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Walter Ulbricht
Die DDR: der sozialistische Gegenentwurf
zur Bundesrepublik
• 1946: >50% der Stimmen für oppositionelle Parteien
sowjetische Militäradministration (SMAD) erhöht Druck
Politiker abgesetzt oder verhaftet
• Mai 1949: sowjetische Wahlen
• trotz Manipulation nur 66,1 % für Einheitsliste
7. Oktober 1949: Gründung der DDR
Die Suche nach Legitimität
Die Suche nach Legitimität
• DDR bessere der beiden deutschen Staaten
• kommunistischer Widerstand gegen den Nationalsozialismus als
Gründungsmythos
Ausgrenzen von >500.000 Menschen
• ehem. Parteigenossen von Bestrafung ausgenommen
• „strukturelle“ Entnazifizierung
• Anerkennung der 3500 Juden als „Opfer des Faschismus“
1989: nur noch 350 registrierte Juden
Die Suche nach Legitimität
• Abgrenzung von „imperialistischer“ Bundesrepublik und deutscher
Vergangenheit
Politik und Presse hob Friedenspolitik hervor
• „Friedenspolitik“
Mitglieder der Friedensbewegung als Staatsfeinde
Verweigern des Wehrdienstes nicht gestattet
NVA beteiligt sich an Einsätzen gegen „Bruderstaaten“
„Soziale Revolution“ von
oben
„Soziale Revolution“ von oben
• Verteilung von Land unter der Parole „Junkerland im Bauerland“
• davon im öffentlichem Besitz
• Seit 1952: Zusammenschließen von Bauern in LPGs
• Ausbau der volkseigenen Betriebe
Enteignung und politische Verfolgung der bürgerlichen Mittelschicht
• Förderung der Schwerindustrie und des Militärs
Umsetzung der Kernidee des Sozialismus
Verhinderte moderne Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft
Sozialistische Demokratie
Sozialistische Demokratie
• Lehrsätze des Marxismus-Leninismus
garantiert Bedingungen realer Freiheit
„weltgeschichtlich höherer Typus der Demokratie“
• Herrschaftsmonopol galt der Partei
• SED hatte keine demokratische Legitimität
• „bürgerliche“ müssen Rolle der SED anerkennen
dauerhafte Herrschaft garantiert
Wahlrecht der DDR verfügte keine demokratische Glaubwürdigkeit
Machtsicherung nach sowjetischem Vorbild
Nach der Beseitigung des freien
Wahlrechts weitere Wege zur
Durchsetzung des Machtmonopols
der SED:
https://www.google.com/url?sa=i&url=https%3A%2F%2Fwww.welt.de%2Fgeschichte%2Farticle117545643%2FWalter-Ulbricht-Spitzbart-und-Genie-der-
Anpassung.html&psig=AOvVaw1ka-dCZALnIUNhAMROpn05&ust=1623072447306000&source=images&cd=vfe&ved=0CAIQjRxqFwoTCIj0o62Og_ECFQAAAAAdAAAAABAD
Machtsicherung nach sowjetischem Vorbild
Umgestaltung der SED zu einer "Partei neuen Typus" nach
Vorbild der KPdSU: "demokratischer Zentralismus"
Herrschaftsausübung von oben ohne innerpolitische Demokratie
Abweichler enthoben/ verhaftet
Machtsicherung nach sowjetischem Vorbild
Unterordnung der Justiz unter die Partei:
SED platzierte zuverlässige Parteigänger im Justizapperat
Strafrecht gegen Gegner
Inszenierte Schauprozesse nach Anweisung der SED-Führung
nach 40 Jahren DDR liegt die Zahl der Verfolgten schätzungsweise bei
150-200 000
Machtsicherung nach sowjetischem Vorbild
Missbrauch des Zivil-, Familien- und Arbeitsrechts:
Andersdenkende, Kritiker, Systemgegner:
Verwehrung von Karrierechancen, Schulabschlüssen,
Berufsausbildungen
Wohnungszuteilung, Reiseerlaubnis versagt
Personalausweis entzogen, Arbeitsplatz gekündigt
Wer sich nicht zur Partei bekannte verlor seine Karrierechancen blieb
aber in der Regel unbehelligt
Dissidenten oder Regimegegnern drohten Berufsverbot,
Ausbürgerung oder Haft
Machtsicherung nach sowjetischem Vorbild
Allgegenwart der Geheimpolizei:
gigantischer Überwachungsapperat des Ministeriums für
Staatssicherheit (MfS/Stasi)
Mittel: Brieföffnung, heimliche
Wohnungsdurchsuchungen, Einbau von Abhörwanzen,
Beschattung, Einschleusen von Agenten in Freundes-,
Familienkreise und Arbeitsplätze
Gescheiteter Widerstand
• Verbot einer Opposition
• Sommer 1953 entlud sich die Unzufriedenheit der Bevölkerung wegen
wirtschaftl. Not und Beschneidung der Freiheitsrechte: Flucht vieler
Menschen nach Westberlin und die BRD
• Verschärfte Repressionsmaßnahmen und Erhöhung der
Arbeitsnormen
• Warnstreiks in mehreren Städten, Bauern treten aus LPGs aus,
Demonstrationen vor Gefängnissen
Gescheiteter Widerstand
16. Juni:
• Bauarbeiter bilden Protestmarsch in der
Ostberliner Stalinallee gegen die
Beibehaltung der Normenerhöhung
• fast alle Betriebe in Berlin schlossen sich an
• Forderungen der Demonstranten: freie
Wahlen, Sturz der Regierung + Ankündigung
eines Generalstreiks
• erst jetzt nahm das Politbüro die
Normenerhöhung zurück
Gescheiteter Widerstand
• 17. Juni:
• Innerhalb weniger Stunden: Ausweitung der Streikwelle zu
landesweitem Aufstand gegen SED
• ca. 500 000 Menschen an ca. 700 Orten: Besetzung öffentlicher
Gebäude, Parteibüros und Dienststellen der Stasi, Sturm auf
Gefängnisse und Befreiung von 1300 Häftlingen.
• mehr als 1000 Betriebe streikten
Gescheiteter Widerstand
sowjet. Besatzungsmacht verhängte
das Kriegsrecht und schlug den
Aufstand nieder:
• ca.13 000 Festnahmen
• 1800 von DDR-Gerichten verurteilt
• 20 Todesurteile
• Hunderte in Lager nach Sibirien
• zahlreiche Parteifunktionäre verloren
ihre Ämter
Gescheiteter Widerstand
• Zweite Säuberungswelle im Oktober 1956 nach dem gescheitertem
Aufstand gegen die sowjetische Unterdrückung in Ungarn
• der "faschistische Putsch" blieb Parteitrauma der SED
• Bevölkerung musste anerkennen das Widerstand gegen das Regime
zwecklos war solange die SU dessen Existenz garantierte
Fluchtbewegung und Mauerbau
Fluchtbewegung und Mauerbau
Versorgungsengpässe sorgten für anhaltende Unzufriedenheit
immer mehr jüngere und gut qualifizierte DDR-Bürger flohen in den Westen