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Anspruch und Wirklichkeit im

„Arbeiter- und Bauernstaat“


von Lion Sikezsdy und Nihad Uddin
Die DDR: der sozialistische
Gegenentwurf zur
Bundesrepublik
Die DDR: der sozialistische Gegenentwurf
zur Bundesrepublik
• seit Kriegsende Doppelstrategie von sowjetischem
Diktator Stalin
• USA zum Rückzug aus Europa zwingen
• Auf die Teilung Deutschlands vorbereitet sein
• sowjetische Besatzungsmacht ging gezielt ans Werk
• Einfliegen von Exilkommunisten, darunter Walter Ulbricht
Ost-SPD wird gezwungen mit KPD zu vereinigen
21./22. April 1946: Entstehung KPD

Walter Ulbricht
Die DDR: der sozialistische Gegenentwurf
zur Bundesrepublik
• 1946: >50% der Stimmen für oppositionelle Parteien
sowjetische Militäradministration (SMAD) erhöht Druck
Politiker abgesetzt oder verhaftet
• Mai 1949: sowjetische Wahlen
• trotz Manipulation nur 66,1 % für Einheitsliste
 7. Oktober 1949: Gründung der DDR
Die Suche nach Legitimität
Die Suche nach Legitimität
• DDR bessere der beiden deutschen Staaten
• kommunistischer Widerstand gegen den Nationalsozialismus als
Gründungsmythos
Ausgrenzen von >500.000 Menschen
• ehem. Parteigenossen von Bestrafung ausgenommen
• „strukturelle“ Entnazifizierung
• Anerkennung der 3500 Juden als „Opfer des Faschismus“
 1989: nur noch 350 registrierte Juden
Die Suche nach Legitimität
• Abgrenzung von „imperialistischer“ Bundesrepublik und deutscher
Vergangenheit
Politik und Presse hob Friedenspolitik hervor
• „Friedenspolitik“
Mitglieder der Friedensbewegung als Staatsfeinde
Verweigern des Wehrdienstes nicht gestattet
NVA beteiligt sich an Einsätzen gegen „Bruderstaaten“
„Soziale Revolution“ von
oben
„Soziale Revolution“ von oben
•  Verteilung von Land unter der Parole „Junkerland im Bauerland“
• davon im öffentlichem Besitz
• Seit 1952: Zusammenschließen von Bauern in LPGs
• Ausbau der volkseigenen Betriebe
Enteignung und politische Verfolgung der bürgerlichen Mittelschicht
• Förderung der Schwerindustrie und des Militärs
Umsetzung der Kernidee des Sozialismus
Verhinderte moderne Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft
Sozialistische Demokratie
Sozialistische Demokratie
• Lehrsätze des Marxismus-Leninismus
garantiert Bedingungen realer Freiheit
„weltgeschichtlich höherer Typus der Demokratie“
• Herrschaftsmonopol galt der Partei
• SED hatte keine demokratische Legitimität
• „bürgerliche“ müssen Rolle der SED anerkennen
dauerhafte Herrschaft garantiert
Wahlrecht der DDR verfügte keine demokratische Glaubwürdigkeit
Machtsicherung nach sowjetischem Vorbild
Nach der Beseitigung des freien
Wahlrechts weitere Wege zur
Durchsetzung des Machtmonopols
der SED:

