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PDF of Archiv Fur Landtechnik Band 7 Heft 3 Full Chapter Ebook
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Albrecht Thaer Archiv Band 7 Heft 3
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DEUTSCHE DEMOKRATISCHE REPUBLIK
DEUTSCHE AKADEMIE
DER LANDWIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN ZU BERLIN
ARCHIV
FÜR
LANDTECHNIK
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Das „Archiv für Landtechnik" erscheint in Heften mit einem Umlang von ]e 5 Druckbogen (80 Selten). Das letzte
Heft eines Bandes enthält Inhalts-, Autoren- and Sachverzeichnis.
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DEUTSCHE DEMOKRATISCHE REPUBLIK
DEUTSCHE AKADEMIE
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ARCHIV
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LANDTECHNIK
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Contents
VALENTIN MINAJEV LEOPOLD KÜHNBERG
Theoretical and experimental studies on a To the precision of the placement of seeds by
grader with vertical shaft (Part 1) 191 precisionsdrills 219
Aich. f. Landtechnik • Bd. 7 • 1968 • H. 3 • S. 191-218 • Berlin
VALENTIN MINAJEV
* Die Arbeit wurde am 18. 9.1967 an der Technischen Universität Dresden, Institut für Landmaschinentechnik
(Direktor: Prof. Dr.-Ing. Gruner), verteidigt.
14*
192 MINAJEV: Theoretische und experimentelle Untersuchungen eines Trieurs mit senkrechter Achse
a b c d e f
werden mit hochgeführt und fallen in eine Mulde. Lange Körner fallen bei
einem bestimmten Winkel infolge ihrer Schwerpunktlage aus den Zellen heraus
(Abb. 2).
Die ersten Trieure wurden in Frankreich zu Beginn der 2. Hälfte des 19. Jahr-
hunderts angewendet. Sie bestanden aus einem Zylindersieb, um das ein Blech-
JL JL
Mulde
mantel gelegt war. Diese Konstruktion und die damit zu erzielende Sortier-
wirkung fanden auf der Pariser Weltausstellung 1867 große Beachtung. Der
Trieur wurde in den folgenden Jahren besonders in Deutschland weiterent-
wickelt.
Die komplizierte französische Konstruktion wurde überarbeitet, und es wurde
eine einfache, leichte Maschine gebaut, die besonders im Müllereiwesen ange-
wendet wurde. Die Formgebung der Zellen wurden zur Steigerung der Auslese-
leistung verbessert. Man verwendete Zinkblech, da es leicht zu bearbeiten war
Archiv für Landtechnik, Band 7, 1968, Heft 3 193
Abstreifer
Abb. 3: Zylindertrieur —
Langsamläufer
ten, daß lange Körner zusammen mit Kurzkorn in die Mulde fielen. Um diesen
Mangel abzustellen, befestigte man scharnierartig an der Mulde Abstreifer, um
die langen Körner aus den Zellen zu holen.
Bedeutende Konstruktionsänderungen erfuhr der Zylindertrieur zu Beginn des
2 0 . Jahrhunderts. Hierzu gehört auch der Trieur von G O B J A C K I N (Abb. 4 ) . Die
* In der bisherigen Literatur sind Trieure Maschinen, die mit Zellen das Korn nach der Länge sortieren. In der
vorliegenden Arbeit werden alle Maschinen, die die Körner nach der Länge sortieren, als Trieure bezeichnet.
194 MINAJEV: Theoretische und experimentelle Untersuchungen eines Trieurs mit senkrechter Achse
Die erzielten Ergebnisse erfüllen nicht die Forderungen, die an die heutigen
Trieure gestellt werden. Selbst bei geringen Drehzahlen war die Zellenaus-
nutzung geringer als bei allen herkömmlichen Zylindertrieuren mit innen ange-
brachten Zellen.
Bei den Trieuren nach G O B J A Ö K I N , K O B S U N S K I J und S C H U B L E befand sich der
Aufgabetrichter seitlich vom Zylinder, deshalb konnte ein Korn, das sich auf der
Zylinderoberfläche befand, nur durch die Radialkomponente des Eigengewichtes
Gx in die Taschen fallen (Abb. 6). Dagegen wirken bei den bekannten Trieuren
auf das Korn beim Fallen in die Taschen die Radialkomponente der Schwer-
kraft, die sich dem Gewicht des Kornes nähert, und die Zentrifugalkraft.
Die mit Körnern bedeckte Zellenfläche ist hier geringer als bei den herkömm-
lichen Trieuren, so daß auch weniger Körner in die Taschen fallen. Eine Ver-
größerung dieser Zellenfläche in diesen Konstruktionen kann zur Mitnahme von
langen Körnern führen, die dann mit in die kurze Fraktion ausgetragen werden,
so daß sich dies negativ auf die Auslesequalität auswirkt.
Archiv für Landtechnik, Band 7, 1968, Heft 3 195
Daraus folgt, daß der Koeffizient der Zellenausnutzung und die spezifische
Leistung immer geringer sein wird als bei Zylindertrieuren mit innen angeord-
neten Zellen.
größert werden konnte. Dies geschah durch Anbringen von mit Zellen versehe-
nen Querleisten im Zylinder, wodurch die gesamte aktive Zellenfläche vergrößert
wurde. Wenn man allerdings mit kleinen Drehzahlen arbeitete, konnte man die
spezifische Leistung nicht wesentlich erhöhen. Bei größeren Drehzahlen fielen
lange Körner in die Mulde, wodurch die Auslesequalität verringert wurde.
Wenn man bedenkt, daß der beschriebene Trieur konstruktiv komplizierter ist
als die bekannten Zylindertrieure, ist es verständlich, daß er mit dem Erscheinen
der Schnelläufer aus der Produktion verdrängt wurde [45].
Der im gleichen Jahr gebaute Trieur „Rekord" (Abb. 8) bestimmte für die fol-
genden Jahre die Trieurkonstruktionen. Die Zellenfläche dieses Trieurs setzte
sich zusammen aus einer Vielzahl von Blechstreifen mit Zellen, die scharnier-
artig miteinander verbunden waren. Es entstand eine geschlossene Fläche, die
oo
oo
«o
II
oberfläche dieser Trieure besteht aus Zellen, die in die Stirnseite von gußeisernen
Scheiben gegossen sind. Diese Scheiben sind auf einer horizontalen Welle
befestigt, wobei ein Rotor aus 12•••30 Scheiben besteht. Die Scheiben bewegen
sich in einem wannenförmigen Gehäuse, in dem sich auch die Körner befinden
(12, 16].
