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Lerneinheit 1
Medienkunde I
- beschreiben, was Medien sind und wie sie sich einteilen und definieren lassen
- drei Kommunikationsmodelle nennen
- die Funktion der Medien in modernen Demokratien beschreiben
- das für die Medienkommunikation wichtigste Grundgesetz benennen.
Nach Pürer (2015) sollte diese Systematik um quartäre Medien ergänzt werden; damit
sind vernetzte, computerbasierte Medienanwendungen gemeint, die auf Digitalisierung
und Konvergenz basieren.
Sozialwissenschaftlicher Medienbegriff:
„Was wir über unsere Gesellschaft, ja über die Welt, in der wir
leben, wissen, wissen wir durch die Medien“ (Luhmann, 1996,
S. 9)
2. Neue Medien
- Computer, Smartphone, Tablet, Internet
- Satelliten- / Kabelfernsehen
Anmerkung: Die einzelnen Medien sind in den vergangenen zehn Jahren zunehmend
miteinander verschmolzen, weshalb Klassifikationen an Trennschärfe verlieren. Es wird dabei
von Medienkonvergenz gesprochen.
Beispiele: Ein TV-Spot kann im Internet angesehen werden; Radioprogramme können über
das Internet gestreamt werden. Tageszeitungen sind online verfügbar.
Florian Diener, M.A. – Medien und Kommunikation
Kleine Mediengeschichte
Ganz grob lässt sich die Geschichte der (Massen-) Medien in folgende
Entwicklungsstufen einteilen (vgl. Wilkes, 2009):
-> Technische Errungenschaften gingen in der Menschheitsgeschichte stets einher mit ökonomischen
und kulturellen Verwertungsprozessen und einer Verbesserung für viele Menschen (Pürer, 2015, S. 18)
Florian Diener, M.A. – Medien und Kommunikation
Kommunikationsmodelle I
Sowohl technisch wie auch sozial werden Medien als Mittler für Kommunikation benötigt.
Doch wie lässt sich eigentlich Kommunikation beschreiben? Im Folgenden sehen wir uns drei
wesentliche Kommunikationsmodelle an.
1. Lasswell-Formel (1948)
Kritik: Da das Modell kein Feedback der Empfänger*innen von Kommunikation berücksichtigt,
handelt es sich um ein unidirektionales Kommunikationsmodell.
Florian Diener, M.A. – Medien und Kommunikation
Kommunikationsmodelle II
2. Shannon & Weaver: Das Sender-Empfänger-Modell (1949)
Das Modell von Shannon & Weaver ist auch heute noch ein Klassiker unter den Kommunikationsmodellen. Es
bildet Kommunikation unter stark technischen Gesichtspunkten ab und hebt dabei die Fehleranfälligkeit der
Kommunikation durch Störungen hervor. Wenngleich Shannon & Weaver lediglich den technischen Aspekt der
Kommunikation fokussierten, wurde das Modell später auch in der Soziologie und in der
Kommunikationswissenschaft eingesetzt (bspw. von Stuart Hall oder Schulz von Thun).
Das Vier-Seiten-Modell (auch Kommunikationsquadrat) ist ein Kommunikationsmodell, welches auf den
Grundlangen der Psychologie basiert. Im Mittelpunkt steht nicht Kommunikation als technischer Prozess sondern
als soziales Phänomen. Es besagt, dass jede Kommunikation zwischen Menschen vier Aspekte beinhaltet:
Sachinhalt, Selbstkundgabe, Beziehungshinweis, Apell.
Quelle: https://www.scribbr.de/modelle-konzepte/kommunikationsquadrat/
Quelle: https://www.schulz-von-thun.de/die-modelle/das-kommunikationsquadrat
Florian Diener, M.A. – Medien und Kommunikation
Funktionen von Medien
Ökonomische
Soziale Funktion Politische Funktion
Funktion
• Sozialisation • Information • Kapitalökonomie
• Orientierung • Herstellung von • Warenzirkulation
• Unterhaltung Öffentlichkeit
• Integration • Artikulation
• Politische
Sozialisation
• Bildung
Eigene Darstellung nach Schicha (2016) Florian Diener, M.A. – Medien und Kommunikation
Rechtlicher Rahmen
Die rechtliche Grundlage für die Kommunikation über Medien bildet unser Grundgesetz.
Artikel 5 GG gewährleistet grundsätzlich die Presse- und Informationsfreiheit in Deutschland.
Zensur in Deutschland: Trotz des Art. 5 GG ist es in Deutschland möglich, politische Parteien,
die die freiheitlich-demokratische Grundordnung gefährden, zu verbieten. Weitere
Einschränkungen der Pressefreiheit erleben wir im Jugendschutz. Allerdings ist dieser durch
das Internet deutlich schwieriger geworden (vgl. BpB, 2012), denn: Nationale
Rechtsvorschriften, die in Deutschland gelten, lassen sich in der weltweiten Vernetzung kaum
durchsetzen.
Zensur weltweit: In vielen Ländern der Welt gibt es heute starke Einschränkungen der Presse-
und Informationsfreiheit.
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