 6EIR
1+ für die Stützen:
L kH
Das Regal in Längsrichtung: <
kH N/Nu + M/Mu =1 (a)
keff =
Palettenregale, die ohne Verbände h kH
1+n
ausgeführt werden, erhalten ihre 4ElSt N/NuBdk + M/Mu kz <
=1 (b)
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für Palettenträger: und ist nicht auf die mehr oder Biegedrillknicklast der
spekulative Wahl von Knick- Stützen oder aus der Schub-
My /Muy + Mz/Muz <
=1 (c) längenbeiwerten angewie- tragfähigkeit der Ausfa-
sen, wie es die Formel für chung.
vmax <
= vgrenz (d) das Biegedrillknicken nach
DIN 4114 erfordert. π2 E l
Nki =
für den Anschluss: s (1 + π2 E l / (sk2 Sid))
k
2
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Dipl.-Ing. Jürgen Vater Toleranzen - ein viel strapazierter Be- Verschieben von Grenzen des Liefer-
griff auch in der Lagertechnik, der umfanges die Einhaltung von Tole-
nicht selten zum Schwert im wirt- ranzforderungen und Verformungs-
schaftlichen Kampf missbraucht wird. beschränkungen unter den Lieferanten
Toleranzen – auch in hin- und hergeschoben werden, um
der Lagertechnik ein Was sind Toleranzen? wirtschaftliche Vorteile zu erreichen.
wichtiges Thema Warum sind sie ein häufiger Streit- Der Betreiber wird recht frustriert rea-
punkt? gieren und von jedem die Einhaltung
der engsten Toleranzen fordern, um
Wo sind Toleranzen geregelt und wel- eine Funktion seiner Einrichtung zu
che sind von Bedeutung? sichern.
Toleranzen werden häufig verwech- Und genau damit wäre „das Kind mit
selt mit Verformungen. dem Bade ausgeschüttet“.
Toleranzen sind z.B. Abweichungen Denn nicht möglichst viele und enge
von den Sollmaßen eines Bauteiles Toleranzen sind die Gewähr für eine
oder Gewerkes im unbelasteten Zu- einwandfreie Funktion, sondern die
stand. Abstimmung aller möglichen Toleran-
zen der Einzelgewerke einer Anlage
Verformungen hingegen sind die untereinander auf der Basis des Mach-
Formänderungen eines Bauteiles oder baren und des Notwendigen.
gesamten Gewerkes unter Nutzlasten
und äußeren Einwirkungen. Um nicht in Extreme zu verfallen, stellt
sich zuerst die Frage nach der Funk-
Beide zusammen wirken sich auf die
tion und wie kann sie gewährleistet
Funktionsfähigkeit bzw. auf die Be-
werden. D.h. welche Bedingungen
nutzbarkeit eines Gewerkes oder z.B.
müssen im jeweiligen Fall eingehalten
einer Regalanlage negativ aus, wenn
werden und welche sind unbedeu-
die Toleranzen zu grob und die Ver-
tend.
formungen zu groß werden. D.h. eine
Begrenzung von beidem ist notwen-
Die Beurteilung dessen, was erforder-
dig, um Funktionalität zu gewährlei-
lich ist, hängt in der Regaltechnik im
sten.
wesentlichen von der Art der Bedie-
nung der Regale ab. Aus der Sicht der
Und damit sind wir schon an einem
Toleranzen lassen sich Regale grob in
empfindlichen Punkt angelangt.
drei wesentliche Gruppen einteilen:
Der Betreiber einer Regalanlage z.B.
● von Hand bediente Regale
wünscht sich etwas möglichst Voll-
● mit Flurförderfahrzeugen (z.B.
kommenes zu möglichst günstigem
Stapler) bediente Regale
Preis. Das was er kauft soll uneinge-
● von Regalförderzeugen bediente
schränkt zur Zufriedenheit funktionie-
Regale
ren.
Diese Einteilung der Einfachheit halber
Eine berechtigte Forderung.
sehr grob. Extremfälle wie z.B. auto-
matische Kleinteilelager (AKL) haben
So einfach die Forderung jedoch klingt,
ihre besonderen Anforderungen.
in der Praxis bilden sich häufig ver-
schiedene Meinungen darüber, ob der
gewünschte Zustand erreicht ist oder
nicht. Der vom Betreiber gewünsch- Handbediente Regale
ten Vollkommenheit steht entgegen,
dass der Hersteller eines Gerätes oder Solange in der Regaltechnik hand-
einer Einrichtung mit Unvollkommen- bediente Regale geringer Höhe und
heit des Materials, der Fertigung, der Regale mit direkt gesteuerten, vom
Montage und der örtlichen Gegeben- Regal unabhängigen Bediengeräten
heiten zurechtkommen muss. eingesetzt werden, ist die Funktion
auch bei relativ groben Toleranzen
Noch problematischer wird es, wenn gewährleistet.
verschiedene Lieferanten zusammen
ein gesamtes Gewerk erstellen und Hier genügt die Einhaltung von Tole-
durch undeutliche Abgrenzungen oder ranzen und Verformungen, die aus
138 www.Verband-LB.de
Inhaltsübersicht
Inhaltsübersicht
statischen Gründen erforderlich sind, arbeitung, welche auch Toleranzen In der letzten Zeit haben sich jedoch
wie sie z.B. in den Richtlinien der ge- und Verformungen regeln wird. die Beteiligten (Förderzeughersteller
werblichen Berufsgenossenschaften sowie Regalhersteller) zusammenge-
ZH 1/428 und den Güte- und Prüf- Für sogenannte normale Paletten- setzt, um die Richtlinie gemeinsam zu
bestimmungen der RAL-RG 614 ent- regale sind die Toleranzregelungen überarbeiten.
halten sind. der RAL-RG 614 ausreichend. Für en-
gere Toleranzen empfiehlt sich o.g. Ziel ist es, die Richtlinie so zu überar-
Richtlinie. beiten, dass eine breitere Anwendung
im Rahmen des Machbaren und Not-
Mit Flurförderzeugen
wendigen möglich ist.
bediente Regale
Mit Regalförderzeugen
Es wird jedoch noch einige Zeit bis zur
Hier sind vor allem Palettenregale jeg- bediente Regale Veröffentlichung vergehen.
licher Art angesprochen. Bis vor eini-
gen Jahren waren hier Toleranzen und Regale, welche mit Förderzeugen - Zu der Frage, welche Toleranzen und
Verformungsbeschränkungen nur automatisch oder manuell - bedient Verformungen sind allgemein von Be-
sehr dürftig geregelt. Hier hat sich der werden, haben im Regalbau schon deutung, folgende kurze Zusammen-
Not folgend jedoch einiges getan. immer eine Sonderstellung eingenom- fassung der wesentlichen Kriterien:
men. Oft sind diese Regalkon-
Die Güte- und Prüfbestimmungen für struktionen mit Höhen über 12 m und
Palettenregale wurden ergänzt. Seit fallen somit aus dem Rahmen der
Dezember 1988 gibt es eine Richt- RAL-RG 614, deren Geltungsbereich Der Boden
linie mit Empfehlungen für Regale bei bei 12 m Bauhöhe einer Einrichtung
Einsatz von Flurförderzeugen im Sin- endet. Die Toleranz des Bodens quer zum
ne der DIN 15140. Dies ist die Gang hat einen direkten Einfluss auf
Solche Regale sind auch häufig soge- die Gabelneigung und die Mastnei-
VDI-Richtlinie 3645 und gilt bei Ver- nannte Silos mit Dach und Wand tra- gung an der entsprechenden Stelle des
wendung von gender Konstruktion. Für derartige Ganges, wie dies die Skizze 1 zeigt.
Hochregallager gilt seit Februar 1995 Kritisch ist diese Neigung deshalb, weil
● Seitenstapler die FEM 9.831 „Berechnungsgrund- sie sich bei der Bedienung rechts oder
● Dreiseitenstapler lagen für Regalbediengeräte, Toleran- links des Ganges unterschiedlich aus-
● Gabel-Dreiseitenstapler zen und Freimaße im Hochregallager“. wirkt. Dies gilt für den Einfluss auf das
● C-Gabel-Dreiseitenstapler Einlagern unabhängig von der Einlager-
● Schwenkmast-Dreiseitenstapler Diese Richtlinie ist, seit sie existiert, höhe. Bei der Einlagerungstiefe ist eine
sowie umstritten, da sie ohne Beteiligung von Abhängigkeit von dem Verhältnis Spur-
● Hochhubkommissionierer Hochregal-Herstellern entstanden ist. weite zu Einlagerungshöhe gegeben.
Diese Richtlinie enthält außer Tole- Zum Leidwesen der Betroffenen hat Bodenverformungen sind in der Re-
ranzforderungen für die Regale auch es sich eingebürgert, diese Richtlinie gel vernachlässigbar klein, wenn wie
Toleranzforderungen für den Boden auch für Regale unter 12 m Höhe an- üblich, der Fahrbahnuntergrund be-
(Aufstellfläche). zuwenden, obwohl damit oft „mit währter Beton ist, der direkt auf dem
Kanonen nach Spatzen geschossen“ Untergrund liegt.
Im europäischen Rahmen ist derzeit wird. Hier empfiehlt sich eine Abspra-
eine FEM-Richtlinie für die Bemessung che zwischen Förderzeug- und Regal- Bodentoleranzen für Breitgangläger
von Palettenregalen aus Stahl in Be- hersteller. sind geregelt in DIN 18202 Blatt 3,
139 www.Verband-LB.de
Inhaltsübersicht
Inhaltsübersicht
für Schmalgangläger in DIN 15185 allgemeinen nicht größer als 1/500 der Was muß der Planer und Betreiber
Teil 1. Spannweite ausfallen. berücksichtigen?
Regelungen finden sich auch in der Auslenkungen des Rahmens können Da es keine Gesamtregelung gibt, die
VDI-Richtlinie 3645 und in den Güte- sich unter Last dann ergeben, wenn die ganze Einrichtung bestehend aus
und Prüfvorschriften RAL-RG 614 entsprechende Vorverformungen aus allen Gewerken umfasst, ist es wich-
Punkt 3.3.4.2.2. der Montage vorgelegen haben und/ tig, dass für das ganze Objekt eine
oder eine Schiefstellung der Regale Kosten-Nutzen-Analyse erstellt wird.
vorliegt. Die hängt im wesentlichen Es kann sehr teuer werden, wenn für
auch von der Art der Aussteifung in ein Gewerk zu enge Toleranzforde-
Die Regale
Tiefenrichtung ab. Diese Verformung rungen aufgestellt werden, damit für
kann bei normalen Palettenregalen oft andere Gewerke ein um so größerer
Die Regaltoleranzen rühren einerseits
durch entsprechend breitere Gänge Toleranzspielraum verbleibt. Wirt-
aus Abweichungen von den Soll-
kompensiert werden, wenn die Funk- schaftlich sinnvoll wird dies sicherlich
maßen bei der Fertigung her, wie z.B.
tion der Anlage nicht beeinträchtigt nicht sein.