Kurzkörner werden durch die Zellen aus der Mischung ausgelesen, aber die lan-
gen Körner bewegen sich entlang der Rotor-Achse zum Ausgang.
Ein Vergleich von verschiedenen Trieurkonstruktionen zeigte, daß der Scheiben-
trieur „Karter" bei kleinen Maschinenabmessungen eine große Leistungsfähig-
keit hat, wodurch sich auch die große Verbreitung in Mühlen erklärt. Trotz der
kleinen Abmessungen hat der Scheibentrieur ein erheblich größeres Gesamt-
gewicht und benötigt zweimal soviel Energie wie der Zylindertrieur. Das ist
bedingt durch den großen Reibungswiderstand, der bei der Dehung der Scheiben
durch die Körnerschicht entsteht, was auch einen großen Verschleiß zur Folge
Archiv für Landtechnik, Band 7, 1968, Heft 8 197
hat. Das Auswechseln von verschlissenen Scheiben gegen neue ist mit einem
zusätzlichen Arbeitsaufwand für das Auseinandernehmen und den Zusammen-
bau der Maschine verbunden, wodurch sich die Kosten für die Sortierung er-
höhen.
Bei der Aufbereitung eines Körnergemisches mit Scheibentrieuren beobachtet
man Beschädigungen, so daß sie für Saatware nicht geeignet sind. Aus diesem
Grunde erfuhren sie eine große Verbreitung nur bei der Aufbereitung von Kon-
sumgetreide.
Durch theoretische Untersuchungen konnten die Konstrukteure die Leitungs-
fähigkeit der Z y l i n d e r t r i e u r e erhöhen. Dies gelang durch Vergrößerung der
Zylinderdrehzahl. Dadurch wurden die Umfangsgeschwindigkeit erhöht und die
spezifische Leistung um das 3fache auf etwa 660 kg/m 2 h gesteigert (Abb. 11).
0 tt
1
Der Arbeitsprozeß der Maschine war folgender: Das ausfließende Material ge-
langte aus dem Trichter (1) in eine Leitrinne, und von da fiel es in die Trieur-
schaufeln (2). Diese waren aus Zinkblech hergestellt, leicht gekrümmt und hatten
Zellen. Der Zylinder (3), auf dem die Bleche befestigt waren, führte die drehende
Bewegung (2 U/min) und die axiale Schwingbewegung mit einer Amplitude von
10 mm und einer Frequenz von 335 min -1 aus. Beim Drehen des Zylinders ver-
teilten sich die kurzen Teile der Getreidemischung gleichmäßig über die Schaufeln
Archiv für Landtechnik, Band 7, 1968, Heft 3 199
und füllten die Zellen. Die langen Teile konnten sich nicht in die Zellen legen,
deshalb fielen sie bei der weiteren Drehung der Schaufeln nach unten in den
Auffangbehälter (4). Die kurzen Körner gelangten in den Behälter (5). Mit Hilfe
der Klappe 6 konnte die Trennschärfe etwas gesteuert werden. Um den entste-
henden Staub aus der Maschine zu entfernen, war ein Gebläse mit Staubkammer
angeschlossen.
Der Trieur „Nesterova" bestand aus 2 Zylindern und wurde in Müllereibetrieben
eingesetzt. Bei einer Länge des Arbeitsteils beider Zylinder von 1,8 m und einem
Durchmesser von 790 mm hatte der Trieur eine große Leistung, die bei der Reini-
gung von Kurzkorn aus Weizen 4 200 kg/h betrug.
Es muß aber bemerkt werden, daß der beschriebene Trieur schwierig herzustellen
war, daß eine große Trägheitsmasse bei der Schwingbewegung vorhanden war,
daß der Antriebsmechanismus kompliziert war, daß keine gute Sortierschärfe
auftrat; da das Körnergemisch nur einmal aussortiert wurde, gelangten nicht alle
Kurzkörner in Zellen und wurden zusammen mit den Langkörnern ausgetragen.
Dieser Nachteil des Trieurs konnte nicht beseitigt werden, deshalb wurde er aus
der Produktion genommen.
Im Jahre wurde in Deutschland der „ U l t r a t r i e u r " durch M E I E R und v.
1931
RECHENBERG patentiert. Es handelt sich um einen Zylindertrieur mit einem
zusätzlichen Arbeitsorgan in Form einer Schlägerwalze (Abb. 14), die die Auf-
gabe hat, die Getreideniere zu zerstören, die sich bei drehendem Zylinder bildet.
Die Getreideniere besteht aus 3 Schichten und zwar einer, die sich abwärts, einer
die sich aufwärts bewegt und einer neutralen, fast unbewegten Schicht zwischen
den beiden erstgenannten. Kurze Körner, die sich in dieser neutralen Schicht
befinden, können nicht zur Zylinderoberfläche gelangen und damit nicht in
Taschen fallen, selbst nicht bei verhältnismäßig langen Zylindern. Die Schläger-
walze, die sich entgegengesetzt dem Zylinder dreht, zerstört diese neutrale Schicht
durchmischt die Körner und wirft sie auf die freie Zylinderoberfläche, wodurch
sich die Möglichkeit der Körner, in Taschen zu fallen, vergrößert [58, 64].
Später wurden diese Trieure in England von der Firma Robinson hergestellt,
die mitteilte, daß die Trieure dieses Typs in Speichern, Müllereibetrieben u.a.
Wirtschaften große Verbreitung fanden und infolge ihrer guten Arbeitsweise in
der ganzen Welt bekannt sind. Im Prospekt der Firma Robinson wird weiter
200 MINAJET: Theoretische und experimentelle Untersuchungen eines Trieurs mit senkrechter Achse
gesagt, daß die Schlägerwalze, die sich mit großer Geschwindigkeit entgegen der
Zylinderdrehung bewegt, die Körner durchmischt, sie zu einer dünnen Schicht
auf die Zylinderoberfläche wirft und sie gleichzeitig zum Zylinderende hin be-
fördert.
Die amerikanische Firma Simon-Karter benutzte zur Zerstörung der Niere und
zum Transport der Körner aus dem Zylinder anstelle der Schlägerwalze eine
Schnecke (Abb. 15).
