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PDF of Archiv Fur Landtechnik Band 7 Heft 2 Full Chapter Ebook
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Albrecht Thaer Archiv Band 7 Heft 2
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DEUTSCHE DEMOKRATISCHE REPUBLIK
DEUTSCHE AKADEMIE
DER LANDWIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN ZU BERLIN
ARCHIV
FÜR
LANDTECHNIK
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Das, .Archiv für Landtechnik" erscheint in Heften mit einem Umfang von Je 6 Druckbogen (80 Selten). Das letzte
Heft eines Bandes enthält Inhalts-, Autoren- und Sachverzeichnis.
Der Bezugspreis je Heft betrügt 10,— M. Sonderpreis ffir die DDE 6,— II.
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Veröffentlicht unter der Lizenznummer 1304 des Fresseamtes beim Vorsitzenden des Ministerrates der Deutseihen
Demokratischen Bepublik.
Gesamtherstellung: VEB Druckerei „Thomas Müntzer", 582 Bad Langensalza.
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any form, by photoprint, microfilm or any other means, without written permission from the publishers.
DEUTSCHE DEMOKRATISCHE REPUBLIK
DEUTSCHE AKADEMIE
DER LANDWIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN ZU BERLIN
ARCHIV
FÜR
LANDTECHNIK
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SotTCEK, R . NESS, E.
ConepHtaHne
Contents
The Cardan defect in the universal-joint Studies and recommendations regarding the
shaft drive between tractor and agricultural use of artificial and daylight in farm build-
machine under operational conditions 123 ings 147
Aich. f. Landtechnik • Bd. 7 • 1968 • H. 2 • S. 123-146 • Berlin
RUDOLF SOUCEK
1. Aufgabenstellung
1 In der vorliegenden Arbeit werden vor allem die Meßaufgaben und Meßergebnisse aus der Dissertation des
Verfassers [11] dargelegt.
9*
124 SOUCEK: K a r d a n f e h l e r
welle und, sofern die bekannten geometrischen Gesetze für das Übertragen
einer gleichförmigen Drehbewegung [8, 10, 11] nicht erfüllt sind, zu einem
periodischen Verlauf des Differenzwinkels Affa, im folgenden als Kardanfehler
bezeichnet, zwischen der Zapfwelle des Traktors und der Antriebswelle der
Maschine (Abb. 1). Daraus ergeben sich unvermeidbare zusätzliche Belastun-
gen der Antriebselemente, wie periodische Änderung der Übersetzung des
Seiten-
ansicht
Selten-
ansicht
Drauf-
sicht ^f1 tanßf -]/tan%'*tan%"'
,
b)
— *
2 a) Verbindung Traktor—Maschine mittels Anhängeschiene nach TGL 7816, RS 38-63 (ISO D 503)
Maße [mm]
Ci k h »3 h. «o «a
TGL 7816 400± 6 400 6 ± 340± 6 340± 6 600± 2ä 0 600± 23 125 - 250± 1»
KS 38-63 553± 10 445± 1° 295± 10 385± 10 575±|» S50 550-625 - S200 ä 200
2h) Verbindung Traktor—Maschine mittels Zugpendel nach TGL 33-58251, RS 38-63 (ISO D 503)
Maße [mm]
h, a, e, b «i
1—
1
4 / 625
Miäej^i Mitte
Traktor. . Anhänger
c)
Mitte Mitte
Traktor HZ Anhänger
Das in TGL 33-58251 festgelegte Zugpendel (Abb. 2b) ist geeignet, die For-
derungen zu erfüllen, wenn das Maß e2 auf 250 mm festgelegt, dafür das Maß
a0 = 250 mm entfällt und die Seitenverstellung des Anhängezapfens für den
Gelenkwellenbetrieb nicht benutzt wird.
Aus der Praxis und den derzeit betriebenen Entwicklungen sind noch, andere
typische Anschlußmaße bekannt:
Abweichungen im Abstand Zapfwelle—Anhängeschiene und Anhänge-
schiene —Maschinenwelle:
1, = 540 mm bei den Traktoren „Zetor-Super" und MTS 5. Der RGW-
Standard RS 38-63 sieht ähnlich der ISO-Norm D 503 außer der
verstellbaren Anhängeschiene eine Teilung Zj/Z2 = 295 ± 1 0 /385 ± 1 0 mm,
eine zulässige Höhenabweichung der Maschinenwelle gegenüber der
Zapfwelle von l^fmm und eine zulässige Seitenabweichung der
Zapfwelle von der Traktor-Längsebene von s = + 50 mm vor.
Aufsattelung am „Hitch-Haken" (Abb. 2 c), um eine hohe Belastung
der Treibachse des Traktors zu erreichen. Dies führt zu einer bereits-
anschauungsmäßig mangelhaften Gelenkwellenkinematik (im prak-
tischen Beispiel Zx/Za = 0,112 und — 0,048).
Völlig willkürliche Lage der Zapfwelle und Maschinenwelle aus rein
konstruktiven und ökonomischen Gründen von Seiten der Hersteller.
128 Sotjcek: Kardanfehler
2.2.2. Meßeinrichtung
Zum Messen der Bewegung des Rahmens einer Aufsattelmaschine oder der
Zugvorrichtung einer Anhängemaschine um die drei Achsen des dem Traktor
zugeordneten Anhängepunktes wurde ein Kreuzgelenk verwendet (Abb. 4a, b).
Die Winkel ß und ß* ergeben sich aus der Relativdrehung zwischen Gabel-
gelenk und Zapfenkreuz, der Winkel <p* ergibt sich aus der Drehung zwischen
Welle und dem an der Anhängeschiene befestigten Lager. Die gegenseitige
Beeinflussung der Winkel ist für die bei Geradeausfahrt auftretenden Größen
von - 6° < (ß*, <p*) < 6° und - 15° < ß < 15° gering und liegt innerhalb
der Meßgenauigkeit.
