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.

GRANADA V E R L A G
Sifiitu'l-Ghumba

lvtshfit'l-Kurbah fi Wasfi Hali Ahli'l-Ghurbah

von Imam Abu Bakr Al-Ajurri

und Al-Haflz Ibn Rajab Al-Hanbali


L
Vorwort 7
Das Buch 23
Der Autor 25
Imam Abu Bakr Al-Ajurri 25
Der Autor 30
Hafiz Abu'l-Faraj Ibn Rajah Al-Hanbali 30
Die Übersetzung 39
Buch I 42
Einleitung 42
Danach streben, ein Fremder zu sein 51
Der Schwur des Fremden 58
Die Fremdartigkeit zu lieben 64
Der Tod des Fremden 79
Schlussfolgerung 89
Buch II 91
Die Prüfungen der Zweifel und der Gelüste 96
Das Schwinden der Ahlu'l-Sunnah 99
Der Zustand der Fremden 102
Die Überlieferung Alis 108
Die Überlieferung Al-Hassans 112
Die Eigenschaften der Träger des Wissens 114
Der Zustand der Gläubigen im Diesseits 119
Vorwort

Im Nennen Allahs, Des Allerbarmers,


Des Btirmherzigen. Mögen der Segen und der Frieden Allahs
aufdem Propheten Muhammad, seinen Gefahrten und
seiner Familie sein.

Imam Shatbi, möge Allah sich seiner erbarmen, sagte: »


„Allah, Der Erhabene, schickte Seinen Gesandten ,~ </5"
zu
einer Zeit in der sich die gesamte Welt in den Tiefen der
Ignoranz befand. Das Wissen um die Wahrheit war
abhandengekom men und an keinem Ort wurde sie gelebt
oder umgesetzt, sowie es ihr gebührt. Die Menschen
übernahmen einfach achtlos die Riten und Praktiken
ihrer Vorväter. Praktiken, welche ihre Vorfahren selbst
erfanden und welche sie als empfehlenswert erachteten.
Hierbei handelte es sich um Riten, die nichts mehr als
Aberglaube waren, eine Mischung aus
zusammengebasteltem Glauben und Erneuerungen.

Als er *sich nun in ihrer Mitte aufstellte,


I~~.

7
,,[ ... ]Wir haben dich als einen Zeugen, als Bringer froher
Botschaft und als Warner entsandt und mit Seiner
Erlaubnis als einen Ausrufer zu Allah und als eine
lichtspendende Leuchte." (Al-Ahzab 33:45-46)

begegneten sie dem Guten, welches er i(fj ihnen brachte,


mit offener Ablehnung und Widerstand. Sie erwiderten
der Wahrheit, welche er i(fj ihnen klarlegte, mit Lügen.
Die absurdesten Anschuldigungen wurden ihm ~
gegenüber geäußert, alleine aus dem Grund heraus, weil
er ,~ sich ihrem Glauben und ihren Praktiken widersetzte.
""
Da unterstellten sie ihm, ein Lügner zu sein, obwohl
zuvor allgemein bekannt war, dass er ® zu den
Vemauenswiirdigen und Wahrhaftigen gehörte.
Weiterhin bezichtigten sie ihn ,'% ein Zauberer zu sein,
"*
obwohl sie sehr genau wussten, dass er ~ nicht über die
Eigenschaften und „Fähigkeiten" eines Magiers verfügte,
zudem hatte er zu keinem Zeitpunkt seines Lebens
behauptet, einer zu sein. Die Leute sagten, er ~ sei
besessen und doch waren sie sich sehr wohl darüber im
Klaren, dass sein Intellekt vollkommen intakt war und
auch sonst keine Anzeichen an ihm zu erkennen waren,
die auf teuflische Symptome hindeuteten.

Als er ~ sie dazu aufrief, nur Dem Einen zu dienen,


"'
Dem es gebührt, dass Ihm gedient wird, Dem Einen, Der
keine Partner neben Sich hat, antworteten sie:

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~f),

„Macht er die Götter zu einem einzigen Gott? Dies ist


wahrlich ein wunderbares Ding." (Sad 38:5)

Und das, obwohl sie in ihren Herzen die Wahrheit


erkannten, welche er ~ sprach.

„Und wenn sie ein Schiff besteigen, dann rufen sie Allah
reinen Glaubens an [... ]." (Al-Ankabut 29:65)

Als er ~ sie vor der Härte des Tages des Jüngsten


Gerichts warnte, glaubten sie ihm nicht und hielten das
Eintreffen eines solchen Ereignisses für unmöglich und
sagten dabei:

9
,,Wenn wir gestorben und zu Erde geworden sind ... (,
sollten wir dann wirklich wieder auferstehen)? Das ist
doch eine weitentfernte Rückkehr." (Qaf 50:3)

Alsdann versuchte er ffl


.,,.. die Furcht vor der Strafe Allahs
in ihren Herzen zu entfachen, woraufhin sie wiederum
sagten:

„Und da sagten sie: "O Allah, wenn dies wirklich die


Wahrheit von Dir ist, dann laß Steine vom Himmel auf
uns niederregnen oder bringe eine schmerzliche Strafe auf
uns herab." (Al-Anfal 8:32)

Sobald er W: ihnen Wunder präsentierte, leugneten sie


auch diese und bestanden auf ihren eigenen
Glaubensvorstellungen. Widerspenstig und stur lehnten
sie alles ab, was ihnen widersprach. Vor diesem
Hintergrund ist die Aussage Allahs zu verstehen, als Er
bezüglich des Streits zwischen Ibrahim und dessem Volk
sagte:

10
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1_,JIJ

• J.,,

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„Als er zu seinem Vater und seinem Volke sagte: "Was


betet ihr an?" Sie sagten: "Wir beten Götzen an, und wir .:.s
sind ihnen ~nhaltend zugetan." Er sagte: "Hören sie euch,
wenn ihr (sie) anruft? Oder nützen sie oder schaden sie
euch?" Sie sagten: "Nein, aber wir fanden unsere Väter
das Gleiche tun." (Ash-Shu'ara 26:70-74)

So lautete ihre Antwort auf diese Fragen, dass sie sich


dieser Praxis hingaben, nur weil sie ihre Vorväter darin
vorfanden. Allah, Der Erhabene, sagt:

11
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„Od er haben Wir ihnen etwa


ein Buch vor diesem
(Qu ran ) gegeben, an dem sie fest
halten?· Nei n, sie sagen:
"W ir fanden unsere Väter auf eine
m Weg und wir lassen
uns von ihren Fußstapfen leiten."
(Az -Zu khr uf 43: 21- 22)

Wiedermal war das einzige wor


auf sie sich beriefen die
blinde Nac hah mu ng der Praxis ihre
r Vorväter, wozu Allah,
Der Erhabene, sagt:

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,,(lhr Warner) sagte: "Wie? Auc


h wen n ich euc h eine
bessere Füh run g bringe als die,
welche ihr eure Väter
befolgen saht?". Sie sagten: "W ir
leugnen das, wom it ihr
gesandt worden seid." (Az -Zu khr
uf 43:24)

12
Sie erwiderten mit bloßer Ablehnung, unfähig die Frage
zu beantworten.

Sie befürchteten, das zu verlieren, welches sie glaubten zu


besitzen, und auf gleiche Weise verhielten sie sich
gegenüber dem Gesandten Allahs fi~, denn auch er ./,\ ,..:;,~r
~

kam mit etwas, was sich außerhalb des Rahmen dessen


befand, woran sie sich gewöhnt hatten, etwas was im
Gegensatz zu ihrem Unglauben und ihrer Irrleitung stand.
Diese Furcht führte sie dazu, bestimmte politische
Entscheidungen zu treffen, die zum Ziel hatten, eine Art
Übereinkunft zwischen ihm fh ,;,
und ihnen herbeizuführen.
Sie versuchten, ihn /h
.,,,.. davon zu überzeugen seinen Aufruf
etwas zu bremsen und zu mäßigen und die Macht mit
ihnen zu teilen. So hätten beide Parteien etwas davon.
Deshalb taten sie alles, um ihr schwaches Haus vor dem
Einsturz zu bewahren.

Trotz alledem hielt der Gesandte Allahs ,$


,,,,- unerbittlich an
seinem Ruf zur Wahrheit fest und hielt (die wahrhaftigen
Lehren) in ihrer unberührten Reinheit hoch. Allah, Der
Allerhöchste, offenbarte:

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„Sprich: "O ihr Ungläubigen! Ich diene nicht dem, dem


ihr dient und ihr dient nicht Dem, Dem ich diene. Und
ich werde nicht Diener dessen sein, dem ihr dient und ihr
werdet nicht Diener Dessen sein, Dem ich diene. Ihr habt
eure Religion und ich habe meine Religion." (Al-Kafirun
109: 1-6)

Als sie dies hörten, erklärten sie ihm die offene


Feindschaft, und sie boykottierten ihn W: , und die Leute
von Rang und in wichtigen Positionen verfuhren mit ihm
~ wie es ihnen beliebte. Die Personen, die ihm bezüglich
~
'

der Verwandtschaftsbande besonders nahestanden, wie


beispielsweise Abu Jahl, waren gleichzeitig diejenigen, die
am härtesten gegen ihn f vorgingen. Sollte es jemand
gewagt haben, sich ihm freundschaftlich zuzuwen den,
musste er mit bitteren Konsequenzen rechnen.

Welche Art der Fremdartigkeit kann mit dieser verglichen


werden?

Ungeachtet aller Widrigkeiten, ließ Allah ihn ® nicht im


Stich und Er ließ es nicht zu, dass sie die Oberhan d
gewannen. Stattdessen beschützte Er ihn und verhalf ihm
W: letztlich dazu, seinen Einfluss auf die Menschen um
14
ihn herum zu vergrößern, sodass er ei~
;,;
die Botschaft
seines Herrn in ihrer Vollständigkeit verkünden konnte.

Das lautere Gesetz stellte während seiner


Offenbarungszeit die Trennlinie dar, zwischen jenen,
welche es einhielten und jenen, die es nicht taten. Es
bildete mit klaren Regeln einen Rahmen, der es von den
Neueinführungen anderer abtrennte. All dies geschah auf
faszinierende Weise, da eine Beziehung zwischen ihren
Regeln und Gesetzen einerseits und der ursprünglichen
Religion der Araber, der Religion Ibrahims und der
anderen Propheten, die zu ihnen gesandt wurden (möge
der Friede Allahs mit ihnen allen sein) andererseits,
bestand. Auf diese Weise war es auch den Älteren möglich,
ein Gefühl der Vertrautheit hierzu zu entwickeln. Allah,
Der Allerhöchste, sagt:

„Das sind jene, die Allah rechtgeleitet hat: so folge ihrer


Rechtleitung. Sprich: "Ich verlange von euch dafür keinen
Lohn. Es ist ja nichts anderes als eine Ermahnung für die
Welten." (Al-An'am 6:90)

15
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---~-- --- - ___ _/,..,

„Er verordnete für euch die Religion, die Er Noah


anbefahl und die Wir dir offenbart haben und die Wir
Abraham und Moses und Jesus anbefohlen haben.
Nämlich (die), in der Einhaltu ng der Religion treu zu
bleiben und euch deswegen nicht zu spalten. Hart ist für
die Götzendiener das, wozu du sie aufrufst [ ... ]" (AI-
Shura 42: 13)

Der Gesandte Allahs ;iß hielt beharrlich an seinem ,,,.'s Ruf


fest und vereinzelt leistete man ihm ,</ß Folge, * doch
"-6

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hielten manche aus Angst ihren Glauben vor den
Ungläubigen geheim. Dies ereignete sich zu jener Zeit, als
die Ungläubigen die Muslime unterdrü ckten. Fanden sie
heraus, dass jemand den Islam angenom men hatte,
begegneten sie ihm mit äußerster Härte, feindeten ihn an
und fügten ihm bei jeder sich bietenden Gelegenheit
Schaden zu. Einige dieser neuen Muslime suchten Schutz
bei ihren jeweiligen Stämmen, andere wanderte n für die
Sache Allahs aus und anderen wiederum blieb nichts

16
anderes übrig, als Folter zu ertragen und dem Tod durch
die Hände ihrer Feinde ausgeliefert zu sein. Sie ertrugen
diese Umstände mit Geduld und in der Hoffnung auf
Belohnung von ihrem Herrn, bis Allah ihnen per
Offenbarung einen Ausweg verschaffte, indem Er ihnen
erlaubte, nach außen hin, Worte des Unglaubens zu
sprechen, während sie im Herzen jedoch festen Glaubens
waren.

Auf diese Weise sah es äußerlich so aus, als würden sie mit
ihrer nichtmuslimischen Umwelt einer Meinung sein und
somit wurde ihnen die Folter erspart.

Diese Fremdartigl:eit ist ebenfalls deutlich.

Der Islam breitete sich immer mehr aus und der zu


beschreitende Pfad verfestigte sich noch zu Lebzeiten des
Gesandten Allahs ~:i und denen der Gefahrten, möge
Allah mit ihnen allen zufrieden sein.

Doch dann traten Spuren der Vernachlässigung der


Sunnah auf und die Menschen begannen eine Neigung zu
in-geleiteten Erneuerungen zu entwickeln, sowie
beispielsweise die Sekten der Qadariyyah und der
Khawarij. Bei letzterer Gruppe handelt es sich um jene
über die der Hadith sagt: » ,,Sie töten Muslime und
sparen die Götzendiener aus. Sie rezitieren den Qur' an,

17
doch reicht er nicht tiefer als ihre Kehlen [ ... ]" 1 «, was
bedeutet, dass sie über kein tieferes Verständnis des
Qur'ans verfügten und sie sich lediglich an den
wortwörtlich en Bedeutungen orientierten.

Diese Geschehnisse ereigneten sich gegen Ende der


Generation der edlen Geführten. Die Zahl der Sekten
vervielfachte sich, genauso wie es der Gesandte Allahs :fts:
,,,-
vorausgesagt hatte: » ,,Die Juden haben sich in
einundsiebzig Sekten gespalten und die Christen in
ähnlicher Zahl. Meine Gemeinscha ft wird sich in
dreiundsiebzig Sekten spalten. "2 «

In einem anderen Hadith heisst es: » ,,Ihr werdet gewiss


das Brauchtum derjenigen vor euch Handspanne für
Handspanne und Ellenlänge für Ellenlänge befolgen, bis
ihr ihnen auch dann nachgeht, wenn sie durch das Loch
eines Dabb durchgehen würden!" Wir sagten: "O
Gesandter Allähs, die Juden und die Christen (meinst
du)?" Und er antwortete: "Wen sonst?" 3 «

1
Überliefcrt bei Bukhari # 7344 und bei Muslim# 1074, unter
Berufung auf Abu Sa'id.
2In AI-Ajurris
Abhandlung wird später noch einmal Bezug auf
diesen Hadith nehmen.
3 Überliefert bei Bukhari
# 3456-7320, sowie bei Muslim #
2669 unter Berufung auf Abu Sa'id. Siehe hierzu auch „Auszüge
aus dem Sahih AI-Buharyy", erschienen bei Islamische
Bibliothek, S. 274, Nr. 3456.

18
.... _,,...
,

Die Bedeutung dieses Hadithes ist etwas weiter gefasst, als


die des Vorherigen, da jener sich nach Meinung der
Wissenden mit den Leuten der Erneuerungen
auseinandersetzte, wohingegen sich dieser ganz allgemein
mit jeder Form befasst, die im Widerspruch zum lauteren
Gesetz steht.

Jede Gruppe, die im Widerspruch steht, neigt dazu,


andere zu ihrer Sache aufzurufen, da das Zusprechen und
Ermutigen der eigenen Anhänger hinsichtlich einer
bestimmten Tat oder Haltung eine natürliche Reaktion ist.
Hieraus entsteht Streit[ ... ].

Der Islam hat inzwischen unter den Menschen einen


festen Platz eingenommen und die, welche ihm folgten,
gehörten zur größten Gruppe. Die Fremdartigkeit
hinsichtlich des Islam, die sie zuvor noch verspürten,
hatte sie verlassen und es war dem Feind nicht mehr
möglich, sie zu überwältigen. Dann aber fielen die
Muslime der vorausgesagten Spaltung zum Opfer und aus
anfänglicher Stärke wurde Schwäche. Dem Erneuerer
gelang es, ein Publikum (für seine Ideen) zu finden und
seine Anhängerschaft zu vergrößern. Die Gefolgsleute der
Sunnah wurden von den Erneuerungen und den
Irrleitungen angegriffen; viele erlagen ihnen und die
Gemeinschaft spaltete sich. Dies ist die Sunnah Allahs in
Seiner Schöpfung. Die Leute, die der Wahrheit folgen
sind für gewöhnlich nur gering in Zahl im Vergleich zu
denen, die der Falschheit nachgehen.

19
„Und die meisten Menschen werden nicht glauben, magst
du es auch noch so eifrig wünschen." (Yusuf 12: 103)

,,[ ... ]Und nur wenige von Meinen Diener n sind


dankbar." (Saba 34:13)

So war es der Wille Allahs, das Versprechen Seines


Gesandten iß Wirklichkeit werden zu lassen, als dieser ,'f,
w w
sagte, dass die Religion wieder fremd werden würde. Dies
kann nur dann erfolgen, wenn die Zahl der Befolger
schwindet oder diese sich etwas andere m verschrieben
haben. So geschah es, dass das Gute nunme hr als schlech t
und das Schlechte als gut angesehen wurde; die Sunnah
wurde als Erneuerung betrachtet und die Erneue rung als
Sunnah. Die Leute der Ahlul-Sunnah wurden getadel t
und misshandelt, währen d sie doch noch zu Anfang in
der Überzahl und stark waren.

Trotz alledem hat Allah bestim mt, dass sich die Muslim e
in ihrer Gesamtheit niemals auf etwas einigen werden,
was im Widerspruch zur Sunnah steht und die Gruppe ,
die allgemeinhin als Ahlul-Szmnah bezeichnet wird,
bestehen bleiben wird bis zum Jüngste n Tag. Ihre Zahl

20
wird gering und sie werden isoliert sein, im Vergleich zu
denen, die sich um sie herum befinden, weshalb Allah
ihnen ihren Lohn vervielfacht und ihnen eine großartige
Wiedervergeltung gewährt.

Aus dem was vorangegangen ist wird deutlich, dass der


Wunsch des Widersetzers nach Gefolgschaft und
Angleichung anderer (an seinen Irrweg) etwas ist, dass in
der Vergangenheit existiert hat und bis zum heutigen Tag
weiterhin Bestand haben wird. Jeder, der sich ihm
angleicht, wird als jemand betrachtet, der sich auf dem
Pfad der Wahrheit befindet, egal um welche Form des
Irrglaubens es sich hierbei handelt; derjenige jedoch der
sich nicht angleicht, befindet sich im Irrtum. Der, der
sich anpasst, wird gelobt und befindet sich im Glück und
der, der es nicht tut, wird getadelt und boykottiert. Jeder,
der sich angleicht hat den Pfad der Rechdeitung
beschritten und jeder, der sich nicht angleicht, wandelt
auf dem Irrweg. 4

Im Angesicht all dessen wird dem Leser in dieser


Abhandlung die Reise der Fremdartigen präsentiert, ihre
Eigenschaften und ihre Umstände. Es wird erklärt, dass es
ihr Verlangen ist, m Übereinstimmung mit der
Anordnung ihres Herrn zu sein, selbst wenn dies bedeutet,
mit den Gebräuchen und Ideen der Menschen nicht
übereinzustimmen. Es ist zu hoffen, dass diese wahrhaftig
Gläubigen eine Quelle der Ermutigung und Motivation

4
Siehe Shatbi, Al-I'tisam, Band 1, S. 5-15.

21

1:

il
für jeden Muslim sind, der sich bis aufs Äußerste darin
abmüht, der Sunnah des Gesandten Allahs *
,,,- zu folgen,
zu einer Zeit, in der diese wenig beachtet wird, zu einer
Zeit in der die Mehrzahl der Muslime den Erneuerunge n
erlegen ist und zu einer Zeit, in der sich der Muslim
fremd und alleingelassen in der Welt fühlt. Doch Allah ist
Derjenige, Dem zu folgen es gebührt und auf Den immer
Verlass ist und Dem wir uns hilfesuchend zuwenden.

,,Unser Herr, laß unsere Herzen sich nicht (von Dir)


abkehren,
nachdem Du uns rechtgeleitet hast. Und schenke i.ms
Barmherzigkeit von Dir; denn Du bist ja wahrlich der
unablässig Gebende." (A'li-Imran 3:8)

22
Das Buch

Dieses Buch ist eine Zusammenstellung zweier


Abhandlungen, die sich mit dem Thema der
Fremdartigkeit und des Gefühls der Entfremdung eines
Muslims befassen. Bei der ersten handelt es sich um das
Werk des Imams und Hafiz Abu Bakr Muhammad Ibn
Al-Hussayn Al-Ajurri, möge Allah sich seiner erbarmen,
eines der ersten und frühesten Werke bezüglich dieses
Themas.

Das zweite Werk ist das wahrscheinlich Bekannteste auf


diesem Gebiet. Der Autor ist Hafiz Abu'l-Faraj
Abdurrahman Ibn Rajab Al-Hanbali, möge Allah
barmherzig mit ihm sein. Dieses Werk vertieft noch
einmal die Themen, welche von Al-Ajurri nur kurz
angeschnitten wurden. Zudem wurde diesem Buch ein
Appendix hinzugefügt, welches aus Imam Ibn ul-
Qayyims monumentalem Buch Madarij Al-Salikin
entnommen wurde.

Diese drei Werke zusammengefasst sollten, mit der


Erlaubnis Allahs, in ausreichenderweise dazu dienen, das
Thema der Fremdartigkeit von allen Seiten verständlich
zu beleuchten.

Das erste Buch gewährt einen ersten allgemeinen Einblick


in diese Materie und konzentriert sich darauf,
Geschichten und Ereignisse aus dem Leben der
Rechtschaffenen wiederzugeben. Das zweite Buch stellt

23
die Erklärungen zu den Ahadith mit Bezug auf das
Thema mehr in den Mittelpunkt und geht tiefer auf die
spirituellen Aspekte der Fremdartigkeit ein.

Der Appendix dient dazu, das Thema noch einmal


übersichtlich zusammenzufassen.

24
Der Autor

Imam Abu Bakr Al-Ajurri

Er ist der Imam, der Gelehrte des Hadith, das


vorbildliche Beispiel, der Shaykh des edlen Haram, der
Autor zahlreicher nutzvoller Werke, der
Vertrauenswürdige und Gewissenhafte, der
hingebungsvolle Diener und der nahe Befolger der
Sunnah: Abu Bakr Muhammad Ibn Al-Hussayn Ibn
Abdullah Al-Ajurri.

Er wurde im Jahr 264 n.H. oder 280 n.H. zu einer Zeit


großer politischer Unruhen und sozialer Umbrüche in
Bagdad geboren. Bagdad war eine Stadt, die tief in den
Wirren der Erneuerungen, Praktiken des Aberglaubens
und der Verdorbenheiten versunken war. Der Zustand
schien sich von Tag zu Tag zu _verschlimmern. Der Trend,
die edlen Gefährten zu schmähen, nahm immer mehr
überhand und hatte bereits besorgniserregende
Verbreitung gefunden. Die herrschende Führung und die
reiche Schicht lebten in Luxus, Überfluss und religiöser
Dekadenz. Sie kümmerten sich nicht um die Belange der
Armen, obwohl die Mehrheit ihrer Untergebenen in
Armut lebte. Krankheiten breiteten sich im ganzen Land
aus und auch hiergegen gingen sie nicht vor. Als die
Situation der Verdorbenheit ihren Höhepunkt im Jahre
330 n.H. erreicht hatte, entschloss sich Al-Ajurri, nach
Makkah zu gehen, um sich vor den Heimsuchungen in
25
Bagdad zu schützen. In Makkah verstarb er im Jahre 360
n.H., nachdem er dort etwas mehr als dreißig Jahre
verbracht hatte.

Trotz der schwierigen politischen und sozialen Lage zu


jener Zeit war Bagdad immer noch ein großes Zentrum
für religiöses Wissen. Ibn Kathir sagte hierzu: » ,,Die
Gelehrten Bagdads zu dieser Zeit machten die Welt aus.
«
So lernte auch Al-Ajurri hauptsächlich von ihnen. Eine
kurze Zeit lang lernte er auch unter den Gelehrten
Makkahs; dies erfolgte in dem Zeitraum als er Makkah
zuvor besucht hatte, ehe er sich dort gänzlich niederließ.
Die hauptsächlichen Wissensfelder in denen er sich
betätigte waren der Hadith und der Fiqh.

Viele seine Lehren beschäftigten sich damit, die Fehler


religiöser und spiritueller Natur, welche sich zu seiner
Epoche eingeschlichen hatten, zu korrigieren. Er brachte
ebenfalls Werke hervor, die sich mit den Lehren der
Ahadith und des Fiqh befassten. All seine Arbeiten
spiegeln seine Bemi.ihungen in dem Unterfangen der
Korrektur wieder.

• Im Bereich der Aqida schrieb er Al-


Shari'ah. Ein herausragendes Werk, welches sich
mit den grundsätzlichen Aspekten des
sunnitischen Glaubens beschäftigt. Sowie Al-
Ru'yah, wie es sich mit dem Sehen Allahs im
Jenseits verhält.

26
• Im Bereich des Hadith: Al-Arba'in, Ath-
Thaminin, Hikayat Al-Shaft'i, Hadith Al-Ijk,
Kitab Al-Fitan und Al,hbar Umar Ibn Abdttl-Aziz.

• Im Bereich der Moral und des


Benehmens: Akhlaq Hamalatu'l Qttr'an, Akhlaq
Al-Ulama, Akhlt1q Al-Birr wa't-Tttqa, Adab Al-
Nufus,Al-Amr bi Luzum Al-fama'ah wa Tark Al-
Ibtida, Kitab Al-Taubah, At-Tafarrud wa'l-Uzlah,
Husn Al-Khuluq, Fadl Al-Ilm und Sifatu'l-
Ghuraba.

• Im Bereich des Fiqh: Tahrim Al-Nard


wcll-Shatranj wa'l-Malahi, Ahkam An-Nisa, Al-
Tahajjud, Mul,htasar ft'l-Fiqh und Al-Nasihah Al-
Kabir.

Zu seinen Lehrern gehörten: Abu Muslim Al-Kajji, der


Shaykh seiner Zeit; Al-Hassan Ibn Ali Ibn Auli Al-Qattan,
Ja'far Ibn Muhammad Al-Firyabi, Musa Ibn Harun, Khalf
Ibn Amr Al-Ukbari, Abdullah Ibn Najiyah, Muhammad
Ibn Salih Al-Ukbari, Ja'far Ibn Ahmad Ibn Asim Al-
Dimashqi, Abdullah Ibn Al-Abbas Al-Tayalisi, Hamid
Ibn Shu'ayb Al-Bakhli, Ahmad Ibn Sah! Al-Muqri,
Ahmad Ibn Musa Ibn Zanjaway Al-Qattan, Isa Ibn
Sulayman, Abu Ali Al-Hassan Ibn Al-Hubab Al-Muqri,
Abu Al-Qasim Al-Baghawi und Ibn Abu Dawud.

Zu seinen Studenten gehörten: Abdurrahman Ibn Umar


Ibn Nahhas, Abu Al-Hussayn Ibn Bishran, sein Bruder

27
__
.. ·-----·-~-:..--~, .__ _ _ _ _ . . . . . . ~

Abu Al-Qasim Ibn Bishran, Al-Muqri Abu Al-Hassan Al-


Hammami, Ubaydullah Ibn Muhammad Ibn Battah Al-
Ukbari und Abu Nu'aym Al-Asbahani. Viele Pilger
nahmen an seinen Lernzirkeln teil und berichteten von
ihm.

All seine Biographen übertreffen einander im Lob für ihn


und heben besonders seine wissenschaftlichen
Anstrengung en und seine Enthaltsamk eit hervor. Ibn Al-
Athir beschrieb ihn als einen Hafiz, genauso tat es Adh-
Dhahabi5.

Khatib Al-Baghdadi sagte über ihn: » ,,Bei ihm handelte


es sich um eine Person, die im Besitz von hoher
Religiösität, Vertrauenswürdigkeit und Gewissenhaftigkeit
war. Er war der Autor einiger Werke. "6 «

Ibn Khallikan sagte: » ,,Er ist einer der Rechtsgeleh rten


des Shafi'i-Fiqh, der Hadith-Gele hrte und der Autor des
berühmten Buches AI-Arba'in. Er war ein rechtschaffener
Diener." 7 «

5Sie hierzu Ibn Athir, in Al-Kamil fi'l-Taikh, Band 7, S. 44.


Und bei Dhahabi in Mukhtasar Al-Ulu, S. 246.

6
Siehe hierzu Ibn Kathir, Al-Bidayah wct'l-Nihayah, Band 11, S.
306. Bei Dhahabi, in Siyar, Band 16, S. 134-136.
7Siehe hierzu Ibn Khallikan,
in Wa.fizyatu'l-A'yctn, Band 4, S.
292. Andere wie Ibn Al-Jauzi erwähnten ihn im
Zusammenhang mit den Hanbaliten.
28
Ibn Al-Jauzi sagte über ihn: » ,,Er war vertrauenswürdig,
gewissenhaft, religiös, ein Gelehrter und Autor.' 8 ,Er
verband das Wissen und die Enthaltsamkeit
miteinander.'" 9 «

Suyuti sagte: » ,,Er ist der Imam, der Gelehrte des Hadith
und der vorbildliche Gelehrte. Er setzte das um, was er
lehrte, er war ein Befolger der Sunnah, im Besitz von
10
Religion, vertrauenswürdig und gewissenhaft." «

8
Siehe hierzu Ibn AI-Jauzi, in Sifattt'l-Safwa, Band 2, S. 479.
9
Siche hierzu Ibn AI-Jauzi, in Manaqib Al-Imam Ahmrtd, S.
515.
10
Siehe hierzu Suyuti, in Tabaqatu'l-Hujfaz, S. 379.

29
#i,uu,,, o1t-G/-/afi-.z, o1oa't-C/a1uy
~ l t [;f}ycw o1t-Gl-fcuwatt:

Der Autor

Hafiz Abu'l-Faraj Ibn Rajab Al-Hanbali

Sein Name, seine Kunya und seine Abstammung

Er war der edle Imam, der Hafidh, der Kritiker, Zayn-


ud-Din Abdurrahman Bin Ahmad Bin Abdirahman Bin
AI-Hassan Bin Muhammad Bin Abil-Barakat Masud As-
Salami Al-Baghdadi (sein Geburtsort), AI-Hanbali (seine
Rechtsschule), Ad-Oimashqi (sein Wohnort und der
Name der Stadt, in welcher er gestorben ist). Seine Kunya
war Abul-Faraj und sein Spitzname war Ibn Rajab,
welcher auch der Spitzname seines Großvaters war, der im
Monat Rajab geboren wurde.

Seine Geburt und sein Heranwachsen

Er wurde in Bagdad im Jahre 736 n.H, geboren und


wuchs in einer gelehrten Familie auf. Seine Familie war
fest verbunden mit der authentischen Lehre des Islam
und sie war bekannt für ihre Würde und
Rechtschaffenheit. Sein Vater leistete einen großen
Beitrag dazu, dass er sich dem nützlichen Wissen
zuwenden konnte.

30
#fnam, Oft-Gl-/afi:.z:, Of6t1,'t--Clataj
#6,t fi&Jao olt-C/-fa,roatt
Seine Lehrer

Er lernte unter den großen Gelehrten dieser Ummah zu


jener Zeit. Die bekanntesten von ihnen waren: Ibn ul-
Qayyim al-Jawziyya (mit welchem er die letzten Jahre
seines Lebens verbrachte bis er im Jahre 751 n.H.
verstarb).

Andere seiner Lehrer

Zayn ud-Din Al-Iraqi, Ibn An-Naqib, Muhammad Bin


Isma'il Al-Khabaz, Dawud Bin Ibrahim Al-Ataar, Ibn
Qadi Al-Jabal und Ahmad Bin Abdil-Hadi Al-Hanbali. In
Makkah lernte er unter Al-Fakhr Uthman Bin Yusuf An-
Nuwayri. Während seiner Zeit in Quds (Jerusalem) lernte
er bei Al-Bafidh Al-Ala'i. In Ägypten lernte er bei Sadr-
ud-Din Abul-Fath Al-Maydumi und Nasr-ud-Din Bin
Al-Muluk.

Seine Lehrtätigkeiten

Ibn Rajah hat sich selbst ganz dem Wissen verschrieben.