In der Literatur findet man noch andere Hilfseinrichtungen in den Trieuren,
z.B. Leitbleche [31], die zur gleichmäßigen Verteilung und Durchmischung der
Körner im Zylinder bestimmt sind (Abb. 16). L A M P E T E R [30, 31] beurteilte diese
Einrichtungen und bemerkte, daß die Schlägerwalze eine gute Zusatzeinrichtung
im Zylindertrieur ist, die besonders zur Aufbereitung von Grassamen geeignet
ist. Bei den experimentellen Untersuchungen zeigten eingebaute Leitbleche, die
längs der Achse schwingen, eine noch größere Effektivität. Wie L A M P E T E R zeigt,
wird durch die schwingenden Leitbleche der abwärtsgleitende Körnerstrom zer-
stört und in einer dünnen Schicht zur niedrigsten Stelle der Zylinderoberfläche
gelenkt. In einem solchen Zylinder bildet sich keine Getreideniere mit neutraler
Zone, und die Auslese der Kurzkörner erfolgt besser. Ein zweiter wichtiger Vorteil
der schwingenden Leitbleche besteht darin, daß das Körnermaterial vor Beschä-
I
Abb. 16: Schema eines Zylindertrieurs mit Leitblechen
I Langkörner
II Kurzkörner
Archiv ftir Landtechnik, Band 7, 1968, Heft 3 201
digungen geschützt wird. Außerdem meint LAMPETER, daß sich bei der Ver-
wendung von schwingenden Blechen im Vergleich zu anderen zusätzlichen
Arbeitsorganen das Hineinfallen der Kurzkörner in die Zellen verbessert, weil sie
auf die Zellenfläche mit geringer Relativgeschwindigkeit fallen.
In der Konstruktion von N. ULRICH, die er 1938 vorschlug, wurde der Vorteil des
B a n d t r i e u r s mit außen angebrachten Taschen ausgenutzt, und gleichzeitig
wurde ein Weg für eine bessere Auslese der Kurzkörner aus dem Getreidegemisch
gefunden. Das Schema (Abb. 17) stellt 2 endlose Bänder (1) dar, die oben über
2 Antriebs- (2) und unten über 2 Umlenkrollen (3) laufen. Die Bänder sind unter
einem bestimmten Winkel zueinander aufgestellt, wodurch sich ein Raum bildet,
durch welchen das zu sortierende Gemisch wandert und auf deren anderen Seite
die Teile I, die länger sind als die Zellendurchmesser, hinausgelangen. Die Kurz-
körner II, die in die Taschen gelangt sind, werden hochgefördert und fallen bei
der Abwärtsbewegung der Bänder heraus. Die beschriebene Anlage besitzt die
Vorteile des Trieurs „Rekord" und stellt im Vergleich zum Zylindertrieur einen
noch vollkommeneren Trieur dar. Es werden zwei elastische Bänder verwendet,
die das Aufgabegut während der Bewegung vom Ein- zum Ausgang mehrmals
der Wirkung der Zellenfläche aussetzen; infolgedessen wird die Auslesequalität
verbessert.
Ein solcher Trieur wurde von FETISOW und BOK gebaut (Abb. 18). Im Schema
wird ein vertikalstehender Zylinder (5) gezeigt, der sich um die Achse 4 und
gleichzeitig um die Achse 2 dreht [3, 11].
iL 3
In diesem Fall wird die Wirkung der Schwerkraft durch die der Zentrifugalkraft
ersetzt. Deshalb erfolgt nach Meinung der Autoren der Sortierprozeß bei großen
Umfangsgeschwindigkeiten, was eine Vergrößerung der Trieurleistung zur Folge
hat.
Der erwähnte Trieur arbeitet auf folgende Weise: Aus dem Trichter 1, der sich
um die Welle 2 dreht, gelangt das Körnergemisch über die offene Ausflußrinne 3
zur Oberfläche des sich drehenden Zylinders 5. Dort fallen nach Erreichen einer
bestimmten Geschwindigkeit die Kurzkörner in die Zellen und setzen ihre weitere
Bewegung zusammen mit dem Zylinder fort. Der Trieurzylinder führt eine
komplizierte Bewegung aus (Abb. 19). Er bewegt sich bezogen auf das Zentrum
O mit einer Winkelgeschwindigkeit a> und gleichzeitig im entgegengesetztem
Drehsinn um Zentrum 0 X mit einer Winkelgeschwindigkeit von co^
Auf diese Weise wirken auf die Kurzkörner, die in die Taschen gefallen sind, die
Zentrifugalkräfte, die bei der Bewegung des Zylinders um die Achsen O und 0 X
entstehen. Die Beziehung zwischen den Winkelgeschwindigkeiten a> und a>1
ergibt, daß in zeitlichen Abständen, entsprechend einem bestimmten Drehwinkel
die Kurzkörner, die sich in den Taschen befinden, unter der Einwirkung der
Archiv für Landtechnik, Band 7,1968, Heft 3 203
Differenz der Zentrifugalkräfte die Taschen verlassen und in die Mulde gelangen,
wo sie dann nach unten fallen. Körnerteilchen, die größer sind als die Zellen,
können sich nicht einlagern und rutschen deshalb längs des Zylinders nach
unten.
Das beschriebene Modell wurde von BOK [3] untersucht. Er bestimmte einige
optimale Parameter: Die Beziehungen zwischen den Radien und den Winkel-
geschwindigkeiten, die Abmessungen der Mulde und ihre Lage im Zylinder, die
spezifische Belastung für verschiedene Sichtgüter. Die Ergebnisse der Unter-
suchungen lassen den Schluß zu, daß die Trennung eines Körnergemisches nach
der Länge möglich ist, obgleich die Sichtgüte gering war. Betrachtet man den
letzten Umstand und die komplizierte Konstruktion des beschriebenen Trieurs,
begreift man, daß weitere experimentelle Untersuchungen eingestellt wur-
den.
BOK hat noch einen B a n d t r i e u r als Schnelläufer vorgeschlagen (Abb. 20), bei
dem der Arbeitsprozeß nur bei K > 1 durchgeführt werden kann [3]. Der Trieur
besteht aus einem Zylindersieb 1 mit runden Löchern, dessen Wandstärke gleich
der Tiefe der Zellen eines Zylindertrieurs ist, und einem endlosen elastischen
Band 2, das die Hälfte der Sieboberfläche bedeckt und über die Rollen 3 und 4
geführt wird.
Die Öffnungen, die vom Band bedeckt sind, bilden Zellen und die Durchmesser
derselben wurden so gewählt, daß Kurzkörner sich einlagern und Langkörner
herausfallen können. Bei der Drehung des Zylinders mit einer Drehzahl, die die
Drehzahl der herkömmlichen Trieure um ein Mehrfaches übertrifft, fällt das
Korngemisch auf die Zylinderfläche, Teile dieses Gemisches fallen in die Zellen.
