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BGI 826

BG-Information

Schutz gegen Absturz


Persönliche Absturzschutzausrüstung sach-
kundig auswählen, anwenden und prüfen

Juni 2013
Impressum

Herausgeber

Berufsgenossenschaft Holz und Metall


Wilhelm-Theodor-Römheld Straße 15
55130 Mainz

Telefon: 0800 9990080-0


Fax: 06131 802-20800
E-Mail: servicehotline@bghm.de
Internet: www.bghm.de

Servicehotline bei Fragen zum Arbeitsschutz: 0800 9990080-2


Medien Online: bestellung@bghm.de

Sachgebiet/Fachbereich:
Holz und Metall

Ausgabe: Juni 2013


Schutz gegen Absturz
Persönliche Schutzausrüstungen sachkundig
auswählen, anwenden und prüfen

BGI 826

Inhaltsverzeichnis

Vorwort................................................................................................................................................................... 7

1. Einführung, Allgemeines, Grundsätze................................................................................................................. 8


1.1 Allgemeine Forderungen gegen Absturz an Arbeitsplätzen............................................................................ 8
1.2 Grundsätzliches zu persönlichen Schutz­ausrüstungen gegen Absturz (PSA gA)............................................. 9
1.3 Allgemeines über den Umgang mit PSA gegen Absturz..................................................................................11
1.4 Kurzinformationen zum Einsatz von PSA gegen Absturz................................................................................ 13

2. Auswahl und Einsatz von PSA gegen Absturz..................................................................................................... 15


2.1 Auf das System kommt es an!...................................................................................................................... 15
2.2 Erst Gurten …............................................................................................................................................... 15
2.3 Kein System für alle Fälle, aber für jeden Fall ein System!............................................................................. 17

3. Die Gefährdungsbeurteilung............................................................................................................................. 28

4. Gebrauchsanleitung, Betriebsanweisung und Unterweisung der Beschäftigten................................................ 32

5. Prüfung der PSA gegen Absturz........................................................................................................................ 34


5.1 Sachkundigenprüfung.................................................................................................................................34
5.2 Überwachung während des Gebrauchs durch die Benutzer..........................................................................35

6. Rettung und Erste Hilfe..................................................................................................................................... 38

7. Spezielle Arbeitsverfahren und weitere Anwendungsgebiete............................................................................. 41

8. Ausbildung und Schulung................................................................................................................................. 42

9. Herstellerverzeichnis........................................................................................................................................ 43

10. Literatur- und Quellenverzeichnis (Vorschriften und Regeln)............................................................................. 45


10.1 Gesetze und Verordnungen..........................................................................................................................45
10.2 Unfallverhütungsvorschriften......................................................................................................................45
10.3 BG-Regeln (BGR), BG-Informationen (BGI) und BG-Grundsätze (BGG)...........................................................45
10.4 DIN-EN-Normen.......................................................................................................................................... 46

11. Abbildungsverzeichnis..................................................................................................................................... 47

Anhang 1............................................................................................................................................................... 49
Übersicht Gefährdungsermittlung und Risikobeurteilung.................................................................................... 49

Anhang 2............................................................................................................................................................... 50
Checkliste zur Gefährdungsermittlung vor Einsatz von PSA gegen Absturz (PSA gA)..............................................50

Anhang 3................................................................................................................................................................ 51
Gefährdungsermittlung/Dokumentation............................................................................................................. 51

Anhang 4............................................................................................................................................................... 52
Gebrauchsanleitung Auffanggurt.........................................................................................................................52
Anhang 5............................................................................................................................................................... 56
Muster einer Betriebsanweisung.........................................................................................................................56

Anhang 6................................................................................................................................................................57
Muster einer Prüfliste PSA gegen Absturz............................................................................................................ 57

Anhang 7............................................................................................................................................................... 58
Muster einer Karteikarte.....................................................................................................................................58


Vorwort

Absturzunfälle bilden einen besonderen Schwerpunkt des Unfallgeschehens im


Bereich der gewerblichen Wirtschaft. Jährlich kommt es in Deutschland zu etwa
7000 schweren und zum Teil tödlichen Absturzunfällen.

Abstürze führen meist zu schwersten Verletzun- Die Verfasser danken für die zahlreichen Hinwei-
gen. Diese Unfälle haben neben einer Beein- se, die bei der Überarbeitung dieser Broschüre
trächtigung von Körper und Seele der Verletzten Berücksichtigung fanden.
(Trauma) häufig langwierige Heilungs- und Re-
habilitationsmaßnahmen zur Folge. Ursachen
für diese Art von Unfällen sind nicht selten feh-
lende oder unzureichende Absturzsicherungen.

Diese Informationsschrift soll den Verantwortli-


chen praxisbezogene Ratschläge zu folgenden
Schwerpunkten geben:

Auswahl und Einsatz von persönlichen Schutz-


ausrüstungen (PSA) gegen Absturz
• sachgerechte Beurteilung der Gefährdungen
• Anwendung entsprechend der Gebrauchsanlei-
tung
• Erstellung von Betriebsanweisungen
• erforderliche Maßnahmen nach Sturz in das
Auffangsystem
• Unterweisungshilfe für die Vorgesetzten

Mögliche Beschädigungen an Bestandteilen der


PSA sowie Kriterien für deren Prüfung werden
anschaulich aufgezeigt.

7
1. Einführung, Allgemeines, Grundsätze

Um den Absturz von Personen an Arbeitsplätzen zu verhindern, müssen geeignete


Maßnahmen getroffen werden.

1.1 Allgemeine Forderungen gegen Absturzunfälle von hochgelegenen Arbeitsplätzen können


Absturz an Arbeitsplätzen z. B. vorkommen

• im Hochbau,
Wann spricht man von Absturz? • bei der Stahlbaumontage,
• beim Rohrleitungsbau,
• beim Kessel- und Behälterbau, beim Verlegen von Profil-
Wo kann es zu einem Absturz kommen? blechen,
• bei der Heizungs- und Lüftungsmontage,
• beim Aufzugsbau,
• bei sonstigen Schlosser- und Instandhaltungsarbeiten
sowie bei
• Demontage und Abbrucharbeiten

Bild 1-1: „H“ = senkrechter Höhenunterschied zwischen dem Arbeitsplatz „A“ bzw. der Absturzkante und der Auftrefffläche „F“
im absturz­gefährdeten Bereich

8
Einführung, Allgemeines, Grundsätze

Eine Absturzgefahr liegt vor, wenn der Höhenunterschied Wo und wann müssen Sicherheitsmaßnahmen gegen Ab-
„H“ zwischen der Absturzkante oder Standfläche „A“ und sturz von Personen ergriffen werden?
der Aufprallfläche „F“ größer ist als 1,0 m.
Die folgende Abbildung verdeutlicht, ab welchen Absturzhö-
Handelt es sich bei der Aufprallfläche „F“ nicht um eine fes- hen Sicherungsmaßnahmen auf Baustellen gem. der Unfall-
te und ausreichend große und tragfähige Fläche, sondern verhütungsvorschrift BGV C 22 „Bauarbeiten“ zwingend vor-
um Stoffe, in denen man versinken kann, spielt der Höhen- geschrieben sind. Unabhängig davon sollte im konkreten Fall
unterschied „H“ keine Rolle (beträgt also 0 m), da sich die immer eine Gefährdungsbeurteilung durchgeführt werden.
Gefährdung nicht aus dem Aufschlagen auf eine Fläche,
sondern aus der Gefahr des Versinkens ergibt.

Abstürze sind auch möglich in Gruben, Gräben und Schäch-


ten.

Bild 1-2: Erforderliche Absturzsicherungen an Arbeitsplätzen und Verkehrswegen

1.2 Grundsätzliches zu persönlichen Schutz­


ausrüstungen gegen Absturz (PSA gA)
Wann dürfen PSA gegen Absturz eingesetzt werden?

An Arbeitsplätzen und Verkehrswegen, an denen Absturz-


Beachte!
gefährdung besteht, die durch kollektiv wirkende Maßnah-
men (z.B. Einsatz von Gerüsten oder Hubarbeitsbühnen Von allen denkbaren Maßnahmen zur Verhinderung eines
oder technische Maßnahmen wie die Verwendung von Sei- Absturzes ist der Anseilschutz die schlechteste. Aber es ist
tenschutz, Fangnetzen oder Fanggerüsten) nicht beseitigt eine wirksame Maßnahme.
werden kann, darf Anseilschutz als individuelle Maßnahme Keine Maßnahme ist auch keine Lösung.
eingesetzt werden.

9
Einführung, Allgemeines, Grundsätze

Wer legt den Einsatz


von PSA gegen Absturz
fest?

Die Unternehmer er-


mitteln durch eine Be-
urteilung der Arbeits-
bedingungen, welches
Arbeitsverfahren die
geringsten Gefährdun-
gen mit sich bringt und
welche Maßnahmen
des Arbeitsschutzes erforderlich sind.

Es ist stets die Schutzmaßnahme auszuwäh-


len, welche die größte Schutzwirkung hat
(Bild 1-3).

Bild 1-3: Rangfolge der Maßnahmen Bei der Verwendung von persönlicher Schutz-
ausrüstung gegen Absturz legt der Unterneh-
mer oder der verantwortliche Vorgesetzte die
Anschlageinrichtungen fest und gewährleistet
durch Überwachung, dass der Anseilschutz be-
stimmungsgemäß benutzt wird.

Beachte!
Bei allen Einsatzzwecken ist die Gebrauchsanleitung/Betriebsanweisung zu beachten sowie eine Gefährdungsermittlung vor
Benutzung durchzuführen.
Bild 1-4: Übersicht „Persönliche Absturzschutzausrüstung“ (nach EN 363)

10
Einführung, Allgemeines, Grundsätze

Was versteht man unter 1.3 Allgemeines über den Umgang mit PSA
„Persönlicher Absturzschutzausrüstung“? gegen Absturz
In der Normung (siehe auch Abschnitt 10.4) werden die Be- Es sind die von den Herstellern gegebenen Hinweise in der
griffe „Persönliche Absturzschutzausrüstung“, „Auffang- Gebrauchsanleitung zu beachten.
systeme“, „Haltesysteme“, „Arbeitsplatzpositionierung“
usw. verwendet. Auch der Begriff „Anseilschutz“ ist in der Die PSA ist bestimmungsgemäß zu benutzen und die Be-
Praxis weit verbreitet und wird in den Unfallverhütungsvor- schäftigten sollen pfleglich damit umgehen.
schriften verwendet.
Alle Bestandteile der Systeme dürfen keinen Einflüssen
Im Bild 1-4 auf Seite 10 ist eine Übersicht entsprechend ausgesetzt sein, die den sicheren Zustand beeinträchti-
EN 363 dargestellt. gen können.

Systeme für seilunterstützten Zugang nehmen eine Son-


derstellung ein. Diese Systeme werden in weiten Teilen in
Anlehnung an den Bergsport eingesetzt. Ihr Einsatz bedarf
einer besonders intensiven Ausbildung der Benutzer und er-
fordert ein hohes Maß an körperlicher Fitness. Ausrüstungen
für seilunterstützten Zugang und zur Arbeitsplatzpositionie-
rung müssen besonderen ergonomischen Anforderungen
genügen, weil der Benutzer während des Einsatzes ständig
durch das System gehalten wird.
Um den Eindruck zu vermeiden, dass die Lektüre dieser
Broschüre zum Einsatz von Systemen für seilunterstützten
Zugang befähigt, werden diese Systeme hier nur am Ran-
de behandelt.

Rückhaltesysteme verhin-
dern den Absturz dadurch,
dass die Bewegungsfreiheit
der Benutzer durch Ansei-
len so eingeschränkt wird,
dass die Absturzkante nicht
erreicht werden kann. Auch
auf solche Systeme soll im
Weiteren nicht näher einge-
gangen werden.

Bild 1-6: Muster einer Gebrauchsanleitung (siehe Anhang 4)


[Bornack]

Solche Einflüsse sind z. B.


• Einwirkung von aggressiven Stoffen (Säuren, Laugen,
Bild 1-5: Seilunterstützter Zugang Öle, Fette, Putzmittel, Lötwasser),
(Foto: Bornack)
• Einwirkung von hohen Temperaturen (im Allgemeinen ab
60 °C), z. B. infolge von Schweißarbeiten sowie
• Einwirkung von tiefen Temperaturen (im Allgemeinen ab
–10 °C).

11
Einführung, Allgemeines, Grundsätze

Zum pfleglichen Umgang gehört aber auch, dass Auffang- Bei einigen Ausrüstungen werden entsprechende Behält-
gurte, Verbindungsmittel u. a. Systembestandteile nicht nisse mitgeliefert (Bild 1-9).
zusammen mit Werkzeug/Material usw. aufbewahrt werden

Beachte! Wie ist eine sachgerechte Pflege


durchzuführen?
Der missbräuchliche Einsatz von Systembestandteilen der
PSA, z. B. als Anschlagmittel, ist strikt untersagt.
Die Pflege der PSA gegen Absturz ist nach Angabe der Her-
steller durchzuführen.
Eine regelmäßige Reinigung mit geeigneten Reinigungsmit-
Sind PSA gegen Absturz teln (z. B. spezielle Industriereiniger) erhöht die Gebrauchs-
zu kennzeichnen? dauer.

PSA müssen mit der CE-Kennzeichnung versehen sein, die


deutlich erkennbar und dauerhaft angebracht sein muss
(Bild 1-7).

Jeder lösbare Bestandteil der Auffangsysteme muss gut sicht-


bar, lesbar und dauerhaft gekennzeichnet sein.

Diese Kennzeichnung enthält mindestens folgende Angaben:


• Name oder Zeichen des Herstellers/Lieferanten
• Typbezeichnung
• Herstellungsjahr
• Serien- oder Herstellernummer
• Hinweis auf die zutreffende DIN-EN-Norm
• ein Piktogramm, welches anzeigt,dass der Benutzer die
Hinweise des Herstellers lesen muss

Bild 1-8: Sachgemäße Lagerung und Aufbewahrung, Beispiel 1


Bild 1-7: Beispiel einer vollständigen Kennzeich­nung
von PSA gegen Absturz (Fa. Skylotec)

Wie sind PSA gegen Absturz


aufzubewahren?

Die Gebrauchsanleitung der Hersteller enthält dazu die er-


forderlichen Hinweise,die unbedingt zu beachten sind.

So sollen die Bestandteile der Schutzausrüstung aus Kunst-


fasern nicht unmittelbar der Sonneneinstrahlung ausgesetzt
werden und sind insgesamt vor Wärmequellen zu schützen.
Die Lagerung soll hängend (Bild 1-8) in einem trockenen und Bild 1-9: Sachgemäße Lagerung und Aufbewahrung, Beispiel 2
[Foto: Sperian Fall Protection]
nicht zu warmen Raum erfolgen. Eine Einwirkung aggres-
siver Stoffe (siehe auch „Umgang mit PSA“) ist unbedingt
zu vermeiden.

