Sie sind auf Seite 1von 14

Anbauanleitung

Nebenabtriebe NH/6, NL/6

Ausführungen b, c

für ZF-Ecolite
6 S 800 TO, 6 S 700 TO

Vor Anbau unbedingt lesen!

ZF FRIEDRICHSHAFEN AG
Nutzfahrzeug- und Sonder-Antriebstechnik
D-88038 Friedrichshafen
Tel.: ++49 (0) 75 41 77-0 · Fax: ++49 (0) 75 41 77-57 26
Internet: http://www.zf.com

Bestell-Nr. 6090 754 026


Vorwort

Nebenabtriebe gelangen meist über Vertriebsorgani-


sationen auf den Markt. ZF hat daher keine Kennt-
nis über den Einsatz dieser Erzeugnisse bzw. etwaige
Gefahren für das Bedienungspersonal und kann dies
daher auch nicht beeinflussen.

Der ordnungsgemäße Anbau von Nebenabtrieb und


Zubehör sowie Entscheidung über Schutzeinrich-
tungen oder Warnhinweise obliegen nicht der ZF,
sondern den jeweiligen Nachrüstern bzw. Werk-
stätten.

Grundsätzlich sind Einbauer oder Nachrüster von


ZF-Aggregaten für die Arbeitssicherheit selbst ver-
antwortlich.
Die ZF bietet beratende Hilfestellung an.

Gezeigte Bilder, Zeichnungen und Teile stellen nicht


immer das Original dar, es wird der Arbeitsablauf
gezeigt.

Die Bilder, Zeichnungen und Teile sind nicht dem


Maßstab entsprechend gezeichnet, es dürfen keine
Rückschlüsse auf Größe und Gewicht (auch nicht
innerhalb einer Darstellung) gezogen werden.

Die Arbeiten müssen nach dem beschriebenen Text


durchgeführt werden.

Ausgabe: 2009-01

Technische Änderungen vorbehalten

Copyright by ZF
Die vorliegende Dokumentation ist urheberrechtlich
geschützt. Eine Ver vielfältigung und Verbreitung in
jeglicher Form, die nicht ausschließlich der Zweck-
bestimmung der Dokumentation entspricht, ist ohne
Genehmigung der ZF Friedrichshafen AG untersagt.
Printed in Germany

6090 754 026 - 2009-01 2


Sicherheitshinweise

Im vorliegenden Handbuch werden folgende ! GEFAHREN für die Umwelt !


Sicherheitshinweise verwendet:
Schmierstoffe, Betriebsstoffe und Reinigungsmittel
dürfen nicht in das Erdreich, Grundwasser oder in
HINWEIS
die Kanalisation gelangen.
Dient als Hinweis auf besondere Arbeitsabläufe,
• Sicherheitsdatenblätter bei Ihrer zuständigen
Methoden, Informationen, Anwendung von Hilfs-
Umweltschutzbehörde für die entsprechenden
mitteln, usw.
Produkte anfordern und beachten.
• Altöl in einem ausreichend großen Behälter
VORSICHT
auffangen.
Wird verwendet, wenn abweichende und nicht
• Altöl, verschmutzte Filter, Schmierstoffe sowie
fachgerechte Arbeitsweise zu Schäden am Produkt
Reinigungsmittel nach den Vorschriften der
führen kann.
Umweltschutzverordnungen entsorgen.
• Beim Umgang mit Schmierstoffen und Reinigungs-
! mitteln jeweils die Vorschriften des Herstellers
GEFAHR
beachten.
Wird verwendet, wenn mangelnde Sorgfalt zu
Personenschäden oder Lebensgefahr führen kann.

Sichern Sie Anlage und Nebenabtrieb vor


unbeabsichtigter Inbetriebnahme.

Nicht an laufender Anlage arbeiten, Sie können von


bewegten Anlageteilen (z.B. Gelenkwelle) erfasst
werden.
Schwere, oft sogar tödliche Unfälle könnten die
Folge sein.