Er setzte all seine Zeit dafür ein zu forschen, zu schreiben
und zu lehren. Sein allgemeines Betätigungsfeld waren die
Lehre, die Wissenschaft und das Erteilen von
Rechtsgutachten. Im Jahre 791 n.H. erhielt er eine
Lehrstelle innerhalb der hanbalitischen Rechtsschule.
Nach dem Tod von Ibn Qadi Al-Jabal im Jahre 771 n.H.
ernannte man Ibn Rajab zum Vorsitzenden einer Halaqah,
eines Lernzirkels, der jeden Dienstag in der zentralen

31
#i,uwr, Oft-Gl-/4.Jr:z ()16a/t-C/a1icy
#'wi fl&yafi. 01t-6l-/41t6a!l
Omayaden-M oschee stattfand. Diese Halaqah war ein
sehr beliebtes Ereignis an dem viele Menschen teilnahmen.
Über diese Halaqah wurde gesagt: » ,,Seine
Zusammenk ünfte waren stets eine Erinnerung für die
Herzen; das einfache Volk profitierte sehr von ihnen. Er
war eine Person, auf welche sich die verschiedene n
Gruppierung en einigen konnten und ihre Herzen waren
ihm zugeneigt."« Minhaj Ibn Rajab fil-Aqidah (S. 58)

Seine Schüler

Studenten und Schüler des islamischen Wissens begaben


sich in die Lehre bei Imam AI-Hafidh Ibn Rajab, um von
seinem Wissen zu profitieren und um seine Ausführung en
zu hören. Er war ein Imam in den Wissenschaf ten des
Hadith, und zwar in beiden Bereichen, der
Berichterstattung und der Untersuchun g (auf
Authentizität). Zu seiner Zeit gab es niemanden, der
gelehrter auf diesem Feld war, als er.

Die bekanntesten seiner Studenten

• Abul-Abbas Ahmad Bin Bakir Bin Ali


AI-Hanbali, auch bekannt als Ibn Ar-Rissam
(verstarb 884 n.H.)
• Abul-Fadl Ahmad Bin Nasir Bin Ahmad,
Mufti von Ägypten (verstarb 884 n.H.)
• Dawud Bin Sulayman AI-Mausili
(verstarb 884 n.H.)

32
#hr.am. (7(t-C//afiz ofor?'t-ClaM/
r#61t /Ji!!q.Jao- oft-C/lcuroati
• Abdurrahman Bin Ahm.ad Bin
Muhammad Al-Muqri
• Zaynud-Din Abdurrahman Bin
Sulayman Bin Abil-Karam, auch bekannt als Abu
Shi'ar
• Abu Dharr Az-Zarkashi (verstarb 846
n.H.)
• Der Richter Alaa-ud-Din Ibn Al-Lahaam
Al-Ba'Ali (verstarb 803 n.H.)
• Al1mad Bin Sayf-id-Din Al-Hamawi Ibn
Mulaqqin, der Shaykh von Al-Hafldh Ibn Hajar
(verstarb 804 n.H.)

Das Lob der Gelehrten für ihn

Ibn Qaadi Shuhbah sagte über ihn in seiner Biographie


(siehe hierzu Al-Jauhar ul-Munaddad S. 48):

» ,,Er studierte und wurde zu einem Experten auf dem


Feld der Wissenschaft. Er vertiefte sich in die Lehren der
hanbalitischen Rechtsschule bis er zu einer führenden
Figur in diesem Bereich wurde. Er beschäftigte sich
hingebungsvoll mit den Texten, ihrer Analyse auf Mängel
und der Bedeutung der Ahadith. Er zog sich zurück, um
sich dem Schreiben zu widmen." «

Ibn Hajar sagte in Inhaa ul-Ghamr über ihn:

» ,,Er war ein großer Experte in den einzelnen Disziplinen


der Hadithwissenschaft, vor allen Dingen bezüglich der

33
#/1ta11r,, O{t-Gl-fa;!r:.z 0{611,'t-C/alul.J
{)fg.;t R}yao- C1t-G,l./cutoatt;

Namen der Überlieferer, ihrer Biographien, der


Überlieferungsstränge und der Bedeutung ihrer
Inhalte."«

Ibrahim Bin Muhammad Ilm Muflih sagte über ihn:

» ,,Er war der Shaykh, der große Gelehrte, der Hafidh, der,
der sich vom diesseitigen Leben abgewendet hat. Er war
der Shaykh der hanbalitischen Rechtsschule und Autor
zahlreicher nützlicher Bücher." «

Ibn Al-Lahaam gewährte uns einen Einblick m seine


Sorgen, wenn es um die Aufrichtigkeit ging:

» ,,Es ergab sich einmal, dass wir mit dem Shaykh


zusammen saßen und er übertraf sich geradezu, als er ein
Thema mit uns erörterte. Er machte so weite
Ausführungen, dass wir alle wegen seiner Fähigkeiten
(und seines Wissens) auf diesem Gebiet erstaunt waren.
Hiernach (nach unserer Sitzung) nahm er an einer
weiteren Sitzung teil, zu welcher die Gelehrten der
verschiedenen Rechtsschulen kamen, sowie auch andere.
Er sagte nicht ein Wort während dieses Treffens. Als wir
gingen, fragte ich ihn: ,Hast du nicht (genau) dieses
Thema zuvor mit uns besprochen?' Er erwiderte:
,Wahrlich, wenn ich spreche, so tue ich dies in der
Hoffnung, Seinen (Allahs) Lohn dafür zu erhalten und
ich fürchtete, hätte ich in dieser Zusammenkunft
gesprochen, wäre es aus einem anderen Grund

34
r#huwr,, {}{t-GJ/afi-.z, (}{tJ.a't-CJa;tq/
#ht 8.}yatJ.. C1t-Gl--fcwtJ.a!t
gewesen." « (Ibn Hadi erwähnt dies in seinem Buch Adh-
Dhayl: 40)

Sein Glaube

Ibn Rajah folgte den Salafin Bezug auf Angelegenheiten


des Imans und dem Streben nach Wissen. Er unterstützte,
besdtigte und verteidigte dies in seinen Arbeiten. Seine
Bücher sind gefüllt mit Hinweisen hierauf. Viele seiner
Bücher beschäftigen sich mit diesem Thema. Eines seiner
Bücher setzt sich ganz konkret mit dieser Thematik
auseinander. Es trägt den Namen: Bayan Fadlu Ilm-is-
Salaf ala-al-Khalaf - Die Vorzüge des Wissens der Salaf
über das der Khalaf.

Seine Rechtsschule

In Angelegenheiten des Fiqh (der Rechtswissenschaft)


folgte er der Schule des ehrwürdigen Imam Ahmad Ibn
Hanbal, welcher der herausragende Gelehrte der
hanbalitischen Rechtsschule ist. Sein Buch Al-Qawaa'id
al-Kubraa fil-Furu ist eines der bekanntesten Werke im
Bereich des Fiqh. Es ist ein deutlicher Hinweis auf sein
immenses Wissen in den Angelegenheiten des Fiqh. Selbst
Al-Hafidh Ibn Hajar nahm diesbezüglich Stellung in
seinem Buch Ad-Durar und sagte: ,Er hat hierin
hervorragende Arbeit geleistet.' Ibn Qadi Shuhbah und
Ibn Muflih sagten: ,Es weist auf sein ausgedehntes Wissen
in der hanbalitischen Rechtsschule hin.'

35
·,-~·-··-.--..--,- ~ ..........,-- = ----

#/,cam„ oft-G/-/4fi;z, ofot?'t -C/aiq j


()76n M}yao- (),/t-Qfa,watt
Al-Hafidh Ibn Rajab war sehr stark mit den Arbeit en von
Shaykh ul-Islam Ibn Taymiyyah verbun den; er leitete
seine Urteile von ihnen ab und verwies häufig in seinen
Büchern auf sie. Nicht zuletzt auch, weil er ein Schüler
von Ibn ul-Qayyim Al-Jawziyyah war, welcher wiede rum
selbst der herausragendste Schüler Ibn Taymiyyahs war,
möge Allah mit ihnen allen barmherzig sein. Doch trotz
alledem war er kein blinder Nachahmer. Vielm ehr war er
jemand, der sich vergewisserte, analysierte, bestätigte und
schließlich den Beweisen folgte.

Seine Arbeiten

Al-Hafidh Ibn Rajab galt zu seiner Zeit als der fähigste


und bekannteste Gelehrte. Er ist der Verfasser vieler
Bücher auf den Gebieten des Tafsir, des Hadith , des Fiqh,
der Geschichte und der Raqaa'iq (der herzerweichenden
Themen).

Zu seinen Büchern gehören auch:

• Tafsir und Qur' an-Wissenschaften


• Tafsir Surah Ikhlas
• Tafsir Surah Al-Fatihah
• Tafsir Surah An-Na sr
• I'raab Al-Basmalah
• Al-Istighna bil-Qu r'an
• Hadith und seine Wissenschaften
• Sharh Jami' At-Tir midhi
• Sharh Ilal-At-Tirmidhi

36
#/,uu,r, c1t-Gl/afi:z ofot?'t-CJataj
rß,t f;f}i,Jcw c1t-Gl-la,wa1t
• Fath-ul-Bari bi-Sharh Sahih Al-Bukhari
• Jami' ul-Ulum wal-Hikam fi Sharh
khamsin Hadithan min Jawaami'il-Kalim

Ebenso gibt es zahlreiche Arbeiten, in denen er


einzelne Ahadith erklärt:

• Sharh Hadith: Ma Dhi'baani Jaa'iaan


ursila fi Ghanam (Das Übel des Trachtens nach
Besitz und Ansehen)
• Ildniyar al-Awlaa fi Sharh Hadith
Ikhtisam al-Mala al-A'laa (Die
Meinungsverschiedenheit der höchsten Engel)
• Nur-ul-Iqtibas fi Mishkat W.'lsiyat-in-
Nabi libni-Abbas
• Ghayat-un-Nafa fi Sharh Hadith
Tamtgil-ul-Mu'min bi Khaamat-iz-Zara'
• Kashf-ul-Kubrah fl Wasfl Haali Ahlil-
Ghurbah (Beschreibung des Zustands der
Fremdartigen)

Fiqh

• Al-Istikhraaj fi Ahkaam-il-Kharaaj
• Al-Qawaa'id-ul-Fiqhiyyah
• Kitab Ahkaam-ul-Khawaatim wa maa
yata'alaqu biha
• Biographien und Geschichte
• Adh-Dhayl alaa Tabaqaat-il-Hanaabilah
• Mukhtasar Sirah Umar Ibn Abdilaziz

37
#i,uu1r,, oft-Gl/af,;.z ofou't-C/Maj
#6,t fA:}:i.Jao- olt-Cl-la,roau
• Sirah Abdulmalik Bin Omar Bin
Abdilaziz
• Herzerweichendes
• Lataa'if-ul-Ma'aarif fima Li-Mawaasim-
il-Aam min al-Wadha'if
• At-Takhwif min An-Naar wat-Ta'rif bi-
Haali Daar-il-Bawaar
• Al-Farq bayna An-Naseehah wat-Tayir
(Der Unterschied zwischen Ratgeben und
Verurteilen)
• A11waal Ahlil-Qubuur

Sein Tod

Al-Hafidh Ibn Rajab starb in einer Montagnacht, dem


vierten Ramadan des Jahres 795 n.H. Er verstarb auf
einem Landstück bei Damaskus mit dem Namen
Humayriyyah, einer Grünfläche, die er zu pachten pflegte.
Das Totengebet fand am darauffolgenden Tag statt und er
wurde auf dem Friedhof Bab As-Saghir neben Shaykh
Abul-Faraj Ash-Shirazi begraben.

38
1-----·"··

Die Übersetzung

Im Folgenden möchte ich kurz darlegen, was der


deutschen Übersetzung zugrunde liegt.

Die deutsche Übersetzung erfolgte aus dem Englischen


.heraus, dessen Titel lautet „The Journey of the Strangers",
erschienen im Dar-us-Sunna Verlag. Die englische
Übersetzung erfolgte aus dem arabischen Original von
Bruder Abu Rumaysah, möge Allah ihn reichlich
belohnen, der ein sehr erfahrener und gewissenhafter
Übersetzer zahlreicher klassischer Werke ist.

Der Text Al-Ajurris Sifotu'l-Ghuraba ist im Dar Al-


Khulafa li'l-Kitab Al-Islami erschienen, 2. Auflage und
wurde zusätzliche mit Anmerkungen von Badr Ibn
Abdullah Al-Badr versehen.

Der Text Ibn Rajahs Kashf Al-Kurbah, welcher als Vorlage


für die Übersetzung diente, ist einer Sammlung
Monographien Ibn Rajahs entnommen. Die Sammlung
der Monographien ist unter dem Namen Majmu Rt1s11'il
Al-Hafiz Ibn Rajt1b erschienen. Abgleich und Bearbeitung
von Abu Mus'ab Al-Hulwani.

Alle Ahadith in dieser Abhandlung wurden ausgiebig mit


Anmerkungen und Erklärungen versehen: erstens, die
Ahadith wurden anmerkend auf ein oder zwei der
Hauptquellbücher des Hadith zurückgeführt. Wenn sich

39
der genannte Hadith auf andere als die vom Autor
erwähnten Prophetengefährten beruft, wurde dies
ebenfalls kenntlich vermerkt. Gekennzeichnet wurden
auch die Ahadith, welche dieselbe Bedeutung haben, wie
der Haupthadith. Auf jedwede Veränderung im Wortlaut,
die bezüglich der Verständlichkeit von Relevanz ist, wurde
ausdrücklich hingewiesen. Aussagen der rechtschaffenen
Vorfahren, die dazu herangezogen werden können, um
bei mehrdeutigen Bedeutungen mehr Licht ins Dunkel zu
bringen, wurden zmert. Und schließlich werden
klassische und zeitgenössische Urteile hinsichtlich der
Ahadith angeführt.

All diese Informationen wurden nicht aus einem einzigen


Buch entnommen, sondern, es handelt sich hierbei um
eine Zusammenstellung und Sammlung zahlreiche Werke
des Hadith und des Taf,hrij, welche hier nachträglich
zusammengefasst präsentiert werden. Wegen der Länge
der Fußnoten wurde entschieden, die Erklärungen,
Anmerkungen und Referenzen an das Ende des Buches zu
stellen.

40
Alles Lob und aller Dank gebührt Allah, Er ist Derjenige,
Der die götcliche Übereinstimmung gewährt und Seine
Vergebung ist es, die ich erbitte für all meine Missetaten.
Mögen der Frieden und der Segen Allahs auf Seinem
Gesandten Muhammad sein.

Abu Rumaysah
18. Rabi Ath-Thani 1424
19. Juli 2003

Abu Ilyas
20. Dhu-1-Kada
15. September 2014

41
Buch I

Einleitung

Im Namen Allahs, Des Allerbarmers,


Des Barmherzigen.
Oh mein Herr, erleichtere mir meine Angelegenheiten
durch Deine Gnade.

1. Unter Berufung auf Ibn Mas'ud wurde berichtet, dass


der Gesandte Allahs ,~ gesagt hat: » ,,Der Islam hat als
etwas Fremdes begonnen und er wird wieder zu etwas
Fremden werden so sei Tuba den Fremden
verheißen!" Da wurde er ,t gefragt: ,,Gesandter Allahs,
wer sind sie?" Er erwiderte: ,,Diejenigen, die die
Angelegenheiten begradigen, wenn die Menschen
korrumpiert sind." 11 «

2. Unter Berufung auf Abu'l-Ahwas, welcher berichtete,


dass Abdullah sagte, dass der Gesandte Allahs & gesagt
hat: » ,,Der Islam hat als etwas Fremdes begonnen und er

11
Tuba bezieht sich ,auf einen Baum im Paradies. Siehe hierzu
Hadith Referenz # 1 hinsichtlich anderer Überlieferungen in
diesem Zusammenhang.

42
fZJ,o!X),1<1e det C/,temde,t
fZJuclt I- #f1tam, ()16(1, (Z}a,&,t, Oft-{>fjlvUi

wird wieder zu etwas Fremden werden, sowie er begann,


so sei Ti,ba den Fremden verheißen!" Er ~ wurde gefragt:
,,Gesandter Allahs, wer sind die Fremden?" Er antwortete:
„Diejenigen, die sich von den Stämmen entfernt
haben."«

Abdullah Ibn Humayd - (auch bekannt als Abu Bakr Al-


Mu'addib) fasste die Bedeutung dieses Hadithes in einem
kurzen Gedicht zusammen:

Der Islam fremd hat begonnen,


zu was er wieder werden wird,
Ti,ba - die Fremden haben gewonnen,
Die Ersten und die Letzten unbeirrt,
Die Sich-Entfernenden von den Stämmen,
so tat der Gesandte sie nennen.

3. Unter Berufung auf Abu Hurayrah, welcher berichtete,


~\; gesagt hat: » ,,Der Islam hat
dass der Gesandte Allahs \,,·
fremd begonnen, so wird er abermals als etwas Fremdes
wiederkehren, sowie er begann, als etwas Fremdes. So sei
Tz,ba den Fremden verheißen!" «

4. Abdullah Ibn Yazid Al-Dimashqi sagte: » ,,Abu'l-Darda,


Abu Umamah, Wathilah Ibn Al-Asqa' und Anas Ibn
Malik setzten ihn darüber in Kenntnis, dass der Gesandte
Allahs t gesagt hat: ,Der Islam hat als etwas Fremdes
begonnen und er wird wieder zu etwas Fremden werden,
so sei Ti,ba den Fremden verheißen!"

43
!Z)w,!if}:i<Je a'e,t, Cl,tcma'nt,

f8uc/t, I- #ft,a11v Oloa f8a.&t, c,lt-{}{;aui

5. Abdullah Ibn Amr berichtet, dass er den Gesandten


Allahs ,~,
.,,,.. während wir uns bei ihm aufhielten, sagen
hörte:,,Tuba den Fremden." Da wurde er 01,~ gefragt:
»
,,Oh Gesandter Allahs, wer sind die Fremden?" Er ,~
antwortete: ,,Eine kleine Gruppe rechtschaffener Leute
inmitten einer großen Gruppe schlechter Leute.
Diejenigen, die sich ihnen widersetzen sind größer in
Zahl, als die, die ihnen folgen." «

Al-Hassan sagte: » ,,Der Gläubige ist in dieser Welt der


Fremde, weder verzweifelt er daran, wenn sie ihn
erniedrigt, noch müht er sich darin, ihre Herrlichkeit en
zu verbergen. Die Menschen befinden sich in einem
Zustand, während er sich in einem völlig anderen
befindet. " 12 «

Abu Bakr Abdullah Ibn Humayd sagte:

In der Welt ist der Gliiubige ein Fremder,


sucht er weder Auszeichnung,
noch verzweifelt ob der Erniedrigung.
Alleine, der Schopfimg ausweichend,
doch stets wahrhaftig im Dienst und rein beabsichtigend

Wenn nun jemand die Frage stellen sollte, was die


Aussage des Gesandten Allahs ,1\: , ,,der Islam hat als
""
12
Siehe hierzu Ahmad, Az-Zuhd, S. 262, 273. Letztere
Überlieferungskette ist sahih.

44

---,\
!ZJrc !.JJ,r<Je dtd, Cl,temdat
fZJue/4 I- eYl,1am„ C,{oa fZJal.!t, {)-(t-OIJrvUi

etwas Fremdes begonnen und wird wieder zu etwas


Fremden werden", bedeutet, so würden wir antworten:

Vor der Entsendung des Gesandten Allahs g;,


~J
pflegten die
Leute den verschiedensten Religionen zu folgen. Es gab
Juden, Christen, Magier und Götzendiener. Nachdem der
Gesandte Allahs ~~ entsandt wurde und einer aus den
oben genannten Kreisen den Islam annahm, wurde er von
seinen eigenen Leuten mit großem Misstrauen betrachtet,
und er wurde in seiner jeweiligen Umgebung und selbst
von seinen Stammesmitgliedern als fremdartig angesehen.
Diese Menschen wurden gezwungen, ihren Islam zu
verheimlichen und sie wurden von ihren eigenen Familien
verstoßen; man erniedrigte sie und schaute auf sie herab,
doch sie ertrugen alles was man ihnen entgegenbrachte
mit Geduld und Beständigkeit.

Dieser Zustand hielt solange an bis Allah, Der


Allmächtige, den Islam adelte und sich seine Anhänger
und Helfer vervielfachten. Die Befolger der Wahrheit
erfuhren einen Aufstieg, während sich die Leute der
Falschheit auf dem absteigenden Ast befanden und sich
nunmehr erniedrigt und untergeordnet vorfanden.

Deshalb war der Islam zu Anfang etwas Fremdes.

Die Bedeutung der Aussage, ,, ... und wird wieder zu etwas


Fremden werden", ist - und Allah weiß es am besten -,
dass sich irregeleitete Erneuerer ausbreiten und viele
Menschen ihren Ideen erliegen werden. Aus diesem
45
!ZJ,:e !X};t<Je- de-t CJ,temde,t
tBc«lt I - #hra11i, C,-(6a t8aht O-ft-O-'{tuirAt

Grund werden diejenigen, die der Wahrheit folgen und


das lautere Gesetz des Islam einhalten wie Fremde im
Angesicht der Massen sein. Hast du denn nicht die
Aussage des Gesandten Allahs zyj gehört?:

6. » ,,Meine Gemeinschaft wird sich in dreiundsiebzig


Gruppen .spalten, alle werden ins Feuer eintreten bis auf
eine." Als er * nach der geretteten Gruppe gefragt wurde,
antwortete er ,e,,\
,;,-
: ,,Die, die sich auf dem befinden, worauf
ich und meine Gefährten sich befinden. " 13 «

Oder hast du nicht seine zyj Aussage gehört?:

7. » ,,Gebietei: das Gute und verbietet das Schlechte


solange bis ihr seht, wie dem Geiz gehorcht, den Gelüsten
gefolgt sowie der Welt der Vorzug gegeben wird und jede
Person gefallen an der eigenen Meinung findet. Zu einer
Zeit, zu der ihr Angelegenheiten seht, die ihr nicht
ändern könnt, (alsdann) beschäftigt euch mit euch selbst
und meidet die Massen. Dies sind die Tage der Geduld

13 Siehehierzu Khattabi, in Ma'alirn Al-Sunan, Band 4, S. 295,


da heisst es: ,,Dieser Hadith beweist, dass sich alle in ihm
erwähnten Gruppen im Rahmen des Islam aufhalten, da der
Gesandte Allahs ~ ausgesagt hat, dass sie alle zu seiner ~
Gemeinschaft gehören. Zudem belegt der Text, dass jemand,
der versehentlicherweise eine falsche Interpretation vornimmt,
nicht gleich den Rahmen des Islam verlässt."

46

\
[Z),o5{),i4o d,"t, Cltemdcn

flJuc/4 I- #tna11i C,(6u. flJa.&;, Oft-C1Jev'l/it

und (zu jener Zeit) geduldig zu sein, gleicht dem


Festhalten an rotglühend heißen Kohlestücken." «

Demnach gehören zu den Eigenschaften der Fremden:


Standhaftigkeit und Geduld in der Religion, sodass sie
sich vor den irrgeleiteten Erneuerungen schützen mögen.

Eine weitere Eigenschaft der Fremdartigkeit ist, dass die


Anlüinger der Wahrheit damit beschrieben werden, dass
sie unter den Menschen deutlich erkennbar sind. 14 Sie
sind die Strengsten darin, die Bande der Brüderlichkeit zu
bewahren, die Rechte der Geführrenschaft oder der
Nachbarn zu erfüllen, die Familienbande zu pflegen, den
Kranken zu besuchen, und darin, sich den
Unwegsamkeiten und 'Prüfungen zu stellen. Im Angesicht
der weltlichen Freuden bleiben sie standhaft und 111
ihrem Umgang mit den Menschen sind sie bezüglich ihrer
Ablehnung und Zuneigung konsequent. (Bemerkenswert)
ist ihr Verhalten in Treffen, Versammlungen und
Lernkreisen. Dem ist so weil sich die anderen in all diesen
Angelegenheiten auf Grund ihrer Ignoranz auf eine Art

14
Der Gesandte Allahs .~ \,.5
sagte: » ,,Es wird immer einen Teil
meiner Gemeinde geben, der fest an der Wahrheit hält,
Schaden trifft sie weder von denen, die sie im Stich lassen, noch
von denen, die sich ihnen widersetzen, bis der Befehl Allahs
ergeht und sie sich in diesem Zustand befinden." « Überliefert
bei Muslim, # 1920, unter Berufung auf Thauban. Eine etwas
detaillierte Ausführung findet sich im hinteren Teil des Buches
in den Ausführungen Ibn Rajabs, inshaAilah.

47
f!)ü; [/;}i<fe dt,t, C/temdnt
f2Juc/4 I- rßirant {>(6u f2Jak,t, {>(t-{>(ju/uti

und Weise verhalten, die im Gegensatz zum Buch und


der Sunnah stehen. Sie hingegen verhalten sich
übereinstimmend.

Der intelligente Muslim deshalb, der, dem Allah


Verständnis in der Religion gewährt hat, der dazu fähig ist,
seine eigenen Mängel zu erkennen, der, dem Allah die
Wahrheit über das gezeigt hat, worin sich die Menschen
befinden und den Er gleichsam mit der Gabe versorgt hat,
das Wahre vom Falschen, das Gute vom Schlechten und
das Nützliche vom Schädlichen zu unterscheiden und der
seine Rechte und seine Pflichten kennt, dieser intelligente
Muslim ist der, der beharrlich an der Wahrheit festhält
und sie befolge, auch wenn er von Unachtsamen umringt
ist und sich eine Großzahl von seinen Mitmenschen den
Erneuerungen hingegeben hat.

Diesen Menschen ist es egal, wie viel sie an Religiösität


verlieren, solange ihren weltlichen Belangen Genüge
getan wird. Sie ertragen es nicht, wenn sie jemanden
erblicken, der sich von ihnen unterscheidet und feinden
ihn an. Sie begeben sich auf die Jagd in der Suche nach
einem seiner Fehler. Seine eigene Familie wird gegen ihn
aufgebracht, seine Geschwister werden seinetwillen
gebrandmarkt und alle die mit ihm verkehren und
Handel betreiben, lassen nunmehr davon ab. So eine
Person wird zu etwas Fremden, da sie ihrer Religion folgt,
sie wird fremd im Umgang mit den Menschen, fremd in
allen Belangen dieser Welt und hinsichtlich der
Angelegenheiten des Jenseits. Sie wird es schwer dabei
48
!ZJrß fi(}iJc, cfc,t, CJ tcmcfnt
fßrtdi l- #f,tam, (),/6ü· fßa,e,'t,, {Y(t-{YfjaHi

haben, bei jemandem Hilfe oder Trost zu finden. Diese


Person wird zu einem Fremden; sie ist isoliert, ein
Gelehrter unter den Unachtsamen und ausdauernd unter
den Toren. Sie wird zu einer ernsten Person, die wenig
Anlass zum Lachen aber viel Anlass zum Weinen findet,
genau wie ein Fremder, der niemanden in der Fremde
kennt. Dies ist also die Bedeutung von, ,, ... und er wird
wieder zu etwas Fremden werden, sowie er begann ... ",
und Allah weiß es am besten.

Würdest du ihn sehen, wenn er alleine ist, so würdest du


ihn aus Sorge weinen sehen, wie die Tränen seine Wangen
hinunterlaufen und sie dabei deutlich erkennbare Spuren
hinterlassen. Wenn du ihn nicht kennen würdest, würdest
du denken, er wäre ein Vater, der ein Kind verloren hat,
doch dem ist nicht so. Vielmehr befindet er sich in einem
Zustand der großen Angst und Sorge seiner Religion
wegen. Es ist ihm gleich, ob er hinsichtlich der weltlichen
Dinge Verluste erfahrt, solange er nur seine Religion
bewahrt.

Seine Religion ist sein Kapital, und diesbezüglich fürchtet


er Verlust. Al-Hassan sagte: » ,,Das Kapital des Gläubigen
ist seine Religion, sie befindet sich stets mit ihm, weder
lässt er es zurück wenn er sich auf eine Reise begibt, noch
vertraut er es jemandem anderen an." «

Die Fremdartigen verfügen über zahlreiche Eigenschaften,


doch die, die wir bereits erwähnt haben, sollten für den
Moment ausreichen.
49
01:e 5i;}:i4e d,,t, C/-temde,t
fZJuclt I- #f1uutt, {7(6u fZJa,e,t, C,(t-C,{icoUi-

Ibrahim Ibn Muhammad zitierte einige Gedichtverse


eines Weisen bezüglich der Reise der Fremden zu Allah,

Dem Allerhöchsten ...

Der Pfad zur Wahrheit ist verlassen,


und jene die ihn beschreiten einsam,
Unerwünscht sind sie und ihre Ziele,
Doch geruhsam und entschlossen reisen sie,
Nach was sie suchen - die Leute achtlos,
Denn der Wahrheit wegen - die Meisten sorglos.

Abu Ali Al-Hassan Ibn Qasim sagte folgende


Gedichtzeilen auf, als es um das Weinen des Fremden
bezüglich seines Zustandes ging:

Meinen Klagen schuldend, schrieb ich diese Zeilen,


Ein Fremder bin ich und so sind es meine Leiden.
Die Zeit hat mich aufgeweicht, selbst wiire ich ein Stein,
Denn alles erweicht im Angesicht Prüfungen.
Sei ob meines Stöhnens nach meinen Seuftern nicht
verwundert,
So klingt das jammern eines jeden Fremden in der Grube
der Dunkelheit.

Vor vielen Jahren sah ich eine alte Frau, die weisse Socken
trug. Sie berichtete mir davon, dass ein junger Mann in
Damaskus falschlicherweise in Haft genommen und in
einen Kerker gesteckt wurde. In seiner Haft stickte er zwei

50

,~,
--- . '\._ _
fZJw 5?}t<Je a'et, Cl,tema'e,t
ß'ucl, I - rft1ta11t {7(6tt 0)a.&t, Crft-Cr{Jcv'r/U:

Gedichtzeilen bezüglich der Fremdartigkeit auf diese


Socken. Auf der ersten stand:

Ein Fremder umgeben voller Sorgen in der Fremde ...


Oh Herr, bring die Heimstiitte eines jeden Fremden nah
hemn!

Auf der zweiten stand:

Verurteile mich nicht für mein Weinen, denn ich bin ein
Fremder und das Weinen ist jedem Fremden angemessen

[... ]

Danach streben, ein Fremder zu sein

8. '.Abdullah Ibn 'Umar, Allahs Wohlgefallen auf beiden,


berichtete: » ,,Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und
Friede auf ihm, nahm mich bei meinen Schultern und
sagte: ,Sei auf dieser Welt wie ein Fremder oder wie
derjenige, der sich auf einer Durchreise befindet und
zähle dich zu den Bewohnern der Gräber."' «

Und Ibn 'Umar pflegte zu sagen: » ,,Wenn der Abend


kommt, erwarte nicht den Morgen, und wenn der
Morgen kommt, erwarte nicht den Abend. Nimm von
deiner Gesundheit für deine Krankheit und von deinem

51
!ZJie 5{}iJe dt,t, C/,rmdat
fZJuclt I- (!Jl1ia1n C,(6a fZJak-t, C,(t-C,(jaMt:

Leben für deinen Tod. Diener Allahs, welcher wird dein


Name morgen sein?" 15 «

9. Ibn Umar berichtete, dass: » ,,Der Gesandte Allahs ,~


:;;..f

ergriff mein Schienbein oder hielt mich fest und sagte:


,Abdullah, sei in dieser Welt wie ein Fremder und zähle
dich zu den Insassen der Gräber."' «

Mujahid sagte: » ,,Abdullah sagte zu mir: ,Wenn du


aufwachst (aufstehst), dann erwarte nicht den Einbruch
des Abends. Wenn du dich schlafen legst, erwarte nicht
am Morgen, lebendig zu sein. Nimm von dieser Welt, was
dir fürs Jenseits nützt."«

10. Ibn Umar berichtete, dass: » ,,Der Gesandte Allahs


'ii ergriff mich und sagte: ,Bete Allah so an, als ob du Ihn
siehst und sei in dieser Welt wie jemand, der sich auf der
Durchreise befindet." «

Abu Bakr Abdullah Ibn Humayd zitierte einige


Gedichtsverse ...

15
Überlieferc bei Bukhari # 6416. Dies bedeutet nicht, dass sich
der Name ändern wird, sondern die Frage ist mit welchem
Begriff man gerufen werden wird „Unglücklicher" oder
,,Glücklicher". Siehe hierzu Ibn Hajr, Fach, Band 11, S. 235.
Und „Auszüge aus dem Sahih Al-Buharyy", erschienen bei
Islamische ßibliothek, S. 496, Nr. 6416.