12
Einführung, Allgemeines, Grundsätze

1.4 Kurzinformationen zum Einsatz von PSA gegen Absturz

Der missbräuchliche Einsatz von PSA gegen Absturz sowie deren Systembestandtei- ▫
len, z. B. als Anschlagmittel, ist untersagt.

Ein richtig ausgewähltes und funktionierendes Auffangsystem verhindert nicht den ▫


Allgemeines Absturz. Es lindert aber, wenn es richtig verwendet wird, die Folgen des Sturzes.

Ist die Möglichkeit eines Absturzes nicht auszuschließen, ▫


sind immer Auffangsysteme einzusetzen.

Grundlage dazu ist die konkrete Gefährdungsbeurteilung. ▫

Vor dem Einsatz sind die Inhalte der Benutzerinformationen der Hersteller, den Be- ▫
schäftigten im Rahmen von besonderen Unterweisungen mit Übungen zu vermitteln.
Unterweisung
Die Wirksamkeit der bei der Unterweisung festgelegten Maßnahmen ▫
ist konsequent zu kontrollieren.

Gebrauchsanleitung und Betriebsanweisung beachten. ▫

Falldämpfer bei Erfordernis einsetzen! ▫

Der Vorgesetzte legt die Anschlagpunkte fest, unterweist die Beschäftigten und kon- ▫
trolliert die bestimmungsgemäße Benutzung (gemäß Gebrauchsanleitung) der PSA.

Einsatz von PSA Nur geprüfte PSA gegen Absturz verwenden (Herstellerzeichen/CE-Prüfzeichen). ▫
gegen Absturz
Jeder geprüfte und zugelassene Gurt ist der richtige – wenn er an der richtigen Stelle ▫
zum richtigen Zweck eingesetzt wird.

In Systemen dürfen nur aufeinander abgestimmte Teile verwendet werden. Füge nur ▫
zusammen, was zusammengehört.

Bei nicht bestimmungsgemäßer Verwendung entfällt die Haftung des Herstellers. ▫

Vor jeder Benutzung der PSA gegen Absturz Sichtprüfung durchführen. ▫


Mindestens einmal jährlich und bei Bedarf PSA gegen Absturz durch Sachkundigen
prüfen lassen.

Prüfung,
Wartung, Beschädigte und durch Absturz beanspruchte PSA nicht benutzen, aussondern! ▫
Instandhaltung
Wartung der PSA gegen Absturz durch damit vertraute Personen. ▫
Geräte oder Teile von PSA gegen Absturz dürfen nur vom Hersteller oder von autori-
sierten Personen instand gesetzt werden.

13
Einführung, Allgemeines, Grundsätze

Prüfung, Ablegereife:
Wartung, Verbindungsmittel: 4 bis 6 Jahre ▫
Instandhaltung Auffanggurte: 6 bis 8 Jahre (Zeiträume gelten auch für nicht genutzte PSA
gegen Absturz) nach Angaben durch den Hersteller

Die Rettungsmaßnahmen müssen durch geschulte Beschäftigte und geeignetes Ge-


rät gewährleistet werden, wenn sie zum Erfolg führen sollen! Diese Maßnahmen sind ▫
bei Planungsbeginn zu beachten.

Rettung und Es ist wichtig, dass Ersthelfer mit der Person in Kontakt bleiben und diese auffordern, ▫
Erste Hilfe die Gliedmaßen zu bewegen.

Nach erfolgter Rettung aus der Hängelage den Abgestürzten nicht flach lagern. ▫

Beim Eintreffen des Notarztes ist unbedingt auf den Umstand eines ▫
Absturzes hinzuweisen!

In den nachfolgenden Abschnitten wird auf die einzelnen Punkte näher eingegangen!

14
2. Auswahl und Einsatz von PSA
gegen Absturz

Bei der Auswahl und dem Einsatz von PSA gegen Absturz werden Einzelteile oder Teilsysteme zu
funktionsfähigen Systemen zusammengesetzt. Nur wenn alle Teile eines Systems aufeinander
abgestimmt, an der richtigen Stelle eingebaut und voll funktionsfähig sind, bietet das gesamte
System die vom Hersteller garantierte Sicherheit. Dies ist auch die Voraussetzung für die tätig-
keits- und ortsbezogene Gefährdungsbeurteilung durch die Anwender.

2.1 Auf das System kommt es an! gegenseitig in ihrer Funktion negativ beeinflussen.

Alle Prüfungen, die durch anerkannte Prüfstellen vor dem


Inverkehrbringen durchgeführt werden, beziehen sich auf Welchen Zweck erfüllt ein Rückhaltesystem?
die bestimmungsgemäße Verwendung.
Rückhaltesysteme sind PSA, die aus einem Haltegurt und
Alle Systeme dürfen nur so benutzt werden, wie der Her- einem Verbindungsmittel bestehen und Personen daran
steller es in der Gebrauchsanleitung beschrieben hat. Jede hindern, in Bereiche zu gelangen, in denen das Risiko eines
andere Form der Benutzung kann die Funktion des Systems Absturzes besteht.
negativ beeinflussen.
Beachte!
Beachte! Ist die Möglichkeit eines Absturzes nicht auszuschließen,
Sorgfalt ist oberstes Gebot. PSA gegenAbsturz schützt vor sind immer Auffangsysteme einzusetzen.
schwersten Verletzungen, bleibenden Gesundheitsschäden
oder dem Tod!

2.2 Erst Gurten …


Was versteht man unter einem Auffangsystem
und welche Aufgaben hat es? Welcher Gurt für welchen Zweck?

Das Auffangsystem hindert die Benutzer nicht daran, Berei- Die Hersteller von PSA gegen Absturz bieten eine große An-
che zu erreichen, wo Absturzgefahr besteht und verhindert zahl verschiedener Auffanggurte und Haltegurte sowie Kom-
auch nicht den freien Fall. binationen aus beiden Gurten an.

Es ist ein persönliches Absturzschutzsystem, das die wäh- Beachte!


rend des Auffangvorganges auf den Körper der Benutzer
Jeder geprüfte und zugelassene Gurt ist der richtige, wenn er
wirkende Fangstoßkraft begrenzt und besteht aus dem Auf-
an der richtigen Stelle zum richtigen Zweck eingesetzt wird.
fanggurt und Einzelteilen, die eine Verbindung zum Anschlag-
punkt schaffen.
Ob ein Gurt z. B. besonderen ergonomischen Ansprüchen
Die Aufgabe besteht darin, abstürzende Personen sicher genügen muss und einen besonderen Tragekomfort bieten
aufzufangen, die Fallstrecke zu begrenzen und zu gewähr- soll, ist abhängig davon, wie oft und wie lange der Gurt ge-
leisten, dass die Benutzer nach dem Auffangvorgang vom tragen wird.
System sicher gehalten werden.
Weitere Gesichtspunkte bei der Auswahl des Gurtes können
Beachte! z. B. Umgebungsbedingungen, wie große Hitze oder aggres-
sive Einwirkungen am Einsatzort, sein.
Das Auffangsystem verhindert nicht den Absturz, sondern,
bestimmungsgemäß eingesetzt, mildert es die Folgen des
Zusatzausstattungen, wie besondere Ösen (z. B. zusätzli-
Absturzes!
che Fangösen, Steigschutzösen oder Trageösen für Taschen)
sind sinnvoll, wenn die Art der Verwendung sie erforderlich
Das Auffangsystem muss so zusammen gestellt werden, machen (Bild 2-1 auf Seite 16)
dass verhindert wird, dass die Benutzer auf den Boden, eine
bauliche Konstruktion oder ein Hindernis prallen.

Es ist zu beachten, die einzelnen Bestandteile des Auffang-


systems so aufeinander abzustimmen, dass sie sich nicht

15
Auswahl und Einsatz von PSA gegen Absturz

Bild 2-1: Auffanggurt [Foto: Bornack]

Auffanggurte können in Kleidungsstücke integriert sein. Das


kann z. B. dann zweckmäßig sein, wenn der Gurt ständig und
zwangsläufig mitgeführt werden muss (Bilder 2-2 und 2-3). Bild 2-3: Auffang-/Rettungsgurt mit wasserdichter, öl- und fettbestän-
diger Hose und integrierten Sicherheitsstiefeln [Foto: M·A·S]

Die farbliche Gestaltung der Gurte bleibt im Wesentlichen


den Herstellern überlassen. Allerdings muss zur Erleichte-
rung der Sichtprüfung das Nähgarn eine andere Farbe als
das Gurtband haben.

Bild 2-2: Warnweste mit Auffanggurt [Foto: SpanSet]

Bild 2-4: Kennzeichnung Auffangöse [Foto: Artex]

16
Auswahl und Einsatz von PSA gegen Absturz

2.3 Kein System für alle Fälle, aber für jeden


Fall ein System!
Wie funktionieren Auffangsysteme mit
Falldämpfer und wann werden sie eingesetzt?

Auffangsysteme mit Falldämpfer bestehen aus einem Auf-


fanggurt, einem Falldämpfer und einem Verbindungsmittel,
welches an einem Anschlagpunkt befestigt wird.

Dem Falldämpfer kommt hier eine besondere Bedeutung


zu. Er hat die Aufgabe, die Fangstoßkraft (Bild 2-5) aufzu-
nehmen und in Bremskraft umzuwandeln.
Stoßkraft im Mittel bei 100 kg Fallgewicht [kN]

20
ohne Falldämpfung

15

10

5 mit Falldämpfung

0 Bild 2-6: Fallversuch mit Prüftorso


0,5 1 1, 5 2 3 4
Fallhöhe [m ]
Die Minimierung des Fangstoßes wird bei den Reibungsfall-
Bild 2-5: Darstellung der Fangstoßkraft dämpfern oder auch Labyrinthfalldämpfern (Bilder 2-7 und
2-8 auf Seite 18) erreicht, indem das nicht tragende Seilende
durch eine verengte Stelle in der Seilführung („Labyrinth“)
Dies bewirkt, dass der Absturz abgebremst und durch den des Verbindungselementes gezogen wird. Im Anwendungs-
damit eingeleiteten Bremsweg das Verletzungsrisiko erheb- spektrum haben die Reibungsfalldämpfer an Bedeutung
lich minimiert wird (Bild 2-6). verloren. Es dominieren die Bandfalldämpfer oder neu ent-
wickelte Energie absorbierende Dämpfungselemente.

Beachte! Bei den Bandfalldämpfern oder auch Aufreißfalldämpfern


(Bild 2-9 auf Seite 18) wird die Webstelle, die das zusam-
Je größer der Fallweg, desto länger der Bremsweg.
mengefaltete Gurtband zusammenhält, aufgerissen.

Die Länge des Bremsweges, einschließlich der auftreten-


den Seildehnung, ist in beiden Fällen auf 1,75 m begrenzt.

17
Auswahl und Einsatz von PSA gegen Absturz

Bild 2-7: Reibungsfalldämpfer mit Verbindungsmittel

Bild 2-10: Y-Verbindungsmittel mit ingegriertem Bandfalldämpfer


[Foto: Preising]

Ein weiterer Bestandteil dieses Systems ist das Verbindungs-


mittel. Bei dem Verbindungsmittel (Bild 2-11 und Bild 2-12
auf Seite 19) in einem Auffangsystem mit Falldämpfer han-
delt es sich meist um ein Chemiefaserseil oder Gurtband,
welches mit Verbindungselementen, z. B. Karabinerhaken,
Ösen u. Ä., ausgestattet ist. Das Verbindungsmittel kann
mit dem Falldämpfer und/oder Auffanggurt fest verbunden
sein oder als einzelner Bestandteil vorliegen.

Bild 2-8: Verbindungsmittel mit Labyrinth, Falldämpfergehäuse


geschlossen und geöffnet

Bild 2-11: Verbindungsmittel mit Reibungsfalldämpfer

Die Länge des Verbindungsmittels darf einschließlich der


Verbindungselemente und Falldämpfer 2,0 m nicht über-
schreiten. Das Verbindungsmittel ist nur an den dafür vor-
gesehenen Auffangösen am Auffanggurt zu befestigen.

Für bestimmte Einsatzzwecke wurden 2-strängige Verbin-


dungsmittel (auch Y-Verbindungsmittel genannt) entwickelt.
Bild 2-9: Bandfalldämpfer unbenutzt und beansprucht

18
Auswahl und Einsatz von PSA gegen Absturz

Bei der Auswahl des Anschlagpunktes muss darauf geachtet


werden, dass die bei einem Absturz auftretenden Kräfte si-
cher aufgenommen und weitergeleitet werden. Dies bedeutet
einerseits, dass das Verbindungsmittel sicher gehalten wird,
sich also z. B. nicht vom Befestigungspunkt lösen kann und
andererseits, dass die Tragfähigkeit des Anschlagpunktes
ausreichend bemessen ist.

Ein weiteres Kriterium für die Auswahl des Anschlagpunktes


ist die erforderliche lichte Höhe unterhalb des Benutzers
(Bild 2-13).

Die notwendigen Angaben hierzu können den Gebrauchs-


anleitungen der Hersteller entnommen werden.

Berücksichtigt wird dabei


• die Länge des Verbindungsmittels,
• der Bremsweg des Falldämpfers (je nach Fallhöhe ist
dieser unterschiedlich),
• die Lage des Anschlagpunktes (die geringste Fallhöhe
Bild 2-12: Verbindungsmittel mit Bandfalldämpfer ergibt sich, wenn der Anschlagpunkt oberhalb des Be-
nutzers liegt),
• zuzüglich einer Strecke von ca. 0,5 m für das Verrut-
schen des Auffanggurtes, der Körpergröße des Benut-
zers sowie einer verbleibenden lichten Höhe unter den
Füßen des Benutzers im Falle eines Absturzes.

Der Anschlagpunkt sollte in jedem Fall möglichst oberhalb


des Benutzers gewählt werden. Je geringer der freie, unge-
dämpfte Fall ist, desto geringer sind die auftretenden Ener-
gien. Der Bremsweg wird kürzer und der Freiraum unterhalb
des Benutzers kann kleiner sein.

Bild 2-13 Freiraum unterhalb des Benutzers Bild 2-14: Anschlagpunkt auf einem Flachdach

Dadurch ist z. B. beim Arbeiten in Stahlkonstruktionsteilen


gewährleistet, dass die Beschäftigten auch bei Positions-
wechsel immer gesichert arbeiten können (siehe Bild 2-10 und
Bild 2-19 auf Seite 21).