Bewegliche oder angehobene Vorrichtungen, die


eine Gefahr für Sie oder andere am Fahrzeug
arbeitende Personen darstellen können, sind stets
gegen Herabfallen und Bewegung zu sichern.
Versehentlich betätigte Hebel oder Gestänge kön-
nen zu Reaktionen der Anlage führen, aus denen
sich schwere Unfälle oder tödliche Verletzungen
ergeben können.
Sicherheits-Logo (Symbole)

HINWEIS
Bauelemente, die durch den Nebenabtrieb angetrie- Die Stellelemente müssen so gestaltet oder
ben werden und von denen eine Gefahr für Perso- geschützt sein, dass die beabsichtigte Wirkung, falls
nen ausgehen kann, müssen durch ein eigenständi- sie mit einer Gefährdung verbunden ist, nur durch
ges zusätzliches Stellelement gegen unbeabsichtiges eine absichtliche Betätigung erzielt werden kann.
Einschalten gesichert werden.

6090 754 026 - 2009-01 3


Anbauvorschriften

1. Anbauvorschrift für angebaute Hydraulik-


pumpen an ZF-Nebenabtriebe Ausführung „c“

Der Hydraulikpumpenanschluss muss der


Standard ISO 7653 Typ D entsprechen.

a) Zusätzliche Vorschrift:
D2
(für alle Nebenabtriebstypen)
Abdichtung zwischen Pumpe und Nebenabtrieb
Die Abdichtung zwischen Pumpe und Neben- D1
abtrieb muss mit zwei Dichtringen (D1 + D2)
und einer Entlüftung (E1) zwischen den
Dichtringen erfolgen.
Mit der Entlüftung muss sichergestellt werden,
dass kein Getriebeöl abgesaugt und kein
Hydrauliköl in das Getriebe gelangen kann.
Die Dichtringe müssen temperaturbeständig bis
120 °C sein.
Der nebenabtriebseitige Dichtring (D1) muss das
Getriebe mit dem Fahrzeughersteller / ZF frei-
gegebenen Öl abdichten.
Der pumpenseitige Dichtring (D2) muss die
Pumpe mit Hydrauliköl abdichten. E1
Die Funktion der Entlüftungsbohrung muss 014648
immer sichergestellt sein (kein überlackieren,
verschließen, verschmutzen).
Bei Ölleckage an (E1) muss schnell das kom-
plette System überprüft werden.

b) Belastung: Gewichtsmoment „M“


Bei der Ausführung „c“ der Nebenabtriebe
X
NH/6 und NL/6 darf die statische Belastung der
Anflanschfläche durch die Pumpe (Gewichts-
moment „M“) 50 Nm betragen.
Mzul. = s x G [Nm]

G
003913

M = Gewichtsmoment
G = Pumpengewicht (incl. Armaturen)
s = Abstand des Pumpenschwerpunktes von der
Pumpen-Anflanschfläche
X = Pumpenschwerpunkt

6090 754 026 - 2009-01 4


Anbauvorschriften

2. Abtriebsdrehmoment

Bedingt durch die Art des Aufbaus und der Be-


dienungsart können hohe Momentspitzen auf-
treten. Einzelstöße sind bis zum 2-fachen Nenn-
moment zulässig. Bei Überschreitung ist eine
Überlastsicherung notwendig. Eine Abfolge von
Stoßmomenten oder ein überhöhtes Schwin-
gungsverhalten >1,5xT (Wirkmoment) ist nicht
zulässig.
Die angegebenen Werte gelten bei einer
Abtriebsdrehzahl von 1500 min-1.

3. Anbau

Der max. zulässige Beugewinkel β an der


Gelenkwelle darf 7° nicht überschreiten.
Zu beachten sind auch die „ZF-Richtlinien für
den Einbau von mechanischen Schaltgetrieben“
(1203 765 010).

4. Inbetriebnahme von Nebenabtrieben

Nach den Einbauarbeiten und den Prüfungen


muss sich das Fachpersonal davon überzeugen,
dass das Produkt wieder einwandfrei funktio-
niert.