Längentoleranzen oder Vorkrümmun-
wird.
gen der Profile, zum anderen entste-
Es lohnt sich immer zu prüfen, an
hen Abweichungen bei der Montage.
Möglichst geringe Verformungen las- welchen Stellen das eigentliche Opti-
sen sich im wesentlichen nur durch mum im Einzelfall liegt.
Es spielen eine Rolle:
wesentlich höheren Materialeinsatz,
bei den Balken auch durch größere
● Schiefe oder von der Flucht abwei-
Bauhöhe, erreichen.
chende Montage der Regalständer
wie Längsneigung oder Neigung in
Tiefenrichtung.
● Unterschiedlich hohe Stützenfuß-
punkte. Die Förderzeuge
● Unterschiede in der Höhe der Trä-
geroberkanten einer Ebene und Die Gerätetoleranzen setzen sich aus
vom Boden gemessen. Abweichung von den Sollmaßen bei
● Versatz der Stützen zweier gegen- der Fertigung und Spiel in den ver-
überliegender Regalzeilen eines schiedenen Lagern und Führungen
Ganges. zusammen. Während die aus
Fertigungsabweichungen herrühren-
Die wesentlichen Toleranzen sind qua- de Komponente für ein Gerät meist
litativ in Skizze 2 dargestellt. „einseitig“ ist und Auswirkungen hat,
die denen in Skizze 1 ähnlich sind,
Unter den verschiedenen Regalver- wirkt sich Spiel unter Last nach bei-
formungen, die in Querrichtung zum den Seiten gleichermaßen aus.
Regal in Betracht zu ziehen sind, ist
die Zusammendrückung der Stützen Geräteverformungen (siehe Skizze 4)
unter Last bei Standardregalen meist sind abhängig vom momentanen
unkritisch. Sie ist für die vordere und Lastzustand und lassen sich weitge-
hintere Stütze annähernd gleich. Sie hend vorausberechnen. Dabei lassen
ist bei Baukasten-Palettenregaltypen sich Verformungen der Gabel und des
im unteren Bereich relativ am größ- Gabelträgers in einem globalen Wert
ten und erreicht dort bis zu 0,8 mm/ zusammenfassen, der nur abhängig
m. Nach oben nimmt sie naturgemäß von der Last und vom Lastschwer-
bis auf null ab. punkt ist. Die Verformung des Mastes
und seiner Anschlüsse kann dann in
Erst bei hohen Regalen gewinnt der einem zweiten Globalwert - abhän-
Einfluss an Bedeutung und muß ent- gig von der Last, dem Lastschwer-
sprechend berücksichtigt werden. punkt und der Ausfahrhöhe - zusam-
mengefaßt werden.
Die Durchbiegung der Fachbalken
(Träger) ist diejenige unter den Ver- Für die Regalförderzeuge und die
formungen, welche am leichtesten Hochregalstapler fehlt leider bisher
vorausberechnet werden kann. Sie ist jegliche direkte Toleranzregelung. Der
entsprechend RAL-RG 614 auf 1/200 Betreiber bzw. Planer ist daher ge-
der Spannweite in Feldmitte gemes- zwungen, sich in jedem Einzelfall ent-
sen begrenzt. Negative Durchbie- sprechende Informationen und Zusa-
gungen können unter Umständen gen vom Lieferanten geben zu lassen,
(Schachbrettlast) auftreten. Sie wer- und diese auf ihre Einhaltung auch zu
den bei Baukasten-Palettenregalen im prüfen.
140 www.Verband-LB.de
Inhaltsübersicht
Inhaltsübersicht
● Lagertechnischen Einrichtungen
● Betriebseinrichtungen
● Tore, Türen, Zargen
● Gitterroste
● Regalanlagen
● Ladenbau
● Inneneinrichtungen
● u.ä.
141 www.Verband-LB.de
Inhaltsübersicht
Inhaltsübersicht
Günter Warwel Auf den Seiten 144 - 190 wird ge- Lagertechnik nicht mehr wegzuden-
zeigt, wie Lagertechnik in der Praxis ken.
aussieht. Selbstverständlich können
hier nur einige wenige Beispiele ge- Auf der Basis dieser Grundform ha-
Lager- und zeigt werden, die sich wesentlich auf ben Anpassungen an die verschiedens-
Regaltechnik die regaltechnische Seite der Lager- ten Lagergüter stattgefunden. Das
technik konzentrieren. Wäre dieses führte dazu, daß es heute kein denk-
in der Praxis Buch im Jahre 1950 geschrieben wor- bares Lagergut (Stückgut) gibt, für das
den, hätten die Beispiele auf einer es nicht auch ein „angepasstes“ Re-
Buchseite Platz gehabt. Bei der rasan- gal gibt.
ten Entwicklung in den vergangenen
40 Jahren sei es erlaubt, an dieser Stel- Es soll hier nicht der Eindruck erweckt
le auch einmal über die Geschichte werden, dass das Regal der Nabel der
des Lagerns nachzudenken: kulturellen Entwicklung des Men-
schen sei. Es muß daher doch darauf
Am Anfang war das Regal. aufmerksam gemacht werden, dass es
eine viel größere Bedeutung hat, als
Jeder Mensch lagert auch in seinem der Außenstehende weiß. Es mögen
persönlichen Bereich. Tiefkühltruhen, Kulturgeschichtler diesen Gedanken
Kühlschränke, Bücherregale, Keller- weiterführen und vertiefen.
regale, Regale in der Garage - alles
das sind lagertechnische Einrichtun- Wir wollen bei der Praxis bleiben und
gen. das Regal definieren.
Nicht nur jeder lagert, gelagert wird Das Regal ist ein Gerät,
auch, seit es Menschen gibt. Man welches das Ablegen von Gütern
kann sogar davon ausgehen, daß Tie- auf einem Vielfachen seiner
re bereits gelagert haben, bevor es eigenen Grundfläche erlaubt.
Menschen gab, so, wie das Eichhörn-
chen und andere Tiere es noch heute Nehmen wir das Beispiel eines Fach-
tun. bodenregals mit sechs Böden: ent-
sprechend der Definition ist die
So gesehen, muß über das älteste Grundflächennutzung sechsfach. Es
Gewerbe der Welt heute neu nach- ist hieran zu erkennen, dass sich Re-
gedacht werden. gale aus der Notwendigkeit der bes-
seren Grundflächennutzung entwik-
Unsere Vorfahren hatten für ihre La- kelt haben.
gerungen noch keine lagertechnischen
Hilfsmittel, über die wir heute verfü- Hierzu gibt es Parallelen:
gen. Wenn aber ein Höhlenbewoh-
ner Löcher in die Höhlenwand schlug, Warum sind in Amerika „Wolkenkrat-
um darin das gesammelte Gut abzu- zer“ entstanden? Aus keinem ande-
legen und er das dann auch noch so ren Grund, als einmal Regale erfun-
tat, daß die Löcher übereinander an- den wurden. Jedes mehrgeschossige
geordnet waren, dann hatte er damit Wohn- und Bürohaus hat die gleiche
die Grundform des Regalprinzips ver- Funktion wie ein Regal, nur sind hier
wirklicht. die „Lagergüter“ andere.
Es ist heute nicht mehr nachzuvollzie- Wenn wir schon einen Blick in die His-
hen, wann das erste Fachbodenregal torie der Lagertechnik werfen, kön-
entstanden ist. Sicher wird das vor nen wir das nicht tun, ohne auf ein
dem ersten Schrank gewesen sein. Es uns heute kaum vorstellbares Phäno-
spricht alles dafür, daß der Schrank men hinzuweisen:
aus dem Regal heraus entwickelt
worden ist. Der Schrank hat sich wei- Ohne Palettenregale bräche unsere
terentwickelt. Wahre Kunstwerke sind Wirtschaft zusammen. Palettenregale
entstanden. Der Schrank war und ist kamen erst in Verbindung mit der Ein-
dem Zeitgeist unterworfen. führung des Gabelstaplers auf. Es war
vor dem 2. Weltkrieg in Deutschland
Nicht so das Regal als technisches erfunden worden, die damalige Re-
Gerät. Seine irgendwann einmal ent- gierung hatte aber die Produktion
wickelte Grundform ist bis heute er- untersagt, weil sie Gabelstapler als
halten geblieben und aus moderner „nicht kriegswichtig“ einstufte. In
142 www.Verband-LB.de
Inhaltsübersicht
Inhaltsübersicht
Amerika hatte man die Idee aufgegrif- Alte Hersteller von Regalen stellten ist aber, daß alle gezeigten Regal-
fen und verwertet. Amerikanische ihre Programme um. Neue kamen hin- techniken unter Einhaltung der beste-
Truppen brachten den Gabelstapler zu. Aus dem ehemals einfachen Ge- henden Güte- und Prüfbestimmun-
1945 mit in das Land seines Ur- rät „Regal“ wurden nun hochtech- gen ausgeführt worden sind.
sprungs. nisierte Produkte, von denen im
Abschnitt „Beispiele aus der Praxis“ Aufgabe dieses Buches und auch des
Kehren wir wieder zum Regal zurück. einige gezeigt werden. Abschnittes „Beispiele aus der Praxis“
Über Jahrhunderte war Holz der be- ist es, daß unsere guten Läger in der
vorzugte Baustoff zur Herstellung von Welche Beispiele werden wohl im Zukunft noch besser, sprich kosten-
Regalen. Erst in unserem Jahrhundert Jahre 2010 in diesem Fachhandbuch einsparend, werden. Das gilt für alle
wurde das Holz von Stahl abgelöst. stehen? Bei den heute im Markt be- Bereiche der Verwaltung, der Groß-
Damit wurde es möglich, mehrge- findlichen ausgeklügelten Regalkon- industrie, vor allem aber für die mit-
schossige Anlagen, Hochregale und struktionen ist eine weitere Steigerung telständische Industrie.
Hochläger zu bauen und mit gesicher- kaum vorstellbar. Aber Regalbauer
ten statischen Nachweisen zu verse- sind ideenreich, lassen wir uns also Eine besondere Bedeutung bekommt
hen. überraschen. dieses Thema nach dem 1.1.1993.
Jeder Unternehmer muß sich mit die-
Bis zum Beginn der 50er Jahre unse- An dieser Stelle soll auch auf eine Fra- sem Datum beschäftigen, wenn er
res Jahrhunderts war das Wort Lager- ge eingegangen werden, die selbst in nicht langfristig Nachteile hinnehmen
technik noch im Maschinenbau ange- Fachkreisen nicht aus der Diskussion will. Es reicht nicht, daß er seine eu-
siedelt. Lagertechnik bezeichnete kommt: ob die Ladungsträger eines ropäischen Wettbewerber beobach-
alles, was mit Kugellager, Rollenlagern Regals mit den Stützen verschraubt tet, daß er sein Produktionsprogramm
u.ä. zu tun hatte. oder in diese eingehängt werden. auf „Europa 93“ einrichtet, dass er
Dabei können Ladungsträger Auflage- seine Vertriebsorganisation umrüstet.