Dabei werden die Langkörner durch den Abstreifer 6 abgestreift und fallen erneut
auf den Zylinder. Nach mehrmaligem Fallen in die Zellen und Abstreifen gelan-
gen die Körner zum anderen Ende des Zylinders und sammeln sich im Lang-
kornbehälter. Die Kurzkörner schlüpfen unter dem Abstreicher 6 hindurch und
gelangen in die Zone, wo kein Band den Zylinder umgibt. Durch die Zentrifugal-
kraft, die die Masse der Teilchen um ein Vielfaches übertrifft, schlüpfen sie durch
die Zellen hindurch und fallen in den Kurzkornbehälter.
Nach diesem Schema wurde im WISCHOM ein Bandtrieur gebaut, mit dem län-
gere Teile aus Weizen ausgelesen wurden (Abb. 21). Der Arbeitsprozeß verläuft
wie beim vorigen Verfahren. Zum Unterschied wurden Bürsten anstelle von Ab-
204 MIKAJEV: Theoretische und experimentelle Untersuchungen eines Trieurs mit senkrechter Achse
Streichern eingebaut. Bei der Durchführung der Experimente wurde der Einfluß
der Zylinderdrehzahl, der Form, Tiefe und Abmessung der Zellen auf die Lei-
stung und den Reinheitsgrad bestimmt, ferner die Abhängigkeit zwischen Rein-
heitsgrad und Neigungswinkel des Zylinders, der Umfangsgeschwindigkeit, An-
zahl und Lage der Bürsten. Bei der Arbeit mit der optimalen Drehzahl von 225
U/min und einem Körnergemisch von 90% Weizen und 10% Hafer erhielt man
eine Leistung von4000 kg/h m 2 und eine Reinheit des Hauptproduktes von 99,3%.
Die Weizenverluste im Abgang betrugen 8,4% (Abb. 22). Einen besseren Reini-
gungseffekt erhält man bei einer steigenden Getreidebewegung zum Ausgang hin
bei nach oben geneigtem Zylinder. Bei horizontaler Aufstellung des Zylinders mit
und ohne Stauring wird ein Reinheitsgrad von maximal 97% erreicht, aber die
Verluste der Hauptkultur im Abgang betragen bis 70% [10]. Für das Heraus-
bringen der Langkörner aus den Zellen verwendete man Bürsten. Die beste
Reinigung von Weizen wurde bei der Anordnung von 2 Bürsten im oberen Teil des
X
s
s
99
%
20
m
96 2-
3
97 15
!Ol.
96
-10-
95 /
Ä
100 200 300 400 U/min
n
Abb. 23: Der Einfluß der Bürstendrehzahl n, der Lage und der Anzahl
der Bürsten auf den Reinheitsgrad e der Weizenreinigung und den Verlust-
koeffizient Fi [10].
1, 2, 3 Reinheitsgrad des Weizens
4, 5, 6 Weizenverluste
a zwei Bürsten
b eine oben angebrachte Bürste
c eine unten angebrachte Bürste
6 mit der Schnecke 7, die sie ebenfalls aus dem Zylinder transportiert. Im Unter-
schied zu den herkömmlichen Zylindertrieuren wurde in dieser Konstruktion
eine Yerteilerschnecke 3 angewandt, die % der Zylinderlänge erreichte, wodurch
eine gleichmäßige Belastung der Zellenfläche garantiert wurde.
nen, der es den Langkörnern ermöglicht, aus den Zellen zu fallen. Die Achsen der
Umlenkrollen sind zur Horizontalen um etwa 2° geneigt, wodurch ein Wandern
der Körner von der Auf- zur Abgabe möglich ist. Die gerade Fläche des Bandes
bei diesem Trieur ermöglicht, die Bandumfangsgeschwindigkeit zu erhöhen,
wodurch die spezifische Leistung ohne Verschlechterung der Auslesegüte ver-
größert wird. Der vorgeschlagene Trieur arbeitet wie folgt: Die Körner, die in
die Zellen gefallen sind, werden auf einer geraden Fläche nach oben befördert.
Die Langkörner fallen aus den Zellen heraus und wandern allmählich zur anderen
Seite des Bandes. Die Körner, die vollständig in den Zellen liegen, werden höher
gehoben und gelangen über die obere Umlenkung in den abführenden Teil des
Bandes. Unter Einwirkung des eigenen Gewichtes fallen sie aus den Zellen in die
Auffangmulde 4, von wo sie mit einer Schnecke nach außen befördert werden.
Nach vorläufigen experimentellen Untersuchungen, die von dem Autor durch-
geführt wurden, konnte festgestellt werden, daß dieser Bandtrieur Vorteile ge-
genüber den herkömmlichen Trieuren hat. Es müssen noch umfangreiche theo-
retische und experimentelle Untersuchungen erfolgen, um die optimalen Para-
meter des Bandtrieurs zufinden.
1 9 6 3 und 1 9 6 6 wurden von M I N A J E V U. a. [ 3 8 , 3 9 , 4 0 ] Scheibentrieure und ein
Z y l i n d e r t r i e u r gebaut. Bei diesem wurde zur Unterstützung des Herausfallens
der Kurzkörner aus den Zellen ein Windstrom benutzt. Infolgedessen konnte
der Trieur mit einer Drehzahl arbeiten, die die kritische mehrmals überbot, was
eine hohe Leistung mit sich brachte. Dieser Trieur (Abb. 26) besteht aus dem
Zylinder 1, in dessen Arbeitsoberflächen Öffnungen gebohrt sind. Ein Außen-
netz 3 umschlingt den Zylinder und bildet dadurch die Zellen. Entlang des un-
teren Zylinderteils ist eine Saugleitung angebracht, die das Füllen der Zellen mit
Kurzkörner verbessern soll; Am oberen Zylinderteil ist eine Druckleitung 4 an-
gebracht, um mit Hilfe von Druckluft die Kurzkörner aus den Zellen herauszu-
Abb. 2 6 a Abb. 26 b
Abb. 2 6 : Zylindertrieur nach MINAJEV
Abb. 26 a : Aufriß
3 Außennetz; 7 Trichter; 8 Gebläse; I und I I Sammelbehälter
Abb. 26 b : Seitenansicht
1 Zylinder; 2 Saugleitung; 4 Druckleitung; 5 Auffangmulde; 6 Schnecke; 9 Abstreifer
15»
208 MINAJEV : Theoretische und experimentelle Untersuchungen eines Trieurs mit senkrechter Aclise
blasen. Das Gebläse 8 wälzt die Luft um. Aus dem Trichter 7 fällt das Korn-
gemisch in den unteren Teil des Zylinders, und unter der Einwirkung des Eigen-
gewichtes des Kornes, der Zentrifugalkraft und des Soges, der durch den Luft-
strom erzeugt wird, fällt es in die Zellen. Die Langkörner werden durch den Ab-
streifer 9 abgestreift und fallen wieder in den unteren Zylinderteil. Nach einigen
Wiederholungen dieses Vorganges gelangen die Körner allmählich zum Zylinder-
ende und fallen in den Sammelbehälter I. Die Tiefe der Taschen ist so gewählt,
daß die sich darin befindenden Kurzkörner nicht abgestreift werden können
und somit den oberen Teil des Zylinders erreichen, wo sie mit Hilfe der Druck-
luft in die Auffangmulde 5 geblasen und von dort mit einer Schnecke 6 in den
Sammelbehälter II befördert werden.