VORSICHT
Wir weisen darauf hin, dass vor Inbetrieb-
nahme des Nebenabtriebes, nach Befestigung
der Gelenkwellenschrauben, der Abtriebs-
flansch mit Gelenkwelle auf Freigang manuell
geprüft werden muss.

! GEFAHR
Diese Prüfung hat ohne Starten des Motors zu
erfolgen.

Für Schäden durch Nichtbeachten erlischt


jeglicher Garantieanspruch!

6090 754 026 - 2009-01 5


Anziehdrehmomente

Anziehdrehmomente für Schrauben und Muttern,


Auszug aus ZFN 148

Anziehdrehmomente für Schrauben und Muttern


siehe ZFN 148, Verschraubungsklasse 4,
Abweichung der Anziehdrehmomente ± 10 %.

Diese Norm gilt für Schrauben nach DIN 835 und


DIN 939.

Das Anziehen der Schrauben erfolgt mit geeichtem


Knackschlüssel bzw. Drehmoment-Anzeigeschlüssel.
Anziehdrehmomente werden in der nachfolgenden
Anleitung angegeben.

6090 754 026 - 2009-01 6


Ausführungsmöglichkeiten

Ausführungsmöglichkeiten

Ausführung „b“
mit Abtriebsflansch Ø 90 mm, 4 Bohrungen
Ø 8,1 mm (andere Flanschgrößen auf Anfrage).

031424

Ausführung „c“
für direkten Pumpenanschluss entsprechend ISO-
Norm 7653.
(Freigang der Pumpe zu Getriebe-Abtriebsflansch
und Gelenkwelle beachten).

031423

Vorbereitende Arbeiten am Grundgetriebe

1 Getriebeöl gegebenenfalls am Getriebe ablassen.

2 Abbau in Reihenfolge der Nummerierung.


3

3 Dichtfläche reinigen. 2
1
HINWEIS
Alte Dichtung (Transportdichtung Dicke 1 mm)
für Pumpenanbau nicht mehr verwenden.

031408

6090 754 026 - 2009-01 7


Anbau des Nebenabtriebes

Ausführung „b“ anbauen

HINWEIS
Vor Anbau des Nebenabtriebes NH/6 unbedingt
beachten: Innensechskantschrauben zur Befestigung
des Nebenabtriebs sind dem losen Nebenabtrieb
beigegeben.

1 Innensechskantschrauben (12 und 13) am


Nebenabtrieb lösen und entfernen.

2 Gehäuse (5) abziehen. Darauf achten, dass die


Dichtung (8) nicht beschädigt wird.

3 Dichtung (4) und Gehäuse (5) an der vorbereite-


ten Nebenabtriebsstelle am Getriebe ansetzen.

4 Innensechskantschrauben (7) mit Scheiben (6)


eindrehen und festziehen.
Anziehdrehmoment: 60 Nm

5 Dichtung (8) und Nebenabtrieb (11) am Gehäuse


(5) anbauen.

031406
6 Innensechskantschrauben (12 und 13) am
Nebenabtrieb einsetzen und festziehen.
Anziehdrehmoment: 30 Nm

VORSICHT
Ölstand am Schaltgetriebe kontrollieren,
gegebenenfalls auffüllen und Ölstopfen mit
vorgeschriebenem Wert festziehen.

6090 754 026 - 2009-01 8


Anbau des Nebenabtriebes

10

12

8
13

031410

6090 754 026 - 2009-01 9


Anbau des Nebenabtriebes

Ausführung „c“ anbauen


ohne Abtriebswelle für den direkten Pumpen-
anschluss

1 Innensechskantschrauben (12 und 13) am


Nebenabtrieb lösen und entfernen.

2 Gehäuse (5) abziehen. Darauf achten, dass die


Dichtung (8) nicht beschädigt wird.

3 Dichtung (4) und Gehäuse (5) an der vorbereite-


ten Nebenabtriebsstelle am Getriebe ansetzen.

4 Innensechskantschrauben (7) mit Scheiben (6)


eindrehen und festziehen.
Anziehdrehmoment: 60 Nm

5 Dichtung (8) und Nebenabtrieb (11) am Gehäuse


(5) anbauen.