52
0te 5(}1<10 dot Cltemde;t
!ZJuclt I - (Jfl,ca11t c,{6a !ZJa.et Oft-O{i0Ut

Oh du Achtloser, der du im Schatten der Freuden sitzt,


Durchstreift diese Welt wie ein Durchreisender!
Zähle deine stets zu den bereits Davongegttrzgenen.
Scheide dich von der Welt,
und schmiege dich nicht an diese Stätte der Täuschung.

Wenn nun jemand fragen würde, was seine Aussage,


,, ... sei in dieser Welt wie ein Fremder oder wie derjenige,
der sich auf der Durchreise befindet ... ", bedeutet, so
würden wir ihm antworten, und Allah weiß es am besten:

Dies bezieht sich auf jemanden, der sesshaft ist, jemanden


den Allah, Der Allmächtige und Herrliche, mit Besitz
und Nachkommenschaft gesegnet hat und er darin große
Zufriedenheit findet. Er hat eine hübsche Frau, ein großes
Haus, schöne Kleidung und gutes Essen, und dann muss
er sich auf eine Reise begeben, und diese Reise dehnt sich
immer weiter aus und er verliert all das, worin er zuvor
noch Genuss gefunden hatte. Er endet als Fremder in
einem fremden Land. Er sieht sich der Einsamkeit und
Trostlosigkeit in diesem Land ausgesetzt, hinzu treffen ihn
zudem Erniedrigungen und Schwäche. Er brennt danach,
in seine Stadt zurückzukehren und begibt sich erneut auf
die Reise, diesmal mit dem einzigen Ziel, nämlich dort
anzukommen. Die Verpflegung, die er mitnimmt, ist
knapp bemessen und reicht gerade mal aus, ihn zu
erhalten. Die Kleidung, die er einpackt, genügt, um ihn
ordentlich zu bedecken. Und deshalb ist das meiste, was
er mit sich trägt, sein Proviant, zudem auch ein
Wasserbehälter gehört, um die Strapazen der Reise
53
/Z)te, 8!}?10 dot Cl,temde,;t
fZJudi I - #f,uu,i 0,(6u fZJa.&t O,(t-0,(ju,Ul

durchstehen zu können. Während er all dies auf sich


nimmt, füllt sich sein Herz mit Freude und ist in
sehnsüchtiger Erwartung wegen dem, was ihn so lang
ersehnt bei seiner Rückkehr erwartet. Standhaft
durchsteht er jede Mühsal und begegnet jeder schwierigen
Situation mit Geduld. Die Nächte verbringt er in den
Tälern und am Tag sucht er in den Bergen die Felsspalten
für seine Ruhepausen auf oder legt sich auf den blanken
Boden unter einen Baum.

Wenn immer er etwas erblickt, dass seine Begierden weckt,


versagt er sich dies und ermahnt seine Seele zur Geduld
und erinnert sie an die Vergnügen, welche ihn an seinem
Ankunftsort erwarten. Immer wenn er sich auf seiner
Reise Schwierigkeiten ausgesetzt sieht, weint er aus Sorge
und stößt tiefe Seufzer aus, doch ist er geduldig und
denkt über die Lehren nach, die er aus seinem Zustand
gezogen hat. Er erwidert dem, der ihm rau und grob
begegnet, nicht mit Gleichem und nimmt auch keine
Rache an denen, die ihm Schaden zufügen. Er schenkt all
jenen, die sich ihm gegenüber feindlich verhalten, keine
Beachtung, denn alle Angelegenheiten des Diesseits
erscheinen ihm unwichtig, da seine einzige Sorge darin
besteht, sein Ziel zu erreichen.

Es wird gesagt, dass der intelligente Muslim der ist, der


nach dem Jenseits strebt und die diesseitige Welt ablehnt:
Sei in dieser Welt wie dieser Fremde, der seine Augen auf
die Dinge des Diesseits richtet, die für seinen Erhalt
ausreichen und von Nutzen sind. In diesem Sinne wendet
54
/Z),:e/J{},:4e doi- Cl,temdnt
f23udt I - pft,,m,t C,(tfr1, !ZJa.et- C,(t-01/tt,UC

er sich von jeglichem Luxus und Überfluss ab. Indem


man dies tut, wird man wahrlich zu einem Fremden, zu
jemandem, der sich nur auf der Durchreise befindet,
jemandem, der nach dem Jenseits strebt und das Diesseits
mit geringem Wert bemisst. Wenn du dies tust, wirst du
das lobenswerte Ergebnis deiner Standhaftigkeit und
deiner Geduld sehen, mit welcher du allen widrigen
Umständen auf deiner Reise begegnet bist. Und Allah
weiß es am besten.

Jeder, der die Stufe der Fremdartigkeit erreichen möchte,


muss geduldig den Schaden über sich ergehen lassen, der
ihn von Seiten seiner Eltern, seiner Frau, seiner Brüder
und seiner Verwandten treffen wird. Würde nun jemand
die Frage stellen: ,,Wieso soll mich denn Schaden von
ihnen treffen, wo sie mich doch lieben und ich sie?" So
würde erwidert werden:

Du hast dich ihnen in ihrer Liebe und ihrem Streben für


das Diesseits widersetzt. Ihnen, im Gegensatz zu dir, ist
egal, welche Verluste sie wegen ihres Strebens nach dem
Diesseits bezüglich ihrer Religion erleiden. Leistest du
ihnen in dieser Hinsicht Folge, lieben sie dich. Widersetzt
du dich ihnen jedoch und begibst dich stattdessen auf
. den Pfad des Jenseits, indem du der Wahrheit folgst,
werden sie dir Grobheit entgegen bringen. Du wirst deine
Eltern durch deine Handlungen verletzen und sie wütend
machen, deine Frau wird über dich verärgert sein und
nach Trennung verlangen und nur noch selten wirst du
deinen Geschwistern und Verwandten begegnen. Betrübt
55
fZJt"e 51}:i4e det, Cl,temdeH
0Juclt I - #i1ta11~ c,1611, fZJaht, c,ft-0(/cMAi

und verwirrt bewegst du dich unter ihnen, alsdann wirst


du dich selbst mit den Augen eines Fremden betrachten
und stellst fest, dass dies der Zustand aller Fremdartigen
wie du selbst einer bist, ist. Du fühlst dich ausgeschlossen
von deinen Geschwistern und Verwandten und begreifst,
dass du alleine den Pfad zu Allah, Dem Edlen,
beschreitest. Sei geduldig - nur ein paar Tage! Halte die
Schändlichkeit dieser Welt für ein paar Minuten aus,
nimm nur etwas an dem niederen Leben des Diesseits teil
und du wirst sehen, dass dich das zur Stätte des
Wohlbefindens bringen wird, deren Boden rein ist und
deren Gärten in voller Pracht erstrahlen, deren Früchte
üppig und Flüsse süß sind. Darin findest du all das, was
sich die Seele wünscht und woran sich die Augen erfreuen.
Darin wirst du auf ewig verweilen.

J. J. ,,.
.}~

~,
~
J. J.
.}~ ir,)
I" , .

,,Ihnen wird von versiegeltem Nektar zu trinken gegeben,


dessen Siegel Moschus ist -, und darum sollen die
Wettbewerber wettkämpfen -, und dessen Beimischung
56

'\ __
!ZJie /;f}:i<Je, de,t Cl,t,wufcK

!Ziuclt I - #i,tam, Olotb !Ziaht oft-O{JtbUt

Tasnim6 ist, aus einer Quelle, aus der die (Allah)


Nahegestellten trinken." (AI-Mutafftfln 83:25-28)

Kelche werden unter ihnen herumgereicht, deren Inhalt


aus übersprudelnden Quellen kommt.

,,Keinen Kopfschmerz werden sie davon bekommen,


noch werden sie das Bewußtsein verlieren. Und Früchte,
die sie sich wünschen und Fleisch vom Geflügel, das sie
begehren und Huris wohlbehüteten Perlen gleich (werden
sie erhalten) als Belohnung für das, was sie zu tun
pflegten." (Al-Waqiah 56: 19-24)

Muhammad Ibn Mu'awiyyah Al-Sufi berichtete, dass ein


Mann der Bewohner von Khorasan zu ihm gesagt hat: »
„Allah, Der Herrliche und Der Allmächtige, offenbarte
einem Seiner Propheten: 'Wenn es dein Wunsch ist, Mich
im heiligen Reich (Jenseits) zu treffen, dann sei in dieser
Welt verzagt und allein; gleich einem einsamen Vogel, der
57
lZJw!if}äJedetC/v :mdat
/ZJudt 1- eY11ta11t {}-(6u /2Ja,e,t, {}-(t-O{juut

in den dunklen Gebieten der Erde umherfliegt, von


Bäumen isst und in seinem Nest schläft.'"«

Der Schwur des Fremden

11. Abu Hurayrah, möge Allah mit ihm zufrieden sein,


berichtete, dass der Gesandte Allahs ?.!;~ gesagt hat: »
„ Tuba möge dem Diener zuteilwerden, dessen Füße sich
auf dem Wege Allahs mit Staub bedecken und dessen
Haare zerzaust sind. (Auch wenn) er zur Nachhut gehört,
so zählt er zu ihnen und gehört zur Vorhut. Versucht er,
Fürsprache einzulegen, wird sie nicht angenommen und
wenn er die Erlaubnis zu etwas bittet, wird es ihm nicht
gewährt. Tttba für ihn und nochmals Tttba für ihn. " 16 «

12. Anas bin Malik, möge Allah mit ihm zufrieden sein,
berichtete, dass der Gesandte Allahs (ii~. sagte: » ,,Es ist gut
"'-.!'
möglich, dass eine mit Staub bedeckte Person in schäbiger
Kleidung, jemand, dem man keine Beachtung schenkt,
einen Eid bei Allah, Dem Allmächtigen und Herrlichen,
schwört und Er diesen erfüllt." «

16
Bei den erwähnten Eigenschaften handelt es sich um eine
Person, die weder nach Ansehen und Status trachtet, noch nach
Führerschaft strebt. Ihr einziges Ziel ist es, das Wohlgefallen
ihres Herrn zu erlangen.

58
0ie fif}we det, Cl,temde,t
fZJaclt I- #i,iam, C,/6« f2Jakt, C,(t-C,{;tvUt

13. Mu'adh Ibn Jabal berichtete, dass der Gesandte Allahs


4"i gesagt hat: » ,,'Soll ich euch nicht von den Bewohnern
des Paradieses berichten?' Sie erwiderten: ,Natürlich,
Gesandter Allahs!' Er f!,j sagte: ,Bei ihnen handelt es sich
um jede schwache, mit Staub bedeckte und in schäbigen
Kleidern gekleidete Person, die man nicht beachtet. Sollte
so eine Person einen Schwur bei Allah, Dem
Allmächtigen und Herrlichen, leisten, erfüllt Er ihn."«

Dhu'-1-Nun Al-Misri sagte: » ,,Wir bestiegen ein Schiff


mit dem Wunsch nach Makkah zu reisen. Bei uns' befand
sich ein Mann, welcher schäbige Kleidung trug.
(Unterwegs) ging etwas verloren und der Verdacht fiel auf
ihn. Ich sagte zu ihm: ,Die Leute beschuldigen dich.' Er
sagte: ,Sprichst du mit mir'? ,Ja', sagte ich. Der Mann
schaute hinauf zum Himmel und sagte: ,Ich leiste einen
Schwur bei Dir, ich leiste einen Schwur bei Dir! Lasse
jeden Fisch auftauchen und ihn einen Edelstein mit sich
tragen.' Mir erschien es so, als wäre jeder Fisch des Meeres
aufgetaucht und hätte entweder einen Edelstein oder eine
Perle in seinem Maul getragen (eines dieser Edelstücke
gab er der geschädigten Person und sagte, dass dies
ausreichen müsste, um ihren Verlust auszugleichen).
Alsdann sprang er ins Meer und verschwand." 17 «

17
Berichtete bei Abu Nu'aym, Band 9, S. 369, # 14153, jedoch
wird in seinem Bericht nicht erwähne, dass der Mann ins Meer
springt.

59
/Z)w 5{}ue de,t Cl,temde1t
!8udt I - #fua,n (){6a {l]aht {)lt-{){JtPUi

Abu Bakr Abdullah Ibn Humayd sagte mir folgende Verse


auf:

femand, schtibig gekleidet


Und von allen verspottet,
es mag wohl sein, dass die Welt
von seinen Übeln verschont ist.
Mittellos ist er und den Überfluss
Nimmt er bloff als Beobachter wahr.
Doch, leistete er einen Schwur bei Allah,
so würde Er den Schwur Wirldichl,eit werden lt1ssen.

Ibrahim Ibn Al-Junayd sagte mir die nachstehenden Verse


von einem der Diener auf:

'Wahrlich, es ist gut möglich, dass einer in zerschlissener


und schiibiger Kleidung, zerzaust und versttwbt,
von jeder f!austiir vertrieben wird,

Erschwernissen begegnet, in Gehorsam


und mit Furcht vor Allah in allen Belangen,
vor lauter Trauer bricht er fasst zusarnmen,

Doch würde er tausend Eide schwören,


jeden einzelnen würde Er verwirldichen.
seine Antwort und Seine Unterstützung
sind ihm ganz gewiss.

Mu' awiyyah Ibn Qurrah sagte: » ,,Es hat mich die Kunde
erreicht, dass Ka'b zu sagen pflegte: , Tuba gehört ihnen,

60
Tuba gehört ihnen!' So wurde er gefragt: ,0 Abu Ishaq,
wer sind sie?' Er antwortete: ,Tuba gehört ihnen! Wenn
sie gesehen werden, werden sie nicht eingeladen, wenn sie
bezüglich der Ehe um die Hand anhalten, werden sie
abgewiesen, wenn sie sterben, werden sie nicht
. '" «
vermisst.

Abu'l-Fadl Al-Shikli sagte: ,,Auf der Straße erblickte ich


einen Jugendlichen in schiibiger Kleidung, doch schenkte
ich ihm weiter keine Beachtung. Doch dann plötzlich
wandte er sich mir zu und sprach:

Wende dich nicht wegen meiner Kleidung von mir ab,


die Perle befindet sich im Inneren der Muschel
Meine Kleidung ist schäbig, doch nicht so meine
Auffassungsgabe. Am Ende der Kleidung beginnt die
Prunlmtcht.

Alsdann widmete ich mich ihm und fühlte mich ihm eng
verbunden." «

14. Unter Berufung auf Abu Umamah, welcher berichtete,


dass der Gesandte Allahs ~ sagte: » ,,Die am meisten zu
beneidende Person ist meiner Ansicht nach ein Gläubiger,
dessen Gewicht leicht ist (über wenig Besitz verfügt), viel
betet, den Gottesdienst gegenüber seinem Herrn, Dem
Allmächtigen und Herrlichen, korrekt ausführt und sich
mit dem Wenigen begnügt. Die Menschen zeigen nicht
mit dem Finger auf ihn und er verbleibt geduldig (in
diesem Zustand) bis er Allah, Dem Allmächtigen und
61
0w/A:}iJe a'ot„ Cl,tcmdat
!Zludt I - #tiw11u {>(6a, /ZJak,t, (>(t-{>(j0Ui

Herrlichen, begegnet. Wenn dann der Tod zu ihm kommt,


ist sein hinterlassenes Erbe mickrig und die Anzahl der
um ihn Trauernden nur gering."«

Abu Bakr Ibn Humayd trug mir diesbezüglich folgende


Verse vor:

Im Glauben fest, doch ein Diener leichten Gewichts,


das Leben in Abgeschiedenheit hat er ßir sich gewählt.

Die Nacht ist voller Gebete die er spricht,


während der Tag im Zustand des Frtstens über ihn heran
bricht.

Die Seele begnügt sich mit dem Wenigen,


nicht schmälernd und stets sich geduldigen.

Sein Proviant ist harg und er wird nicht beachtet,


doch hein Finger der aufihn zeigt, niemand, der nach ihm
trachtet.

Gering ist die Zahl derjenigen, die aus Trauer bei seinem
Dahinscheiden um ihn weinen, denn Überfluss hat er heinen
vorzuweisen.

Vor jedem Übel ist solch eine Person bewahrt,


Und am Tag der Auferstehung bleibt ihr die Pein erspart.

62
!ZJü, &f}:i<Je d;;,t, C/,temde,t
!2Jack I - #1,ta,n Ol6.e fZJaht-c,lt-C{10u1;

Abdullah Ibn Amr sagte: » ,,Die, die Allah, Der


Allmächtige und Herrliche, am meisten liebt, sind die
Fremden." Als er danach gefragt wurde, wer sie sind,
antwortete er: ,,Diejenigen, die fliehen, um ihre Religion
zu beschützen. Am Tag der Auferstehung werden sie Isa
Ibn Maryam, möge der Friede Allahs mit ihm sein,
treffen." 18

15.Nafi Ibn Malik überlieferte, dass Omar Ibn Al-


Khattab, möge Allah mit ihm zufrieden sein, einmal die
Moschee betrat. Dabei sah er, wie Mu' adh Ibn Jabal auf
dem Boden saß und in Richtung Haus des Propheten t
blickte und weinte. Er sprach: » ,,Abu Abdurrahma n, was
lässt dich weinen? Ist einer deiner Brüder gestorben?" Er
antwortete: ,,Nein, vielmehr ist es ein Hadith, welcher
mir mein Geliebter ·"ls berichtete, während ich mich in
',;,--
genau dieser Moschee befand." Er sagte: ,,Wie lautet er,
Abu Abdurrahma n?" Er erwiderte: ,,Er setzte mich
darüber in Kenntnis, dass ,Allah, Der Allmächtigen und
Herrliche, die Unbekannte n, die gottesfürchtigen und
rechtschaffenen Menschen liebt. Die, welche nicht
vermisst werden, wenn sie abwesend und nicht beachtet
werden, wenn sie anwesend sind. Ihre Herzen sind

18
Überliefert bei Ahmad, in Az-Zuhd, S. 77, mit einer
da'iflschwachen Überlieferungskette. Ahrnad und AI-Bayhaqi
überliefern diesen Bericht ebenfalls auf S. 149, # 204 in Form
eines Hadith des Gesandten Allahs ~, dessen Isnad allerdings
auch da'ifist

63
JZJ,:e, !A}ido a'ot, <ltemde,r
ßack I - #ftrcun C,(6a, ßakt, C,(t-Of,itbUi

Nischen der Rechtleitung und sie treten unbeschadet aus


jeder verdunkelnden und blendenden Drangsal hervor." «

Die Fremdartigk eit zu lieben

Muhammad Ibn Salih AI-Taymi berichtete, dass Abu


Abdullah, der Gebetsrufer (Mtt'azzin) der Moschee der
Banu Haram, sagte: » ,,Mein Nachbar war ein Junge, der,
wenn immer ich zum Gebet rief oder die Iqamah (der
Ruf unmittelbar vor Gebetsbeginn), so schien es mir, sich
direkt hinter meinem Rücken zu befinden schien.
Nachdem er das Gebet beendet hatte, zog er seine Schuhe
an und kehrte nach Hause zurück. Ich hatte gehofft, dass
er mich mal ansprechen oder mich um etwas bitten
würde, und so geschah es auch, als er mich eines Tages
fragte: ,,Abu Abdullah, bist du im Besitz eines Mushafi,
den du mir ausleihen könntest, auf dass ich aus ihm
rezitieren möge?" Ich gab ihm einen und er nahm ihn an
sich, drückte ihn gegen seine Brust und sprach: ,,Dir und
mir wird heute etwas passieren." Daraufhin sah ich ihn
den ganzen Tag lang nicht mehr. Ich rief die !qtmuth für
das Maghrib-Gebet, doch er kam nicht und auch zum
lsha-Gebet erschien er nicht, da begann ich, mir Sorgen
zu machen. Ich ging zu seinem Haus und alles was ich sah,
waren Behälter und ein Waschraum. Vor der Eingangstür
war ein Laken gespannt, welches ich zur Seite schob und
da fiel mein Blick auf ihn. Er war tot. Meinen Mushaf
der sich bei ihm befand, nahm ich wieder an mich und
rief Leute herbei, die mir dabei helfen sollten, ihn auf sein

64
fZJüo St}i<!o a'e,t, C/,trma'nt

!ZJaclt l- #t1ra11~ (7(6tb !ZJa.&;, (7/t-{}{jtt,Ui

Bett zu heben. Die Nacht verbrachte ich damit, mir


Gedanken darüber zu machen, wen ich nach einem
Leichengewand fragen könnte, um den Jungen zu
beerdigen. Ich rief den Gebetsruf für das Ftyr-Gebet und
trat in die Moschee ein. Da sah ich ein Licht aus
Richtung der Qjbltth kommen. Ich bewegte mich darauf
zu und sah ein gefaltetes Leichengewand, welches ich an
mich nahm und dabei Allah, Den Allerhöchsten,
lobpreiste. Das Gewand brachte ich in mein Haus und
machte dann die !qttmtth. Nach dem Gebet sah ich zu
meiner Rechten Thabit Al-Bunani, Malik Ibn Dinar,
Habib Al-Farisi und Salih Al-Murri sitzen. Ich sagte:
„Brüder, was hat euch hierher gebracht?" Worauf sie
antworteten: ,,Ist hier bei euch jemand in der
vergangenen Nacht verstorben?" Ich sagte: ,,Ein Junge,
der mit mir gemeinsam zu beten pflegte." Sie sagten:
„Zeig ihn uns. " Als sie sein Haus betraten, entfernte
Malik Ibn Dinar das Tuch, welches das Gesicht des
Verstorbenen verdeckte. Er küsste seine Stirn an der Stelle,
die den Boden bei der Niederwerfung berührte und sagte:
„Mögen mein Vater und meine Mutter für dich geopfert
werden! Du - Hajjaj, sobald du in einer Gegend bekannt
wirst, ziehst du weiter an einen Ort, an welchem du
unbekannt bist ... Kommt, lasst uns ihn waschen!" Jeder
einzelne von ihnen hatte ein Leichentuch bei sich und
wünschte, ihn darin zu beerdigen. Ich berichtete ihnen
davon, was am Morgen geschehen war und wir kamen
gemeinsam überein, ihn in dem Leichentuch zu begraben,
welches ich gefunden hatte. Sodann machten wir uns auf
den Weg und vor lauter Menschen, welche sich zu seinem
65
/Z),e Sf}ue a'et C/tema'e,t
ßac/4 I - #fiia,n C,(6u ßa,e,t üft-C,fa,ut

Begräbnis eingefunden hatten, gelang es uns kaum, die


Bahre hochzuheben!" «

Abu'l-Fadl Al-Abbas Ibn Yusuf Al-Shikli zitierte folgende


Zeilen seiner Gefährten:

Gut möglich, dass einer in Lumpen geldeidet


des Morgens in einer Versammlung sitzt,
Sein Teppich ist ausgebreitet,
geschmückt mit Kissen.
Nie abreißende Flüsse fließen in seiner Aue,
begleitet von Houris, umschlossen von Gärten.
Ländereien und Häuser, wundersam behütet!
Herrlich ist die Stätte der Ewigkeit
und vorzüglich ihre Gesellschaft.
Ein Freund und Nachbar des Propheten Muharmnad,
dem die Nähe zu einem hö'chst würdigen Freund gewiihrt
wird
Erstaune dich über den lebenden Diener, der sich in der
Nachbarschaft des Herrn befindet.
An dem Ort des Reichtums,
und in der Umarmung liebreizender Damen.
Erstaune dich über ihn - denn die Houris bewegen sich in
seiner allernächsten Niihe,
Auf Teppichen aus grünem Brokat.
Ehre gebührt Dem Schöpfer!

Al-Hussayn Ibn Ahmad Al-Azdi sagte: » ,,Es kam einmal


ein Junge, der voller Hingabe im Gottesdienst war, nach
Al-Masisah. Er siedelte sich in der Nähe der Moschee des

66
fZJre fJ!}ldo d,e,1, CJ,temde,t
fZJaclt 1- #f1ra111, (>-(6«, fZJah1' 0-ft-o{;a/r/lt

Asad Al-Khushab an. Er trug alte aufgetragene Kleidung


und pflegte dem Reden der Menschen zuzuhören. Dünn
und schwächlich war seine Körperstatur, doch als Asad
seine Hingabe im Gottesdienst erblickte, begab er sich in
seine Nähe. Als der Junge dies bemerkte, lief er weg und
kehrte nie wieder zurück. Diese Begebenheit löste tiefe
Trauer in Asad aus und er verfasste folgende Verse:

Oh du, der du einen Fremden


in schiibigen Gewlindern erblickt hast,

Von schwiichlicher Statur und blassem Teint.


Das Gesicht voller Staub und verzagtem Ausdruck.

In den Tiefen der Nacht befindet er sich in Unterredung mit


Dem Bezwinger.

,Mein Herz verzehrt sich nach Dir' spricht er,


, Oh Du voll der Ehre, Oh Du Nachsichtiger!'

Seine Tränen stri;'men in tiefster Demut und Not seine


Wangen hinunter.

Wie schön ist es, nach einer Heimstätte zu streben:


Gärten der Verzückung!

Gattinnen, die sich in Pavillons aus prächtigen Perlen


befinden,
Vollbusig, großäugig, jugendlich und unschuldig.

67
/Z)ie 5f}i4e a'et, CJ,tn1ta'nt
S8ac!t I - #fna11t (7(6tt- S8a0t, (7(t-(7(ja,Ui

In Seide gehüllt, verwirren sie die Augen.


Ihre Unterarme mit Armreifen geschmückt,
Oh welch ein Erstaunen!

Versiegelter Wein aus sprudelnden Flüssen ist ihr Trank


Und die Quelle des Salsabil und des Weins ...
Gesegnet seist Du Allmächtiger!

Umgeben von vorzüglichster Gesellschaft.


Welch Wunder!

Oh du, der du einen Fremden


in schäbigen Gewiindern erblickt hast.

Abu Bakr Ahmad Ibn Itad sagte: » ,,Ich hörte Abu Bakr
(Ibn Muslim) sagen: ,

Oh du, der du strebst nach Anonymität,


Wenn du wahrh1tflig bist, halte fest an dieser Qualität,

Entsage dich der Versttrnmlungen und Gesellschctfl,


Betrachte dein Gebet als verfehlt,
verrichte es, als ob du schon tot bist und nicht als jemand der
lebt.

Ein Fremder rechnet mit Gesellschaft nicht,


Finde Trost bei deinem Herrn und wisse sicherlich,
Dass Er dir hilft rnit deinen V?'ttrtschen und Er richtig stellt
die Sünden.

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!ZJie 5{}:üJe dtd'., C/temdät

!ZJadt I - rß,iam, {7(6a, !ZJafYt, {)r(t-{)rfja,Ul

Er gewiihrt und gibt noch groffziigig dtirüber hinaus,


nach der Belohnung verleiht Er hoffiumgsvolle Erwartung
hierauf

Wer trttchtet nach Liebe und jemanden zum Trost?


Wer gibt sich einem anderen hin?
Wer findet Glück darin, jemand rmderen als seinen Herrn
zu rufen?

Verschreibe dich im Diesseits Dem Bestimmer bloß,


verausgribe dich in deinen Bemühungen und sage dich von
deinen Gelüsten los.

W'i'e viel Ehre würde dir nur zuteilwerden lassen, sollte dies
dir gelingen, scheiterst du, hast du missachtet die
rechtmäßigen Dinge.

Gepriesen sei Der Erhabene; Der Verleiher.

Dhu'l-Nun Al-Misri sagte: » ,,Einmal, als ich mich auf


einer Reise befunden habe, begegnete ich einer frommen
Frau. Ihrer traurigen Art nach schien es, als hätte sie ein
Kind verloren. Sie fragte mich : » ,,Woher kommst
du?" Ich sagte: ,,Ich bin hier fremd." Sie rief aus:
„Fremder! Ist es denn möglich, den Leiden der
Fremdartigkeit ausgesetzt zu sein, wenn man mit Allah,
Dem Allmächtigen und Herrlichen, verbunden ist? Bei
Ihm suchen die Fremden Zuflucht und bei Ihm finden sie
Trost und Er ist der Helfer der Schwachen!" Als sie dies
sagte, begann ich zu weinen und sie sagte: ,,Wisse, dass

69
/Z)te, 5if}:i<le a'et- C/,tema'nt
fZJucli I- #f,r.a11i ()-(6«, fZJak t, ()-(t-()-f/«Ui

das Weinen das Herz erleichtert und es etwas ist, auf das
man zurückgreifen sollte. Das Herz hält nichts
Würdigeres davor zurück, nach außen getragen zu werden,
als Seufzer und Klagerufe." Ich sagte: ,,Bring mir etwas
bei!" Sie antwortete: ,,Liebe deinen Herrn und sehne dich
danach, Ihn zu treffen, denn eines Tages wird Er sich
denjenigen zeigen, die Ihn lieben und ihrer Hoffnung
darauf, Ihn zu sehen, wird entsprochen werden." Alsdann
verließ ich sie so, wie ich sie vorgefunden hatte und begab
mich auf meinen Weg. " 19 «

Muhammad Ibn Abu Abdullah Al-Khuza'i berichtete,


dass ein Mann aus Syrien einmal zu ihm sagte: » ,,Ein
Christ begleitete mich auf einer meiner Reisen, und ich
fragte ihn wohin er beabsichtigte zu gehen. Er antwortete
mir: ,Mein Wunsch ist es, einen Mönch an dem Ort
soundso zu besuchen, um von ihm zu lernen.' ,Gestattest
du mir, mich dir anzuschließen?, fragte ich ihn.' Er sagte:
,Wenn du dies möchtest.' Wir gelangten zu einer Höhle,
die sich in einem Berg befand, welcher neben (unserem)
Pfad lag. Er rief aus: ,Oh Lehrer des Guten! Ich bin
gekommen, um etwas Nützliches von dir zu lernen, so
lehre mich! Möge Allah dir in deinem Wissen Nützliches
geben.' Jemand rief aus der Höhle heraus: ,Oh du
Suchender des Nutzens! Stehe auf zu einer Zeit zu
welcher die Unachtsamen ihre eigenen Seelen
vernachlässigen!' Der Christ setzte sich hin, begann zu

19
Abu Nu'aym, Band 9, S. 353, # 14107.

70
f2Jw f;if},t<Je dot, Cl,temde1t.
fZJuc/1, 1- #l,ia111, (){wt, fZJa.e,!:, (){t-o{;0Ui

weinen und sagte: ,Ich bin mir sicher, dass er krank ist
und seine Zeit bald gekommen ist. Ich bin der festen
Überzeugung, dass der Regen wegen ihm niederfallt.' Da
sagte ich: ,Wie wäre es, wenn wir hineingehen?' Er
erwiderte: ,Wenn du möchtest.'

Wir kletterten den Berg in Richtung Höhle hinauf, bis


wir eine Stelle mit Felsgeröll erreichten. In einer Spalte
erblickten wir einen weit nach vorne gebeugten alten
Mann, dessen Augenbrauen über seinen Augen
zusammengewachsen waren [... ], er sagte: ,Würde ich
mich voller Gier an das Leben des Diesseits klammern
und würdest Du mein Elend im Jenseits weiter ausdehnen,
Oh Du Edler, Du hättest mich nicht beachtet und mich
verstoßen!' Wir grüßten ihn und stützten seinen Kopf
und sahen, dass die Erde durch seine Tränen nass
geworden war. Er fragte: ,Warum seid ihr zu mir
gekommen? Ist nicht die Erde weit und habt ihr kein
Behagen in der Gesellschaft ihrer Bewohner
gefunden?' Als ich erkannte, dass es sich bei dieser Gestalt
um eine wirklich intelligente Person handelte, sagte ich:
,Bei Allah! Ich kann nur hoffen, dass so eine kostbare
Person nicht ins Feuer geworfen wird!' Er weinte und
sagte: ,Was ist es, das du an mir erblickst, dass dich an der
Gnade Allahs in Zweifel bringt?' Ich erwiderte: ,Die
Gnade Allahs wird nur denen zuteil, die dem Islam
folgen.' Er weinte abermals und sagte: ,Ich kenne keine
andere Religion außer dem Islam.' Der Christ rief aus:
,Oh du Lehrer des Guten! Hast du dich vom Christentum,
der Religion des Messias, abgewendet?' Er erwiderte:
71
IZ),o 5{),,<fe de,t, C/,temde;t
fl3udt l - #ll,a11i 0{6tt fl3alM, C,(t-C,(jaut

,Mögest du deiner Mutter beraubt sein! Ich befinde mich


auf der Religion des Messias! Was war denn die Religion
des Messias, wenn nicht der Islam? Als Allah, Der
Gesegnete und Allerhöchste, die Schöpfung vollbrachte,
erwählte Er den Islam zu ihrer Religion. Jeder, der sich
von ihm abwendet, wird keinen Anteil am Jenseits
haben.' Völlig aufgebracht wandte sich der Christ ab, da
sagte ich: ,Warte noch etwas auf mich, damit ich dich
begleite,' da sagte der Mönch: ,Lass ihn, denn diejenigen,
denen Elend und Unglück bestimmt ist, werden niemals
glücklich sein.' Ich sagte: ,Möge Allah barmherzig mit dir
sein! Du hast die Menschen verlassen, um an diesen
abgeschiedenen Ort zu kommen?' Er sagte: ,Du solltest
Ähnliches tun. Immer wenn du einen Pfad siehst, von
dem du denkst, dass er dich näher zu Allah führt,
beschreite ihn! Denn du wirst nie einen anderen und
besseren finden, der ihn gleichwertig ersetzt.'