19
Auswahl und Einsatz von PSA gegen Absturz

Als Anschlagpunkte (Bilder 2-14 auf Seite 19 und 2-15) kom-


men beispielsweise
• Teile von Stahlkonstruktionen,
• Stahlrohre, die fest in Anlagen eingebaut sind,
• Ösen, die fest mit Bauteilen verbunden sind
oder
• Ösenschrauben an Dübelbefestigungen infrage.

Die Tragfähigkeit ergibt sich aus statischen Berechnungen


oder Tragfähigkeitsangaben auf der Konstruktion.

Bild 2-15: Ösenschrauben als Anschlagpunkte [Foto: ZinCo] Bild 2-17: Anschlageinrichtung mit einem beweglichen Anschlag-
punkt, Beispiel 2 [Foto: Söll Sperian]

Bild 2-16: Anschlageinrichtung an einem beweglichen Anschlag-


punkt, Beispiel 1 [Foto: Bornack]

Darüber hinaus können Anschlagpunkte auch Teile von An-


schlageinrichtungen (Bilder 2-16 bis 2-18) sein. Solche An-
schlageinrichtungen können in der Regel bei den Herstellern
von PSA gegen Absturz bezogen werden. Sie sind teilweise
fest eingebaut oder werden bei Bedarf an- oder aufgebaut.
Bild 2-18: Anschlageinrichtung als horizontale Führung [Foto: ZinCo]

Auffangsysteme mit Falldämpfern finden in der Praxis häufig


Anwendung. Sie schränken jedoch die Bewegungsfreiheit der Sind entsprechende Anschlagmöglichkeiten vorhanden,
Benutzer durch die Begrenzung der Länge des Verbindungs- können sie auch zum Überwinden von Entfernungen unter
mittels ein. Daher werden sie vorzugsweise dort eingesetzt, Absturzgefahr genutzt werden. Hierbei kann auch die Ver-
wo Arbeiten stationär durchgeführt werden. wendung von zwei Verbindungsmitteln mit Falldämpfer, die
wechselweise genutzt werden, sinnvoll sein (Bild 2-19 auf
Seite 21).

20
Auswahl und Einsatz von PSA gegen Absturz

da dieser die einwandfreie Funktion des Höhensicherungs-


gerätes beeinträchtigen kann.

Das Verbindungsmittel besteht in den meisten Fällen aus


einem Gurtband (Bild 2-20) oder einem Drahtseil (Bild 2-21).
Die Entscheidung, welches Verbindungsmittel gewählt wird,
ist abhängig vom geplanten Einsatz.

Gurtbänder sind leichter und beweglicher, wogegen Draht-


seile schwerer, aber dafür unempfindlicher gegen mechani-
sche Beschädigungen, widerstandsfähiger gegen aggressive
Medien sind und keinem Alterungsprozess durch UV-Strah-
lung unterliegen.

Bild 2-19: Anwendungsbeispiel [Grafik: Krah-Petzl]

Wann werden Auffangsysteme mit Höhensicherungsgerä-


ten eingesetzt und was ist dabei zu beachten?
Bild 2-20: Höhensicherungs- Bild 2-21: Höhensicherungs-
Höhensicherungsgeräte sind Auffanggeräte, die mit einem gerät mit Gurtband gerät mit Drahtseil
einziehbaren Verbindungsmittel ausgestattet sind. Das Ver- [Foto: Honeywell-Falcon] [Foto: Preising]
bindungsmittel wird durch eine im Gerät befindliche Feder
automatisch gespannt und eingezogen. Dadurch entfällt
das Problem der Schlaffseilbildung. Im Falle eines Absturzes
blockiert der Abrollmechanismus.Zusätzlich sind die Geräte
mit einem Energie absorbierenden Einzelteil ausgestattet,
welches die Funktion eines Falldämpfers hat. Die Hersteller bieten Höhensicherungsgeräte mit unter-
schiedlich langen Verbindungsmitteln an (meist zwischen
Das Energie absorbierende Einzelteil ist meistens im Gerät 2,5 m und 30 m).
eingebaut. Es darf jedoch z. B. aus Gründen der Platzein- Dabei sollte beachtet werden, dass mit zunehmender Länge
sparung auch im Verbindungsmittel integriert sein. Die Ver- des Verbindungsmittels die Geräte größer und schwerer und
wendung eines zusätzlichen Falldämpfers ist nicht zulässig, damit auch unhandlicher werden (Bild 2-22 auf Seite 22).

21
Auswahl und Einsatz von PSA gegen Absturz

Die Vorteile der Höhensicherungsgeräte liegen darin, dass


dem Benutzer ein hohes Maß an Bewegungsfreiheit und ein
relativ großer Aktionsradius zur Verfügung steht (Bild 2-24).

Bild 2-22: Höhensicherungsgerät mit Kurzbetriebsanleitung Bild 2-24: Höhensicherungsgerät im Einsatz

Zusätzlich ist der erforderliche Freiraum unterhalb des Be-


nutzers geringer, da die Fallhöhe durch das Gerät begrenzt
ist (Bild 2-25).

Höhensicherungsgeräte mit Ret-


tungsfunktion verfügen zusätzlich
über eine Winde, mit der Personen
nach einem Absturz hochgezogen
oder abgelassen werden können
(Bild 2-23).

Bild 2-23: Höhensicherungsgerät mit Rettungsfunktion [Foto: IKAR] Bild 2-25: Freiraum unterhalb des Benutzers

22
Auswahl und Einsatz von PSA gegen Absturz

Bei der Verwendung von Höhensicherungsgeräten muss das


Verbindungsmittel in die Auffangöse des Auffanggurtes ein-
gehängt werden. Um eine einwandfreie Funktion zu gewähr-
leisten, soll der Anschlagpunkt möglichst senkrecht oberhalb
des Benutzers liegen. Sind andere Einsatzformen erlaubt,
wird dieses vom Hersteller in der Gebrauchsanleitung und
auf dem Gerät ausdrücklich angegeben. Wichtig ist, dass
Höhensicherungsgeräte niemals über Medien eingesetzt
werden dürfen, in denen man versinken kann. Dies können
z. B. Flüssigkeiten oder Schüttgüter in Silos sein. Durch das
langsame Einsinken löst der Blockiermechanismus der Ge-
räte nicht aus und es besteht keine Schutzfunktion.

Beachte!
Höhensicherungsgeräte niemals an, auf oder über Stoffen
einsetzen, in denen man versinken kann.
Bild 2-26: Mitlaufende Auffanggeräte an fester Führung
[Fotos: HACA Leitern]
Welche Auffangsysteme können als
Steigschutzeinrichtung und zum Überbrücken
von Höhenunterschieden eingesetzt werden?

Zum Überbrücken von Höhenunterschieden werden Systeme


mit mitlaufenden Auffanggeräten eingesetzt. Das mitlaufen-
de Auffanggerät ist an einer Führung befestigt und beglei-
tet den Benutzer während der Auf- und Abwärtsbewegung.
Im Falle eines Absturzes blockiert das Gerät automatisch.

Es werden zwei Systeme unterschieden:


a) Mitlaufende Auffanggeräte einschließlich fester
Führung
Solche Systeme haben eine Schiene (Bild 2-26) oder ein
gespanntes Drahtseil als Führung und werden an ortsfesten
Leitergängen als Steigschutzeinrichtung eingesetzt. Der Ab-
stand zwischen der Führungsschiene und der Steigschutzöse
Bild 2-27: Motorisch ange-
des Auffanggurtes wird vom Hersteller vorgegeben. Er ist so
triebene Aufstiegshilfe zum
kurz zu bemessen, dass der Benutzer durch Zurücklehnen die ermüdungsfreien Überbrücken
Blockierung des Läufers lösen kann und gleichzeitig muss großer Höhenunterschiede
er groß genug sein, damit genügend Bewegungsfreiheit für [Foto: Highstep Sytems]
die Beine vorhanden ist.

Ein Falldämpfer ist hier aufgrund der geringen möglichen


Absturzhöhe nicht zwingend vorgeschrieben. Es gibt aber
Hersteller, die solche Auffanggeräte mit Dämpfungselemen-
ten ausstatten.

Steigschutzeinrichtungen können mit Weichen an den Über-


gängen von vertikalen zu horizontalen Führungen ausgestat-
tet sein (Bild 2-29 auf Seite 24).
Bild 2-28: Die Länge des Verbin-
dungsmittels (Steigschutzöse
- Vorderkante Schiene) wird vom
Hersteller festgelegt.
[Foto: Söll Sperian]

23
Auswahl und Einsatz von PSA gegen Absturz

b) Mitlaufendes Auffanggerät einschließlich beweglicher Um Schlaffseilbildung zu verhindern und ein einwandfreies


Führung Mitlaufen des Auffanggerätes zu gewährleisten, sollte das
Bei nicht ortsfesten Leitergängen oder Steigeisengängen Seil auch am unteren Ende befestigt oder mit einem Gewicht
bietet sich die Verwendung von beweglichen Führungen an. beschwert werden.
Sie bestehen aus einem Chemiefaserseil (Bild 2-30) oder
Drahtseil, das nur am oberen Ende an einem Anschlagpunkt Im System „mitlaufende Auffanggeräte an beweglicher Füh-
befestigt ist. rung“ beträgt die Länge des Verbindungsmittels max. 1,0 m.
Zur Begrenzung der Fangstoßkraft ist in den meisten Fällen
ein Falldämpfer bzw. ein Energie absorbierendes Einzelteil
im System integriert. Hier ist die bestimmungsgemäße Be-
nutzung von besonderer Bedeutung (Keine eigenmächtige
Verlängerung des Verbindungsmittels!).

Die Hersteller von PSA gegen Absturz bieten auch mitlaufen-


de Auffanggeräte an, bei denen die Falldämpfung durch das
Zusammenwirken des Auffanggerätes mit dem Seil erreicht
wird (z. B. durch Klemmringe).

Da solche Geräte im Belastungsfall ein Stück auf der be-


weglichen Führung rutschen, befindet sich an der Führung
eine Markierung, welche die nutzbare Seillänge einschränkt
und für ausreichenden Bremsweg sorgt (Bild 2-32 auf Sei-
te 25).

Bild 2-29: Weiche in der festen Bild 2-30: Mitlaufendes Auffang-


Führung eines mitlaufenden gerät an beweglicher Führung
Auffanggerätes mit Bandfalldämpfer

Bild 2-31: Mitlaufendes Auffanggerät mit integrierter Seilbremse. Unter Zugbelastung klemmt die Seilbremse und begrenzt den Fangstoß auf weni-
ger als 6,0 kN. Ein zusätzlicher Falldämpfer wird nicht benötigt [Fotos: Bornack]

24
Auswahl und Einsatz von PSA gegen Absturz

Bild 2-32: Mitlaufendes Auffanggerät Kennzeichnung

Bei der Verwendung einer beweglichen Führung muss darauf


geachtet werden, dass das Verbindungsmittel in die Fangöse
des Auffanggurtes eingehängt wird (Bild 2-36 auf Seite 26).

Da die mitlaufenden Auffanggeräte zum Teil lösbar mit der Bild 2-34: Mitlaufendes Auffanggerät an beweglicher Führung
beweglichen Führung verbunden sind und sie nur in einer [Foto: Preising]
Richtung korrekt arbeiten, muss auf die Wirkrichtung ge-
achtet werden.
Einsatz von Haltesystemen und
Die richtige Funktionsrichtung ist auf den Geräten eindeutig Arbeitsplatzpositionierung
und deutlich sichtbar gekennzeichnet.
Haltesysteme bestehen aus Haltegurten, die mit (Gurt-)Bän-
Beachte! dern den Körper umschließen. Sie bewahren im Zusammen-
spiel mit den Verbindungsmitteln Personen vor dem Abstür-
Bei Auffanggeräten unbedingt die Funktionsrichtung beach-
zen oder Abrutschen.
ten.
Das Haltesystem soll ein möglichst gefährdungs-und be-
Nicht jedes Gerät ist mit jedem Seil kompatibel, deshalb lastungsarmes Arbeiten ermöglichen. Da das Haltesystem
muss unbedingt darauf geachtet werden, dass das Seil und den Benutzer während der Arbeit unter Umständen über
das Gerät zusammenpassen. An den Geräten befinden sich einen längeren Zeitraum in der Höhe halten muss, kommt
entsprechende Hinweise (Bild 2-33). der ergonomischen Gestaltung eine besondere Bedeutung
zu (Bild 2-37 auf Seite 26).
Es besteht aber auch die Möglichkeit, Geräte und Seile an-
zuschaffen, die unlösbar miteinander verbunden sind. Dann Alle vermeidbaren Gefährdungen und Belastungen müssen
sind Verwechslungen von vornherein ausgeschlossen. ausgeschlossen werden. Daher soll es möglich sein, das Sys-
tem an die wechselnden Einsatzbedingungen anzupassen.
Beachte!
Gegen das Benutzen von Haltegurten bestehen keine Be-
Immer das passende Seil für das Auffanggerät verwenden.
denken, wenn das Verbindungsmittel um den Anschlagpunkt
geführt oder geschlungen wird, sodass eine 2-strängige Be-
lastung gegeben und ein freies Hängen im Gurt ausgeschlos-
sen ist.

Kann ein Absturz am Arbeitsplatz oder während des Zugan-


ges nicht vollkommen ausgeschlossen werden, müssen
Haltesysteme mit Auffangsystemen kombiniert werden. Eine
Kombination aus Haltegurt und Auffang- bzw. Rettungsgurt
bietet darüber hinaus die Möglichkeit, den Benutzer bei
Bedarf zu retten und während des Rettungsvorganges si-
cher zu halten.
Bild 2-33: Kennzeichnung am mitlaufenden Auffanggerät auf Chemie-
faserseil Das Arbeitsplatzpositionierungssystem ermöglicht dem Be-
nutzer, seine Tätigkeit in einer Position, bei der er seinen Halt

25
Auswahl und Einsatz von PSA gegen Absturz

durch Hineinlehnen in das System oder Hängen im System


erhält, so auszuführen, dass ein freier Fall verhindert wird
(Bilder 2-35 und 2-37).

Bild 2-36: Haltegurt mit in der Länge verstellbarem Verbindungsmittel


[Grafik: Krah-Petzl]

Bild 2-35: Zugangs- und Positionierungsverfahren [Foto: Bornack]

Beachte!
Zugangs- und Positionierungsverfahren unter Zuhilfenahme
von Seilen sind Arbeitsverfahren, die immer nur in Verbin-
dung mit PSA gegen Absturz verwendet werden dürfen.
Bild 2-37: Mitlaufendes Auffanggerät an beweglicher Führung, kombi-
niert mit Positionierungssystem [Grafik: Krah-Petzl]

26
Auswahl und Einsatz von PSA gegen Absturz

Rückhaltesysteme

Ein richtig verwendetes Rückhaltesystem schränkt den Be-


wegungsbereich der Benutzer ein, so dass sie daran gehin-
dert werden, Bereiche mit Absturzgefahr zu erreichen. Es
ist weder dafür vorgesehen, Stürze aufzufangen (Absturz-
schutzsystem), noch den Benutzer während seiner Tätigkeit
zu halten (Arbeitsplatzpositionierungssystem).