Es wurde ebenfalls eine Vorrichtung gebaut, die es erlaubt, die Frage des Hinein-
fallens der Körner in die Taschen und das Herausblasen aus ihnen bei großen
Umfangsgeschwindigkeiten experimentell zu untersuchen. Es besteht außerdem
ein großes theoretisches und praktisches Interesse am Auswurfvorgang für das
Langkorn aus den Zellen von Trieuren mit Abstreifern oder mit drehenden
Bürsten, der mit Hilfe der o.g. Vorrichtung untersucht werden könnte.
2.5. Schlußfolgerung
Zur Trennung eines Korngemisches nach der Länge verwendet man Trieure, die
mit Zellen bestimmter Form und Größe versehen sind.
In der Praxis benutzt man Trieure, bei denen sich die Zellenfläche dreht. Trieure,
bei denen sich die Zellenfläche geradlinig bewegt, sind bisher nur experimentell
im Labor untersucht worden.
In Europa wird in der Landwirtschaft und in der Müllereiindustrie vorwiegend
der Z y l i n d e r t r i e u r dank seiner einfachen Konstruktion, billigen Herstellung,
Zuverlässigkeit bei der Arbeit, bequemen Bedienung und seines geringen Energie-
verbrauches eingesetzt.
Der S c h e i b e n t r i e u r fand vor allem in den USA große Anwendung in Spei-
chern und Mühlen. Er verbraucht viel Energie, ist relativ schwer, beschädigt die
Keimlinge und verringert somit die Keimfähigkeit von Samen und hat eine
schlechtere Auslesequalität als ein Zylindertrieur.
Die spezifische Leistung eines Zylindertrieurs ohne Zusatzeinrichtungen beträgt
beim Auslesen von Kurz- oder Langkorn aus Weizen nicht mehr als 660 kg
je h • m a .
In den letzten 15 Jahren wurden eine Reihe neuer Trieurvarianten untersucht
mit dem Ziel, die spezifische Leistung zu vergrößern. In der Hauptsache wurde
die Umfangsgeschwindigkeit vergrößert und das Hineinfallen der Körner in die
Zellen verbessert.
Durch das Fehlen von Hochleistungstrieuren in der Landwirtschaft und in der
Müllereiindustrie steht die Aufgabe, neue Konstruktionen auszuarbeiten, die eine
höhere spezifische Leistung bei gleichzeitig hoher Auslesequalität, einfacher
Bauart, einfacher Bedienung und niedrigem Energiebedarf aufweisen.
Archiv für Landtechnik, Band 7, 1968, Heft 3 209
3.2. Schlußfolgerung
Der Überblick über die Untersuchungen des technologischen Prozesses in den
Zylindertrieuren zeigt, daß die Hauptgesetze der Trennung von Korngemischen
mit Zellenflächen erforscht wurden. Man beschrieb die Art der Kornbewegung
in der umlaufenden Trieurtrommel, erläuterte die Ursachen für die Bildung der
unbeweglichen Schicht, untersuchte die Voraussetzungen für das Hineinfallen
der Körner in die Zellen und das Herausfallen aus ihnen, lieferte Gleichungen zur
Bestimmung der Kräfte, die auf das sich im relativen Gleichgewicht befindliche
Kornteilchen wirken und legte die Gleichungen zur Berechnung der Axialge-
schwindigkeit des Korngutes vor.
Analytisch und experimentell wurden optimaleTParameter der Trommellänge und
des Trommeldurchmessers für gewählte Arbeitsbedingungen begründet. Man
untersuchte den Einfluß des kinematischen Kennwertes des Zylinders auf die
Leistung und Arbeitsgüte des Trieurs.
An Hand dessen wurden optimale Drehzahlen für jeden Zylinderdurchmesser ge-
funden. Untersucht wurde die Abhängigkeit des Koeffizienten der Zellenaus-
nutzung von der Belastung, der Zusammensetzung der Korngemische, der Dreh-
zahl, der Schwingungsfrequenz und -amplitude des Zylinders.
Auf Grund der durchgeführten theoretischen und experimentellen Untersu-
chungen gelang es, die Trieurleistung zu steigern, die jedoch die wachsenden
Forderungen der Landwirtschaft nicht erfüllt, da die spezifische Leistung gegen-
über den anderen Arbeitsorganen von Kornreinigungsmaschinen am niedrigsten
liegt.
Daher wird dieser Arbeit die Aufgabe zugrunde gelegt, nach Wegen zur Er-
höhung der spezifischen Leistung der Arbeitsorgane von Kornreinigungsma-
schinen zu suchen, die das Korngut nach der Teilchenlänge trennen.
(2)
Ä
Q0 Korngemisch
a0 Anteil der ersten Komponente im Korngemisch
b0 Anteil der zweiten Komponete im Korngemisch
A Siebüberlauf
B Siebdurchlauf
Mit diesen Gleichungen werden nur quantitative Arbeitskennzahlen von Ma-
schinen berücksichtigt. Im allgemeinen muß aber nicht nur die mengenmäßige
Zusammensetzung der Fraktionen, sondern auch ihre Güte beachtet werden, da
das ausgeschiedene Hauptprodukt noch fremde Beimischungen besitzt. Es wur-
den von mehreren Forschern Gleichungen vorgeschlagen, die auch die qualitative
Seite des Trennvorganges berücksichtigen [6, 7, 42, 53]. Eine ausführliche Ana-
lyse vorhandener Auswertmethoden, ihre Weiterentwicklung und Verallgemei-
nerung wurde in den Arbeiten [41, 57] gezeigt.