Es ist kein Zufall, dass die Zeit Anfang balken in einem Palettenregal oder Er muss sich auch innerbetrieblich auf
der 50er Jahre ein ganz wichtiger Stahlfachböden in einem Fachboden- diese neue Herausforderung einstel-
Abschnitt für den Regalbau und die regal sein. len. Dazu gehören auch die Kosten
Lagertechnik geworden ist: Nach des Lagers, die einen wichtigen Ein-
Kriegsende und Währungsreform Das ist aber keine philosophische Fra- fluss auf die Gesamtkosten und damit
setzte eine heute kaum noch vorstell- ge, sondern sie muß nach technisch- auf den Preis seiner Ware im härteren
bare Entwicklung ein. Die hat in rela- wirtschaftlichen Gesichtspunkten be- Markt des offenen Europas haben.
tiv kurzer Zeit dazu geführt, daß un- antwortet werden. Besonders auf
sere Wirtschaft auf Hochtouren lief, dem Gebiet der Fachbodenregale ent-
um Güter zu produzieren, die die steht häufig Streit über Schraub- oder
Menschen nach den schlimmen Kriegs- Stecktechnik. Beide Bauweisen sind in
und Nachkriegsjahren brauchten. „Beispiele aus der Praxis“ aufgeführt.
Die preiswertere Schraubtechnik ist
Alle Investitionen nach der Währungs- immer dann zu empfehlen, wenn si-
reform 1948 wurden zunächst in die cher ist, daß z.B. die Fachhöhen nie
Fertigungsanlagen gesteckt. Egal, was verändert werden. (Beispiel: Lagerung
produziert wurde, alles nahm der von Altakten, Schuhkartons u.ä.). Auf
Markt ab. Kostenrechnungen, wie sie Stecksysteme ist nicht zu verzichten,
uns heute geläufig sind, wurden da- wenn ohne großen Arbeitsaufwand
mals weitgehend nicht angewendet, häufig z.B. Fachhöhen dem sich än-
weil man das einfach nicht nötig hat- dernden Lagergut angepaßt werden
te und man diese in vielen Fällen auch müssen.
nicht kannte.
In großer Annäherung kann festge-
Je mehr aber die Fertigungsanlagen stellt werden, dass Steckregale teurer
sich entwickelten, je mehr in der nun sind als geschraubte. Dagegen stehen
florierenden Wirtschaft auch Wettbe- aber z.T. sehr viel niedrigere Montage-
werbsdruck entstand, um so mehr kosten, die den Mehrpreis wieder
mußte nun auch auf die Kostenrech- ausgleichen.
nung geachtet werden. Man erkann-
te, daß die Kosten für Lagern und in- Also: Stecken oder Schrauben ist kei-
nerbetrieblichen Transport bei der ne philosophische Frage - siehe oben.
Hälfte der Herstellkosten lagen.
Da an vielen anderen Stellen dieses
Aus der Verfeinerung der Kostenrech- Buches über die große Bedeutung der
nung ergab sich dann schnell die Gütesicherung berichtet worden ist,
Notwendigkeit, nach der Fertigungs- braucht das an dieser Stelle für den
technik nun auch die Lager- und Trans- Abschnitt „Beispiele aus der Praxis“
porttechnik zu rationalisieren. nicht wiederholt zu werden. Wichtig
143 www.Verband-LB.de
Inhaltsübersicht
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Fachbodenregale
Den Namen bezieht dieser älteste den. Die Hersteller haben in den ver-
aller Regaltypen von seinem Last- gangenen 3 – 4 Jahrzehnten aus dem
aufnahmemittel, dem Fachboden. ehemals sehr einfachen technischen
Gerät eine umfangreiche Regaltech-
Fachbodenregale werden in erster Li- nik entwickelt. Die hat dazu geführt,
nie dort eingesetzt, wo die Bedienung daß moderne Fachbodenregale über
manuell erfolgt. Daraus resultiert eine Ausrüstungsteile verfügen, die eine
Standardhöhe von ca. 2 m. Zunächst optimale Anpassung an das zu lagern-
konnte durch Einsatz von Leitern die- de Gut erlauben.
se Höhe auf ca. 3 m erhöht werden.
Der bevorzugte Werkstoff für die
Wenn die Raumhöhe es zuläßt, wer- Regalbauteile ist Stahl. Holz, Kunst-
den mehrere ca. 2 m hohe Regalein- stoff oder Glas sind die Ausnahme
heiten übereinandergesetzt zu Ge- und besonderen Einsatzfällen vorbe-
schoßanlagen (siehe Seite 158). halten.
144 www.Verband-LB.de
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Fachbodenregale
Kommissionierlager
für Textilien mit
Handbedienung
Problemstellung:
Errichtung eines Kommissionierlagers
bei einem Hersteller von Strickwaren.
Mehr als 800 Artikel in verschiedenen
Größen und Farben sind zu bevor-
raten.
Problemlösung:
Um einer Beschädigung der empfind-
lichen Maschenwaren vorzubeugen,
wurden Vierkantrohr-Regale gewählt,
die keinerlei vorstehende Profilkanten
haben. Auf Schraubverbindungen
wurde gänzlich verzichtet. Vertikale
Trennbleche und einfach höhenver-
stellbare Fachböden gewährleisten
eine permanente Anpassung an das
jeweilige Lagergut.
Lager im
Elektro-Großhandel
Problemstellung:
Für eine Elektro-Großhandlung war
ein Warenlager, kombiniert mit Waren-
präsentation, möglichst preiswert ein-
zurichten.
Problemlösung:
Zum Einsatz kamen Schraubenregale
aus Systemprofilen. Die Schrauben-
regale sind in diesem Lager in Grund-
feldbauweise erstellt, um eine mög-
lichst hohe Gesamtbelastbarkeit zu
erreichen.
Dabei sind nur die statisch notwendi-
gen Stahl-Fachböden mit Eckblechen
verschraubt. Die Zwischenböden wur-
den in Stahlbodenträger eingehängt
und sind im Raster von 38 mm ver-
stellbar. Drahtgitter an den Rück- und
Seitenwänden verhindern das Durch-
schieben von Waren.
Im direkten Anschluß zum Verkaufs-
raum sind die Regale mit Verkaufs-
regalen zur Warenpräsentation aus-
gestattet.
145 www.Verband-LB.de
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Fachbodenregale
Fachbodenregal zur
Lagerung von empfindlichen
elektronischen Bauteilen
Problemstellung:
Hochempfindliche elektronische Klein-
teile sollen in einer komplett geerde-
ten Regalanlage gelagert werden. Die
Regalanlage wird mit einer Sprinkler-
anlage ausgerüstet. Zur Bedienung wird
ein bereits vorhandenes Flurförderzeug
eingesetzt. Dies ist bei der Regalhöhe
zu beachten, wobei eine max. Anzahl
von Lagerebenen realisiert werden soll.
Problemlösung:
Das Lagergut wird in leitfähigen Kunst-
stoffboxen in einer komplett send-
zimirverzinkten Regalanlage gelagert.
Die Regalanlage ist komplett geerdet.
Zur optimalen Ausnutzung der zur
Verfügung stehenden Höhe werden
Paneelböden mit einer Bodenhöhe
von 25 mm verwendet. Der Höhen-
vorteil gegenüber Standard-Fach-
böden ermöglicht eine zusätzliche
Lagerebene.
Raumsparendes Lager
Problemstellung:
Zur Lagerung von vorgefertigten Tei-
len einer Maschinenfabrik mußte auf
geringster Grundfläche, unter voller
Nutzung der Raumhöhe von ca. 14 m,
ein Lager gebaut werden.
Problemlösung:
Die Aufgabe wurde mit 3 Doppel- und
2 Einfachregalen, 13,5 m hoch, ge-
löst. Jedes Regalfeld hat 52 Stahlfach-
böden, die mit 240/300 kg je Boden
belastet werden können.
146 www.Verband-LB.de
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Inhaltsübersicht
Fachbodenregale
Fachbodenregale als
Hochregal
Problemstellung:
Übersichtliches Lagern von Kleinteilen
sowie nach Ordnungskriterien zur
Kommissionierung bereitstellen. Aus-
nutzung der Raumhöhe und kurze
Wege zu den einzelnen Lagerplätzen.
Problemlösung:
Um die Vielzahl an Kleinteilen in unter-
schiedlichen Mengen systematisch zur
Kommissionierung bereitzustellen,
wurden Sichtlagerkästen verwendet,
die durch die angebrachten Codierun-
gen den einzelnen Lagerplätzen sowie
den Artikeln zugeordenet wurden.
Problemstellung:
Platzsparende Einlagerung von Elek-
tromotoren zur manuellen Entnahme
unter ergonomischen Gesichtspunk-
ten. Raumsparende Anordnung der
Fachböden durch Anpassung der
Fachhöhe an das Lagergut.
Problemlösung:
Zum Einsatz kamen Fachbodenregale
für schwere Lasten. Die Besonderheit
dieser Ausführung ist die Anordnung
von Schubladen im unteren Bereich.
Diese ermöglichen eine schnelle Iden-
tifizierung der unterschiedlichen Mo-
toren und gewährleisten eine ergo-
nomische Entnahme der schweren
Motoren im unteren Bereich. Für die-
sen Einsatz war es besonders wich-
tig, daß die Standsicherheit sowie die
Steifigkeit und Festigkeit der Regal-
komponenten einem hohen Qualitäts-
standard entspricht.
147 www.Verband-LB.de
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Inhaltsübersicht
Palettenregale
148 www.Verband-LB.de
Inhaltsübersicht
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Palettenregale
Lagern und Kommissio-
nieren in einem System
Problemstellung:
Lagerung von palettierten Lebensmit-
teln sowie Bereitstellung von Lebens-
mitteln zur Zusammenstellung von
Lieferungen an Einzelhändler.
Problemlösung:
Zur Realisierung war es erforderlich,
zwei sonst getrennte Systeme zu mi-
schen:
● das Palettenregal und
● das Kommissionier-Durchlaufregal.
Für den überwiegenden Teil des La-
gers kamen Palettenregale mit 4
Lagerebenen und 3 Palettenplätzen je
Fach zum Einsatz.
Um die Zusammenstellung von Liefe-
rungen an Einzelhändler im gleichen
Lager zu ermöglichen, wurde eine
Doppelregalzeile im unteren Bereich
mit 7 Durchlaufebenen für Kartona-
gen ausgestattet.
Die Lösung bietet kurze Wege und
kompakte Lagerung.
Hohe Umschlaghäufigkeit
Problemstellung:
Lagerung auf einem Minimum an
Grundfläche von 5280 Paletten mit
einer relativ geringen Zahl von Waren-
sorten aber einer hohen Umschlag-
häufigkeit. Im Termingeschäft muß die
Ein- und Auslagerung in kürzester Zeit
erfolgen.
Problemlösung:
Durch den Einbau raumhoher Einfahr-
regale wurde die Aufgabe gelöst.
Dieses Mittelding zwischen der Block-
lagerung und herkömmlichen Palet-
tenregalen war durch die geringe
Anzahl Warensorten möglich. Gegen-
über herkömmlichen Palettenregalen
konnte die Raumnutzung um ca. 50 %
gesteigert werden.