https://www.google.com/url?sa=i&url=https%3A%2F%2Fwww.welt.de%2Fgeschichte%2Farticle117545643%2FWalter-Ulbricht-Spitzbart-und-Genie-der-
Anpassung.html&psig=AOvVaw1ka-dCZALnIUNhAMROpn05&ust=1623072447306000&source=images&cd=vfe&ved=0CAIQjRxqFwoTCIj0o62Og_ECFQAAAAAdAAAAABAD
Machtsicherung nach sowjetischem Vorbild
Umgestaltung der SED zu einer "Partei neuen Typus" nach
Vorbild der KPdSU: "demokratischer Zentralismus"
Herrschaftsausübung von oben ohne innerpolitische Demokratie
Abweichler enthoben/ verhaftet
Machtsicherung nach sowjetischem Vorbild
Unterordnung der Justiz unter die Partei:
SED platzierte zuverlässige Parteigänger im Justizapperat
Strafrecht gegen Gegner
Inszenierte Schauprozesse nach Anweisung der SED-Führung
nach 40 Jahren DDR liegt die Zahl der Verfolgten schätzungsweise bei
150-200 000
Machtsicherung nach sowjetischem Vorbild
Missbrauch des Zivil-, Familien- und Arbeitsrechts:
Andersdenkende, Kritiker, Systemgegner:
Verwehrung von Karrierechancen, Schulabschlüssen,
Berufsausbildungen
Wohnungszuteilung, Reiseerlaubnis versagt
Personalausweis entzogen, Arbeitsplatz gekündigt
Wer sich nicht zur Partei bekannte verlor seine Karrierechancen blieb
aber in der Regel unbehelligt
Dissidenten oder Regimegegnern drohten Berufsverbot,
Ausbürgerung oder Haft
Machtsicherung nach sowjetischem Vorbild
Allgegenwart der Geheimpolizei:
gigantischer Überwachungsapperat des Ministeriums für
Staatssicherheit (MfS/Stasi)
Mittel: Brieföffnung, heimliche
Wohnungsdurchsuchungen, Einbau von Abhörwanzen,
Beschattung, Einschleusen von Agenten in Freundes-,
Familienkreise und Arbeitsplätze
Gescheiteter Widerstand
• Verbot einer Opposition
• Sommer 1953 entlud sich die Unzufriedenheit der Bevölkerung wegen
wirtschaftl. Not und Beschneidung der Freiheitsrechte: Flucht vieler
Menschen nach Westberlin und die BRD
• Verschärfte Repressionsmaßnahmen und Erhöhung der
Arbeitsnormen
• Warnstreiks in mehreren Städten, Bauern treten aus LPGs aus,
Demonstrationen vor Gefängnissen
Gescheiteter Widerstand
16. Juni:
• Bauarbeiter bilden Protestmarsch in der
Ostberliner Stalinallee gegen die
Beibehaltung der Normenerhöhung
• fast alle Betriebe in Berlin schlossen sich an
• Forderungen der Demonstranten: freie
Wahlen, Sturz der Regierung + Ankündigung
eines Generalstreiks
• erst jetzt nahm das Politbüro die
Normenerhöhung zurück
Gescheiteter Widerstand
• 17. Juni:
• Innerhalb weniger Stunden: Ausweitung der Streikwelle zu
landesweitem Aufstand gegen SED
• ca. 500 000 Menschen an ca. 700 Orten: Besetzung öffentlicher
Gebäude, Parteibüros und Dienststellen der Stasi, Sturm auf
Gefängnisse und Befreiung von 1300 Häftlingen.
• mehr als 1000 Betriebe streikten
Gescheiteter Widerstand
sowjet. Besatzungsmacht verhängte
das Kriegsrecht und schlug den
Aufstand nieder:
• ca.13 000 Festnahmen
• 1800 von DDR-Gerichten verurteilt
• 20 Todesurteile
• Hunderte in Lager nach Sibirien
• zahlreiche Parteifunktionäre verloren
ihre Ämter
Gescheiteter Widerstand
• Zweite Säuberungswelle im Oktober 1956 nach dem gescheitertem
Aufstand gegen die sowjetische Unterdrückung in Ungarn
• der "faschistische Putsch" blieb Parteitrauma der SED
• Bevölkerung musste anerkennen das Widerstand gegen das Regime
zwecklos war solange die SU dessen Existenz garantierte
Fluchtbewegung und Mauerbau
Fluchtbewegung und Mauerbau
Versorgungsengpässe sorgten für anhaltende Unzufriedenheit
immer mehr jüngere und gut qualifizierte DDR-Bürger flohen in den Westen

Ulbricht fürchtete einen neuen Volksaufstand und einen


wirtschaftlichen Kollaps
nach Absprache mit sowjet. Parteichef Chruschtschow: 13. August 1961
Errichtung einer Mauer entlang der Sektorgrenze
Innerdeutsche Grenze aus Beton, Stacheldraht, Minen und
Selbstschussanlagen wurde in den Folgejahren zu einem tödlichen
Sicherheitssystem ausgebaut
bis 1989 forderte diese über 700 Tote und tausende Verletzte
Nischengesellschaft
• Stabilisation der inneren Verhältnisse für fast 30 Jahre
• Politische Stabilität blieb Vordergründig keine Aussöhnung
zwischen Staat und Bürgern
• Die meisten Bürger versuchten das Beste aus ihrer Lage zu machen
und suchten nach persönlichen Freiräumen und Nischen.
"Nischengesellschaft": förderte Solidarität zwischen gegängelten
Bürgern + Neid, Unaufrichtigkeit und Misstrauen als Folge der
Bespitzelung
Quellenarbeit:
1. S.329f/M2 Aufgabe 1
2. S.333/M8 Aufgabe 1 und 2

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