Sie sind auf Seite 1von 12

Anbauanleitung

Nebenabtrieb N 36/5

Ausführungen b, c
¨

S 6-36, S 6-36/2 und 6 S 850

Vo r A n b a u u n b e d i n g t l e s e n !

VORSICHT
Vor Anbau des Nebenabtriebs anhand der Typenschilder von
Schaltgetriebe und Nebenabtrieb überprüfen, ob die Übersetzung
des Nebenabtriebs zur Getriebeübersetzung paßt.

Technische Änderungen vorbehalten

Copyright by ZF
Die vorliegende Dokumentation ist urheberrechtlich geschützt. Eine Verviel-
fältigung und Verbreitung in jeglicher Form – auch als Bearbeitung oder in
Auszügen – insbesondere als Nachdruck, photomechanische oder elektronische
Wiedergabe oder in Form der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen oder
Datennetzen ohne Genehmigung des Rechteinhabers ist untersagt und wird
zivil- und strafrechtlich verfolgt.
Printed in Germany

Ausgabe: 02.00

Drucknummer: 6090 754 005a

ZF Friedrichshafen AG
D-88038 Friedrichshafen
Service Werk II
Telefon (0 75 41) 77 - 0
Fax (0 75 41) 77 - 57 26
Vorwort

Nebenabtriebe gelangen meist über Vertriebsorganisa-


tionen auf den Markt. ZF hat daher keine Kenntnis über
den Einsatz dieser Erzeugnisse bzw. etwaige Gefahren
für das Bedienungspersonal und kann dies daher auch
nicht beeinflussen.
Der ordnungsgemäße Anbau von Nebenabtrieb und
Zubehör sowie Entscheidung über Schutzeinricht-
ungen oder Warnhinweise obliegen nicht der ZF,
sondern den jeweiligen Nachrüstern bzw. Werkstätten.
Grundsätzlich sind Einbauer oder Nachrüster von ZF-
Aggregaten für die Arbeitssicherheit selbst verantwort-
lich.
Die ZF bietet beratende Hilfestellung an.

Gezeigte Bilder, Zeichnungen und Teile stellen nicht


immer das Original dar, es wird der Arbeitsablauf
gezeigt.
Die Bilder, Zeichnungen und Teile sind nicht dem
Maßstab entsprechend gezeichnet, es dürfen keine
Rückschlüsse auf Größe und Gewicht (auch nicht
innerhalb einer Darstellung) gezogen werden.
Die Arbeiten müssen nach dem beschriebenen Text
durchgeführt werden.

Ihre
ZF FRIEDRICHSHAFEN AG
Bereich Nkw-/Sonder-Antriebstechnik

2
Sicherheitshinweise

Im vorliegenden Handbuch werden folgende


Sicherheitshinweise verwendet:

HINWEIS ! GEFAHREN FÜR DIE UMWELT !


Dient als Hinweis auf besondere Arbeitsabläufe, Schmierstoffe und Reinigungsmittel dürfen nicht in
Methoden, Informationen, Anwendung von Hilfs- das Erdreich, Grundwasser oder in die Kanalisation
mitteln, usw. gelangen.
• Sicherheitsdatenblätter bei Ihrer zuständigen
VORSICHT Umweltschutzbehörde für die entsprechenden
Wird verwendet, wenn abweichende und nicht Produkte anfordern und beachten.
fachgerechte Arbeitsweise zu Schäden am • Altöl in einem ausreichend großen Behälter
Produkt führen kann. auffangen.
• Altöl, verschmutzte Filter, Schmierstoffe sowie
Reinigungsmittel nach den Vorschriften der
! GEFAHR Umweltschutzverordnungen entsorgen.
Wird verwendet, wenn mangelnde Sorgfalt zu • Beim Umgang mit Schmierstoffen und
Personenschäden oder Lebensgefahr führen Reinigungsmitteln jeweils die Vorschriften des
kann. Herstellers beachten.

Sichern Sie Anlage und Nebenabtrieb vor unbeab-


sichtigter Inbetriebnahme.

Nicht an laufender Anlage arbeiten, Sie können von


bewegten Anlageteilen (z.B. Gelenkwelle) erfaßt
werden.
Schwere, oft sogar tödliche Unfälle könnten die
Folge sein.

Bewegliche oder angehobene Vorrichtungen, die eine


Gefahr für Sie oder andere am Fahrzeug arbeitende
Personen darstellen können, sind stets gegen
Herabfallen und Bewegung zu sichern.
Versehentlich betätigte Hebel oder Gestänge können
zu Reaktionen der Anlage führen, aus denen sich
schwere Unfälle oder tödliche Verletzungen ergeben
können.