4.2. Vorschlag einer neuen Methode zur Bestimmung der Sichtgüte bei
Schüttgütern
Die bisherigen Methoden zur Einschätzung der Sichtgüte von Schüttgütern und
auch die hier vorgeschlagene Methode leiten sich von Goejacktn [19] ab. In
Abb. 27 wird der Trennvorgang des Korngemisches Q0 das aus zwei Komponen-
ten a0 und b0 besteht, in zwei Fraktionen A und B gezeigt. Die Linie LM teilt
das Korngemisch, das in Form eines Quadrates dargestellt wird, in zwei Recht-
ecke I und I I auf, wovon jedes aus Komponenten a0, b'0 und a0, b"0 besteht, die
nach Absolutwerten a 0 , b0 entsprechen, und relativ untereinander gleich sind:
Kl = Kl = Kl (3)
M = Kl = Kl (4)
Die Anreicherung der Komponente b0 zur Größe b2 ist nur oberhalb der Linie LM
möglich, d.h. im Rechteck I, und der Komponente a 0 zur Größe aT unterhalb der
Linie, d.h. im Rechteck II. Daher wird der Trennvorgang in jedem Rechteck ge-
sondert untersucht.
Im oberen Rechteck I ist die Menge der ausgeschiedenen Komponente b:
Qo «o K = Qo «o &o
212 Minajev: Theoretische und experimentelle Untersuchungen eines Trieurs mit senkrechter Achse
A B
I
? V? o
£
L M
WMM
•Q
Qo
<">
Zur Bestimmung der Sichtgüte durch die Komponente a und b ist es erforderlich,
die Größen A und B durch diese Komponenten auszudrücken.
Archiv far Landtechnik, Band 7, 1968, Heft 3 213
(15)
Oj — a2
Nach Einsetzen der Werte A und B (14, 15) in Gl. (10) und (11) und unter
Berücksichtigung, daß Q0 = 1, ergibt sich:
= («,-«o) (*>,-*>.) (16)
o 0&0 (®1 — ai)
d7)
«o 6o («1 —a2)
Nach Ansicht von G O R J A C K I N kann die Sichtgüte des Siebes beliebig nach dem
Überlauf oder dem Durchlauf berechnet werden. Es ist zu beweisen, daß diese
Aussage auch für die Berechnung der Sichtgüte nach der angegebenen Methode
zutrifft.
Aus Gl. (9) folgt:
a
i ~ ao = _
W
Damit folgt, daß die rechten Seiten der Gl. (16) und (17) gleich sind, d. h.:
Va =r]B
Die Sichtgüte eines Zweikomponentengemisches in zwei Fraktionen kann also
aus Gl. (16) oder (17), unabhängig voneinander, ermittelt werden.
Die Größen A und B können auch nach den Gl. (5), (13), (6) und, (7) ermittelt
werden.
Soll die Sichtgüte von Korngemischen mit Labormaschinen und Versuchsan-
lagen, die mit geringen Mengen arbeiten, beurteilt werden, kann man andere For-
meln verwenden, die die Berechnungen vereinfachen. Diese Formeln können
durch Umformen der Gleichungen (10), (11) und (9) gewonnen werden.
214 MIKAJEV: Theoretische und experimentelle Untersuchungen eines Trieurs mit senkrechter Achse
,A 9600 400
360 4
Arohiv für Landtechnik, Band 7, 1968, Heft 3 215
Beispiel 2
Ein Korngemisch von 10 kg, bestehend aus 98,5% Weizen und 1,5% Bruch-
weizen, wird mit einem Trieur, dessen Zellendurchmesser 5,5 mm sind, ge-
trennt.
Es wurden gemessen:
a0 = 0,985; Aa1 = 9771 g; A \ = 34 g; A = 9805 g; % = 0,99653;
\ = 0,00347
&0 = 0,015; Bb2 = 116 g; £ a a = 7 9 g ; 5 = 195 g; a 2 = 0,40513;
= 0,59487
Nach Gleichungen (16) und (17) ergibt sich:
_ (0,99653 — 0,985) (0,59487 - 0,015) _ „
r,A
0,985 • 0,015 (0,99653 - 0,40513) '
(0,59487 - 0,015) (0,015 - 0,00347) A _„_
Mb
13 = = U,7uO
0,985 • 0,015 (0,99653 - 0,40513)
Nach Gleichungen (18) und (19) ergibt sich:
9771 34 „ ___
Va
M = 0,765
9850 150
116 79
Wh=
lB 0,765
150 9850
5. Zusammenfassung
In einer Übersicht über die Trieurkonstruktionen wird die Entwicklung von
den Langsamläufern bis zu den Schnelläufern und Hochleistungstrieuren be-
handelt. Es folgen theoretische Betrachtungen des Trennvorganges im Zylinder-
trieur.
Abschließend wird eine neue Methode zur Bestimmung der Sichtgüte bei Schütt-
gütern vorgeschlagen.
Pe3K)Me
TeopeTH^ecKoe h 3KcnepHMeHTajibHoe H3yieHHe Tpnepa c BepTHKajibHoft ocbio
(nacTb I)
B oö3ope o KOHCTpyrajHHX TpwepoB paccMaTpHBaeTca pa3BHTiie OT THXOXOHHHX
HO ßHCTpOXOAHBIX H BbICOKOnpOH3BOJiHTejIbHbIX TpnepOB. CjieUyiOT TeOpeTHieCKHe
paccMOTpeHHH npouecca pa3jjejieHHH B UHjiHHnpHiecKOM Tpwepe. B saiunoieHHe
npeRjiaraeTCH HOBHH MCTOJJ onpejjejieHHH naiecTBa nopceHBaHHH cbinyiHX MaTe-
pnajiOB.
Summary
Title of the paper: Theoretical and experimental studies on a grader with vertical
shaft (Part I)
In a survey of the different grader designs the development from lowspeed ma-
chines to high-speed and heavy-duty graders is described. This survey is followed
216 MINAJEV : Theoretische und experimentelle Untersuchungen eines Trieurs mit senkrechter Achse
Literatur
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Archiv für Landtechnik, Band 7 , 1 9 6 8 , Heft 3 217
D r . - I n g . VALENTIN MINAJEV
8027 Dresden
Mommsenstr. 13
Aich. I. Landtechnik . Bd. 7 1968 • H. 3 • S. 2 1 9 - 2 3 3 • Berlin
LEOPOLD KÜHNBERG
Die Einzelkornsaat bei Zuckerrüben hat sich nunmehr, da eine Reihe tech-
nischer, ackerbaulicher und züchterischer Vorbedingungen geschaffen und der
Praxis nahegebracht wurden, zur dominierenden Aussaattechnik dieser Kultur-
pflanze in der DDR und einer Vielzahl europäischer Länder entwickelt. Es soll
daher an dieser Stelle weniger über die Vorzüge dieses Verfahrens gegenüber etwa
der herkömmlichen Drilltechnik polemisiert, sondern vielmehr der Frage nach
Möglichkeiten weiterer technischer Verbesserungen nachgegangen werden.