149 www.Verband-LB.de
Inhaltsübersicht
Inhaltsübersicht
Palettenregale
Zwischenlager eines
Fertigungsbetriebes
Problemstellung:
Erstellung eines Lagers für ca. 2000
Gitterbox- und Euro-Flachpaletten
zwischen Fertigung und Endmontage.
Hohe Lagerkapazität auf kleinster
Grundfläche. Kommissionierung muß
aus allen Lagerebenen möglich sein.
Problemlösung:
Entsprechend der Raumhöhe wurden
9,2 m hohe Palettenregale für die Ein-
platzlagerung gewählt. Die Regale
bestehen aus verschraubten System-
bauteilen. Die seitlichen Auflage-
profile sind so ausgebildet, daß die
Paletten bei der Einlagerung zentriert
werden.
Problemstellung:
Errichten eines Zwischen- und
Kommissionierlagers für den Vertrieb
von Kommunikationselektronik und
Fotoartikeln. Optimale Raumnutzung
und schneller Zugriff zur gelagerten
Ware mußten sichergestellt werden.
Problemlösung:
Entsprechend der Raumhöhe wurden
9,7 m hohe Palettenregale für Zwei-
platzlagerung mit 3900 Palettenstell-
plätzen installiert. Die Regale sind aus
Systembauteilen geschraubt. Die Pa-
letten stehen 1200 mm breit und 800
mm tief in den Fächern. Dadurch wird
das manuelle Kommissionieren vom
Hochregalstapler erleichtert.
Der Schmalgang-Hochregalstapler
wird in den Regalgängen zwangs-
geführt.
150 www.Verband-LB.de
Inhaltsübersicht
Inhaltsübersicht
Palettenregale
Vormateriallager für
Blechringe
Problemstellung:
Erstellen eines Lagers für Bandstahl-
coils bei einem Hersteller von Auto-
mobilzubehör. Um Grundfläche zu
sparen, mußte die Raumhöhe optimal
genutzt werden.
Problemlösung:
Der Hersteller der Lagereinrichtung
entwickelte und lieferte außer den
Palettenregalen Spezialgestelle zur
stehenden Aufnahme der Coils.
Die Gestelle, einschließlich der Zu-
ladung, haben ein Gewicht von 2.250
kg. Andere Coils lagern liegend auf
Flachpaletten. Wegen der hohen Ge-
wichte sind diese, zweifach überein-
ander, im untersten Fach auf dem
Fußboden gelagert.
Der Bereich von Oberkante Regal bis
Unterkante Halle wird zur Lagerung
von Paletten mit niedrigen Gütern
genutzt.
Die Bedienung der Anlage erfolgt
mittels Schubmasterstapler.
Problemstellung:
Ständige Lieferbereitschaft bei gro-
ßem Artikelsortiment sollte mit einem
geringen Lagervorrat verbunden wer-
den. Die Lagerverwaltung sollte per
EDV beleglos erfolgen.
Problemlösung:
Auf einer Fläche von ca. 60 x 70 m
wurde ein Palettenregal Mehrplatzsy-
stem errichtet, mit einem Fassungsver-
mögen von 6.500 Palettenplätzen. In
der untersten Ebene lagern die für die
Kommissionen erforderlichen Mengen
in Festplatzorganisation. Darüber wer-
den in mehreren Ebenen die Reserve-
mengen nach dem chaotischen Lager-
prinzip, vom Rechner programmiert,
eingelagert. Aufträge werden per
Datenfunk übertragen, wobei die Mit-
arbeiter die Zusammenstellung der
Kommissionen von Bildschirmen, die an
den Gabelstaplern angebracht sind,
ablesen können. Sobald der Vorrat in
der Kommissionierzone zur Neige geht,
wird über EDV aus der Vorratszone
aufgefüllt.
151 www.Verband-LB.de
Inhaltsübersicht
Inhaltsübersicht
Palettenregale
Kombinierte Regalanlage
Problemstellung:
Einzulagern sind 200 000 Artikel un-
terschiedlicher Struktur aus den Be-
reichen Stahl und Baueisen, Sanitär/
Heizung, Eisenwaren und Werkzeu-
ge als Vollsortiment.
Problemlösung:
Die gesamte Lagerplanung wurde mit
Hilfe von CAD durchgeführt.
Kombinierte Palettenregale
Problemstellung:
Belieferung der Drogeriefilialen mit
täglich fast 500 000 Einzelartikeln aus
einem Sortiment von 7 000 Artikeln.
Für das Kommissionieren sind 90 000
Zugriffe erforderlich. Kleinmengen
sollen in der untersten Ebene kommis-
sioniert werden. Größere Mengen
werden mit Staplern zusammenge-
stellt.
Problemlösung:
Die Einrichtung besteht aus vier ver-
schiedenen Regaltypen: Palettenregale,
Palettendurchlaufregale, kombinierte
Palettendurchlauf- und -einschubregale
sowie Durchlaufregale für Kartonagen
mit darüberliegendem Palettenpuffer.
Die Anlage besteht aus 30 Regalreihen
je 42 m lang, 2,40 m bzw. 3,60 m tief,
und hat eine Höhe von ca. 9 m. Die Ge-
samtkapazität beträgt 10 780 Paletten-
plätze, 5 000 davon als Durchlauflager.
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Palettenregale
Kompakte Palettenlagerung
Problemstellung:
Lagerung sortenreiner Produkte auf
möglichst engem Raum. Dabei han-
delte es sich hierbei um Obst- und
Gemüsesteigen, die palettiert im Kühl-
haus gelagert werden sollten.
Problemlösung:
Verwendet wurden Einfahrregale, die
von ihrem Platzbedarf der Block-
lagerung entsprechen und ebenfalls
nach dem „First-In, Last-Out“ Prinzip
funktionieren. Sie wurden verwandt,
weil es sich in erster Linie um gleich-
artige Produkte handelt, die in grö-
ßeren Mengen eingelagert werden.
Durch die Umschlaghäufigkeit des
Lagergutes stellt das o.g. Lagerprinzip
kein Hindernis dar. Vielmehr konnte
der Kühlraum optimal genutzt wer-
den.
Problemstellung:
Errichten eines Lagers mit ca. 10.000
Stellplätzen für die Lagerung von Spiel-
waren auf „der grünen Wiese“ und auf
geringster Grundfläche. Das Gut befin-
det sich auf Paletten 1200 x 800 mm.
Problemlösung:
Ein Hochregallager L x B x H = 113 x 21
x 30 m mit 10.248 Stellplätzen. Die
30 m hohen Regale sind für die Ein-
platzlagerung ausgelegt. Jedes Fach
nimmt 2 Paletten hintereinander auf.
Die gesamte Regalkonstruktion ist
feuerverzinkt.
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Kragarmregale
nehmer für Fachböden, oder ähnlicher Je nach Lagergut und Ladeeinheit er-
Aufgaben. Vertikalstützen werden in folgt die Ein- und Auslagerung von
unterschiedlichen Bauarten einge- Hand oder maschinell. Die Einsatzbe-
setzt. Es gibt A- und I-Ständer sowie reiche von Kragarmregalen sind im
Fachwerkstützen. Kragarmregale wer- Handel, Haushalt, in Industrie, Verwal-
den nahezu ausschließlich aus dem tung, in Verkaufsräumen als Gondel-
Werkstoff Stahl hergestellt. regale zur Lagerung und Präsentation
wie auch in Bibliotheken und Museen.
Das Kragarmregal besteht im wesent-
lichen aus den Kragarmen, die je nach Die qualitativen, statischen und sicher-
Aufgabenstellung mit oder ohne heitstechnischen Belange sind in der
Fachböden oder anderen Bauteilen RAL-RG 614/5 erfasst. Näheres hier-
ausgestattet sind. Die Kragarme wer- zu auf Seite 60 ff.
den eingesteckt, angeklemmt, ange-
schraubt oder angeschweißt.
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Kragarmregale
Kragarmregale
für Scheiben
Problemstellung:
Lagerung von PKW-Scheiben in klei-
nen Mengen im Werkstattbetrieb.
Problemlösung:
In der Gesamteinrichtung wurde ein
steckbares Kragarmregal integriert.
Dadurch ergibt sich eine warenge-
rechte Lagerung des empfindlichen
Lagergutes bei guter Zugänglichkeit
und guter Raumnutzung.
Lagerung von
Langgutmaterial
Problemstellung:
Errichtung eines Lagers für über 150
Sorten Profile aus Aluminium, Stahl
und Kunststoff. Die Profillängen sind
dabei unterschiedlich und liegen in
einem Bereich von 3 m bis über 6 m.
Problemlösung:
Die Kragarmregale wurden bis zur
Deckenhöhe angeordnet, und nutzen
so optimal den Lagerraum aus. Zur
Bedienung kommt ein Schmalgang-
stapler, der geführt die Langgüter ein-
und auslagert. Teilweise wurden die
Fachebenen mit Kassetten ausgestat-
tet, da das Lagergut nicht ausreichend
biegesteif war. Die kompakte Bauwei-
se ermöglicht auch bei hoher Raum-
ausnutzung einen guten Zugriff.
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Kragarmregale
Kragarmregale
zur Plattenlagerung
Problemstellung:
Neben der Aufgabe, ein Kragarmregal
zur Lagerung von Spanplatten zu er-
stellen, bestand die Forderung, die
oberste Ablageebene auch zur Lage-
rung von noch schwereren und sper-
rigen Gütern, wie Kisten und Stapeln
von Kanthölzern, nutzen zu können.
Problemlösung:
Zur Ausführung kam ein schweres
Kragarmregal in doppelseitiger, ge-
schraubter Ausführung aus Walzpro-
filen. Die Systemelemente und An-
schlüsse sind standardisiert. Die Krag-
arme sind im Raster von 100 mm
verstellbar.
Problemstellung:
Für die Einrichtung einer Bibliothek
sollten Bücherregale verwendet wer-
den, die sowohl für Bücher, Video-
kassetten, Spiele, Musikträger und
Ordnern nutzbar sind.
Problemlösung:
Zum Einsatz kamen Kragarmregale als
Bücherregalanlage in Mittelpfosten-
bauweise. Zur optimalen Ausleuchtung
der Lagergüter wurden integrierte
Neonlampen installiert. Die Mittel-
pfostenbauweise ermöglichte auch
bei Doppelreaglen die individuelle
Fachhöhenwahl auf beiden Seiten.
Ferner wurden die Frontseiten mit
Dekorplatten versehen.