3
Anbauvorschriften

1. Anbauvorschrift für angebaute Hydraulik-


pumpen an ZF-Nebenabtriebe Ausführung „c“
Der Hydraulikpumpenanschluß muß der Standard
ISO 7653 Typ D entsprechen.

a) Zusätzliche Vorschrift:
(für alle Nebenabtriebs-Typen) D2
Abdichtung zwischen Pumpe und
Nebenabtrieb D1

Die Abdichtung zwischen Pumpe und Neben-


abtrieb muß mit zwei Dichtringen (D1 + D2) und
einer Entlüftung (E1) zwischen den Dichtringen
erfolgen.
Mit der Entlüftung muß sichergestellt werden,
daß kein Getriebeöl abgesaugt und kein
Hydrauliköl in das Getriebe gelangen kann.
Die Dichtringe müssen temperaturbeständig bis
120°C sein.
Der nebenabtriebseitige Dichtring (D1) muß das
Getriebe mit dem Fahrzeughersteller / ZF frei-
gegebenen Öl abdichten.
Der pumpenseitige Dichtring (D2) muß die Pumpe E1
mit Hydrauliköl abdichten.
Die Funktion der Entlüftungsbohrung muß immer
sichergestellt sein (kein überlackieren, verschließen,
verschmutzen).
Bei Ölleckage an (E1) muß schnell das kompl.
System überprüft werden.

b) Belastung: Gewichtsmoment „M“


Bei der Ausführung „c“ der Nebenabtriebe darf die X
statische Belastung der Anflanschfläche durch die
Pumpe (Gewichtsmoment „M“) 30 Nm betragen.

Mzul. = s x G [Nm]
AUSNAHME
Eine erhöhte statische Belastung von max. 50 Nm
ist ausschließlich für Getriebe zugelassen, die den
Nebenabtrieb N..1 oder N..4 unmittelbar am
Gehäuse angeflanscht haben.
M = Gewichtsmoment
G = Pumpengewicht (incl. Armaturen)
s = Abstand des Pumpenschwerpunktes von der
Pumpenanflanschfläche
X = Pumpenschwerpunkt

4
Anbauvorschriften

2. Abtriebsdrehmoment
Bedingt durch die Art des Aufbaus und der
Bedienungsart können hohe Momentspitzen
auftreten. Einzelstöße sind bis zum 2-fachen
Nennmoment zulässig. Bei Überschreitung ist eine
Überlastsicherung notwendig. Eine Abfolge von
Stoßmomenten oder ein überhöhtes Schwingungs-
verhalten > 1,5xT (Wirkmoment) ist nicht zulässig.
Die angegebenen Werte gelten bei einer Abtriebs-
drehzahl von 1500 min -1.

3. Anbau
Der max. zulässige Beugewinkel b an der
Gelenkwelle darf 7° nicht überschreiten.
Zu beachten sind auch die „ZF-Richtlinien für den
Einbau von mechanischen Schaltgetrieben“
(1203 765 010).

4. Inbetriebnahme von Nebenabtrieben


Nach den Einbauarbeiten und den Prüfungen muß
sich das Fachpersonal davon überzeugen, daß das
Produkt wieder einwandfrei funktioniert.
VORSICHT
Wir weisen darauf hin, daß vor Inbetriebnahme
des Nebenabtriebes, nach Befestigung der
Gelenkwellenschrauben, der Abtriebsflansch mit
Gelenkwelle auf Freigang manuell geprüft
werden muß.

! GEFAHR
Diese Prüfung hat ohne Starten des Motors zu
erfolgen.

Für Schäden durch Nichtbeachten erlischt


jeglicher Garantieanspruch!

5
Spezialwerkzeuge Anziehdrehmomente

Bild Abbildung Bestell-Nr. Anwendung Stück- Bemerkung


Nr. zahl

1X56 137 054 für Getriebe


Steckschlüssel S 6-36
1 1
für Sechskantmutter S 6-36/2
am Abtriebsflansch

Anziehdrehmomente für Schrauben und Muttern, Auszug aus ZFN 148

Anziehdrehmomente für Schrauben und Muttern siehe ZFN 148, Verschraubungsklasse 5, Abweichung der
Anziehdrehmomente ± 15 %.
Diese Norm gilt für Schrauben nach DIN 912, DIN 931, DIN 933, DIN 939, DIN 960, DIN 961, und für Muttern
nach DIN 934.
Das Anziehen der Schrauben erfolgt mit geeichtem Knackschlüssel bzw. Drehmoment-Anzeigeschlüssel.