,,,Und womit ernährst du dich ?', fragte ich. ,Nur wenig


ist von Nöten', lautete seine Antwort. ,Was bedeutet
„wenig?'", fragte ich ihn. ,Uns genügt das, was auf der
Erde wächst und die Bäume hervorbringen'. ,Soll ich dich
nicht in eine bewohnte und pflanzenreiche Gegend
bringen?"' Er weinte und sprach: ,,Reichtum ist überall
dort zu finden, wo Allah, Der Allmächtige und Herrliche,
gehorcht wird. Ich bin ein alter Mann, bald werde ich
sterben, ich habe keinen Bedarf an der Gesellschaft der
Menschen." Ich sagte: ,,Gib mir einen Rat.'' Er fragte:
,,Wirst du denn meinen Rat befolgen?" ,,Inshallah",
erwiderte ich. Daraufüin sagte er: ,,Mache deine Seele
72
01:0 5{}äJe a'-et- Cl,te11tdt'lt
!ZJac!t I- eft1ta11t Ofoa fZJa,e,t- O,(t-C,{JttUi

nicht zu einem Hort für Dinge; schaue auf keine Person,


auf Grund dessen, was dir an weltlichen Gütern
zugeschrieben wurde, herab; achte und bewahre
behutsam die vorgeschriebenen Grenzen Allahs, Des
Allmächtigen und Herrlichen, gerade in Zeiten, wenn
sich die Grundgelüste verstärken; atme den frischen Duft
dessen ein, wenn du tust, was Er liebt, selbst wenn es
anstrengend ist. Und zu guter Letzt möchte ich
allumfassende Worte zu dir sprechen: Strebe mit deinen ·
Taten nach niemand anderem, außer Ihm. Möge der
Friede mit dir sein." Alsdann beugte er sich wieder nach
vorne und weinte. So verließ ich ihn. "20 «

Es hat uns die Nachricht erreicht, dass Abdullah Ibn Al-


Faraj, der Gottesdiener, sagte: » ,,'Es ergab sich einst für
mich die Notwendigkeit, dass jemand etwas für mich tun
sollte. Da begab ich mich auf den Markt, um eine
geeignete Person zu finden. Am Ende des Marktes traf ich
auf einen blassen Jungen, der hinter einem großen Korb
stand. Er trug Kleidung aus Wolle und war im Besitz
eines Tuchs, das ebenfalls aus Wolle war. Ich fragte ihn:
,Arbeitest du?' Er antwortete: ,Ja,' ,Und was verlangst du
zum Lohn, fragte ich,' woraufhin er erwiderte: ,Ein und
ein Sechstel eines Dirhams. ' Ich sagte: ,Komm mit, ich
habe Arbeit (für dich)'. Daraufhin sagte er: ,Ich habe eine
Bedingung ... ', ,welche?' fragte ich: Er antwortete: ,Wenn

20
Eine verkürzte Fassung dieser Geschichte ist bei Ibn Al-Jauzi
in Sifaru'l-Safwa, ßand 3, S. 364, zu flnden.

73
/Z)(e 5<:}r:ae det, Cl,tandat
{}Judt I - #t,ta11t c,16« {}Ja.01:, c,lt-Crf.10u1

die Zeit für das Dhuhr-Gebet eintrifft und der Adhan


gerufen wird, stehe ich auf und gehe. Ich vollziehe die
Waschung und verrichte das Gebet in der Gemeinschaft
in der Moschee und kehre dann zurück. Gleiches gilt
auch für das Asr-Gebet.' Ich willigte ein. Er begleitete
mich zu meinem Haus und ich erklärte ihm, was zu tun
war. Er schnürte seinen Gürtel enger und machte sich an
die Arbeit und verlor dabei kein Wort, bis der Adhan zum
Dhuhr-Gebet erklang. Er begab sich zum Gebet und als
er wieder zurückkehrte, arbeitete er emsig bis zum Asr-
Gebet weiter. Wieder machte er sich zum Gebet auf und
als er zurückkam, arbeitete er bis die Nacht hereinbrach.
Ich zahlte ihm seinen Lohn und er ging.

Einige Tage später benötigten wir wieder jemanden, denn


es gab noch etwas mehr Arbeit zu erledigen, da riet mir
meine Frau, doch den selben Jungen zu holen, da er
ehrlichen und vollen Einsatz gezeigt hatte. So ging ich
zum Markt, jedoch konnte ich den Jungen nirgendwo
finden. Als ich nach ihm fragte, erfuhr ich, dass er nur
samstags hier anzutreffen war und dass er immer alleine
auf dem Markt sitzt.

Samstags also suchte ich ihn auf und fragte ihn:


„Möchtest du arbeiten?" Er erwiderte: ,,Du kennst bereits
meinen Lohn und meine Bedingungen." Ich stimmte zu,
er stand auf und erledigte die Arbeit für mich, wie er es
zuvor getan hatte. Dieses Mal zahlte ich ihm mehr, als er
verlangt hatte, allerdings weigerte er sich, den
zusätzlichen Lohn anzunehmen. Ich bestand darauf,
74
/Z)w&:}01ode,t,CJ,temde1t
S?Judt l - #t,,a11t c,16a SZJa,&t, C,lt-C,f/a'r/r.t

woraufhin er verärgert wegging. Dieser Umstand lastete


sehr schwer auf mir und ich rannte ihm nach, um ihm
zumindest den vereinbarten Lohn zu geben.

Einige Zeit später hatte ich wieder etwas Arbeit zu


erledigen und so begab ich mich an einem Samstag auf
den Markt, um nach dem Jungen zu schauen, doch
konnte ich ihn nirgends finden. Überall fragte ich nach
ihm und fand schließlich heraus, dass er krank war. Des
Weiteren erfuhr ich von jemandem, der ihn kannte, dass
er für einen und ein Sechstel Dirham arbeitete und er ein
Sechstel des Dirhams für seinen täglichen
Lebensunterhalt benötigte. Ich fand heraus, wo er wohnte
und ging zu seinem Haus. Dort traf ich auf eine alte Frau,
die ich nach ihm befragte. Sie berichtete mir, dass der
Junge bereits seit einigen Tagen krank war. Ich besuchte
ihn und sah, dass er anstelle eines Kissens einen Stein als
Unterlage für seinen Kopf benutzte. Mit
überschwänglichem Sa/am grüßte ich ihn und fragte, ob
er irgendetwas benötigte. Er sagte: ,,Ja, wenn du
einverstanden bist." Woraufhin ich sagte: ,,Ich bin
einverstanden inshallah." Er sagte: ,, Wenn ich sterbe,
dann verkaufe bitte diesen eisernen Spaten und wasche
meine Kleidung sowie mein Tuch aus Wolle, und begrabe
mich darin. Öffne die Tasche in meinem Gewand und du
wirst einen Ring darin finden. Nimm ihn an dich und
warte bis zu dem Tag an dem Harun Ar-Rashid, der
Khalifah, kommt. Stelle dich an einem Ort auf, an dem er
dich sehen kann, rufe ihn und zeige ihm den Ring. Er
wird dich zu sich rufen und wenn er dies tut, gebe ihm
75
{Z)le, 5{}l<J,, dM„ C/,temdnt
!Zludt I - #f,uw~ C,-(o,, !Zla.&t, C,-(t-C,-(,1t, u,;

den Ring. All dies sollst du erst dann tun, nachdem ich
gewiss beerdigt wurde." Ich willigte ein und er verstarb.
So tat ich, wie er es von mir verlangt hatte und wartete
auf den Tag an dem Harun Ar-Rashid erscheinen würde.

Als dieser Tag eintraf, rief ich ihm laut zu: ,,Oh Führer der
Gläubigen! Ich habe ein Versprechen zu erfüllen," und
zeigte ihm den Ring. Er befahl mir, zu ihm zu kommen,
woraufhin sich alle anderen entfernten. Er fragte mich,
wer ich sei und ich stellte mich ihm vor. Dann fragte er
mich danach, wie ich in den Besitz des Ringes gelangt war,
woraufhin ich ihm die Geschichte des Jungen erzählte
und er zu weinen begann. Er weinte immer weiter und
ich bemitleidete und tröstete ihn. Als sein Weinen
aufhörte, fragte ich ihn, wer der Junge war und er sagte:
„Mein Sohn. Er wurde zu der Zeit geboren, noch bevor
ich mit der Aufgabe der Führung geprüft wurde. Er war
ein, rechtschaffener Junge, der sich der Lehre des Qur'ans
und des Wissens widmete. Als ich zum Khalifah ernannt
wurde, verließ er mich. Er hegte kein Verlangen nach den
weltlichen Gütern, deren Türen sich für mich geöffnet
hatten. Seiner Mutter gab ich diesen kostbaren Ring, da
ich wusste, dass er ihr gehorcht und in der Hoffnung,
dass er ihn verkaufen und das Geld für sich benutzen
würde. Seine Mutter verstarb und bis zum heutigen Tage
habe ich nichts mehr von ihm gehört." Dann sagte er:
„Führe mich zu seinem Grab, sobald die Nacht
hereinbricht." Als es Nacht war, führte ich ihn zum Grab
des Jungen. Er setzte sich an das Grab und ihn
überkamen Trauer und Tränen. Wir kehrten erst wieder
76
/Z)ü, /;f/:lJt' a'd, CJ,tnlla'e1t
!Zladt I- #f1ta1n{}(6af:8a/Yr,,(){t-(),{;ä,Ui

zurück, als der Morgen dämmerte. Er bat mich, bei ihm


zu bleiben und ihm dabei behilflich zu sein, täglich das
Grab (seines Sohnes) zu besuchen und so tat ich dies. Zu
keinem Zeitpunkt wusste ich, dass es sich bei dem Jungen
um den Sohn des Al-Rashid handelte, bis Al-Rashid es
mir selbst sagte. "21 «

Abu Abdullah Ibn Al-Mikhlad Al-Attar berichtete mir


ebenfalls diese Begebenheit und merkte zudem an, dass
Al-Rashid dem Abdullah Ibn Al-Faraj viele Reichtümer
angeboten hatte, die dieser jedoch ablehnte.

Es hat mich die Nachricht erreicht, dass, als Abdullah Ibn


Al-Faraj starb, seine Frau nicht gleich seine Brüder
darüber verständigte, obwohl sie sich gleich hinter der
Tür aufhielten, denn sie waren gekommen, um ihm einen
Krankenbesuch abzustatten. Sie wusch ihn und kleidete
ihn in sein Leichentuch. Danach nahm sie eine der Türen
des Hauses aus ihrem Rahmen heraus und legte ihn
darauf und band ihn fest. Dann rief sie seine Brüder und
sagte: ,,Er ist gestorben und ich habe ihn vorbereitet."

Sie traten ein und geleiteten ihn zu seinem Grab. Als sie
ihn mitgenommen hatten, verschloss sie hinter ihnen die
Tür. 22

21
Berichtet bei Ibn Qudamah, in Al-Tawwttbin, S. 171- 173
und in TrmbihAl-Ghttfllin, Band 2, S. 681-683.
22
ßerichtct bei Baghdadi, in Tarikh Bttghdrul, Band 10, S. 42.

77
!Z>,o 5f}t<Jo dot, Clumdc,t
fZJudt l- #fn,lllt (),/6((, fZJalYt ottrc,l;cvUi,

Muhammad Ibn Khallad Al-Bahili sagte, dass der


Muadhin von Lahjim ihm Folgendes berichtete: » ,,Sufyab
Ath-Thauri pflegte, uns in unserem Ort zu besuchen. Er
saß zwischen uns, doch keiner von uns erkannte ihn. Wir
nahmen an, bei ihm handele es sich um einen Beduinen.
Er hörte unseren Worten zu und wenn er redete,
vernahmen wir gewaltige Worte. Er erinnerte uns an das
Paradies und flößte uns Furcht vor der Hölle ein. Und
dann, wenn die Hitze der Sonne am stärksten war, stand
er auf und sprach:

Der, dessen endgültige Heimstiitte Firdaus ist,


Bleibt unbeschadet

Trotz der Erschwernisse und


Mängeln, die ihn zuvor haben erwartet.

In einem Zustand der Angst und Furcht zieht er zwischen


den Menschen umher,
Stets wandernd zu den Moscheen,
doch abgetragen ist seine Kleidung sehr.

Alle Freuden werden vergehen,


Selbst die von höchster Beschaffenheit

Alles was verbleibt, ist Demütigung


und Schmählichl<eit.

Alles was verbleibt ist die Summe der Frevel,


Nichts Gutes kann es in einem Vergnügen geben,

78
0tefA}i<Jede,t,,CJ,temdät
/ZJudt I- #f1u111t ()-(6a !Zia.&t,, ()-(c-()fu,ut:

welches d{ls Feuer tz{lch sich zieht.

Der Tod des Fremden

16. Abdullah Ibn Amr berichtete: » ,,Ein Mann aus


1~ betete (das
Madinah verstarb. Der Gesandte Allahs 1t"S
Totengebet) über ihn und sprach: ,Wäre er nur an einem
anderen Ort als seinem Geburtsort verstorben.' Da fragte
ein Mann: ,Oh Gesandter Allahs, warum?' Er it
erwiderte: ,Wenn ein Mann an einem anderen Ort als
""
seinem Geburtsort verstirbt, wird ihm im Paradies ein
Platz bereitet, welcher der Entfernung zwischen seinem
Geburts- und seinem Todesort entspricht."' 23 «

17. Abdullah Ibn Amr berichtete: » ,,Der Gesandte Allahs


~ stand an dem Grab eines Mannes aus Madinah und
sagte: ,Wäre er nur als Fremder gestorben.' Da wurde er
® gefragt: ,Warum sollte er denn als Fremder in einem
anderen als seinem Land sterben?' Er t antwortete: ,Kein
Fremder stirbt in einem anderen als seinem Land, ohne
dass ihm ein Platz im Paradies bereitet wird, welcher der

23
Sindi sagte: ,,Es scheint klar zu sein, dass er {\;\ nicht meinte,
dass er an einem anderen Ort als Madinah hätte sterben sollen.
Vielmehr wünschte er 'S'S ,•t sich, dass der Mann als fremder
Auswanderer in Madinah gestorben wäre, da dies sonst im
Widerspruch zu den Ahadith bezüglich der Vorzüge des
Sterbens in Madinah stehen würde."

79
/ZJü, [),}i<le de,t, C/-trmdnt
0'wld - &fnam, (7(61,1, 0'aet- (:r(t-Cr{;rtUl

Entfernung zwischen seinem Geburts- und seinem


Todesort entspricht."'«

18. Abdullah Ibn Abbas berichtete, dass der Gesandte


Allahs ;~ gesagt hat: » ,,Der Tod des Fremden ist das
Märtyrertum." «

19. Abu Hurayrah berichtete, dass der Gesandte Allahs ci',,._,..j",,


gesagt hat: » ,,Der Tod des Fremden ist das
Märtyrertum." «

20. Abdullah Ibn Amr berichtete: » ,,Zum Zeitpunkt des


Sonnenaufgangs befanden wir uns in der Gesellschaft des
Gesandten Allahs ~ . Er i sagte: ,Leute meiner
Gemeinschaft werden am Tage der Auferstehung
hervortreten, deren Licht dem Licht der Sonne
gleicht.' Wir fragten: ,Wer werden sie sein?' Er ;;i',S: sagte:
,Die armen Auswanderer, jene derentwegen
Schwierigkeiten abgewendet werden und jene, die sterben
während ihre Nöte noch in ihren Brüsten verborgen
liegen.'"«

21. A'isha, möge Allah mit ihr zufrieden sein, berichtete,


dass der Gesandte Allahs ;;,,,,..
1-, sagte: » ,,Jeder der auf diesem
Weg stirbt, der die Hajj oder die Ummh vollzieht, wird
nicht dazu bestimmt werden, das Stehen oder das Gericht
erdulden zu müssen. Anstatt dessen wird zu ihm
gesprochen werden: ,Trete ein ins Paradies. "' «

80
IZJic &{}i<Jc d,,t, cJ,tandat

0'((dt I- #f1W11t· 0{6a !Zlaht, Olt-C,(;a,Ui

Abu Zayd aus Bahrain berichtete mir darüber, dass er


einmal einen Mann in Bahrain wusch und auf seiner
Haut geschrieben fand: ,, Tttba gebührt dir, oh du
Fremder!"

Wenn nun gefragt würde, ob dies bedeutet, dass jeder, der


als Fremder stirbt auch den Tod eines Märtyrers stirbt, so
wi.irde die Antwort lauten:

Es gibt zwei Arten der Fremden: die eine bezieht sich auf
die Fremdartigkeit einer Person, die diese auf Grund ihres
Gehorsams gegenüber Allah, Dem Allmächtigen und
Herrlichen, erlangt hat. Diese Art der Fremdartigkeit
verfügt über mehrere Stufen von denen allesamt
lobenswert sind. Jene sind es, die den Tod eines Märtyrers
sterben.

Dann gibt es die, deren Fremdartigkeit von ihrem


Ungehorsam gegenüber Allah herrührt. Auch hierbei gibt
es Stufen, von denen allesamt abscheulich sind und diesen
Fremden obliegt es, diese Fremdartigkeit zu unterlassen
und zu bereuen.

Wenn jemand nun fragen würde: ,,Beschreibe uns die


erste Art der Fremdartigkeit, damit wir nicht der zweiten
Gruppe erliegen ... ", so würde die Antwort lauten:

Jeder, der sich aufmacht, um die l-Illjj, die Ummh oder


den fihllcl zu unternehmen oder von diesen zurückkehrt
und stirbt, stirbt als Märtyrer. Jeder, der auszieht, um
81
/Z)r,e flf}i4c dct, C/temdt'lt
fZJuclt I- #i,,a11~ ()lou fZJakt, C,,(t-C,,t'ttUi

Allahs Willen den Pfad des Wissens zu beschreiten und


verstirbt, stirbt als Mätyrer. Jeder, der hinausgeht, um
einen seiner Brüder im Glauben oder einen Verwandten
zu besuchen, um die Familienbande zu pflegen und auf
diesem Weg stirbt, stirbt als Märtyrer. Jeder, der sich in
einem Land befindet, welches in Umtrieben und
Prüfungen tief versunken ist und dann aus Furcht um
seine Religion, seinen Besitz und seine Familie in ein
anderes Land flüchtet und dann stirbt, stirbt als Märtyrer.
Jeder, dem es an seinem Aufenthaltsort nicht möglich ist,
ein rechtmäßiges Auskommen zu beschreiten und deshalb
in ein anderes Land geht, wo dies ihm möglich ist und
dann stirbt, stirbt als Märtyrer. Wenn einem ein Sklave
wegläuft und dieser sich auf die Suche nach ihm begibt
und im Zuge dessen stirbt, stirbt als Märtyrer.

Das Gegenteil ist der Fall bei all denen, deren


Fremdartigkeit ihrem Ungehorsam gegenüber Allah, Dem
Allmächtigen und Herrlichen, entspringt, denen, die die
Wege unsicher machen und Leute überfallen, denen, die
den Khawarij Unterstützung zukommen lassen, denen,
die dazu beitragen, dass sich das Übel verbreitet oder
denen, die auf verbotene Art und Weise ihrem
Einkommen nachgehen. All jene und ihresgleichen ist es
eine Pflicht, ihr Handeln zu unterlassen und zu bereuen.

Zakariyya Ibn Abu Khalid berichtete uns, dass einmal ein


Junge im Streben nach weltlichen Gütern ausgezogen war.
Nachdem er mehrere Male daran gescheitert war, sein
Ziel zu errei.chen, schrieb er Folgendes an seine Mutter:
82
!ZJ,e 5{}i4tJ d et, C}t,wtdett
!ZJaclt I - #lta;n C,(6a !ZJakt· C,(t-C,(jrßuii

Ich werde mein Glück finden oder meiner Mutter mein Grab
zeigen.

Nichts gibt es mehr, das mich noch traurig machen könnte,


denn dort wo ich bin, ist niemand der mir lieb ist.

Daher wird nur ein Fremder mein Grab erblicken.

Es wird eine Zeit kommen zu der das Grab eines Fremden,


als fremd angesehen wird

Der Brief wurde zugestellt, doch seine Mutter war bereits


verstorben. So war es seine Tante, die ihm zurückschrieb:

Angelegenheiten erwiihntest du, vor denen du dich in Acht


genommen hast,

Die Erschwernisse, die du aufdich genommen hast, sind


befremdend

Solltest du uns vermissen, dtmn wisse, d,1ss wir deinen Durst


stillen können,

Denn der Geliebte bleibt immer geliebt.

Darum ehre eine Mutter, die um dich besorgt ist,


[. ../4 du bist ein Fremder.

24
Dic Worte fehlen im Manuskript.

83
{Z)(e,8}.y;<fedet.-CltemdeJt

fZJudt I- #,w,n Olotb fZJae,t, C,,/t-()-{iuu,;

Der, Der dir Versorgung gibt, würde sie dir auch


zuteilwerden lassen, wenn die Lebenden in deiner Niihe
wiiren.

Omar Ibn Ja'far Al-Tabari zitierte Folgendes von einem


der Weisen:

Die Menschen des Ostens und des Westens nehmen ,m,


dass der Fremde, selbst wenn adlig, nur ist ein geringer
Mann.

So sagen sie, dass sich ,der Fremde im Zustand der Schande


befinde."

Doch ich sage: ,,Seid nicht voreilig! Denn Allah ist genüge. "

Wenn er an einem fremden Ufer stirbt, wird gemeint,


dass es niemanden gibt, der sein Dahinscheiden beweint.

Doch ich sage: Ausreichend ist seines Herrn Erbarmens,


Nur gering ist der Wert des Beklagens!

84
/Z)lo5{}uedot,C/,temde, t
0Jaclt 1 - #f,tam, {)-(iJ<? 0Ja.&t, (}r(t-Of/aUt:

Einer unserer Freunde aus Ägypten zitierte einmal


nachstehende Aussage eines Weisen:

Verlassen habe ich meine Familie und bin ein Ausgestoßener,

Wandere von Land zu Land, wie ein Unglückseliger,

Verttbschiedet habe ich mich von meinen Nachbarn, Brüdern


und Verwandten,

Traurig waren sie, doch Gutes verhieß ich denen, die mich
kannten:

Ein Zuhause habe ich, gäbe es doch nur seinesgleichen hier


aufErden,

fedoch liegt seine Bestimmung in verantwortungsvollen


Werl,en.

In unserer Zeit sind die Fremden diejenigen, die


standhaft an der Sunnah festhalten und beharrlich
jegliche Neueinführung meiden. Sie folgen den Berichten
der vorausgegangenen Gelehrten und denen, die in
Kenntnis über die Realität ihrer Zeit sowie das Ausmaß
ihrer Verdorbenheit sind. Mit äußerster Hingabe widmen
sie sich der Selbstreinigung, dem Schutz der Glieder vor
dem Ungehorsam, der Teilnahmslosigkeit hinsichtlich der
Angelegenheiten die sie nichts angehen und der
Selbstläuterung. Alles wonach sie in dieser Welt streben,
ist das, was ihnen zum Erhalt ausreicht und demnach

85
{Z)ie,5{}'lefe c(e,i, C/temdm
!Zluc!t I - eftt,a,n {>(6u !ZJae,t, {>(t-{>{trvrAt

halten sie sich aus Angst davor, es könne zu ihrer


Irreführung beitragen, von allem was darüber hinausgeht,
fern.

Mit wachem Verstand begegnen sie den Menschen in


ihrer Umgebung; freundlich und umgänglich sind sie im
Umgang mit ihnen, doch lassen sie sie nicht zu nah ran.
In dieser Art des Umgangs sind sie beständig und
geduldig. Die Personen, die sich in ihrer Nähe befinden -
seien es Brüder oder Verwandte - sind nur gering in Zahl,
doch macht ihnen das nichts aus.

Wenn nun gefragt würde, worin der Unterschied


zwischen „freundlichem Umgang" und „sich zu
verstellen" 25 liegt, dann würde die Antwort lauten:

25
Ibn Hajar, Band 10, S. 528, zitiert Ibn Banal, welcher sagte:
„Der ,freundliche Umgang' ist eine der Eigenschaften eines
Gläubigen. Dieser beinhaltet, dass mein seine Flügel der
Barmherzigkeit über den Menschen ausbreitet, sanft mit ihnen
spricht und jede Form von Grobheit unterlässt. Dies ist eines
der besten Mittel, um ein Klima der Einheit und des Respekts
untereinander herzustellen. Manche nehmen an, dass
,freundlicher Umgang' dem ,sich verstellen' gleichkommt, doch
dem ist nicht so. Das ,Verstellen' bedeutet, dass man nach
außen hin etwas vorgibt, doch das wahre Wesen verborgen hält.
Einige Gelehrte sagten, dass es sich dabei (beispielsweise) um
den Umgang mit einem offenkundigen Sünder handelt, dem
man äußerlich zeigt, dass man seinem Handeln nicht entgegen
steht und dieses auch nicht anprangert. Im Gegensatz dazu ist
der ,freundliche Umgang' so zu verstehen, dass man sanftmütig
86 .
0t:e 5(}:t:<Je, a'e,t, Cl,tema'e;t
!ZJadr I - #i,ta11i oft,a fZJa,e,t, oft-O{it<--U?

Die intelligente Person wird für ihren „freundlichen


Umgang" belohnt und wegen ihr von Allah, Dem
Allmächtigen und Herrlichen, gelobt. Bei solch einer
Person handele es sich um eine, die freundlich mit den
Menschen umgehe. Ihr ist es egal wie viel sie an
Weltlichem verliert oder ob sie im sozialen Status sinkt,
solange nur ihre Religion sicher ist.

So eine Person ist wahrhaft edel und ein Fremder in


seiner Zeit.

„Sich zu verstellen" ist die Eigenschaft einer Person, der es


egal ist, wie viel sie hinsichtlich der Religion an Verlust
macht, Hauptsache ihre welclichen Ziele werden erreiche.
Der Verlust der Religion ist belanglos geworden, ebenso
ist es der Verlust der Ehre, da ihre einzige Sorge diese
Welt ist. Solch eine Person wurde geblendet, und wenn
sie von einer intelligenten Person mit den Worten
konfrontiert wird: ,,Was du da tust, ist nicht erlaubt!",
lautet ihre Antwort: ,,Ich übe bloß freundlichen
Umgang!" Folglich nennt er das „Sich-
Verstellen" freundlichen Umgang, aber dies ist ein
gewaltiger Fehler, deshalb nimm dich davor in Acht!

mit dem Ignoranten umgehe, während man ihn unterweist und


ihm sein widerrechcliches Tun untersage. Doch geschieht dies
eben ohne Härte und Grobheit, und ohne die Sünde zu
veröffentlichen. Das bedeutet, die Ablehnung mit guter Rede
und Tat zum Ausdruck zu bringen.

87
!ZJw &f}:tJe dot, CJ,tn1tde.t
fZJuclt I- #fna,n C,(6u fZJak t, C,(t-C,!)u/u,;

22. Der Gesandte Allahs What gesagt: » ,,Der freundliche


Umgang mit den Menschen ist ein Almosen."«

Al-Hassan sagte: » ,,Der Gläubige pflegt den freundlichen


Umgang, streitet und diskutiert nicht. Sein Ziel ist, die
Weisheit Allahs zu verbreiten. Wird dies von ihm
angenommen, lobpreist er Allah, wird es abgelehnt,
lobpreist er Allah. " 26 «

Muhammad Ibn Al-Hanafiyyah sagte: » ,,Die weise


Person ist nicht eine, die sich vom Umgang, auf beste Art
und Weise, mit den Menschen, zurückzieht, bis ihr Allah
einen Ausweg verschafft. "27 «

Jeder, der über diese Eigenschaften verfügt, ist ein


Fremder. Tuba gebührt ihm! Ti,ba gebührt ihm!

26
Berichtete bei Ibn AI-Mubarak # 30, mit einer da'if
Überlieferungskette.
27
Berichtet in Bukharis Adab Al-Mufrad # 889, mit einer sahih
Überlieferungskette.

88
[Z)ü, fid,,"Jo de,t, Cl,temdnt
!Zluclt 1 - e9ft,am, {>(6u. fZJak,t, {/(t-C1Ju,Ui

Schlussfolgerung
Yahya Ibn Mu'adh Al-Razi sagte:» ,,Oh Sohn Adams! Du
strebst nach dieser Welt, als würde dein Leben davon
abhängen und du strebst nach dem Jenseits, als hättest du
daran keinen Bedarf. Du wirst das, was du von dieser
Welt benötigst, erhalten, selbst wenn du ihm nicht
hinterherläufst, doch wird dir am Jenseits nur etwas zuteil,
wenn du ihm hinterherläufst. So sei auf der Hut vor
deinem tatsächlichen Zustand!" «

Yahya Ibn Adam sagte: » ,,Das Paradies wurde von


Schwierigkeiten umgeben, und es ist dir zuwider. Das
Höllenfeuer wurde von Gelüsten umringt und du rennst
ihm nach. Dein Gleichnis ist das einer Person, die von
einer schweren Krankheit heimgesucht wurde. Wenn es
dir gelingt, die Schmerzen der Heilung auszuhalten, wirst
du genesen, wenn nicht, dann wird die Krankheit nur
noch heftiger." «

89
!2JieWi4edet,C/,tmcdeH
fZJuck I- rß,cmn {/(61~ !ZJaht, {)r(t-O{itv't/u;

Alles Lob und aller Preis gebührt Allah, Mögen der Frieden
und der Segen aufMuhammad, dem Siegel der Propheten
und dem Imam der Gesandten, sein, sowie aufseiner Familie,
seinen Gefährten und all jenen, die ihnen im Guten bis zum
Tag des Gerichts folgen, Allah ist uns genüge und welch
vortrefflicher Verwalter der Angelegenheiten Er ist,

90
Buch II

l(ashfAl-Kurbah fi Wasfi

Hali Ahli'l-Ghurbah

Im Namen Allahs, Des Allerbarmers, Des Barmherzigen.


Es gibt keine Macht und Kraft außer bei Allah, Dem
Großartigen und Erhabenen.

Der Sheikh, der Imam, der Allamah, Sheikh ul-Islam, das


Vorbild für die Menschen und der einzigartige Gelehrte
seiner Zeit, unser Meister und Lehrer, Abu'! Faraj
Abdulrahman Ibn Shihab Al-Din Ahmad Ibn Rajab Al-
Hanbali, möge Allah ihm sein Leben ausdehnen und es
zu einem Nutzen für die Menschen machen, sagte:

Alles Lob und aller Dank gebührt Allah, Dem Herrn der
Welten. Ihm gebührt das reinste Lob, sowie Er es liebt
und beliebt und Seinem edlen Antlitz und Seiner
Majestät würdig ist. Möge reichlich Segen und Frieden
mit unserem Meister Muhammad, seiner Familie und
seinen Gefährten sein.

23. Muslim überlieferte unter Berufung auf Abu


Hurayrah, dass der Gesandte Allahs $ sagte: » ,,Der
Islam hat fremdartig angefangen, und er wird wieder

91
fl),:e, ,93_,:Je dr,t C/,trmdt'lt
!ZJuclt II - C,(t-CJ/afi:;c, &J6;rfJ:}zja6 C,(t-C,(!1a1toall

fremdartig werden, wie er angefangen hat. Tub11 den


Fremdartigen." «

24. Er überlieferte ebenfalls unter Berufung auf Ibn Omar,


dass der Gesandte Allahs ~ gesagt hat: » ,,Wahrlich der
Islam hat fremdartig angefangen, und er wird wieder
fremdartig werden, wie er angefangen hat." «

25. Imam Ahmad und Ibn Majah überlieferten diesen


Hadith mit Berufung auflbn Mas'ud mit dem Zusatz:»
,, ... Es wurde gefragt: ,Oh Gesandter Allahs, wer sind
sie?' Er ;~,,,,.. erwiderte: ,Jene, die sich von den Stämmen
losgesagt haben."' «

26. Abu Bakr Al-Ajurri verzeichnet diese Aussage mit


dem Wortlaut: » ,,Oh Gesandter Allahs, wer sind sie?' Er
,~
,,,,.. erwiderte: ,Jene, welche die Angelegenheiten zu einer
Zeit wieder begradigen, zu der die Menschen verdorben
geworden sind."' «

27. Andere verzeichnen diesen Bericht mit dem Wortlaut:


» ,,Jene, die vor den Prüfungen und Wirrungen fliehen,
um ihre Religion zu schützen." «

28. Tirmidhi überliefert unter Berufung auf Kathir Ibn


Abdullah Al-Muzani und dieser von seinem Vater und der
von seinem Großvater, dass der Gesandte Allahs tjJ gesagt
hat: » ,,Die Religion hat fremdartig angefangen, und sie
wird fremdartig wiederkehren, wie sie angefangen hat.