Die Meßeinrichtung vergrößert die Stützlänge der Aufsattelmaschinen und die
Zugvorrichtung der Anhängemaschinen um 150 mm. Dadurch wird bei den
untersuchten Kombinationen der Winkel ß* gegenüber der Original Verbindung
bis zu 5% zu klein angezeigt, während ß und <p* kaum beeinflußt werden. Um
die Größenordnungen dieser Winkel und deren zeitlichen Verlauf zu ermitteln,
genügt die Meßeinrichtung den gestellten Forderungen. Die Relativdrehungen
in den Lagern der drei Achsen wurden auf Drehwiderstände übertragen, die
Teil einer Meßbrücke sind, und oszillographisch registriert (Abb. 4 b, c).
4l>) Konstruktive
A usfUhrung
tiiäBWfc
o *
•ß* 1P*
4 c) Schaltbild
I ^ J t ^ J L p J Vorwiderstand (Empfindlichkeit)
RE = 70 Ü (|810„), 870 i i (/5eoo)
Vorwiderstand (Spannung) Ry = 10 i }
4d) Oszillogramm des Verlaufs der Meßgrößen ß, ß* und <p* auf einem extrem unebenen Feld
Abb. 4: Einrichtung zum Messen der Winkel ß, ß* und <p* um die Achsen
C, r), f des Anhängepunktes
Archiv für Landtechnik, Band 7, 1968, Heft 2 131
2.2.4. Versuchsauswertung
Die Ergebnisse der Klassierung (für die Kombinationen 1—3 in Abb. 5 dar-
gestellt) weisen für alle Einsatzbedingungen und Kombinationen von Traktor
und Maschine den erwarteten ähnlichen Charakter auf. Die Winkelwerte unter-
liegen in der Regel keiner Normalverteilung sondern ordnen sich wegen der
genannten systematischen Einflüsse in Teilkollektive ein. Der Einfluß der
Fahrgeschwindigkeit und der Maschinenabmessungen wurde nicht systematisch
untersucht und geht auch aus vergleichbaren Versuchsreihen nicht hervor.
Den Haupteinfluß auf die Winkel ß* und <p* übt die Oberflächengestalt des
Feldes aus. Der Winkel ß wird bei Geradeausfahrt von der Fahrweise des
Traktoristen infolge ständiger Lenkbewegungen und von dem krummlinigen
Verlauf eines Schwades oder des Bestandes bestimmt. Während die Mittel-
fi,ß*,9>* Abb. 5
Archiv für Landtechnik, Band 7, 1968, Heft 2 133
werte Xß* und nur geringfügig von Null abweichen, kann x ß auf Grund
krummliniger Feldbegrenzung und unsymmetrisch wirkender Widerstandskräfte
bis z u ^ « + 10° verschoben werden. Im einzelnen ist festzustellen:
Mit Kombination 1 wurde am Hang infolge großem Schlupf der Triebräder die
Einsatzgrenze erreicht. Bezüglich des Bodenprofils sind die Einsatzbedingungen
für Kombination 1 und 2 als extrem, die für 3 und alle weiteren als normal
anzusehen. Die Unterschiede äußern sich für ß*, <p* und unter normalen Ein-
satzbedingungen auch für ß nur wenig in der Lage der Mittelwerte und der
Größe der Standardabweichung, sondern mehr in der Spannweite.
Zusammengefaßt lassen die Ergebnisse dieser Messungen die Aussage zu, daß
die Winkel den Bereich - 6° < ß* < 6°, - 6° < <p* < 6° und bei Gerade-
aüsfahrt — 15° < ß < 15° nur selten übersteigen. J e nach Kurve kann ß bis
zu /?max = + 65° ansteigen. Eine Kurve im Bereich 90---1800 wird in der
relativ langen Zeit von 0,3---l,0 min durchfahren.
Zu ®
» i" x° s° R°
ß
• 6045 4,44 -0,30 2,70 22,20
Zu ©
n d" x" s° R°
Zu (D
n d" x° s° R°
3.2. Meßeinrichtung
Eine Original-Gelenkwelle mit spielfreiem Schiebeglied in der Zwischenwelle
ist in zwei Rahmenteilen gelagert, die im Anhängepunkt um die drei Achsen
£{<p*), rj(ß*) und £(ß) beweglich miteinander verbunden sind (Abb. 6a, b). Zur
systematischen Untersuchung ihres Einflusses auf den Kardanfehler sind die
Größen l2, h, s, ß, ß*, <p* einstellbar.
Die Gestaltung der Anhängevorrichtung weicht von dem in 2.2.2. (Abb. 4a, b)
verwendeten Prinzip ab. Während dort die ¿-Achse (<p*) festgelegt war, die
-Achse (ß*) mit q>* und die £-Achse (ß) mit ß* und <p* gedreht wurde, liegt
hier die rj-Achse fest und die Achse dreht sich mit ß*. Die f-Achse dreht sich
ebenfalls mit q>* und ß*.
Die Meßergebnisse für ß*, <p* und ß können auf das hier vorliegende System
angewendet werden, zumal die Winkel ß* und <p * bei ß = 0 fest eingestellt
werden. Bei der Beurteilung des gemessenen Kardanfehlers und eventuellem
Vergleich mit Rechenwerten muß die hier gewählte Anordnung unbedingt
berücksichtigt werden, andernfalls sind in der tatsächlichen Lage der Gelenk-
welle erhebliche Abweichungen möglich.
Der Meßgeber (Abb. 6c, d, e) besteht im Prinzip aus zwei Wheatstoneschen
Brücken, wobei jeweils eine Hälfte als Schleifdraht ausgebildet ist, von denen
der eine mit der Antriebs-, der andere mit der Abtriebswelle rotiert. Sind
beide Drehwinkel gleich, so liegt an der Meßschleife keine Spannung an. Treten
Drehwinkelunterschiede auf, die dem Kardanfehler entsprechen, so wird die
diesem Winkel proportionale Differenzspannung zur Anzeige gebracht. Das
Oszillogramm (Abb. 6f) zeigt z. B. den Verlauf des Kardanfehlers im Antrieb
eines Einachsanhängers beim Fahren in eine Linkskurve.