3. Experimental-Untersuchungen
Ausgehend von der Annahme, daß bei künftigen Einzelkornsämaschinen die
Kornabgabe unter der Bedingung |t>F| = | w ^ j, also in relativer Ruhe (v0 = 0)
zum Boden und somit in senkrechter Richtung erfolgen wird, wurde eine Serie von
F a l l v e r s u c h e n durchgeführt, von der Aussagen über die Korn-Dislokationen
unter Bedingungen zu erwarten waren, die denen der maschinellen Kornabgabe
in relativer Ruhe zum Boden ähneln.
Bereits 1924 hatte PÖPPELMANN [14] Zweifel an der Ablagegenauigkeit von
KÜHNES Einzelkornsämaschine angemeldet und begründete diese mit ähnlichen
Fallversuchen (Abb. 3). PÖPPELMANN konnte nachweisen, daß z.B. Getreide-
körner nach senkrechtem Fall aus 7 cm Höhe nach dem Auftreffen in der Saat-
rille bis zu 9 cm verspringen können (Abb. 3b).
16»
224 Kl'IIXBERO: Zur Alllagegenauigkeit von Einzclkorusämaiu'hincii
Abb. 3 b
Abb. 3: Versuche von PÖPPELMANN
3.1. Versuchsanstellung
Die Versuchsanstellung erfolgte in der Weise (Abb. 4), daß von einem höhen-
verstellbaren und horizontal verschiebbaren Tellerchen, indessen Mitte sich eine
Bohrung mit einem daruntersitzenden 10 mm langen Führungsrohr (5,5 m m 0 )
befand, mit Hilfe eines Stiftes (von Hand) die Körner einzeln in die Bohrung
und somit auf senkrechter Fallbahn in die Saatrille befördert wurden. Nach
jedem Kornfall konnte durch Einführen des Stiftes in die Bohrung auf dem Saat-
rillengrund die Differenz zwischen Auftreff- und Ablagepunkt als Maß der Dis-
lokation ermittelt werden. Ihre Einordnung erfolgte jeweils in Klassen zu
5 mm.
1. S t r u k t u r des Saatrillengrundes
a. Labor-Bodenrinne, locker eingefüllter Boden, der beim Schardurchgang
nicht nennenswert verfestigt wurde.
maximale Bodenteilchengröße: ÄS 3 m m 0
S t r u k t u r : locker-fein (Abb. 5a)
b. wie a
maximale Bodenteilchengröße 7 mm 0 ;
S t r u k t u r : locker-mittel (Abb. 5b)
c. wie a
maximale Bodenteilchengröße « 1 2 m m 0 ;
S t r u k t u r : locker-grob (Abb. 5c)
226 KÜHNBERG : Zur Ablagegenauigkeit von Einzelkornsämaschinen
Abb. 5b
Abb. 5 c
Abb. 5d
3. Saatgut
a. Monokarp-Saatgut „Mona"; Kaliber R 3,5—4,5 mm
b. Pilliertes Saatgut; Kaliber: R 3,0—4,0 mm.
In jeder der 32 Varianten wurden die Dislokationen zur besseren statistischen
Sicherung der Ergebnisse bei 500 Körnern ermittelt, so daß sich dieGesamt-Korn-
zahl der Versuche auf 16000 beläuft. Da sich die Versuche zwangsläufig über
eine größere Zeitdauer erstreckten, wurden zur besseren Charakterisierung der
Versuchsbedingungen je Variante zwei Bodenproben hinsichtlich der Boden-
feuchtigkeit untersucht (Tab. 2).
3.2. Versuchsergebnisse
Ermittelt wurden in jeder Variante die Häufigkeit der Dislokationen D in den
Klassen:
0 0 --|-0,25 cm
0,5 0,26- ••0,75 cm
1,0 0,76- •1,25 cm
1,5 1,26- •1,75 cm
2,0 1,76- ••2,25 cm
2,5 2,26- ••2,75 cm
3,0 2,76- ••3,25 cm
3,5 3,26- •3,75 cm
4,0 3,76- ••4,25 cm
sowie daraus die „Mittlere Dislokation" D. Diese entspricht dem Quotienten aus
der Summe aller Einzel-Dislokationen und der Kornzahl k je Variante und ergibt
sich zu
Archiv für Landtechnik, Band 7, 1968, Heft 3 229
10
IQ cm
oc Uß
o 0,6
. ">
0,4
?
q?
t
Bodenstruktur
Abb. 6 a
Bodenstruktur
Abb. 6 b
4. Schlußfolgerungen
Aus den Untersuchungen ist abzuleiten, daß Bodenstruktur, Fallhöhe und
Saatgutform die Korn-Ablagegenauigkeit bei Einzelkornsämaschinen nicht
unwesentlich beeinflussen. Trotz exakter „Anlieferung" der Körner in die Saat-
rille treten Dislokationen auf, die mit steigender Fallhöhe und zunehmender
Grobheit der Bodenpartikel anwachsen.
Die Fallhöhe sollte daher bei Einzelkornsämaschinen so niedrig wie möglich
gehalten werden, ohne daß jedoch die Säorgane starker Verschmutzungsgefahr
in unmittelbarer Bodennähe ausgesetzt sind. Als günstigster Bereich ist daher
h = 25—35 mm anzusehen. Nachteilig scheinen in diesem Zusammenhang die-
jenigen Lösungen zu sein, die zur notwendigen Variierung der Saattiefe höhen-
verstellbare Schare benutzen, da dieser Umstand zwangsläufig zu Änderungen
der Fallhöhe und mithin auch zu verstärkten Korn-Dislokationen führt.
» Es bleibt jedoch vorerst ungeklärt, weshalb bei der Bodenvariante „fest" und geringen Fallhöhen (20 und
SO mm) höhere Dislokationswerte als bei einer Fallhöhe von 40 mm auftreten. Denkbar ist, daß die Körner
auf glattem, feuchten Saatrillengrund bei steigender Fallhöhe infolge größerer Auftreffgeschwindigkeit
stärker iin Auftreffpunkt festgehalten werden. Erst sehr große Fallhöhen (50 mm) bewirken, daß sich die
Körner vom Auftreffpunkt „losreißen".
Archiv für Landtechnik, Band 7, 1968, Heft 3 231
5. Zusammenfassung
Anhand des gegenwärtigen Standes der Technik i m Bau von Einzelkornsä-
maschinen sowie einer Analyse des Sävorganges werden die negativen Einflüsse
auf die Präzision der Körnerfolge systematisiert. Die größten Verschiebungen
innerhalb der Körnerfolge entstehen durch Prallbewegungen (Dislokationen) in
der Saatrille, denen verschiedene Ursachen zugrundeliegen.