Vor dem Anbau eines Nebenabtriebes N 36/5 beachten:

Type Schiebemuffe Nadelkäfig Anbauteile

0735 320 120


N 36/5 1290 317 010 1290 298 909
16 x 22 x 16

6
Ausführungsmöglichkeiten

Ausführungsmöglichkeiten:

Ausführung „b“ 1
mit Abtriebsflansch (1) Ø 90 mm, 4 Bohrungen
Ø 8,1 mm (andere Flanschgrößen auf Anfrage).

001586

Ausführung „c“
für direkten Pumpenanschluß (2) entsprechend ISO-
Norm 7653.
Keilnabenprofil (3) A 8x32x36 DIN 5462
(Freigang der Pumpe zu Getriebe-Abtriebsflansch und
2
Gelenkwelle beachten).
HINWEIS 3
Anbaumöglichkeiten des ZF-Nebenabtriebs N 36/5 an
ZF-Getriebe S 6-36, S 6-36/2 und 6 S 850.

001587

Abtriebsstelle: N 36/5
1
- Abtriebsstelle oben (1)
- Abtriebsstelle unten (2)
- Elektrischer Anschluß für Kontrolleuchte (3)
„Nebenabtrieb EIN“ (auf Wunsch)

001591

2
001592

7
Vorbereitende Arbeiten am Getriebe

Vorbereitende Arbeiten am Grundgetriebe


1 Getriebeöl gegebenenfalls am Getriebe ablassen. 12
2 Abbau in Reihenfolge der Nummerierung 1
23
3 Dichtfläche reinigen.
HINWEIS
Alte Dichtung (Transportdichtung Dicke 1 mm) für
Pumpenanbau nicht mehr verwenden.

001 296

001296

Abtriebsflansch am Getriebe abbauen


(S 6-36, S 6-36/2)
4 3 2 1
1 Sicherungsblech (1) entfernen.
2 Sechskantmutter (2) mit Steckschlüssel
1X56 137 054 abschrauben.
HINWEIS
Abtriebsflansch (3) mit Flanschhalter gegen
Verdrehung sichern und mit Zwei- oder
Dreiarmabzieher abziehen.
008055

64+0,5
HINWEIS
Vor dem Anbau eines N 36/5 sind am Getriebe-
ø82-0,3

Abtriebsflansch folgende Maße (siehe Bild) zu


kontrollieren, gegebenenfalls Flansch austauschen.

64+0,5
ø82-0,3

008056

Abtriebsflansch am Getriebe abbauen


1
(6 S 850)
1 Sechskantschraube (3) lösen und mit Druckscheibe
(2) abnehmen.
2 Abtriebsflansch (1) mit handelsüblichem Flansch-
halter gegen Verdrehen festhalten.
3 Abtriebsflansch (1) mit handelsüblichem Zwei-
bzw. Dreiarmabzieher abziehen. 2 3

013112

8
Vorbereitende Montage N 36/5

Vorbereitung Montage N 36/5 1 1


1 Sechskantschrauben bzw. Sechskantmuttern
(1, 2, 3, 4) lösen.
2 Gehäusedeckel mit Antriebswelle muß abgebaut
sein. 2

HINWEIS
Abtriebsflansch am Schaltgetriebe muß abgebaut
sein.

Montage N 36/5
3/4
1 Nadelkäfig (5) in die Lagerbohrung der
Vorgelegewelle-Schaltgetriebe einsetzen. 3/4
2 Die Gehäuseanschlußflächen Schaltgetriebe-
Nebenabtrieb (6) mit Dichtung montieren. 001588

3 Gehäusehälfte mit 4 Sicherungsschrauben (7)


M 12x38 befestigen.
Anziehdrehmoment = 125 Nm.
4 Dichtung auf Gehäusehälfte N 36/5 auflegen.
5 Gehäusedeckel mit Antriebswelle aufsetzen, dabei 17.184
5
beachten, daß sich die Rückstellfeder im Kolben
befindet. 17.160
6 Gehäusehälften miteinander verschrauben. 17.124
6
Anziehdrehmoment: 17.336
7
Sechskantschrauben M 8x90 (1) = 23 Nm 001589

Sechskantschrauben M 8x40 (2) = 23 Nm


Sechskantschrauben M 12x80 (3) = 79 Nm
Sechskantschrauben M 12 (4) = 79 Nm
VORSICHT
Nach dem Anbau eines N 36/5 ist die zusätzliche
Ölmenge von 0,5 dm3 (0,5 l) Öl im Schaltgetriebe
nachzufüllen. Nach ca. 15 Min. Ölstand nochmals
kontrollieren.
HINWEIS
Passende Teile für die Installation der pneumati-
schen Verbindung vom Druckluftbehälter bzw.
Nebenverbrauchanschlußstelle zum Anschluß am
Nebenabtrieb können über die ZF-Kundendienst-
stellen bezogen werden.