Archiv für Landtechnik, Band 7, 1968, Heft 2 135
3.4. Versuchsergebnisse
Die graphischen Darstellungen des maximalen Kardanfehlers ¿d<j931max als Funk-
tion des Kurvenwinkels ß (Abb. 7, 8) sagen übereinstimmend aus, daß Abwei-
chungen vom Teilungsverhältnis IJI2 = 1 sowie zunehmender Seiten- und
Höhenversatz sich bei Kurvenfahrt stark auf den Kardanfehler auswirken.
Der Kardanfehler ¿l9>31max ist für alle Kurvenwinkel ß gleich Null, wenn die
Bedingungen nach TGL 7816 (IJ^ = 1 , s = h = ß* — <p* = 0) eingehalten
werden (Abb. 7, Kurve 1). Die nicht vermeidbaren Nick- und Kippwinkel
führen erst bei Kombination von extremen Größen zu Werten A<p31mlil[ > 1°
(Abb. 7c). Seitenversatz (Abb. 7a, Kurven 2—5) und Höhenversatz (Abb. 7b,
Kurven 6—10) von s oder h = 40, 80, 120,160 mm lassen A<p3lmax von 1,5°—2°
auf 7°—10° ansteigen. Kombinationen aller Parameter führen bei Kurven-
fahrt zu keiner nennenswerten Erhöhung von Zl^31max, jedoch treten bereits
bei Geradeausfahrt (— 15° < ß < 15°) Größen bis zu 1,5° auf.
Infolge des Teilungsverhältnisses IJl^ = 540/340 = 1,59 (s = h = ß* = <p* = 0),
wie es der Kombination einiger ausländischer Originaltraktoren (MTS 5, Zetor)
mit der Maschinenanhängung nach TGL entspricht, steigt ¿l9?31max je nach
Kurvenwinkel ß auf 3°-"5° an (Abb. 8, Kurve 18). Ist zusätzlicher Seiten-
versatz von s = 40, 80, 120, 160 mm vorhanden, so steigt A<p31 max nur nach
einer Kurvenrichtung progressiv auf 7°—10° an, während nach der anderen
Richtung teilweise ein degressiver Verlauf festzustellen ist (Abb. 8, Kurven
19-22).
136 SOCCER: K a r d a n f e h l e r
tyjì ^äTraktor
Maschine
g ß ¡Ii
'V
6 b) Prinzip der Anhängung 6 u) Grundprinzip des Meßgebers
(Legende s. Abb. 6d)
öf) Oszillogramm des Verlaufs des Kardanfehlers Atpu im Antrieb eines Einachsanhängers bei
Fahrt in eine Linkskurve
Abb. 6: Einrichtung zum Messen des Kardanfehlers (Differenzwinkels)
Aq>31 zwischen der Zapfwelle des Traktors und der Antriebswelle der Land-
maschine
@• @ +@ (OgX) @
A ©V ®•
'r
fc H
-60 -W -20 20 40 60°
und den Einbaumaßen s, h, ß*, <p* bei Zuordnung von Traktor und
Maschine nach TGL 7816 (Zx = l2 = 340 mm, s. Abb. 2a)
Nr.: 1 2 3 4 5 6 7 8 » 10 11 12 13 14 15 16 17
s cm 0 4 8 12 16 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 8
k cm 0 0 0 0 0 4 8 12 -12 -15,6 0 0 0 0 0 0 0
ß* ° 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 -3 -6 +6 0 0 -6 -6
<P* ° 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 -3 -6 -6 -6
Archiv für Landtechnik, Band 7, 1968, Heft 2 139
A b b . 8: Differenzwinkel A<pnmax in A b h ä n g i g k e i t v o m K u r v e n w i n k e l ß
u n d d e n E i n b a u m a ß e n s, h, ß*, <p* bei Z u o r d n u n g v o n T r a k t o r u n d Ma-
schine n a c h T G L 7816, a b e r l± = 540 m m ( l j l 2 = 1,59)
Nr.: 18 19 20 21 22 23 21 25 26 27 28 29 30 31 32
s cm 0 4 8 12 16 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
h cm 0 0 0 0 0 4, 8 12 -12 -15,6 0 0 0 0 0
ß* ° 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 -3 -6 +6 0 0
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 - 3 -6
10»
SOUCEK: Kardanfehler
140
eingangswelle III ist in den erwähnten Standards festgelegt. Nach TGL 7816
fluchtet sie bei Geradeausfahrt mit der Traktorzapfwelle I. In vielen Fällen
erfolgt die Weiterleitung der Drehbewegung zu einem Verteilergetriebe über
eine weitere Gelenkwelle (3—IV—4), durch die, da ihre Anordnung festliegt,
kein zusätzlicher Kardanfehler auftritt. Diese Welle ist erforderlich, da das
Getriebe bei Maschinen mit seitlich vom Traktor arbeitenden Organen meist
nicht in der Richtung der Antriebswelle liegen kann. Der Maschinenantrieb
enthält bei derartigen Lösungen ein Doppellager (für Welle III) und zwei
Kreuzgelenke (3, 4). Nach Wegfall eines Kreuzgelenkes und Ersatz des Doppel-
lagers durch ein Einfachlager, aber festliegendem Anhängepunkt nach TGL
tritt bei Geradeausfahrt kein Kardanfehler auf, wenn die Wellen so angeordnet
werden, daß zwei gleiche Beugungswinkel auftreten. Das ist möglich, Wenn
Gelenk 1 oder Gelenk 2 gestreckt ist (Abb. 9b, c). Während der Kurvenfahrt
I 1 I 2 M 3 W « F
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-60 -40 -20 20 W 60
ß-
Nr.: 34 35 36 37 38 39 40 41
ß* 0
0 -6 -6 -6 + 6 + 6 0 0
V* 0 0 0 + 6 -6 -6 +6 +6 -6
Aus diesen Untersuchungen geht hervor, daß die Festlegung des Maschinen-
antriebes nach TGL zu einer Verteuerung der Maschinen führte, im Grunde
aber nutzlos war, da infolge des möglichen Höhen- und Seitenversatzes sowie
Nichteinhalten des Längenverhältnisses in der Praxis nach wie vor große
Kardanfehler möglich sind. Der Kar danfehler läßt sich nach den gewonnenen
Ergebnissen nur klein halten, wenn die Zuordnung von Traktorzapfwelle,
Maschinenantriebswelle und Anhängepunkt ohne konstruktiv ungerechtfertigt
große Toleranzen nach TGL eingehalten wird. Dabei sind die erwähnten kon-
struktiven Vereinfachungen im Maschinenantrieb möglich.