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Mehrgeschossige
Regalanlagen
Historisch gesehen ist die Idee, Re- Anlage abgestellt wird. Da die einzel- darauf achten, daß es sich hierbei auch
gale mehrfach übereinander zu set- nen Geschosse aus Sicherheitsgrün- wieder um ein Mindestmaß handelt,
zen, daraus entstanden, daß es mit den mit Geländern versehen sind, und zwar um ein effektiv verfügbares
größer werdenden Lagern nicht mehr muß im Bereich dieses Übergabe- Maß. Wenn Sprinklerköpfe oder Be-
vertretbar war, Hallen nur mit 2 m platzes das Geländer klappbar oder leuchtungsanlagen unter der Decken-
hohen Regalen vollzustellen. Mehrge- verschiebbar ausgeführt werden. konstruktion hängen, bestimmen die-
schossig heißt ja nichts anderes als se die verfügbare Geschosshöhe.
mehrere solcher 2-m-Einheiten über- Manuelles Aus- und Einlagern setzt
einanderzustellen – so oft es die ver- voraus, daß die einzelnen Lagergüter In mehrgeschossigen Regalanlagen
fügbare Hallenhöhe zuläßt. So gesehen dies vom Gewicht her zulassen. Sind müssen oft auch Sprinkleranlagen ein-
sind Regale innerhalb einer mehrge- sie schwerer, ist der Einsatz einer gebaut werden. So kommt es zu der
schossigen Anlage Hochregale. Die mehrgeschossigen Lagereinrichtung Forderung, daß der Geschossboden
eingebauten Geschossböden sind in Frage gestellt. Dann sind technische wasserdurchlässig sein soll und des-
nichts weiter als ein Hilfsmittel, diese Hilfsmittel, wie Gabelstapler, Kom- wegen werden Gitterroste vorge-
Regale auch in größerer Höhe bedie- missioniergeräte mit mechanischen schrieben. Es wird noch zu wenig be-
nen zu können. Hilfsmitteln für das Ein- und Auslagern achtet, daß es in solchen Fällen auch
angebracht. Der Einsatz solcher Ge- ein Mittelding zwischen Gitterrost und
Wenn Warenart, Durchsatz und Zu- räte schließt allerdings eine mehrge- Spanplattenboden gibt: dabei wird
griffszeiten es zulassen, wird man sich schossige Regalanlage aus. Es emp- der Geschoßboden im Laufflächen-
für eine mehrgeschossige Regalanlage fehlen sich dann Hochregale. bereich mit Spanplatten belegt und
entscheiden, weil diese vom Investiti- rechts und links davon ein jeweils 200
onsaufwand her billiger ist als Hoch- Für den Personenverkehr innerhalb mm breiter Streifen mit Gitterrosten.
regale einschließlich Regalförderzeu- einer mehrgeschossigen Regalanlage Dadurch ist die Wasserdurchlässigkeit
gen. Die mehrgeschossige Bauweise sind Treppen erforderlich. Die Min- sichergestellt, ohne daß man auf die
hat auch den Vorteil, daß im Notfall destanforderungen an deren Dimen- Vorteile eines Spanplattenbodens ver-
die Entnahme von Lagergut durch vie- sionierung sind in der ZH 1/428 gere- zichten muß.
le Menschen in kürzester Zeit bewerk- gelt.
stelligt werden kann. Dies kann zum Die qualitativen, statischen und sicher-
Beispiel in einem Ersatzteillager von Die lichte Höhe in den Geschossen heitstechnischen Belange sind in der
Wichtigkeit sein. beträgt nach geltenden Vorschriften RAL-RG 614/3 erfasst. Näheres hier-
mindestens 2000 mm. Man muß sehr zu auf Seite 60 ff.
Die Bedienung mehrgeschossiger
Regalanlagen erfolgt in der Regel
ohne mechanische Hilfsmittel durch
das Personal. Das schließt aber nicht
den Abtransport entnommener Ware
mit mechanischen Hilfsmitteln aus.
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Mehrgeschossige
Regalanlagen
Zwischenlager in der
Elektrogeräte-Industrie
Problemstellung:
Errichten eines Pufferlagers zur Bedie-
nung mehrerer Montagebänder.
Problemlösung:
Die Einlagerung von Teilen aus eige-
ner Fertigung und von Zulieferanten
erfolgt in Sichtlagerkästen. Auf 3 m
breiten Bediengängen stehen Trans-
portbänder, die für die direkte Versor-
gung der Bandmontageplätze sorgen.
Da die Fachhöhe durch die Transport-
kästen vorgegeben ist, konnte eine
robuste und preiswerte Schraub-
konstruktion gewählt werden.
Der Nutzen dieser Lösung liegt in der
bequemen Handhabung bei schnel-
lem Wechsel zwischen Einlagerung
und Entnahme unter Ausnutzung der
gesamten Hallenhöhe.
Problemstellung:
Zur Verfügung stand eine Fläche von
1000 qm. Zentraler Mittelpunkt war
der Thekenbereich mit 25 m Theken-
länge als Info- und Verkaufspunkt.
Problemlösung:
Mit Hilfe eines Fachbodenregals wurde
die Einrichtung geplant. Zur Unterstüt-
zung der Planung wurden CAD-Tools
verwendet, die eine dreidimensionale
Darstellung erlaubten. Die Bereiche
Werkzeug und Sanitär wurden zur ein-
deutigen Kennzeichnung durch den
Thekenbereich getrennt. Die Präsenta-
tion von unverpackten Artikeln erfolgte
in Metallkörben. Duschabtrennungen
und Badezubehör lagern beispielswei-
se in Großfach-Weitspannregalen mit
eingelegten Spanplatten. Zur Präsen-
tation von Werkzeugen dienten rück-
seitige Lochblechwände mit Haken.
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Mehrgeschossige
Regalanlagen
Zentrallager
Problemstellung:
Die an verschiedenen Stellen des Be-
triebes gewachsenen Vorratslager für
Ersatzteile und Betriebsmittel führten
zu Überkapazitäten, waren unüber-
sichtlich und benötigten zu viel Platz.
Mit einem neuen Zentrallager sollte
die Umstellung auf EDV erfolgen und
Kosten reduziert werden.
Problemlösung:
Für die Teilelagerung der mehr als
10.000 Positionen wurde eine Kom-
bination aus Schubladen- und Fach-
bodenregal gewählt, da ein Großteil
von der Größe her am platzsparend-
sten in Schubladen unterzubringen
war. Auf der gegebenen Fläche von 8 m
Breite x 19,5 m Länge wurden 218 Re-
galfelder aufgebaut, jeweils 2500 mm
hoch, in 2-geschossiger Bauweise.
Raumausnutzung
in KFZ-Teile-Lager
Problemstellung:
Einrichten eines Lagers für Kfz-Teile.
Die vorgegebenen Raummaße sollten
optimal genutzt werden. Da das La-
ger von Kunden eingesehen wird,
bestand die Forderung, die Einrich-
tung auch optisch gut zu gestalten.
Problemlösung:
Raumhohe 2-geschossige Fachboden-
regale mit integrierter Treppe und Sta-
tion für das Abstellen von Paletten im
Obergeschoss. Verzinkte Stahlfach-
böden kombiniert mit blau lackierten
Regalbauteilen schaffen eine optisch
angenehme Atmosphäre.
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Mehrgeschossige
Regalanlagen
Fachbodenhochregal
und zweigeschossiges
Fachbodenregal in einem
Problemstellung:
Für einen Schraubenhersteller sollte
ein Lagerkonzept verwirklicht werden,
welches gleichzeitiges Kommissionie-
ren von Hand in zwei Ebenen und das
Kommissionieren bzw. Beschicken der
Regale mit Kommissionierstapler er-
laubt. Es sollte die Möglichkeit zur Nut-
zung der Regale als reines Fachboden-
hochregal offengehalten werden.
Problemlösung:
Realisiert wurden Fachbodenregale im
Steckregalsystem mit über die ganze
Anlagenhöhe durchgehenden Regal-
ständern.
Jeweils ein Gang mit Zwischenebene
und ein Gang für Kommissionierstapler
wechseln sich ab. Zugang zu den Zwi-
schenebenen ist eine vorgelagerte
Zwischenbühne.
Regalzeilen: 26
Lagerkapazität: 5485 Fachböden
à 100 kg Tragfähigkeit
Gesamthöhe: 5026 mm
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Verfahrbare Regale
Die oftmals sprunghaft angestiege- lastung zur Folge. Daher sind die sta-
nen Baukosten oder Mietzinsen, auch tischen Gegebenheiten, besonders
für Lagerräume, die wachsende Infor- auch die Verformungen, durch den
mation und Dokumentation und da- Betreiber zu überprüfen. Hierzu wer-
mit der gestiegene Flächenbedarf zur den die notwendigen Angaben über
Lagerung, Aufbewahrung, Archivie- Radlasten und deren Positionen vom
rung brachten die Idee zu Tage, Re- Hersteller benannt.
galaufstellungen zu komprimieren.
Wechseln bei der ortsfesten Regalauf- Als Hauptbauteile sind zu benennen:
stellung Regalzeilen und -gänge re- Bodenschienen und Wagen in Verbin-
gelmäßig, so werden bei verfahrbaren dung mit auf- oder eingestellten Re-
Regalen die Regalgänge auf ein Mi- galen.
nimum reduziert. Es werden Regal-
blöcke mit nur noch einem Regalgang
Als Lagereinrichtungen kommen so-
gebildet, deren Größe im wesent-
wohl Fachboden-, Paletten-, sowie
lichen von der Bedienfrequenz und
Kragarmregale mit den arttypischen
damit dem Personal abhängig ist.
Be- und Entladungen zum Einsatz.
Die Regale werden auf Fahrgestelle,
Wagen, montiert und bilden so einen Die arbeitssicherheitstechnischen Be-
Regalwagen. Sie laufen auf Boden- lange erfahren eine besondere Be-
schienen, und werden von Hand, mit handlung und sind in der ZH 1/428
mechanischer Kraftverstärkung oder beschrieben. Näheres hierzu auf Seite
durch elektrische, pneumatische so- 104 ff.
wie andere Kraftantriebe angetrie-
ben. Die qualitativen, statischen und sicher-
heitstechnischen Belange sind in der
Die komprimierte Aufstellung hat na- RAL-RG 614/4 erfaßt. Näheres hierzu
türlich auch eine komprimierte Be- auf Seite 60 ff.
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Verfahrbare Regale
Problemstellung:
Unterzubringen waren ca. 1.500 Me-
ter Archivalien in einer zum Stadtar-
chiv umgebauten ehemaligen Schu-
le, wobei ca. 500 Meter im freien
Zugriff sein sollten.
Problemlösung:
Um eine gewisse Reserve von vornher-
ein zu schaffen, bot sich für den Haupt-
teil der Archivalien eine verfahrbare
Regalanlage an. Wegen der geforder-
ten Brandlastverringerung kam nur eine
Regalanlage aus Stahl in Frage.
Gesamtfassungsvermögen im fahrba-
ren Regal: 1.200 m; in feststehenden
Regalen mit freiem Zugriff.
Kompakte Unterbringung
wenig genutzter Buchbe-
stände wissenschaftlicher
Bibliotheken
Problemstellung:
Errichtung einer Bibliothek zur Auf-
nahme von ca. 2,6 Millionen Bänden.
Bedienungsfreundliche Unterbrin-
gung der Bücher.
Problemlösung:
Unterbringung des Buchbestandes in
fahrbaren Regalen aus Stahl. Zum Ein-
satz kamen Regale in Mittelpfosten-
bauweise, allseitig offen zur besseren
Belüftung.