Es ist besonders zu beachten, dass bei einer Schlaffseil-


bildung die Wirksamkeit des gesamten Rückhaltesystems
unter Umständen nicht mehr gegeben ist.

Dann kann eine unmittelbare Absturzgefahr durch das Errei-


chen der Absturzkante drohen (siehe Bild 2-38).

Das Verbindungsmittel muss stets kürzer als die Entfernung


zur Absturzkante sein. Dies kann z. B. durch die korrekte
Einstellung des mitlaufenden Auffanggerätes (früher: Seil-
kürzer) erreicht werden.

Bild 2-38: Person mit Rückhaltesystem

27
3. Die Gefährdungsbeurteilung

Mit dem Inkrafttreten des Arbeitsschutzgesetzes im Jahr 1996 wurden Arbeitgeber ver-
pflichtet, Gefährdungen je nach Tätigkeiten zu ermitteln, diese zu beurteilen und geeignete
Schutzmaßnahmen zu treffen.

Was ist beim Einsatz von persönlicher Absturzschutzaus- Wie lässt sich eine Gefähr-
rüstung grundsätzlich zu beachten? dungsbeurteilung praktisch
durchführen?
Wie bereits ausgeführt, müssen Unternehmer zuerst prü-
fen, ob der Einsatz von persönlicher Schutzausrüstung ge- Das Arbeitsschutzgesetz ver-
gen Absturz gerechtfertigt ist oder z. B. kollektiv wirkende pflichtet den Arbeitgeber nicht
technische Maßnahmen gegen Absturz realisierbar sind. nur zur Beurteilung der Gefähr-
dungen, sondern auch zur Dokumentation der Ergebnisse.
Die persönliche Absturzschutzausrüstung soll vor tödlichen
Gefahren schützen! Im § 2 der PSA-Benutzungsverordnung haben Unternehmer
eine Bewertung der zur Auswahl stehenden Ausrüstungen
Deshalb ist die bestimmungsgemäße Verwendung, wie vorzunehmen, um festzustellen, ob diese
• eine zweckmäßige Auswahl sowie • für die am Arbeitsplatz gegebenen Bedingungen geeig-
• die richtige Anwendung net sind,
entsprechend der Gebrauchsanleitung der Hersteller und • den ergonomischen Anforderungen genügen, insbeson-
der Betriebsanweisung des Unternehmers unbedingt zu dere den Versicherten angepasst werden können, wenn
gewährleisten. die Art der PSA dies erfordert und
• geeignet sind, die Rettung in angemessener Zeit durch-
In den staatlichen Vorschriften und den berufsgenossen- zuführen.
schaftlichen Regelwerken werden Arbeitgeber bzw. Unter-
nehmer für die erforderlichen organisatorischen Maßnahmen Zur Erleichterung dieser Verpflichtungen stellt die Berufs-
verantwortlich gemacht. So zählt der Einsatz von Auffang- genossenschaft Holz und Metall den Betrieben eine Reihe
systemen als „gefährliche Arbeit“, die bei der Gefährdungs- von Hilfsmitteln zur Verfügung (Bild 3-1).
beurteilung und einer Risikobeurteilung besonders zu be-
rücksichtigen ist.

Unternehmer müssen auch geeignete Vorgesetzte benennen,


die auf dieser Grundlage geeignete Maßnahmen festlegen
und kontrollieren sowie die Beschäftigten befähigen, die
erforderliche PSA bestimmungsgemäß zu benutzen.

Im Anhang 1 werden Vorschläge zur Gefährdungsermittlung


und Risikobewertung aufgezeigt.

Bild 3-1: Hilfsmittel zur Gefährdungsermittlung und -beurteilung

28
Die Gefährdungsbeurteilung

Bild 3-2: Schematische Darstellung zur Beurteilung der Arbeitsbedingungen

Wie bereits im ersten Abschnitt grundsätzlich ausgeführt, • Wurde ein zweckmäßiges Auffangsystem gewählt, ist
ist vor Einsatz der PSA gegen Absturz Rang und Reihenfol- das System vollständig?
ge möglicher Schutzmaßnahmen zu beachten. Anhang 2 (Auffanggurt – Verbindungsmittel – Falldämpfer)
enthält einen Vorschlag für den Vorgesetzten zum syste- • Ist der Anschlagpunkt bzw. die Anschlageinrichtung
matischen Vorgehen, der einen Einsatz der PSA begründet. von der Art und Belastung her geeignet?
Ungeeignete Anschlagpunkte sind beispielsweise Dach-
Weiterhin ist eine sorgfältige Beurteilung der Arbeitsbedin- rinnen, Heizungsrohre, Fensterkreuze u. Ä.
gungen vorzunehmen, die auch für die Auswahl eines ge- • Sind die gewählten PSA mit den Besonderheiten der Ar-
eigneten Systems ausschlaggebend ist. beitsaufgabe abgestimmt?
So z. B. unzulässiger Schrägzug bei Höhensicherungsge-
Die nachfolgenden Punkte sollen Ihnen bei der Ermittlung räten, Schlaffseilbildung bei mitlaufenden Auffanggerä-
der möglichen Gefährdungen durch die Arbeitsaufgabe und ten, scharfe Kanten bei Verbindungsmitteln usw.
Arbeitsumgebung Hilfestellung geben. • Sind alle Bestandteile des Auffangsystems funktions-
tüchtig und unbeschädigt, wurde eine Sichtkontrolle
Aber auch der Einsatz der PSA selbst kann zu Gefährdungen durchgeführt?
für den Benutzer führen. Entscheidend ist immer die kon- Kontrolle auf Beschädigungen am Gurt und Verbin-
krete Situation vor Ort. dungsmittel, auf Verunreinigungen der Gewebebestand-
teile, Einbrände, verbogene Karabinerhaken usw.
Prüfen Sie: • Ist der Falldämpfer in seiner Funktion beeinträchtigt?
• Sind die PSA für diese Arbeit überhaupt einsetzbar? Etwaiges falsches Anschlagen des Reibungsfalldämp-
So z. B. kein Einsatz von Höhensicherungsgeräten bei fers, Nichtbeachtung der Aufreißlänge bei Bandfall-
Stoffen, in denen man versinken kann oder den Einsatz dämpfern u. Ä.
eines Haltegurtes in Auffangsystemen.

29
Die Gefährdungsbeurteilung

• Wie sind die Arbeitsumfeldbedingungen? • Wurde eine Betriebsanweisung ausgearbeitet, die ar-
Zum Beispiel Größe und Gestaltung von Dachflächen, beitsspezifische Gefährdungen berücksichtigt und wur-
Beleuchtungsverhältnisse usw. den die Gebrauchsanleitungen der Hersteller beachtet?
• Gibt es Einflüsse aus der Arbeitsumgebung? Unterweisung der Beschäftigten anhand dieser Unter-
Zum Beispiel Witterungseinflüsse, Lärm, Blendung usw. lagen.
• Wer koordiniert die Arbeiten auf der Baustelle? • Sind für Arbeiten unter Absturzgefahr geeignete Be-
Abstimmung z. B. bei Übereinanderarbeit. schäftigte ausgewählt worden?
• Wer überwacht die ordnungsgemäße Benutzung der Körperliche Eignung z. B. durch arbeitsmedizinische Vor-
PSA? sorgeuntersuchungen feststellen, keine „Höhenangst“
Zuständigkeiten festlegen und Verantwortungsbereiche der Beschäftigten, fachliche Eignung durch Vorgesetzte
klar abgrenzen. zu prüfen usw.
• Welche Gefährdungen bestehen beim Sturz in das Auf- • Werden PSA gegen Absturz bei Bedarf bzw. mindestens
fangsystem? einmal jährlich durch Sachkundige geprüft?
Zu untersuchen ist hier z. B., ob durch Auspendeln Ver- Es muss beachtet werden, dass z. B. Höhensicherungs-
letzungen an Konstruktionsteilen möglich sind. Berück- geräte durch den Hersteller oder autorisierte Firmen ge-
sichtigung der erforderlichen lichten Höhe zwischen prüft werden müssen.
Absturz- und Auftreffstelle. • Ist eine ordnungsgemäße Nutzung sowie Lagerung si-
Hinweise dazu enthalten die Gebrauchsanleitungen der chergestellt?
Hersteller. Schädigende Einflüsse beeinträchtigen die Funktion und
• Sind zusätzliche PSA erforderlich? stellen ein Sicherheitsrisiko dar.
Zum Beispiel geeignete Schutzhelme, Schwimmwesten, • Wurde die Nutzungsdauer von Gurten, Geräten und Ver-
Warnwesten, Wetterschutzbekleidung. bindungsmitteln berücksichtigt?
• Welche Gefährdungen entstehen bei notwendigen Ret- Herstellerangaben sind zu beachten, dies gilt auch,
tungsmaßnahmen? wenn PSA ungenutzt gelagert werden.
Auswahl von technischen Mitteln und Ausrüstungen, die • Sind vor Beschaffung der PSA ergonomische Gesichts-
eine kurzfristige Rettung ermöglichen, ohne die Retter in punkte berücksichtigt worden?
Gefahr zu bringen. Zum Beispiel Berücksichtigung von Körpermaßen, Be-
Untersuchung der Umfeldbedingungen, z. B. Bodenbe- sonderheiten der Arbeitsaufgaben usw. Die Einbezie-
schaffenheit bei Einsatz von Hubarbeitsbühnen. hung von Beschäftigten ist hier sinnvoll.
• Sind die erforderlichen Schritte der Rettungskette ab-
gesichert?
Einsatz von Ersthelfern, Erstversorgung der Verunfallten,
Notruf/Notarzt usw.

30
Die Gefährdungsbeurteilung

Bei der Auswahl der PSA gegen Absturz bzw. der Auffangsysteme, deren Kernstück der Auffanggurt ist, sollte sorgfältig
vorgegangen werden. Die PSA können letztlich nur dann wirksamen Schutz bieten, wenn sie bestimmungsgemäß an-
gewendet werden. Hilfestellung bieten hier Produktauswahltabellen von namhaften Herstellern, die auch beispielhafte
Lösungen anbieten.

Nach Ermittlung der Gefährdungen werden die erforderlichen Maßnahmen getroffen sowie die Mechanismen für geeig-
nete Wirksamkeitskontrollen festgelegt.

Die Dokumentation kann formlos erfolgen oder mittels Formblättern, die auch für andere Tätigkeiten Verwendung finden
(siehe Anhang 3).

Bild 3-3: Beispiel einer Produktauswahltabelle (Fa. Bornack)

31
4. Gebrauchsanleitung, Betriebsanweisung
und Unterweisung der Beschäftigten

Für den sachgerechten Umgang bzw. die sachgerechte Anwendung von PSA gegen Absturz
sind Gebrauchsanleitung, Betriebsanweisung sowie die Unterweisung der Beschäftigten
zwingend erforderlich.

Warum ist die Gebrauchsanleitung erforderlich? Muss eine Betriebsanweisung erstellt werden?

Für Beschäftigte, die PSA gegen Absturz benutzen, ist es Ja, für die betriebliche Anwendung, die Einsatzart und die
wichtig, dass sie schriftliche Anweisungen zur Verfügung Pflege der PSA gegen Absturz haben Unternehmer unter
gestellt bekommen. Beachtung der Gebrauchsanleitung des Herstellers eine
Betriebsanweisung zu erarbeiten.
Aus diesen soll erkennbar sein, wie diese PSA sachgerecht
benutzt und gepflegt werden.
Welche Angaben muss die Betriebsanweisung enthalten?

Welche Anforderungen muss die Gebrauchsanleitung er- Die Betriebsanweisung sollte mindestens enthalten:
füllen? Angaben
• zur Anwendung am Einsatzort,
Gebrauchsanleitungen müssen verständlich (in der Amts- • zu Gefahren für Mensch und Umwelt,
sprache des Anwenderlandes), eindeutig, gut lesbar und • über Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln,
ausführlich sowie erforderlichenfalls durch Skizzen ergänzt • zum Verhalten bei Störungen,
sein. • zum Verhalten bei Unfällen und zur Ersten Hilfe sowie
• zur Pflege und Aufbewahrung.
Damit soll gewährleistet werden, dass man die PSA gegen Die Betriebsanweisung ersetzt nicht die Gebrauchsanleitung,
Absturz sachgerecht und gefährdungsfrei anwenden kann sondern präzisiert sie.
(siehe Anhang 4). Ausgehend von der Gefährdungsbeurteilung und dem be-
trieblichen Einsatz bzw. den betrieblichen Bedingungen
konkretisiert sie die Anwendungskriterien (siehe Anhang 5).
Welche Aussagen muss die Gebrauchsanleitung enthalten?

Sie muss enthalten: Ist eine Unterweisung erforderlich?


• Hinweise zu Gebrauchseinschränkungen,
• Hinweise zur Vermeidung von Missbrauch, Unternehmer oder ihre Beauftragten haben den Beschäf-
• Aussagen zur sachgerechten Nutzung und Lagerung, tigten auf der Grundlage der Gefährdungsbeurteilung die
• Anleitungen zur Pflege, Inhalte der Gebrauchsanleitung und Betriebsanweisung im
• Anleitungen zur regelmäßigen Überprüfung und zu Able- Rahmen von Unterweisungen mit Übungen zu vermitteln.
gefristen, Die Unterweisung enthält Anweisungen und Erläuterungen.
• Anleitungen zur Instandsetzung,
• Hinweise zur Führung einer Dokumentation. Sie ist eine Methode zur Vermittlung von
• Wissen (Information),
Mit der Gebrauchsanleitung wenden sich Hersteller/Liefe- • Können (Fertigkeiten),
ranten an die späteren Nutzer. Sie zeigen die Belange auf, • Wollen (Motivation).
die ihr Produkt betreffen und die von den Anwendern für
eine sichere Benutzung zu beachten sind. Die Unterweisung ist ein Mittel, um die Beschäftigten in die
Lage zu versetzen, die zu beachtenden Bestimmungen und
Maßnahmen einzuhalten.
Muss die Gebrauchsanleitung bei den Benutzern vorliegen?

Ja, die Benutzer müssen die Gebrauchsanleitung (oder Ko- Welche Anforderungen werden an die Mitarbeiter gestellt?
pie) am Einsatzort einsehen können.
Für die Personalauswahl sind die Unternehmer verantwort-
lich. Als Benutzer von PSA gegen Absturz kommen nur ge-
eignete Personen infrage.