92
/ZJ,6 /:l;}i<16 a'6t, Cl,tema'e,t
flJudt 11 - (Yft-Q/afi;z; @n /;J}ya6- (>(t-c,-(ltam1ati

Tuba den Fremdartigen, die das begradigen, was die Leute


nach mir von meiner Sunna verdorben haben."«

29. Tabarani überlieferte unter Berufung auf Jabir, dass


der Gesandte Allahs ~ gesagt hat: » ,, ... jene, die die
Angelegenheiten korrigieren, wenn die Leute verdorben
sind."«

30. Er verzeichnet weiterhin emen ähnlichen Hadith,


welcher sich auf Sah! Ibn Sa'd beruft.

31. Imam Ahmad überliefert einen Hadith von Sa'd Ibn


Abi Waqqas, in welchem der Gesandte Allahs & gesagt
hat:»,, ... Tuba mit den Fremdartigen an jenem Tag, wenn
die Menschen verdorben geworden sind." «

32. Imam Ahmad und Tabarani überlieferten den Hadith


des Abdullah Ibn Amr, in welchem der Gesandte Allahs
~ sagte: » ,,' Titba sei mit den Fremdartigen!' Wir fragten:
,Wer sind die Fremdartigen?' Er l;jj: antwortete: ,Eine
kleine Zahl rechtschaffener Leute zwischen einer großen
Anzahl von verdorbenen Leuten. Jene, die sich ihnen
widersetzen sind größer in Zahl, als jene die ihnen
folgen."«

33. In einem anderen Bericht lautet der Wortlaut des


Hadith von Abdullah Ibn Amr und des Gesandten Allahs
&: » ,, ... Es wurde gefragt: ,Wer sind die
""
Fremdartigen?' Er ~i erwiderte: ,Diejenigen, die fliehen,

93
/Z),e &{}i<le de,t, C/trmde;t

fZJudt l I - ()lt-6/-/aßz €$,t 5{},ja/4 Olt-{)l!ta1t6a(i


um ihre Religion zu schützen. Allah, Der Allerhöchste,
wird sie gemeinsam mit Isa Ibn Maryam auferwecken."' «

Indem der Gesandte Allahs ~ sagt, dass der „Islam


fremdartig" angefangen hat, bezieht er ~ sich auf die
Tatsache, dass die Menschen vor seiner ,;f; Entsendung
weitverbreiteten Irrglaubens verfallen waren.
""

34. Muslim überliefert unter Berufung auf Iyad Ibn


Hirnar, dass der Gesandte Allahs ,iis
.,,- sagte: » ,,Allah blickte
auf die Bewohner der Erde und war erzürnt über sie, die
Araber sowie die Nichtaraber, bis auf einige wenige
Anhänger der Leute der Schrift." «

Als der Gesandte Allahs ~ entsandt wurde, waren es nur


einige wenige, die seinem Ruf folgten, einzelne Personen
aus dem einen und ein paar von einem anderen Stamm.
Diejenigen, die seinem t
Ruf folgten, lebten von da an
in einem Zustand der Angst vor ihren eigenen Familien
und Stämmen. Nicht selten wurden sie verfolgt und
diffamiert. Trotz alledem blieben sie um Allahs Willen
standhaft und geduldig. Zu jener Zeit befanden sich die
Muslime in einer schwachen Lage und waren Angriffen
von allen Seiten ausgesetzt. Sie wurden verbannt und
mussten Schmähungen über sich ergehen lassen. Sie
wurden dazu gezwungen, in ferne Länder zu fliehen, um
ihre Religion zu schützen, wie wir anhand zweier
Auswanderungen nach Abessinien und der letztlichen
Auswanderung nach Madinah wissen. Unter ihnen
befanden sich Muslime, die zuvor gedemütigt und
94
/Z),o fi(}x:<10 dot, <?temdett
!lJuc/4 II - c,1t-G/-/afi:z. #6-it 5(}ya6 {}-(Cr{}-(!tau6ati
gefoltert wurden. Alle die, die den Islam zu jener Zeit
angenommen hatten, wurden zu Fremden.

Nach der Auswanderung nach Madinah erfuhr der Islam


einen starken Aufschwung und wurde zu einer starken
Kraft. Seine Anhänger gewannen die Überhand, und die
Menschen traten in Scharen in die Religion ein. Allah
gewährte dem Islam den Aufstieg und vollendete Seine
Gunst den Muslimen gegenüber. Auch nach dem Tod
des Gesandten Allahs ,>i\ · unter der Herrschaft Abu Bakrs
~';'

und Omars, möge Allah mit ihnen zufrieden sein, blieb


dieser Zustand unverändert bestehen. Alsdann entfaltete
der Shaytan seine Machenschaften und brachte die
Muslime dazu, sich zu spalten. Er streute Zweifel unter
ihnen und bewegte sie dazu, sich mehr und mehr ihren
Neigungen und Gelüsten hinzuwenden. Diese beiden
Arten der Wirrungen breiteten sich immer weiter aus, bis
der perfide Plan des Shaytans aufgegangen ist und die
meisten ihm zum Opfer fielen. Manche sind den
Zweifeln erlegen und andere den Gelüsten, wieder andere
einer Mischung aus beiden.

95
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--·-·-.
~

. ~-- -~--.. .
- -----·---·~--~.-----•->---, ·-
. ... - .
· .,.- ·--·------·-. - -- __-- _.. ___ ----····-··

0üo &f}i<ic, a,,t C/tcmdc,t


fZJudt II - C4t-C/-/4ji:z (#6,t W,_ja~ Olt-O(!tam1at,;

Die Prüfungen der Zweifel und der Gelüste

Der Gesandte Allahs "' informierte uns darüber, dass all


dies geschehen würd~~ Hinsichtlich der Prüfung der
Zweifel berichtete er :~, uns über zahlreiche Wege, dass
sich diese Gemeinschaf;-in mehr als siebzig Sekten spalten
wird. Die Berichte diesbezüglich unterscheiden sich in der
exakten Anzahl der Sekten, doch stimmen sie alle
gleichsam überein, dass jede von ihnen im Feuer enden
wird, bis auf eine: jene, die seinen ,:ji Weg und den seiner
Gefährten beschreitet.

Bezüglich der Prüfungen der Gelüste:

35. Muslim überlieferte den Hadith des Abdullah Ibn


Amr, in welchem der Gesandte Allahs zyJ gesagt hat: »
,,'In welchem Zustand werdet ihr euch befinden, wenn
sich die Schätze der Perser und der Römer vor euch
öffnen? Zu was für einer Art von Leuten werdet ihr dann
werden?' Abdurrahman Ibn A'uf sagte: ,Wir würden sagen,
was Allah uns aufgetragen hat.' Er iM: sagte: ,Oder etwas
anderes: ihr würdet miteinander wetteifern, einander
beneiden, einander den Rücken zukehren (und dann)
einander hassen.'" «

36.Bukhari überlieferte unter Berufung auf Arm Ibn A'uf,


dass der Gesandte Allahs ~ gesagt hat: » ,,Bei Allah! Es ist
nicht die Armut, die ich für euch fürchte! Vielmehr
fürchte ich für euch, dass sich die Welt euch öffoet und
reichlich gibt, wie diese auch denjenigen vor euch
96
!ZJ,e/X}i<le d,,t, Cltm,de,t
!ZJac!t II - {)-(t-G/-/aji:z #6,, /kyao- {){t-{){lta,r6a{t

reichlich gab, und dass ihr danach wetteifert, wie jene


einst danach wetteiferten, und aber auch, dass diese euch
zerstört, wie sie einst die anderen zerstört hat." «

37. Ein anderer Hadith mit der gleichen Bedeutung ist


ebenfalls in den Überlieferungen Bukharis und Muslims,
unter Berufung auf Uqbah Ibn Amir, zu finden.

Als sich zu Zeiten Omars, möge Allah mit ihm zufrieden


sein, die Reichtümer des Kisras öffneten, weinte er und
sagte: » ,,Dies ist nie in die Hände eines Volkes gefallen,
auger dass dies zu Uneinigkeit und Spaltung unter ihnen
geführt hat." Oder ein ähnlicher Wortlaut mit gleicher
Bedeucung28 •

Der Gesandte Allahs ~} fürchtete diese beiden Arten der


Prüfung.

38. Imam Ahmad überliefert unter Berufung auf Abu


Barzah, dass der Gesandte Allahs t
gesagt hat: » ,,Ich
fürchte für euch lediglich die Lust nach der Irreführung,
welche euren Bäuchen und euren Geschlechtsteilen
entspringt, sowie die irreführenden Wirrungen." In einer
anderen Überlieferung lautet es: ,, ... irreführenden
Gelüsten." «

28
Siche hierzu Abdulrazaq # 20034 und bei Ibn Al-Mubarak #
768, mit einer s1rhih Überlieferungskette.

97
. ~ ...,... __ .... "-• --~~-.............. ---~

/Z)tc 5<:}t<Jc de,t, C/temdnt


ßuclt II - c,1t-Q./aji:z @+t 5i.3ya6 c,1t-0,(!ta,r6ati
Die meisten Mensche n sind einer dieser beiden
Prüfunge n erlegen und zum Ende hin war das Ergebnis,
dass sie sich spalteten und einander hassten, nachdem sie
zuvor Brüder gewesen sind und einander geliebt haben.
Die Priifung der Gelüste hat die Mehrhei t der Schöpfun g
befallen, da sie den Verlockungen dieser Welt und seiner
prunkvol len Güter zum Opfer gefallen sind. Diese sind
zu ihrem Ziel der Begierde geworden , nur wenn sie sie
erlangen, sind sie zufrieden. Um ihretwille n werden sie
wütend, um ihretwillen schmiede n sie Allianzen und um
ihretwillen erklären sie Feindschaft. Sie brechen die
Verwandtschaftsbande, vergießen Blut und missacht en
Allah, nur um einen geringen weltliche n Preis zu
erreichen.

Hinsichtl ich der Zweifel und der irreführe nden Gelüste,


so sind diese es, die dazu führen, dass sich die Leute der
Qjbla in viele Sekten und Parteien spalten, von welchen
jede die andere hasst und die eine die andere des
Unglaube ns bezichtigt, nachdem sie zuvor Brüder
gewesen sind und ihre Herzen wie in einem einzigen
Körper vereint waren. Von all diesen Gruppen wird nur
eine siegreich sein, so heisst es hierzu in einer seiner &
Aussagen:

39. » ,,Es wird immer eine Gruppe in meiner


Gemeins chaft geben, die sich fest auf der Wahrhei t
befindet. Kein Schaden wird sie von denen treffen, die sie
im Stich lassen oder die sich ihnen widersetzen, bis der

98
[Z)t"e fla,t'de de,t CJ,tcmde1t
fZJudt II - r>ft-Q.iaflz rft'Jt /l3:l.Ja6- O/t-r>f1ta11oatt:
Befehl Allahs ergeht und sie sich in diesem Zustand
befinden." «

In den Tagen der Letzten Zeit . werden sie zu den


Fremdartigen aus den zuvor erwähnten Ahadith gehören:
Diejenigen, welche die Angelegenheiten der Leute
begradigen und korrigieren nachdem die Menschen die
Sunnah verdorben haben; diejenigen, die vor den
Prüfungen und Wirrungen fliehen, um ihre Religion zu
schützen und diejenigen, die sich von den Stämmen
entfernt haben - und dies aus dem Grund, weil sie nur
wenige zahlenmäßig sind, einer oder zwei des einen
Stammes, kein einziger in einem anderen, genauso, wie es
zu Zeiten der ersten Muslime war. Und so deuteten die
Imame diesen Hadith.

Das Schwinden der Ahlu'l-Sunnah

Auza'i sagte erklärend zu dem Hadith: » ,,Nicht der Islam


wird verschwinden, sondern die Zahl der Leute der
Sunnah (Ahlu'l-Sunnah) wird abnehmen bis zu einem
Punkt an welchem nur noch einer von ihnen in jedem
Land übrigbleiben wird." «

Auf Grundlage dieses Verständnisses wird deutlich,


warum man des Öfteren (in den Aussagen) der Salaf
verherrlichende Worte über die Sunnah liest, in denen sie
sie als fremdartig beschreiben und ihre Anhängerschaft
klein beziffern. Al-Hassan, möge Allah mit ihm zufrieden
sein, pflegte zu seinen Brüdern zu sagen: » ,,Oh Ahlu'l-

99
.. ~. ··---·-··· ... ---· -

!ZJ,ef; {}iJe,d et,C/tc mdnt


/ZJudt II - Olt-C/-/afi:~ &6,t/if.}yao. Oft-O(!ta,roati
Sunna h! Seid gütig zu einander, möge Allah Sich
eurer
erbarm en, denn ihr gehör t zur größte n Minde rheit! " 29
«

Yunus Ibn Ubayd sagte: » ,,Es gibt nichts Fremd artige


res
als die Sunna h, doch noch fremd artige r ist nur der, der
sie
kennt ." « Es wird auch berich tet, dass er gesagt hat:
» ,,Es
wird soweit komm en, dass der, der die Sunna h kennt
, sie
als fremd artig betrac hten wird. Und noch fremd artige
r als
diese Person wird der sein, dem die Sunna h etwas
Vertrautes ist. "30 «

Sufyan Al-Th auri sagte: » ,,Beha ndelt die Leute


der
Sunna h gut, denn sie sind die Fremd artige n." 31 «

All diese Imam e versta nden unter dem Begri ff der Sunna
h
den Weg, welchen der Gesan dte Allahs ?;1,s: und
seine
Gefäh rten, frei von Zweifeln und Geli.isten, besch ritten
haben . Aus diesem Grun d sagte Fuday l Ibn Iyad:
»
„Ahlu 'l-Sun nah sind die, die wissen, dass das, was in ihren
Bauch reingegangen ist, erlaub t ist." 32 « Eines
der
heraus ragend sten Merkm ale der Sunna h, welches
den
Gesan dten ,~,,,,.. und seine Gefäh rten ausze ichnet e, war,
dass sie nur das Recht mäßig e aßen.

29
Siehe Lalika'i # 19.
30 Siche Lalika'i # 21 und bei Ibn Batta # 20.
J 1Siehe Lalika'i # 49.

Siehe Lalika'i # 51, ßand 8, S.


32
104 mit einer hassan
Überlieferungskette.

100

/ \
/Z)üJ, !J!},1,<10 a'et, CJ,tema'e,t

r:!}ue/t, 11 - (;,/tr-Gl-/aji;;z; rf&,t /X}yatJ., (){t-0{1ta,16a{i


Die Begriffserklärung späterer Gelehrte der Ahlu'l-Hadith
wurde das Wort Sunnah als Bezeichnung verwendet, die
all das beschreibt, was frei von Zweifelhaftem hinsichtlich
des Glaubens war, im Besonderen bezüglich der
Angelegenheiten des Glaubens an Allah, Seine Engel,
Seine Bücher, Seine Gesandten, den Jüngsten Tag und der
Angelegenheiten des Schicksals und schließlich der
Tugendhaftigkeit der Gefährten.

Diese Gelehrten verfassten Schriften auf diesen Gebieten


und nannten sie die Bücher der Sunnah. Sie verwendeten
den Begriff der Sunnah deshalb, um die Bedeutsamkeit
des Themas hervorzuheben und um klarzustellen, dass
derjenige, der Gegensätzliches vertritt, am Rande der
Zerstörung steht.

Was nun die umfassende Bedeutung der Bezeichnung


Surmah angeht, so bezieht dies sich auf einen Weg,
welcher frei von Zweifelhaftem und Begierden ist, wie
von Al-Hassau, Yunus Ibn Ubayd, Fudayl und anderen
gesagt wurde. Und deshalb wurden diejenigen, die der
Sunnah in späteren Zeiten folgten, als fremdartig
beschrieben. Nur selten sind sie vorzufinden und gering
ist ihre Zahl. Aus eben besagtem Grund lautet ihre
Beschreibung in einigen der vorangegangen Ahadith : »
„Eine kleine Zahl rechtschaffener Leute zwischen einer
großen Anzahl von verdorbenen Leuten. Jene, die sich
ihnen widersetzen, sind größer in Zahl, als jene die ihnen
folgen."«

101
0te 5{}:14,; de,t, C/,tmutm
SZJuc/4 II - (7(t-{;,l(aji:;z:, &61t /A:ajao- (7(t-(7(!tmr6att

Dieser Ausspruch verweist auf ihre geringe Zahl und die


Handvoll, die ihrem Ruf folgen, im Gegensatz zu den
vielen, die sich ihnen widersetzen und nicht gehorchen.

Zahlreiche Überlieferungen loben denjenigen, der in den


letzten Tagen beharrlich an seiner Religion festhält. Er
wird vergleichend als jemand beschrieben, der an heißen
roten Kohlestücken festhält und dafür den Lohn
entsprechend fünfzig der Früheren erhält, und das
deshalb, weil er niemanden zur Unterstützung im Guten
bei sich hat.

Der Zustand der Fremden

Diesbezüglich gibt es zwei Kategorien: zur ersten gehören


die, die sich selbst reinigen, zu einer Zeit, in der die
Menschen verdorben sind. Zur zweiten, welche die
bessere der beiden ist, gehören jene, die die Sunru1h von
den Verdorbenheiten, welche die Menschen eingeführt
haben, reinigen.

40. Tabarani und andere überlieferten mit einer


problematischen Überlieferungskette, unter Berufung auf
Abu Umamah, dass der Gesandte Allahs 'Q,~ gesagt hat: »
„Alles hat einen Aufschwung und einen Schwund, so hat
auch diese Religion einen Aufschwung und einen
Schwund. Der Schwund dieser Religion ist das, worauf
ihr euch zuvor an Blindheit, Irrleitung und in eurem
Zuwiderhandeln dessen, womit Allah mich entsandt hat,

102
Q)ü, 5(}i<Jo dc,t, CJ,temde1t
!Zlae/4 II - Olt-CJlafi:~ #f.,t f;l3!/a6- C,-(t-c,l/ra,r6-att;

befunden habt. Der Aufschwung dieser Religion besteht


darin, dass der gesamte Stamm das Lernen auf sich
genomme n hat bis hin zu dem Punkt, dass nur noch ein
oder zwei Übeltäter übriggeblieben sind und diese zwei
bezwungen und degradiert waren. Wenn sie etwas sagen
möchten, hält man sie davon ab, zähmt sie und bringt sie
zum Schweigen. (Und) wahrlich, der Schwund dieser
Religion besteht darin, dass der gesamte Stamm (das
Lernen) ablehnt bis zu dem Punkt, an dem nur noch ein
oder zwei Personen unter ihnen gefunden werden können,
die sich dem Lernen angenomm en haben. Sie werden
unterdrüc kt und degradiert sein. Wenn sie sprechen und
das Gute gebieten und das Schlechte verbieten, hält man
sie davon ab, unterdrück t sie und bringt sie zum
Schweigen. Sie finden niemanden, der sie unterstützt
oder ihnen hilft."«

In diesem Hadith wird der Gläubige, der die Sunnah


kennt und Verständnis über die Religion besitzt, in den
letzten Tagen der Zeit als jemand dargestellt, der
unterdrüc kt und herabgestuft wird und niemanden findet,
der ihn unterstütz t oder ihm hilft.

41. Tabarani überliefert mit einer schwachen


Überlieferungskette, unter Berufung auf Ibn Mas'ud, dass
der Gesandte Allahs .~ in einem langen Hadith bezüglich
~-
der Zeichen der Stunde gesagt hat: » ,, ... und zu ihren
Zeichen gehört, dass der Gläubige in seinem Stamm als
niedriger gilt, als ein kleines Schaf." «

103
:!)10 5{}r:Je dE/t,, Cl,tmidnt
fZJudt II - ()-(t-9-/aßz #8-it &.}t.Jao- Crft-Cr(!ta1t6atr:

( Imam Ahmad überliefert, dass Ubadah Ibn Al-Samit zu


einem seiner Gefährten sagte: » ,,Wenn euch ein langes
Leben bestimmt ist, ist es gut möglich, dass ihr einem
Mann begegnen werdet, der den Qur'an aus dem Mund
Muhammads tJ,j gelernt hat, oder (ihr begegnet) einem,
der ihn von Muhammad ~ gelernt hat. Er wiederholt
und rezitiert ihn, behandelt das Rechtmäfüge wie das
Rechtmäfüge und das Verbotene wie das Verbotene, aber
in euren Augen wird sein Status so bedeutungslos sein wie
der Kopf eines toten Esels. " 33 «

Ibn Mas'ud sagte: » ,,Es wird eine Zeit kommen, in der


ein Gläubiger niedriger als ein Sklavenmädchen
angesehen wird." «

Der Gläubige wird in den Zeiten kurz vor der Stunde


erniedrigt und herabgewürdigt, da er ein fremdartiger
unter den Verdorbenen ist, welche ihren Zweifeln und
Gelüsten erlegen sind. Sie alle hassen und verfolgen ihn,
da er sich ihren Wegen und Zielen widersetzt und sich
weit fern von ihren Praktiken hält.

Als Dawud Al-Ta'i starb, sagte Ibn Al-Sammak: » ,,Dawud


pflegte mit dem Auge seines Herzens auf Dinge zu
blicken, während er die Sicht seiner Augen verdeckte.
Und dann schien es so, als ob er nicht das sehen würde,
was du siehst und du nicht das Gleiche erblickst, worauf

33
Überliefert bei Ahmad # 17140 mit einer da'if
Überlieferungkette.
104
/Z)w 5{}i<1e de,t, Cl,tcmtfe+t

!lJadt I1 - C4t-Q./afi:z @1t 5i!}ya(J., (7(t-(7(!tauoatr;,


er schaut. Erstaunt wärst du über ihn und er über dich. Er
dachte, dass er allein war, ein Lebender unter den
Toten." 34 «

Einige der Fremdartigen wurden sogar von ihren eigenen


Familien und selbst den eigenen Kindern dafür gehasst,
dass sie sich so stark von ihnen unterschieden. Umar Ibn
Abdulaziz hörte einmal seine Frau sagen: ,,Möge Allah
uns von dir befreien!" Er erwiderte: ,,Amin. " 35

Die Safaf der vergangenen Tage beschrieben die


Gläubigen als Fremde, sogar zu ihren Lebzeiten, wie aus
den Worten Al-Hassans, Auza'is, Sufyans und anderen
hervorgeht. Ahmad Ibn Asim Al-Antaki, einer der
wissenden Zeitgenossen Abu Sulayman Al-Daranis, sagte:
» ,,Vor einer langen Zeit wurde ich Zeuge darüber, wie der
Islam wieder fremd geworden war, so wie er fremd
begonnen hatte. Über Af-Haqq (die Wahrheit) zu
sprechen, war so fremd, wie in der Anfangszeit (des Islam).
Wenn du dich zu jener Zeit auf die Suche nach einem
Gelehrten gemacht hast, stelltest du fest, dass dieser mit
der Liebe zum Diesseits geprüft wurde und sich nach
Status und Machtstellung sehnte. Machtest du dich auf
die Suche nach einem Diener, so hättest du einen
Ignoranten angetroffen, der sich von seinem Gottesdienst
hat blenden lassen und auf Iblis reingefallen ist. Dieser
hat ihn dazu gebracht, die Anstrengung nach den größten

34
Bei Abu Nu'aym, Band 7, S. 336.
35
Siehe Abu Zur'ah, in Tarikh, S. 127.

105
[Z),-e, 5{}ue de,t, Cltmide,t
f2lue/4 II - Crft-ril-/a.Jr:.z; &6,t f;{}ya/4 ()lt-(7(/iaH6a(i
Handlungen des Gottesdienstes zu unternehmen,
während er der Kleinsten gegenüber unachtsam war.
Wieso also die Mühe nach den Größten?! Sie alle sind
nichts weiter als Gesindel, verunreinigt und irregeleitet,
als wären sie rastlose Wölfe, ausgehungerte Löwen oder
herumstreunende Füchse. Dies ist die Beschreibung der
besten Leute deiner Zeit: die Träger des Wissens und des
Qur' ans und die Aufrufer zur Weisheit. "36 « Überliefert
bei Abu Nu'aym in Al-Hilya.

So werden die Leute seiner Zeit beschrieben. Was würde


er dann über das Ausmaß des Verderbens denken, welches
in den Zeiten nach ihm gekommen ist, den Dingen und
Zuständen die er sich nicht in seinen kühnsten
Vorstellungen hätte ausmalen können?!

42. Tabarani überlieferte unter Berufung auf Abu


Hurayrah, dass der Gesandte Allahs ,q;; ,,..,. gesagt hat: »
„Derjenige, der zu einer Zeit, in der meine Gemeinschaft
verdorben ist, an meiner Sunnah festhält, erhält den Lohn
eines Märtyrers. " «

Abu'l Shaykh Al-Asbahani überlieferte mit seiner


Überlieferungskette, dass Al-Hassan sagte: » ,,Würde eine
Person der ersten Generation heute wiederauferweckt,
würde sie nichts vom Islam wiedererkennen, außer dem
Gebet." Dann sagte er: ,,Ich schwöre bei Allah, dass wenn

36Siehe Abu Nu'aym, ßand 9, S. 286.

106
tZJ,e (ii;),ue det, Cl,temdc;t
fZJuck II - c,ft-GJ-fafi:z #!Ht{Rajao- Olt-c,f!ta,wati

sie diese üblen Zeiten erleben würde, sie den Erneuerer zu


seinen Erneuerungen rufen sehen oder den, den die
weltlichen Ding~ umfasst haben, zu seinen weltlichen
Belangen rufen sehen würde. Alsdann, wenn Allah, Der
Allmächtige und Herrliche, sie bewahrt hätte, würde sich
ihr Herz nach dem sehnen, nachdem sich die
gottesfürchtigen Vorfahren gesehnt haben. Sie würde
ihren Spuren folgen und ihren Weg beschreiten. Ihr wird
großer Lohn zuteilwerden." 37 «

Mubarak Ibn Fabalah berichtete, dass Al-Hassan einmal


einen reichen und mächtigen Mann erwähnte, der im
Luxus lebte und Besitztümer veruntreute. Er behauptete,
dass niemand ihn dafür zur Rechenschaft ziehen würde.
Ebenso erwähnte er in diesem Zusammenhang einen
irrgeleiteten Erneuerer, der mit seinem Schwert auszog
und es gegen die Muslime erhob. Er verdrehte die
Bedeutung dessen, was Allah offenbart hatte und wandte
die Offenbarung, welche sich an die Ungläubigen richtete,
auf die Muslime an. Dann sagte er (Al-Hassan): » ,,Eure
Sunnah liegt zwischen diesen beiden: zwischen
Verschwendung und Härte und zwischen Luxus und
Ignoranz. Seid geduldig und haltet beharrlich hieran fest,
denn die Leute der Sunnah (Ahlu'l-Sunnah) gehören zur
größten Minderheit unter den Menschen, sie eignen sich
weder den Luxus der Extravaganten an, noch die
Erneuerungen der Erneuerer. Beharrlich und beständig
folgen sie der Sunnah bis sie ihrem Herrn begegnen. So

17
Siehe Ibn Waddah, in Al-Bid'ah # 74.

107
0to 5{}üJe dei- Cltemde1t
flJw/4 II - {)lt-9-laji:z #81t !J!:a;ao- {)1t-(),(lta1t6atr:
sollt auch ihr sein, so Allah will!" Dann sagte er: ,,Bei
Allah, sollte eine Person in diesen bösen Zeiten leben, so
soll sie nach der Sunnah suchen und nach ihr fragen und
sagen: ,Alles was ich möchte, ist die Sunnah Muhammads
,.,., !' Während die eine Person ruft: ,Komm zu mir!' und
,is
eine andere ruft: ,Komm zu mir!' ... solch eine Person
erwartet gewaltigen Lohn, deshalb seid auch ihr so eine
Person, so Allah es will!"' «

Die Überlieferung Alis

Diesbezüglich sagten Abu Nu'aym und andere, unter


Berufung auf Kumayl Ibn Ziyad, welcher berichtete, dass
Ali, möge Allah mit ihm zufrieden sein, sagte: »
„Menschen gehören einer der drei Kategorien an: der
kenntnisreiche und weise Gelehrte, der Student des
Wissens, welcher den Pfad zur Errettung beschreitet oder
das verwirrte Gesindel, welches bedenkenlos jedem Folge
leistet und sich mit jedem Wind beugt, da es weder
Erleuchtung durch das Licht des Wissens erfahren hat,
noch über einen festen Standpunkt verfügt." Dann,
nachdem er über die Überlegenheit des Wissens
gesprochen hat, fuhr er fort und sagte: ,,Genau hier,
wahrlich hier, und dabei zeigte er auf seine Brust, befindet
sich das Wissen, wenn ich nur seine Träger finden könnte.
Alles was ich gefunden habe waren Leute, die zwar schnell
im Verständnis, aber vertrauensunwürdig waren. Sie
nutzen die Religion aus, um weltliche Ziele zu erreichen.
Hierbei versuchten sie, die Beweise Allahs gegen Sein

108
!2Jio 8::/i<lo a'ot- Cl,tema'nt
fZJuc!t II - C,(t-C,l./afiz efa,t 5!}ya6- oft-{7(!ta1t6att

Buch zu verwenden und sich mithilfe der


Gunsterweisungen Allahs zu Herren über Seine Diener zu
erheben.

Oder ich traf auf Leute, denen es an Tiefblick mangelte.


Blind folgten sie den Leuten der Wahrheit, doch
verfügten sie nicht über die Fähigkeit, diese zu empfangen.
Ängste durchstachen ihre Herzen beim ersten Auftreten
von Zweifeln. Keiner von ihnen verdiente es.

Oder ich fand Leute vor, die leidenschaftlich den Freuden


verfallen und ihren Gelüsten erlegen waren.

Oder ich traf auf Leute, deren Neigung das Anhäufen


und Horten von Besitztümern war. Sie verdienten es
nicht, zu den Rufern der Religion zu gehören. Eher haben
sie Ähnlichkeit mit grasendem Vieh.

Folglich schwindet das Wissen mit dem Schwinden seiner


Tr~iger. Oh Allah! Wahrlich, die Erde wird niemals frei
von jemandem sein, der fest für Allah mit deutlichen
Belegen einsteht. Und deshalb werden die klaren Beweise
und Zeichen niemals aufgehoben werden. Jene Personen
sind zwar gering in Zahl, doch nehmen sie bei Allah
einen hohen Rang ein. Durch sie macht Allah Seine
Beweise unter ihren Zeitgenossen geltend und pflanzt sie
in die Herzen von Leuten ihresgleichen. Durch sie erhält
das Wissen weiteren Auftrieb und gleichsam tragen sie zur
Aufdeckung der wahren Umstände bei. In der Folge
halten sie mit Leichtigkeit das aus, was die Übersättigten

109
/Z)1e5f}:wedot,CJ,t,:mde,t
!lJaclt II - C,-(t-G,l./afiz el61t fii.?ßJao. C,-(t-C,-(!tam'Ja{i
als Belastung empfinden und finden Wohlbehagen m
Dingen, welche in den Unachtsamen bloß Bestürzung
verursachen. Mit ihren Körpern sind sie in der Welt des
Diesseits zugegen, aber ihre Seelen sind mit den
himmlischen Angelegenheiten fest verbunden. Sie sind
die Botschafter Allahs [... ] und die Rufer zu Seiner
Religion. Oh, wie sehr ich mir wünsche, sie zu sehen!" 38 «

Der Führer der Gläubigen, möge Allah mit ihm


wohlzufrieden sein, hat die Träger der Wahrheit in drei
Kategorien eingeteilt:

1. Diejenigen, die sich dem Zweifel hingeben


und die über keinen Tiefblick (in der Religion)
verfügen. Ängste durchfahren ihre Herzen beim
ersten Auftreten von Zweifeln. Das führt sie in
einen Zustand der Verwirrung und des
Durcheinanders und schließlich zu Erneuerungen
und der Irreführung.

2. Diejenigen, die ihren Gelüsten folgen. Diese


wiederum werden noch einmal in zwei Arten
eingeteilt:

a) Jenen, die mithilfe ihres religiösen Wissens


nach dem Weltlichen streben. Sie nutzen es als
Werkzeug, um einen Anteil an den weltlichen
Dingen zu erlangen.