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Verfahrbare Regale
Mit Regalen auf Rädern
Lagerkapazität
fast verdoppelt
Problemstellung:
Standortbedingt war eine erforderliche
Vergrößerung des Lagerbereichs nicht
möglich. Nur durch eine bessere Nut-
zung der gegebenen Räumlichkeiten
sollte zusätzlicher Platz für weitere
Lagereinrichtungen geschaffen werden.
Problemlösung:
„Regale auf Rädern erhöhen die Lager-
kapazität“. Nach dieser Devise wurde
die bestehende Lagereinrichtung in
eine Verschiebeanlage umgewandelt.
Die vorhandenen Regale wurden auf
Fahrsockel gestellt, die elektrisch ver-
fahren werden. Dadurch wurde der
Platz der bisher erforderlichen Regal-
gänge frei für weitere Fahrsockel, die
mit gleichen Regaleinrichtungen er-
gänzt wurden. Bei fast doppelter
Lagerkapazität können die Lageristen
immer zwei Regalgänge gleichzeitig
öffnen für zügige Materialausgabe
und Einlagerung.
Getränkeproben platzspa-
rend aufbewahren
Problemstellung:
Eine große Brauerei muß mehr als
20.000 Bierflaschen, die zwischen
sechs und zwölf Monate aufzubewah-
ren sind, unter klimatisch extremen
Bedingungen auf engstem Raum auf-
bewahren. Die als Quälitätskontrolle
und Haltbarkeitsprobe ausgelegte Auf-
bewahrung soll bei einer konstanten
Temperatur von 28° C durchgeführt
werden. Es muß eine sofortige Sicht-
kontrolle der Bierflaschen möglich sein.
Dadurch sind auch Veränderungen bio-
logischer, chemischer oder physikali-
scher Natur kurzfristig möglich.
Problemlösung:
Die speziell für diese Anforderungen reihe Leuchtstoffröhren montiert, die ge Regaltiefe, die nach Kundenwunsch
konzipierte Fahrregalanlage ist mit ei- die Bierflaschen von hinten „durch- variabel ist. Die einzelnen fahrbaren
nem Thermostat ausgestattet, der leuchten“, und somit die optische Regale können wahlweise mit Hand-
wahlweise die gewünschte Tempera- Begutachtung der Getränkeproben er- rad, Handschub oder elektrisch bedient
tur konstant beaufschlagen kann. Zu- möglichen. Diese technische Notwen- werden. Block- und Komplettverschlüs-
sätzlich werden auf jede Fachboden- digkeit bedingt auch eine relativ gerin- se sichern vor unbefugtem Zugriff.
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Verfahrbare Regale
Verfahrbare
Fachbodenregale
Problemstellung:
Für eine Versicherung sollte die Biblio-
thek mit Regalen ausgestattet wer-
den. Da der zur Verfügung stehende
Raum begrenzt war, mußte eine platz-
sparende und preisgünstige Lösung
gefunden werden.
Problemlösung:
Zum Einsatz kamen manuell
verfahrbare Fachbodenregale mit ei-
ner Rahmenkonstruktion. Auf einer
Gesamtschienenlänge von 11,80 m
wurden 12 verfahrbare Wagen einge-
plant. Die Wagenbreite ergab sich zu
2,10 m. Dieses entspricht bei der ge-
wählten Konfiguration 288 Stellmeter.
Tiefkühlware rollt
durchs Lager
Problemstellung:
Eine Regaleinrichtung mußte auf den
vorhandenen Fußboden installiert
werden. Dabei sollte das vorhandene
Tiefkühllager optimal genutzt werden.
Das geforderte Lagervolumen betrug
3500 Europaletten. Etwa 550 werden
pro Tag bewegt.
Problemlösung:
Die Lösung besteht aus einem
Verschieberegallager. Dadurch konn-
te der wertvolle vorhandene Lager-
raum optimal genutzt werden. Jede
Palette ist trotz großer Lagerdichte im
direkten Zugriff. Das Lager ist EDV-
gesteuert. Die Einrichtung besteht aus
4 fahrbaren Regalen von 69 m Län-
ge, 2,60 m Breite und einer Höhe von
8,0 m.
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Verfahrbare Regale
Raumsparende
Palettenlagerung
Problemstellung:
In einer neuen Lagerhalle mit einer
Grundfläche von ca. 32 x 15 m und
einer lichten Höhe von 6950 mm soll-
te die größte und rentabelste Lager-
kapazität für EURO-Paletten mit einer
Gesamthöhe von 2000 mm (2/3 der Ge-
samtkapazität) bzw. 1500 mm (1/3)
gefunden werden. Eine Vergrößerung
der Halle sowie eine Erhöhung war
nicht möglich. Für die Bedienung der
Regalanlage stand ein Frontstapler mit
einer Arbeitsgangbreite von 3000 mm
zur Verfügung.
Problemlösung:
den Schmalgangstapler mit einer nung mit dem vorhandenen Front-
Drei Vorschläge wurden ausgearbeitet:
Arbeitsgangbreite von 1650 mm, stapler, Lagerkapazität 962 Palet-
a) stationäre Palettenregale für Bedie- hierfür wären zusätzlich Führungs- tenplätze.
nung mit dem vorhandenen Front- schienen in den Arbeitsgängen er-
Der Betreiber hat den Vorschlag c)
stapler, Lagerkapazität 468 Palet- forderlich, Lagerkapazität 650
gewählt, wegen der sehr hohen
tenplätze. Palettenplätze.
Lagerkapazität und den erheblich ge-
b) stationäre Palettenregale für Bedie- c) fahrbare Palettenregalanlage mit ringeren Folgekosten.
nung mit einem neu anzuschaffen- Einzelmotorfahrrahmen für Bedie-
Fahrbare
Kragarmregalanlage
Problemstellung:
800 Sorten Langgut und Bleche, die
bisher an 12 Stellen in 3 Fabriken lager-
ten, sollten in ein Zentrallager integriert
werden, das die Be- und Entladung von
LKW’s sowie die Bereitstellung für die
Fertigung übernehmen sollte.
Problemlösung:
Ein Gebäude von ca. 30 m x 56 m
Grundfläche, 11 m hoch, das einseitig
den Wareneingang mittels LKW ermög-
licht und zur anderen Seite hin offen
ist für die Entladung der Materialien
auf der anschließenden Freifläche.
Eine fahrbare Regalanlage auf einer
Grundfläche von 48 m x 14 m brachte
die Platzreserve für den Bereich Zu- Die Kragarmregale sind je nach An- Lagervolumen ca. 3.000 t. Der einge-
schnitt und Bereitstellung.
forderung schraublos verstellbar. setzte 4-t-Scherenkran übernimmt
Die Regale sind 13.200 mm lang, so Größtmögliche Raumausnutzung neben der Lagerbedienung auch die
daß kurze Materialien nebeneinander wurde dadurch erreicht, daß die ca. Entladung der ankommenden LKW’s
gelagert werden. Die Anordnung der 7.000 mm hohen Regale mit einem und die Beschickung von Kugel-
Kragarmregalstützen erlaubt die Un- darüber verfahrenden Scherenkran strahler, Sägen und Schlagscheren.
terbringung von jedem Zwischenmaß. bedient werden.
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Dynamische
Lagersysteme
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Sie wollen:
● lagern
● fördern, puffern, automatisieren
● Raum optimal nutzen
● Lagergut sicher aufbewahren
● Arbeitsplätze ergonomisch gestalten
● kommissionieren
● Ware zum Mann
● Zugriffszeiten verkürzen
● Arbeitsleistung erhöhen
● Produktivität steigern
● Sicherheit erhöhen
● Kosten senken Umlaufregale im innerbetrieblichen Logistikbereich
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Umlaufregale
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Sonderpaternoster
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Liftsysteme
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● Flexibilität:
● Ergonomie:
● Produktivität:
Ergonomische Handhabung
Roboterbedienung
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Horizontalkarusselle
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Internet: www.dynamischeLagersysteme.com
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Sonstige
lagertechnische
Einrichtungen
In diesem Abschnitt werden Praxis-
Durchlaufregale Spezialregale
beispiele zu Regalformen vorgestellt,
die bisher noch nicht behandelt wurden:
sind Regale, bei denen auf der einen gibt es für die unterschiedlichsten
Seite das Lagergut eingegeben und Lagergüter, die in Serienregalen nicht
auf der anderen Seite wieder entnom- sinnvoll untergebracht werden kön-
men wird. Ohne besonderen steue- nen.
rungstechnischen Aufwand ist das
Prinzip „first in – first out“ erfüllt. Spezialregale sind Regale, die dem zu
Durchlaufregale sind für alle denkba- lagernden Gut angepasst sind oder
ren Stückgüter einsetzbar. Bedingung später diesem Gut angepasst werden
ist aber, daß sie förderfähig sind. Ist können.
das nicht gegeben, müssen entspre-
chende Hilfsmittel, Kästen, Paletten Das Ziel ist es, dass auch lagertechnisch
o.ä. eingesetzt werden. komplizierte Güter richtig gelagert
werden.
Die Bedienung kann manuell oder
unter Einsatz entsprechender Bedien- Es gibt viele Beispiele dafür, dass bei
geräte auch vollautomatisch gesche- einer so erzielten Verdichtung des La-
hen. gers der gesamte Lagerraum kleiner
werden kann bzw. bei vorgegebenem
Raum die Lagerkapazität vergrößert
wird. Dieses führt zur Reduzierung der
Wabenregale Logistikkosten.
Kabeltrommelregale
werden in der Regel aus Palettenregal-
bauteilen, in Ausnahmefällen auch
aus Systemprofilen hergestellt.
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Durchlaufregale
Mit dreigeschossiger
Kommissionieranlage
Lagervolumen
kostengünstig genutzt
Problemstellung:
Vergrößerung der Verkaufsflächen in
den 65 Filialen einer „Do-it-yourself“-
Kette durch Aufgabe der örtlichen
Läger und eine tägliche Versorgung aus
den beiden Zentrallägern mit einem Kommissionierzone Kommissioniergut
Sortiment von etwa 20.000 Artikeln Beschickungszone Palettenpuffer
Förderstrecke
waren die wesentlichen Planungs-
parameter. Mit der früher angewand-
ten Methode – Kommissionieren aus Versandbehälter kommissioniert. Die- Die sperrigen Artikel werden aus ei-
der untersten Ebene von Paletten- se Anlage ist 85 m lang, 14,5 m breit ner doppelgeschossigen Paletten-
hochregalen – hätten die jetzt erfor- und 8 m hoch. durchlaufregalanlage kommissioniert,
derlichen Pick-Leistungen eine erheb- palettisiert, mit Staplern in die
liche Personenaufstockung erfordert. C-Artikel werden aus leichten Durchlauf- Versandzone transportiert und dort
regalen mit geringerer Bevorratungs- mit den Versandbehältern aus den
Problemlösung: menge ebenfalls in Versandbehälter beiden anderen Kommissionierzonen
8.700 Artikel werden aus Sichtlager- kommissioniert. Die Versandbehälter tourenmäßig zusammengestellt.
kästen in einer dreigeschossigen aus diesen zwei Zonen gelangen über
Durchlaufregalanlage direkt in die Förderanlagen in den Versandbereich.