32
Gebrauchsanleitung, Betriebsanweisung und Unterweisung der Beschäftigten

Benutzer sind unterwiesene und beauftragte Personen, die Weiterhin gehen die Unterweisenden auf besondere Schwer-
mit den Einsatzbedingungen, den möglichen Gefährdun- punkte ein, die sich bei der Gefährdungsermittlung als be-
gen bei der Arbeit mit PSA gegen Absturz vertraut sind und deutsam ergeben haben.
den bestimmungsgemäßen Einsatz der PSA gegen Absturz
gewährleisten Beachte!
Die Wirksamkeit der bei der Unterweisung festgelegten Maß-
Sie müssen deshalb folgende Voraussetzungen erfüllen:
nahmen ist konsequent zu kontrollieren.
• mindestens 18 Jahre alt sein,
• körperlich und geistig geeignet sein (insbesondere kei-
ne „Höhenangst“),
• vor Aufnahme einer Tätigkeit mit Absturzgefahr kann z.B. Wann muss unterwiesen werden?
durch eine arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung
die körperliche Eignung festgestellt werden (G 41). Unterwiesen werden muss vor der ersten Benutzung und bei
Bedarf, mindestens jedoch einmal jährlich, weiterhin nach
besonderen Anlässen, z. B. nach Absturzunfällen, Sturz in
Was und wie sollte unterwiesen werden? das Auffangsystem, Änderung der Arbeitsbedingungen usw.

Die Unternehmer oder ihre Beauftragten erläutern anhand Die Unterweisung gliedert sich somit in
der Gebrauchsanleitung und der Betriebsanweisung den • Erstunterweisung,
Umgang mit den persönlichen Schutzausrüstungen. • Wiederholungsunterweisung und
• Unterweisung aus besonderem Anlass (Unfall, Beinahe-
Die Unterweisenden führen dem Benutzerkreis das sach- unfall).
gerechte Anlegen der PSA vor und lassen die Beschäftigten Bei Einsatz der Beschäftigten in Fremdbetrieben und auf Bau-
selbst das Anlegen unter Aufsicht üben. stellen ist weiterhin eine spezifische Unterweisung von Be-
deutung.
Sie geben Erläuterungen zur sachgemäßen Lagerung und Hier sind die jeweiligen Arbeitsbedingungen und Tätigkeiten
Aufbewahrung und zeigen an Beispielen auf, bei welchen zu berücksichtigen und u. a. die Anschlagpunkte festzulegen.
Mängeln die PSA gegen Absturz nicht weiterverwendet wer-
den dürfen und den Sachkundigen für PSA gegen Absturz Die Durchführung der Unterweisung ist zu dokumentieren.
zur Prüfung übergeben werden müssen.

Bild 4-1: Beispiel einer praktischen Unterweisung

33
5. Prüfung der PSA gegen Absturz

Neben der notwendigen Qualität der Schutzausrüstungen und der sachgerechten


Anwendung ist auch die regelmäßige Prüfung der PSA gegen Absturz notwendig.

Müssen PSA gegen Absturz geprüft werden?

PSA gegen Absturz sind entsprechend den Einsatzbedin-


gungen und den betrieblichen Verhältnissen nach Bedarf,
mindestens aber einmal jährlich zu prüfen.

Wer ist für die Prüfung verantwortlich?

Die Unternehmer sind dafür verantwortlich, dass alle erfor-


derlichen Prüfungen durchgeführt werden.

Sie haben zu veranlassen:


• Eine Sichtprüfung der PSA gegen Absturz vor jeder Nut-
zung (Überwachung während des Gebrauchs) durch die
Benutzer.
• Die regelmäßige Prüfung entsprechend den betriebli-
chen Einsatzbedingungen, jedoch mindestens einmal
jährlich durch Sachkundige.
• Die Prüfung nach besonderen Ereignissen, die schädi-
gende Auswirkungen haben können, durch Sachkundi-
ge.

5.1 Sachkundigenprüfung

Wer sind Sachkundige?

Als sachkundig gelten neben den Herstellern z. B. auch


Personen, die an einem Lehrgang nach dem BG-Grundsatz Bild 5-1: Zertifikat
„Auswahl, Ausbildung und Befähigungsnachweis von Sach-
kundigen für PSA gegen Absturz (BGG 906) erfolgreich teil- Wie lange dauert die Ausbildung?
genommen haben.
Es sind gemäß BGG 906 mindestens 16 Lehreinheiten zu je
Sie müssen das 18. Lebensjahr vollendet haben und Kennt- 45 Minuten inklusive theoretischer und praktischer Prüfung
nisse über den Einsatz und den Umgang mit PSA gegen Ab- erforderlich.
sturz besitzen.

Welche Aufgaben haben Sachkundige?


Wer bildet Sachkundige aus?
Sie sollten die Unternehmer vor der Auswahl und dem Ein-
Sachkundige werden durch die Hersteller der PSA sowie satz der PSA beraten.
durch bestimmte Berufsgenossenschaften, beispielswei-
se die Berufsgenossenschaft Holz und Metall, ausgebildet. Auf die sachgemäße Aufbewahrung der PSA nehmen sie
Einfluss und beraten bei der Erarbeitung von Betriebsan-
Als Nachweis erhalten alle Teilnehmer vom Lehrgangsträger weisungen zum Einsatz von PSA.
ein Zertifikat (Bild 5-1).

34
Prüfung der PSA gegen Absturz

Sie sind in der Lage, Unternehmer bzw. Vorgesetzte durch fest.


ihr Sachkundewissen bei Unterweisungen zu unterstützen. Sachkundige dürfen zwar entsprechend dem genannten
BG-Grundsatz produktübergreifend persönliche Absturz-
Sie führen Prüfungen der PSA entsprechend den Prüfkriterien schutzausrüstungen prüfen, müssen aber etwaige Hersteller-
der Hersteller sowie den bestehenden Vorschriften durch. einschränkungen beachten. Das kann z. B. Höhensicherungs-
geräte, Geräte für Rettungsmittel oder auch Ausrüstungsteile
Weiterhin dokumentieren sie die Prüfergebnisse in den Prüf- für den Steigschutz betreffen. Hier behalten sich im Regelfall
listen der Hersteller (Anhang 6) oder in eigenen Unterlagen die Hersteller die Sachkundigenprüfung vor.
und nehmen Einfluss darauf, dass die Prüffristen eingehal-
ten werden.
Sind die Prüfungen zu dokumentieren?

Was prüfen Sachkundige? Ja, die Prüfnachweise (Prüflisten oder Computerdateien) sind
so aufzubewahren, dass jederzeit die erfolgte Prüfung und
Grundlage für die Prüfung der Sachkundigen sind die von den das Prüfergebnis nachgewiesen werden können.
Herstellern zu den einzelnen Produkten gegebenen Prüfkri-
terien (Prüflisten) sowie das Ergebnis der Gefährdungsbe- Eine Kopie des aktuellen Prüfnachweises sollte dem Be-
urteilung und die entsprechenden Vorschriften. nutzer ausgehändigt werden (damit ist ein Nachweis am
Einsatzort möglich! – siehe auch Anhang 7).
Auf der Grundlage ihrer Sachkenntnisse beurteilen sie die
einzelnen Systeme und Systembestandteile und legen die
erforderlichen Maßnahmen zur
• Weiterbenutzung,
• Instandsetzung oder
• Aussonderung

5.2 Überwachung während des Gebrauchs durch die Benutzer

Die Benutzer haben PSA gegen Absturz vor jeder Benutzung durch Sichtprüfung auf ihren ordnungsgemäßen Zustand
und auf einwandfreie Funktion zu prüfen. Unter Beachtung des hohen Stellenwertes für die persönliche Sicherheit sollte
dies u. a. durch Beantwortung folgender Fragen erfolgen:

Ist die Sachkundigenprüfung z. B. durch Prägemarke, Anhänger o. Ä. erkennbar? (Bild 5-2 auf Seite 36) ▫
Ist die Kennzeichnung, speziell das Herstellerjahr, lesbar? (Bild 5-3 auf Seite 36) ▫

Sind Risse, Brüche bzw. Verformungen an den Beschlagteilen sichtbar? (Bild 5-4 auf Seite 36) ▫

Sind Beschädigungen (Schnitte, Risse, Brandstellen u. Ä.) am Gurtmaterial vorhanden? (Bild 5-5 auf Seite 36) ▫

Ist die Sichtprüfung durch starke Verschmutzung nicht möglich, muss eine Aussonderung erfolgen? (Bild ▫
5-6 auf Seite 36)

Werden schadhafte Stellen an Verbindungsmitteln (Drahtbrüche, Klanken usw.) erkannt? (Bild 5-7 auf Seite ▫
36 und Bild 5-8 auf Seite 37)

Ist der störungsfreie Aus- bzw. Einlauf des Bandes oder Seiles bei Höhensicherungsgeräten gegeben (Bild ▫
5-9 auf Seite 37)?

Sind Sicherheitseinrichtungen, wie Sperren, Hakensicherungen usw., funktionsfähig?(Bild 5-10 auf Seite 37) ▫

Sind die Verbindungselemente durch Korrosion in ihrer Funktion beeinträchtigt? (Bild 5-11 auf Seite 37). ▫

35
Prüfung der PSA gegen Absturz

Bild 5-2: Kennzeichnung der Sachkundigenprüfung Bild 5-5: Beschädigung am Gurtmaterial

Bild 5-3: Herstellerkennzeichnung Bild 5-6: Stark verschmutzte persönliche


Schutzausrüstungen

Bild 5-4: Auffangöse deformiert Bild 5-7: Beschädigung am Seil (Drahtbrüche)

36
Prüfung der PSA gegen Absturz

Weiter gehende Hinweise sind auch den


Gebrauchsanleitungen der Hersteller zu
entnehmen.

Die Benutzer erkennen bei ihrer Prüfung


Mängel. Was müssen sie tun?

Sie informieren ihre Vorgesetzten und las-


sen sich eine mängelfreie PSA aushändi-
gen, keinesfalls dürfen sie die schadhafte
Ausrüstung weiter benutzen.
Bild 5-8: Schadhaftes Verbindungsmittel

Müssen die Benutzer ihre Sichtprüfung


dokumentieren?

Nein.

Wen informieren die Benutzer bei Be-


schädigung der PSA während der An-
wendung?

Sie informieren ihre Vorgesetzten unver-


Bild 5-9: Funktionsprüfung züglich über die Art und Ursache der Be-
schädigung und veranlassen damit, dass
die schadhafte Ausrüstung nicht weiter
benutzt wird, bis eine Entscheidung ge-
troffen wurde.

Bild 5-10: Defekte Hakensicherung

Bild 5-11: Stark korrodiertes Verbindungsmittel

37
6. Rettung und Erste Hilfe

Durch effektive Planung für eine erfolgreiche Rettung und wirksame Erste Hilfe sorgen.

Was ist das Wichtigste dabei? Blutes in die unteren Extremitäten. Anschließend kann das
Blut mangels Bewegung und wegen des fehlenden Trittwider-
Eine schnelle und wirksame Rettung und Erste Hilfe muss standes und dem damit verbundenen Ausfall der „Muskel-
geplant und geübt werden. Wer sich erst im Notfall Gedanken pumpe“ in den Beinen nicht in den Körper zurückströmen.
macht, verliert wertvolle Zeit und riskiert Menschenleben. Dadurch wird die Blutversorgung lebenswichtiger Organe
beeinträchtigt.
Beachte!
Infolge der schlechten Durchblutung kommt es bereits nach
Die Rettung von Beschäftigten ist keine Aufgabe für Laien!
kurzer Zeit zu einem Schock.
Nur ausgebildete Rettungskräfte, Sanitäter und Ersthelfer
können für eine erfolgreiche Rettung sorgen.
Durch regelmäßige Beinbewegungen und die Verwendung
von Trittschlingen zur Kontraktion der Beinmuskulatur kann
der Eintritt des Schocks verzögert werden. Solche Trittschlin-
Müssen Maßnahmen geplant werden? gen sind als Zubehör erhältlich und sollten immer mit dem
Auffanggurt mitgeführt werden.
Ja, unbedingt! Maßnahmen zur Rettung und Ersten Hilfe sind
vor dem Beginn der Arbeiten zu planen. Bei der Planung sind
auch erschwerende Randbedingungen zu berücksichtigen.
Solche erschwerenden Bedingungen sind z.B.
• lange oder unzureichend befestigte Anfahrtswege für
Rettungskräfte (z.B. ländliche Umgebung),
• große Höhen, die mit einfachen Mitteln (Drehleiterfahr-
zeuge der Feuerwehr) nicht zu erreichen sind (z.B. Wind-
kraftanlagen, Hochregallager)
oder
• unwegsames Gelände (z.B. Überlandleitungen).

Bei der Planung von Arbeiten, bei denen PSA gegen Absturz
zum Einsatz kommen, haben die Unternehmer die erforder-
lichen Maßnahmen zur schnellen Rettung und Ersten Hilfe
vorzusehen.

Sie müssen daher dafür sorgen, dass zur Rettung und Ersten Hilfe
• die erforderlichen Einrichtungen, insbesondere Melde-
einrichtungen, Sanitätsräume, das Erste-Hilfe-Material,
Rettungsgeräte und Rettungstransportmittel sowie
• das erforderliche Personal, insbesondere Ersthelfer und
Betriebssanitäter,
zur Verfügung stehen.

Was ist zu beachten, wenn eine Person in das Auffangsys-


tem stürzt?

Nach Sturz in das Auffangsystem


• können Verletzungen durch Pendeln oder Anschlagen an
Konstruktionsteilen auftreten,
• besteht die Gefahr eines Hängetraumas (orthostatischer
Schock)

Durch den Auffangvorgang und das anschließende freie


Hängen im Auffanggurt kommt es zu einem Versacken des Bild 6-1: Abgestürzte Person

38
Rettung und Erste Hilfe

Bild 6-1b: Rettungsrutsche für die Rettung durch Mannlöcher


(Foto:Bornack)

Welche Maßnahmen der Ersten Hilfe sind vor Ort zu treffen?

Beachte!
Bild 6-1a Hebesystem zum Retten von Personen aus der Tiefe
(Foto: Capital Safety) Die Rettung hat unverzüglich und ohne Zeitverzug durch ge-
schulte Mitarbeiter und mit geeignetem Gerät zu erfolgen.