38 Siehe Abu Nu'aym, Band 1, S. 79.

110
!Z>w 5i.}ü1ö döt, Cl,temde1t
fZJud, II - 0-ft-Cl-laji~ rf&" fJcaJa6 o,ft-()-(lta1t6atr:

b) Jenen, die nach dieser Welt ohne Wissen


streben. Von ihnen gibt es zwei Arten:

i. Diejenigen, die lediglich auf die Freuden und


lustvollen Dinge dieser Welt aus sind.

ii. Diejenigen, die danach: streben, weltliche


Besitztümer anzuhäufen und zu horten.

Kein Vertreter dieser beiden Arten verdient es, Rufer der


Religion zu sein. Vielmehr gleichen sie eher dem Vieh.
Aus diesem Grund hat Allah, der Allerhöchste, jene,
denen die Thora gegeben wurde und die diese Aufgabe
nicht erfüllt haben, mit Eseln, die Bücher tragen,
verglichen. 39 Ebenfalls hat Allah den bösen Gelehrten, der
Seine Zeichen verworfen hat, indem er sich fest an das
Leben dieser Welt klammert und seinen Gelüsten folgt,
mit einem Hund verglichen 40 • Hunde und Esel gehören
zu den schlimmsten aller Tiere[ ... ].

3. Diejenigen, die es verdienen, das Wissen zu


tragen, halten es hoch und setzen es mittels der
festen Beweise Allahs um. Er erwähnte, dass sie
nur gering in ihrer Anzahl sind, doch nehmen sie
bei Allah einen hohen Rang ein. Hierin liegt ein
Hinweis darauf, dass sie zu den Fremdartigen
unter den Menschen gehören.

39Siehe Surah Al-Jumu'ah 62:5.


40
Siehe Surah Al-A'raf 7: 175-176.

111
fZ.Jü,51:}i<Jc a'c,t, C/ta1ta'at

f?Judi II - C,(t-0/-laji:z #!J,i[/c}yat<- C,(t-C,(!ta,roati

Die Überlieferung Al-Hassans

Al-Hassan Al-Basri, möge Allah mit ihm zufrieden sein,


unterteilte die Träger des Qur'ans in ähnliche Kategorien
wie Ali, möge Allah mit ihm zufrieden sein. Er sagte: »
,,Die Rezitatoren des Qur'ans sind drei Arten:

a) Diejenigen, die ihn wie eine Ware behandeln


und mit ihm ihren Handel betreiben.

b) Diejenigen, die seine Worte rezitieren, doch es


versäumen, nach ihm zu handeln. Sie benutzen
ihn, um über die Leute ihres Landes zu herrschen
und berufen sich auf ihn, um weiter in ihren
Machtpositionen aufzusteigen. Viele fallen unter
diese Kategorie, möge Allah ihre Anzahl
verringern!

c) Diejenigen, die den Qur' an zur Heilung


verwenden, um damit die Leiden ihrer Herzen zu
behandeln. Sie rez1t1eren ihn in den
vorhergesehenen Stellen der Hingabe und finden
tiefe Ruhe darin; sie wemen 111 ihren
Kapuzengewändern und die Furcht überkommt
sie [... ]. Es ist wegen ihnen, dass Allah den
Regen hinabsendet und es ist wegen ihnen, dass
Allah den Sieg über den Feind gewährt. Bei Allah,

112
!ZJü,-flf}ü!e de,t, C/1te111de;t

fZlue/t II - {)lt-G/-/aji:z #1,,i Yca.Ja6- ()-(t-{)/!tam1ati

die Zugehörigen zu dieser Kategorie sind seltener


als rotes Gold!"·11 «

Demzufolge klärte er uns darüber auf, dass all jene, die


dieser dritten Kategorie angehören und die den Qur'an
um Allahs Willen rezitieren und damit die Leiden ihrer
Herzen heilen, was dazu führt, dass sich ihre Furcht [.. ]
vermehrt, seltener zu finden sind als rotes Gold.

41
Siche Abi Al-Dunya, in Al-Hamm wa'l-Huzn # 152 und bei
Bayhaqi, in Shu'ab # 2621.

113
0,e 5f}i1e cfet, Cl,tmufat
/ZJacl, II - (>(t-CJ-/aji";z; @11 /A}ya6- (>(t-{>(!ta116att

Die Eigenschaften der Träger des Wissens

Mit einer Reihe von Eigenschaften beschrieb der Führer


der Gläubigen Ali Ibn Abi Talib, möge Allah mit ihm
zufrieden sein, die dritte Kategorie der Träger des Wissens:
mit ihrer Hilfe erhält das Wissen Auftrieb und durch
ihren Einsatz wird der wahre Zustand der Dinge
aufgedeckt. Dies bedeutet, dass das Wissen sie zu ihrem
ultimativen Ziel führt, nämlich die Erkenntnis über Allah,
Dem Allerhöchsten. Sie fürchten und lieben Ihn und
eben dieser Umstand führt dazu, dass sie mit Leichtigkeit
das zu tragen vermögen, wozu andere nicht imstande sind,
nämlich die, die sich von der Welt haben betrügen lassen
und ihren Verlockungen zum Opfer gefallen sind und die,
deren Herzen nicht die Gewahrsamkeit gegenüber Allah,
Seiner Großartigkeit und Pracht erfahren haben. Aus
diesem Grund sagte er: » ,,Sie erdulden und tragen mit
Leichtigkeit, was die Verschwenderischen als (zu große)
Last empfinden", « was bedeutet, dass eine Person, die
sich einem luxuriösen und verschwenderischen Lebensstil
hingegeben hat, es als äußerst schwer erachten wird, sich
den Vorzügen und Gelüsten dieser Welt zu enthalten.
Und dem ist so, weil sie nicht im Besitz von etwas ist,
welches das diesseitige Leben ersetzt.

Diese Leute haben jedoch den großartigsten Ersatz in


ihren Herzen gefunden, denn sie sind in den Genuss über
die Kenntnis Allahs gekommen, Ihn liebend und
verherrlichend. Al-Hassan pflegte zu sagen: » ,,Die
Liebenden Allahs sind jene, die ein gutes Leben erben

114
!Z)1,,/;f}i<1e de,t,, CJ,wmden
!ZJuelt· II - Crft-CJ-/aji;;z; ift,1t !/3,;ao- C,-ft-C,-flra;16att

und diesen Genuss auskosten. Diese Vorzüglichkeit


geschieht durch ihren Umgang mit ihrem Geliebten und
den Genuss, welchen sie in der Liebe zu Ihm gefunden
haben." « Bei diesem Thema handelt es sich um einen
längeren Diskurs, welcher aber nicht an dieser Stelle
geführt werden soll.

Jene Personen finden 111 dem Wohlbehagen, worüber


andere nur erstaunt sind. All die, die Allah gegenüber
achtlos sind, beunruhigt der Gedanke an die Entsagung
von der diesseitigen Welt und ihren Genüssen und
vergessen dabei alles andere. Die diesseitige Welt ist ihr
Trost, wogegen sie für die Träger des Wissens ein Ort der
Bestürzung ist, denn deren Trost und Wohlbehagen liegen
einzig bei Allah, im Gedenken an Ihn, in der Liebe zu
Ihm und in der Rezitation Seines Buches. Umgekehrt
verhält es sich im Falle der Unachtsamen, unbegreiflich
erscheinen ihnen diese Dinge, und sie finden weder
Genuss noch Wohlbehagen in ihnen.

Eine ihrer Eigenschaften ist, dass sie das Leben in der


diesseitigen Welt in ihren Körpern verbringen, doch ihre
Seelen sind stets mit den Angelegenheiten des Himmels
verbunden. Hierin liegt ein Hinweis darauf, dass sie das
Leben im Diesseits nicht als dauerhafte Wohnstätte
ansehen und keine Zufriedenheit darin finden, auf ihr zu
verweilen, sondern betrachten das Diesseits bloß als einen
Durchgang. Allah setzt uns darüber in Kenntnis, dass
einer der Gläubigen aus dem Volk des Pharao seine
Anhänger ermahnte, indem er unter anderem sagte:

115
0ü, &f}!l<1ö cf6'v C/t,w,cfnt
S!Jaclt II - O{t-CJ/a/w:, #6,t WlJa6 ()lt-{7(!ta,r6att:

„0 mein Volk, das Leben auf dieser Erde ist wahrlich nur
ein
vergänglicher Genuß; und das Jenseits allein ist wahrlich
die dauernde Heimstatt." (Al-Ghafir 40:39)

43. Der Gesandte Allahs ~ sagte zu Ibn Umar: » ,,Sei in


dieser Welt wie ein Fremder oder wie einer, der sich auf
der Durchreise befindet [... ]" « In einer anderen
Überlieferung lautet es : » ,,[ ... ] betrachte dich als einer
der Bewohner des Grabes. " «

Einer der Ratschläge, die vom Messias (Isa Ibn Maryam),


möge der Friede Allahs mit ihm sein, überliefert wurde,
lautet: » ,,Schreitet durch sie hindurch und macht sie

euch nicht zu einem Aufenthaltsort." « Er, möge der


Friede Allahs mit ihm sein, sagte ebenfalls: » ,,Wer würde
ein Haus auf den Wellen des Meeres errichten? Dies ist
die Welt, so wählt sie euch nicht zu einem Aufenthaltsort
von Dauer aus. "42 «

42
Übcrliefert bei Ahmad, in Al-Zuhd, S. 76.

116
!ZJ,o f}f}ido dot CJ,,emde,t
fZJadt II - {;r(t-GJ-/afiz efa,t fjfµ_Ja6- {7(t-{7(!tmt6atl

In dieser Welt ist der Gläubige ein Fremder auf der


Durchreise durch ein Land, in welchem er nicht lebt. Sein
Ziel ist, sein Zuhause zu erreichen und seine Sorge
besteht darin, zu ihm zurückzukehren. Mit diesen
Gedanken im Sinn bricht er auf und nimmt nur das an
Proviant mit, was ihm dabei behilflich ist, sein Ziel zu
erreichen. Er wetteifert nicht mit den Bewohnern des
Landes um Ansehen und Ruhm, noch verzagt er wegen
der Erniedrigungen, welche ihm von ihrer Seite
entgegenschlagen.

Fudayl Ibn Iyad sagte: » ,,In der diesseitigen Welt ist der
Gläubige besorgt und trübselig, seine einzige Sorge ist,
seine Durchreise [durch das Diesseits] gut zu
bewältigen. "43 «

Al-Hassan sagte: » ,,Im Diesseits ist der Gläubige wie ein


Fremder, er verzweifelt nicht, wenn es ihn erniedrigt,
noch wetteifert er darin, seinen Begehrlichkeiten
nachzujagen. Die Menschen befinden sich in einem
Zustand und er in einem gänzlich anderen. "44 «

In Wirklichkeit ist also der Gläubige ein Fremder, denn


sein Vater [Adam] bewohnte die Stätte der Ewigkeit und
wurde dann aus ihr verbannt. Seine einzige Sorge ist, zu
seinem ursprünglichen Wohnort zurückzukehren. Diesen

4
.lÜberliefert bei Abu Nu'aym, Band 8, S. 110.

41
Überliefert bei Ahmad, in Al-Zuhad, S. 321 und bei Ibn Abi
Shaybah, Band 8, S. 257, mit einer sahih Überlieferungkette.
117
!Z)w ,9,}iJe de'1, Cl,temat'lt
[l]udt II - (),/t-GJ/4ji".z (Jl61t !7:}ya6 (),(t-(),(!ta1t6ati
Wunsch und dieses Verlangen trägt er stets in sich, da er
sein wahres Zuhause vermisst. In einem Ausspruch heisst
es: » ,,Die Liebe zum Zuhause ist Teil des Glaubens. " 45 «
Ebenfalls lautet es:

Ein junger Mann gewöhnt sich rasch an viele Zuh1mse,


Doch stets begleitet ihn die Sehnsucht nach seinem ersten
Heim.

Einer unserer Lehrer46 sagte diesbezüglich:

Eilt zu den Giirten Edens,


denn sie sind euer erstes Zuhause, dort sollt ihr zur Ruhe
kommen.
Doch sind wir Gefangene des Feindes, meinst du nicht,
Dass wir nach Hause zurückkehren sollten und alsdttrm
sicher sind?
Sie nehmen an, dass, wenn der Fremde weit reist
Und er sein Land aus dem Blick verliert, ihn das Heirmueh
packt.
Doch welche Fremdartigkeit ist größer als die unsere,
wo doch die Feinde die Herrschtif't über uns haben?

·15 Dieser Bericht wird ebenfalls als Hadith des Gesandten Allahs
·*,
\.,,-
überliefert, doch ist er als maudtt anzusehen. Siehe hierzu
Sana'ani, AI-Maudu # 81 und Albani, in AI-Da'ifah # 36. Siehe
zudem Sakhawi, in Al-Maqasid Al-Hasanah # 386 und bei
Ijluni, in Kashf Al-Khafa # 1102.
46 D.h. Ibn ul-Qayyim,
Hadi Al-Arwah ila Bilad Al-Afrah, S.
15. Siehe hierzu auch den Appendix dieses Buches inshaAllah.

118
[l),e /Jf}i4e de,t- C/temde1t
f2}acft, II - (>(t-CJ-/aßz #8,t 5fc:ya6- Olt-O(lta,16-atr;

Der Zustand der Gläubigen im Diesseits

In diesem Zusammenhang können die Gläubigen in


verschiedene Kategorien eingeteilt werden: jene, deren
Herzen fest mit dem Paradies verbunden sind und jene,
deren Herzen mit dem Schöpfer fest verbunden sind, und
bei ihnen handelt es sich um die Kennenden. Dabei ist es
durchaus möglich, dass der Führer der Gläubigen durch
seine Äußerungen einen Hinweis darauf gibt, dass er zu
letzterer Kategorie gehört, denn während sich der
Körper des Kennenden in dieser Welt befindet, ist sein
Herz bei seinem Meister.

44. In einer rnursal Überlieferung unter Berufung auf Al-


.,,- von Allah
Hassau lautet es, dass der Gesandte Allahs _;t,;,
berichtete: » ,,Das Zeichen der Reinheit ist, dass das Herz
des Dieners mit Mir verbunden ist. Befindet er sich in
solch einem Zustand, so wird er Mich nie vergessen.
Wenn dem so ist, lasse Ich ihm die Gnade zuteilwerden,
sich Mir in Hingabe zuzuwenden, auf dass er Mich nicht
vergessen wird. Da er Mich nicht vergisst, Bin Ich es, Der
sein Herz bewegt: wenn er spricht, spricht er um
Meinetwillen, und wenn er schweigt, schweigt er um
Meinetwillen. Dies ist eine Person, welche Meine
Unterstützung und Hilfe erhalten wird." «

Die Menschen der letzten Kategorie sind Fremde und


Fremdartige, während ihre Erscheinungsform der
Fremdartigkeit zu der seltensten gehört. Die

119
!ZJte 5(}i<Jc, de,t, Cltmtde11
fZJac/1 II - C,ft-Q/afr:z #61t fA:µ_;a6- C,ft-C,-(!ta,16ati

Gottesfürchtigen unterteilten die Fremdartigkeit in zwei


Gruppen: die Äußere und die Innere.

Zur Gruppe der äußeren Fremdartigkeit gehören die, die


sich darum bemühen, sich selbst stets zu verbessern und
ebenfalls andere dazu auffordern, obwohl sie unter den
Verdorbenen leben. Sie sind die Wahrhaftigen unter den
Prahlern und Heuchlern, die Gelehrten unter den
Unachtsamen und Rüpelhaften. Sie sind diejenigen, die
sich nach dem Jenseits sehnen unter all denjenigen, die
nur das Leben dieser Welc im Sinn haben und dabei
jegliche Furcht und jegliche Sehnsucht verloren haben.
Sie sind die Asketen unter all jenen, die gierig nach allem
Flüchtigen sind.

Bezüglich der Form der inneren Fremdartigkeit, so


bewegt sich diese auf der Ebene der Absicht und des
Zwecks. Dies ist die Fremdartigkeit des Kennenden unter
allen Geschöpfen, selbst hinsichtlich der Gelehrten, der
Diener und der Asketen. Dem ist so, weil die
Angehörigen der zuletzt genannten Gruppen sich neben
ihr Wissen, ihren Gottesdienst und ihre Enthalcsamkeit
aufstellen, während sich jedoch der Kennende zu seinem
Herrn stellt, und sein Herz weicht zu keinem Zeitpunkt
von Ihm.

Sulayman pflegte zu sagen, wenn er sie beschrieb: » ,,Ihre


Absichten gleichen nicht den Absichten anderer
Menschen, ihr Verlangen nach dem Jenseits ist nicht
gleich dem Verlangen anderer Menschen, und ihre

120
!ZJr:e, f}(}id,; de,t, C/temde1t
fZJudt II - c,{t-0/-/afl:c eY6,t f;JJ:i,Ja6- Crft-0,(!ta,t6a(i,

Bittgebete gleichen nicht den Bittgebeten anderer


MenschenY" « Einst wurde er über die beste Tat befragt,
woraufhin er weinte und sagte: » ,,Sie ist, dass Er auf dein
Herz blickt und darin weder Verlangen nach Weltlichem
noch nach dem Jenseits findet, bloß die Sehnsucht nach
Ihm." 48 «

Yahya Ibn Mu' adh sagte: » ,,Der Asket ist der Fremdartige
dieser Welt und der Kennende ist der Fremdartige im
Jenseits" 49 «, was bedeutet, dass der Asket unter den
Menschen fremd ist, die nach dem Diesseits· streben,
während der Kennende unter den Menschen fremd ist,
die nach dem Jenseits streben; vor beiden dieser Gruppen
bleibt er unerkannt, lediglich die seinesgleichen erkennen
ihn.

So kann es durchaus geschehen, dass im Kennenden alle


Arten der Fremdartigkeit auftreten, oder auch nur
manche, doch wie dem auch sei, fragt nicht nach seiner
Fremdartigkeit! Die hingebungsvollen Diener sind den
Menschen dieser und der jenseitigen Welt beka~111t,
wohingegen die Kennenden vor beiden verborgen sind.
Yahya Ibn Mu'adh sagte: » ,,Der Diener ist wohl bekannt,
wohingegen der Kennende verborgen ist." «

47
Siehe Abu Nu'aym, Band 9, S. 256.
48
Siehe Abu Nu'aym, Band 9, S. 257.

49
Siehe Abu Nu'aym, Band 10, S. 60.

121
/Z)u, [}!},ue dot, CJ,temdf.,,t
ßudt II - c,1t-G/-laji;z #6,t 5f}:ya6 Dft-C,(!ta,toaft;

Zudem kann es vorkommen, dass sich der Kennende über


seinen eigenen Zustand, auf Grund der Feinheit und der
schlechten Meinung, die er über sich selbst hat, nicht
bewusst ist. Ibrahim Ibn Adham sagte: » ,,Ich habe dies in
niemand anderem außer bei einem gesehen, der sich
selbst darüber nicht bewusst war und auch andere
bemerkten es nicht."«

45. In einem Hadith unter Berufung auf Sa'd, sagte der


Gesandte Allahs ~: » ,,Allah liebt den gottesfürchtigen
Diener, der unbekannt bleibt." «

46. In dem Hadith, überliefert unter Berufung auf


Mu'adh, heisst es, dass der Gesandte Allahs cii'5, gesagt hat:
""'
» ,,Allah liebt diejenigen seiner gottesfürchtigen Diener,
die unbekannt bleiben. Jene, die, wenn sie anwesend sind,
nicht bemerkt werden und ihre Abwesenheit nicht
vermisst wird. Sie sind die Imame der Rechtleitung und
die Nischen des Wissens. " «

Ali, möge Allah mit ihm zufrieden sein, sagte: » ,, Tttba


gebührt jedem Diener, der die Menschen kennt, doch
kennen sie ihn nicht. Allah kennt ihn und ist
wohlzufrieden mit ihm. Jene sind die Nischen der
Rechtleitung und sie sind es, die aus jeder dunklen und
täuschenden Prüfung unbeschadet hervorkommen. " 50 «

50 Siehe
Ibn Abi Shaybah, Band 8, S. 155. Und bei Abu
Nu'aym, Band l, S. 77.
122
IZJie 5[}'(,'<fe a'et, Cltema'e,t
fZluclt, II - Oft-Cl-/afiz r$.t &!}ya6 ()r(t-c,{!ta«6at,;
Ibn Mas'ud sagte: » ,,Gehört zu den Menschen, die
beständig ihre Herzen wiederbeleben, abgetragene
Kleidung tragen, mit Licht die Dunkelheit erhellen und
den Verweilenden auf Erden unbekannt, doch den
Bewohnern der Himmel bekannt sind." 51 «

Dies ist die Elite der Fremdartigen, jene, die vor den
Wirrungen fliehen, um ihre Religion zu schützen, jene,
welche sich von den Stämmen losgelöst haben und jene,
die gemeinsam mit Isa, möge der Friede Allahs mit ihm
sein, auferweckt werden. Unter den Menschen, die sich
nach dem Jenseits sehnen, sind sie seltener zu finden, als
rotes Gold. Welchen Status nehmen sie dann erst unter
denen ein, die nach dem Diesseits streben?!? Den meisten
der beiden Gruppen bleibt ihr Zustand unbekannt. Ein
Dichter sagte ...

Ich versteckte mein Leben unter dem Flügel der Zeit.


Mein Auge vermag auf mein Leben zu blicken,
doch die Zeit sieht mich nicht.
Würdest du die Tage danach befragen, wer ich bin,
sie wüssten es nicht.
Wohin ich gehöre? Sie wüssten es nicht.

Diejenigen von ihnen, die bekannt sind, begleiten die


Menschen dieser Welt mit ihren Körpern, aber ihre
Herzen sind mit den Angelegenheiten des Himmels

51
Siehe Darimi # 256 und bei Ibn Abi Dunya, in Al-Uzlah #
76.

123
Vie [}:}üJe cfe,t, C/tmid,,;t
0Jadt II - C,(t-G//afiz <!f8„t /Xt:l_ja6. ()-(t-(7f!tam1a{i

beschäftigt, so wie es der Führer der Gläubigen


darstellte ...

Mein Körper ist bei mir, doch meine Seele ist bei Dir,
Der Körper ist der Fremde, d11 doch die Seele zuhause ist.

Rabi'ah Al-Adawiyyah pflegte Folgendes zu sagen:

Mein Herz ist der Ort, an dem ich mich mit Dir unterhttlte.
Meinen Körper habe ich meinen Ge.fiihrten überl11ssen.
Der Körper schenkt jenen Behagen, die um ihn herum sitzen.
Doch der Geliebte meines Herzens ist mein wahrer'Trost.

Viele von ihnen konnten nicht die Kraft aufbringen, um


mit der Schöpfung umzugehen und flohen infolgedessen,
damit sie alleine mit ihrem Geliebten sein konnten.
Deshalb verbrachten em1ge ihre Zeit in der
Abgeschiedenheit. Als einer von ihnen gefragt wurde:
„Nagt nicht die Einsamkeit an dir?", erwiderte er: ,,Wie
könnte dem sein, wo Er doch gesagt hat, dass Er der
Gefährte dessen ist, der Seiner gedenkt?" 52 Ein anderer
sprach: ,,Wie könnte die Einsamkeit an einem nagen,
wenn man sich bei Allah befindet?" Ein weiterer sagte:
„Jedem, dem die Einsamkeit zu schaffen macht, mangelt
es an Trost, den er bei Allah findet. " 53

52Siehc
Abu Nu'aym, ßand 8, S. 217 von Muhammad Ibn Al-
Nadr Al-Harithi.
53 Siehe Ibn Abi
Dunya, in Al-Uzlah # 49 von Malik Ibn
Mighwal.

124
fZ),e !A}'iJe a'et- <ltema'e,t
f:8rtdt II - Olt-Q./afi;z (!/'6u ,'it}ya6- ()(t-{)l!ta,16atr;

Yahya Ibn Mu'adh pflegte sich des Öfteren


zurückzuziehen, woraufhin sein Bruder ihn dafür
kritisierte: » ,,Wenn du ein Mann unter den Menschen
bist, bist du auf die Gesellschaft von Männern
angewiesen!" Er erwiderte: ,,Wenn du ein Mann unter
den Menschen bist, bist du auf Allah angewiesen." « Einst
wurde er gefragt: ,,Du hast dich von den Menschen
losgelöst, mit wem lebst du?" Er antwortete: ,,Mit
Demjenigen für Den ich mich losgelöst habe."

Ibrahim Ibn Adham sagte folgendes Gedicht auf...

Ich hilbe mich von illlen Menschen wegen der Liebe zu Dir
losgelöst.
Meine Angehörigen hilbe ich zurückgelilssen, um Dich zu
sehen.
Würdest Du mir in meiner Liebe meine Gliedmilßen
ilusreißen, würde sich mein Herz weiter rwch Dir sehnen.

Ghazwan wurde einmal für seine Zurückgezogenheit


kritisiert, worauf er erwiderte: » ,,Mein Herz erlangt
Erleichterung, indem ich mich zu Dem geselle, Der Sich
um meine Bedürfnisse kümmert." «

Gerade weil sie als fremdartig betrachtet werden, kann es


vorkommen, dass man sie des Wahnsinns beschuldigt,
sowie es bei Oways der Fall war. Abu Muslim Al-
Khawlani machte viel Dhikr und seine Zunge bewegte
sich stets im Gedenken Allahs. Da fragte ein Mann einen
seiner Gefährten: » ,,Ist euer Freund verrückt?" Abu

125
/Z)r:,, 5{}-t<Jo drn- C/1r,1,,1u(e1t
fZJuclt II - {:,lt-Cl-/afi;;,;, #l,,t Sfµ_Jcu1- Crft-(7(!taH6alt:

Muslim erwiderte: ,,Nein, mein Bruder, vielmehr ist dies


die Heilung gegen Wahnsinn!" 54 «

47. Es gibt einen Hadith in welchem der Gesandte Allahs


~ sagte: » ,,Erinnert euch an Allah, bis sie sagen: ,Er ist
verrückt!"' «

AI-Hassan sagte beschreibend über sie: » ,,Wenn der


Unachtsame ihn erblickt, denkt er, dass er krank sei, doch
wie weit entfernt sind jene von der Krankheit in Wahrheit!
Er wird sagen, dass sie den Verstand verloren haben; ja,
sie haben ihren Verstand verloren, doch an eine
Angelegenheit, die all ihre Vermutungen übersteigt. Bei
Allah, in ihrem Streben danach, bleibt ihnen keine Zeit
für eure weltlichen Anliegen!" «

48. In einem Hadith des Gesandten Allahs i~ riet er s;jj


einer Person, indem er .~
.,,,- sagte: » ,,Schäme dich vor Allah
in dem Maße, wie du dich vor zwei rechtschaffenen
Personen aus deiner Familie schämen würdest." «

In diesem Zusammenhang sagte der Dichter ...

Bei der Unverletzlichkeit der Liebe!


Niemand finde ich, um Dich zu ersetzen.
Oh mein Gebieter! Kein anderes Ziel habe ich als Dich.
Über Dich zu sprechen, bringt sie dazu zu sagen:

51 Siehe Abdullah Ibn Ahmad, in Zawa'id AI-Zuhd, S. 384.

126
ZJ,o 5i}t4b dot, Cl,ta1lde,t
0iuclt II - vft-C/-laji:z &l,,c fJf}lJa6- vft-Of1ta,tt1-att
,Er h,it eine Kranld1eit!'
Ich sage: ,Möge die Krankheit niemcds von mir gehen!'

49. In einem anderen Hadith sagte er (t*: » ,,Die beste


und vorzüglichste Eigenschaft des Glaubens ist, dass du
weisst, dass Allah bei dir ist, wo immer du dich auch
befindest." «

50. In einem weiteren Hadith wurde er ~ darüber


befragt, wie man seine Seele reinigen kann, woraufhin er
,ds antwortete: » ,,Zu wissen, dass Allah bei ihm ist, wo
""
immer er sich auch befindet." «

51. In einem anderen Hadith sagte er (t~, dass sich drei


Personen am Tage der Auferstehung im Schatten Allahs
befinden werden und es wird keinen Schatten geben
außer Seinem. Unter den genannten Personen erwähnte
er diejenige, die weiss, dass Allah sich bei ihr befindet.

52. Es ist fest erwiesen, dass er ~~ über den lhsan befragt


wurde, worauf er ~..,. "~ antwortete: » ,,Dass du Allah
anbetest, als ob du Ihn sähst; denn, wenn du Ihn nicht
siehst, so sieht Er dich doch." «

Vor diesem Hintergrund verfasste Abu Ubadah Al-


Bukhtari einige schöne Verse, doch leider richteten sie
sich an ein Geschöpf. Ich habe einige Stellen des Gedichts
ausgebessert, um ihm in diesem Zusammenh ang
Gültigkeit zu verleihen ...

127
tZJ,-,,, f}}:t'Jc d'"t, CJ,,m,de,t
fZJudt II - O,(t-GJ./aji::c if6;t/;,vlja6. O,(t-{7(!tam1a!i

Es scheint t1ls würde ein W'iichter meine Gedt1nken prüfen,

Und ein t1nderer meinen Blicl, und meine Zunge.

Deshalb habe ich meine Augen nach Dir t1uf nichts mehr

gerichtet, dass Dich veriirgern lcönnte außer, dass ich ausrief

,Sie haben mich gesehen!'

Meine Lippen haben nach Dir kein Wort mehr, außer um

Deinetwillen gesprochen, außer, dass ich ausrief

,Sie h,1ben mich gehört!'

Nicht ein Gedanke, der Dich nicht zum Inhtdt hat, hat

mein Herz gestreift, außer, dass sie sich in ihren Spuren

verfingen.

Wenn die Sitzenden V(lohlbehagen in ihren Wünschen finden,

und über den soundso und seine Aussagen sprechen,

So schiirft mir ihre Gesellschaft eine Sehnsucht ein - Deine

Niihe ist es, die ich wünsche,

So sehr, d,1ss ich nicht liinger sitzenbleiben kann.

/'deine wahrhaftigen Brüder, müde bin ich von ihrer

Gesellschaft,

Meine Blicke senke ich und meine Zunge halte ich zurück.

Nicht, dass ich andere fiir bessere Gesellschaft erachte,

Doch glaube ich, dass Du mich aus jeder Richtung ,mschaust.


128
!ZJ,:e 8}:l4e, de,t, Cl,tcmdc,e
SlJudt II - {}(t-G/-/aji:z @;c !J}zja6- {}(t-Of!tau6ati

Dies ist das Ende von dem, was der Shaykh erwähnte.

Alles Lob und aller Preis gebührt


Allah alleine. Möge reichlich
Frieden und Segen auf unserem
Meister, Muhammad , seiner
Familie und seinen Gefährten sein.

129
[Z)t'e 5i;}idr, c(c,t, CJ,u111dg1t
o(,t!ta,t9 - #utaf1~ #6,t ut-QalJIJÜ1~ O(t-o/amZL'tjlja!t

Anhang - Auszug aus Madarij As-Salikin

von Imam Ibn ul-Qayyim Al-Jauziyyah

Die Fremden

Shaykh ul-Islam, Al-Harawi Al-Ansari, sagte: » ,,Allah,


Der Allerhöchste sagt:

0 J l .., J _,,, J J,,..,,

1.,Jjl ~ ~ S,J)-ll ~
~ t.
~l
"'.JJ

J,5~1

„Wären nur unter den Geschlechtern vor euch Leute von


Verstand gewesen, die der Verderbtheit auf Erden hätten
entgegensteuern können - ausgenommen die wenigen, die
Wir aus ihrer Zahl erretteten! Doch die Frevler folgten
dem, was ihnen Genuß und Behagen versprach, und sie
übertraten (die Gebote)." « (Hud 11: 11 G)

130
(Z)ü?, 5{},t,'Je dot CJ,te11ufeH
offtltcutg - #t,w,1~ #r,,t ut-Qayt;1:m, 01t-o7au:ayyak
Indem er diesen Vers einleitend zu diesem Kapitel
vorausschickt, belegt er die Tiefgründigkeit seines Wissens,
seiner Kenntnis und seines Verständnisses des Qur' ans.
Dem ist so, da die Fremden diejenigen sind, welche die in
dem Vers beschriebenen Eigenschaften aufweisen und sie
sind es, über welche der Gesandte Allahs i sagte:

53. » ,,Der Islam hat als etwas Fremdes begonnen und er


wird wieder zu etwas Fremden werden - so sei Tttbtl den
Fremden verheißen!" Da wurde er ,i
gefragt: ,,Gesandter
Allahs, wer sind sie?" Er erwiderte: ,,Diejenigen, die die
Angelegenheiten begradigen, wenn die Menschen
verdorben sind." «

54. Ahmad überlieferte unter Berufung auf Muttalib Ibn


Hantab, dass der Gesandte Allahs ;& sagte: » ,, Tuba
gebührt den Fremden." Sie fragten: ,,Gesandter Allahs,
wer. sind die Fremden?" Er -~'½·
erwiderte: ,,Jene, die
zunehmen, während die Leute abnehmen." «

Wenn der genaue Wortlaut dieses Hadithes erhalten


geblieben ist und nicht versehentlich vom Überlieferer
abgeändert wurde, dann ist ,, ... die zunehmen, während
die Leute abnehmen" so zu verstehen, dass an dieser Stelle
die Rede von der Zunahme in Güte, Glaube und
Gottesfurcht ist, wohingegen die Leute in eben diesen
Dingen immer mehr abnehmen. Und Allah weiß es am
besten.