4. Schlußfolgerungen .
In Konstrukteurkreisen ist die Bedeutung des Kardanfehlers für die Belastung
der Antriebselemente vielfach unklar. Man geht meist davon aus, daß die
größten Belastungen aus Anfahr- und Bremsvorgängen resultieren und die
Betriebsdrehmomente wesentlich geringer sind, so daß zusätzliche Belastungen
infolge des Kardanfehlers ertragen werden. Abgesehen davon, daß sich diese
Einflüsse auch auf Anfahr- und Bremsvorgänge auswirken, ist festzustellen,
daß mit der Entwicklung immer leistungsstärkerer Traktoren und Land-
maschinen in Verbindung mit den Forderungen des Leichtbaues die Antriebs-
elemente immer mehr nach den tatsächlichen Betriebsbelastungen dimensio-
niert werden müssen und Überbeanspruchungen mittels Anlaufkupplungen und
Überlastsicherungen vermieden werden. In einer sowjetischen Untersuchung
wird z. B. der Kardanfehler als Ursache von Brüchen im Antrieb einer Sprüh -
maschine nachgewiesen [4]. Selbst wenn der Kardanfehler auf Grund kleiner
Betriebsbelastungen keine Überlastung der Antriebselemente hervorruft, sollte
er möglichst gering gehalten werden, da er in jedem Falle schwingungserregend
auf die Gesamtkonstruktion von Traktor und Maschine wirkt und zu einer Ver-
stärkung der Laufgeräusche führt. Außerdem ist zum Aufrechterhalten dieser
Schwingung eine Leistung erforderlich, die als zusätzlicher Verlust anzusehen
ist.
Nach den aus diesen und aus früheren Untersuchungen [10] gewonnenen Er-
kenntnissen sollte zunächst der Kardanfehler durch konstruktive Maßnahmen
soweit wie möglich verringert werden und erst dann mittels einer Schwingungs-
rechnung die günstigste Auslegung der Antriebselemente erfolgen.
5. Zusammenfassung
Die Übertragung der Drehbewegung des Antriebsmotors im Traktor auf die
Arbeitsorgane einer angehängten oder aufgesattelten Landmaschine erfolgt
zwischen Traktor und Maschine vorwiegend mittels einer Gelenkwelle. Die
Bewegungsvorgänge um den Anhängepunkt beeinflussen in Verbindung mit
der Zuordnung von Anhängepunkt, Traktorzapfwelle und Maschinenantriebs-
welle die Größe des Kardanfehlers, der als Differenzwinkel zwischen den Dreh-
winkeln der An- und Abtriebswelle definiert ist. Der schädliche Einfluß des
Kardanfehlers auf die Schwingungsbelastung der Übertragungselemente ist
bekannt; über die im praktischen Einsatz auftretenden Kardanfehler sind nur
geringe Kenntnisse vorhanden.
Archiv für Landtechnik, Band 7, 1968, Heft 2 143
Die Gleichungen zur Berechnung des Kardanfehlers aus den einen augenblick-
lichen Betriebszustand kennzeichnenden Einbaumaßen der Gelenkwelle sind
sehr verwickelt und erfordern für die systematische Untersuchung des Ein-
flusses der zahlreichen Parameter den Einsatz der maschinellen Rechentechnik.
In der vorliegenden Arbeit wurden die Einflußgrößen an einem Gelenkwellen-
modell in Originalgröße nachgebildet und der Kardanfehler wurde mittels einer
elektromechanischen Meßeinrichtung direkt registriert.
Die Untersuchung standardisierter und anderer praktischer Kombinationen
von Traktor und Maschine ergibt Kardanfehler von 0,8"-l,5° bei Geradeaus-
fahrt und 2,5—10° (24°!) bei Kurvenfahrt. Es wird die Forderung erhoben,
am Traktor einen nicht verstellbaren Anhängepunkt zu schaffen und die
Traktorzapfwelle und Maschinenantriebswelle entsprechend TGL 7816 anzu-
ordnen, um den Kardanfehler klein zu halten. Dabei ist eine konstruktive Ver-
einfachung im Maschinenantrieb möglich.
Pe3K)Me
JOIUHX npenejiax:
Summary
The rotary motion of the tractor engine is mostly transmitted to the working
parts of a trailed or semi-mounted agricultural machine by a universal-joint
shaft. The magnitude of the Cardan defect, which is defined as the difference
of angles at which the driven shaft and the P.T.O., respectively, rotate, is
influenced by the movements acting at the hitch point and the way in which
the hitch point, the P.T.O. of the tractor, and the driven shaft of the machine
are arranged to one another. The detrimental effect of the Cardan defect on
the vibratory stress of the transmission elements is well known, but only little
knowledge is available on the way Cardan defects occur under operational
conditions.
First, an electromechanical measuring device was used to measure and record
analogically the steering, pitching, and tilting movements in the three axes
of the hitch point occurring under field conditions. Time-constant classifica-
tion of the measured quantities, calculation of the statistic indices, and demon-
stration of relative class frequency would provide information on the distribu-
Archiv für Landtechnik, Band 7, 1968, Heft 2 145
tion of the angles and the duration of their occurrence. The movements are
subject to accidental distribution including several groups and deviating from
the normal distribution, because of numerous systematic interferences. The
three measured quantities have no functional relationship with one another,
most of them being within the following limits, under extreme conditions of
operation:
Pitching movement — 6 deg. < ß* < 6 deg.