Beachte!
Sofortmaßnahmen:
Es ist wichtig, dass Ersthelfer mit der Person in Kontakt blei-
• Notruf absetzen.
ben und diese auffordern, die Gliedmaßen zu bewegen.
• Notarzt (notarztpflichtige Patienten) verständigen und
auf den Umstand eines Absturzes hinweisen.
Wie bereits ausgeführt, ist bei der Planung zu berücksich- • Den zu Rettenden beruhigen und ihn auffordern, die Bei-
tigen, dass sich die Rettungsmaßnahmen je nach Position ne zu bewegen.
der Person am Absturzort schwierig gestalten können.
Beachte!
In den wenigsten Fällen wird das Hochziehen ohne Hilfsmit-
Keine Schocklagerung (Lagerung mit erhöhten Beinen).
tel zum Standort des Absturzes möglich sein.

Hier ist eine schnelle Rettung nur durch Einsatz von Abseil-
und Rettungshubgeräten möglich. Letztere findet man bei
den Herstellerfirmen auch für verschiedene Einsatzgebiete
konzipiert, z. B. für Arbeiten in Behältern, Gruben, Gräben
oder für Silos.

Bild 6-2: Schocklagerung bedeutet Lebensgefahr

39
Rettung und Erste Hilfe

• Lagerung mit erhöhtem Oberkörper und angezogenen


Beinen (Kauerstellung). Der Verletzte sollte über den ge-
samten Zeitraum gehalten und betreut werden. Nur der
Notarzt darf die Betreuung des Verletzten aufheben.

Bild 6-3: Richtige Lagerung – Kauerstellung

• Bewusstlose müssen in die stabile Seitenlage gebracht


werden, da sonst Erstickungsgefahr besteht.
• Gegebenenfalls weitere Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Ver-
letzungen.
• Immer Krankenhauseinweisung (Spätfolgen, z. B. Nie-
renschäden).
Bild 6-4: Einsatz von professionellen Höhenrettern zur Rettung von in
das Auffangsystem gestürzten Beschäftigten.

Wo finden Sie weitere Informationen zum Thema Retten?

Informationen zur Rettung von Personen aus Höhen und


Tiefen finden Sie in folgenden Unterlagen:
• BGI/GUV-I 8699 „Erste Hilfe Notfallsituation: Hängetrau-
ma“
• BG-Regel „Benutzung von persönlichen Schutzausrüs-
tungen zum Retten aus Höhen und Tiefen“
(BGR-GUV-R 199),
oder
• Kataloge der Hersteller von Rettungseinrichtungen und
PSA zum Retten (siehe Herstellerverzeichnis).
Bild 6-3a: Lagerung eines Bewusstlosen in stabiler Seitenlage

Beachte!
Die Benutzung von Rettungsgeräten muss regelmäßig un-
Beachte! terwiesen und trainiert werden. Auch die Handhabung der
Beim Eintreffen des Notarztes ist unbedingt auf den Umstand Rettungsgeräte ist durch wiederkehrende Unterweisung und
eines Absturzes hinzuweisen. regelmäßiges Training aufzufrischen.

40
7. Spezielle Arbeitsverfahren und weitere
Anwendungsgebiete

Inhalt und Zweck dieser BG-Informationsschrift ist es, den Anwendern Hilfestellung bei der
Auswahl und dem Einsatz von PSA gegen Absturz zu geben. Im Regelfall sind dies die vor-
gestellten Auffangsysteme, die auch mit Haltesystemen kombiniert werden können, z. B.
zur Arbeitsplatzpositionierung.

Weitere Anwendungen von PSA gegen Absturz findet man Informationen zu den Arbeitsverfahren finden Sie u. a. in
z. B. der BG-Information „Handbetriebene Arbeitssitze“
• bei seilunterstützten Zugangsverfahren, (BGI 772) oder Sie erhalten diese bei ihrer Berufsgenos-
• bei der Arbeit der Gewerbekletterer senschaft.
oder auch
• bei der Alpintechnik.
Welche PSA gegen Absturz sind in Hubarbeitsbühnen
Derartige Arbeitsverfahren setzen von den Ausführenden einsetzbar?
besondere Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten voraus.
In den Gebrauchsanleitungen für Hubarbeitsbühnen wird in
den meisten Fällen mehr oder weniger konkret die Verwen-
dung von PSA gegen Absturz gefordert.

Dazu müssen auch entsprechende Anschlagpunkte fest-


gelegt sein.

Besondere Gefährdungen bestehen immer dann, wenn mit


angehobenem Fahrkorb über unebenes Gelände gefahren
wird (Gefahr des Hinausschleuderns).

Bei der Erstellung der Gefährdungsbeurteilung und der Be-


triebsanweisung muss insbesondere beachtet werden, dass
hier ein Rückhaltesystem zur Anwendung kommt. Ein Sturz
über den Seitenschutz und die Einwirkung der Fangstoßkraft
auf die Bühne müssen unbedingt vermieden werden, damit
die Standsicherheit gewährleistet bleibt. Das betrifft ebenso
das unzulässige Übersteigen des Geländers oder Verlassen
der Arbeitsbühne, auch unter Verwendung von persönlicher
Schutzausrüstung gegen Absturz (siehe BGI 720 „Sicherer
Umgang mit fahrbaren Hubarbeitsbühnen).

Bild 7-1: Beispiele für seilunterstütztes Arbeiten [Grafik: Krah-Petzl]

Diese „Höhenarbeiter“ helfen an Stellen, an denen weder


mit Gerüsten, Hubarbeitsbühnen oder PSA gegen Absturz
gefährdungsfrei gearbeitet werden kann oder wo dieser Ein-
satz nicht zweckmäßig ist.

Die dabei verwendete Ausrüstung ähnelt den PSA gegen


Absturz. Die Prüfungen der verwendeten Systembestand-
teile sind wie bei den PSA gegen Absturz nach Erlangen der
Sachkunde durchführbar.

Die Ausbildung zur Prüfung erfolgt im Regelfall bei den Her-


stellern oder anderen dafür zugelassenen Stellen (Berufs-
genossenschaften o. a.).

41
8. Ausbildung und Schulung

Im Abschnitt 5 wurde bereits auf die Ausbildung von Sachkundigen für PSA
gegen Absturz hingewiesen.

Müssen Prüfer für PSA gegen Absturz


besonders ausgebildet sein?

Ja, da besondere Fachkenntnisse für


die Prüfung von PSA gegen Absturz er-
forderlich sind. Diese Fachkenntnisse
können in berufsgenossenschaftlichen
Seminaren erworben werden. Verschie-
dene Hersteller bieten ebenfalls solche
Seminare oder spezielle Seminare für
besondere Ausrüstungen an.

Inhaltlich entspricht die Ausbildung


dem BG-Grundsatzes „Auswahl, Aus-
bildung und Befähigungsnachweis von
Sachkundigen für persönliche Schutz­
ausrüstungen gegen Absturz“ (BGG
906).

Die Ausbildung sollte durch vertiefende


Seminare in regelmäßigen Abständen
aufgefrischt werden. Um ein möglichst
großes Wissensspektrum zu erlangen,
sollte auf Seminare verschiedener An-
bieter zurückgegriffen werden. Bild 8-1: Durchführung der praktischen Prüfung in der Bildungsstätte

Welche Voraussetzungen sind erfor- Die Teilnehmenden sollen nach erfolg-


derlich? ter Ausbildung die PSA gegen Absturz
selbstständig sachkundig prüfen und
Die Teilnehmenden sollen über Kennt- sie auf deren Weiterverwendung oder
nisse des Arbeitsschutzes verfügen und Aussonderung beurteilen können.
bereits mit PSA im Betrieb vertraut sein.
Weiterhin sind sie in der Lage, die Un-
ternehmer bei der Auswahl und Einsatz
Was sind die Ausbildungsinhalte? der PSA sowie bei der Unterweisung der
Beschäftigten sachkundig beraten zu
Inhalte der Ausbildung sind: können.
• fachbezogene Vorschriften und Re-
geln der Technik
• Bauarten von PSA gegen Absturz Wo findet man Näheres zum Seminar?
• Auswahl- und Einsatzmöglichkei-
ten, einschließlich Gefährdungs- In der aktuellen Seminarbroschüre der
analyse BGHM sind die Termine unter der Se-
• Gebrauchsanleitung, Betriebsan- minarbezeichnung „BPSK“ ersichtlich.
weisung und Unterweisung
• praktische Übungen zum Erkennen Die Anmeldung erfolgt über die zustän-
von Beschädigungen dige Berufsgenossenschaft. Verweisen
• theoretische und praktische Prü- Sie dabei auf die Seminarbroschüre der
fung BGHM. Bild 8-2: Seminarbroschüre

42
9. Herstellerverzeichnis

Artex Hailo-Werk Rudolf Loh GmbH & Co. KG


Gewerbepark 14 · 56587 Oberraden Daimlerstraße 8 · 35708 Haiger
Tel.:   02634 9432-0 · Fax:   02634 9432-22 Tel.:   02773 82-224 · Fax:   02773 82-561
E-Mail:   info@artex-net.de E-Mail:   ahoechst@jlu.de
Internet:   www.hailo-professional.de
AMH Flachdachsicherungs GmbH
Alt Kladow 19 · 14089 Berlin-Kladow HighStep Systems AG
Tel.:   030 36801277 · Fax:   030 36801279 Blumenfeldstraße 51 · CH-8046 Zürich
E-Mail:   service@amh-berlin.de Tel.:   +41 44374433 ·
Internet:   www.amh-berlin.de E-Mail:   t.wesselmann@highstepsystems.com
Internet:   www.highstepsystems.com
BH Sala GmbH
Vertrieb durch BORNACK GmbH & Co. KG IKAR GmbH
(siehe BORNACK) Nobelstraße 2 · 36041 Fulda
Tel.:   0661 2205 · Fax:   0661 21842
Georg Börner Chemisches Werk für
Dach- und Bautenschutz GmbH & Co. KG Logaer Maschinenbau GmbH
Heinrich-Börner-Str. 31 · 36251 Bad Hersfeld Teutonenstraße 3 · 26789 Leer
Tel.:   06621 175-0 · Fax:   06621 175-200 Tel.:   0491 979280 · Fax:   0491 9792888
E-Mail:   info@georgboerner.de E-Mail:   info@logaer.de
Internet:   www.georgboerner.de Internet:   www.logaer.de
BORNACK GmbH & Co. KG MAS GmbH Absturzsicherungen
Albert-Schäffler-Straße 7 · 74080 Heilbronn Unterm Gallenlöh 2, 57489 Drolshagen
Tel.:   07131 9277-0 · Fax:   07131 9277-97 Tel.:   02761 94107-0 · Fax:   02761 94107-10
E-Mail:   heilbronn@bornack.de E-Mail:   info@masonline.de
Internet:   www.bornack.de Internet:   www.masonline.de
Capital Safety Meckel GmbH Sicherheitssysteme
Leintalstr. 12 · 71409 Schwaikheim Postfach 40 67 · 57396 Kirchhunden
Tel.:   07195 977110 Tel.:   02764 9346-0 · Fax:   02764 9346-46
E-Mail:   Germany@capitalsafety.com E-Mail:   meckel@soell-gmbh.com
Internet:   www.capitalsafety.eu
Mittelmann Armaturen GmbH & Co. KG
Edelmann + Ridder GmbH & Co. KG Postfach 14 40 · 42481 Wülfrath
Postfach 11 65 · 88305 Isny im Allgäu Tel.:   02058 901-01 · Fax:   02058 901-211
Tel.:   07562 981-282 · Fax:   07562 981-100 E-Mail:   info@mittelmann.com
E-Mail:   mail@edelrid.de Internet:   www.mittelmann.com
Internet:   www.edelrid.de
PETZL Professional Christoph & Markus Krah GmbH
EKASTU Safety GmbH Brauhausstraße 19 · 82467 Garmisch-Partenkirchen
Gutenbergstraße 75 · 70197 Stuttgart Tel.:   08821 9323-0 · Fax:   08821 9323-23
Tel.:   0711 263590-0 · Fax:   0711 263590-30 E-Mail:   info@krah.com
E-Mail:   info@ekastu.de Internet:   www.krah.com
Internet:   www.ekastu.de
PEWA Safety System GmbH
Fahrleitungsbau GmbH Talstraße 9-11 · 56305 Döttesfeld
Wolbeckstraße 19 · 45329 Essen Tel.:   02685 987590 · Fax:   02685 987587
Tel.:   0201 36402-0 · Fax:   0201 36402-163
E-Mail:   info@faba.ne-technik.de Paul Preising GmbH & Co. KG
Internet:   www.fahrleitungsbau.de Dohrgauler Straße 22 · 51688 Wipperfürth
Tel.:   02269 288 · Fax:   02269 7838
Greifzug Hebezeugbau GmbH E-Mail:   info@p-preising.com
Schneidtbachstr. 19-21 · 51469 Bergisch-Gladbach Internet:   www.preising.net
Tel.:   02202 1004-0 · Fax:   02202 1004-70
E-Mail:   info@greifzug.de Rische Seil- und Hebetechnik GmbH
Internet:   www.greifzug.de Auf der Bleiche 12 · 31157 Sarstedt
Tel.:   05066 7470 · Fax:   05066 7449
Grün GmbH Spezialmaschinenfabrik
E-Mail:   rische-seile@t-online.de
Siegener Str. 81-83 · 57234 Wilnsdorf-Niederdielfen
Internet:   www.seilerei.com
Tel.:   0271 3988-0 · Fax:   0271 3988-159
E-Mail:   info@gruen-gmbh.de Rusec Runge & Eckert oHG
Internet:   www.gruen-gmbh.de An der Knippenburg 111 · 46238 Bottrop
Günzburger Steigtechnik GmbH Tel.:   02041 18306-0 · Fax:   02041 18306-15
Rudolf-Diesel-Straße 23 · 89312 Günzburg E-Mail:   rusecohg@aol.com
Tel.:   08221 3616-01 · Fax:   08221 3616-80 Ruthenbeck GmbH
E-Mail:   info@steigtechnik.de Postfach 16 41 · 58656 Hemer
Internet:   www.steigtechnik.de Tel.:   02372 73393 · Fax:   02372 13315
Haca-Leitern E-Mail:   info@ruthenbeck.de
Lorenz Hasenbach GmbH & Co. KG Internet:   www.ruthenbeck.de
Postfach 12 80 · 65517 Bad Camberg Seilflechter Tauwerk GmbH
Tel.:   06434 25-0 · Fax:   06434 25-500 Auf dem Anger 7-9 · 38110 Braunschweig
E-Mail:   hallo@haca.com Tel.:   05307 9611-0 · Fax:   05307 9611-55
Internet:   www.haca.com E-Mail:   info@seilflechter.de
Internet:   www.seilflechter.de

43
Herstellerverzeichnis

SKYLOTEC GmbH
Im Bruch 11-15, 56567 Neuwied
Tel.:   02631 9680-0 · Fax:   02631 9680-80
E-Mail:   info@skylotec.de
Internet:   www.skylotec.de
SpanSet GmbH & Co. KG
Jülicher Straße 49 · 52531 Übach-Palenberg
Tel.:   02451 4831-0 · Fax:   02451 4831-207
E-Mail:   info@spanset.de
Internet:   www.spanset.de
Sperian Fall Protection Deutschland GmbH & Co. KG
Seligenweg 10, 95028 Hof
Tel.:   09281 8302-0 ·   Fax: 09281 3626
E-Mail:   soell@sperianprotection.com
Internet:   www.steigschutz.de
SPERIAN PROTECTION Deutschland GmbH & Co. KG
Kronsforder Allee 16, 23560 Lübeck
Tel.:   0451 70274-0 · Fax:   0451 798058
E-Mail:   infogermany@sperianprotection.com
Internet:   www.sperianprotection.eu
Gebrüder Wanner GmbH
Postfach 60 40 · 89085 Ulm
Tel.:   0731 803-0 · Fax:   0731 803-50
E-Mail:   info@wanner-ulm.de
Internet:   www.wanner-ulm.de
ZARGES GmbH & Co. KG
Zargesstraße 7 · 82362 Weilheim
Tel.:   0881 687-0 · Fax:   0881 687-372
E-Mail:   schachttechnik@zarges.de
Internet:   www.zarges.de
ZinCo GmbH
Grabenstraße 33 · 72669 Unterensingen
Tel.:   07022 6003-0 · Fax:   07022 6003-21
E-Mail:   flachdachzubehoer@zinco.de
Internet:   www.zinco.de

Das Verzeichnis erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit

44
10. Literatur- und Quellenverzeichnis
(Vorschriften und Regeln)

Nachstehend sind die insbesondere zu beachtenden einschlägigen Vorschriften und


Regeln zusammengestellt.