131
/Z),;,,f}}i<lo dot, CJ,temdnt
()-(;r!tam; - rß,,a,n #61, ut-QaljljÜ1t {)-(t-claaziljljalt

55. Ibn Mas'ud überliefert, dass der Gesandte Allahs 4J


gesagt hat: » ,,Der Islam hat als etwas Fremdes begonnen
und er wird wieder zu etwas Fremden werden, sowie er
begann, so sei Tuba den Fremden verheißen!" Er ~
wurde gefragt: ,,Gesandter Allahs, wer sind die
Fremden?" Er antwortete: ,,Diejenigen, die sich von den
Stämmen entfernt haben." «

56. Abdullah Ibn Amr berichtete, dass der Gesandte


Allahs \!,~ sagte: » ,,Tuba den Fremden." Da wurde er ~
gefragt: ,,Oh Gesandter Allahs, wer sind die Fremden?" Er
ijJi antwortete: ,,Eine kleine Gruppe rechtschaffener Leute
inmitten einer großen Gruppe schlechter Leute.
Diejenigen, die sich ihnen widersetzen sind größer in
Zahl, als die, die ihnen folgen." «

57. Ahmad überlieferte unter Berufung auf Abdullah Ibn


Amr, dass der Gesandte Allahs ~ gesagt hat: » ,,Die bei
Allah, Dem Allmächtigen und Herrlichen, am meisten
geliebte Sache, sind die Fremden." Als er danach gefragt
wurde, wer sie sind, antwortete er: ,,Diejenigen, die
fliehen, um ihre Religion zu beschützen. Am Tag der
Auferstehung werden sie Isa Ibn Maryam, möge der
Friede Allahs mit ihm sein, treffen."«

58. In einem anderen Hadith heisst es: » ,,Der Islam hat


fremd begonnen und wird wieder zu etwas Fremden
werden, so wie er begann. So sei Titba den Fremden
verheißen!" Es wurde gefragt: ,,Wer sind die Fremden?" Er

132
!Z)t,, &f.}r:<1e a'ot CJ,trma'c1t
(>(,1/ram7 - #i11a111, #l,,t ut-Qayyt11i, {>ft-cJcw;::,:yyak

~~ antwortete: ,,Diejenigen, die meine Sunnah


wiederbeleben und sie den Menschen lehren." «

59. Nafi Ibn Malik überlieferte, dass Omar Ibn Al-


Khattab, möge Allah mit ihm zufrieden sein, einmal die
Moschee betrat. Dabei sah er, wie Mu'adh Ibn Jabal auf
dem Boden saß und in Richtung Haus des Propheten *
blickte und weinte. Er sprach: » ,,Abu Abdurrahman, was
lässt dich weinen? Ist einer deiner Bri.ider gestorben?" Er
antwortete: ,,Nein, vielmehr ist es ein Hadith, welcher
mir mein Geliebter ;iJs
'6
berichtete, während ich mich in
genau dieser Moschee befand." Er sagte: ,,Wie lautet er,
Abu Abdurrahman?" Er erwiderte: ,,Er setzte mich
darüber in Kenntnis, dass ,Allah, Der Allmächtige und
Herrliche, die unbekannten, gottesfürchtigen und
rechtschaffenen Menschen liebt. Die, welche nicht
vermisst werden, wenn sie abwesend und nicht beachtet
werden, wenn sie anwesend sind. Ihre Herzen sind
Nischen der Rechtleitung und sie treten unbeschädigt aus
jeder verdunkelnden und blendenden Drangsal hervor." «

Dies sind die Fremden, die voll des Lobes erwähnt


werden und die es zu beneiden gilt. Auf Grund ihrer
geringen Anzahl werden sie „Fremde" genannt und weil
die meisten Menschen nicht über die gleichen
Eigenschaften wie sie verfügen. Die Muslime sind unter
der Menschheit fremd, die Gläubigen sind die Fremden
unter den Muslimen, die Leute des Wissens sind die
Fremden unter den Gläubigen und die Ahlu'l-Sunnah -
jene, die sich dafür einsetzen, die Sunnah von jedweder

133
/Z)fe, f;i{}i<Je det- Cl,t,w1dnt

(>(,t!ta,ig - (Jft,1a,it if{,1t at-Qayt;üll (>(t-o/4av_yyalt

Erneuerung reinzuha!ten und zu ihr aufrufen - sind


fremdartig. Diejenigen, die zur Sunnah einladen und das,
was an Schaden über sie hereinbricht von Seiten
derjenigen, die sich ihnen widersetzen, mit Geduld tragen,
sind die Fremdartigsten von allen. Die zuletzt genannte
Gruppe sind wahrlich die Leute Allahs. So ist ihre
Fremdartigkeit nicht für sich alleine zu verstehen, sondern
vielmehr, wenn man ihre Fremdartigkeit an der resclichen
Menschheit bemisst, über die Allah, Der Allmächtige und
Herrliche sagt:

t
JJ~ '-!°5(jT -J u-4 ]bf Cf2~ 0µ),

,,Und wenn du den meisten derer auf der Erde gehorchst,


werden sie dich von Allahs Weg irreführen [... ]." (Al-
An'am 6: 116)

In Wahrheit befinden sich die meisten in der


Fremdartigkeit. Sie sind von Allah, Seinem Gesandten ~
und Seiner Religion abgeschnitten. Diese Form der
Fremdartigkeit ist wahrlich befremdlich, obwohl es sich
bei solchen Personen um bekannte und prominente Leute
handelt.

134
fZJw [{};Je, d,e,t, Cl,tcmde1t
C,-(.r!tcutg - #f1tam, r$1t r.d-Qayyü tt C,-ft-cJaa.:aytJalt

Es wurde gesagt:

Ein Mensch weit entfernt von daheim ist nicht fremd,


Fremd ist der, dessen Heimstiitte ihn meidet.

Als Musa, möge der Friede Allahs mit ihm sein, vor den
Leuten des Pharaos floh, machte er Halt in Madyan, und
dies in dem Zustand, wie Allah ihn beschrieb. Er war
allein, ängstlich und hungrig. Da rief er aus: » ,,Mein
Herr! Ich bin alleine, krank und fremd!" Er 1ti.1 antwortete:
„Musa, der Mensch, der alleine ist, ist jemand, der Mich
nicht zum Quell des Trostes und des Wohlbehagens hat.
Der Mensch, der krank ist, ist jemand, der nicht Mich
zum Arzt hat. Der Mensch, der fremd ist, ist jemand, der
keinen Umgang mit Mir hat."«

Und deshalb hat die Fremdartigkeit drei


Erscheinungsformen:

Die Erste: Die Fremdartigkeit, welche die Leute Allahs


und die der Sunnah Seines Gesandte n ;~ innerhalb
'0'

Seiner Schöpfun g aufweisen. Dies ist die Fremdartigkeit,


die von dem Gesandte n Allahs iii;, lobend erwähnt wurde.
YJb"
Er '-~$ setzte uns darüber in Kenntnis, dass die Religion
mit welcher er ~ entsandt wurde, als etwas Fremdes
begonne n hat und wieder zu etwas Fremden werden wird
und jene, die sie befolgen ebenfalls zu Fremden werden.
Wahrend diese Fremdartigkeit an einem Ort vorherrscht,
ist sie anderenorts nicht vorhande n, gleiches gilt für die
Zeit sowie die Personen bzw. Völker unter denen sie
135
/Z)w /;l.}lJr, dr;t, C/temdat
(/(1t!tam; - #i,iam, (}J6;t at-Qa'JIJÜ1t (/(t-o'/aazlr;t;alt

auftritt, so erscheint sie zu einer Zeit und zu einer


anderen nicht, und ist unter einem bestimmten Volk
vorhanden und in einem anderen wiederum nicht. Die
Menschen, welche über diese Art der Fremdartigkeit
verfügen, sind wahrlich die Leute Allahs, denn sie wenden
sich an niemand anderen außer Allah, folgen niemand
anderem außer Seinem Gesandten t
und rufen
ausschliefüich zu dem auf, womit er /i;s
½"
entsandt wurde.
Sie sind diejenigen, die sich von den Menschen (in dieser
Welt) losgesagt haben, obwohl sie ihrer bedürfen, und am
Tage der Auferstehung, wenn sich alle Menschen dazu
aufgemacht haben, sich ihren falschen Göttern
anzuschließen, verweilen sie wartend auf ihren Herrn,
Den sie anzubeten pflegten. So werden sie gefragt werden:
» ,,Begebt ihr euch nicht zu den anderen?" Sie werden
antworten: ,,Wir haben uns (in dieser Welt) von den
Menschen losgesagt, obwohl wir uns in größerer Not als
am heutigen Tag befunden haben, nun warten wir auf
unseren Herrn, Den wir anzubeten pflegten." «

Diese Form der Fremdartigkeit bringt keine wirkliche


Einsamkeit mit sich, vielmehr findet solch eine Person
noch mehr Wohlbehagen darin, wenn die Menschen sie
meiden, es breitet sich das gröfste Gefühl des Befremdens
in ihnen aus, wenn ihre Nähe gesucht wird. Dem
geschieht so, da Allah der Freund und Beschützer einer
solchen Person ist, genauso, wie es Sein Gesandter ,;i;, und
'6
die Gläubigen sind. Auch wenn dies zur Folge hat, dass
sich die meisten Menschen ihr gegenüber ablehnend
verhalten und respektlos mit ihr umgehen.

136
0ce5f}i4e det CJ,temdm
(){1rlta1tg - #f1tam, #1,n ut-Qar;r;ün ()r(t-cJattZiljr;alt

60. Unter Berufung auf Abu Umamah, welcher berichtete,


dass der Gesandte Allahs ~ sagte: » ,,Die am meisten zu
beneidende Person ist meiner Ansicht nach ein Gläubiger,
dessen Gewicht leicht ist [... ], der viel betet, der den
Gottesdienst gegenüber semem Herrn, Dem
Allmächtigen und Herrlichen, korrekt ausführt und sich
mit dem Wenigen begnügt. Die Menschen zeigen nicht
mit dem Finger auf ihn, und er verbleibt geduldig (in
diesem Zustand) bis er Allah, Dem Allmächtigen und
Herrlichen, begegnet. Wenn dann der Tod zu ihm kommt,
ist sein hinterlassenes Erbe mickrig und die Anzahl der
um ihn Trauernden nur gering." «

Zu der Kategorie dieser Fremden gehören die, die in dem


Hadith von Anas erwähnt werden, in welchem der
Gesandte.Allahs ,i,'s sagte:
~s

61. » ,,Es ist gut möglich, dass eine mit Staub bedeckte
Person in schäbiger Kleidung, jemand, dem man keine
Beachtung schenkt einen Eid bei Allah, Dem
Allmächtigen und Herrlichen, schwört und Er diesen
erfüllt." «

62. Abu Idris Al-Khawlani überlieferte, dass Mu'adh Ibn


Jabal berichtete, dass der Gesandte Allahs ~ gesagt hat: »
„Soll ich euch nicht von den Königen des Paradieses
berichten?" Sie erwiderten: ,,Natürlich, Gesandter
Allahs!" Er ti,~ sagte: ,,Bei ihnen handelt es sich um jede
schwache, mit Staub bedeckte Person mit abgetragener
Kleidung, der keine Beachtung geschenkt wird. Sollte
137
fZ),e f)(},:4e a'et- C/tn1u:ft_;;t
Crf,r!ta1tg - #f"a"~ #8,, ut-Qa'lt,rü1~ c,,(t-c,JauZUJ'la/,

solch eine Person einen Schwur bei Allah, Dem


Allmächtigen und Herrlichen, leisten, so würde Er ihn
erfüllen." «

Al-Hassan sagte: » ,,Der Gläubige ist in dieser Welt der


Fremde, weder verzweifelt er daran, wenn sie ihn
erniedrigt, noch müht er sich darin, ihre Herrlichkeiten
zu verbergen. Die Menschen befinden sich in einem
Zustand, während er sich in einem völlig anderen
befindet." «

Zu den vorzüglichen Eigenschaften dieser Fremden


gehört, dass sie beständig und fest an der Sunnah
festhalten, selbst wenn die Menschen sich von ihnen
abkehren. Sie entsagen sich aller Erneuerungen, selbst
wenn diese Erneuerungen weitverbreitet sind. Sie
kümmern sich um die Reinigung und Reinhaltung ihres
Tauhids, selbst wenn die meisten Menschen sie dafür
tadeln. Sie beziehen sich auf niemanden außer Allah und
Seinem Gesandten ;if,;, weder auf einen Shaykh, eine
"' oder eine Gruppe. Stattdessen
Tarikah, eine Rechtsschule
ergeben sie sich ausschließlich der Anbetung Allahs und
befolgen einzig die Sunnah Seines Gesandten @: . Diese
Leute sind es, die fürwahr an roten Kohlestücken
festhalten; während die meisten Menschen - wahrlich alle
- sie tadeln und sie für merkwürdig erachten und
annehmen, dass sie Erneuerungen verfallen sind, weil sie
sich von der „größten Gruppe" abgespalten haben.

138
!ZJr.e !if}iJe, dM, CJ,temde,t
{)-(1tlta,1g - #f,tam, #1;,t ut-Qaygült ()-(t-clauzlggak

Die Bedeutung seiner t! Aussage, » ,,Diejenigen, die sich


von den Stämmen losgelöst haben ... " « ist, dass Allah
.,,,, zu einer Zeit entsandt hat, als die
Seinen Gesandten Jt
Menschen sich vielen verschiedenen Religionen
hingegeben haben. Sie verehrten Götzen, Feuer, Abbilder
und das Kreuz. Es gab Juden, Feueranbeter und
Philosophen. Als der Islam in Erscheinung trat, wurde er
als etwas Fremdartiges angesehen und jene, die den Islam
annahmen und dem Ruf Allahs und Seines Gesandten ,,t ,,.-
Folge leisteten, wurden innerhalb ihrer Stämme und
Familien ebenfalls als fremdartig betrachtet. Diejenigen,
die dem Ruf des Islams gefolgt sind, haben sich von den
Stämmen losgelöst und wurden innerhalb ihrer Familien
und Stämme zu Fremden. Dieser Zustand hielt so lange
an, bis der Islam seinen Aufschwung erfuhr und die
Menschen in Scharen in den Islam eintraten, hiernach
begann die Fremdartigkeit zu verschwinden. Jedoch
tauchte die Fremdartigkeit erneut auf und endet so, wie
sie zuvor begonnen hatte. Wahrlich, in der heutigen Zeit
ist der Islam noch fremder, als er es in seinen ersten Tagen
war, und dies obwohl seine Spuren und Merkmale
weitverbreitet sind! Der wahre Islam ist zu etwas sehr
Fremden geworden und diejenigen, die ihm folgen,
werden als die Fremdartigsten aller Menschen angesehen!

Wie kann es sein, dass eine Sekte, gering in Zahl, nicht


fremd ist unter den 72 Sekten? Sekten, die sich großer
Anhängerschaft, weltlicher Macht und Vorherrschaft
erfreuen. Sekten, die diesen Status lediglich dadurch

139
fZJr:o /;J;}i<Je d&t C/tm1de1t
C,/11/ta,ig - e9/,iaMt eft.,t at-Qat;t;ütt Olt-claazlt;t;ak

erreicht haben, indem sie sich dem widersetzen, womit


der Gesandte Allahs ,>ß
,,,,. entsandt wurde!

Wahrlich, das, womit der Gesandte Allahs 4'i gekommen


ist, steht im Widerspruch zu ihren Gelüsten, ihren
vergänglichen Vergnügen und ihren Erneuerungen von
denen sie annehmen, dass sie die besten aller Taten sind.
Ihre Triebe weisen ihnen ihren Weg und sind ihr Ziel.

Wie kann es also sein, dass der Gläubige, der sich auf der
Reise zu Allah befindet und dabei den Weg der
Gefolgschaft und der Einhaltung eingeschlagen hat, nicht
als ein Fremder unter all denjenigen, die bloß ihren
Gelüsten folgen und (in Bezug auf die Religion) geizig
sind, betrachtet wird? Ihre eigenen Meinungen erstaunen
und verzUcken sie.

63. » ,,Gebietet das Gute und verbietet das Schlechte bis


ihr seht, dass dem Geiz gehorcht, den Gelüsten gefolgt ·
und der Welt der Vorzug gegeben wird, und sich ein jeder
an seiner eigenen Meinung erstaunt und verzückt. Zu der
Zeit, wenn ihr seht, dass ihr die Angelegenheiten nicht
ändern könnt, kümmert euch um euch selbst und meidet
die Massen. Dies werden die Tage der Geduld sein und
unter ihnen geduldig zu sein, wird dem Festhalten an
roter heißer Kohle gleichkommen." «

Aus diesem Grund hat er ,'i<s uns gesagt, dass der


""
wahrhaftige Muslim zu jenen Zeiten - vorausgesetzt, er

140
IZJr:e 8Ji<le, de,t, Cl,temde,t
c/4r1tan9 - #f,ta11~ #8,t ut-Qat;t;ü,~ Oft-cJauzr,yt;ak

hat die Religion beständig eingehalten - der Lohn von


fünfaig Prophetengeführten zuteilwird.

64. Abu Dawud und Tirmidhi überlieferten unter


Berufung auf Abu Tha'labah Al-Khushani, dass dieser
sagte, dass er den Gesandten Allahs ~ bezüglich
folgenden Verses befragte:

·1 J,, \"
y-4~

„0 ihr, die ihr glaubt! Wacht über euch selbst. Wer


irregeht, kann euch nicht schaden, wenn ihr nur selbst
auf dem rechten Wege seid.[ ... ]" (Al-Ma'idah 5:105)

Er sagte, dass er ~ gesagt hat: ,,Vielmehr gebietet das


»

Gute und verbietet das Schlechte bis ihr seht, dass dem
Geiz gehorcht, den Gelüsten gefolgt und der Welt der
Vorzug gegeben wird, und sich eine jede Person an seiner
eigenen Meinung erstaunt und verzückt. Zu der Zeit,
wenn ihr seht, dass ihr die Angelegenheiten nicht ändern
könnt, kümmert euch um euch selbst und meidet die
Massen. Dies werden die Tage der Geduld sein und unter
ihnen geduldig zu sein, wird dem Festhalten an roter
heißer Kohle gleichkommen. Derjenige, der Taten in
diesen Tagen begeht, erhält den Lohn von fünfrig Leuten,
welche die gleiche Tat wie er ausführen." Ich fragte:

141
[Z)r:e 5{}r:<1e a'e,i, Cltmta'rH
()1,r!ta,u; - r#t1ta11t #8,t {(t-Qat;t;t'ltt üft-claa.z:üJtJaft,

„Gesandter Allahs, meinst du damit fünfzig von


ihnen?" Er As erwiderte: ,,Nein, fünfzig von euch."
"'-
Dieser gewaltige Lohn kommt allein auf Grund der
Fremdartigkeit und des Festhaltens an der Sunnah
zustande, während man von Dunkelheit und den
Mutmaßungen anderer umgeben ist.

Wenn sich also der Gläubige, den Allah mit Verständnis


und Einsicht in Seine Religion und der Sunnah Seines
Gesandten ~ und Seines Buches ausgestattet hat, und
ihm die Wirklichkeit der Befindlichkeit der Leute der
Erneuerung, der Gelüste, der Irrleitung und der
Abweichung vom rechten Weg - den Weg des Gesandten
~~ und seiner Gefährten - gezeigt hat, so soll der
Gläubige, der diesen Weg zu beschreiten wünscht, wissen,
dass er sich auf Kränkungen und Schmähungen der
Unachtsamen und der Erneuerer vorbereiten muss. Die
Menschen werden ihn verstoßen, ausschließen und
andere vor ihm warnen, genauso wie es ihre Vorgänger
mit dem Gesandten Allahs ·tß taten. Sollte solch ein
Gläubiger sie zum rechten Weg "' rufen
und sie für ihre
Lebensweise tadeln, wäre es so, als ob der Tag der
Auferstehung iiber sie allesamt hereingebrochen wäre und
sie würden sich zusammentun, um die größten
Anstrengungen zu unternehmen, Pläne gegen ihn zu
schmieden!

Er ist ein Fremder hinsichtlich seiner Religion wegen der


Verdorbenheit ihrer Religionen. Er wird zu einem

142
!ZJr.e, Wi4e- d e-t, C/,temde,t
c,l1r/taNg - #tWJflt @1t ut-Qayyü1t (/(t-clau:ayya/t

Fremden hinsichtlich seiner Einhaltung der Sunnah, auf


Grund ihres Befolgens der Erneuerungen. Er wird zum
Fremden hinsichtlich seines Glaubens, auf Grund ihres
Irrglaubens. Er wird zum Fremden in seinem Gebet, auf
Grund ihrer abgespulten Gebete. Er wird zum Fremden
auf dem Pfad, den er beschreitet, auf Grund ihrer
Irreleitung. Er wird zum Fremden hinsichtlich seiner
Bezugsquellen, auf Grund ihrer Bezugsquellen. Und er
wird zum Fremden wegen der Art des Umgangs mit
ihnen, da ihre Umgangsform lediglich von ihren Gelüsten
bestimmt wird.

Zusammenfass end kann gesagt werden, dass er


hinsichtlich seiner Angelegenheiten des Diesseits und des
Jenseits zu einem Fremden werden wird. Er findet
niemanden unter den Massen, der ihn unterstützt oder
der ihm Hilfe leistet. Er wird zu einem Gelehrten unter
all den Unachtsamen, ein Befolger der Sunnah unter den
Erneuerern, ein Aufrufer zu Allah und Seinem Gesandten
~ unter den Rufern zu den Gelüsten und Erneuerungen.
"' wird unter den Menschen das Gute gebieten und das
Er
Schlechte verbieten, die das Gute für schlecht und das
Schlechte für gut halten.

Die Zweite: Die tadelnswerte Form der Fremdartigkeit.


Bei dieser handelt es sich um die Anhänger der Falschheit
und die Fremdartigkeit der Übertreter, bemessen an den
Befolgern der Wahrheit. Dies ist wirkliche Fremdartigkeit,
auch wenn ihre Anhängerschaft groß in Zahl ist. Die
Menschen dieser Gruppe sind in Wahrheit sehr einsam

143
010 5(}we ct,,1-, C/tm1dc1t
c,f,11ta,1<7 - #i,iam, (JJ/;11 at-Qat_;t_;ü11 Cft-claazü_na!t
und verloren, obgleich es ihnen möglich ist, die
Gesellschaft vieler zu finden, bei denen es ihnen behagt.
Sie sind den Menschen des Diesseits bekannt, doch den
Bewohnern der Himmel fremd.

Die Dritte: Dieses Merkmal der Fremdartigkeit teilen sich


alle drei Gruppen, die Fremde, entfernt von der Heimat.
Dieser Umstand ist an und für sich weder empfehlens-,
noch tadelnswert. Die gesamte Menschheit ist fremd in
dieser Welt, da das Diesseits nicht ihre dauerhafte
Heimstätte ist. Sie ist nicht die Stätte für welche sie
erschaffen wurde. Der Gesandte Allahs ~ sagte zu
Abdullah Ibn Umar:

65. » ,,Ibn Umar, sei auf dieser Welt wie ein Fremder oder
wie derjenige, der sich auf einer Durchreise befindet." «

In diesem Zusammenhang habe ich einige Gedichtzeilen


verfasst ...

Eilt zu den Giirten Edens,

Sie sind euer erstes Zuhause, dort sollt ihr zur Ruhe kommen.

Doch sind wir Gefangene des Feindes, meinst du nicht,

Dass wir nachhause zurücld<ehren sollten und alsdann sicher

sind?

Sie nehmen an, dass, wenn der Fremde weit reist

144
""=~.,.,,,.,,___

f?)ü,/}:JtJo dot Cltcmd c,t


(7(11/taw; - #!11a111 #?;,1 at-Qav t;ütt (7(t-claa.a'(J1jalt

Und er sein Lrtnd aus dem Blick verliert, ihn das Heimweh
{JflCkt.

Doch welche Frerndartigl,eit ist größer 1ils die unsere,


wo doch die Feinde die Herrschaft über uns hflben?

Wie kann ein Diene r also kein Fremd er in dieser Stätte


sein? Er ist nur ein Reisender durch das Leben des
Diesseits und seine Reise endet in seinem Grab. Nur dem
Ansch ein nach ist er ein Ansässiger. So wurde gesagt ...

Diese Ttige sind blojf Meilensteine einer Reise,

Erbflrrnungslos ßihrt sie den lvfenschen zu seinem Ende.

Würdest du dies einsehen, ist dfls Befremdlichste jedoch, dflss,


wiihrend die Hflltepunkte p11ssiert werden,
der Reisende ein Ansiissiger bleibt.

Und Allah weiß es am besten.

145
Hadith Verzeichnis

1. Dani, Al-Fitan # 290.


Der Hadith ist sahih. Siehe Haythami, in Majma' Al-
Zawa'id, Band 7, S. 277-278 und bei Al-Albani, in Al-
Sahihah # 1273.
Ähnliche Ahadith wurden berichtet unter Berufung auf:

• Ibn Umar von Bayhaqi, in Al-Zuhad Al-


Kabir # 202 mit dem zusätzlichen Wortlaut:
,, ... wahrlich, es gibt keine [wahre]
Fremdartigkeit für einen Gläubigen, wenn er als
Gläubiger stirbt."
• Sa'id Ibn Abi Waqqas von Ahmad #
1604, mit den Worten: ,, .. so sei Tttbtt den
Fremden zu jener Zeit." Ebenfalls bei Haythami,
Band 7, S. 277, welcher sagte, dass die
Überlieferer die des sahih sind.
• Amr Ibn Auf von Tirmidhi # 2630, mit
den Worten: ,, ... diejenigen, die das korrigieren,
was die Leute nach mir von meiner Sunnah
verdorben haben." Dieser Bericht wird mit einer
da'if jiddan Überlieferungskette überliefert, siehe
hierzu Al-Albani # 1270.
• Abu'l-Darda, Abu Umamah, Wathilah
und Anas von Tabarani, in Al-Kabir, mit dem
zusätzlichen Wortlaut: ,, ... sie diskutieren nicht
hinsichtlich der Religion Allahs und sie erklären
keine Person des Tauhids zu einem Ungläubigen

146
auf Grun d emer Sünde, die er begangen
hat." Dieser Bericht wurde ebenfalls mit einer
Überlieferungskette wiedergegeben, die da'if
jiddttrz ist, siehe hierzu Haythami, Band 1, S.
156 & Band 7, S. 259.
• Abdu rrahm an Ibn Al-Sannah von
Ahm ad # 16690. Hayrhami, Band 7, S. 278,
ein
erwä hnt, dass sich in der Kette
Berichterstatter befindet, der matr uk ist.
• Sahl Ibn Sa'd von Tabarani, in Al-Kabir,
Band 6, S. 202; sowie in Al-Saghir # 290.
• Jabir Ibn Abdullah von Tabarani, in Al-
Ausat und von Hayt hami , Band 7, S. 278, der
sagte, dass sich in der Kette ein schwacher
Überlieferer befindet.
• Abdullah Ibn Amr Ibn Al-A's von Dani
u
mit einer sahih Überlieferungskette. Siehe hierz
Al-Albani # 1273. ·
• Abu Hura yrah von Muslim # 145 und
Lalika'i # 174.
·• Wath ilah Ibn Al-Asqa von Tam mam , in
Al-Fawa'id, Band 1, S. 148.

Gesandte
la. Abu Sa'id Al-K hudr y berichtete, dass der
im Paradies.
Allahs ~ gesagt hat: » ,, Titba ist ein Baum
Reise,
Seine Dime nsion entsp richt einer hund ertjäh rigen
en von
und die Kleider der Paradiesbewohner komm
1167 3 und bei
seinen Ästen." « Überliefert bei Ahm ad #
diesen
Ibn Hibb an # 2625 (mawarid). As-Suyuti stufte

147
Bericht als sahih ein, in Jami Al-Saghir # 5312. Ebenso
tat dies Al-Albani, in Sahib Al-Jami # 3918.
Ein weiterer Hadith, welcher sich als Beleg hierfür
heranziehen lässt, ist ein Bericht unter Berufung auf
Utbah Ibn Abel AI-Sulami, überliefert bei Ahmad #
17642 und bei Ibn Hibban # 2626 (mawarid).
Mu'awiyyah Ibn Qurrah berichtet von seinem Vater, dass
der Prophet 'i.fo sagte: » ,,Es ist ein Baum, den Allah mit
Seinen Händen gepflanzt und dem Er von Seinem Geist
eingehaucht hat. Seine Früchte sind Kleidung und
Schmuck, und seine Äste sind hinter der Mauer des
Paradieses erkennbar."« Überliefert bei Tabari # 20394.
As-Suyuti stufte den Bericht als da'if ein # 5314. Tabari #
20382-20392 erwähnt ebenfalls die Meinung, dass es sich
bei Titbci um den Namen eines Baumes im Paradies
handelt. Er tat dies unter Berufung auf eine Gruppe der
Salaf zu welcher Abu Hurayrah und Ibn Abbas gehören.
Andere sagten, dass es „Glück" bedeutet, wiederum
andere erklärten, es handele sich um Segen, und eine
weitere Gruppe sagte, hierbei ginge es um eine erlaubte
Form des Neids; zudem wurde gesagt, es sei allgemein
„Gutes" damit gemeint, oder Titba wäre der Name des
Paradieses. Keine dieser Deutungen steht im
Widerspruch zu dem Gesagten, da der Baum ein Teil des
Paradieses ist und zugleich ein Segen und allgemein Gutes
in seiner Bedeutung mit einschließt, welche den
Gläubigen bestimmt ist und etwas ist, worum sie beneidet
werden und (ein Glück ist), welches man sich selbst
wünscht. Und Allah weiß es am besten. Siehe hierzu Ibn
Kathir, Kommentar zu Ar-Ra'd 13:29.

148
2. Überliefert bei Ahmad # 3784 und bei Ibn Majah #
3988. Tirmidhi, Al-Ilal, Band 2, S. 854, zitiert Bukhari,
dass dieser den Hadith als hassan eingestuft hat. Al-
Baghawi, in Sharh Al-Sunnah # 64 stufte ihn als sahih
gharib ein.

3. Bei Muslim# 145.


Ähnliche Ahadith unter Berufung auf:
• Ibn Umar, von Bazzar # 2069 und bei
Haythami, Band 7, S. 278, welcher sagte, dass
sich in der Überlieferungskette ein rnudallis
befindet.
• Anas Ibn Malik, bei Ibn Majah # 3987
und bei Busyari, in Al-Zawa'id, welcher sagte,
dass der Bericht hassan ist.
• Abu Sa'id Al-Khudri, bei Tabarani, in Al-
Ausat und bei Haythami, Band 7, S. 309,
welcher sagte, dass sich in der
Überlieferungskette ein rnudallis befindet.
• Amr Ibn Auf, von Bazzar # 3397.
• Abu Musa Al-Ash' ari berichtete, dass der
Gesandte Allahs ''6;j, sagte: » ,,Die Stunde wird
nicht eintreffen, bis die Erde nicht durch Blut
durchnässt ist und der Islam etwas Fremdes sein
wird." « Haythami, Band 7, S. 279; sagte, dass
sich in der Überlieferungskette ein schwacher
Überlieferer befindet.
Der gleiche Hadith ohne die letzte Aussage wird
unter Berufung auf Ibn Umar bei Muslim
überliefert # 146, sowie unter Berufung auf

149

.f
Salman Al-Darsy, von Tabarani, in AI-Kabir,
Band 6, S. 314. Haythami, Band 7, S. 279,
sagte, dass sich in der Kette ein rnatruk
Überlieferer befindet.

4. Bei Tabarani, in Al-Kabir, Band 8, S. 175, mit einer


da'ifjiddan Überlieferungskette, laut Haythami, Band 1,
S. 156 & Band 7, S. 259. Wie dem auch sei, ist dieser
Teil des Hadithes sahih.