Tilting movement — 6 deg. < ?>* <C 6 deg.
Steering movement —15 deg. < ß <15 deg. (straight travel)
— 65 deg. < ß <65 deg. (curve travel)
The equations by which the Cardan defect can be calculated on the basis of
the installation of the universal-joint shaft (characterizing a given state of
operation), are highly sophisticated and require the use of computers for
a systematic study of the influence exerted by the numerous parameter involved.
In the present paper, the interfering factors are simulated with a full-scale
univeral-joint shaft model, the Cardan defect being recorded directly by an
electromechanical measuring device.
An investigation of standardized and other practical combinations of tractor
and machine suggests the Cardan defect to be 0.8--1.5 deg. for straight travel
and 2.5-"10deg. (24 deg.!) for curve travel. In order to keep the Cardan
defect small, it is recommended to provide a non-adjustable hitch point at the
tractor's drawbar and to arrange both the P.T.O. and the driven shaft of the
machine according to TGL 7816 standard. A structural simplification of the
machine drive would then be possible.
Literatur
An dieser Stelle werden nur einige wichtige Arbeiten zur Geometrie, Kinematik
und Kinetik des Kreuzgelenkantriebes aufgeführt. Ausführliche Angaben zum
Gesamtproblem des Antriebes über Kreuzgelenke sind in [10] und [11] zu finden.
[1] BÖHM, F.: Schwingungsbeanspruchungen von Kardanwellen in Lokomotiv-
Drehgestellen. Maschinenbau und Wärmewirtschaft (1957), S. 153
[ 2 ] BOSSLER, R . S . ; F L A N N E L L Y , W . G . : How to predict drive-train vibration
caused by Hooke's Joints. Machine Design, Cleveland (1964), S. 194. Über-
setzung Nr. Ü T IX/41, E 9 11/14 im ILT Leipzig
[ 3 ] D O S T A L , J . : Harmonische Analyse von den Übersetzungsfunktionen des
Kardangelenkes. Wiss. Zeitschrift T U Dresden (1959/60), S. 321
[4] GORJASCHKO, P . M. u. a.: Über die Ursachen des Bruches der Antriebswelle
bei der Arbeit des Traktors mit der Sprühmaschine. Traktori i Selchosmasch.
Moskau (1965), H. 9, S. 14
[5] KTJTZBACH, K . : Quer- und winkelbewegliche Wellenkupplungen. Kraftfahrt-
Forsch.-Arb. Berlin, V D I Verlag (1937), H. 6, S. 1 - 2 5
[6] M E Y E R ZUR C A P E L L E N , W.: Das Kreuzgelenk als periodisches Getriebe. Werk-
statt und Betrieb, München (1958), S. 435 — 444
[ 7 ] PORTER, B . : A theoretical Analysis of the Torsional Oszillation of a System
Incorporating a Hooke's Joint. Journal of Mechanical Engng. Science, Lon-
don (1961), S. 324
146 SOTJCEK; Kardanfehler
[8] REICHEL, H . : Über die Anordnung der Gelenkwelle zwischen Schlepper und
Landmaschine. Deutsche Agrartechnik, Berlin (1960), S. 373 — 376
[9] REICHEL, H . : Die betriebsbedingte Lage der Gelenkwelle zwischen Schlepper
und Landmaschine. Deutsche Agrartechnik, Berlin (1963), S. 81 — 84
[10] SOUCEK, R . : Zur Frage des Antriebes der Landmaschinen über Kreuzgelenke.
Archiv für Landtechnik, Berlin (1965), H. 1, S. 67 — 92
[11] SOTJCEK, R . : Untersuchungen über den betriebsbedingten Kardanfehler im
Gelenkwellentrieb zwischen Traktor und Aufsattel- oder Anhängemaschine.
Dissertation 1967, T U Dresden (unveröffentlicht)
[12] WÄCHTER, A.: Bestimmung des Kardanfehlers bei räumlichen Gelenkwellen-
anordnungen. Maschinenbautechnik, Berlin (1962), S. 330
[13] WEHRLI, CH. : Dynamisches Verhalten einer einfach besetzten rotierenden
Welle mit Kardangelenken. Zeitschrift für angewandte Mathematik und
Physik (ZAMP), Basel (1964), S. 154
[14] WEIDENHAMMER, F . : Drehschwingungen in Kreuzgelenkwellen. Ingenieur-
Archiv, Berlin (1955), S. 189
[15] WINTERGERST, S.: Dreh- und Biegeschwingungen in Kardanwellen. Forschung
auf dem Gebiet des Ingenieurwesens (1942), S. 213
E C K A B T NESS
In der Landwirtschaft der DDR vollzieht sich gegenwärtig auf der Grundlage
der Konzentration und Spezialisierung der Produktion der Übergang zu indu-
striemäßigen Produktionsmethoden in den einzelnen Produktionszweigen. Die
hierdurch ermöglichte Steigerung der Produktion und Arbeitsproduktivität wird
entscheidend von den modernen Produktionsmitteln bestimmt, zu denen auch
die Bauten gehören. Sie müssen ausreichend beleuchtet sein, denn Licht ist
„Werkzeug" für den arbeitenden Menschen und Produktionsfaktor zur Steige-
rung der Leistungen unserer Nutzvieharten.
Zwischen dem Licht und dem arbeitenden Menschen bestehen sehr enge Bezie-
hungen: Legt man zugrunde, daß er etwa 90% aller Informationen für die
Durchführung der Arbeit durch den Gesichtssinn erhält [6], so iot erklärlich,
daß zwischen dem Faktor Licht, der Leistung, der Arbeitsqualität und Betriebs-
unfällen eine wechselseitige Abhängigkeit besteht (Abb. l a - " C ) .