E s werden diejenigen Dislokationen quantifiziert, die bei senkrechtem Fall
aus der Elastizität und der schrägen Lage der Berührungsebenen zwischen Korn
u n d Boden herrühren. I h r Ausmaß ist deutlich von Bodenstruktur in der Saat-
rille, Fallhöhe und Saatgutform abhängig. Ein sehr feinkrümeliger Saatrillen-
grund (Teilchen ^ 3 m m 0 ) bewirkt die geringsten Korn-Dislokationen,
wohingegen diese mit steigender Fallhöhe zunehmen.
Die Versuche liefern Unterlagen f ü r eine günstige konstruktive Gestaltung
verschiedener Maschinenelemente mit dem Ziel einer wirksamen Ausschaltung
von Korn-Dislokationen während der Prallphase.
Pe3iOMe
O paBHOMepHOCTH pacnpeaejieHHH ceMHH nyHirrapHHMH ceHJiKaMH
Ha 0CH0Be coBpeMeHHoro ypoBHH TGXHMKH B C T p o e m r a nyHKTHpHx cenjiOK, a
TaKHte aHajiH3a npoqecca BbiceBa naeTCH cncTeMaTHaauHH OTffomaTejibHbix BJIHH-
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pacnpeaejieHHH ceMHH B03HHKai0T B CBH3H c npoueccaMH nepeKaTHBaHHH ceMHH
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n p H BepraKajibHOM najieHHH ceMHH B B H n y y n p y r o c T H H HaKJioHHoro nojio>KeHHH
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B noceBHOit
H OT BHjta noceBHoro MaTepaajia. IlpH HanHMHH oneHb MCJIKO pa3pbixjieHHoro a,Ha
noceBHofi 6opo3Hbi (anaMeTp nacTHUbi «s 3 MM) nponcxoaHT HaHMeHbaine HHCJIO-
KaqHH ceMHH, B 0 3 p a c T a r o m H e , ORHAKO, c y B e n H ^ e H H e M B H C O T H naneHHH.
Language: English
A SECOND READER
By
Frank E. Spaulding
Superintendent of Schools, Newton, Mass.
and
Catherine T. Bryce
Supervisor of Primary Schools, Newton, Mass.
With Illustrations by
Margaret Ely Webb
NEW YORK
NEWSON & COMPANY, PUBLISHERS
Copyright, 1907, by
Newson and Company
All rights reserved
The authors and publishers desire to acknowledge their obligation
to Mr. Nathaniel L. Berry, Supervisor of Drawing in the Public
Schools of Newton, Massachusetts, for valuable assistance in
planning and arranging the illustrations in this book.
PREFACE
This Second Reader, like the two preceding books of the Aldine
Series, combines material and method in such a way that the former
does not suffer, while the latter gains by the combination. That is, the
subject-matter of the book, both the text and the illustrations, is just
as suitable and just as interesting as it could be made were there no
such thing as method; indeed, the sole sign of method, as one reads
the book, is the parenthesis about certain words preceding the
stories. At the same time, this subject-matter, both the text and the
illustrations, embodies in systematic arrangement the most effective
principles of mastering the mechanics of reading.
Children who have read thoroughly the preceding books of this
Series have acquired independence, the habit of self-reliance, and
the power of self-help to such a degree that they will be able to
master this book with little or no direct aid from the teacher. And
when they have thus mastered this book, they will be good readers.
That is, so far as the mechanics of reading is concerned, they will be
able to read unaided anything which they can understand; so far as
the subject-matter is concerned, they will be able to understand from
the printed page anything which they can understand through the
spoken word. More than this, if the teacher has contributed her part,
most such children will have realized the utility and tasted the real
delights of reading to such an extent that they will continue to read of
their own accord; most of them will also be good oral readers,
reading with appropriate expression and genuine enthusiasm.
These statements are not mere predictions of the hoped-for
results of untried theories; they are simple, unexaggerated
expressions of facts which have been observed in the work of
thousands of children of a score of nationalities.
To secure such results a complete mastery and intelligent
observation is necessary of the principles and plans described in the
authors’ Manual for Teachers, entitled “Learning to Read.”
The authors gratefully acknowledge their indebtedness to Miss
Marie Van Vorst for the use of “Three of us Know” and “The
Sandman”; to Mrs. Emily Huntington Miller for “The Bluebird”; to
Messrs. Houghton, Mifflin & Co. for the use of the poem
“Discontented,” by Sarah Orne Jewett, and “Calling the Violet,” by
Lucy Larcom; to Messrs. Charles Scribner’s Sons for “The Wind,” by
Robert Louis Stevenson.
CONTENTS
PAGE
Out of Door Neighbors 1
The Cat and the Birds 3
Why Ravens Croak 6
The Proud Crow 8
The Wolf and the Kid 12
Queer Chickens 17
Little Ducks Robert Mack 21
Once Upon a Time 23
The Caterpillar 25
Who is Strongest? 27
Lambikin 37
The Ant and the Mouse 46
Songs of Life 51
The Brook 53
The Little Brook 55
Calling the Violet Lucy Larcom 59
The Wind Mary Lamb 61
The Wind Christina Rossetti 62
The Wind R. L. Stevenson 63
The Leaf’s Journey 64
Sweet and Low Tennyson 69
Sleep, Baby, Sleep! From the German 70
Stars and Daisies 71
Lady Moon Lord Houghton 73
With Nature’s Children 75
The Little Shepherdess 77
Discontent Sarah Orne Jewett 81
Belling the Cat 84
Three of us Know Marie Van Vorst 91
The Dandelion 93
The Magpie’s Lesson 95
The Bluebird Mrs. Emily Huntington
Miller 100
The Wolf and the Stork 102
The Indian Mother’s Lullaby Charles Myall 103
In Story Land 105
How Mrs. White Hen helped
Rose 107
The Sandman Marie Van Vorst 115
Billy Binks 117
Some Things to think About 131
When the Little Boy ran Away 133
How the Bean got its Black
Seam 138
Friends L. G. Warner 145
Help One Another 147
With our Feathered Friends 149
The Drowning of Mr. Leghorn 151
The Starving of Mrs. Leghorn 160
Mr. and Mrs. Leghorn to the
Rescue 172
Vocabulary 179
Out of Door Neighbors
THE CAT AND THE BIRDS
“Show you the way home!” growled the wolf. “I am hungry and I’m
going to eat you.”