6 Innensechskantschrauben (12 und 13) am


Nebenabtrieb einsetzen und festziehen.
Anziehdrehmoment: 30 Nm

7 Sechskantmuttern (14) lösen mit Scheiben (15) 031407

und Deckel (16) abnehmen.

8 Pumpe mit neuer Dichtung am Nebenabtrieb


ansetzen.
9 Scheiben (15) und Sechskantmuttern (14) ein-
setzen und festziehen.
Anziehdrehmoment: 65 Nm

HINWEIS
Erfolgt der Anbau der Pumpe später, verbleibt
der Deckel am Nebenabtrieb.

VORSICHT
Ölstand am Schaltgetriebe kontrollieren,
gegebenenfalls auffüllen und Ölstopfen mit
vorgeschriebenem Wert festziehen.

6090 754 026 - 2009-01 10


Anbau des Nebenabtriebes

10

6
11

12

8
13

15 14 16

031409

6090 754 026 - 2009-01 11


Gangblockierung

014826

Gangblockierung HINWEIS
Bei manchen Fahrzeugen muss sichergestellt sein,
für kupplungsabhängige Nebenabtriebe dass bei eingeschaltetem Nebenabtrieb kein Gang
für die Getriebe: - 6 S 700 TO eingelegt werden kann bzw. der Nebenabtrieb nicht
- 6 S 800 TO eingeschaltet werden darf, solange der Fahrgang
eingelegt ist.
Für alle kupplungsabhängigen Nebenabtriebe ist
deshalb ein pneumatisches ZF-Gangblockiersystem
lieferbar. Das Blockiersystem verriegelt das Schalt-
gestänge und sichert damit das Fahrzeug gegen
Fehlbedienung ab.

Legende
1 Blockierventil (je nach Getriebetyp unterschiedliche
Anschlussstellen, Ventile und Bolzen)
2 Nebenabtrieb

6090 754 026 - 2009-01 12


Anschlussplan

9 3

14
10
15
16 11
3
5 6
15 13 12 7
14

3
3
19

17 18
1

031425

Anschlussplan für die pneumatische Betätigung Legende


der Nebenabtriebe 1 T-Verschraubung 11 Glühlampe
Bestellnr.: 1238 298 911 2 Einsteckhülse 12 Sechskantmutter
(nicht serienmäßig) 3 Rohr 13 Scheibe
5 3/2-Wegeventil 14 Hohlschraube
HINWEIS 6 Verschraubung 15 Dichtring
Passende Teile für die Installation der pneumati- 7 Dichtring 16 Ringstück
schen Verbindung vom Druckluftbehälter bzw. von 9 Kabelverbindung 17 Hohlschraube
der Nebenverbrauchsanschlussstelle zum Anschluss 10 Kontrollleuchte 18 Dichtring
am Nebenabtrieb können über die ZF-Kunden- mit Leuchtvorsatz 19 Ringstück
dienststelle bezogen werden.

Bedienungshinweise für die kupplungsabhängigen


Nebenabtriebe
Bei pneumatischer Schaltbetätigung der Nebenab-
triebe ist darauf zu achten, dass bei längerem Still-
setzen des Fahrzeuges (z.B.: über Nacht) der Neben-
abtrieb ausgeschaltet werden muss. Da erfahrungs-
gemäß bei ruhendem Fahrzeug der Luftdruck in der
Anlage abfällt, wird dadurch die Klauenkupplung
über die im Schaltzylinder eingebaute Druckfeder
ausgerückt.
Sobald der Luftdruck nach Inbetriebsetzung des
Motors wieder ansteigt, erfolgt auch wieder ein
selbsttätiges Einrücken der Klauenkupplung. Dies
hat bei laufendem Motor eine Beschädigung der
Schaltverzahnung und dadurch einen vorzeitigen
Ausfall des Nebenabtriebes zur Folge.

6090 754 026 - 2009-01 13

Das könnte Ihnen auch gefallen