Arbeitsphysiologisch-psychologische und physiologisch-optische Versuchsergeb-
nisse aus der lichttechnischen Wissenschaft und der Industrie zeigen überein-
stimmend, daß Licht die Arbeitsproduktivität beispielsweise wie folgt erhöht:
bei groben Arbeiten um etwa 12—15% — die Beleuchtungsstärke wurde bei diesen Versuchen von 23 und 50 lx
auf 133 und 138 lx gesteigert [6]; bei mittelfeinen Arbeiten um 5—6% und bei feinen Arbeiten mindestens um
9—11% — die Beleuchtungsstärke wurde dabei von 100 auf 1000 lx gesteigert [12].
Diese Ergebnisse zeigen, daß die bislang für die Landwirtschaft empfohlenen,
teilweise recht niedrigen Beleuchtungsstärken modernen lichttechnischen Er-
kenntnissen nicht mehr standhalten können.
Zwischen dem Faktor Licht und der tierischen Leistung bestehen ebenfalls
vielfältige Beziehungen: So verzögert sich z. B. bei Junghennen, die in den
abnehmenden Tag hineinwachsen, die Legereife. Sie tritt umgekehrt früher
ein, wenn sie in einer Periode zunehmenden Tageslichtes aufgezogen werden.
Durch entsprechende Kunstlichtprogramme kann die Aufzucht unabhängig von
der Tageslänge gleichmäßig über das ganze Jahr verteilt werden; das ist eine
148 NESS: Kunst- und Tageslicht in landwirtschaftlichen Produktionsbauten
10
Sehschärfe:
Bei landwirtschaftlichen Sehaufgaben sind die Sehobjekte nicht nur nach ihrem Leuchtdichteunterschied zu
unterscheiden, sondern auch nach ihrer Form, Zusammensetzung, Struktur, Linie zu erkennen. Diese Fähigkeit
des Auges wird als Sehschärfe bezeichnet. <
Man versteht unter ihr die Fähigkeit des Auges, eng benachbarte Gegenstände getrennt wahrnehmen zu können.
Die Sehschärfe wird durch steigende Helladaptation des Auges, steigende Leuchtdichte und zunehmenden Kon-
trast erhöht; sie ist beim Sehen in der fovea centralis (Netzhautgrube) am höchsten und verringert sich mit dem
Lebensalter.
Wahrnehmungsgeschwindigkeit:
Bei gewissen Arbeiten in der Landwirtschaft ist es notwendig, Objekte, die in Bewegung sind, in möglichst kurzer
Zeit scharf zu erkennen.
Als Wahrnehmungsgeschwindigkeit wird der Reziprokwert des Zeitintervalls bezeichnet, das zwischen dem objek-
tiven Moment der Darbietung eines Gegenstandes und der subjektiven Formerfassung vergeht.
Die Wahrnehmungsgeschwindigkeit wird durch zunehmende Leuchtdichte, Sehobjektgröße und Kontrast positiv
beeinflußt.
150 NESS: Kunst- und Tageslicht in landwirtschaftlichen Produktions bauten
Indirekte Methode:
Die zur Zeit bedeutendste indirekte Methode ist das Verfahren von BLACKWELL [1, 2, 18], Bs bildet die wissen-
schaftliche Grundlage für die neuen Beleuchtungsempfehlungen der amerikanischen IES (Illuminating Engineer-
ing Society).
Zur Bestimmung der erforderlichen Leuchtdichteniveaus (Beleuchtungsstärken) für praktische Sehaufgaben
müssen diese durch einen Sehaufgabenbewerter (Visual Task Evaluator — VTE) auf eine Standardkurve (Lei-
stungskurve) zurückgeführt werden. Diese, für alle praktischen Sehaufgaben repräsentative Bezugskurve (Stan-
dardleistungskurve) wurde in eingehenden Laboratoriumsuntersuchungen ermittelt.
Direkte Methode:
Die neuen Beleuchtungsnormen der englischen IES basieren auf den Arbeitsergebnissen von WESTON über die
,,Visual Performance", die sogenannte Sehleistung des Auges [14, 15].
In Laboratoriumsuntersuchungen ermittelte WESTON die Sehleistung (Genauigkeit x Geschwindigkeit) von
Beobachtungspersonen bei unterschiedlichen Beleuchtungsstärken, Eontrastwerten und Sehobjektgrößen;
(untersucht wurden Landoltringe mit Öffnungen von 1---6' und 10' (Winkelminuten), bei Beleuchtungsstärken
von 1,7-•-5511 lx und bei Kontrasten (Z2 — £ , ) / i a = 0,25-"0,97, wobei L1} L2 die den Kontrast ausmachenden
Leuchtstärken darstellen.
Die Auswertung der mittleren Sehleistung einer Anzahl von Versuchspersonen in Abhängigkeit von der Beleuch-
tungsstärke für jeweils ganz bestimmte Sehobjektgrößen und Kontraste läßt erkennen, daß die Sehleistung mit
zunehmender Beleuchtungsstärke bis auf ein Maximum ansteigt (Abb. 2). Der Höchstwert der Sehleistungskurve
für einen bestimmten Sehwinkel und Kontrast wird gleich 100 gesetzt. WESTON gebraucht nun den Begriff
„relative Sehleistung" als Beziehung zwischen der bei einer bestimmten Beleuchtungsstärke erreichbaren oder
erreichten und der maximal möglichen Sehleistung. Das zu empfehlende Beleuchtungsniveau liegt um so höher,
je näher die relative Sehleistung bei 100% liegt [Abb. 8],
152 NESS: Kunst- und Tageslicht in landwirtschaftlichen Produktionsbauten
Beleuchtungsstärke E
\\ \ \ \
\\
l\ \\
\ \
\ \
•I r
A N\ .
V N.