10.1 Gesetze und Verordnungen

• PSA-Benutzungsverordnung (PSA-BV)
Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Benutzung persönlicher Schutzausrüstungen bei der Ar-
beit
• Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)
Gesetz über die Durchführung von Maßnahmen des Arbeitsschutzes zur Verbesserung der Sicherheit und des Ge-
sundheitsschutzes der Beschäftigten bei der Arbeit
• Achte Verordnung zum Produktsicherheitsgesetz
(Verordnung über die Bereitstellung von persönlichen Schutzausrüstungen auf dem Markt)
• Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG)
Gesetz über Betriebsärzte, Sicherheitsingenieure und andere Fachkräfte für Arbeitssicherheit
• Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)
Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Bereitstellung von Arbeitsmitteln und deren Benutzung
bei der Arbeit, über Sicherheit beim Betrieb überwachungsbedürftiger Anlagen und über die Organisation des be-
trieblichen Arbeitsschutzes
• TRBS 2121
Gefährdung von Personen durch Absturz
– Allgemeine Anforderungen –

10.2 Unfallverhütungsvorschriften

• „Grundsätze der Prävention“ (BGV A1)


• „Bauarbeiten“ (BGV C22)

10.3 BG-Regeln (BGR), BG-Informationen (BGI) und BG-Grundsätze (BGG)

• „Einsatz von persönlichen Schutzausrüstungen gegen Absturz“ (BGR/GUV-R 198)


• „Benutzung von persönlichen Schutzausrüstungen zum Halten und Retten aus
Höhen und Tiefen“ (BGR/GUV-R 199)
• „Auswahl, Ausbildung und Befähigungsnachweis von Sachkundigen für persönliche
Schutzausrüstungen gegen Absturz“ (BGG 906)
• „Arbeiten mit Absturzgefahr“ (BGI 504-41)
• „Persönliche Schutzausrüstungen“ (BGI 515)
• „Unterweisung – Bestandteil des betrieblichen Arbeitsschutzes“ (BGI 527)
• „Schutz gegen Absturz beim Bau und Betrieb von Oberleitungsanlagen“ (BGI 757)
• „Regeln für die Sicherheit von Seitenschutz, Randsicherungen und Dachschutzwänden als Absturzsicherungen bei
Bauarbeiten“ (BGI 807)
• „Schutz gegen Absturz – Persönliche Absturzschutzausrüstung sachkundig auswählen, anwenden und prüfen“
(BGI 826)
• „Haltegurte und Verbindungsmittel für Haltegurte“ (BGI 870)
• „Schutz gegen Absturz beim Bau und Betrieb von Freileitungen“ ((BGI-GUV-I 5148))

45
Literatur- und Quellenverzeichnis (Vorschriften und Regeln)

10.4 DIN-EN-Normen

• EN 341:2011 „Persönliche Absturzschutzausrüstung - Abseilgeräte zum Retten“


• EN 353-2:2002 „Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz – Teil 2: Mitlaufende Auffanggeräte einschließlich be-
weglicher Führung“
• EN 354:2010 „Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz – Verbindungsmittel“
• EN 355:2002 „Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz – Falldämpfer“
• EN 358:1999 „Persönliche Schutzausrüstung für Haltefunktionen und zur Verhinderung von Abstürzen – Haltegurte
und Verbindungsmittel für Haltegurte“
• EN 360:2002 „Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz – Höhensicherungsgeräte“
• EN 361:2002 „Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz – Auffanggurte“
• EN 362:2008 „Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz – Verbindungselemente“
• EN 363:2008 „Persönliche Absturzschutzausrüstung - Persönliche Absturzschutzsysteme“
• EN 364:1992 „Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz – Prüfverfahren“
• EN 364:1992/AC:1993 „Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz – Prüfverfahren“
• EN 365:2004 „Persönliche Schutzausrüstung zum Schutz gegen Absturz –
Allgemeine Anforderungen an Gebrauchsanleitungen, Wartung, regelmäßige Überprüfung, Instandsetzung, Kenn-
zeichnung und Verpackung“
• EN 365:2004/AC:2006 „Persönliche Schutzausrüstung zum Schutz gegen Absturz –
Allgemeine Anforderungen an Gebrauchsanleitungen, Wartung, regelmäßige Überprüfung, Instandsetzung, Kenn-
zeichnung und Verpackung“
• EN 795:2012 „Persönliche Absturzschutzeinrichtung - Anschlageinrichtungen“
• EN 813:2008 „Persönliche Absturzschutzausrüstung - Sitzgurte“
• EN 1496:2006 „Persönliche Absturzschutzausrüstungen – Rettungshubgeräte“
• EN 1497:2007 „Persönliche Absturzschutzausrüstungen – Rettungsgurte“
• EN 1498:2006 „Persönliche Absturzschutzausrüstungen – Rettungsschlaufen“
• EN 1891:1998 „Persönliche Schutzausrüstung zur Verhinderung von Abstürzen – Kernmantelseile mit geringer Deh-
nung“
• EN 12841:2006 „Persönliche Absturzschutzausrüstung – Systeme für seilunterstütztes Arbeiten – Seileinstellvorrich-
tungen“

46
11. Abbildungsverzeichnis

• Titelbild: BGHM/PDDOR/Meyer • Seite 23 [Bild 2-27]: High Step Systems


• Seite 7 [Bild 1]: Jan Engel - fotolia.com • Seite 23 [Bild 2-28]: Söll-Sperian Fall Protection
• Seite 8 [Grafik-Mini]: BGHM/sw-media • Seite 24 [Bild 2-29]: BGHM/PDDOR/Meyer
• Seite 8 [Bild 1-1]: BGHM/PDDOR/Meyer/sw-media • Seite 24 [Bild 2-30]: BGHM/PDDOR/Meyer
• Seite 9 [Bild 1-2]: BGHM/PDDOR/Meyer/sw-media • Seite 24 [Bild 2-31]: Bornack GmbH & Co.KG/Katalog Fall-
• Seite 10 [Bild 1-3]: BGHM/PDDOR/Meyer/sw-media stop Safety 2009
• Seite 10 [Mini]: JP-PROD - fotolia.com • Seite 25 [Bild 2-32]: BGHM/PDDOR/Meyer
• Seite 10 [Bild 1-4]: BGHM/sw-media • Seite 25 [Bild 2-33]: BGHM/BSNÜM/Müller
• Seite 11 [Bild 1-5]: Bornack GmbH & Co.KG/Katalog Fall- • Seite 25 [Bild 2-34]: Preising GmbH & Co.KG/Katalog PSA
stop Safety 2009 zur Absturzsicherung
• Seite 11 [Bild 1-6]: Bornack GmbH & Co.KG/Katalog Fall- • Seite 26 [Bild 2-35]: Bornack GmbH & Co.KG/Katalog
stop Safety 2009 Fallstop Safety 2009
• Seite 12 [Bild 1-7]: BGHM/PDDOR/Meyer • Seite 26 [Bild 2-36]: Krah GmbH PETZL Work Solutions
• Seite 12 [Bild 1-8]: BGHM/PDDOR/Meyer • Seite 26 [Bild 2-37]: Krah GmbH PETZL Work Solutions
• Seite 12 [Bild 1-9]: Sperian Fall Protection Deutschland • Seite 27 [Bild 2-38]: BGHM/sw-media
GmbH & Co.KG • Seite 28 [Grafik Mini]: BGHM/sw-media
• Seite 15 [Grafik-Mini]: BGHM/sw-media • Seite 28 [Mini]: imageteam - fotolia.com
• Seite 16 [Bild 2-1]: Bornack GmbH & Co.KG/Katalog Fall- • Seite 28 [Bild 3-1]: BGHM/BGR/GUV-R 198
stop Safety 2009 • Seite 29 [Bild 3-2]: BGHM/PDHAN ASMA/Müller; Reuper
• Seite 16 [Bild 2-2]: Spanset/Katalog 01 • Seite 31 [Bild 3-3]: Bornack GmbH & Co.KG/Katalog Fall-
• Seite 16 [Bild 2-3]: MAS-Olpe GmbH/Katalog 2011/2012 stop Rescue 03
• Seite 16 [Bild 2-4]: ARTEX Personensicherungssystem • Seite 32 [Grafik-Mini]: BGHM/sw-media
GmbH/Auffanggurt AX21 • Seite 33 [Bild 4-1]: BGHM/PDDOR/Meyer
• Seite 17 [Bild 2-5]: BGHM/sw-media • Seite 34 [Grafik-Mini]: BGHM/sw-media
• Seite 17 [Bild 2-6]: BGHM/PDDOR/Meyer • Seite 34 [Bild 5-1]: BGHM
• Seite 18 [Bild 2-7]: BGHM/PD DOR/Meyer • Seite 36 [Bild 5-2]: BGHM/PDHAN/ASMA/Müller; Reuper
• Seite 18 [Bild 2-8]: BGHM/PDDOR/Meyer • Seite 36 [Bild 5-3]: BGHM/PDHAN/ASMA/Müller; Reuper
• Seite 18 [Bild 2-9]: BGHM/PDDOR/Meyer • Seite 36 [Bild 5-4]: BGHM/PDHAN/ASMA/Müller; Reuper
• Seite 18 [Bild 2-10]: PREISING GmbH & Co.KG • Seite 36 [Bild 5-5]: BGHM/PDHAN/ASMA/Müller; Reuper
• Seite 18 [Bild 2-11]: BGHM/PDDOR/Meyer • Seite 36 [Bild 5-6]: BGHM/PDHAN/ASMA/Müller; Reuper
• Seite 19 [Bild 2-12]: BGHM/PDDOR/Meyer • Seite 36 [Bild 5-7]: BGHM/PDHAN/ASMA/Müller; Reuper
• Seite 19 [Bild 2-13]: BGHM/sw-media • Seite 37 [Bild 5-8]: BGHM/PDHAN/ASMA/Müller; Reuper
• Seite 19 [Bild 2-14]: BGHM/PDDOR/Meyer • Seite 37 [Bild 5-9]: BGHM/PDHAN/ASMA/Müller; Reuper
• Seite 20 [Bild 2-15]: ZinCo GmbH/Sicherheit auf Flachdä- • Seite 37 [Bild 5-10]: BGHM/PDHAN/ASMA/Müller; Reu-
chern per
• Seite 20 [Bild 2-16]: Bornack GmbH & Co.KG/Prospekt • Seite 37 [Bild 5-11]: BGHM/PDHAN/ASMA/Müller; Reuper
Evolution • Seite 38 [Grafik-Mini]: BGHM/sw-media
• Seite 20 [Bild 2-17]: Söll Sperian Fall Protection • Seite 38 [Bild 6-1]: BGHM/PDDOR/Meyer
Deutschland GmbH & Co. KG • Seite 39 [Bild 6-1a]: Capital Safety EMEA
• Seite 20 [Bild 2-18]: ZinCo-Planungshilfe-Fallnet®SR Rail • Seite 39 [Bild 6-1b]: Bornack GmbH & Co.KG
Katalog Multi • Seite 39 [Bild 6-2]: BGHM/PDDOR/Meyer
• Seite 21 [Bild 2-19]: Krah GmbH PETZL Work Solutions • Seite 40 [Bild 6-3]: BGHM/PDDOR/Meyer
• Seite 21 [Bild 2-20]: Honeywell Safety Products Deutsch- • Seite 40 [Bild 6-3a]: BGHM/PDDOR/Meyer
land (Falcon) • Seite 40 [Bild 6-4]: BGHM/PDDOR/Meyer
• Seite 21 [Bild 2-21]: Preising GmbH & Co.KG • Seite 41 [Bild 7-1]: Krah GmbH PETZL Work Solutions
• Seite 22 [Bild 2-22]: BGHM/BSNÜM/Müller • Seite 42 [Bild 8-1]: BGHM/PDHAN/ASMA/Müller; Reuper
• Seite 22 [Bild 2-23]: IKAR GmbH/HRA 24 • Seite 42 [Bild 8-2]: BGHM
• Seite 22 [Bild 2-24]: BGHM/PDDOR/Meyer • Seite 48 [Bild A1]: BGHM/PDDOR/Meyer
• Seite 22 [Bild 2-25]: BGHM/sw-media • Seite 49 [Grafik]: BGHM/PDDOR/Meyer
• Seite 23 [Bild 2-26]: HACA-Leitern, Lorenz Hasenbach • Seite 50 [Tabelle]: BGHM/PDHAN/ASMA/Müller; Reuper
GmbH u. Co. KG • Seite 50 [Tabelle]: BGHM/PDHAN/ASMA/Müller; Reuper

47
Abbildungsverzeichnis

• Seite 51-54 [Gebrauchsanleitung Auffanggurt]:


PR 4 Telecom C/Bornack GmbH
• Seite 59 [Betriebsanweisung]: BGHM
• Seite 69 [Grafik]: BGHM/PDDOR/Meyer

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Anhang 1

Übersicht Gefährdungsermittlung und Risikobeurteilung

Die Gefährdungsermittlung

Wer? –– die Unternehmer sind für die Gefährdungsermittlung verantwortlich!