Palettendurchlaufregal als
Puffer zwischen Fertigung
und Versand
Problemstellung:
Die Notwendigkeit einerseits in wirt-
schaftlichen Losgrößen zu fertigen
und eine nicht erweiterungsfähige
Lagerzone zwischen dem Produk-
tions- und dem Versandbereich ande-
rerseits, zwangen einen Hersteller von
Chemiebaustoffen dazu, nach alter-
nativen Lösungen zu einer Einrichtung
mit herkömmlichen Palettenregalen
zu suchen.
Problemlösung:
Aus mehreren Varianten wurde letzt-
lich ein 15 m tiefes Palettendurchlauf-
regal ausgewählt, das pro Kanal 12
Europaletten, mit einem max. Ge-
wicht von 1.200 kg, hintereinander
aufnimmt. Einhaltung des FIFO-Prinzips ist garan- Die Ausstattung des Regalsystems mit
tiert. Nicht zu unterschätzen ist die Anfahrschutz, Einsatztrichtern, Brems-
Neben der äußerst kompakten Lage- Einsparung an Transportwegen, da rollen, Nachlaufsperren und Auflauf-
rung besteht der Vorteil, daß jeder jede einzelne Palette eine Wegstrek- schuhen garantiert Funktion und Si-
Artikel unmittelbar zugänglich ist. Die ke von 15 m selbsttätig zurücklegt. cherheit.
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Inhaltsübersicht
Durchlaufregale
Kommissioniertunnel
ermöglicht maximale
Volumennutzung
Problemstellung:
Kommissionier-
Mit der „klassischen“ Ausstattung tunnel
eines Kommissionierlagers für sperri-
ge Teile – Kommissionieren aus der
untersten Ebene eines Palettenregals,
darüber mehrere Ebenen für den Puf-
ferbestand – konnte ein Hersteller
von Unterhaltungselektronik den
Kundenanforderungen in Bezug auf Kommissionierzone Pufferlager
Beschickungszone manuelle Komm. von der Palette
Lagermenge und Kommissionier-
geschwindigkeit nur mit Schwierigkei-
ten gerecht werden. sionier- und Reservepalette – bereit- gearbeitet werden kann. Waagerecht
gestellt. Der Kommissioniergang ist in montierte Gitter schützen die Mitar-
Problemlösung: zwei Ebenen mit Einschubbahnen, beiter vor evtl. abstürzender Ware. Die
Mit einer Kombination aus Durchlauf- welche den Pufferbestand an Palet- Ausstattung der Bahnen mit durch-
und Einschubregalen wurde eine ma- ten aufnehmen, überbaut. Durch die- gehenden Stahlrollen sichert den ein-
ximale Nutzung des verfügbaren se Konzeption steigt nicht nur die wandfreien Durchlauf von Paletten
Lagervolumens erreicht. Im Kommis- Lagerkapazität um 33 %, es entsteht unterschiedlichster Abmessungen und
sionierbereich werden von jeder Seite auch eine Kommissionierzone, in der Qualitäten.
des Ganges zwei Paletten – Kommis- – ohne Staplerverkehr – gefahrenfrei
Problemstellung:
Ausweitung der Produktpalette, ho-
hes Umsatzwachstum, steigender Ko-
stendruck und zu schwerfällige
Versandabwicklung veranlassten eine
Modevertriebsgesellschaft dazu, ihre
Kommissionier- und Versandaktivitä-
ten zu konzentrieren und zu moder-
nisieren.
Problemlösung:
Für das gesamte Kommissionierlager
werden Durchlaufregale gewählt. Die
einzelnen Zonen sind durch eine För-
deranlage miteinander verknüpft. Die
etwa 3.000 A-Artikel werden mit
durchschnittlich 10 Lagereinheiten =
Kartons bevorratet; dort wird direkt
auf die Förderer kommissioniert. Im
Bereich der etwa 16.000 B- und C-
Artikel, bei denen ein Greifvorrat von
drei Kartons vorgehalten wird, erfolgt Förderanlage. Fachebenen mit „Röll- te Stützrahmen vergrößern die Zu-
die Kommissionierung mit Wagen chenteppich“ und ohne Kanaltren- griffsöffnung für die Kommissionierer
und dezentraler Übergabe auf die nung sichern hohe Flexibilität. Geneig- und erleichtern das Beschicken.
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Durchlaufregale Problemlösung:
Als Regaltechnik wurden generell
Durchlaufregale eingesetzt. Für die
6.170 A-Artikel wurden Regalblöcke
Durchlaufregale für einen Kommissioniervorrat von je
12 Kartons installiert.
ohne Gefälle
B- und C-Artikel – insgesamt 23.615
Positionen – lagern mit einem Greif-
Problemstellung: vorrat von je 4 Kartons. Somit hat die
Das größte englische Versandhaus Gesamtanlage eine Kapazität von
hatte sich zur Aufgabe gemacht, die 168.500 Kartons.
Produktivität in dem Lager für Textilien
nachhaltig zu erhöhen. Es bestand die Dies bedeutet eine Steigerung von
Forderung, die Anzahl der Artikelposi- 40 % gegenüber der etwa 10 Jahre
tionen im direkten Zugriff zu erhöhen alten Einrichtung.
und zusätzlich über eine Erhöhung der
Anzahl von Lagerplätzen einen aus- Die eine Hälfte der Kapazitätssteige-
reichenden Warenpuffer in den Kom- rung konnte durch geschickte Flä-
missionierzonen zu erhalten und da- chenausnutzung und Optimierung lage. Der Transport der Kartons in den
durch Fehlbestände zu vermeiden. der Kommissionier- und Beschickungs- Durchlaufkanälen wird durch soge-
gänge erreicht werden. nannte „Rüttelschienen“, die durch
Die vorhandene Lagerfläche waren den Kommissionierer zu betätigen
vier Stockwerke mit je 4.800 m2. Die andere Hälfte konnte nur durch sind, sichergestellt.
einen technischen Kunstgriff, nämlich
Standard-Lagereinheiten im Kommis- waagerechte Durchlaufkanäle, erzielt Diese Rüttelschienen sind Profile, aus-
sionierlager waren Kartons 600 x 300 werden. Dieser Verzicht auf Gefälle er- gestattet mit selbsttätig ausklappen-
x 400 mm resp. 610 x 280 x 355 mm möglichte den Einbau einer zusätz- den Mitnehmern, Handgriffen und
mit einem durchschnittlichen Gewicht lichen Lagerebene, bei Einhaltung des Rückholfedern, die parallel zu den
von 8 kg. Mindestabstandes zu der Sprinkleran- Röllchenleisten montiert werden.
Problemstellung:
Das rasante Umsatzwachstum eines
Schuhimporteurs und Versandhauses
für Schuhe machte die Neukonzep-
tion von Lagerung und Kommissio-
nierung erforderlich.
Weder mit den vorhandenen Gebäu-
den noch den existenten Regalein-
richtungen waren die gestiegenen
Anforderungen zu lösen: ca. 12.500
Artikel im direkten Zugriff, Kom-
missionierung bis zu 60.000 Paar pro
Tag, Pufferlager bis zu 1,5 Mio. Paar.
Problemlösung: Bei der Dimensionierung und Ausstat- bination der unterschiedlichen Lager-
Eine neue Lager- und Umschlaghalle tung der Regalfelder war zu berücksich- einheiten; es ist sichergestellt, daß
von 25.000 m2 beherbergt Warenein- tigen, daß die Ware in 6 verschiede- jeder Karton auf mindestens 2 Rollen-
gang, Puffer- und Kommissionierlager, nen Größen von Umkartons angeliefert leisten gut nachläuft.
Verpackung und den Versand. wird, wobei das max. Gewicht bei 15
Kommissioniert wird in spezielle
kg je Lagereinheit liegt. Maß- und
Kernstück ist das Kommissionierlager Gitterwagen, die von einer „Power-
gewichtsoptimiert ergaben sich eine
nach dem Durchlaufprinzip. Es be- and-Free“-Anlage in die angespro-
Feldbreite von 2.200 mm und eine
steht aus 100 Regalreihen, aufgeteilt chenen Kommissionierzonen ge-
Regaltiefe von 1.250 mm.
in je 9 Felder, mit einer Länge von je- schleust werden. Anschließend wer-
weils 20 m. Es ist in 10 Kommissio- Die Anordnung von 8 Rollenleisten den die Gitterwagen zur Kontrolle
nierzonen aufgeteilt. pro Ebene erlaubt jede beliebige Kom- und Verpackung transportiert.
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Wabenregale
Teppiche im Einzelzugriff
Problemstellung:
Eine Vielzahl verschiedener Abmes-
sungen und Materialqualitäten sollen
so gelagert werden, daß das Lager-
personal möglichst gleichzeitig kom-
missionieren kann. Gleichzeitig mußte
die Druckempfindlichkeit des Materials
berücksichtigt werden.
Problemlösung:
Wabenregale aus Systemprofilen mit
variablen Fachunterteilungen ermög-
lichen es, die unterschiedlichen Ab-
messungen kompakt und trotzdem
nummernsortiert zu lagern.
Langgut-Hochregallager
Problemstellung:
Ausführung einer Langgut-Lagerform,
die kongenial zum rationalisierten Pro-
duktionsbereich eingesetzt wird. Äu-
ßerst große Rationalisierung im Lager
und hohe Umschlagzahlen sind zu
realisieren.
Problemlösung:
Errichtung eines dach- und wand-
tragenden Langgut-Kassettenlagers
für 4,5 m langen Edelstahl, welches
durch ein vollautomatisch gesteuertes
RFZ bedient wird.
Die Aus- und Einlagerung erfolgt seit-
lich über in das Regal eingebaute
Fördersystem direkt von und zu den
Kommissionierplätzen.
Technische Daten:
Länge: ca. 71,0 m
Breite: ca. 15,0 m
Höhe: ca. 12,0 m
Kapazität: 4.268 Kassetten
Belastung/Kassette: max. 3,2 t
Oberflächenschutz Regalkonstruktion:
Regal pulverbeschichtet, Kassetten schwarz.
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Wabenregale,
Kabeltrommelregale
Langgutlager zur
Versorgung der Fertigung
Problemstellung:
Lagereinrichtung zur Aufnahme von
Stabmaterial bis max. 6,5 m Länge.
Neben geplanten Auslagerungs-
aufträgen müssen Eilaufträge mit
höchster Priorität erledigt werden. Die
Auslagerung muß in großen Einhei-
ten bis hin zu Kleinstmengen erfolgen.
Kabeltrommelregale in
einer Elektrogroßhandlung
Problemstellung:
In einer Elektrogroßhandlung müssen
einige hundert Kabeltrommeln gela-
gert werden. Es muß eine einfache
Entnahme ganzer Trommeln mittels
Stapler, gleichzeitig aber auch die Ent-
nahme von Teilmengen zur Kom-
missionierung möglich sein.
Problemlösung:
Die Kabeltrommelregale wurden
raumhoch unter Verwendung von
Palettenregal-Rahmen mit entspre-
chenden Aufnahmen für die Trom-
meln erstellt. Die Beschickung und
Entnahme ganzer Trommeln ge-
schieht mit dem Gabelstapler. Für die
Entnahme von Teilmengen steht ein
Kommissioniergerät zur Verfügung,
auf welchem sich auch eine Längen-
zählvorrichtung befindet.