•5F 3'
t« 2' V X
\
\
\
Mit Hilfe der Sehobjektgröße und dem höchsten Reflexionsfaktor erhält WESTON sogenannte Basiswerte für die
Beleuchtungsstärke praktischer Sehaufgaben, die je nach Kontrast in einem „Zonenbereich" der relativen Seh-
leistung von 90-"100% liegen. WESTON verlangt bei schwierigen Sehaufgaben (geringer Kontrast) 90% der
maximalen Sehleistung, bei leichteren Sehaufgaben (hoher Kontrast) bis 100%. Auf der Grundlage von mathe-
matischen Beziehungen (Abschn. 1.2) stellt WESTON die Beziehungen zwischen Sehobjektgröße und der zu empfeh-
lenden Leuchtdichte und der Beleuchtungsstärke her.
Ein anderes Standardisierungssystem wird in der Sowjetunion und im RGW-Bereich angewendet.
Archiv für Landtechnik, Band 7, 1968, Heft 2 153
In diesem Standardisierungsschema (Tab. 1) werden für die unterschiedlichen Arbeitskategorien (I- • -VI) Mindest-
beleuchtungsstärken [11,19] oder mittlere Beleuchtungsstärken [271 empfohlen. Jede Arbeitskategorie beinhaltet
einen absoluten Sehobjektgrößenbereich, der durch festgelegte Kontrast- und Reflexionsgradstufen in Unter-
gruppen eingeteilt wird.
Tabelle 1
Ermittlung der erforderlichen Beleuchtungsstärke E ( T G L 200— 0617, B l a t t 7)
Allgemein-
Gleich- beleuchtung,
mäßig- arbeitsplatz- Arbeitsplatz -
Arbeits- Re- keits-
Arbeits- orientierte beleuchtung
kategorie* Kontrast flexions- grad
gruppe Allgemein-
grad
beleuchtung
•Emin: m •Emin
lx lx
1 2 3 4 5 6 7
a klein dunkel 3000 6000
b klein hell 2500 5000
I
mittel dunkel
unter
1:1,2
0,1 mm c mittel hell 2000 4000
groß dunkel
d groß hell 1500 3000
a klein dunkel 1500 3000
.b klein hell 1000 2000
II mittel dunkel
0,1—0,3 mm 1:1,2
c mittel hell 750 1500
groß dunkel
d groß hell 500 1000
a klein dunkel 500 1000
b klein hell
III mittel dunkel 300 750
0,1—1 mm 1:1,5
c mittel hell 250 500
groß dunkel
d groß hell 200 400
a klein dunkel 200 —
IV mittel dunkel
1—10 mm 1:1,5
c mittel hell 150 —
groß dunkel
d groß hell 100 —
über 10 mm
V unabhängig vom Refle- 100 -
• Sehobjektgrößenbereich
Die Tabellenwerte gelten für den mittleren Betriebszustand einer Beleuchtungsanlage.
11 Archiv für Landtechnik, Bd. 7, H. 2
154 HESS: Kunst- und Tageslicht in landwirtschaftlichen Produktionsbauten
Spezielle optisch-physiologische Untersuchungen zur Fixierung dieser sowjetischen und daraus abgeleiteten
RGW-Beleuchtungsstandards wie bei BLACKWELL und WESTON waren aus der zur Verfügung stehenden Literatur
nicht zu entnehmen. Die Klassifizierung dürfte auf Erkenntnissen optisch-physiologischer Untersuchungen
basieren.
Durch die Eingruppierung von Sehaufgaben in die verschiedenen Klassen und Unterklassen wird versucht, mög-
lichst gleiche Sehbedingungen zu schaffen.
Zur besseren Erfassung der praktischen Sehverhältnisse wäre es allerdings notwendig, statt der absoluten die
zu erkennende Sehobjektgröße, also die scheinbare Größe des Objektes, in Winkelminuten (bestimmt nach Gl. 1
durch die absolute Sehobjektgröße und den Betrachtungsabstand) in das System aufzunehmen.
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12 Archiv für Landtechnik, Bd. 7, H. 2
156 NESS: Kunst- und Tageslicht in landwirtschaftlichen Produktionsbauten
Zu 1. Sehobjektgröße
Bei landwirtschaftlichen Arbeiten in der Tier- und Vorratshaltung sind Seh-
objektgrößen von 1—20 mm zu erkennen. Der Abstand zwischen dem Auge
und dem zu erkennenden Sehobjekt schwankt je nach Lage des Sehobjektes
und der Körperhaltung des Arbeitenden zwischen 500—3000 mm, im Extrem
sogar bis « 20000 mm. Zur exakten Charakterisierung der Sehaufgabe Tflurde
die dem Auge erscheinende Sehwinkelgröße in Winkelminuten ermittelt. Diese
Maßeinheit ermöglicht es, neben der absoluten Größe des Sehobjektes gleich-
zeitig auch die Entfernung zwischen Sehobjekt und Auge zu erfassen.
Die Sehwinkelgröße in Winkelminuten kann logarithmisch auf der Basis der
Tangensfunktion errechnet werden, da es sich um kleine Winkel handelt, bei
denen der Tangens gleich dem Winkel im Bogenmaß ist, außerdem nach der
Gleichung [17]
8 = 3437 • | . (1)
S Sehwinkel (Winkelminuten), ff absolute Größe des Sehobjektes (mm), E Entfernung vom Auge
zum Sehobjekt (mm)
1 2
Silagen
(Rübenblatt-, Mais-, Gras-, Kartoffelsilagen) 0,08-- •0,45
Rauhfutter •
(Luzerne-, Wiesenheu, Futterstroh) 0,25- •0,50
Hackfrüchte
(Futterrüben, Kartoffeln) 0,10- •0,30
Grünfutter 0,15- •0,30
Kraftfuttermittel, Wirk-, Mineralstoffe
(Grünmehl, Getreideschrot, Rapsschrot, Sojaschrot,
Fischmehl, Tierkörpermehl usw.) 0,10- •0,60
Tierkörperoberflächen
Schweine 0,40- •0,70
Legehennen (Leghorn) 0,80- •0,90
Rinder (Schwarzbuntes Niederungsvieh) 0,10- •0,86
Einstreu
(Stroheinstreu) 0,10- •0,60
Kot
(Rind, Schwein, Huhn) 0,06- •0,25
Wände, Fußböden
(Wände, Decken 0,50- •0,85
Fußböden) 0,10- •0,45
Stalleinrichtungsgegenstände
(Elemente des Innenausbaues) 0,10- •0,40
Technologische Ausrüstungen 0,10- •0,90
Mineraldünger 0,10- •0,80
12*
158 NESS: Kunst- und Tageslicht in landwirtschaftlichen Produktionslpauten
Zu 3. Kontrast
1.2.2. Standardisierungsverfahren
S Sehobjektgiöße (Winkelminuten)
Berechnungsbeispiel
Die erforderliche Leuchtdichte L beträgt nach Gl. (2) für 8 = 20'
L = lO*2'25"1'51082°) • 3,426 ,
L = 6,81 cd/m2.