5. Bei Ahmad # 6650 und bei Ibn Al-Mubarak, in Al-


Zuhad # 775. Laut Al-Albani # 1619 ist der Bericht sahih.
Es gibt acht weitere Überlieferungen, in denen der
Gesandte Allahs :ii,
-;;-
erklärt, bei wem es sich um die
„Fremden" handelt, die nicht vom Autor, möge Allah
barmherzig mit ihm sein, erwähnt wurden.

1. ,,Diejenigen, die sich am Buch festhalten,


wenn es vernachlässigt wird und an der Sunnah,
wenn sie vergessen ist." Überliefert bei Ibn Al-
Waddah, in Al-Bid'ah # 185, mit einer da'if
Überlieferungskette.
ii. ,,Ebenso, wie über eine Person an einem
bestimmten Ort gesagt wird: ,Er ist ein
Fremder."'. überliefert bei Ibn Al-Waddah # 189,
mit einer da'if Überlieferungskette.
111. ,,Diejenigen, die das meiner Sunnah
wiederbeleben, was die Menschen getötet
haben." Überliefert bei Al-Bayhaqi # 207, mit
einer da'ifjiddan Überlieferungskette.

150
iv. ,,Diejenigen, die meine Sunnah
wiederbeleben und die Diener Allahs darin
unterweisen." Überliefert bei Abdul-Barr, in Jami
# 1902, mit emer da'if jiddan
Überlieferungskette.
v. ,,Diejenigen, die die Menschen nach mir
in dem berichtigen, was diese von meiner
Sunnah verdorben haben." Überliefert bei
Tirmidhi # 2630, mit einer da'if jiddttri
Überlieferun gskette.
v1. ,,Diejenigen, die vor den Wirrungen und
der Drangsal fliehen, um ihre Religion zu
bewahren." Überliefert bei Ibn Al-Mubarak #
1513.
vii. ,,Diejenigen, die flüchten, um ihre
Religion zu schützen. Allah, Der Allerhöchste
wird sie gemeinsam mit Isa Ibn Maryam
wiederauferwecken." Überliefert bei Bayhaqi #
204, mit einer da'i/Überlieferungskette.
viii. ,,Diejenigen, die zunehmen, wenn die
Menschen abnehmen." Siehe hierzu Ibn ul-
Qayyim, in Madaraij, wo er es auf Ahmad unter
Berufung auf Al-Muttalib zurückführt. Bei
Al1mad # 15802-20528 wird berichtete, dass der
Gesandte Allahs i~ gesagt hat: » ,,Der Islam
begann, wie ein drei Jahre altes Kamel, alsdann
wurde es zu einem sechsjährigen Kamel, dann ein
siebenjähriges, dann ein achtjähriges, hiernach
erreichte er seine vollständige Reife." Nachdem
Umar Ibn Al-Khattab dies gehört hatte, merkte

151
er an: ,,Was bleibt denn dann noch anderes nach
der vollständigen Reife, als die Abnahme?" « Ibn
Kathir, in Musnad AI-Faruq, Band 2, S. 658,
sagte, dass dieser Bericht gharib ist, doch dass die
Bedeutung durch den Haupt-Hadith gestützt
wird. Lalika'i # 175 überlieferte, dass der
Gesandte Allahs ~ sagte: » ,,In welchem Zustand
werdet ihr euch befinden, zu einer Zeit, in
welcher ihr hinsichtlich eurer Religion wie der
Mond in einer klaren Nacht sein werdet? Keiner
von euch vermag ihn zu sehen, außer derjenige,
der über Tiefsicht verfügt." « Die
Überlieferungskette ist da'if.

6. Bei Tirmidhi # 2641 unter Berufung auf Abdullah


Ibn Amr. Timidhi stufte den Bericht als hassan ein
und Iraqi, in Al-Mughni # 3240, erklärte die
Überlieferungskette für jayyid.
Tabarani überliefert diesen Bericht mit dem gleichen
Wortlaut, in AI-Saghir # 150, unter Berufung auf
Anas Zur Erläuterung, weitere Berichte mit anderem
Wortlaut:

i. ,,Die / ama'ah" überliefert bei Abu


Dawud # 4597, unter Berufung auf Mu'awiyyah.
Zu der Überlieferungskette sagte Ibn Hajar, in
Takhrij Al-Kashshaf, S. 63, dass sie hassan ist.
Bei Ibn Majah # 3992-3993, unter Berufung auf
Anas und Au'f Ibn Malik. Bei Iraqi # 3240,
welcher die Überlieferungsketten als jayyid

152
einstufte. Siehe hierzu ebenfalls Al-Albani # 204-
1492.
ll. ,,Die größte Gruppe" überliefert bei Ibn
Abu A'sim, in Al-Sunnah # 68, unter Berufung
auf Abu Umamah. Bei Tabarani, in Al-Kabir,
unter Berufung auf Abu'l-Darda, Abu Umamah,
Wathilah und Anas, und einer
Überlieferungskette, die laut Haythami, Band 7,
S. 259, da'if ist; in diesem Bericht des
Gesandten ~ erklärt er, dass die „größte
Gruppe" die ist, ,,die sich auf dem befinden,
worauf ich und meine Gefährten sich befinden."
m. ,,Das, worauf ich und meine Gefährten
sich bis zum heutigen Tage befinden ... ".
Überliefert bei Hakim # 444, unter Berufung auf
Uqayli, in Al-Du'afa, Band 4, S. 201, unter
Berufung auf Anas. Dieser Bericht ist laut Al-
Albani rnaudu, siehe hierzu Al-Da'ifah # 1035. In
seinem Urteil beruft er sich unter anderem auf
Ibn Al-Jauzi und Imam Suyuti.

Der gleiche Hadith ohne den zusätzlichen Wortlaut


wurde von Tirmidhi # 2640, unter Berufung auf Abu
Hurayrah überliefert. Er stufte den Bericht hassan sahih
ein. Ebenfalls zu finden bei Hakim # 10-441-442,
welcher ihn sahih einstufte. Adh-Dhahabi stimmte mit
ihm diesbezüglich überein. Unter Berufung auf Sa'd Ibn
Abi Waqqas überliefert von Marwazi # 57; auf Anas von
Ibn Majah # 3993; auf Amr Ibn A'uf von Hakim # 445;
auf Ali von Marwazi # 60-61; auf Ibn Umar von Abu

153
Ya'la; auf Amr Ibn A'uf von Tabarani, in Al-Kabir;
Sakhawi überlieferte diesen Bericht, in Al-Maqasid # 340,
ebenfalls unter Berufung auf Jabir, Ibn Mas'ud und
Uqaymir. Siehe Haythami, Band 7, S. 258+230 und bei
Al-Albani # 203.

7. Ein Bericht mit einem ähnlichen Wortlaut ist bei


Tirmidhi # 3058 und bei Abu Dawud # 4341, unter
Berufung auf Abu Tha'labah mit den angefügten Worten
zu finden: » ,,Derjenige, der in jenen Tagen Taten
vollbringt, erhält den Lohn von fünfaig Leuten, welche
die gleiche Tat wie er ausführen." Ich fragte: ,,Gesandter
Allahs, meinst du fünfzig von ihnen?" Er antwortete:
„Nein, fünfzig von euch." « Tirmidhi sagte, dass der
Bericht hassan ist, doch Al-Albani, in Da'if Al-Jami' #
2344, stufte den gesamten Hadith als da'if ein.
Doch wie dem auch sei, ist nachstehender Zusatz
authentisch und gemäß Ibn Nasr, S. 9 ist Utbah Ibn
Ghazwan Zeuge hierüber: ,,Vor euch liegen die Tage der
Geduld; jeder, der in jenen Tagen an dem beständig
festhält, worauf ihr euch befindet, dem wird der Lohn
von fünfzig von euch zuteilwerden ... "; des Weiteren
unter Berufung auf Ibn Mas'ud von Tabarani, in Al-Kabir,
Band 3, S. 76/1. Siehe Albani # 494.
Die Bedeutung des letzten Satzes wurde zudem von
Tirmidhi # 2260, unter Berufung auf Anas mit dem
Wortlaut überliefert: ,,Eine Zeit wird kommen, in der die
Geduld und das Festhalten an seiner Religion dem
Festhalten an roten heißen Kohlestiicken gleichkommen
wird." Dieser Bericht ist auch bei Ahmad # 9073, unter

154
--- --- --- --- --- --- --- -~ --

Berufu ng auf Abu Hurayr ah, zu finden; und bei Maqdisi,


Band 1, S. 99, unter Berufung auf Ibn Mas'ud . Imam
Suyuti stufte den Bericht als hassan ein # 9778 und als
sahih von Al-Albani # 957.
Abu Dawud # 4343 überlieferte, unter Berufu ng auf Amr
Ibn Al-A's, dass der Gesandte Allahs ~ sagte: » ,,Wenn ihr
seht, da~s die Verträge gebrochen und Abmac hungen
leicht genom men werden, und sie alsdann in der Folge so
werden ... "und er ~ verban d seine Hände eng
miteinander. Ich stand auf und fragte, was wir in dieser
,ii,
Zeit machen sollen, worauf er '6' erwiderte: ,,Bleibt in
euren Häuser n, haltet eure Zunge zurück, nehmt das an,
worübe r ihr Kenntn is besitzt und lasst ab von dem, was
ihr missbilligt, kümme rt euch um eure eigenen
Angelegenheiten und haltet euch von den
Angelegenheiten der Massen fern." «
Mundh iri und Iraqi # 2112 stuften die
Überlieferungskette dieses Hadith es als hassan ein. Hakim
# 8340 sagte, dass der Bericht sahih ist, Adh-D hahabi
stimmt e zu. Siehe Albani # 205, 888 u. 1535.
Tabarani, in Al-Ausat, überlieferte unter Berufung auf Ibn
Umar, dass der Gesand te Allahs 4~ gesagt hat: ,,Es gibt
drei zerstörende Merkmale, sowie es drei rettende gibt.
Drei dienen zur Sühne und drei, um in den Rangstufen
emporzusteigen: ,,Was nun die zerstörenden anbelangt, so
gehört zu ihnen, dass man dem Geiz gehorcht, den
Gelüste n folgt und dass eine Person entzück t von sich
selbst ist. Was die rettend en Merkmale anbelangt, so sind
sie, in der Wut gerecht sowie genügsam zu sein, maßvoll
in Zeiten der Armut und des Überflusses, und Allah,
155
Den Allerhöchsten, im Geheimen sowie im Öffentlichen
zu fürchten. Hinsichtlich der Sühne: das Warten nach
Ende des einen auf das nächste Gebet, der ordentliche
Vollzug der Gebetswaschung und der Gang zu den
Gebeten in der Gemeinschaft; hinsichtlich der Erhöhung
in Rangstufen - die Speisung der Leute, die Verbreitung
des Salam und das Gebet in der Nacht, wenn die
Menschen schlafen."
Mundhiri und Al-Albani # 1802 stuften diesen Bericht
als hassan ein.

8. Bei Ibn Majah # 4114 und bei Tirmidhi # 2333.


Baghawi # 4029 sagte, dass der Bericht sahih ist, ebenso
tat dies Imam Suyuti # 6421, siehe hierzu auch Albani #
1156, 1474 und 1475. Ein Bericht ohne den zusätzlichen
Wortlaut ,, ... zähle dich ... " ist zudem bei Bukhari # 6416
zu finden.
Der zusätzliche Wortlaut wird von Zeugen bei Ahmad #
8522 überliefert, die sich auf Abu Hurayrah berufen, dort
lautete es: ,,Sohn Adams, handele, als ob du (Ihn) sehen
kannst, zähle dich zu den Verstorbenen, und nimm dich
in acht vor dem Bittgebet des Unterdrückten." Unter
Berufung auf Abu'd-Darda und Mu'adh Ibn Jabal bei
Tabarani, in Al-Kabir und unter Berufung auf Zayd Ibn
Al-Arqam bei Abu Nu'aym, in Al-Hilyah, Band 8, S. 202.
Die letzten drei Berichte wurden von Imam Suyuti #
1131 u. 1133 als haSS/m eingestuft.
Dieser Bericht wird ebenfalls als Aussage Abu'd-Dardas
von Ibn Al-Mubarak # 1551 wiedergegeben.

156
G!-/4aitlt CW:,,,:cdcluriJ,

9. Siehe zu 8.

10. Bei Ahmad # 6156 mit einer Überlieferungskette, die


den Maßstäben Bukharis und Muslims entsprechen.

11. Bei ßukhari # 2887.

12. Bazzar und Hakim # 5274. Letzterer sagte, dass der


Bericht sahih ist, Adh-Dhahabi bestätigte ihn. Ähnliche
Berichte werden unter Berufung auf nachstehende
Erzähler überliefert:
• Abu Hurayrah von Muslim # 2662, mit
den Worten: ,,Es ist gut möglich, dass jemand,
staubig und mit wirrem Haar und der von jedem
abgewiesen wird, einen Schwur bei Allah leistet
und Er ihn mit Sicherheit erfüllen wird."
• Anas von Tirmidhi # 3854, mit den
Worten: ,,Viele von denen, die mit Staub bedeckt
sind, wirres Haar haben, schäbige Kleidung
tragen und denen keine Beachtung geschenkt
wird, doch würden diese einen Eid bei Allah
schwören, würde Er ihn erfüllen. Einer von
ihnen ist Al-Bara'a Ibn Azib."
• Ibn Mas'ud von Bazzar # 2035.
• Abu Hurayrah von Hakim # 7932.
• Thauban und Anas von Tabarani, in Al-
Ausat. A'isha (möge Allah mit ihr zufrieden sein)
von Tabarani, in Al-Ausat. In Al-Kabir wird
erwähnt, dass Ammar Ibn Yasir einer von ihnen
war. Haythami sagte in Band 9 auf S. 294, dass

157
sich in der Kette ein matruk Überlieferer befindet.
Siehe hierzu auch Haythami, Band 10, S. 264-
265; Iraqi # 3365-3366; und bei Albani, in Sahih
Al-Targhib # 3211-3212.

13. Bei Ibn Majah # 4115, mit einer sahih


Überlieferungskette. Siehe Albani # 1741.
Ähnliche Berichte werden unter Berufung auf folgende
Erzähler i.iberliefert:

• Harithah Ibn Wahb von Bukhari # 6017


und# 6657, sowie bei Muslim # 2853, mit den
Worten: ,,Soll ich euch nicht i.iber die Bewohner
des Paradieses in Kenntnis setzen? Jede schwache
Person, auf welche die Menschen
herunterschauen; würde sie einen Eid bei Allah
schwören, würde Er ihn mit Gewissheit erfüllen.
Soll ich nicht von den Bewohnern des Feuers
berichten? Jede arrogante, gemeine und
hochmütige Person."
• Anas von Ahmad # 12476.
• Hudhayfah von Ahmad # 23457.
• Al-Hassan von Ahmad, in Al-Zuhd, S.
396,
• Abu Hurayrah von Tabarani, in Al-Ausat.
• Abu'l-Darda und Zayd Ibn Thabit von
Tabarani, in Al-Kabir. In der ersten Kette
befindet sich ein rnatruk Überlieferer und
Haythami stufte die zweite als hassan ein, Band
10, S. 265. ,

158
14. Tirmidh i # 2348 und Ahmad # 2216 u. 22197.
Ähnliche Berichte wurden unter Berufung auf folgende
Erzähler überliefert:
• Abu Umama h von Ibn Majah # 4117
und dieser ist da'if.
• Mu'adh Ibn Jabal von Wald' Khalaf, in
Akhbar Al-Qud at, Band 3, S. 17, und in seiner
Überlieferungskette befindet sich ein rntttruk
Überlieferer.
• Hudhay fah von Bayhaqi, in Al-Shu'ab #
10350 und die Überlieferungskette ist da'if
jiddan. Hakim, # 7148, sagte, dass der Bericht
sahih ist, doch Adh-Dh ahabi stufte ihn als da'if
ein, ebenso taten dies Ibn Al-Jauzi und Iraqi per
Munawi, in Fayd, Band 2, S. 542; gleichfalls
Albani, in Da'if Al-Jami' # 1397.

15. Mit einem ähnlichen Wortlau t verzeichnet bei Abu


Nu'aym , Band 1, S. 47, # 25, welcher von Albani, in Al-
Da'ifah # 1850, als da'if eingestuft wurde. Ein weiterer
Bericht mit entsprechendem Inhalt ist bei Ibn Majah #
3989, sowie bei Tabarani, in Al-Kabir, Band 20, S. 36 u.
53, verzeichnet. Dieser Bericht wurde von Iraqi # 3370
und Albani, in Al-Da'ifah # 2975, als da'if jiddan
eingestuft. Eine dritte Überlieferung mit verwandtem
Wortlau t hat Tabarani, in Al-Saghir, Band 2, S. 45,
aufgenommen, in dessen Überlieferungskette sich
allerdings unbekan nte Erzähler befinden. Zudem gibt es
einen Hadith, welcher bei Daylami # 1654 unter
Berufung auf Abu Hurayra h angeführt wird, dessen

159
Überlieferungskette laue Imam Suyuti, 111 Tamhid Al-
Farsh, S. 90, da'ifist.

JG. Ahmad # 6656 und bei Ibn Majah # 1614. Ibn


Hibban # 2934 und Suyuti # 1985 erkHirten den Bericht
für sahih. Albani stufte ihn als hassan ein, Sahih Al-Jami #
1616.

17. Siehe Punkt 16.

18. Ibn Majah # 1613 und bei Abu Y:ila # 2381. Der
Hadith wurde ebenfalls unter Berufung auf Abu
Hurayrah, Tawus Al-Yemeni, Anas und Intirah überliefert,
so erwähnt es Suyuti, in Al-La'i, Band 2, S. 112. Zurqani,
in Sharh Muwatta, ßand 2, S. 101 # 555, führt
zusätzlich an, dass der Bericht unter Berufung auf Ibn
Umar und Jabir überliefert wurde. Ibn Hajar stufte den
Bericht als da'if ein, in Al-Talkhis # 808, zudem sagte er
aus, dass Ahmad ihn als rnunl,ar einstufte und Ibn Al-
Jauzi sagte, dass es sich nicht um eine authentische
Überlieferung handelt. Bayhaqi wies, in Al-Shu'ab # 9892
u. 9895, auf seine Schwächen hin. Gleichsam taten dies
Mundhiri, in Al-Targhib und Albani, in Al-Da'ifah # 425.

19. Siehe Punkt 18.

20. Hierbei handelt es sich um einen Zusatz im Wortlaut,


der von Ibn Al-Mubarak # 775 und bei Ahmad # 6650 zu
Hadith #5 verzeichnet wurden.

160
21. Bei Abu Ya'la und Daruqutn i, gemäß Haytham i,
Band 3, S. 208 mit einer da'if Überlieferungskette.
Einen weiteren Überlieferungsstrang liefert Tabarani, in
Al-Ausat, mit einer Überlieferungskette, die laut
Haychami, Band 3, S. 218, clti'ifist. Albani stufte ihn, in
Da'if Al-Targhib # 703, als da'if ein. Der Hadith wird
ebenfalls unter Berufung auf Jabir von Ibn Al-Jauzi, in Al-
Maudu'a t, Band 2, S. 217, überliefert. Adh-Dha habi
stufte ihn, in Tartib # 601, als maudu ein. Albani, in Da'if
Al-Targhib # 704-705, stufte eine Version des Berichts als
da'if jiddtm ein und den anderen, als rnaudu; unter
Berufung auf Ibn Umar von Ibn Andah, in Akhbar
Asbahan und in seiner Überlieferungskette befindet sich
ein Lügner. Siehe Albani, in Al-Da'ifah # 2187 u. 2804.

22. Quda'i # 91 und bei Ibn Hibb,an # 471, unter


Berufung auf Jabir und laut Ibn Adi, Band 4, S. 2614,
mit einer da'if Überlieferungskette. Einen weiteren
Überlieferungsstrang führt Tabarani, in Al-Ausat # 265 an,
über welchen Haytham i, in Band 8, S. 17, sagte, dass sich
ein matrul, Überlieferer in der Kette befindet. Ebenso
sagte dies Ibn Adi, Band 4, S. 2613. Eine dritte
Überlieferungskette erwähnt Khatib, Band 8, S. 58, mit
einem Erzähler in der Kette, über welchen Ibn Adi, Band
2, S. 746, sagte [... ]. Ein ähnlicher Hadith wurde unter
Berufung auf Miqdad von Tammam # 889, mit einer da'if
Überlieferungskette überliefert. Siehe zudem Sakhawi #
508 u. 1006 Ahadith bezüglich des Themas der
Güte/Fre undlichk eit und Albani, in Da'if Al-Jami # 5255,
stufte den Bericht als da'if ein.

161
23.-33. Siehe hierzu die Refernzen # 1-5.

34. Bei Muslim# 2865.

35. Bei Muslim# 2962.

36. Bei Bukhari # 3157, 4015 u. 6425, sowie bei Muslim


# 2961.

Ähnliche Ahadith wurden unter Berufung auf Abu Sa'id


von Bukhari # 921, 1465 u. 6427, sowie bei Muslim #
1052; auf Uqbah Ibn Amir von Bukhari # 1344, 3596,
4085, 6426 u. 6590 und bei Muslim # 2296; und auf
Miswar Ibn Makhramah von Bukhari # 4015.

37. Siehe Punkt# 36.

38. Bei Ahmad # 19772, 19773 u. 19787 und bei Bazzar


# 132. Albani stufte den Bericht als s,ihih ein, in Sahih Al-
Targhib # 52.

39. Bei Bukhari # 3640 u. 7311 und bei Muslim # 1921,


unter Berufung auf Mughirah.

Der Hadith wurde ebenfalls überliefert unter Berufung


auf Thauban von Muslim # 1920; auf Abu Hurayrah von
Ahmad # 8484 u. 8930; auf Zayd Ibn Al-Arqam von
Ahmad # 19290; auf Mu' awiyah von Ahrnad # 16921 u.
16881; auf Urnar von Tabarani, in Al-Kabir und Al-
Saghir.

162
Qfactttlt CJ,w,,zetduti<J,

Weitere ähnliche Ahadith wurden unter Berufung auf


folgende Erzähler überliefert:
• Mu' awiyah von Bukhari # 3641, mit den
Worten: ,,Innerhalb meiner Gemeinschaft wird es
immer eine Gruppe geben, die festbegründet auf
der Anordnu ng Allahs steht ... "
• Mu'awiyah von Bukhari # 1037, mit den
Worten: ,,Innerhalb meiner Gemeinschaft wird es
immer eine Gruppe Muslime geben, die für die
Wahrhei t kämpfen und sich über die erheben,
die sich ihnen widersetzen bis zum Tag des
Jüngsten Gerichts."
• Der gleiche Wortlaut wird auch bei der
Überlieferung Imran Ibn Hussayns von Abu
Dawud # 2484, überliefert. Dort lautete es
abschließend: ,, ... bis die letzten von ihnen gegen
den Dajjal kämpfen."
• Uqbah Ibn Amir von Muslim # 1924
mit den Worten: ,,Es wird immer einen Teil
meiner Gemeinschaft geben, der auf dem Wege
Allahs kämpft, sie besiegen ihren Feind und
erleiden keinen Schaden von denen, die sich
ihnen entgegenstellen ... "
• Jabir Ibn Samurah von Muslim # 1922,
mit den Worten: ,,Diese Religion wird immer
gefestigt sein, eine Gruppe Muslime wird bis zum
Tage des Gerichts um ihretwillen kämpfen."
• Jabir Ibn Abdullah von Muslim # 1923,
mit den Worten: ,,Es wird immer eine Gruppe
von Leuten aus meiner Gemeinschaft geben, die

163
auf dem Weg der Wahrheit kämpfen,
festbegründet bis zum Tag des Gerichts."
• Sa'd Ibn Abu Waqqa von Mulim # 1925,
mit den Worten: ,,Die Leute des Westens werden
sich bis zum Tag des Gerichts auf der Wahrheit
befinden."
• Abu Hurayrah von Ahmad # 8274, mit
den Worten: ,,Es wird in dieser Angelegenhe it
immer eine Gruppe von Menschen geben, welche
sich auf der Wahrheit befindet. Sie erleidet
keinerlei Schaden von denen, die sich ihr
widersetzen, bis der Befehl Allahs ergeht."
• Abu Hurayarah von Abu Nu'aym, Band
9, S. 307, mit den Worten: ,,Es wird innerhalb
meiner Gemeinscha ft immer eine Gruppe geben,
die standhaft zu den Befehlen Allahs, Dem
Allmächtigen und Herrlichen, steht. Von Seiten
derjenigen, die sich ihr widersetzen, trifft sie kein
Schaden und sie bekämpft ihre Feinde. Jedes Mal,
wenn ein Kampf vorüber ist, zieht sie weiter zum
nächsten [... ], bis zum Tag des Jüngsten
Gerichts ... sie wird aus dem Sham sein." Die
Überlieferungskette ist sahih.
• Ein ähnlicher Bericht ist bei Ahmad #
16965 unter Berufung auf Salamah Ibn Nufayl,
verzeichnet.
• Mu'awiyah Ibn Qurrah von Tirmidhi #
2192, beginnend mit den Worten: ,,Wenn die
Leute des Sham verdorben sind, dann wird nichts
Gutes mehr in euch sein ... "

164
• Abu lnabah ' Al-Khaulani von Ibn Majah
# 8.
• Abu Hurayrah von Abu Ya'la # 6417, mit
den Worten: ,,Es wird immer eine Gruppe aus
meiner Gemeinschaft geben, die vor den Toren
Damas kus und Umgebung, und vor den Toren
ßayt Al-Maqdis und Umgebung kämpfen wird.
Sie erleidet keinen Schaden von denen, die sie im
Stich lassen und sie bleibt beständig auf der
Wahrh eit bis zum Tag des Jüngsten
Gerichts." Die Überlieferungskette ist da'if
• Abu Umam ah von Al11nad # 22320, mit
den Worten : ,,Es wird niemals aufhören, eine
Grupp e zu geben, die sich beständig auf der
Religion befindet, siegreich gegen ihre Feinde.
Schade n erleidet sie nicht von denjenigen, die
sich ihr entgegenstellen, sonder n nur von den
Erschwernissen, die ihr widerfahren, bis der
Befehl Allahs ergeht, befindet sie sich in diesem
Zustan d." Als darüber gefragt, wo sie sich
befindet, antwortete er f: ,,Bayt Al-Maqdis und
Umgeb ung." Der Hadith ist bis auf den Teil über
Bayt Al-Maqdis sahih. Der Teil über Bayt Al-
Maqdis wurde ebenfalls von Tabarani unter
Berufung auf Murrah Al-Bahza überliefert, siehe
Al-Kabir, mit einer da'ifÜberlieferungskette.
Suyuti, in Al-Azhar Al-Mutanathirah # 132,
stufte den Bericht als rnutawatir ein und fügte
hinzu, dass der Hadith auch unter Berufung auf
Shurha bil Ibn Samt, Qurrah lb Khalid, Qurrah

165
Ibn Iyas und Nu'man Ibn · Bashir überliefert
wurde. Ein große Gruppe der S,1',if sagte, dass
sich der Bericht auf die Ahlu'l-Haclith bezieht;
siehe Albani # 207. Sowie Haythami, Band 7, S.
287 und Albani # 404, 1108, 1955, 1962 u.
1971.

40. Tabarani, in Al-Ausat.


Haythami, Band 7, S. 261-262, sagte, dass sich in der
Überlieferungskette ein rnatruk Erzähler befindet.

41. Tabarani, in Al-Ausat und Al-Kabir.


Haythami, Band 7, S. 322-323, sagte, dass sich 111 der
Kette ein cla'ifÜberlieferer befindet.

42. Tabarani, in Al-Ausat und bei Abu Nu'aym, Band 8, S.


217 # 11931. Haythami, Band 1, S. 172, sagte, dass sich
in der Überlieferungskette ein unbekannter Erzähler
befindet. Albani stufte den Bericht, in Al-Da'ifah # 327,
als cla'ifein.
Abu Nu' aym überliefert ebenfalls einen Bericht mit
entsprechendem Inhalt, dort heisst es unter Berufung auf
Ibn Abbas, ,, ... einhundert Märtyrer" anstelle von ,, ... ein
Märtyrer". Albani stufte den Bericht cla'ifjiclclan ein, in
Da'if Al-Targhib # 30.
Der Gesandte Allahs ~ sagte: » ,,Gebietet das Gute und
,;,!'

verbietet das Schlechte solange bis ihr seht, wie dem Geiz
gehorcht, den Geli.isten gefolgt und der Welt der Vorzug
gegeben wird und jede Person gefallen an der eigenen
Meinung findet. Zu einer Zeit, zu der ihr

166
Angelegenheiten seht, die ihr nicht ändern könnt,
(alsdann) beschäftigt euch mit euch selbst und meidet die
Massen. Dies sind die Tage der Geduld und (zu jener Zeit)
geduldig zu sein, gleicht dem Festhalten an rotglühen d
heigen Kohlestücken. Derjenige, der in jenen Tagen Taten
vollbringt, erhält den Lohn von fünfzig Leuten, welche
die gleiche Tat wie er ausführen." Ich fragte: ,,Gesandter
Allahs, meinst du fünfzig von ihnen?" Er i/.~
~-6~
antwortete:
,,Nein, fünfzig von euch." « Überliefert bei Tirmidhi #
3058, unter Berufung auf Abu Tha'labah, siehe Punkt# 7
des Hadith-Verzeichnisses.

43. Siehe Punkt# 8.

44. Ibn Rajab, Band l, S. 342, gab an, dass dieser Bericht
von Ibrahim Ibn Al-Junayd aufgenommen wurde.

45. Bei Muslim# 2965.

46. Bei Ibn Majah # 3989. Siehe hierzu Punkt# 15.

47. Bei Ahmad # 11653 u. 11674 und bei Abu Ya'la #


1376, unter Berufung auf Abu Sa'id.
Haytham i, Band 1O, S. 75, erwähnt, dass sich in der
Überlieferungskette ein da'if Erzähler befindet. Albani #
517 stufte den Bericht als da'if ein und erwähnt dabei das
Urteil Dhahabis, welcher zum gleichen Schluss kommt.
Ein anderer Hadith wird von Tabarani unter Berufung
auf Ibn Abbas überliefert, in Al-Kabir, Band3, S. 77 / 1
und unter Berufung auf Abu'I-Jauza von Ibn AI-Mubarak

167

C
# 204, mit den Worten: ,,Gedenke Allahs bis die
Heuchler sagen: Du gibst an." Der Hadith Ibn Abbas ist
da'ifjiddan und der des Abu'l-Jauza ist da'if. Siehe Albani,
Al-Da'ifah # 515-516.

48. Bei Ibn Adi, Band 2, S. 560 und Band 4, S. 410,


unter Berufung auf Abu Umamah. Ibn Adi stufte ihn da'if
ein, ebenso taten dies Suyuti # 971 und Munawi, Band 1,
S. 622. Albani stufte ihn da'ifjiddan ein, in Al-Da'ifah #
1500.
Der Hadith wird auch unter Berufung auf Sa'id Ibn Yazid
von Ahmad, in Al-Zuhd, S. 46, überliefert. Dort ist die
Rede von einer rechtschaffenen Person anstelle von
zweien - dieser Bericht ist hassan; siehe Albani # 741.

49. Tabarani, in Al-Kabir und Al-Ausat, unter Berufung


auf Ubadah Ibn Al-Samit. Suyuti # 1243 stufte ihn als
da'ifein, ebenso Albani, in Al-Da'ifah # 2589.

50. Tabarani, in Al-Saghir, Band 1, S. 201 (557) und bei


Bayhaqi, Band 4, S. 95, unter Berufung auf Abdullah Ibn
Mu' awiyah. Albani # 1046 sagte, dass die
Überlieferungskette sahih ist.

51. Tabarni, in Al-Kabir # 7935 und bei Daylami # 2529,


unter Berufung auf Abu Umamah. Haythami, Band 10, S.
279, sagte, dass sich in der Überlieferungskette ein
matruk Überlieferer befindet. Auch Suyuti sagte dies, in
Tamhid Al-Farsh, S. 89. Albani stufte den Bericht als dr/if
jiddan ein, siehe Al-Da'ifah # 2444.

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Q/adltk q,r;.,,;z:dclutld,

52. Bei Muslim # 8-10, unter Berufung auf Umar und


Abu Hurayrah.

53.-58. Siehe Punkte# 1-5.

59. Siehe Punkt# 15.

60. Siehe Punkt #14.


61. Siehe Punkt # 12.

62. Siehe Punkt# 13.

63. Siehe Punkte# 7 und 42.

64. Ibid.

65. Siehe Punkte# 8.

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GRANADA VERLAG

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