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Sonstige
lagertechnische
Einrichtungen
Problemstellung:
Für ein Medienzentrum sollte ein Ar-
chiv eingerichtet werden, so dass die
Datenspeicher wie Beta-SP-Kassetten
sowie VHS-Kassetten raumsparend
eingelagert werden konnten. Zwin-
gende Voraussetzung war der schnelle
Zugriff auf die systematisch eingela-
gerten Datenspeicher.
Problemlösung:
Vergleichbar den Ziehregalen in Apo-
theken kamen Regale zum Einsatz, die
mit Hand verfahrbar sind. Die Regale
werden dabei in Schienen geführt, die
sowohl am Boden als auch im oberen
Bereich ein leichtes und erschütte-
rungsfreies Verfahren der Regale er-
möglicht. Die Regale verfügen über
eine Höhe von 2,50 m und haben eine
Gesamtlänge von 2.092 lfm.
Verfahrbare Regale
Problemstellung:
Für ein Museum sollten ca. 16.000
Kartonagen mit einem Gewicht von
je 20 kg sowie 800 Paletten eingela-
gert werden. Besondere Herausforde-
rung war, daß die archäologischen
Funde besonders erschütterungsfrei
bewegt werden müssen.
Problemlösung:
Zur guten Raumausnutzung sowie zur
Sicherstellung des unmittelbaren Zu-
griffes kamen verfahrbare Regale mit
einer Höhe von 5,25 m zum Einsatz,
die über elektronische Steuerein-
richtungen über einen Sanftanlauf
sowie Sanftstop verfügen. Dabei han-
delt es sich sowohl um Fachboden-
regale, deren Höhe den Kartonagen
angepaßt wurde, sowie um Paletten-
regale, deren Stirnseiten Vollver-
kleidung besitzen. Zur besseren Hand-
habung ist die Einrichtung auch per
Fernsteuerung bedienbar.
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Sonstige
lagertechnische
Einrichtungen
Verkettete Lagersysteme
Problemstellung:
Ausstattung eines multifunktionalen
Logistikzentrums mit aufeinander ab-
gestimmter Lagertechnik. Die Kom-
missionierung von Kleinteilen sollte
möglichst effektiv gestaltet sein, um
den Personaleinsatz so gering wie
möglich zu halten.
Problemlösung:
In mehreren Stufen wurden die Hallen
mit unterschiedlichen Lagersystemen
ausgestattet. Dazu gehören ein dop-
pelstöckiges Karusselllager, das aus
sechs Horizontal-Umlauflägern für Klein-
teile mit vorgelagerter Hubbühne be-
steht, Palettenregale für die Einplatz-
lagerung sowie Umlaufregale für die
leichten Kleinteile. Die gesamte Ab-
wicklung erfolgt dabei EDV-gestützt.
Automatisches Kanallager
Problemstellung:
Gelagert werden sollten Europaletten
ohne Ladungsüberstand mit zwei un-
terschiedlichen Ladungshöhen. Das
Ladungsgewicht betrug max. 800 kg.
Problemlösung:
Zum Einsatz kam ein vollautomati-
sches Kanallager. Die Kanaltiefe vari-
iert dabei zwischen 9 und 15 Palet-
ten pro Kanal. Zur Bedienung kamen
4 geradeausfahrende 2-Mast-Geräte.
Auf dem Hubtisch übernimmt ein
über Schleppkabel verbundenes
Kanalfahrzeug die Ein- und Auslage-
rung der Paletten. Die Ein- und Aus-
lagerung beträgt 120 Doppelspiele
pro Stunde.
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Sonstige
lagertechnische
Einrichtungen
Fachbodenregale für
KLT-Behälter
Problemstellung:
Für die Montage von Motoren werden
eine Vielzahl an unterschiedlichen Ein-
zelteilen benötigt. Für eine schnelle und
fehlerfreie Montage müssen diese Teile
in übersichtlicher Form zur Verfügung ge-
stellt werden. Dabei gilt es sowohl die
Entnahme zu erleichtern als auch den
schnellen Nachschub zu ermöglichen.
Problemlösung:
Zur Bewältigung dieser Aufgabe wurden
Fachbodenregale verwendet, die durch
ihre geneigten Fachböden eine gute Sicht
auf die zu entnehmenden Bauteile er-
möglichen. Zugleich kommt es zum auto-
matischen Nachrutschen der Kleinteile bei
der Entnahme. Die Fachbreiten wurden
hierbei auf die Behälter abgestimmt.
Durch die Verwendung von Fachböden
können alternativ auch Bauteile ohne
Behälter eingelagert werden.
Paletteneinschubregale
Problemstellung:
Für einen Großhandel sollten sorten-
reine, palettierte Güter eingelagert
werden. Die Ladeeinheiten verfügten
über keinen Überhang und das Lade-
gut war formstabil. Ziel war es, mög-
lichst viele Ladeeinheiten auf engstem
Raum zu lagern. Zum Einsatz kamen
ausschließlich auf Euro-Paletten gela-
gerte Güter.
Problemlösung:
Durch die Verwendung von Einschub-
regalen konnte die Lagerkapazität im
Vergleich zu herkömmlichen Paletten-
lager bis 75 % gesteigert werden. Das
Prinzip des Einschiebens von Paletten
funktioniert mittels Rollwagen, die bei
der Einlagerung nach hinten gedrückt
werden. Bei der Entnahme erfolgt ein
automatisches nach vorne Rollen. So
konnten die Zugriffszeiten optimiert
werden. Durch die entstehenden
Horizontalkräfte wurde auf eine form-
stabile Regalausführung geachtet.
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Kleinteilelager
mit Ziehbehälter
Problemstellung:
Einrichtung eines Kleinteilelagers für
Elektronikartikel
Problemlösung:
Gebaut wurde ein Kleinteilelager mit
seitlichen Auflagen (teilw. verschraubt
bzw. geschweißt) für Ziehbehälter mit
7 Gängen. Die Bedienung erfolgt mit-
tels vollautomatischem RFZ.
Technische Daten:
Länge: 25 m
Breite: 29 m
Höhe: 5,6 m
Kapazität 8.080 Stellplätze
für Ziehbehälter
Abmessung der
Ziehbehälter: 1270 x 613 mm
Belastung je
Ziehbehälter: 1000 kg
Oberflächenschutz:
Regalanlage: feuerverzinkt
Ziehbehälter: sendzimirverzinkt
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Sonstige
lagertechnische
Einrichtungen
Vollautomatisches
Durchlauflager
Problemstellung:
Für eine Großwäscherei sollte ein
Zwischenlager errichtet werden. Da-
bei galt es, die jeweiligen Wäsche-
typen sortenrein und gestapelt zu la-
gern und für die Kommissionierung
bereit zu stellen.
Problemlösung:
Zum Einsatz kam ein vollautomati-
sches Durchlauflager, bei dem die
fertig gebügelte Wäsche auf Ladungs-
trägern (Tabletts) gelagert und trans-
portiert wird. Am Ende der Durchlauf-
gassen übernimmt ein Bediengerät
die Entnahme und die Zuführung zur
Kommissionierzone. Große Vorteile
ergaben sich durch die Verringerung
der Kommissionierzeiten und durch
die Reduzierung der Fehlerrate.
Kommissionierlager
Problemstellung:
Für einen Hersteller von Strumpfwa-
ren sollte die Kommissionierzone neu
gestaltet werden. Besonders berück-
sichtigt sollte dabei die Ergonomie
und die Reduzierung der Durchlauf-
zeiten werden.
Problemlösung:
Die in Kartonagen verpackten Produk-
te werden über Durchlaufregale an die
Kommissionierzone angedient. Auf
der quer laufenden Fördertechnik be-
finden sich die zum Einsortieren be-
reitstehenden Kartonagen. Unter-
stützt wird der Vorgang durch
Pick-Informationen, die mittels LED-
Anzeigen an jedem Kanal vorhanden
sind.
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Systemprofile
Selbstmontierte,
doppelgeschossige
Schraubregalanlage
Problemstellung:
Eine Hilfsorganisation benötigte ein
Lager zur Einlagerung von Hilfsgütern
in Kartonagen. Sämtliche Konzep-
tions- und Montageleistungen sollten
dabei in Eigenregie durchgeführt wer-
den.
Problemlösung:
Für die Konstruktion wurden System-
profile verwendet, die Vorort zuge-
schnitten und verschraubt wurden. So
konnten die vorgegebenen Räumlich-
keiten individuell gestaltet werden.
Die verwendete Einrichtung läßt sich
problemlos wieder demontieren und
variiert anderorts wieder errichten.
Individuelle
Ausstellungsvitrine
Problemstellung:
Für ein Museum sollte eine zwei-
geschossige Ausstellungsvitrine kon-
zipiert werden. Die Ausstellungsge-
genstände sollten gut sichtbar und
realitätsnah präsentiert werden. Gleich-
falls mußten alle sicherheitstechnischen
Auflagen erfüllt werden.
Problemlösung:
Eine aus Systembauteilen, u. a. auch
aus Systemprofilen, konstruierte Ein-
richtung konnte auf die räumlichen
Gegebenheiten exakt abgestimmt
werden. Die verzinkten Systembau-
teile unterstützten den Gesamtein-
druck. Vorteilhaft war die einfache
Demontage.
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Betriebseinrichtungen
Stahl-Kleiderschränke,
Umkleide- und
Frühstücksschränke
Die sichere Aufbewahrung der Gar-
derobe und der Arbeitskleidung der
Mitarbeiter ist für jeden Betrieb eine
besondere Verpflichtung. Das gilt für
alle Bereiche der Fertigung, der Ver-
waltung wie für Behörden. Dabei sind
gesetzliche Vorschriften wie z.B. die
Arbeitsstättenverordnung zu beach-
ten, die bei bestimmten Voraussetzun-
gen eine getrennte Aufbewahrung
von privater und Arbeitskleidung mit
entsprechenden Abteilbreiten vor-
schreibt. Entsprechend aller gesetz-
lichen Vorschriften und für weitere in-
dividuelle Anforderungen steht ein
umfangreiches Programm für Stahl-
Kleiderschränke zur Verfügung.
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Betriebseinrichtungen
Werkbänke
An eine Werkbank werden eine Viel-
zahl von Anforderungen gestellt. Sie
soll sowohl wirtschaftlich als auch er-
gonomisch der optimale Arbeitsplatz
für den Schlosser, Elektriker, Meister,
Monteur, Auszubildenden usw. sein,
doch alle erheben unterschiedliche
Ansprüche. Der Standort ist dabei
ohne Bedeutung, ob in der Werk-
zeugmacherei, der Berufsschule oder
der Lehrwerkstatt. Wie dem auch sei,
diese Anforderungen stellen alle ge-
meinsam: robuste Ausführungen,
optimale, übersichtliche und schonen-
de Unterbringung von Werkzeugen
und Geräten verschiedenster Art.
Auch die persönlichen Gegenstände
müssen untergebracht werden.
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