Die erforderliche Beleuchtungsstärke E beträgt nach Gl. (3) für q = 0,3
3,14 - 6,81 =
0,3
6¿
große Abstand-
mm Auge-Sehobjekt/
Z 0ß
-5
-20
Tabelle 4
Erforderliche Beleuchtungsstärken für die einzelnen Arbeitsgänge
Gebäudeart : Milchviehanbindeställe
erforderliche
Sehanforderungen Leucht-
dichte L
Haumbereich Arbeitsgänge
mittlere mittlerer Sehobjekt-
Sehobjekt- Abstand größe nach Gl. (2)
größe Auge/Sehobj. in
mm mm Minuten cd/m J
1 2 3 i 5 6
Standfläche, Entmisten:
Dunggang bei Haltung mit Einstreu: Standfläche
von Kot und Einstreu säubern 10 1450 23,7 5,28
bei strohloser Haltung: Standfläche
säubern 12 1450 '28,4 4,02
Dunggang: Kontrolle der Verschmutzung 16 > 2000 27,5 4,22
Gitterrost: Kontrolle der Verschmutzung 16 > 2000 27,5 4,22
Dunggang säubern mit Besen 12 1450 28,4 4,02
Gitterrost säubern 12 1450 28,4 4,02
Stallreinigung:
Säuberung. Desinfektion von Fußböden, 9 1450 21,3 6,20
Stallwänden, Fenstern 3 500 20,6 6,52
Archiv für Landtechnik, Band 7, 1968, Heft 2 161
Technologie:
Anbindehaltung: Kurz-, Mittellangstand, strohlos, mit Einstren
Fütterung: mobil — Futterverteilungswagen, Traktorenanhänger
Entmistung: mobil — ES 06
stationär — Staukanal-, Schwerkraftentmistung,
Kratzerkette
Milchgewinnung: Pipeline, Kannenmelkanlage
erforderliche
Reflexionsgrad g
Kontrastmöglichkeiten1 Beleuchtungsstärke E
des kritischen Sehobjektes
nach Gl. (3)
Sehobjekt für den für die
Sehobjekt angrenzende Fläche
zu einzelnen einzelnen
i. M. i. M. angr. Fläche i. M. Arbeitsgang Arbeiten
lx lx
7 8 9 10 11 12 IS 14
Tabelle 4 (Fortsetzung)
erforderliche
Sehanforderungen Leucht-
dichte L
Baumbereich Arbeitsgänge mittlere mittlerer Sehobjekt-
Sehobjekt- Abstand größe nach Gl. (2)
größe Auge/Sehobj. in
mm mm Minuten cd/m a
1 2 3 4 5 6
Standfläche Milchgewinnung:
Euter säubern, desinfizieren < 1 500 6,9 33,60
Milch prüfen mit Vormelkbecher < 0,8 500 5,5 4'2,27
Melkbecher ansetzen und abnehmen < 1,3 500 8,9 22,94
Kontrolle des Milchflusses im Schauglas 3 1450 7,1 32,20
Ausmelken mit Maschine u. Ausmelken
mit Hand 0,8 500 5,5 42,27
Bei Pipeline: Kontrolle des Milchflusses 8 > 2500 10,9 16,93
Reinigen der Pipeline: spülen < 10 > 2500 13,7 12,01
Kontrolle der Verschmutzung < 1,5 700 7,3 30,90
Anmerkungen: Spalte 12 wird nach Gleichung (Lt — Zi)£ 2 aus Spalte 8 u. 10 errechnet
Spalte 11 wird nach Gleichung (JDa — L t )!L z aus Spalte 7 u. 10 errechnet
Spalte 10 wird aus Spalte 9 (£, und L 2 ) errechnet
Spalte 8 wird aus Spalte 7 ( £ j und L 2 ) errechnet
erforderlche
Reflexionsgrad e
Kontrastmöglichkeiten 1 Beleuchtungstärke E
des kritischen Sehobjektes
nach Gl. (3)
7 8 9 10 11 12 13 14
1 Die Kontrastmöglichkeiten geben einen Hinweis auf die Höhe der relativen Sehleistung (bei K > 0,3 nähert
sich die relative Sehleistung 100%, bei K < 0,3 liegt sie näher 90%).
* angenommene und geschätzte Werte
The oars are worked by the feet instead of the arms. The sides of
this one are beautifully carved and lacquered, and protection from
the sun and rain is provided by a roof of mats, the universal form of
shelter and protection on the water.
A FOOT BOAT FOUND
IN CENTRAL CHINA
HSIN TAN RAPID
ON THE
YANGTZE RIVER.
The Min River, called also the Fu, is a western tributary of the Upper
Yangtze, but a great river in itself. Of the boat’s four sails the lowest
is of bamboo, and is let down at night to protect the boatman and his
family. The feature of the boat is its high prow, for protection against
the rocks and rushing water.
A BOAT ON THE MIN
RIVER, USED FOR
RUNNING THE RAPIDS
PART OF A FRINGE
OF JUNKS OR RIVER BOATS
AT WAN HSIEN.