9
Abtriebsflansch anbauen

Abtriebsflansch anbauen (S 6-36 u. S 6-36/2)

! GEFAHR 4 3 2 1
Erwärmter Abtriebsflansch nur mit Schutzhand-
schuhen anfassen.

1 Passenden Abtriebsflansch (3) auf 100 bis 120 °C


erwärmen.
2 Dichtringlauffläche des Abtriebsflansches mit
Betriebsöl einölen und den Abtriebsflansch auf die
Hauptwelle schieben. 008055

3 Sechskantmutter (2) an Fläche und Gewinde mit


Dichtungsmasse bestreichen.
4 Abtriebsflansch mit handelsüblichem Flanschhalter
gegen Verdrehen festhalten.
5 Sechskantmutter mit Steckschlüssel 1X56 137 054
aufschrauben und anziehen.
Anziehdrehmoment = 360 Nm
6 Sicherungsblech (1) bis zur Anlage einsetzen und
verstemmen.

Abtriebsflansch anbauen (6 S 850) 1

! GEFAHR
Erwärmter Abtriebsflansch nur mit Schutzhand-
schuhen anfassen.

1 Abtriebsflansch (1) auf max. 120 °C erwärmen.


2 3
2 Dichtringlauffläche des Abtriebsflansches mit
Betriebsöl einölen und den Abtriebsflansch auf die
Hauptwelle schieben.
3 Abtriebsflansch mit handelsüblichem Flanschhalter
013112
gegen Verdrehen festhalten.
4 Dichtfläche der Druckscheibe (2) mit
Dichtungsmasse WEVO-L100 bestreichen und am
Abtriebsflansch ansetzen.
5 Anlagefläche am Schraubenkopf der
Sechskantschraube (3) mit Dichtungsmasse WEVO-
L100 bestreichen.
6 Sechskantschraube (3) einsetzen und anziehen.
Anziehdrehmoment = 120 Nm.

10
Gangblockierung

014829

Gangblockierung Legende
für kupplungsabhängige Nebenabtriebe
1 Blockierventil (je nach Getriebetyp unterschiedliche
für die Getriebe - S 6-36, S 6-36/2
Anschlußstellen, Ventile und Bolzen)
6 S 850
2 Nebenabtrieb
HINWEIS
Bei manchen Fahrzeugen muß sichergestellt sein, daß
bei eingeschaltetem Nebenabtrieb kein Gang eingelegt
werden kann bzw. der Nebenabtrieb nicht eingeschaltet
werden darf, solange der Fahrgang eingelegt ist.
Für alle kupplungsabhängigen Nebenabtriebe ist des-
halb ein pneumatisches ZF-Gangblockiersystem liefer-
bar. Das Blockiersystem verriegelt das Schaltgestänge
und sichert damit das Fahrzeug gegen Fehlbedienung
ab.

11
Anschlußplan

9 3
14
10
15
16 11 3
5 6
13 12 7
14 15 8

3
2
3
19 1

17
18
008036

Anschlußplan für die pneumatische Betätigung der Legende


Nebenabtriebe
Bestellnr.: 1238 298 911 1 T-Verschraubung 11 Glühlampe
(nicht serienmäßig) 2 Einsteckhülse 12 Sechskantmutter
3 Rohr 13 Scheibe
HINWEIS 5 3/2-Wegeventil 14 Hohlschraube
Passende Teile für die Installation der pneumatischen 6 Verschraubung 15 Dichtring
Verbindung vom Druckluftbehälter bzw. von der 7 Dichtring 16 Ringstück
Nebenverbrauchsanschlußstelle zum Anschluß am 9 Kabelverbindung 17 Hohlschraube
Nebenabtrieb können über die ZF-Kundendienststelle 10 Kontrolleuchte 18 Dichtring
bezogen werden. mit Leuchtvorsatz 19 Ringstück

Bedienungshinweise für die kupplungsabhängigen


Nebenabtriebe
Bei pneumatischer Schaltbetätigung der Nebenabtriebe
ist darauf zu achten, daß bei längerem Stillsetzen des
Fahrzeuges (z.B: über Nacht) der Nebenabtrieb ausge-
schaltet werden muß. Da erfahrungsgemäß bei ruhen-
dem Fahrzeug der Luftdruck in der Anlage abfällt, wird
dadurch die Klauenkupplung über die im Schaltzylin-
der eingebaute Druckfeder ausgerückt.
Sobald der Luftdruck nach Inbetriebsetzung des Motors
wieder ansteigt, erfolgt auch wieder ein selbsttätiges
Einrücken der Klauenkupplung. Dies hat bei laufendem
Motor eine Beschädigung der Schaltverzahnung und
dadurch einen vorzeitigen Ausfall des Nebenabtriebes
zur Folge.

12

Das könnte Ihnen auch gefallen