–– vor der Auswahl von PSA!


Wann? –– vor der Benutzung von PSA!

–– die Gefährdungen ermitteln, die durch technische Maßnahmen nicht verhindert oder gemindert
Was? werden können und deshalb organisatorische Maßnahmen bzw. PSA erfordern.

–– der Unternehmer hat die Eigenschaften festzulegen, die PSA aufweisen müssen, damit sie
Schutz gegen die Gefahren bieten.
Wie? –– die Gefahren, die dabei von der Benutzung ausgehen können, sind zu berücksichtigen.
–– bei Veränderung der Arbeitsplatzbedingungen sind die Ermittlungen zu überprüfen.

–– die Unternehmer haben ihre Erkenntnisse zu dokumentieren.


Wo? Bei vergleichbaren Arbeitscharakteristiken und Gefährdungen ist eine einzelne
Dokumentation möglich

Erläuterungen zur Risikobewertung

Grad der Verletzungsschwere/Hand-


lungsfähigkeit (G)

Die Größe des Risikos eines Unfalles er-


gibt sich aus dem Produkt der Eintritts-
wahrscheinlichkeit W und der Schwe-
re S eines Unfalles. Die Größe der sich
daraus ergebenen Fläche stellt das Ri-
siko dar.

Eine Reduzierung der Eintrittswahr-


scheinlichkeit (z.B. durch den Einsatz
besonders geschulter Beschäftigter)
führt genauso zu einer Minimierung des
Risikos, wie die Reduzierung der mög-
lichen Unfallschwere (z.B. kleinere Ab-
sturzhöhen, kürzere Auffangwege u.ä.).

Das Ziel der Risikobewertung ist es, die


Arbeit so zu gestalten, dass das verblei-
bende Risiko möglichst gering gehal-
ten wird.

Tödliche Unfallgefahren sind niemals


akzeptabel und nach menschlichem Bild A1: Größe des Risikos
Ermessen auszuschließen.

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Anhang 2

Checkliste zur Gefährdungsermittlung vor Einsatz von PSA gegen Absturz (PSA gA)

Weg zur Auswahl des richtigen Arbeitsverfahren

Arbeitsverfahren Schutzwirkung weitere Maßnahmen


(zusätzlich zu Rettung
und Erste Hilfe u.a.)
Kann ein Arbeitsverfahren (z. B. konstruktive
keine Schutzmaßnahme

Alternativen wie erhöhte Attiken auf Dächern


oder dem Baufortschritt entsprechender Ein-
gegen Absturz

bau von Geländern und Bühnen) ausgewählt


werden, um eine Absturzgefahr auszuschlie-
ßen?
Ein Absturz von Beschäftigten ist ausge-
nein
schlossen.
Unterweisung der Beschäftigten
Können Seitenschutz, Schutzwände, feste
Absperrungen oder Abdeckungen verwen-
det werden?
Ein Absturz von Beschäftigten wird willens-
kollektive Schutzmaßnahme

nein unabhängig und ohne Zutun verhindert.


gegen Absturz

Können Fanggerüste, Fangnetze, Randsiche-


rungen oder Dachschutzwände verwendet
werden?
Abstürzende Beschäftigte werden willensun-
nein abhängig und ohne ihr Zutun sicher aufge-
fangen.

Kann ein Rückhalte- oder Arbeitsplatzpositi- Unterweisung der Beschäftigten und ggf.
onierungssystem eingesetzt werden? arbeitsmedizinische Vorsorge

nein Bei bestimmungsgemäßer Benutzung ist ein


Absturz von Beschäftigten ausgeschlossen.
individuelle Schutzmaßnahme

Kann ein Aufangsystem eingesetzt werden?


gegen Absturz

nein Bei bestimmungsgemäßer Benutzung wird


der Beschäftigte sicher aufgefangen.

Besondere Unterweisung der Beschäftigten


Sind Schutzmaßnahmen unzweckmäßig oder
und arbeitsmedizinische Vorsorge
technisch nicht umsetzbar?

Besonders geschulte und zuverlässige Be-


schäftigte verhindern durch ihre Fähigkeiten
und ihr Verhalten einen Absturz.

Besondere Auswahlkriterien für Beschäftigte,


besondere Ausbildung und besondere Unter-
weisung sowie arbeitsmedizinische Vorsorge

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Anhang 3

Gefährdungsermittlung/Dokumentation

Gefährdungsermittlung/Dokumentation Datum: 10.02.2010

Arbeitsbereich: Instandhaltung Bearbeiter: Herr Müller


Verantwortlicher: Herr Meier

Tätigkeit/ Gefährdung Maßnahme Hand- weitere Realisierung


Bereich lungs- Infos wie/wann
bedarf

1 Mechanische Gefährdung –– Gratentfernung in der Werkstatt N BGV A1 Herr Meier lfd. bis zur
1.2 scharfe Blechkanten –– Verwendung von Schutzhandschuhen Beendigung

1.4 unkontrolliert bewegte –– kein Material oder Werkzeuge auf der Attika N BGV A1 Herr Meier lfd. bis zur
herabfallende Teile ablegen Beendigung
–– sorgfältiges Arbeiten Beendigung beim Ver-
schrauben an der Außenkante
–– Blechtafeln vor Windeinwirkung sichern

1.5 Sturz auf der Ebene –– besondere Beachtung bei Nässe und Reifglätte N BGV A1 lfd./ bei Bedarf
Ausrutschgefahr –– auf rutschfestes Schuhwerk achten

1.6 Absturz –– PSA gegen Absturz wie in Betriebsanleitung J BGV A1 20.02.10


Reparatur
festgelegt BGV C22 vor Beginn V: H. Meier
an der
–– Stahlseil Reihe 1 der Flachdachsicherungen BGR/GUV-R lfd. K: H. Meier
Traufkante
spannen 198
Gebäude
–– Unterweisung, spezielle Einweisung vor Ort
7A Süd-
–– Sicherungsposten mit Meldeeinrichtung (Han-
seite
dy) außerhalb des Absturzbereiches
–– Hubarbeitsbühne bereithalten

2 Elektrische Gefährdung
2.1 ................................. .......................................................

51
Anhang 4

Gebrauchsanleitung Auffanggurt

Gebrauchsanleitung
r
Auffanggurt
Muste

FALLSTOP ®
PR 4 Telekom C

Kunststoffschieber

Schultergurte,
Orange

Verschluss
Brustriemen

Brustriemen,
Orange

Verstellung
Schultergurte

Bauchgurt, Halteöse
Orange
Steigschutzöse

Reibschnalle
Beingurte, mit Sicherungskappe
Blau
Steckverschluss Bein­gurte
mit Verstellung

Kunststoffschieber mit
Nietmarkierung

Kurzbeschreibung

Bestimmungsgemäße Verwendung

Der Auffanggurt dient in Verbindung mit einem Halteseil nach DIN EN 358 oder einem Auffanggerät nach DIN EN 353-2
oder einem Falldämpfer-Verbindungsmittel nach DIN EN 335 ausschließlich zur Absicherung einer Person auf Leitern,
Gerüsten, Dächern usw. gegen Absturz.

Jede andere Verwendung gilt als nicht bestimmungsgemäß.

Für hieraus resultierende Schäden haftet die Firma BORNACK nicht. Das Risiko hierfür trägt allein der Benutzer.

52
Anhang 4

Schultergurte,
Orange
Auffangöse
Rückenplatte mit
Herstellerdatum
und Herstellernummer

Etikett

Rückenstütze
gepolstert, Blau

Fixierung
Bauchgurt

Sitzgurt

Ausstattung Zulassung Qualitätsprüfung


• Auffangöse • Konformität • Qualitätssicherungssystem
• zwei Halteösen mit der EG-Richtlinie durch den Hersteller.
• Steigschutzöse 89/686/EWG.
• Rückenstütze • Güteprüfung durch DT AG.
• Baumusterprüfung
und Fertigungsüberwachung
Einsatz durch notifizierte Stelle Prüfung vor jedem Einsatz
• Steigen gemäß Kategorie III. unbedingt durchführen.
• Halten
• Auffangen
• Retten

53
Anhang 4

A Gurt anheben C Beingurte schließen

B Gurt anlegen D

Auffanggurt anlegen

Auffanggurt anheben Beingurte schließen

A Auffanggurt an der rückseitigen Auffangöse C Gurtbänder nicht verdrehen. Nietmarkierung


anheben. Alle Gurte müssen offen und frei am roten Kunststoffschieber muss außen
sein, d. h. sie dürfen nicht verdreht hängen. sein.

D Steckverschlüsse nacheinander zusammen-


Auffanggurt anlegen stecken …

B Schultergurte wie eine Jacke anziehen. E ... und schließen

54
Anhang 4

F Bauchgurt schließen I Brustriemen schließen

H J

Auffanggurt anlegen

Bauchgurt schließen Beingurte schließen

F Gurtbandende durch beide Metallrahmen I Kunststoffverschluss zusammenstecken …


ziehen..

G Gurtband durch hinteren Rahmen zurück- E ... und schließen


führen.

H Blaue Sicherungskappe über Reibschnalle


schieben.

55
Anhang 5

Muster einer Betriebsanweisung

56
Anhang 6

Muster einer Prüfliste PSA gegen Absturz

Diese Prüfliste ist bei jährlicher Prüfung 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jahr 5. Jahr
jeweils vollständig auszufüllen.
Datum Datum Datum Datum Datum
Prüfer Prüfer Prüfer Prüfer Prüfer

Gurtbänder
–– Nicht angerissen?
–– Nicht stark angescheuert?
–– Nicht fehlerhaft?
–– Nicht verdreht?
–– Nicht verschmutzt?
–– Reinigung durchgeführt?

Nähte
–– Nahtbild vollständig?
–– Nahtbild nicht beschädigt?
–– Nähfadenende fixiert?

Metallbeschläge
–– Vollzählig vorhanden?
–– Ohne Korrosion (evtl. reinigen)?
–– Ohne Verformung?
–– Zustand funktionsfähig?

Kunststoffbeschläge
–– Vollzählig vorhanden?
–– Nicht verformt?
–– Nicht beschädigt?

Sonstiges
–– Typenschild vorhanden und lesbar?
–– Auffangösen gekennzeichnet und unbeschä-
digt?

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Anhang 7

Muster einer Karteikarte

Firma XYZ Stammkartei für PSA gegen Absturz


Niederlassung Ost

Benennung; Katalognummer: Auffanggurt MKA 20 UNI


Fa. Mittelmann BJ 2008 Inv.-Nr. 4713 Reg.-Nr.: 163.3/01
Eingang / Ausgang Prüfdatum Prüfergebnis Prüfer / Abteilung Kontrolle
Eingang 13.07.2008 Neueingang
Ausgang 24.07.2008 NL Ost, abgeholt Herr …
Eingang 19.06.2009 Zentral, Prüfungen o. B.
Ausgang 25.06.2009 NL Ost, abgeholt Herr …

Firma XYZ Stammkartei für PSA gegen Absturz


Niederlassung West

Benennung; Katalognummer: Höhensicherungsgerät Typ H 9,5


Fa. IKAR BJ 2007 Inv.-Nr. 999038 Geräte-Nr.: 26485/00
Eingang / Ausgang Prüfdatum Prüfergebnis Prüfer / Abteilung Kontrolle
Eingang 10.04.2008 Neueingang
Ausgang 22.04.2008 NL West, abgeholt Herr …
Eingang 29.11.2008 Zentral, Prüfungen o. B.
Ausgang 19.12.2008 NL West, abgeholt Herr …
Eingang 03.12.2009 Zentral, Prüfungen o. B.
Ausgang 06.12.2009 NL West, abgeholt Herr …

58


Weiterführende Auskünfte erteilen Ihnen gern die im Folgenden aufgeführten Präventionsdienste der BGHM.

Kostenfreie Servicehotline: 08009990080-0

Präventionsdienst Berlin Präventionsdienst Köln


Innsbrucker Straße 26/27 Hugo-Eckener-Str. 20
10825 Berlin 50829 Köln (Ossendorf)
Email: pd-berlin@bghm.de Email: pd-köln@bghm.de

Präventionsdienst Bielefeld Präventionsdienst Mainz


Turnerstr. 5-9 Wilhelm-Theodor-Römheld-Str. 15
33602 Bielefeld 55130 Mainz
Email: pd-bielefeld@bghm.de Email: pd-mainz@bghm.de

Präventionsdienst Bremen Präventionsdienst München


Töferbohmstraße 10 Am Knie 8
28195 Bremen 81241 München
Email: pd-bremen@bghm.de Email: pd-münchen@bghm.de

Präventionsdienst Dessau-Roßlau Präventionsdienst Nürnberg


Raguhner Straße 49 b Weinmarkt 9 -11
06842 Dessau-Roßlau 90403 Nürnberg
Email: pd-dessau@bghm.de Email: pd-nuernberg@bghm.de

Präventionsdienst Dortmund Präventionsdienst Mannheim/Saarbrücken


Semerteichstraße 98 Koßmannstraße 48-52
44263 Dortmund 66119 Saarbrücken
Email: pd-dortmund@bghm.de Email: pd-saarbrücken@bghm.de

Präventionsdienst Düsseldorf Präventionsdienst Stuttgart


Kreuzstr. 45 Vollmoellerstraße 11
40239 Düsseldorf 70563 Stuttgart
Email: pd-düsseldorf@bghm.de Email: pd-stuttgart@bghm.de

Präventionsdienst Erfurt
Lucas-Cranach-Platz 2
99097 Erfurt
Email: pd-erfurt@bghm.de

Präventionsdienst Hamburg
Rothenbaumchaussee 145
20149 Hamburg
Email: pd-hamburg@bghm.de

Präventionsdienst Hannover
Seligmannallee 4
30173 Hannover
Email: pd-hannover@bghm.de
Standorte der BGHM
Standorte der BGHM

Rostock

Hamburg

Bremen Bad Bevensen Bad Wilsnack

Berlin
Hannover
Magdeburg

Bielefeld Schierke Dessau

Dortmund
Düsseldorf
Schwelm
Leipzig Dresden
Nümbrecht Erfurt
Köln
Jößnitz Chemnitz
Bad Hersfeld

Eppstein Hauptverwaltungen
- Bezirksverwaltungen
- Präventionsdienste
Lengfurt - Außenstellen
Mainz Bildungsstätten
Otzenhausen
Nürnberg
Saarbrücken Mannheim Sennfeld

Pforzheim Beilngries
Stuttgart
Leinfelden-
Echterdingen
Illertissen München
Freiburg
Traunstein

60
Berufsgenossenschaft
Holz und Metall

Internet: www.bghm.de
Kostenfreie Servicehotline: 0800 9990080-0

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